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Baselland - Durch Tal und Jurahöhen (1925)

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zwischen dem Rhein uncl clem Welschland ging. Vom Reinacherfeld<br />

war die Strasse in das Klustälchen am Fuss des<br />

Aescher Gemeindewaldes eingebogen; den Schutz dieser Passage<br />

besorgten die Burgen Klus, Tschápperli <strong>und</strong> Mönchsberg.<br />

Nördlich von der Platte beginnt mit dem JMalde auch gleich<br />

die Steigung zum Kamm des Blauenberges. Ein<br />

gânzes Netz von gutunterhaltenen ìMegen breitet sich über<br />

cliesen mächtigen Rücken. Einer führt direkt dem Kamm entlang<br />

<strong>und</strong> bildet die Grenze zwischen clen Kantonen <strong>Baselland</strong><br />

<strong>und</strong> Bern. Da das Baselbiet sich mit Solothurn in den Nordabhang<br />

teilt, stössi der Weg an einen kantonalen Dreilåinrlerstein,<br />

der mangels eigentlicher Aussichtspunkte die Orientierung<br />

im Hochwalcl erleichtert.<br />

Noch weit nach Westen kann clie Kammrvanclerung fortgesetzt<br />

werd.en. Für den Abstieg stehen überall gute Fusswege<br />

zar Verfügung. Ueber Nenzlingen oder Blauen<br />

werden auf der Sütlseite tlie im Birstal liegenden Bahnstationen<br />

Zwingen uncl Grellingen erreicht. Im solothurnischen<br />

Blauengebiel sintl Burg, Metzetlen, Mariastein<br />

<strong>und</strong> Hof stetten (durch die Kehlengrabenschlucht) beliebte<br />

Ziele der Blauenwantlerung.<br />

Für den östlichen Blauen ist Ettingen cler gegebene<br />

Ausgangs- oder Endpunkt. Ein für Holzfuhren gebautes<br />

Sl,rässchen verbindet in langen Serpeniinen, die nie den Wald<br />

verlassen, clen Blauenkamm mit dem Dorf Ettingen. Ein<br />

anderer Pfad führt an der Ruine Fürstenstein vorbei.<br />

Auch die Landstrasse Hofstetten-Ettingen dient den Ausflüglern,<br />

die den Hochblauen, die Hofstetter Matte oder noch weiter'<br />

den RåimeI <strong>und</strong> Kahl an der Landesgrenze besuchen.<br />

Wer sich an das erwähnte Serpentinensträsschen im Ettinger<br />

Bann hält, tlarf auf der unteisten Partie, wo bereits tlie<br />

Dächer cles Dorfes Ettingen sichtbar werden, den Besuch des<br />

Amself elsens nicht versäumen. Die geringe <strong>und</strong> bei der<br />

Bodenbeschaffenheit des Birsig- <strong>und</strong> Birstales doch für einen<br />

Ueberblick ausreichende Höhe dieses Aussichispunktes rückt<br />

die Landschaft gleichsam in besÈere Nähe. Reizenil ist ztL<br />

schauen, wie die anfänglich, bei Ettingen, einsame <strong>Tal</strong>strasse<br />

über Therwil ins belebtere Oberwil wächst unrl dann<br />

bei Bottmingen uncl Binningen in der anschwellenden<br />

Häuserflut, clie von den städtischen Ttirmen überragt wird,<br />

verschwintlet, wie B i el von der linken Seite her <strong>und</strong> B enken<br />

noch etwas vorsichtiger verborgen ins Bild hineingucken, wie<br />

zwischen den Wohnstätten sich ilas gesegnete Bauernlancl rles<br />

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Neubaselbietes ausbreitet, sei es als planmässig reguliertes<br />

das sich über<br />

IMesten bereits<br />

Eine Umwanclerung<br />

des Baselbietes im äussersten Westen würde von E t -<br />

tingén nach dem solothulnischen Witterswil <strong>und</strong> Bättw<br />

i I führen; dann folgt in südnördlicher Richtung Benken,<br />

wiecler auf heimischem Boden, clarauf ein Zipfel Elsass mit<br />

Neuwiler, <strong>und</strong> schliesslich wiederum im Baselbiet Schönenbuch<br />

uncl Allschwil. Zt dem Stückchen S<strong>und</strong>gar-t,<br />

clas der Fuss hier betritt, gesellt sich ein ausgiebiger Blick in<br />

diese Grenzlandschaft; schon die mässigen Boclenerhebungen<br />

bringen jeweilen eine Bereicherung cler Ausschalr über den<br />

S<strong>und</strong>gau <strong>und</strong> gegen die Vogesen.<br />

Halten lvir uns innerhalb der Landesgîenzeu, so' überschreiten<br />

wir eine kleine Hochebene zwischen Birsig uncl dem<br />

trìIsass, die niedriger ist als das Bruderholz uncl in manchem<br />

Zug det Landschaft bereits dem S<strong>und</strong>gau ähnelt' Mitten im<br />

Dorf Oberwil wird die Hauptsirasse verlassen. Bei der<br />

Ziegelei ist der Kreuzungspunkt tler Hohen Strasse, die, von<br />

Binningen herkommend, nach Benken <strong>und</strong> an den Blauenfuss<br />

führt, <strong>und</strong> der Verbindung zwischen Oberwil <strong>und</strong> Allschwil.<br />

Napoleonstrasse heisst clie letztere, da ihre Anlage aus<br />

der Zeít des ersten Kaiserreiches stammt. Die Strasse ist vom<br />

Verkehr von Dorf zu Dorf weniger benützt, als von clen Lantlbesitzern<br />

<strong>und</strong> den Spaziergängern. An der Richtung nach<br />

Binningen-Basel zeigen sich die stattlichen Bauerngüter<br />

Weiherhof <strong>und</strong> Paraclieshof. Leise Melancholie schwebt<br />

über dem Gelände für clen, der lebhaftere Abwechslung von<br />

Berg <strong>und</strong> <strong>Tal</strong> gewohnt ist. Ein von cler Strasse durchquerter<br />

Waldstreifen ist ein TeiI eines gtössern, nach Westen ausgedehnten<br />

Eichenforstes, für das buchen- <strong>und</strong> tannenreiche Baselbiet<br />

eine Seltenheit. Bevor beim letzten Strassenstück einige<br />

Häusergruppen von Basel sichtbar wetden, zweigt ein Wald.-<br />

'weg gegen den Allschwiler Weiher <strong>und</strong> das Neub<br />

a d ab, der ermöglicht, ohne den Umweg über Allschwil die<br />

Napoleonstrasse mit Binningen zu verbinden <strong>und</strong> durch hübsche<br />

Waklpartien führt.<br />

Auch auf das Dorf Allschwil hat ilie elsässische Nachbarschaft<br />

ein wenig abgefärbt. Mehrere Häuser kehren der<br />

Strasse den Giebel zu; auffallend ist auch die Verwancltschatt<br />

der Sprache, die hier am ausgesprochensten elsässischen Einú7

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