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s'Magazin usm Ländle, 10. Februar 2019

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WILD &WALD<br />

In der Ruhe<br />

liegt dieKraft<br />

MitSchneeundEishatnichtnurder<br />

Menschzukämpfen,auchfürdasWildist<br />

derheurigeWintereine<br />

Herausforderung.SchneeundKältesind<br />

zwareigentlichkeinGrund,um<br />

WildschützeraufdenPlanzurufen,doch<br />

umdiekalteJahreszeitunbeschadet<br />

überstehenzukönnen,brauchen<br />

Wildtierevorallemeines:Ruhe.Diewird<br />

ihnenjedochnichtimmergewährt.<br />

Fotos:ChristofBirbaumer<br />

Wildtierebrauchen<br />

Ruhe,umden<br />

Wintergut<br />

überstehenzu<br />

können–nichtalle<br />

Wintersportler<br />

denkendaran.<br />

DerWinterhatdasWild<br />

heuerordentlichindie<br />

Zange genommen“,<br />

erklärt Wildökologe<br />

Hubert Schatz und<br />

meintdamit eine meterhohe geschlosseneSchneedecke.SeitMonaten.<br />

An sich sindHirsch,Reh und<br />

GamsfürdenWintergerüstet.Trotzdemwirdesnunschönlangsameng,<br />

denn sie haben kaum Chanceauf<br />

energiereicheNahrungundlebenvon<br />

ihrenReserven.Auchdaswärenoch<br />

verkraftbar,wirklichschwierigwird<br />

esaber,wenndasWildimmerwieder<br />

aufgescheuchtundgestörtwird.So<br />

steigtihrEnergiebedarf–dertrotz<br />

Fütterungen nicht zu decken ist.<br />

StörfaktorNummereins,wiekönnte<br />

esanderssein:derMensch.Tourengeher,<br />

Variantenfahrer, Schneeschuhwanderer,<br />

Drachenflieger und<br />

–seitneuestem–Drohnenkönnen<br />

TiereanihrenRückzugsortenstören.<br />

Undtundiesauchregelmäßig.Teils<br />

aus Unwissen,teilswohl auch aus<br />

Rücksichtslosigkeit. Schatzfordert<br />

seit Jahrenstrengere Maßnahmen<br />

gegenStörenfriede,denneinharter<br />

Winterwieheuer–gepaartmitviel<br />

Unruhe–könntezu„großenAusfällen“führen,wieSchatzmeint.DeshalbbraucheesmehrSchutzgebiete–<br />

undSanktionen,wennjemandtrotz<br />

Ausschilderung in den Wald<br />

„hirscht“.SchatzrichtetseinenAppellabernichtansLand,sondernviel<br />

eherandieGemeinden.Aufoffene<br />

OhrenstößtermitdieserForderung<br />

nichtüberall,istdochdasVerhängen<br />

von Verboten selten Auslöser für<br />

übergroßeBeliebtheit.Trotzdem,er<br />

ChristianKuehssetztauf<br />

Bewusstseinsbildung.<br />

bleibtdabei:„DaistnochLuftnach<br />

oben!“<br />

EinBeispiel,wieesauchgeht,ist<br />

das Projekt „Naturverträglicher<br />

Wintersport“,dasSchutzfürWildtiere<br />

im Montafon und gleichzeitig<br />

einen möglichst freien Zugangzur<br />

Natursicherstellenwill.Gemeinsam<br />

mit Bergführern, Bergbahn-Betreibern,Naturschützern,Jagdunddem<br />

TourismuswurdensogenannteVermeidungsflächen,<br />

also Gebiete, die<br />

vonWintersportlernnichtbefahren<br />

werdensollten, ausgearbeitet. AnstattaberdieGegendmitVerbotstafeln<br />

zuzupflastern, setzt man auf<br />

Kommunikation. „Bergführer und<br />

Skiguideswerdeninformiertundinvolviert,damitwächstdasBewusstseinunddieAkzeptanz“,erklärtProjektmitgliedChristian<br />

Kuehsvom<br />

Naturschutzverein Verwall-KlostertalerBergwälder.UnddasistwohlallemaleffizienteralsneueSperrgebiete,dieohnehinnichtkontrolliertwerdenkönnen.NochstehemanamAnfang,erzähltKuehs,dochAnfragen<br />

ausanderenRegionengibtesbereits<br />

–füreineNaturfüralle. AD<br />

4<br />

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