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Kunstpfad Weihenstephan in Freising

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<strong>Kunstpfad</strong><br />

<strong>Weihenstephan</strong><br />

Wege zur<br />

zeitgenössischen<br />

Kunst<br />

auf dem<br />

Hochschulgelände<br />

<strong>Weihenstephan</strong><br />

<strong>in</strong> Freis<strong>in</strong>g<br />

Kulturvere<strong>in</strong> Modern Studio Freis<strong>in</strong>g e.V.<br />

Amt für Kultur und Tourismus<br />

der Stadt Freis<strong>in</strong>g


Abbildung Titel:<br />

Rudolf Wachter, Großer Macoree, Holz, 1986<br />

Abbildung Rückentitel:<br />

Alf Lechner, ohne Titel, Stahl, 1981<br />

Fotografien: Gunnar Koll<strong>in</strong>


<strong>Kunstpfad</strong><br />

<strong>Weihenstephan</strong><br />

Wege zur zeitgenössischen Kunst<br />

auf dem Hochschulgelände <strong>Weihenstephan</strong><br />

<strong>in</strong> Freis<strong>in</strong>g<br />

Herausgegeben vom<br />

Kulturvere<strong>in</strong> Modern Studio Freis<strong>in</strong>g e.V.<br />

und dem Amt für Kultur und Tourismus<br />

der Stadt Freis<strong>in</strong>g<br />

Text: Prof. Dr. Peter B. Ste<strong>in</strong>er


Peter B. Ste<strong>in</strong>er<br />

Wege zur Kunst <strong>in</strong> <strong>Weihenstephan</strong><br />

Kunst am Bau. Tempel, Kirchen, Paläste, Rathäuser und andere öffentliche<br />

Gebäude waren immer schon nicht nur zweckmäßige, sondern<br />

meist auch prächtige Bauten. Bis 1920 bedurfte es ke<strong>in</strong>es Gesetzes, um<br />

das sicher zu stellen. Aber nachdem die Fürsten seit der Revolution von<br />

1918 als Auftraggeber ausgefallen waren und sich die Architektur unter<br />

dem Diktat des Funktionalismus (form follows function) von Malerei<br />

und Skulptur getrennt hatte, brauchte es e<strong>in</strong> Gesetz. Denn die Bauten der<br />

jungen Demokratie sollten nicht unansehnlicher se<strong>in</strong> als die Bauten der<br />

Kaiser und Fürsten, und die monumentale Kunst - vor allem Wandmalerei,<br />

Glasmalerei und Großplastik - sollte nicht plötzlich aussterben. Seit<br />

dieser Zeit gibt es die sozial- und kulturpolitisch s<strong>in</strong>nvolle Vorschrift, dass<br />

bei öffentlichen Bauten 1 - 3 % der Bausumme für „Kunst am Bau“ auszugeben<br />

sei. Der Freistaat Bayern hat 1950 und zuletzt 1999 festgelegt,<br />

dass bei Baumaßnahmen im staatlichen Hochbau bis zu 2% der Kosten<br />

für Aufträge an bildende Künstler vorzusehen s<strong>in</strong>d. Da die Kunstwerke <strong>in</strong><br />

der Regel erst nach Fertigstellung und Abrechnung der Gebäude bestellt<br />

werden, wirken sie manchmal wie nachträglich aufgesetzt. Qualitätsbewusste,<br />

künstlerisch <strong>in</strong>teressierte Bauherren können erreichen, dass die<br />

„Kunst am Bau“ zur markanten „Kunst im öffentlichen Raum“ wird.<br />

Wappen von Kloster und<br />

Hochschule am Löwentor<br />

Insbesondere an Hochschulgebäuden er<strong>in</strong>nert Kunst an ihre nahe<br />

Verwandtschaft mit der Wissenschaft. Beides s<strong>in</strong>d spezifisch menschliche<br />

Fähigkeiten. Das griechische Wort téchne bezeichnet lange vor der<br />

Gründung technischer Hochschulen und Universitäten zuerst die Kunst.<br />

Seit Leonardo da V<strong>in</strong>ci stellt die Malerei den Anspruch, e<strong>in</strong>e Wissenschaft<br />

zu se<strong>in</strong>. Für die Philosophen Schell<strong>in</strong>g und Schopenhauer verwirklicht<br />

sich <strong>in</strong> der Kunst die höchste dem Menschen mögliche Erkenntnis. Dies<br />

müssen die Naturwissenschaftler zwar nicht glauben, aber sie müssen<br />

wenigstens zugeben, dass Kunst e<strong>in</strong>e gesellschaftliche Notwendigkeit ist.<br />

Bisher ist noch ke<strong>in</strong>e menschliche Gesellschaft ohne Kunst ausgekommen,<br />

auch wenn e<strong>in</strong>zelne Individuen das für ihre Person für möglich halten.<br />

Auf dem Campus von <strong>Weihenstephan</strong> weiten die Kunstwerke den Blick<br />

über das mit Hilfe von Naturwissenschaft und Technik Mögliche h<strong>in</strong>aus.<br />

4


Kunst im Gelände. Die Hochschule<strong>in</strong>richtungen von <strong>Weihenstephan</strong><br />

wurden im 19. Jahrhundert <strong>in</strong> den Wirtschaftsgebäuden des 1803<br />

aufgehobenen Benedikt<strong>in</strong>erklosters untergebracht. Das Kloster g<strong>in</strong>g zurück<br />

auf die dem hl. Stephan geweihte Zelle, <strong>in</strong> der um 720 der hl. Bischof<br />

Korb<strong>in</strong>ian mit e<strong>in</strong>igen Gefährten lebte. Als im 9. Jahrhundert die Bischöfe<br />

von Freis<strong>in</strong>g auf den Domberg übersiedelten, wurde das Kloster selbständig.<br />

1040 nahm es die Regel der Benedikt<strong>in</strong>er an. Die Klostergebäude<br />

wurden auf der Randkuppe des tertiären Hügellandes über der Isarschotterebene<br />

errichtet. Kirche, Turm, Kapellen, Bibliothek und der Konventstock<br />

mit dem Kreuzgang wurden nach der Klosteraufhebung 1803<br />

abgerissen. Die Kesselhalle der Staatsbrauerei ersetzte die Klosterkirche.<br />

Der Raumbedarf für Brauerei, Musterlandwirtschaft und schließlich das<br />

„Grüne Zentrum“ wurde bis 1970 mit E<strong>in</strong>zelgebäuden erfüllt, die wenig<br />

Rücksicht auf Landschaft und Geschichte von <strong>Weihenstephan</strong> nahmen.<br />

1971 erhielt das Universitätsbauamt <strong>Weihenstephan</strong> (heute Staatliches<br />

Bauamt Freis<strong>in</strong>g, zwischendurch auch Landbauamt und Hochbauamt<br />

genannt) den Auftrag zu e<strong>in</strong>er Gesamtplanung für das Areal, das 400<br />

ha im Westen von Freis<strong>in</strong>g umfasst. Es wird durch zwei <strong>in</strong> westöstlicher<br />

Richtung verlaufende Höhenzüge, den <strong>Weihenstephan</strong>er Berg und die<br />

Lange Po<strong>in</strong>t, und das Tal des Thalhauser Bachs dazwischen geformt. In<br />

diesem Gelände wurden die Gebäudegruppen der Fachhochschule, der<br />

Technischen Universität, der Staatsbrauerei und der Landesanstalt für<br />

Landwirtschaft so verteilt, dass der Nordhang des <strong>Weihenstephan</strong>er Bergs<br />

frei blieb und die Reste der Klosteranlage sichtbar den Höhenrücken bekrönen.<br />

Die zentralen E<strong>in</strong>richtungen Mensa, Bibliothek, große Hörsäle,<br />

Praktikagebäude wurden im Tal zwischen der Vött<strong>in</strong>ger Straße und dem<br />

Thalhauser Bach angelegt. Der Landesanstalt, die großen Bedarf an Versuchsflächen<br />

hat, wurde die Lange Po<strong>in</strong>t zugeteilt.<br />

Das ganze Gelände mit se<strong>in</strong>en Baubereichen, mit se<strong>in</strong>en historischen<br />

Gärten und großzügigen Frei-, Versuchs- und Grünflächen wird durch<br />

Kunst erschlossen. Der großen Florastele von Fritz Koenig am <strong>Weihenstephan</strong>er<br />

Berg (S. 13) antworten am Gegenhang im Norden die hohe Bronzeplastik<br />

von Herbert Peters (S. 41) und im Westen die Edelstahlsäule von<br />

Ernst Hermanns (S. 28). Sie alle s<strong>in</strong>d 1976 aufgestellt worden. Die Blickachsen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>zwischen teilweise zugewachsen. Die Stahlstäbe von Alf<br />

Ausschnitt aus dem<br />

Deckengemälde von<br />

Cosmas Damian Asam<br />

im Dekanatssaal des<br />

ehemaligen<br />

Konventsgebäudes<br />

5


Lechner im Thalhauser Teich (S. 26) „vernadeln“ die Hochschulbereiche<br />

auf den beiden Bergen. Die rostigen Stangen von Hans-Jürgen Breuste<br />

(S. 9) begleiten den Weg zum Lehrgebäude der Fachhochschule. Die drei<br />

Granitformen von Leo Kornbrust (S. 19) zeichnen den Hochschulplatz<br />

vor der Mensa aus. Mehr als Verkehrsschilder und H<strong>in</strong>weistafeln helfen<br />

diese Kunstformen dem Besucher bei der Orientierung, <strong>in</strong>dem sie dem<br />

jeweiligen Ort Identität verleihen.<br />

Stahlskulptur von<br />

Alf Lechner im Rückhaltebecken<br />

des<br />

Thalhauser Baches<br />

Kunst im Auftrag. In Auftrag gegeben wurden alle Kunstobjekte<br />

von der Bauverwaltung unter den wechselnden Namen Staatliches<br />

Universitäts-, Land- bzw. Hochbauamt. Bei allen größeren Aufträgen<br />

wurde zunächst e<strong>in</strong>e Jury gebildet. Ihr gehörten der Leiter des Bauamtes<br />

(He<strong>in</strong>rich Geierstanger 1971-1990, Ernst Baumann 1990-2008) an,<br />

e<strong>in</strong> Vertreter der Obersten Baubehörde (Hermann Rühl 1974-1989) bei<br />

Staatsbauten, e<strong>in</strong> Vertreter des Wissenschaftsm<strong>in</strong>isteriums bei Hochschulbauten,<br />

e<strong>in</strong> Vertreter der Regierung von Oberbayern, e<strong>in</strong> Vertreter<br />

der Hochschulleitung und des betreffenden Instituts (also der künftigen<br />

Nutzer), gelegentlich auch Vertreter der Studentenschaft, e<strong>in</strong> Künstler,<br />

e<strong>in</strong> Kunstsachverständiger, sowie der Architekt/die Architekt<strong>in</strong> des Gebäudes.<br />

Die Jury prüfte die Vorschläge der Bauverwaltung für mögliche<br />

Standorte und schlug 10-20 Künstler/<strong>in</strong>nen für e<strong>in</strong>en Wettbewerb vor. In<br />

e<strong>in</strong>em Kolloquium wurden mit der Jury und den Künstlern die Aufgabe,<br />

der Zweck des Gebäudes sowie Zeit- und Kostenrahmen besprochen. Alle<br />

e<strong>in</strong>geladenen Künstler erhielten e<strong>in</strong> Entwurfshonorar, das e<strong>in</strong>en Teil<br />

ihrer Arbeitszeit und Materialkosten vergütete. Danach hatten sie sechs<br />

Monate Zeit, Entwürfe zu bearbeiten, aus denen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er abschließenden<br />

Jurysitzung e<strong>in</strong> erster Preis ausgewählt und zur Verwirklichung empfohlen<br />

wurde. In der Regel folgte das Bauamt der Empfehlung der Jury. Nur<br />

e<strong>in</strong>mal wurde auf lebhaften E<strong>in</strong>spruch der Gebäudenutzer e<strong>in</strong> anderer<br />

Künstler beauftragt. Die letzte größere Arbeit war 2001 die Gestaltung<br />

des Wiesenhangs zwischen der Vött<strong>in</strong>ger Straße und dem Forum durch<br />

Albert Weis (S. 16).<br />

6


Rundgänge. Für zwei Rundgänge von jeweils e<strong>in</strong>er guten Stunde<br />

wurden 22 Kunstwerke ausgewählt. Davon bef<strong>in</strong>den sich drei <strong>in</strong> wochentags<br />

leicht zugänglichen Innenräumen, alle anderen im Gelände.<br />

Sie wurden zwischen 1976 und 2001 von regional und <strong>in</strong>ternational<br />

anerkannten Künstlern für bestimmte Orte auf dem Campus <strong>Weihenstephan</strong><br />

geschaffen. Viele von ihnen s<strong>in</strong>d als Solitär konzipiert, zwei s<strong>in</strong>d<br />

Wandarbeiten.<br />

Wie für die Kunst nach 1945 typisch, überwiegt die Abstraktion,<br />

d.h. die Reduktion von Gegenständlichem, gegenüber figurativ-narrativen<br />

Gestaltungsweisen. Nur wenige Kunstwerke tragen deshalb e<strong>in</strong>en<br />

vom Künstler vorgegebenen Titel. Manche wurden erst nachträglich<br />

von anderen benannt, wie z.B. der Brunnen von Fritz Koenig mit Namen<br />

wie „Ste<strong>in</strong>rose“, „Granitrose“, „Kranzbrunnen“. Die Bildhauer<br />

selbst beschränken sich oft auf Materialangaben oder e<strong>in</strong>e sachliche<br />

Kürzestbeschreibung ihrer Werke, wie z.B. Erich Reusch: „Mehrteilige<br />

Metall-Ste<strong>in</strong>-Plastik 1992“. Der Zugang erfolgt also nicht <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />

über Inhalt, Thema und Motiv, sondern über die visuell und haptisch erfahrbare<br />

Wahrnehmung des Kunstkörpers selbst, se<strong>in</strong>er Formensprache,<br />

der Materialqualität und Materialverwendung, der Herstellungs- und<br />

Verwitterungsspuren und nicht zuletzt se<strong>in</strong>er Positionierung. Das F<strong>in</strong>den<br />

und Präsentieren neuer Ausdrucksformen ist e i n e der Haupt<strong>in</strong>tentionen<br />

modernen künstlerischen Schaffens. Der Mensch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em gesellschaftlichen<br />

Umfeld - zwar <strong>in</strong> der Abstraktion reduziert und verfremdet<br />

dargestellt - bleibt das andere zentrale Thema. Die moderne Kunst<br />

fordert den Betrachter: Sie ist vielgestaltig und komplex, pluralistisch<br />

und multiperspektivisch, ambivalent, irritierend und hermetisch. Sie<br />

verweigert sich unserem Bedürfnis nach schnellem Verstehen. Sie ist<br />

demokratisch, besteht nicht auf der e i n e n Wahrheit, sie ist offen für<br />

unterschiedliche Deutungen und erzw<strong>in</strong>gt so das Nachdenken über uns<br />

und die Gesellschaft, <strong>in</strong> der wir leben. Sie provoziert den kontroversen<br />

und den konstruktiven Dialog. So hält sie uns lebendig.<br />

Plastik<br />

„Große Flora II“<br />

von Fritz Koenig<br />

7


Rundgang 1<br />

Ausgangspunkt des ersten Rundgangs ist der ehemalige Wirtschaftshof<br />

des Klosters, heute Akademiehof genannt.<br />

Fritz Koenig<br />

Kranzbrunnen<br />

Ste<strong>in</strong><br />

1992<br />

Dort, wo zu Klosterzeiten vor der Westfront des Konvents e<strong>in</strong> Zierbrunnen<br />

stand und weiter hangabwärts e<strong>in</strong>e Pferdeschwemme, liegt seit<br />

1992 e<strong>in</strong>e Granitrose von Fritz Koenig. Ihre Blütenform er<strong>in</strong>nert an die<br />

Rosen im Wappen von Kloster und Hochschule. (Die Rose bestimmt als<br />

Symbol auch das ca. 1710 entstandene Deckengemälde von Cosmas Damian<br />

Asam im Dekanatssaal des ehemaligen Konventsgebäudes <strong>in</strong> unmittelbarer<br />

Nähe des Brunnens. Es stellt den hl. Benedikt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kranz<br />

von Rosen dar.) E<strong>in</strong> kreisrunder Ste<strong>in</strong>, außen glatt beschnitten, bildet das<br />

Brunnenrund. Se<strong>in</strong> Rand ist radial e<strong>in</strong>geschnitten, die Abschnitte wölben<br />

sich konvex und konkav; schmale, schattige Schluchten trennen sie;<br />

scharfe Kanten tauchen mal oben, mal unten auf, rhythmisieren die Abfolge<br />

der runden Formen. Aus der Ferne gesehen wirkt das Ste<strong>in</strong>rund, das<br />

aus dem größten Monolithen Deutschlands geschnitten wurde, wie e<strong>in</strong>e<br />

Felsengruppe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gebirgsbach; aus der Nähe ersche<strong>in</strong>t es als kunstvolles<br />

Gefäß für das sprudelnde Wasser. Grundformen der Skulptur, d.h.<br />

e<strong>in</strong>es aus Ste<strong>in</strong> oder Holz geschnittenen oder gemeißelten Kunstwerks,<br />

das Runde, das Gerade, das Vorgewölbte und das Zurückweichende s<strong>in</strong>d<br />

hier zu e<strong>in</strong>em strengen und doch leicht wirkenden Spiel mit schwerem<br />

Ste<strong>in</strong> und fließendem Wasser verbunden.<br />

8


Die Wege zum 1989 errichteten Lehrgebäude<br />

der Fachhochschule begleiten elf rostige<br />

hohe Stahlstelen von Hans-Jürgen Breuste.<br />

Das Gebäude selbst wirkt kristall<strong>in</strong>: Große<br />

Wand-, Glas- und Dachflächen s<strong>in</strong>d w<strong>in</strong>kelig<br />

gegene<strong>in</strong>ander verschoben, umgrenzen den<br />

an der Hangkante <strong>in</strong> L-Form liegenden Baukörper.<br />

Die kristall<strong>in</strong>e Bildung, die E<strong>in</strong>fügung<br />

<strong>in</strong> die Situation von Hang und Löwentor<br />

erlauben ke<strong>in</strong> Portal, ke<strong>in</strong>e Mittelachse. E<strong>in</strong>ige<br />

der Glasflächen <strong>in</strong> der Südwestecke s<strong>in</strong>d<br />

beweglich; sie bilden den E<strong>in</strong>gang, den man erst wahrnimmt, wenn man<br />

kurz davor steht. Der Vorplatz ist auch Ziel e<strong>in</strong>es schnurgeraden Weges,<br />

der entlang des Oberdieckgartens aus der Stadt auf den Berg führt. Er<br />

ist mit sechs hohen rostigen Stangen besetzt, und zwar so, dass sie vom<br />

Fußweg aus schon<br />

lange sichtbar s<strong>in</strong>d.<br />

Sie steigen vom<br />

imposanten Löwentor<br />

(Abbildung S.<br />

42) die Stufen des<br />

Vorplatzes h<strong>in</strong>ab<br />

und versammeln<br />

sich e<strong>in</strong>ladend vor<br />

dem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gebäude-Innenecke<br />

diskret versteckten<br />

E<strong>in</strong>gang. Fünf<br />

weitere steigen die<br />

Stufen der Freitreppe<br />

herauf, die<br />

vom Forum im Tal<br />

zum Lehrgebäude<br />

auf den Berg führt.<br />

Im Rückblick von<br />

der Höhe der westlichen<br />

Freitreppe aus<br />

Hans-Jürgen Breuste<br />

Stehende s<strong>in</strong>d<br />

wie Gärten<br />

Stahl<br />

1990<br />

9


treten die Stangen zusammen, geben den Blick frei auf die Obstgärten,<br />

die Häuser der Stadt und den Wald dah<strong>in</strong>ter. Sie bilden für den Fernblick<br />

e<strong>in</strong>en sensibel artikulierten Vordergrund. Die weit zerfließende Landschaft<br />

wird vertikal gefasst.<br />

Die elf Stangen wachsen jeweils aus e<strong>in</strong>em Loch im Satteldach e<strong>in</strong>es<br />

Eisenhäuschens hervor. Ihre runde, leicht, aber unterschiedlich gebogene<br />

Form er<strong>in</strong>nert an Halme. Wie diese s<strong>in</strong>d die Stangen durch gerade noch<br />

sichtbare Querrippen gegliedert. Sie bilden Wegzeichen, Orientierung im<br />

Hochschulgelände. Sie s<strong>in</strong>d unverwechselbar, e<strong>in</strong>malig, identifizieren<br />

den Ort. Ihre Rundform, ihre auf den ersten Blick unordentliche Versammlung<br />

stehen zur Glätte der Glasfronten <strong>in</strong> wohltuendem Gegensatz,<br />

ihre warme Rostfarbe belebt die kühle Farbigkeit des Gebäudes. Die Stangen<br />

nehmen die Geländesituation auf und weisen, <strong>in</strong>dem sie Halm und<br />

Haus bilden, darauf h<strong>in</strong>, dass man <strong>in</strong> diesem Lehrgebäude lernen kann,<br />

wie man Pflanzen Schutzraum bietet und ihnen zu Wachstum verhelfen<br />

kann.<br />

Das symmetrisch mit Wappen und Löwen geschmückte wuchtige<br />

Tor aus den 1930er Jahren ist, was die Auffassung von Architektur und<br />

bildender Kunst betrifft, der deutlichste Gegenpol zur Bauges<strong>in</strong>nung und<br />

Kunst der 1990er Jahre. Breustes Installation (d.h. mehrteilige Arbeit,<br />

deren E<strong>in</strong>zelelemente <strong>in</strong> engem Bezug zue<strong>in</strong>ander stehen) mit dem Titel<br />

„Stehende s<strong>in</strong>d wie Gärten“ erregte nach ihrer Errichtung heftigen<br />

Anstoß. Spuren von Protestplakaten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Rostpat<strong>in</strong>a heute noch<br />

abzulesen.<br />

10


11


Andreas B<strong>in</strong>dl<br />

Wandgestaltung<br />

Mixed Media<br />

1989<br />

Im Inneren des Lehrgebäudes realisierte Andreas B<strong>in</strong>dl zwei Wandarbeiten,<br />

von denen e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>er Erweiterung zum Opfer gefallen<br />

ist. In e<strong>in</strong>er Ecke der Treppenhalle, hoch an der Wand, s<strong>in</strong>d Zeichnungen<br />

<strong>in</strong> den Putz geritzt: E<strong>in</strong> auf dem Rücken liegender magerer Vierbe<strong>in</strong>er:<br />

E<strong>in</strong> Pferd? E<strong>in</strong> Hund? Vier Alum<strong>in</strong>iumstangen stecken im Wandputz, zum<br />

Teil <strong>in</strong>nerhalb der Zeichnung.<br />

Die Stangen verb<strong>in</strong>den<br />

sie über Eck mit<br />

e<strong>in</strong>er anderen Zeichnung,<br />

auf der man e<strong>in</strong>en Vogel<br />

im Flug erkennen kann.<br />

Die mit der Hand geformten<br />

rauen Stangen, die <strong>in</strong><br />

den Eckwänden stecken,<br />

irritieren. Sie er<strong>in</strong>nern<br />

an Wurfspeere oder auch<br />

an etwas wie Leimfäden,<br />

wenn man zwei Flächen<br />

verklebt hat und sie wieder<br />

ause<strong>in</strong>ander zieht,<br />

bevor sie fest verbunden s<strong>in</strong>d, oder wenn man e<strong>in</strong> Heftpflaster von der<br />

Haut abzieht. In Verb<strong>in</strong>dung mit den Zeichnungen ersche<strong>in</strong>en die Stangen<br />

als Ursache oder Spuren e<strong>in</strong>er Verletzung. Andreas B<strong>in</strong>dl erläuterte<br />

se<strong>in</strong>en Entwurf im Wettbewerb mit den Worten: „Die stilisierten Naturelemente<br />

können im Kontext mit <strong>Weihenstephan</strong> gesehen werden, da<br />

gerade hier der Umgang mit der Natur und damit vielleicht auch mit<br />

deren Gefährdung e<strong>in</strong>e besondere Bedeutung hat.“ Dieses Versprechen<br />

wird vom ausgeführten Werk weit übertroffen. Es macht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er diskreten<br />

und zarten Gestaltung Gefahr, Wunde und Schmerz erlebbar und<br />

sensibilisiert so den Betrachter. Wenn, wie häufig, unter dem Werk e<strong>in</strong><br />

Pferdeskelett als Lehrobjekt ausgestellt ist, wird die Botschaft des Künstlers<br />

auf geradezu plakative Weise deutlich. B<strong>in</strong>dls Arbeit komb<strong>in</strong>iert verschiedene<br />

Techniken und Materialien - zweidimensionale Zeichnung und<br />

dreidimensionalen Alum<strong>in</strong>iumguss - zu e<strong>in</strong>em Kunstwerk.<br />

12


Der Bildhauer Fritz Koenig hat <strong>in</strong> den siebziger Jahren mehrfach<br />

das Thema Pflanzenwuchs aufgenommen. Diesen Werken gab er den<br />

Namen der römischen Vegetationsgött<strong>in</strong> Flora. Die Bronzestele „Große<br />

Flora II“ ist e<strong>in</strong>e Plastik, d.h. sie wurde zuerst aus e<strong>in</strong>em weichen<br />

Material (Wachs, Ton, Gips) modelliert, dann gegossen und 1976 auf<br />

e<strong>in</strong>er Wiese am Nordhang des <strong>Weihenstephan</strong>er Bergs unterhalb des<br />

Instituts für Brauwesen aufgestellt. E<strong>in</strong> runder, nach unten verjüngter<br />

Schaft trägt e<strong>in</strong>e Kugelknospe. Er steht auf e<strong>in</strong>er runden Bronzescheibe,<br />

die wiederum auf e<strong>in</strong>er quadratischen Bronzeplatte als Sockel liegt. In<br />

der Symbolsprache vers<strong>in</strong>nbildlichen Scheibe und Quadrat Himmel und<br />

Erde. Weder Schaft noch Knospe s<strong>in</strong>d der Natur nachgebildet. Der Schaft<br />

ist eher von der organisch-architektonischen Schwellung e<strong>in</strong>er griechischen<br />

Säule angeregt. Die Knospe ist <strong>in</strong> spannungsvollem Gleichgewicht<br />

aus Halbkugeln und Kegel aufgebaut und weckt – <strong>in</strong>dem sie vegetative<br />

und anthropomorphe Formen raff<strong>in</strong>iert verschmilzt - Assoziationen an<br />

die Büste e<strong>in</strong>er antiken Gött<strong>in</strong>. So bewegt sich die Formensprache der<br />

Stele auf der Grenze zwischen Figur und Abstraktion. Ihr „Blick“ weist<br />

nach oben und <strong>in</strong>s Weite.<br />

Fritz Koenig<br />

Große Flora II<br />

Bronze<br />

1976<br />

13


14


Der Weg von der Fachhochschule zum Forum durchquert und begleitet<br />

die alte Pappelallee, die zu Klosterzeiten die repräsentative Auffahrt<br />

zum <strong>Weihenstephan</strong>er Berg war. Sie ist schon lange dem allgeme<strong>in</strong>en<br />

Verkehr entzogen und bildet nun e<strong>in</strong>en Naturb<strong>in</strong>nenraum. E<strong>in</strong>e quer<br />

stehende Abfüllhalle der Staatsbrauerei hatte ihr bereits vor 1970 den<br />

Weg zum Ziel verstellt. Drei Stufenanlagen artikulieren die Steigung; die<br />

oberste besteht aus zwölf niedrigen Stufen, über die im Sommer eigentlich<br />

belebendes Wasser r<strong>in</strong>nen sollte. Dort liegt e<strong>in</strong> riesiger Granitf<strong>in</strong>dl<strong>in</strong>g<br />

aus dem Bayerischen Wald.<br />

Er hat e<strong>in</strong>e organische Form,<br />

e<strong>in</strong>e sich drehende, aufrichtende,<br />

e<strong>in</strong>gemuldete Gestalt. Der Ste<strong>in</strong><br />

ist nicht vom Künstler bearbeitet,<br />

sondern e<strong>in</strong> Werk der Natur. Se<strong>in</strong>e<br />

Setzung aber - <strong>in</strong> die Allee, <strong>in</strong> die<br />

Wassertreppe - ist äußerst kunstvoll.<br />

Der schwere Ste<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>t<br />

über dem Wasser zu schweben.<br />

Der Bildhauer Herbert Peters hat<br />

hier mit dem Architekten He<strong>in</strong>rich<br />

Geierstanger e<strong>in</strong>en stimmungsvollen<br />

Meditationsraum<br />

geschaffen, der zum Nachdenken e<strong>in</strong>lädt über das ursprüngliche Ziel<br />

dieser Allee, über die Geschichte des Ortes und se<strong>in</strong>er Institutionen im<br />

Wandel von der Stephans-Zelle über das Benedikt<strong>in</strong>erkloster zur Staatlichen<br />

Musterlandwirtschaft, zum Hochschulzentrum und „Center of Life<br />

Sciences“, über Wasser, Ste<strong>in</strong>, Baum, Tod und Leben.<br />

Herbert Peters<br />

Brunnenanlage<br />

Granit<br />

1986<br />

15


Albert Weis<br />

rang<br />

Land Art<br />

1999-2001<br />

Nördlich der Vött<strong>in</strong>ger Straße durchquert e<strong>in</strong> Trampelpfad schräg den<br />

Hochschulanger, e<strong>in</strong>e bucklige Wiese. Er führt von den E<strong>in</strong>richtungen<br />

auf dem Berg zum Forum und zur Mensa. Die Wiesenränder s<strong>in</strong>d bebaut<br />

mit den Instituten für Physik und Lebensmitteltechnologie im Osten und<br />

Westen und dem Praktikagebäude. Dieser Anger war Gegenstand e<strong>in</strong>es<br />

Wettbewerbs, an dem Fachhochschule und Universität gleichermaßen<br />

beteiligt waren. Den Auftrag erhielt 1999 Albert Weis, der das unregelmäßige<br />

Gelände vermaß und dann die Vermessungsl<strong>in</strong>ien, die Isohypsen,<br />

d.h. L<strong>in</strong>ien gleicher Höhe, <strong>in</strong> Beton ausführen ließ. Betonstufen <strong>in</strong> 50<br />

cm Höhenabstand schlängeln sich durch die Wiese, unter ihnen s<strong>in</strong>d<br />

grüne Lichtbänder montiert, die bei Dunkelheit eigentlich geheimnisvoll<br />

leuchten sollten. Durch diese Stufen erhält die schräge Wiese e<strong>in</strong> Profil,<br />

das an e<strong>in</strong> aus e<strong>in</strong>em Felshang herausgeschlagenes griechisches Theater<br />

er<strong>in</strong>nert. Tatsächlich lässt sich die Wiese seither auch als Kulturraum<br />

nutzen - für Rockkonzerte und Freiluftk<strong>in</strong>o. Das 2001 fertig gestellte<br />

Werk trägt den Titel „rang“.<br />

Albert Weis gehört<br />

zu den jungen Münchner<br />

Vertretern der<br />

Land Art, e<strong>in</strong>er Kunstrichtung,<br />

die um 1970<br />

aus den USA kam und<br />

mit großen Masch<strong>in</strong>en<br />

die Erdoberfläche als<br />

Kunstwerk gestaltet. E<strong>in</strong>es<br />

der Gründungswerke<br />

war 1972 die Munich<br />

Depression von Michael<br />

Heizer <strong>in</strong> der Baugrube<br />

für die Trabantenstadt<br />

München-Neuperlach.<br />

Land Art arbeitet aber nicht nur mit Bulldozern, sondern auch ökologisch<br />

zurückhaltend mit Pflanzen und anderem Naturmaterial. Ihr Ziel ist es,<br />

e<strong>in</strong>e neue Sensibilität für die Erde zu wecken, die mehr ist als Bauland,<br />

sondern der Boden, der uns alle trägt.<br />

16


17


Joachim Bandau<br />

ohne Titel<br />

3 Plastiken<br />

Stahlguss<br />

1991<br />

Im Innenhof des Lebensmitteltechnikums liegen auf begrünten<br />

Betonsockeln seit 1991 drei Stahlgebilde auf Rädern von Joachim Bandau.<br />

Der Betrachter blickt von oben auf sie. E<strong>in</strong> Motiv wird dreimal variierend<br />

wiederholt und dadurch besonders betont: Drei e<strong>in</strong>zelne Räder s<strong>in</strong>d mit<br />

e<strong>in</strong>er Kreisscheibe bzw. zwei Rechteckblöcken jeweils so verbunden, als<br />

ob sie zu deren Fortbewegung dienten. Aber Scheibe und Blöcke s<strong>in</strong>d viel<br />

zu schwer, so wie viele unlösbare Aufgaben, denen wir uns trotzdem stellen.<br />

Die runden Räder und die scharfkantigen Blöcke s<strong>in</strong>d plastische Gegensätze,<br />

die die Aufhebung der Schwerkraft und die<br />

Aufhebung der Bewegung dialektisch thematisieren.<br />

Ähnlich wie bei den Stahlhalmen von Hans-Jürgen<br />

Breuste (S. 9) und der Kreuzbreite von Fritz Koenig<br />

(S. 36) er<strong>in</strong>nert der Rost als warmfarbige Naturpat<strong>in</strong>a<br />

an die Vergänglichkeit auch des robusten Industriematerials<br />

Stahl. „Rost“, sagt Alf Lechner, „ist Farbe,<br />

die von <strong>in</strong>nen wächst. Sie ist Wahrheit.“(Zitat: Alf-<br />

Lechner-Museum, Ingolstadt)<br />

18


Das Forum zwischen Mensa, Hörsaaltrakt, Praktikagebäude und<br />

Lebensmitteltechnikum ist gepflastert, mit L<strong>in</strong>den bepflanzt und seit<br />

1980 durch drei Ste<strong>in</strong>formen von Leo Kornbrust markiert: e<strong>in</strong>e liegende<br />

gurkenartige Form, fe<strong>in</strong> geschliffen aus hellem Waldste<strong>in</strong>granit,<br />

ursprünglich an beiden Enden zugespitzt, 5,30 m lang, 1 m hoch; e<strong>in</strong>e<br />

runde, wie e<strong>in</strong> Horn gekrümmte, stehende, oben schräg abgeschnittene<br />

Form aus grauschwarzem Granit, die Seiten mit dem Spitzhammer<br />

aufgeraut, die Oberfläche glatt geschliffen, poliert, 1,25 m<br />

hoch; e<strong>in</strong>e ebenfalls schräg abgeschnittene schräge Hornform<br />

aus rötlichem Porphyr, wiederum die Seiten gespitzt,<br />

die Schnittfläche poliert, 1,45 m hoch. Der Künstler hat<br />

die drei farblich unterschiedlichen Ste<strong>in</strong>e ausdrücklich als<br />

„Tastobjekte“ entworfen, an denen die Gegensätze „rau“<br />

und „glatt“, „gerundet“ und „eben“ erspürt werden können.<br />

Durch die Bearbeitung nimmt der Ste<strong>in</strong> verschiedene<br />

Farb<strong>in</strong>tensitäten an. Nur an den polierten Flächen wirken das Rot und<br />

das Schwarz klar und kräftig, an den rauen Seiten s<strong>in</strong>d die Ste<strong>in</strong>farben<br />

grau verhangen, nur als rötlich und schwärzlich schimmernd wahrnehmbar.<br />

Das Farbenspiel und die Variation der Oberflächen unterscheiden<br />

diese bildhauerische Arbeit von der Ste<strong>in</strong>rose von Fritz Koenig. Mit<br />

ihr geme<strong>in</strong>sam hat sie den Umgang mit Grundbed<strong>in</strong>gungen plastischer<br />

Wahrnehmung. Als Ortsmarkierung, Treffpunkt und Sitzgelegenheit wird<br />

sie von Student<strong>in</strong>nen und Studenten eifrig benutzt.<br />

Leo Kornbrust<br />

3 Ste<strong>in</strong>formen<br />

Granit / Porphyr<br />

1980<br />

19


An der Treppenhauswand<br />

im Hörsaalgebäude ist seit 1981<br />

e<strong>in</strong> reliefartiges Textilobjekt von<br />

Ritzi und Peter Jacobi angebracht.<br />

Es besteht aus Manila,<br />

Sisal, Baumwolle, Rosshaar und<br />

Ziegenhaar und nimmt e<strong>in</strong>e<br />

Fläche von 33 m² (11 x 3 m)<br />

e<strong>in</strong>. Mit Schnüren umwickelte<br />

Kabel s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Grundgewebe<br />

e<strong>in</strong>geflochten. Ausgangspunkt<br />

für die Künstler war das Thema<br />

Landschaft, das sie mit dem Thema Agronomie, dem künstlich geförderten<br />

Wachstum von Pflanzen, verb<strong>in</strong>den wollten. Wenn man aus den<br />

langen dunklen Gängen des Untergeschosses kommt, zieht das auf e<strong>in</strong>er<br />

hellen Wand im Licht hängende textile Relief den Blick auf sich, mildert<br />

die harten Knicke und Kanten der Treppenhauswand, wärmt optisch den<br />

kühlen Verkehrsraum, wirkt höchst lebendig im stärksten Kontrast zu<br />

dem benachbarten<br />

Ritzi und Peter Jacobi<br />

Textilobjekt<br />

Mixed Media<br />

1981<br />

20


Säulenbündel aus Edelstahl von Ernst Hermanns, ebenfalls aus dem<br />

Jahr 1981. Die Gruppe aus neun Edelstahlstäben (2,40 m hoch) von quadratischem<br />

Durchmesser ragt vom Boden des Untergeschosses auf. Se<strong>in</strong>e<br />

neun Deckflächen reflektieren das Licht, das durch die gläsernen Türen<br />

und Wände des Erdgeschosses e<strong>in</strong>fällt. Die im Schatten verschw<strong>in</strong>denden<br />

Stäbe ziehen von oben den Blick nach unten. Von unten sche<strong>in</strong>en sie<br />

<strong>in</strong>s Licht zu wachsen, wie Pflanzentriebe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em abgedunkelten Raum.<br />

Aber der hoch polierte Edelstahl macht ke<strong>in</strong>e Zugeständnisse an organische<br />

Formen. Kalt und klar steht das Werk für vertikale Beziehungen und<br />

den Gegensatz von Hell und Dunkel.<br />

Ernst Hermanns<br />

Säulenbündel<br />

Edelstahl<br />

1981<br />

21


22


Auf der Wiese östlich des Hörsaalbaus liegt e<strong>in</strong> dunkler Ste<strong>in</strong>. Hermann<br />

Kle<strong>in</strong>knecht hat ihn 1980 geformt und h<strong>in</strong>gelegt. Der dunkle<br />

Granit ist geglättet und unregelmäßig beschnitten. Die Schnittflächen<br />

s<strong>in</strong>d leicht gewölbt. Zuerst könnte man ihn für e<strong>in</strong>en Quader halten, aber<br />

dann sieht man, dass die Oberfläche e<strong>in</strong> unregelmäßiges Fünfeck ist und<br />

die Seiten schräg angeschnitten s<strong>in</strong>d. Keilförmig sche<strong>in</strong>t er sich <strong>in</strong> den<br />

Boden zu schieben. Die dunkle Farbe, das Spiel von Licht und Schatten<br />

auf den sphärischen Flächen und glatten Kanten beleben den optischen<br />

E<strong>in</strong>druck, lassen se<strong>in</strong>e lastende Schwere im Gegensatz zur Bewegung<br />

der Form spürbar werden. Die Form ist weder zufällig noch konstruiert,<br />

sondern kunstvoll erfunden. Diese Erf<strong>in</strong>dung irritiert, verunsichert den<br />

Betrachter. Und es i s t ja Aufgabe der Kunst, daran zu er<strong>in</strong>nern, dass es<br />

außer dem Natürlichen und dem Berechenbaren, dem Bequemen und<br />

Lustvollen im Leben noch etwas gibt. Dieses Etwas macht das Leben vielleicht<br />

erst lebenswert. Im bildenden Spiel der Kunst tritt es uns immer<br />

wieder anders entgegen.<br />

Hermann Kle<strong>in</strong>knecht<br />

Skulptur III<br />

Granit<br />

1980<br />

23


Rundgang 1<br />

zur Autobahn A9<br />

<strong>Weihenstephan</strong>er R<strong>in</strong>g<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Fritz Koenig<br />

Kranzbrunnen<br />

Hans-Jürgen Breuste<br />

Stehende s<strong>in</strong>d<br />

wie Gärten<br />

Andreas B<strong>in</strong>dl<br />

Wandgestaltung<br />

21<br />

4<br />

Fritz Koenig<br />

Große Flora II<br />

20<br />

5<br />

Herbert Peters<br />

Brunnenanlage<br />

19<br />

6<br />

Albert Weis<br />

rang<br />

18<br />

7<br />

Joachim Bandau<br />

ohne Titel<br />

zur Autobahn A9<br />

22<br />

8<br />

Leo Kornbrust<br />

3 Ste<strong>in</strong>formen<br />

16<br />

Thalhauser Straße<br />

9<br />

10<br />

11<br />

Ritzi und Peter Jacobi<br />

Textilobjekt<br />

Ernst Hermanns<br />

Säulenbündel<br />

Hermann Kle<strong>in</strong>knecht<br />

Skulptur III<br />

15<br />

14<br />

13<br />

Mensa<br />

12<br />

8<br />

7<br />

11<br />

10 9<br />

6<br />

5<br />

12<br />

Alf Lechner<br />

ohne Titel<br />

Vött<strong>in</strong>ger Straße<br />

4 2<br />

13<br />

Ernst Hermanns<br />

Stele<br />

1<br />

24


© Modern Studio Freis<strong>in</strong>g<br />

und Stadt Freis<strong>in</strong>g 2009<br />

Rundgang 2<br />

Erich Reusch<br />

ohne Titel<br />

Rudolf Wachter<br />

Großer Macoree<br />

Herbert Peters<br />

Ste<strong>in</strong>gefüge, 3 Teile<br />

Christoph Jan<br />

Kowalczyk<br />

Sie sagen, dass sie<br />

nachts auf den<br />

Bäumen schlafen.<br />

K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Angola<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

Wippenhauser Straße<br />

17<br />

Peter Luther<br />

Aus dem Tal<br />

der W<strong>in</strong>ddreher<br />

18<br />

Obere Hauptstraße<br />

zur<br />

Innenstadt<br />

Freis<strong>in</strong>g<br />

Joachim Bandau<br />

Fragment 1990<br />

Fritz Koenig<br />

Feldkreuz<br />

Hansjörg Voth<br />

Wachstumsspirale<br />

19<br />

20<br />

21<br />

Vött<strong>in</strong>ger Straße<br />

2<br />

3<br />

Johannisstraße<br />

Münchener Straße<br />

zum Bahnhof<br />

und nach<br />

Landshut<br />

nach München und<br />

zur Autobahn A 99<br />

Herbert Peters<br />

ohne Titel<br />

<strong>Kunstpfad</strong><br />

<strong>Weihenstephan</strong><br />

22<br />

25


Alf Lechner<br />

ohne Titel<br />

Stahl<br />

1981<br />

Das Wasser des Thalhauser Bachs ist <strong>in</strong> der Höhe der Ste<strong>in</strong>breite, der<br />

Nord-Südachse des <strong>Weihenstephan</strong>er Geländes, zu e<strong>in</strong>em Teich aufgestaut.<br />

Für diesen Teich, der als Wasserrückhaltebecken e<strong>in</strong>er Forderung<br />

der Wasserwirtschaft entspricht und der sich, landschaftlich gestaltet, <strong>in</strong><br />

den Grünzug des Thalhauser Grabens e<strong>in</strong>fügt, entwarf Alf Lechner zwei<br />

23 m lange Stahlstäbe. Sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em 60°-W<strong>in</strong>kel zur Wasserfläche<br />

gestellt und <strong>in</strong> unsichtbaren Betonfundamenten im Teichboden verankert.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>nere Stahlkonstruktion ist mit geschweißten Edelstahlblechen<br />

ummantelt. Der Künstler erläuterte 1979 se<strong>in</strong>en Entwurf mit den<br />

Worten: „…<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum, <strong>in</strong> dem die Landschaft <strong>in</strong> solchem Maße<br />

dom<strong>in</strong>iert, sollte Kunst bestimmte Funktionen erfüllen: 1. sie muß<br />

auf große Distanz wahrnehmbar se<strong>in</strong>; 2. sie muß e<strong>in</strong>e Polarität<br />

zur Natur bilden, d.h. nicht vegetativen, sondern<br />

konstruktiven Charakter haben; 3. sie muß auf<br />

die Bewegung des Menschen ausgerichtet se<strong>in</strong>; d.h.<br />

sie muß den sich um sie herumbewegenden Menschen<br />

<strong>in</strong> unterschiedlichen Formen ersche<strong>in</strong>en.“<br />

Als die Stäbe 1981 aufgestellt wurden, erregten sie<br />

den Volkszorn der Freis<strong>in</strong>ger und der <strong>Weihenstephan</strong>er.<br />

Sie wurden nach dem Urheber und Organisator<br />

des <strong>Weihenstephan</strong>er Kunstprogramms und Leiter<br />

des Bauamts He<strong>in</strong>rich Geierstanger die „Geierstangen“<br />

genannt. Erst nach 20 Jahren wurden sie als Wahrzeichen des<br />

Hochschulgeländes und der Stadt akzeptiert. Heute ist der Teich mit den<br />

Stahlnadeln zu allen Jahreszeiten e<strong>in</strong> beliebter Treffpunkt für Eisstockschützen,<br />

Schlittschuhläufer, Liebespaare, Spaziergänger, Vogelbeobachter<br />

und Kunstfreunde. Die „Geierstangen“ nehmen die schrägen L<strong>in</strong>ien<br />

der Dächer und Erker der Mensa und des Hörsaalgebäudes als Parallelen<br />

zur Architektur auf und spiegeln oder kontrapunktieren – je nach Standort<br />

des Betrachters - die zue<strong>in</strong>ander geneigten Hänge des Tales. Je nach<br />

Witterung und W<strong>in</strong>dstärke werden die hell glänzenden oder dunklen Stäbe<br />

durch ihre Spiegelung im Wasser ergänzt zu geschlossenen Rhomben<br />

oder ause<strong>in</strong>ander strebenden Nadeln. Oft wirken sie als „Wolkenkratzer“.<br />

Für jeden, der am Teich entlang geht, sche<strong>in</strong>en sie sich zu bewegen, von<br />

weitem aufe<strong>in</strong>ander zu, dann sich fest zu e<strong>in</strong>em Dreieck schließend, das<br />

immer kle<strong>in</strong>er wird, bis sie ohne Berührung oben weit ause<strong>in</strong>ander fahren,<br />

die Spitze des Dreiecks jetzt unten auf der Wasseroberfläche, se<strong>in</strong>e<br />

Basis verloren <strong>in</strong> Himmelsweiten. Und das bewegte Spiel verdoppelt sich<br />

umgekehrt, flirrend auf dem Wasserspiegel: Was ist wirklich? Was ist<br />

wahr? Wo ist die Basis, die uns hält, und wo ist unser Ziel?<br />

26


27


Ernst Hermanns<br />

Stele<br />

Edelstahl<br />

1976<br />

Zu den drei ersten Kunstwahrzeichen im Gelände gehört die Stele<br />

aus Edelstahl V2A von Ernst Hermanns (1976). Sie steht <strong>in</strong> der Wiese vor<br />

dem Institut für Pflanzenproduktion. E<strong>in</strong>e 4,50 m hohe Vierkantsäule<br />

aus Edelstahl ist auf zwei Seiten von runden Halbschalen ummantelt, die<br />

e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick, aber ke<strong>in</strong>en Durchblick<br />

gestatten. Je nach dem Standpunkt des<br />

Betrachters wirkt die sockellose Säule geschlossen<br />

oder offen, treten die Rundung<br />

der Schalen oder die scharfen Kanten des<br />

Vierkants hervor. Im Vergleich zu den<br />

organisch empfundenen Säulen von Fritz<br />

Koenig (S. 13) und Herbert Peters (S. 41),<br />

die aus demselben Wettbewerb hervorg<strong>in</strong>gen,<br />

verkörpert das Werk von Hermanns<br />

das konstruktive Pr<strong>in</strong>zip am re<strong>in</strong>sten.<br />

28


Rundgang 2<br />

Der zweite Rundgang beg<strong>in</strong>nt bei e<strong>in</strong>er Gruppe aus drei aufrechten<br />

Ste<strong>in</strong>en, e<strong>in</strong>er hohen Platte aus rostendem Stahl und e<strong>in</strong>em gleich hohen<br />

w<strong>in</strong>kligen Gerüst aus Edelstahl, das Erich Reusch 1992 an den Weg zum<br />

Institut für Forstwissenschaft gesetzt hat. Als zweckfreie Konstruktion<br />

entspricht die Gruppe der Def<strong>in</strong>ition des Kunstschönen von Immanuel<br />

Kant als „Gegenstand von <strong>in</strong>teresselosem Wohlgefallen“. Ihre Wahrnehmung<br />

ist leider gelegentlich durch daneben gestellte Müllbehälter<br />

bee<strong>in</strong>trächtigt. Das Werk von Reusch war von der Forstwissenschaftlichen<br />

Fakultät, die damals noch zur Ludwig-Maximilians-Universität<br />

gehörte, gegen das Votum der Jury durchgesetzt worden. Diese hatte e<strong>in</strong>en<br />

Entwurf von Jürgen Goertz, der sich kritisch-ironisch mit deutschen<br />

Vorstellungen vom Förster ause<strong>in</strong>andersetzte, ausgewählt.<br />

Erich Reusch<br />

ohne Titel<br />

mehrteilige Gruppe<br />

Stahl, Corten-Stahl, Ste<strong>in</strong><br />

1992<br />

29


Rudolf Wachter<br />

Großer Macoree<br />

Holz<br />

1986<br />

Am westlichen Ende der Sichtachse zwischen den langen Riegeln der<br />

Forstgebäude steht e<strong>in</strong>e monumentale Holzskulptur: „Der große Macoree“<br />

von Rudolf Wachter. Er ist entgegen der Intention des Künstlers mit<br />

e<strong>in</strong>em Dächle<strong>in</strong> vor zu schneller Verwitterung geschützt worden. Rudolf<br />

Wachter war der erste Bildhauer, der mit der Kettensäge, e<strong>in</strong>em groben<br />

Werkzeug der Waldbauern, arbeitete.<br />

Wachter begreift „wie die<br />

meisten se<strong>in</strong>er Kollegen“ se<strong>in</strong>e<br />

Arbeit mit Holz als „Kontrapunkt<br />

zur Mechanisierung und Digitalisierung<br />

der Bildwelt (…),<br />

als e<strong>in</strong>e fortbestehende Notwendigkeit,<br />

unser Verhältnis zur<br />

Welt im E<strong>in</strong>klang mit der Natur<br />

zu artikulieren und zu deuten“<br />

(Andreas Kühne). Der gespaltene<br />

Baumriese stellt mit se<strong>in</strong>en Spuren<br />

von Wachstum, Bearbeitung<br />

und Verwitterung e<strong>in</strong> Denkmal<br />

für Holz als Element des Lebens<br />

dar. In se<strong>in</strong>er plastischen Wucht<br />

schließt er die lange Sichtachse<br />

monumental ab. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

sollte er sich vor freiem Himmel<br />

abzeichnen und nicht vor e<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong>zwischen aufgewachsenen<br />

Baumreihe an der Lise-Meitner-<br />

Straße.<br />

30


31


Herbert Peters<br />

Ste<strong>in</strong>gefüge, 3 Teile<br />

Roggenste<strong>in</strong>granit<br />

1992<br />

Zwischen dem Thalhauser Bach und den Forstgebäuden steht seit<br />

1992 e<strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>gefüge von Herbert Peters aus Roggenste<strong>in</strong>granit. Drei<br />

raue Granitblöcke, w<strong>in</strong>kelig gesägt, s<strong>in</strong>d aufe<strong>in</strong>ander gelegt, zusammengeschoben,<br />

so wie Granitblöcke - z.B. am Dreisesselberg im Bayerischen<br />

Wald - dank geologischer Prozesse wie Schub, Gravitation und<br />

Verwitterung liegen und stehen. Aber die Anordnung ist künstlich, wie<br />

die geraden Kanten und Schnitte zeigen. Ahmt hier Kunst Natur nach,<br />

so wie dies Aristoteles als Wesen der Kunst bestimmt hat? Diese Position<br />

ist seit der Revolution der modernen Kunst (1905-1912) überholt. Die<br />

Lage am äußersten Rand des Campus er<strong>in</strong>nert an die Funktion e<strong>in</strong>es<br />

Grenzste<strong>in</strong>s. Mit dem prekären Gleichgewicht se<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>e markiert das<br />

Kunstwerk die Stelle, wo von Forschungsgebäuden besetztes Gelände<br />

und „freie“ Natur, Straßen, Bach und Felder, aufe<strong>in</strong>ander treffen und<br />

korrespondiert so mit jenem anderen Grenzste<strong>in</strong> auf dem Weg von der<br />

Stadt zum Oberdieckgarten, der e<strong>in</strong>st Bischofs- und Herzogsbereich vone<strong>in</strong>ander<br />

trennte.<br />

32


Am Südhang unterhalb der Staatlichen Fachschule für Blumenkunst<br />

liegt seit 1994 e<strong>in</strong>e rätselhafte übermannshohe rostige Form von Christoph<br />

Jan Kowalczyk. Sie lenkt den Blick auf den Ursprung von <strong>Weihenstephan</strong>,<br />

das Kloster auf dem Berg gegenüber. Der Künstler erzählte bei der<br />

Errichtung der Großplastik, weit ausladende Bäume <strong>in</strong> Afrika, auf deren<br />

Ästen K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>es ganzen Dorfes saßen, hätten ihn zu diesem Werk angeregt<br />

und er gab ihm dementsprechend den Titel „Sie sagen, dass sie<br />

nachts auf den Bäumen schlafen. K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Angola“. Im Kontext von<br />

Gartenbau und Landwirtschaft wirkt das Werk wie e<strong>in</strong>e monumentale<br />

Eisenharke, deren übersteigerte Größe ahnen lässt, mit welcher Mühe<br />

und Anstrengung Menschen der Natur ihre Lebensgrundlagen abr<strong>in</strong>gen<br />

mussten und immer noch müssen. So wird von diesem Kunstwerk e<strong>in</strong>e<br />

Brücke geschlagen zwischen den Zeiten, als Mönche <strong>in</strong> <strong>Weihenstephan</strong><br />

die Wildnis <strong>in</strong> Kulturland umwandelten, und der Situation <strong>in</strong> der Dritten<br />

Welt heute.<br />

Christoph Jan Kowalczyk<br />

Sie sagen, dass sie<br />

nachts auf den Bäumen<br />

schlafen. K<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />

Angola<br />

Stahl<br />

1994<br />

33


Peter Luther<br />

Aus dem Tal<br />

der W<strong>in</strong>ddreher<br />

Metall<br />

1991<br />

Das Element Luft sichtbar machen wollen<br />

die W<strong>in</strong>dspiele mit dem Titel „Aus dem Tal der<br />

W<strong>in</strong>ddreher“ des Silberschmiedes und Metallbildhauers<br />

Peter Luther auf dem Gelände der<br />

Fachhochschule nördlich des Staudengartens<br />

(bei der Drucklegung leider unvollständig). In<br />

ihrer leichten Konstruktion, ihrer Beweglichkeit<br />

und sich dem W<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>gebenden optimistischen<br />

Verspieltheit stellen sie den größtmöglichen<br />

Gegensatz dar zu den schweren Elementen, die<br />

Joachim Bandau vor dem Technologiegebäude<br />

Landwirtschaft der Fachhochschule an der Langen Po<strong>in</strong>t aufstellen ließ.<br />

Bandau beschäftigt sich hier wie auch schon andernorts mit den formalen<br />

Themen Positiv- und Negativform und Hülle und Kern.<br />

34


E<strong>in</strong>e Granitstele (2,25 m hoch) und sieben Gußeisenstücke (aufgebaut<br />

2,70 m hoch) ergeben zusammengeschoben e<strong>in</strong>en Eisen-Granit-<br />

Vierkant-Turm, das „Fragment 1990“. Es ist konstruktiv aufgelöst, so<br />

dass man <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Inneres sehen und es betreten kann. Werkvorgänge der<br />

Mechanik, das Zusammensetzen bzw. bei der Reparatur das Ause<strong>in</strong>andernehmen<br />

von vorgefertigten Teilen s<strong>in</strong>d hier denkmalhaft <strong>in</strong>s Große<br />

erhoben, als Anregung, Körper und Räume bewusst wahrzunehmen.<br />

Joachim Bandau<br />

Fragment 1990<br />

Metall/Ste<strong>in</strong><br />

1990<br />

35


Fritz Koenig<br />

Feldkreuz<br />

Stahl, rostend<br />

1997<br />

Je länger man im <strong>Weihenstephan</strong>er Gelände baute, desto unübersichtlicher<br />

wurde für Besucher und Lieferanten die Lage der Gebäude<br />

und E<strong>in</strong>richtungen zue<strong>in</strong>ander. Darum entschloss man sich um 1990,<br />

e<strong>in</strong> altbewährtes Orientierungsmittel e<strong>in</strong>zusetzen: Straßennamen,<br />

Straßenschilder und Hausnummern. Für die Landesanstalt für Landwirtschaft<br />

griff man auf Flurnamen aus den ältesten Katastern zurück.<br />

Lange Po<strong>in</strong>t, Ste<strong>in</strong>breite, Kreuzbreite und Gereuth wurden die Straßen<br />

genannt.<br />

Der Name „Kreuzbreite“ geht vermutlich auf e<strong>in</strong> Feldkreuz <strong>in</strong> der<br />

Ackerflur zurück. Der damalige Präsident der Landesanstalt wünschte<br />

deshalb als Kunst im Gelände e<strong>in</strong> „Feldzeichen mit dem Thema Kreuz“.<br />

Aber der vorgesehene Standplatz an der Kreuzung der Straßen „Ste<strong>in</strong>breite“<br />

und „Kreuzbreite“ wird von e<strong>in</strong>er Hochspannungsleitung überquert,<br />

mit deren Masten jedes aufgerichtete Zeichen <strong>in</strong> hoffnungslose Konkurrenz<br />

geraten wäre. Darum entschied sich die Jury im Wettbewerb für den<br />

Vorschlag von Fritz Koenig, der das Thema wörtlich nahm: Er schlug e<strong>in</strong><br />

am Boden ausgebreitetes<br />

Kreuz vor, gefügt aus<br />

zeltartig aufgerichteten<br />

Dreiecken aus Cortenstahl,<br />

e<strong>in</strong>gelassen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

liegende Granitplatte. In<br />

der Ausführung fräste er<br />

noch den Straßennamen<br />

e<strong>in</strong>: KREUZ BREITE.<br />

Wenn man von Norden<br />

hügelan steigt, sieht es<br />

zuerst aus wie e<strong>in</strong>e liegende<br />

Eisenmaske; das<br />

senkrechte Zelt wirkt<br />

wie e<strong>in</strong>e Nase, das waagrechte<br />

wie Augenbrauen,<br />

die Flächen wie Wangen. Dieser anthropomorphe Aspekt, der vielleicht<br />

durch afrikanische Kunst, die Fritz Koenig mit großem Erfolg sammelt<br />

und <strong>in</strong> Landshut im Hofbergmuseum ausstellt, angeregt ist, verschw<strong>in</strong>det<br />

beim Näherkommen. Die Schrift wird lesbar, die Konstruktion der<br />

36


sich rechtw<strong>in</strong>klig schneidenden Zelte tritt hervor. Die Rostpat<strong>in</strong>a der<br />

geneigten Platte reagiert auf das Wetter: Die Schatten wandern, e<strong>in</strong>mal<br />

ist sie wie von Tränenspuren gezeichnet, dann leuchtet sie samtartig,<br />

runde Schneehauben betonen ihre Härte. Das Kreuz ist auf dem Boden<br />

ausgebreitet wie bei Bildern der Passion Jesu, wenn das Annageln ans<br />

Kreuz geschildert wird. Aber der rostige Stahl verweigert jede Erzählung,<br />

er bleibt re<strong>in</strong>e Konstruktion aus schrägen Flächen und rechten W<strong>in</strong>keln.<br />

Für den, der er es sehen will, e<strong>in</strong> Kreuz; für den, der es nicht sehen will,<br />

e<strong>in</strong>e Eisenplatte mit W<strong>in</strong>keln. „E<strong>in</strong> Baum, der den e<strong>in</strong>en zu Tränen<br />

rührt, ist für den anderen nur e<strong>in</strong> grünes D<strong>in</strong>g, das am Weg steht.“<br />

Mit diesen Worten bezeichnete der Maler und Dichter William Blake<br />

(1757-1827) das Dilemma der Wahrnehmungs<strong>in</strong>tensität.<br />

37


Hansjörg Voth<br />

Wachstumsspirale<br />

Kiefernholz<br />

(42 Stämme, geschält,<br />

imprägniert)<br />

1992/1993<br />

Im großen Gelände der Bayerischen Landesanstalt für Bodenkultur<br />

und Pflanzenbau (heute Landesanstalt für Landwirtschaft) im Gereut<br />

nördlich der Langen Po<strong>in</strong>t entstand um 1990 e<strong>in</strong>e der modernsten<br />

Forschungsanstalten Europas für landwirtschaftliche Kulturpflanzen.<br />

Von den Versuchsfeldern wird das Erntegut der Getreidearten, von Erbsen,<br />

Bohnen, Klee und Gräsern <strong>in</strong> scheunenartige Groblagerhallen <strong>in</strong><br />

Holzbauweise gebracht, von dort nach der Trocknung <strong>in</strong> Fe<strong>in</strong>lager und<br />

Labors, unter Grasdächern <strong>in</strong> den Hang geschoben, zur Untersuchung<br />

und dann zur Aufzucht und zu Kreuzungsversuchen <strong>in</strong> die gläsernen<br />

Gewächshäuser. Für Kartoffeln, Zuckerrüben, Heil- und Gewürzpflanzen<br />

wurde e<strong>in</strong> eigenes Technologiegebäude errichtet; von außen sichtbar ist<br />

der gewölbte Kartoffelkeller mit se<strong>in</strong>em tonnenförmigen Grasdach. Die<br />

Vielzahl der Funktionen ist <strong>in</strong> drei zue<strong>in</strong>ander geordneten Gebäudetypen<br />

untergebracht: Holzbauten, Ziegelbauten, Glashäuser.<br />

Als <strong>in</strong> den Jahren 1991/92 die meisten Baumaßnahmen abgeschlossen<br />

waren und e<strong>in</strong> künstlerischer Beitrag gesucht wurde, stellte sich als<br />

Thema im Gespräch zwischen Nutzern und Jury heraus: „Unsere Werkstatt<br />

ist der Boden.“ Gesucht wurde e<strong>in</strong> Werk, das mit der Arbeit am und<br />

im Boden zu tun hat. Der Entwurf von Hansjörg Voth „Wachstumsspirale“<br />

wurde zur Ausführung empfohlen und 1993 verwirklicht. Im Westen<br />

der Versuchsfelder, knapp vor dem Waldrand, ließ der Künstler 42 Kiefernrundholzmasten<br />

auf dem Plan e<strong>in</strong>er Spirale <strong>in</strong> den Boden rammen.<br />

Die Stämme s<strong>in</strong>d dreiviertel rund, e<strong>in</strong> Segment ist abgesägt und gehobelt,<br />

die ebene Fläche mit weißer Ölfarbe gestrichen. „Dadurch werden sie<br />

weith<strong>in</strong> sichtbar und setzen sich deutlich von der direkt dah<strong>in</strong>ter<br />

liegenden Waldkulisse ab.“ Die Stämme nehmen vom Zentrum der<br />

Spirale nach außen an Durchmesser, Höhe und Abstand zu und zwar<br />

<strong>in</strong> der von dem Mathematiker Fibonacci (1180-1241) entdeckten Zahlenreihe:<br />

1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89. Jede neue Zahl besteht aus der<br />

Summe der beiden vorausgehenden Zahlen. Sie bestimmt das Wachstum<br />

zahlreicher Pflanzen, z.B. die Anordnung der Kerne <strong>in</strong> der Sonnenblume.<br />

„Die Erdskulptur (…) verweist (…) auf die Vielfalt und die Wachstumsabschnitte<br />

<strong>in</strong> der Natur, e<strong>in</strong>e Ordnung, <strong>in</strong> die Erde und Mensch<br />

gleichermaßen e<strong>in</strong>gebunden s<strong>in</strong>d“ (Zitate aus der Werkbeschreibung<br />

des Künstlers). Mit se<strong>in</strong>er Bewegung im Kunstraum setzt der Betrach-<br />

38


39


40<br />

ter die Dynamik der Installation <strong>in</strong> Gang. Voth, der seit 1973 im Freien<br />

mit den Kräften der Natur - Wachstum, W<strong>in</strong>d, Frost, Strömung, Sonne<br />

- arbeitet und dabei an alte Techniken und Mythologien - Floß, Boot,<br />

Pyramide, Sonnenuhr - anknüpft, hat hier e<strong>in</strong>en Ort geschaffen, der an<br />

e<strong>in</strong>en Kultplatz er<strong>in</strong>nert, zum Tanz e<strong>in</strong>lädt, den ste<strong>in</strong>ernen Türmen und<br />

eisernen Strommasten von Freis<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> hölzernes Gegenüber schafft,<br />

etwas, das zwischen den Hopfenstangen der Hallertau und dem Ste<strong>in</strong>gehege<br />

von Stonehenge vermittelt und das im Angesicht experimenteller<br />

Laborwelten das natürliche Wachstum zu feiern wagt.


Zu den ersten Kunstwerken, die das 1971/72 neu überplante Gelände<br />

von <strong>Weihenstephan</strong> markierten, gehört die Bronzestele von Herbert Peters<br />

auf der Terrasse des Instituts für Tierproduktion am Nordhang der<br />

Langen Po<strong>in</strong>t, der Florastele von Fritz Koenig am <strong>Weihenstephan</strong>er Berg<br />

gegenüber. Wie diese hat die dunkle Bronze Anklänge an Organisches:<br />

die aufgerichtete Rundform, das Stehen auf zwei Be<strong>in</strong>en, die r<strong>in</strong>denartige,<br />

raue Oberfläche. Im obersten Siebtel ist die Stele abgeplattet. Doch<br />

obwohl bei günstigem Licht <strong>in</strong> der nach Süden gewendeten Fläche etwas<br />

wie e<strong>in</strong> Gesicht zu erkennen ist, ist das obere Ende ke<strong>in</strong>esfalls e<strong>in</strong> Kopf;<br />

es ist nicht rund, sondern flach, am ehesten e<strong>in</strong>em glatt abgeschnittenen<br />

F<strong>in</strong>gernagel zu vergleichen. Aber F<strong>in</strong>ger stehen nicht auf zwei Be<strong>in</strong>en:<br />

E<strong>in</strong> kunstvolles Rätsel nach dem Vorbild der Natur.<br />

Herbert Peters<br />

ohne Titel<br />

Bronze<br />

1976<br />

41


42<br />

Das Präsidium der Landesanstalt für Landwirtschaft ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Haus an der Vött<strong>in</strong>ger Straße untergebracht. Über dem Tuffste<strong>in</strong>rahmen<br />

der E<strong>in</strong>gangstür ist e<strong>in</strong>e typische Bauplastik der 30er Jahre des 20.<br />

Jahrhunderts angebracht. Aus e<strong>in</strong>er Konsole wächst die Halbfigur e<strong>in</strong>er<br />

nackten Frau, die mit geneigtem Kopf und schmerzerfüllter Miene e<strong>in</strong>e<br />

Weizengarbe vor ihren Leib hält. E<strong>in</strong> typisches Werk der Nazizeit, wie es<br />

ähnlich an hunderten von Siedlungsbauten dieser Jahre z. B. <strong>in</strong> München<br />

ersche<strong>in</strong>t. Die Frau wird als fruchtbares, leidendes Wesen nackt präsentiert.<br />

Während die Löwen an dem mächtigen Tor, das auf e<strong>in</strong>e Gebäudeabstandsfläche<br />

vor dem Physikgebäude der Fachhochschule führt, als<br />

harmlose Angeber nur brüllen ohne zu beißen, ist die aus der gleichen<br />

Zeit stammende leidende, fruchtbare Nackte am Präsidium als Bild von<br />

Frau und Natur e<strong>in</strong> heute untragbarer ideologischer H<strong>in</strong>terhalt. Von ihm<br />

sollte man sich durch e<strong>in</strong>e erklärende Beschriftung distanzieren.


Der Rundgang zu den Kunstwerken auf dem Campus von <strong>Weihenstephan</strong><br />

offenbart Kunst der letzten 30 Jahre im Zusammenhang von<br />

Architektur und Landschaft, Werke von hoher Qualität, zeitgenössisch<br />

im E<strong>in</strong>klang mit der Architektur, nicht erzählend und figurativ, sondern<br />

streng <strong>in</strong> der formalen Ausbildung, aber für <strong>in</strong>dividuelle Deutungen<br />

offen. Sie regen an, über Kunst, Wissenschaft und Technik nachzudenken,<br />

über das Menschenmögliche auf dieser Erde nachzus<strong>in</strong>nen.<br />

43


Helma Dietz<br />

Verzeichnis der Künstler<br />

Joachim Bandau<br />

Andreas B<strong>in</strong>dl<br />

Hans-Jürgen Breuste<br />

Ernst Hermanns<br />

Ritzi und Peter Jacobi<br />

Hermann Kle<strong>in</strong>knecht<br />

Fritz Koenig<br />

1936 <strong>in</strong> Köln geboren, 1957-60 Studium an der Staatlichen Kunstakademie<br />

Düsseldorf, bei Otto Coestler, 1982-86 Professor an der Rhe<strong>in</strong>isch-Westfälischen<br />

Technischen Hochschule Aachen, 1988-2001 Professor an der Kunstakademie<br />

Münster, lebt und arbeitet <strong>in</strong> Aachen und <strong>in</strong> Stäfa (Schweiz)<br />

1928 <strong>in</strong> Grünthal bei Rosenheim geboren, 1948-54 Studium an der Akademie<br />

der Bildenden Künste München, bei Josef Henselmann, 1980-89 Lehrauftrag<br />

an der Akademie der Bildenden Künste München, 1986 Villa-Romana-Preis,<br />

Florenz, Mitglied des Deutschen Künstlerbundes und der Künstlervere<strong>in</strong>igung<br />

NEUE GRUPPE München, lebt und arbeitet <strong>in</strong> Faistenhaar bei München<br />

1933 <strong>in</strong> Hannover geboren, 1949-56 Bauhandwerkerlehre, Bauhandwerker,<br />

1969 Niedersächsischer Förderpreis für junge Künstler, Kunstpreis der Stadt<br />

Wolfsburg, 1976 Gastlehrauftrag an der Staatlichen Hochschule für Bildende<br />

Künste Düsseldorf (Münster), 1980 Gastlehrauftrag an der Fachhochschule<br />

Hannover, lebt und arbeitet <strong>in</strong> Hannover<br />

1914 <strong>in</strong> Münster geboren, Kunstgewerbeschule Aachen, Studium an der Staatlichen<br />

Kunstakademie Düsseldorf, 1971 Stipendium der Cité Internationale des<br />

Arts, Paris, 1976-1980 Professor an der Staatlichen Kunst-Akademie Düsseldorf<br />

(Münster), 1986 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, 2000<br />

gestorben, lebte und arbeitete <strong>in</strong> Gaut<strong>in</strong>g bei München<br />

1935 <strong>in</strong> Ploiesti/Rumänien geboren (Peter Jacobi), 1941 <strong>in</strong> Bukarest/Rumänien<br />

geboren (Ritzi Jacobi), 1954-61 Studium an der Kunstakademie Bukarest<br />

(P. J.), 1961-66 Studium an der Kunstakademie Bukarest (R. J.), 1971-1998<br />

Peter Jacobi: Professor an der Fachhochschule für Gestaltung, Pforzheim, lebt<br />

und arbeitet <strong>in</strong> Wurmberg bei Pforzheim<br />

1943 <strong>in</strong> Bad Berneck/Oberfranken geboren, 1960-63 Glasmalerlehre <strong>in</strong> München,<br />

1968-72 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München, bei<br />

F. K. Dahmen und R. Jakobsen, 1973-74 Stipendium des DAAD für „ateliers 63“<br />

Haarlem, Holland, 1976 Gastaufenthalt Villa Massimo, Rom, 1993-94 Stipendium<br />

der Cité Internationale des Arts, Paris, Mitglied des Deutschen Künstlerbundes,<br />

lebt und arbeitet <strong>in</strong> München und Le Faou, Bretagne, ab 2004 Atelier <strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong>-Kreuzberg<br />

1924 <strong>in</strong> Würzburg geboren, 1946-52 Studium an der Akademie der Bildenden<br />

Künste München, bei Anton Hiller, 1957 Gastaufenthalt Villa Massimo, Rom, ab<br />

1964 Professor an der Technischen Universität München, 1998 Stiftung Koenig:<br />

44


Skulpturenmuseum im Hofberg <strong>in</strong> der Stadt Landshut, Mitglied der Akademie<br />

der Künste Berl<strong>in</strong>, Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste München,<br />

lebt und arbeitet <strong>in</strong> Ganslberg bei Landshut<br />

1929 <strong>in</strong> St. Wendel geboren, Schre<strong>in</strong>erlehre und Bildhauerausbildung, 1951-57<br />

Studium an der Akademie der Bildenden Künste München, bei Toni Stadler,<br />

Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes, 1959 Villa-Massimo-Stipendium,<br />

Rom, 1966 Stipendium der Cité Internationale des Arts, Paris, 1978<br />

Professor an der Akademie der Bildenden Künste München, 1991-98 Prorektor,<br />

1998 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse, 1999 Korrespondierendes<br />

Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste München, Mitglied der<br />

NEUEN GRUPPE München, Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, lebt und<br />

arbeitet <strong>in</strong> St.Wendel<br />

1955 <strong>in</strong> Wroclaw (Polen) geboren, 1981-1989 Studium an der Akademie der<br />

Bildenden Künste München, bei Leo Kornbrust, 1989 Meisterschüler, 1990<br />

Jahresstipendium des DAAD <strong>in</strong> Spanien, 1998 Bühnenarbeit für das Theater<br />

L‘Odeon, Paris , 1996-99 M-LISADA Projekt Kampala, Uganda, 2000 Kunstpreis<br />

München-Pas<strong>in</strong>g, lebt und arbeitet <strong>in</strong> München und Afrika<br />

1925 <strong>in</strong> München geboren, 1940-50 Schüler bei dem Landschaftsmaler Alf Bachmann,<br />

1950-60 Maler, Grafiker, Industrie-Designer, Beschäftigung mit Stahl,<br />

1961 erste Stahlskulpturen, 1973 Arbeitsstipendium des Kulturkreises im BDI,<br />

1974 Kunstpreis der Akademie der Künste Berl<strong>in</strong>, Mitglied der NEUEN GRUPPE<br />

München, 2002 Auszeichnung „Pro Meritis Scientiae et Litterarum“ Bayerisches<br />

Staatsm<strong>in</strong>isterium für Wissenschaft, Forschung und Kunst München, 2008<br />

Bayerischer Verdienstorden, Oberbayerischer Kulturpreis 2008, lebt und arbeitet<br />

<strong>in</strong> Eichelberg bei Ingolstadt<br />

1948 <strong>in</strong> Würzburg geboren, 1967-76 <strong>in</strong> München Baubetriebs-Ingenieur, 1974-<br />

79 Ausbildung <strong>in</strong> der Klasse für Silberschmiede an der Akademie der Bildenden<br />

Künste <strong>in</strong> Nürnberg, seit 1979 freischaffender Künstler, lebt und arbeitet <strong>in</strong><br />

Hagenbüchach/Oberfranken<br />

1925 <strong>in</strong> Ragnit/Ostpreußen geboren, 1949-55 Studium an der Akademie der<br />

Bildenden Künste München bei Toni Stadler, 1963 Villa-Massimo-Stipendium,<br />

Rom, 1996 Ehrengast <strong>in</strong> der Villa Massimo, Rom, Mitglied der Bayerischen<br />

Akademie der Schönen Künste München, Mitglied der NEUEN GRUPPE München,<br />

Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, lebte und arbeitete <strong>in</strong> München,<br />

2006 gestorben<br />

Leo Kornbrust<br />

Christoph Jan<br />

Kowalczyk<br />

Alf Lechner<br />

Peter Luther<br />

Herbert Peters<br />

45


Erich Reusch<br />

Rudolf Wachter<br />

Albert Weis<br />

Hanns-Jörg Voth<br />

1925 <strong>in</strong> Wittenberg/Lutherstadt geboren, 1947-53 Studium der Bildhauerei und<br />

Architektur an der Hochschule für Bildende Kunst Berl<strong>in</strong>, bei Georg Leowald,<br />

Richard Scheibe und Hans Uhlmann, 1953-64 als Architekt tätig, ab 1964 zunehmend<br />

als Bildhauer tätig, 1973 Lehrauftrag an der Staatlichen Kunstakademie<br />

Düsseldorf, 1975-90 Professor an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf,<br />

Lehrstuhl „Integration Bildende Kunst und Architektur“, lebt <strong>in</strong> Neuenrade<br />

1923 <strong>in</strong> Bernried am Bodensee geboren, 1936 Schre<strong>in</strong>erlehre im elterlichen<br />

Betrieb, 1949-55 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München,<br />

bei Josef Henselmann, 1954 Meisterschüler, 1964-67 Aufenthalt <strong>in</strong> Athen, 1971<br />

Stipendium für e<strong>in</strong>en Aufenthalt <strong>in</strong> der Künstlerkolonie Mac Dowell, USA, 1993<br />

Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste München, 1995<br />

Ordentliches Mitglied der Akademie der Bildenden Künste München, Träger des<br />

Bayerischen Verdienstordens und des Bundesverdienstkreuzes am Bande, lebt<br />

und arbeitet <strong>in</strong> Freimann, München<br />

1969 <strong>in</strong> Passau geboren, 1989-97 Studium an der Akademie der Bildenden<br />

Künste München, bei Thomas Zacharias und James Re<strong>in</strong>k<strong>in</strong>g, Meisterschüler<br />

(Diplom), 1989-90 Scottish Sculpture Workshop, Aberdeen, 1991 Corso Superiore<br />

di Disegno <strong>in</strong> Como, bei Emil Schumacher und Gerhard Richter, 1994 School<br />

of F<strong>in</strong>e Arts, Athen, 1999 Artist <strong>in</strong> residence, “Het Wilde Weten”, Rotterdam,<br />

2002-2003 Gastprofessur (Vertretung) für Lehrbereich „Material, Form und<br />

Farbe”, Studiengang Architektur, Universität Kaiserslautern, 2005 Stipendium<br />

der Cité Internationale des Arts, Paris, lebt und arbeitet <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

1940 <strong>in</strong> Bad Harzburg geboren, Zimmermannslehre <strong>in</strong> Bremervörde, 1961-65<br />

Studium an der Staatlichen Kunstschule, Bremen, seit 1969 freier Maler und<br />

Bildhauer, 1973 Bayerischer Staatspreis für Malerei, 1982 und 1986 Kunstfonds-<br />

Stipendium Bonn, lebt und arbeitet <strong>in</strong> München und Marokko<br />

46


<strong>Kunstpfad</strong> <strong>Weihenstephan</strong><br />

Wege zur zeitgenössischen Kunst auf dem Hochschulgelände <strong>Weihenstephan</strong> <strong>in</strong> Freis<strong>in</strong>g<br />

Ergänzungen und Berichtigungen<br />

Der Granitplattenbelag vor dem Mehrzweckgebäude 2 der Landesanstalt<br />

für Landwirtschaft, Lange Po<strong>in</strong>t 12, wurde von den Künstlern Mart<strong>in</strong>a<br />

Günther, Nausikaa Hacker und Ulrich Panick aus München 1300-mal<br />

mit Kernbohrungen im Durchmesser von 25 – 50 mm durchbohrt. Es<br />

entstanden sechs Felder mit unterschiedlichen<br />

Abständen der Bohrlöcher.<br />

In diese wurden „Steckl<strong>in</strong>ge“<br />

aus Mess<strong>in</strong>g so gesetzt, dass die<br />

glatte, polierte Mess<strong>in</strong>goberfläche<br />

bündig mit dem Pflaster ist.<br />

Die Arbeit „Steckl<strong>in</strong>ge“ thematisiert<br />

auf e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gliche und<br />

überzeugende Weise die arbeits<strong>in</strong>tensive<br />

und prozesshafte<br />

Kultivierung unserer Böden<br />

durch die Landwirtschaft<br />

und fordert auf verdichtete<br />

Weise die Harmonie zwischen<br />

Individuellem und Universalem.<br />

Bilderreich und assoziativ bieten<br />

sich dem Betrachter aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven immer<br />

wieder überraschende, anschauliche<br />

und erkenntnisreiche<br />

An- und Aufsichten,<br />

ohne jedoch e<strong>in</strong>en paradigmatischen<br />

Anspruch zu erheben.<br />

Mart<strong>in</strong>a Günther,<br />

Nausikaa Hacker,<br />

Ulrich Panick<br />

Felder<br />

2013<br />

Texte: Dr. Peter Ste<strong>in</strong>er; Pressemitteilung und Beurteilung des Preisgerichts (Günther, Hacker, Panick)<br />

Fotos: Helma Dietz (Kle<strong>in</strong>knecht / Lang), Gunnar Koll<strong>in</strong> (Kle<strong>in</strong>knecht), Laszlo Maczky (Mader / Günther, Hacker, Panick)


Josef Lang<br />

See <strong>in</strong> Sicht<br />

Eiche, 2013<br />

Vor der Bibliothek an der Vött<strong>in</strong>ger Straße steht e<strong>in</strong>e blau lasierte<br />

Holzskulptur des Bildhauers Josef Lang (geboren 1947 <strong>in</strong> Bad Tölz).<br />

Sie wurde ursprünglich für e<strong>in</strong> Bildhauer-Symposion auf der Insel Sylt<br />

geschaffen, daher der Titel „See <strong>in</strong> Sicht“. Als Blickfang eröffnet sie die<br />

E<strong>in</strong>gangssituation zum Unicampus. Ihr ausgestreckter Arm weist nach<br />

oben zu den Hochschulgebäuden auf dem Hügelkamm. Die Figur entstand<br />

nicht im Auftrag, sondern wurde 2013 aus e<strong>in</strong>er Ausstellung heraus<br />

erworben, bei der 12 monumentale Figuren Langs auf öffentlichen<br />

Plätzen <strong>in</strong> Freis<strong>in</strong>g zu sehen waren.<br />

„Gespeist von e<strong>in</strong>em archaischen Formenkanon, der aus zeitlich und<br />

räumlich weit vone<strong>in</strong>ander liegenden Kulturen stammt, führen Josef<br />

Langs Figuren e<strong>in</strong>en beständigen Dialog mit dem Künstler und dem<br />

Betrachter. Sie antworten, und sie stellen neue Fragen.“ (Andreas Kühne)<br />

„Me<strong>in</strong>e Figuren verkörpern Menschlichkeit im „So-Se<strong>in</strong>“, es s<strong>in</strong>d<br />

Menschen, die ihre Bestimmung gefunden haben und <strong>in</strong> sich selbst<br />

ruhen ...“ (Josef Lang)<br />

Glas ist neben Stahl und Beton der wichtigste Baustoff neuerer<br />

Architektur. Die große Glasfassade des Zentrums für Biowissenschaften<br />

an der Gregor-Mendel-Straße wird vom „Kaleidoskop“ der<br />

Maler<strong>in</strong> Gerl<strong>in</strong>de Mader (geboren <strong>in</strong> Kempten) belebt. Kaleidoskop<br />

(griech. Schöne-Form-Blick) ist der Name e<strong>in</strong>es optischen Geräts, <strong>in</strong><br />

48


Gerl<strong>in</strong>de Mader<br />

Kaleidoskop<br />

Fassadengestaltung<br />

2006<br />

welchem prismatische Spiegel bei jeder Bewegung neue Farben erblicken<br />

lassen. Die farbigen Glasplatten verwandeln im Durchblick von <strong>in</strong>nen die<br />

Umgebung, im Durchblick von außen die großen Hallen mit ihren<br />

Brücken und Korridoren. Durchsche<strong>in</strong>endes Sonnenlicht von der Südseite<br />

taucht den Raum <strong>in</strong> farbiges Licht, verändert die Wahrnehmung<br />

aller Stufen, Geländer, Rampen, Böden, und der Besucher und Nutzer <strong>in</strong><br />

stetig wechselndem Farbenspiel.<br />

Die Glastür zum Gebäude des Instituts für Bodenkunde, Pflanzenernährung<br />

und Phytopathologie an der Emil-Raman-Straße 1 führt auf<br />

e<strong>in</strong>e weiße Wand, von der seitlich, l<strong>in</strong>ks und rechts, Korridore abzweigen.<br />

Der Bildhauer Hermann Kle<strong>in</strong>knecht (geboren 1943) reagierte auf diese<br />

räumliche Situation mit zwei Metallstelen, die im rechten W<strong>in</strong>kel zu<br />

e<strong>in</strong>ander und zu den Wänden stehen. Sie können als Abstraktionen der<br />

Standfiguren von Alberto Giacometti (1901 – 1966) gesehen werden, <strong>in</strong><br />

denen Paul Sartre „die Suche nach dem Absoluten“ erkannt hatte. Diese<br />

Suche war vermutlich e<strong>in</strong>igen Studenten 1973 zu anstrengend und sie erprobten<br />

ihre Kräfte im Umbiegen der Stelen. Kunstwerke im öffentlichen<br />

Raum müssen viel aushalten, auch die im Campus von <strong>Weihenstephan</strong>.<br />

Hermann Kle<strong>in</strong>knecht<br />

Zwei Metallstelen<br />

Stahl<br />

1973 (?)<br />

49


Verzeichnis der Künstler<br />

Ergänzungen und Berichtigungen<br />

Andreas B<strong>in</strong>dl<br />

Hans-Jürgen Breuste<br />

Peter Jacobi<br />

Leo Kornbrust<br />

Alf Lechner<br />

Rudolf Wachter<br />

Josef Lang<br />

Gerl<strong>in</strong>de Mader<br />

Nausikaa Hacker<br />

Ulrich Panick<br />

gestorben 2010<br />

gestorben 2012<br />

1971 – 1989 Professor an der Fachhochschule für Gestaltung Pforzheim<br />

1991 – 1993 Prorektor an der Akademie für Bildende Künste München<br />

lebt und arbeitet <strong>in</strong> Obereichstätt bei Ingolstadt<br />

gestorben 2011<br />

geboren 1947 <strong>in</strong> Bad Tölz; nach kaufmännischer Ausbildung und Ste<strong>in</strong>metzlehre<br />

1979 – 1986 Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden<br />

Künste München bei Prof. Erich Koch; lebt und arbeitet <strong>in</strong> Denkl<strong>in</strong>gen bei<br />

Landsberg am Lech<br />

geboren <strong>in</strong> Kempten, studierte Graphik-Design an der Fachhochschule<br />

Augsburg, lebt und arbeitet <strong>in</strong> München<br />

geboren 1963, 1984 – 1990 Studium an der Akademie für Bildende Künste<br />

München; seit 1995 open system(s) für öffentliche Räume mit Ulrich Panick<br />

und Mart<strong>in</strong>a Günther<br />

1976 – 1978 Studium Masch<strong>in</strong>enbau / TU München, 1978 – 1979 Ste<strong>in</strong>metzund<br />

Bildhauerlehre, 1984 – 1991 Studium an der Akademie für Bildende Künste<br />

München bei Prof. Leo Kornbrust, 1995 – 2003 mit der Gruppe open system(s)<br />

Arbeiten für den öffentlichen Raum, 1996 – 2003 Werkmeister für Bildnerisches<br />

Gestalten, Fakultät Architektur TU München, 2003 – 2013 künstlerischer<br />

Assistent ebenda, seit 2010 mit der Gruppe Günther-Hacker- Panick, Arbeiten für<br />

den öffentlichen Raum<br />

Im Heft aufgeführte<br />

Kunstwerke, die nicht<br />

mehr existieren<br />

Nr. 18: Peter Luther: Aus dem Tal der W<strong>in</strong>ddreher (1991)<br />

Standort: Hochschule <strong>Weihenstephan</strong>-Triesdorf, Abtlg. <strong>Weihenstephan</strong>er Gärten,<br />

Kle<strong>in</strong>gärten, Bereich Gemüsebau<br />

Das Kunstwerk wurde bei der Umgestaltung des Geländes entfernt.<br />

Nr. 21: Hannsjörg Voth: Wachstumsspirale<br />

Das Kunstwerk musste wegen Verwitterungsschäden entfernt werden.<br />

Dieses Faltblatt aktualisiert und ergänzt das Heft „<strong>Kunstpfad</strong> <strong>Weihenstephan</strong> – Wege zur zeitgenössischen Kunst auf dem<br />

Hochschulgelände <strong>Weihenstephan</strong> <strong>in</strong> Freis<strong>in</strong>g“<br />

Herausgegeben vom Kulturvere<strong>in</strong> Modern Studio Freis<strong>in</strong>g e. V. und dem Amt für Kultur und Tourismus der Stadt Freis<strong>in</strong>g<br />

© Kulturvere<strong>in</strong> Modern Studio Freis<strong>in</strong>g e. V. und Stadt Freis<strong>in</strong>g 2009 / 2015<br />

50


Literatur:<br />

Planen und Bauen <strong>in</strong> <strong>Weihenstephan</strong>, herausgegeben vom Universitätsbauamt <strong>Weihenstephan</strong>, Freis<strong>in</strong>g 1979<br />

Bildwerk • Bauwerk • Kunstwerk. 30 Jahre Kunst und staatliches Bauen <strong>in</strong> Bayern, herausgegeben vom Bayerischen<br />

Staatsm<strong>in</strong>isterium des Innern, Oberste Baubehörde, München 1990<br />

Peter B. Ste<strong>in</strong>er, Kunstwerke für <strong>Weihenstephan</strong>, <strong>in</strong>: <strong>Weihenstephan</strong>, Forschen für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen,<br />

Freis<strong>in</strong>g, 1991<br />

Peter B. Ste<strong>in</strong>er, Kunst, Wissenschaft und rostige Stangen, <strong>in</strong>: Kunstwerke <strong>in</strong> <strong>Weihenstephan</strong> und anderswo, als Ms.<br />

veröffentlicht vom Landbauamt Freis<strong>in</strong>g 1993<br />

Andreas Kühne, Rudolf Wachters Stammskulpturen und die Holzplastik des 20. Jahrhunderts, <strong>in</strong>: Aus dem Stamm,<br />

herausgegeben von Johann Georg Pr<strong>in</strong>z von Hohenzollern und Christ<strong>in</strong>a Lange. Katalog zur Ausstellung <strong>in</strong> der Kunsthalle<br />

der Hypokulturstiftung 2003, S. 18<br />

Universität Augsburg. Kunst am Campus, herausgegeben von Prof. Dr. Constanze Kirchner und Prof. Hans-Otto<br />

Mühleisen. 2005<br />

IMPRESSUM<br />

1. Auflage 2009<br />

Herausgegeben vom Kulturvere<strong>in</strong> Modern Studio Freis<strong>in</strong>g e.V.<br />

und dem Amt für Kultur und Tourismus der Stadt Freis<strong>in</strong>g<br />

© Kulturvere<strong>in</strong> Modern Studio Freis<strong>in</strong>g e.V. und Stadt Freis<strong>in</strong>g 2009<br />

Alle Rechte, auch die der fotomechanischen Wiedergabe, der Vervielfältigung und der Verbreitung<br />

mittels besonderer Verfahren zum Beispiel Datenverarbeitung, Datenträger, Datennetze, auch teilweise,<br />

behalten sich die Herausgeber vor.<br />

Text:<br />

Prof. Dr. Peter B. Ste<strong>in</strong>er<br />

Redaktion:<br />

Helma Dietz<br />

Satz und Gestaltung:<br />

Gunnar Koll<strong>in</strong><br />

Fotografien:<br />

Gunnar Koll<strong>in</strong>; Walter Dietz (S. 4, S. 5, S. 12 o., S. 13 o., S. 16 u., S. 19 o., S. 26 u.), Peter Luther (S. 34 o.)<br />

Druck:<br />

BAUER Satz.Druck.Werbetechnik GmbH, Schierl<strong>in</strong>g<br />

Mit freundlicher Unterstützung durch die<br />

Sparkassenstiftung Freis<strong>in</strong>g<br />

Fachhochschule <strong>Weihenstephan</strong><br />

Technische Universität München<br />

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