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K ULTUR<br />
Arzler Singeslerlauf<br />
Buntes Treiben auf der Dorfstraße durch Arzl<br />
(mel) Am vergangenen Sonntag fand nach vier Jahren Abstinenz<br />
der Höhepunkt der Arzler Fåsnåcht, der Arzler Singeslerlauf<br />
statt. Das ganze Dorf, viele aus den benachbarten Gemeinden<br />
sowie Fåsnåchtsbegeisterte von weiter weg versammelten sich<br />
entlang der gesperrten Dorfstraße vom Oberdorf bis zur Gemeinde<br />
und bekamen ein buntes und traditionelles Spektakel geboten.<br />
Die Kübelemajen waren mit Puder ausgestattet und bedeckten die Gesichter der<br />
Zuschauer mit weißem Glanz.<br />
Ein beeindruckendes Bild bot der Zug der Singesler mit ihren einstudierten Tänzen<br />
und höflichen Gesten.<br />
„Jetz isches wieder Zeit, mir Arzler<br />
sei bereit. Vier Jahr die sei vorbei,<br />
es loufe allerlei“, stimmten die<br />
Singersler bereits beim Aufmarsch<br />
zum Treffpunkt Oberdorf ohne<br />
Larven an, um gleich die richtige<br />
Stimmung zu verbreiten. Wie es<br />
schon von jeher Tradition ist, starteten<br />
pünktlich um 12 Uhr die<br />
Singesler mit kleinen und großen<br />
Glocken in Begleitung der originell<br />
verkleideten Musikkapelle Arzl<br />
und ihren Ordnungsfiguren, den<br />
Sackner, den Spritzer und den Kübelemajen,<br />
mit ihrem einstudierten<br />
Tanz den Umzug. Dicht dahinter<br />
folgten die junge Hexenmusik und<br />
die ganze Hexenschar mit der Hexenmuater.<br />
Dieses Jahr zogen die<br />
Hexen einen ausgeklügelten Wagen<br />
hinter sich her, der den Burgstallfelsen<br />
mit seiner Höhle darstellte, in<br />
die ausgewählte Zuschauer für kurze<br />
Zeit durch einen technischen Impuls<br />
verschwanden und bestens gelaunt<br />
wieder auftauchten. Weiter im Umzug<br />
konnte man die imposante Bärengruppe<br />
bestaunen, deren Treiber<br />
mit echten Holzprügeln auf ihre Bären<br />
eindroschen bis diese splitterten.<br />
Die Burgstallzurfer luden einzelne<br />
Personen ein, ihnen bei Sägearbeiten<br />
auf ihrem Gefährt zu helfen und belohnten<br />
sie fürstlich mit Schnaps,<br />
Speck und einer Andenkenplakette.<br />
Wenn die Singesler zum Halten kamen,<br />
um ihre Glocken nacheinander<br />
erklingen zu lassen, holten sie<br />
sich auch Leute aus dem Publikum<br />
und brachten sie zu den Tischen der<br />
Zylinder-Mannen des Einführkomitees<br />
um sich abermals mit Schnaps<br />
zu stärken und nach einem kleinen<br />
freiwilligen Obolus eine weitere Plakette<br />
zu erhalten. Zwischen dem Zug<br />
der sich langsam bergab dem Zentrum<br />
näherte, zogen die geschäftstüchtigen<br />
Labera ihre Wege um die<br />
Fåsnåchtszeitung „Burgstall-Geier“,<br />
die viele lustige wahrheitsgetreue<br />
Anekdoten der Dörfler der letzten<br />
vier Jahre festgehalten hat, unter die<br />
Leute zu bringen. Dem bunten Treiben<br />
folgten die grandios gestalteten<br />
Festwagen, die einzelne Themen für<br />
ihr Aussehen aufgriffen und Besu-<br />
Die heurige Gruppe der Sackner war 23 Mann stark.<br />
Die Burgstallzurfer zogen mit ihren schweren Baumstämmen am Ende des Zuges<br />
hinterher.<br />
chern Platz boten, um ein oder mehrere<br />
Getränke zu genießen. Trotz<br />
leichtem Schneefall war das ganze<br />
Dorf auf den Beinen, um Anteil am<br />
frohen Treiben zu haben. Auch viele<br />
prominente Gäste durften bei einem<br />
so wichtigen Anlass nicht fehlen, so<br />
kamen viele Bürgermeister und Vertreter<br />
der bezirksnahen Gemeinden.<br />
Nachdem der Umzug, angeführt von<br />
der Musikkapelle, im Dorfzentrum<br />
um 17 Uhr ankam und die Wägen,<br />
„Galtwiesenlift“, „Schützenwagen“<br />
und „Musik Arzl“ ordnungsgemäß<br />
auf der Seite geparkt waren, wurde<br />
noch lang und ausgiebig gefeiert.<br />
Bezirkshauptmann Raimund Waldner ließ sich den Singeslerlauf freilich nicht<br />
entgehen und wurde traditionell eingeführt.<br />
Die vierjährige Zola durfte ihren Opa Stefan auf der spannenden Fahrt durch das<br />
Dorf begleiten.<br />
RS-Fotos: Burger<br />
RUNDSCHAU Seite 40 6./7. Februar 2019