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Magazin Hallo 02/2019

Fotografie in Schwarz-weiss und Farbe

Fotografie in Schwarz-weiss und Farbe

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MAGAZIN

Ich bin

Hans H.

Bischoff.

Und das

ist mein

zweites

Magazin.

02

Februar 2019


Kontrast

Puristisch, hybrid, opulent?

Nach dem Thema „Schreiben“ in meinem ersten Magazin

liegt der Schwerpunkt in dieser zweiten Ausgabe auf

der Fotografie und ihrer Bandbreite: Vom Purismus der

Schwarz-Weiß-Fotografie bis zur Opulenz der Farbe und

dazwischen dem „hybriden“ Spiel mit beiden Welten. Ich

habe mit dieser Magazinausgabe versucht, das Thema

„Farbe“ und die Wirkung auf uns Menschen über den Weg

der Fotografie etwas näher zu beleuchten.

Wobei ich nicht ganz an meinem zweiten Hobby vorbei

kam. Seit Sommer vergangenen Jahres schreibe ich an

einem Politthriller, der vor dem Hintergrund des Krieges im

Jemen spielt. Ein Krieg, der vergessen war und erst ganz

langsam wieder ein wenig in den Fokus rückt. Aufgrund der

humanitären Katastrophe, die er ausgelöst hat und weiter

auslöst. Eine Katastrophe, von machtgeilen Herrschern

gemacht.


Titelmotiv: Triptichon „Farbe“,

hängt in meinem Arbeitszimmer,

Digitaldruck auf Aludibond.

Hans Bischoff 2016


Purimus

in Schwarz-weiß.

06

Hybrid

verbindet beide Welten.

16

Opulenz

im Glanz der Farbe.

22

36

Jemen

Hintergrund meines

neuen Romans.


Black

Bilder aus

Licht und Schatten.

Jedes Smartphone ist heute in der Lage, gute Farbfotos

zu machen. Warum deshalb schwarz-weiß? Warum

Farbe raus und auf schwarz, grau und weiß reduzieren?

Für mich erhalten damit Licht und Schatten, Kontraste,

Formen und Strukturen eine ganz andere Bedeutung:

Man wird beim Betrachten nicht von der Farbe abgelenkt.

Vielleicht ist es für mich auch der Wunsch, mit

meinen monochromen Fotos nicht einfach die Realität

abzubilden, sondern meine Sicht auf das jeweilige Motiv.

Das Licht und die Schatten stehen dabei im Mittelpunkt.


& White


Die Grauwerte entscheiden.

Ich arbeite beim Fotografieren grundsätzlich in Farbe,

das Schwarz-Weiß-Bild entsteht erst bei der Nachbearbeitung.

Die Kamera bietet mir im Idealfall die technischen

Voraussetzungen, perfekte Farbaufnahmen

machen zu können. Ich fotografiere meist sogar mit

den Automatikprogrammen der Kamera. Als Basis für

das spätere monochrome Bild.

Nachbearbeitung, ob in Farbe oder schwarz-weiß

lässt erst das Motiv entstehen, das ich bei der Aufnahme

im Kopf hatte oder das bei der Auswahl der

verschiedenen geschossenen Motivalternativen

herauskommt. Erst damit ensteht mein persönliches

Foto, das zuerst mal mir gefallen soll. Schwarz-weiß

ist Kunst durch Weglassen.

Galerie


Nur schwarz

und weiß.

Die Kunst des Fotografen

besteht darin, ein

farbiges Motiv bereits

bei der Aufnahme in

Schwarzweiß zu sehen.

Man muss das Motiv auf

seine Formen und Strukturen

reduzieren. Im Falle

dieses Waldmotivs habe

ich alles ausgeblendet,

was für die Bildaussage

keine Bedeutung hatte.

Sogar die Grauwerte fehlen

hier. Nur noch tiefes

Schwarz und völliges

Weiß bleiben übrig und

fangen den Charakter

dieses Tages ein. Weniger

ist manchmal einfach

mehr.Or aut dolndipsa

nihitat.

Or aut dolupta spelend

ipiendebis sitiatem renisquia

simpostrum qui

Pellworm. Kleine Insel im Watt


Snapshots.

Ein kleiner Auszug aus den

unzähligen Fotografien, die

auf meinem iMac liegen.

Überwiegend Landschaftsmotive,

Stimmungen, einige

Stills. Bilder entstehen bei

mir eher nebenher im „Vorbeigehen“,

als geplant. Ich

bin nicht der Fotograf, der

mit Stativ und dem dicken

Kamerakoffer unterwegs ist.

Deshalb spielen die konsequente

Auswahl der Besten

und deren sorgfältige Bearbeitung

am Mac für mich die

entscheidende Rolle. Hier

heißt es, Fehler auszubügeln

und Stimmungen zu unterstreichen.

Ob monochrom

oder farbig.


Verbindet beide Welten.

Das Spiel mit Schwarz, Weiß und Farbe

eröffnet großartige kreative Möglichkeiten,

die beiden Welten der Fotografie zu

attraktiven Ergebnissen zu verbinden.

Zum Beispiel lassen sich besondere

Stimmungen schaffen oder hervorheben.

Aus einer im mittäglichen Sonnenlicht

aufgenommenen Burgmauer wird

ein Horrorszenarium. Aber auch mit der

bewussten Hervorhebung eines Bildteils

lassen sich Geschichten erzählen.

Aus einem alten Balkon wird Romeo

und Julia. Digitale Bildbearbeitung geht

für mich dabei schon fast in Richtung

Malerei, wie besonders das Bildmotiv

auf den folgenden Seiten zeigt.

Ostern? Vielleicht.

Hybrid


Form auf den Punkt

gebracht.

Kein übliches gewohntes Farbfoto

wäre in der Lage, die fantastische Form

dieser beiden Keramiken aus der Provence

so prägnant darzustellen, wie

die Bildverfremdung.


Farbe

Opulenz

im Glanz der Farbe.

Licht – die elektromagnetische Strahlung mit

einer Wellenlänge zwischen 380 nm (Nanometer)

und 780 nm – wird von den Sinneszellen des

menschlichen Auges wahrgenommen. Über das

Auge erzeugt das Gehirn daraus visuelle Eindrücke,

die Farben. Aus unterschiedlichen Wellenlängen

entstehen dabei die verschiedenen Farben.

Soweit die wissenschaftliche Erklärung.

Farben beeinflussen unsere Gefühle, wirken auf

unsere Sinne. Farben haben ganz unterschiedliche

Bedeutungen. Sie bestimmen unser Leben.

Die maigrünen Buchenblätter, aber auch die

rote Ampel. Der tiefblaue Sommerhimmel, die

gelben Bäume im Herbst. Violette, hellblaue,

rosa Blüten, die Lagune in ihrem strahlenden

Türkis. Diese Stimmungen im digitalen Bild festzuhalten,

zu verstärken oder zu verändern ist reine

Lebensfreude. Die folgenden Fotografien wollen

versuchen, dies zu verdeutlichen. Viel Spaß

dabei.

Foto: Pixabay


Violett

Extravagant,

mystisch, kraftvoll.

Violett ist die Farbe der Macht, aber auch der Leidenschaft,

des Unmoralischen. Violett ist gleichzeitig heilende

Farbe und auch Farbe des Todes. Es steht für Spiritualität,

Geist und Intelligenz. Violett ist die Farbe der

Inspiration, der Mystik, Magie und der Kunst, sie ist eine

extravagante Farbe, die auch mit Frömmigkeit, Buße

und Opferbereitschaft in Verbindung gebracht wird.


Die Farbe Rot gilt als Farbe des

Feuers oder des Blutes. Blut

und Feuer sind sowohl positiv

als auch negativ besetzt.

Hass, Krieg und Aggression

stehen die Kraft, die Liebe, die

Wärme und die Leidenschaft

gegenüber.

Leidenschaftlich,

temperamentvoll,

aggressiv.

Rot


Vital, optimistisch,

gesellig.

Orange repräsentiert vitale

Stärke und Aktivität. Orange ist

die Farbe der Freude, des Lustigen,

der Geselligkeit. Sie hebt

Geborgenheit, Gemütlichkeit

und emotionale Wärme hervor.

Pessimismus, Depression und

Antriebsarmut werden verblüffend

positiv beeinflusst. Orange

lockert und aktiviert jeden, der

im grauen Gewohnheitsalltag

erstarrt ist.


Orange


Die Farbe Gelb symbolisiert das Sonnenlicht

und steht für Wachheit, Kreativität

und einen schnellen Verstand, aber auch

Neid, Verrat und Feigheit. Die alten Ägypter

sahen im Gelb das Weibliche, das

„Sanfte, Heitere, Sinnliche«.

Strahlend,

sonnig, aktiv.

Gelb


Grün

Grün ist die Farbe der Mitte. In

ihrer Neutralität wirkt sie beruhigend

und harmonisierend.

Grün verbinden wir mit Frühling,

mit Wiesen und Wäldern.

In der Magie kommt Grün bei

Ritualen zum Einsatz, welche

Wohlstand, Glück, Fruchtbarkeit

und Erfolg zum Ziel haben.

Neutral,

beruhigend,

entspannend.


Selbstbewusst,

anmutig,

inspirierend.

Mit Türkis assoziieren

wir den Sommer und

das Meer, wir denken an

Lagunen, an glitzernde

Wellen, an den strahlenden

Himmel. Die Farbe

gilt im Allgemeinen als

kühl und erfrischend.

Türkis schenkt gute Laune,

weckt schöne Erinnerungen.

Sie ist die Farbe

der Seele, die Farbe der

Freundschaft.

hans-bischoff.de/kont


Türkis


Harmonisch,

ruhig, meditativ.

Als Farbe des Himmels, drückt Blau Ferne, Weite und

Unendlichkeit aus. Blau ist die Farbe des Vertrauens

und der Verlässlichkeit. Blau ist still und entspannend.

Als Farbe des Wassers, symbolisiert es aber auch die

Seele, das Unbewusste und Unbekannte.

Blau


foto: pixabay.com


Krieg

Photo by Robert Bye on Unsplash

Jemen. Hintergrund

meines neuen Romans.

Um den Protagonisten meines neuen, derzeit

entstehenden Politthrillers einen realistisch

erscheinenden Hintergrund für die Ereignisse im

Frühjahr 2016 zu bieten, habe ich mit Bezügen

auf die politische Situation Deutschlands und

die Wirren des vergessenen Kriegs im Jemen

zum Zeitpunkt der Handlung gearbeitet.

Mit der »Operation Decisive Storm«, der Militärintervention

einer von Saudi-Arabien geführten

Militärallianz begann im März 2015 der aktuelle

Krieg im Jemen. Die Saudis und ihre verschiedenen

Mitakteure griffen damit massiv in einen

Jahrhunderte lang immer wieder aufflammenden

Bürgerkrieg ein und unterstützten den

faktisch entmachteten jemenitischen Präsidenten

Abed Rabbo Mansur Hadi gegen die schiitischen,

vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen.

Diese wiederum verband ein recht zerbrechliches

Zweckbündnis mit dem einstigen Präsidenten

Ali Abdullah Saleh, der 2012 entmachtet

wurde und seitdem zurück an die Macht wollte.


Stellvertreterkrieg.

Die Perversion der Politik

Ende 2017 distanzierte er sich jedoch von den Huthis und wurde bei bewaffneten

Auseinandersetzungen in der Hauptstadt Sanaa getötet.

Darüber hinaus sind Dschihadisten des al-Qaida-Ablegers im Jemen und

des Islamischen Staates (IS) sowie verschiedene regional operierende

Rebellengruppen ebenfalls in den Krieg involviert und verfolgen jeweils

unterschiedliche eigene Interessen. Der Konflikt gilt vereinfacht als Stellvertreterkrieg

zwischen Saudi-Arabien und dem Iran, er wird jedoch immer

verworrener. Die Konfliktlinien verlaufen dabei weitgehend undurchschaubar

kreuz und quer. Die Kämpfe und Luftangriffe der saudischen

Koalition zerstörten in fast drei Jahren große Teile der Infrastruktur des

Landes, darunter die meisten Flughäfen. Gerade auch die Provinz Sa‘dah

im Nordwesten des Jemen ist dabei stark betroffen.

Im Kriegsgebiet, das sich auf große Teile des Jemen erstreckt, sind nahezu

zwei Drittel der 27 Millionen Einwohner, davon acht Millionen Kinder,

von der Unterstützung durch internationale Hilfsorganisationen abhängig.

Diese haben jedoch aufgrund der Blockade der Häfen und Flughäfen

durch die Militärallianz kaum mehr Möglichkeiten, Lebensmittel, Wasser

und Medikamente ins Land zu bringen. Eine Million Menschen ist bis

jetzt an Cholera erkrankt. Mehr als sieben Millionen sind von Hungersnot

bedroht, drei Millionen sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Fast

die Hälfte aller Bürger hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Im

Jemen ereignet sich nach Angaben der Vereinten Nationen derzeit die

größte humanitäre Katastrophe der Welt. Keine Naturkatastrophe, sondern

eine, die von Menschen gemacht wurde und immer noch wird.


Lässt sich der Krieg in dem vom Bürgerkrieg und den Blockaden

gequälten Land nicht bald beenden oder zumindest eindämmen, droht

hunderttausenden Kindern im Jemen der Hungertod.

Die deutsche Bundesregierung hat den Krieg verurteilt. »Die Kampfhandlungen

müssten endlich ein Ende haben. Alle Konfliktparteien

seien aufgefordert, die Spirale der Gewalt zu durchbrechen. Es könne

nur einen diplomatischen Weg aus dem Jemenkonflikt geben«, hieß es

vom Regierungssprecher. Deutschland plädiert für eine unabhängige

internationale Untersuchung des Konflikts. Großbritannien und die USA

blockieren diese jedoch. Beide Staaten gehören neben Deutschland

zu den wichtigsten Waffenlieferanten der Saudis, weshalb diese keine

ernsthafte Kritik an ihrem Vorgehen fürchten müssen. Darüber hinaus

muss man leider feststellen, dass verschiedene Länder ganz offensichtlich

weiterhin Waffen direkt an die Kriegsparteien im Jemen liefern und

damit gegen UN-Resolutionen verstoßen. Der Jemen-Krieg birgt bis jetzt

keine akute Gefahr, sich zu einem Flächenbrand auszuweiten und bedroht

zumindest bisher nicht die Sicherheit anderer Staaten.

Entsprechend gering ist der Druck, den Konflikt politisch zu lösen. Ein

Ende des Krieges, der die Grundvoraussetzung für eine Besserung der

humanitären Lage wäre, ist daher nicht abzusehen. Eine kleine Hoffnung

auf Besserung macht lediglich die bereits Ende 2017 von Saudi-Arabien

angekündigte mögliche Lockerung der Blockade des Landes.

Im Jemen spielt sich eine unfassbare Tragödie ab. Und die Welt

ignoriert sie und schaut weg.

„Der Deal“ erscheint irgendwann

2019 als Taschenbuch und Ebook


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Fotos: Hans Bischoff, Pixabay (1)

Hans H. Bischoff

Owinger Straße 48

88662 Überlingen

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© Hans Bischoff 2019

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