AUTOINSIDE Ausgabe 2 – Februar 2019
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AUSGABE 2 <strong>–</strong> FEBRUAR <strong>2019</strong><br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
AUTO<br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
«Tag der Schweizer Garagisten»<br />
Stehen wir vor dem Kampf der Universen?<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 29<br />
Digitalisierung<br />
«Car For You» fordert den<br />
Branchenleader Autoscout24<br />
heraus.<br />
Seite 36/37<br />
Digitalisierung<br />
Autosense sammelt<br />
Daten <strong>–</strong> und bringt<br />
den Garagisten zurück<br />
ins Spiel.<br />
Seite 40/41<br />
Auto-Salon<br />
Wie weiter im Jahr 2020?<br />
So sehen die Pläne für die<br />
Halle 7 aus.<br />
Seite 50/51
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AUSGABE 2 <strong>–</strong> FEBRUAR <strong>2019</strong><br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Digitalisierung<br />
«Car For You» fordert den<br />
Branchenleader Autoscout24<br />
heraus.<br />
Seite 36/37<br />
Digitalisierung<br />
Autosense sammelt<br />
Daten <strong>–</strong> und bringt<br />
den Garagisten zurück<br />
ins Spiel.<br />
Seite 40/41<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
Auto-Salon<br />
Wie weiter im Jahr 2020?<br />
So sehen die Pläne für die<br />
Halle 7 aus.<br />
Seite 50/51<br />
INHALT<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
5 Editorial<br />
6 Kurz notiert<br />
«Tag der Schweizer<br />
Garagisten»<br />
8 Der Garagist hat als Mobilitätspartner<br />
alle Trümpfe in der Hand<br />
10 Magdalena Martullo-Blocher mit<br />
Tipps für turbulente Zeiten<br />
12 Professor Stefan Bratzel über den<br />
Kampf der Universen<br />
15 Die Tagungsbilanz des<br />
AGVS-Zentralpräsidenten<br />
16 Stimmen und Bilder aus dem Kursaal<br />
20 Die Aftersales-Prognosen von<br />
Professor Falk Hecker<br />
22 Die Elefantenrunde<br />
24 Hotelière Maria Coli über<br />
Kundenbindung und Buchungstools<br />
26 Amag-CEO Morten Hannesbo lässt<br />
sich in die Karten blicken<br />
Digitalisierung<br />
30 Wie die Technik die Augen des<br />
Autofahrers ersetzen will<br />
33 Den Occasionshandel mit digitalen<br />
Preisschildern ankurbeln<br />
34 90 Prozent der Kunden wollen<br />
Fahrerassistenzsysteme<br />
36 «Car For You» will die Nr. 1 sein<br />
38 CG Car-Garantie zum Stellenwert<br />
des persönlichen Kundenkontakts<br />
40 Autosense schafft Ordnung<br />
42 auto&wissen: Datenverarbeitung<br />
44 Die Fibag zur Kundenorientierung<br />
auf digitalem Weg<br />
46 Stieger Software bekämpft das<br />
«Schreckgespenst Digitalisierung»<br />
47 Neue digitale Helfer im Überblick<br />
Auto-Salon<br />
50 Neue Pläne für Halle 7<br />
52 AGVS-Garagisten zum Salon <strong>2019</strong><br />
54 Bruno Luratis Checkliste für einen<br />
erfolgreichen Messeauftritt<br />
56 Urs Albert Ingold setzt die<br />
Leitplanken für Messen der Zukunft<br />
Politik & Recht<br />
58 Marktbeherrschende Importeure:<br />
die ZHAW zum Weko-Urteil<br />
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28 AGVS-Botschafter Dario Cologna<br />
AUTO<br />
INSIDE<br />
am «Dîner des garagistes»<br />
«Tag der Schweizer Garagisten»<br />
Stehen wir vor dem Kampf der Universen?<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 29<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
Titelseite:<br />
Professor<br />
Stefan Bratzel<br />
am «Tag der<br />
Schweizer<br />
Garagisten»<br />
<strong>2019</strong> (Bild<br />
Peter Fuchs).<br />
60 Das sagen Garagisten zur<br />
Integrationsvorlehre<br />
62 Glückliche Lehrabgänger<br />
64 AGVS Business Academy<br />
66 Regionale Weiterbildungskurse<br />
Verband & Sektionen<br />
69 Der Mobility-Pilot im Radio<br />
Produkte & Dienstleistungen<br />
70 Garagino setzt auf Marketing<br />
71 Terminbuchungstools sind Trend<br />
72 Garagenwelt<br />
74 Vorschau & Impressum<br />
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EDITORIAL<br />
Digitale Chancen nutzen<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Die Autobranche gerät mit der zunehmenden<br />
Digitalisierung immer stärker<br />
in Bewegung. Dabei sind auch<br />
die Schweizer Garagisten gefordert.<br />
Auf unser Gewerbe warten Herausforderungen,<br />
die je nach Betrachtungsweise<br />
als Bedrohung oder Chance<br />
wahrgenommen werden können. Die<br />
Kundenanforderungen und deren<br />
Mobilitätsverhalten wandeln sich und<br />
der Garagist sieht sich heute mit Fragen<br />
und Problemen konfrontiert, die bisher<br />
eher aus der IT-Welt bekannt waren. Vernetzung,<br />
autonomes Fahren, Carsharing<br />
und neue Antriebstechnologien bilden<br />
dabei die Basis der Veränderungen, mit<br />
denen sich die Branche vertieft auseinan<br />
dersetzt. Dass der Garagist deshalb<br />
auch seine Rolle im Mobilitätsmarkt neu<br />
definieren muss, hat er als moderner<br />
Unternehmer erkannt.<br />
Die vorliegende <strong>Ausgabe</strong> von AUTO<br />
INSIDE widmet sich dem Schwerpunkt<br />
Digitalisierung im Autogewerbe.<br />
Dies einerseits mit einer umfassenden<br />
Berichterstattung über den «Tag der<br />
Schweizer Garagisten» vom 15. Januar<br />
in Bern, der sich unter anderen Themen<br />
auch der Digitalisierung widmete. Zum<br />
anderen finden Sie in einem Fokusteil<br />
Wissenswertes über moderne Assistenzsysteme<br />
und Neuigkeiten rund um<br />
verschiedene Aspekte des sogenannten<br />
Multichannel-Marketings. Dahinter steht<br />
die zwar nicht neue, aber heute viel<br />
konsequenter umgesetzte Idee, Kunden<br />
«Die Digitalisierung hilft uns,<br />
effizienter zu werden, und<br />
verschafft uns damit mehr<br />
Zeit für den direkten Kontakt<br />
zu unseren Kunden.»<br />
auf mehreren Kommunikationskanälen<br />
zu erreichen, unter anderem auch den<br />
digitalen.<br />
Nicht nur das Autogewerbe ist einer<br />
grossen Dynamik unterworfen, sondern<br />
auch die Medien und die Mediennutzung<br />
der Konsumenten, Ihrer Kunden also.<br />
Diese Kunden nutzen eine Vielzahl von<br />
Kanälen, um ihre Kommunikations- und<br />
Informationsbedürfnisse zu befriedigen.<br />
Als Unternehmer müssen Sie Ihre Zielgruppe<br />
dort ansprechen, wo sie sich<br />
aufhält. Die Massnahmen sind vielfältig:<br />
Online als Suchmaschinenwerbung,<br />
Display-Marketing, Social-Media-<br />
Marketing, Online-PR oder E-Mail-<br />
Marketing, offline mit Printanzeigen,<br />
Sponsoring, Messen und Events oder<br />
persönlichen Kontakten.<br />
Lassen Sie sich vom «Wortungetüm»<br />
Multichannel-Marketing<br />
nicht abschrecken. Sie brauchen<br />
dazu keine vielköpfige Marketing- und<br />
Kommunikationsabteilung. Zahlreiche<br />
Tools aus diesem Werkzeugkasten des<br />
Marketings sind heute auch für kleinere<br />
Garagen verfügbar und einfach in der<br />
Handhabung. Ein gutes Beispiel hierfür<br />
ist garagino.ch, die kostenlose<br />
Dienstleistung der ESA. Die Plattform<br />
bietet neben dem Verkauf von Reifen,<br />
Felgen und Zubehör auch einen<br />
digitalen Terminkalender und damit<br />
ein Werkzeug, das Sie dabei unterstützt,<br />
die Effizienz im Betrieb zu erhöhen.<br />
Und darum geht es letztlich, wenn<br />
wir die Digitalisierung als Chance<br />
betrachten: Sie hilft uns, effizienter zu<br />
werden, und verschafft uns damit mehr<br />
Zeit für den direkten, persönlichen<br />
Kontakt zu unseren Kunden. Denn der<br />
ist und bleibt matchentscheidend.<br />
Herzliche Grüsse<br />
Markus Aegerter<br />
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KURZ NOTIERT<br />
Claudio Stefani, Hostettler<br />
Autotechnik AG.<br />
Martin Wellhöffer, Mahle.<br />
Zählen zu Europs besten Honda-Garagisten: (v. l.) Christophe Bortolotti (Garage Tanguy<br />
Micheloud, Sion), Pierre Leibundgut (Paco Garage SA, Delémont) und Jeannine Blunier<br />
(Garage Blunier, Bern) mit Christian Hasler (Training Specialist bei Honda Suisse).<br />
Hostettler baut den Service in<br />
der Ostschweiz aus<br />
Nach Gossau eröffnet die<br />
Hostettler Autotechnik AG<br />
am 1. März <strong>2019</strong> in Neuhaus<br />
SG bei Eschenbach ihre zweite<br />
Filiale im Kanton St. Gallen.<br />
Der Standort ergänzt die<br />
Filialen Gossau SG sowie<br />
Neftenbach ZH, indem sie die<br />
Regionen Zürich Oberland,<br />
Oberer Zürichsee, March und<br />
Glarnerland bis ins Rheintal<br />
optimal abdeckt. «Mit dieser<br />
neuen Filiale werden wir einen<br />
bislang fast weissen Fleck auf<br />
der Landkarte der Hostettler<br />
Autotechnik AG erschliessen»,<br />
sagt der künftige Filialleiter<br />
Claudio Stefani erfreut.<br />
Schweizweit umfasst das Vertriebsnetz<br />
des Familienunternehmens<br />
nun zwölf Standorte.<br />
Wechsel in der obersten<br />
Führungsebene von Mahle<br />
Martin Wellhöffer (40)<br />
übernimmt per 1. April <strong>2019</strong> die<br />
Leitung des Automotive-Vertriebs<br />
und der Anwendungsentwicklung<br />
bei Mahle. Wellhöffer<br />
ist seit 2004 bei Mahle im<br />
Vertrieb tätig. In seiner neuen<br />
Funktion wird er Mitglied der<br />
Konzernleitung und berichtet<br />
an den Vorsitzenden der Geschäftsführung<br />
und CEO des<br />
MAHLE Konzerns, Dr. Jörg<br />
Stratmann. Arnd Franz (53), der<br />
diese Position innehatte, wird<br />
das Unternehmen auf eigenen<br />
Wunsch verlassen.<br />
Ein neuer CEO für den<br />
Lackspezialist Axalta<br />
Axalta Coating Systems Ltd.<br />
ernannte im Dezember Robert<br />
Bryant mit sofortiger Wirkung<br />
zum ständigen CEO. Er war seit<br />
Oktober 2018 interimistisch in<br />
dieser Funktion tätig. «In den<br />
letzten zwei Monaten übernahm<br />
Robert Bryant nahtlos die Rolle<br />
des Interims-CEO und führte das<br />
Unternehmen in einem herausfordernden<br />
Marktumfeld», so<br />
Charlie Shaver, Axaltas Chairman<br />
des Aufsichtsrats. Weiter<br />
gab das Unternehmen bekannt,<br />
dass Sean Lannon mit sofortiger<br />
Wirkung zum ständigen CFO<br />
ernannt wurde. Er war seit<br />
Oktober 2018 als Vice President<br />
und Interims-CFO tätig.<br />
Robert Bryant, Axalta.<br />
AGVS-Garagisten brillieren am<br />
Honda-Techniker-Wettbewerb<br />
Die 48 besten Honda-<br />
Techniker reisten Ende November<br />
an die Honda Academy in Erlensee<br />
(D), um an sechs Arbeitsstationen<br />
ihre Fähigkeiten unter<br />
Beweis zu stellen. Jeannine<br />
Blunier (Garage Blunier, Bern),<br />
Christophe Bortolotti (Garage<br />
Tanguy Micheloud, Sion)<br />
und Pierre Leibundgut (Paco<br />
Garage SA, Delémont) konnten<br />
sich an der Siegerehrung als<br />
bestes Honda-Techniker-Team<br />
Europas feiern lassen, wobei<br />
Jeannine Blunier in der Disziplin<br />
«Diagnostik» das beste Resultat<br />
erzielte. In der Einzelwertung<br />
ging der Titel des besten Honda-<br />
Technikers Europas in die Westschweiz<br />
an Pierre Leibundgut, der<br />
Ende Mai in Japan die Weltmeisterschaften<br />
bestreiten wird.<br />
Michelin gibt neue Zusammenarbeit<br />
für <strong>2019</strong> bekannt<br />
Michelin und die BMW M<br />
GmbH haben im Dezember 2018<br />
einen Kooperationsvertrag<br />
geschlossen. Inhalt ist die Verwendung<br />
von Michelin-Reifen<br />
auf Fahrzeugen der BMW und<br />
Mini Driving Experience <strong>–</strong> vom<br />
MINI bis zum neuen BMW M850i.<br />
Unterzeichnet wurde der Vertrag<br />
in der BMW und Mini Driving<br />
Academy in Maisach und unterstreicht<br />
für Michelin die gute<br />
Zusammenarbeit mit der BMW M<br />
GmbH in der Erstausrüstung der<br />
aktuellen M-Modellpalette.<br />
Matthias Schlatter neuer Leiter<br />
Marketing bei Würth<br />
Matthias Schlatter nahm<br />
per 1. Januar <strong>2019</strong> seine Tätigkeit<br />
als neuer Leiter Marketing<br />
von Würth AG auf. Er nimmt<br />
zudem Einsitz in der Geschäftsleitung.<br />
Schlatter war zuletzt<br />
Leiter Marketing und Mitglied<br />
der Geschäftsleitung bei Direct<br />
Mail Company AG. Zuvor war<br />
der eidgenössisch diplomierte<br />
Marketingleiter bei Dosenbach-<br />
Ochsner AG für die Marketingleitung<br />
der Sparte Ochsner Sport<br />
verantwortlich. Bei der Würth AG<br />
verantwortet er die Bereiche<br />
Kommunikation/Branding,<br />
Divisionen, Systeme/Services,<br />
Produktmanagement, E-Business<br />
und Handwerker-Shops.<br />
Matthias Schlatter, Würth.<br />
Das partnerschaftliche<br />
Garagenkonzept Ihrer ESA
KURZ NOTIERT<br />
Samir Moursy geht und ... ... überlässt Georg Huber und ...<br />
... Thomas Obrist die Südo-Leitung.<br />
Hildegard Wortmann, Audi.<br />
Jubiläums-Akademiemeeting<br />
von Le Garage<br />
Ein Abschied nach 13 Jahren:<br />
die Südo AG unter neuer Führung<br />
Axaltas Marke Cromax erhält<br />
technische Zulassung<br />
Sauberes Wüstenabenteuer:<br />
Kärcher an der Rallye Dakar<br />
Das Akademiemeeting<br />
stand im Zeichen des 20-Jahr-<br />
Jubiläums von Le Garage, dem<br />
unabhängigen Garagenkonzept<br />
der ESA. Über 180 Le-Garage-<br />
Partner folgten der Einladung<br />
der ESA in die Markthalle in<br />
Burgdorf. «Das Akademiemeeting<br />
von Le Garage soll<br />
den teilnehmenden Le-Garage-<br />
Partnern und -Partnerinnen<br />
neue Impulse für ihre eigenen<br />
Betriebe vermitteln», stellte<br />
Giorgio Feitknecht, CEO der<br />
ESA, fest. Der Unternehmer und<br />
Berater Osama Rifai lieferte<br />
ausserdem Inspirationen, wie<br />
Gewinn und Cashflow positiv<br />
beinflusst werden können. VR-<br />
Präsident Markus Hutter wagte<br />
schliesslich einen Blick in die<br />
Zukunft und überzeugte, dass<br />
die Autobranche weiterhin ein<br />
spannendes und lohnenswertes<br />
Geschäftsfeld biete.<br />
«Nach fast 13 wundervollen<br />
Jahren Tätigkeit für die Südo<br />
Gruppe, davon fünf Jahre als<br />
Geschäftsführer der AGL AG<br />
für Lastwagenzubehöre und die<br />
letzten vier Jahre zusätzlich als<br />
Geschäftsführer der Südo AG,<br />
habe ich mich im September<br />
2018 entschieden, eine neue<br />
Herausforderung ausserhalb<br />
der Südo Gruppe anzunehmen»,<br />
teilte Samir Moursy in einem<br />
Schreiben mit und kündete<br />
seinen Weggang per Ende<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> an. Die Führung<br />
der gesamten Südo-Gruppe<br />
(Südo AG, AGL AG für Lastwagenzubehöre,<br />
Jasa AG und<br />
Carsystem AG) werden dann<br />
Georg Huber (Geschäftsleiter<br />
und Führung für die Bereiche<br />
Verkauf und Einkauf) und<br />
Thomas Obrist (Geschäftsleiter<br />
kaufmännischer Bereich) übernehmen.<br />
Die Porsche AG hat Cromax<br />
als freigegebene Automobil-<br />
Reparaturlackmarke neu aufgenommen.<br />
Damit sind nun alle<br />
drei Premium-Reparaturlackmarken<br />
von Axalta <strong>–</strong> Cromax,<br />
Spies Hecker und Standox <strong>–</strong> für<br />
den weltweiten Einsatz in Autohäusern<br />
und Werkstätten der<br />
Porsche AG zugelassen.<br />
Hildegard Wortmann<br />
wechselt von BMW zu Audi<br />
Hildegard Wortmann steht<br />
spätestens ab 1. Juli <strong>2019</strong> dem<br />
Bereich Vertrieb und Marketing<br />
der Audi AG vor. Sie folgt auf<br />
Bram Schot, der zu Beginn des<br />
neuen Jahres den Vorstandsvorsitz<br />
des Unternehmens übernommen<br />
hat. Wortmann verfügt<br />
über internationale Erfahrung in<br />
Produktmanagement, Marketing<br />
sowie Brand Communication.<br />
Kärcher, der global führende<br />
Reinigungsgerätehersteller,<br />
begleitete zum achten Jahr in<br />
Folge die berühmteste Rallye<br />
der Welt, die Rallye Dakar in<br />
Südamerika. Bei ihrer 41. <strong>Ausgabe</strong><br />
und der elften Edition<br />
auf dem südamerikanischen<br />
Kontinent betreute Kärcher die<br />
Strecke durch Peru mit einem<br />
innovativen Reinigungsservice:<br />
dem «4×4 Mobile Cleaning<br />
Center». Der mobile Waschplatz<br />
in einem Allrad-LKW begleitete<br />
die Teilnehmer auf ihrer Strecke.<br />
Nebst der offiziellen Ausrüstung<br />
der Rallye sponserte Kärcher<br />
wiederum die Teams «Mini X-<br />
raid» und «KTM/Red Bull».<br />
Täglich aktuelle News:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Das Le-Garage-Challengeteam: Markus Hutter (Verwaltungsratspräsident<br />
der ESA; 1. v. r.) und Giorgio Feitknecht (CEO der ESA, 1. v. l.) ehrten den abtretenden<br />
Le-Garage-Challengeteampräsidenten Silvano Schaub (2. v. l.) sowie<br />
seinen Nachfolger Martin Burkhardt (2. v. r.).<br />
Mittendrin statt nur dabei: Kärcher an der Rallye Dakar <strong>2019</strong>.<br />
Die Marke Ihrer Wahl
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
«Vertrauenssache. Der Garagist als Mobilitätspartner.»<br />
Trümpfe in der Hand<br />
«Vertrauenssache. Der Garagist als Mobilitätspartner»: Unter diesem Motto trafen sich im Kursaal in Bern über<br />
800 Teilnehmer zum «Tag der Schweizer Garagisten» <strong>2019</strong>. Die Tagung des AGVS hat sich zum unumstrittenen<br />
Branchentreffpunkt entwickelt. Sascha Rhyner<br />
Mangelnden Optimismus kann man den Garagisten nicht vorwerfen<br />
<strong>–</strong> zumindest jenen nicht, die am 15. Januar den «Tag der<br />
Schweizer Garagisten» <strong>2019</strong> besuchten. In der Beurteilung des<br />
Geschäftsjahrs 2018 zeigte sich das Gros in einer spontanen Umfrage<br />
des bewährten Moderatorenduos Mélanie Freymond und<br />
Patrick Rohr zufrieden. Und der Ausblick auf das laufende Jahr war<br />
schon fast überschwänglich. Die Mehrheit gab dem Jahr <strong>2019</strong> auf<br />
der Skala 1 bis 6 die Note 5. Allerdings schienen sie dann ob dem<br />
eigenen Mut etwas zu erschrecken. Die Aufforderung Rohrs,<br />
diesen Optimismus mit einem Applaus zu quittieren, kamen<br />
die 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zögerlich nach.<br />
Dabei soll gerade der «Tag der Schweizer Garagisten» jeweils<br />
Inspiration bieten, mit neuen Ideen und Zuversicht die anstehenden<br />
Herausforderungen anzugehen.<br />
Garagisten als wichtige Schnittstelle<br />
Das Motto der Tagung <strong>2019</strong> lautet «Vertrauenssache. Der Garagist<br />
als Mobilitätspartner». Urs Wernli stellte dieses Vertrauensverhältnis<br />
zwischen Garagist und Kunde ins Zentrum seiner Ausführungen.<br />
«Der Garagist ist nach wie vor die wichtigste Bezugsperson der Automobilisten,<br />
wenn es um den Kauf und die Wartung des Fahrzeugs<br />
geht», zitierte der AGVS-Zentralpräsident aus der Auto-Studie 2018<br />
von Tamedia. Demnach lassen sich 70 Prozent der Automobilisten<br />
vor dem Kauf primär vom Garagisten beraten, 95 Prozent kaufen<br />
Trugen zum Erfolg der Tagung bei: AGVS-Chargenträger, die Sektionspräsidenten und die Sponsoren des «Tag der Schweizer Garagisten» <strong>2019</strong>.<br />
8<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
ihr Auto bei ihm. Das seien hohe Werte, so Wernli, gerade in Zeiten<br />
der fortschreitenden Digitalisierung. Diese wertvolle Schnittstelle<br />
gehöre zu den wichtigsten Trümpfen der Garagisten und ihrer Mitarbeitenden:<br />
«Diese Trümpfe dürfen wir Garagisten auf keinen Fall<br />
aus der Hand geben!»<br />
Gibt mehr als nur Elektromobilität<br />
Weniger Aufregung und mehr Augenmass forderte Wernli<br />
im Umgang mit der Elektromobilität. Hier sei zwar mit der «Roadmap<br />
Elektromobilität» eine klare politische Förderung erkennbar,<br />
allerdings stehe die noch völlig unterentwickelte Nachfrage in einem<br />
krassen Missverhältnis zur Aufmerksamkeit, welche die E-Mobilität<br />
derzeit geniesst. Es sei interessant zu beobachten, dass beispielsweise<br />
der sowohl technisch ausgereiften wie auch ökologisch sinnvollen<br />
CNG-Mobilität weder in den Medien noch seitens der Politik<br />
ein auch nur annähernd entsprechender Stellenwert zukomme.<br />
Erdbeben können Goldadern freilegen<br />
Stefan Bratzel, Direktor des renommierten Center of Automotive<br />
Management in Bergisch Gladbach, zeigte die Dynamik auf, mit der<br />
sich die Mobilität in den nächsten Jahren verändern wird (Seiten<br />
12 <strong>–</strong> 14). Magdalena Martullo-Blocher, Chefin und Mehrheitsaktionärin<br />
Die Moderatoren Mélanie Freymond und Patrick Rohr führten kompetent und<br />
humorvoll durch den Tag.<br />
der EMS-Chemie, ermunterte die Garagisten in einem launigen<br />
Referat (Seiten 10 <strong>–</strong> 11), offen auf die Veränderungen zuzugehen: «Ein<br />
Erdbeben kann auch eine Goldader freilegen!» Die Parteipräsidentin<br />
und die Parteipräsidenten von FDP, SVP und CVP, Petra Gössi, Albert<br />
Rösti und Gerhard Pfister, sowie der Präsident des Schweizerischen<br />
Gewerbeverbandes, Jean-François Rime, diskutierten unter anderem<br />
über den auch vom AGVS befürworteten Ausbau der Nationalstrassen.<br />
(Seiten 22 <strong>–</strong> 23). <<br />
«Tag der Schweizer Garagisten» <strong>2019</strong> kompakt<br />
Auch online können Sie den «Tag der Schweizer Garagisten» auf der AGVS-Website noch einmal Revue passieren<br />
lassen. Neben den Berichten zu den einzelnen Referaten, ausgewählten Präsentationen und reich bestückten<br />
Bildergalerien finden sich auf der Website auch Videoclips mit Stimmen zur Tagung.<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch/tagung<strong>2019</strong><br />
Presenting Partner<br />
«Tag der Schweizer Garagisten» Shuttle Partner Partner<br />
Presenting Partner<br />
«Dîner des garagistes»<br />
Direkter Link zum Beitrag auf<br />
dem AGVS-Youtube-Kanal<br />
Sicher unterwegs in die Zukunft<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> 9
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
Magdalena Martullo-Blocher<br />
«Ich bin der grösste<br />
CO 2<br />
-Reduzierer»<br />
Sich seiner Stärken bewusst sein und die Goldader suchen: SVP-Nationalrätin und EMS-Chefin Magdalena Martullo-Blocher<br />
gab am «Tag der Schweizer Garagisten» Tipps für turbulente Zeiten. André Bissegger<br />
Engagiert, lebendig, kritisch, launig und<br />
humorvoll: Magdalena Martullo-Blocher zog<br />
bei ihrem Referat am «Tag der Schweizer Garagisten»<br />
<strong>2019</strong> sämtliche Register <strong>–</strong> und damit<br />
den Saal in ihren Bann. Wie nahe sie dem<br />
Autogewerbe bereits seit Kindsbeinen steht,<br />
verriet sie gleich zu Beginn ihres Auftritts:<br />
Ihre Familie mütterlicherseits <strong>–</strong> «Jeder hat<br />
eine Mutter», sagte sie vor amüsiertem Publikum<br />
<strong>–</strong> besass eine Autogarage im Zürcher<br />
Oberland. Sie sei praktisch in der Garage ihrer<br />
Grosseltern aufgewachsen. «Technisch habe<br />
ich dort nicht viel gelernt», sagte sie. «Aber<br />
von meiner Grossmutter weiss ich, dass man<br />
das Geld seriös eintreiben muss.» So schaue<br />
sie bei Tesla <strong>–</strong> das Unternehmen gehört auch<br />
zu den EMS-Kunden <strong>–</strong> besonders gut darauf,<br />
dass die Rechnungen bezahlt werden.<br />
Das Unternehmen von SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher, die EMS Chemie, ist einer der<br />
grössten Zulieferer in der Automobilbranche.<br />
100 EMS-Teile in jedem Auto<br />
In ihrem Referat ging es hauptsächlich um<br />
CO 2<br />
-Emissionen. «Ich bin der grösste CO 2<br />
-Reduzierer»,<br />
betonte sie. So habe die EMS den<br />
CO 2<br />
-Ausstoss um 85 Prozent gesenkt. Auch<br />
gehöre es zu ihrem Geschäftsmodell, das Gewicht<br />
der Fahrzeuge zu reduzieren. Dadurch<br />
werde Treibstoff gespart und der CO 2<br />
-Ausstoss<br />
reduziert. Ein Beispiel für die Gewichtsreduktion<br />
ist die Sitzschale: EMS machte aus<br />
72 Teilen ein Teil und sparte so zwei Kilogramm<br />
ein. In jedem Auto stecken heute<br />
mehr als 100 Teile aus EMS-Produktion <strong>–</strong> von<br />
Türgriffen über Luftführungen bis zu Sensorgehäusen.<br />
Die EMS-Gruppe, die laut der Nationalrätin<br />
hoch profitabel ist und einen Jahresumsatz<br />
von 2,2 Milliarden Franken erwirtschaftet,<br />
generiert rund 50 Prozent ihres<br />
Umsatzes im Automobilmarkt. Sämtliche<br />
Unternehmensbereiche beliefern die Automobilindustrie<br />
seit mehreren Jahrzehnten.<br />
Die Produktionsstandorte, Verkaufsorganisa-<br />
10<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
tionen, Distributoren und Agenten sind über<br />
die ganze Welt verteilt. Kein Wunder also,<br />
sagte Martullo-Blocher: «Ich kenne praktisch<br />
jedes Autohaus.»<br />
Kritik an Politkollegen<br />
Bezüglich CO 2<br />
sparte die Nationalrätin<br />
nicht an Kritik an ihren Kollegen in Bundesbern<br />
und in der EU. Diese würden mit ihrer<br />
Politik dafür sorgen, dass die Konsumenten<br />
verunsichert werden und die Hersteller immer<br />
mehr auf Elektromobilität setzen. «Die<br />
Automobilindustrie wird gezwungen, auf<br />
eine Entwicklung zu setzen, die der Kunde<br />
gar nicht will», betonte sie. In der Schweiz<br />
sitzen laut Martullo-Blocher überdies viele<br />
Städter im Bundesparlament. «Die haben<br />
alle eine Bushaltestelle vor dem Haus oder<br />
einen Bahnhof in der Nähe. Die brauchen<br />
keine Autos», sagte sie. «In der Schweizer<br />
Politik gilt daher ‹Schiene vor Strasse›.»<br />
Zum Glück gäbe es aber noch den Nationalstrassen-<br />
und Agglomerationsverkehrs-<br />
Fonds (NAF).<br />
Einen Plan B haben<br />
Schliesslich plauderte die Nationalrätin<br />
aus dem unternehmerischen Nähkästchen.<br />
Die EMS-Chefin gab Tipps für turbulente Zeiten:<br />
«Jedes Erdbeben legt eine Goldader frei.<br />
Man muss sie nur finden.» Auch riet sie, stets<br />
einen Plan B zu haben und zitierte den britischen<br />
Naturforscher Charles Darwin: «Nicht<br />
die stärkste und nicht die intelligenteste Spezies<br />
überlebt am längsten, sondern diejenige,<br />
welche sich am besten anpassen kann.» Auch<br />
die EMS, die als Treibstoffunternehmen gegründet<br />
wurde, habe sich in ihrer 82-jährigen<br />
Geschichte oft neu erfunden.<br />
Und wenn es dann richtig turbulent<br />
werde, solle man keine Entscheide treffen,<br />
die Wege verbauen können. «Schliessen Sie<br />
dann keine langfristigen Verträge ab.» Man<br />
solle sich bewusst sein, welche Stärken man<br />
habe, und sich überlegen, wie man diese optimal<br />
nutzen könne. «Seien Sie auch offen für<br />
Neues und suchen Sie die Goldader», sagte<br />
sie. Nicht zuletzt konnte Martullo-Blocher<br />
die Garagisten auch etwas beruhigen: «Die<br />
Mobilität wird nicht sterben!» <<br />
Humorvoller Schlagabtausch: Magdalena Martullo-<br />
Blocher stellte sich nach ihrem Referat den Fragen<br />
vonseiten der Zuschauer und von Moderator Patrick<br />
Rohr. Sie gab sich sehr schlagfertig.<br />
Diskussion über Unternehmertum<br />
und Herausforderungen<br />
Im Anschluss an Magdalena Martullo-Blocher<br />
sprachen die Garagisten Hubert Waeber und<br />
Edwin Koller über aktuelle Herausforderungen.<br />
sco. Beide sind in ihren Karrieren als Garagisten<br />
unternehmerische Risiken eingegangen. Beide<br />
glauben an eine Zukunft des Autogewerbes und<br />
beide sind Patrons, die ihre Freiheit geniessen<br />
und zum Wohle ihrer Unternehmen und ihrer Mitarbeitenden<br />
nutzen.<br />
Edwin Koller hat bewegte Monate hinter sich. In<br />
der dritten Generation führt der 40-Jährige die<br />
Freihof-Garage in Näfels GL und hat gerade richtig<br />
viel Geld in die Hand genommen. Für 6,5 Millionen<br />
Franken entsteht am bisherigen Standort an der<br />
Kantonsstrasse am Dorfausgang von Näfels ein<br />
Neubau des Familienbetriebs. Edwin Koller ist<br />
einziger Verwaltungsrat und Geschäftsleiter des<br />
Unternehmens mit 17 Mitarbeitenden. «Ich bin<br />
keine One-Man-Show», erklärt Koller, «ich habe<br />
ein sehr gutes Team und eine Frau, die mich unterstützt.»<br />
Aber am Ende des Tages sei ihm immer klar<br />
gewesen, dass er den Betrieb allein führen wolle.<br />
«Es ist in einem Unternehmen wichtig, dass<br />
jemand das Sagen hat, sonst kommt man nicht<br />
weiter», sagt auch Hubert Waeber, CEO der AHG<br />
Group mit elf Garagen und 160 Mitarbeitenden im<br />
Raum Fribourg. Trotzdem: «Alleine kann man nichts<br />
ausrichten. Man muss sich mit guten Kaderleuten<br />
umgeben und diese mit Handlungsspielraum ausstatten.<br />
Sie dürfen auch Fehler machen.» Waeber<br />
hat verschiedene Kadermitarbeitende an seiner<br />
Unternehmung beteiligt. «Dabei ging es jedoch um<br />
Motivation, nicht um Mitbestimmung.»<br />
Waeber, gelernter Automechaniker, hat mit<br />
30 Jahren seine erste Garage übernommen und<br />
seither eine Expansionsstrategie eingeschlagen.<br />
Ob er angesichts der Verantwortung für 160 Mitarbeitende<br />
keine schlaflosen Nächte habe,<br />
wollte Moderator Patrick Rohr von ihm wissen.<br />
«Nein, sonst würde ich etwas anderes tun. Klar,<br />
die Herausforderung ist gross. Aber es gibt immer<br />
wieder Chancen, wenn man die Augen und Ohren<br />
offenhält.»<br />
Eine Aussage, die von Edwin Koller bestätigt<br />
wurde. Er sei «sehr zuversichtlich und von tiefstem<br />
Herzen überzeugt» von der Zukunft der Autobranche.<br />
«Wenn der, der die Kutschen repariert<br />
hat, damit angefangen hätte, Autos zu warten,<br />
dann würde es ihn heute noch geben.» Die Elektromobilität<br />
beunruhige ihn nicht. «Sie wird in Zukunft<br />
eine Rolle spielen. Aber es wird weitere Technologien<br />
geben.»<br />
Hubert Waeber meinte abschliessend, man<br />
müsse als Garagist von den Bauern lernen, und<br />
spielte auf die nicht ganz ernst gemeinten und<br />
schon gar nicht repräsentativen Umfragen an,<br />
die das Moderatorenduo Mélanie Freymond<br />
und Patrick Rohr zu Beginn der Tagung unter den<br />
Teilnehmende machten. Die Mehrheit äusserte<br />
sich zufrieden über das Geschäftsjahr 2018 und zuversichtlich<br />
zum Jahr <strong>2019</strong>. «Die Bauern jammern<br />
und bekommen immer mehr Unterstützung, weil<br />
sie am richtigen Ort jammern. Wir hingegen erwirtschaften<br />
im Durchschnitt einen Cashflow von<br />
knapp 2 Prozent und sagen: ‹Super, es war gut,<br />
super, es wird gut›.»<br />
Hubert Waeber, Edwin<br />
Koller und Moderator<br />
Patrick Rohr (v. l.) im<br />
Gespräch.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>11
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
Professor Stefan Bratzel<br />
Von Gänsen und<br />
Goldschürfern<br />
Stefan Bratzel gab in seinem Referat am «Tag der Schweizer Garagisten» <strong>2019</strong> spannende Einblicke in die Zukunft der<br />
Autobranche. Er sprach von einem Kampf der Universen. Sascha Rhyner<br />
Es war der spektakuläre Auftakt zur Tagung. Wegen ihm<br />
waren zahlreiche der über 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
nach Bern gereist <strong>–</strong> und die Reise lohnte sich: Stefan Bratzel,<br />
Direktor des renommierten Center of Automotive Management in<br />
Bergisch Gladbach, präsentierte das heutige und das zukünftige Universum<br />
der Autobranche als «Kampf der Welten»: Die Autohersteller<br />
dominieren das aktuelle Mobilitätsuniversum <strong>–</strong> noch! Denn andere<br />
Player drängen ebenfalls auf den Markt und beschleunigen die Entwicklung<br />
in Richtung Elektromobilität.<br />
Dramatische Veränderungen<br />
Bratzel begann sein unterhaltsames, kurzweiliges Referat mit<br />
dem Vergleich zwischen der Hausgans und dem Garagisten.<br />
«Am ersten Tag sieht die Gans den Bauern, der etwas über den Zaun<br />
wirft. Es ist Futter. Dies wiederholt sich am zweiten und am dritten<br />
Tag. Die Gans speichert das als positive Erfahrung», erzählte er. Diese<br />
ginge so weiter, bis dann plötzlich <strong>–</strong> kurz vor Weihnachten <strong>–</strong> etwas<br />
ganz anderes geschehe. «Es ist die letzte Erfahrung der Hausgans.»<br />
Auch der Mensch lebe gerne nach den Erfahrungen. «In der Autobranche<br />
haben wir sieben gute Jahre hinter uns; die Gans ist fett»,<br />
mahnte er. «Fahrzeugbesitz, Freude am manuellen Fahren und der<br />
Verbrennungsmotor waren der Rahmen für die bisherigen Spielregeln.»<br />
Breche eine dieser Säulen weg, werde dies dramatische<br />
Folgen haben. Dies sei einst den Herstellern von Dampflokomotiven<br />
zum Verhängnis geworden, weil sie den Wechsel zum Dieselantrieb<br />
verpasst hätten: «Keiner hat überlebt!»<br />
12<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
Das Universum der Autohersteller verändert sich; neue Universen<br />
drängten ins Bild. «Es steht nicht mehr der Fahrzeugbesitz<br />
im Vordergrund, sondern die Nutzung», so Bratzel. Dies biete Platz<br />
für neue Player wie Uber. «Dieses Universum<br />
greift an!» Gleichzeitig tauche mit<br />
Google, Apple und Co. das «Mobility<br />
Universum» am Horizont auf. Bratzel<br />
prognostiziert als Konsequenz ein Mobilitätsuniversum.<br />
Der Dieselskandal werde in<br />
Zukunft symbolisch für die Zeitenwende<br />
stehen. Die Dynamik hin zum Elektroantrieb<br />
werde stärker, weil diese Alternativen<br />
am Horizont sind. «In China wurden im vergangenen Jahr<br />
1,2 Millionen Elektroautos verkauft <strong>–</strong> davon waren 85 Prozent reine<br />
Elektroautos», berichtete Bratzel. Auch wenn die Zahlen eindrücklich<br />
tönen, ist sich der Autopapst bewusst: «Weltweit ist das im<br />
homöopathischen Bereich.»<br />
Problemfelder der Elektromobilität<br />
Gleichwohl kämpfe die Elektromobilität mit Herausforderungen.<br />
Laut Bratzel sind die drei Problemfelder, mit der die<br />
Elektromobilität noch zu kämpfen hat, Reichweite, Infrastruktur<br />
und Preis <strong>–</strong> kurz «RIP». «Wenn diese nicht gelöst werden, dann ruht<br />
die Elektromobilität in Frieden», sagte er weiter. Er ist jedoch überzeugt,<br />
dass die Infrastruktur in naher Zukunft dichter werde, damit<br />
die Reichweite tiefer sein könne und damit der Preis für die Elektrofahrzeuge<br />
sinke. Sobald die Kilowattstunde 100 Euro oder weniger<br />
koste, werde es interessant. «Das wird Mitte der 2020er-Jahre der<br />
Fall sein», glaubt Bratzel.<br />
Chancen des Dieselmotors<br />
Massgeblicher Treiber in der Elektromobilität sind neben<br />
Tesla und dem chinesischen Markt, der sich vom Öl unabhängig<br />
machen möchte, die EU-Regelungen. Vor allem die deutschen<br />
Hersteller stünden in Sachen Innovationsstärke nur im Mittelfeld<br />
«Wir rechnen damit, dass im<br />
Jahr 2030 rund 40 Prozent<br />
der Neuzulassungen Elektrofahrzeuge<br />
sind.»<br />
<strong>–</strong> hinter beispielsweise Hyundai oder Renault. Für Tesla werde das<br />
Model 3 nun zum Lackmustest», ob der amerikanische Hersteller<br />
tatsächlich den Durchbruch schaffe. Den Elektrohype relativierte<br />
Bratzel jedoch: «Wir rechnen damit, dass<br />
im Jahr 2030 rund 40 Prozent der Neuzulassungen<br />
Elektrofahrzeuge sind», erklärte<br />
er. «Das heisst aber auch, dass 60 Prozent<br />
der Neuzulassungen Verbrennungsmotoren<br />
sind! Er wird in kurzer Frist nicht sterben.»<br />
Der Dieselmotor werde jedoch nur noch in<br />
höheren Segmenten angeboten. Überhaupt<br />
müsse der CO 2<br />
-Footprint genau analysiert<br />
werden: «Es kann nicht sein, dass wir zwar lokal emissionsfrei<br />
fahren, aber im Kongo Kobalt umweltschädlich abgebaut wird.»<br />
Neue Geschäftsfelder<br />
Die Elektromobilität werde jedoch zwangsläufig dazu führen,<br />
dass sich Garagisten neue Geschäftsfelder suchen müssten. «Der<br />
Servicebedarf wird geringer sein.» Auch rechnet Stefan Bratzel<br />
damit, dass der Anteil von Personenwagen im Privatbesitz als Geschäftsmodell<br />
Veränderungen erfahren werde. Vor allem im Umgang<br />
mit Daten sieht er indes neue Geschäftsfelder aufkommen. «Über<br />
Kamerasysteme wird man erkennen, wie es dem Fahrer geht. Geht<br />
es ihm schlecht, kann das Auto etwas dagegen unternehmen», blickt<br />
er in die Zukunft, die gar nicht mehr so fern ist. «Es wird Profile<br />
geben; daraus kann man ein Geschäftsfeld machen.»<br />
Daten sind das neue Gold<br />
Die Daten, so ist Stefan Bratzel überzeugt, sind das neue Gold.<br />
«Man kann als mittelgrosse Garage nicht mit den Autoherstellern<br />
mithalten», sagte er. Dennoch werden sich für die Garagisten<br />
spannende Möglichkeiten und Chancen eröffnen. «Sie wissen vor<br />
dem Fahrer, wenn ein Fahrzeug ein Problem hat», so Bratzel.<br />
Fortsetzung Seite 14<br />
Stefan Bratzel: «Die Hausgans freut sich auf das Futter, das der Bauer über den Zaun wirft, bis sie kurz vor Weihnachten eine andere Erfahrung machen muss.»<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>13
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
«Und Sie können kundengerechte Angebote<br />
im Entertainment-Bereich zusammenstellen.»<br />
Jeder könne sich ein Stück vom<br />
Kuchen abschneiden. «Es wird nicht ein «Entweder<br />
oder» geben, sondern ein «Sowohl<br />
als auch», machte er den Garagisten Mut.<br />
Schliesslich müssten auch Flotten gewartet<br />
und betrieben werden.<br />
Elektromobilität: Wie das Zubereiten<br />
von Popcorn<br />
Bratzel zog einen spannenden Vergleich:<br />
«Es ist wie beim grossen Goldrausch<br />
in den USA: Die Hersteller von Schaufeln<br />
verdienten mit dem Goldrausch viel Geld.<br />
Deshalb möchte ich Sie inspirieren, dass Sie<br />
nach Möglichkeiten suchen, was die heutigen<br />
Schaufeln sein könnten.» Man dürfe aber<br />
nicht <strong>–</strong> wie die Hausgans <strong>–</strong> jeden Tag auf das<br />
Futter warten, bis plötzlich Weihnachten<br />
sei. Man müsse sich vorbereiten: «Es wird<br />
sich mit der Elektromobilität verhalten<br />
wie mit der Zubereitung von Popcorn: Es<br />
passierte lange nichts und dann geht es sehr<br />
schnell.» Oder mit den Worten von<br />
Evolutionsforscher Charles Darwin<br />
gesagt: «Es sind nicht die stärksten<br />
der Spezies, die überleben, nicht die<br />
intelligentesten, sondern die, die<br />
am schnellsten auf Veränderungen<br />
reagieren können.» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
auto-institut.de<br />
In der Goldrauschzeit verdienten die Schaufelproduzenten viel Geld.<br />
«Es ist wie beim grossen<br />
Goldrausch in den USA: Die<br />
Hersteller von Schaufeln verdienten<br />
mit dem Goldrausch<br />
viel Geld. Deshalb möchte ich<br />
Sie inspirieren, dass Sie nach<br />
Möglichkeiten suchen, was<br />
die heutigen Schaufeln sein<br />
könnten.»<br />
14<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
AGVS-Zentralpräsident Urs Wernli<br />
«Die Reaktionen<br />
sind sehr positiv»<br />
In seiner Eröffnungsrede am «Tag der Schweizer Garagisten» wies Urs Wernli<br />
darauf hin, dass der Garagist die wichtigste Bezugsperson zum Schweizer Automobilisten<br />
ist. Der AGVS-Zentralpräsident sieht mehr Chancen als Gefahren in<br />
der zunehmenden Digitalisierung. Sandro Compagno<br />
AGVS-Zentralpräsident Urs Wernli.<br />
Herr Wernli, Sie haben in Ihrer Rede das<br />
Wort Disruption relativiert. Was gibt Ihnen<br />
diese Zuversicht?<br />
Urs Wernli: Das, was ich an diesem Tag<br />
in Bern wieder erleben durfte: Dass mehr<br />
als 800 Teilnehmer den Weg in den Kursaal<br />
fanden, zeigt den Zusammenhalt unserer<br />
Branche. Die Referate und die Diskussionen<br />
auf der Bühne wie auch in den Pausen und<br />
am «Dîner des garagistes» haben einmal<br />
mehr unterstrichen, dass viele unserer Mitglieder<br />
den Wandel als Chance wahrnehmen<br />
und gewillt sind, diese Chance zu nutzen.<br />
Wie fällt Ihr Fazit zum Inhalt der<br />
Tagung aus?<br />
Ich bin sehr zufrieden. Die Referate waren<br />
allesamt top. Auch der Mix in Verbindung mit<br />
den Diskussionen hat gestimmt: Wir haben<br />
Expertenstimmen aus der Industrie gehört,<br />
dazu kamen wertvolle Einblicke aus anderen<br />
Branchen, und im Wahljahr konnten wir auch<br />
politisch einen Akzent setzen. Es ist sehr erfreulich,<br />
dass wir die Spitzen der bürgerlichen<br />
Parteien, den Präsidenten des Schweizerischen<br />
Gewerbeverbandes und eine sehr prominente<br />
Nationalrätin und Unternehmerin begrüssen<br />
durften. Das zeigt, dass wir bei unserem<br />
Engagement für gewerbefreundliche Rahmenbedingungen<br />
und eine vernünftige Verkehrspolitik<br />
auf Unterstützung zählen dürfen.<br />
Wie waren die Reaktionen der Teilnehmer?<br />
Sehr positiv. Die Teilnehmer zeigten sich<br />
sehr erfreut über das reichhaltige und abwechslungsreiche<br />
Programm und das,<br />
was ihnen geboten wurde. Auch die Berichterstattung<br />
in den AGVS-Medien war sehr gut<br />
gemacht und findet <strong>–</strong> da bin ich überzeugt <strong>–</strong><br />
immer mehr Beachtung.<br />
Wo sehen Sie Raum für Veränderungen?<br />
Wir haben mit der Tagung ein Niveau erreicht,<br />
das wenig Luft nach oben zulässt.<br />
Trotzdem wollen wir noch besser werden<br />
und sind bestrebt, neue Ideen einzubringen;<br />
eine Routine darf nie aufkommen. Auch gibt<br />
es noch Möglichkeiten, das Catering zu verbessern.<br />
Ich bin zuversichtlich, dass wir auch<br />
2020 das bieten werden, was zum Erfolg der<br />
Garagisten beiträgt. <<br />
Information schafft Identifikation<br />
Mit über 800 Teilnehmenden war der «Tag<br />
der Schweizer Garagisten» seit Wochen ausverkauft.<br />
Das grosse Interesse an der Tagung<br />
unterstrich nicht nur deren Bedeutung als<br />
Informationsplattform und für den Austausch<br />
unter Kollegen, sondern auch den Zusammenhalt<br />
in der Schweizer Autobranche. Unterstützt wurde<br />
dieser «Kitt» mit relevantem Content rund um den<br />
Anlass im Kursaal Bern. Für jene Interessierten,<br />
die keine Eintrittskarte für die grösste und bedeutendste<br />
Fachtagung des Schweizer Autogewerbes<br />
hatten, stand der AGVS-Newsdesk<br />
während 15 Stunden im Einsatz. Redaktoren<br />
und Gestalter verarbeiteten die Tagungsinhalte<br />
über interne und externe Print-, Online-, Social<br />
Media- und Video-Kanäle. Denn Information<br />
schafft Identifikation. Dazu wirkten Mitarbeitende<br />
der Viva AG für Kommunikation, dem langjährigen<br />
Kommunikationspartner des AGVS, massgeblich<br />
an der Themenfindung, Organisation und dem<br />
reibungslosen Ablauf der Veranstaltung mit.<br />
Die zuverlässige und massgeschneiderte Zusammenarbeit<br />
zwischen AGVS und Viva gehört<br />
zu den Erfolgsfaktoren am «Tag der Schweizer<br />
Garagisten».<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>15
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
«Wir möchten den Garagisten hier<br />
zeigen, dass wir den Grenzwert von 95<br />
Gramm CO 2<br />
/km von heute auf morgen<br />
erreichen können <strong>–</strong> mit Biogas. Biogas<br />
ist die einzig wahre, nachhaltige<br />
und bezahlbare Antwort auf die CO 2<br />
-<br />
Frage. Und sie ist interessant für den<br />
Schweizer Garagisten.»<br />
Pascal Lenzin (links), nationaler Mobilitätskoordinator<br />
CNG, und André Räss,<br />
CNG-Mobilitätskoordinator Gaznat SA.<br />
«Wir stehen in der CO 2<br />
-Frage vor einer<br />
grossen Herausforderung. Unsere Branche<br />
ist gefordert, gemeinsam mit der Politik<br />
nach Lösungen zu suchen. Wenn ich<br />
sehe, dass die Parteispitzen von SVP,<br />
FDP und CVP sowie der Präsident des<br />
Schweizerischen Gewerbeverbandes<br />
heute alle im Kursaal sind, dann ist<br />
das eine ideale Gelegenheit, um gangbare<br />
Wege und vernünftige Lösungen zu finden.»<br />
Andreas Burgener, Direktor von Auto-Schweiz<br />
«Am Tag der Schweizer Garagisten<br />
werden Themen aufgegriffen, die<br />
unser Gewerbe ganz direkt betreffen.<br />
Für mich geht es hier auch darum,<br />
Beziehungen zu pflegen und mich<br />
von den spannenden Vorträgen inspirieren<br />
zu lassen.»<br />
Joel Souchon, COO der Swiss<br />
Automotive Group<br />
«Der Tag der Schweizer Garagisten<br />
ist eine ideale Plattform, um unsere<br />
Kunden <strong>–</strong> die Garagisten <strong>–</strong> zu treffen.<br />
Er ist eine wichtige Veranstaltung für<br />
die gesamte Branche»<br />
André Hefti, Direktor Geneva International<br />
Motor Show<br />
«Es war ein sehr interessanter Tag.<br />
Ich habe sehr interessante Leute<br />
kennengelernt, interessante Referate<br />
gehört und interessante Zukunftsperspektiven<br />
für unsere Branche<br />
aufgezeigt erhalten. Der Tag der<br />
Schweizer Garagisten hat es erneut<br />
geschafft, viele Inputs für unsere<br />
Zukunft zu vermitteln.»<br />
Reto Wandfluh, CEO Yokohama<br />
«Oft steckt man als Unternehmerin<br />
viel zu stark im Tagesgeschäft.<br />
Der Tag der Schweizer Garagisten<br />
schafft es, mit spannenden Referaten<br />
zum Denken anzuregen und gibt<br />
Inspiration, die ich auch in den<br />
unternehmerischen Alltag mitnehmen<br />
kann. Der Auftritt von<br />
Magdalena Martullo-Blocher hat mir<br />
ausgesprochen gut gefallen <strong>–</strong> eine<br />
erfolgreiche Unternehmerin, die<br />
aber trotzdem sehr bodenständig und<br />
direkt geblieben ist.»<br />
Bettina Schmid, CEO Garage B. Schmid AG<br />
«Der Tag der Schweizer Garagisten<br />
hat den Wandel bestätigt, in dem sich<br />
die Branche befindet. Dieser Wandel<br />
bringt ein gewisses Risiko mit sich,<br />
aber auch viele Opportunitäten.<br />
Wenn wir uns mit diesen Chancen<br />
auseinandersetzen, dann hat die<br />
Branche eine gute Zukunft. Und nicht<br />
zuletzt ist die Tagung eine wichtige<br />
Plattform, wo sich die Branche trifft<br />
und austauscht.»<br />
Giorgio Feitknecht, CEO ESA<br />
«Ich bin sehr beeindruckt von diesem<br />
Anlass, der auf sehr differenzierte Art und<br />
Weise die Perspektiven der Mobilität<br />
aufzeigt. Das Bewusstsein ist vorhanden,<br />
dass etwas geschehen muss. Dass Themen<br />
wie alternative Antriebstechnologien oder<br />
die Digitalisierung den Garagisten unter<br />
den Nägeln brennen, zeigt allein schon<br />
die Zahl von 850 Teilnehmern. Ich würde<br />
mich freuen, wenn auch die CNG-<br />
Mobilität in Zukunft einen grösseren<br />
Stellenwert in der Branche geniesst.»<br />
Daniela Decurtins, Direktorin Verband der<br />
Schweizerischen Gasindustrie<br />
Patrick Eugster, Dextra<br />
Versicherungen AG.<br />
Bruno Fankhauser, Post<br />
Company Cars AG.<br />
Beat Altermatt, Stefan Schüppach, Christophe Clerc<br />
und Pascal Blösch (v. l.) von der Schweizerischen Mobiliar<br />
Versicherungsgesellschaft AG.<br />
Jeannine Blunier, Werner<br />
Blunier AG.<br />
Nathalie<br />
und Michael<br />
Flückiger<br />
Josef (links) und Stefan<br />
Albisser, Kreuz-Garage<br />
Willisau AG.<br />
Peter Banz, KW Automotive<br />
(Schweiz AG).<br />
Ernst Anderwert (links, Vereinigung<br />
der Strassenverkehrsämter asa) und<br />
Werner Jeger (Vizedirektor Astra).<br />
Nicole und Andreas Baschnagel, E.<br />
Baschnagel AG.<br />
Ronald Betschart, Marc<br />
Weber, Daniel Bättig,<br />
Hans Mäschli und Diego<br />
16<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
«Die Referate sind auch dieses<br />
Jahr wieder sehr informativ. Und<br />
daneben bietet der Tag der Schweizer<br />
Garagisten eine hervorragende Gelegenheit,<br />
das Netzwerk zu pflegen.»<br />
Thomas Küderli, Inhaber Gassner AG<br />
«Der Tag der Schweizer Garagisten<br />
ist der wichtigste Branchenevent<br />
des Jahres. Er manifestiert den Zusammenhalt<br />
in der Branche und gibt<br />
Inputs für das tägliche Geschäft. Wir<br />
kehren jedes Jahr mit Motivation und<br />
Inspiration nach Hause zurück.»<br />
Edwin und Daniela Koller, Freihof Garage<br />
AG in Näfels<br />
«Die Tagung ist wichtig für den<br />
Zusammenhalt unter den Garagisten,<br />
der so auch in die Öffentlichkeit<br />
hinausgetragen wird. Die Referate der<br />
ausserordentlich guten Referenten sind<br />
für uns auch eine wichtige Weiterbildungsmöglichkeit<br />
und schärfen<br />
unseren Blick für die Zukunft.»<br />
Peter Baschnagel, E. Baschnagel AG<br />
«Die Tagung ist schlicht und einfach<br />
die beste Plattform für das Garagengewerbe.»<br />
Rudolf Leibundgut, CEO ESA<br />
«Ich bin immer wieder erstaunt, was<br />
der Garagistenverband jedes Jahr auf<br />
die Beine stellt. Nicht einverstanden<br />
bin ich mit der Aussage von Amag-Chef<br />
Morten Hannesbo, dass in Zukunft nur<br />
überlebt, wer 100 Millionen Umsatz<br />
macht… Die Tagung sensibilisiert für<br />
den Wandel und die Branche hat das<br />
angenommen. Das Wichtigste am Tag<br />
der Schweizer Garagisten ist neben<br />
den Inputs aus den Referaten, dass man<br />
sich trifft und austauscht.»<br />
Felix Wyss, Zentralpräsident VSCI<br />
«Der Tag der Schweizer Garagisten war<br />
wie schon letztes Jahr ausverkauft.<br />
Man hat es erneut geschafft, die Mitglieder<br />
dieser Branche zusammenzubringen.<br />
Das ist ein wichtiges Signal.<br />
Gewisse Aspekte des Wandels hat<br />
man schon gelebt und kann auf eigene<br />
Erfahrungen zurückgreifen. Was mir besonders<br />
gefallen hat, ist der Zusammenhalt<br />
unter den bürgerlichen Parteien,<br />
der in der Diskussion am Nachmittag<br />
sehr gut zum Ausdruck kam.»<br />
Jean-Daniel Götschi, Organisator Transport-CH<br />
«Das Niveau der Tagung ist hoch,<br />
das verdient Anerkennung. Was<br />
mich besonders beeindruckt hat, ist<br />
der Zusammenhalt der Branche, den<br />
sie hier zelebriert. Das finden Sie<br />
bei uns in Deutschland nicht.»<br />
Prof. Dr. Falk Hecker<br />
«Die Tagung ist für uns wichtig,<br />
weil sie mit Abstand die grösste der<br />
Schweiz ist, die wichtigsten Vertreter<br />
hier sind und die Qualität des<br />
Programms und der Referenten sehr<br />
hoch ist. Die Tagung ist mit Abstand<br />
die Nummer 1.»<br />
Sandro Francescutto, Leiter<br />
Garagenkonzepte Schweiz bei Robert<br />
Bosch AG<br />
von der<br />
Automobile<br />
Flückiger AG.<br />
Pasquale Ciccone, Garage<br />
Carr. Ciccone Sagl.<br />
Daniel Hablützel (v. l., Carauktion AG), Wolfgang Schinagl<br />
(Auto-i-dat) und Remo Capeder (Carauktion AG).<br />
Jeanne und Benamin Hepp,<br />
Klettgau-Garage GmbH.<br />
Roger Hunziger (links) und<br />
Christoph Kissling von Rhiag<br />
Group Ltd.<br />
De Pedrini (v. l.) von der<br />
AGVS Sektion Zürich<br />
Adrian Enggist (links, Garage<br />
P. Rastorfer) und Beat Künzi<br />
(Bildungszentrum Autogewerbe).<br />
André Frey (v. l., Figas), David Regli (Figas),<br />
Marco Frozza (AutoTempel AG) und Jvan<br />
Hutter (Figas).<br />
Emil Galliker (v. l., Garage Galliker AG), Giuseppe<br />
Ciappa, Enzo Santarsiero (beide André Koch AG)<br />
und Gabriel Galliker (Garage Galliker AG).<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>17
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
Reto Gräub (links) und Urs Caprani<br />
von der Gräub Auto Center AG.<br />
Olivier Rihs, künftiger<br />
Direktor des Auto-Salon.<br />
Daniel Riselli (links, SsangYong) und René<br />
Schoch (AGVS-Kundenberater).<br />
Luc Romann, Würth<br />
AG.<br />
Hansruedi Ruchti (v.<br />
l., AGVS), Reto Braun<br />
(Volvo Car Bern AG)<br />
Andrej Rüegg (v. l.), Karin von Rotz und<br />
Hanspeter von Rotz von der Auto Welt<br />
von Rotz.<br />
Martin Schanz, Isabelle von Känel<br />
und Daniel Germann vom Autohaus<br />
von Känel AG.<br />
David Schweizer, P.<br />
Schweizer AG.<br />
Bettina Schmid (Garage<br />
Schmid) und Adrian Hess<br />
(Transit-Garage Müller AG).<br />
David Schönenberger (links)<br />
und Roger Neuweiler von der<br />
AF Cars AG.<br />
Jean-Claude Innocenti (v. l., Geiser<br />
Nutzfahrzeuge AG), Roger Huber<br />
(Calag Carrosserie Langenthal AG) und<br />
Marcel Jörg (Geiser Nutzfahrzeuge AG).<br />
Dominique Kolly (links,<br />
Garage G. Kolly SA) und Jean-<br />
Daniel Goetschi (Organisator<br />
Transport-CH).<br />
Matthias Krummen, ESA.<br />
Richard Heini (v. l., Präsident AGVS-Sektion TG), Urs Bucheli<br />
(Präsident RoadRanger), Josy Wyss (Zentrex AG), Urs<br />
Weibel (Zurich Versicherung) und René Früh.<br />
Daniela und Michael Käser<br />
von der Garage Käser AG.<br />
Thomas Küderli (v. l.) Gassner AG), Aurel<br />
Toth (AWS Architekten AG) und Jean-<br />
Claude Bopp (Bopp Solutions AG).<br />
Carlos Lameiras, Samuel Lacilla, Jean-François<br />
Lacilla und Corinne Lacilla von der Garage de<br />
l’Autoroute J-F Lacilla SA.<br />
Marc Langenbrinck (links,<br />
CEO Mercedes-Benz Schweiz)<br />
und Alexander Hasler (Walter<br />
Hasler AG).<br />
18<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
und Markus Niffeler<br />
(Centralgarage<br />
Sursee AG).<br />
Monika und Peter<br />
Schweizer von der<br />
P. Schweizer AG.<br />
Hanspeter von Atzigen und Niklaus Röthlin von<br />
Auto von Atzigen.<br />
Jetzt Training buchen!<br />
Alle Schulungen <strong>2019</strong> sind unter<br />
wwww.autotechnik.ch/training<br />
ersichtlich<br />
Dominic Schütz (links, Allianz<br />
Suisse) und Marc Kessler<br />
(Quality1 AG).<br />
Annik Simonin,<br />
Pensionskasse Mobil.<br />
Felix Marti (v. l.), Samuel Bitterli und Reto<br />
Heimberg von der Auto Marti AG.<br />
Kundenbindung dank<br />
Servicequalität<br />
E989-19-17<br />
Kursdaten:<br />
14.02.<strong>2019</strong> in Buttisholz<br />
19.02.<strong>2019</strong> in Gossau<br />
Jeweils von 09.00 <strong>–</strong> 16.30 Uhr<br />
Motor- und Turboladerdiagnose<br />
E989-19-06<br />
Kursdaten:<br />
02.03.<strong>2019</strong> in Reiden<br />
04.03.<strong>2019</strong> in Reiden<br />
Jeweils von 08.30 <strong>–</strong> 16.30 Uhr<br />
Diagnose und Instandhaltung<br />
von modernen Bremsanlagen<br />
E989-19-09<br />
Kursdaten:<br />
26./27.03.<strong>2019</strong> in Buttisholz<br />
Jeweils von 09.00 <strong>–</strong> 17.00 Uhr<br />
Gates - Riemenantriebstechnik<br />
Abendschulung Gates<br />
François Launaz (links, Auto-<br />
Schweiz) und Silvio Bizzini<br />
(Amag).<br />
Toni Mancino (links, Stierli<br />
Automobile AG) und Martin Sollberger<br />
(AGVS-Sektion Aargau).<br />
Mirko Nyffeler (links) und Oliver Kalt<br />
von der Erne&Kalt AG.<br />
Kursdaten:<br />
21.05.<strong>2019</strong> in Chur<br />
22.05.<strong>2019</strong> in Urdorf<br />
Jeweils von 18.15 <strong>–</strong> 21.00 Uhr<br />
Online-Anmeldung<br />
wwww.autotechnik.ch/training<br />
Sascha Wicki (links, Manpower<br />
Schweiz) und Marcel Hollenstein<br />
(Garage Hollenstein).<br />
Felix Wyss (links, Zentralpräsident<br />
VSCI) und Loris<br />
Cataldo (ACW AG).<br />
Kurt Wyssbord (links,<br />
Technomag AG) und Sébastien<br />
Moix (SAG Services AG).<br />
Hostettler Autotechnik AG<br />
Telefon 041 926 62 35<br />
E-Mail info@autotechnik.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
Professor Falk Hecker<br />
«Die Zukunft des Aftersales<br />
Aftersales und die Digitalisierung gehen eng zusammen. Professor Falk Hecker zeigte am «Tag der Garagisten», weshalb<br />
das so ist und erklärte, wieso der freie Datenzugang für den Servicemarkt zwingend ist. André Bissegger<br />
«Die Zukunft des Aftersales ist online», sagte Falk Hecker, Mitbegründer<br />
der Autoplus AG in Wolfsburg, an seinem Referat<br />
über Aftersales-Service im Zeitalter der digitalen Transformation.<br />
Autoplus ist eine Kette von unabhängigen Werkstätten in ganz<br />
Deutschland. Sie hat laut Hecker eine 360-Grad-Zielsetzung, will<br />
den Autofahrer also rundum versorgen. Dazu zählen unter anderem<br />
Autoservice, Inspektion, Öl-, Reifen-, Zahnriemenwechsel, Glas- und<br />
Unfallreparaturen sowie der Handel. Allerdings war auch Autoplus<br />
mit rückläufigen Frequenzen in ihrem Stammgeschäft konfrontiert.<br />
Die Gründe dafür sind bekannt: Abnehmende Kundenfrequenz und<br />
stagnierendes Teilevolumen, der digitale Zugang zu Kunden- und<br />
Serviceprozessen, was zu totaler Preistransparenz und Wettbewerb<br />
im Internet führt, sowie Bindungsversuche der Automobilhersteller<br />
sind nur ein paar davon.<br />
«2017 haben wir entschieden, den Schalter umzulegen, und<br />
haben in die digitale Zukunft investiert.» Das Ziel ist klar: «Wir<br />
wollen ein digitaler Vorreiter sein.» Heute ermöglicht eine Online-<br />
Werkstattplattform den kompletten Service <strong>–</strong> von der Buchung bis<br />
zur Bezahlung. Das Unternehmen will diese Dienstleistung in den<br />
kommenden Jahren auch für Dritte öffnen. So würde die Plattform<br />
quasi zum booking.com der Garagisten.<br />
Preise dürfen variieren<br />
Die Digitalisierung der Werkstatt führt von der Online-<br />
Werbung und Kontaktaufnahme über die Terminbuchung, Auftragskonfiguration<br />
und Bezahlung bis zum Feedback. «Die ganzen<br />
Prozesse abzubilden, ist nicht so einfach.» Zwar schalte Autoplus<br />
auch heute noch Offline-Werbung, «aber mit dem klaren Ziel,<br />
die Kunden auf unsere Onlineplattform zu führen». Dies geschieht<br />
auch über finanzielle Anreize, denn online profitieren die Kunden<br />
von besseren Konditionen. Eine der Grundvoraussetzungen: ein<br />
digitalisiertes Sortiment. «Das ist ein grosser Aufwand», gibt Hecker<br />
zu bedenken<br />
Ein Aufwand, der sich auch finanziell lohnt: «Die auslastungsgesteuerte<br />
Buchung steigert die Rentabilität um 25 bis 30 Prozent»,<br />
sagte Falk Hecker beispielsweise. Dabei können die Kunden ihren<br />
Wunschtermin wählen. Je nach Saison und Auslastung können<br />
die Preise variieren. «Das wird von den Kunden akzeptiert», sagte<br />
20<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
In Zukunft wird das vernetzte Fahrzeug den Service selbstständig<br />
buchen. Bis es so weit ist, führt der Weg des Kunden über sein<br />
Smartphone oder über seinen digitalen Assistenten wie Alexa zur<br />
Werkstatt. «Das ist keine Zukunftsmusik. Das passiert heute schon,<br />
denn die Kunden fordern digitale Kanäle», so Hecker.<br />
Offen sein und Leidenschaft zeigen<br />
Laut Hecker steht die Gesellschaft mit der Digitalisierung vor<br />
einer schöpferischen Zerstörung «wie damals von der Glühbirne<br />
zur LED-Lampe». Allerdings sehe er noch für Jahre eine stabile Ko-<br />
Existenz, beruhigte er die Tagungs-Teilnehmer.<br />
Hecker riet den Garagisten für ein ertragsreiches Servicegeschäft<br />
in der Zukunft Folgendes: «Seien Sie offen und beschäftigen Sie sich<br />
aktiv mit den technologischen Innovationen.» Ebenfalls sollen sie<br />
die neuen digitalen Instrumente in ihren Werkstattablauf einbinden<br />
und die Digitalisierung nutzen, um die Beziehungen zu den Kunden<br />
zu intensivieren. «Wer in der digitalen Zukunft seine Kunden erhalten<br />
will, braucht eine Beziehung, die von Vertrauen und Partnerschaft<br />
geprägt ist», sagte er.<br />
Gleichzeitig machte Hecker den Garagisten, die vielleicht noch<br />
nicht ganz in der digitalen Welt angekommen sind, Mut: «Erfolgreich<br />
ist nicht immer der, der die Idee zuerst hat, sondern derjenige,<br />
der sie mit Leidenschaft umsetzt.» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
autoplus.de<br />
Die Bedeutung des Aftersales<br />
Die Garagisten bringen ihr Wissen auf Vordermann, um den heutigen<br />
Anforderungen der Kunden und den Herausforderungen im Aftersales-Geschäft<br />
gerecht zu werden.<br />
ist online»<br />
Hecker. «Man darf es aber nicht übertreiben.» Auch betonte er, dass<br />
beim Online-Buchen jederzeit eine persönliche Ansprechperson<br />
verfügbar sein müsse <strong>–</strong> zum Beispiel via Videochat. Der Erfolg gibt<br />
Autoplus Recht: Heute setzt das Unternehmen bereits jeden achten<br />
Euro online um.<br />
Kampf um Datenhoheit<br />
Für Falk Hecker ist «der Datenzugang zum Fahrzeug der Schlüssel<br />
zum Aftersales-Service». Allerdings gebe es kein Eigentumsrecht<br />
an Daten im juristischen Sinne, sondern nur ein Verfügungsrecht.<br />
Heute tobt ein Kampf um diese Daten, denn die Fahrzeughersteller<br />
versuchen, die Datenhoheit zu erhalten <strong>–</strong> Stichwort «NEVADA-<br />
Projekt» (Neutral Extended Vehicle for Advanced Data Access).<br />
In diesem Konzept erfolgt der Fernzugriff auf das Fahrzeug weiterhin<br />
ausschliesslich durch den jeweiligen Hersteller. Anschliessend<br />
können Partner die Daten von den Servern der Herstellern beziehen.<br />
«Das kann nicht in unserem Interesse sein», betonte Hecker. «Es<br />
darf nicht sein, dass wir mit den Daten leben müssen, die uns die<br />
Hersteller gnädigerweise überlassen. Der Datenzugang zum Fahrzeug<br />
entscheidet über die Hoheit im Marktumfeld.» Der freie Datenzugang<br />
sei daher zwingend für den zukünftigen freien Servicemarkt.<br />
Falk Hecker zeigte sich optimistisch.<br />
srh. Welchen Einfluss haben die Erkenntnisse, die Stefan Bratzel und<br />
Falk Hecker in ihren Referaten am «Tag der Schweizer Garagisten»<br />
<strong>2019</strong> geliefert haben, auf den Alltag der Garagisten? Die AGVS-<br />
Garagisten Georges Bovet, Gabriel Galliker und Alexander Hasler<br />
diskutierten genau diese Frage. «Die Vernetzung ist enorm wichtig<br />
und beginnt bei uns schon beim Verkauf», erklärte Hasler, Geschäftsführer<br />
der Walter Halser AG. «Dank den Daten meldet uns das<br />
System frühzeitig, wenn das Auto in den Service muss, und unser<br />
Kundendienst kann rechtzeitig Kontakt herstellen.» Wohl wisse der<br />
Hersteller alles über die Garage und vieles über den Kunden, «aber er<br />
stellt uns das Wissen zur Verfügung».<br />
«Sind wir im Kampf der Welten oder sind wir die Gänse?», fragte<br />
Gabriel Galliker von der Garage Galliker AG in Erinnerung an den<br />
Vergleich von Stefan Bratzel. «Wir sind die Gänse und gehen jeden<br />
Tag an den Futtertrog <strong>–</strong> bis zum 1001. Tag.» Deshalb rät er seinen<br />
Kollegen, sich einmal im Jahr zurückzuziehen und mit der nötigen<br />
Distanz die strategische Ausrichtung zu überdenken. Und entsprechend<br />
sollte man Neuerungen offen gegenüberstehen. «Wir<br />
haben für Online-Buchungen einen Frühbucherrabatt und dies im<br />
Newsletter kommuniziert», erzählte Galliker. Die Resonanz sei<br />
sehr gut gewesen. «Und wir haben erst noch einen kleineren administrativen<br />
Aufwand.»<br />
Auch Georges Bovet, Garage-Carrosserie Gorges Bovet SA, setzt<br />
auf digitales Marketing. «Wir können die Plattform von Ford nutzen,<br />
aber der Kundenkontakt läuft noch über uns», so Bovet. Den Einsatz<br />
von analogen Mitteln schliesse dies nicht aus: Die Garage<br />
Bovet versendet noch Briefe an die Kunden für den Winter- oder<br />
Frühlingscheck sowie für den Reifenwechsel. Auch Facebook nutzt<br />
Bovet («Dank meinen Kindern») intensiv. Dies tut auch Galliker: «Wir<br />
haben ein Maskottchen installiert, mit dem wir aktiv auf Facebook<br />
sind.» Das ergebe hohe Klickraten. «Bis zu 70 000 Klicks für einzelne<br />
Videos», verrät er.<br />
Zentral ist für alle drei der Bereich Aftersales: «Er ist wichtig für den<br />
Umsatz», betont Bovet. «Wir haben das Glück, dass die Schweizer<br />
Kunden noch in der Nähe einkaufen und dann der Garage treu<br />
bleiben», fügt er an. Auch für Hasler ist der Aftersales-Bereich<br />
wichtig für die Rentabilität.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>21
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
Das Wahljahr ist lanciert<br />
«Nicht das Eine gegen das<br />
Andere ausspielen»<br />
Zum Auftakt des grossen Wahljahrs <strong>2019</strong> gab es am «Tag der Schweizer Garagisten» <strong>2019</strong> eine Elefantenrunde mit den<br />
Parteipräsidenten der drei bürgerlichen Bundesratsparteien sowie Jean-François Rime, Präsident des Schweizerischen<br />
Gewerbeverbands. Thema war vor allem die Verkehrspolitik. Sascha Rhyner<br />
Drei Aspekte standen in der 40 Minuten dauernden Diskussion am<br />
«Tag der Schweizer Garagisten» <strong>2019</strong> im Fokus: der Ausbau der Autobahn<br />
auf sechs Spuren, das CO 2<br />
-Gesetz und die Departementsverteilung<br />
im Bundesrat. Auch wenn die politische Linke auf der Bühne fehlte,<br />
mangelte es nicht an gegenseitigen Steilpässen <strong>–</strong> auch wenn zum Ende<br />
der Diskussion an die bürgerliche Solidarität appelliert wurde. Petra<br />
Gössi (FDP), Albert Rösti (SVP) und Gerhard Pfister (CVP) sowie Jean-<br />
François Rime (ebenfalls SVP) zeigten sich erfreut, dass es Signale gibt,<br />
die Autobahnen zumindest auf den wichtigsten Abschnitten auf sechs<br />
Spuren auszubauen. «Wir müssen uns aber bewusst sein, dass sich<br />
dadurch die Nadelöhre verschieben werden», sagte Petra Gössi. «Die<br />
Kantone werden gefordert sein.» Pfister mahnte, dass Wirtschaft und<br />
Bevölkerung weiter wachsen werden. «Das braucht Infrastruktur!»<br />
Einsprache und Rekurse befürchtet<br />
Für Albert Rösti ist klar, dass die Mobilität Platz braucht. «Drei<br />
Viertel des Verkehrs finden auf der Strasse statt», rechnete er vor. «Bis<br />
2040 wird sich dies auf minimal 70 Prozent senken.» Es würde deshalb<br />
nichts bringen, in den Agglomerationen Engpässe zu schaffen.<br />
Rime zeigte sich indes zurückhaltend betreffend des Ausbaus auf<br />
sechs Spuren. Rime: «Es wird Einsprachen und Rekurse geben.» Es<br />
brauche andere Innovationsansätze, die auch kurzfristig realisierbar<br />
seien. Dies führte direkt zu einer Diskussion über die Verteilung der<br />
Departemente nach den Bundesratswahlen. Denn nun, nach CVP-Frau<br />
Doris Leuthard, steht mit Simonetta Sommaruga wieder eine SP-Vertreterin<br />
dem UVEK vor. «Es darf nun nicht wieder nur auf die Schiene<br />
gesetzt werden», forderte Gössi. «Es soll ein Miteinander sein.» Was<br />
heute nicht umgesetzt werde, würde in Zukunft alles verzögern.<br />
Thematisiert wurde auch der Start von CVP-Bundesrätin Viola<br />
Amherd im VBS. «Das VBS ist führungsmässig eine Herausforderung»,<br />
stellte Pfister fest und zielte auf die Tatsache ab, dass die neue Bundesrätin<br />
das Militärdepartement nicht ganz freiwillig übernahm. Er<br />
stimmte mit Gössi überein: «Individueller Verkehr oder öffentlicher<br />
Verkehr <strong>–</strong> man darf nicht das Eine gegen das Andere ausspielen.»<br />
Rösti hingegen freute sich über die neue Verteilung der Departemente<br />
und sprach ausführlich über die Bedeutung der Sicherheit.<br />
Gerhard Pfister konnte sich den Scherz nicht nehmen lassen: «Man<br />
spürt den Trennungsschmerz der SVP vom VBS.»<br />
Investitionen in Innovationskraft<br />
Ernster waren die Meinungen zum CO 2<br />
-Gesetz. «Es gab einige<br />
Knacknüsse», erzählte Jean-François Rime. «Es war ein komplexes<br />
22<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
Beeindruckende Elefantenrunde am «Tag der Schweizer Garagisten» <strong>2019</strong> (von links): Jean-François Rime (SVP-Nationalrat und Präsident des Schweizerischen<br />
Gewerbeverbands), Albert Rösti (Präsident SVP Schweiz), Moderator Patrick Rohr, Petra Gössi (Präsidentin FDP Schweiz) und Gerhard Pfister (Präsident CVP Schweiz).<br />
Geschäft und nun haben wir ein Wahljahr, da sind die Leute ohnehin<br />
etwas nervöser ...» Er hoffe, dass das Geschäft mit guten Ergänzungen<br />
aus dem Ständerat versehen werde. «Es gab einige extreme<br />
Positionen.» Rime wies darauf hin, dass Mobilität auf der Strasse<br />
und auf der Schiene stattfindet. «Die Linken gingen zu weit mit<br />
ihren Forderungen; es wäre für das Gewerbe zu teuer geworden», erklärte<br />
Petra Gössi. Sie warf der SP vor, sich gegen Wasserkraftwerke<br />
und Windenergie gestellt und gleichzeitig die Förderung alternativer<br />
Energie gefordert zu haben. Das sei nicht mehr aufgegangen. «In der<br />
Schweizer Politik muss man auch Kompromisse machen und Schritt<br />
für Schritt vorwärtsgehen.» Der CO 2<br />
-Austoss mache nicht an der<br />
Grenze Halt. «Wir müssen in die Innovationskraft investieren; das<br />
bringt viel mehr», zeigte sich die FDP-Präsidentin überzeugt. Auch<br />
aus CVP-Sicht ist das Geschäft hochkomplex. «Ich hoffe, dass wir<br />
eine gute Lösung finden, der alle zustimmen können», so Pfister.<br />
«Die Autoindustrie hat die Zeichen der Zeit erkannt; muss sie auch,<br />
wenn sie weiter Autos verkaufen möchte», so der CVP-Präsident<br />
weiter. Rösti schloss sich dieser Meinung an: «Den besten Beitrag, um<br />
den CO 2<br />
-Ausstoss nachhaltig zu senken, können wir leisten, indem<br />
wir in die Forschung investieren.» Die Verteuerung der Energie in der<br />
Schweiz wäre kontraproduktiv: «Das führt zu Tanktourismus und<br />
zur Auslagerung der Produktion ins Ausland, wo die Vorschriften<br />
weniger strikt sind.»<br />
Stärken der bürgerlichen Position in Bern<br />
Da <strong>2019</strong>, wie eingangs erwähnt, ein Wahljahr ist, priesen die Parteipräsidenten<br />
auch die Vorteile ihrer Parteien fürs Gewerbe an: «Es ist<br />
wichtig, dass die Mitte gestärkt wird. Und wir sind in der Wirtschaftspolitik<br />
führend», erklärte Gerhard Pfister. Man müsse nur den Kanton<br />
Zug mit dem Kanton Bern vergleichen, schob er nach und erntete<br />
die Lacher der über 800 Teilnehmenden am «Tag der Schweizer<br />
Garagisten». Der Emmentaler Albert Rösti gab zurück, dass nicht alle<br />
CVP-Politiker auf der gleichen Linie wie der Präsident seien. Und überhaupt<br />
sei die SVP die ideale Vertreterin des Gewerbes: «Wir wollen<br />
nicht noch mehr Regelungen und stehen für Freiheit und Sicherheit.»<br />
Petra Gössi gab sich offener: «Wählen Sie, was Sie gut finden. Wir<br />
setzen uns für Sie ein.» Ein Votum stand schliesslich sinnbildlich<br />
für das Anliegen aller Podiumsteilnehmenden: «Stärken Sie die<br />
bürgerlichen Parteien.» <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>23
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
Maria Coli<br />
«Wir zahlen einen hohen<br />
Preis <strong>–</strong> aber das ist es wert»<br />
Kaum eine Branche wurde von der Digitalisierung so früh und so wirkungsvoll getroffen wie die Hotellerie. Maria Coli,<br />
Hotelière im 5-Sterne-Haus «Arosa Kulm Hotel & Alpin Spa», sprach am «Tag der Schweizer Garagisten» <strong>2019</strong> über die<br />
Herausforderungen und Chancen von Online-Plattformen. Sandro Compagno<br />
Als Hotelière weiss Maria Coli, wie<br />
sie Gäste in ihren Bann ziehen kann. Also<br />
stieg sie in ihr Referat mit einem Beispiel<br />
aus der Autoindustrie ein: Mit der alten<br />
Marke Borgward. Diese beschäftigte zu<br />
ihren besten Zeiten Ende der 1950er-Jahre in<br />
Bremen rund 20 000 Mitarbeiter und schuf<br />
mit dem Borgward «Isabella» eine deutsche<br />
Designikone. Doch die Marke verzettelte<br />
sich mit zu vielen Modellen und Varianten<br />
und ging in den 1960er-Jahren Konkurs. Den Firmengründer Carl<br />
F. W. Borgward beschrieb Maria Coli als begnadeten Ingenieur, aber<br />
auch beratungsresistenten Alleinherrscher.<br />
«Die unzufriedensten Kunden sind unsere beste Lernquelle»,<br />
zitierte Maria Coli den Software-Gründer Bill Gates und leitete damit<br />
zu den Herausforderungen über, mit denen sich die Hotellerie<br />
seit rund zehn Jahren befassen muss: Booking.com, Airbnb.com,<br />
Expedia.com und Co. haben den Markt für Logiernächte komplett<br />
transformiert.<br />
40 Prozent aller Logiernächte in der Schweiz werden heute über<br />
elektronische Kanäle (inklusive E-Mail) gebucht, 27 Prozent über die<br />
oben genannten und weitere Buchungsplattformen. Für die Hoteliers<br />
ist das teuer. «Booking und Co. verlangen zwischen fünf und 25<br />
Prozent Kommission pro Buchung. Für den Gast macht das keinen<br />
grossen Unterschied, er bezahlt für sein Zimmer mehr oder weniger<br />
denselben Preis.» Immerhin wurden die Knebelverträge gelöst, die<br />
den Hoteliers verboten hatten, die Preise der Online-Plattformen auf<br />
ihrer eigenen Website zu unterbieten.<br />
40 %<br />
der Logiernächte werden in der Schweiz<br />
online gebucht, 27 Prozent über Plattformen<br />
wie Booking.com, Airbnbn.com und Expedia.com.<br />
Buchungsplattformen haben das Geschäftsmodell<br />
in der Hotellerie verändert, auch<br />
die Bewertungsplattform Tripadvisor sei<br />
mittlerweile von herausragender Bedeutung.<br />
«Ich müsste lügen, wenn ich Ihnen sagen<br />
würde, es sei nicht wichtig, das Hotel mit<br />
den besten Online-Bewertungen in Arosa zu<br />
«Die Entwicklung ist nicht aufzuhalten»<br />
Die Entwicklung durch die Online-Buchungsplattformen sei<br />
nicht aufzuhalten, erklärte Maria Coli. «Die Kunden werden immer<br />
digitaler. Sie buchen im Internet, statt ein Telefon in die Hand<br />
zu nehmen oder gar einen Fax zu schicken.» Die Hotellerie sei zu<br />
lange «auf dem hohen Ross» gesessen, meinte sie durchaus selbstkritisch.<br />
«Jetzt dürfen wir uns nicht in die Opferrolle begeben,<br />
sondern müssen im Gegenteil versuchen, so viel wie möglich richtig<br />
zu machen: Wir müssen unsere Kunden überraschen und begeistern<br />
<strong>–</strong> am Ende liegt es am Hotel und an den Mitarbeitern, die Gäste<br />
glücklich zu machen.»<br />
Der Faktor Mensch bleibt also auch in Zeiten der Digitalisierung<br />
der grosse Trumpf. Es gehe um den Spagat zwischen digitaler<br />
Effizienz und emotionaler Bindung an die Gäste. Doch nicht nur die<br />
24<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
sein», sagte die erst 30-jährige Hotelière, die sich selbst als Teil der<br />
«Generation Y» bezeichnet.<br />
Noch vor zehn Jahren seien Bewertungsplattformen ein neues<br />
und ziemlich unbekanntes Phänomen gewesen. Coli: «Was neu<br />
ist, wird zunächst gerne belächelt. Viele Hoteliers haben die Bewertungen<br />
nicht mal gelesen!» Heute sei gerade Tripadvisor nicht<br />
mehr wegzudenken, sagte Maria Coli und unterlegte dies mit eindrücklichen<br />
Zahlen:<br />
• 79 Prozent aller Reisenden lesen sechs bis zwölf Bewertungen,<br />
bevor sie ein Hotel buchen.<br />
• 88 Prozent aller Reisenden entscheiden sich gegen ein Hotel,<br />
wenn es weniger als drei von fünf Sternen hat.<br />
• 32 Prozent buchen nicht, wenn es weniger als vier Sterne hat.<br />
Fluch oder Segen?<br />
Ist diese Form der Digitalisierung ein Fluch oder ein Segen?<br />
Gerade Tripadvisor gebe dem Konsumenten eine «Wahnsinnsmacht»,<br />
sagte Maria Coli. Sie wolle dies aber nicht nur als Risiko<br />
sehen, sondern auch als Chance. «Es gibt zwei Arten von Gästen,<br />
die bewerten: Die einen loben, die anderen kritisieren. In beiden<br />
Fällen müssen Sie die Bewertung beantworten. Tun Sie dies ruhig,<br />
freundlich und einsichtig. Sie können die Meinung des Kunden nicht<br />
ändern. Aber Sie können ihn ernst nehmen und ihm das Gefühl<br />
geben, seine Bewertung habe Einfluss auf die zukünftige Geschäftsführung.»<br />
Um einen anspruchsvollen Kunden zu überzeugen, brauche es<br />
Herzlichkeit, Empathie und Authentizität. «Wir müssen authentisch<br />
sein. Wir müssen gerne tun, was wir tun, und wir müssen uns treu<br />
bleiben», rief Maria Coli den über 800 Tagungsteilnehmern zu und<br />
unterstrich den Rat mit einem Beispiel: «In Arosa sind wir umgeben<br />
von alpinen Spezialitäten. Also servieren wir Huhn aus der Bündner<br />
Herrschaft und Kartoffeln aus dem Albulatal. Warum sollten wir<br />
in den Bergen Hummer, Kaviar oder Meerfisch anbieten? Sie sollten<br />
das mal probieren kommen…», so die junge, innovative und wortgewandte<br />
Hotelière, die mit diesem kleinen Hinweis in eigener Sache<br />
die Lacher auf ihrer Seite hatte. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
arosakulm.ch<br />
Probieren und studieren<br />
Weil sich die Kunden online bewegen, müssen auch die Garagen ihre<br />
Angebote und Dienstleistungen online präsentieren, ist Garagist David<br />
Schweizer überzeugt.<br />
srh. Walter Rageth war ein Garagist mit drei Betrieben. Zwei davon verkaufte<br />
er und gründete ein Softwareunternehmen, spezialisiert auf Dealer<br />
Management Systeme <strong>–</strong> also Garagensoftware. «Ich bin ein Visionär und<br />
musste mich für eine Seite entscheiden», erklärte er am «Tag der Schweizer<br />
Garagisten» <strong>2019</strong> lachend. «Die Garage in Vaduz ist nun mein Übungsfeld.»<br />
Er ist überzeugt, dass viele Prozesse in einer Werkstatt noch mehr automatisiert<br />
werden und damit effizienter ablaufen können. Wenn der Kunde im<br />
Haus ist, muss der Garagist Zeit haben, ihn zu bedienen, so Rageth. «Unser<br />
Vorteil ist auch, dass die Kunden noch immer um die Ecke wohnen.»<br />
Dennoch sollte man für die digitalen Entwicklungen empfänglich sein,<br />
beispielsweise für ein Pendant zu Booking.com. «Wir sollten offen für alles<br />
sein. Es wird keine Möglichkeit mehr geben, auszuweichen», ist David<br />
Schweizer, Geschäftsführer der P. Schweizer AG, überzeugt. «Die Leute sind<br />
heute online unterwegs, deshalb müssen wir auch dort sein.» Und seine<br />
Garage ist online präsent: Website, Facebook, Instagram. «Storytelling<br />
ist wichtig», sagt er. Kein anderes Medium generiere solch gute Rückmeldungen.<br />
Deshalb rät er: «Ausprobieren und nutzen!»<br />
Auch die Bewertungen auf Google beurteilt Schweizer positiv <strong>–</strong> auch bei<br />
kritischen Bewertungen. «Wir gingen auf diese Leute zu und aus dem Dialog<br />
ergab sich danach eine positive Bewertung. Dies ist ebenfalls sichtbar und<br />
gibt wiederum ein gutes Bild für den Betrieb.»<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> 25
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
Klare Worte: Amag-CEO Morten Hannesbo sagt am «Tag der Schweizer Garagisten» <strong>2019</strong> eine Konsolidierung der Garagenbetriebe voraus.<br />
Morten Hannesbo<br />
«Sie müssen wachsen und<br />
mehr Volumen machen»<br />
Eine resolute Vorwärtsstrategie und konsequente Konsolidierung sagte Morten Hannesbo dem Autogewerbe voraus.<br />
Und er sagte, welche Rolle die Lernenden in der Amag spielen. Sascha Rhyner<br />
Markige Worte gab es von Morten Hannesbo. Der Amag-CEO<br />
prognostizierte, dass ein Drittel der Marge bei Neuwagen verloren<br />
gehen wird. «Im Aftersales wird es gar noch schlimmer; es wird<br />
einen hohen Preisdruck geben», so der gebürtige Däne, der seit<br />
elf Jahren an der Spitze der Amag steht. «In dieser Zeit gab es drei<br />
Reorganisationen.» Man müsse sich stets hinterfragen, um nicht<br />
plötzlich von einer Kette aus Deutschland überholt zu werden. «Deshalb<br />
ziehen wir uns zehnmal im Jahr zurück und machen uns abseits<br />
des Arbeitsalltags Gedanken zur Strategie», erklärte er.<br />
«Werden mehr Elektroautos verkaufen, als wir wollen»<br />
Hannesbo ist überzeugt, dass in Zukunft verschiedene Mobilitätsformen<br />
nebeneinander existieren werden. Er skizzierte auch ein Bild<br />
der Garage der Zukunft: «Es wird viel virtuell sein, aber alles bieten,<br />
was der Kunde will.» Bezüglich Elektromobilität ist Hannesbo<br />
überzeugt, dass schon «bald mehr Autos verkauft werden, als<br />
wir wollen». Man müsse heute dafür sorgen, dass die Mannschaft<br />
morgen dafür bereit sei.<br />
Kunden sind bereit, für guten Service zu bezahlen<br />
Den Garagisten riet Hannesbo, sich für die Automarken unentbehrlich<br />
zu machen. Damit entgegnete er der These, dass sich<br />
Garagisten nicht von einer Marke abhängig machen sollten (AUTO-<br />
INSIDE 1/19, Seite 28). Er empfahl allen eine Vorwärtsstrategie:<br />
«Viele von Ihnen werden keine Nachfolgeregelung finden. Man<br />
wird konsolidieren müssen und mit Partnern wachsen. Sie müssen<br />
wachsen und mehr Volumen machen.» Nur so könne man dem Preisdruck<br />
entgegentreten. Der Kunde werde immer bereit sein, für einen<br />
guten Service zu bezahlen. Als Beispiel zog er Kaffee und Nespresso<br />
hinzu. «Ein Kilogramm Kapselkaffee kostet das Zwanzigfache von<br />
herkömmlichem Bohnenkaffee», erklärte er. Dennoch sei das teure<br />
Produkt wegen des Erlebnisses sehr erfolgreich. «Der Kunde hat<br />
26<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
«Alle müssen mit digitalen Geräten<br />
umgehen können»<br />
Handlungskompetenzen statt Schulfächer: Die revidierte Bildungsverordnung im Autogewerbe ist seit August 2018 in<br />
Kraft. Dadurch kam es zu einem Philosophiewechsel in der Berufsschule.<br />
Charles-Albert Hediger (links) und Rolf Künzle diskutieren die Anforderungen in<br />
der Ausbildung.<br />
abi. Die revidierte Bildungsverordnung, die am 1. Januar 2018<br />
in Kraft trat und seit Lehrbeginn im August wirksam ist, führte zu<br />
einem Philosophiewechsel in der Berufsschule, wie Rolf Künzle,<br />
Präsident der Schweizerischen Vereinigung der Berufsschullehrer<br />
für Automobiltechnik (SVBA) am «Tag der Schweizer Garagisten»<br />
sagte. Während sich der Unterricht früher an Fächern wie Elektrik,<br />
Elektronik oder Motor und Kraftübertragung orientierte, umfasst<br />
die berufliche Grundbildung neu Handlungskompetenzbereiche<br />
wie Austausch von Verschleissteilen oder Überprüfen und<br />
Reparieren von Systemen. So sei die Werkstatt heute das Zentrum<br />
und in der Schule würden dann die Handlungskompetenzen gelernt,<br />
wie Künzle sagte.<br />
Eine der wichtigsten Änderungen: «Die Lernenden kommen<br />
heute mit ihrem eigenen Notebook in die Schule», sagte er. «Alle<br />
müssen mit digitalen Geräten umgehen können.» Dies gelte im<br />
Autogewerbe umso mehr, da in den Automobilen immer mehr<br />
Computer drin seien. Dabei habe der Berufsnachwuchs zwei Vorteile:<br />
weniger Berührungsangst und er sei mit digitalen Geräten<br />
aufgewachsen. «Die Lehrkräfte versuchen nun, die Hintergründe<br />
aufzuzeigen.»<br />
Auf die Frage, wie ein Bildungsgraben zwischen Jung und Alt<br />
verhindert werden könne, antwortete Charles-Albert Hediger, Mitglied<br />
im AGVS-Zentralvorstand und für das Dossier Berufsbildung<br />
verantwortlich: «Man muss sich immer wieder fortbilden.» Gerade<br />
auch in diesen Themen sei der AGVS sehr aktiv und biete viele<br />
Kurse an. Die Jungen seien hingegen mit der Digitalisierung aufgewachsen<br />
und entsprechend geübt. «Daher haben sie auch keine<br />
Mühe, sich dem neuen Ausbildungsprogramm anzupassen.»<br />
Mehr Verantwortung für Betriebe<br />
Die Revision hat auch Auswirkungen auf die Ausbildungsbetriebe<br />
<strong>–</strong> beispielsweise im Bereich Kundendienstleistung.<br />
«Gerade in grossen Betrieben kommen diejenigen, die in der Werkstatt<br />
tätig sind, nicht immer mit den Kunden direkt in Kontakt»,<br />
sagte Künzle. «Daher wurde der Wunsch laut, diesen Teil nicht<br />
mehr in der Schule, sondern im Betrieb auszubilden.» Nun könne<br />
jeder Chef seine Lernenden bezüglich Dienstleistung so ausbilden,<br />
wie er ihn haben möchte. «Das ist ein wenig schade, aber wir<br />
haben es akzeptiert.» Zudem sei auch klar, dass man in der Ausbildung<br />
etwas weglassen müsse, wenn Neues dazukomme. «Wir<br />
können das Neue nicht einfach oben draufpacken.»<br />
Für Charles-Albert Hediger ist hingegen klar: «Wir s i nd z w a r<br />
alle Unternehmer, aber handeln nicht gleich.» Am «Tag der<br />
Schweizer Garagisten» seien sie Brüder, zu Hause dann aber<br />
wieder Konkurrenten. «Jeder hat sein eigenes Rezept, wie er seine<br />
Lernenden ausbildet.» Da Dienstleistungen immer wichtiger<br />
werden, gebe es weiter viel Betreuungsaufwand. <<br />
Vertrauen in das Produkt <strong>–</strong> und das ist das A und O. Wer ein Erlebnis<br />
mitnimmt, kommt wieder.»<br />
Hannesbo ging auch auf das zuweilen angespannte Verhältnis<br />
zwischen Händler und Herstellern ein. «Die Hersteller erwarten<br />
sicher eine gewisse Marktschöpfung, aber vor allem auch einfache<br />
Dinge wie das Telefon abnehmen oder den Kunden gut bedienen»,<br />
referierte er. Der gegenseitige Respekt stehe für ihn als Importeur im<br />
Zentrum. «Man sollte einen Plan A haben und diesen konsequent<br />
verfolgen», so sein Aufruf. «Wir als Händler sitzen mit dem Autohersteller<br />
im gleichen Boot und manchmal müssen wir auch selber<br />
rudern», resümierte er.<br />
Lernende bringen neue Ideen<br />
Auch andere Herausforderungen geht die Amag frühzeitig an.<br />
Sie ist im Carsharing, im Limousinenservice, in der Autovermietung<br />
und im Nahverkehr engagiert. Und neulich stieg die Amag auch bei<br />
Autosense ein; ein Datenlieferant via Dongle im Auto (siehe Seite 40).<br />
Hannesbo forderte die Garagisten auf, mitzumachen: «Wir müssen das<br />
jetzt machen, sonst macht es ein anderer Anbieter aus Deutschland.»<br />
Eine zentrale Rolle spielen für die Amag die rund 700 Lernenden: «Sie<br />
bringen neue Ideen und stellen Fragen, die wir uns noch gar nicht<br />
gestellt haben», so Hannesbo. Deshalb gehe er oft und gerne in die<br />
Werkstätten, um mit den Mitarbeitenden zu sprechen. Die Amag-<br />
Werte «Surprise, Innovation, Return» seien zentrale Punkte in der<br />
Ausbildung. «Man muss gewisse Bedingungen erfüllen, wenn man<br />
mit uns zusammenarbeitet», stellte Hannesbo klar. «Wir erwarten<br />
volles Committment <strong>–</strong> von unseren Mitarbeitenden und von unseren<br />
Händlern.» Schliesslich sei die Amag nun 74 Jahre erfolgreich im<br />
Markt. «Und wir haben die Absicht, weitere 74 Jahre zu bleiben.» <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>27
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
«Dîner des garagistes»<br />
Dario Colognas Ansage: Eine<br />
Medaille in Peking 2022!<br />
Der vierfache Olympiasieger und (gemeinsam mit einem gewissen Simon Ammann) erfolgreichste Schweizer Olympiateilnehmer<br />
aller Zeiten macht sich derzeit rar. Für die Schweizer Garagisten fand Dario Cologna jedoch Zeit. Sandro Compagno<br />
Wenige Tage nach der Tour de Ski, an der es ihm nicht nach<br />
Wunsch lief, und vier Wochen vor der Weltmeisterschaft als Saisonhöhepunkt<br />
liess es sich der Ski-Langläufer nicht nehmen, den<br />
Schweizer Garagisten im Kursaal Bern einen Besuch abzustatten.<br />
Seit 2013 setzt sich Dario Cologna für den AutoEnergieCheck (AEC)<br />
ein, seit diesem Winter hat er sein Engagement sogar noch ausgebaut<br />
und firmiert als Botschafter der AGVS-Garagisten für<br />
Effizienz und Spitzenleistungen. «Als AEC-Botschafter habe ich<br />
mich primär auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz fokussiert.<br />
Neu ist, dass ich als Botschafter auch auf die Leistungsfähigkeit<br />
und Kompetenz der Schweizer Garagisten hinweise», erklärte<br />
der Bündner seine neue Rolle. «Viele Garagisten und ihre Mitarbeitenden,<br />
darunter auch mein Garagist in Davos, erbringen täglich<br />
Spitzenleistungen.»<br />
Beruflich ist Cologna jedes Jahr rund 25 000 Kilometer im Auto<br />
unterwegs: «Ich bin darauf angewiesen, dass mein Fahrzeug immer<br />
tipptopp in Schuss ist und mich pannenfrei an mein Ziel bringt.»<br />
Besonders am Herzen liegt ihm auch der Berufsnachwuchs im<br />
Autogewerbe: «Sowohl im Sport als auch im Beruf geht nichts ohne<br />
Fleiss, Durchhaltewille und Anstrengung.»<br />
Zwischen mariniertem Lachs mit Randen und Rinds-Entrecôte<br />
stellte sich Cologna den Fragen von Patrick Rohr. Natürlich war<br />
der in Davos wohnhafte Münstertaler mit dem Auto angereist: «Es<br />
ist sehr viel Schnee gefallen in Davos. Aber es ging ganz gut.» Am<br />
Morgen habe er noch etwas trainiert: 50 Kilometer in drei Stunden.<br />
Der viele Neuschnee habe die Loipe langsam gemacht, meinte der<br />
Sportstar beinahe entschuldigend und erntete einige Lacher dafür.<br />
Ziel Seefeld, Fernziel Peking<br />
Die missglückte Tour de Ski, die er wegen seines Reizhustens<br />
am vorletzten Tag abgebrochen hatte, ist abgehakt. Das grosse Ziel<br />
dieser Saison seien ohnehin die nordische Ski-WM vom 19. <strong>Februar</strong><br />
bis 3. März in Seefeld (Österreich): «Ich hoffe, dass ich bis dahin<br />
meine Top-Form finde.»<br />
Vor zehn Jahren hatte der damals 23-Jährige zum ersten Mal<br />
den Gesamt-Weltcup gewonnen. Heute setzt er auf Grossanlässe.<br />
Seinen Vertrag mit dem AGVS hat er bis nach den Olympischen<br />
Spielen 2022 in Peking verlängert. Dann wird er 35 sein. «Stand<br />
jetzt bin ich in Peking dabei», kündigte Cologna an und erklärte<br />
seine Motivation: «Mit vier olympischen Goldmedaillen bin<br />
ich gleichauf mit Simon Ammann. Wenn ich noch eine Medaille<br />
gewinne…» <<br />
28<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
Video-Interview<br />
mit Dario Cologna<br />
zu seiner Rolle als<br />
AGVS-Botschafter<br />
2020<br />
SAVE THE DATE<br />
Der «Tag der Schweizer<br />
Garagisten» <strong>2019</strong> findet am<br />
Dienstag, 14. Januar 2020,<br />
in Bern statt.<br />
Lachen und Staunen mit<br />
Magier Ben Hyven<br />
Die Bühne am «Dîner des garagistes» gehörte<br />
nicht Dario Cologna allein. Die rund<br />
500 Gäste am ebenfalls ausverkauften<br />
Abschluss des Tages hatten ihren Spass am<br />
Auftritt von Magier Ben Hyven. Der smarte<br />
Österreicher, nach eigener Beschreibung<br />
«The Rockstar of Magic», begeisterte mit<br />
einer Mischung aus Comedy und Zauberei.<br />
Er tauschte Karten mit Hoteliere Maria Coli,<br />
überführte Wolfgang Schinagl, Geschäftsführer<br />
von Dîner-Sponsor Auto-i-dat AG,<br />
des Diebstahls und faltete aus einem blauen<br />
Luftballon eine Schlange, bevor er damit<br />
etwas anstellte, was Sie erst nach 22 Uhr<br />
lesen dürfen.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>29
DIGITALISIERUNG<br />
PRODUKTENEWS<br />
Umfelderkennung und Verkehrslage einschätzen<br />
Die Augen des Fahrers<br />
durch Technik ersetzen<br />
Autonom fahrende Fahrzeuge werden frühestens 2024 auf Schweizer und<br />
europäischen Strassen erlaubt sein. In der Forschung und Entwicklung wird<br />
die Technologie mit Hochdruck vorangetrieben, um sowohl künftige optimierte<br />
Fahrerassistenzsysteme als auch Robotertaxis mit zuverlässiger Technik ausrüsten<br />
zu können. Das Fahrzeugumfeld zu überwachen, gehört zu den Hauptaufgaben.<br />
Ein Blick auf den aktuellen Stand und auf die Tendenzen. Andreas Senger<br />
Vor dem Jahr 2024 wird das neue Strassenverkehrsgesetz<br />
in der Schweiz nicht zur Anwendung gelangen. Bis dahin ist teilund<br />
vollautonomes Fahren (Level 3 und höher) auf den helvetischen<br />
Strassen untersagt. Dasselbe gilt für Europa. Bis also Robotertaxis das<br />
helvetische Strassenbild prägen, wird es noch eine Weile dauern. Dass<br />
einige Fahrzeuge trotzdem schon teilautonom oder autonom fahren<br />
können (beispielsweise Tesla mit dem Auto-Piloten), entbindet die<br />
Fahrzeugführer nicht von der Überwachung und der Verantwortung<br />
(ratifiziertes Wiener Abkommen, April 2014).<br />
Hinter den Kulissen der Automobilhersteller und -zulieferer wird<br />
fieberhaft und mit enormen Investitionen der Einsatz von verbesserten<br />
Fahrerassistenzsystemen FAS und autonom fahrenden Fahrzeugen<br />
entwickelt und erforscht. Schlüsselthemen sind die Umfeldüberwachung<br />
(das Sehen) rund um das Fahrzeug mittels redundanten<br />
Sensorsystemen und die künstliche Intelligenz (Datenverarbeitung),<br />
um die Fahrerunterstützung oder das maschinelle Fahren sicher zu gestalten.<br />
Gerade die künstliche Intelligenz, auf Englisch «Artificial<br />
Intelligence» (kurz AI), ruft nebst den etablierten Zulieferern Firmen<br />
auf den Plan, die bisher nicht im automobilen Sektor tätig gewesen<br />
sind. Beispielsweise gehört der Grafikkarten- und Bildanalysespezialist<br />
Nvidia aus Amerika zu den Big Playern im Geschäft um FAS<br />
und autonom fahrende Fahrzeuge und beliefert die etablierten OEM<br />
mit Hard- und Software.<br />
Aktuelle und künftige Umfeldsensoren in der Übersicht:<br />
Monokamera<br />
Die Kamera sieht grundsätzlich wie das menschliche Auge. Die Monokamera<br />
ist der meistverwendete Sensor. Wenn nicht nur hinter der Frontschutzscheibe,<br />
sondern auch am Heck und auf der Seite Kameras verbaut<br />
sind, können die Bilder der Weitwinkelkameras für eine Rundumsicht<br />
verwendet werden.<br />
Ihr Nachteil: Bei Dunkelheit<br />
oder ungünstigen<br />
Witterungsbedingungen<br />
sind Kameras unbrauchbar.<br />
Fahrerassistenzsysteme<br />
(FAS): Spurhalteassistent,<br />
Verkehrsschildererkennung,<br />
Ausfahrassistent,<br />
optische<br />
Umfeldkontrolle, Notbremsassistent,<br />
Fernlichtassistent.<br />
Stereokamera<br />
Die Stereokamera kommt dem menschlichen Sehen noch näher, da durch<br />
die Perspektive der beiden «Augen» eine Distanzmessung möglich ist.<br />
Damit können Abstände zu anderen Verkehrsteilnehmern und deren Kategorisierung<br />
von der Software vorgenommen werden. Die Datenmenge<br />
steigt auch dank steigender Bildauflösung enorm und die Verarbeitung<br />
gestaltet sich entsprechend<br />
aufwändig.<br />
FAS: Gegenüber der<br />
Monokamera kann die<br />
Stereokamera folgende<br />
Funktionen zusätzlich<br />
erfüllen: ACC (EyeSight<br />
von Subaru), Hinderniserkennung<br />
und Fahrwerkskontrolle,<br />
Auto<br />
Pilot (Tesla).<br />
30<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
DIGITALISIERUNG<br />
PRODUKTENEWS<br />
Mensch versus Maschine<br />
Für Professor Klaus Dorer von der Hochschule Offenburg sind<br />
beide Themen (Sehen, Verarbeitung) von grosser Bedeutung. Er stellt<br />
die Grundsatzfrage: «Was kann ein Computer besser, was kann der<br />
Mensch besser?» Diese Hauptfrage beantwortet er gleich selbst: «Der<br />
Mensch ist schlecht in der Kommunikation; bestes Beispiel ist das<br />
Blinken, das immer mehr vernachlässigt wird.»<br />
Das intuitive Fahren und das Einschätzen von Verkehrssituationen<br />
kann der Mensch allerdings (noch) besser. Dorer:<br />
«Was die Technik viel besser kann, ist sehen. Beim Erkennen von<br />
Objekten hat man in den letzten sechs Jahren die grössten Fortschritte<br />
erzielt.» Er schränkt aber gleichzeitig ein: Der gesunde Menschenverstand<br />
fehle den Systemen noch. Gemeint sind die ethischen und<br />
moralischen Grundlagen, in brenzligen Verkehrssituationen die<br />
richtige Entscheidung zu treffen.<br />
Für aktuelle Fahrerassistenzsysteme, aber auch künftig für teil- oder vollautonomes<br />
Fahren, ist eine präzise Umfelderkennung mit redundanter Auswertung<br />
unabdingbar. Nur so kann das System fehlerfrei Objekte und damit Gefahren<br />
erkennen.<br />
Besser Sehen als der Mensch<br />
Um den Verkehr situationsgerecht einzuschätzen, muss das<br />
Fahrzeug nicht nur Distanzen, Relativgeschwindigkeit, Ort der<br />
Objekte und deren Kategorisierung beherrschen, sondern auch Verhalten<br />
voraussehen. Die verwendeten Sensoren für die optische und<br />
geometrische Erfassung sind heute in der Lage, all diese Aufgaben zu<br />
erfüllen. Während der Radar- und der technisch verwandte Lidar-/<br />
Lasersensor an der Front bis zu 300 Meter entfernte Objekte durch<br />
Reflexion der elektromagnetischen Strahlen erfassen können, wird<br />
in der Frontkamera hinter der Windschutzscheibe das Vorfeld «gesehen»<br />
wie vom menschlichen Auge. Die mit Lidar/Laser und/oder<br />
Radar ausgestatteten Fahrzeuge sind in der Lage, Objekte punkto<br />
Lage, Relativgeschwindigkeit und Distanz präzise zu bestimmen. Die<br />
Auswertungssoftware kann so ein dreidimensionales Punktewolkenbild<br />
zusammenfügen und ein virtuelles Umgebungsbild generieren.<br />
Beim Radar handelt es sich um eine Art Reliefkarte. Der Lidar/<br />
Laser vermag nebst der Reliefkarte auch Farbunterschiede zu erkennen.<br />
Damit lässt sich quasi ein dreidimensionales Bild der Umgebung<br />
in Farbe erstellen.<br />
Fortsetzung Seite 32<br />
Die Objekterkennung und die Voraussage von Bewegungsablauf und -richtung gehören<br />
zu den Herausforderungen der OEM und Zulieferer, um erweiterte FAS und autonomes<br />
Fahren umsetzen zu können.<br />
Der amerikanische Grafikkartenhersteller Nvidia hat sich auf die Bildauswertung<br />
und die Soft- und Hardware für FAS und teil- wie auch vollautonomes Fahren<br />
spezialisiert und unterstützt OEM wie auch Zulieferer wie ZF.<br />
Radar<br />
Durch das Messverfahren FMCW (Frequency Modulated Continious Wave)<br />
können durch Ausnutzung des Doppler-Effekts die Distanz, die Relativgeschwindigkeit<br />
sowie durch den Einsatz mehrerer Antennenkegel die<br />
Position eines vorausfahrenden Fahrzeugs ermittelt werden. Die Reichweite:<br />
bis zu 300 Meter. Einschränkungen werden durch starken Schneefall<br />
respektive Regen verursacht.<br />
Radarsensoren in 24-<br />
und 77-GHz-Technik<br />
sind aktuell preiswert<br />
und bewährt.<br />
FAS: ACC (Adaptive<br />
Cruise Control),<br />
Notbremsassistent,<br />
Abbiegeassistent,<br />
Spurwechselassistent,<br />
Querverkehrwarnung.<br />
Laser<br />
Der Laser nutzt wie Radar die Geschwindigkeit der elektromagnetischen<br />
Wellen von 300 000 Kilometern pro Sekunde. Der Laser arbeitet mit Pulslasern<br />
(unsichtbares Licht), das am Objekt reflektiert wird. Beim System von<br />
Audi rotiert ein Spiegel im Gehäuse mit 750 Drehungen pro Minute um seine<br />
Achse, um die Punktstrahlen zu verteilen. Der Öffnungswinkel von 145 Grad<br />
erlaubt die Erfassung nahe beim Fahrzeug als auch in die Ferne. Aktuell<br />
gibt es nur einen Laserscanner,<br />
der von der<br />
Firma Valeo hergestellt<br />
als Option bei einem<br />
Automobilhersteller bestellt<br />
werden kann.<br />
FAS: ACC (erst bei einem<br />
Hersteller in Serie), Notbremsassistent.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>31
DIGITALISIERUNG<br />
PRODUKTENEWS<br />
Der Radar kann dies nur bedingt. Um die Objekte treffsicher zu<br />
detektieren, ist ein FAS-System auf die Fusion mit der Innenkamera<br />
angewiesen. Deshalb sind in der Forschung aktuell beide Systeme in<br />
Erprobung: Radar in Kombination mit einer Kamera oder Laser/Lidar.<br />
Audi ist der erste Hersteller, der einen Laservermessungssensor an der<br />
Front verbaut, er verzichtet aber aus Sicherheitsgründen noch nicht<br />
auf die Radarsensoren. Die Redundanz sorgt für hohe Treffsicherheit<br />
bei den Resultaten. Zwei Sensoren scannen unabhängig das Umfeld<br />
und eine Software vergleicht die Resultate.<br />
Mit dem Radar wird oft die Frontkamera zur Datenfusion<br />
und Überprüfung der Plausibilität zusammengenommen. Künftige<br />
Kameras werden acht Megapixel und gar noch höhere Bildauflösung<br />
aufweisen, 125-Grad-Erfassungswinkel (Azimutwinkel) bieten und<br />
erzeugen zusammen mit den anderen Sensoren gemäss Continental<br />
bis zu 4 Terabyte Daten pro Stunde <strong>–</strong> das gilt es dann zu verwerten.<br />
Deep Learning<br />
Dank künstlicher Intelligenz und Hochleistungssteuergeräten lassen<br />
sich die Informationen der Sensoren verarbeiten. Während aktuell nur<br />
unterstützende FAS angeboten werden, soll das Fahrzeug künftig teiloder<br />
vollautonom (Level 3 und höher) fahren können. Damit muss<br />
die Software in der Lage sein, in allen Verkehrssituationen und bei<br />
allen Witterungsbedingungen die richtige Handlungsentscheidung zu<br />
fällen.<br />
Damit dies gelingt, lassen Forscher und Entwickler bei Bosch,<br />
Continental, Nvidia und anderen die Fahrzeuge in virtuellen Verkehrssituationen<br />
trainieren. Die Software adaptiert sich dabei selbstständig<br />
an das Verkehrsgeschehen und lernt, Situationen korrekt einzuschätzen.<br />
Für den Zulieferer Continental ist das Fahren in virtuellen<br />
Umgebungen auch eine Frage der Zeiteinsparung. «Die Ressourcen für<br />
echte Fahrzeugtests sind begrenzt und virtuelle Tests können den<br />
Entwicklern ein schnelles Feedback liefern. Während ein reales Fahrzeug<br />
im physischen Test rund 10 000 Kilometer pro Monat zurücklegen<br />
kann, sind derzeit in virtuellen Simulationen bereits 8000 Kilometer<br />
pro Stunde möglich. Die Zahl wird in Zukunft noch steigen»,<br />
sagt Karl Haupt, Leiter des Geschäftsbereichs FAS von Continental.<br />
Vor allem Nvidia ist gemäss Angaben des Schweizers Marc<br />
Stampfli, der als Verkaufsleiter und digitaler Leiter schon lange<br />
beim Chip- und Grafikkartenhersteller arbeitet, den Mitbewerbern<br />
in diesem Punkt zwei bis drei Jahre voraus. «Nvidia baut keine<br />
eigenen Fahrzeuge, sondern will nur eine Plattform anbieten», sagt<br />
er und unterstreicht, dass in den hochpreisigen Modellen von Audi<br />
eine Nvidia-Steuerung verbaut ist. Der OEM entscheidet, welche<br />
Sensoren er verbauen will, Nvidia ist für die Testsimulation und das<br />
Antrainieren des Systems verantwortlich.<br />
Welcher Sensor macht das Rennen?<br />
Diese Frage lässt sich einfach beantworten: Nicht nur der Sensor<br />
ist entscheidend, sondern auch die verwendete Software für die Umfelderkennung.<br />
Und hier liefern sich die OEM und Zulieferer einen<br />
kompetitiven Wettstreit, damit bei Zulassung der Systeme erste Anwendungen<br />
marktreif sind.<br />
Die Betreuung der Fahrzeuge, die Diagnose bei Fehlfunktionen und<br />
die Kalibrierung werden künftig im Werkstattalltag noch wichtiger<br />
werden. Eine fundierte Ausbildung, wie sie beispielsweise die Automobildiagnostiker<br />
im Kompetenzbereich Z3 erfahren, ist für Garagisten<br />
die Investition in die Zukunft, um die technisch komplexen Systeme zu<br />
beherrschen. <<br />
Lidar<br />
Der Lidar arbeitet wie Laser mit einem Punktstrahl im ultravioletten oder<br />
infraroten Wellenbereich. Die Erzeugung der elektromagnetischen Wellen und<br />
die Empfangselektronik unterscheiden sich. Das Messprinzip ist grundsätzlich<br />
identisch. Waymo (Google) verwendet für seine Erprobungsfahrzeuge Dreh-<br />
Lidar-Sensoren auf dem Dach (360-Grad-Erfassung). Im Bild oben ist ein Lexus-<br />
Forschungsfahrzeug mit eingeschränkter Erfassung zu sehen. Entsprechend<br />
werden mehrere Sensoren<br />
benötigt. Die Technologie<br />
wird derzeit erprobt und ist<br />
sehr teuer.<br />
Einfache Lidar-Sensoren<br />
mit drei Messpunkten<br />
(im Bild unten am<br />
Beispiel Contintenal<br />
zu sehen) wurden für<br />
Notbremsassistenten als<br />
preisgünstige Sensoren<br />
entwickelt. Sie erfassen<br />
drei Messpunkte<br />
vor dem Fahrzeug und<br />
detektieren bis rund<br />
15 Meter vor dem Automobil<br />
Hindernisse.<br />
FAS: ACC bis autonomes<br />
Fahren, einfache<br />
Ausführung für Notbremsassistent.<br />
Positionsermittlung<br />
Schon in jedem Smartphone, in Drohnen, Staubsaugrobotern oder<br />
Smartwatches verbaut: Der MEMS-Sensor (Mikroelektromechanischer-<br />
System-Sensor) erlaubt die präzise Ortung des Standortes ohne<br />
GPS-Satellitensignal sowie je nach Auslegung die Messung von Druck,<br />
Feuchtigkeit, Temperatur, Magnetismus, Gasen, Beschleunigung und<br />
Gierrate. Mit diesem Sensor lässt sich nicht direkt das Umfeld erfassen,<br />
aber nur mit der präzisen Eigenpositionsbestimmung können sich autonom<br />
fahrende Autos<br />
auf einer digitalen<br />
Strassenkarte zurechtfinden.<br />
In modernen<br />
Fahrzeugen sind, wie<br />
der abgebildete<br />
Sensor von Bosch, bis<br />
zu fünf MEMS verbaut.<br />
FAS: Eigenpositionsbestimmung<br />
auf der<br />
digitalen Strassenkarte<br />
durch die Fahrzeugbewegungen.<br />
Die enormen Datenmengen<br />
erfordern<br />
schnelle Vernetzungen wie<br />
Ethernet aus der Computertechnik.<br />
Schnelle Rechner<br />
analysieren eine Vielzahl<br />
von Umfeldsensoren, um<br />
das Verkehrsgeschehen zu<br />
erfassen.<br />
32<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
DIGITALISIERUNG<br />
Digitales Preisschild<br />
Viel Kies auf dem Kiesplatz<br />
Der Occasionshandel ist einer jener Geschäftsbereiche, in denen der Garagist noch eine grosse unternehmerische Freiheit<br />
geniesst. In den Gebrauchten steckt Marge <strong>–</strong> und sie kann mit Mitteln der Digitalisierung erhöht werden. Sandro Compagno<br />
Weitere Infos unter:<br />
bopp-solutions.ch<br />
Das Display braucht nur dann Energie,<br />
wenn es umgestellt wird. Sind die Daten geändert,<br />
fällt es in eine Art «Schlafmodus». Die<br />
Batterien haben auf diese Weise eine Lebensdauer<br />
von bis zu fünf Jahren. Der Rahmen des<br />
Displays lässt sich individuell gestalten <strong>–</strong> mit<br />
dem CI des Autohauses oder der Marke.<br />
Jean-Claude Bopp präsentiert das digitale Preisschild, das sogenannte CSI-Display.<br />
Zwar spielen im Occasionsmarkt digitale<br />
Plattformen wie Marktleader Autoscout24<br />
oder Autoricardo eine bedeutende Rolle. Der<br />
eigentliche Verkauf jedoch ist und bleibt analog:<br />
Der Kunde findet sein Fahrzeug zwar auf<br />
der digitalen Plattform, dann jedoch folgen<br />
eine Besichtigung, eine Probefahrt, wahrscheinlich<br />
noch eine Preisverhandlung, ehe<br />
der Abschluss erfolgt. Alles in der realen Welt.<br />
Das führt dazu, dass die Fahrzeuge auf<br />
dem Platz korrekt angeschrieben sein müssen.<br />
Und das wiederum bringt einen ziemlich<br />
grossen zeitlichen Aufwand mit sich. Jean-<br />
Claude Bopp, Inhaber von Bopp Solutions,<br />
macht die Rechnung: «Wenn ein Wagen zu<br />
lange steht, wird der Preis angepasst. Der Verkäufer<br />
passt also das Preisschild an seinem<br />
Arbeitsplatz an und druckt es aus. Dann muss<br />
er den Schlüssel holen, den Wagen auf dem<br />
Platz suchen und das Preisschild wechseln.<br />
Das kann pro Auto gerne 15 Minuten kosten.<br />
Schliesslich muss er auch noch den Eintrag<br />
auf Autoscout oder Autoricardo ändern.»<br />
Rund 20 Minuten dauert der Prozess insgesamt<br />
<strong>–</strong> für ein Fahrzeug!<br />
Digitales Preisschild<br />
Dies soll sich nun ändern. Bopp führt<br />
neu sogenannte CSI-Displays im Sortiment.<br />
Dieses digitale Preisschild vereinfacht<br />
das Occasionsmanagement, indem der Verkäufer<br />
sowohl das Preisschild am Fahrzeug<br />
wie auch die Ausschreibung auf der Internet-Plattform<br />
ändern kann, ohne seinen<br />
Arbeitsplatz zu verlassen.<br />
Das sogenannte CSI-Display funktioniert<br />
wie der Kindle-Reader, auf dem unsere Frauen<br />
in den Sommerferien den neusten Roman<br />
von Jojo Moyes gelesen haben. Es basiert auf<br />
der E-Paper-Technologie von E-Ink. Vereinfacht<br />
ausgedrückt, verfügt jedes Display über<br />
Elemente, die auf der einen Seite schwarz und<br />
auf der anderen Seite weiss sind. Diese werden<br />
per Funk so gesteuert, dass sie den korrekten<br />
Preis sowie weitere Angaben wie Fahrzeugdaten<br />
oder auch Finanzierungsbeispiele anzeigen<br />
können. Jean-Claude Bopp: «Stellen Sie<br />
sich vor, Ihr Finanzpartner veranstaltet eine<br />
Aktion mit tiefen Leasingzinsen. Statt alle<br />
Preisschilder von Hand auszutauschen, genügt<br />
nun ein Knopfdruck und die Rechenbeispiele<br />
an sämtlichen erfassten Fahrzeugen sind geändert.»<br />
Ein weiterer Vorteil: «Es kann nicht<br />
mehr passieren, dass jemand ein Auto auf<br />
Autoscout kauft, während sich gleichzeitig der<br />
Verkäufer mit einem Kunden auf dem Platz<br />
einig wird. Sobald das Auto verkauft wird, erscheint<br />
das auf dem Display.»<br />
«Display muss einiges aushalten»<br />
Nun könnte man einwenden, das digitale<br />
Preisschild sei keine News, Detailhändler<br />
zeichnen ihre Waren schon seit einiger Zeit am<br />
Regal mit digitalen Schildern aus. Jean-Claude<br />
Bopp: «Natürlich gibt es in Läden schon solche<br />
Systeme <strong>–</strong> sogar in Farbe. Aber im Media-Markt<br />
haben sie WLAN, konstant rund 23 Grad<br />
Raumtemperatur und es regnet und schneit nie.<br />
Das Display im Auto muss einiges aushalten.<br />
Die Temperaturen im Wageninnern können<br />
zwischen minus 20 und plus 80 Grad Celsius<br />
liegen. Das verkraftet kein Farbdisplay.»<br />
Die Schwarz-Weiss-Elemente im Display,<br />
die sogenannten Bubbles, lassen sich bei<br />
Temperaturen zwischen <strong>–</strong> 5 und + 50 Grad<br />
Celsius drehen. Ein Temperatursensor sorgt<br />
dafür, dass die Preisanpassung dann erfolgt,<br />
wenn es die Temperatur erlaubt: Im Sommer<br />
nachts, wenn die Autos auskühlen, im Winter<br />
dann, wenn die Sonne das Wageninnere genügend<br />
erwärmt hat.<br />
«Wie bei allen Projekten der Digitalisierung<br />
ist auch das CSI-Display nur ein Mosaikstein.<br />
Es ist immer auch eine Frage der Schnittstellen»,<br />
sagt Jean-Claude Bopp. Das Display<br />
ist in der Lage, an verschiedene Datenquellen<br />
anzudocken <strong>–</strong> digitale Verkaufsplattformen,<br />
aber auch an Fahrzeugdatenspezialisten<br />
wie Auto-i-dat. «Das Display funktioniert<br />
über WLAN. Wir empfehlen jedoch Narrowband<br />
IoT als technische Grundlage. Sobald<br />
die Swisscom das Netz anbietet, können wir<br />
liefern», sagt Jean-Claude Bopp. Rund 300<br />
bis 400 Franken kostet ein Display. Auch die<br />
Miete ist möglich. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>33
DIGITALISIERUNG<br />
Fahrerassistenzsysteme<br />
Sicherheit für den Automobilisten,<br />
Herausforderung für den Garagisten<br />
Autos werden immer komplexer: Während sie den Besitzern das Fahren einfacher und sicherer machen, steigen die<br />
Anforderungen an jene, die die Fahrzeuge reparieren. Das zeigt sich besonders im Bereich der Fahrerassistenzsysteme.<br />
Für den Garagisten stellt sich dabei die Frage: Lohnt sich eine Investition, um Reparaturen durchführen zu können <strong>–</strong> und<br />
wie schnell ist sie amortisiert? Reinhard Kronenberg<br />
Bei technischen Neuerungen stellt sich nicht nur im Autogewerbe<br />
oft die Frage: Ist das von Nutzen oder ist es einfach «nice to have»<br />
für den Kunden und ein weiteres Verkaufsargument für den Verkäufer?<br />
Für Fahrerassistenzsysteme ist diese Frage beantwortet: In<br />
einer repräsentativen Erhebung unter deutschen Autofahrern im<br />
Auftrag von «kfz-Betrieb» bezeichnete die Mehrheit elektronische<br />
Assistenten als wichtig, weil sie einen wertvollen Beitrag zur Fahrsicherheit<br />
leisten.<br />
90 Prozent wollen Assistenzsysteme im Fahrzeug<br />
Die Liste der Top-Five unter den heute verfügbaren Assistenzsystemen<br />
wird vom Notbremsassistenten angeführt, gefolgt von der<br />
Totwinkelüberwachung, den Einparksensoren, der Fahrermüdigkeitserkennung<br />
sowie der Lichtautomatik. Die automatische Abstandsregelung<br />
(Abstandsregel-Tempomat) und der Nachtsicht-Assistent<br />
folgen erst danach. Was hingegen erstaunt: Sicherheitsrelevante Helfer<br />
wie die Rückfahrkamera, Reifendruck-Kontrollsysteme oder der<br />
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DIGITALISIERUNG<br />
Sprunghafte Zunahme von «Helfern»<br />
Der Mehrheit der Befragten ist indes klar,<br />
dass die elektronischen Helfer die Erfahrung<br />
des Fahrers nicht ersetzen, die Fahrt an sich<br />
aber komfortabler machen. Gleichzeitig ist eine<br />
Mehrheit der Ansicht, dass Fahrerassistenzsysteme<br />
zu einem leichtsinnigeren, sorgloseren<br />
Fahrstil verführen können.<br />
Zwei Drittel befürchten ausserdem, dass zu viel Technik in der<br />
Innenausstattung vom Autofahren ablenkt. Das ist ein Thema, das<br />
der Händler im Rahmen des Verkaufsgesprächs durchaus thematisieren<br />
kann. Automobilexperten gehen davon aus, dass im Jahr 2022<br />
mindestens die Hälfte aller Autos mit fortschrittlichen Assistenzsystemen<br />
ausgestattet sein werden. 2014 waren es erst acht Prozent,<br />
2018 bereits ein Drittel. Die Zahl an elektronischen Helfern<br />
im Auto nimmt sprunghaft zu. Während Assistenzsysteme dem<br />
Fahrer Arbeit abnehmen, stellen sie die Werkstatt vor neue Herausforderungen,<br />
denn mit der Leistungsfähigkeit der Fahrzeuge steigt<br />
auch deren Komplexität.<br />
Das spüren sowohl Garagisten als auch Zulieferer. «Die Anfragen<br />
an unsere Hotline zu diesem Thema haben spürbar zugenommen»,<br />
sagt Patrik Böni, technischer Fahrzeugexperte bei TechPool, dem<br />
Multimarken-Kompetenzzentrum der Swiss Automotive Group (SAG).<br />
Dabei geht es häufig um Kalibrierungen, beispielsweise nach dem<br />
Ersatz der Windschutzscheibe, dem Austausch der Kamera oder des<br />
Höhenstandsensors, aber auch nach Arbeiten am Fahrwerk.<br />
8 %<br />
der Fahrzeuge waren 2014 mit fortschrittlichen<br />
Assistenzsystemen ausgestattet,<br />
2018 waren es zwei Drittel aller Fahrzeuge,<br />
2022 dürften es 50 Prozent sein.<br />
Spurhalteassistent werden als weniger relevant<br />
eingestuft. Trotzdem: Gar keine Assistenten<br />
wünschen sich inzwischen nur noch zehn<br />
Prozent der Befragten. Wesentliches Detail:<br />
Assistenzsysteme sorgen nicht nur für die<br />
eigene Sicherheit, sondern auch für jene der<br />
anderen Automobilisten. Und das Erkennen von<br />
Temposchildern hilft, Bussen zu vermeiden.<br />
«Die Anfragen an unsere<br />
Hotline zum Thema<br />
Assistenzsysteme haben<br />
spürbar zugenommen.»<br />
Patrik Böni, technischer Fahrzeugexperte<br />
bei TechPool.<br />
Eine Investition in die Zukunft<br />
Kalibrierungssysteme sind eine Investition. Angesichts der starken<br />
Zunahme von Assistenzsystemen in den Fahrzeugen jedoch eine<br />
in die Zukunft. Und natürlich stellt sich dabei für den Unternehmer<br />
die Frage, ob sich eine solche Investition überhaupt amortisieren<br />
lässt. Auch mit dieser Frage ist das Team um Patrik Böni regelmässig<br />
konfrontiert.<br />
Seine Antwort: «Ja.». Allerdings unter bestimmten Voraussetzungen:<br />
Zum einen muss der Garagist damit umgehen können.<br />
«Das bringen wir ihm problemlos bei», sagt Böni. Wichtig ist aber,<br />
dass der Garagist Werbung für sein neues Angebot macht, um die Anlage<br />
rasch amortisieren zu können. TechPool hat dazu eine Faustregel:<br />
Mit zwei Kalibrierungen pro Woche kann das<br />
Basissystem innerhalb eines Jahres amortisiert<br />
werden (48 Wochen à zwei Kalibrierungen zu<br />
150 Franken).<br />
Folgen können fatal sein<br />
Die Folgen einer fehlerhaften Kalibrierung,<br />
beispielsweise für das Zusammenspiel zwischen<br />
Frontkamera und Scheinwerfer, können für die<br />
anderen Autofahrer fatal sein, wenn beispielsweise<br />
der Gegenverkehr geblendet statt ausgeblendet<br />
wird. Einige Hersteller lassen dem<br />
Garagisten deshalb die Wahl zwischen statischer<br />
und dynamischer Kalibrierung. Letztere erlaubt<br />
eine Kalibrierung ohne Kalibriertafeln. «Doch<br />
selbst dann ist es notwendig, eines der handelsüblichen<br />
Diagnosegeräte zu verwenden», sagt<br />
Böni. In allen anderen Fällen <strong>–</strong> und das ist<br />
nach wie vor die Mehrheit der Fahrzeuge <strong>–</strong> braucht es ein Basissystem<br />
für die Kalibrierung. Und es bedarf der entsprechenden Platzverhältnisse.<br />
<<br />
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DIGITALISIERUNG<br />
Interview mit Ivo Streiff, CEO von «Car For You»<br />
«Wir wollen uns als Nummer 1<br />
im Markt etablieren»<br />
Mit «Car For You» will Autoricardo den Online-Fahrzeugmarkt aufmischen.<br />
Die neue Plattform setzt früher an als die Konkurrenz: Sie hilft dem<br />
potenziellen Käufer schon bei der Entscheidung für Modell und Marke.<br />
CEO Ivo Streiff erklärt, wie «Car For You» sowohl Garagisten wie auch<br />
Automobilisten überzeugen soll. Sandro Compagno<br />
«Komplett neuartiges Nutzerlebnis»: CEO Ivo Streiff verfolgt mit der neuen Plattform «Car For You» ambitionierte Ziele.<br />
Herr Streiff, Axa und Tamedia haben im<br />
Jahr 2018 ein Joint Venture gegründet.<br />
Was ist der Zweck dieser Kooperation?<br />
Ivo Streiff, CEO «Car For You»: Mit<br />
dem Joint Venture gehen wir neue Wege und<br />
bieten der Schweiz mit einer neuen Gebrauchtwagenplattform<br />
ein komplett<br />
neuartiges Nutzererlebnis und zukunftsweisende<br />
Dienstleistungen im Mobilitätsbereich<br />
an. Zu Beginn legen wir den Fokus<br />
auf Nutzer ohne grosses Fahrzeugwissen<br />
und begleiten sie bei der Auswahl des für sie<br />
passenden Fahrzeugs. Für Garagisten bieten<br />
wir eine valable Alternative zu bestehenden<br />
Marktplätzen. Heute noch klare Nummer 2,<br />
wollen wir uns mittelfristig als Nummer 1<br />
im Markt etablieren.<br />
Wie weit sind Sie mit der neuen Website?<br />
Wir befinden uns momentan in der<br />
finalen Testphase und rollen die Plattform<br />
ab <strong>Februar</strong> schrittweise aus.<br />
An wen richtet sich das Angebot: Garagisten<br />
oder Private, die ihre Fahrzeuge verkaufen<br />
wollen?<br />
In der ersten Phase nach Lancierung der<br />
neuen Plattform «Car For You» werden wir<br />
erst einmal ausschliesslich Fahrzeuge von<br />
Garagisten anbieten. Im Laufe des Jahres<br />
werden auch Privatpersonen Fahrzeuge verkaufen<br />
können.<br />
Was bietet die neue Site, was Autoricardo<br />
und Ihr grosser Konkurrent Autoscout24<br />
nicht können?<br />
Viele unserer Nutzer wissen zum Zeitpunkt<br />
ihres ersten Besuchs gar noch nicht,<br />
welches Auto sie eigentlich suchen. Genau<br />
da setzen wir an und bieten dem Nutzer bedürfnisgerechte<br />
Entscheidungshilfen, um<br />
das perfekte Auto zu finden. Die Site wurde<br />
in einer ersten Version lanciert, es werden<br />
in den nächsten Monaten jedoch stetig<br />
neue Dienstleistungen, Verbesserungen<br />
Das bietet die neue Plattform<br />
«Car For You»<br />
Zum Start werden folgende Funktionen auf der<br />
Plattform «Car For You» zur Verfügung stehen:<br />
• Die neuartige Darstellung der Objekte in<br />
einer 360°-Aussen- und -Innenansicht bietet<br />
ein völlig neues Nutzererlebnis <strong>–</strong> als würde<br />
man das Fahrzeug live vor Ort besichtigen.<br />
• Mit dem transparenten Preischeck zeigen<br />
die Website-Macher auf, wie fair der Preis<br />
eines Fahrzeugs im Vergleich zu ähnlichen<br />
Angeboten ist. Dies bietet dem Nutzer die<br />
Sicherheit, dass sich das Wunschfahrzeug<br />
in einem vernünftigen Preisrahmen befindet.<br />
• Innovative Versicherungsprodukte exklusiv<br />
für die Nutzer sind in Arbeit.<br />
• Zu guter Letzt wird ein attraktives Startangebot<br />
für Garagisten geboten: unlimitiertes<br />
Listing für 300 Franken im Jahr.<br />
Kunden mit einem laufenden Autoricardo-<br />
Abo können die Plattform im Jahr <strong>2019</strong><br />
gratis nutzen.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
carforyou.ch<br />
36<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
DIGITALISIERUNG<br />
und Features hinzukommen (Anm. d. Red.:<br />
Features siehe Infobox).<br />
Eine Feature soll dem Kunden zeigen, ob der<br />
Preis für ein Angebot fair ist. Heizen Sie auf<br />
diese Weise nicht den Preiskampf an?<br />
Im Fokus unserer Bemühungen steht<br />
das Nutzererlebnis. Es ist uns ein Anliegen,<br />
unseren Nutzern transparente und faire<br />
Angebote von glaubwürdigen Anbietern<br />
zu unterbreiten und uns dadurch als vertrauensvoller<br />
Partner zu etablieren. Der<br />
Preischeck soll den Bedürfnissen unserer<br />
Kunden nach Sicherheit und Transparenz<br />
gerecht werden, nicht den Preiskampf anheizen.<br />
Wir sind überzeugt, dass diese Massnahme<br />
das Vertrauen der Kunden in seriöse<br />
Anbieter steigern und zu mehr Anfragen<br />
und Verkäufen führen wird.<br />
Wieso eine neue Seite? Wieso integrieren<br />
Sie diese neuen Services nicht auf<br />
Autoricardo?<br />
Autoricardo hat sich in den letzten Jahren<br />
auf dem Markt etabliert und dadurch natürlich<br />
eine Bekanntheit, von der wir hätten profi tieren<br />
können. Mit «Car For You» wollen wir jedoch<br />
neue Wege gehen und andere Funktionalitäten<br />
bieten. Während Autoricardo als Gebrauchtwagenportal<br />
bekannt ist und neben Inseraten<br />
auch die Möglichkeit bietet, sein Fahrzeug auf<br />
Auktionen zu versteigern, setzt «Car For You»<br />
auf ein neues und vereinfachtes Nutzererlebnis<br />
für Fahrzeuginteressenten. Die beiden<br />
Plattformen unterscheiden sich also grundsätzlich.<br />
Worauf muss ein Garagist achten, wenn er<br />
mit seinem Angebot aus den Tausenden von<br />
Fahrzeugen herausstechen will?<br />
Ein gutes Inserat ist die Visitenkarte eines<br />
jeden Händlers und steigert die Verkaufswahrscheinlichkeit<br />
um ein Vielfaches. Die<br />
wichtigsten Punkte sind: Ein Bild sagt mehr<br />
als Tausend Worte. Jedes Fahrzeug sollte<br />
mit aussagekräftigen Fotos dokumentiert<br />
sein. Dabei zählt Qualität mehr als Quantität.<br />
Unsere 360°-Funktionalität kann für<br />
den Garagisten rasch Mehrwert erzielen, da<br />
er die Dokumentation des Autos ganz einfach<br />
über seine Handykamera machen kann.<br />
Dann gilt: Ehrlich währt am Längsten. Eine<br />
transparente Beschreibung des Zustands des<br />
Autos und ein paar Worte zur Vorgeschichte<br />
unterstützen den Nutzer in seiner Entscheidungsfindung<br />
und führen zu qualitativ<br />
besseren Anfragen. Schliesslich der Grundsatz<br />
«Daten sind Trumpf»: Wir erleben immer<br />
wieder, dass Daten zum Fahrzeug nicht<br />
oder nur unvollständig angegeben werden.<br />
Garagisten, die sich die Mühe machen, so<br />
viele Angaben wie möglich bereitzustellen,<br />
werden besser gefunden und erhalten mehr<br />
und vor allem konkretere Anfragen.<br />
Ein paar Fotos auf «Car For You» oder<br />
Autoscout, eine Beschreibung des Fahrzeuge,<br />
eine Telefonnummer oder E-Mail-<br />
Adresse: Reicht das nicht mehr aus?<br />
Defintiv nicht. Die Nutzer sind heute viel<br />
anspruchsvoller im Umgang mit Internet-<br />
Marktplätzen als noch vor ein paar Jahren.<br />
Innovation und Information werden immer<br />
zentraler und werden mit Nutzertreue belohnt.<br />
Nutzerführung und Design sind ebenfalls<br />
wichtige Punkte. Alles Themen, die wir<br />
grossschreiben und mit entsprechendem<br />
Fokus vorantreiben.<br />
«Die Nutzer sind heute viel<br />
anspruchsvoller im Umgang<br />
mit Internetmarktplätzen.<br />
Innovation und Information<br />
werden immer zentraler.»<br />
Wie unterstützt «Car For You» den<br />
Garagisten im Occasionsmanagement<br />
und im Fahrzeugverkauf?<br />
Wir verstehen uns in erster Linie als<br />
Partner und Vermittler für die Garagisten,<br />
um ihnen so viele und so gute Kaufinteressenten<br />
wie möglich zu liefern.<br />
Dazu bieten wir ihnen über das Tamedia-<br />
Mediennetzwerk Zugang zu 80 Prozent<br />
der Schweizer Haushalte. Einfach gesagt:<br />
Wir bringen die potenziellen Käufer in den<br />
Showroom. Unterstützung von Occasionsmanagement<br />
und Fahrzeugverkauf verfolgen<br />
wir mit weniger hoher Priorität.<br />
Neuwagen und Occasionen werden zwar<br />
auf Internetplattformen angeboten. Der<br />
eigentliche Kauf findet in aller Regel analog<br />
statt <strong>–</strong> nach einer Besichtigung und einer<br />
Probefahrt beim Händler. Werden in Zukunft<br />
auch die Käufe direkt auf der Plattform abgewickelt?<br />
Diesen Trend sehen wir. Allerdings ist<br />
er in der Schweiz noch nicht so ausgeprägt<br />
wie auf anderen Märkten. Tatsache ist, dass<br />
wir dem Händler in Zukunft nicht nur Anfragen,<br />
sondern auch konkrete Abschlüsse<br />
liefern wollen. Darin liegt letztendlich auch<br />
der effektive Nutzen für den Händler.<br />
Ricardo hat eine Auktions-DNA und erregte<br />
erst vor wenigen Monaten Aufsehen, als<br />
ein Ferrari mit dem Startgebot von einem<br />
Franken auf der Plattform auftauchte. Wie<br />
wichtig werden Auktionen in Zukunft sein?<br />
Und sind Sie ein Mittel, um sich dem Preiskampf<br />
ein Stück weit zu entziehen?<br />
Auktionen unterscheiden sich grundlegend<br />
vom Inserategeschäft. Daher streben<br />
wir mit «Car For You» eine klare Abgrenzung<br />
an. Auktionen werden weiterhin<br />
über ricardo.ch angeboten, adressieren aber<br />
eine andere Zielgruppe als «Car For You».<br />
Für Garagisten sind Auktionen nach wie<br />
vor sehr interessant, um Fahrzeuge rasch<br />
verkaufen zu können, so zum Beispiel bei<br />
Fremdmarken im Austausch.<br />
Einer der Megatrends in der Automobilbranche<br />
ist die Sharing Economy: Wie<br />
bereiten Sie «Car For You» auf eine Zukunft<br />
vor, in der Autos immer weniger gekauft,<br />
aber mehr geteilt werden?<br />
Die Mobilitätsbranche ist in Bewegung<br />
und momentan werden viele neue Geschäftsmodelle<br />
ausprobiert. Es drängen<br />
auch immer mehr branchenfremde Spieler<br />
mit neuen Konzepten zum Thema Mobilität<br />
auf den Markt. Hier wird sich in den<br />
nächsten Jahren viel bewegen. Genau diese<br />
Veränderungen sehen wir als Chance für<br />
«Car For You»; sie waren einer der Hauptgründe<br />
für den Einstieg der Axa in das Joint<br />
Venture mit Tamedia. Zu den Gewinnern in<br />
der Zukunft werden jene Anbieter gehören,<br />
die sich von althergebrachten Konzepten<br />
lösen können und den Mut haben, neue<br />
Wege zu gehen. Eines ist uns allen ganz klar:<br />
«Car For You» wird in den nächsten drei bis<br />
fünf Jahren komplett anders aussehen als<br />
jetzt, und es werden sehr lehrreiche und<br />
intensive Jahre werden.<br />
Zum Schluss eine persönliche Frage: Der<br />
Wertverlust eines Neuwagens beträgt im<br />
ersten Jahr rund 25 Prozent. Fahren Sie<br />
einen Neuwagen oder eine Occasion, die<br />
Sie auf Autoricardo gefunden haben?<br />
In meiner Garage stehen ein Vorführfahrzeug<br />
mit Elektroantrieb und ein Wagen, den<br />
ich von Upto, dem Auto-Mietabo der Axa,<br />
im Abo beziehe. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>37
DIGITALISIERUNG<br />
Interview mit Dr. Marcus Söldner, CEO CG Car-Garantie Versicherungs-AG<br />
«Noch haben klassische<br />
Briefe beim Endkunden eine<br />
hohe Akzeptanz»<br />
Dr. Marcus Söldner ist CEO der CG Car-Garantie Versicherungs-AG (CarGarantie). Im Gespräch erklärt er, weshalb<br />
CarGarantie jeden Monat 120 000 personalisierte Briefe im CD von Garagen versendet, wie sich das Unternehmen unter<br />
seiner Führung weiterentwickeln soll und welchen Einfluss die zunehmende Elektromobilität auf die durchschnittlichen<br />
Reparaturkosten haben wird. Sandro Compagno<br />
Herr Söldner, Sie sind seit einem Monat CEO oder, wie man in<br />
Deutschland sagt, Vorstandsvorsitzender der CG Car-Garantie<br />
Versicherungs-AG. Ihr aktuelles Kundenmagazin «Aussenspiegel»<br />
widmet CarGarantie dem Thema «Digitalisierung». Wie können<br />
Sie den Garagisten in diesem Bereich unterstützen?<br />
Marcus Söldner: Als Dienstleister der Branche möchten wir mit<br />
unseren digitalen Services unseren Partnern eine hohe Convenience<br />
bei allen Prozessen rund um die Garantie bieten. Unsere Systeme<br />
CGWEBline und CGClaimsWeb ermöglichen die Garantievergabe und<br />
die Schadenmeldung unkompliziert und direkt. Die Garantieauswahl,<br />
die Prüfung und der Abschluss können auch in der eigenen Softwareanwendung<br />
ausgeführt werden, da verschiedene Webservices den<br />
Datenaustausch zwischen den Dealer-Managementsystemen und<br />
unserem System automatisch generieren. Zudem hat man mit der<br />
CGClaimsApp die Möglichkeit, den Schaden direkt bei der Diagnose<br />
am Fahrzeug per Tablet oder Smartphone zu melden. Diese digitalen<br />
Services sind somit sehr benutzerfreundlich und fördern effiziente<br />
Prozesse in der Garage.<br />
Der Garagist bewegt sich im Spannungsfeld zwischen digitalen Angeboten<br />
und analogen Attributen wie Vertrauen oder Kompetenz. Wie<br />
kann er sich die Digitalisierung zunutze machen?<br />
Die digitale Welt und die Attribute wie Vertrauen und<br />
Kompetenz sind primär kein Spannungsfeld. Generell sollte man der<br />
Digitalisierung positiv gegenüberstehen, da sie nicht automatisch eine<br />
Anonymisierung bedeuten muss. Vielmehr nutzt man neue Technologien,<br />
um beispielsweise mit der Analyse der «Customer Journey» die<br />
Zielgruppenansprache und somit letztlich auch die Kundenbindung<br />
weiter zu optimieren. Zudem sind in der Kundenansprache neue<br />
Kommunikationskanäle hinzugekommen. Diese können jedoch in<br />
ihrer Ansprache genauso persönlich und kompetent auf den Kunden<br />
ausgerichtet sein.<br />
Sie versenden von Ihrem Hauptsitz in Freiburg jeden Monat 120 000<br />
personalisierte Briefe im CD von Garagen in der ganzen Welt.<br />
Welchen Einfluss wird die Digitalisierung auf diese Prozesse haben?<br />
Die Digitalisierung hat hier bereits einen entscheidenden Beitrag<br />
zur Professionalisierung dieses Dienstleistungsangebotes geleistet. Sie<br />
ermöglichte erst diesen Service durch die effiziente Entwicklung von<br />
Datentransfers und Sicherheitslösungen im Datenmanagement sowie<br />
den Auswertungen und Verknüpfungen. Somit können Kunden zielgenau<br />
kontaktiert werden. Nach wie vor haben zwar die klassischen<br />
Briefe beim Endkunden noch eine hohe Akzeptanz, mittelfristig jedoch<br />
wird die Ansprache vermehrt über integrierte Apps in den Herstellersystemen,<br />
über E-Mail sowie über Smartphone-Applikationen<br />
erfolgen. Hier gilt: Der Kunde wird darüber entscheiden, mit welchem<br />
Kommunikationskanal er angesprochen werden möchte.<br />
«Die digitale Welt und die Attribute wie<br />
Vertrauen und Kompetenz<br />
sind primär kein Spannungsfeld.»<br />
Die CarGarantie ist zwar Garantieanbieter, übernimmt für die<br />
Garagisten aber auch Marketingaufgaben oder IT-Services. Hand<br />
aufs Herz: Ist CarGarantie mehr Versicherer, mehr Marketing-Agentur<br />
oder mehr IT-Dienstleister?<br />
In erster Linie ist CarGarantie ein Versicherungs-Anbieter. Ziel von<br />
CarGarantie war es immer, den Handel bestmöglich in allen Prozessen<br />
rund um die Garantie zu unterstützen und optimale Services zu<br />
bieten. Daher hat CarGarantie umfassende Dienstleistungspakete<br />
entwickelt, die dem Handel vieles in Sachen Kundenbindung abnehmen.<br />
Der Garagist kann dabei entscheiden, wie viele zusätzliche<br />
Dienstleistungen der CarGarantie er in Anspruch nehmen möchte.<br />
Im Grunde ist CarGarantie eine Full-Service-Agentur, die sich auf<br />
das Thema Garantie spezialisiert hat. Somit agiert CarGarantie zunehmend<br />
auch als Abwickler oder als Dienstleistungspartner im Bereich<br />
Garantie.<br />
Wie wird sich CarGarantie unter Ihrer Ägide weiterentwickeln?<br />
CarGarantie hat sich als Spezialversicherer schon immer als Dienstleister<br />
und Partner des Fachhandels verstanden. Diese Ausrichtung<br />
werden wir genauso weiterverfolgen wie auch die Fokussierung<br />
auf die Bereiche Automobil und Zweiräder. Neben dem weiteren<br />
Ausbau der bereits angesprochenen Dienstleistungen wird auch die<br />
Weiterentwicklung des Angebotes im Bereich zusätzlicher Mobilitäts-<br />
38<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
DIGITALISIERUNG<br />
produkte im Mittelpunkt stehen. Partnerschaft und die Nähe zum<br />
Handel sind dabei weiterhin entscheidende Eckpfeiler, die den Unternehmensgeist,<br />
den Servicegedanken und die Ausrichtung des Unternehmens<br />
prägen werden.<br />
CarGarantie spricht ausschliesslich B2B-Kunden an. Ist der Direktvertrieb<br />
Ihrer Garantielösungen an Endkunden kein Thema für Sie?<br />
Unser Kunde ist in erster Linie der automobile Fachhandel, dem<br />
wir Garantiekonzepte zur Verfügung stellen. Das bedeutet, dass wir<br />
auch in der Vermarktung unseren Kunden <strong>–</strong> den Garagisten <strong>–</strong> in den<br />
Mittelpunkt stellen, um seine Kundenbindung zu stärken. CarGarantie<br />
bietet zwar auch den Direktabschluss über ein Webportal oder direkt<br />
über ein eigenes CallCenter an, dies geschieht aber immer nur in Zusammenarbeit<br />
oder im Auftrag unserer Kunden, um letztlich den<br />
Garagisten zu stärken.<br />
Die Schweiz war für CarGarantie vor 25 Jahren der erste Schritt ins<br />
Ausland. Wie wichtig ist der ziemlich kleine Schweizer Markt in<br />
einer Unternehmung, die in 22 Ländern ein Prämienvolumen von 200<br />
Millionen Euro erwirtschaftet?<br />
Auch ein kleiner Markt mit einem Prämienvolumen von rund<br />
6 Millionen Euro ist für CarGarantie ein sehr wichtiger strategischer<br />
Markt in unserer internationalen Präsenz. Zu unseren Stärken zählt<br />
die Entwicklung internationaler Konzepte, die auf die spezifischen<br />
Bedürfnisse der jeweiligen lokalen Märkte zugeschnitten sind. Somit<br />
spielt die Schweiz für uns eine ganz entscheidende und wichtige Rolle.<br />
Entsprechend dieser Wertung werden wir auch zukünftig konzentriert<br />
an der weiteren Optimierung unserer Produkte und Services für die<br />
Schweiz arbeiten. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.cargarantie.ch<br />
«Die Schweiz ist ein wichtiger strategischer<br />
Markt in unserer internationalen Präsenz.»<br />
Die Durchschnittskosten einer Reparatur steigen rasant. Welchen<br />
Einfluss wird die zunehmende Verbreitung der Elektromobilität in<br />
diesem Themenfeld haben?<br />
In der Tat sind die durchschnittlichen Reparaturkosten in den<br />
letzten Jahren auf 601 Franken pro Schadenfall angestiegen. Dies<br />
hängt generell mit der Zunahme der Komplexität der Fahrzeuge zusammen.<br />
Erste Erfahrungen im Bereich der Elektrofahrzeuge zeigen,<br />
dass hier eine ähnliche Entwicklung zu verzeichnen ist.<br />
Marcus Söldner<br />
ist seit einem<br />
Montag CEO der CG<br />
Car-Garantie Versicherungs-AG<br />
und<br />
will unter anderem<br />
das Angebot im<br />
Bereich zusätzlicher<br />
Mobilitätsprodukte<br />
weiterentwickeln.<br />
Die Datenbasis für diese neue Technologie ist noch ziemlich<br />
dünn. Auf welchen Werten preisen Sie die Elektromobilität<br />
ein?<br />
CarGarantie verfügt über einen Bestand von 2,1<br />
Millionen Garantievereinbarungen. Dies ist generell<br />
eine gute Basis, Prämien fair und stabil anzubieten.<br />
Auswertungen der auch in den Elektrofahrzeugen enthaltenen<br />
Bauteile sind eine wichtige Grundlage, um<br />
realistisch zu kalkulieren. Mit zunehmenden Volumen<br />
an Elektrofahrzeugen und weiteren Analysen sowie<br />
Erfahrungswerten unserer Techniker werden wir<br />
hier noch genauer die verschiedenen Fahrzeuge bewerten<br />
können. Um jedoch entsprechende Markterfahrungen<br />
sammeln zu können, haben wir die Fahrzeuge<br />
eher moderat eingepreist.<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>39
DIGITALISIERUNG<br />
Autosense<br />
Den Datenkraken zähmen<br />
Im Kampf um die Fahrzeugdaten ist der Garagist aktuell nur zweiter Sieger. Bis zu 200 Sensoren in einem modernen Auto<br />
transferieren in Echtzeit Daten vom Fahrzeug direkt an den Hersteller. Ein Joint Venture von Amag und Swisscom könnte<br />
den Garagisten wieder ins Spiel bringen. Sandro Compagno<br />
«Datenkrake Auto» titelte<br />
das Magazin des Touringclubs<br />
der Schweiz (TCS)<br />
i m September einen Artikel<br />
darüber, was die «Connected<br />
Cars» den Herstellern alles mitteilen.<br />
Das geht von der für den<br />
Fahrzeugbesitzer durchaus<br />
nützlichen Fehlerdiagnose bis<br />
hin zu den Einstellungen des<br />
Fahrersitzes <strong>–</strong> und der damit für<br />
den Hersteller nachvollziehbaren<br />
Häufigkeit eines Fahrerwechsels.<br />
Interessante Abzweigung<br />
In diesen direkten Weg<br />
Jaap Vossen, CEO von Autosense von Fahrzeug zu Hersteller baut<br />
nun Autosense, ein gemeinsames<br />
Unternehmen von Amag und Swisscom, eine Abzweigung, die für die<br />
Schweizer Garagisten sehr interessant werden kann. Die neue Plattform<br />
verbindet Echtzeitdaten aus Fahrzeugen nicht mehr automatisch und<br />
direkt mit dem Hersteller, sondern sie schafft ein offenes Ökosystem,<br />
das auch Schnittstellen für Versicherungen, Garagen oder Tankstellen<br />
enthält. Autosense kann mit allen Fahrzeugen verbunden werden, die<br />
über einen OBD2-Diagnosestecker verfügen. Das ist bei Benzinern seit<br />
2001, bei Diesel-Fahrzeugen seit 2004 der Fall.<br />
Der Autofahrer steckt einen Adapter in die OBD2-Schnittstelle im<br />
Auto, erstellt auf der Website ein Konto, lädt die App auf sein Handy und<br />
loggt sich schnell und einfach ein. Der Adapter enthält eine SIM-Karte<br />
und sendet die Fahrzeugdaten via Mobilfunknetz an eine Schweizer<br />
Cloud. Die App bietet dem Nutzer ein Fahrtenbuch sowie Informationen<br />
über den Treibstoffstand, den Batteriestatus, Positions- und Warnmeldungen.<br />
Im Fahrtenbuch lassen sich private und geschäftliche<br />
Fahrten einfach unterscheiden <strong>–</strong> und für Spesen und Steuern abgrenzen.<br />
Verbindet der Automobilist seine App mit der Garage seines Vertrauens<br />
und gewährt so den Zugriff auf seine Daten, kann ihm diese<br />
auch unterwegs gewisse Services anbieten. Autosense-CEO Jaap<br />
Vossen erklärt es mit einem eigenen Beispiel: Er war mit seinem<br />
Auto auf deutschen Autobahnen «etwas zügig» unterwegs. Zurück<br />
in Basel habe sich die Motorwarnleuchte gemeldet. Gleichzeitig hat<br />
die Autosense-App Vossen auf einen Fehler im Motorenbereich aufmerksam<br />
gemacht. Als Durchschnittsautofahrer kann man zu diesem<br />
Zeitpunkt leicht in Panik geraten und weiss nicht so recht, wie man<br />
damit umgehen soll. Über Autosense wird eine detaillierte Fehlerbeschreibung<br />
(wie zum Beispiel ein zu mageres Gemisch im Leerlaufbetrieb)<br />
direkt zum persönlichen Garagisten gesendet. In diesem Fall<br />
hat sich der Garagist telefonisch gemeldet und versichert, dass das<br />
kein Problem sei, er unbesorgt weiterfahren und bis zum nächsten<br />
Servicetermin warten könne. Vossen: «Die Daten, die ein Auto mit<br />
dem eigenen System sammelt, gehen immer direkt zum Hersteller<br />
<strong>–</strong> ich als Fahrer habe jedoch nicht sehr viel davon. Wir geben dem<br />
Kunden die Möglichkeit, die Daten jederzeit selber zu steuern und von<br />
individualisierten Angeboten zu profitieren.»<br />
«Keine Spielerei»<br />
In der B2B-Version liefert Autosense auch Statistiken<br />
über den Gebrauch der Fahrzeuge. Selbst Daten zum Fahrstil<br />
können erfasst werden. Das macht das System für Flottenmanager<br />
interessant: Einerseits können Fehlercodes gelesen<br />
und Reparaturen vorgenommen werden, bevor das Fahrzeug stillsteht.<br />
Daneben lässt sich mit der «Ecodrive»-Funktion Treibstoff<br />
sparen, indem beispielsweise Ende Jahr der ökologischste Fahrer<br />
ausgezeichnet und belohnt wird. Das sei keine reine Spielerei, betont<br />
Jaap Vossen. «Studien belegen, dass Fahrer mit einem solchen<br />
Tracking automatisch 7 Prozent Treibstoff sparen.» Damit<br />
lässt sich Ende Jahr auch ein netter Preis für den «grünsten»<br />
Chauffeur finanzieren. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
autosense.ch<br />
Amag-Manager Philipp Wetzel: «Wir wollen teilen»<br />
Philipp Wetzel leitet das Amag Innovations- & Venture-Lab. Rund 20 Mitarbeitende<br />
beschäftigen sich in diesem «Think Tank» mit neuen Geschäftsmodellen.<br />
Das Lab sucht nach Start-ups im Mobilitätsbereich und beteiligt<br />
sich an interessanten Projekten <strong>–</strong> darunter auch Autosense.<br />
Herr Wetzel, wieso beteiligt sich ein Importeur wie die Amag an Autosense?<br />
Philipp Wetzel: Amag hat den Anspruch, im Mobilitätsthema führend zu sein.<br />
Wir kommen zwar mit vier Rädern daher. Aber wir wollen dem Kunden<br />
Mobilität ermöglichen, egal mit welchem Verkehrsmittel.<br />
Beschränkt sich der Teilnehmerkreis auf Amag-Garagen?<br />
Auf keinen Fall. AutoSense ist ein offenes Ökosystem, der Kundennutzen<br />
steht im Vordergrund. Wir wollen dieses Ökosystem für die ganze Schweiz<br />
aufbauen. Es geht uns nicht darum, anderen Marken die Kunden abzujagen,<br />
sondern eine gemeinsame Lösung anzubieten.<br />
Führen Sie Gespräche mit anderen Importeuren?<br />
(Schmunzelt). Ja, es finden Gespräche statt. Das System ist markenunabhängig.<br />
Das Interesse ist gross, sowohl seitens anderer Marken wie auch<br />
seitens Versicherer.<br />
Wo steht der Garagist in diesem Ökosystem?<br />
Mittendrin. Es findet eine direkte Kommunikation zwischen Fahrzeug <strong>–</strong> und<br />
somit Kunde <strong>–</strong> und Garage statt.<br />
40<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
DIGITALISIERUNG<br />
«Batteriestand niedrig - meine Erfahrungen mit Autosense»<br />
Sandro Compagno,<br />
Redaktionsleiter<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong>.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong>-Redaktionsleiter Sandro Compagno hat<br />
den Adapter von Autosense getestet.<br />
11.12.2018: Adapter im OBD-Stecker angebracht,<br />
App heruntergeladen und angemeldet. Der Nachbar<br />
braucht meinen Saab, weil seine beiden (!)<br />
alten Gurken schlapp gemacht haben... Ich drücke<br />
ihm den Schlüssel in die Hand und mache ihn auf<br />
den halbleeren Tank aufmerksam.<br />
12.12.2018: Meeting in Schlieren, das Handy im<br />
Flugmodus. Als ich es wieder einschalte, stelle ich<br />
fest, dass mein Nachbar zwei Fahrten unternommen<br />
hat. Er ist um 9.40 Uhr 1,7 Kilometer ins Training gefahren. Auf dem Heimweg<br />
um 12.05 Uhr fuhr er 2,0 km. Die 300 Meter Differenz lassen sich mit einer Einbahnstrasse<br />
im Quartier und einem leichten Umweg erklären. Was ich auch<br />
feststelle: Der Tank ist wieder halb voll. Guter Junge.<br />
17.12.2018: Ich gebe es zu, ich schäme mich ein wenig. Letzte Woche habe ich<br />
sechs Fahrten unternommen, eine davon ist beruflicher Natur <strong>–</strong> ein Interviewtermin<br />
in Urdorf. Die restlichen Fahrten sind samt und sonders der Faulheit<br />
geschuldete, private Kürzesttrips innerhalb meines Wohnorts. Mit 260 PS in<br />
den Letzipark, um etwas Brot und Eier zu kaufen? Tut man eigentlich nicht.<br />
Mit durchschnittlich 11 Litern Verbrauch zum Altglas-Container: der Walk of<br />
Shame der Ü40-Generation. Auch nicht gut.<br />
28.12.2018: Die Quittung meiner Kürzestfahrten: Autosense meldet, dass der<br />
Batteriestand niedrig sei. Immerhin steht heute eine etwas längere Fahrt an:<br />
Snowboarden in Graubünden. Einen halben Tag auf der Piste und zwei Fahrten<br />
später hat sich nichts geändert. «Batteriestand niedrig».<br />
29.12.2018, 10.00 Uhr: Da über Silvester erneut eine lange Fahrt ansteht <strong>–</strong> mit<br />
der Liebsten und den Kindern ins Disneyland Paris <strong>–</strong> bin ich etwas beunruhigt.<br />
Die Aussicht, am 30. Dezember nach einer Pinkelpause irgendwo in der<br />
französischen Pampa liegenzubleiben, macht wenig Laune. In meiner Garage<br />
sind heute Samstag nur die Verkaufsberater tätig. Also rufe ich den TCS<br />
zu Hilfe. Der Pannenhelfer stellt fest, dass die Batterie zwar noch knapp<br />
genügend Saft hat. «Aber ganz taufrisch ist sie nicht mehr. Und hier», er zeigt<br />
mit dem Finger auf eine weisslich verfärbte Stelle am Batteriegehäuse, «hier<br />
ist Batterieflüssigkeit ausgetreten.»<br />
29.12.2018, 11.00 Uhr: Eine Stunde und 292 Franken später steckt eine neue<br />
Batterie in meinem Saab. Unbeeindruckt davon lässt mich der Autosense-<br />
Adapter weiterhin wissen, dass der Batteriestand niedrig sei. Ebenso unbeeindruckt<br />
packe ich die Koffer fürs Disneyland.<br />
02.01.<strong>2019</strong>, 16.00 Uhr: Die Reise nach Paris und zurück verläuft ereignislos:<br />
Keine «Gilets jaunes» und vor allem keine Probleme beim Anlassen.<br />
Die Meldung, dass der Batteristand niedrig sei, ignoriere ich weiterhin...<br />
11.01. <strong>2019</strong>, Nachtrag: Auf Anfrage teilt<br />
mir Autosense mit, dass die Diagnose<br />
der Batteriespannung nur die eine Seite<br />
sei, die richtige Interpretation auf einem<br />
anderen Blatt stehe und von Faktoren<br />
wie Kälte, Triplänge etc. beeinflusst<br />
werde. Nach zwei Wochen müsste die<br />
App den Batteriestand wieder korrekt<br />
anzeigen. In der Tat zeigt die App nach<br />
zwei Wochen wieder «Batteriestand<br />
normal». Man arbeite daran, dass der<br />
Kunde mit einem Klick bestätigen könne,<br />
die Batterie gewechselt zu haben.<br />
Batteriestand normal: Das seelische<br />
Gleichgewicht des AI-Schreibers ist<br />
wiederhergestellt.<br />
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DIGITALISIERUNG<br />
Datenverarbeitung<br />
Das EVA-Prinzip<br />
Es ist nicht immer leicht, den Wissenstransfer von der grundsätzlichen Datenverarbeitung ins Fahrzeug zu schaffen.<br />
Dieser Artikel konzentriert sich insbesondere auf die Hardware und das EVA-Prinzip. Harry Pfister, auto&wissen<br />
In einem Fahrzeug laufen in der Datenverarbeitung<br />
prinzipiell die gleichen Vorgänge<br />
ab, wie in einem Personal-Computer (PC) oder<br />
in einer Spielkonsole. Elektronische Datenverarbeitung<br />
(EDV) ist der Sammelbegriff für<br />
die Erfassung und Bearbeitung von Daten.<br />
Der Begriff EDV sollte jedoch nicht mit der<br />
Informationstechnik (IT) vermischt werden.<br />
Informationstechnik hat eine umfangreichere<br />
Bedeutung und bezeichnet unter<br />
anderem Techniken der Verarbeitung von<br />
Informationen, die nicht im eigentlichen<br />
Sinn unter dem Begriff Datenverarbeitung<br />
eingeordnet werden. Darunter fallen zum Beispiel<br />
die Telekommunikation, Präsentationstechnik<br />
und Videokonferenzen.<br />
Als Vorteile der EDV können die schnellere<br />
Verarbeitung von Informationen, das raschere<br />
Lösen komplexer Rechenaufgaben sowie<br />
die Aufnahme, Verarbeitung, <strong>Ausgabe</strong> und<br />
Speicherung grosser Datenmengen aufgeführt<br />
werden. Daten sind Informationen,<br />
die von einem Steuergerät oder Computer<br />
erfasst, verarbeitet und ausgegeben werden<br />
können. Sie müssen nach klaren Regeln<br />
kodiert werden. In der Werkstatt sind<br />
typische Vertreter von EDV-Systemen auszumachen:<br />
Fahrzeugdiagnose, Reparaturbeschreibungen<br />
und Fahrzeugeinstelldaten<br />
auf elektronischen Datenträgern oder via<br />
Internetverbindung auf externen Servern. Im<br />
Kundendienstbereich werden die Auftragsabwicklung,<br />
die Lager- und Ersatzteilbewirtschaftung<br />
sowie die Speicherung von Kundendaten<br />
mithilfe der EDV-Anlagen effizienter<br />
abgewickelt. Im Fahrzeug sind ebenfalls<br />
Komponenten der EDV auszumachen: Steuer-<br />
Bild 1: Das Motorsteuergerät ist die zentrale<br />
Hardware-Komponente für die Datenverarbeitung der<br />
Motronic.<br />
und Regelsysteme (ABS, EDC, ESP, Motronic<br />
usw.), Fahrzeugnavigationssysteme sowie<br />
Unfalldatenschreiber.<br />
«Harte Ware»<br />
Hardware ist der Oberbegriff für die<br />
mechanischen und elektronischen Bauteile<br />
eines Systems. Der englische Begriff<br />
für wortwörtlich «harte Ware» bezeichnete<br />
zunächst Eisenwaren, später dann technische<br />
Teile von EDV-Anlagen. In unseren Sprachgebrauch<br />
wurde nur die zweite Bedeutung aufgenommen.<br />
Grundsätzlich ist Hardware alles,<br />
was physisch (sicht- und greifbar) vorhanden<br />
ist. Im Fahrzeug sind dies beispielsweise Aktoren,<br />
Leitungen, Sensoren und Steuergeräte.<br />
Sie werden aufgrund ihrer prinzipiellen<br />
Funktionsweisen und Einsatzzwecke in die<br />
Bereiche Eingabe, Verarbeitung und <strong>Ausgabe</strong><br />
(EVA) eingeteilt.<br />
Datenverarbeitung<br />
Das EVA-Prinzip beschreibt ein Grundprinzip<br />
der Datenverarbeitung und leitet<br />
sich aus den ersten Buchstaben der Begriffe<br />
Eingabe, Verarbeitung und <strong>Ausgabe</strong><br />
ab. Die Daten werden in dieser Reihenfolge<br />
verarbeitet. Für die Eingabe wird zuweilen<br />
der englische Begriff Input, für die <strong>Ausgabe</strong><br />
Output verwendet (I / O). Gerne wird<br />
die elektronische Datenverarbeitung anhand<br />
eines Personal-Computers erklärt (Bild 2). Sie<br />
stellt das klassische EDV-System dar. EDV<br />
lässt sich aber ebenso anhand von Beispielen<br />
im Fahrzeug beschreiben.<br />
Im Fahrzeug werden für die Erklärung<br />
und das bessere Verständnis der Abfolge<br />
der Datenverarbeitung sogenannte Blockdiagramme<br />
<strong>–</strong> auch als Blockbild oder Blockschema<br />
bezeichnet <strong>–</strong> verwendet. Es ist meist<br />
ein zweidimensionales, grafisches Diagramm<br />
eines mechanisch-elektrischen Systems, mit<br />
dessen Hilfe die Funktion des Systems beschrieben<br />
werden kann. Die Bezeichnung<br />
Blockschema leitet sich von den normalerweise<br />
rechteckig gezeichneten Elementen in<br />
einem solchen Diagramm ab. Anhand eines<br />
solchen Blockbilds erklären wir das EVA-<br />
Prinzip eines Motronic-Systems (Bild 3).<br />
Motronic-Steuergerät <strong>–</strong> das Gehirn<br />
Das Motorsteuergerät ist die Hauptzentrale<br />
des elektronischen Systems für Zündung und<br />
Einspritzung. Es verarbeitet die Eingangsgrössen<br />
aus den Signalen von Sensoren und<br />
Sollwertgebern. Diese Informationen können<br />
als analoge oder digitale Signale ins Steuergerät<br />
gelangen. In unserem Beispiel besteht<br />
die Eingabe aus den folgenden Informationen:<br />
• Fahrpedalstellung<br />
• Drosselklappenstellung<br />
• Luftmasse<br />
• Batteriespannung<br />
• Ansauglufttemperatur<br />
• Motortemperatur<br />
• Klopfsensor<br />
• Lambda-Sonden<br />
• KW-Drehzahl und Bezugsmarkengeber<br />
• Nockenwellenstellung<br />
• Getriebestufe<br />
• Fahrzeuggeschwindigkeit<br />
• CAN-Bus<br />
• Diagnosegerät<br />
Im Motronic-Steuergerät werden die Eingabesignale<br />
verarbeitet (Verarbeitung) und als<br />
verstärkte Ausgangssignale an die Aktoren<br />
ausgegeben (<strong>Ausgabe</strong>). In unserem Beispiel<br />
gelangt die <strong>Ausgabe</strong> an folgende Aktoren:<br />
• Zündspulen mit Zündkerzen<br />
• EGAS-Steller<br />
• Einspritzventile<br />
• Hauptrelais<br />
• Motordrehzahlmesser<br />
• Treibstoffpumpenrelais<br />
• Lambda-Sondenheizung<br />
• Nockenwellensteuerung<br />
• Tankentlüftung<br />
• Saugrohr-Umschaltung<br />
• Sekundärluft<br />
• Abgasrückführung<br />
Alle Sensoren und Sollwertgeber der Eingabe,<br />
das Steuergerät für die Verarbeitung<br />
sowie die Aktoren für die <strong>Ausgabe</strong> sind<br />
Hardware-Komponenten. Es gibt jedoch weitaus<br />
einfachere EVA-Prinzipien. Obwohl sie<br />
42<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
DIGITALISIERUNG<br />
nicht so komplex aufgebaut sind, erfüllen<br />
sie doch alle Eigenschaften der Eingabe, Verarbeitung<br />
und <strong>Ausgabe</strong>.<br />
Eingabe Verarbeitung <strong>Ausgabe</strong><br />
Beispiele des EVA-Prinzips<br />
Eine Relais-Schaltung kann als Beispiel<br />
für das Verständnis des EVA-Prinzips<br />
ebenfalls aufgeführt werden (Bild 4). Die<br />
Eingabe erfolgt mit dem Schalter. Das Relais<br />
verarbeitet das Signal, indem es einfach den<br />
Kontakt schliesst und das Ausgangssignal<br />
an die Lampe durchschaltet. Als Hardware-<br />
Komponenten kommen hierbei der Schalter,<br />
das Relais und die Lampe zum Einsatz.<br />
Aber auch die Batterie, die Leitungen und<br />
die Sicherung können zur Hardware gezählt<br />
werden.<br />
Eine Digitalschaltung verkörpert d e n I n -<br />
begriff des Blockdiagramms durch s e i ne<br />
rechteckigen Symbole (Bild 5). Hierbei<br />
kann das EVA-Prinzip ebenfalls verdeutlicht<br />
werden. Zugleich kommt das Gatter mit<br />
seiner integrierten Schaltung einem Mikroprozessor<br />
in einem Computer zumindest vom<br />
Aussehen sehr nahe. Die Eingabe in Bild 5<br />
erfolgt mit den zwei Schalteingängen E1 und<br />
E2. Die Verarbeitung erfolgt durch das Grundgatter<br />
UND. Wenn beide Schalter als Eingangsgrössen<br />
geschlossen sind, wird die<br />
<strong>Ausgabe</strong> am Ausgang A die LED aufleuchten<br />
lassen. Ansonsten bleibt die <strong>Ausgabe</strong> auf 0 beziehungsweise<br />
die LED leuchtet nicht.<br />
Eine klare lokale Trennung von Verarbeitung<br />
und <strong>Ausgabe</strong> ist bei einigen Systemen nicht<br />
auf den ersten Blick erkennbar. So ist das<br />
ABS-/ESP-Steuergerät direkt ans Hydraulikaggregat<br />
gekoppelt, das einen Teil der <strong>Ausgabe</strong><br />
darstellt (Bild 6). Im Hydraulikaggregat<br />
sind unter anderem Magnetventile integriert.<br />
Sie sind wesentliche Teile der <strong>Ausgabe</strong>, da sie<br />
den Bremsdruck in einer ABS-/ESP-Situation<br />
regeln. <<br />
Eingabe Verarbeitung <strong>Ausgabe</strong><br />
Bild 2: Das EVA-Prinzip in<br />
der EDV.<br />
Bild 3: Blockdiagramm einer Motronic. Das Diagramm verdeutlicht die Funktion des EVA-Prinzips.<br />
Eingabe Verarbeitung <strong>Ausgabe</strong><br />
Eingabe Verarbeitung <strong>Ausgabe</strong><br />
Bild 4: Das EVA-Prinzip<br />
mit einer Relais-Schaltung<br />
veranschaulicht.<br />
Bild 5: EVA mit dem<br />
Grundgatter UND.<br />
Eingabe Verarbeitung <strong>Ausgabe</strong><br />
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Bild 6: Bei ABS-/ESP-<br />
Einheiten ist oft die<br />
Verarbeitung eng an die<br />
<strong>Ausgabe</strong> gekoppelt.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>43
DIGITALISIERUNG<br />
Interview mit Roger Limacher, Geschäftsführer der Fibag AG<br />
«Der Kunde muss bei<br />
einem attraktiven Webshop<br />
im Zentrum stehen»<br />
Trotz Digitalisierung: Telefon und Fax sind noch lange nicht tot. Die Fibag hat in den letzten Jahren stark in ihren Webshop<br />
investiert. Geschäftsführer Roger Limacher im Interview über «User Experience», die Herausforderung, die Inhalte stets<br />
aktuell zu halten, und wieso das gute, alte Telefon nach wie vor seine Daseinsberechtigung hat. Sandro Compagno<br />
Herr Limacher, die ganze Welt spricht von Digitalisierung.<br />
Hand aufs Herz: Erhalten Sie eigentlich noch viele Bestellungen<br />
per Fax und Telefon?<br />
Roger Limacher: Ja, wir erhalten noch immer viele Bestellungen<br />
per Telefon <strong>–</strong> je nach Region mehr oder weniger. Vor allem bei<br />
komplexen Anfragen ist nach wie vor die telefonische Beratung<br />
sehr gefragt. Manchmal ist ein klärendes Telefongespräch einfach<br />
effektiver. Auch Faxbestellungen gehen bei uns noch regelmässig ein.<br />
Die Fibag arbeitet nur mit Originalteilen und plant, sämtliche<br />
Originalteilekataloge ihrer Marken ins Netz zu stellen. Das muss<br />
eine Herkulesaufgabe sein…<br />
Ja, das kann man so sagen. Der technische Aspekt ist sicher<br />
jeweils eine grosse Herausforderung, wobei die eigentliche Herkulesaufgabe<br />
darin besteht, die Zusage der entsprechenden Hersteller für<br />
die Aufschaltung des elektronischen Teilekatalogs zu erhalten.<br />
Und trotzdem haben Sie in den letzten Jahren Ihren Webshop<br />
massiv ausgebaut. Hätte ein Zulieferer heute ohne Webshop<br />
überhaupt noch eine (Überlebens-)Chance im Markt?<br />
Ein Überleben ohne Webshop würde wahrscheinlich schwierig<br />
werden. Mit einem Webshop ist ein Kunde nicht mehr an Öffnungszeiten<br />
des Lieferanten gebunden. Er kann also bestellen, wann<br />
immer er will oder Zeit dazu hat.<br />
Welches sind die Kriterien für einen guten Webshop?<br />
Der Shop muss übersichtlich, reduziert und modern sein. Ein<br />
guter Webshop bietet eine möglichst gute «User Experience». Das<br />
heisst, der Kunde muss sich schnell im Shop zurechtfinden. Die<br />
Produkte müssen schnell und einfach ausgewählt werden können.<br />
Der Kunde muss bei einem attraktiven Webshop im Fokus stehen.<br />
Die Zielgruppe Ihres Webshops sind Garagisten.<br />
Wie weit haben Sie Ihre Kunden in die Konzeptionierung<br />
eingebunden?<br />
Unser Webshop ist ausschliesslich auf die Zielgruppe<br />
Garagisten ausgelegt. Die Kunden haben<br />
wir nicht gross eingebunden, da ein Grossteil<br />
unserer Mitarbeitenden ursprünglich in einer<br />
Garage gearbeitet hat und so die Bedürfnisse<br />
bekannt waren. Jedoch nehmen wir<br />
Verbesserungsvorschläge seitens unserer<br />
Kunden auf und setzen diese, wenn möglich,<br />
um.<br />
«Alte oder falsche Daten hinterlassen einen unprofessionellen<br />
Eindruck»: Roger Limacher.<br />
44<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
DIGITALISIERUNG<br />
Ein kleiner Exkurs: Viele Teilehersteller werben damit, «Teile in<br />
Originalqualität» zu liefern. Wieso soll ein Garagist nicht diese<br />
Teile verbauen?<br />
Ein Originalteil ist auf das jeweilige Fahrzeug abgestimmt und<br />
passt immer zu 100 Prozent. Ein Originalersatzteil erfüllt die<br />
hohen Qualitäts- und Prüfvorschriften eines Fahrzeugherstellers.<br />
Somit ist immer gewährleistet, dass das Fahrzeug in seinem ursprünglichen<br />
Zustand erhalten bleibt. Zudem sorgt der Fahrzeughersteller<br />
für eine jahrelange Verfügbarkeit eines Teils. Damit bleibt<br />
die Fahrbereitschaft auch bei älteren Fahrzeugen erhalten.<br />
Wo liegen beim Einrichten eines Webshops die Stolpersteine?<br />
Ein Webshop steht und fällt mit der korrekten Anzeige von<br />
Produkten, Preisen, Rabatten und Verfügbarkeiten. Das heisst auch,<br />
dass die Inhalte in einem Webshop immer aktuell gehalten werden<br />
müssen. Alte oder falsche Daten hinterlassen einen unprofessionellen<br />
Eindruck beim Kunden. Weiter ist es sehr wichtig, dass der Datenaufruf<br />
schnell geht. Lange Wartezeiten führen zu Frustration und der<br />
Webshop wird mit der Zeit nicht mehr verwendet.<br />
Welches sind die wichtigsten Schnittstellen?<br />
Bei unserem Webshop handelt es sich um ein Eingabetool<br />
für unser ERP-System. Deshalb sind die Schnittstelle zu unserem<br />
Lagerbewirtschaftungssystem sowie jene zum Kunden- und<br />
Teiledatenstamm die wichtigsten. Die ganze Verrechnung läuft<br />
nicht via Webshop.<br />
Die Fibag unterhält keine regionalen Lager. Hat das die<br />
Implementierung des Webshops vereinfacht?<br />
Eigentlich schon. Wenn mehrere regionale Lager vorhanden sind,<br />
muss geprüft werden, welcher Kunde im Einzugsgebiet des entsprechenden<br />
Lagers ist. Ist das Teil dort nicht verfügbar, muss ein<br />
anderes Lager zum Zug kommen. Das führt bei der Programmierung<br />
dazu, dass Lagerketten gebildet werden müssen.<br />
Zeit ist ein ganz entscheidendes Kriterium. Wie viel Zeit vergeht<br />
zwischen der digitalen Bestellung und der analogen Lieferung?<br />
Das hängt im Wesentlichen mit der Bestellart zusammen und ob<br />
das Teil an Lager ist. Je nach dem vergehen zwischen Bestellung und<br />
Lieferung in der Regel drei, maximal 24 Stunden.<br />
Webshops sind eigentliche Dauerbaustellen. Welches sind Ihre<br />
nächsten Projekte?<br />
Optimierungen finden laufend statt. Das nächste grosse Projekt<br />
ist die Implementation von Daihatsu-Teilen. Dieses steht kurz vor<br />
dem Abschluss. Und im Verlauf des Jahres sollen weitere Fahrzeugmarken<br />
integriert werden. <<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>45
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
DIGITALISIERUNG<br />
Keine Angst vor der Digitalisierung<br />
«Grad der Digitalisierung<br />
bestimmt Garagist selbst»<br />
Noch immer haben viele Unternehmen grossen Respekt vor der Digitalisierung. Doch kaum jemand weiss, worum es dabei<br />
eigentlich geht <strong>–</strong> während die Digitalisierung im privaten Leben längst Einzug gehalten hat. Stephan Rissi, Leiter Marketing<br />
und Verkauf beim Garagensoftware-Hersteller Stieger, macht im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong> Schluss mit dem vermeintlichen<br />
Schreckgespenst. André Bissegger<br />
Herr Rissi, viele Garagenbetriebe haben<br />
Angst vor der Digitalisierung. Zu Recht?<br />
Stephan Rissi: Nein, das brauchen sie<br />
nicht! Man muss den Begriff Digitalisierung<br />
aber zuerst definieren, um zu verstehen, was<br />
dahinter steckt. Und das ist viel simpler,<br />
als die meisten glauben. Digitalisieren<br />
heisst nichts anderes, als einen bisher<br />
manuellen, analogen Ablauf technisch,<br />
sprich elektronisch, umzusetzen. Das Entscheidende<br />
dabei ist, dass der bisherige<br />
Ablauf dadurch optimiert wird, also in Zukunft<br />
beispielsweise einfacher, sicherer und<br />
schneller vonstattengeht. Wer aufgrund dieser<br />
Definition Angst hat vor der Digitalisierung,<br />
der hat im Grunde Angst vor der Optimierung<br />
seiner Prozesse. Aber das muss er nicht,<br />
denn es sollte in seinem ureigenen Interesse<br />
liegen, Abläufe so optimal wie möglich zu<br />
gestalten. Vereinfacht gesagt, geht es bei der<br />
Digitalisierung um ein Mehr an Schnelligkeit,<br />
Effizienz und Bequemlichkeit. Warum sollte<br />
ein Garagist ausgerechnet am Arbeitsplatz auf<br />
diese Vorteile verzichten?<br />
Wie kann die Digitalisierung den Garagenbetrieben<br />
im Alltag helfen?<br />
Ausgehend von einem Dealer Management<br />
System lässt sich dieses nach Bedarf ausbauen,<br />
indem die für den Betrieb sinnvollen<br />
Tools wie Zeiterfassung, Werkstattplaner oder<br />
Pneuhotel schrittweise integriert werden.<br />
Sind diese intelligent untereinander vernetzt,<br />
erspart das schon bei der Datenerfassung<br />
enorm viel Zeit, da diese nur einmal vorzunehmen<br />
ist. Dank der Vernetzung ist auch<br />
der durchgängige Datenfluss über das gesamte<br />
«Bei der Digitalisierung<br />
geht es um ein Mehr an<br />
Schnelligkeit, Effizienz<br />
und Bequemlichkeit.<br />
Warum sollte ein Garagist<br />
ausgerechnet am Arbeitsplatz<br />
auf diese Vorteile<br />
verzichten?»<br />
System gewährleistet. Auswertungen<br />
oder Archivierungen der Daten sind<br />
ebenso möglich. Das erleichtert<br />
und beschleunigt das Arbeiten<br />
entscheidend. Unter dem Strich<br />
gewinnt der Garagist deutlich<br />
mehr Zeit und Effizienz, steigert seine Umsatzmöglichkeiten<br />
und erhält wichtige Erkenntnisse<br />
über seinen Betrieb <strong>–</strong> und das<br />
auf Knopfdruck.<br />
Die Garagisten fürchten hohe Investitionskosten<br />
und dass sie sich in der Digitalisierung<br />
verlieren. Kann die Digitalisierung<br />
des Betriebs auch schrittweise erfolgen?<br />
Wo soll man starten?<br />
Diese Furcht muss nicht sein, denn den<br />
Grad der Digitalisierung bestimmt allein der<br />
Garagist. Entscheidend sind die individuellen<br />
Bedürfnisse. Je nach Betriebstruktur beziehungsweise<br />
-grösse schaut man, ob überhaupt ein<br />
Bedarf für Digitalisierung besteht. Bei einem<br />
«Ja» muss der Nutzen der Digitalisierung klar<br />
erkennbar sein und geklärt werden, wie man<br />
sie sinnvoll umgesetzt. Hier kommen beispielsweise<br />
wir ins Spiel und unterstützen<br />
den Garagisten bei der Entwicklung und<br />
Umsetzung digitaler Prozesse. Klipp und<br />
klar: Der Garagist muss auch in Zukunft kein<br />
Digitalisierungsexperte werden. Dafür gibt<br />
es Spezialisten wie Stieger, die ihm von Anfang<br />
an mit Rat und Tat helfen. Das gilt auch<br />
für die Kostentransparenz. Aus diesem Grund<br />
empfehlen wir, unbedingt schrittweise<br />
vorzugehen, wobei ein Dealer Management<br />
System den Ausgangspunkt bildet.<br />
Kann ein Garagenbetrieb, der in Zukunft<br />
noch bestehen will, die Digitalisierung auch<br />
ignorieren?<br />
Das sollte er auf keinen Fall tun! Die<br />
digitalen Instrumente vereinfachen nachweislich<br />
die tägliche Arbeit und helfen,<br />
langfristig konkurrenzfähig zu bleiben und<br />
das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft<br />
zu führen. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.stieger.ch<br />
46<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
DIGITALISIERUNG<br />
Amag<br />
amag.ch<br />
> «eMarketPlace»: Die Schadenplattform für Carrosserie- und Lackaufträge<br />
pd. Mit der Plattform «eMarketPlace» bedienen Garagisten ihre<br />
Kunden mit einem vollumfänglichen Dienstleistungsangebot. Der<br />
«eMarketPlace» ermöglicht die ganze Organisation <strong>–</strong> von der Auftragserfassung<br />
über die Auftragserteilung bis zur Kostenübersicht auf<br />
einer zentralisierten Plattform. Einfache Prozesse unterstützen die<br />
Anwender dabei, Aufträge nach Bedarf und Kapazitäten an ein Netzwerk<br />
von externen Fachspezialisten zu vergeben. Garagisten können<br />
mit dem «eMarketPlace» mit seinen effizienten Prozessen nicht nur die<br />
Kundenloyalität verbessern, sondern auch ihre Rendite optimieren.<br />
Das sind die Vorteile des «eMarketPlace» auf einen Blick:<br />
1. Auftraggeber<br />
• Kosten, Effizienz und Rendite<br />
• Kein Zeitaufwand für Suche von Partnern<br />
• Schnelle Auftragserfassung<br />
• Übersicht und Dokumentation<br />
• Investitionen nach Kernkompetenzen<br />
• Loyalisierung des Kunden<br />
• Neukundengewinnung<br />
• Behält den Kundenkontakt<br />
• Kernkompetenzen steigern<br />
• Freiwillige Auftragsannahme<br />
• Qualitätsbewertung für die ständige Weiterentwicklung<br />
• Kann sich auf einzelne Technologien spezialisieren<br />
• Kann auf Aufträge zugreifen, die bis jetzt nie zu ihm gekommen<br />
wären<br />
3. Kunde<br />
• Keine Wartezeiten im Reparaturfall<br />
• Immer die vertraute und bekannte Ansprechperson<br />
• Alles aus einer Hand<br />
• Sicherheit und Qualität durch qualifizierte Fachpersonen. <<br />
2. Auftragnehmer<br />
• Kann je nach Auftragsvolumen seine Auslastung und<br />
Produktivität steigern<br />
Der «eMarketPlace» zusammengefasst.<br />
Carauktion<br />
carauktion.ch<br />
> Carauktion knackt die 20 000-Fahrzeug-Marke und lanciert neues Eintauschkonzept für Handel<br />
pd. Die grösste B2B-Fahrzeug-Remarketing-Plattform in<br />
der Schweiz konnte auch im vergangenen Jahr wieder einen Rekord<br />
verzeichnen: Die über 7500 registrierten Nutzer aus der Fahrzeugbranche<br />
(In- und Ausland) konnten erstmals auf über 20 000 Fahrzeuge<br />
verschiedenster Marken und Modelle sowie unterschiedlichen<br />
Alters und Zustands zugreifen.<br />
Wöchentlich werden zwei Auktionen mit rund 450 Fahrzeugen<br />
durchgeführt. Die Angebote stammen mehrheitlich aus dem Bestand<br />
von Flottenbesitzern, Leasinggesellschaften, Vermietern, Behörden<br />
und Importeuren. Das am stärksten wachsende Segment<br />
ist jedoch der Handel, der die Plattform für eine gewinnoptimierte<br />
und transparente Kapitalisierung seiner Eintausch- und Lagerfahrzeuge<br />
nutzt. Nebst einer reinen Verkaufsplattform bietet die<br />
Carauktion in Form eines Generalunternehmens vor- und nachgelagerte<br />
Dienstleistungen (Transport, Expertise, Inkasso usw.)<br />
rund um das gewinnbringende Remarketing an.<br />
Smartphone. Der Eintauschpreis basiert auf effektiven B2B-Verkaufspreisen<br />
der Carauktion.<br />
Mit diesem neuen Produkt werden die Abhängigkeit zum<br />
Zwischenhandel eliminiert und neue Massstäbe für ein proaktives<br />
Occasionsgeschäft gesetzt. <<br />
App liest Fahrzeugausweis aus<br />
Erfolg verpflichtet. Deshalb ist auch Carauktion bestrebt, ihre Dienstleistungen<br />
immer weiterzuentwickeln. Im Zuge der Digitalisierung<br />
wird die Carauktion <strong>–</strong> pünktlich zum 15-Jahre-Jubiläum <strong>–</strong> noch in<br />
diesem Jahr ein einzigartiges Eintauschkonzept für den Handel<br />
lancieren: Mittels einer App wird der Fahrzeugausweis des<br />
Eintauschfahrzeuges eingelesen. Der Verkäufer erhält umgehend<br />
einen marktgerechten Eintauschpreis als Push-Nachricht auf sein<br />
Die neue App von Carauktion liest den Fahrzeugausweis des Eintauschfahrzeugs<br />
ein. Der Verkäufer erhält daraufhin sofort den marktgerechten Eintauschpreis<br />
angezeigt, der auf effektiven B2B-Verkaufspreisen von Carauktion basiert.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>47
PRODUKTENEWS<br />
DIGITALISIERUNG<br />
Leasingmarkt.ch AG<br />
leasingmarkt.ch<br />
> Online-Marktplatz für Leasingangebote der Garagenbetriebe<br />
pd. Immer mehr Menschen<br />
entscheiden sich dafür, ein Auto<br />
zu leasen statt zu kaufen. In<br />
Zeiten der Sharing Economy wird<br />
der reine Besitz eines Autos<br />
unpopulär.<br />
Das Fahrzeug-Leasing wird<br />
hingegen immer attraktiver,<br />
sowohl für Privat- als auch für<br />
Geschäftskunden. Für Händler<br />
bietet Leasing die Vorteile einer<br />
höheren Kundenloyalität und die<br />
höhere Wahrscheinlichkeit des<br />
Wiederkaufs.<br />
Garagisten stehen mit<br />
Interessenten in Kontakt<br />
Doch das richtige Leasing-<br />
Angebot zu finden, ist nicht so<br />
einfach. Leasingmarkt.ch hat<br />
die Lösung: Die markenunabhängige<br />
Online-Plattform ist<br />
seit Juni 2018 in der Schweiz<br />
verfügbar. Kunden finden darauf<br />
schnell und einfach das richtige<br />
Auto <strong>–</strong> passend zur Lebenssituation<br />
und zum Budget. Autohändler<br />
können ihre Angebote<br />
auf leasingmarkt.ch inserieren<br />
und stehen den Kunden mit<br />
Rat und Tat zur Seite. Dadurch<br />
können die Betriebe ihr<br />
Autohaus sichtbar präsentieren<br />
und für eine grössere Reichweite<br />
sorgen.<br />
Um es auch den Verkäufern<br />
so einfach wie möglich zu<br />
machen, bietet leasingmarkt.ch<br />
ein übersichtliches «Cockpit»,<br />
in dem die eigenen Inserate<br />
verwaltet und Anfragen<br />
bearbeitet werden können.<br />
Auch kostenseitig wird auf<br />
Transparenz und Fairness<br />
geachtet: Bezahlt werden nur<br />
konkrete Anfragen, mit denen<br />
der Verkäufer Kontakt zum<br />
Interessenten aufnimmt.<br />
Der Verkäufer kann sich<br />
dank leasingmarkt.ch auf seine<br />
Arbeit und den persönlichen<br />
Kontakt konzentrieren, um seine<br />
Zielerreichung zu verbessern.<br />
Leasingmarkt.ch kümmert<br />
sich für ihn um das Online-Geschäft<br />
mit qualitativ hochwertigen<br />
Leads. <<br />
Motiondata Vector Gruppe<br />
motiondata-vector.com<br />
> Mehr Effizienz für die Garagisten <strong>–</strong> mit den digitalen Innovationen von Motiondata<br />
pd. In Österreich bereits<br />
Marktführer <strong>–</strong> in der Schweiz<br />
schon ein Jahr erfolgreich! Im<br />
vergangenen Jahr hat sich die<br />
Motiondata Vector Gruppe in<br />
der Schweiz mit zahlreichen<br />
Projekten am Markt etabliert<br />
und das Vertrauen vieler<br />
Betriebe gewonnen. Als<br />
Komplettlösungsanbieter deckt<br />
Motiondata mit ihren DMS-<br />
Lösungen, den Car Dealer<br />
Management Systemen «CDP<br />
<strong>–</strong> Car Dealer Package» und<br />
«Motiondata DMS» sowie einem<br />
breiten Web-Portfolio, nützlichen<br />
Apps und IT Services alle<br />
Bedürfnisse des modernen<br />
Garagenbetriebs ab.<br />
Die Dealer Management<br />
Systeme sind als lokale<br />
Serverlösung und in der Cloud<br />
erhältlich. Durch die Cloudlösung<br />
sparen sich die Kunden<br />
die Anschaffungs- und<br />
Wartungskosten und sind<br />
immer auf dem neuesten und<br />
sichersten Stand. Das Web-<br />
Portfolio unterstützt den<br />
Betrieb in Verkaufs-,<br />
Organisations- und Vertriebsabläufen<br />
vom klassischen<br />
CRM bis hin zu Probefahrten<br />
und Fahrzeugverwaltungstools.<br />
Dazu kommen auf den Betrieb<br />
angepasste Website-Lösungen<br />
und praktische Online-Service-<br />
Buchungsfunktionen, die eine<br />
schnelle Terminbuchung für<br />
den Kunden mit nur wenigen<br />
Klicks ermöglicht.<br />
Die neue «mobilApp»<br />
präsentiert das Fahrzeugangebot,<br />
verbessert mit Servicetermin-<br />
und Probefahrtvereinbarung<br />
die Kundenbindung und<br />
vereinfacht mit News-, Chatund<br />
Messagetools die Kommunikationswege.<br />
Die IT-Services<br />
von Motiondata ergänzen das<br />
breite Produktportfolio mit<br />
entsprechenden Software- und<br />
Hardwarelösungen, die auf<br />
dem aktuellsten und sichersten<br />
Stand sind.<br />
Langjährige Kooperationen<br />
mit Herstellern und Importeuren<br />
sind die Basis für die mehrmarkenfähigen<br />
DMS-Systeme<br />
(«Motiondata DMS» und «CDP<br />
<strong>–</strong> Car Dealer Package»). Eine<br />
grosse Auswahl an Schnittstellen<br />
ermöglicht den Kunden<br />
die Kommunikation und den<br />
Datenaustausch zu Fremdsystemen.<br />
Markenspezifische<br />
Parametrierung unterstützt die<br />
vom Hersteller/Importeur<br />
empfohlenen und vorgegebenen<br />
Prozesse. Die direkte Anbindung<br />
bereichsspezifischer Anwendungen<br />
wie beispielsweise<br />
elektronische Teilekataloge,<br />
Schadenskalkulationen oder<br />
Fahrzeugbewertungen und<br />
-gutachten gewährleisten<br />
effiziente Arbeitsprozesse über<br />
verschiedene Programme. <<br />
Die neue «mobilApp» bietet unter<br />
anderem eine Service- und Probefahrtterminvereinbarung.<br />
48<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SPONSORED CONTENT<br />
auto-i-dat ag<br />
E-Fahrzeuge und ihre Restwerte<br />
Der mediale Hype rund um die Elektromobilität vermittelt den Eindruck, dass wir morgen alle nur noch elektrisch unterwegs<br />
sein werden. In der ganzen Euphorie geht allerdings eine für Händler und Automobilisten relevante Frage unter: Wie steht es<br />
um den Restwert von E-Fahrzeugen?<br />
pd. Einerseits, weil einzelne Modelle bereits<br />
seit einiger Zeit erhältlich sind, anderseits, weil<br />
die Händler zunehmend darauf angesprochen<br />
werden, sind Restwerte von E-Fahrzeugen beim<br />
Marktführer für Fahrzeugdaten in der Schweiz<br />
seit Längerem ein Thema. Unser Team hat alle<br />
verfügbaren Modelle getestet und den Fokus<br />
vor allem auf die für Käufer alles entscheidende<br />
Alltagstauglichkeit gelegt.<br />
Auf dem Laufenden bleiben<br />
Trotz des nach wie vor sehr kleinen Marktanteils<br />
der BEV-Fahrzeuge ist die Nachfrage<br />
nach Occasionen relativ gross. Mit Ausnahme<br />
des Nissan Leaf scheint die Nachfrage grösser<br />
zu sein als das Angebot. Das führt zu teilweise<br />
höheren Verkaufserlösen im Occasionsmarkt.<br />
Für den Restwert relevant ist nebst<br />
der Alltagstauglichkeit vor allem, wie sich<br />
die Batterietechnologie in naher Zukunft entwickelt.<br />
Wenn die nächsten BEV-Fahrzeuge<br />
mit wesentlichen technologischen Verbesserungen<br />
auf den Markt kommen, werden<br />
die Restwerte der aktuellen Fahrzeuge negativ<br />
beeinflusst.<br />
Alle aktuellen Erkenntnisse fliessen<br />
laufend in unsere Betrachtungen der Restwerte<br />
ein. Aufgrund dessen haben wir bereits<br />
Anpassungen an den Restwertkurven vorgenommen.<br />
Wir werden Sie an dieser Stelle<br />
auf dem Laufenden halten.<br />
Wer nicht solange warten möchte oder<br />
individuelle Fragen hat, kann uns unter<br />
044 497 40 40 anrufen. Oder besuchen Sie<br />
unsere Website auto-i-dat.ch und abonnieren<br />
Sie unseren Newsletter.<br />
Nächstes Fokusthema im Bereich alternative<br />
Antriebe: In der Aprilausgabe geht es<br />
um die Restwertentwicklung von Plug-in-/<br />
PHEV-Fahrzeugen. <<br />
E-Fahrzeuge sind im Trend. Die auto-i-dat ag beobachtet<br />
auch die Entwicklung der Restwerte genau.<br />
André Koch AG<br />
andrekoch.ch / repanetsuisse.ch<br />
> «Standowin iQ Cloud» vernetzt das digitale Farbtonmanagement<br />
pd. Zur Steuerung der Arbeitsschritte im<br />
digitalen Farbtonmanagement war bisher<br />
ein fest installiertes PC-System (meist im<br />
Mischraum) erforderlich. Die «Standowin<br />
iQ Cloud» geht einen Schritt weiter: Dank<br />
der Online-Datenbank sind der Zugang und<br />
die Steuerung drahtlos mit jedem mobilen<br />
browserfähigen Gerät möglich <strong>–</strong> sogar via<br />
Smartphone oder Tablet. Arbeitsprozesse<br />
mit standortunabhängigen Geräten bedeuten<br />
in der Praxis ein deutliches Plus an Flexibilität<br />
und Anwenderfreundlichkeit.<br />
Mit den Tools lassen sich präzise Mess-<br />
Mit der «Standowin iQ Cloud» können die einzelnen Prozesse im<br />
Colourmanagement drahtlos vernetzt werden.<br />
werte und exakte Farbtonformeln ermitteln,<br />
die über ein mobiles Gerät oder Computersystem<br />
per WLAN direkt an eine IP-Waage<br />
zum Ausmischen geschickt werden können.<br />
Viele weitere Geräte <strong>–</strong> beispielsweise<br />
ein Etikettendrucker oder Barcodescanner<br />
<strong>–</strong> lassen sich per WLAN über die Cloud<br />
vernetzen und können zum effektiven<br />
Arbeitsfluss beitragen. Der Zugriff auf die<br />
sich automatisch aktualisierende Datenbank<br />
«Standowin iQ» mit über 200 000 Farbtonformeln<br />
sowie eine übersichtliche<br />
Zusammenfassung von Prozesskennzahlen<br />
im KPI-Dashboard sind<br />
weitere Vorteile.<br />
Wie digital das<br />
Farbtonmanagement<br />
letztlich werden soll,<br />
entscheiden die Betriebe<br />
selbst. Standox<br />
hat drei «Standowin iQ<br />
Cloud»-Lösungen zur<br />
Auswahl entwickelt, die<br />
die unterschiedlichen<br />
Anforderungen der Betriebe<br />
berücksichtigen:<br />
Sie reichen von der LAN-basierten Variante,<br />
der «Standowin iQ Cloud 100 %», über eine<br />
teilweise kabellose Version, die «Standowin<br />
iQ Cloud 100 % Plus», bis zur komplett drahtlosen<br />
Einbindung aller Komponenten ins<br />
WLAN, der «Standowin iQ Cloud 100% Top».<br />
Für alle gilt: Manuelle Aktualisierungen,<br />
Wartungen und Datensicherungen entfallen,<br />
sie werden automatisch über die<br />
Cloud abgewickelt. Darüber hinaus lassen<br />
sich betriebliche Kennzahlen aus anderen<br />
vorhandenen Systemen generieren, zum Beispiel<br />
aus der Lager- und Auftragsverwaltung<br />
oder der Online-Bestellung.<br />
Unterstützung fürs digitale Zeitalter<br />
«Früher mussten Lackierbetriebe nahezu<br />
alle Farbtonmanagement-Prozesse<br />
im Mischraum durchführen», sagt Ivica<br />
Juric, Leiter Information Center der<br />
André Koch AG. «Doch mit der drahtlosen<br />
Farbtonmanagement-Technologie von<br />
Axalta ermöglicht Standox seinen Kunden<br />
eine benutzerfreundliche, zuverlässige und<br />
wirtschaftliche Arbeitsweise.» <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>49
AUTO-SALON<br />
Die Zukunft der Fachausstellung<br />
Wandern die Aussteller aus<br />
Halle 7 nach oben?<br />
Die Zulieferbranche steht im Finish für den nächsten Auto-Salon. Die Fachausstellung für das Autogewerbe findet zum letzten Mal<br />
sowohl als Kurz- als auch als Langversion statt. Hinter den Kulissen wird intensiv über die Kurzmesse und die Zukunft von Halle 7<br />
diskutiert <strong>–</strong> erst recht, seit Stiftungsrat und Salon-Komitee über eine Änderung des Reglements diskutieren. Reinhard Kronenberg<br />
Hier spielt die Musik: Die Salon-Verantwortlichen<br />
diskutieren eine Öffnung der Hallen 1 bis 6 für eine Auswahl<br />
von Zulieferern. Sakrosankt ist indes noch nichts.<br />
Vom 7. bis 17. März findet die Fachausstellung<br />
für Garagenzubehör zum letzten<br />
Mal in ihrer Geschichte über die volle Dauer<br />
von zwei Wochen statt <strong>–</strong> zumindest für<br />
jene Aussteller, die das wollen. Ab 2020 gilt<br />
das neue, verkürzte Regime, auf das sich<br />
die Aussteller und die Palexpo als Veranstalterin<br />
geeinigt haben: vom zweiten<br />
Pressetag am Mittwoch bis und mit Montag<br />
der Folgewoche. Treibende Kraft hinter dieser<br />
Änderung war die Swiss Automotive Aftermarket<br />
(SAA), in der der Grossteil der ausstellenden<br />
Firmen organisiert ist.<br />
André Hefti,<br />
Generaldirektor<br />
Auto-Salon Genf.<br />
Hefti bestätigt<br />
Diskussion<br />
«Wir haben mit der<br />
verkürzten Messe gute<br />
Erfahrungen gemacht»,<br />
bilanziert SAA-Präsident<br />
Erhart Luginbühl. Die<br />
<strong>Ausgabe</strong> 2018 sei für<br />
die Aussteller der Kurzmesse<br />
dank tieferer Kosten und einer damit<br />
verbundenen zahlenmässigen Konzentration<br />
der Besucher «ein Erfolg» gewesen. Und<br />
trotzdem: Die Perspektiven der Messehalle 7<br />
für die Jahre ab 2020 werden in der Branche<br />
Erhard Luginbühl,<br />
Präsident Swiss<br />
Automotive<br />
Aftermarket.<br />
kontrovers beurteilt. Dies<br />
erst recht, seit bekannt<br />
geworden ist, dass in<br />
den beiden für das<br />
Salon-Programm verantwortlichen<br />
Gremien<br />
<strong>–</strong> dem Stiftungsrat und<br />
dem Salon-Komitee <strong>–</strong><br />
die Idee diskutiert wird,<br />
die Hallen 1 bis 6 für<br />
Aussteller der Kategorien 3 (Zubehör inkl.<br />
Aftermarket) und 5 (Werkstatteinrichtungen)<br />
zu öffnen.<br />
Gegenüber den AGVS-Medien bestätigt<br />
50<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
Generaldirektor André Hefti, dass diese Diskussion<br />
stattfindet. Allerdings nicht auf<br />
Initiative einzelner Aussteller aus Halle 7,<br />
sondern auf Anfrage von Firmen wie BP/<br />
Castrol, die früher am Auto-Salon ausgestellt<br />
hatten, ihm später fernblieben und die jetzt<br />
gerne wiederkommen würden <strong>–</strong> allerdings<br />
nicht in die Halle 7. Dass das Salon-Komitee,<br />
verantwortlich für die Auslastung der<br />
Messehallen, nach Lösungen suchen muss,<br />
um die Abgänge namhafter Aussteller zu<br />
kompensieren (unter anderem Ford, Hyundai,<br />
Jaguar, Opel, Range Rover und Volvo), ist<br />
nachvollziehbar.<br />
Eleganter Ausweg für die ESA?<br />
In Ausstellerkreisen von Halle 7 wird nun<br />
die Möglichkeit diskutiert, dass eine solche<br />
Lockerung des Reglements nicht nur zum<br />
Zugang von wiederkehrenden Firmen aus<br />
dem Aftermarket kommen könnte, sondern<br />
dass auch aktuelle Aussteller in Halle 7 diese<br />
Türe nutzen, um in die Hallen 1 bis 6 abzuwandern.<br />
Gerade Ausstellern wie der ESA<br />
würde damit elegant ein Ausweg aus dem<br />
aktuellen Dilemma geboten. Sie hat mehrfach<br />
und unmissverständlich klar gemacht, dass<br />
für sie nur eine Präsenz über zwei Wochen<br />
infrage kommt, was nach <strong>2019</strong> in Halle 7<br />
nicht mehr möglich sein wird. Sie begründet<br />
ihre Haltung primär mit dem Umstand, dass<br />
es ihr im Rahmen einer verkürzten Messe<br />
schlicht nicht möglich sei, die Tausenden<br />
von Genossenschaftern sowie weitere<br />
interessierte Garagisten zu begrüssen.<br />
In Ausstellerkreisen wird nun ein Exodus<br />
befürchtet <strong>–</strong> dass, wenn die ESA von einer<br />
Langzeitmesse, SAA-Kurzmesse, Parallelversionen <strong>–</strong> und bald ein Auszug der Halle-7-Ausseller nach oben?<br />
solchen Option Gebrauch machen und aus<br />
Halle 7 ausziehen würde, weitere Firmen<br />
folgen. So entstünde eine Sogwirkung, bis<br />
schliesslich zu wenig Aussteller in Halle 7 verbleiben<br />
und die Halle selber damit Geschichte<br />
ist. Insider sehen noch ein weiteres Hindernis<br />
auf dem Weg zur Öffnung der oberen<br />
Hallen: Die Hersteller sind selber auch im<br />
Aftermarket tätig und daran interessiert,<br />
dass ihre Teile verbaut werden. Aus diesem<br />
Grund könnte es nicht im Interesse der<br />
Hersteller sein, die Konkurrenz in «ihren»<br />
Ausstellungshallen zu haben. Und im Salon-<br />
Komitee sind die Hersteller in der Mehrheit.<br />
Entscheid fällt am 15. März<br />
Die Sorge um die Entwicklung widerspiegelt<br />
das gesteigerte Interesse, das der<br />
Halle 7 seit zwei Jahren sowohl vonseiten<br />
der SAA, vonseiten der Aussteller wie auch<br />
vonseiten des Salons selber wieder verstärkt<br />
zuteil wird. Auf breiter Front hat sich die Erkenntnis<br />
durchgesetzt, dass es zugunsten des<br />
Autogewerbes und der Zulieferer zwingend<br />
eine nationale Plattform braucht <strong>–</strong> und dass<br />
Genf dafür nach wie vor der richtige Ort<br />
ist, will man den nicht unbedeutenden Teil<br />
französischsprechender Kunden bei Stange<br />
halten. Das betonen grosse Aussteller wie<br />
die ESA und SAG genauso wie SAA-Präsident<br />
Erhart Luginbühl, für den es aktuell keine<br />
valable Alternative zu Genf gibt.<br />
Die SAA, sagt er, kämpfe für Halle 7.<br />
Aber: «Es ist allen Ausstellern wie auch<br />
der SAA selber bewusst, dass Halle 7 in Zukunft<br />
stärker den Charakter einer ‹Erlebnismesse›<br />
bekommt». Die SAA habe dem Salon-<br />
Komitee Konzeptideen unterbreitet. Den<br />
Entscheid hat André Hefti für den 15. März<br />
in Aussicht gestellt, dem zweiten Freitag des<br />
Auto-Salons <strong>2019</strong>. Im Anschluss wird André<br />
Hefti den Stab an seinen Nachfolger Olivier<br />
Rhis übergeben, der seine neue Stelle als<br />
Generaldirektor des Auto-Salons Genf am<br />
1. <strong>Februar</strong> offiziell angetreten hat.
AUTO-SALON<br />
Nachgefragt bei AGVS-Garagisten<br />
An den Salon oder nicht <strong>–</strong> das<br />
ist hier die Frage<br />
Weshalb lohnt sich für die AGVS-Garagisten die Reise nach Genf noch immer?<br />
Was soll der Salon-Direktor in spe im Interesse des Schweizer Autogewerbes<br />
optimieren? Wir fühlten den Puls. Sandro Compagno, André Bissegger, Tatjana Kistler<br />
Garage P. Schweizer, Liestal BL<br />
«Ein neues Konzept<br />
ist nötig»<br />
Herr Schweizer,<br />
fahren Sie an den<br />
Auto-Salon?<br />
David Schweizer:<br />
Ja, wir gehen mit<br />
dem ganzen Team an<br />
den Auto-Salon. Wir<br />
nutzen den Event für<br />
einen Teamausflug.<br />
David Schweizer,<br />
Geschäftsführer<br />
Garage P. Schweizer.<br />
Wir suchen jeweils den Seat-Markenstand für<br />
das Mittagessen auf. Dies stärkt die Bindung<br />
unserer Mitarbeiter zur Marke.<br />
Besuchen Sie auch die Halle 7?<br />
Wir besuchen auch die Halle 7, jedoch verbringen<br />
wir mehr Zeit in den anderen Hallen.<br />
Was erhoffen Sie sich vom neuen Salon-<br />
Direktor Olivier Rihs?<br />
Ich erhoffe mir, dass er den Wandel<br />
schafft und die Leute wieder zurück an die<br />
Messe bringt. Ich glaube, ein neues Konzept<br />
wäre nötig <strong>–</strong> eines, mit dem neue Kundengruppen<br />
angesprochen werden.<br />
Hat ein Salon in einer digitalisierten Welt<br />
noch Zukunft?<br />
Ich denke, dass ein Salon noch immer<br />
seine Berechtigung hat, aber nicht mehr in<br />
der Art, wie er heute besteht. Informationen<br />
zu Neuheiten oder zu den aktuellen<br />
Modellen können sich die Leute von zu<br />
Hause aus holen. Die Hersteller organisieren<br />
vermehrt eigene Shows für die Präsentation<br />
von Neuheiten. Die Automobilbranche ist<br />
im Wandel und bietet viele neue Themen,<br />
welche die Leute beschäftigen. Wenn<br />
Themen wie Carsharing, Digitalisierung,<br />
Elektrifizierung oder Vernetzung interessant<br />
präsentiert werden, können die Messe, aber<br />
auch die Hersteller profitieren.<br />
Wie nutzen Sie den Salon für Ihre Kunden?<br />
Wir nutzen den Automobilsalon nur<br />
am Rande für Kunden. Das Interesse der<br />
Kunden, extra von Liestal nach Genf zu<br />
reisen, ist kaum vorhanden. Jedoch bieten<br />
wir interessierten Kunden Tickets oder VIP-<br />
Eintritte zum Seat-Stand an.<br />
Garage Pieren, Thierachern BE<br />
«Wir führen am<br />
Salon Gespräche»<br />
Herr Pieren, fahren Sie<br />
an den Auto-Salon?<br />
Manfred Pieren:<br />
Wir fahren hin,<br />
um informiert zu<br />
sein und Gespräche<br />
mit unseren Marktbegleitern<br />
zu führen.<br />
Manfred Pieren,<br />
Geschäftsführer<br />
Garage Pieren AG.<br />
Was erhoffen Sie sich vom neuen Salon<br />
Direktor Olivier Rihs?<br />
Das weiss ich noch nicht.<br />
Hat ein Salon in einer digitalisierten Welt<br />
noch Zukunft?<br />
Davon bin ich überzeugt.<br />
Wie nutzen Sie den Salon für Ihre Kunden?<br />
Wir verteilen Salon-Eintritte an mögliche<br />
Kaufinteressenten und fassen die Kontakte<br />
später nach.<br />
Auto Eugster, Thal SG<br />
«Die Kleineren<br />
müssen zurück»<br />
Herr Eugster, fahren Sie<br />
an den Auto-Salon?<br />
Fabi a n Eu g ster:<br />
Wenn es zeitlich aufgeht,<br />
werde ich dieses<br />
Jahr wieder einmal<br />
nach Genf fahren. Nor -<br />
malerweise besuche ich<br />
Fabian Eugster<br />
Inhaber Auto Eugster.<br />
den Salon alle zwei bis drei Jahre. Früher ging ich<br />
vor allem wegen der Halle 7 an den Salon. Leider<br />
ist diese mittlerweile nicht mehr so spannend,<br />
da die kleineren Aussteller grösstenteils fehlen.<br />
52<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
Was erhoffen Sie sich vom neuen Salon-<br />
Direktor Olivier Rihs?<br />
Dass er es schafft, auch die kleineren Zulieferer<br />
wieder als Aussteller für die Halle 7<br />
zu gewinnen.<br />
Hat ein Salon in einer digitalisierten Welt<br />
noch Zukunft?<br />
Ich denke, der Salon hat absolut immer<br />
noch seine Berechtigung, Ein Auto live<br />
anzuschauen, sich eventuell auch reinzusetzen<br />
und es zu spüren, ist immer noch<br />
attraktiver, als es an einem Bildschirm oder<br />
Simulator zu bestaunen.<br />
Wie nutzen Sie den Salon für Ihre Kunden?<br />
Da unser Kerngeschäft die Reparatur und<br />
nicht der Verkauf ist, habe ich den Salon beziehungsweise<br />
die Halle 7 bis anhin eher aus<br />
Eigeninteresse besucht und nicht für oder<br />
mit Kunden genutzt.<br />
Garage Bonfanti SA, Mendrisio TI<br />
«Es braucht<br />
Veränderungen»<br />
Herr Bonfanti, fahren Sie<br />
an den Auto-Salon?<br />
Roberto Bonfanti:<br />
Selbstverständlich!<br />
Ein Akteur der Branche<br />
darf sich das wichtigste<br />
Treffen des Jahres nicht<br />
entgehen lassen. Die<br />
Messe ist ein toller Event,<br />
fast schon ein Fest. Es<br />
ist immer wieder schön,<br />
daran teilzunehmen.<br />
Roberto Bonfanti,<br />
Verkaufs- und<br />
Administrationsverantwortlicher<br />
Garage Bonfanti SA<br />
und Präsident der<br />
AGVS-Sektion Tessin.<br />
Was erhoffen Sie sich vom neuen Salon-<br />
Direktor Olivier Rihs?<br />
Neue Impulse und frische Ideen für einen<br />
innovativen Salon, der sich von den vorangehenden<br />
<strong>Ausgabe</strong>n unterscheidet. Es braucht<br />
Veränderungen, eine schöpferische Neuausrichtung,<br />
um die Attraktivität dieser Veranstaltung<br />
rund um das Kernthema Auto zu<br />
erhöhen.<br />
Hat ein Salon in einer digitalisierten Welt<br />
noch Zukunft?<br />
Ja, die Digitalisierung wird das Gefühl<br />
nicht ersetzen können, das man verspürt,<br />
wenn man ein neues Modell live zu sehen bekommt.<br />
Die Salon-Zukunft hängt aber davon<br />
ab, ob genügend Hersteller vertreten sind.<br />
Sollten zu viele auf eine Teilnahme verzichten<br />
<strong>–</strong> ein Trend, der sich im Übrigen angesichts<br />
der neuen Denk- und Sichtweisen abzeichnet<br />
<strong>–</strong> könnte dies den Fortbestand des Salons gefährden.<br />
Warten wir ab.<br />
Wie nutzen Sie den Salon für Ihre Kunden?<br />
Der Salon bietet einen umfassenden Überblick<br />
über die Branche. Ferner kann der Besucher<br />
die Marken vergleichen und sich über<br />
den Stand der technologischen Entwicklung<br />
informieren. Der Salon gibt auch Aufschluss<br />
über die Grösse und Bedeutung des Sektors,<br />
in welchem wir tätig sind. Gleichzeitig ist es<br />
eine gute Gelegenheit, um die Positionierung<br />
der eigenen Marke im globalen Kontext zu erfassen<br />
sowie die Stärken und Vorteile gegenüber<br />
der Konkurrenz zu erkennen. Die Fülle<br />
an neuen Informationen und die aus Genf<br />
mitgenommene Begeisterung tragen nicht nur<br />
zur Motivation der Mitarbeitenden, sondern<br />
auch zur Überzeugung der Kunden bei<br />
Freihof-Garage AG, Näfels GL<br />
«Autos faszinieren<br />
noch immer»<br />
Herr Koller, fahren Sie<br />
an den Auto-Salon?<br />
Edwin Koller: Ja,<br />
einerseits, um die<br />
neuen Modelle anzuschauen<br />
und mir einen<br />
Überblick zu verschaffen,<br />
andererseits vor allem<br />
um die Werkstatteinrichtungen<br />
zu begutachten<br />
und Kontakte zu pflegen.<br />
Edwin Koller,<br />
Geschäftsführer<br />
und Inhaber der<br />
Freihof-Garage AG<br />
und Präsident der<br />
AGVS-Sektion GL.<br />
Besuchen Sie auch die Halle 7?<br />
A u f g r u n d m e i n e r Motivation, nach<br />
Genf zu fahren, werde ich einen grösseren Teil<br />
der Zeit in Halle 7 verbringen, insbesondere<br />
auf dem Stand der ESA.<br />
Was erhoffen Sie sich vom neuen Salon-<br />
Direktor Olivier Rihs?<br />
Ich denke, dass er für dieses Jahr noch<br />
nicht viel einbringen konnte. Ich erhoffe mir<br />
eine Transformation des klassischen Salons in<br />
die heutige Zeit. Dies, ohne die traditionellen<br />
Werte zu verlieren. Nebst den klassischen<br />
Ausstellern braucht es Möglichkeiten, um die<br />
Innovationen im und rund um das Automobil<br />
zu zeigen. Solch ein Salon sollte national<br />
angesehen und so aufgegleist werden. Zudem<br />
sollten die Kundenbedürfnisse aufgenommen<br />
und umgesetzt werden <strong>–</strong> von<br />
den Ausstellern wie auch von den Besuchern.<br />
Hat ein Salon in einer digitalisierten Welt<br />
noch Zukunft?<br />
Wenn die genannte Veränderung geschafft<br />
wird, glaube ich daran, dass der Salon Genf<br />
mittelfristig eine Zukunft hat. Die Menschen<br />
sind vom Automobil und den technischen<br />
Möglichkeiten immer noch fasziniert und<br />
möchten dies erleben. Dies ist rein virtuell<br />
noch nicht möglich.<br />
Wie nutzen Sie den Salon für Ihre Kunden?<br />
Kunden, die den Salon besuchen möchten,<br />
können einen Gratiseintritt abholen oder ihn<br />
sich zusenden lassen. Da es in Vergangenheit<br />
am Salon immer wieder Händlermeetings<br />
gegeben hat und ich dadurch besetzt war,<br />
veranstalteten wir keinen Kundenevent in<br />
Genf. Aber immer ein Wochenende nach dem<br />
Salon machen wir die «Garagissimo». Dies ist<br />
seit 23 Jahren eine gemeinsame Ausstellung<br />
der AGVS-Garagisten im Kanton Glarus, jeder<br />
an seinem Standort, was eine ausgezeichnete<br />
Resonanz auslöst. <<br />
MIDLAND.CH<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>53
AUTO-SALON<br />
Wie der Garagist den Auto-Salon für seine Zwecke nutzen kann<br />
«Zwischenmenschlichen<br />
Kontakt kann man nicht<br />
ersetzen»<br />
Bruno Lurati, der ehemalige Direktor und Organisator des Auto-Salons Genf, kennt das Messewesen wie kein Zweiter.<br />
Er weiss, was es für eine erfolgreiche Messe braucht und wie die Garagisten den Auto-Salon für ihre Zwecke nutzen<br />
können. Sandro Compagno und André Bissegger<br />
Bruno Lurati hat in seiner Karriere viel erlebt. Der frühere Auto-Salon-Direktor teilt nun sein Know-how und erklärt, was es für einen erfolgreichen Messeauftritt braucht.<br />
Herr Lurati, Sie waren neben Ihrer Tätigkeit<br />
am Auto-Salon unter anderem Direktor des<br />
Messeplatzes Palexpo Genf und Präsident<br />
des damaligen Branchenverbands «Vereinigung<br />
Messen Schweiz», der nun «Expo-<br />
Event» heisst. Heute bieten Sie Seminare<br />
für Aussteller an Messen an. Wieso ist<br />
das ein Bedürfnis?<br />
Bruno Lurati: Eine Messe ist ein hoch<br />
effizientes Marketing- und Kommunikationsinstrument.<br />
Ich habe in meinen verschiedenen<br />
Tätigkeiten und Funktionen jedoch festgestellt,<br />
dass sich viele Aussteller nur suboptimal<br />
vorbereitet an Messen beteiligen. Dazu<br />
gehören am Auto-Salon auch Automarken, die<br />
zum Teil Millionen von Franken ausgeben. Zusammenfassend<br />
gesehen werden immer die<br />
gleichen Fehler gemacht. Daraus konnte ich<br />
sechs kritische Erfolgsfaktoren ableiten <strong>–</strong><br />
und ich begann, mein persönliches Knowhow<br />
und mein Verständnis von Messen<br />
mit Vorlesungen und Seminaren zur Verfügung<br />
zu stellen.<br />
Viele traditionelle Messen verschwinden<br />
und auch der Auto-Salon ist ins Schlingern<br />
geraten. Weshalb?<br />
Genau wie sich Märkte verändern, müssen<br />
sich Messen den neuen Gegebenheiten anpassen.<br />
Wo dies nicht geschieht, geraten die<br />
Messen ins Schlingern. Die Vermischung<br />
von B2B-Fachmessen mit der gleichzeitigen<br />
Öffnung für das Publikum kann ebenfalls<br />
sehr gefährlich sein. So sind unter anderem<br />
namhafte Messen verschwunden.<br />
Gilt das auch für den Auto-Salon?<br />
Der Auto-Salon ist während den zwei<br />
Pressetagen eine B2B-Weltfachmesse. Dann<br />
sind die Entscheider der Automobilindustrie<br />
sämtlicher Konzerne und die Fachjournalisten<br />
der Welt in Genf, das neben Frankfurt, Paris,<br />
Detroit und Tokyo zu den «Big Five» der<br />
internationalen Automobilmessen gehört.<br />
Der Genfer Salon hat an den beiden Pressetagen<br />
ein völlig anderes Gesicht als an den<br />
Publikumstagen, wenn <strong>–</strong> zumindest zu meiner<br />
Zeit war es so <strong>–</strong> an gewissen Ständen bis zu 30<br />
Prozent der Fahrzeuge ausgewechselt werden.<br />
Da wird der Auto-Salon zum «Gluschtig-<br />
Macher» und fungiert unter anderem als<br />
Vorbereiter für die Garagisten und deren Ausstellungen<br />
nach dem Salon.<br />
Wie kann der Garagist vom Auto-Salon<br />
profitieren?<br />
Der Garagist hat am Salon eine duale<br />
54<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
Aufgabe: Einerseits ist er Verkäufer d e r<br />
Marke, anderseits Lieferant des Endverbrauchers.<br />
In Genf geschieht die Anbindung<br />
zu seinen Kunden und zur Marke.<br />
Das Hauptziel des Garagisten muss sein,<br />
seine potenziellen Kunden vom Auto-Salon<br />
an seine eigene Hausausstellung zu bringen.<br />
Nach dem Salon beginnt die Zeit der Frühlingsausstellungen<br />
<strong>–</strong> der perfekte Ort,<br />
um Probefahrten zu vereinbaren. Bei einer<br />
Probefahrt erfahren die Kunden das Auto,<br />
sehen das Prestige, spüren den Komfort und<br />
erleben die technischen Möglichkeiten. Das<br />
muss das Ziel der Frühlingsausstellung sein,<br />
denn aus Probefahrten entstehen bekanntlich<br />
viele Autoverkäufe.<br />
Sie betonen in Ihren Seminaren und Vorlesungen<br />
regelmässig die Bedeutung des<br />
Nutzens für die Kunden. Weshalb sollten<br />
Aussteller ein so grosses Augenmerk auf<br />
den Nutzen legen?<br />
Der Besucher geht nur an eine Ausstellung,<br />
weil er für sich oder sein eigenes<br />
Business einen Nutzen sucht. Er will vom<br />
Aussteller wissen, wie er in seinem Markt<br />
erfolgreich sein kann. Der Aussteller muss<br />
dem Besucher daher die Botschaft vermitteln,<br />
dass er ihm hilft, in seinem Markt<br />
erfolgreich zu sein. Spitz gesagt: Messeplatz<br />
und Messeorganisator können nur dann<br />
erfolgreich sein, wenn der Aussteller<br />
mit seiner Messebeteiligung Erfolg hat. Und<br />
dieser ist nur dann erfolgreich, wenn der<br />
Besucher von der Ausstellung profitiert.<br />
Stimmt diese Kette nicht, dann hat die<br />
Messe ein Problem.<br />
Und was ist für Garagisten der konkrete<br />
Nutzen, um am Auto-Salon in die Halle 7<br />
zu gehen?<br />
In der Halle 7, eine eigentliche Fachmesse<br />
im Auto-Salon, geht es nicht primär um die<br />
Produkte. Denn diese sind, sofern es keine<br />
Neuheiten oder technische Modifikationen<br />
sind, bekannt. Sie sind Tagesgeschäft. Es<br />
geht darum, die zwischenmenschlichen Beziehungen<br />
zu pflegen und Vertrauen aufzubauen<br />
oder zu vertiefen. Das gilt gerade auch<br />
in einer immer digitaler werdenden Welt:<br />
Je mehr wir digital kommunizieren, desto<br />
wichtiger wird der persönliche Austausch.<br />
Den zwischenmenschlichen Kontakt kann<br />
man nicht ersetzen. <<br />
Wer die sechs von Bruno Lurati erarbeiteten<br />
kritischen Erfolgsfaktoren berücksichtigt, wird einen<br />
erfolgreichen Messeauftritt erleben.<br />
Sechs Faktoren entscheiden über Erfolg oder Misserfolg an Messen<br />
Geht es um Messebeteiligungen, dann stellt Bruno Lurati, Inhaber von Blu-<br />
Consult, oftmals Mängel in der Vorbereitung und in der sorgfältigen Planung<br />
fest. Zudem werden einige Grundregeln nicht beachtet und/oder klassische<br />
Fehler begangen.<br />
Für ihn ist klar: Wer an einer Messe teilnehmen will, muss diese Beteiligung<br />
in die drei Phasen Vorbereitung/Planung, Durchführung und Nachbearbeitung<br />
unterteilen. Aus seinen Beobachtungen und Erfahrungen konnte<br />
er sechs kritische Erfolgsfaktoren herausschälen. Diese entscheiden letztlich,<br />
ob die Messebeteiligung ein Erfolg oder Misserfolg wird.<br />
1. Ziele setzen<br />
Für Lurati ist eine Messe ein komplexes, aber hoch effizientes Marktbearbeitungsinstrument,<br />
mit dem sich viele Ziele erreichen lassen <strong>–</strong> sofern<br />
man sie sich setzt. Zur Vereinfachung können die individuellen Ziele in die 5. Das Standpersonal<br />
Gruppen Verkauf, Kontakt, Marktbeobachtung, Kommunikation, Beziehungsaufbau<br />
und -pflege sowie Motivation unterteilt werden.<br />
Lurati empfiehlt unter anderem, die messbaren Ziele klar zu formulieren,<br />
schriftlich festzuhalten und auf deren Erreichung zu kontrollieren. Vereinfacht<br />
ausgedrückt: Ziele, die nicht gesetzt werden, können auch nicht<br />
erreicht werden.<br />
3. Botschaft und Exponate<br />
Die gesteckten Ziele entscheiden, welche Produkte oder Dienstleistungen<br />
an der Messe präsentiert werden. Für Lurati ist klar: «Weniger ist mehr!»<br />
Wird der Stand überladen, wird die ursprünglich definierte Zielsetzung<br />
verwässert. Dem Kunden muss innert weniger Sekunden klar werden, wer<br />
der Anbieter (Firma) ist, was konkret angeboten wird und welcher Nutzen<br />
aus einer Zusammenarbeit entsteht.<br />
4. Der Messestand und die nonverbale Kommunikation<br />
Die Standarchitektur muss je nach Schwerpunkt und Art der gesteckten<br />
Ziele gewählt werden. Der Messestand ist ein Kommunikationsinstrument<br />
und kommuniziert nonverbal und unbestechlich.<br />
Beim Thema Standpersonal sollen fünf Bereiche weit im Vorfeld der Messe<br />
geplant und berücksichtigt werden: das persönliche, fachliche und sachliche<br />
Wissen des Standmitarbeiters, ein professionelles Coaching der<br />
Messecrew, die individuelle Leistungsbereitschaft des Standmitarbeiters,<br />
die fixierten Ziele zu kennen und gemeinsam wie auch individuell zu erreichen,<br />
das äussere Erscheinungsbild und die kommunikative Fitness jedes<br />
Einzelnen.<br />
2. Einladungsmanagement und Besucherkommunikation<br />
Unter Einladungsmanagement versteht man die Durchführung einer sorgfältig<br />
geplanten, mehrstufigen und mit mehreren parallel und sequenziell<br />
durchgeführten Aktionen gespickten Kommunikationskampagne. Es geht<br />
nicht um ein einmaliges Einladungsschreiben mit beigelegtem Messeeintritt.<br />
Der Aussteller soll genau überlegen, weshalb der potenzielle Kunde gerade<br />
seinen Stand besuchen soll, und welchen konkreten Nutzen dieser aus<br />
dem Besuch seines Messestands ziehen kann. Dem Kunden ist egal, was<br />
der Aussteller kann, leistet oder anbietet <strong>–</strong> ihn interessiert in erster Linie<br />
nur, welcher Nutzen für ihn aus einer Zusammenarbeit mit dem Aussteller<br />
entsteht.<br />
6. Messenachbearbeitung<br />
Dazu gehören primär die kundenspezifische, lückenlose Abarbeitung der<br />
an der Messe erarbeiteten Leads und versprochenen Tätigkeiten sowie die<br />
messespezifische Nachbearbeitung der in den täglichen Debriefings gewonnenen<br />
Erfahrung bezüglich Verbesserungspotenzialen.<br />
Lurati gibt zu bedenken, dass die Crew nach der Rückkehr von einer Messe<br />
oft vom Tagesgeschäft und von einer Flutwelle überrollt werden kann <strong>–</strong> und<br />
scheinbar dringende Pendenzen die während der Messe erarbeiteten,<br />
wichtigen zukünftigen Geschäftsmöglichkeiten überdecken. Er rät daher,<br />
diese entscheidende Phase der Messenachbearbeitung bereits im Vorfeld<br />
durchzuorganisieren.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>55
AUTO-SALON<br />
Interview mit Urs Albert Ingold, Inhaber StarlingExpo<br />
«In der Halle 7 fehlt der<br />
Mehrwert für die Garagisten»<br />
Urs Albert Ingold veranstaltet seit mehr als 30 Jahren Fachmessen. Die Absenz verschiedener bedeutender Hersteller<br />
betrachtet er als Warnsignal. Und auf den neuen Direktor Olivier Rihs warte eine Herkulesaufgabe. Sandro Compagno<br />
Herr Ingold, der Genfer Auto-Salon findet <strong>2019</strong> ohne Ford, Hyundai,<br />
Opel und Volvo statt. Auch die Fachmesse der Zulieferbranche in<br />
Halle 7 leidet an Ausstellerschwund. Ist der Salon noch zu retten?<br />
Urs Albert Ingold: Um die Zukunft zu verstehen, muss man die<br />
Vergangenheit betrachten. Der Genfer Auto-Salon ist historisch<br />
gesehen vor allem eine internationale Medienplattform. Hunderte<br />
von Medien, damals noch Tageszeitungen und Hochglanzmagazine<br />
sowie TV- und Radio-Stationen aus der ganzen Welt berichteten aus<br />
Genf. Ein Highlight für die Branche, die<br />
mit den Berichterstattungen einen grossen<br />
Teil ihrer Gesamt-PR abdeckte, und das<br />
Jahresspektakel für die Konsumenten, die<br />
sich dann auf die ersten Modelle und damit<br />
verbundene Testfahrten in den Markenvertretungen<br />
freuten. Durch Internet<br />
und soziale Medien hat die Branche einen<br />
medialen Paradigmenwechsel vollzogen.<br />
Modelle erscheinen schon lange nicht mehr<br />
zu Messeterminen und die PR- und Werbemaschinerie<br />
der Branche läuft 24/7. Der<br />
Genfer Auto-Salon von heute unterscheidet<br />
sich aber kaum vom Genfer Auto-Salon der<br />
Vergangenheit.<br />
«Das Fernbleiben<br />
bedeutender Marken ist<br />
metaphorisch mit einer<br />
Gewebeerkrankung zu<br />
vergleichen. Der Körper<br />
erkrankt zwar nur an einzelnen<br />
Stellen, aber der gesamte<br />
Kreislauf wird geschwächt.»<br />
Was muss der neue Salon-Direktor Olivier Rihs ändern, um den<br />
Turnaround zu schaffen?<br />
Olivier Rihs erwartet eine Herkulesaufgabe. Das Fernbleiben bedeutender<br />
Marken von einer Messe ist metaphorisch mit einer Gewebeerkrankung<br />
zu vergleichen. Der Körper erkrankt zwar nur an<br />
einzelnen Stellen, aber gleichzeitig wird der gesamte Kreislauf geschwächt.<br />
Wenn grosse Namen nicht mehr an der Messe teilnehmen,<br />
sehen das die wenigsten Mitbewerber als Chance für die etwas exklusivere<br />
Präsentation ihrer eigenen Marke. Im Gegenteil. Sie überlegen<br />
sich, ob sie dem Beispiel nicht folgen sollten. Gleichzeitig<br />
fallen Besuchergruppen weg, die sich durch das Fernbleiben der genannten<br />
Marken nicht mehr das gleiche Messeerlebnis versprechen.<br />
Die Abwärtsspirale dreht sich danach immer schneller. Diesen Tod<br />
auf Raten habe ich leider schon oft mitverfolgt: Berühmteste Beispiele<br />
sind die Weltleitmesse Telekom in Genf, die ehemals grösste<br />
IT-Messe der Schweiz, die Orbit in Basel, und<br />
als jüngstes Beispiel, leider wieder in Basel, die<br />
Baselworld. Den Turnaround hätte man vor<br />
Jahren proaktiv angehen müssen. Wenn Olivier<br />
Rihs nun im <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> seine Stelle antritt, ist<br />
2020 konzeptionell auch bereits gelaufen. Massgebliche<br />
Veränderungen wird er also frühestens<br />
für 2021 umsetzen können. Bis dahin ist er auf<br />
den Goodwill der Branche angewiesen. Er muss<br />
von Anfang an die Branche für sich gewinnen<br />
und glaubhaft machen, dass er über den notwendigen<br />
Ideenreichtum und die Kompetenzen<br />
verfügt, um eine an die Wünsche der Branche<br />
angepasste Plattform zu schaffen.<br />
Olivier Rihs hatte im Interview mit <strong>AUTOINSIDE</strong> im Januar gesagt,<br />
Europa brauche mittelfristig nicht drei, vier oder fünf Automessen.<br />
Eine würde reichen. Sehen Sie das auch so?<br />
Mit solchen Aussagen wäre ich vorsichtig. Wenn dem so ist, dann<br />
wäre Genf sicher nicht die erste Wahl für einen einzigen Standort.<br />
Aber vielleicht meint Olivier Rihs damit ja auch, dass es nicht<br />
drei, vier oder fünf Automessen braucht, die alle mehr oder weniger<br />
gleich daherkommen.<br />
Urs Albert Ingold<br />
Urs Albert Ingold (55), ist seit über 30 Jahren<br />
in der Messewirtschaft als Veranstalter tätig.<br />
Rund 20 Jahre leitete er für Reed Exhibitions<br />
Deutschland und die Schweiz, führte auf<br />
allen Kontinenten Messen durch und erlangte<br />
dadurch in seiner Branche einen hohen<br />
Bekanntheitsgrad. Seit 2007 ist er selbstständig.<br />
Nachdem er seine erste eigene Messegesellschaft an die MCH Group verkauft<br />
hatte, gründete er 2012 StarlingExpo mit der er in Afrika Fachmessen<br />
im Lebensmittelverarbeitungs- und -verpackungsbereich organisierte.<br />
Heute konzentriert er sich wieder auf den Messemarkt Schweiz, weil er der<br />
Meinung ist, dass die Messelandschaft dringend einen System-Upgrade<br />
benötigt. Urs Ingold ist verheiratet und lebt in Wädenswil.<br />
Nur schon die Präsenz in Genf ist für einen Aussteller sehr teuer.<br />
Die Hotellerie verlangt horrende Preise für einfache Zimmer, dazu<br />
kommt eine Messedauer von 13 Tagen. Ist das noch zeitgemäss?<br />
Eine Messedauer von 13 Tagen ist ein Relikt vergangener Zeiten.<br />
In der Vor-Internetzeit verbrachten Fachbesucher mehrere Tage<br />
in Genf, weil dies die einzige Informationsplattform war und, bedingt<br />
durch die Grösse, mit zeitlichem Aufwand abgearbeitet werden<br />
musste. Durch die digitale Omnipräsenz, mit der 100 Prozent der für<br />
Händler oder Käufer wichtigen Informationen nonstop transportiert<br />
werden, sollte die Messe eher als Networking-Plattform dienen. Ein<br />
Medientag, zwei Fachtage und das Wochenende als Publikumstage<br />
wären sicherlich ausreichend. Die Zauberformel würde also heissen:<br />
1+2+2=5. Das hätte einen massiven Einfluss auf die Kosten der Aus-<br />
56<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
steller. Die Hotels müssen einzeln überzeugt werden, dass Mondpreise<br />
dem Image der Stadt nicht zuträglich sind und ein komplettes<br />
Wegfallen des Auto-Salons nicht im Interesse der Region sein kann.<br />
Hier wird Olivier Rihs mit der Politik zusammenspannen müssen.<br />
Die Halle 7 ist in den letzten Jahren von mehr als 100 Ausstellern<br />
auf weniger als 50 geschrumpft. Ab 2020 wird die Messe nur noch<br />
fünf Tage dauern. Wird sie das retten oder braucht es mehr?<br />
Die Halle 7 ist aus meiner Sicht eine unabhängige eigene Messeveranstaltung,<br />
die einzig von der Anwesenheit der Garagisten am<br />
Auto-Salon profitiert. Um Aussteller zurückzugewinnen, sollte<br />
sie ein eigenes Profil entwickeln und unabhängig werden: eine Networking-Veranstaltung<br />
mit eigener originärer DNA, vielleicht mit<br />
Standort in Bern, um für die ganze Schweiz erreichbar zu sein.<br />
Was muss Genf ändern, damit wieder mehr Garagisten die Reise<br />
in die Romandie auf sich nehmen?<br />
Zu dieser Frage muss ich wohl oder übel das «M-Wort» in den<br />
Mund nehmen. Der Mehrwert fehlt. Seit Jahr und Tag gilt: «Same<br />
procedure as last year.» Das ist einfach zu wenig in der heutigen<br />
hektischen Zeit. Diesen Mehrwert wird die Messe alleine aber nicht<br />
erzielen. Sie kann nur den Rahmen vorgeben. Umsetzen müssen dies<br />
letztlich die Aussteller. Dem Garagisten muss wieder das Gefühl gegeben<br />
werden, dass er etwas verpasst, wenn er der Veranstaltung<br />
fernbleibt. Und da es DEN Garagisten an sich nicht gibt, muss auf<br />
viele verschiedene Bedürfnisse eingegangen werden. Schlagwörter,<br />
die mit Leben gefüllt werden müssen, sind hier: Inhalte, wirtschaftliche<br />
Vorteile, Networking, Community und damit verbunden auch<br />
eine gute Portion Unterhaltung.<br />
Ganz grundsätzlich: Wie sieht eine erfolgreiche Messe in fünf<br />
Jahren aus?<br />
Wahrscheinlich nennt man die Messe in fünf Jahren nicht mehr<br />
Messe, weil der Begriff zu negativ besetzt ist. Im B2B-Bereich glaube<br />
ich an Networking-Plattformen, wo man sich im lockeren Rahmen<br />
trifft, um Termine für substanzielle Gespräche entweder beim<br />
Anbieter oder beim Abnehmer zu vereinbaren. Ansonsten geht es<br />
darum, bestehende Kontakte aufzufrischen und neue Kontakte zu<br />
schliessen. Im B2C-Bereich muss mit Erlebnissen gepunktet werden,<br />
die besser sind als diejenigen, die der Konsument zu Hause hinter<br />
dem Computer erwarten kann. Digital ist bequem, aber nur digital<br />
macht einsam. Der Live-Event ist für den Besucher immer ein Aufwand,<br />
der sich lohnen muss. Aber noch ist der Mensch ein soziales<br />
Wesen und wenn ich als Veranstalter oder Aussteller ihm ein Live-<br />
Erlebnis unter Gleichgesinnten ermögliche, wird er diesen Mehraufwand<br />
gerne auf sich nehmen. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
starlingexpo.com<br />
«Same procedure as last year»: Eine Hostess neben einem ausgestellten Auto.<br />
Die Digitalisierung bringt viele Vorteile und Chancen. Für die<br />
Messen scheint sie bisher nur Nachteile zu haben. Oder lassen<br />
sich Digitalisierung und das Haptische einer Automesse überhaupt<br />
verbinden?<br />
Die Fahrzeuge selbst verbinden Digitalisierung und Haptik.<br />
Da ist es nur logisch, wenn sich dies in der Automesse fortsetzt.<br />
Man muss zwischen der Branche und dem Konsumenten als Autokäufer<br />
unterscheiden. Ich rate dem Veranstalter ab, auf eine unverändert<br />
analoge Messe noch ein gleich schweres digitales Hardtop<br />
zu packen. Das funktioniert nicht. Es gilt die Raffinesse herauszuarbeiten,<br />
sodass die Angebotspakete für Aussteller stimmig und<br />
kostenvernünftig angeboten werden können. Für die Besucher ist<br />
eine andere Art von digitalem und analogem Mix anzubieten. Hier<br />
gibt es heute sehr gute Möglichkeiten, die Besucher mit Virtual und<br />
Augmented Reality im Vorfeld in Messestimmung zu bringen und<br />
den Besuch als Höhepunkt eskalieren zu lassen. Das gleiche gilt für<br />
die Zeit nach Messeschluss. Nach der Messe ist vor der Messe. Aber<br />
für diesen Paradigmenwechsel müssen einerseits ausgetrampelte<br />
Pfade verlassen werden und es braucht unbedingt das Zusammenspiel<br />
aller Stakeholder: Veranstalter, Verband, Aussteller, Medien,<br />
Besucher und Politik.<br />
2018 war ein schwarzes Jahr für den Messeplatz Schweiz.<br />
Publikumsmessen wie die Züspa, die Muba oder der Comptoir<br />
Suisse gingen reihenweise ein. War es das mit Messen?<br />
Würden Sie für den Zutritt zu einem Shopping Center Eintritt bezahlen?<br />
Damit ist alles gesagt.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>57
POLITIK & RECHT<br />
(Wettbewerbsrechtliche) Anforderungen an die Werkstattnetze von Importeuren<br />
Die unternehmerische<br />
Freiheit sichern<br />
Symbolbild zvg<br />
Die Wettbewerbskommission (Weko) hat im Herbst 2018 einen Schlussbericht zur Vorabklärung gegen einen grossen Automobilimporteur<br />
veröffentlicht. Im Schlussbericht wird festgestellt, dass davon auszugehen ist, dass der Importeur im Bereich<br />
Aftersales marktbeherrschend ist und diverse Anhaltspunkte für ein kartellrechtswidriges Verhalten des Importeurs<br />
bestehen. Patrick Krauskopf und Sarah Umbricht, ZHAW<br />
Die Weko legte einen Katalog von Massnahmen vor, die Importeure<br />
umsetzen müssen <strong>–</strong> andernfalls drohen Sanktionen von bis zu zehn<br />
Prozent des Jahresumsatzes der letzten drei Jahre. Die kartellrechtlichen<br />
Anforderungen der Weko sind grundsätzlich auf das Vertriebs- und<br />
Servicepartnernetz jeder Marke anwendbar. In den Jahren 2013/2014 erstatteten<br />
Garagisten bei der Weko mit folgenden Vorwürfen Anzeige:<br />
• In den letzten Jahren seien viele Händler- und Servicepartnerverträge<br />
gekündigt (sogenannte Netzbereinigung) und keine reinen<br />
Servicepartner mehr zugelassen worden.<br />
• Die Importeure würden versuchen, mit den Kündigungen die<br />
Position der Vertragspartner zu schwächen und sie vom Markt zu<br />
verdrängen, um ihre eigene Stellung im Sales- und im Aftersales-<br />
Bereich zu stärken.<br />
• Unzulässige Verhaltensweisen marktbeherrschender Unternehmen:<br />
Als marktbeherrschend gilt ein Importeur, der sich<br />
auf dem Markt unabhängig von seinen Kunden verhalten kann,<br />
beispielsweise wenn der Abnehmer (Garagist) keine Ausweichmöglichkeit<br />
auf andere Importeure hat. Der Missbrauch einer solchen<br />
Stellung durch eine «Ausbeutung» der Garagisten ist unzulässig.<br />
Beispiele sind etwa, wenn ein marktbeherrschender Importeur<br />
den Abschluss eines Servicepartnervertrags an die Bedingung<br />
knüpft, dass sämtliche Ersatzteile ausschliesslich bei ihm bezogen<br />
werden, nur bestimmten Garagisten Rabatte gewährt oder<br />
willkürlich bestimmten Garagen den Servicepartnervertrag kündigt<br />
(obschon die Standards erfüllt sind).<br />
Kartellrechtliche Grundlagen<br />
Die Weko hat in der Vorabklärung geprüft, ob im Rahmen der<br />
Händler- und Servicepartnernetze unzulässige Wettbewerbsabreden abgeschlossen<br />
werden (Art. 5 KG) oder sich der Importeur allenfalls als<br />
marktbeherrschendes Unternehmen unzulässig verhält (Art. 7 KG).<br />
• Unzulässige Wettbewerbsabreden: Dies sind Abreden, die<br />
den Wettbewerb auf einem Markt für bestimmte Waren oder<br />
Leistungen beseitigen oder erheblich beeinträchtigen. Beispiele sind<br />
die Verpflichtung, nur an Kunden aus einem bestimmten Gebiet<br />
zu verkaufen oder die Vorgabe von Endkonsumentenpreisen oder<br />
maximalen Rabatten.<br />
«Gleichlange Spiesse»: Garagen, welche die Anforderungen des (marktmächtigen)<br />
Importeurs erfüllen, haben ein Recht auf Gleichbehandlung und grundsätzlich auf<br />
einen Werkstattvertrag.<br />
58<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK & RECHT<br />
Ergebnisse der Weko-Vorabklärung<br />
Die Weko hat Anhaltspunkte gefunden, dass ...<br />
• Importeure im Aftersales-Bereich marktbeherrschend sein können,<br />
• es zwischen den Importeuren und ihren Handelspartnern möglicherweise<br />
unzulässige Wettbewerbsabreden (Art. 5 Abs. 1 KG) gibt und<br />
• die Importeure ihre marktbeherrschende Stellung auf den Aftersales-Märkten<br />
missbrauchen könnten.<br />
Folgende Sachverhalte illustrieren diesen Befund<br />
unter anderem:<br />
• Importeure bevorzugen oft Servicepartner, die zugleich als zugelassene<br />
Händler von Fahrzeugen der Marken des Volkswagenkonzerns<br />
tätig sind. Die Verknüpfung von Service mit Vertrieb<br />
ist grundsätzlich eine unzulässige Koppelung.<br />
• Die Rabatt- und Bonussysteme im Bereich Aftersales haben<br />
Potenzial, den Händlern Anreize zu setzen, alle Ersatzteile ausschliesslich<br />
beim jeweiligen Importeur zu beziehen. Dies kann<br />
eine unzulässige Wettbewerbsbeschränkung darstellen, da der<br />
Garagist frei sein muss, seine Bezugskanäle zu wählen.<br />
Massnahmen der Weko<br />
Die Weko hat vorläufig davon abgesehen, gegen den Importeur<br />
ein Verfahren mit Bussgeld zu eröffnen. Voraussetzung dafür war,<br />
dass der Importeur unter anderem folgende Massnahmen umsetzt:<br />
• Zulassung von reinen Servicepartnern: Der Importeur muss<br />
seine bisherigen Handelspartner darüber informieren, dass es<br />
möglich ist, als reiner Servicepartner tätig zu sein.<br />
• Mitteilung der Kriterien an gekündigte Handelspartner: Alle<br />
Händler und Werkstätten, welchen der Händler- respektive<br />
Servicepartnervertrag gekündigt wurden, müssen über die Anforderungen<br />
informiert werden, die sie erfüllen müssen, um<br />
einen neuen Servicepartnervertrag abschliessen zu können.<br />
• Schriftliche Begründung von Ablehnungen: Der Importeur muss<br />
schriftlich begründen, aus welchen Gründen er eine Werkstatt,<br />
welche die Kriterien erfüllt, nicht zu seinem Werkstattnetz zulässt.<br />
• Offener Bezug von Ersatzteilen: Die Handelspartner müssen<br />
informiert werden, dass sie frei sind, Originalersatzteile oder<br />
qualitativ gleichwertige Ersatzteile von einem Anbieter ihrer<br />
Wahl zu beziehen und zu verwenden. Das Rabatt- und Bonussystem<br />
muss so gestaltet beziehungsweise angepasst werden,<br />
dass Garagisten nicht faktisch gezwungen sind, alle Ersatzteile<br />
ausschliesslich beim jeweiligen Importeur zu beziehen.<br />
• Kundendaten: Der Importeur trägt die Verantwortung für eine<br />
falsche (daten- oder kartellrechtswidrige) Zuteilung von Kundendaten.<br />
Ausserdem muss der Importeur dem durch eine Falschzuteilung<br />
benachteiligten Garagisten eine angemessene Entschädigung<br />
bezahlen.<br />
• Mehrmarkenvertrieb zulassen: Den Handelspartnern ist<br />
aktiv zu kommunizieren, dass sie frei sind, Neufahrzeuge oder<br />
Ersatzteile konkurrierender Fahrzeugmarken zu verkaufen<br />
sowie Instandsetzungs- und Wartungsdienstleistungen für<br />
konkurrierende Fahrzeugmarken zu erbringen.<br />
• Keine Preisnachlässe für Flottenkunden mehr: Die<br />
Empfehlungen für Preisnachlässe für Flottenkunden sind<br />
aufzuheben. Die Verträge bezüglich Flottengeschäfte sind so<br />
auszugestalten, dass die konzernexternen Handelspartner den<br />
konzerninternen Handelspartnern gleichgestellt sind. Flottengeschäfte<br />
sollen unterschiedslos möglich sein.<br />
• Keine Quersubventionen: Es dürfen keine Aktionen und<br />
margenreduzierte Modelle mehr angeboten werden, die<br />
aufgrund einer möglichen Quersubventionierung aus dem<br />
Generalimport nur konzerneigene Handelspartner wirtschaftlich<br />
sinnvoll anbieten können.<br />
Fazit: Ein Fortschritt für die Schweizer Markenhändler<br />
Die Weko hat erstmals minimale Anforderungen für ein kartellrechtskonformes<br />
Vertriebs- und Servicepartnernetz an einem Beispiel<br />
festgehalten. Dies ist aus der Sicht der Händler aller Marken zu<br />
begrüssen und gibt den Händlern für das Jahr <strong>2019</strong> Richtlinien, was<br />
sie von den Importeuren verlangen dürfen. Der AGVS wird die Weko-<br />
Praxis weiter genau beoachten und daraus Handlungsoptionen zur<br />
Wahrung des freien Unternehmertums ableiten. <<br />
Bei Fragen: Der AGVS-<br />
Rechtsdienst hilft weiter<br />
Ob im Arbeitsrecht, Strassenverkehrsrecht<br />
oder Versicherungsrecht: Der Rechtsdienst<br />
des AGVS hilft in allen für das Autogewerbe<br />
relevanten Rechtsbereichen. Die Leistung<br />
des Rechtsdienstes des AGVS umfasst eine<br />
Kurzberatung, sprich eine Ersteinschätzung, im<br />
Rahmen von fünf bis zehn Minuten pro Fall und steht<br />
allen AGVS-Mitgliedern kostenlos zur Verfügung:<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>59
BILDUNG<br />
Integrationsvorlehre stösst auf Zustimmung<br />
«Die sechs Teilnehmer sind<br />
lernbegierig und einsatzfreudig»<br />
Seit letztem Sommer geben AGVS-Garagisten Geflüchteten mit F- oder B-Bewilligung die Chance, eine einjährige<br />
Integrationsvorlehre zu absolvieren. Im Kanton Zürich sind fünf AGVS-Garagisten involviert <strong>–</strong> und vom neuen Angebot<br />
überzeugt. Auch das Mittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Zürich zieht ein positives Zwischenfazit, wie<br />
Melanie Aardalsbakke im Interview verrät. Tatjana Kistler<br />
Frau Aardalsbakke, wie sind Sie mit<br />
den Fortschritten der Absolventen einer<br />
Integrationsvorlehre in den Zürcher<br />
Garagen zufrieden?<br />
Melanie Aardalsbakke: Mit den bisherigen<br />
Fortschritten sind<br />
wir zufrieden. Alle sechs<br />
Teilnehmer im Berufsfeld<br />
Automobil haben<br />
Fortschritte erzielt und<br />
die Lernziele weitgehend<br />
erfüllt oder teilweise gar<br />
Melanie Aardalsbakke,<br />
Mittelschul- und<br />
Berufsbildungsamt<br />
Kanton Zürich.<br />
übertroffen.<br />
Welche Fähigkeiten<br />
weisen die Absolventen<br />
nach einem halben Jahr vor?<br />
Die Teilnehmer haben sich die Grundfertigkeiten<br />
des Berufsfelds angeeignet,<br />
die im Kompetenzprofil vorgesehen sind.<br />
Diese reichen von der Fahrzeugpflege über<br />
die Reifenmontage bis hin zu Wartungsarbeiten.<br />
Die Kompetenzen werden im Betrieb<br />
und in Praxiskurstagen gelernt und<br />
geübt. In der Schule arbeiten die Teilnehmer<br />
an den beruflichen Begriffen, verbessern<br />
ihr Schriftdeutsch und eignen sich Lernkompetenzen<br />
an, die sie für den schulischen<br />
Teil der Lehre brauchen werden.<br />
Was kommt bis Ende der Vorlehre im August<br />
zum Erfahrungsschatz dazu?<br />
Für das zweite Halbjahr der Vorlehre<br />
haben sich alle Teilnehmer zusätzlich auf<br />
Basis des Kompetenzprofils persönliche Ziele<br />
gesetzt, an denen sie mit Unterstützung der<br />
Lehrpersonen arbeiten werden.<br />
Welche Rückmeldungen erhielten Sie von<br />
den beteiligten Garagen zum Projekt?<br />
Von den beteiligten Garagen haben wir<br />
bisher sehr gute Rückmeldungen erhalten.<br />
Es läuft bei allen gut bis sehr gut.<br />
Weshalb sind die Absolventen der<br />
Integrationsvorlehre für die Garagisten ab<br />
nächstem Sommer interessante Anwärter<br />
auf eine Grundbildung?<br />
Die Teilnehmer zeigen in der Regel eine<br />
hohe Motivation, sind sehr lernbegierig und<br />
einsatzfreudig. Die sechs Teilnehmer der<br />
Automobilklasse machen auch eine grosse<br />
Identifikation mit dem Berufsfeld deutlich.<br />
Zudem bringen sie Lebens- und Arbeitserfahrung<br />
mit, die sie in die Arbeitstätigkeit<br />
einfliessen lassen.<br />
«Das Ziel nach einem Jahr<br />
ist der Übertritt in eine<br />
reguläre EBA- oder EFZ-<br />
Lehre, im Idealfall natürlich<br />
im gleichen Betrieb. Dadurch<br />
gewinnen die beteiligten<br />
Betriebe einen motivierten<br />
Lernenden, der den Betrieb<br />
und die Arbeitsabläufe<br />
bereits kennt.»<br />
Haben weitere Garagisten Interesse<br />
angemeldet, ab kommendem August eine<br />
Integrationsvorlehre anzubieten?<br />
Mit einigen Garagen, die Interesse zeigen,<br />
sind wir in Kontakt. Konkrete Anmeldungen<br />
von Ausbildungsplätzen gab es aber <strong>–</strong> im<br />
Gegensatz zu anderen Berufsfeldern <strong>–</strong> erst<br />
wenige. Daher freuen wir uns über weitere Anmeldungen<br />
von Garagen, denn das Interesse<br />
für das Berufsfeld ist bei den potenziellen<br />
Teilnehmern der Integrationsvorlehre, die<br />
sich bei den Berufsinformationszentren anmelden,<br />
sehr gross. Interessierte Betriebe<br />
aus dem Kanton Zürich können sich beim<br />
Mittelschul- und Berufsbildungsamt unter<br />
mba.zh.ch/integrationsvorlehre melden.<br />
Weshalb lohnt es sich für AGVS-Mitglieder,<br />
auch eine Integrationsvorlehre anzubieten?<br />
Für die Integrationsvorlehre läuft die<br />
Rekrutierung über die Berufsinformationszentren.<br />
Die Berufsberater klären bei interessierten<br />
Kandidatinnen und Kandidaten<br />
das Potenzial für eine Lehre sowie die<br />
Motivation und den Berufswunsch ab. Geeignete<br />
Kandidaten werden dann den angemeldeten<br />
Betrieben für eine Schnupperlehre<br />
vorgeschlagen. Somit lernen die<br />
Betriebe ohne Rekrutierungsaufwand gute,<br />
interessierte Kandidaten kennen. Bestandteil<br />
der Integrationsvorlehre Automobil sind<br />
bereits die Grundlagen der Berufskunde und<br />
Praxiskurstage. Das Ziel nach einem Jahr ist<br />
der Übertritt in eine reguläre EBA- oder EFZ-<br />
Lehre, im Idealfall natürlich im gleichen Betrieb.<br />
Dadurch gewinnen die beteiligten Betriebe<br />
einen motivierten Lernenden, der den<br />
Betrieb und die Arbeitsabläufe bereits kennt<br />
und eine Basis in der Berufskunde mitbringt.<br />
Haben auch AGVS-Mitglieder in anderen<br />
Kantonen die Möglichkeit, sich bei einem<br />
solchen Projekt zu engagieren?<br />
Die Integrationsvorlehre ist ein nationales<br />
Pilotprojekt, bei dem sich 18 Kantone beteiligen.<br />
Es werden nicht in allen Kantonen<br />
die gleichen Berufsfelder angeboten. Neben<br />
dem Kanton Zürich bieten die Kantone<br />
Solothurn und Wallis das Berufsfeld Automobil<br />
an. Da es denkbar ist, dass die Teilnahme<br />
in diesem Berufsfeld ab dem Schuljahr<br />
<strong>2019</strong>/20 auch in anderen Kantonen<br />
möglich ist, empfehlen wir den interessierten<br />
Betrieben, sich beim Berufsbildungsamt ihres<br />
jeweiligen Kantons zu informieren. <<br />
60<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Unsere Erwartungshaltung war sehr gering, weil<br />
wir auch nicht wussten, auf was wir uns einlassen»,<br />
erinnert sich Tobias Renold, Serviceleiter bei der<br />
Küry Park Side AG in Rüschlikon, an die Einstellung<br />
des Integrationslernenden Hamid Sohraab. Doch der<br />
junge Mann aus Afghanistan überzeugt: «Wir wurden<br />
bis jetzt ausschliesslich positiv überrascht und die<br />
Erwartungen wurden sogar übertroffen», ergänzt<br />
Renold. Hamid Sohraab habe sich gar für die Zürcher<br />
Berufsmeisterschaften angemeldet <strong>–</strong> und den<br />
zweiten Platz belegt. So möchte die Audi-Garage dem<br />
jungen Mann im kommenden Sommer <strong>–</strong> sollte alles<br />
klappen <strong>–</strong> gar eine Lehrstelle anbieten. «Ich finde,<br />
man sollte nicht von Anfang an zu allen Nein sagen»,<br />
bilanziert der Automobilkaufmann. «Menschen, die<br />
sich integrieren wollen, müssen wir im Berufsleben<br />
eine Chance geben», betont er. «Ausserdem gibt es<br />
keine Verpflichtung, falls es für beide Parteien nicht<br />
passt», motiviert er, dem Integrationsprojekt eine<br />
Chance zu geben.<br />
BILDUNG<br />
Sie haben Freude am Umgang mit<br />
Jugendlichen? Sie geben gerne Ihr<br />
Wissen weiter? Dann sind Sie bei<br />
uns richtig!<br />
«Er arbeitet motiviert, wir sind bisher sehr zufrieden»,<br />
sagt Frank Bucher der bei Pneu Egger in Uster Eyub<br />
Osman zur Seite steht. Der Eritreer sei gut integriert, die<br />
Verständigung klappe ebenfalls gut. «Manchmal müssen<br />
wir die Zusammenhänge ein wenig ausführlicher erklären,<br />
aber das ist nötig und gut», ergänzt Bucher.<br />
Shyar Kanbar<br />
stammt aus<br />
Syrien und<br />
absolviert seine<br />
Integrationsvorlehre<br />
bei Pneu<br />
Egger Hinwil.<br />
Filialleiter Marc<br />
Kristoffy ist mit<br />
den Fortschritten<br />
des jungen Syrers<br />
sehr zufrieden: «Shyar ist ein toller junger Mann und hat eine schnelle Auffassungsgabe.<br />
Er hat sich mittlerweile gut in das Team integriert und ist für uns<br />
ein Gewinn.» So darf er kommenden August dank einer Lehrstelle als Reifenpraktiker<br />
EBA bleiben. Kristoffy: «Wir sind überzeugt, dass er durch die Unterstützung<br />
in der Integrationsvorlehre gut auf die Lehre vorbereitet sein wird.»<br />
Die Garage F. + Ch. Müller AG<br />
hat an beiden Standorten Unterstützung<br />
von Integrationslernenden<br />
erhalten:<br />
Mebrhatom Gebremeskel<br />
aus Eritrea (oben) arbeitet in<br />
Steinmaur, ...<br />
.... Hossein Mohammadi aus Afghanistan in Sünikon. «Es ist in meinen<br />
Augen wichtig, diese jungen, lernwilligen Leute unbedingt zu integrieren und<br />
ihnen diese Möglichkeit zur Verfügung zu stellen», sagt der Verantwortliche<br />
Ivan Delle Donne. «Nach unseren Erfahrungen sind diese Menschen sehr<br />
interessiert und motiviert zu arbeiten.<br />
Sie sind pünktlich und zuverlässig. So<br />
können wir alle profitieren und schliesslich<br />
auch Fachleute ausbilden», ergänzt<br />
er. Auch Christian Müller, Präsident<br />
der AGVS-Sektion Zürich und Inhaber<br />
der Garage, ist zufrieden: «Mittlerweile<br />
haben die beiden Kenntnisse im Bereich<br />
Reifendienst, Fahrzeugaufbereitung und<br />
Servicearbeiten am Auto. Wir sind sehr<br />
zuversichtlich, dass sie die Integrationsvorlehre<br />
erfolgreich abschliessen, und<br />
sind froh, sie bei uns zu haben.»<br />
Das Ausbildungszentrum der Automobilbranche<br />
in Horw sucht einen<br />
Automobil-Diagnostiker mit eidg.<br />
Fachausweis als<br />
Kursleiter (m/w), 100%<br />
ab 1. April <strong>2019</strong> oder nach Vereinbarung.<br />
In dieser Funktion erteilen Sie<br />
überbetriebliche Kurse für die<br />
Lernenden in der Automobilbranche.<br />
«Wie bei einem Lernenden: Es steht und fällt mit der<br />
Person», sagt Raphael Morf, Inhaber von Morf's<br />
Pneuschopf in Bauma. «Mit Matiwas Alazar habe ich<br />
einen jungen Eritreer mit tollem Charakter bei mir,<br />
den ich sehr schnell selbstständig arbeiten lassen<br />
konnte.» Neu ist für Morf jedoch die soziale Rolle,<br />
die er im Umgang mit dem Integrationsvorlernenden<br />
einnimmt: «Man ist eine Mischung aus Ausbildner<br />
und Ersatzpapa.»<br />
Weitere Infos unter:<br />
sem.admin.ch/sem/de/home/<br />
themen/integration/ppnb/<br />
integrvorlehre-sprachfoerd.html<br />
Mehr über diese spannende,<br />
abwechslungsreiche Tätigkeit<br />
erfahren Sie unter agvs-zs.ch<br />
oder 041 349 00 20.<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz<br />
Ebenaustrasse 14, 6048 Horw<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>61
BILDUNG<br />
Umfrage Lehrabgänger 2018<br />
Lernende sind glücklich mit<br />
technischer Grundbildung<br />
im Autogewerbe<br />
Nach der Ausbildung ist vor der Weiterbildung: Rund 40 Prozent der Lehrabgänger streben nach ihrem Abschluss eine<br />
Zusatzausbildung oder eine Weiterbildung an. Dies geht aus der Lehrabgängerumfrage 2018 hervor. André Bissegger<br />
Knapp 1300 Lehrabgänger <strong>–</strong> darunter<br />
69 Lehrabgängerinnen <strong>–</strong> aus den Berufen<br />
Automobil-Mechatroniker/in, Automobil-Fachmann/-frau<br />
und Automobil-Assistent/<br />
-in nahmen an der Umfrage des AGVS teil.<br />
Die Automobil-Fachmänner und -frauen<br />
stellten dabei mit rund der Hälfte der Teilnehmenden<br />
die grösste Fraktion dar.<br />
Faszination Automobil<br />
Breite technische Ausbildung<br />
Vielseitigkeit des Berufs<br />
"Sprungbrett" in andere Branche<br />
"Sprungbrett" für Karriere im Autogewerbe<br />
80 Prozent empfehlen Ausbildung<br />
Die positive Nachricht für die Ausbildner<br />
gleich vorneweg: Über 80 Prozent der Teilnehmenden<br />
sind froh, sich für ihre Ausbildung<br />
entschieden zu haben, und würde<br />
sie weiterempfehlen. Das zeigt sich auch<br />
in der beruflichen Zukunft. Lediglich 18,5<br />
Prozent wollen in eine andere Branche<br />
wechseln. Im Vorjahr waren es noch 19,1 Prozent.<br />
Hauptgrund für die Neuorientierung:<br />
Der finanzielle Anreiz sei zu gering (65,5<br />
Prozent). Für einen Drittel entspricht<br />
die Arbeit zudem nicht mehr ihren Vorstellungen<br />
und 25 Prozent bemängeln die zu<br />
grosse körperliche Belastung.<br />
Für knapp 40 Prozent geht es nach er Ausbildung<br />
hingegen gleich weiter. Sie streben<br />
eine Weiter- oder Zusatzausbildung an. Für<br />
Manuela Jost vom AGVS ist daher klar: «Die<br />
Automobilbranche bleibt weiterhin attraktiv.<br />
Autoberufe haben Zukunft.» Ein Drittel der<br />
Teilnehmenden kann im Lehrbetrieb bleiben,<br />
21,3 Prozent suchen eine neue Stelle.<br />
Auf der Suche nach der passenden Ausbildung<br />
werden junge Menschen oft mit<br />
Berufswerbung konfrontiert. Am ehesten<br />
beachten sie diese Werbung im Internet, in<br />
den sozialen Medien oder an Berufsmessen.<br />
Die AGVS-Website autoberufe.ch sowie<br />
die autoberufe-Accounts auf Facebook,<br />
Instagram und Co. treffen den Nerv der Zeit.<br />
Die Gründe, weshalb diese Generation<br />
eine Grundbildung in einem technischen<br />
Übernahme des Betriebs<br />
Andere<br />
Abbildung 1: Die Faszination für das Automobil zieht noch immer die meisten Jungen in die Branche.<br />
Beruf im Autogewerbe gewählt hat, decken<br />
sich mit jenen der vorangegangenen<br />
Generationen: Die Faszination für das Automobil,<br />
gefolgt von der Vielseitigkeit des<br />
Berufs und der Breite der technischen Ausbildung<br />
(Abbildung 1).<br />
Schnupperlehre ist für Betriebswahl<br />
entscheidend<br />
sehr eher eher nicht<br />
Die Schnupperlehre beeinflusst die Wahl<br />
wichtig wichtig wichtig<br />
des Lehrbetriebs (1) massgeblich, (2) wie (3) aus der<br />
Umfrage hervorgeht (Abbildung 2). Die<br />
jungen Menschen legen Wert auf ein angenehmes<br />
Betriebsklima <strong>–</strong> und auf einen<br />
ersten persönlichen Eindruck (Abbildung 3).<br />
Gleichzeitig profitieren die Betriebe, indem<br />
sie Eindrücke über das handwerkliche Talent,<br />
die Arbeitseinstellung und das soziale Verhalten<br />
erhalten.<br />
Für die Betriebe kann eine gut geplante<br />
Schnupperlehre daher ein grosser Gewinn<br />
sein. Der AGVS unterstützt die Garagisten<br />
dabei und bietet ein kostenloses Schnuppertagebuch<br />
für die technischen Grundbildungen<br />
in allen drei Landessprachen, einen Leitfaden<br />
Schnupperpraktikum sowie praktische<br />
0 200 400 600 800 1,000<br />
nicht<br />
unwichtig beurteilbar<br />
(4) (0)<br />
∑ % ∑ % ∑ % ∑ % Ruf des ∑ Betriebes Ø ±<br />
Übungen für die Schnuppernden an. Die<br />
Unterlagen können von autoberufe.ch<br />
heruntergeladen werden. Weitere wichtige<br />
Beeinflusser sind die Eltern, Freunde<br />
und andere Familienmitglieder.<br />
Neben dem Betriebsklima sind den<br />
Jugendlichen die Arbeitssicherheit, die<br />
Nähe zum Wohnort und der Ruf des Betriebs<br />
wichtig. <<br />
sehr eher<br />
Arithmetisches Mittel (Ø)<br />
eher nicht<br />
wichtig wichtig wichtig unwic<br />
(1)<br />
Standardabweichung (±)<br />
(2) (3) (4<br />
∑ 1 % 2 ∑ 3% ∑ 4 % ∑<br />
277x 22.63 551x 45.02 223x 18.22 119x<br />
Ruf des Betriebes 277x 22.63 551x 45.02 223x 18.22 119x 9.72 Möglichkeit 54x Berufsmatur 2.16 0.90 88x 7.19 175x 14.30 322x 26.31 529x<br />
Möglichkeit Berufsmatur 88x 7.19 175x 14.30 322x 26.31 529x 43.22Weiterbeschäftigung 110x 3.16 0.96 nac…288x 23.53 406x 33.17 279x 22.79 194x<br />
Weiterbeschäftigung nac…288x 23.53 406x 33.17 279x 22.79 194x 15.85Arbeitssicherheit 57x 2.32 1.02 372x 30.39 513x 41.91 213x 17.40 97x<br />
Arbeitssicherheit 372x 30.39 513x 41.91 213x 17.40 97x 7.92 flexible 29xArbeitszeiten<br />
2.03 0.90<br />
186x 15.20 322x 26.31 399x 32.60 258x<br />
flexible Arbeitszeiten 186x 15.20 322x 26.31 399x 32.60 258x 21.08Beitrag 59xan Schulmaterial<br />
2.63 1.00 166x 13.56 329x 26.88 360x 29.41 314x<br />
Beitrag an Schulmaterial 166x 13.56 329x 26.88 360x 29.41 314x 25.65Firmen-, 55x Teamanlässe 2.70 1.02<br />
155x 12.66 335x 27.37 409x 33.42 270x<br />
Firmen-, Teamanlässe 155x 12.66 335x 27.37 409x 33.42 270x 22.06Benutzung 55x Werkstatt 2.68 0.97ode…419x 34.23 462x 37.75 215x 17.57 97x<br />
Benutzung Werkstatt ode…419x 34.23 462x 37.75 215x 17.57 97x 7.92 Betriebsklima 31x 1.99 / Lernklim… 0.93 832x 67.97 300x 24.51 48x 3.92 23x<br />
Betriebsklima / Lernklim… 832x 67.97 300x 24.51 48x 3.92 23x 1.88 Nähe 21x zu Wohnort 1.39 0.66 429x 35.05 496x 40.52 204x 16.67 83x<br />
Nähe zu Wohnort 429x 35.05 496x 40.52 204x 16.67 83x 6.78 Marke12x 1.95 0.89<br />
Marke 174x 14.22 274x 22.39 409x 33.42 333x 27.21Grösse 34xdes Betriebes 2.76 1.02<br />
Grösse des Betriebes 123x 10.05 342x 27.94 460x 37.58 274x 22.39 25x 2.74 0.93<br />
174x 14.22 274x 22.39 409x 33.42 333x<br />
123x 10.05 342x 27.94 460x 37.58 274x<br />
Abbildung 3: Von «sehr wichtig» (1) bis «unwichtig»<br />
(4»: Das Betriebsklima ist für die Jugendlichen bei der<br />
Entscheidung besonders wichtig.<br />
62<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Schnupperlehre<br />
Berufsmessen<br />
Eignungstest / Interessentest / Berufswahltest<br />
Gespräche mit Eltern<br />
Gespräche mit anderen Familienmitgliedern<br />
Gespräche mit Freunden<br />
Gespräche mit Berufsberatern oder anderen Fachpers...<br />
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autoberufe.ch/de/node/23619<br />
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Informationsplattformen im Internet<br />
Andere<br />
0 200 400 600 800 1,000<br />
Abbildung 2: Die Schnupperlehre beeinflusst die Wahl des Lehrbetriebs entscheidend.<br />
Alle Resultate der Umfrage<br />
online einsehen<br />
Sämtliche Resultate der Umfrage gibt es im<br />
Internet unter:<br />
umfrageonline.ch/results/19debdb-c09b21a<br />
BAZ-SCHULUNGEN <strong>2019</strong><br />
FÜR ARBEITSSICHERHEIT IN IHREM BETRIEB<br />
Das aktuelle Kursprogramm und die<br />
Anmeldung für dieses Jahr finden Sie<br />
ab sofort unter www.safetyweb.ch,<br />
(Rubrik Kurse.) Wir bieten Grundkurse<br />
und ERFA-Tagungen an. Sichern Sie sich<br />
noch heute Ihren Platz!<br />
Die KOPAS sind weiterbildungspflichtig!<br />
Nach dem Grundkurs ist alle zwei Jahre<br />
eine halbtägige Weiterbildung (ERFA-<br />
Tagung) zu besuchen. Diese wird an<br />
verschiedenen Standorten in der ganzen<br />
Schweiz durchgeführt. Das aktuelle<br />
Kursprogramm ist auf der Homepage<br />
(www.safetyweb.ch) ersichtlich. Die<br />
Kosten für diese Weiterbildungen sind in<br />
der Jahresgebühr für einen Person Ihres<br />
Betriebs inbegriffen.<br />
Folgende Themen werden dieses Jahr an<br />
der ERFA behandelt:<br />
ERFA-Tagung F: «Gefährliche Produkte<br />
in Ihrem Betrieb» (2018)<br />
Wussten Sie, dass Scheibenwaschmittelkonzentrat,<br />
Nitroverdünner oder WD-40<br />
gefährliche Produkte sind?<br />
ERFA-Tagung E:<br />
«Sichere Lehrzeit (2017)»<br />
Wussten Sie, dass das Berufsunfallrisiko<br />
bei Lernenden viel höher ist, als bei den<br />
übrigen Mitarbeitenden?<br />
ERFA-Tagungen «Gefahrenstoffe»,<br />
Kurs F, oder «sichere Lehrzeit», Kurs E:<br />
Mittwoch, 13. März <strong>2019</strong>:<br />
Scania Schweiz AG, Ohringen (ZH)<br />
Dienstag, 2. April <strong>2019</strong>:<br />
AGVS Sektion Bern, Bern (BE)<br />
Dienstag, 14. Mai.<strong>2019</strong>:<br />
AGVS Sektion, St. Gallen (SG)<br />
Mittwoch, 19. Juni <strong>2019</strong>:<br />
Auto AG, Rothenburg (LU)<br />
Dienstag, 13. August <strong>2019</strong>:<br />
Garage Galliker AG, Aarburg (AG)<br />
Donnerstag, 5. September <strong>2019</strong>:<br />
Ring-Garage, Chur (GR)<br />
Mittwoch, 2. Oktober <strong>2019</strong>:<br />
AGVS Sektion, Sissach (BL)<br />
Mittwoch, 13. November <strong>2019</strong>:<br />
Mobilcity, Bern (BE)<br />
Grundkurse<br />
für neue KOPAS und Mitglieder:<br />
Ein KOPAS kann den Grundkurs nur besuchen,<br />
wenn der Betrieb Mitglied in der<br />
Branchenlösung BAZ ist.<br />
Mittwoch, 13. <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>:<br />
Alfag AG, Egerkingen (SO)<br />
Donnerstag, 21. März <strong>2019</strong>:<br />
LARAG, Wil (SG)<br />
Mittwoch, 17. April <strong>2019</strong>:<br />
Auto Wyder AG, Sursee (LU)<br />
Mittwoch, 8. Mai <strong>2019</strong>:<br />
ABAG, Belp (BE)<br />
Dienstag, 21. Mai <strong>2019</strong>:<br />
Ruckstuhl AG, Winterthur (ZH)<br />
Mittwoch, 12. Juni <strong>2019</strong>:<br />
Garage Galliker AG, Aarburg (AG)<br />
Montag, 24. Juni <strong>2019</strong>:<br />
Auto AG, Rothenburg (LU)<br />
Mittwoch, 28. August <strong>2019</strong>:<br />
ABAG, Belp (BE)<br />
Dienstag, 10. September <strong>2019</strong>:<br />
Ruckstuhl AG, Winterthur (ZH)<br />
Montag, 14. Oktober <strong>2019</strong>:<br />
Mercedes-Benz, Steinhausen (ZG)<br />
Mittwoch, 20. November <strong>2019</strong>:<br />
LARAG, Wil (SG)<br />
Dienstag, 3. Dezember <strong>2019</strong>:<br />
Garage Galliker AG, Aarburg (AG)<br />
Branchenlösung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />
des Auto- und Zweiradgewerbes (BAZ)<br />
Geschäftsstelle, Wölflistrasse 5, Postfach 64, 3000 Bern 22<br />
Gratisnummer 0800 229 229, Fax 031 307 15 16<br />
E-Mail info@safetyweb.ch, www.safetyweb.ch<br />
be safe!<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>63
BILDUNG<br />
AGVS Business Academy<br />
FEBRUAR<br />
Videotraining im Autoverkauf<br />
Im Fokus stehen die Ideen, Produktion und<br />
Einsatz von Videos im Autoverkauf.<br />
> > 7. <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />
> > 14. Mai <strong>2019</strong>, Bern<br />
Das Google-Basics-Training<br />
für den Autohandel<br />
In diesem Training erfahren<br />
Sie, wie Sie Google MyBusiness, Google<br />
SEO und Google SEA zielgerichtet für Ihr<br />
Autohaus einsetzen. Der Einsteigerkurs<br />
«Google Basics» gibt einen Einblick in die<br />
wichtigsten Werkzeuge und Massnahmen<br />
für eine verbesserte Sichtbarkeit in Google.<br />
Sie lernen, wie Sie Ihr Unternehmen<br />
dort optimal präsentieren und mögliche<br />
Marketingangebote wie Google Adwords<br />
selbst steuern können.<br />
> > 18. <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>, Bern<br />
> > 13. Mai <strong>2019</strong>, Winterthur<br />
Dialog <strong>–</strong> das neue Mitarbeitergespräch<br />
Für angehende und bisherige Führungsverantwortliche,<br />
die ihre Mitarbeitergespräche<br />
effizienter und erfolgreicher gestalten<br />
wollen und bereit sind, sich intensiv mit der<br />
wirksamen Mitarbeiterentwicklung auseinanderzusetzen.<br />
> > 20. <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>, Winterthur<br />
Elektroinstruktion für Hochvoltsysteme<br />
in Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />
Die Teilnehmenden sind in der Lage,<br />
sichere Voraussetzungen für Arbeiten an<br />
der elektrischen Anlage von Hybrid- und<br />
Elektrofahrzeugen zu schaffen.<br />
> > 26.-27. <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>, Bern<br />
Weitere Ausbildungspartner unter:<br />
> > agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/<br />
hochvolt-zertifizierung<br />
APRIL<br />
Grundlagen Flottenverkauf<br />
Fahrzeugflotten in Unternehmen zu<br />
bewirtschaften, erfordert von den<br />
Verantwortlichen umfassende Kenntnisse<br />
und Fähigkeiten. Lernen Sie in diesem<br />
Kurs den Flottenmarkt und dessen<br />
Bewirtschaftungsformen kennen!<br />
> > 11. April <strong>2019</strong>, Horw<br />
> > 17. Mai <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />
64<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Modules didactiques de l’UPSA<br />
pour formateurs professionnels des<br />
formations initiales techniques<br />
Il ne faut pas que du savoir-faire<br />
technique pour former la relève.<br />
Préparez-vous dès maintenant pour<br />
être prêts à encadrer vos nouvelles<br />
personnes en formation afin de pouvoir<br />
foncer ensemble.<br />
« Utiliser avec compétence<br />
les instruments des nouvelles<br />
ordonnances de formation »<br />
> > 11 avril <strong>2019</strong>, Yverdon<br />
MAI<br />
Facebook, Xing, Twitter und<br />
WhatsApp im Autoverkauf<br />
Der Workshop zeigt neuartige<br />
Möglichkeiten auf, wie die Plattformen<br />
eingesetzt werden können, um noch erfolgreicher<br />
zu verkaufen. Dieser Workshop wurde<br />
explizit für die Automobilbranche konzipiert.<br />
> > 6. Mai <strong>2019</strong>, Bern<br />
Séminaire de gestion des occasions<br />
> > 10 mai <strong>2019</strong>, Paudex<br />
AGVS-Didaktikmodul für Berufsbildner<br />
der technischen Grundbildungen<br />
Zum Ausbilden von Nachwuchskräften<br />
gehört nicht nur technisches Knowhow.<br />
Machen Sie sich jetzt fit<br />
für Ihre neuen Lernenden, damit Sie<br />
gemeinsam Vollgas geben können.<br />
«Lernende selektieren»<br />
> > 14. Mai <strong>2019</strong>, Mülenen<br />
> > 4. Juni <strong>2019</strong>, Winterthur<br />
> > 10. September <strong>2019</strong>, Sissach<br />
«Die Instrumente der neuen Bildungsverordnung<br />
kompetent einsetzen»<br />
> > 9. Mai <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />
> > 23. Mai <strong>2019</strong>, Chur<br />
Meine Wirkung als<br />
Führungsverantwortliche/r<br />
Von den Grundregeln der Kommunikation über<br />
die Rolle einer Führungsperson: Alltagssituationen<br />
werden im Seminar besprochen.<br />
Die Teilnehmer erarbeiten gemeinsam<br />
Lösungen.<br />
> > 21. Mai <strong>2019</strong>, Horw<br />
JUNI<br />
Formation vidéo dans la vente<br />
automobile mise en œuvre pratique<br />
et simple<br />
Cet atelier est conçu pour la branche<br />
automobile. L’accent est mis sur les points<br />
suivants : les idées, la production et l’utilisation<br />
de vidéos dans la vente automobile.<br />
> > 24 juin <strong>2019</strong>, Yverdon<br />
AUGUST<br />
Automobil-Verkaufsberater/in mit<br />
eidgenössischem Fachausweis<br />
Der Lehrgang umfasst acht Module, die<br />
einzeln abgeschlossen werden. Sind alle<br />
erfolgreich bestanden, steht der Weg<br />
offen, den eidgenössischen Fachausweis<br />
zu erlangen.<br />
Dauer: drei Semester, berufsbegleitend<br />
> > 22. August <strong>2019</strong>, Bern<br />
Diese und weitere interessante Themen<br />
finden Sie online in der Business Academy.<br />
Retrouvez ces thèmes, et bien d’autres,<br />
dans la Business Academy en ligne.<br />
Facebook, Xing, Twitter et Whats-<br />
App dans la vente automobile<br />
L’atelier montre de nouvelles possibilités<br />
pour utiliser ces différentes<br />
plateformes afin de vendre encore<br />
plus efficacement. Cet atelier est spécialement<br />
conçu pour la branche automobile.<br />
> > 13 mai <strong>2019</strong>, Yverdon<br />
Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />
Les cours sont proposés dans la langue<br />
correspondante. D’autres cours seront proposés<br />
agvs-upsa.ch, Rubrik :<br />
ultérieurement. Mise à jour sur agvs-upsa.ch. Berufsbildung/AGVS Business Academy<br />
Der B2B Marktplatz der Schweiz<br />
Mit über 20‘000 Fahrzeuge und<br />
7‘600 aktiven Käufern aus dem<br />
In- und Ausland.<br />
Wo Angebot und Nachfrage sich treffen.<br />
Wir unterstützen Sie bei Eintauschfahrzeugen<br />
und Standtagebereinigungen - für ein proaktives<br />
Occassionsmanagement.<br />
www.carauktion.ch<br />
+41 55 533 40 00<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>65
BILDUNG<br />
Aktuelle regionale Veranstaltungen zur<br />
Aus- und Weiterbildung im Automobilgewerbe<br />
LEHRGANG FAHRZEUGRESTAURATOR<br />
Fachrichtung Automobiltechnik<br />
> > fahrzeugrestaurator.ch<br />
AARGAU<br />
Automobildiagnostiker/in<br />
Informationsabend:<br />
Donnerstag, 7. März <strong>2019</strong><br />
Start Lehrgang: Mittwoch, 4. September <strong>2019</strong><br />
Ort : Weiterbildungszentrum, Lenzburg<br />
> > wbzlenzburg.ch<br />
BERN<br />
Höhere Berufsbildung im Automobilgewerbe<br />
BP und HFP<br />
Informationsanlässe mit Dozierenden und<br />
Vertretern des AGVS:<br />
• 6. März <strong>2019</strong>, 19 bis 20.30 Uhr<br />
Ort: AGVS-Sektion Oberland, Stationsstrasse<br />
6, 3711 Mülenen<br />
• 20. März <strong>2019</strong>, 19 bis 20.30 Uhr<br />
Ort: GIBB, Lorrainestrasse 1, 3013 Bern<br />
> > gibb.ch/weiterbildung<br />
Automobildiagnostiker/in<br />
Start Lehrgang: Mittwoch, 14. August <strong>2019</strong><br />
Ort: GIBB<br />
Betriebswirt/in im Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: Freitag, 16. August <strong>2019</strong><br />
Ort: GIBB<br />
Werkstattkoordinator/in im<br />
Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: Freitag, 16. August <strong>2019</strong><br />
Ort: GIBB<br />
Kart-Event AGVS Sektion Bern für Schüler<br />
der siebten bis neunten Klassen<br />
Mittwoch, 1. Mai <strong>2019</strong>, 13.30 Uhr<br />
Ort: Kartbahn, Lyss<br />
> > agvs-be.ch<br />
Automobil-Verkaufsberater/in<br />
Infoabend: Donnerstag, 21. März <strong>2019</strong>, 18 Uhr<br />
Start Lehrgang: August <strong>2019</strong><br />
Ort: Mobilcity, Bern<br />
> > agvs-upsa.ch<br />
CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />
Automobildiagnostiker/in<br />
Start Lehrgang: August 2020<br />
ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur<br />
> > ibw.ch<br />
HORW<br />
Automobildiagnostiker<br />
und Automobil-Werkstattkoordinator<br />
Start Vorbereitungskurs: August <strong>2019</strong><br />
Ort: AGVS Ausbildungszentrum Horw<br />
Infoabend: Donnerstag, 21. <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>,<br />
18 Uhr<br />
> > agvs-zs.ch<br />
ST. GALLEN<br />
Automobildiagnostiker/in<br />
Neu mit Einführungstagen<br />
Start Lehrgang: August <strong>2019</strong><br />
Ort: AGVS Ausbildungszentrum, St. Gallen<br />
> > agvs-abz.ch<br />
THURGAU<br />
Automobildiagnostiker/in<br />
Infoabend: Mittwoch, 13. März <strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />
Start Lehrgang: August <strong>2019</strong><br />
Ort : Gewerbliches Bildungszentrum,<br />
Weinfelden<br />
> > gbw.ch<br />
WINTERTHUR<br />
Informationsanlass Weiterbildungen<br />
im Automobilgewerbe<br />
Montag, 25. <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />
Ort : Schweizerische Technische Fachschule<br />
Winterthur (STFW)<br />
> > stfw.ch/info<br />
Automobil-Verkaufsberater<br />
Start Lehrgang: 20. August <strong>2019</strong><br />
Ort: STFW<br />
> > stfw.ch/aavb<br />
Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: 21. August <strong>2019</strong><br />
Ort: STFW<br />
> > stfw.ch/abwa<br />
Automobildiagnostiker<br />
Personenwagen / Nutzfahrzeuge<br />
Automobil-Werkstattkoordinator<br />
Start Lehrgang: 2./3. September <strong>2019</strong><br />
Ort: STFW<br />
> > stfw.ch/ad sowie stfw.ch/adwo<br />
Kundendienstberater im Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: Januar 2020<br />
Ort: STFW<br />
> > www.stfw.ch/akb<br />
FÜR EIN GARAGENTEAM<br />
MIT VIEL PRAXISWISSEN.<br />
- Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />
- Automobildiagnostiker PW / NFZ<br />
- Automobil-Werkstattkoordinator<br />
- Automobil-Verkaufsberater<br />
- Kundendienstberater im Automobilgewerbe<br />
www.stfw.ch<br />
INFO-VERANSTALTUNG<br />
Mo, 25.02.<strong>2019</strong> um 19 Uhr<br />
Anmelden: stfw.ch/info<br />
66<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Conseiller de service à la clientèle<br />
Séance d’information : 30 avril <strong>2019</strong>, 18 h<br />
Prochaine session : septembre <strong>2019</strong><br />
Localité : Centre Patronal de Paudex<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Prochaine session : novembre <strong>2019</strong><br />
Centre de formation UPSA, Genève<br />
> > formation-upsa-ge.ch<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Prochaine session : Janvier 2020<br />
Localité : Centre de formation UPSA-VAUD,<br />
Yverdon-les-Bains<br />
> > www.formation.upsa-vd.ch<br />
ZÜRICH<br />
Infoabende Automobiltechnik<br />
• Donnerstag, 21. <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
• Donnerstag, 3. März <strong>2019</strong><br />
Ort: TBZ, Zürich<br />
> > tbz.ch<br />
Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: 23. August <strong>2019</strong>, berufsbegleitend,<br />
jeweils freitags<br />
Ort: TBZ<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/in BP<br />
und mit Zertifikat AGVS<br />
Start: 16. September <strong>2019</strong>, berufsbegleitend<br />
(montags ganztägig oder dienstag- und<br />
donnerstagabends)<br />
Ort: TBZ, Zürich<br />
ROMANDIE<br />
Brevet fédéral de conseiller de vente<br />
en automobile<br />
Séance d’information : 14 février <strong>2019</strong>, 18 h<br />
Prochaine session : avril <strong>2019</strong><br />
Localité : Centre Patronal de Paudex<br />
> > romandieformation.ch<br />
Diplôme fédéral de gestionnaire<br />
d’entreprise de la branche automobile<br />
Prochaine session : mars <strong>2019</strong><br />
Localité : Centre Patronal de Paudex<br />
Coordinateur d’atelier automobile<br />
Séance d’information : 14 mai <strong>2019</strong>, 18 h<br />
Prochaine session : septembre <strong>2019</strong><br />
Localité : Centre Patronal de Paudex<br />
VALAIS<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Prochaine session : Automne <strong>2019</strong><br />
Localité : Ecole Professionnelle Technique<br />
et des Métiers (EPTM), Sion<br />
> > formationcontinuevalais.ch<br />
Coordinateur d’atelier automobile<br />
Prochain session : Automne <strong>2019</strong><br />
Localité : EPTM, Sion<br />
TESSIN<br />
Corso preparatorio all’esame per<br />
Meccanico diagnostico d’automobili<br />
Sede dei corsi: Centro di formazione<br />
professionale UPSA, Biasca<br />
> > upsa-ti.ch<br />
Aus den Sektionen<br />
Für eine Publikation im <strong>AUTOINSIDE</strong> melden<br />
Sie uns bitte Ihre Daten zu den aktuellen Infoveranstaltungen<br />
und Lehrgängen im Automobilgewerbe<br />
an myfuture@agvsupsa.ch.<br />
Informationen zu allen<br />
Weiter bildungen erhalten Sie<br />
unter agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/hoehereberufs<br />
bildung.<br />
TBZ<br />
HF<br />
Technische Berufsschule Zürich<br />
Höhere Fachschule HF<br />
Sihlquai 101, 8005 Zürich<br />
Tel. 044 446 95 11<br />
admin.hf@tbz.zh.ch<br />
Informationen: www.tbz.ch<br />
Weiterbildung<br />
- Betriebswirt/in im Automobilgewerbe mit eidg. Diplom<br />
- Automobilwerkstattkoordinator/in mit eidg. Fachausweis<br />
- Werkstattkoordinator/in mit Zertifikat AGVS/VSCI<br />
- Carrosseriefachmann/frau mit Zertifikat VSCI<br />
- Carrosseriewerkstattleiter/in mit eidg. Diplom<br />
Infoabende: 21.2. / 7.3. / 11.4. / 6.5. / 23.5.19<br />
Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung via Mail oder Tel.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>67
SPONSORED CONTENT<br />
Swisscom<br />
Cloud bringt Sicherheit<br />
Cyber-Attacken abwehren, bevor sie die Infrastruktur angreifen: Das ist die offensichtlichste Massnahme eines Cloud-<br />
Anbieters zum Schutz der Kundendaten. Doch Cloud-Security geht noch viel weiter und unterstützt Unternehmen auch in<br />
nicht so offensichtlichen Bereichen.<br />
pd. Wenn ein Unternehmen nicht von Ransomware wie Petya oder<br />
WannaCry betroffen war, kann das drei Gründe haben: Es wurde<br />
nicht angegriffen, die Verantwortlichen haben die passenden Schutzmassnahmen<br />
ergriffen <strong>–</strong> oder sie waren über den Cloud-Anbieter<br />
bereits geschützt. Gerade bei Cyber-Attacken ist eine frühzeitige Reaktion<br />
entscheidend. Tobias Langbein, IT-Sicherheitsarchitekt bei<br />
Swisscom: «Indem wir präventiv reagieren und Schutzmassnahmen<br />
ergreifen, können wir reale Schäden vermeiden, die durch den Ausfall<br />
unternehmenskritischer Systeme entstehen könnten.»<br />
Die Sicherheitsexpertise und das technische Sicherheitsdispositiv<br />
eines Cloud-Anbieters kommen also direkt den Kunden zugute,<br />
deren Anwendungen und Systeme in der Cloud laufen. Die Nutzer<br />
profitieren, ohne selbst die entsprechende Infrastruktur und das<br />
nötige Fachwissen aufbauen zu müssen.<br />
Mehr als Schutz vor Malware<br />
Doch der Schutz vor Cyber-Angriffen ist nur ein Puzzleteil im<br />
gesamten System der Cloud-Sicherheit. Sie umfasst einerseits<br />
technische Massnahmen zum Schutz vor Angriffen, um die Datensicherheit<br />
und Verfügbarkeit sicherzustellen. Andererseits gehören<br />
die Zutrittskontrollen beim Eingang zum Rechenzentrum selbst<br />
Sonderkonditionen für AGVS-Mitglieder<br />
Verbandsmitglieder des AGVS profitieren von Sonderkonditionen auf<br />
ausgewählte Swisscom-Produkte.<br />
Gerne beraten die Swisscom-Experten bei Fragen persönlich unter<br />
Telefon 0800 800 568 oder auf Anfrage an agvs.info@swisscom.com.<br />
genauso dazu. Sie sind nötig, obwohl Attacken meist übers Internet<br />
erfolgen, wie Tobias Langbein erklärt: «Die Sicherheitsmassnahmen<br />
müssen alle Aspekte umfassen. Sonst können wir die Sicherheit<br />
nicht nachvollziehbar gewährleisten. Wir sichern unseren Kunden<br />
die Einhaltung von Sicherheitsstandards vertraglich zu», sagt Tobias<br />
Langbein. «Anhand von Audits können wir die Einhaltung auch belegen.<br />
KMU sind oft mit Compliance-Anforderungen konfrontiert,<br />
die sie selbst nur schwer nachweisen können. Als Cloud-Provider<br />
können wir diesen Nachweis für unsere Kunden erbringen.»<br />
«Swissness» für lokale Bedürfnisse<br />
Zertifizierungen und Audits machen Sicherheitsmassnahmen<br />
nachvollziehbar. Diese Transparenz schafft Vertrauen. Und es liegt<br />
auf der Hand, dass Unternehmen von ihrem Cloud- Anbieter die Einhaltung<br />
von Sicherheitsstandards erwarten. Doch die Anforderungen<br />
gehen gemäss Tobias Langbein über reine Sicherheitsmassnahmen<br />
hinaus: «Unsere Kunden erwarten von uns ‹Swissness›.» Das bedeutet<br />
zum einen, dass die Daten in der Schweiz gespeichert sind<br />
und der Vertrags- und Gerichtsstandort in der Schweiz liegt. Einige<br />
Kunden verlangen aber auch, dass nur aus der Schweiz heraus auf<br />
die Daten zugegriffen werden kann. Diese «Swissness»-Aspekte sind<br />
es denn auch, was Swisscom von globalen Cloud-Anbietern unterscheidet.<br />
Oder, wie es Tobias Langbein formuliert: «Wir bieten ein<br />
lokales Cloud- Angebot für Unternehmen mit spezifischen lokalen<br />
Bedürfnissen.» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
swisscom.ch/it<br />
68<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Mediales Echo für Mobility-Pilotversuch<br />
> Radio SRF porträtiert Nidwaldner Garage<br />
sco. Das Regionaljournal Zentralschweiz<br />
auf Radio SRF1 berichtete am Freitag über<br />
den gemeinsamen Test des AGVS mit der<br />
Genossenschaft Mobility. Dabei werden<br />
Garagenfahrzeuge mit Carsharing-Tech nol ogie<br />
ausgestattet und den rund 100 000 Mobility-<br />
Kunden zur Verfügung gestellt.<br />
Das Projekt soll für beide Seiten Vorteile<br />
bringen: Mobility kann ihr Standortnetz<br />
ausbauen und flexibilisieren. Gerade<br />
in Städten wird es für die Mobility-Flotte<br />
laufend schwieriger, geeignete Parkplätze zu<br />
finden.<br />
Die teilnehmenden AGVS-Garagisten<br />
machen aus ihren «Stehzeugen» Fahrzeuge.<br />
Tausende von Occasionen und Ersatzfahrzeugen<br />
stehen oft rund um die Uhr still.<br />
Werden sie genutzt, erwirtschaften sie<br />
immerhin einen Deckungsbeitrag. «Jeder<br />
Franken, den unsere Mitglieder damit verdienen,<br />
ist ein guter Franken», sagt AGVS-<br />
Zentralpräsident Urs Wernli.<br />
Karl Baumann, der das Projekt seitens des<br />
Freude über das neue Angebot (v.l.): Mobility-Sprecher Patrick Eigenmann, AGVS-Projektleiter Karl Baumann<br />
und Fabian Bissig von den Alu-Car Garagen AG in Stans. (Bild SRF)<br />
AGVS leitet, freut sich über das rege Interesse<br />
der Garagisten. «Als wir am 10. Dezember<br />
die Medieninformation veröffentlicht hatten,<br />
kamen sofort zahlreiche Garagisten auf<br />
mich zu und erkundigten sich über die Anforderungen.»<br />
Andere versuche er im persönlichen Gespräch<br />
vom zukunftsträchtigen Projekt zu<br />
überzeugen.» Interessenten melden sich direkt<br />
bei karl.baumann@agvs-upsa.ch.<br />
Der Pilot ist auf ein Jahr angesetzt, in dem<br />
Erfahrungen und Kundenfeedback gesammelt<br />
wird. Bis Mitte Jahr sollen rund 50 Garagen<br />
beteiligt sein, danach wird rollen aufgestockt.<br />
Sowohl die Verantwortlichen bei Mobility wie<br />
auch beim AGVS sind vom Erfolg des Projekts<br />
überzeugt. <<br />
Online Buchungs System<br />
Werkstatt Prozess Board<br />
2 von vielen Neuenheiten im <strong>2019</strong><br />
booking.gcsag.ch<br />
...die passende IT-Lösung!<br />
Tel. 058 521 30 30 ¦ info@gcsag.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>69
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Multi-Channel-Marketing<br />
Ohne Risiko zum eigenen<br />
Webshop<br />
Multi-Channel-Marketing wird auch für Garagisten immer wichtiger. Dank Tools wie garagino.ch können sie einfach und<br />
ohne grosses Risiko auf den Zug aufspringen, bevor er abgefahren ist. André Bissegger<br />
Garagenkunden wollen in Zukunft vermehrt Reservationen, Termine oder Beschaffungen für ihr Auto im Internet<br />
tätigen. Mit garagino.ch können Garagisten mit einem eigenen Webshop im Internet präsent sein.<br />
Kunden nutzen heute verschiedene Kanäle,<br />
um sich über Produkte zu informieren oder sie zu<br />
kaufen. Die Unternehmen müssen daher verschiedene<br />
Kommunikations- und Vertriebswege<br />
bereitstellen, wenn sie ihre Zielgruppe<br />
dort ansprechen wollen, wo sie sich aufhält.<br />
Die Lösung: Multi-Channel-Marketing.<br />
«Dafür braucht es keine vielköpfige Marketingund<br />
Kommunikationsabteilung», sagt AGVS-<br />
Geschäftsleitungsmitglied Markus Aegerter.<br />
«Zahlreiche Tools aus diesem Werkzeugkasten<br />
des Marketings sind heute auch für<br />
kleinere Garagen verfügbar und einfach in<br />
der Handhabung.»<br />
Eigener Webshop ohne grosse<br />
Investitionen<br />
Aegerter denkt dabei an garagino.ch,<br />
eine kostenlose Dienstleistung der ESA. Die<br />
Gratisplattform steht sowohl den ESA-Mitinhabern<br />
wie auch AGVS-Mitgliedern zu Verfügung.<br />
«Die Garagisten haben mit garagino.<br />
ch die Möglichkeit, mit einem eigenen<br />
Webshop im Internet präsent zu sein, ohne<br />
diesen mit grossem finanziellen Aufwand<br />
selber entwickeln, betreiben und bewerben<br />
zu müssen», sagt Matthias Krummen, Leiter<br />
Management Services und Kommunikation<br />
bei der ESA. Für die Garagisten fallen weder<br />
Investitionen, noch Lizenz-, Transaktionsoder<br />
Transportkosten an. Zudem können<br />
die Betriebe unter anderem von einem<br />
integrierten Terminplaner profitieren und<br />
müssen sich keine Sorgen wegen Zahlungsausfällen<br />
machen: Die ESA übernimmt<br />
das komplette Inkasso für Produkte und<br />
Dienstleistungen. Garagino.ch ist die digitale<br />
Visitenkarte des Garagisten für seinen Betrieb<br />
sowie die angebotenen Produkte und<br />
Dienstleistungen.<br />
Für Krummen liegen die Vorteile auf der<br />
Hand: «Mit Garagino können sich Garagisten<br />
<strong>–</strong> ohne unternehmerisches Risiko eingehen<br />
zu müssen <strong>–</strong> dieser neuen Kommunikationsplattform<br />
annähern, sich noch ohne Hektik<br />
damit befassen, produktiv testen und<br />
Know-how aufbauen.»<br />
Digitale Plattformen werden zum<br />
Alltag<br />
Er ist überzeugt, dass digitale Plattformen<br />
auch in der Automobil-Branche<br />
zum Alltag werden. «Die Menschen werden<br />
zukünftig auch für ihr Auto vermehrt<br />
Reservationen, Termine, Beschaffungen oder<br />
Anfragen via Internet tätigen <strong>–</strong> so wie sie<br />
auch heute schon Restaurantreservationen<br />
vornehmen, ein Haushaltgerät kaufen, Kinotickets<br />
reservieren oder ein Hotel buchen.»<br />
Treiber der Entwicklung ist laut Krummen<br />
nicht nur die Suche nach dem Preisvorteil,<br />
«sondern die Möglichkeit, die Abklärungen,<br />
Buchungen oder Reservationen dann vorzunehmen,<br />
wenn es den Kunden gerade am<br />
besten passt». Also spät abends vor dem<br />
Fernsehgerät, während einer Zugfahrt oder<br />
am Wochenende.<br />
Noch habe aber keine digitale Plattform<br />
in der Schweizer Garagenbranche<br />
den wirklichen Durchbruch geschafft, was<br />
aus Branchensicht positiv sei. «Es bedeutet,<br />
dass die Kunden momentan noch konventionell<br />
<strong>–</strong> also stationär <strong>–</strong> mit den Garagen<br />
kommunizieren wollen», sagt Krummen. Es<br />
sei aber nur eine Frage der Zeit, bis sich dies<br />
ändere.<br />
Garagino.ch als gemeinsame Antwort<br />
auf Grosshändler<br />
Die ESA sieht garagino.ch als gemeinsame<br />
Antwort des Autogewerbes auf das preisgetriebene<br />
Angebot internationaler Grosshändler<br />
sowie kommerzielle Plattformen.<br />
Die Genossenschaft hat in ihren Statuten<br />
den Auftrag stehen, «die wirtschaftliche<br />
Leistungsfähigkeit der Automobilbranche<br />
der Schweiz» zu fördern. Auf dieser Grundlage<br />
finanziert die ESA die gesamte Plattform<br />
<strong>–</strong> und will sie auch entsprechend weiterentwickeln:<br />
«Laufende technische sowie<br />
inhaltliche Entwicklungen sind in dieser sich<br />
stark wandelnden Zeit absolut notwendig»,<br />
sagt Krummen.<br />
Per Ende Dezember 2018 machten bereits<br />
869 Garagen aus der ganzen Schweiz von<br />
diesem Angebot Gebrauch. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.garagino.ch<br />
70<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Online-Terminvereinbarung<br />
Mit einem Klick<br />
zum Wunschtermin<br />
Von Kunden gewünscht, aber noch nicht weit verbreitet:<br />
Online-Terminvereinbarungstools. Dabei bieten sie für die<br />
Kunden und die Garagisten viele Vorteile. André Bissegger<br />
Ein Automobilist braucht einen Termin bei seiner Garage <strong>–</strong> und<br />
weiss selbst, wann er Zeit hat. Mit einem Blick in den Online-Terminplaner<br />
des Garagisten sieht er, welche freien Zeitfenster zur Verfügung<br />
stehen. Er reserviert den Termin direkt mittels Klick. Klingt einfach,<br />
ist für die Kunden bequem und wird in Zeiten der Digitalisierung zunehmend<br />
nachgefragt. So zeigt eine Umfrage des deutschen<br />
Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von «Das Telefonbuch»<br />
von Anfang 2018, dass sich 67 Prozent der Kunden Online-<br />
Terminvereinbarungstools bei Autowerkstätten wünschen. Nur<br />
bei Restaurants (77 Prozent), Zahnärzten (76 Prozent) und Allgemeinmedizinern<br />
(75 Prozent) ist der Wunsch noch grösser. Demgegenüber<br />
bietet gut ein Drittel der befragten deutschen Garagisten (36 Prozent)<br />
die Möglichkeit einer Online-Terminvereinbarung an.<br />
Die Studie kommt zum Schluss, dass die Dienstleistungsbranche<br />
in Hinblick auf die Terminvergabe noch nicht im Zeitalter<br />
der Digitalisierung angekommen sei <strong>–</strong> nach wie vor werde meist mit<br />
Stift und Papier geplant. Und es ist keine Änderung in Sicht: Von den<br />
Garagisten gaben beispielsweise nur gerade 16 Prozent an, sich über<br />
Online-Buchungstools informiert zu haben. Bei den Anwälten waren<br />
es sieben und bei Ärzten sogar nur drei Prozent. Gleichzeitig erklärten<br />
38 Prozent, sich «sehr wahrscheinlich» eher für einen Dienstleister zu<br />
entscheiden, der eine Online-Terminvergabe anbietet.<br />
Garagisten sparen Zeit und steuern Kunden<br />
In der Schweiz gibt es zwar einige, vor allem grössere Garagisten,<br />
bei denen die Kunden ihren Termin online reservieren können, teilweise<br />
mittels eigener App. Bei kleineren Werkstätten sucht man diese<br />
Möglichkeit jedoch oft vergeblich. Forsa ging der Frage nach, weshalb<br />
so viele ihre Termine online buchen möchten. 88 Prozent betonten die<br />
gute Sichtbarkeit von freien Terminen und 82 Prozent schätzen die<br />
Möglichkeit, ortsunabhängig rund um die Uhr Termine vereinbaren<br />
zu können. Ausserdem gehe es schneller als am Telefon (78 Prozent)<br />
und die Kunden erhalten eine Bestätigung/Erinnerung (75 Prozent).<br />
Die Garagisten sparen vor allem Zeit und schaffen Ordnung: Es gibt<br />
weniger Telefongespräche und E-Mail-Konversationen.<br />
Die Termine müssen nicht mehr von Hand in der Garagenagenda<br />
eingetragen oder auf Zetteln notiert werden. Die Terminfindung und<br />
der Eintrag im Werkstattkalender geschehen dank eines digitalen<br />
Terminplaners automatisch. Storniert ein Kunde seinen Termin, entfällt<br />
das Durchstreichen im Buch <strong>–</strong> und das Zeitfenster wird für andere<br />
Kunden verfügbar. Zudem können Garagisten dank der digitalen<br />
Lösung, die auf der eigenen Website eingebunden wird, ihren Terminkalender<br />
optimal auslasten. Doch wie findet der Garagist ein passendes<br />
Online-Terminvereinbarungstool? Der Markt ist gross, die Anbieter<br />
sind vielfältig. Der AGVS empfiehlt, zuerst bei den Garagensoftwareoder<br />
Teilelieferanten nachzufragen, ob sie ein entsprechendes Tool anbieten.<br />
<<br />
www.saa-expo.ch<br />
Like us on<br />
facebook.com/saaexpo<br />
instagramm.com/saaexpo<br />
Die Kurz-Fachmesse des<br />
Schweizer Automotive -<br />
Zubehörmarkts an der GIMS<br />
7. bis 11. März <strong>2019</strong><br />
In den ersten Tagen der Geneva International Motor<br />
Show <strong>2019</strong> findet für Garagisten und alle Interessierten<br />
zum dritten Mal die fünftägige Kurz-Fachmesse<br />
SAA Expo statt. Staunen Sie über die Highlights der<br />
SAA Aussteller <strong>–</strong> Sie erkennen Sie am SAA Gütesiegel.<br />
Für Emotionen sorgt wieder die SAA Drift Challenge.<br />
Auf junges und junggebliebenes Fachpublikum warten<br />
packende Rennen und heisse Gymkhana-Drifts.<br />
Besuchen Sie den SAA Stand Nr. 7013-SP in der Halle 7,<br />
stellen Sie Ihre Geschicklichkeit unter Beweis und<br />
gewinnen Sie die SAA Drift Challenge!<br />
Wir freuen uns, Sie vom 7. bis 11. März <strong>2019</strong><br />
an der Kurz-Fachmesse begrüssen zu dürfen.<br />
Ihr SAA swiss automotive aftermarket<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>
GARAGENWELT<br />
GCS Schweiz AG<br />
gcsag.ch / mobil.gcsag.ch / booking.gcsag.ch<br />
> Der Rentabilitätsturbo für die Werkstatt dank aktiver Prozessunterstützung<br />
pd. Die GCS Schweiz<br />
AG unterstützt mit ihren<br />
innovativen Software-<br />
Produkten alle Prozesse, die in<br />
einer Garage oder Carrosserie<br />
für die Reparatur notwendig<br />
sind. Das Jahr <strong>2019</strong> startet<br />
bei der Software-Firma mit<br />
der Lancierung verschiedener<br />
Produkte, die den Garagisten<br />
noch besser bei seiner Arbeit<br />
unterstützen. Dabei werden<br />
der integrative Weg und die<br />
Vernetzung mit allen wichtigen<br />
Marktteilnehmern der letzten<br />
Jahre konsequent weiterverfolgt.<br />
Das garantiert allen<br />
Anwendern die Kontinuität,<br />
die für flexible Prozessunterstützung<br />
notwendig ist und<br />
am Ende dem Garagisten mehr<br />
Zeit für die optimale Kundenbetreuung<br />
ermöglicht.<br />
Mit dem neuen Online-<br />
Buchungssystem wird der<br />
Kunde individuell zum Besuch in<br />
die Werkstatt eingeladen, <strong>–</strong> sei<br />
es für den Reifenservice, die<br />
Jahreskontrolle oder für andere<br />
wichtige Arbeiten. Der Kunde<br />
bucht online den Termin, der<br />
ohne weiteren Klick direkt im<br />
Auftragssystem erfasst und in<br />
das Planungssystem übergeben<br />
wird.<br />
Ist das Fahrzeug angeliefert,<br />
wird die Werkstattkarte automatisch<br />
im neuen Werkstatt-<br />
Prozess-Board angezeigt. Jeder<br />
Mitarbeiter ist jederzeit auf dem<br />
aktuellen Stand des Auftragsfortschritts.<br />
Je nach Arbeitsfortschritt<br />
ist auch ersichtlich,<br />
in welchem Prozess respektive<br />
in welcher Abteilung sich das<br />
Fahrzeug befindet.<br />
Nebst den beiden neuen<br />
Modulen «OBS» und «WPB»<br />
gibt es den «Easytimer», der<br />
alle wichtigen Termine anzeigt<br />
und mit dem neuen Ressourcenmanager<br />
eine optimale Auslastungsplanung<br />
sicherstellt.<br />
Neuheiten <strong>2019</strong><br />
Im Jahr <strong>2019</strong> wird vieles<br />
in der Gesamtlösung neu,<br />
dennoch bleibt alles Bewährte<br />
erhalten. Die neuen Produkte<br />
sind webbasiert und so gerätund<br />
ortsunabhängig nutzbar.<br />
Sie sind komplett im DMS-<br />
Hauptsystem «VIS/VCS» und<br />
«VES» integriert.<br />
Diese Neuheiten zur Prozessoptimierung<br />
sind heuer zu<br />
erwarten:<br />
• OBS: Online-Buchungssystem<br />
• WPB: Werkstatt-Prozess-<br />
Board<br />
• MOW: «Mobile Worker»<br />
für die Werkstatt und den<br />
Kundendienst<br />
• MAI: Mobile-Auftragsinfo,<br />
das komplette Auftragsdossier,<br />
auf das von überall<br />
zugegriffen werden kann<br />
• «EasyTimer»: Planung und<br />
Übersicht so einfach wie nie<br />
• Ressourcenmanager: einfach<br />
und flexibel Ressourcen<br />
zuteilen, wo sie gebraucht<br />
werden. <<br />
weiterbildung<br />
BILDUNGSGÄNGE MIT BERUFS- ODER HÖHERER FACHPRÜFUNG<br />
Höhere Berufsbildung im Automobilgewerbe<br />
Informationsanlässe mit Dozierenden und Vertretern des AGVS:<br />
<strong>–</strong> 6. März <strong>2019</strong>, 19.00 <strong>–</strong> 20.30 Uhr<br />
AGVS Sektion Oberland, Stationsstrasse 6, 3711 Mülenen<br />
<strong>–</strong> 20. März <strong>2019</strong>, 19.00 <strong>–</strong> 20.30 Uhr<br />
Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern (gibb),<br />
Lorrainestrasse 1, 3013 Bern<br />
Über folgende Bildungsgänge:<br />
> Automobildiagnostiker/in BP<br />
Kursbeginn: Mittwoch, 14. August <strong>2019</strong> | Kursdauer: 4 Semester<br />
> Werkstattkoordinator/in BP oder Verbandszertifikat<br />
Kursbeginn: Freitag, 16. August <strong>2019</strong> | Kursdauer: 4 bzw. 2 Semester<br />
> Betriebswirt/in HFP<br />
Kursbeginn: Freitag, 16. August <strong>2019</strong> | Kursdauer: 4 Semester<br />
Anmeldung an: regula.saegesser@gibb.ch<br />
Mehr Infos unter 031 335 91 45 oder www.gibb.ch/weiterbildung<br />
72<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
GARAGENWELT<br />
Bieri Carport<br />
bieri.ch<br />
> Der elegante Carport für jeden Standort<br />
pd. Der Bieri Carport ist ein<br />
eleganter Unterstand für Autos,<br />
Motor- und Fahrräder, Container,<br />
Gartengeräte etc. Die textile<br />
Dachmembrane bietet ganzjährig<br />
Schutz vor beispielsweise Regen,<br />
Hagel, Schnee, Sonne, Baumharz<br />
oder Laub. Die Membrane<br />
wird über die freistehende<br />
Stahlkonstruktion gespannt,<br />
was dem Carport seine elegante<br />
Form verleiht. Je nach Farbwahl<br />
des Textils sind die Membranen<br />
lichtdurchlässig. So entsteht<br />
darunter ein heller und dennoch<br />
sonnengeschützter Ort.<br />
Die aufs Minimum reduzierte<br />
Konstruktion bietet sich sehr gut<br />
auch als Ergänzung zu architektonisch<br />
anspruchsvollen und<br />
eigenständigen Bauten an. Der<br />
Carport wird erfolgreich bei<br />
Ein- und Mehrfamilienhäusern,<br />
Firmenparkplätzen und im Autohandel<br />
eingesetzt. Der modular<br />
aufgebaute Unterstand kann beliebig<br />
erweitert werden, so dass<br />
vom Einzel- oder Doppelcarport<br />
eine Grossüberdachung wird.<br />
Ob für ein Einfamilienhaus oder für Firmenparkplätze, der Bieri Carport sieht überall<br />
elegant aus und bietet ganzjährigen Schutz.<br />
Besonderheiten des Carports<br />
• Standardausführung aus<br />
Profilstahl, feuerverzinkt<br />
• Zusammenschraubbare<br />
Elemente<br />
• Membrane aus PVCbeschichtetem<br />
Polyestergewebe<br />
mit schmutzabweisendem<br />
Finish<br />
• Stützen können direkt auf<br />
einem Betonfundament<br />
montiert werden<br />
• Kann ohne Bodenverankerung<br />
montiert werden<br />
(Voraussetzung dafür ist ein<br />
tragfähiger, ebener Untergrund<br />
wie Asphalt, Beton<br />
oder Kies). <<br />
Carex Autozubehör AG<br />
carex.ch<br />
> Nicht nur sportliche Optik: Höhenverstellbare H&R-Federsysteme und -Gewindefedern<br />
pd. Die höhenverstellbaren<br />
H&R-Federsysteme wurden für<br />
die Verwendung bei Fahrzeugen<br />
mit serienmässig adaptiven oder<br />
härteverstellbaren Dämpfern<br />
entwickelt. Diese Federsysteme<br />
ermöglichen eine<br />
variable Tiefer legung unter<br />
Beibehaltung der Seriendämpfer<br />
ohne Funktionseinschränkung.<br />
Die Produktvorteile der H&R-<br />
Federsysteme liegen auf der<br />
Hand:<br />
• Sportliche Optik und<br />
Performance<br />
• Absenkung des Fahrzeugschwerpunkts<br />
im geprüften<br />
Bereich<br />
• Individuelle Tieferlegung mit<br />
serienmässig adaptiven oder<br />
elektronisch verstellbaren<br />
Stossdämpfern<br />
• Voll funktionsfähige serienmässige<br />
Härteverstellung der<br />
Dämpfer bleibt erhalten<br />
• Optimierte Fahrdynamik<br />
• Keine Anpassung der<br />
serienmässigen Elektronik<br />
erforderlich<br />
• CH-Zulassung<br />
Für verschiedene Fahrzeuge<br />
erhältlich<br />
Die H&R-Federsysteme sind<br />
für diverse Fahrzeuge erhältlich<br />
wie zum Beispiel Audi R8, RS4,<br />
S4, RS5, S5, BMW M2, M3, M4,<br />
X5, X6, Mercedes C63 AMG,<br />
Porsche Cayman, Macan, 991,<br />
Seat Leon, Skoda Octavia, VW<br />
Golf VII, T5, T6 und viele mehr.<br />
Der Verkaufspreis startet<br />
ab 678 Franken. Weitere<br />
Informationen finden sich im<br />
Internet auf shop.carex.ch. <<br />
Die höhenverstellbaren H&R-Federsysteme sind mehr als nur sportliche Optik<br />
<strong>–</strong> und jetzt im Carex-Webshop erhältlich.<br />
seit<br />
1964<br />
CORTELLINI &<br />
MARCHAND AG<br />
Der umfassendste<br />
Auto-Steuergeräte-Reparatur-<br />
Service<br />
von Cortellini & Marchand AG.<br />
www.auto-steuergeraete.ch<br />
061312 40 40<br />
Rheinfelderstrass 6, 4127 Birsfelden<br />
Sie suchen, wir finden <strong>–</strong><br />
Ihr Suchservice für<br />
Auto-Occasionsteile<br />
www.gebrauchte-fahrzeugteile.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>73
UMFRAGE DES MONATS<br />
WOLLEN SIE IHR GARAGEN<br />
FAHRZEUG MOBILITY<br />
ZUR VERFÜGUNG STELLEN?<br />
Garagenfahrzeuge werden zu Mobility-Fahrzeugen.<br />
Ein Pilotversuch soll die Chancen und Potenziale<br />
dieser Kooperation der Casharing-Genossenschaft<br />
mit den AGVS-Garagisten aufzeigen. 90 Prozent<br />
der Umfrageteilnehmer stehen dem Projekt wohlwollend<br />
gegenüber.<br />
Nutzen Sie Suchmaschinen für Ihr Marketing?<br />
Hier gehts zur Umfrage des <strong>Februar</strong>s:<br />
Scannen und mitmachen!<br />
agvs-upsa.ch/de/news/auf-googlegefunden-werden<br />
Können Sie sich vorstellen, mit Ihrer Garage am<br />
Carsharing-Projekt von Mobility teilzunehmen?<br />
VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong> AUSGABE 3 <strong>–</strong> MÄRZ <strong>2019</strong><br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 4. März <strong>2019</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />
Vorfreude auf den Genfer Auto-Salon<br />
Vorhang auf für die 89. <strong>Ausgabe</strong> des Auto-Salon<br />
in Genf! Wir zeigen, auf was sich die Besucher<br />
freuen können und wohin sich die Geneva International<br />
Motor Show unter dem neuen Direktor<br />
entwickeln soll.<br />
Den Garagisten den Puls gefühlt<br />
Welche Themen beschäftigen die Garagisten?<br />
Wir laden zu einem Gespräch am runden<br />
Tisch und diskutieren mit Vertretern verschieden<br />
grosser Garagen über ihre Sorgen<br />
und Hoffnungen.<br />
Keine Geheimnisse: Alles über Reifen<br />
Frühlingszeit ist Reifenzeit! Ob gross, klein,<br />
schmal oder breit <strong>–</strong> wir klären alle offenen<br />
Fragen rund um das Thema Reifen und Räder.<br />
Es gibt keine Geheimnisse: Wir zeigen beispielsweise,<br />
was Fussball mit Pneus zu tun hat.<br />
Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
91. Jahrgang, 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache<br />
WEMF-beglaubigte Auflage per September 2018: 12 725 Exemplare davon 9548 in Deutsch, 3117 in Französisch<br />
Herausgeber<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
www.agvs-upsa.ch<br />
Verlag<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong><br />
Wölflistrasse 5, Postfach 64, CH-3000 Bern 22<br />
Telefon: +41 (0)31 307 15 15<br />
verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />
Administration und Aboverwaltung<br />
Jahresabonnement<br />
CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />
Einzelnummer<br />
CHF 11.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />
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Telefon: +41 (0)31 307 15 15<br />
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74<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
«So funktioniert<br />
IT für Autogaragen<br />
heute»<br />
Die Digitalisierung ist ein Thema,<br />
dem sich kein Unternehmen mehr<br />
entziehen kann. Das Gute ist, es gibt<br />
einfache IT-Lösungen, die für Ihre<br />
Autogarage den Weg in die<br />
Digitalisierung frei machen.<br />
Der Cloudanbieter DynaNet GmbH und der<br />
Softwarehersteller bme ag haben zusammen eine<br />
unschlagbare IT-Lösung für Autogaragen auf den<br />
Markt gebracht.<br />
Die Vorteile der Cloud-Lösung Dyna-Access<br />
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Die Gesamtlösung bme<br />
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7304 Maienfeld<br />
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