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Berliner Kurier 06.02.2019

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8 BERLIN BERLINER KURIER, Mittwoch, 6. Februar 2019 *<br />

NACHRICHTEN<br />

Bauarbeiten beginnen<br />

Glutenfreie<br />

Teigwaren werden<br />

immer öfter auch<br />

vongesunden<br />

Menschen gekauft.<br />

Foto: dpa<br />

Lichtenrade –Mit dem<br />

symbolischen Einsetzen eines<br />

Schallschutzelements<br />

wurde gestern offiziell der<br />

Neubau der Dresdner Bahn<br />

begonnen. Die Strecke soll<br />

den Schienenverkehr zwischen<br />

dem Hauptbahnhof<br />

und dem künftigen Flughafen<br />

BER beschleunigen und<br />

2025 in Betrieb gehen. Anwohner<br />

demonstrierten gegen<br />

den Bau.<br />

Anschläge auf Autos<br />

Berlin –Eineinhalb Wochen,<br />

nachdem Unbekannte<br />

in Neukölln die Reifen<br />

von 84 Autos zerstochen<br />

haben, hat es nun Pkw-Besitzer<br />

aus zwei anderen Bezirken<br />

erwischt. In der<br />

Nacht zu Montag wurden<br />

rund um Galvani- und Guerickestraße<br />

(Charlottenb.)<br />

die Reifen von 34 Fahrzeugen<br />

zerstochen. In der<br />

Nacht zu Dienstag waren es<br />

62 Fahrzeuge in Bohnsdorf.<br />

Verdächtiger verhaftet<br />

Marzahn –Die Polizei hat<br />

in einer Wohnung in der<br />

Lea-Grundig-Straße einen<br />

32-jährigen verhaftet, der<br />

vor knapp zwei Wochen bei<br />

einer Verkehrskontrolle in<br />

der Trusetaler Straße einen<br />

Polizisten angefahren und<br />

schwer verletzt haben soll.<br />

Bauwagen brannten<br />

Kreuzberg –Inder Ratiborstraße<br />

haben am frühen<br />

Dienstagmorgen zwei bewohnte<br />

Bauwagen gebrannt.<br />

Laut Polizei könnte<br />

ein Ofen das Feuer ausgelöst<br />

haben.<br />

ARCHE NOAH<br />

Bucks ... ist ein charmanter,<br />

lustiger Mischlingshund,<br />

der sich große Mühe gibt,<br />

seinem Menschen zu gefallen.<br />

Wegen seiner Hüftprobleme<br />

sollte er allerdings<br />

keine Treppen hinabgehen<br />

müssen.<br />

Vermittlungs-Nr. 18/4528<br />

Tierheim Berlin,<br />

Hausvaterweg 39, 13057 Berlin,<br />

Telefon: 030/768880,<br />

www.tierschutz-berlin.de<br />

Die Tiervermittlung ist geöffnet:<br />

Mittwoch–Sonntag 13–16 Uhr<br />

Foto: Tierheim Berlin<br />

Von<br />

MIKE WILMS<br />

Berlin – Gluten oder nicht<br />

Gluten? Für viele <strong>Berliner</strong> ist<br />

das eine heikle Streitfrage.<br />

Der KURIER-Bericht über<br />

Sinn und Unsinn glutenfreier<br />

Ernährung sorgte für heftige<br />

Pro- und Contra-Reaktionen.<br />

Leser hegen große Zweifel an<br />

der vorgestellten Studie, die<br />

den Gluten-Verzicht zu einer<br />

ungesunden Mode erklärte.<br />

Gluten: Der Streit<br />

ist angerichtet!<br />

Nur ein Prozent der Deutschen<br />

hat eine echte Gluten-Allergie.<br />

Diese Patienten müssen Klebereiweiß<br />

(Gluten) komplett<br />

meiden –das ist unbestritten.<br />

Doch was ist mit den anderen<br />

etwa 17 Prozent der Bevölkerung,<br />

die ganz oder teilweise<br />

glutenfrei essen? Für manche<br />

Leser sind sie „eingebildete<br />

Kranke“, die Trends hinterherrennen,<br />

sich „alles einreden lassen“<br />

und am Ende gesundheitlich<br />

„ruiniert“ sind. Andere Leser<br />

verteidigen vehement den<br />

Verzicht auf glutenhaltige<br />

Teigwaren auch bei Gesunden.<br />

Was treibt sie an? „Neben der<br />

ausgeprägten Unverträglichkeit<br />

gibt es tatsächlich<br />

eine Gluten-Empfindlichkeit,<br />

die Beachtung<br />

verdient“, sagt Ursula<br />

Hilpert-Mühlig, Präsidentin<br />

des Fachverbands Deutscher<br />

Heilpraktiker. „Manche Menschen<br />

leiden unter Blähungen,<br />

Durchfall oder Unwohlsein<br />

Fotos: dpa, ddp Images, privat<br />

KURIER-Bericht über Ernährungsstudie löst<br />

heftige Reaktionen aus. Macht der Verzicht<br />

auf Klebereiweiß wirklich krank?<br />

Prof.Dr. Detlef Schuppan erforscht<br />

Schattenseiten des Brot-Konsums.<br />

und<br />

machen die<br />

Erfahrung, dass es<br />

ihnen nach einer Ernährungsumstellung<br />

besser geht.“ Im<br />

Verdachtsfall führt Hilpert-<br />

Mühlig ein Ausschlussverfahren<br />

durch, indem die Betroffenen<br />

probeweise Lebensmittel<br />

weglassen – und im zweiten<br />

Heilpraktikerin Ursula Hilpert-<br />

Mühlig behandelt Glutensensibilität.<br />

Schritt gezielt nur<br />

die womöglich unbekömmliche<br />

Nahrung essen.<br />

„So finden wir heraus,<br />

worauf genau der Darm empfindlich<br />

reagiert“, sagt die Heilpraktikerin<br />

und Psychologin.<br />

Manchmal sei dies Gluten.<br />

Auch dem Medizin-Professor<br />

Detlef Schuppan (Uni Mainz)<br />

fiel auf, dass Patienten ohne<br />

Gluten- oder Weizenallergie<br />

sensibel auf Weizenprodukte<br />

reagieren können. Die Suche<br />

nach Auslösern führte ihn zu<br />

einem Protein, das sich –genau<br />

wie Gluten –inden Weizenkörnern<br />

findet. Die Amylase-Trypsin-Inihibitoren<br />

(ATI) sind die<br />

Ursache für eine leichte Entzündungsreaktion<br />

des Darms.<br />

Schuppan schätzt, dass bis zu<br />

fünf Prozent der Weizenkonsumenten<br />

Symptome entwickeln.<br />

Mit anderen Worten: Es sollte<br />

niemanden verwundern, wenn<br />

auch im Grunde gesunde Menschen<br />

nachdrücklich betonen,<br />

dass ihnen der Verzicht auf herkömmliche<br />

Teigwaren guttue.<br />

Aber Heilpraktikerin Hilpert-<br />

Mühlig warnt auch: „Niemand<br />

sollte sich von einer Mode oder<br />

durch Gruppendruck zu einem<br />

Verzicht zwingen lassen.“

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