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pssst... Münchner Zettlwirtschaft 2015

Jede Woche ein anderes Stadtviertel in München entdecken - ein Projekt während meines Sabbaticals 2015. Ein Foto-Walk mit schönen Geschichten kreuz und quer durch München. Noch mehr Fotos dazu: http://petrasammer.tumblr.com/archive

Jede Woche ein anderes Stadtviertel in München entdecken - ein Projekt während meines Sabbaticals 2015. Ein Foto-Walk mit schönen Geschichten kreuz und quer durch München. Noch mehr Fotos dazu: http://petrasammer.tumblr.com/archive

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MÜNCHNER<br />

ZETTEL<br />

WIRTSCHAFT


KREIZ UND QUER<br />

durch München<br />

während eines Sabbaticals<br />

– jede Woche ein anderes Stadtviertel entdecken<br />

#StadtspaziergängeDurchMünchen<br />

http://petrasammer.tumblr.com/archive<br />

<strong>2015</strong>


BOGEN<br />

HAU<br />

SEN


Nicht in diesem kleinen Blumenladen am Kufsteiner<br />

Platz, aber in seinem „Gartenhaus Bogenhausen“<br />

unterzeichnete Freiherr Maximilian von Monteglas<br />

heimlich am 25. August 1805 den Vertrag, der das<br />

Bündnis Bayerns mit Österreich und Russland<br />

aufkündigte und französischen Truppen den<br />

Einmarsch in Bayern erlaubte. In Bogenhausen<br />

wurde also der Grundstein für das Königreich<br />

Bayern gelegt.


LE<br />

H<br />

EL


1792 wird der Englische Garten mit einem großen<br />

Fest eröffnet. Die damals 40.000 <strong>Münchner</strong> haben<br />

freien Eintritt zu dem herrlichen Park und seiner<br />

Hauptattraktion: der Großen Pagode. Von deren<br />

Aussichtsplattform hat man einen weiten Blick über<br />

die gesamte Anlage, die zur Hälfte im ersten<br />

Stadtteil Münchens liegt, dem Lehel. Heute darf nur<br />

mehr die Blaskapelle auf den Chinesischen Turm<br />

raufsteigen – zur Freude der 7.000 Gäste des<br />

zweitgrößten Biergartens Münchens.


SEN<br />

DLI<br />

NG


München – die nördlichste Stadt Italiens. Das wissen<br />

vor allem die Sendlinger. Denn seit 1912 werden in<br />

der Großmarkthalle frisches Gemüse, Obst und auch<br />

Blumen gehandelt (und gekühlt). Drei Viertel der<br />

Waren kommen aus dem Mittelmeerraum – aus<br />

Italien, Griechenland, Spanien oder der Türkei.


ISAR<br />

VOR<br />

STADT


Manche nennen es das Glockenbachviertel. Aber<br />

dann ist da auch noch das Schlachthofviertel, das<br />

Dreimühlenviertel oder das Gärtnerplatzviertel - die<br />

Isarvorstadt hat viele Namen und Gesichter.<br />

Besonders bunt treibt es das Viertel in der<br />

Tumblingerstrasse. Am alten Viehhof kann man die<br />

längste – legale – Graffitiwand Münchens<br />

bestaunen.


AL<br />

LA<br />

CH


1849 ist er in Allach geboren worden:. der<br />

bayerische Herkules. So nannten sie den Steyrer<br />

Hans, der mit dem Mittelfinger 508 Pfund lupfen<br />

konnte. Aufgetreten ist er im Zirkus und auf<br />

Jahrmärkten und seinem eigenen Wiesnzelt. Er<br />

begründete auch den Wirteeinzug auf der Wiesn,<br />

denn mit viel Brimbamborium zog er mit seinen<br />

Schankkellnern und Kellnerinnen aufs Oktoberfest.<br />

Und fing sich deshalb ziemlich viel Ärger mit der<br />

Polizei ein.


MAX<br />

VOR<br />

STADT


Ludwig I. gab 1832 den Königsplatz in der<br />

Maxvorstadt in Auftrag und Leo von Klenze<br />

vollendete ihn dreißig Jahre später. Den Eingang<br />

markieren die dorischen Prophyläen, angelehnt an<br />

die Tempeleingänge des antiken Griechenlands.<br />

Doch die Stadt war klamm an Mitteln, daher<br />

bezahlte der König dieses Symbol der Freundschaft<br />

zwischen Bayern und Griechenland aus eigenem<br />

Geldbeutel.


ALT<br />

STA<br />

DT


Giovanni Pietro Sardi erhielt 1775 die Erlaubnis, am<br />

Hofgarten einen Kiosk zum Ausschank von<br />

Schokolade, Kaffee und Limonade zu eröffnen. 1810<br />

übernahm dann der Schokolateur Luigi Tambosi den<br />

Kiosk und nutze die Kontakte seines Vater Giuseppe<br />

Tambosi, Hofkellermeister bei Maximilian II., um<br />

daraus ein Kaffeehaus zu bauen. Heute ist das<br />

Tambosi am Hofgarten nicht nur das ältestes Cafe der<br />

Altstadt, sondern ganz Münchens.


FELD<br />

MOCH<br />

ING


Die dicksten Kartoffeln haben die Bauern z`<br />

Feldmoching. Im Jahr 500 wurde das Dorf von<br />

bayuwarischen Siedlern gegründet und ist bis heute<br />

ein Dorf geblieben. Daran haben auch die Nazis<br />

nicht ändern können, die 1938 die Feldmochinger<br />

einfach zu <strong>Münchner</strong>n durch Eingemeindung<br />

machten. Noch heute pflegen die Bauern ihr<br />

Landleben in der Stadt.


HA<br />

DE<br />

RN


Haderun – so hieß im 11. Jahrhundert ein Bauernhof.<br />

Und wer in den Dorfkern von Hadern hineinguckt,<br />

kann noch ein bisserl was erkennen vom<br />

ehemaligen Dorf. Drum rum aber schaut´s schon<br />

sehr modern aus – von Großhadern bis<br />

Kleinhadern.


A<br />

U


Wegen der vielen Stadtbäche und vor allem dem<br />

Auer Mühlbach wohnten die Wäscherinnen in der<br />

Au. 1808 wurde die Vorstadt Au zur Stadt erhoben<br />

und bekam das Recht, Jahrmärkte abzuhalten. Auf<br />

der Auer Dult kaufen heute noch viele <strong>Münchner</strong> ihr<br />

Gschirr – und Putzzeug. So manches Kleinhaus aus<br />

dem frühen 19. Jahrhundert, wie zum Beispiel in der<br />

Ackerstraße, steht auch noch.


BERG<br />

AM<br />

LAIM


Benannt ist Berg am Laim nach dem Lehm. Lehm,<br />

aus dem die Ziegel für den Frauendom gebrannt<br />

wurden. Doch bald schon siedelte sich ganz anderes<br />

Gewerbe an, zum Beispiel der Pfanni, der Kartoffeln<br />

tonnenweise zu Knödeln verarbeitete. Danach war<br />

Party im Kunstpark Ost. Doch bald schon<br />

verschwinden die wilden Baracken und bunten<br />

Graffitis – zugunsten eines schicken , „Kreativviertels“<br />

- das sicher nicht so kreativ sein wird, wie es heißt.


FREI<br />

MA<br />

NN


Freimann - das versunkene Dorf. Nach und nach<br />

musste die kleine Gemeinde am Rande Münchens<br />

dem Müllberg der Deponie Großlappen weichen.<br />

Nur die Kirche des Dorfes, die Heilig-Kreuz-Kirche,<br />

steht noch am Fuße des Müllberges, der heute grün<br />

überwuchert ist. Versunkenes Dorf heißt auch die<br />

Kunstinstallation von Timm Ulrich, der die Heilig-<br />

Kreuz-Kirche ein paar Meter weiter maßstabsgetreu<br />

nachbaute - und diese symbolisch im Berg<br />

versenkte.


HA<br />

SEN<br />

BERGL


8 Meter hoch, 300 Meter breit und 1 Kilometer lang<br />

– das ist der tatsächliche „Berg“, auf dem und um<br />

den herum der Kurfürst auf Hasenjagd ging. Die<br />

kurfürstliche Jagd startete meist auf Schloss<br />

Schleißheim, um vier Kilometer weiter - im<br />

Kiefernhain des Hasenbergls - zum Schuss zu<br />

kommen.


LA<br />

IM


Weiß-blaue Rauten wehen in Laim. Die Grundform<br />

des Staatswappens Bayerns besteht aus mindestens<br />

21 Rauten, die angeschnittenen Felder am Rande<br />

werden immer mitgezählt. Wichtig ist: am rechten<br />

oberen Ecke steht eine angeschnittene weiße Raute.<br />

1242 übernahmen die Wittelsbacher die Rauten von<br />

den Grafen von Bogen und machten das Muster<br />

1337 zum Symbol ihres Hauses und damit zum<br />

unverwechselbaren Staatswappen Bayerns.


HAID<br />

HAU<br />

SEN


Kleinhäusler, Tagelöhner, Maurer und Zimmerleute<br />

– Arme Leut´wohnten in Haidhausen. Im Sommer<br />

kamen dann noch die italienischen Gastarbeiter<br />

dazu, die auf den Lehmfeldern der Ziegeleien<br />

zwischen Ramersdorf und Haidhausen arbeiteten. Es<br />

wurde also eng in den kleinen Herbergshäuschen.<br />

Bis zu zehn Familien teilten sich ein Haus – ohne<br />

Bad oder Toilette. Zum Waschen ging man ins<br />

Badehaus. Zum Sch***** auf die Straße.


LA<br />

NG<br />

WIED


Beim Ackern stößt 1908 der Heigl Leonhard, Knecht<br />

der Heitmeierschen Bahnhofswirtschaft, in Langwied<br />

auf einen Schatz: in einem zerbrochenen Topf<br />

liegen 1700 römischen Kaisermünzen, aus der Zeit<br />

260 bis 310 n.Chr. - Löhnungsgelder, das hastig<br />

vergraben wurden. Heute kann man die Münzen in<br />

der Staatlichen Münzsammlung sehen. Aber manch<br />

einer sucht weiter – in Langwied.


MIL<br />

BERTS<br />

HOFEN


Im Petuelpark in Milbertshofen steht Pia<br />

Stadtbäumers Reiterstandbild „Go“. Der kleine<br />

Cowboy hat die Insignien und Statussymbole<br />

unserer Zeit aufgesattelt, dreht sich langsam um die<br />

eigene Achse und von Zeit zu Zeit schreit sein<br />

Maultier laut auf. Wie im richtigen Leben.


MO<br />

OS<br />

ACH


Den Moosachern ist Bernhard Borst immer fremd<br />

geblieben Hatte er ihnen doch 1929 eine<br />

Wohnanlage vor die Tür gebaut, die ihres gleichen<br />

sucht. Ein harmonischer Wohlfühlort. Eine Stadt in<br />

der Stadt mit eigener Geschäftszeile, eigener<br />

Wäscherei und Stromversorgung. Gärten wie<br />

Galerien – und das alles auch noch zu bezahlbaren<br />

Preisen. Die Borstei ist auch heute noch ein herrlich<br />

eigenwilliger Ort, in dem die Bewohner am liebsten<br />

unter sich bleiben.


LUDWIG<br />

SVOR<br />

STADT


Im Oktober 1810 lud König Ludwig I. von Bayern die<br />

<strong>Münchner</strong> ein, seine Hochzeit mit Prinzessin Therese<br />

von Sachsen-Hildburghausen zu feiern. Auf dem<br />

freien Gelände vor München wurde ein<br />

Pferderennen veranstaltet. Wie sich das Fest seither<br />

entwickelt hat, ist bekannt. Die Wiese wurde<br />

letztendlich nach der Prinzessin benannt:<br />

Theresienwiese. Das Stadtviertel drum rum, bekam<br />

den Namen ihres Gemahls: Ludwigsvorstadt.


NYM<br />

PHEN<br />

BURG


Friedrich Ludwig Sckell gelang 1799 das<br />

Unmögliche: Im Schlosspark zu Nymphenburg<br />

vereinte er harmonisch zwei Gartenprinzipien, die<br />

als unvereinbar galten. Er schuf eine Symbiose<br />

zwischen dem strengen, französischen Barockgarten<br />

und dem locker gestalteten, englischen<br />

Landschaftspark, in dem die Natur freies Spiel hat.<br />

Zum Vergnügen des Königs und seiner Untertanen.


OBER<br />

MEN<br />

ZING


Ein Liebesnest in Obermenzing: die Wasserburg<br />

Blutenburg. Herzog Albrecht III., der „Liebhaber<br />

zarter Frauen“, zog mit seiner nicht adeligen Frau,<br />

der Baderstochter Agnes Bernauer hierher. Nach<br />

der Ermordung der Bernauerin wohnte er auch mit<br />

seiner zweiten Frau hier. Das Schloss lag tief<br />

versteckt im Walde –später wurde eine Sichtachse<br />

zum Schloss Nymphenburg geschlagen. Den<br />

Durchblick hat man seit den 70ern dieses<br />

Jahrhunderts leider nicht mehr.


OBER<br />

GIES<br />

ING


Die Giesinger kämpften hart und verzweifelt. Nach<br />

der Ermordung von Kurt Eisner leisten vor allem die<br />

Obergiesinger Revolutionäre, den<br />

Reichswehrtruppen und Freikorpsverbände<br />

erbitterten Widerstand. Am 1. Mai 1919 kam es zum<br />

blutigen Zusammenstoß der Roten gegen die<br />

Weißen. Zwei Tage lang dauerte die<br />

Straßenschlacht. Leider vergeblich. Am Ende ließen<br />

600 <strong>Münchner</strong> ihr Leben, 60 von ihnen an der<br />

TelaPost in Obergiesing. Das Ende der Räterepublik.<br />

Der Anfang vom Ende.


OBER<br />

SEND<br />

LING


Nirgends ist die Kunst dem Himmel so nah, wie in<br />

Obersendling. Den Kistlerhof toppt der Künstler<br />

Wolfgang Flatz mit seinem Rooftop-Atelier „Heaven<br />

7“. So kommt´s, dass München seine eigene<br />

Freiheitsstatue hat, aber auch einen Hubschrauber<br />

und eine Almhütte auf dem Dach eines Hochhauses.


RAM<br />

ERS<br />

DORF


Maikäfersiedlung – so nennt man die kleinen Bauten<br />

aus den 30ern in Ramersdorf und Berg am Laim.<br />

Besonders nach Ramersdorf zogen viele<br />

Arbeiterfamilien. Nicht wegen einer der ältesten<br />

Wahlfahrtskirchen, die es in Bayern gibt, Maria<br />

Ramersdorf, sondern wegen den bezahlbaren<br />

Wohnungen, die bereits vor dem Zeiten Weltkrieg<br />

hier entstanden.


SCWAB<br />

ING<br />

WEST


In Schwabing drehen alle durch. Wer hier wohnt,<br />

wird umgedreht. So ging es Rainer Maria Rilke und<br />

Rainer Werner Fassbinder, Leo Trotzki und Wladimir<br />

Iljitsch Lenin. Den einst aufregendsten Stadtteil<br />

Münchens verlässt keiner so, wie er ihn betreten hat.


SCHWA<br />

NTHAL<br />

ERHÖHE


Ludwig Schwanthaler wurde 1802 in München<br />

geboren. Er stammt aus einer Bildhauerfamilie und<br />

blieb dem Traditionshandwerk treu. Eine Reise nach<br />

Rom inspiriert ihn, sich auf klassische Plastiken zu<br />

spezialisieren. Und er wird darin so gut, dass Ludwig<br />

I. auf ihn aufmerksam wird und er Dozent an der<br />

Akademie der bildenden Künste wird. Die überaus<br />

klassische Bavaria auf der Schanthalerhöhe ist sein<br />

Werk.


R<br />

IE<br />

M


1939 war Adolf Hitler der erste Passagier, der mit<br />

der Führermaschine Focke-Wulf Fw 200 vom<br />

Flughafen in Riem abhob. Bis zu seiner Schließung<br />

1992 nutzten über 250 Millionen Reisende<br />

Münchens Flughafen – dann zog man in einer<br />

Nacht ins Erdinger Moos. Heute ist der Himmel frei<br />

über Riem – freier Platz für Einkaufszentren,<br />

Gartenausstellungen und so einige Kunst.


SCH<br />

WAB<br />

ING


Viel Geschichte steckt in Schwabing – und viele<br />

Geschichten. Udo Jürgends zum Beispiel spielte<br />

einst im Lokal „Bei Gisela“ am Klavier – um sich ein<br />

bisschen Geld und einen Teller Suppe zu verdienen.<br />

Gekocht wurde die von Gerd Käfer. Heute heißt das<br />

Lokal „Vereinsheim“ – Ach ja, am 27. Februar 1900<br />

wurde der FC Bayern im Cafe Gisela gegründet.


SEND<br />

LING<br />

WEST<br />

PARK


Die Internationale Gartenausstellung war Ende 1983<br />

dann irgendwann auch mal zu Ende. Zurückbleiben<br />

sollte ein kleiner Park mit ein paar Bäumen. Da<br />

legten die Sendlinger Protest ein. Sie wollten die<br />

Anlage behalten. Besonders hatten sie sich in die<br />

asisatischen Tempel und Pagoden aus Japan,<br />

Thailand, Nepal und China verliebt. Und auch das<br />

Werdenfelser Bauernhaus wurde vor dem Abriss<br />

bewahrt.


SO<br />

LL<br />

N


„Ein einziges Bauerntheater“ – so nannte der Weiß<br />

Ferdl seinen Stadtteil, Solln. Sein berühmtestes Lied<br />

vom „Wagen von der Linie 8“ kennt jeder<br />

<strong>Münchner</strong>. Weniger bekannt ist, dass er öffentlich<br />

und humorvoll beständig Kritik am NS-Regime übte,<br />

dass immer ein Polizist bei seinen Vorstellungen<br />

anwesend war.


Mehr Bilder zu<br />

KREIZ UND QUER<br />

#StadtspaziergängeDurchMünchen<br />

finden sich auf<br />

http://petrasammer.tumblr.com/archive


TRU<br />

DER<br />

ING


Die Sippe der Truhtheri siedelte sich 500 auf der<br />

großen Steppe an, angeführt vom Bauern und<br />

Sippenführer Truchtero. 1.200 Jahre später siedelten<br />

sich weit mehr Menschen an, denn sie profitierten<br />

von der Eisenbahnlinie zwischen München und<br />

Rosenheim – eine der meistbefahrenen<br />

Bahnstrecken Deutschlands führt durch Trudering.


THAL<br />

KIRCH<br />

EN


München liegt auf einer Schotterebene – auf 500<br />

Meter über dem Meeresspiegel. Doch man kommt<br />

hoch hinaus. Bis zu 18 Meter hoch. Auf 550 Routen<br />

kann man die schwierigsten Schwierigkeitsgrade<br />

klettern, denn der Deutsche Alpenverein betreibt in<br />

Thalkirchen auf 7.800 Quadratmetern das größte<br />

Boulderzentrum der Welt.


UNTER<br />

GIE<br />

SING


Untergiesinger leiden gerne. Dies dies ist 60er-<br />

Revier. Im „Turnverein München von 1860“ spielt<br />

man seit 1899 Fußball und seit 1926 am liebsten im<br />

Stadion an der Grünwalder Straße. Für viele<br />

Untergiesinger ist die Zeit dann 1966 einfach stehen<br />

geblieben – da wurden die Löwen Deutscher<br />

Meister.


HAR<br />

LACH<br />

ING


Mit 258.000 Mitgliedern ist der FC Bayern der<br />

zweitgrößte Sportverein der Welt. In der Säbener<br />

Straße in Harlaching trainiert die Spezies “Fussballer”<br />

auf einem Gelände von 80.000 Quadratmeter.<br />

Nur wenige Meter weiter beherbergt der erste<br />

Geozoo der Welt seit 1911 auf 3,6 Hektar über<br />

19.000 Tiere in 767 Arten.


NEU<br />

HAU<br />

SEN


„Das Geld muas unter´d Leit.“ – Lorenz Hauser<br />

(1869 – 1918), der Millionenbauer von Neuhausen,<br />

der durch den Verkauf vieler Grundstücke entlang<br />

der Nymphenburgerstraße reich wurde, gab sein<br />

Vermögen mit vollen Händen aus. Seine letzte Ruhe<br />

fand er unter einem bescheidenen<br />

Schmiedeeisenkreuz auf dem kleinen Neuhausener<br />

Friedhof neben Oskar von Miller, dem Erbauer des<br />

Deutschen Museums.


AM<br />

HART


"Hart" bedeutet "Wald" – es muss also mal waldreich<br />

gewesen sein – auf der Panzerwiese und drum rum.


AU<br />

BI<br />

NG


Bis Anfang der 30er nutzten die Aubinger die<br />

bayerischen Rauten als Wappenzeichen. Doch dann<br />

entstand der Wunsch nach einem ganz eigenen<br />

Wappen. Also lies Bürgermeister Josef Schmid<br />

recherchieren. Im Bayerischen Hauptstaatsarchiv<br />

fand sich eine Urkunde aus dem Jahr 1334, das drei<br />

herzförmige Blätter – Seerosenblätter. Obwohl die<br />

alte Abbildung schwarz und weiß war, beschlossen<br />

die Dorfbewohner, dass ihr Wappen grün sein sollte.<br />

Und so kann man es heute noch an der Einfahrt der<br />

Freiwilligen Feuerwehr von Aubing sehen.


FÜR<br />

STEN<br />

RIED


Das Schloss Fürstenried, erbaut 1715 bis 1717 durch<br />

Kurfürst Max Emmanuell, ist eine kleine Kopie des<br />

Schlosses Nymphenburg – im Gegensatz dazu darf<br />

man es aber nicht besichtigen. Es ist ein<br />

Exerzitienhaus des Erzbistums München-Freising.<br />

Und zwischen 1947 und 1949 war es ein<br />

Ausweichquartier für das Priesterseminar<br />

Gregorianum. Einer der Theologiestudenten, der<br />

damals dort studierte schaffet es zu großer<br />

Berühmtheit: Joseph Ratzinger, der spätere Papst<br />

Benedikt XVI.


PA<br />

SI<br />

NG


Der „Pasinger Knödelkrieg“ ist bis heute eine<br />

Legende. Der Grafiker Horst Winter wollte 1967<br />

etwas gegen den Fluglärm im Pasinger Süden<br />

unternehmen. Dieser kam von den Starfightern am<br />

Fliegerhorst Fürstenfeldbruck. Winter entschloss sich,<br />

mit einem Katapult Kartoffelknödel auf die<br />

Flugzeuge zu „feuern“. Die humorvolle Aktion fand<br />

in der Presse weltweite Beachtung. Schließlich<br />

einigten sich die Luftwaffe und die amerikanische Air<br />

Force mit dem „Knödelschützen von Pasing“. Die<br />

Flugroute wurde geändert und auf Überschallflüge<br />

über München wurde verzichtet. (aus: www.muenchen.de)


FOR<br />

STEN<br />

RIED


1166 wird der Ortsname "Forstenried" erstmals als<br />

"Uorstersriet„ - was so viel heißt wie "Rodung im<br />

Forst". Nicht von ungefähr kommt es, dass hier der<br />

Oberförster von München seinen Sitz und sein<br />

Forsthaus hat.


UNTER<br />

MEN<br />

ZING


Der Name geht wohl auf einen Mann zurück, der<br />

sich Manzo nannte. Doch wann er genau sich<br />

angesiedelt hat, ist unbekannt. Urkundlich erwähnt<br />

wird Untermenzing 1410, aber es ist sicher viel älter.<br />

1632, im Dreißigjährigen Krieg, hat es das Dorf arg<br />

erwischt, über die Hälfte wurde zerstört, aber die<br />

Untermenzinger sind zäh und blieben ihrem Ort<br />

treu. Im Jahr 1667 wurden 31 Anwesen gezählt, 1809<br />

waren es 35. Bei der Eingemeindung nach München<br />

1938 wohnten 4.800 in dem Dorf – und das obwohl<br />

es keinen Bahnhof gab. Der kam erst 2005.


PER<br />

LA<br />

CH


„München schien der schlimmste, verlassenste,<br />

unerträglichste Ort zu sein – die Zimmer so klein,<br />

der Komfort so dürftig – unausstehlich. (…) Aber am<br />

nächsten Morgen verliebten wir uns in die Zimmer,<br />

das Wetter, München und Hals über Kopf in Fräulein<br />

Dahlweiner. - Mark Twain<br />

In den 70ern entstand mit Neuperlach das größte<br />

deutsche Siedlungsprojekt Deutschlands nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg. Heute leben hier über 50.000<br />

Menschen..


LOCH<br />

HAU<br />

SEN


Wenn die Lochhausener ein neues Feuerwehrhaus,<br />

eine neue Ortsstrasse brauchen und die Turmuhr<br />

reparieren müssen, dann erhöhen sie einfach den<br />

Bierpreis. Irgendwo muss das Geld schließlich<br />

herkommen. So geschehen, Anfang des 20.<br />

Jahrhunderts.


KREIZ UND QUER<br />

#StadtspaziergängeDurchMünchen<br />

http://petrasammer.tumblr.com/archive<br />

<strong>2015</strong>


KREIZ UND QUER<br />

ist ein Projekt von<br />

Petra Sammer | www.petrasammer.com | <strong>2015</strong>

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