Jede Woche ein anderes Stadtviertel in München entdecken - ein Projekt während meines Sabbaticals 2015. Ein Foto-Walk mit schönen Geschichten kreuz und quer durch München. Noch mehr Fotos dazu: http://petrasammer.tumblr.com/archive
MÜNCHNER
ZETTEL
WIRTSCHAFT
KREIZ UND QUER
durch München
während eines Sabbaticals
– jede Woche ein anderes Stadtviertel entdecken
#StadtspaziergängeDurchMünchen
http://petrasammer.tumblr.com/archive
2015
BOGEN
HAU
SEN
Nicht in diesem kleinen Blumenladen am Kufsteiner
Platz, aber in seinem „Gartenhaus Bogenhausen“
unterzeichnete Freiherr Maximilian von Monteglas
heimlich am 25. August 1805 den Vertrag, der das
Bündnis Bayerns mit Österreich und Russland
aufkündigte und französischen Truppen den
Einmarsch in Bayern erlaubte. In Bogenhausen
wurde also der Grundstein für das Königreich
Bayern gelegt.
LE
H
EL
1792 wird der Englische Garten mit einem großen
Fest eröffnet. Die damals 40.000 Münchner haben
freien Eintritt zu dem herrlichen Park und seiner
Hauptattraktion: der Großen Pagode. Von deren
Aussichtsplattform hat man einen weiten Blick über
die gesamte Anlage, die zur Hälfte im ersten
Stadtteil Münchens liegt, dem Lehel. Heute darf nur
mehr die Blaskapelle auf den Chinesischen Turm
raufsteigen – zur Freude der 7.000 Gäste des
zweitgrößten Biergartens Münchens.
SEN
DLI
NG
München – die nördlichste Stadt Italiens. Das wissen
vor allem die Sendlinger. Denn seit 1912 werden in
der Großmarkthalle frisches Gemüse, Obst und auch
Blumen gehandelt (und gekühlt). Drei Viertel der
Waren kommen aus dem Mittelmeerraum – aus
Italien, Griechenland, Spanien oder der Türkei.
ISAR
VOR
STADT
Manche nennen es das Glockenbachviertel. Aber
dann ist da auch noch das Schlachthofviertel, das
Dreimühlenviertel oder das Gärtnerplatzviertel - die
Isarvorstadt hat viele Namen und Gesichter.
Besonders bunt treibt es das Viertel in der
Tumblingerstrasse. Am alten Viehhof kann man die
längste – legale – Graffitiwand Münchens
bestaunen.
AL
LA
CH
1849 ist er in Allach geboren worden:. der
bayerische Herkules. So nannten sie den Steyrer
Hans, der mit dem Mittelfinger 508 Pfund lupfen
konnte. Aufgetreten ist er im Zirkus und auf
Jahrmärkten und seinem eigenen Wiesnzelt. Er
begründete auch den Wirteeinzug auf der Wiesn,
denn mit viel Brimbamborium zog er mit seinen
Schankkellnern und Kellnerinnen aufs Oktoberfest.
Und fing sich deshalb ziemlich viel Ärger mit der
Polizei ein.
MAX
VOR
STADT
Ludwig I. gab 1832 den Königsplatz in der
Maxvorstadt in Auftrag und Leo von Klenze
vollendete ihn dreißig Jahre später. Den Eingang
markieren die dorischen Prophyläen, angelehnt an
die Tempeleingänge des antiken Griechenlands.
Doch die Stadt war klamm an Mitteln, daher
bezahlte der König dieses Symbol der Freundschaft
zwischen Bayern und Griechenland aus eigenem
Geldbeutel.
ALT
STA
DT
Giovanni Pietro Sardi erhielt 1775 die Erlaubnis, am
Hofgarten einen Kiosk zum Ausschank von
Schokolade, Kaffee und Limonade zu eröffnen. 1810
übernahm dann der Schokolateur Luigi Tambosi den
Kiosk und nutze die Kontakte seines Vater Giuseppe
Tambosi, Hofkellermeister bei Maximilian II., um
daraus ein Kaffeehaus zu bauen. Heute ist das
Tambosi am Hofgarten nicht nur das ältestes Cafe der
Altstadt, sondern ganz Münchens.
FELD
MOCH
ING
Die dicksten Kartoffeln haben die Bauern z`
Feldmoching. Im Jahr 500 wurde das Dorf von
bayuwarischen Siedlern gegründet und ist bis heute
ein Dorf geblieben. Daran haben auch die Nazis
nicht ändern können, die 1938 die Feldmochinger
einfach zu Münchnern durch Eingemeindung
machten. Noch heute pflegen die Bauern ihr
Landleben in der Stadt.
HA
DE
RN
Haderun – so hieß im 11. Jahrhundert ein Bauernhof.
Und wer in den Dorfkern von Hadern hineinguckt,
kann noch ein bisserl was erkennen vom
ehemaligen Dorf. Drum rum aber schaut´s schon
sehr modern aus – von Großhadern bis
Kleinhadern.
A
U
Wegen der vielen Stadtbäche und vor allem dem
Auer Mühlbach wohnten die Wäscherinnen in der
Au. 1808 wurde die Vorstadt Au zur Stadt erhoben
und bekam das Recht, Jahrmärkte abzuhalten. Auf
der Auer Dult kaufen heute noch viele Münchner ihr
Gschirr – und Putzzeug. So manches Kleinhaus aus
dem frühen 19. Jahrhundert, wie zum Beispiel in der
Ackerstraße, steht auch noch.
BERG
AM
LAIM
Benannt ist Berg am Laim nach dem Lehm. Lehm,
aus dem die Ziegel für den Frauendom gebrannt
wurden. Doch bald schon siedelte sich ganz anderes
Gewerbe an, zum Beispiel der Pfanni, der Kartoffeln
tonnenweise zu Knödeln verarbeitete. Danach war
Party im Kunstpark Ost. Doch bald schon
verschwinden die wilden Baracken und bunten
Graffitis – zugunsten eines schicken , „Kreativviertels“
- das sicher nicht so kreativ sein wird, wie es heißt.
FREI
MA
NN
Freimann - das versunkene Dorf. Nach und nach
musste die kleine Gemeinde am Rande Münchens
dem Müllberg der Deponie Großlappen weichen.
Nur die Kirche des Dorfes, die Heilig-Kreuz-Kirche,
steht noch am Fuße des Müllberges, der heute grün
überwuchert ist. Versunkenes Dorf heißt auch die
Kunstinstallation von Timm Ulrich, der die Heilig-
Kreuz-Kirche ein paar Meter weiter maßstabsgetreu
nachbaute - und diese symbolisch im Berg
versenkte.
HA
SEN
BERGL
8 Meter hoch, 300 Meter breit und 1 Kilometer lang
– das ist der tatsächliche „Berg“, auf dem und um
den herum der Kurfürst auf Hasenjagd ging. Die
kurfürstliche Jagd startete meist auf Schloss
Schleißheim, um vier Kilometer weiter - im
Kiefernhain des Hasenbergls - zum Schuss zu
kommen.
LA
IM
Weiß-blaue Rauten wehen in Laim. Die Grundform
des Staatswappens Bayerns besteht aus mindestens
21 Rauten, die angeschnittenen Felder am Rande
werden immer mitgezählt. Wichtig ist: am rechten
oberen Ecke steht eine angeschnittene weiße Raute.
1242 übernahmen die Wittelsbacher die Rauten von
den Grafen von Bogen und machten das Muster
1337 zum Symbol ihres Hauses und damit zum
unverwechselbaren Staatswappen Bayerns.
HAID
HAU
SEN
Kleinhäusler, Tagelöhner, Maurer und Zimmerleute
– Arme Leut´wohnten in Haidhausen. Im Sommer
kamen dann noch die italienischen Gastarbeiter
dazu, die auf den Lehmfeldern der Ziegeleien
zwischen Ramersdorf und Haidhausen arbeiteten. Es
wurde also eng in den kleinen Herbergshäuschen.
Bis zu zehn Familien teilten sich ein Haus – ohne
Bad oder Toilette. Zum Waschen ging man ins
Badehaus. Zum Sch***** auf die Straße.
LA
NG
WIED
Beim Ackern stößt 1908 der Heigl Leonhard, Knecht
der Heitmeierschen Bahnhofswirtschaft, in Langwied
auf einen Schatz: in einem zerbrochenen Topf
liegen 1700 römischen Kaisermünzen, aus der Zeit
260 bis 310 n.Chr. - Löhnungsgelder, das hastig
vergraben wurden. Heute kann man die Münzen in
der Staatlichen Münzsammlung sehen. Aber manch
einer sucht weiter – in Langwied.
MIL
BERTS
HOFEN
Im Petuelpark in Milbertshofen steht Pia
Stadtbäumers Reiterstandbild „Go“. Der kleine
Cowboy hat die Insignien und Statussymbole
unserer Zeit aufgesattelt, dreht sich langsam um die
eigene Achse und von Zeit zu Zeit schreit sein
Maultier laut auf. Wie im richtigen Leben.
MO
OS
ACH
Den Moosachern ist Bernhard Borst immer fremd
geblieben Hatte er ihnen doch 1929 eine
Wohnanlage vor die Tür gebaut, die ihres gleichen
sucht. Ein harmonischer Wohlfühlort. Eine Stadt in
der Stadt mit eigener Geschäftszeile, eigener
Wäscherei und Stromversorgung. Gärten wie
Galerien – und das alles auch noch zu bezahlbaren
Preisen. Die Borstei ist auch heute noch ein herrlich
eigenwilliger Ort, in dem die Bewohner am liebsten
unter sich bleiben.
LUDWIG
SVOR
STADT
Im Oktober 1810 lud König Ludwig I. von Bayern die
Münchner ein, seine Hochzeit mit Prinzessin Therese
von Sachsen-Hildburghausen zu feiern. Auf dem
freien Gelände vor München wurde ein
Pferderennen veranstaltet. Wie sich das Fest seither
entwickelt hat, ist bekannt. Die Wiese wurde
letztendlich nach der Prinzessin benannt:
Theresienwiese. Das Stadtviertel drum rum, bekam
den Namen ihres Gemahls: Ludwigsvorstadt.
NYM
PHEN
BURG
Friedrich Ludwig Sckell gelang 1799 das
Unmögliche: Im Schlosspark zu Nymphenburg
vereinte er harmonisch zwei Gartenprinzipien, die
als unvereinbar galten. Er schuf eine Symbiose
zwischen dem strengen, französischen Barockgarten
und dem locker gestalteten, englischen
Landschaftspark, in dem die Natur freies Spiel hat.
Zum Vergnügen des Königs und seiner Untertanen.
OBER
MEN
ZING
Ein Liebesnest in Obermenzing: die Wasserburg
Blutenburg. Herzog Albrecht III., der „Liebhaber
zarter Frauen“, zog mit seiner nicht adeligen Frau,
der Baderstochter Agnes Bernauer hierher. Nach
der Ermordung der Bernauerin wohnte er auch mit
seiner zweiten Frau hier. Das Schloss lag tief
versteckt im Walde –später wurde eine Sichtachse
zum Schloss Nymphenburg geschlagen. Den
Durchblick hat man seit den 70ern dieses
Jahrhunderts leider nicht mehr.
OBER
GIES
ING
Die Giesinger kämpften hart und verzweifelt. Nach
der Ermordung von Kurt Eisner leisten vor allem die
Obergiesinger Revolutionäre, den
Reichswehrtruppen und Freikorpsverbände
erbitterten Widerstand. Am 1. Mai 1919 kam es zum
blutigen Zusammenstoß der Roten gegen die
Weißen. Zwei Tage lang dauerte die
Straßenschlacht. Leider vergeblich. Am Ende ließen
600 Münchner ihr Leben, 60 von ihnen an der
TelaPost in Obergiesing. Das Ende der Räterepublik.
Der Anfang vom Ende.
OBER
SEND
LING
Nirgends ist die Kunst dem Himmel so nah, wie in
Obersendling. Den Kistlerhof toppt der Künstler
Wolfgang Flatz mit seinem Rooftop-Atelier „Heaven
7“. So kommt´s, dass München seine eigene
Freiheitsstatue hat, aber auch einen Hubschrauber
und eine Almhütte auf dem Dach eines Hochhauses.
RAM
ERS
DORF
Maikäfersiedlung – so nennt man die kleinen Bauten
aus den 30ern in Ramersdorf und Berg am Laim.
Besonders nach Ramersdorf zogen viele
Arbeiterfamilien. Nicht wegen einer der ältesten
Wahlfahrtskirchen, die es in Bayern gibt, Maria
Ramersdorf, sondern wegen den bezahlbaren
Wohnungen, die bereits vor dem Zeiten Weltkrieg
hier entstanden.
SCWAB
ING
WEST
In Schwabing drehen alle durch. Wer hier wohnt,
wird umgedreht. So ging es Rainer Maria Rilke und
Rainer Werner Fassbinder, Leo Trotzki und Wladimir
Iljitsch Lenin. Den einst aufregendsten Stadtteil
Münchens verlässt keiner so, wie er ihn betreten hat.
SCHWA
NTHAL
ERHÖHE
Ludwig Schwanthaler wurde 1802 in München
geboren. Er stammt aus einer Bildhauerfamilie und
blieb dem Traditionshandwerk treu. Eine Reise nach
Rom inspiriert ihn, sich auf klassische Plastiken zu
spezialisieren. Und er wird darin so gut, dass Ludwig
I. auf ihn aufmerksam wird und er Dozent an der
Akademie der bildenden Künste wird. Die überaus
klassische Bavaria auf der Schanthalerhöhe ist sein
Werk.
R
IE
M
1939 war Adolf Hitler der erste Passagier, der mit
der Führermaschine Focke-Wulf Fw 200 vom
Flughafen in Riem abhob. Bis zu seiner Schließung
1992 nutzten über 250 Millionen Reisende
Münchens Flughafen – dann zog man in einer
Nacht ins Erdinger Moos. Heute ist der Himmel frei
über Riem – freier Platz für Einkaufszentren,
Gartenausstellungen und so einige Kunst.
SCH
WAB
ING
Viel Geschichte steckt in Schwabing – und viele
Geschichten. Udo Jürgends zum Beispiel spielte
einst im Lokal „Bei Gisela“ am Klavier – um sich ein
bisschen Geld und einen Teller Suppe zu verdienen.
Gekocht wurde die von Gerd Käfer. Heute heißt das
Lokal „Vereinsheim“ – Ach ja, am 27. Februar 1900
wurde der FC Bayern im Cafe Gisela gegründet.
SEND
LING
WEST
PARK
Die Internationale Gartenausstellung war Ende 1983
dann irgendwann auch mal zu Ende. Zurückbleiben
sollte ein kleiner Park mit ein paar Bäumen. Da
legten die Sendlinger Protest ein. Sie wollten die
Anlage behalten. Besonders hatten sie sich in die
asisatischen Tempel und Pagoden aus Japan,
Thailand, Nepal und China verliebt. Und auch das
Werdenfelser Bauernhaus wurde vor dem Abriss
bewahrt.
SO
LL
N
„Ein einziges Bauerntheater“ – so nannte der Weiß
Ferdl seinen Stadtteil, Solln. Sein berühmtestes Lied
vom „Wagen von der Linie 8“ kennt jeder
Münchner. Weniger bekannt ist, dass er öffentlich
und humorvoll beständig Kritik am NS-Regime übte,
dass immer ein Polizist bei seinen Vorstellungen
anwesend war.
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TRU
DER
ING
Die Sippe der Truhtheri siedelte sich 500 auf der
großen Steppe an, angeführt vom Bauern und
Sippenführer Truchtero. 1.200 Jahre später siedelten
sich weit mehr Menschen an, denn sie profitierten
von der Eisenbahnlinie zwischen München und
Rosenheim – eine der meistbefahrenen
Bahnstrecken Deutschlands führt durch Trudering.
THAL
KIRCH
EN
München liegt auf einer Schotterebene – auf 500
Meter über dem Meeresspiegel. Doch man kommt
hoch hinaus. Bis zu 18 Meter hoch. Auf 550 Routen
kann man die schwierigsten Schwierigkeitsgrade
klettern, denn der Deutsche Alpenverein betreibt in
Thalkirchen auf 7.800 Quadratmetern das größte
Boulderzentrum der Welt.
UNTER
GIE
SING
Untergiesinger leiden gerne. Dies dies ist 60er-
Revier. Im „Turnverein München von 1860“ spielt
man seit 1899 Fußball und seit 1926 am liebsten im
Stadion an der Grünwalder Straße. Für viele
Untergiesinger ist die Zeit dann 1966 einfach stehen
geblieben – da wurden die Löwen Deutscher
Meister.
HAR
LACH
ING
Mit 258.000 Mitgliedern ist der FC Bayern der
zweitgrößte Sportverein der Welt. In der Säbener
Straße in Harlaching trainiert die Spezies “Fussballer”
auf einem Gelände von 80.000 Quadratmeter.
Nur wenige Meter weiter beherbergt der erste
Geozoo der Welt seit 1911 auf 3,6 Hektar über
19.000 Tiere in 767 Arten.
NEU
HAU
SEN
„Das Geld muas unter´d Leit.“ – Lorenz Hauser
(1869 – 1918), der Millionenbauer von Neuhausen,
der durch den Verkauf vieler Grundstücke entlang
der Nymphenburgerstraße reich wurde, gab sein
Vermögen mit vollen Händen aus. Seine letzte Ruhe
fand er unter einem bescheidenen
Schmiedeeisenkreuz auf dem kleinen Neuhausener
Friedhof neben Oskar von Miller, dem Erbauer des
Deutschen Museums.
AM
HART
"Hart" bedeutet "Wald" – es muss also mal waldreich
gewesen sein – auf der Panzerwiese und drum rum.
AU
BI
NG
Bis Anfang der 30er nutzten die Aubinger die
bayerischen Rauten als Wappenzeichen. Doch dann
entstand der Wunsch nach einem ganz eigenen
Wappen. Also lies Bürgermeister Josef Schmid
recherchieren. Im Bayerischen Hauptstaatsarchiv
fand sich eine Urkunde aus dem Jahr 1334, das drei
herzförmige Blätter – Seerosenblätter. Obwohl die
alte Abbildung schwarz und weiß war, beschlossen
die Dorfbewohner, dass ihr Wappen grün sein sollte.
Und so kann man es heute noch an der Einfahrt der
Freiwilligen Feuerwehr von Aubing sehen.
FÜR
STEN
RIED
Das Schloss Fürstenried, erbaut 1715 bis 1717 durch
Kurfürst Max Emmanuell, ist eine kleine Kopie des
Schlosses Nymphenburg – im Gegensatz dazu darf
man es aber nicht besichtigen. Es ist ein
Exerzitienhaus des Erzbistums München-Freising.
Und zwischen 1947 und 1949 war es ein
Ausweichquartier für das Priesterseminar
Gregorianum. Einer der Theologiestudenten, der
damals dort studierte schaffet es zu großer
Berühmtheit: Joseph Ratzinger, der spätere Papst
Benedikt XVI.
PA
SI
NG
Der „Pasinger Knödelkrieg“ ist bis heute eine
Legende. Der Grafiker Horst Winter wollte 1967
etwas gegen den Fluglärm im Pasinger Süden
unternehmen. Dieser kam von den Starfightern am
Fliegerhorst Fürstenfeldbruck. Winter entschloss sich,
mit einem Katapult Kartoffelknödel auf die
Flugzeuge zu „feuern“. Die humorvolle Aktion fand
in der Presse weltweite Beachtung. Schließlich
einigten sich die Luftwaffe und die amerikanische Air
Force mit dem „Knödelschützen von Pasing“. Die
Flugroute wurde geändert und auf Überschallflüge
über München wurde verzichtet. (aus: www.muenchen.de)
FOR
STEN
RIED
1166 wird der Ortsname "Forstenried" erstmals als
"Uorstersriet„ - was so viel heißt wie "Rodung im
Forst". Nicht von ungefähr kommt es, dass hier der
Oberförster von München seinen Sitz und sein
Forsthaus hat.
UNTER
MEN
ZING
Der Name geht wohl auf einen Mann zurück, der
sich Manzo nannte. Doch wann er genau sich
angesiedelt hat, ist unbekannt. Urkundlich erwähnt
wird Untermenzing 1410, aber es ist sicher viel älter.
1632, im Dreißigjährigen Krieg, hat es das Dorf arg
erwischt, über die Hälfte wurde zerstört, aber die
Untermenzinger sind zäh und blieben ihrem Ort
treu. Im Jahr 1667 wurden 31 Anwesen gezählt, 1809
waren es 35. Bei der Eingemeindung nach München
1938 wohnten 4.800 in dem Dorf – und das obwohl
es keinen Bahnhof gab. Der kam erst 2005.
PER
LA
CH
„München schien der schlimmste, verlassenste,
unerträglichste Ort zu sein – die Zimmer so klein,
der Komfort so dürftig – unausstehlich. (…) Aber am
nächsten Morgen verliebten wir uns in die Zimmer,
das Wetter, München und Hals über Kopf in Fräulein
Dahlweiner. - Mark Twain
In den 70ern entstand mit Neuperlach das größte
deutsche Siedlungsprojekt Deutschlands nach dem
Zweiten Weltkrieg. Heute leben hier über 50.000
Menschen..
LOCH
HAU
SEN
Wenn die Lochhausener ein neues Feuerwehrhaus,
eine neue Ortsstrasse brauchen und die Turmuhr
reparieren müssen, dann erhöhen sie einfach den
Bierpreis. Irgendwo muss das Geld schließlich
herkommen. So geschehen, Anfang des 20.
Jahrhunderts.
KREIZ UND QUER
#StadtspaziergängeDurchMünchen
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2015
KREIZ UND QUER
ist ein Projekt von
Petra Sammer | www.petrasammer.com | 2015