s'Magazin usm Ländle, 10. Februar 2019
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
WILD &WALD<br />
In der Ruhe<br />
liegt dieKraft<br />
MitSchneeundEishatnichtnurder<br />
Menschzukämpfen,auchfürdasWildist<br />
derheurigeWintereine<br />
Herausforderung.SchneeundKältesind<br />
zwareigentlichkeinGrund,um<br />
WildschützeraufdenPlanzurufen,doch<br />
umdiekalteJahreszeitunbeschadet<br />
überstehenzukönnen,brauchen<br />
Wildtierevorallemeines:Ruhe.Diewird<br />
ihnenjedochnichtimmergewährt.<br />
Fotos:ChristofBirbaumer<br />
Wildtierebrauchen<br />
Ruhe,umden<br />
Wintergut<br />
überstehenzu<br />
können–nichtalle<br />
Wintersportler<br />
denkendaran.<br />
DerWinterhatdasWild<br />
heuerordentlichindie<br />
Zange genommen“,<br />
erklärt Wildökologe<br />
Hubert Schatz und<br />
meintdamit eine meterhohe geschlosseneSchneedecke.SeitMonaten.<br />
An sich sindHirsch,Reh und<br />
GamsfürdenWintergerüstet.Trotzdemwirdesnunschönlangsameng,<br />
denn sie haben kaum Chanceauf<br />
energiereicheNahrungundlebenvon<br />
ihrenReserven.Auchdaswärenoch<br />
verkraftbar,wirklichschwierigwird<br />
esaber,wenndasWildimmerwieder<br />
aufgescheuchtundgestörtwird.So<br />
steigtihrEnergiebedarf–dertrotz<br />
Fütterungen nicht zu decken ist.<br />
StörfaktorNummereins,wiekönnte<br />
esanderssein:derMensch.Tourengeher,<br />
Variantenfahrer, Schneeschuhwanderer,<br />
Drachenflieger und<br />
–seitneuestem–Drohnenkönnen<br />
TiereanihrenRückzugsortenstören.<br />
Undtundiesauchregelmäßig.Teils<br />
aus Unwissen,teilswohl auch aus<br />
Rücksichtslosigkeit. Schatzfordert<br />
seit Jahrenstrengere Maßnahmen<br />
gegenStörenfriede,denneinharter<br />
Winterwieheuer–gepaartmitviel<br />
Unruhe–könntezu„großenAusfällen“führen,wieSchatzmeint.DeshalbbraucheesmehrSchutzgebiete–<br />
undSanktionen,wennjemandtrotz<br />
Ausschilderung in den Wald<br />
„hirscht“.SchatzrichtetseinenAppellabernichtansLand,sondernviel<br />
eherandieGemeinden.Aufoffene<br />
OhrenstößtermitdieserForderung<br />
nichtüberall,istdochdasVerhängen<br />
von Verboten selten Auslöser für<br />
übergroßeBeliebtheit.Trotzdem,er<br />
ChristianKuehssetztauf<br />
Bewusstseinsbildung.<br />
bleibtdabei:„DaistnochLuftnach<br />
oben!“<br />
EinBeispiel,wieesauchgeht,ist<br />
das Projekt „Naturverträglicher<br />
Wintersport“,dasSchutzfürWildtiere<br />
im Montafon und gleichzeitig<br />
einen möglichst freien Zugangzur<br />
Natursicherstellenwill.Gemeinsam<br />
mit Bergführern, Bergbahn-Betreibern,Naturschützern,Jagdunddem<br />
TourismuswurdensogenannteVermeidungsflächen,<br />
also Gebiete, die<br />
vonWintersportlernnichtbefahren<br />
werdensollten, ausgearbeitet. AnstattaberdieGegendmitVerbotstafeln<br />
zuzupflastern, setzt man auf<br />
Kommunikation. „Bergführer und<br />
Skiguideswerdeninformiertundinvolviert,damitwächstdasBewusstseinunddieAkzeptanz“,erklärtProjektmitgliedChristian<br />
Kuehsvom<br />
Naturschutzverein Verwall-KlostertalerBergwälder.UnddasistwohlallemaleffizienteralsneueSperrgebiete,dieohnehinnichtkontrolliertwerdenkönnen.NochstehemanamAnfang,erzähltKuehs,dochAnfragen<br />
ausanderenRegionengibtesbereits<br />
–füreineNaturfüralle. AD<br />
4<br />
s’Magazin