Flip_Magazin 2018
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Fotonachweis<br />
Kolumnentitel<br />
4,50 Euro<br />
31. Jahrgang, Ausgabe <strong>2018</strong><br />
MIT<br />
SONDERTEIL<br />
Das <strong>Magazin</strong><br />
für Ihren<br />
Erlebnisurlaub<br />
Inklusive Panoramakarte<br />
zum Herausnehmen<br />
inklusive großem<br />
Festkalender<br />
Hoch hinaus<br />
an Seilen und Ziplines<br />
1
Wir freuen uns auf Sie als Badegast von Mai - Sept.<br />
61<br />
Dietenbacher Strasse 15<br />
79199 Kirchzarten<br />
Tel.: +49 (0)7661 / 62585
Grüß Gott im Schwarzwald!<br />
Farbenfrohes Blumenmeer auf der<br />
Landesgartenschau in Lahr<br />
vom 12. April bis 14. Oktober <strong>2018</strong><br />
Das größte zusammenhängende Mittelgebirge Deutschlands ist nicht nur beeindruckend<br />
in seiner Schönheit, sondern auch seinem Facettenreichtum. Ein Facettenreichtum,<br />
welcher das Team von Schwarzwald Impressionen seit über 30 Jahren<br />
zum Staunen bringt. Wer nach Abenteuer und Adrenalinkicks sucht, wird Freude bei<br />
spannenden Klettertouren in den Bergen oder Hochseilgärten finden. Wessen Seele<br />
nach Entspannung und Ruhe schreit, findet diese beim Entdecken von Wasserfällen<br />
und Seen oder auf Wanderungen durch die schaurig schöne Tannenwelt des Schwarzwaldes.<br />
Kulturliebhaber kommen in malerischen Städtchen und Museen auf ihre Kosten<br />
und Familien zeichnen sich Erinnerungen in den Freizeit- und Wildparkanlagen<br />
dieser Region.<br />
Der Schwarzwald ist vielseitig und im Grunde alles andere als schwarz. Seine vielen<br />
„Gesichter“ und Möglichkeiten schillern bunt und bieten jährlich hunderttausenden<br />
Besuchern eine Erlebniswelt zum Entdecken, Staunen und Bewundern.<br />
Grüß Gott im Schwarzwald! Auf spannende Abenteuer und unvergessliche Momente.<br />
Inhalt<br />
05 | Hoch hinaus<br />
an Seilen und Ziplines<br />
10 | Bad Wildbad und das Enztal<br />
14 | Faszinierende Panoramablicke<br />
im Bühlertal<br />
17 | Goldene Accessoires und<br />
einmalige Naturerlebnisse<br />
22 | Auf dem Scheitel Alemanniens:<br />
St. Georgen<br />
27 | Kuckucksuhrenrevolution<br />
34 | Der Hornberger-Schießen-Weg<br />
35 | Wo Erholung groß geschrieben<br />
wird: Bad Dürrheim<br />
39 | Ein Dörflein nahe am Himmel:<br />
Freiamt<br />
Titelfotos: Action Forest Titisee, Weinland Baden aktuell, Gasometer Pforzheim, Wildpark Pforzheim, Foto: S. 3 Lahr Landesgartenschau<br />
15 | Schwarzwalddorf Kniebis<br />
16 | Mitten in Baden:<br />
die Gemeinde Appenweier<br />
in Triberg-Schonachbach<br />
Direkt an der B33. Großzügige,<br />
kostenlose Parkplätze<br />
am Hause!<br />
33<br />
28 | Die Deutsche Uhrenstraße<br />
31 | Holzskulpturenpfade<br />
im Kinzigtal<br />
Besuchen Sie unseren Uhren-Park mit der Weltgrößten<br />
Kuckucksuhr. Hier finden Sie auf über 1000 m 2 originelle<br />
und wunderschöne Souvenirs. Eine riesengroße Auswahl<br />
an Stand- und Wand- und Kuckucksuhren präsentiert<br />
sich Ihnen im schönen Ambiente.<br />
Im Eble Uhren-Park erleben Sie einmalige Schwarzwälder<br />
Handwerkskunst.<br />
Bekannt aus Funk<br />
und Fernsehen!<br />
40 | Heimattage in<br />
Waldkirch<br />
42 | 900 Jahre St. Märgen<br />
EBLE Uhren-Park<br />
78098 Triberg-Schonachbach<br />
Telefon 07722 / 9622-0<br />
Telefax 07722 / 9622-11<br />
eMail: info@eble-uhren-park.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Von Ostern bis Ende Okt.:<br />
Mo.-Sa. 9.00 – 18.00 Uhr So. 10.00 – 18.00 Uhr<br />
Übrige Jahreszeit: Mo.-Sa. 9.00 – 18.00 Uhr<br />
www.uhren-park.de<br />
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Kuckuck im<br />
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Uhrenträger<br />
Johann<br />
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in der Broschüre<br />
Grüß Gott im Schwarzwald<br />
2005<br />
3
Inhalt<br />
46 | Geschichte,<br />
die am Wegrand liegt<br />
48 | Miteinander<br />
von Mensch und Natur<br />
49 | Der Schluchsee – eine Perle<br />
des Schwarzwaldes<br />
50 | Buchtipps: Von Pionieren bis<br />
zum Schwarzwaldbecher<br />
54 | Radon Revital Bad<br />
in Menzenschwand<br />
56 | Tier- und Freizeitparks<br />
62 | Museen und Erinnerungsorte<br />
80 | Zoologisch – botanischer Garten<br />
in Mulhouse<br />
| Baumkronenweg in Waldkirch<br />
81 | Die KinderGalaxie in Freiburg<br />
| Alamannen-Freilichtmuseum<br />
in Vörstetten<br />
82 | Nachhaltige Verbindungen<br />
| Musikstadt Trossingen<br />
83 | Wochenende des Friedens<br />
im Fort de Mutzig<br />
84 | Unterwegs mit den Botschaftern<br />
des Naturparks Südschwarzwald<br />
BODENSEE<br />
65 | Am Schweizer Ufer<br />
des Bodensees<br />
70 | Schleitheim<br />
im Naturpark Schaffhausen<br />
TIPPS FÜR TRIPS<br />
71 | Skurriles Freiburg<br />
mit Historix-Tours<br />
77 | Das Keramikmuseum<br />
in Staufen<br />
78 | Sommerrodelbahn Gutach<br />
| Vogelpark Steinen<br />
79 | Alles original im „Hüsli“<br />
| Freizeitvergnügen in der<br />
Tannenmühle<br />
85 | Fakten und mehr rund<br />
um den badischen Wein<br />
106 | Straußen und Winzerschänken<br />
Ausflugsziele Panoramakarte:<br />
Bühlertal (11), Troase/Stadt Trossingen (25), Rodelbahn Gutach (26), Hornberg (30), Eble Uhrenpark (33), Haus der 1000 Uhren (33), Feriendorf Öfingen (38), Baumkronenweg Waldkirch (41),<br />
Tunisee Camping (51), Breisach (57), Tannenmühle Grafenhausen (65), Steinwasenpark (68), Haus der Natur Feldberg (70), Hans-Thoma-Museum Bernau (71), Heitersheim (75), Hasenhorn<br />
Todtnau (77), EWS Schönau (78), Irisette Zell (84) und Schönau (78), Laufenburg ( 85), Wehr (86), Museum Schopfheim (87), Vogelpark Steinen (88).<br />
Impressum<br />
erscheint zum Saisonbeginn<br />
Herausgeber:<br />
Helmut Schlieper<br />
Verlag:<br />
Art Media Verlagsgesellschaft mbH<br />
Auerstraße 2<br />
79108 Freiburg<br />
Tel. 0761/72072<br />
Fax: 0761/74972<br />
E-Mail: info@artmediaverlag.de<br />
www.schwarzwaldimpressionen.de<br />
Redaktionsleitung:<br />
Christel Jockers<br />
Redakteure dieser Ausgabe:<br />
Cornelia Frenkel<br />
Peter Frömmig<br />
Erich Krieger<br />
Reinhold Wagner<br />
Friederike Zimmermann<br />
u.a.<br />
Gestaltung & Layout:<br />
Juliane Güttsches<br />
Christian Oehms<br />
Anzeigen/Portraits:<br />
Tel. 0761/72072<br />
Druck:<br />
Druckerei Steinmeier<br />
Bezugsquellen:<br />
Schwarzwaldimpressionen ist<br />
erhältlich im Zeitschriftenhandel,<br />
an Tourist- Informationen,<br />
in Hotels oder direkt beim Verlag<br />
(gegen Einsendung von 4,50 € zzgl.<br />
1,60 € Porto) und im Internet:<br />
www.schwarzwaldimpressionen.de<br />
Das Copyright für die vom Verlag<br />
erstellte Redaktion und Anzeigen<br />
liegt beim Verlag.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlags.<br />
Wir danken den Gemeindeverwal -<br />
tun gen und Tourist-Informationen<br />
für die zur Verfügung ge stellten Infos<br />
und Bilder.<br />
www.schwarzwaldimpressionen.de<br />
Fotos: Thurgau Tourismus<br />
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Hoch hinaus<br />
an Seilen und Ziplines<br />
von Reinhold Wagner<br />
Das Abenteuer beginnt meist mit einem leichten Kribbeln<br />
im Bauch. Zuerst ist es nur die leise Vorahnung auf das,<br />
was einen da wohl erwartet. Dann der erste Blick nach<br />
oben. Schweiß bildet sich an den Innenseiten der Hände.<br />
Das Adrenalin steigt. Der Puls beschleunigt sich. Jetzt gibt<br />
es kein Zurück mehr. Vor einem lehnt die Leiter an einem<br />
Baum, und darüber breitet sich ein Netzwerk aus – aus Seilen,<br />
Stahldrähten und Plattformen. Man wollte es ja unbedingt<br />
alles selbst einmal ausprobieren: das Hangeln durch<br />
Klettergärten, den Balance-Akt zwischen Bäumen, das befreiende<br />
Schweben hoch über den Gipfeln der Bäume und<br />
das schwerelose Dahingleiten wie im Flug an der Zipline...<br />
5 5
Spaß & Action<br />
Action Forest Kletterwald in Titisee<br />
Der erste Schritt ist bekanntlich immer der schwerste. Das wissen<br />
auch die Betreiber dieser Art von Freizeiteinrichtungen.<br />
Und so gestaltet sich jeder Einstieg als Bewährungsprobe: Sicherheitseinweisung,<br />
Vorführung durch den Tourguide, erste<br />
Übungen in Bodennähe – und siehe da: die anfänglichen Ängste<br />
schwinden rasch und werden von der Ungeduld und dem<br />
Drang nach „mehr erleben“ eingeholt. Der Ansporn treibt einen<br />
an – das Abenteuer kann beginnen.<br />
Es gibt mittlerweile viele Arten von Klettersteigen und Hochseilgärten,<br />
Baumkronenwegen und Ziplines – jeder Parcours<br />
hat seine eigenen Schwerpunkte und Raffinessen. Ganz individuell<br />
kann jeder – wirklich jeder! – seine passende Anlage<br />
für sich entdecken und dort erste Erfahrungen und Eindrücke<br />
sammeln, seine eigenen Grenzen ausloten oder auch lernen,<br />
Ängste ganz zu überwinden und in den Griff zu bekommen.<br />
Einige Einrichtungen werden ergänzt durch separate Abenteuer-Spielplätze,<br />
in denen sich Kinder austoben können, solange<br />
sie noch zu jung und zu leicht für die großen Anlagen sind.<br />
Andere sind so breit aufgestellt, dass auch Rollstuhlfahrer und<br />
Familien mit Kinderwagen Gelegenheit bekommen, sich innerhalb<br />
ihrer Möglichkeiten auf das Abenteuer einzulassen.<br />
Dann sind meist Aufzüge oder Rampen vorhanden, über die<br />
es gemächlich in die Höhe geht. Und am Ziel erwartet alle<br />
dieselbe Atem beraubende Aussicht über alle Baumwipfel der<br />
umgebenden Bäume hinweg hinaus und hinab in die weite<br />
Ferne. Es muss sich auch selten jemand von Anfang an entscheiden,<br />
ob und wie weit er gehen will. Lediglich bei einem<br />
Rund-Parcours an Ziplines, bei dem die Drahtseile von Tal zu<br />
Tal gespannt sind und immer länger werden, kann es etwas<br />
umständlicher werden, wenn man auf halbem Weg abbricht.<br />
Aber auch diese Option besteht immer.<br />
Für die meisten aber bedeutet so ein Halbtags- oder Tagesausflug<br />
ein abwechslungsreiches, spannendes Erlebnis, das einem<br />
die sonst so verborgene, unerreichbare Welt der Vögel, Eichhörnchen<br />
und anderen Waldbewohner ein Stück weit näher<br />
bringt und unmittelbar vor Augen führt. Da gibt es zunächst<br />
die Baumkronenwege und Baumwipfelpfade, wie man sie<br />
beispielsweise in Waldkirch und Bad Wildbad, und in Bälde<br />
auch im Nationalpark Schwarzwald beim neuen Besucherzentrum<br />
findet. Hier liegt der Fokus auf einem möglichst breit<br />
gefächerten Publikum, dem man tiefe Einblicke in die Natur<br />
ermöglichen will – und das aus Perspektiven, für die man<br />
Foto S.5: Waldklettergarten Kenzingen<br />
6
Spaß & Action<br />
Kletterwald<br />
im Waldklettergarten Kenzingen<br />
Abenteuerwald im Waldklettergarten Kenzingen<br />
Fotos: Action Forest Titisee (links), Waldklettergarten Kenzingen (mittig/rechts)<br />
normalerweise auf einen Baum klettern oder einen Turm<br />
besteigen müsste. „Ganz nah dran an den Ästen und Zweigen<br />
der Bäume und hoch oben über deren Wipfeln“ lautet<br />
die Devise. Häufig finden sich entlang der Aufstiege unterhaltsame<br />
Rate-, Spiel- und Info-Stationen, dazwischen immer<br />
wieder Ausblicke aus den verschiedenen Ebenen und<br />
Perspektiven – alles ein „Kann“, nichts ein „Muss“. Oben<br />
dann der ultimative 360-Grad-Panorama-Weitblick über<br />
die gesamte Region – und ein tiefes Durchatmen an der frischen<br />
Höhenluft.<br />
Wem das zu wenig spektakulär ist, auf den wartet vielleicht<br />
am Ende eine Röhrenrutsche, über die er alternativ zum<br />
Abstieg wieder in Richtung Tal rauschen kann. Eine solche<br />
Gelegenheit, anstelle des Waldwegs die schnelle Rutsche<br />
mit hohem Spaßfaktor zu nutzen, bietet sich auf dem Rückweg<br />
ins Tal beim Baumkronenweg in Waldkirch. Während<br />
der Sinnespfad durch den Wald einschließlich des finalen<br />
Baumkronenwegs der ganzen Familie – inklusive Kinderwagen<br />
und Rollstuhl – zahlreiche Spiel- und Info-Stationen<br />
zur Unterhaltung und zum Eintauchen in die Geheimnisse<br />
der Natur bietet, sorgen der Barfußpfad und die 190<br />
www.action-forest.de<br />
info@action-forest.de / Fon: +49 (0) 7651 933 11 70<br />
7
Spaß & Action<br />
Action Forest Kletterwald in Titisee<br />
Meter lange Röhrenrutsche bei den Experimentierfreudigen<br />
und Abenteuerlustigen für Spaß und Nervenkitzel. Ein 200<br />
Meter langer Abenteuerpfad führt die Jüngeren über Hängebrücken,<br />
Kletternetze und Wackelbrücken von Baum zu<br />
Baum, bevor es zum Ausklang an den Kiosk und die Grillstelle<br />
beim Waldspielplatz geht.<br />
Richtig spannend wird es für mutige Gipfelstürmer, die<br />
sich auf das Abenteuer im Wald bei Kenzingen einlassen.<br />
Dort erwartet den Einzelnen oder die Gruppe ein Waldklettergarten<br />
mit insgesamt zehn Parcours, die sich in Höhe<br />
und Schwierigkeitsgrad alle voneinander unterscheiden.<br />
Was für Jedermann leicht und in Bodennähe beginnt, steigert<br />
sich bis hinauf in schwindelerregende Höhen, wo es<br />
schließlich auch beim hartgesottensten Kletterer für heftige<br />
Adrenalinschübe und befreiende Tarzan-Schreie sorgt.<br />
Doch keine Angst: die langjährige Erfahrung der Betreiber<br />
und die Teilnehmer betreuenden Erlebnispädagogen wiegt<br />
alle stets in Sicherheit und lässt dennoch ausreichend Platz<br />
für ausgefallenen Spaß und Action. Mit etwas Geschick und<br />
Körperkoordination gewinnt man neues Selbstvertrauen<br />
und genießt dabei ungewohnte Ausblicke aus der Vogelperspektive<br />
bei einem Aufenthalt im Grünen und an frischer<br />
Luft, die einen entspannt durchatmen lässt. Und dann heißt<br />
es: „Rasant abwärts mit dem Powerfan aus 20 Metern in<br />
die Tiefe!“<br />
Waldklettergarten Pforzheim<br />
Baumkronenweg<br />
in Waldkirch<br />
Auf dem Weg zum Baumwipfelpfad in Bad Wildbad spürt<br />
der Besucher schon von Weitem die gesunde Luft und befreiende<br />
Atmosphäre des Bergwaldes, über den sich der<br />
Koloss aus einem mächtigen, langen Holzbohlensteg und<br />
senkrecht aufragenden Turm erhebt. Der besondere Clou<br />
jedoch auch hier: fast alle Bereiche sind – dank sanfter Anstiege,<br />
sicherer Geländer und einem spiralig aufsteigenden<br />
Wendelpfad innerhalb des Turms – kinderwagen- und rollstuhltauglich.<br />
Ein Vergnügen, das sich die ganze Familie<br />
nicht entgehen lassen sollte. Für spannende und vielseitige<br />
Unterhaltung sorgen die Sinnesstationen am Wegrand sowie<br />
Balance- und Wackelelemente für alle, die sicheren<br />
Fußes sind. Und dann der alles krönende Ausblick hoch<br />
über den Wipfeln der Bäume – da schlägt jedes Herz höher.<br />
Schließlich kann auch hier alternativ zum Abstieg eine flotte<br />
Rutschpartie in der Röhrenrutsche erfolgen.<br />
Und das Abenteuer geht weiter: So befindet sich im Kinzigtal<br />
das Areal der Hirschgrund-Zipline, in dem es auf einem<br />
ausgedehnten Rund-Parcours über schmale Waldpfade von<br />
einer Zipline zur nächsten geht. Und jedes Mal wird die<br />
Drahtseilfahrt spannender und Atem beraubender: hoch<br />
über den Baumwipfeln und weit hinaus ins Freie über offene<br />
Täler führen die gespannten Seile. Dabei pfeift einem jedes<br />
Mal ganz ordentlich der Wind um die Ohren. Und wer nicht<br />
die kleinen Tricks und Kniffe beherrscht, die ihm vom Betreuer<br />
beigebracht wurden, der dreht sich dabei schon Mal<br />
leicht entgegen der Fahrtrichtung. Doch mit etwas Übung<br />
und Überwindung gelingt es auch hier, während des Abenteuers<br />
hoch über den Wäldern des Heubachtals bei Schiltach<br />
im Kinzigtal die schönsten Momente zu genießen. Und<br />
die Vorfreude auf den alles entscheidenden Höhepunkt der<br />
Fotos: Action Forest Titisee, Waldklettergarten Pforzheim, Reinhold Wagner<br />
8
Spaß & Action<br />
Tour: die mit 570 Metern Länge und 83 Metern Höhe über<br />
dem Grund längste Zipline Deutschlands!<br />
Zurück in den Wald geht es im Action Forest Titisee. Zwei<br />
Übungs- und bis zu sechs Kletter-Parcours mit unterschiedlichen<br />
Schwierigkeitsgraden führen durch den schattigen<br />
Hangwald am Hirschbühl über zahlreiche Röhren, Netze<br />
und Seilkonstruktionen. Dabei kommen sowohl Kids ab<br />
sechs Jahren als auch große Abenteurer voll auf ihre Kosten.<br />
Und mit Klettern ist es bei Weitem noch nicht getan.<br />
Denn zu den reinen Kletter-Parcours gesellen sich seit zwei<br />
Jahren zudem zwei unterschiedlich hohe und aus mehreren<br />
Seilrutschen bestehende Flying Fox-Parcours. Da kann man<br />
sich einmal aus bis zu elf, einmal aus bis zu 22 Metern Höhe<br />
fallen lassen und an langen Drahtseilen wie im freien Flug<br />
dahingleiten.<br />
35<br />
Besondere Erlebnisse versprechen auch die folgenden Klettergärten<br />
der Region:<br />
Im Erlebnis- und Kletterwald Enzklösterle warten neben<br />
Seilbrücken unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade auch<br />
eine Mega-Seilbahn und ein Free-Fall-Erlebnis auf Abenteuerlustige.<br />
Im Klettergarten Mehliskopf hangeln sich<br />
die Wagemutigen durch sieben Parcours von Baum zu<br />
Baum, während sich die Jüngeren auf dem Abenteuerwaldspielplatz<br />
zwischen Wasserspiellandschaft, Baumhaus,<br />
„Tarzan“-Brücke und Kinderseilbahn, Niederseilelementen<br />
und Kletterwurzeln austoben können. Ganz frei und ohne<br />
Zeitdruck dürfen Eingeweihte den Waldklettergarten Pforzheim<br />
erkunden. Und im Kletterwald Staufen gibt es unter<br />
den neun Parcours, die bis auf fast 20 Meter in die Baumkronen<br />
hinauf reichen, solche mit wackligen Burma-Brücken,<br />
Kletterwänden und Lianengängen, die es zu überwinden<br />
gilt. Der Naturhochseilgarten in Triberg lockt vor der Atem<br />
beraubenden Kulisse der gewaltigen Wasserfälle. Der von<br />
Hallwangen zwischen Freudenstadt und Dornstetten lädt<br />
gar besonders Mutige zu speziellen nächtlichen „Horror-<br />
Climbs“ mit garantiertem Gruselfaktor. Speziell auf Teams<br />
und Gruppen eingestellt haben sich die Betreiber des Teamhochseilgartens<br />
in Schramberg. Und der Klettergarten Lörrach<br />
bietet einen Partner-Parcour, einen besonders langen<br />
Seilrutschen-Parcour und einen kostenlosen Kids-Parcour<br />
für die Jüngsten. Selbst Tarzan hätte heute seine Freude bei<br />
einem ausgiebigen Besuch im Schwarzwald.<br />
Die Welt<br />
von fischer<br />
Infos:<br />
Baumkronenweg Waldkirch, www.baumkronenweg-waldkirch.de<br />
Abenteuer im Wald, Kenzingen, www.abenteuer-im-wald.de<br />
Baumwipfelpfad Bad Wildbad, www.baumwipfelpfad-schwarzwald.de<br />
Hirschgrund-Zipline, Kinzigtal, www.hirschgrund-zipline.de<br />
Action Forest Titisee, www.action-forest.de<br />
Erlebnis- & Kletterwald Enzklösterle, www.abamagx.de<br />
Klettergarten Mehliskopf, www.mehliskopf.de<br />
Waldklettergarten Pforzheim, www.waldklettergarten-pforzheim.de<br />
Kletterwald Staufen, www.kletterwald-staufen.de<br />
Naturhochseilgarten Triberg, www.hochseilgarten-triberg.de<br />
Naturhochseilgarten Hallwangen, www.hochseilgarten-hallwangen.de<br />
Teamhochseilgarten Schramberg, www.syntura.de<br />
Kletterwald Lörrach, www.erlebniskletterwald.de<br />
INNOVATIONEN FÜR UNSERE KUNDEN<br />
Innovation ist bei fischer mehr als die Summe aller<br />
Patente. Wir sind offen für Neues, bereit zur Veränderung<br />
– immer mit dem Ziel, unseren Kunden den größtmöglichen<br />
Nutzen zu bieten.<br />
Seit über 60 Jahren haben wir Erfolg damit: heute in vier<br />
Unternehmensbereiche, mit 46 Landesgesellschaften und<br />
dem Vertrieb in über 100 Ländern. www.fischer.group<br />
9
Nordschwarzwald<br />
Bad Wildbad<br />
und das Enztal<br />
der Region von Sehenswürdigkeiten Reinhold Wagner<br />
den zu Pedes per und Bikes Auf<br />
Der Morgennebel am Sommerberg zieht in weißen<br />
Schleiern über die dunklen Wipfel der Nadelbäume,<br />
bevor er sich auflöst und der Sonne Platz<br />
macht. Jetzt ist er in seiner ganzen Pracht zu sehen:<br />
Bad Wildbads beliebter Hausberg, zu dessen Bergstation<br />
direkt von der Enz-Promenade aus eine<br />
moderne Standseilbahn fährt – barrierefrei und für<br />
Rollstuhlfahrer ebenso geeignet wie zur Mitnahme<br />
von Fahrrädern und Kinderwagen. Das milde<br />
Reizklima in 730 Metern Höhe über dem Meer –<br />
und 300 Meter oberhalb der Stadt – sorgt für angenehm<br />
frische Luft. Die grandiose Aussicht über<br />
die Stadt und das Elztal gibt es gratis dazu. Und<br />
wer noch etwas höher hinaus will, der macht sich<br />
auf den – ebenfalls barrierearmen – Weg durch den<br />
artenreichen Bergmischwald zum im Herbst 2014<br />
eröffneten Baumwipfelpfad.<br />
Schon von Weitem locken entlang der Strecke über<br />
den Holzbohlensteg vom Boden bis in Höhe der<br />
ersten Baumwipfel zahlreiche Sinnesstationen zu<br />
Entdeckungen und Spielen in und mit der Natur, zu<br />
Ausblicken ins Unterholz und zu Einblicken in das<br />
Leben der Vögel und Eichhörnchen. Es gilt, Hindernisse<br />
zu überwinden und die Bäume des Waldes<br />
von ihrer Stammbasis bis in die obersten Wipfel zu<br />
begreifen – und das im wahrsten Sinne des Wortes.<br />
Und am Ende krönt die Besteigung des in langen<br />
Spiralen aufwärts führenden Turmes die Begehung<br />
mit einer fantastischen Fernsicht über die Täler und<br />
Berge der Nachbarschaft, ja des gesamten Nördlichen<br />
Schwarzwalds. Hinab geht es wahlweise auf<br />
demselben Weg zu Fuß – oder über die Röhrenrutsche.<br />
Hinab heißt aber noch lange nicht Abschied<br />
nehmen vom Sommerberg. Denn was liegt näher,<br />
als von hier aus zu einer sportlichen Tour mit dem<br />
Mountainbike – oder wahlweise zu einer bequemen<br />
mit dem E-Mountainbike zu starten?<br />
Wer gleich mehreres miteinander kombinieren<br />
will – Sportlichkeit am Berg, Naturerlebnis und<br />
Entdeckung der landschaftlichen Vielfalt sowie bei<br />
Bedarf den Komfort eines E-Bikes, dem sei eine<br />
geführte Tour mit Andrea Schlosser und ihrem<br />
Team von Fame Tours empfohlen. Die Guides kennen<br />
die Region wie ihre Westentasche – und was<br />
das Equipment angeht, stehen modernste Bikes der<br />
Marken Haibike und Merida zur Wahl. Anzuraten<br />
für solche eine Rundtour, die über Berg und Tal,<br />
durch Moore und Wälder und auf unasphaltierten<br />
Waldwegen ebenso wie entlang der Enz auf bequemen<br />
Radwegen führt, sind in jedem Fall das Anlegen<br />
wetterfester, strapazierfähiger Kleidung und<br />
das Tragen von Handschuhen, Brille und Helm.<br />
10
Nordschwarzwald<br />
Fotos: Reinhold Wagner<br />
Letzterer kann auch ausgeliehen werden. Die Brille<br />
schützt vor Mücken und umherspritzendem Staub<br />
und Wasser, die Handschuhe vor Schwielen und<br />
Blasen an den Händen. Dann aber steht dem Abenteuer<br />
nichts mehr im Weg.<br />
Die Grünhütte, ein vor allem bei den Jungen beliebtes<br />
Ausflugsziel, lassen wir links liegen und<br />
gönnen uns einen entspannten Spaziergang auf<br />
dem Holzsteg über das Wildsee-Moor. Die Räder<br />
werden dort geschoben, die Blicke schweifen frei<br />
über das satte Grün der Moorbirken und Torfmoose,<br />
der Zwergsträucher und Ufervegetation des<br />
Sees, auf dem schwimmende Inseln treiben. Wie<br />
weiße Federbüschel wiegen sich die Blüten des<br />
Wollgrases im Wind. Das Wasser des Sees und die<br />
trockenen Hochmoorbulte leuchten in kräftigem<br />
Rot. Das Naturschutzgebiet zeigt sich in seinen<br />
schönsten Farben und mit aller Pracht. Daher geht<br />
es auf kurzem Radweg gleich weiter ins nächste<br />
Moor: das Hohlohsee-Moor. Dann aber wird<br />
es wieder sportlich, und vorbei am Hohloh-Turm<br />
geht die spritzige Fahrt über Kaltenbronn und das<br />
Wildgehege hinab bis zur Höhe der Enz. Der dort<br />
am Ufer entlang führende Enztalweg ist ein Fern-<br />
Rad-Wanderweg der komfortabelsten Art, auf dem<br />
auch Rennräder ihre Freude haben. Zurück in Bad<br />
Wildbad haben wir uns ein entspannendes Bad im<br />
Palais Thermal verdient.<br />
Wildbads historische Therme glänzt durch ihr<br />
prunkvolles Ambiente im orientalisch-maurischen<br />
Stil. Da wird nicht einfach nur gebadet, da wird<br />
Gesundheit und Wellness vor einer der schönsten<br />
Badkulissen zelebriert, die der Schwarzwald zu<br />
bieten hat. Eine Besonderheit ist auch: die Therme<br />
darf sowohl bekleidet als unbekleidet genutzt werden.<br />
Durchweg hüllenlos gilt nur im Saunabereich<br />
– und für die wohlgeformten Marmorstatuen, die in<br />
den Bäderbecken mit verträumten Blicken auf die<br />
Badenden herabschauen. Eine Etage über dem Bad<br />
wähnt man sich an Bord eines Luxuskreuzfahrtschiffes<br />
– schweift der Blick doch von der Panoramasauna<br />
über das Deck und Außenschwimmbecken<br />
vorbei an einem großen, aufgespannten Segel<br />
frei über das Tal bis hinüber auf den Sommerberg.<br />
In der Thermenstadt wartet als Alternative<br />
für Fitnessbegeisterte die Vital Therme.<br />
Und ein Spaziergang durch den Kurpark erscheint<br />
in einem ganz neuen Licht, begeht man<br />
ihn Ende Juli zur Nacht der Enzbeleuchtung<br />
im Schein von 20.000 Kerzen und Lampions.<br />
Baumwipfelpfad in Bad Wildbad<br />
Marmorstatue im Palais Thermal in Bad Wildbad<br />
11
Nordschwarzwald<br />
Visualisierung der spektakulären Hängebrücke am Sommerberg<br />
Die Nacht ist ruhig, und sanft decken flauschigzarte<br />
Nebelschwaden die Nadelwälder an den Hängen<br />
des Enztals zu, sobald die Sonne hinter den<br />
Gipfeln des Sommerbergs verschwindet.<br />
Bad Wildbad und das Enztal, aber auch die für abwechslungsreiche<br />
Ausflüge reizvollen Nachbarorte<br />
Pforzheim, Bad Herrenalb, Bad Liebenzell, Calw<br />
oder Enzklösterle, liegen dabei keinesfalls fernab<br />
aller Zivilisation. Die direkte Anbindung mit der<br />
S-Bahn ab Karlsruhe-Durlach über Pforzheim und<br />
Neuenbürg führt bis ins Herz der Stadt Wildbad,<br />
und von dort aus geht es mit der KONUS Gästekarte<br />
im Bus kostenlos weiter bis nach Enzklösterle<br />
sowie in die umliegenden Orte. Der nördliche<br />
Schwarzwald ist reich an Sehenswürdigkeiten und<br />
üppiger Natur.<br />
Märchenweg und Hängebrücke<br />
Naturerlebnis Wildsee-Moor<br />
Als jüngstes Ausflugsziel am Sommerberg wurde<br />
im Herbst 2017 der Märchenweg „Das kalte Herz“<br />
eröffnet. Der barrierefreie Rundweg folgt über 3,2<br />
Kilometer und zehn Stationen den Spuren des Köhlerjungen<br />
Peter Munk, der dem Glasmännlein, dem<br />
Waldgeist und dem bösen Holländer-Michel begegnet.<br />
Drei kurze, unbefestigte Abstecher zweigen als<br />
„Glasmännleinpfade“ vom Hauptweg ab. Dorthin<br />
aber kommt nur, wer gut zu Fuß ist.<br />
Richtig abenteuerlich wird es dann, wenn vom<br />
20. bis 22. Juli <strong>2018</strong> die neue Hängebrücke am Sommerberg<br />
eingeweiht wird. Sie spannt sich über 380<br />
Meter Länge und in bis zu 60 Metern Höhe über das<br />
bewaldete Enztal und wird mit dieser Saison das<br />
neue Wahrzeichen und weithin sichtbare Ausflugsziel<br />
der Stadt Wildbad werden. Zwei mächtige, jeweils<br />
24 Meter hohe Pfeiler stützen das Konstrukt<br />
3<br />
www.instagram.com/_wildline/<br />
www.facebook.com/wildline.de/<br />
Königlich wild!<br />
Majestätisch überragt ab dem<br />
Sommer die 380 Meter lange Hängebrücke<br />
WildLine den königlichen<br />
Kurort Bad Wildbad.<br />
Infos unter www.wildline.de<br />
Fotos: Reinhold Wagner<br />
12
Nordschwarzwald<br />
aus Drahtseilen, das fortan den Heermannsweg<br />
am Fuß des Turms beim Baumwipfelpfad mit dem<br />
Gleitschirmfliegerparadies Auchhalder Kopf verbindet.<br />
Da die Brücke in ihrer Mitte von weiteren<br />
Drahtseilen nach oben gezogen wird, entsteht für<br />
die Fußgänger beim Darüberlaufen das Gefühl,<br />
einem Skywalk direkt in den Himmel zu folgen.<br />
Auf halbem Weg eröffnet sich mittig ein grandioser<br />
Ausblick über das Tal und die Stadt Wildbad,<br />
bevor es wieder leicht abwärts geht. Eingebunden<br />
in den „Weg des Mutes“ beim Märchenpfad und<br />
das weitläufige Wegenetz am Sommerberg, das<br />
Fußgängern wie Bikern beste Ausflugsmöglichkeiten<br />
bietet, lässt sich die neue Attraktion einzeln<br />
begehen oder in Kombination mit vielen weiteren<br />
Highlights als Gesamtpaket erleben.<br />
Infos und Eindrücke unter: www.wildline.de<br />
Die Familienerlebniskarte und Tipps<br />
für den nördlichen Schwarzwald gibt’s<br />
bei den Tourist-Infos:<br />
www.bad-wildbad.de<br />
www.enztal.de<br />
www.mein-schwarzwald.de<br />
Näheres zu Bad, Bike und Baumwipfelpfad:<br />
www.palais-thermal.de<br />
www.fametours.de<br />
www.baumwipfelpfad-schwarzwald.de<br />
13
Nordschwarzwald<br />
Faszinierende<br />
Panoramablicke<br />
Die Wein- und Wanderregion Bühlertal<br />
Die Wein- und Wanderregion Bühlertal im Herzen des Naturparks<br />
Schwarzwald Mitte/Nord liegt in herrlicher Panoramalage<br />
zwischen der Badischen Weinstraße und der Schwarzwaldhochstraße<br />
in Sichtweite zum Nationalpark Schwarzwald:<br />
Natur, Kultur, kulinarische Genüsse und Wein verbinden sich<br />
hier zu einem Feuerwerk der Sinne.<br />
Der Gertelbach-Rundweg beginnt beim Wanderparkplatz Gertelbach<br />
am Ortsende. Führte der Weg bisher über einen breiten<br />
Waldweg zum eigentlichen Ausgangspunkt der Wasserfälle<br />
schlängelt sich nun ein schmaler Pfad am Wasser entlang – mal<br />
am Rande des Wiesentals, mal durch lichten Wald, aber auch<br />
vorbei an mächtigen Granitblöcken. Der eigentliche Aufstieg<br />
durch die Gertelbach-Schlucht erfolgt dann über einen urigen<br />
Pfad, Treppen sowie zahlreiche Stege und Brücken vorbei an faszinierenden<br />
Wasserkaskaden und imposanten Felsformationen.<br />
Wanderer in der Gertelbach-Schlucht<br />
Der Wiedenfelsen hoch über der Schlucht sowie die Herta-<br />
Hütte auf dem Falkenfelsen bieten faszinierende Panoramablicke<br />
weit über das Rheintal. Der Kiosk beim Wiedenfelsen<br />
und das „Waldgasthaus Kohlbergwiese“, ein kleines Paradies<br />
mit großem Abenteuerspielplatz abseits des Verkehrs, laden<br />
zur Einkehr ein.<br />
Info: www.buehl-buehlertal-ottersweier.de<br />
12<br />
Foto: Gemeindeverwaltung Bühlertal, Tourist-Information<br />
14
Nordschwarzwald<br />
Schwarzwalddorf<br />
Kniebis<br />
Das Schwarzwalddorf ist bekannt für seine Gastlichkeit<br />
Unweit des Nationalparks, direkt an der Schwarzwaldhochstraße,<br />
liegt das beschauliche Dörfchen Kniebis auf einer<br />
Hochebene, nur zehn Kilometer von Freudenstadt entfernt.<br />
Seit seiner Gründung 1267 ist der Ort für seine Gastlichkeit<br />
bekannt. Dafür sorgen die Kniebiser Gastronomen, die von<br />
der klassischen Schwarzwaldküche bis hin zu internationalen<br />
Spezialitäten alles bieten.<br />
Im Sommer wie im Winter lockt der Kniebis viele Besucher<br />
an. Während im Winter die Langläufer im Skistadion auf hervorragend<br />
präparierten Loipen ihre Runden ziehen, können<br />
Familien und Kinder am „Lammlift“ erste alpine Erfahrungen<br />
sammeln. Im Sommer treffen sich Mountainbiker und E-Biker<br />
um die gut 950 Meter Höhe zu erklimmen.<br />
Herrliche Luft, super schöne Ausblicke und endlos wirkende<br />
Wälder laden Wanderer aller Altersgruppen ein. Start des<br />
Wandervergnügens ist das Besucherzentrum, wo zahlreiche,<br />
liebevoll angelegte, sehr gut ausgeschilderte Wege und Pfade<br />
beginnen. Einer der beliebtesten Wanderwege der Region ist<br />
der Genießerpfad Kniebiser Heimatpfad, der als Premium-<br />
Wanderweg zertifiziert ist. Auf zirka zehn Kilometern führt<br />
dieser rund um das kleine Dorf und bietet am Ellbachseeblick<br />
eine wunderbare Aussicht über die Schwarzwaldhochstraße.<br />
Kinder finden hier Wanderspaß auf dem Räuberwegle oder<br />
dem Jägerpfad.<br />
Auf dem Kniebiser Wildpfad kann man die Natur erkunden,<br />
den Blick für die kleinen Schönheiten am Wegesrand<br />
schulen und viel über das heimische Wild erfahren.<br />
Auch der Kniebiser Klostersteig wurde als Premium-Spazierweg<br />
zertifiziert. Er führt auf gewundenen, schmalen Wegen<br />
durch wilde Natur, das Dorf und den Wald, etwas Kondition<br />
und Trittsicherheit sind erforderlich. Auf dem integrierten<br />
Feuerwehrwegle kommen auch die kleinen Wanderer voll und<br />
ganz auf ihre Kosten.<br />
Eine Abkühlung bietet im Sommer das höchstgelegene Waldschwimmbad<br />
des Schwarzwaldes.<br />
Infos:<br />
Besucherzentrum Schwarzwaldhochstraße Freudenstadt-Kniebis<br />
Straßburger Straße 349, 72250 Freudenstadt, Tel. 07442/7570, www.kniebis.de<br />
Foto: Besucherzentrum Schwarzwaldhochstraße Freudenstadt-Kniebis<br />
15<br />
15
Nordschwarzwald<br />
Mitten in Baden<br />
Die Gemeinde Appenweier mit den Ortsteilen Nesselried & Urloffen<br />
Appenweier, Nesselried und Urloffen laden ein zu malerischen<br />
Wanderungen in die Schwarzwaldhöhen von 140<br />
bis 390 Meter Höhe – für Familien genauso geeignet wie<br />
für Geübte. Über das nahegelegene Oberkirch führen Wanderwege<br />
ins Renchtal bis Bad Peterstal-Griesbach auf<br />
die Routen des Schwarzwaldvereins. Kulinarische Gaumenfreuden,<br />
ruhige Übernachtungen und traditionelles,<br />
gastfreundschaftliches Leben machen die drei Ortschaften zu<br />
beliebten Aufenthaltsorten.<br />
Der Hindenburgplatz in Appenweier<br />
Elsass – Paris – Straßburg<br />
Nur 24 Minuten sind es ohne Umsteigen vom Appenweierer<br />
Bahnhof zum Hauptbahnhof der Europastadt Straßburg. Außerdem<br />
ist Appenweier mit der Bahn über Karlsruhe, Baden-<br />
Baden, Freiburg, Offenburg ideal erreichbar. Durch den TGV-<br />
Halt in Straßburg ist selbst ein Tagesausflug in die Metropole<br />
Paris nicht ausgeschlossen (2:20 Stunden einfach).<br />
Weine, Liköre und Obstbrände werden in Nesselried vom<br />
Obstbaum bis in die Flasche noch selbst hergestellt. Findige<br />
und feine, traditionelle und moderne Kreationen entstehen<br />
hier. Mit dem Fest „Nesselried brennt“ wird im August an die<br />
lange Tradition der Kleinbrennereien erinnert.<br />
Fotos: Gemeinde Appenweier<br />
Bekannt für seinen Meerrettich ist die Ortschaft Urloffen. Hier<br />
werden in Restaurants zahlreiche Spezialitäten rund um das<br />
scharfe Gemüse mit Raffinesse zubereitet. Bereits zu Beginn<br />
des 19. Jahrhunderts wurde im Ort Meerrettich kultiviert, der<br />
noch heute traditionell angebaut, verarbeitet und vermarktet<br />
wird. Das Meerrettichfest mit buntem Kulturprogramm und<br />
Jahrmarkt findet in diesem Jahr am 14./15. Oktober, jeweils<br />
von 9 bis 19 Uhr statt.<br />
Das Rathaus in Appenweier<br />
Der Meerrettichmann in Urloffen<br />
Infos & Zimmernachweis:<br />
Rathaus, Ortenauer Straße 13, 77767 Appenweier, Tel. 07805/959414<br />
gemeinde@appenweier.de, www.appenweier.de<br />
18<br />
16
Nordschwarzwald<br />
Die Goldstadt Pforzheim glänzt<br />
mit außergewöhnlichen Attraktionen<br />
von Elisabeth Jockers<br />
Die „Goldstadt“ Deutschlands liegt am Rand des Nordschwarzwaldes, da wo Enz, Nagold und Würm<br />
zusammenfließen. Die achtgrößte Stadt Baden-Württembergs gilt als Zentrum der Deutschen Schmuckund<br />
Uhrenindustrie und ist besonders unter Wanderern als Startpunkt für Touren auf den Höhenwanderwegen<br />
des Schwarzwaldes bekannt. Hier beginnen die Wanderwege nach Basel (Westweg), Waldshut<br />
(Mittelweg) und Schaffhausen (Ostweg). Neben den landschaftlichen Vorzügen der Stadt ist es auch die<br />
geografische Lage, welche Pforzheim zu einem beliebten Ausflugsziel macht. Gelegen zwischen Stuttgart<br />
und Karlsruhe ist Pforzheim ein ideales Ausflugsziel für Naturfreunde und Kulturinteressierte.<br />
17
Nordschwarzwald<br />
1<br />
Tel ( 07231 ) 39 - 28 69<br />
Fax ( 07231 ) 25 91<br />
www.technisches-museum.de<br />
1<br />
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mit Chrysanthemen,<br />
Paris um 1928<br />
Schminkdose mit<br />
Panther, Cartier, Paris, 1927<br />
Beide aus der Aga-Khan-<br />
Sammlung<br />
Courtsey Siegelson,<br />
New York<br />
Schmuckmuseum Pforzheim<br />
EUROPAS<br />
GRÖSSTES SCHMUCK-<br />
UND UHREN-HAUS<br />
Über 150 Schmuck- und Uhrenmarken<br />
und spannende Erlebniswelten auf 3 Etagen!<br />
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zum Mitmachen und<br />
der Welt der Edelsteine.<br />
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Goldstadt Pforzheim.<br />
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SCHMUCKWELTEN Pforzheim<br />
Westliche Karl-Friedrich-Straße 56, am Leopoldplatz<br />
75172 Pforzheim . Tel. 07231 80006-0<br />
info@schmuckwelten.de . www.schmuckwelten.de / SchmuckweltenPforzheim<br />
Die sogenannte Schmuckmetropole Pforzheim hat<br />
internationale Bekanntheit durch die Schmuckund<br />
Uhrenindustrie erlangen können. Seit Jahrhunderten<br />
ist Pforzheim weit über die Grenzen hinaus<br />
für die Herstellung goldener Accessoires und Uhren<br />
bekannt. Wer der Geschichte dieser einzigartigen<br />
Schmuckwelt in Pforzheim auf den Grund gehen<br />
und einiges Neues rund um das Thema Schmuck<br />
erfahren möchte, sollte einen Besuch im Schmuckmuseum<br />
Pforzheim einplanen. Hier wird mit Hilfe<br />
von rund 2000 außergewöhnlicher Exponate die<br />
Geschichte des Schmucks, dessen Herstellung und<br />
Bedeutung in verschiedenen Kulturen erzählt. Exponate,<br />
die bis zu 5000 Jahre alt sind, und von der<br />
Antike bis zur Gegenwart reichen, faszinieren und<br />
lassen sogleich die Bedeutung von und Begeisterung<br />
für Schmuck verstehen und nachempfinden.<br />
Die ethnografische Sammlung Herion verschafft<br />
dem Besucher Einblicke in die Schmuck- und Ausdrucksformen<br />
außereuropäischer Gesellschaften.<br />
Zudem zeichnen Taschenuhren aus der Sammlung<br />
des Pforzheimer Uhrenfabrikanten Philipp Weber<br />
die Geschichte der Uhrenmacher- und Goldschmiedekunst<br />
des 17. bis 19. Jahrhunderts nach.<br />
Eine eigene Abtteilung zur Pforzheimer Schmuckgeschichte<br />
lässt die Verbindung der Goldstadt zur<br />
Schmuck- und Uhrenkunst besser verstehen.<br />
Fotos: Schmuckmuseum Pforzheim<br />
SMW_012_AZ_Gaestemagazin_Schwarzwaldimpressionen_2017_1_3_90x180_RZ.indd 1 28.02.17 17:41<br />
18
Nordschwarzwald<br />
50 Jahre Wildpark Pforzheim<br />
Fotos: Schmuckwelten Pforzheim, Wildpark Pforzheim<br />
Schmuckwelten<br />
Pforzheim<br />
Wen die Begeisterung für Schmuck nach einem<br />
Besuch im Pforzheimer Schmuckmuseum gepackt<br />
hat, sollte unbedingt einen Blick in die<br />
Schmuckwelten werfen. Hier darf man Schmuck<br />
und andere Kostbarkeiten noch einmal auf eine<br />
vollkommen andere Art und Weise erleben.<br />
Die Gläserne Manufaktur gewährt einen Blick<br />
hinter die Kulissen der professionellen Schmuckherstellung.<br />
Ein Livespektakel, bei dem moderne<br />
Techniken auf das traditionelle Schmuckverständnis<br />
treffen. Wer schon immer mal wissen wollte,<br />
wie Schmuckstücke eigentlich vergoldet werden<br />
oder verschiedene Metalle geformt werden können,<br />
sollte sich hierfür unbedingt Zeit einräumen.<br />
Ein weiteres Highlight der Schmuckwelten in<br />
Pforzheim ist die einzigartige Mineralienwelt. Die<br />
größte Privatsammlung Süddeutschlands präsentiert<br />
auf 400 Quadratmetern rund 5000 Exponate<br />
aus aller Welt. Eine außergewöhnlich faszinierende<br />
Sammlung, die die Schönheit der Natur und deren<br />
kleine und große Wunderwerke präsentiert. Einen<br />
Schwerpunkt der Sammlung bilden die Mineralien<br />
aus dem Schwarzwald, welche die Regionalität<br />
untermauern sollen und die Gegend rund um den<br />
Schwarzwald noch einmal von einer vollkommen<br />
anderen Facette zeigen. Ein weiteres Highlight der<br />
Sammlung sind die internationalen Exponate; hierbei<br />
besonders erwähnenswert zwei bis zu 500 Kilogramm<br />
schwere Amethystdrusen aus Brasilien.<br />
Wer jetzt Lust hat mal selbst Hand anzulegen,<br />
kreativ und selbst zum Designer zu werden, ist<br />
bei einem der Workshops in den Schmuckwelten<br />
Pforzheim richtig aufgehoben. Außerdem bieten<br />
zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten und ausgestellte<br />
Designerstücke ein außergewöhnliches Schmuckangebot<br />
zum Kaufen und Tragen.<br />
Der 1968 gegründete Wildpark in Pforzheim feiert<br />
Jubiläum. Seit nunmehr 50 Jahren begrüßt der<br />
Wildpark täglich Besucher und begeistert durch<br />
einen einmalig schönen Einblick in die nationale<br />
Tierwelt. Auf einer Fläche von ungefähr 16 Hektar<br />
leben mittlerweile mehr als 400 Säugetiere, Fische<br />
und ungefähr 70 Vogelarten. Dieses einmalige Naturerlebnis<br />
ist besonders unter Familien und Kindern<br />
beliebt. Neben Streichel- und Futtermöglichkeiten<br />
lädt der Park zum Flanieren und Beobachten<br />
ein. Ein besonderes Highlight ist die Fütterung der<br />
Luchse; Tiere, die einzigartig in ihrer Schönheit<br />
und Eleganz sind und nicht nur Kinderherzen höherschlagen<br />
lassen.<br />
Waldklettergarten<br />
Pforzheim<br />
Neue Wege gehen -<br />
Abenteuer<br />
natürlich erleben!<br />
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Pforzheim direkt im Wildpark, Tiefenbronner Str. 100<br />
1<br />
19
Nordschwarzwald<br />
1<br />
Tourist-Information<br />
Tel.: 07231 / 39-3700 | www.pforzheim.de<br />
WELTGRÖSSTES<br />
PANORAMA ROM 312<br />
auf über 3.500 qm Bild äche<br />
1<br />
Waldklettergarten<br />
im Wildpark<br />
Um den Besuch im Wildpark für Familien, Kinder<br />
und Abenteuerlustige abzurunden, bietet das<br />
Gelände zusätzlich einen Waldklettergarten. In<br />
diesem Kletterwald kann man die Natur zwischen<br />
Elch, Wildschwein, Luchs und Wildpferd von ganz<br />
oben betrachten. Unterstützt von fachkundigen<br />
Guides bietet der Klettergarten einen Ort zum<br />
Entspannen und Auspowern für Jung und Alt. Das<br />
Thema Nachhaltigkeit ist wichtig und so wurde bei<br />
dem Bau des Waldklettergartens auf eine sorgsame<br />
und baumschonende Bauweise und das Verwenden<br />
von heimischen Hölzern geachtet. Für besonders<br />
mutige bietet der Kletterpark einen zusätzlich acht<br />
Meter hohen Kletterturm, von wo aus man in drei<br />
Parcours einsteigen oder direkt mit einer flotten<br />
Seilbahn nach unten sausen kann.<br />
Fotos: Waldklettergarten Pforzheim<br />
20
Nordschwarzwald<br />
Das Gasometer<br />
Das neue Schmuckstück der Goldstadt ist<br />
das vor drei Jahren zu einem architektonischen<br />
Prachtstück umgebaute Gasometer.<br />
Das alte Gasometer aus dem Jahr 1912<br />
beherbergt heute das weltgrößte 360°-Panorama<br />
ROM 312. Der weltweit bekannte<br />
Künstler und Architekt Yadegar Asisi hat<br />
eine vollkommen vergleichslose Zeitreise<br />
in die „Ewige Stadt“ geschaffen.<br />
Im Gasometer können die Besucher auf<br />
einem fünfzehn Meter hohen Aussichtspodest<br />
den Blick auf ein spektakuläres,<br />
3500 Quadratmeter großes Rundbild genießen.<br />
Asisi orientierte sich hierbei an<br />
einer historischen Vorlage von 1888. Abgebildet<br />
ist der triumphale Einzug Kaiser<br />
Konstantins und seiner Legionäre in<br />
Rom nach der siegreichen Schlacht gegen<br />
seinen Gegner Maxentius im Jahr 312.<br />
Zu erkennen ist außerdem die antike Millionenstadt,<br />
welche in ihrer vollen Blüte<br />
erstrahlt. Die auf Hügeln gebaute Stadt<br />
lässt bekannte Tempel, Thermen und Basiliken<br />
entdecken, die Asisi auf eine unfassbare<br />
Art und Weise real werden lässt.<br />
Bereits über 500.000 Besucher hat dieses<br />
unmittelbare Erlebnis von Zeitgeschichte<br />
zum Gasometer gelockt und begeistert.<br />
Pforzheim,<br />
Fotos: t.schulze, wmt<br />
21
Mittlerer Schwarzwald<br />
Die Schwarzwaldbahn<br />
gilt als Mutter aller Gebirgsbahnen<br />
Auf dem Scheitel Alemanniens<br />
Erkundungen in und um<br />
St. Georgen im Schwarzwald<br />
von Peter Frömmig<br />
Wir erreichen mit der Schwarzwaldbahn St. Georgen und damit<br />
den höchstgelegenen Bahnhof auf dieser Strecke, die von<br />
Offenburg bis Singen am Hohentwiel führt. Von Offenburg bis<br />
Hausach folgte die Schwarzwaldbahn zunächst der Kinzig,<br />
danach ging es weiter bis Hornberg im Gutachtal. Alleine zwischen<br />
Hausach und St. Georgen musste die Bahn auf der zweigleisigen,<br />
elektrifizierten Strecke 564 Meter überwinden. In<br />
vielen kühnen, kurvigen Abschnitten tauchte sie dabei durch<br />
insgesamt 39 Tunnel (wir haben nicht mitgezählt, es ist bekannt).<br />
Dass diese auch heute noch abenteuerlich anmutende<br />
Eisenbahnstrecke zu den schönsten in Europa gehört, wie<br />
gesagt wird, kann hier nur bestätigt werden. In St. Georgen<br />
hat nun diese spektakuläre Schwarzwaldbahn ihren höchsten<br />
Punkt erreicht.<br />
Es ist ein erhebendes Gefühl in dieser hellen und freundlichen<br />
Bergstadt, die auf einer Höhe von 800-1000 Metern verteilt,<br />
anzukommen. Die Zahl der Sonnenstunden, mit der St. Georgen<br />
gesegnet ist, hat uns aufhorchen lassen. Von den herbstund<br />
winterlichen Nebeln, die durch die tiefen Täler wabern,<br />
bleibt die Stadt bei Inversionswetterlagen verschont. St. Georgen<br />
liegt nah an der Rhein-Donau-Wasserscheide und ist somit<br />
Teil der Europäischen Wasserscheide zwischen Nordsee<br />
und Schwarzem Meer. Die Lage der Stadt wird daher schon<br />
seit dem Mittelalter, nach der Gründung eines Benediktinerklosters,<br />
als „Scheitel Alemanniens“ bezeichnet. Auf dem<br />
895 Meter hohen Brogen zweigt die Wasserscheide zwischen<br />
Rhein und Neckar ab. Die Brigach, einer der Quellflüsse<br />
der Donau, entspringt auf der Gemarkung St. Georgens, im<br />
gleichnamigen Ortsteil. Die Umgebung von St. Georgen ist<br />
geprägt von Wald und Feldern und lädt ein zum Wandern.<br />
In der Tat ist die Stadt für zahlreiche Ausflügler, die es jedes<br />
Jahr hierher zieht, ein beliebter und idealer Ausgangs- oder<br />
Zielort. Zahlreiche der Wanderwege in die nähere oder weitere<br />
Umgebung von St. Georgen führen zu einigen spektakulären<br />
Aussichtspunkten, und unterwegs trifft man immer wieder auf<br />
einladende Vesperstuben. Auf den Schwarzwaldhöhen um St.<br />
Georgen hat sich neben betörender, ursprünglicher Natur auch<br />
die Hochtechnologie unserer Zeit angesiedelt. Überdies ist St.<br />
Georgen, neben den bereits genannten Besonderheiten und<br />
Qualitäten, auch eine Stadt der Museen.<br />
Diese führen durch Geschichte und Gegenwart, vermitteln<br />
tiefere Einblicke und können den Aufenthalt bereichern. Von<br />
dem florierenden Gewerbe der Stadt im Bereich der Feinmechanik<br />
und Elektronik seit seinen Anfängen zeugt das Deutsche<br />
Phonomuseum, das 2011 neu eröffnet wurde und sich nun<br />
im ehemaligen Kaufhaus „Brigau“ am Bärenplatz befindet.<br />
Foto: Stadt St. Georgen<br />
22
Mittlerer Schwarzwald<br />
Schäppelmädchen<br />
des Trachtenvereins e.V. St. Georgen im Schwarzwald<br />
Fotos: Franz Käser (Luftbild), Stadt St. Georgen<br />
Der Klosterweiher in St. Georgen<br />
23
Mittlerer Schwarzwald<br />
Die lückenlose Entwicklungsgeschichte der Phonotechnik<br />
mit all ihren Kuriositäten zeigt das Deutsche Phonomuseum in St. Georgen<br />
Eine Zeitreise durch das Schwarzwälder Alltagsleben bietet das<br />
Heimatmuseum „Schwarzes Tor“, hier die Küche<br />
Eine Museumstour<br />
Verfolgt wird in diesem für Deutschland einzigartigen Museum<br />
die Geschichte der Uhren- und Unterhaltungselektronik in<br />
St. Georgen, die im 20. Jahrhundert ihre Blütezeit hatte. Die<br />
ausgestellten historischen Phonogeräte zeigen dem Besucher<br />
in nahezu lückenloser Folge die an Kuriositäten reiche Entwicklungsgeschichte<br />
der Phonotechnik, beginnend mit dem<br />
1877 von Edison erfundenen Phonographen sowie dem Grammophon<br />
von Erwin Berliner. Es sind historische Ereignisse,<br />
die sich auswirkten auf Schwarzwälder Unternehmen wie<br />
Dual, führender Hersteller von Plattenspielern in den 1970er<br />
Jahren. In der angeschlossenen Uhrensammlung werden viele<br />
typische Uhren und Werkzeuge der St. Georgener Uhrmacherei<br />
gezeigt, die Ausgang waren für die spätere Feinmechanikund<br />
Phonoindustrie in St. Georgen. Zudem sind einige mechanische<br />
Musikinstrumente, die als Vorläufer der Phonotechnik<br />
gelten, auch akustisch zu erleben. In einem weiteren, separaten<br />
Bereich werden verschiedene Geräte der elektromagnetischen<br />
Tonaufzeichnung präsentiert.<br />
In der Nähe des Deutschen Phonomuseums befindet sich auch<br />
das St. Georgener Heimatmuseum „Schwarzes Tor“. Das<br />
Kleinbauernhaus von 1803 lädt ein zu einer Zeitreise durch<br />
Schwarzwälder Alltagsleben, mit den Ausstellungsschwerpunkten<br />
„Bäuerliches Leben“ und „Heimisches Handwerk“.<br />
Der Gang führt durch eine original erhaltene Schwarzwälder<br />
Rauchküche, eine Bauernstube mit Kachelofen, eine<br />
Schlafkammer mit Himmelbett, ein Trachtenzimmer mit<br />
dem bekannten Schäppel und schließlich zu zwei kleinen<br />
Räumen, wo man sich in das heimische Uhrmacherhandwerk<br />
hineinversetzen kann. Des Weiteren sind in der Tenne bäuerliche<br />
Gerätschaften, zwei Handwebstühle, eine Uhrenschildermalerei,<br />
eine Küfer- sowie eine Schlosserwerkstatt zu besichtigen.<br />
Abgerundet wird der Gang durch die Vergangenheit<br />
St. Georgens mit Einblicken in eine Schuhmacherwerkstatt,<br />
in die Strohflechterei und das Korbflechten, das Hafnerhandwerk,<br />
die Schindelmacherei und das „Diechelebohren“, eine<br />
Herstellung hölzerner Wasserleitungsrohre.<br />
Im „Kunstraum Grässlin“ an der Museumstraße ist die größte<br />
private Sammlung von Moderner Kunst in Europa untergebracht.<br />
Eine solche auf Schwarzwaldhöhen, in ländlicher Umgebung<br />
anzutreffen, ist erstaunlich genug. Das Museum wurde<br />
erst Mitte Juni 2006 eröffnet und fand viel Beachtung. Zu<br />
erwähnen ist noch das Hermann-Papst-Museum im schönen<br />
historischen Haus Mühlegg. Hermann Papst (1902-1981) war<br />
eine der farbigsten, universell begabten Erfinderpersönlichkeiten<br />
des vorigen Jahrhunderts. Der erfolgreiche Ingenieur<br />
und Unternehmer wurde weltweit bekannt durch den PAPST-<br />
Außenläufermotor für Antriebs- und Lüftungstechnik.<br />
Das kleine Technikmuseum ist dem Leben und Werk von Hermann<br />
Papst gewidmet, auf dessen Namen hunderte von Patenten<br />
aus den unterschiedlichsten Technikbereichen zurückgehen.<br />
Der Erfinder stammte aus Böhmen, im Schwarzwald<br />
ist er zur vollen Entfaltung gekommen. 1928 kam er nach St.<br />
Georgen als Chefkonstrukteur eines Unternehmens, das später<br />
unter dem Namen Dual firmierte.<br />
Zu den historischen Sehenswürdigkeiten in St. Georgen<br />
kommt eine mittelalterliche und neuzeitliche Gesteinssammlung<br />
im „Lapidarium“ hinzu. Mit dem Bau einer Galerie<br />
im Klosterhof wurde 2002 eine Art Museum eingerichtet.<br />
Dort befinden sich Steine aus der Klostermauer als einziger<br />
sichtbarer Rest des Klosters, das im Dreißigjährigen Krieg<br />
durch Feuer zerstört wurde. Nach dem großen Brand des Ortes<br />
1865 wurde das verfallene Kloster als Steinbruch für den<br />
Wiederaufbau von St. Georgen verwendet. Nach diesem<br />
aufschlussreichen und spannenden Gang durch die Zeiten<br />
kann man beim Wandern oder Wandeln durch den Schwarzwald<br />
noch einmal alles in Ruhe Revue passieren lassen.<br />
Fotos: Stadt St. Georgen<br />
24
Mittlerer Schwarzwald<br />
Hallenbad in St. Georgen<br />
Besonderheiten des Schwarzwalds<br />
Den Namensbestandteil „im Schwarzwald“ trägt St. Georgen<br />
als Kennzeichen und Gütesiegel übrigens seit 1962. Von<br />
den Eigenheiten des Menschenschlags, den der Schwarzwald<br />
hervorgebracht hat und bis in unsere Tage hervorbringt, erzählt<br />
der einzige und letzte, äußerst fabulierfreudige Roman<br />
„Raabe Baikal“ des in St. Georgen geborenen, leider sehr früh<br />
verstorbenen Schriftstellers und Dramatikers Thomas Strittmatter<br />
(1961-1995). Das vor bald zwanzig Jahren erschienene<br />
Buch aus dem Diogenes Verlag wurde damals viel beachtet<br />
und allseits hymnisch gelobt. „Raabe Baikal“ ist auch heute<br />
noch eine empfehlenswerte und anregende Ferienlektüre für<br />
Schwarzwaldbesucher. Das Thomas-Strittmatter-Gymnasium<br />
in St. Georgen erinnert an diesen Sohn der Stadt.<br />
Der Schwarzwald, Deutschlands höchstes und größtes Mittelgebirge,<br />
ist auch unsere älteste Ferienregion. Seine landschaftliche<br />
Schönheit wirkt bis heute unverbraucht, der Artenreichtum<br />
seiner Tier- und Pflanzenwelt ist unvergleichlich. Zum Ausblick,<br />
den die Gipfel bieten, kam die Weitsicht. Rechtzeitig<br />
wurde hier erkannt, dass der Naturschutz die beste Kapitalanlage<br />
für die Zukunft ist. Fast die gesamte Fläche des Schwarzwalds<br />
wird heute als Naturpark ausgewiesen. Durch Infrastruktur<br />
und Angebot ist der Schwarzwald zur modernsten<br />
und fortschrittlichsten Ferienregion Deutschlands avanciert.<br />
Dazu beigetragen haben regionale Zusammenschlüsse von Ferienorten<br />
zu Interessengemeinschaften im Tourismus. So auch<br />
das im Jahr 2000 gegründete „Ferienland Schwarzwald“, in<br />
das die Orte St. Georgen, Schonach, Schönwald und Furtwangen<br />
eingebunden sind.<br />
Neben dem Gewerbe ist es der Tourismus gewesen, der durch<br />
die Schwarzwaldbahn, erbaut zwischen 1863 und 1873, zu<br />
einem wirtschaftlichen Aufschwung im mittleren Schwarzwald<br />
und gerade auch in St. Georgen wesentlich beitrug.<br />
Foto: Stadt St. Georgen<br />
Entdecken Sie die Entwicklung der<br />
mechanischen Tonaufzeichnung<br />
und -wiedergabe seit Edisons<br />
Erfi ndung des Phonographen 1877<br />
bis zum Hi-Fi Plattenspieler 1985.<br />
Bärenplatz 1 | 78112 St. Georgen<br />
Tel.: 07724/8599138<br />
www.deutsches-phono-museum.de<br />
www.facebook.com/phonomuseum<br />
Hallenbad<br />
St. Georgen<br />
Im Hochwald 6<br />
78112 St. Georgen<br />
Tel.: 07724/87 358<br />
www.st-georgen.de<br />
32 32<br />
25
Mittlerer Schwarzwald<br />
Ein Netz von Wanderwegen<br />
Was unter dem Freizeitangebot im „Ferienland Schwarzwald“<br />
auffällt, ist ein ungewöhnlich vielfältiges und gut organisiertes<br />
Netz von Wanderwegen. Es könnte beginnen mit dem „St.<br />
Georgener Heimatpfad“. Startpunkt wäre auf dem Marktplatz,<br />
beim Glockenspiel, einer vom Königsfelder Künstler Jo Homolka<br />
geschaffenen Attraktion. Der Rundweg hat eine Länge<br />
von etwa 16 Kilometern, erfordert eine mittlere Gehzeit von<br />
5 Stunden und streift Besonderheiten von Natur und Heimatgeschichte.<br />
Tafeln, die den Pfad markieren, geben darüber<br />
Auskunft. Etwa über das einst bedeutende Benediktinerkloster<br />
St.Georgen, den Bergbau am über 1000 Meter hohen Kesselberg<br />
mit seinen geologischen Verhältnissen, das entbehrungsreiche<br />
Leben einstiger Waldbauern und den Beginn der<br />
Uhrmacherei. Eine weitere markante Stelle verweist auf die<br />
Schwarzwaldbahn, die, wie bereits erwähnt, für die Entwicklung<br />
von St. Georgen von großer Bedeutung war. Von dem<br />
badischen Ingenieur Robert Gerwig geplant und gebaut, gilt<br />
sie als Mutter aller Gebirgsbahnen.<br />
Eine „Quellenwanderung“ führt entlang der europäischen<br />
Wasserscheide, zum Ursprung von mehreren bedeutenden<br />
Flüssen der Region, konzentriert auf einem Gebiet von nur<br />
wenigen Quadratkilometern. Womit wir wieder beim „Scheitel<br />
Alemanniens“ wären. Die Quellen der Brigach und der Breg<br />
ergeben zusammen den Donau-Ursprung. Beide Quellflüsse<br />
fließen bei Donaueschingen zusammen, um sich unter dem einen<br />
Namen auf den langen Weg zum Schwarzen Meer zu machen.<br />
Kürzer ist der Weg der Elz, die gleich nach ihrem Quellursprung<br />
durch eine malerische, kaum berührte Gegend des<br />
Schwarzwalds fließt. Bereits nach wenigen Kilometern wird es<br />
spektakulär. In Triberg stürzt die Elz aus hundertsechzig<br />
Stadtansicht<br />
Metern Höhe, in sieben Kaskaden zu Tal. Es sind Deutschlands<br />
höchste Wasserfälle. Der Fluss macht einen großen<br />
Wandel durch, bis er den Europapark in Rust durchquert<br />
und schließlich im Naturschutzgebiet Taubergießen in den<br />
Rhein mündet. Die „Quellenwanderung“ führt auch tief in<br />
die Geschichte, bis hin zu den Kelten. Spuren finden sich<br />
bei der Brigachquelle, wo sich der Dreigötterstein befindet.<br />
Die „Schalenstein-Wanderung“ nahe Schonach führt zu weiteren<br />
geheimnisvollen Zeugen grauer Vorzeiten, zu mystischen<br />
Opferstätten. Schalensteine zeigen von der Natur geformte<br />
oder von Menschenhand veränderte Vertiefungen. Die in<br />
Nord- und Westeuropa, nur selten aufgefundenen Zeugnisse,<br />
sind in aufffallender Zahl im Ortsgebiet von Schonach entdeckt<br />
worden. Entstehung und Nutzung der Schalensteine<br />
geben der Wissenschaft immer noch Rätsel auf, was aber die<br />
Phantasie umso mehr anregt. Namen wie „Augenstein“ und<br />
„Eulenstein“, „Summstein“ oder „Kippstein“ tragen zur Inspiration<br />
bei. Auf der ebenfalls von Schonach ausgehenden<br />
„Schneckenwanderung“ wird den Wanderern empfohlen, noch<br />
einen Gang herunter zu schalten. Hier, auf dem „langsamsten<br />
Wanderweg des Schwarzwalds“, gibt es „kein Kilometergeld,<br />
sondern nur einen Schneckenkompass mit elf kleinen Anforderungen“,<br />
die den Wanderer zum Innehalten, näheren Hinschauen<br />
und Entdecken verführen sollen.<br />
Hier kann man sich entschleunigen, Abstand nehmen von unserer<br />
schnelllebigen, hektischen Zeit. Hier können sich Körper,<br />
Geist und Sinne erfrischen.<br />
www.st-georgen.de und www.ferienland-schwarzwald.de<br />
Herzlich Willkommen in St. Georgen<br />
Heimatmuseum Schwarzes Tor<br />
Natur pur, frische<br />
Schwarzwaldluft und<br />
zahlreiche Museen erwarten<br />
Sie in der Bergstadt<br />
mit dem höchstgelegenen<br />
Bahnhof an<br />
der Schwarzwaldbahn.<br />
32<br />
www.st-georgen.de<br />
www.dasferienland.de<br />
Zahlreiche Rad- und Wanderwege (Foto: Ferienland)<br />
Naturfreibad Klosterweiher<br />
Foto: Stadt St. Georgen<br />
26
Mittlerer Schwarzwald<br />
Kuckucksuhrenrevolution<br />
„Black Forest 4.0 – Familie Haas, Revolutionäre des Schwarzwalds“ –<br />
Sonderausstellung im Auto- und Uhrenmuseum ErfinderZeiten in Schramberg<br />
Black Forest 4.0<br />
Die Royals Prinz William und Kate haben eine –<br />
überreicht von Ministerpräsident Kretschmann.<br />
Wladimir Putin bekam eine von Angela Merkel<br />
– natürlich rot mit weißem Adler. Auch Jogi Löw<br />
hat eine - selbstverständlich schwarz-rot-gold und<br />
Starfriseur Udo Walz gab noch eins drauf und ließ<br />
sich eine mit eigenem Porträt von Conny und Ingolf<br />
Haas gestalten.<br />
Bollenhutmädchen, Kirschtorte und natürlich die<br />
Kuckucksuhr – Symbole – die nicht nur für den<br />
Schwarzwald stehen, sondern das Bild von ganz<br />
Deutschland im Ausland geprägt haben.<br />
Doch der Schwarzwald ist längst mehr. Kreative<br />
Köpfe aus Handwerk, Kunst, Mode und Kulinarik<br />
erkennen wie gut „Tradition und Moderne“ zusammenpassen<br />
und erfinden den Schwarzwald täglich<br />
neu. Und genau diese Schwarzwald-Modernisierung<br />
begann mit der „Familie Haas“ (Rombach<br />
& Haas) aus Schonach. Rombach & Haas ist eine<br />
kleine zertifizierte Kuckucksuhren-Manufaktur,<br />
die seit 1894 die beliebten Kuckucksuhren herstellt.<br />
Mittlerweile bilden Ingolf und Conny Haas<br />
die vierte Generation. Diese Beiden schossen im<br />
wahrsten Sinne des Wortes 2005 den Kuckuck ab<br />
und sorgten für unruhige Zeiten im Schwarzwald.<br />
Trotz vieler Anfeindungen verpassten sie einem<br />
deutschen Markenzeichen – der Kuckucksuhr – ein<br />
neues modernes Gesicht aus der alle halbe Stunde,<br />
so richtig unverschämt, ein schräger Vogel „Kuckuck“<br />
schreit.<br />
In der Sonderausstellung „Black Forest 4.0 – Familie<br />
Haas, Revolutionäre des Schwarzwalds“ zeigt<br />
das Auto- und Uhrenmuseum in Schramberg bis<br />
zum Sommer <strong>2018</strong> wie es aussieht, wenn Tradition<br />
und Moderne aufeinander treffen. Das neue<br />
Schwarzwald-Heimatgefühl wird z.B. auch mit Bildern<br />
der Designerin Selina Haas (Tochter) präsentiert.<br />
Sie gehört zu den ersten Fotokünstlerinnen,<br />
die den Schwarzwald mit all seiner Tradition, Romantik<br />
und Symbolik in ein völlig neues Licht<br />
rückte. „Enya Haas“, der jüngste Spross der Familie,<br />
Musiker und Komponist, verzaubert die Gäste<br />
mit wunderschöner Klaviermusik. Sein Anliegen<br />
ist es den Schwarzwald aufzuspüren, einzufangen<br />
und ihm ein musikalisches Gesicht zu verleihen.<br />
Enya entwickelte dafür eine neue Klaviertechnik,<br />
die seine Kompositionen zusätzlich mit außergewöhnlichen<br />
Klängen bereichert.<br />
Infos: www.auto-und-uhrenwelt.de<br />
27<br />
27
Deutsche Uhrenstraße<br />
Die<br />
Deutsche Uhrenstraße<br />
Auf den Spuren des Schwarzwälder Uhrenhandwerks<br />
von Reinhold Wagner<br />
Was verbindet die Orte Villingen-Schwenningen,<br />
Triberg, Furtwangen und Sankt Märgen miteinander<br />
wie ein roter Faden?<br />
Es sind allesamt Ortschaften, die vor allem für eine<br />
Gemeinsamkeit berühmt wurden: die Produktion<br />
von Uhren. Nicht irgendwelchen Uhren, versteht<br />
sich. Sondern den in über 200 Jahren Geschichte zu<br />
weltweiter Berühmtheit gelangten Schwarzwalduhren.<br />
Und damit sind längst nicht nur die Schilderund<br />
Kuckucksuhren gemeint, die unbestritten zu<br />
den prächtigsten Aushängeschildern des deutschen<br />
Uhrenhandwerks zählen. Auch solche Standardprodukte<br />
wie der Wecker oder die Funkuhr gehören<br />
dazu.<br />
Und natürlich der Federzug-Regulator, der<br />
mit seinen frontseitigen Glastüren und<br />
dem großen, stehenden Holzgehäuse<br />
von 1880 bis 1930 Deutschlands beliebteste<br />
Wohnzimmeruhr war.<br />
Ferner die alte, noch mit hölzernen Zahnrädern<br />
versehene Holzräder-Uhr, die kleinen<br />
Schwarzwälder Miniatur-Uhren wie die Jockele-<br />
Uhr aus Hinterzarten oder die Sorg-Uhr der Uhrmacherfamilie<br />
Sorg aus Neustadt.<br />
Ja, und dann wären da noch die „Figuren“- oder<br />
„Männle-Uhren“ zu nennen, an denen sich neben<br />
Zeigern und Uhrwerk auch noch jede Menge<br />
Figürchen bewegten oder gar musizierten.<br />
Fotos: Deutsches Uhrenmuseum, Reinhold Wagner<br />
28
Deutsche Uhrenstraße<br />
Blick in die Austtellung<br />
Deutsches Uhrenmusum in Furtwangen<br />
Fotos: Deutsches Uhrenmuseum<br />
Im Schwarzwald und auf der Baar entwickelten die<br />
findigen und fingerfertigen Tüftler immer wieder<br />
neue Uhrenmodelle, die Handwerk und Industrie<br />
kräftige Schübe verliehen. Und diesen traditionellen<br />
wie modernen, genial einfachen oder auch<br />
höchst komplexen und verspielten Zeitmessern der<br />
damaligen wie der heutigen Zeit schuf ein Zusammenschluss<br />
bedeutender Herstellerorte, Firmen<br />
und Museen ein Denkmal, indem er im Jahr 1992<br />
eine der wohl schönsten Ferienstraßen Deutschlands<br />
ins Leben rief: die Deutsche Uhrenstraße.<br />
Von 1992 bis 2017 waren es im Vorjahr genau 25<br />
Jahre – ein volles Vierteljahrhundert –, in denen die<br />
daran angeschlossenen Ortschaften und Gegenden<br />
mit ihren Meilensteinen der Uhrengeschichte und<br />
weiteren Sehenswürdigkeiten Besucherinnen und<br />
Besucher in ihren Bann zogen – und noch immer<br />
ziehen. 33 Mitgliedsorte und Partner sind es aktuell.<br />
Darunter solche weithin bekannten Namen wie<br />
Triberg und Schonach, die Standorte der weltgrößten<br />
Kuckucksuhren und Zentren sowohl der Herstellung,<br />
als auch der touristischen Vermarktung<br />
dieses Weltschlagers.<br />
Nicht zu vergessen Furtwangen mit seinem Deutschen<br />
Uhrenmuseum und Europas größter Antik-<br />
Uhrenbörse, Villingen-Schwenningen mit seiner<br />
Uhrenindustrie und der Fachhochschule für<br />
Feinmechanik oder auch Schramberg mit seiner<br />
astronomischen Uhr am Rathaus<br />
aus dem Jahr 1913 und dem sehenswerten<br />
Park der Zeiten. Dazu<br />
kommen teils weniger bekannte, ja<br />
fast verborgene Schätze, wie sie beispielsweise<br />
der beschauliche Klosterort<br />
St. Märgen bereit hält mit einem<br />
Klostermuseum, das die Entwicklung der<br />
Schwarzwälder Uhr und der Uhrenhändler<br />
zeigt.<br />
Oder Eisenbach, das im Hotel Bad eine Weltzeituhr<br />
von Johann B. Beha von beeindruckenden Ausmaßen<br />
besitzt. Die aus dem 19. Jahrhundert stammende<br />
Uhr fungiert mit ihren zwei Zifferblättern<br />
und einer Höhe von 3,70 Metern als Raumteiler<br />
und ist jederzeit für Besucher frei zugänglich. In<br />
Hornberg läuten 21 bewegliche Figuren an der mit<br />
11.50 Metern „breitesten Kuckucksuhr der Welt“<br />
jede volle Stunde funkgesteuert mit einem Uhrenspiel<br />
ein. Und beim Parkhotel Wehrle in Triberg<br />
posiert der mehr als vier Meter hohe „weltgrößte<br />
Uhrenträger“ bereitwillig vor den Schaulustigen.<br />
So sammeln sich entlang der in einer Rundstrecke<br />
von nahezu 320 Kilometern Länge miteinander<br />
verbundenen Orte allerlei unterschiedlichste Zeugnisse<br />
aus dem Zeitalter der Uhrenherstellung und<br />
gewähren tiefe Einblicke in die handwerklichen<br />
Traditionen und industriellen Fortschritte der<br />
29
Deutsche Uhrenstraße<br />
Ingolf Haas<br />
vor Uhrenkulisse<br />
Schwarzwälder Firmen und Betriebe. Von Lauterbach<br />
im Norden bis Lenzkirch im Süden und von<br />
Trossingen im Osten bis Waldkirch im Westen umspannt<br />
die Deutsche Uhrenstraße ein Gebiet, das<br />
neben dem Mittleren und Südlichen Schwarzwald<br />
auch die eindrucksvollen Landschaften der Baar<br />
mit einschließt. Viele Werkstätten blühten auf und<br />
verschwanden wieder. Andere passten sich dem<br />
Lauf und den Trends der Zeit an und überdauerten<br />
die Jahrzehnte. Wiederum andere verhalfen den<br />
Traditionen der Vergangenheit zu ganz neuen Gesichtern<br />
und Erfolgen. Ob es die Erfindung der Rückwärtsuhr<br />
in der längst verschwundenen Schwenninger<br />
Uhrenfabrik Mauthe war oder die künstlerischen<br />
Neuinterpretationen eines Stefan Strumbel oder<br />
einer Conny Haas – Schwarzwälder Uhren bestimmen<br />
heute wie damals das Bild, wenn es neben dem<br />
Rhythmus der Zeit auch um ein Stück Nostalgie, um<br />
unterhaltsame Funktionalität oder um außergewöhnliches<br />
Design und Handwerkskunst geht.<br />
Infos<br />
und Literatur<br />
Unter dem Titel „Wo die Stunde schlägt“ veröffentlichte<br />
der Silberburg-Verlag im Jubiläumsjahr<br />
der Deutschen Uhrenstraße den offiziellen Band über<br />
Schauplätze, Menschen und Geschichte entlang der Straße aus der<br />
Hand des Autoren-Teams Rüdiger Gramsch und Hansy Vogt.<br />
Letzterer führt den Leser als bekannter Schwarzwaldbotschafter zu<br />
den Orten und Menschen des Geschehens – passend zum Untertitel:<br />
„Unterwegs auf der<br />
Deutschen Uhrenstraße mit Hansy Vogt“.<br />
160 Seiten, 50 Abbildungen<br />
ISBN 978-3-8425-2010-3<br />
Preis: 19,90 Euro<br />
Die offizielle Seite zur Deutschen Uhrenstraße lautet:<br />
www.deutscheuhrenstrasse.de<br />
Die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Uhrenstraße hat ihren Sitz im<br />
Deutschen Uhrenmuseum Furtwangen.<br />
Dort befindet sich die größte Auswahl an Schwarzwalduhren.<br />
www.deutsches-uhrenmuseum.de<br />
Fotos: Reinhold Wagner<br />
30
Mittlerer Schwarzwald<br />
Auf dem Weg<br />
zum längsten<br />
Skulpturenpfad<br />
Europas<br />
Walderlebnispfad bei den<br />
Freudenstädter Tannenriesen<br />
Skulpturen am Kirnbacher<br />
Bollenhut-Talwegle<br />
Die Holz-Skulpturen-Pfade<br />
im Kinzigtal<br />
Fotos: Reinhold Wagner, JW (Bollenhutwegle)<br />
Ob Auerhahn, Eule, Wolf oder Bär, Holländermichel,<br />
Waldgeist oder Ruhebank – die Figuren und<br />
Motive entlang des Kinzigtäler Holzskulpturenpfads<br />
erhalten seit über einem Jahrzehnt stetigen<br />
Zuwachs. Und ein Ende des ehrgeizigen Projekts<br />
ist nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil: Was mit der<br />
Premiere 2007 im Alpirsbacher Stadtteil Reutin<br />
im Kleinen begann, war der Startschuss zur Umsetzung<br />
eines langfristig angelegten Herzenswunsches,<br />
den sich der ortsansässige Holzsägekünstler<br />
und Projekt-Initiator Rolf Sauer in seiner Heimat,<br />
dem Oberen Kinzigtal, nach und nach verwirklichen<br />
will: die Schaffung des längsten Skulpturenpfads<br />
Europas. Die Orte im Oberen Kinzigtal,<br />
die bereits mit ihrem eigenen Teilstück am Skulpturenpfad<br />
beteiligt und angegliedert sind, werden<br />
allmählich immer mehr. Und mit jedem weiteren<br />
deutschen und internationalen Wettbewerb der<br />
Kettensägenkünstler, der in unregelmäßigen Abständen<br />
an wechselnden Orten der Region stattfindet,<br />
kommt ein neues Stück des Wegs hinzu. Doch<br />
der Reihe nach:<br />
Am Anfang also stand der Gedanke, mit Gleichgesinnten<br />
aus der ganzen Welt, die besten Holzsägekünstler<br />
ins Kinzigtal zu holen: das 1. Treffen der<br />
heimischen und internationalen Kettensägenschnitzer<br />
wurde daraufhin im Alpirsbacher Stadtteil<br />
Reutin ins Leben gerufen. Das war im Jahr 2007.<br />
31
Mittlerer Schwarzwald<br />
Jürgen Echle auf seiner Eulenbank<br />
Thomas Meyer arbeitet an seiner Skulptur:<br />
dem Waldgeist...<br />
Weiter ging es direkt im darauf folgenden Jahr<br />
2008 in Wolfach. Dort fand sich als geeigneter<br />
Platz und Veranstalter für die Ausrichtung eines<br />
solchen Events die Dorotheenhütte Wolfach. Das<br />
Konzept begeisterte von Anfang an, und auch der<br />
gewählte Ort machte sich ausgezeichnet. Einer<br />
Wiederholung stand nichts mehr im Weg. Und<br />
so veranstaltete die für ihre Glaskunst weithin<br />
bekannte Glashütte in den Jahren 2010 und 2012<br />
zwei weitere Auflagen des nationalen und internationalen<br />
Wettbewerbs. Wieder kam die „Crème de<br />
la Crème“ der Kettensägenkünstler in die Region<br />
und zeigte vor erstauntem Publikum ihr Können.<br />
Jedes Mal gelang es Initiator Rolf Sauer, Mitstreiter<br />
aus aller Welt ins Kinzigtal zu holen und für<br />
große Furore zu sorgen. Und zudem für dauerhafte<br />
Kunst in der Öffentlichkeit. Im Falle Wolfachs finden<br />
sich die innerhalb dieser drei Events entstandenen<br />
Skulpturen zu einem stattlichen Teil direkt<br />
in und um die Dorotheenhütte. Vor Wettereinflüssen<br />
weitestgehend geschützt stehen die Figuren<br />
einer weihnachtlichen Krippe ganzjährig im überdachten<br />
Freigelände und harren dort aus, bis sie zur<br />
Advents- und Weihnachtszeit von lebenden Schafen<br />
bevölkert werden. Im Gebäudeinneren finden<br />
sich weitere mannshohe Figuren im ganzjährig geöffneten<br />
Verkaufsraum „Weihnachtsland“. Andere,<br />
eher weltliche Symbole, fanden ihren dauerhaften<br />
Platz verteilt über den ganzen Ort und seine Ortsteile.<br />
Darunter auch die Skulpturen am Kirnbacher<br />
Bollenhut-Talwegle. Dieser und all die andern<br />
Pfade, an denen heute die gefertigten Figuren der<br />
Künstler zu sehen sind, reihen sich allmählich wie<br />
die lückenhaft aufgefädelten Perlen einer langen<br />
Kette aneinander. Auf Reutin folgte Wolfach, auf<br />
Wolfach folgt nun erstmals Freudenstadt. Und so<br />
soll es weitergehen.<br />
Womit der aus Alpirsbach stammende Forstwirtschaftsmeister<br />
anfangs nicht gerechnet hatte: es<br />
gestaltete sich zusehends schwieriger, weitere Orte<br />
und Veranstalter für sein Event zu finden. So dauerte<br />
es schließlich bis zum Jahr 2017, bis – nach<br />
fünfjähriger Pause – wieder einmal ein Wettbewerb<br />
in die Region geholt werden konnte. Die 5.<br />
Kettensägenkunsttage im Oberen Kinzigtal wurden<br />
am 27. und 28. Mai 2017 auf dem Kienberg in<br />
Freudenstadt abgehalten. Dazu angemeldet hatten<br />
sich insgesamt elf Künstler, von denen einer allerdings<br />
kurzfristig absagen musste. Damit die<br />
erwünschte Anzahl von elf Figuren für den neu<br />
konzipierten Skulpturenpfad dennoch eingehalten<br />
werden konnte, sprang kurzerhand Initiator Rolf<br />
Sauer ein und fand sich bereit, gleich zwei Skulpturen<br />
aufs Mal anzufertigen: einen Wolf und einen<br />
Auerhahn. Wieder einmal galt es, aus dreieinhalb<br />
bis vier Meter langen Stammstücken von Weißtannen<br />
aus der Region – auch diese Vorgaben waren<br />
allseits gewünscht – in kürzester Zeit mannshohe<br />
Figuren zu schnitzen. Zuerst mit groben Kettensägen,<br />
dann immer feinerem Werkzeug. Bis die<br />
versammelten Event-Teilnehmer es auf die angestrebte<br />
Vielfalt brachten und elf unterschiedliche<br />
Skulpturen geschaffen hatten, die fortan den Freudenstädter<br />
Lauschpfad „Tannenriesen“ bereichern<br />
Fotos: Freudenstadt Tourismus<br />
32
Mittlerer Schwarzwald<br />
...und bösem Zauberer Holländermichel<br />
Holger Rübsam und sein Waldgeist<br />
Fotos: Freudenstadt Tourismus<br />
sollten. Zunächst aber kamen Herbst und Winter<br />
ins Land.<br />
Bis zu ihrer endgültigen Bestimmung mussten<br />
die Skulpturen erst einmal eingelagert werden.<br />
Sie mussten schließlich mit einer Imprägnierung<br />
wetterfest und langlebig gemacht werden. Und es<br />
sollten kleine Hinweistafeln zu den Objekten und<br />
ihren Standorten angefertigt werden, aus denen<br />
Namen und Hintergrund-Informationen über die<br />
jeweiligen Künstler und deren Motive hervorgehen<br />
sollten. Ein kürzlich geführtes Telefonat mit dem<br />
zuständigen Tourismusdirektor aus Freudenstadt,<br />
Michael Krause, brachte Licht ins winterliche<br />
Dunkel der nahen Zukunft für die im Bauhof zwischengelagerten<br />
Skulpturen. Ja, die Fundamente<br />
für die Figuren würden in Kürze gesetzt, sobald es<br />
die Witterung zuließe, war zu erfahren. Ab etwa<br />
Mitte April, spätestens aber Anfang Mai <strong>2018</strong> seien<br />
die Skulpturen dann an ihren vorgesehenen Standorten<br />
platziert, und der Tannenriesen-Pfad könnte<br />
besucht werden. Ob mit oder ohne Hinweistafeln,<br />
das sei derzeit noch nicht geklärt. Aber der bereits<br />
seit einigen Jahren existierende Walderlebnispfad<br />
bei den Freudenstädter Tannenriesen sei dann definitiv<br />
um eine weitere Attraktion reicher.<br />
Unter anderem werden dort also künftig einige<br />
der für den Schwarzwald typischen Sagenfiguren<br />
wie der „Holländer-Michel“ (von Thomas Meyer)<br />
und ein Waldgeist (von Holger Rübsam) entlang<br />
des Wegs neben einer Rotte Wildschweine (von<br />
Andreas Köpf) und vielen weiteren heimatlichen<br />
Tierfiguren am Lauschpfad „Tannenriesen“ zu<br />
bestaunen sein. Rolf Sauer schuf für die Szenerie<br />
eine von mehreren Ruhebänken zum Innehalten<br />
und Pausieren – an einer Seite gestützt von einem<br />
mächtigen hölzernen Wolf. Und auch sein Auerhahn<br />
steht sinnbildlich für den urtümlichen Reichtum<br />
der wilden Natur im Schwarzwald. Und für die<br />
Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit derselben.<br />
Denn während das Auerwild sich heute nur noch an<br />
wenigen ungestörten Stellen im Schwarzwald hält<br />
und als einer der Hoffnungsträger für die Zukunft<br />
dieses aus zwei riesigen Naturparken bestehenden<br />
Lebensraums gilt, war der Wolf ja lange Zeit vertrieben<br />
und wird nun wieder für die kommenden<br />
Generationen erwartet. Den Bären wird es dagegen<br />
wohl nie wieder in die hiesige Wildnis zurück<br />
verschlagen.<br />
wolber.eu<br />
Bollenhut-Themenweg<br />
im Kirnbachtal mit Skulpturen<br />
und Infotafeln.<br />
(Länge: 3,5 km)<br />
Karl<br />
Wöhrle<br />
WEG<br />
Kirnbacher-Bollenhut-Talwegle<br />
Der Bollenhut<br />
Erleben Sie das<br />
Schwarzwälder Original!<br />
www.facebook.com/bollenhuttalwegle<br />
www.bollenhut.de<br />
33
Mittlerer Schwarzwald<br />
Und in ähnlicher Weise, wie es den Wildtieren der<br />
Heimat ergeht, erlebt der Besucher auch bereits den<br />
langsamen, aber unaufhaltsamen Zerfall der Holzskulpturen<br />
der ersten Tage. Denn in Reutin, wo alles<br />
begann, nagt bereits sichtbar der Zahn der Zeit an<br />
den Skulpturen. Wer sie noch in einigermaßen gut<br />
erhaltenem Zustand sehen will, der muss sich schon<br />
sputen. Oder es muss sich ein kunstliebender Sponsor<br />
finden, der dem natürlichen Zerfall des Holzes ein<br />
Ende bereitet. Dann wäre vielleicht doch noch irgendwann<br />
in einigen Jahren der Traum des Alpirsbachers<br />
Rolf Sauer auf bestem Wege, erfüllt zu werden: die<br />
Verknüpfung der Pfade in den einzelnen Ortschaften<br />
zum dereinst längsten Skulpturenpfad Europas.<br />
Einen Hoffnungsschimmer gibt es schon einmal:<br />
Tourismusdirektor Michael Krause verspricht: „Wir<br />
werden auf jeden Fall eine zweite Auflage der Kettensägenkunsttage<br />
in Freudenstadt veranstalten. Ob<br />
es allerdings noch dieses Jahr sein wird, oder ob es<br />
2019 werden wird, das ist derzeit noch offen.“<br />
Infos: www.schwarzwaldschnitzevent.de<br />
Vergnügliches Missgeschick<br />
„Hornberger-Schießen-Weg“ und Freilichttheater<br />
Einmaliger Blick auf die Schwarzwaldbahn<br />
Auf der romantischen Freilichtbühne Hornberg<br />
wird das „Hornberger Schießen“ von rund 80 Akteuren<br />
jeden Sommer farbenfroh aufgeführt.<br />
„Es geht aus wie das Hornberger Schießen“. Diese<br />
Redensart kennen viele aus Friedrich Schillers<br />
„Die Räuber“.<br />
Doch was genau dahinter steckt, können Besucher<br />
in Hornberg selbst erleben. An den vierzehn<br />
Stationen des „Hornberger-Schießen-Wegs“, der<br />
von der Stadtmitte bei der Ev. Kirche bis hoch<br />
zum Hornberger Schlossberg führt, erfährt man<br />
auf unterhaltsame Weise, wie sich das Ereignis<br />
im Jahre 1564 zugetragen haben könnte. Außerdem<br />
vermitteln die Stationen Interessantes über<br />
die mehr als 900-jährige Geschichte Hornbergs.<br />
Spannendes für Kinder bieten die Spielstationen<br />
auf dem Weg, zudem gibt es Picknickmöglichkeiten.<br />
In der Höhle des Pulverturms auf dem<br />
Schlossberg, der letzten Station des „Hornberger-<br />
Schießen-Wegs“, zeigt eine Multimedia-Präsentation<br />
anhand von Szenen aus der Aufführung das<br />
„Hornberger Schießen“ das berühmt gewordene<br />
Missgeschick.<br />
Wer einen einmaligen Blick ins Gutachtal und auf<br />
die Schwarzwaldbahn werfen will, wie sie über das<br />
einmalige Viadukt fährt, kann dies vom Schlossberg<br />
aus. So wird Hornberg zur größten lebenden<br />
Modelleisenbahn der Welt.<br />
Infos:<br />
www.hornberg.de<br />
www.freilichtbühne-hornberg.de<br />
30<br />
Foto: MR<br />
34
Erholung & Gesundheit<br />
Wo Erholung<br />
groß geschrieben wird<br />
von Peter Frömmig<br />
Foto: Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim<br />
Der schön gelegene Salinensee<br />
am Rand des Kurorts Bad Dürrheim<br />
Fünfzig Straßenkilometer in Richtung Osten sind<br />
es von Freiburg nach Bad Dürrheim, und damit hat<br />
man auf schönen Strecken den gesamten mittleren<br />
Schwarzwald durchquert.<br />
Bad Dürrheim liegt in der Baar-Hochmulde zwischen<br />
Villingen-Schwenningen und Donaueschingen<br />
auf einer Höhe zwischen 700 und 940 Metern<br />
über dem Meer. Und hat das einzige Sole-Heilbad<br />
im Schwarzwald zu bieten, zugleich das höchstgelegene<br />
Europas. Neben der Bezeichnung „Sole-<br />
Heilbad“ kommen noch zwei weitere Prädikate<br />
hinzu: Bad Dürrheim im Schwarzwald-Baar-Kreis<br />
darf sich zudem „Heilklimatischer Kurort“ und<br />
„Kneipp-Kurort“ nennen.<br />
Das alles hängt eng zusammen mit der Besonderheit<br />
von Lage und Klima, eine überaus günstige Konstellation.<br />
Im Niederschlagsschatten des Schwarzwalds<br />
kommt es zu hoher Sonnenscheindauer und<br />
damit verbunden zu sehr geringer Luftfeuchtigkeit.<br />
Es gibt hier durch die ständige Luftbewegung<br />
kaum schwüle Sommertage oder Nebelzeiten; die<br />
reizmilde, voralpine Höhenlage in und um Bad<br />
Dürrheim kennt kaum Hitzestaus. Durch das kontinentale<br />
Klima bedingt sind die großen Temperaturschwankungen<br />
im Tages- und Jahresbereich.
Erholung & Gesundheit<br />
Da sinken im Sommer die höheren Tagestemperaturen<br />
auf angenehme Nachtkühle, aber auch<br />
Nachtfrost ist dann auf der Baar nicht ungewöhnlich.<br />
Und im Winter kann der kälteste Punkt der<br />
Baar-Hochmulde ähnliche Tiefsttemperaturen wie<br />
die Zugspitze erreichen, das ist schon einmal bis<br />
über minus 30 Grad gegangen.<br />
Der Kurort Bad Dürrheim<br />
hat das einzige Sole-Heilbad<br />
im Schwarzald zu bieten<br />
der Südwestdeutschen Salz AG. Diese wiederum fusionierte<br />
1971 mit dem Heilbronner Salzwerk, was<br />
jedoch die letztendliche Stilllegung der Dürrheimer<br />
Saline aus wirtschaftlichen Gründen nicht aufhalten<br />
konnte. Heute ist der Gesundheits- und Tourismusbereich<br />
ausschlaggebend für die florierende Wirtschaft<br />
hierorts. Die Stadt hat alle touristischen Aktivitäten<br />
in einer Tochtergesellschaft, der Kur- und<br />
Bäder GmbH Bad Dürrheim, mit Erfolg konzentriert.<br />
Die acht örtlichen Kliniken, decken eine große<br />
Bandbreite medizinischer Indikation ab.<br />
Eine Erfolgsgeschichte<br />
Was Bad Dürrheim zu dem gemacht hat, was es bis<br />
heute im Besonderen ist, hat mit Bohrungen zu tun,<br />
durch die man im Jahr 1822 auf ein unterirdisches<br />
Salzlager stieß. Solebohrtürme aus dem 19. Jahrhundert<br />
sind hier bis heute zu sehen. Die entdeckte<br />
Sole wies einen Salzgehalt von 27 Prozent auf und<br />
wurde ab 1823 gefördert, woraufhin in der Saline,<br />
in großen Siedepfannen, das Speisesalz gewonnen<br />
wurde. Und so ist es schließlich gekommen, dass mit<br />
dem Jahr 1883 die Sole als Bad eingerichtet und für<br />
Badekuren genutzt wurde. Offiziell durfte Dürrheim<br />
das Prädikat „Bad“ ab 1921 tragen und avancierte<br />
im Laufe der Zeit zu einem der qualitativ führenden<br />
Heilbäder Deutschlands. Die Dürrheimer Saline<br />
wurde in den 1920er Jahren mit der Saline Bad<br />
Rappenau vereinigt und in den 1960er Jahren Teil<br />
Heilkraft des Salzes<br />
Was die Sole aus Urzeitmeeren in 300 Meter Tiefe<br />
für Bad Dürrheim hergegeben hat, wurde einst<br />
mit Gold aufgewogen. Salz ist lebensnotwendig,<br />
elementar und eines der ältesten Heilmittel, von<br />
Menschen der Antike bereits erkannt und angewendet.<br />
Brot und Salz galt einmal als ein beliebtes<br />
Willkommensgeschenk, als Symbol für das Lebensnotwendige<br />
und für die Würze des Lebens.<br />
Die Wertschätzung und Anwendung des Salzes<br />
in der Homöopathie hat sich über alle Epochen,<br />
bis in unsere Tage fortgesetzt. Die Heilwirkung,<br />
die der Sole zugesprochen wurde, führte im 19.<br />
Jahrhundert zur Entstehung zahlreicher Bäder, in<br />
denen Bade- und Trinkkuren auf Salzbasis angeboten<br />
wurden. Auch Paracelsus nutzte die heilende<br />
Kraft des Salzes und der Sole, jener salzgesättigten<br />
Foto: Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim
Erholung & Gesundheit<br />
gelegene Salinensee, von wo aus sich ein überwältigender<br />
360-Grad-Rundblick auftut. An seinen<br />
Ufern lässt es sich gut spazieren gehen. Entlang<br />
am Salinensee geht es zum Aasen-Rundweg in das<br />
idyllische Wittmannstal und weiter nach Hochemmingen,<br />
mit einigen überwältigenden Ausblicken<br />
auf der Wegstrecke.<br />
Der Kurpark von Bad Dürrheim wird als ein Markenzeichen<br />
der Stadt angesehen, schöner kann man<br />
kaum zum Verweilen eingeladen werden. Innerhalb<br />
der weitläufigen Parkanlagen mit seinen Gärten<br />
und Ruhebänken finden sich auch ein Kneipp-Becken<br />
sowie ein Gradierwerk. Das ist ein mit Reisig<br />
bedecktes Gerüst, wo die Sole herabrieselt, durch<br />
Verdunsten in ihrem Salzgehalt erhöht wird und<br />
eine heilsame Atemluft erzeugt. Die Hauptachse<br />
des Kurparks, die Sole-Allee, verbindet drei Kunstwerke<br />
zum Thema Sole: Sole-Pfeiler, Sole-Tor<br />
und Salzquell. Im Klimapavillon, der hinter dem<br />
Spielplatz für die kleinen Besucher zu finden ist,<br />
wird man darüber informiert, was ein Heilklima<br />
ausmacht. Wie es zum jüngsten Prädikat von Bad<br />
Dürrheim, der Bezeichnung Kneipp-Kurort kam,<br />
erklärt sich in den Themengärten rund um Kneipp<br />
und seiner Kräuterlehre. Und wer die Heilmethoden<br />
Kneipps aktiv erfahren möchte, dem stehen ein<br />
Wassertretbecken, ein Armbrunnen und ein Barfußpfad<br />
zur Verfügung. Sportlich betätigen kann<br />
man sich auf einem FitnessParKur, einem Zirkel<br />
aus Outdoor-Fitnessgeräten. Ein Gleichgewicht zu<br />
finden zwischen Aktivität und Entspannung, macht<br />
bekanntermaßen Erholung aus. Gesäumt von alten<br />
Baumbeständen führt ein Spazierweg Richtung<br />
Innenstadt, wo sich der Hindenburg-Park befindet.<br />
Auch für ein buntes, vielfältiges Veranstaltungsprogramm<br />
ist in der Stadt gesorgt. Darunter das alle<br />
zwei Jahre im September stattfindende, beliebte,<br />
bunte Ballonfestival auf dem großen Festplatz im<br />
Wechsel mit dem Lichterfest im Kurpark.<br />
Der Tradition und der Alemannischen Fasnet verpflichtet<br />
und viel besucht sind der Baden-Württembergische<br />
Trachtenmarkt und die Internationale<br />
Fachmesse für Fasnacht, Fasching und Karneval.<br />
Übrigens befindet sich im Kurpark auch das Fasnachtsmuseum<br />
Narrenschopf unter seinen drei charakteristischen<br />
Kuppeln, mit rund 350 ausgestellten<br />
Narrenfiguren in Lebensgröße.<br />
Bei den Wetterfröschen<br />
Das Meteogroup Wetterstudio Süd, in Bad Dürrheims<br />
Ortsteil Öfingen zu finden, versorgt täglich<br />
Millionen Menschen mit aktuellen Informationen<br />
und Wetteraussichten. Die Wetterexperten der Meteogroup<br />
sind die Wetterfrösche der Nation, die uns<br />
unterrichten über die meteorologischen Hochs und<br />
Tiefs, damit wir nicht unvorbereitet, mit angemessener<br />
Kleidung aus dem Haus gehen können. Seit<br />
1999 gibt es diese Wetterstation in dem Feriendorf<br />
Öfingen schon. Es liegt an einer warmen, regenarmen<br />
Hangkante in einer Höhe von 883 Metern<br />
über dem Meer, gesegnet mit rund 1.700 Sonnenstunden<br />
pro Jahr, wie die Statistik sagt. Bei klarem<br />
Wetter, was häufiger vorkommen soll, reicht die<br />
Fernsicht über die weite Baar-Hochebene bis zu<br />
den Gipfeln von Mönch, Eiger und Jungfrau in den<br />
Berner Alpen. Ein Highlight, das man nicht auslassen<br />
sollte. Wer einen näheren Einblick in das Wesen<br />
der Wetterbeobachtung und -vorhersage gewinnen<br />
möchte, kann das Wetterstudio Süd auch von innen<br />
kennen lernen. Allerdings ist dazu eine Voranmeldung<br />
erforderlich, da die Besucherzahl jeweils auf<br />
20-30 Personen beschränkt bleiben muss. Die Meteorologen<br />
und Moderatoren des Meteomedia-Teams<br />
geben ihr Wissen gerne weiter. Und wir betrachten<br />
dadurch manches mit andern Augen.<br />
Mehr über www.badduerrheim.de<br />
38<br />
Foto: Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim<br />
Eines der drei Kunstwerke<br />
zum Thema Sole im Kurpark: Salzquell
Erholung & Gesundheit<br />
gelegene Salinensee, von wo aus sich ein überwältigender<br />
360-Grad-Rundblick auftut. An seinen<br />
Ufern lässt es sich gut spazieren gehen. Entlang<br />
am Salinensee geht es zum Aasen-Rundweg in das<br />
idyllische Wittmannstal und weiter nach Hochemmingen,<br />
mit einigen überwältigenden Ausblicken<br />
auf der Wegstrecke.<br />
Der Kurpark von Bad Dürrheim wird als ein Markenzeichen<br />
der Stadt angesehen, schöner kann man<br />
kaum zum Verweilen eingeladen werden. Innerhalb<br />
der weitläufigen Parkanlagen mit seinen Gärten<br />
und Ruhebänken finden sich auch ein Kneipp-Becken<br />
sowie ein Gradierwerk. Das ist ein mit Reisig<br />
bedecktes Gerüst, wo die Sole herabrieselt, durch<br />
Verdunsten in ihrem Salzgehalt erhöht wird und<br />
eine heilsame Atemluft erzeugt. Die Hauptachse<br />
des Kurparks, die Sole-Allee, verbindet drei Kunstwerke<br />
zum Thema Sole: Sole-Pfeiler, Sole-Tor<br />
und Salzquell. Im Klimapavillon, der hinter dem<br />
Spielplatz für die kleinen Besucher zu finden ist,<br />
wird man darüber informiert, was ein Heilklima<br />
ausmacht. Wie es zum jüngsten Prädikat von Bad<br />
Dürrheim, der Bezeichnung Kneipp-Kurort kam,<br />
erklärt sich in den Themengärten rund um Kneipp<br />
und seiner Kräuterlehre. Und wer die Heilmethoden<br />
Kneipps aktiv erfahren möchte, dem stehen ein<br />
Wassertretbecken, ein Armbrunnen und ein Barfußpfad<br />
zur Verfügung. Sportlich betätigen kann<br />
man sich auf einem FitnessParKur, einem Zirkel<br />
aus Outdoor-Fitnessgeräten. Ein Gleichgewicht zu<br />
finden zwischen Aktivität und Entspannung, macht<br />
bekanntermaßen Erholung aus. Gesäumt von alten<br />
Baumbeständen führt ein Spazierweg Richtung<br />
Innenstadt, wo sich der Hindenburg-Park befindet.<br />
Auch für ein buntes, vielfältiges Veranstaltungsprogramm<br />
ist in der Stadt gesorgt. Darunter das alle<br />
zwei Jahre im September stattfindende, beliebte,<br />
bunte Ballonfestival auf dem großen Festplatz im<br />
Wechsel mit dem Lichterfest im Kurpark.<br />
Der Tradition und der Alemannischen Fasnet verpflichtet<br />
und viel besucht sind der Baden-Württembergische<br />
Trachtenmarkt und die Internationale<br />
Fachmesse für Fasnacht, Fasching und Karneval.<br />
Übrigens befindet sich im Kurpark auch das Fasnachtsmuseum<br />
Narrenschopf unter seinen drei charakteristischen<br />
Kuppeln, mit rund 350 ausgestellten<br />
Narrenfiguren in Lebensgröße.<br />
Bei den Wetterfröschen<br />
Das Meteogroup Wetterstudio Süd, in Bad Dürrheims<br />
Ortsteil Öfingen zu finden, versorgt täglich<br />
Millionen Menschen mit aktuellen Informationen<br />
und Wetteraussichten. Die Wetterexperten der Meteogroup<br />
sind die Wetterfrösche der Nation, die uns<br />
unterrichten über die meteorologischen Hochs und<br />
Tiefs, damit wir nicht unvorbereitet, mit angemessener<br />
Kleidung aus dem Haus gehen können. Seit<br />
1999 gibt es diese Wetterstation in dem Feriendorf<br />
Öfingen schon. Es liegt an einer warmen, regenarmen<br />
Hangkante in einer Höhe von 883 Metern<br />
über dem Meer, gesegnet mit rund 1.700 Sonnenstunden<br />
pro Jahr, wie die Statistik sagt. Bei klarem<br />
Wetter, was häufiger vorkommen soll, reicht die<br />
Fernsicht über die weite Baar-Hochebene bis zu<br />
den Gipfeln von Mönch, Eiger und Jungfrau in den<br />
Berner Alpen. Ein Highlight, das man nicht auslassen<br />
sollte. Wer einen näheren Einblick in das Wesen<br />
der Wetterbeobachtung und -vorhersage gewinnen<br />
möchte, kann das Wetterstudio Süd auch von innen<br />
kennen lernen. Allerdings ist dazu eine Voranmeldung<br />
erforderlich, da die Besucherzahl jeweils auf<br />
20-30 Personen beschränkt bleiben muss. Die Meteorologen<br />
und Moderatoren des Meteomedia-Teams<br />
geben ihr Wissen gerne weiter. Und wir betrachten<br />
dadurch manches mit andern Augen.<br />
Mehr über www.badduerrheim.de<br />
38<br />
Foto: Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim<br />
Eines der drei Kunstwerke<br />
zum Thema Sole im Kurpark: Salzquell
Erholung & Gesundheit<br />
Freiamt<br />
Im Naturpark Südschwarzwald liegt der familienfreundliche<br />
Erholungsort Freiamt mit seinen fünf<br />
Ortsteilen Ottoschwanden, Mußbach, Reichenbach,<br />
Keppenbach und Brettental. Die Hälfte des rund<br />
53 km² Gemeindegebietes ist von Wald bedeckt.<br />
„Güüts“ – an. Einige Betriebe gewähren ihren Gästen<br />
Einblicke in das Leben und Arbeiten auf dem<br />
Bauernhof. Die Kleinen erhalten spielerisch einen<br />
Einblick in die landwirtschaftliche Produktion und<br />
lernen den Umgang mit Tieren im hauseigenen<br />
„Ein Dörflein nahe am Himmel“ – so nannte schon der bekannte Dichter<br />
Johann Peter Hebel die idyllische Landschaft<br />
Foto: Klueber<br />
Die günstige Lage in einer Höhe zwischen 300 und<br />
744 Meter garantiert ein mildes, ausgeglichenes<br />
Sommerklima. Die malerischen Seitentäler laden<br />
zu ausgiebigen Wanderungen ein. Rund 140 Kilometer<br />
gut befestigte und ausgeschilderte Wege<br />
führen vorbei an traditionellen Bergbauernhöfen,<br />
urigen Wäldern, kristallklaren Bächen, Obstbäumen<br />
und saftigen Wiesen. Wer das Gebiet nicht<br />
alleine erkunden möchte, dem sei eine Wanderung<br />
mit einem sachkundigen Wanderführer empfohlen.<br />
Von Mai bis Oktober bietet die Tourist-Information<br />
Freiamt kostenlose Wanderungen an. Mit herrlichen<br />
Ausblicken über die hügeligen Bergketten<br />
werden die Wanderer nach einem kleinen sportlichen<br />
Aufstieg belohnt. Verschiedene Strecken<br />
eignen sich für Familienwanderungen mit Kinderwagen.<br />
Auch für Walker ist Freiamt ein hervorragender<br />
Ausgangspunkt mit vier Nordic-Walking-<br />
Strecken verschiedener Schwierigkeitsgrade vom<br />
Anfänger bis hin zum Profi.<br />
Ein weiteres Highlight bietet der 29 Meter hohe<br />
Aussichtsturm Hünersedel (744 m ü. NN) mit<br />
einem atemberaubenden Panorama auf die Rheinebene,<br />
die Vogesen und den Schwarzwald.<br />
Eine überregional bekannte Gastronomie überzeugt<br />
durch ihre exzellente badische Küche mit<br />
Schwarzwälder Spezialitäten. Bauernhöfe bieten<br />
eigens auf dem Hof erzeugte Waren wie Wurst,<br />
Liköre und Marmelade – oder wie man hier sagt<br />
Streichelzoo. Auch Kulturinteressierte finden in<br />
Freiamt ein breit gefächertes Angebot von Museen<br />
bis hin zu Kunstausstellungen. Mit allen Sinnen<br />
den Walderlebnispfad erkunden, eine gesellige Zeit<br />
auf dem Minigolfplatz verbringen, über den Bauernmarkt<br />
schlendern oder sich im Hallenbad und in<br />
der Sauna erholen, hier findet jeder Spaß und Unterhaltung.<br />
So kommt im Urlaub garantiert keine<br />
Langeweile auf!<br />
Tourist-Information Freiamt<br />
Badstraße 1, 79348 Freiamt, Tel. 07645/91030<br />
info@freiamt.de, www.freiamt.de 37<br />
Urlaubs-Tipp<br />
W a l d e r l e b n i s p f a d R o l l b e r g<br />
Ein Freizeitspaß für die ganze Familie bietet die gut ausgebaute<br />
2,5 km lange Wegstrecke. Für große und kleine Naturentdecker<br />
sind 21 Stationen aufgebaut, die dem Besucher auf aktive und<br />
spielerische Weise das Ökosystem des Waldes näherbringen.<br />
Der Waldspielplatz und die Rollberghütte sind ideal für Spiel<br />
und Spaß, sowie als Rastplatz und fürs (Grill-)Vesper inmitten<br />
des Waldes. Entlang des Pfades finden Sie mehrere Plätze zum<br />
Verweilen und Genießen. Die Rollberghütte ist auch mit dem<br />
Pkw erreichbar.<br />
W a l d s p o r t p f a d<br />
Der Waldsportpfad besteht aus einer Laufstrecke von 4,5 km<br />
Länge und bietet zahlreiche Kräftigungs- und Dehnstationen<br />
im Wald. Eine Übersichtskarte und eine ausreichende Beschilderung<br />
(blaue Wegmarkierung) gewähren eine gute Orientierung.<br />
A n f a h r t<br />
Im Ortsteil Ottoschwanden in der Ortsmitte den braunen<br />
Schildern „Walderlebnispfad“ folgen.<br />
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Buslinien 211 & 231, Haltestelle<br />
Hipp, dann der Beschilderung folgen. Die Befahrung des<br />
Walderlebnispfades mit Kinderwagen und begleitetem Rollstuhl<br />
ist überwiegend möglich.
Heimattage<br />
Lebendige Heimat<br />
Waldkirch lädt zu den<br />
Heimattagen Baden-Württemberg <strong>2018</strong><br />
Ganz Baden-Württemberg blickt auf<br />
Waldkirch: Die Gesamtstadt ist nämlich<br />
Austragungsort der diesjährigen Heimattage.<br />
Das offizielle Landesfest Baden-<br />
Württembergs wird seit 1978 jährlich<br />
von einer anderen Stadt oder Region ausgerichtet. „Heimat<br />
darf alles sein – nur nicht ausgrenzend. Der Stadt Waldkirch<br />
ist es hervorragend gelungen, diese Kernbotschaft der Heimattage<br />
Baden-Württemberg mit Leben zu erfüllen“, so die<br />
Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung Gisela<br />
Erler bei der Programmvorstellung der Heimattage <strong>2018</strong>. Unter<br />
den diesjährigen Themenschwerpunkten „Musik im Blut“,<br />
„Heimatgefühle“, „Stadtgeschichten“ und „Begegnen & Bewegen“<br />
können BesucherInnen mehr als 250 Veranstaltungen<br />
erleben. Dazu zählen Konzerte, Ausstellungen, Filme, aber<br />
auch traditionelle Feste, Vorträge und Diskussionsrunden.<br />
Kurzum: Eine bunte Programmvielfalt und ein spannendes<br />
Kaleidoskop all der Facetten von Heimat.<br />
Mit seinem Auftakt bei den Närrischen Heimattagen am 3.<br />
und 4. Februar zeigte Waldkirch bereits sein volles Potential.<br />
Aber es kann auch anders, nachdenklicher. Bei der außergewöhnlichen<br />
Konzert-Performance „margarethen-fragmente |<br />
ein raum in bewegung“ am 26. und 27. April wird die Stiftskirche<br />
St. Margarethen zum Raum der Begegnung. Umgestaltet<br />
durch tänzerische Mittel wird er an diesen Tagen ganz anders<br />
ausgelotet, neu definiert und neu erfahrbar. Der Baden-Württemberg-Tag<br />
am 5. und 6. Mai sowie die Landesfesttage Baden-<br />
Württemberg vom 7. bis zum 9. September sind mittlerweile<br />
wohlbekannt und echte Höhepunkte der Heimattage. Zum Baden-Württemberg-Tag<br />
verwandelt sich Waldkirchs Innenstadt<br />
in eine große Bühne: Von der leistungsstarken Wirtschaft<br />
und dem Einzelhandel über die kulturelle Vielfalt bis hin zu<br />
attraktiven touristischen<br />
Attraktionen<br />
und Freizeitangeboten<br />
– auf der Leistungsschau<br />
treffen sich<br />
Waldkirch und ganz<br />
Baden-Württemberg.<br />
Vielfältigkeit wird hier großgeschrieben. Krönender Abschluss<br />
sind die Landesfesttage. Diese stehen im Zeichen von<br />
Heimatverbundenheit, Brauchtum und der Pflege traditioneller<br />
Kultur.Zum Landesfestumzug am 9. September werden<br />
zahlreiche Gruppen aus dem ganzen Bundesland erwartet.<br />
Waldkirch selbst weiß aber auch durchaus eigene Maßstäbe zu<br />
setzen. Dort befindet sich Deutschlands älteste Musikschule.<br />
Kein Wunder also, dass Tradition und Leidenschaft die große<br />
Musikbegeisterung in Waldkirch prägen. Ein Beispiel dafür<br />
gibt die über 200-jährige Orgelbautradition, schließlich versteht<br />
sich Waldkirch als Stadt für hervorragende Handwerkskunst.<br />
Beim großen Open-Air Konzert Waldkirch am 13. und<br />
14. Juli kommt dann all die Musikbegeisterung zum Klingen.<br />
MusikerInnen und SängerInnen aus dem ganzen Elztal kommen<br />
für eine mitreißende Performance zusammen. Neben einer<br />
Auftragsarbeit anlässlich des Klosterjubiläums begeistert<br />
eine kraftvolle Interpretatation von Carl Orffs beliebtem Meisterwerk<br />
Carmina Burana.<br />
Am 20. und 21. Oktober gibt es bei den „Tagen der Waldkircher<br />
Jahrmarktorgeln“ lehrreiche Einblicke in Waldkirchs<br />
Spezialwerkstätten für Orgelrestaurierungen und Orgelbau.<br />
Fotos: Clemens Emmler (links u. unten), Stadt Waldkirch (rechts u. oben)<br />
40
Heimattage<br />
Waldkirch ist aber nicht nur eine<br />
tradtionelle, sondern überhaupt auch<br />
alte Stadt. <strong>2018</strong> blickt Waldkirch auf<br />
seine über 1.100-jährige Geschichte<br />
zurück. Dazu gehört auch die Gründung<br />
des Benediktinerinnenkloster<br />
St. Margarethen 918, das an den Heimattagen<br />
immer wieder Thema sein<br />
wird. Aber auch eine Zeitreise soll<br />
sein. Vom 27. bis zum 29. Juli verwandeln<br />
Gaukler, Spielleute, Feuerspucker,<br />
Ritter und Schwertkämpfer<br />
Waldkirch beim „Historischen Marktplatzfest“ in eine mittelalterliche<br />
Hochburg. Und das Elztalmuseum bietet am 8. September<br />
besondere Einblicke in die neukonzipierte Abteilung<br />
Regional- und Stadtgeschichte.<br />
und Begeisterung der Waldkircherinnen und Waldkircher für<br />
die Heimattage. Als großes Gemeinschaftsprojekt vereint es<br />
viele Ehrenamtliche, Vereine, Gruppen, Institutionen sowie<br />
Unternehmen, die ein erlebnisreiches Jahresprogramm auf die<br />
Beine gestellt haben.“ Wer nun neugierig ist, kommt also besser<br />
nach Waldkirch!<br />
Weitere Informationen:<br />
www.heimattage-waldkirch.de<br />
41<br />
Nicht zuletzt regen die Heimattage zum Nachdenken über die<br />
ganz persönliche Heimat an. Was macht Baden-Württemberg<br />
als Heimat so liebenswert? Und auch politischer: Wie geht es<br />
den Menschen, die ihre Heimat verloren haben? Und können<br />
verschiedene Heimaten zusammenfinden? Eine überregionale<br />
Jugendkonferenz in Kooperation mit dem Landtag Baden-<br />
Württemberg am 21. September bietet jungen Menschen aus<br />
ganz Baden-Württemberg ein Forum der Begegnungen und<br />
damit die Möglichkeit zum Austausch, Thema ist „Heimat –<br />
Demokratie und politisches Handeln“.<br />
Ohne großes Engagement kann so eine große Veranstaltung<br />
natürlich nicht stattfinden, daher betont die Leiterin der Geschäftsstelle<br />
Heimattage Baden-Württemberg <strong>2018</strong> Anna<br />
Scholand die Zusammenarbeit mit den BürgerInnen von<br />
Waldkirch: „Besonders freuen wir uns über die Leidenschaft<br />
41
Südschwarzwald<br />
Aus Cella Sanctae Mariae wurde St. Märgen<br />
42
Südschwarzwald<br />
Die 2000-Seelen Gemeinde im Hochschwarzwald<br />
feiert ihr 900-jähriges Jubiläum<br />
von Erich Krieger<br />
Im Jahre 1118 gründete der Geistliche Dompropst<br />
zu Straßburg Bruno von Haigerloch-Wiesneck das<br />
Kloster der Augustiner-Chorherren mit Namen<br />
Maria-Zell auf den Höhen des Silva Nigra. Die Augustiner<br />
stammten aus dem französischen Toul an<br />
der Mosel. Damit begann die Geschichte des heutigen<br />
Sankt Märgen. Ein direktes schriftliches Dokument<br />
über den genauen Zeitpunkt ist nicht erhalten,<br />
aber eine päpstliche Bestätigungsurkunde aus<br />
dem Jahre 1125 sichert der neugegründeten „Cella<br />
Sanctae Mariae“ unter anderem das Privileg der<br />
freien Vogtswahl zu, fordert aber auch die Abgabe<br />
des ungeschmälerten Zehnten von den Bauern an<br />
die Chorherren. Die Quellenlage über die Besiedlung<br />
der auf rund 1000 Meter gelegenen Hochflächen<br />
vor der Klostergründung zeigt sich ebenfalls<br />
recht dünn, nur die Existenz weit verstreuter Höfe<br />
ist belegt.<br />
Heute, nach 900 Jahren, blickt die Gemeinde selbstbewusst<br />
auf eine wechselvolle Geschichte voller<br />
Höhen und Tiefen zurück. Einige Schlaglichter:<br />
Zudem legten zwei verheerende Brände Kloster<br />
und Kirche 1284 und 1430 in Schutt und Asche.<br />
All dies veranlasste die Chorherren, St. Märgen im<br />
Jahr 1462 zu verlassen und nach Freiburg zu ziehen.<br />
Der Klosterbesitz, bis auf die Kirche, wurde<br />
an Freiburg verkauft und nur ein Geistlicher blieb<br />
für die Seelsorge zurück. 1704 brannte die Kirche<br />
während des Spanischen Erbfolgekrieges erneut<br />
aus, wurde nebst einer Klosteranlage wieder aufgebaut,<br />
die bis zur Säkularisierung im Jahre 1806<br />
von Priestermönchen besetzt war. Während dieser<br />
Zeit entwickelte sich ein reger Wallfahtsbetrieb hin<br />
zum Gnadenbild Mariä mit dem Jesuskind, einer<br />
romanischen Holzschnitzerei, die die Chorherren<br />
schon zu Anfang mitgebracht hatten und die als<br />
einziges Überbleibsel alle Brände unversehrt überstanden<br />
hatte. Wallfahrten finden bis heute statt<br />
und das Gnadenbild hat auch den bisher letzten<br />
Kirchenbrand im Jahr 1907 heil überstanden.<br />
Foto: Die markanten Doppeltürme der Klosterkirche, Herbert Mark<br />
Das Kloster<br />
Das Verhältnis der Klosterbrüder zur Bevölkerung<br />
gestaltete sich anfangs aufgrund der Sprachschwierigkeiten<br />
problematisch. Das ungewohnt raue Klima<br />
tat sein Übriges und die aus Toul stammenden<br />
Chorherren wurden durch deutsch sprechende Kanoniker<br />
ersetzt. Die Spanne bis zur Mitte des 15.<br />
Jahrhunderts war geprägt durch ständige Auseinandersetzungen<br />
des Klosters mit auf ihre ererbten<br />
Herrschaftsrechte pochenden Adelsfamilien, die in<br />
dem Mord an Abt Konrad III. im Jahre 1355 und<br />
dem Totschlag von Abt Johann 1401 gipfelten.<br />
Das Kloster Museum beendet sich im<br />
ehemaligen Augustinerchorherrenstift<br />
und besticht durch seine Vielseitigkeit.<br />
Entwicklung und weltweiter Handel<br />
der Schwarzwälder Uhr, Arbeiten des<br />
Barockbildhauers Matthias Faller,<br />
Sakrale Kunst und Brauchtum.<br />
Wechselnde Sonderausstellungen<br />
43
Südschwarzwald<br />
Die weltliche Gemeinde<br />
Im 17. Jahrhundert waren überall Glasträger unterwegs,<br />
die die Erzeugnisse aus den Glashütten des<br />
Schwarzwalds auf ihren Krätzen in die Dörfer und<br />
Städte trugen und dort verkauften. Einer von ihnen<br />
brachte von seiner Wanderschaft eine hölzerne Uhr<br />
mit nach St. Märgen und tüftlige Handwerker aus<br />
dem Ort bauten dieses damals mechanische Wunderwerk<br />
sofort nach und begründeten damit einen<br />
wirtschaftlichen Boom, denn so entstand das Qualitätsprodukt<br />
Schwarzwälder Uhr.<br />
Arbeitsstube eines Uhrmachers<br />
Die Glasträger vertauschten den bisherigen Inhalt<br />
ihrer Krätze mit auseinandergebauten Uhren und<br />
verbreiteten sie in Frankreich, England, sogar nach<br />
Übersee und bis an den Bosporus. Sie kamen zu<br />
einigem Wohlstand, kehrten zurück, kauften und<br />
bewirtschafteten Höfe und Gasthäuser und das<br />
Dorf entwickelte sich. Ein weit über die Region hinaus<br />
bekanntes und viel frequentiertes Uhrenmuseum<br />
im ehemaligen Klosterkomplex birgt eine der<br />
sorgfältigsten Sammlungen und bietet fachkundige<br />
Führungen.<br />
Ein historischer Uhrenträger<br />
mit seiner Krätze<br />
Abendstimmung auf dem Pferdeparcour<br />
beim Sportgelände<br />
Eine weitere Erfolgsgeschichte St. Märgens ist<br />
die Pferdezucht. Seit 1880 bestand in St. Märgen<br />
eine Beschälstation und mit der Gründung der<br />
Zuchtgenossenschaft 1896 wurde die Zucht der<br />
Schwarzwälder Füchse - genügsame, eher leichte<br />
Kaltblutpferde- zunehmend systematisiert. St.<br />
Märgen wuchs zum Zentrum der Schwarzwälder<br />
Kaltblutzucht heran und die heutige Beschälstation<br />
wird in Zusammenarbeit mit dem Haupt- und Landesgestüt<br />
Marbach betrieben. Alljährlich kommen<br />
zu wichtigen Körungsveranstaltungen Züchter aus<br />
dem In- und Ausland auf den Reitplatz beim Sportgelände.<br />
Seit 1949 findet alle drei Jahre an einem<br />
Wochenende das Roßfest mit großem Schauprogramm<br />
und Umzug mit Pferdegespannen und Themenwagen<br />
statt, das bis zu 30.000 Gästen aus Nah<br />
und Fern besuchen.<br />
Heute stellt sich St. Märgen als liebenswerte<br />
Schwarzwaldgemeinde mit noch weitgehend intakter<br />
Infrastruktur inmitten denkbar schönster Landschaft<br />
dar.<br />
Der soziale Zusammenhalt basiert auf einem breiten<br />
Spektrum von über 30 Vereinen, die sowohl der<br />
Tradition als auch Neuem verpflichtet sind. Man<br />
stellt sich den Herausforderungen der Zukunft zum<br />
Beispiel mit einer Energiegenossenschaft in Bürgerhand,<br />
die den gesamten Ortskern mit 180 Haushalten<br />
mit Fernwärme aus heimischen Hackschnitzeln<br />
versorgt.<br />
Fotos: Erich Krieger<br />
44
Südschwarzwald<br />
Das Jubiläum<br />
Die St. Märgener feiern ihr Jubiläum das ganze<br />
Jahr über mit einer Fülle von unterschiedlichsten<br />
Veranstaltungen und Festen. Das Programm reicht<br />
von Vorträgen über historische Themen weltlicher<br />
und geistlicher Art, kulturellen Events wie am<br />
„Tag des klingenden Dorfs“ am 17. Juni (von 6.30<br />
bis 16 Uhr), an dem sich St. Märgen durch die Mitwirkung<br />
aller musikalischen Vereine und lokalen<br />
und regionalen Künstlern in eine einzige Klanglandschaft<br />
verwandelt bis zur Eröffnung eines<br />
Skulpturenwegs mit neun Stelen von der Ortsmitte<br />
bis zur Thurnerhöhe, die je eines der neun<br />
Jahrhunderte charakterisieren. Eine umfangreiche<br />
Sonderausstellung im Kloster Museum markiert<br />
vom 6. Mai bis Oktober mit vielen Exponaten und<br />
von Archiven für diesen Zweck ausgeliehenen<br />
Originaldokumenten eine Zeitreise durch die Dorfgeschichte.<br />
Dies, allerdings auf andere Art, bietet<br />
auch das vom gesamten Dorf getragene Festspiel<br />
in der großen Weißtannenhalle am 27. und 28. Juli,<br />
zweifellos das Programm-Highlight des Jahres.<br />
Unzählige Akteure, Ross, Wagen, Kapellen und<br />
Chöre kommen in dem Spektakel in neun Akten<br />
zum Einsatz.<br />
Eine Festschrift, die 30 Autorinnen und Autoren<br />
auf nahezu 500 Seiten zu einem Buch gemacht haben,<br />
zeichnet in mal eher faktenorientierten, mal<br />
mehr subjektiv empfundenen Beiträgen ein facettenreiches<br />
und farbiges, unterhaltsam zu lesendes<br />
Bild ihres Heimat- oder Wohnorts.<br />
Weitere Informationen: www.st-maergen.de<br />
Klostermuseum<br />
St. Märgen<br />
St. Märgen ist eine der Wiegen<br />
der Schwarzwälder Holzuhrenproduktion.<br />
Schon 1660 konstruierten<br />
und bauten die Gebrüder<br />
Kreutz die ersten Waaguhren, die<br />
sehr schnell viele Nachahmer fanden.<br />
Die Uhren wurden bald durch<br />
ein weitverzweigtes Netz von Uhrenträgern<br />
in alle Welt gebracht.<br />
Die wohl umfangreichste und<br />
streng chronologisch aufgebaute<br />
Darstellung von den Anfängen<br />
bis zur weltweiten Verbreitung der Schwarzwalduhr<br />
in allen ihren Erscheinungsformen befindet sich<br />
in den historischen Räumlichkeiten des Klostermuseums<br />
in St. Märgen. Von der einfachen Waaguhr,<br />
über die kunstvoll bemalten Lackschild- oder Porzellanschilduhren,<br />
von den Musikuhren und dem<br />
Kundengeschmack angepassten Sonderformen bis<br />
zu den erst später aufkommenden geschnitzten Kuckucksuhren<br />
ist dort alles in zahlreichen Exponaten<br />
vertreten.<br />
Parallel wird die Spezifik des Uhrenhandels ausgehend<br />
von der Schwarzwaldregion anhand von<br />
persönlichen Schicksalen anschaulich aufbereitet<br />
Diese Sammlung bildet den Kern des Museums.<br />
Andere Themenbereiche sind die Hinterglasmalerei<br />
mit überwiegend religiösen Motiven, eine schwierige<br />
Technik, die ein seitenverkehrtes Vorstellungsvermögen<br />
erfordert und in St. Märgen eine bedeutende<br />
Rolle spielte. Von Matthias Faller, einem<br />
bedeutenden heimischen Holzbildhauer des 18.<br />
Jahrhunderts, sind charakteristische Werke ausgestellt.<br />
Aus Anlass des 900-jährigen Jubiläums ist ab<br />
6. Mai bis Oktober in zusätzlichen Räumlichkeiten<br />
eine große Sonderausstellung zur Geschichte des<br />
Ortes zu besichtigen. Die Mitglieder des Museumsvereins<br />
bieten zu den Öffnungszeiten kompetente<br />
Führungen.<br />
Weitere Informationen und Öffnungszeiten:<br />
www.kloster-museum.de<br />
45
Hochschwarzwald<br />
Geschichte, die am Wegrand liegt<br />
Zeitreise durch den Hochschwarzwald mit Roland Weis<br />
von Cornelia Frenkel<br />
Der Historiker und Autor Roland Weis, der u.a.<br />
eine außerordentliche Recherche zur Geschichte<br />
des Hochschwarzwalds veröffentlicht hat („Der<br />
Hotzenweg“), legt nun ein neues Buch im praktischen<br />
Taschenformat vor, das kein gewöhnlicher<br />
Wanderführer ist, sondern ein lehrreicher Wegweiser:<br />
„Zeitreise zu Fuß durch den Hochschwarzwald“.<br />
Weis bezeichnet den Guide als „Geschichtsbuch<br />
zum Erwandern“ oder als „Wanderbuch für<br />
Geschichtsinteressierte“; damit unterstreicht er,<br />
dass einem beim Wandern im Hochschwarzwald<br />
häufig Gebäude, Plätze, Straßen, Mauerreste oder<br />
auch Straßen- und Ortsnamen ins Auge fallen können,<br />
mit denen es jeweils eine Bewandtnis hat, die<br />
einem noch unbekannt ist. Doch mit Roland Weis<br />
im Gepäck lassen sich die Spuren zahlreicher historischer<br />
Stätten entziffern, die im Verlauf der zehn<br />
Routen auftauchen, die er in seiner „Zeitreise zu<br />
Fuß“ aufzeigt; ihr Spektrum reicht von den ältesten<br />
Plätzen der Kelten über die Ruinen verschiedener<br />
Adelsgeschlechter und die Trümmer von Kriegen<br />
bis hin zu den Anfängen der Industrialisierung und<br />
des Tourismus. Teils sind die Texte mit historischen<br />
Aufnahmen illustriert, teils mit neueren Fotos.<br />
Die im Handbuch vorgestellten Routen sind jeweils<br />
in drei bis sechs Stunden zu bewältigen,<br />
z.B. der Rundweg „Wutachschlucht I“, der von<br />
Rötenbach über zwei Schluchten und Göschweiler<br />
zurück nach Rötenbach führt, wo die Geschichte<br />
der Pulvermühle und der Salpeterer spielt. Weis<br />
führt in diesem Kapitel durch ein geologisches<br />
und botanisches Schaufenster in die Vergangenheit<br />
sowie durch eine wenig bekannte Kultur- und<br />
Wirtschaftsgeschichte, die ebenso den Geigenbau<br />
umfasst wie die Errichtung von Flusskraftwerken,<br />
Tunnels und den Bau des einzigartigen Gutach-<br />
Viadukts.<br />
Auf dem Weg gehen wir auch über die Reste der<br />
Burg Stallegg aus dem Jahr 1244, als Heinrich von<br />
Stallegg zum Bischof von Straßburg ernannt wurde.<br />
Die Burg hatte wechselnde Herren, die rivalisierenden<br />
Adelsgeschlechtern entstammten.<br />
Eine herrliche Rundwanderung mit Schwarzwaldpanorama<br />
führt von St. Märgen zum Thurner und<br />
zurück, aber nicht immer war es hier so beschaulich.<br />
In St. Märgen haben einst blutige Schlachten<br />
stattgefunden, wobei Wälle und Schanzanlagen
Hochschwarzwald<br />
„Wenn Du wanderst<br />
mit den andern,<br />
frag nicht,<br />
wo die Ziele sind.<br />
Suchst Du bloß ein Ziel<br />
beim wandern,<br />
bist Du<br />
für das Schönste blind,<br />
für das kleine Glück<br />
am Weg!<br />
Gerhard A. Jung<br />
die Landschaft verschandelten, wovon heute noch<br />
Spuren zeugen. Die erste Station der Wanderung<br />
ist das historische Gasthaus „Goldene Krone“; dessen<br />
Geschichte im Buch ebenso dargestellt wird<br />
wie die des Klosters St. Märgen aus dem 12. Jahrhundert.<br />
Als eine weitere Wanderroute beschreibt Roland<br />
Weis einen Weg im Umkreis des Schluchsees:<br />
von der Glasmachersiedlung Äule über Aha und<br />
Seebrugg nach Rothaus. Der Schluchsee ist wie<br />
der Titisee und der Feldsee ein Relikt der letzten<br />
Eiszeit. Unterwegs lässt sich in der Wirtschaft Unterkrummenhof<br />
rasten – mit Blick auf den See.<br />
An Geschichten mangelt es auch auf diesem Weg<br />
nicht, sie reichen vom uralten Einbaum, der vor<br />
Jahrzehnten gefunden wurde, bis zum Bau der<br />
Schluchsee-Staumauer, hinzu kommen verrückte<br />
Schutz- und Verteidigungsbauten aus dem Zweiten<br />
Weltkrieg. Auch Steinkreise gibt es zu entdecken,<br />
von denen allerdings nicht genau bekannt ist, ob<br />
es sich um landwirtschaftliche Einfriedungen des<br />
Mittelalters handelt oder um kultische Plätze vorchristlicher<br />
Bevölkerungen.<br />
Zum Abschluss kann die Rothaus-Brauerei mit Historie<br />
dienen, etwa mit der vom berühmten Wirt<br />
Johannes Grüninger, der hier von 1842 – 1894<br />
Wirt war, sich als Aufständischer an der Badischen<br />
Revolution beteiligte und nach dem Scheitern des<br />
Aufstandes erstaunlicherweise weiter im Dienste<br />
des Großherzogtums bleiben durfte. Das Besondere<br />
an dem Handbuch von Roland Weis besteht<br />
darin, dass nicht bloß erquickende Wege beschrieben<br />
werden, die zum Wandern einladen; vielmehr<br />
lässt sich allein durch die Lektüre mit Vergnügen<br />
auf „Zeitreise“ gehen, selbst wenn man mit lahmen<br />
Beinen im Bett läge.<br />
Foto: Roland Weis<br />
Idyllisch gelegen und auch im Sommer immer erfrischend:<br />
der Feldsee<br />
Roland Weis.<br />
Zeitreise zu Fuß durch<br />
den Hochschwarzwald.<br />
Wissen erwandern –<br />
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auf bekannten Wegen.<br />
176 Seiten.<br />
Rombach Verlag 2017
Südschwarzwald<br />
Miteinander von Mensch und Natur<br />
Im Haus der Natur am Feldberg<br />
macht Naturschutz Spaß<br />
Bei einer Führung mit dem Ranger<br />
lernt man die Besonderheiten des Naturschutzgebietes kennen<br />
„Meine Tochter hat vor 15 Jahren dieses Junior-Ranger-Abzeichen<br />
im Haus der Natur gemacht, und ich komme seit 13 Jahren<br />
mit meiner 4. Klasse!“ So eine Rückmeldung macht Freude,<br />
zeigt sie doch, dass die vom Haus der Natur am Feldberg<br />
angebotenen Führungen bei den Gästen sehr gut ankommen.<br />
Auch die ganzjährig geöffnete, interaktive Multimedia-Ausstellung<br />
im größten Naturschutzzentrum des Landes erfreut<br />
sich großer Beliebtheit. Über 60.000 Gäste kommen jedes Jahr<br />
hierher und lassen sich mit viel Humor über das Miteinander<br />
von Mensch und Natur am höchsten Schwarzwaldberg informieren.<br />
Und immer wieder wird Neues geboten: Wissen Sie zum Beispiel,<br />
was die seltsamen Zeichen an manchen Baumstämmen<br />
bedeuten? Im völlig neu gestalteten Themenfeld „Wald und<br />
Forstwirtschaft“ wird nicht nur dies erklärt. Besucher können<br />
den Lebensraum Wald erkunden, Waldbewohner und ihre<br />
Spuren entdecken oder am „Harvester-Simulator“ Bäume fällen.<br />
Ein riesiger Tannenstamm bildet einen eindrucksvollen<br />
Blickfang.<br />
Das humoristische Highlight der Ausstellung und schon<br />
ein Klassiker ist der „Talking Ranger“. Auf höchst lustige<br />
Weise beantwortet er die Lieblingsfragen der Feldberg-Besucher.<br />
Auch an der Klimastation oder im „Virtuellen Geschichtsbuch“<br />
gibt es spannende Infos und jede Menge Spaß.<br />
Gleich nebenan kann am „Feld-Bike“ der Feldberg sportlich<br />
erkundet werden.<br />
Der rote Faden erschließt sich am besten bei einer geführten<br />
Tour durch die Ausstellung. Die Führung macht auch Kindern<br />
Spaß, denn natürlich erfahren sie ganz andere Details als den<br />
„langweiligen Erwachsenenkram“.<br />
Am schönsten ist natürlich die Teilnahme an einer der vielen<br />
Führungen über den Feldberg: Hier lernen die Besucher<br />
hautnah die Besonderheiten des größten Naturschutzgebiets in<br />
Baden-Württemberg kennen und können zugleich die faszinierende<br />
Landschaft am höchsten Schwarzwaldberg erleben.<br />
Viele Spezialführungen und Vorträge zu unterschiedlichsten<br />
Themen sowie Sonderausstellungen runden das umfangreiche<br />
Veranstaltungsprogramm ab und bieten das ganze Jahr hindurch<br />
für jede Altersgruppe spannende Unterhaltung.<br />
Höhepunkte des Jahres sind die Sonderausstellung „Europäischer<br />
Naturfotograf des Jahres“ (noch bis Ende September<br />
2017), der Naturpark-Markt mit Alphornfest am 3. September<br />
und eine Multivisionsreportage „Neuseeland“ in Zusammenarbeit<br />
mit MUNDOLOGIA am 16. November.<br />
Infos und Anmeldung:<br />
Tel. 07676/9336-30, www.naz-feldberg.de<br />
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Foto: NAZ-Feldberg
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Kindern die Region<br />
näher bringen; gezeichnet<br />
hat es die Künstlerin<br />
Katja Schneider. Da sieht man z.B. wie jemand<br />
einem weißen Hund einen roten Bollenhut aufzusetzen<br />
versucht, andere tanzen, spielen Geige, machen<br />
Feuer, vespern oder fotografieren; wieder andere<br />
schlecken Eis, basteln, handwerkern, klettern,<br />
angeln oder baden.<br />
Dabei kommen schwarzwaldtypische Motive vor,<br />
etwa Uhrenträger, Eichhörnchen und Kuckuck.<br />
Zudem lassen sich wichtige Schauplätze entdecken<br />
und wiedererkennen, etwa der sagenumwobene<br />
Mummelsee, das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof,<br />
das Seenachtsfest am Titisee, der Feldberg,<br />
die Ruinen des Klosters Hirsau und das Städtchen<br />
Hornberg mit seinem Eisenbahnviadukt - und zuletzt<br />
der rappelvolle Freiburger Münsterplatz.<br />
Wie es aber besonders in „Freiburg wimmelt“ hat<br />
die Grafikerin Steph Burlefinger in einem Buch<br />
dargelegt; auch hier kommt viel Unverwechselbares<br />
ins Bild, vom Krokodil im Gerberau-Kanal<br />
über den Tofu-Stand auf dem Münstermarkt. In<br />
Freiburg grummelt und wuselt es quasi überall,<br />
so zieht eine Gruppe Akrobaten Zuschauer<br />
verschiedenen Alters an, vom Kind bis zum verhutzelten<br />
Opa. Eine Landfrau zieht mit ihrer Kuh<br />
durch die Stadt; Touristen kühlen ihre Füße in den<br />
Bächle oder vergnügen sich am Augustinerplatz<br />
und werfen schon einen Blick aufs Museum. Charakteristisches<br />
gehört zum Wimmelbuch, weshalb<br />
das Münster unumgänglich ist; seine verflixten<br />
Wasserspeier spucken Passanten auf den Kopf.<br />
Einer von ihnen trägt eine rot-weiß gestreifte Zipfelmütze<br />
und treibt sich bald auf den Dächern des<br />
Zelt-Musik-Festivals herum, dann auf dem Weihnachtsmarkt<br />
und schließlich am Seepark. Nicht zuletzt<br />
streicht ein Fuchs durchs Revier und sucht das<br />
fußballverrückte Schwarzwald-Stadion und dessen<br />
Füchsleclub.<br />
Kinderbücher sind heute oft technisch animiert, sie<br />
blinken und sind mit künstlichen Tönen ausgestattet;<br />
Wimmelbücher sind aber durch ihre Bilder und<br />
Farben lebendig und richten sich an kleine Kinder,<br />
die gerade beginnen, gemeinsam mit ihren Betreuern<br />
die Welt zu entdecken und dabei sprechen zu<br />
lernen.<br />
Katja Schneider<br />
Der Schwarzwald wimmelt<br />
In Zusammenarbeit mit Kosmos Schwarzwald<br />
Pappbilderbuch, 16 Seiten<br />
Silberburg-Verlag 2017<br />
Steph Burlefinger<br />
Freiburg wimmelt<br />
Pappbilderbuch Großformat, 16 Seiten<br />
Silberburg-Verlag 2017<br />
50
Buchtipps<br />
Was innovative Menschen umtreibt<br />
Pioniere und Originale<br />
aus dem Schwarzwald<br />
von Cornelia Frenkel<br />
Foto: Rombach Verlag<br />
Die Wirklichkeit der<br />
im Schwarzwald lebenden<br />
Bevölkerung<br />
hat heutzutage wenig<br />
mit den Klischees<br />
vom rauschenden<br />
Wildbach und dem<br />
stetig fließenden Schnapsbrunnen zu tun; zwar<br />
gibt es spezifische Traditionen und Alltagsgewohnheiten,<br />
doch Querdenker und Erneuerer sind<br />
allerorts aktiv. Einige von ihnen hat die Autorin<br />
Gabriele Hennicke (*1960) ausfindig gemacht<br />
und in ihrem Buch „Jenseits von Bollenhut und<br />
Kuckucksuhr. Tüftler, Pioniere und Originale aus<br />
dem Schwarzwald“ dargestellt; dabei geht sie der<br />
Frage nach, was Menschen antreibt, sich in der<br />
Natur und im sozialen Leben zu betätigen. Da ist<br />
z.B. die Geschichte von Martin Braun aus Hinterzarten,<br />
der aus Milch wie üblich Käse macht, aber<br />
aus der Molke seine eigene Kosmetiklinie herstellt.<br />
Oder der Winzer Heinrich Gretzmeier aus Merdingen<br />
am Tuniberg, er hat nicht nur eine innovative<br />
Schnapsbrennanlage entwickelt, sondern baut auch<br />
Trüffel an, was in der Gegend neu ist. Des Weiteren<br />
wären z.B. die Riesterers im Münstertal zu nennen,<br />
die nach alter Sitte Holzkohle herstellen, aber das<br />
uralte Handwerk mit neuen Formen der Arbeitsteilung<br />
in die Zukunft führen. Gabriele Hennicke beschreibt<br />
sie und andere Pioniere und Originale, die<br />
alle auf ihre Art Tüftler sind und von einer besonderen<br />
Idee beseelt, etwa die Brüder Bernhard und<br />
Herbert Kaiser aus Todtnau, die aus Widerwillen<br />
gegen Atomstrom den Einsatz von Wasserkraft neu<br />
belebt haben.<br />
Zum Schwarzwald gehört auch seine Vorbergzone,<br />
die Hügellandschaft vor den Randgebirgen der<br />
Oberrheinischen Tiefebene. In dieser klimatisch<br />
günstigen Zone betreibt die Familie Geng in Staufen<br />
das „Obstparadies“, in dem über zweitausend<br />
alte und neue Obstsorten in Harmonie mit dem<br />
natürlichen Milieu kultiviert werden, wobei Vögel<br />
und Kleintiere so in den Kreislauf einbezogen<br />
sind, dass sie dem Öko-Pionier Martin Geng ermöglichen,<br />
auf chemisches Spritzen zu verzichten.<br />
Doch im Gegenzug sorgt er für seine Helfer: zahlreiche<br />
Nisthilfen für Vögel, Hornissen, Eulen,<br />
Wildbienen, Fledermäuse wurden aufgestellt und<br />
an jedem Baum hängen mit Stroh gefüllte Tontöpfchen,<br />
in denen sich Käfer und Fliegen ansiedeln,<br />
die gebraucht werden, um Läuse zu vertilgen. Zehn<br />
Meisenpaare und ihr Nachwuchs fressen 750 Kilogramm<br />
Insekten pro Jahr. Rund 800 alte Obstbäume<br />
werden hier gepflegt und 1400 neue Bäume<br />
sind in den letzten acht Jahren neu gepflanzt<br />
worden, darunter 240 Sorten Äpfel sowie viele<br />
Birnen- und Pflaumensorten. Des Weiteren gedeihen<br />
Hasel- und Walnüsse sowie Esskastanien,<br />
Wild- und Duftrosen, Strauchhecken mit Hagebutten,<br />
Ebereschen, Mehlbeeren und Speierling. In der<br />
weitläufigen Plantage finden sich zudem Felsenbirne,<br />
Kornelkirsche, Mispel, Holunder; Weißdorn,<br />
Sanddorn, Zibart und Schlehe sowie sporadisch<br />
Kiwis. Der Besucher kommt aus dem Staunen<br />
nicht heraus, wenn er schließlich noch vor Honigbeeren,<br />
Maibeeren, Heidel-, Him- und Johannisbeeren<br />
steht. Acht Teiche sowie Steinbiotope und<br />
Totholzsammlungen für Kleinstlebewesen wurden<br />
angelegt, Bienenvölker sorgen für die Bestäubung<br />
der Blüten und viele seltene Vögel fühlen sich wohl<br />
auf dem Areal. Nicht zuletzt gehen hier Eidechsen,<br />
Eichhörnchen, Wiesel, Igel, Dachse, Füchse und<br />
Fledermäuse ein und aus, Schmetterlinge nicht zu<br />
vergessen.<br />
Eine ökologische Bewirtschaftung ist sehr aufwendig<br />
und führt außerdem zu begrenzten Erträgen an<br />
makellosem Tafelobst; doch alle Früchte werden<br />
reif geerntet und sofort, in der von Johannes und<br />
Susanne Geng geleiteten Manufaktur, zu Fruchtsäften,<br />
Trockenobst, Marmeladen, Sirup und zu Likören<br />
verarbeitet sowie zum „Paradies-Prickler“,<br />
einem alkoholfreien vitaminreichen Secco. All dies<br />
kann im Hofladen goutiert werden. Der Betrieb<br />
wurde 2014 mit dem Landes-Naturschutzpreis ausgezeichnet<br />
(www.obstparadies-staufen.de).<br />
Jenseits von Bollenhut und Kuckucksuhr<br />
Tüftler, Pioniere und Originale aus dem Schwarzwald<br />
Gabriele Hennicke, 128 Seiten, Rombach Verlag, Freiburg 2017<br />
51
Buchtipps
Buchtipps<br />
Der andere Schwarzwaldbecher<br />
Zur Veränderung von Essgewohnheiten<br />
von Cornelia Frenkel<br />
Fotos: Cook&Shoot aus „Schwarzwälder Tapas 2“<br />
Ein „Tapa“, auf Spanisch<br />
„Deckel“, ist<br />
ein Appetithäppchen,<br />
das für gewöhnlich<br />
zu Wein,<br />
Bier, Sherry und<br />
Wermut gereicht wird. Jede Kultur hat solche kleinen<br />
Bissen, im östlichen Mittelmeerraum heißen<br />
sie „Mezedes“, meist werden sie in Bars angeboten<br />
und im Stehen verzehrt. Der Begriff „Tapa“<br />
hat als Fremdwort in viele Sprachen Eingang gefunden,<br />
denn das Bedürfnis, die Zeit zwischen den<br />
Hauptmahlzeiten zu überbrücken, gibt es überall.<br />
In einer Gesellschaft aber, die über Nahrungsmittel<br />
im Überangebot verfügt und durch zunehmend<br />
Übergewichtige charakterisiert ist, geht es beim<br />
Essen längst nicht mehr nur um Hunger und Genuss,<br />
sondern um Gesundheit sowie um Raffinesse<br />
und Prestige. Weil es aber im Übrigen oft schnell<br />
gehen soll, hat sich in der Ausstattung der Küchen<br />
manches getan; z.B. liegen Kochroboter im Trend,<br />
die das Wiegen, Häckseln, Pürieren und Dämpfen<br />
ausführen. Des Weiteren gibt es neue Kochverfahren,<br />
etwa die Sous-Vide-Technik, die das perfekte<br />
Garen garantiert.<br />
Auch im Schwarzwald, wo einst die deftige Mahlzeit<br />
den Speiseplan bestimmte, hat sich Vieles<br />
verändert; so wurden nun sogar Tapas erfunden<br />
und 2017 durch die Gastronomische Akademie<br />
Deutschland (GAD) mit zwei Mal Silber gekürt.<br />
Verena Scheidel und Manuel Wassmer aus<br />
Bühl haben sie kreiert und in ihrem Kochbuch<br />
„Schwarzwälder Tapas 2“ aufgeschrieben; dieses<br />
folgt ihrem ersten Tapas-Kochbuch von 2014 sowie<br />
dem Dessertbuch „Schwarzwälder süße Minis“. In<br />
„Tapas 2“ finden sich über hundert Rezepte, warme<br />
und kalte, vegetarische und solche mit Fleisch,<br />
darunter neuinterpretierte Klassiker; sie tragen<br />
Namen wie Bratwurst-Gutsele, Bibbelesbällchen<br />
und Schweinsbauchröschen, schwäbische Maultaschen<br />
in badischem Spätburgunder, Flitzer im<br />
Hemd, Brezel-Cupcakes mit Bärlauch-Topping.<br />
Im Zentrum der Rezepte stehen regionale Zutaten,<br />
Schinken, Speck, Meerrettich, Bachforelle, Kirschen,<br />
Gemüse, Kräuter und Obst, welche durch<br />
ausgeflippte Ideen der beiden Autoren in appetitlich<br />
aussehende Kunstwerke verwandelt werden.<br />
„Klein, lecker und absolut partytauglich“, lautet<br />
der Werbeslogan. Mitunter wird es skurril, wenn<br />
z.B. beim „Schwarzwaldbecher pikant“ unter anderem<br />
Hackfleisch, Kirschkonfitüre, Blutwurst,<br />
Frischkäse und Kirschwasser auf der Zutatenliste<br />
stehen.<br />
„Wir haben den Heimatgedanken bis ins letzte Detail<br />
eines Rezeptes durchdacht und umgesetzt, aber<br />
nicht mit den Traditionen gebrochen“, sagen die<br />
Autoren. „Tapas 2“ eignet sich zum Nachmachen<br />
und Nachkochen; begleitend werden Tipps von der<br />
Weinexpertin Natalie Lumpp gegeben.<br />
Doch bei allem Interesse an einer experimentellen<br />
und neuartigen Nahrungspräsentation, zu der<br />
auch immer gehört, dass sie fotografisch festgehalten<br />
wird, das Essen gehört in den Bereich der<br />
Flüchtigkeit und irgendwann sehnt man sich nach<br />
einer bekömmlichen Mahlzeit, etwa nach gefüllten<br />
Pfannkuchen und gebratenen Kürbisschnitzen, wie<br />
von Hans-Albert Stechl in seinem unspektakulären<br />
Kochbuch dargelegt.<br />
Schwarzwälder Tapas 2<br />
Verena Scheidel und Manuel Wassmer, mit Weintipps von Natalie Lumpp<br />
240 Seiten, Cook & Shoot 2017, www.schwarzwaelder-minis.de<br />
So schmeckt’s in Baden<br />
60 sonnenverwöhnte Klassiker<br />
Hans-Albert Stechl, Silberburg-Verlag 2017
Südschwarzwald<br />
Heilklimatischer Kurort<br />
und Radonheilbad<br />
St. Blasien und<br />
Menzenschwand<br />
Auf der Südterrasse des Hochschwarzwaldes<br />
liegt St. Blasien mit seinen Ortsteilen Albtal und<br />
Menzenschwand, das durch sein gesundheitsförderndes<br />
Höhenklima, einem reichhaltigen<br />
kulturellen Angebot und wegen seines kleinstädtischen<br />
Flairs als besonders reizvoll gilt.<br />
Heilen und Lindern mit dem Edelgas Radon<br />
Das einzige Radon-Heilbad Baden-Württembergs<br />
in Menzenschwand besteht erst seit 2005 und behandelt<br />
erfolgreich Patienten mit rheumatischen<br />
Erkrankungen der Bewegungsorgane und chronischen<br />
Schmerzzuständen.<br />
Das schwach radioaktive Edelgas Radon wird durch<br />
Badeärzte verordnet und nach einem speziellen<br />
Behandlungsplan in Einzel-Wannenbädern abgegeben.<br />
Physiotherapie und Wärmeanwendungen<br />
ergänzen den Heilungsfortschritt. Dem Heilwasser<br />
aus dem nahen Krunkelbachtal werden von Balneologen<br />
entzündungshemmende und schmerzstillende<br />
Effekte zugeschrieben.<br />
Menzenschwand ist der ideale Ort für Menschen,<br />
die den Alltag für eine kleine Ewigkeit abstreifen<br />
möchten. In der Wohlfühl- und Gesundheitsoase<br />
des Radon Revital Bades können Körper und Geist<br />
in Einklang gebracht werden. Moderne Architektur<br />
und lichtdurchflutete offene Bauweise eröffnen<br />
Ausblicke in die herrliche Bergwelt. Im Innen- und<br />
Außenbecken sowie integriertem Heißwasserpool<br />
fließt und sprudelt angenehm warmes fluoridhaltiges<br />
Heilwasser. Der großzügige Außenbereich<br />
bietet Platz zum Sonnenbaden und wird durch einen<br />
Barfußpfad und ein Gradierwerk optimal ergänzt.<br />
Der Saunagarten ist der ideale Ort um so richtig die<br />
Seele baumeln zu lassen. Verschiedene Massagen<br />
wie beispielsweise Aroma- oder Ayurvedamassagen<br />
sowie unterschiedliche Wohlfühlbäder helfen<br />
dabei, den Alltagsstress hinter sich zu lassen.<br />
Domstadt St. Blasien<br />
St. Blasien ist einer der traditionsreichsten Kurund<br />
Erholungsorte des Schwarzwaldes. Vor über<br />
75 Jahren wurde das Prädikat „Heilklimatischer<br />
Kurort“ und später „Kneippkurort“ verliehen. Das<br />
lebendige Städtchen mit stilvollen Geschäften und<br />
gepflegter Gastronomie wird geprägt durch die<br />
dem Heiligen Blasius geweihte größte Kuppelkirche<br />
nördlich der Alpen. Namhafte Musiker aus aller<br />
Welt gastieren in St. Blasien bei den Internationalen<br />
Dom- und Klosterkonzerten.<br />
Sportliche Betätigung in reiner Luft im Sommer<br />
wie im Winter unter der Sonne St. Blasiens, des<br />
Albtals und Menzenschwands bringt Lebensfreude<br />
und Entspannung für Körper, Geist und Seele.<br />
In der Friedrichsruhe 13, 79837 St. Blasien-Menzenschwand<br />
Tel. 07675/929104, info@radonrevitalbad.de, www.radonrevitalbad.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Täglich 10-21 Uhr, jeden Freitag und jeden letzten Samstag im Monat<br />
bis 22 Uhr, mittwochs ab 17 Uhr: Damensauna 69<br />
Dom St. Blasien<br />
54
Tier- und Freizeitparks<br />
Von Tier- und<br />
Fahrt-Attraktionen<br />
Das Neueste aus den<br />
Tier- und Freizeitparks<br />
von Reinhold Wagner<br />
Jeder Abenteuer-, Tier- und Freizeitpark lebt davon,<br />
dass er sich ab und zu runderneuert. Sei es, dass neue<br />
Tierarten zum Bestand hinzugenommen werden oder<br />
die vorhandenen in zeitgemäße Gehege umgesiedelt<br />
werden. Und auch die Ansprüche der Besucher, die oft<br />
von weit her anreisen und vielleicht sogar über Nacht in<br />
der Region bleiben, steigen und ändern sich. Da kann es<br />
vorkommen, dass mancher Park sein komplettes Konzept<br />
neu ausrichtet und damit auch neue Zielgruppen erreicht.<br />
Wildpark Pforzheim<br />
In diesem Jahr feiert der Wildpark Pforzheim sein 50-jähriges Bestehen mit einer Reihe an<br />
Aktionen und Sonderveranstaltungen. An den Wochenenden gibt es Schaufütterungen bei<br />
Luchsen und Fischottern. Die noch junge Schleiereulen-Voliere beim Fledermauszentrum<br />
erfreut sich ebenso großer Beliebtheit wie die selten in Zoos gehaltenen Elche und die in der<br />
freien Natur bereits ausgestorbenen Przewalski Pferde und die Mongolischen Wildpferde.<br />
60<br />
© Wildpark Pforzheim<br />
© Ralf Bitzer
Steinwasen-Park<br />
und Löffingen<br />
In Oberried hat bereits in den letzten Jahren ein Führungswechsel<br />
stattgefunden. So leitet mittlerweile Isabel Braun, die Enkelin des<br />
Firmengründers Adolf Braun, die Freizeitbetriebe. Dazu zählen<br />
neben dem Steinwasen-Park mit seiner alteingesessenen regionalen<br />
Tierwelt und den thematisch neu orientierten Indoor-Attraktionen<br />
auch die Sommer-Rodelbahn bei Todtnau am Hasenhorn<br />
und – ganz neu ab diesem Jahr – der übernommene Schwarzwaldpark<br />
Löffingen. Letzterer soll bis zu seiner Saison-Eröffnung zu<br />
Pfingsten, spätestens aber zum Frühsommer <strong>2018</strong> unter dann neuem<br />
Namen und mit komplett neuem Tierbestand, drei neuen Fahrgeschäften<br />
und einem attraktiven, ganzjährig nutzbaren Indoor-<br />
Angebot aufwarten können. Schon jetzt steht fest, dass anstelle der<br />
regionalen Tierwelt der Schwerpunkt auf Exoten und Raubkatzen<br />
liegen wird. Denn Raubtiertrainer Christian Walliser wird zum<br />
Saisonbeginn <strong>2018</strong> mit seinen Löwen und Tigern in den Park einziehen.<br />
Irgendwann sollen Zebras folgen. Und auch an den neuen<br />
Fahrgeschäften wird bereits gebaut. Mit dem Generationenwechsel<br />
in der Parkleitung findet somit zugleich eine umfangreiche<br />
Neuausrichtung im Konzept und in den Schwerpunkten statt. Und<br />
in der schroffen Bergwelt bei Oberried wird es unter der riesigen<br />
Hängebrücke künftig noch einen weiteren Schritt moderner zugehen:<br />
da wird die ohnehin schon rasante reale Fahrt im Gletscherblitz<br />
mit den neu angeschafften VR-Brillen zum virtuellen 3-D-<br />
Abenteuer („VR“ steht für „Virtual Reality“).<br />
Enzklösterle<br />
Tier- und Freizeitparks<br />
Im Seewald Freizeitpark Enzklösterle-Poppeltal nahe Freudenstadt<br />
rauschen die Besucher auf der 1,5 Kilometer langen<br />
Sommer-Rodel-Bahn ins Tal.<br />
Klar, dass auch hier die Qualität und Sicherheit für eine<br />
reibungsfreie Schussfahrt höchstes Gebot ist. Beim Bungy-<br />
Jumping, Rodeo reiten, Trampolin springen und dem Auto-<br />
Scooter oder der Wasser-Pumperbahn im Tal können die<br />
überschüssigen Kräfte und das angesammelte Adrenalin<br />
dann vollends ausgetobt werden.<br />
Und wer für diese Attraktionen noch zu klein sein sollte, auf<br />
den wartet eine märchenhafte Fahrt in der Bergeisenbahn<br />
und ein gemütliches Waldlokal.<br />
www.riesenrutschbahn.de<br />
76<br />
© Reinhold Wagner<br />
www.steinwasen-park.de, www.hasenhorn-rodelbahn.de, www.schwarzwaldpark.de<br />
Schwarzwaldzoo Waldkirch<br />
Der Schwarzwaldzoo Waldkirch wird seit 2013 vom Freundeskreis<br />
Schwarzwaldzoo betreut, was mit umfassenden Neuerungen und<br />
Umbaumaßnahmen einherging. Höchste Priorität hat dabei stets<br />
die artgerechte Tierhaltung. Doch auch die Besucher kommen<br />
in den neugestalteten und mit neuen Tierarten bestückten Anlagen<br />
voll auf ihre Kosten: Pünktlich zum 60-jährigen Jubiläum<br />
des Parks gab es 2017 ein neues Zuhause mit Räuber-Ecke für die<br />
Waschbären und einem Besuchersteg für die zweibeinigen Gäste.<br />
Die Füchse durften in ein größeres Gehege umziehen. Und im neuen<br />
mediterranen Freilandterrarium tummeln sich seither Sumpfund<br />
Breitrand-Schildkröten, Perleidechsen und Ziesel. Auch die<br />
Schleiereulen und Diamantfasane zählen zu den Zuwächsen jüngerer<br />
Zeit. Die Kängurus können in ihrer frei begehbaren Anlage<br />
ebenso hautnah erkundet werden wie die Tiere im Streichelzoo. Für<br />
diese Saison stehen nun zu Ostern die Neueröffnung des Stachelschweingeheges<br />
und des Nerzgeheges an. www.schwarzwaldzoo.de<br />
Foto: Roland Weis<br />
79<br />
© Michel Foos<br />
Der Zoo Mulhouse<br />
erwartet Sie!<br />
Der zoologisch-botanische Garten<br />
von Mulhouse ist einer der ältesten<br />
Frankreichs und beherbergt 1200<br />
Tiere in 170 verschiedenen Gattungen<br />
und 3500 Pflanzenarten auf einer<br />
Fläche von 25 Hektar. Sie werden<br />
zahlreichen bedrohten Tieren sowie<br />
Eisbären, Grevy Zebras, Lemuren,<br />
Raubkatzen, Prinz-Alfred-Hirschen,<br />
Ibissen und Rosalöfflern begegnen.<br />
Dank dieser Vielzahl an Tieren und<br />
Pflanzen bekam der Park das Label<br />
„Jardin remarquable‘‘ .<br />
Dieses Jahr feiern wir das 150. Jubiläum.<br />
Zu diesem Geburtstag werden<br />
zahlreiche Ereignisse und Animationen<br />
das ganze Jahr über stattfinden.<br />
Parc zoologique et botanique<br />
111 avenue de la 1ere D.B.<br />
68100 MULHOUSE – France<br />
zoo@mulhouse-alsace.fr<br />
www.zoo-mulhouse.com<br />
61
Le Vaisseau<br />
Tier- und Freizeitparks<br />
© Le Vaisseau<br />
Wild- und Freizeitpark Allensbach<br />
Im Wild- und Freizeitpark Allensbach am Bodensee tummeln<br />
sich allerlei Wildtiere der heimischen Fauna wie Steinböcke<br />
oder Sikahirsche, aber auch Wisente, Esel und Ziegen,<br />
Luchse und Bären. Dazu locken spaßige Fahrten im Kettcar<br />
oder Nautic-Jet und Sprünge auf dem Hüpfkissen, eine Hangel-Tour<br />
durchs Klettercamp oder ein Ausritt hoch zu Ross.<br />
Spannende Unterhaltung verspricht die Falknerei mit ihren<br />
Greifvogel-Flugschauen. Und ein Wasserpark erfrischt mit<br />
seinen Wasserspielen.<br />
www.wildundfreizeitpark.de<br />
Das wissenschaftliche Erlebnismuseum<br />
Le Vaisseau am Ortsrand von Straßburg<br />
öffnet für diese Saison seine neue Zeitmaschine,<br />
in der es in die Welt der Dinosaurier<br />
geht, die vor rund 70 Millionen<br />
Jahren lebten. Neben dieser virtuellen<br />
Welt taucht der Besucher aktiv ein in die<br />
faszinierenden Gebiete der Mathematik,<br />
der Technik, der Physik und der Natur.<br />
Er kann gärtnern, Insekten ganz aus der<br />
Nähe beobachten, logische Denkaufgaben<br />
lösen oder zum Bauherrn werden und auf<br />
der Wasserfontäne Bälle tanzen lassen.<br />
Dank der mehrsprachlichen und experimentellen<br />
Ausrichtung werden nicht nur<br />
wissenschaftliche und Landesgrenzen<br />
spielerisch überwunden, sondern auch<br />
sprachliche und körperliche Barrieren.<br />
www.levaisseau.com<br />
La science en s’amusant<br />
Wissenschaft macht Spaß<br />
Deutsch- Französisches<br />
Mitmacherlebnis in Straßburg<br />
wissenschaft<br />
macht Spaß<br />
GartEn<br />
17<br />
Zoo Mulhouse<br />
Nach einem Jahr Abwesenheit sind die Löwen<br />
wieder zurück im Zoo Mulhouse. Ein Zug<br />
fährt Touristen ab dem Sommer durch den<br />
Park. Und am 10. Juni, dem Tag der „Belle<br />
Epoque“ dreht sich alles rund um das Thema<br />
Automobil mit alten Autos aus dem Museum<br />
Schlumpf und einer Autoparade. Der 150. Geburtstag<br />
des Zoo Mulhouse wird am 8. September<br />
gefeiert. www.zoo-mulhouse.com<br />
3D FilM<br />
© Dorothée Parent / Jonathan Saraho / Jean-Luc Stadler - www.peax-webdesign.com<br />
58<br />
ErlEbniSwEltEn<br />
lab’Oh<br />
www.levaisseau.com<br />
1 bis rue www.levaisseau.com<br />
Philippe Dollinger<br />
1 bis<br />
F-67100<br />
rue Philippe<br />
Straßburg<br />
Dollinger<br />
F-67100 Straßburg
Tiergehege<br />
Waldmössingen<br />
Tier- und Freizeitparks<br />
Im Erlebnisbauernhof Waldmössingen bei Schramberg tummeln<br />
sich auf sieben Hektar Fläche Lamas, Rinder, Esel, Pferde, Ziegen<br />
und Schafe.<br />
Die Tiere lassen Besucher nah an sich herankommen – und wer sich<br />
traut, darf sie auch streicheln und füttern. Ein Abenteuerspielplatz<br />
mit Sportfeldern und Halfpipe befindet sich direkt nebenan.<br />
www.schwarzwald-tourismus.info/Media/Attraktionen/Schramberg-Tiergehege-Waldmoessingen<br />
© Wild- und Freizeitpark Allensbach<br />
© Vogelpark Steinen<br />
Mehliskopf<br />
Beim Freizeit- und Sport-Zentrum Mehliskopf<br />
steht das Jahr <strong>2018</strong> unter dem Motto der<br />
Konsolidierung. Parkbetreiber Andreas Kern<br />
erläutert dazu: „Es kommen zwar keine weiteren<br />
Attraktionen hinzu, doch die bestehenden<br />
werden regelmäßig gewartet, erneuert und bei<br />
Bedarf verbessert. Bei der Downhill-Strecke<br />
erfolgt eine fortführende Erweiterung durch<br />
Einbau des Öko-Raster-Matten-Systems. Die<br />
Bullcarts unterliegen der Wartung aller verschleiß-<br />
und sicherheitsrelevanten Bauteile.<br />
Und die Bob-Bahn mit ihren Bobs einer steten<br />
Nacharbeitung bezüglich ihrer abnutzungsrelevanten<br />
Teile.“<br />
www.mehliskopf.de<br />
Vogelpark Steinen<br />
In einer Talsenke vom Verkehr abgeschirmt, bietet die weitläufige<br />
Parklandschaft vielen Vogel-Kostbarkeiten aus aller Welt ein<br />
Zuhause. Highlights sind die täglichen Greifvogel-Flugshows mit<br />
Adlern, Falken und Eulen um 11 und 15 Uhr und die moderierten<br />
Berberaffen-Fütterungen um 12 und 16 Uhr. Mutige Kids können<br />
vor der Flugshow unter Anleitung des Falkners einen kleinen, zahmen<br />
Greifvogel fliegen lassen (je Flugshow ein Kind) und erhalten<br />
an der Kasse eine Urkunde als Falkner-Assistent. In der rund 30<br />
Meter langen, begehbaren Sittich-Freiflug-Voliere erleben die Besucher<br />
die kleinen, farbenprächtigen Flugakrobaten hautnah. Am<br />
Nistkasten-Lehrpfad werden Schutz-Maßnahmen der bedrohten<br />
heimischen Vogelwelt dargestellt. Für Kids von 6 bis 16 Jahren gibt<br />
es in den Sommer-Ferien spannende Ferien-Aktionen angeboten.<br />
Ab Mai bis Oktober können Interessierte an Falkner-Spezial-Programmen<br />
teilnehmen. Neu ist das Uhu-Labyrinth, ein spannendes<br />
Suchspiel für Jung und Alt.<br />
www.vogelpark-steinen.de<br />
Greifenwarte und Affenberge<br />
Foto: Roland Weis<br />
© Michel Foos<br />
Die älteste Greifvogelwarte Frankreichs, die „Volerie des Aigles“ bei der Burg Kintzheim im Elsass, feiert <strong>2018</strong> ihren 50. Geburtstag.<br />
Ob die fliegenden Akrobaten da bei den mehrmals täglichen Flugschauen mit Torte statt Hühnchen gefüttert werden? Wohl<br />
kaum. Aber imposant ist solch ein Naherlebnis einer Eule, eines Geiers, Adlers oder Andenkondors allemal. Genau so nah und<br />
imposant sind die Begegnungen mit den Berberaffen am „Montagne des Singes“. Der nur einen Katzensprung entfernt liegende<br />
Affenberg ist der erste Park in Europa, in dem die Affen unter ähnlichen Bedingungen leben wie in freier Wildbahn. Entsprechend<br />
eng natürlich ist auch der Austausch zwischen Mensch und Tier. Dasselbe gilt für den bei Salem am Bodensee nach demselben<br />
Prinzip eingerichteten Affenberg. www.montagnedessinges.com, www.voleriedesaigles.com, www.affenberg-salem.de 59
Tier- und Freizeitparks<br />
Ecomusée<br />
Von der traditionellen Kopfbedeckung über<br />
die gepflegte Rasur bis hin zur Schule von<br />
anno dazumal – im Ecomusée d’Alsace werden<br />
Tradition und Kultur gelebt. Ob der Garten,<br />
die Küche oder das Handwerk – immer wieder<br />
rückt ein anderer Lebensbereich ins Zentrum<br />
des Geschehens. Und immer heißt es für die<br />
Besucher: mitten drin sein im Geschehen.<br />
Doch der Park bei Ungersheim im Elsass entführt<br />
seine Besucher nicht nur in die Vergangenheit,<br />
sondern zeigt auch Wege in das Bauen<br />
und Wohnen der Zukunft mit dem Festival<br />
für Experimentelles Bauen vom 11. Juni bis<br />
1. Juli <strong>2018</strong>.<br />
Eine gastronomische Entdeckungsreise mit den<br />
Sterneköchen von Étoiles d´Alsace verwöhnt<br />
die Gaumen der BesucherInnen am 24. Juni.<br />
www.ecomusee.alsace/de<br />
© Ecomusée<br />
Europa-Park<br />
Auch der Europa-Park Rust setzt seit den letzten<br />
Jahren verstärkt auf die nachfolgende, jüngere<br />
Generation. Während Roland Mack sich schrittweise<br />
zurückzieht, übernehmen seine Söhne<br />
Michael und Thomas zunehmend die Geschäfte.<br />
Das sorgt für frischen Wind, vor allem auch in<br />
den Bereichen modernster Technologien und Medien.<br />
Ob Internet, Film und Video oder elektronische<br />
Spiele und „Coastiality“-Fahrten auf altbewährten<br />
Bahnen durch neue, virtuelle Welten:<br />
der Familienpark gewinnt stetig neue Partner<br />
hinzu und erobert neue Terrains. Auch der in den<br />
kommenden Jahren neu entstehende Wasserpark<br />
„Rutlantica“, dessen erster Bauabschnitt bereits<br />
2019 eröffnen soll, und in dem auch wiederum ein<br />
neues Hotel öffnen wird, nimmt allmählich Konturen<br />
an. Noch in dieser Saison dürfen sich die<br />
Besucher indessen auf einen völlig neu gestalteten<br />
französischen Themenbereich freuen. Hier dreht<br />
sich künftig alles um das Pariser Moulin Rouge<br />
und das neue Kuriositätenkabinett der „Madame<br />
Freudenreich“. Aber auch in den Bereichen Entertainment<br />
und Gastronomie setzt der Park mit immer<br />
neuen Pionierleistungen auf seinen Vorzeige-<br />
Charakter. Ob Sterne-Küche oder multikulturelle<br />
Vielfalt, hochkarätige Abendveranstaltungen oder<br />
saisonale Ausstellungen international bekannter<br />
Persönlichkeiten wie das Otto-Huus, das selbst<br />
bei Otto Waalkes erstauntes Raunen verursachte<br />
– der Park und seine Attraktionen sind immer<br />
wieder von Neuem für eine Überraschung gut.<br />
www.europapark.de<br />
56<br />
© Reinhold Wagner<br />
Zoo Basel<br />
Bis zum angepeilten Jahr seiner Eröffnung 2024 ist noch lange hin, doch schon<br />
jetzt können Neugierige alles Wissenswerte um das neu entstehende Großaquarium<br />
„Ozeanium“ über Link und eigene Homepage erfahren. Und im Zolli selbst tut sich<br />
auch ständig Neues. So sorgt derzeit ein Blaukrönchen-Männchen für Schlagzeilen,<br />
das sich als Casanova gleich drei Weibchen hält – und mit allen parallel Nachwuchs<br />
hat. Sehr beliebt bei Besuchern<br />
ist der Besuch der Vogel-Freiflug-Anlage,<br />
des Affenhauses,<br />
der neuen Australis- und Afrika-Anlagen<br />
wie des Aquariums.<br />
In letzterem wurde gerade erst<br />
entdeckt, dass der dort lebende<br />
Knochenhecht wohl das älteste<br />
lebende Exemplar seiner Art<br />
weltweit ist.<br />
www.zoobasel.ch,<br />
www.ozeanium.ch<br />
Mundenhof<br />
Das größte und älteste Tiergehege des Landes feiert <strong>2018</strong> seinen 50. Geburtstag.<br />
Und was könnten sich Tierpfleger und Besucher mehr wünschen, als<br />
den Einzug der heiß erwarteten Buntmarder in das ehemalige Bärengehege?<br />
Schon jetzt steht Freiburg ganz oben auf der Empfängerliste für die begehrten<br />
Tiere. Kein Wunder: gilt die Art doch als ausgesprochen aktiv und menschenfreundlich,<br />
unterhaltsam und zudem auch noch äußerst schön anzusehen. Alle<br />
hoffen, dass es bis zum Herbst endlich klappt. Doch schon jetzt sind einige<br />
der Gehege, wie die der Ziegen und des Damwilds, besonders attraktiv, da<br />
frei begehbar. Und auch bei den Affen wird nahezu ununterbrochen geturnt,<br />
getollt und gespielt, dass es eine Freude ist, ihnen dabei zuzusehen. Nicht zu<br />
vergessen die Familien der Trampeltiere, Lamas, Bisons und Erdmännchen,<br />
bei denen immer etwas los ist. Als nächstes soll eine echte Prärie entstehen,<br />
wie sie aus Indianerfilmen bekannt ist. Und natürlich wird es im Jubiläumsjahr<br />
jede Menge an Aktionen und Festen geben. Dazu auch einen Tierpfleger-<br />
Sonntag am 23. September, der den hautnahen Kontakt zu Tieren im Beisein<br />
eines Tierpflegers erlaubt. www.mundenhof.de
© Reinhold Wagner<br />
Parc du Petit Prince<br />
Die Moderne zieht mit dieser Saison<br />
auch in den Park des Kleinen Prinzen<br />
ein: Dank Virtual-Reality-Brillen<br />
können die Besucher wetterunabhängig<br />
mit dem Ballon in den Himmel<br />
und in die Welt des Kleinen Prinzen<br />
entschweben.<br />
Ein wilder Ritt auf der Schlange und<br />
ein erfrischend-spritziger Trip auf<br />
der Wildwasserbahn sind seit 2017<br />
Teil der Attraktionen. Im gesamten<br />
Park dreht sich alles um das Leben<br />
und die Abenteuer des berühmten<br />
Romanhelden von Antoine de Saint-<br />
Exupéry: vom Fliegen und Ballon<br />
fahren über die Planeten und den<br />
Weltraum bis hin zu den ständigen<br />
Begleitern, dem Fuchs und den Tauben<br />
und Schafen.<br />
www.parcdupetitprince.com<br />
Tier- und Freizeitparks<br />
Sommerrodelbahn<br />
Gutach<br />
Auf 1.150 Meter Strecke durch Kreisel,<br />
Jumps und Tunnels schickt die<br />
Sommerrodelbahn Gutach ihre Besucher<br />
ins Tal, wo ein großer Biergarten<br />
mit Spielplatz auf die Gäste wartet.<br />
www.sommerrodelbahn-gutach.de<br />
Schwarzwaldrodelbahn<br />
Sea Life Center Konstanz<br />
Wolf- und Bärenpark<br />
© Reinhold Wagner<br />
Das Sea Life Konstanz eröffnet <strong>2018</strong> mit<br />
der neuen, interaktiven Themenwelt „SOS<br />
Schildkröte“ die erste Einrichtung dieser<br />
Art in Deutschland. Die Besucher werden<br />
dadurch zum „Schildkröten-Experten“, indem<br />
sie ihre eigene, nachgebildete Schildkröte<br />
an interaktiven Stationen auf dem<br />
Weg der Rehabilitation begleiten können.<br />
Noch jung ist auch die vergangenes Jahr<br />
ins Leben gerufene Bucht der Seesterne,<br />
die Kindern die Möglichkeit bietet, über<br />
einen gläsernen Tunnel trockenen Fußes in<br />
das Aquarium „einzutauchen“. Das Abenteuer<br />
beginnt an der Quelle des Rheins und<br />
endet im Meer zwischen Haien, Clownsfischen<br />
und Pinguinen.<br />
www.sealife.de<br />
Im alternativen Wolf- und Bärenpark bei Bad Rippoldsau-<br />
Schapbach wurde nach Wölfen und Bären nun auch für<br />
Luchse eine neue Heimat geschaffen. Die erste kombinierte<br />
Bär-Luchs-Freianlage in einem Tierschutzprojekt wartet seither<br />
auf neugierige Besucher.<br />
www.baer.de<br />
74<br />
Foto: Roland Weis<br />
© Reinhold Wagner<br />
57
Museen<br />
Maler mit<br />
literarischer Ader<br />
Hans Thoma: Auf der Waldwiese<br />
Ausstellungen im<br />
Hans-Thoma-Museum in Bernau von Cornelia Frenkel<br />
Bei günstigem Wetter bietet sich in Bernau ein<br />
phantastischer Alpenblick, aber darauf allein ist<br />
man in diesem lieblichen Hochtal nicht angewiesen.<br />
Im Gebäude des Rathauses präsentiert sich<br />
nämlich das Hans-Thoma-Kunstmuseum.<br />
Eine Dauerausstellung mit Werken von Hans Thoma<br />
(1839-1924), der in diesem Dorf geboren wurde,<br />
umfasst rund fünfzig Arbeiten aus mehreren<br />
Jahrzehnten. Hinzu kommt eine kleine Schau mit<br />
Gemälden des Schwarzwälder Landschaftsmalers<br />
Karl Hauptmann (1880-1947).<br />
In die jüngste Moderne entführen des Weiteren in<br />
der zweiten Etage des Museums mehr als 50 Gemälde,<br />
Fotografien und Plastiken, die von bisherigen<br />
Preisträgern des Hans-Thoma-Kunstpreises<br />
stammen, den Künstler wie Otto Dix, Emil Bizer,<br />
Dieter Krieg, Tobias Rehberger und Karin Sander<br />
erhielten.<br />
Diese gelangen mitunter für einige Zeit ins Museumsarchiv,<br />
wenn Sonderausstellungen stattfinden,<br />
etwa zur Vergabe des Naturenergie-Förderpreises.<br />
Die Ausstellung zu Hans-Thoma bietet einen guten<br />
Einblick in alle Schaffensperioden; Gemälde,<br />
Entwürfe, Majolika-Arbeiten und Grafik aus mehreren<br />
Jahrzehnten sowie persönliche Dokumente<br />
erhellen sein Gesamtwerk ebenso wie einige Modelle<br />
der Hans-Thoma-Stühle, die Bernauer Holzschnitzer<br />
nach Vorlagen des Künstlers gefertigt<br />
haben. Auf witzigen Stuhllehnen geben sich z.B.<br />
Fuchs und Hase die Pfote. Das früheste Gemälde<br />
der Ausstellung ist auf das Jahr 1858 datiert, das<br />
späteste auf 1911, dazwischen bekannte Bilder<br />
wie der Mondscheingeiger (1890), die Waldwiese<br />
(1886), Hans Thomas Mutter lesend (1861), die<br />
Zitronenverkäuferin (1880) oder die Hühnerfütterung<br />
(1864). Bekannt wurde Thoma als Porträtist<br />
und Landschaftsmaler, dem es gelingt, Atmosphären<br />
einzufangen, aber er hat auch mythologische<br />
Bezüge und antike Vorbilder verarbeitet. Er liebt<br />
den Schwarzwald, doch ebenfalls Italien. Hans<br />
Thomas Laufbahn ist genauso erstaunlich wie die<br />
des Salonmalers Franz Xaver Winterhalter aus dem<br />
Foto: Hans-Thoma-Museum
Museen<br />
Sonderausstellung<br />
„Babberger und die Höll“<br />
Fotos: Hans-Thoma-Museum<br />
Hans Thoma: Bernauer Tal<br />
benachbarten Menzenschwand, mit dem er weitläufig<br />
verwandt war. Thoma verkehrte mit Carl<br />
Schuck und Arnold Böcklin und 1868 reiste er<br />
nach Paris, wo er sich für Delacroix, die Maler von<br />
Barbizon und Gustave Courbet begeisterte; letzterer<br />
bestärkte seine ästhetische Position des realistischen<br />
Sehens.<br />
Die meiste Zeit seines Lebens lebte Hans Thoma in<br />
Großstädten wie München, Frankfurt und Karlsruhe.<br />
Er wird gerne als Maler von Idyllen eingestuft,<br />
obwohl er auch den „Sturz des Ikarus“ darstellte,<br />
einen „Hexenritt“ oder reitenden Tod und in technischer<br />
Hinsicht sehr modern war. In dem brandneuen<br />
Buch „Hans Thoma in Bernau“ folgt der<br />
Autor Jürgen Glocker auf eindringliche Weise dem<br />
durchaus nicht glatten Werdegang von Hans Thoma<br />
und zeigt, wie optische Eindrücke und Seh-Erlebnisse<br />
dessen eigenständige realistische Manier<br />
zu zeichnen und zu malen prägten. Thoma hatte<br />
nicht zuletzt eine literarische Ader, las Hebel, Homer,<br />
Dante, Jean Paul und Goethe. Da er sich explizit<br />
vom Akademismus befreite, wurde ihm nicht<br />
sofort Anerkennung zuteil, der erfolgreiche Durchbruch<br />
gelingt ihm erst 1890 mit einer Ausstellung<br />
in München. Bevor er zum „Lieblingsmaler des<br />
deutschen Volkes“ wurde, hatte seine Malerei bei<br />
Zeitgenossen oft empörte Reaktionen hervorgerufen.<br />
Einzelheiten finden sich im Buch von Jürgen<br />
Glocker. „Hans Thoma in Bernau“. Morio Verlag.<br />
Heidelberg 2017.<br />
Hans-Thoma-Kunstmuseum<br />
79872 Bernau im Schwarzwald, www.hans-thoma-museum.de<br />
Sa, So, Feiertage von 11.30-17.00, Mi-Fr 10.30-12 und 14-17 Uhr<br />
71<br />
Zusätzlich zur Dauerausstellung dürfen sich<br />
Besucher <strong>2018</strong> auf die Sonderausstellung<br />
„Babberger und die Höll“ vom 13. Mai bis<br />
29. Juli freuen. Im Mittelpunkt steht der<br />
expressionistische Maler August Babberger,<br />
geboren 1885 in Hausen. Sein eigenes,<br />
bedeutendes Schaffen wurde maßgeblich<br />
von Hans Thoma geprägt, dem er 1908 begegnete.<br />
Thoma wird Förderer, Berater und<br />
väterlicher Freund des jungen Talents. 1921,<br />
nur wenige Jahre vor Thomas Tod begründet<br />
Babberger mit Rudolf Gudden und Robert<br />
Hoffmann die Künstlerkolonie „Höll“, benannt<br />
nach dem abgelegenen Talwinkel bei<br />
Urberg mit Blick auf den Schweizer Jura.<br />
Die Aufenhalte in der Höll bedeuteten für<br />
Babberger Begegnungen mit der heimatlichen<br />
Landschaft in Aquarellen, Pastellen<br />
und Zeichnungen. Mit seiner Frau gestaltet<br />
Babberger sein Wohnhaus bei der Höll.<br />
Geometrisch-dekorativ stilisierte Ornamentmalereien<br />
zieren Türen, Wandverkleidungen<br />
und Möbel. Hinzu kommen Figurenfriese<br />
in Freskotechnik sowie Putzkeramikbilder,<br />
Tapisserien und Gebrauchskeramik. In den<br />
1920er und 30er-Jahren bringt Babberger<br />
Schüler und Privatschüler sowie Bekannte<br />
aus der badischen Region und der Schweiz<br />
in Kontakt mit der Höll. Weitab städtischen<br />
Trubels wird aus dem ehemaligen Akademieprofessor<br />
Babberger bald ein Malerkollege<br />
und Künstlerfreund. Seine Aufenthalte<br />
in der Künstlerkolonie versteht der Künstler<br />
als bewusste Gegenbewegung zum Akademismus.<br />
Mit dem Tod der Künstler aus der<br />
Höll 1935 und 1936 findet die Künstlerkolonie<br />
ihr Ende und gerät in Vergessenheit. Mit<br />
der Ausstellung „Babberger und die Höll“<br />
soll nun wieder an diese einzigartige Verbindung<br />
und ihre Kunst erinnert werden.<br />
August Babberger:<br />
Blick über die Höll<br />
Im Anschluss an die Ausstellung wird die<br />
NaturEnergie-Preisträgerausstellung <strong>2018</strong><br />
zu sehen sein: „Linie, Fläche, Räume - Arbeiten<br />
von Eva Früh, Zeichnungen“ vom 12.<br />
August bis 14. Oktober.
Museen<br />
Comics,<br />
Alltagsdichter,<br />
Weihnachtsflair<br />
Kaugummipapier<br />
mit Micky Maus Motiv<br />
Christbaumkugeln in<br />
hübscher Schachtel<br />
Sonderausstellungen im<br />
Städtischen Museum Schopfheim<br />
Auch <strong>2018</strong> bietet das Städtische Museum Schopfheim wieder vielseitige<br />
Sonderausstellungen mit Kunst aller Art. Den Auftakt bildet<br />
der erste Teil der groß angelegten Ausstellungsreihe „Comic-Helden<br />
und ihre Freunde“ vom 11. März bis 3. Juni. In den kommenden<br />
Jahren geben sich Comic-Helden wie Micky Maus, Fix und Foxi<br />
oder die Jetsons im Museum die Ehre. Zu Micky Maus‘ 90. Geburtstag<br />
gibts dieses Jahr spannende Krimigeschichten rund um<br />
die beliebte Maus, alte Originalcomics und vieles mehr. Die Ausstellung<br />
„Literatur zum Anfassen“ mit vielen bekannten Dichtern<br />
scheint dagegen klassischer zu sein. Nur stehen hier nicht deren<br />
Werke im Vordergrund, sondern verschiedene Dinge, die mit ihnen<br />
verbunden sind. Ob als Gartenzwerg, Ausstechform, Biermarke<br />
oder Praline - hier geraten große Personen und ihre Werke zu<br />
Alltagsgegenständen (17. Juni bis 30. September). Zum Jahresende<br />
wirds dann festlich mit der Ausstellung „Stimmung für die Seele“.<br />
Angesichts schwerer Zeiten, aber auch privater Stresssituation hilft<br />
diese Ausstellung auszuspannen und den Weihnachtszauber zu genießen.<br />
Bunte Schachteln, Lametta-Packungen oder glitzernde Adventskalender<br />
bringen vom 16. November bis Februar 2019 echte<br />
Wellness für die Seele.<br />
Weitere Informationen: www.schopfheim.de<br />
Quartettspiel Robinson<br />
87<br />
Museen und Erinnerungsorte<br />
Schwarzwald und Oberrhein<br />
für Wissbegierige<br />
von Cornelia Frenkel<br />
Nicht nur die Natur lädt im Schwarzwald und am<br />
Oberrhein zu Entdeckungen ein, sondern auch die<br />
Kultur, die hier durch zahlreiche Museen und Erinnerungsorte<br />
einer breiten Öffentlichkeit vermittelt<br />
wird, darunter Dreiländermuseum (Lörrach), Markgräfler<br />
Museum (Müllheim) und Vitra Design Campus<br />
(Weil am Rhein), Textilmuseum und Hebelhaus<br />
(Wiesental), Epilepsiemuseum (Kork), Flößerei- und<br />
Verkehrsmuseum (Gengenbach), Phonomuseum (St.<br />
Georgen), Elztalmuseum (Waldkirch), Jüdisches<br />
Museum (Emmendingen), Keramik-Museum (Staufen),<br />
Landesbergbau-Museum (Sulzburg), Skimuseum<br />
(Hinterzarten) oder Uhrenmuseum (Furtwangen).<br />
Die Publikation „Museen im Schwarzwald“<br />
stellt 25 dieser gehaltvollen Häuser vor, wobei Museumsleiter<br />
zu Wort kommen, die Geschichte und<br />
Konzept ihrer Institutionen vorstellen sowie auf<br />
wichtige Exponate ihrer ständigen Sammlung verweisen.<br />
Wenn auch viele dieser Orte heute einfach<br />
Ausstellungshalle, Zentrum, Haus der Kunst heißen,<br />
bzw. als Technik-Museum, Schloss-Museum<br />
u.a. spezifiziert sind, so verdanken sie dennoch ihre<br />
Bezeichnungen den Musen, den neun Töchtern von<br />
Zeus und Mnemosyne, die das Denken in allen Bereichen<br />
beseelt, inspiriert und befeuert haben sollen.<br />
Museen bewahren jedenfalls unser kulturelles Erbe<br />
und dienen als Orte der Auseinandersetzung mit<br />
Kunst, Natur und Gesellschaft. Authentische Zeugnisse<br />
unserer Sozial- und Kulturgeschichte zu sehen,<br />
ist immer wieder ein Vergnügen, handle es sich nun<br />
um die ersten Skier, um früheste Uhren oder Orgeln.<br />
Zum Schwarzwald gehören auch seine Ausläufer<br />
zum Rhein hin. Im Mittelalter und in der Zeit des<br />
Humanismus, die als klassische Oberrhein-Epoche<br />
gelten, bildete der Rhein erstaunlicherweise keine<br />
Grenze wie heute; dies zeigt sich auch an Erinnerungsorten,<br />
die in den Geschichtskulturen Deutschlands,<br />
Frankreichs und der Schweiz gleichermaßen<br />
Bedeutung haben; dazu gehört etwa die Humanisten-Bibliothek<br />
in Séléstat, die einstmals ein Zentrum<br />
einer Region war und durch eine vollständig<br />
erhaltene Büchersammlung an das mit ihr verbundene<br />
Geschehen erinnert und deshalb zur Liste des<br />
UNESCO Weltkulturerbes gehört. Eine grenzüberschreitende<br />
Erzählung rankt sich u.a. auch um die<br />
heilige Ottilie, die vom Kloster Hohenburg auf dem<br />
Odilienberg bis in den Freiburger Stadtwald reicht.<br />
Erinnerungsorte des Mittelalters am Oberrhein<br />
Jürgen Dendorfer (Hg.), 194 Seiten, Rombach Verlag 2017<br />
Museen im Schwarzwald<br />
Herausgegeben von Christian Hodeige und Michael Wissing<br />
156 Seiten, Edition Rombach 2017<br />
Fotos: Städtisches Museum Schopfheim
Region Bodensee<br />
Am Schweizer Ufer<br />
des Bodensees<br />
Kreuzlingen und<br />
das Kanton Thurgau<br />
von Peter Frömmig<br />
Kunst statt Zäune: seit 2017 markieren 22 Skulpturen<br />
des Künstlers Johannes Dörflinger<br />
die Landesgrenze zwischen Kreuzlingen und Konstanz<br />
Nur wenige Minuten sind es von der einen Grenzstadt<br />
zur andern, von Konstanz nach Kreuzlingen.<br />
Die zweitgrößte Stadt des Kantons Thurgau ist zugleich<br />
die größte Schweizer Stadt am Bodensee,<br />
sie hat in jeder Hinsicht viel zu bieten. Über einen<br />
2011 eingeweihten Boulevard, der von Kreuzlingen<br />
ausgeht, ist die Konzilstadt Konstanz in kurzer Zeit<br />
zu Fuß zu erreichen, und umgekehrt.<br />
Nicht trennend, sondern verbindend ist auch die<br />
„Kunstgrenze Kreuzlingen–Konstanz“. Statt<br />
eines Maschendrahtzaunes markieren seit 2007<br />
zweiundzwanzig Skulpturen des Künstlers Johannes<br />
Dörflinger die Landesgrenze. Die großen,<br />
durchlässigen Tarot-Zeichen stellen auf abstrahierte,<br />
ornamentale Weise die Trümpfe der „Großen<br />
Arkana“ dar. Es sind Motive, die die menschliche<br />
Existenz symbolisieren. Verteilt auf der imaginären<br />
Grenze, folgen die Skulpturen der Grundidee<br />
des Tarot: dem Zug von Figuren im Rahmen<br />
einer Prozession. Die zeichenhaften, sechs Meter<br />
hohen, rot beschichteten Skulpturen aus Edelstahl<br />
stehen auf zwei Meter hohen silbergetönten Edelstahlsockeln;<br />
ihre Titel sind in vier Sprachen in das<br />
Material eingefräst.<br />
Nachts werden die Skulpturen beeindruckend angestrahlt:<br />
ein wahres Schauspiel. Der Grenzbereich<br />
wird von Kameras überwacht.<br />
weiter auf S. 67<br />
Fotos: Thurgau Bodensee © Christian Perret, Thurgau Tourismus<br />
Naturschutzgebiet beim<br />
Kreuzlinger Schifffahrtshafen
Region Bodensee<br />
Blick auf die Gipfel der Alpen<br />
Festungsruine Hohentwiel<br />
bietet einen<br />
atemberaubenden Blick<br />
Weitläufige neun Hektar groß ist die Festungsanlage, die<br />
der markante Berggipfel über Singen trägt. Sie gilt als<br />
größte Festungsruine Deutschlands: Ihre Verteidigungsmauern<br />
und Kasematten, ihre mächtigen Turmstümpfe<br />
und die großen Häuserruinen geben heute noch einen<br />
guten Eindruck davon, wie dieses Bollwerk im 18.<br />
Jh. gewirkt haben muss, als es als uneinnehmbar galt.<br />
Die erste urkundliche Erwähnung der Verteidigungsanlage gibt<br />
es aus dem Jah r 915. Sie diente als Herzogssitz, als Kloster, als f r ühmittelalterliche<br />
Adelsburg der Zähringer und Klingenberger.<br />
Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde sie sogar als Staatsgefängnis<br />
genutzt. In der Romantik wurden die interessanten<br />
Geschichten um den Hohentwiel wiederentdeckt und<br />
von Joseph Viktor von Scheffel zu einem Liebesroman um<br />
die Herzogin Hadwig und den Mönch Ekkehard verarbeitet.<br />
1801 wurde die Anlage unter Napoleon Bonaparte im zweiten<br />
Koalitionskrieg geschleift und der Festungsbau zerfiel zur Ruine.<br />
Diese steht heute inmitten eines Naturschutzgebietes: Zahlreiche<br />
seltene Tier- und Pflanzenarten sind hier zu finden,<br />
z.B. Falken oder bedrohte Bienen- und Heuschreckenarten. Bei<br />
schönem Wetter kann man sogar einen atemberaubenden Blick<br />
über den Bodensee bis zu den Gipfeln der Alpen genießen.<br />
Staatliche Schlösser und Gärten<br />
Baden-Württemberg, Festungsruine Hohentwiel<br />
Auf dem Hohentwiel 2a, 78224 Singen, Tel. 07731/69178<br />
info@festungsruine-hohentwiel.de, www.festungsruine-hohentwiel.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
1. April bis 15. September: 9-19.30 Uhr, 16. September bis 31. Oktober: 10-18 Uhr,<br />
1. November bis 31. März: 10-16 Uhr<br />
Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Mende<br />
1<br />
2<br />
2
Region Bodensee<br />
Bestimmend für die Region um Kreuzlingen ist der<br />
Bodensee mit seinem insgesamt zweiundsiebzig<br />
Meter langen Südufer auf schweizerischem Gebiet.<br />
Es erstreckt sich von Thal bis Stein am Rhein; den<br />
See berühren mehr als ein Dutzend Gemeinden.<br />
Eine Bahn, die Seelinie der SBB, führt gemächlich<br />
am Bodenseeufer entlang, Haltestellen befinden<br />
sich in jedem Dorf. Die Schiffe der Schweizerischen<br />
Bodenseeschifffahrt (SBS) verkehren unter<br />
anderem auf den Linien „Rohrschach-Lindau“,<br />
„Romanshorn-Kreuzlingen-Meersburg“, „Rohrschach-Rheineck“<br />
sowie „Immenstadt-Altau-Güttingen“.<br />
Eingesetzt werden bekannte Schiffe wie<br />
die „MS Alte Rhy“, die „MS Säntis“ oder die MS<br />
St. Gallen“. Neben den Kursschifffahrten sind Sonderfahrten<br />
im Angebot: für Partyfreudige, Fondue-<br />
Liebhaber oder Sommernachtsromantiker.<br />
Die andere Seite des Sees<br />
Anders jedoch als das Bodensee-Nordufer erscheint<br />
die Schweizer Seite viel weniger vom Tourismus<br />
überrannt. Alles geht hier etwas entspannter,<br />
gelassener zu. Auf schönen Uferpromenaden,<br />
an Badestränden, beim Flanieren durch malerische<br />
Städtchen, bei gediegenem Wein und köstlichem<br />
Käse. Die Feinschmecker-Fischrestaurants am Bodensee<br />
sind ohnehin Legende.<br />
wettgemacht mit den schönsten Blicken über den<br />
See, auf langen Streckenabschnitten. Wer das einmal<br />
gesehen hat an einem sonnigen Tag, der vergisst<br />
das nicht. Der Obersee gespickt mit weißen<br />
Segeln über dem blauen, silbrig blitzenden Wasser,<br />
so weit das Auge reicht! Sich vorstellen, über den<br />
Bodensee zu segeln und den rauhen Wind auf der<br />
Haut und die Gischt im Gesicht zu spüren! Und<br />
vom Ostschweizer Hausberg Säntis, für einen Tagesausflug<br />
von Kreuzlingen aus, wo wir uns aufhalten<br />
wollen, lässt sich der See mit einem Bergerlebnis<br />
verbinden. Eine Fahrt mit der Schwebebahn<br />
zum Gipfel des Säntis bietet sowohl einen Ausblick<br />
über den gesamten Bodensee als auch bis in die<br />
Alpen hinein, an klaren Tagen soll man sogar das<br />
Ulmer Münster noch erkennen.<br />
Mit einem Abstecher zum Säntis hätte man auch<br />
etwas verbunden, was man hier nicht missen sollte:<br />
die neue Touring-Route „Grand Tour of Switzerland,<br />
auch als „Route 66“ bezeichnet. Sie bietet<br />
Freunden des Sightseeing – ob auf dem Fahrrad, im<br />
Auto oder auf dem Motorrad - immer wieder diese<br />
unvergleichlich weiten Blicke über den Bodensee<br />
und führt über einer Länge von fünfundsiebzig<br />
Kilometern durchs gesamte schöne Thurgau. Den<br />
Namen haben wir doch schon einmal gehört... Ja,<br />
natürlich. Im Zusammenhang mit einer Weinsorte,<br />
sie heißt Müller-Thurgau. Es ist eine Kreuzung aus<br />
Riesling und Chasselas, in dieser Landschaft am<br />
Obersee hat sie ihren Ursprung.<br />
An der Thurgau-Touring-Route liegen gemütliche<br />
Hafenörtchen wie Uttwil, Kesswil, Güttingen,<br />
Alznau und Münsterlingen, allesamt<br />
wie geschaffen zum Flanieren, immer einen<br />
Aufenthalt wert. Und auch Kulturdenkmäler<br />
von Weltruf sind nicht weit. Nein, man ist hier<br />
nicht etwa in einem Niemandsland, abseits der<br />
großen Ereignisse. Es ist zwar ein Hinterland,<br />
aber eines mit vielen Überraschungen, vielen<br />
landschaftlichen und kulturellen Reizen.<br />
Auch für körperliche Aktivitäten, neben dem<br />
Wassersport, bietet sich einiges im Thurgau.<br />
Bedenkt man die tausend Kilometer Wanderwege<br />
und annähernd so vielen Radwege, die<br />
durch eine sanft hügelige Landschaft führen,<br />
zwischen Weiden, Obstplantagen und kleinen<br />
Weihern. Und immer wieder, in einer Kurve,<br />
bei einer Rast, geht der Blick über den See.<br />
Und wer es sportlicher mag oder es leisten<br />
kann, dem stehen insgesamt zweihundert Kilometer<br />
Inlineskate-Routen zur Verfügung,<br />
die Schönheit des Thurgaus inbegriffen.<br />
1<br />
Wenn auch von dieser Seeseite das Alpenpanorama<br />
nicht im Sichtbereich ist, so wird das
Region Bodensee<br />
Die Metropole am Schweizer Ufer<br />
Wir sind wieder zurück in Kreuzlingen, einer Stadt<br />
mit vielen Gesichtern: Internationaler Wirtschaftsstandort,<br />
gleichzeitig Zentrum von Sport- und Bildungseinrichtungen,<br />
von Kultur. Die Lage an der<br />
Grenze wurde hierorts schon lange als Chance und<br />
Herausforderung gesehen.<br />
Die Stadt Kreuzlingen entstand in den 1920er<br />
Jahren aus dem Zusammenschluss der drei Dörfer<br />
Egelshofen, Emmishofen und Kurzrickenbach.<br />
Der Name „Kreuzlingen“ geht zurück auf das 1125<br />
vom Bischof zu Konstanz gegründete Augustinerstift<br />
„cruzelin“. Das Kloster ist erhalten geblieben<br />
und wird heute als Pädagogische Maturitätsschule<br />
genutzt. Die Anlage des Klosters gehört zu den<br />
bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Das<br />
Seemuseum, das sich im Seeburgpark, direkt am<br />
See befindet, ist das einzige Schifffahrts- und Fischereimuseum<br />
der Ostschweiz und Süddeutschlands.<br />
Auch das Museum Rosenegg zeigt kulturgeschichtliche<br />
Ausstellungen der Region Kreuzlingen<br />
sowie regelmäßige Sonderausstellungen. Etwas<br />
Besonderes ist auch das Puppenmuseum auf dem<br />
Schloss Girsberg mit seiner umfangreichen,<br />
vielfältigen Sammlung aus ferneren Zeiten. Im alten<br />
Feuerwehrdepot, das heute auch das Rathaus<br />
von Kreuzlingen beherbergt, befindet sich das Feuerwehrmuseum.<br />
Wer Ruhe und Entspannung sucht, ist im Seeburgpark,<br />
der am Kreuzlinger Hafen beginnt, immer<br />
gut aufgehoben. Der direkte Zugang zum See ist<br />
in dem 2,5 Kilometer langen Park, der zu allerlei<br />
Streifzügen einlädt, überall möglich. Die schönen<br />
Wege führen zu lauschigen Plätzen, vorüber an<br />
Heil- und Gewürzpflanzengärten, einer Minigolfanlage<br />
und einem großen Kinderspielplatz. Im Seeburgpark<br />
befinden sich außerdem noch ein Planetarium<br />
mit Sternwarte und ein Tierpark mit seltenen<br />
Haustierrassen inmitten der Seeuferanlage, einer<br />
der schönsten in Europa. Im Restaurant Schloss<br />
Seeburg wird für das leibliche Wohl gesorgt und<br />
gerne eingekehrt. Im Sommer auf der Terrasse zu<br />
sitzen vor einer Tasse Kaffee, einem Glas Wein<br />
oder einem Weizenbier und den Blick über den See<br />
schweifen zu lassen ist alleine schon viel, sehr viel<br />
wert. Sitzen und schauen und nachdenken über den<br />
einen oder anderen möglichen Ausflug in die Umgebung,<br />
wo es viel zu entdecken gibt.<br />
Seeburgpark in Kreuzlingen<br />
Foto: Thurgau Bodensee © Christian Perret
Region Bodensee<br />
Ausflüge in die Umgebung<br />
Nur knapp zwei Kilometer südöstlich des Zentrums<br />
von Kreuzlingen liegt das größte Schutzgebiet von Pro<br />
Natura Thurgau mit den Lengwiler Weihern. Für Naturfreunde<br />
ein Muss. Nicht auslassen sollte man einen<br />
Besuch von Schloss Arenenberg in Salenstein, dem<br />
bekanntermaßen schönsten Schloss am Bodensee.<br />
Hortense am Bodensee, getrennt von ihrem Mann,<br />
verbannt und fern der Heimat, die sie sich hier neu<br />
schuf. Ihr ist der mediterrane Flair des Schlosses<br />
Arenenberg und seiner Anlagen zu verdanken. Sie<br />
malte viel, baute das Anwesen um und legte einen<br />
wunderschönen Landschaftsgarten an. Bei umfangreichen<br />
Renovierungsarbeiten hat man sich bemüht,<br />
alles wie zu Hortenses Zeiten nachzubilden. Bis auf<br />
die selten schönen Tapeten ihres Schlafgemachs,<br />
wo sie am 3. Oktober 1837 verstorben ist. Was sie<br />
schuf und man in ihrem Sinne erhalten hat, kommt<br />
heute den vielen Besuchern zugute.<br />
Fotos: Thurgau Bodensee © Helmut Scham, © Achim Mende, © Arenenberg<br />
Es thront bei Ermatingen, in nobler Halbhöhenlage<br />
mit Blick auf die Insel Reichenau - so nah! Ja,<br />
das gesamte Westende des Bodenses ist von dieser<br />
Anhöhe aus zu sehen! Hohe Bäume, Wiesenflächen<br />
und blumengeschückte Anlagen umgeben<br />
das Schloss, das wie in einem Abglanz italienischer<br />
Gefilde erscheint. Überhaupt, aber besonders an<br />
strahlenden Sommertagen, wirkt hier alles sehr<br />
mediterran. In Schloss Arenenberg, erbaut zwischen<br />
1540 und 1546, lebte von 1817 bis 1837 Hortense<br />
de Beauharnais. Sie war die Stieftochter von<br />
Napoleon I. und Tochter aus erster Ehe von Napoleons<br />
Frau Josephine Beauharnais. Hortense wurde<br />
mit Louis Bonaparte verheiratet, einem Bruder<br />
Napoleons, dem sie drei Kinder gebar. Doch eine<br />
glückliche Ehe war es nicht. Als 1815 Napoleons<br />
Reich unterging, flüchtete Hortense zunächst nach<br />
Konstanz, 1817 entschloss sie sich, Schloss Arenenberg<br />
zu kaufen. Mit einigen Unterbrechungen lebte<br />
Unterhalb des Schlosses Arenenberg liegt das malerische<br />
Fischerdorf Ermatingen. Der Ort kann es<br />
sich offenbar leisten, mit Langeweile zu werben:<br />
„Ermatingen hat nichts, tut nichts und bietet nichts.<br />
Nichts, was die Gäste in ihrer Ruhe stört. Nichts,<br />
was diese besonders erregt. Und schon gar nichts,<br />
bei dem sie sich den absoluten Kick und/oder gar<br />
eine Verletzung holen können.“<br />
Eine originelle, hintersinnige touristische Werbung,<br />
die man freilich vor dem Hintergrund unserer<br />
Zeit sehen muss.
Region Bodensee<br />
Alles ist hier auf Langsamkeit, Entspannung eingestellt.<br />
„Mehr erfahren über Langeweile?“, fragt<br />
die „Tourist Information“ am Bahnhofskiosk. Sein<br />
Team weiß alles dazu, empfiehlt die schönste Badeanstalt,<br />
reserviert gerne Tische in Restaurants<br />
mit ausgezeichneter Küche, die Übernachtung in<br />
gemütlichen Hotels „oder berät über ein gähnend<br />
langweiliges Unterhaltungsprogramm“. Ermatingen<br />
sei mit Abstand der langweiligste Ferienort der<br />
Schweiz und biete gerade deshalb Erholung pur:<br />
So lautet die Devise. Na denn. Warum nicht hier,<br />
am beschaulichen Untersee des Bodensees endlich<br />
der Entschleunigung frönen, barfuß am Strand<br />
oder durchs grüne Gras gehen und einen schönen,<br />
unangestrengten Tag ausklingen lassen? Vielleicht<br />
bei einem dieser erlesenen Weine aus den sonnenverwöhnten<br />
Nordhängen über dem See...<br />
Mehr Infos: www.thurgau-bodensee.ch<br />
Schleitheim<br />
im Naturpark Schaffhausen<br />
Wandern und Entdecken<br />
zwischen Deutschland<br />
und der Schweiz<br />
Die Gemeinde Schleitheim bietet nicht nur eine<br />
schöne Landschaft, sondern auch viele Erlebnisse<br />
für Jung und Alt. Schleitheim liegt im grenzüberschreitenden<br />
Naturpark Schaffhausen. Der<br />
reicht von der deutschen Gemeinde Lottstetten<br />
bis zur nördlichst gelegenen Schweizer Gemeinde<br />
Schleitheim.<br />
Wanderer kommen hier voll auf ihre Kosten. Wer den<br />
Weitblick sucht, ersteigt den Aussichtsturm auf dem<br />
Schleitheimer Schlossranden (896 m ü. M.). Das Panorama<br />
reicht vom Feldberg bis zum Säntis in den Alpen.<br />
Schleitheim im Naturpark Schaffhausen<br />
Wandern Sie auf dem Tar-da-da-Erlebnisweg<br />
Oder auf dem Täuferweg ins Museum<br />
Schleitheimertal.<br />
Besuchen Sie das Gipsmuseum mit Gipsstollen<br />
oder das römische Thermenmuseum Iuliomagus<br />
Grüezi und willkommen im wanderbaren Schleitheim / Schlaate<br />
CH-8226 Schleitheim, Grenzübergang Stühlingen<br />
www.randental.ch/www.museum-schleitheim.ch/www.roemerstrasse.net<br />
Familien nehmen den Tar-da-da-Erlebnisweg, über den<br />
man auch zum Gipsmuseum gelangt. Dessen letzter noch<br />
begehbarer Gipsstollen führt rund 150 Meter tief ins Berginnere<br />
und endet bei einem kleinen See. Wer hingegen<br />
schon immer einmal sehen wollte, wie die alten, hier siedelnden<br />
Römer denn badeten, kann das Thermenmuseum<br />
Iuliomagus auf der Römerstraße Neckar-Rhein besichtigen.<br />
Ein Ort der Schleitheimer Geschichte ist das Museum<br />
Schleitheimertal. Zeitgeschichte bis vor 2000 Jahren<br />
wird hier begreifbar. Herzstück des Museums ist ein<br />
Originaldruck des „Schleitheimer Bekenntnis“ um 1550,<br />
ausgestellt im Täuferzimmer, wo man sich über die Geschichte<br />
der Wiedertäufer informieren kann. Es lohnt sich<br />
also, diese einzigartige Gegend und Schleitheim einmal<br />
kennenzulernen.<br />
Fotos: Verkehrsverein Schleitheim
Tipps für Trips<br />
Skurriles Freiburg<br />
Historix-Tours führt<br />
spannungsreich durch Freiburg von Hartmut Stiller<br />
Wir starten auf dem Rathausplatz, der auf der westlichen<br />
Seite von den Fassaden des Neuen und des<br />
Alten Rathauses geprägt ist. Gegenüber stehen die<br />
Überreste des ehemaligen Franziskanerklosters<br />
mit Kirche und östlichem Kreuzgang. Der südliche<br />
und westliche Kreuzgang wurde um 1845<br />
abgebrochen, um den heutigen Platz zu erschaffen.<br />
Später, als das Kloster längst nicht mehr als solches<br />
existierte, prägte der streitbare Pfarrer Heinrich<br />
Hansjakob (1837-1916) diesen Ort. Neben<br />
seiner seelsorgerischen Tätigkeit schrieb er über<br />
70 Bücher und Schriften, war Politiker – und als<br />
katholischer Geistlicher Vater (!) von vier Kindern.<br />
Die alte Klosterkirche hatte ursprünglich – einem<br />
Bettelorden gemäß – keinen hohen Turm. Das wollte<br />
Hansjakob ändern und plante einen solchen direkt<br />
auf dem Platz nahe des Hauptportals. Dies begrüßte<br />
zwar der damalige Oberbürgermeister Otto Winterer<br />
grundsätzlich, denn seine Devise war „Dörfer haben<br />
Dächer, Städte haben Türme“ (so stockte er u.a. das<br />
Martins- und das Schwabentor auf das Dreifache<br />
auf). Doch der Turm der Martinskirche hätte ihm<br />
am geplanten Ort den Blick von seinem Büro auf<br />
den Münsterturm verbaut. Und so legte er sein Veto<br />
ein – Hansjakob musste den Turm an’s südöstliche<br />
Ende der Kirche verlegen. Dort steht er noch heute.<br />
Foto: HISTORIX-TOURS
Tipps für Trips<br />
Klappe auf!<br />
Filmtour mit Hartmut Stiller<br />
Innerhalb des ehemaligen<br />
Kreuzganges steht das Denkmal<br />
von Bertold Schwarz, dem<br />
die Sage andichtet, er habe eines<br />
Abends in den Kellergewölben<br />
des Klosters das Schießpulver<br />
entdeckt. Eine Tafel erinnert<br />
an sein Wirken, wenngleich die<br />
Legende wohl nicht ganz zu<br />
halten ist. Zwar hat wohl ein Bewohner<br />
des Klosters eine Waffe<br />
– die mauerbrechende „Steinbüchse“<br />
– entwickelt, aber nicht<br />
das Schießpulver – das waren<br />
bereits um 1000 die Chinesen.<br />
Und ein Mönch mag er auch nicht gewesen sein, vielmehr<br />
ein exilsuchender Experimentator, der mit der<br />
weltlichen Obrigkeit in Konflikt geraten war. Denn<br />
die neue Waffe ließ die bisher sehr sicher wirkenden<br />
Stadt- und Burgmauern sehr verletzlich erscheinen.<br />
Die Waffe konnte man zwar nicht mehr verhindern,<br />
aber den Erfinder zumindest bestrafen. Tauchte der<br />
weltliche Erfinder daher im Kirchenasyl spendenden<br />
Kloster unter, um später ganz aus der Stadt zu verschwinden?<br />
Jahre später tauchte er zumindest in Böhmen<br />
wieder auf, und da er als Alchemist „Gotteslästerung“<br />
betrieb, wurde er als Ketzer in Prag zum Tode<br />
auf dem Scheiterhaufen verurteilt.<br />
Aber die Sage vom Mönch, der das Schießpulver<br />
entdeckt haben soll, hält sich weiter. John LeCarré<br />
schrieb z.B. in seinem Agentenroman „Die Libelle“<br />
(1983): „Er war Franziskaner, ein berühmter Alchemist,<br />
der Erfinder des Schießpulvers. Er liebte Gott<br />
so sehr, dass er all seinen Geschöpfen beibrachte, sich<br />
gegenseitig in die Luft zu jagen. Daher haben die guten<br />
Bürger von Freiburg ihm ein Denkmal gesetzt.“<br />
Wir verlassen den Platz durch die nördlich der Kirche<br />
verlaufende Franziskanergasse und kommen vorbei<br />
am Haus „zum Walfisch“. Hier befand sich einst<br />
ein Hexenkonvent – zumindest wenn man dem Film<br />
„Suspiria“ von Dario Argento (1977) glauben mag.<br />
Der Horrorklassiker spielt in Freiburg und blutige,<br />
schockierende Dinge ereignen sich hinter diesen<br />
Mauern. Übrigens so schockierend, dass die Verantwortlichen<br />
der Sparkasse damals die Dreharbeiten<br />
nicht am eigenen Bau wissen wollten, und wohl deshalb<br />
wurde die Fassade des Hauses in Italien in einem<br />
Studio nachgebaut.<br />
Wir betreten die Kaiser-Joseph-Straße, biegen nach<br />
links und kommen zu einem sehr modernen Gebäude<br />
(Buchhandlung Thalia). Hier stand einst das<br />
Stadthaus des Ignaz von Gleichenstein, der eine enge<br />
Freundschaft mit einem berühmten Komponisten<br />
pflegte: Ludwig van Beethoven. Ignaz (be)riet seinen<br />
Freund sowohl in beruflichen<br />
wie auch privaten Angelegenheiten.<br />
Die innige Beziehung<br />
geriet allerdings wegen Frauen<br />
in’s Wanken. Ignaz hatte in<br />
dieser Hinsicht einen größeren<br />
Erfolg als sein Freund, der mehr<br />
oder minder Single war. Und so<br />
bat der Komponist: „Kannst Du<br />
mir helfen, eine Frau zu suchen?<br />
Wenn Du in Freiburg eine schöne<br />
findest, die vielleicht meinen<br />
Harmonien einen Seufzer<br />
schenkt, so knüpf im voraus<br />
an. Schön muss sie aber sein,<br />
(nichts) nicht Schönes kann ich nicht lieben, sonst<br />
müsste ich mich selbst lieben.“ (Brief, März 1809)<br />
Als Ignaz mit einer gewissen Anna von Malfatti liiert<br />
war, dachte er daher auch pflichtbewusst an seinen<br />
Freund und vermittelte diesem ein Date mit deren<br />
Schwester. Alleine: das Date sollte einmalig bleiben<br />
und Ludwig war derartig frustriert, dass auch die<br />
Freundschaft zu Ignaz darunter litt. Viele Jahre lang<br />
brach der Kontakt ab, als Beethoven aber 1827 auf<br />
dem Sterbebett lag, war es Ignaz, der treu zu ihm<br />
eilte und in den letzten Stunden nicht von seiner Seite<br />
wich. Und nur ein Jahr später schon folgte Ignaz seinem<br />
Freund Ludwig in’s Reich der Toten.<br />
Durch die Marktgasse gelangen wir zum Münsterplatz<br />
und zum Kornhaus. Das Gebäude war einst<br />
der Kornspeicher der Stadt, die Metzig (also das<br />
Schlachthaus) und der Tanz- und Festsaal.<br />
Die Kombination Metzig und Festsaal wurde allerdings<br />
spätestens dann problematisch, als das Theater<br />
hier eingerichtet wurde. Der Kulturgenuss verringerte<br />
sich bei vielen Besuchern, weil aus der darunterliegenden<br />
Metzig „üble Gerüche“ herauf stiegen und<br />
der Absatz von Riechfläschchen zunahm. 1763 wurde<br />
dann die Metzig in die Vorstadt verlegt.<br />
In dem Freiburger Theater traten übrigens berühmte<br />
Persönlichkeiten auf. Der Schauspieler, Sänger und<br />
Komponist Albert Lortzing (1801-51) gab hier spontan<br />
in der Pause sein Debüt, als er als 12jähriger auf<br />
die Bühne sprang und das Publikum mit komischen<br />
Geschichten verzückte. Und auch der Student Conradin<br />
Kreutzer (1780-1849) präsentierte hier 1800<br />
sein erstes Singspiel der Öffentlichkeit, später sollte<br />
er immerhin rund 50 Opern (u.a. “Das Nachtlager in<br />
Granada”) komponieren.<br />
Hier endet unser kurzer Spaziergang, doch wenn Sie<br />
mehr Anekdoten hören möchten, so seien Ihnen die<br />
Führungen von Historix-Tours wärmstens empfohlen.<br />
Infos: www.historix-tours.de<br />
Fotos: HISTORIX-TOURS
Individuelle Mode<br />
und Accessoires<br />
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2<br />
3<br />
76
Tipps für Trips<br />
Nicht nur für Keramikfans<br />
Das Keramikmuseum in Staufen<br />
verbindet Tradition und Gegenwart<br />
von Friederike Zimmermann<br />
Außenansicht des Staufener Keramikmuseums<br />
Ausstellung<br />
„Sibylle Meier“<br />
Fotos: Friederike Zimmermann, Keramikmuseum Staufen<br />
Es befand sich einmal am Rande der Staufener Altstadt ein<br />
Hafnerhaus, darin lebten und arbeiteten seit 1898 der Hafnermeister<br />
Josef Maier und seine Ehefrau mit der gemeinsamen<br />
Tochter Emma… Was sich auf der Homepage der Stadt Staufen<br />
wie ein Märchen liest, ist wahrhaftig wunderbare Realität.<br />
Denn dieses Haus steht noch immer und beherbergt heute –<br />
als letztes verbliebenes Zeugnis der seit dem Mittelalter lebendigen<br />
Töpfertradition in der Stadt – ein Keramikmuseum.<br />
Dies ist ein Ort, der nicht nur Keramikfans fasziniert. Denn<br />
dieses Haus stellt sich quasi selbst aus: Es dient nicht nur als<br />
Museum für Schätze aus vergangenen und auch heutigen<br />
Zeiten, sondern ist im Besitz einer original eingerichteten<br />
Werkstatt mit einer Tongrube, der Töpferscheibe mit Fußantrieb,<br />
Glasurmühle und zwei unter Denkmalschutz stehenden<br />
Holzbrennöfen. Um diese Werkstatt zu besichtigen begibt man<br />
sich ins Untergeschoss. Dort finden sich auch Regale mit unzähligen<br />
kleinen oder großen, buntgemusterten oder farbig<br />
schlicht gehaltenen Gefäßen, dass einem schier die Augen<br />
übergehen; sämtlich aus der Hand Josef Maiers (1871-1948),<br />
dem letzten seiner Art in Staufen.<br />
Für den Handwerker, der keramische Gefäße herstellte, gab<br />
es im deutschen Sprachraum unzählige Berufsbezeichnungen.<br />
Hier im südwestdeutschen Raum ist der Ausdruck „Hafen“ für<br />
Topf geläufig. Von ihm leitete sich schließlich die Berufsbezeichnung<br />
„Hafner“ ab. War der Hafnermeister für die Form<br />
der Gefäße zuständig, so oblag in der Regel den Frauen der<br />
Familie die dekorative Bemalung, welche in diesem Hause<br />
vor allem Josef Maiers Tochter Emma (1903-1990) mit Leidenschaft<br />
ausführte. Besonders gelungene Keramikarbeiten<br />
ihres Vaters (und später auch ihres Mannes, des am Bauhaus<br />
ausgebildeten Kunstkeramikers Egon Bregger) begann sie bereits<br />
in den 30er Jahren zu sammeln. Ausgestellt sind sie heute<br />
im Keller und im Dachgeschoss. Sie war es auch, die (schon<br />
früh verwitwet) zeitlebens an ihrem Willen strickte, aus ihrem<br />
Elternhaus eines Tages ein Keramikmuseum zu machen.<br />
Eröffnet wurde dieses schließlich im Juli 1991, ein Jahr nach<br />
ihrem Tod, als Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums<br />
Karlsruhe.<br />
Doch nicht nur der historischen Keramik widmet sich dieses<br />
Museum, vielmehr verbindet es auf wunderbare Weise<br />
Tradition und Gegenwart: Letzterer bietet das Erdgeschoss<br />
eine Bühne, hier zeigt das Badische Landesmuseum unter<br />
der Leitung von Flawia Figiel seine Jahresausstellungen.<br />
In diesem Jahr werden „Magische Kristalle“ präsentiert, mithin<br />
Exponate, deren Kristallglasur frappierende Effekte zeitigt.<br />
Ein Verfahren, das im Übrigen nur wenige Keramiker<br />
beherrschen; entsprechend erlesen ist diese Schau. Im Dachgeschoss<br />
befinden sich farbige Tonplastiken der bekannten<br />
Staufener Keramikerin Elisabeth Winter-Bonn (1919-2003),<br />
die ihre Arbeiten dem Museum vermacht hatte.<br />
Auch nebenan, im kleinen Erweiterungsneubau, ist zeitgenössische<br />
Keramik hautnah zu erleben. Dort richtet der „Förderkreis<br />
Keramikmuseum Staufen e.V.“ jährlich sechs Studioausstellungen<br />
mit international bedeutenden Keramikern aus,<br />
kuratiert von der Expertin Maria Schüly. 1994 wurde der Förderverein<br />
mit dem Ziel gegründet, das Keramikmuseum für<br />
Fans wie für Laien gleichermaßen zu einem lebendigen Ort<br />
der Begegnung zu machen. Heute hat sich das Studio längst<br />
zum bedeutenden Forum internationaler Keramik entwickelt.<br />
„Magische Kristalle“<br />
Jahresausstellung des Badischen Landesmuseums,<br />
noch bis 30. November.<br />
Sibylle Meier (Zürich), 23. März bis 13. Mai,<br />
Studioausstellung.<br />
Keramikmuseum Staufen<br />
Wettelbrunner Straße 3, 79219 Staufen<br />
Weitere Studioausstellungen unter: www.keramikmuseum-staufen.de<br />
Blick<br />
in die Werkstatt
Tipps für Trips<br />
Kreisel, Jumps<br />
und Tunnels<br />
Vogelfreuden<br />
Sommerrodelbahn Gutach<br />
im Kinzigtal<br />
Der Vogelpark<br />
Steinen<br />
In idyllischer Lage am Hang, hoch über den Vogtsbauernhöfen,<br />
lädt die Sommerrodelbahn ein, über das Kinzigtal<br />
zu schweben und zu schlittern. Ein automatischer Lift<br />
bringt die Gäste zur Bergstation, von wo aus es im Bob<br />
auf eine rasante Abfahrt über 1.150 Meter geht. Kreisel,<br />
Jumps und Tunnels sorgen für Abwechslung entlang der<br />
Strecke, die bereits von Kindern ab acht Jahren selbstständig<br />
genutzt werden kann. Wer zwischen drei und sieben<br />
ist, darf aber auch einsteigen – in Begleitung eines Erwachsenen.<br />
Besonders spannend wird die Fahrt dadurch,<br />
dass jeder Schlitten mittels seitlicher Hebel gebremst oder<br />
beschleunigt werden kann. Und sollte es einmal regnen,<br />
dann werden den Bobs Regenhauben aufgesetzt – und die<br />
Fahrt kann als spritziges Vergnügen fortgesetzt werden.<br />
Auf die jüngsten Besucher warten beim Biergarten ein<br />
Spielplatz und Minikarts.<br />
www.schwarzwaldrodelbahn.de<br />
26<br />
Der Vogelpark Steinen liegt mitten im Dreiländereck<br />
Deutschland, Frankreich, Schweiz. In einer idyllischen<br />
Talsenke, abgeschirmt vom Verkehr, warten spannende<br />
Begegnungen mit kostbaren Vögeln und anderen Tieren.<br />
Die beiden Highlights sind die täglichen Greifvogel-<br />
Flugshows mit Adlern, Falken und Eulen um 11 und 15<br />
Uhr. Mutige Kinder können vor der Flugshow unter Anleitung<br />
einen kleinen zahmen Greifvogel fliegen lassen.<br />
Nahe der Falkner-Arena erfolgen um 12 und 16 Uhr die<br />
beliebten Berberaffen-Fütterungen. Mit den begehbaren<br />
Sittich-Freiflugvolieren, dem Nistkasten-Lehrpfad oder<br />
dem neuen Uhu-Labyrinth sind echter Entdeckerspaß<br />
garantiert. Grillplätze, Spielplätze oder eine Wassertretanlage<br />
bieten zwischendurch Entspannung.<br />
Für Kids zwischen 6 und 16 Jahren werden in den Sommerferien<br />
spannende Ferien-Aktionen angeboten. Ab Mai<br />
bis Oktober kann man an Falkner-Spezial-Programmen<br />
teilnehmen. Der Park ist täglich geöffnet von Ende März<br />
bis Anfang November.<br />
www.vogelpark-steinen.de 88<br />
Fotos: Schwarzwaldrodelbahn (links), Vogelpark Steinen (rechts)
Tipps für Trips<br />
82<br />
Freizeitvergnügen<br />
in der Tannenmühle<br />
Fotos: Landkreis Waldshut © Klaus Hansen (oben), Schwarzwaldgasthof Tannenmühle (unten)<br />
Erlebnisgasthof<br />
mit neuem Indoorspielplatz<br />
Die Tannenmühle liegt im romantischen<br />
Schlüchttal im Naturpark Südschwarzwald<br />
als einzigartiges Schwarzwaldidyll<br />
abseits der Straße, umgeben<br />
von herrlichen Wäldern und Wiesen.<br />
Das gemütliche Schwarzwaldrestaurant<br />
bietet neben Forellenspezialitäten<br />
aus eigener Zucht vorwiegend regionale<br />
Gerichte. Dazu stehen im familien- und<br />
wanderfreundlichen Hotel über 18 komfortabel<br />
eingerichtete Zimmer zur Verfügung.<br />
Als Erlebnisgasthof bietet die Tannenmühle<br />
ein einzigartiges Freizeitvergnügen<br />
mit großem Tierpark inklusive<br />
Streichelzoo, Abenteuer- und Wasserspielplatz,<br />
Indoorspielplatz, Museumsmühle<br />
sowie eigener Kapelle.<br />
Schwarzwaldgasthof Tannenmühle<br />
Familie Guido Baschnagel, Tannenmühleweg 5<br />
79865 Grafenhausen, www.tannenmuehle.de 65
Tipps für Trips<br />
„Jardin remarquable‘‘<br />
Der Zoologisch-botanische Garten<br />
in Mulhouse feiert 150. Jubiläum<br />
Hoch zu den Wipfeln<br />
Der Baumkronenweg Waldkirch<br />
Der zoologisch-botanische Garten von Mulhouse ist einer<br />
der ältesten Frankreichs. Entstanden 1868, beherbergt er<br />
1200 Tiere unterschiedlicher Arten sowie 3500 Pflanzenarten<br />
in einer 25 Hektar großen, natürlich angelegten<br />
Landschaft. Zu sehen sind zahlreiche bedrohte Tiere wie<br />
Eisbären, Grevy Zebras, Lemuren, Raubkatzen, Prinz Alfred<br />
Hirsche, Ibisse oder der Rosa Löffler.<br />
Seines botanischen Reichtums wegen bekam der Park die<br />
Auszeichnung „Jardin remarquable‘‘.<br />
Dieses Jahr feiert der zoologisch-botanische Garten in Mulhouse<br />
sein 150. jähriges Jubiläum. Gefeiert wird mit zahlreichen<br />
Veranstaltungen und Aktionen das ganze Jahr über.<br />
www.zoo-mulhouse.fr<br />
www.schwarzwaldrodelbahn.de © Michel Foos<br />
Der Zoo Mulhouse<br />
erwartet Sie!<br />
Der zoologisch-botanische Garten<br />
von Mulhouse ist einer der ältesten<br />
Frankreichs und beherbergt 1200<br />
Tiere in 170 verschiedenen Gattungen<br />
und 3500 Pflanzenarten auf einer<br />
Fläche von 25 Hektar. Sie werden<br />
zahlreichen bedrohten Tieren sowie<br />
Eisbären, Grevy Zebras, Lemuren,<br />
Raubkatzen, Prinz-Alfred-Hirschen,<br />
Ibissen und Rosalöfflern begegnen.<br />
Dank dieser Vielzahl an Tieren und<br />
Pflanzen bekam der Park das Label<br />
„Jardin remarquable‘‘ .<br />
Dieses Jahr feiern wir das 150. Jubiläum.<br />
Zu diesem Geburtstag werden<br />
zahlreiche Ereignisse und Animationen<br />
das ganze Jahr über stattfinden.<br />
Parc zoologique et botanique<br />
111 avenue de la 1ere D.B.<br />
68100 MULHOUSE – France<br />
zoo@mulhouse-alsace.fr<br />
www.zoo-mulhouse.com<br />
79<br />
In rund 27 Meter Höhe lädt der Baumkronenweg Waldkirch<br />
dazu ein, die Natur aus einer neuen Perspektive zu entdecken.<br />
Ausgangspunkt ist ein 1,2 Kilometer langer Wanderweg,<br />
der als Sinnesweg angelegt ist. Verschiedene Stationen<br />
laden zum Fühlen, Hören, Tasten, Riechen und Sehen ein.<br />
Hier bietet sich die Gelegenheit, den Wald und vor allem<br />
die Baumwipfel sowie die verschiedenen Baumarten zu erkunden.<br />
Dies geschieht auf einem rund 200 Meter langen<br />
Weg – bestehend aus einer Holz-Stahl-Konstruktion – wo<br />
man von einem Aussichtsturm zum nächsten laufen kann.<br />
Von den Plattformen breitet sich ein großartiger Ausblick<br />
aus auf die umliegende Berglandschaft des Schwarzwalds,<br />
das Elztal, den Breisgau und bei entsprechender Wetterlage<br />
die Vogesen in Frankreich. Direkt vor der Nase zeigt<br />
sich allerdings die faszinierende Flora und Fauna in luftiger<br />
Höhe.<br />
Den Rückweg aus den Wipfeln des Waldes kann man über<br />
die 185 Meter lange Highspeed-Röhrenrutschbahn wählen,<br />
schnurstracks ist man wieder beim Ausgangspunkt<br />
des Baumkronenwegs Waldkirch.<br />
www.baumkronenweg-waldkirch 41<br />
Fotos: Michel Foos (links), Baumkronenweg Waldkirch (rechts)
Tipps für Trips<br />
Action und Spaß<br />
Die KinderGalaxie<br />
in Freiburg<br />
Ob es regnet, donnert oder schneit, die KinderGalaxie in der<br />
Basler Landstraße 17, Freiburg bietet seit 12 Jahren wetterunabhängigen<br />
Spaß in großen Räumen. Da kann kein Kind<br />
mehr stillsitzen. Es warten Riesen-Trampoline, verschiedene<br />
Hüpfburgen, das Riesenkletterlabyrinth mit Rutschen, die<br />
Elektrokart-Bahn mit flotten Flitzern, die interaktive EyePlay<br />
und das Fußballfeld. Und auch die Kleinen kommen auf ihre<br />
Kosten. Der rundum erneuerte Kleinkindbereich wartet mit<br />
vielen, neuen Attraktionen. Erwachsene spielen entweder mit<br />
ihren Kids beim Tischtennis, Tischkicker oder Airhockey oder<br />
liefern sich heiße Laserblast-Duelle in der LaserGamesArena.<br />
Entspannter geht es hingegen beim Billard zu. Oder man<br />
macht richtig Pause im gemütlichen Bistro. Spaß gibt es also<br />
für jeden und damit für die ganze Familie.<br />
60<br />
Am Anfang war das Feuer<br />
Das Alamannen-Freilichtmuseum<br />
in Vörstetten<br />
Hofbelebungen finden im Juni, Juli,<br />
August und September statt<br />
Fotos: KinderGalaxie (oben), Michael Arendt (unten)<br />
Saisoneröffnung: Samstag, 28.04.<strong>2018</strong>, 11-18 Uhr<br />
Internat. Museumstag: Sonntag, 13.05.<strong>2018</strong>, 11-18 Uhr<br />
Hofbelebungen: Juni, Juli, August, September<br />
aktuelle Termin siehe Internetseite<br />
„Feuer und Licht“: Samstag, 03.11.<strong>2018</strong>, 16-20 Uhr<br />
ALAMANNEN-<br />
MUSEUM<br />
VÖRSTETTEN<br />
Freilichtmuseum<br />
Öffnungszeiten:<br />
Freilichtsaison (Mai - Okt.):<br />
Donnerstag: 10 - 17 Uhr<br />
Freitag:<br />
Samstag:<br />
10 - 15 Uhr<br />
14 - 18 Uhr<br />
Denzlingerstr. 24a www.alamannen-museum.de<br />
79279 Vörstetten info@alamannen-museum.de<br />
Tel.: 07666 88 200 42 Eintritt: 4.- € Erw., erm.: 2.- €<br />
Zwischen Schwarzwald und Kaiserstuhl, verkehrsgünstig<br />
direkt vor den Toren Freiburgs, liegt die Gemeinde Vörstetten.<br />
In einem Freilichtmuseum am nördlichen Ortsrand<br />
des idyllischen Fachwerkortes können sich Jung und<br />
Alt auf eine Zeitreise in die Spätantike begeben – genauer<br />
gesagt: ins 4. und 5. Jahrhundert n. Chr., als links des<br />
Rheins im heutigen Elsass noch die Römer herrschten und<br />
sich als alamanni bezeichnete Germanen im Breisgau niederließen.<br />
Auf über 4.000 Quadratmeter wird hier die Geschichte<br />
zum Erlebnis. Auf Grundlage archäologischer Ausgrabungen<br />
präsentiert sich den Besuchern ein komplett rekonstruiertes<br />
Gehöft aus der Zeit der frühen Alamannen.<br />
Hauptgebäude, Speicherbau, Grubenhaus, Handwerkerhaus,<br />
Schmiede- und Töpferwerkstätten, Backofen,<br />
Brunnen und Schaugarten mit alten Getreidesorten,<br />
Färbepflanzen und Kräutern sowie eine heidnische Kultstätte<br />
laden zum Lernen, Entdecken und Staunen ein. Im<br />
Museumsgebäude sind Originalfunde zu sehen, ferner<br />
Sonderausstellungen sowie die Themen „Vom Korn zum<br />
Brot“ und „Am Anfang war das Feuer“. Wie haben die<br />
Alamannen gewohnt und gearbeitet? Wie haben sie sich<br />
gekleidet? Darsteller im authentischen alamannischen<br />
Erscheinungsbild sowie Schmuckherstellung, Drechseln,<br />
Töpfern, Schmieden, Feuermachen und vieles mehr ziehen<br />
die großen und kleinen Gäste in den Bann: Erleben<br />
Sie, wie der Alltag der Brisigavi vor 1600 Jahren zu neuem<br />
Leben erwacht!<br />
www.alamannen-museum.de<br />
51
Tipps für Trips<br />
Grüner bauen<br />
und befestigen<br />
Musik in<br />
stilechtem Ambiente<br />
Nachhaltige Verbindungen<br />
mit fischer eingehen<br />
Anne Haigis<br />
Hera Lind<br />
Sinfonieorchester der Hochschule mit „Salomes Tanz“ von Richard Strauss<br />
Waldachtal-Tumlingen im Nordschwarzwald ist einer der<br />
innovativsten Standorte in Deutschland, fand die Bundesregierung.<br />
Dies ist der Unternehmensgruppe fischer und<br />
ihrem „greenline“ Sortiment zu verdanken.<br />
Dabei handelt es sich um die weltweit ersten Befestigungssysteme<br />
am Markt, die zu mindestens 50 Prozent aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen bestehen. Im Rahmen ihrer Hightech-Strategie<br />
stellte die Bundesregierung die „greenline“<br />
daher als eines von zehn ausgewählten Zukunftsprojekten<br />
heraus (www.zukunfts-orte.de).<br />
Die Unternehmensgruppe fischer ist mit ihren Unternehmensbereichen<br />
fischer Befestigungssysteme, fischer<br />
automotive systems, fischertechnik, fischer Consulting<br />
und LNT Automation weltweit aktiv. Zugleich bleiben<br />
die Schwarzwälder ihrer Heimat treu. Seit der Unternehmensgründung<br />
vor 70 Jahren befindet sich der Stammsitz<br />
in Waldachtal-Tumlingen. fischer kann auf über 1.500<br />
Schutzrechte und mehr als 15.000 Artikel verweisen.<br />
Konzerte in der<br />
Musikstadt Trossingen<br />
2010 war es endlich soweit: Das Dr.-Ernst-Hohner-Konzerthaus<br />
in Trossingen wurde renoviert und erschien<br />
fortan in einem neuen Look, ganz mit dem Charme der<br />
50er- und 60er-Jahre. Die herausragende Akustik wird<br />
auch <strong>2018</strong> wieder mit großen Musikevents bewiesen. „Die<br />
Lange Nacht der Liedermacher“ am 30. April bringt mit<br />
Purple Schulz, Anne Haigis und Marcel Brell beste Liedermachertradition<br />
nach Trossingen. Klassisch wird es<br />
mit der „Langen Nacht der Trossinger Konzertsäle“ am 9.<br />
Mai. Hier präsentieren sich die vier großen Trossinger Musikinstitute<br />
mit großen Kompositionen und sattem Klang.<br />
Höhepunkt ist das Sinfonieorchester der Hochschule unter<br />
Sebastian Tewinkel mit einer Tschaikowsky-Sinfonie und<br />
Opernarien. Ganz anders, nämlich witzig, wirds mit der<br />
Autorin und TV-Moderatorin Hera Lind und ihrer Lesung<br />
„Vom Superweib zum Schleudergang“. Ihre furiose Show<br />
am 13. Mai bringt das Publikum zum Lachen.<br />
www.trossingen.de<br />
25<br />
Fotos: Fischerwerke (links), Trossingen, ©Tina Graf VERLAGS GRUPPE RANDOM HOUSE GmbH, Trossingen (rechts)
Tipps für Trips<br />
Fort de Mutzig<br />
Im Zeichen deutschfranzösischer<br />
Freundschaft<br />
Foto: Fort de Mutzig<br />
Die Feste Kaiser Wilhelm II oder Fort de Mutzig<br />
ist ein Symbol für die fatale Unsinnigkeit des Ersten<br />
Weltkriegs. An diesem deutsch-französischen<br />
Ort wird über die Geschichte beider Nationen gesprochen,<br />
ohne Tabus und Schuldgefühle. Darüber<br />
steht das europäische, mahnende Credo, dass Nationalismus<br />
und Militarismus immer zum Krieg<br />
führen werden. Seit Jahren macht der Verein der<br />
Feste Kaiser Wilhelm II durch Führungen darauf<br />
aufmerksam. Schließlich kostete der Weltkrieg, der<br />
vor 100 Jahren endete, in vier Jahren und drei Monaten<br />
über 10 Millionen Menschen das Leben, 20<br />
Millionen kamen als Invalide oder schwerverwundet<br />
nach Hause zurück. Zum Jahrhundertjahr des<br />
Kriegsendes präsentiert der<br />
Verein der Feste nun vielfältige<br />
Ausstellungen und ein<br />
Sonderwochenende.<br />
Ab April wird eine Foto-Video-Ausstellung<br />
in die Führungen<br />
integriert.<br />
Ein künstlerischer Zugang<br />
bietet neue Einsichten und<br />
einen neuen Blick auf die<br />
Feste. In einem zweiten<br />
Raum wird eine Street Art-<br />
Ausstellung eingerichtet.<br />
Jugendliche gestalten unter<br />
Anleitung eines Profikünstlers<br />
ihren eigenen, kreativen<br />
Blick auf den Ersten<br />
Weltkrieg. Die Artillerie-<br />
Ausstellung wird hingegen<br />
in einen neuen, restaurierten<br />
Nähe Straßburg bei Dinsheim/Bruche<br />
F e s t e<br />
Raum verlegt. Hinzu kommen das neue Modell des<br />
Panzerbeobachtungsturms 94 sowie Neuerungen<br />
bei den Türmen und Munitionspressen.<br />
Am 29. und 30. September organisiert der Verein<br />
in Kooperation mit dem Tourismusbüro Molsheim-<br />
Mutzig das „Wochenende des Friedens“. Zum Anlass<br />
des 100-jährigen Friedensschlusses kommen<br />
BesucherInnen von beiden Seiten des Rheins zum<br />
Fort de Mutzig. Dort erwartet sie eine Führung<br />
mit einer anschließenden Fotoausstellung zur Geschichte<br />
der Feste. Zum Abschluss der beiden Tage<br />
am „Wochenende des Friedens“ präsentiert eine<br />
halbstündige multimediale Darstellung die Geschichte<br />
von 1871-1918.<br />
F o r t d e M u t z i g<br />
Mehr als nur eine Festung …<br />
info@fort-mutzg.eu<br />
Tel. +33 608 841 742<br />
Führungen auf Deutsch<br />
vom 1/11 bis 31/03: Sa. u. So. 13:30<br />
vom 1/04 bis 31/06 u. 16/09 bis 31/10:<br />
Mo. bis Fr. 13:30 / Sa. u. So. 13:30<br />
u. 14:30<br />
vom 1/07 bis 15/09, täglich:<br />
10:30, 13:30 u. 14:30<br />
Région<br />
Molsheim-<br />
Mutzig<br />
A Entdecken<br />
A Erleben<br />
A Genießen<br />
A Übernachten<br />
w w w . o t - m o l s h e i m - m u t z i g . c o m<br />
Herzen des Elsass, das Elsass im Herzen<br />
infos@ot-molsheim-mutzig.com<br />
Tel. +33 3 88 38 11 61
Tipps für Trips<br />
Unterwegs mit den<br />
Botschaftern des Naturparks<br />
Jahresprogramm <strong>2018</strong><br />
der Gästeführer<br />
Bereits im März startete das Jahresprogramm <strong>2018</strong><br />
der Gästeführer im Naturpark Südschwarzwald.<br />
Darin werden 13 ganz unterschiedliche Touren<br />
vorgestellt und laden zum Entdecken von Natur,<br />
Geschichte, Brauchtum und Kulinarik ein.<br />
Die „Magd vom Bierhus“, mit bürgerlichem Namen Angelika Edlefsen,<br />
zeigt den Gästen Neustadt<br />
Mit Gästeführer Oliver Haury und seinem Eselpärchen<br />
unterwegs zu den Heil- und Wildkräutern im Hotzenwald<br />
Schwarzwald bedeutet für viele Bollenhut, Kuckucksuhren,<br />
Schinken, Kirschwasser und Wald.<br />
Die Region hat jedoch noch viel mehr zu bieten:<br />
traumhafte Ausblicke, wildromantische Schluchten,<br />
duftende Wiesen, schattige Wälder, sprudelnde<br />
Bäche und klare Bergseen. Eindrucksvolle<br />
Schwarzwaldhöfe, romantische Städtchen, liebevoll<br />
eingerichtete Museen, verschwiegene Klöster<br />
und einsame Kirchlein sind Stoff für lebendige und<br />
spannende Geschichten rund um die Menschen, ihr<br />
Leben und ihre Arbeit.<br />
Die Gästeführer bieten Entdeckungstouren zu<br />
ganz unterschiedlichen Themen in Deutschlands<br />
größtem Naturpark. Es geht um Schalensteine,<br />
Glasbläser, Bierologinnen, wanderfreudige Esel,<br />
Schluchting und vieles mehr. Zwischen März und<br />
November <strong>2018</strong> können Interessierte auf 13 Touren<br />
den Naturpark Südschwarzwald aus ganz neuen<br />
Blickwinkeln entdecken.<br />
Action und Naturerlebnis beim „Schluchting“<br />
mit Gästeführer Markus Dutschke<br />
Das Jahresprogramm beinhaltet beispielsweise die<br />
Erlebnisführung „Der böse Wolf im Himmelbett“<br />
im Kelnhof-Museum in Bräunlingen mit Gästeführerin<br />
Elisabeth Reiner und die Schauspielführung<br />
in der Brauerei Ganter in Freiburg mit Gästeführerin<br />
Viktoria Wehrle.<br />
Die Führungen aus dem Jahresprogramm <strong>2018</strong> finden zu feststehenden<br />
Terminen statt,<br />
zu denen sich jeder bei der VHS Hochschwarzwald unter Telefon<br />
07651/1363 anmelden kann.<br />
Weitere Infos:<br />
www.naturpark-suedschwarzwald.de<br />
www.naturpark-gaestefuehrer.de<br />
Fotos: Oliver Haury, Angelika Edlefsen, Markus Dutschke
???<br />
Sonderteil<br />
Ausgabe <strong>2018</strong><br />
Weinfeste<br />
und Winzerhocks<br />
Mit großem<br />
Festkalender<br />
Foto: Weingut Vorgrimmler<br />
Sommer<br />
im Weinland<br />
85
Nach vorne schauen<br />
Rückblick und Ausschau<br />
auf die Weinjahre 2017 und <strong>2018</strong><br />
Verbandsgeschäftsführer Peter Wohlfahrt<br />
demonstriert an der Schautafel das neue EU-Weinrecht<br />
Peter Wohlfahrt, Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbandes,<br />
der, Glückwunsch im Nachhinein, gerade seinen 60.<br />
Geburtstag abgefeiert hat, schaut auf der Neujahrs-Pressekonferenz<br />
des Verbandes am 31. Januar, wieder einmal gleichzeitig<br />
zurück und voraus.<br />
Sein Blick auf das Weinjahr 2017 in Baden ist gemischt. Ein<br />
kalter, trockener Winter mit Tiefsttemperaturen bis zu minus<br />
15°C leitete das Vegetationsjahr ein, gefolgt von überdurchschnittlich<br />
hohen Temperaturen von Mitte Februar<br />
bis in den März. Mitte April ergrünten die Rebanlagen mit<br />
einem Vegetationsvorsprung von rund 14 Tagen. Dann kam<br />
die „Katastrophe“: Spätfrostschäden, die größten seit 1953,<br />
mit Temperaturen bis 6°C minus überzogen das gesamte badische<br />
Rebland, selbst Spitzenlagen blieben nicht verschont.<br />
Die Witterung schlug, grob vermeldet, dann im Sommer und<br />
frühen Herbst wieder freundliche Töne an, sodass der Jahrgang<br />
2017 dennoch eine ordentliche Qualität vermelden kann.<br />
Die Weinmostmenge blieb mit vorläufigen gut 99 Millionen<br />
Litern aber weit unter den Vorjahrserträgen (2016 129 Mio.)<br />
und ist somit die geringste seit 1997. Die Bandbreite der Frostschäden<br />
reichte hierbei in den einzelnen Regionen vom Totalausfall<br />
bis hin zur normalen Ernte. Die Gesamtsituation stellte<br />
die Winzerinnen und Winzer erneut vor große Herausforderungen,<br />
die in vielen Gebieten dann aber doch mit guten bis<br />
sogar sehr guten Mostgewichten belohnt wurden. Der Weinbauverband<br />
bedankt sich in diesem Zusammenhang sehr beim<br />
Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, ohne<br />
dessen finanzielle Soforthilfe von 27. Mio. Euro wohl bei manchem<br />
Winzer das finanzielle Aus angesagt wäre.<br />
Heute kann noch niemand sagen, welche Wetterkapriolen<br />
uns für <strong>2018</strong> erwarten oder auch nicht erwarten. Der<br />
Blick nach vorne geht daher in vieler Hinsicht auf anstehende<br />
Neuerungen im Weinbau und der Vermarktung.<br />
Ausführlich gelobt werden hier die Fördermaßnahmen<br />
der Tourismus Marketing und der Schwarzwald Tourismusgemeinschaft<br />
zur Förderung des Weintourismus mit<br />
ebenso engagierten wie übergreifenden Maßnahmen<br />
für den Weintourismus in badischen Landen. Erwähnt<br />
sei in diesem Konsens beispielsweise die Einrichtung<br />
eines Fahrradlangweges entlang der gesamten Badischen<br />
Weinstraße bis zum Jahresende. Auch das Deutsche<br />
Weingesetz wird <strong>2018</strong> erheblichen Veränderungen unterliegen.<br />
Die Flaschen-Etikettierung wird sich wohl sehr<br />
wesentlich von einer bisherigen Qualitätshierarchie hin<br />
zu einer Herkunftshierarchie weiter entwickeln. Wichtig<br />
sein dürfte, dass der Badische Weinbauverband <strong>2018</strong> eine<br />
Schutzgemeinschaft für die badischen Gewächse gründen<br />
will und wird.<br />
„Schauen wir nach vorne“, um noch einmal Peter Wohlfahrt<br />
zu zitieren und viel Glück für einen prima Jahrgang <strong>2018</strong>.<br />
Foto: Sahar F. Kratz<br />
86
Eine runde Sache<br />
„Weinland Breisgau“ stellt sich neu auf<br />
Wenn außerhalb unserer Region von den Spitzen<br />
der Badischen Weine die Rede ist, hört man zumeist<br />
die Namen Ortenau, Kaiserstuhl oder Markgräflerland.<br />
Spitzenqualitäten, ob weiß oder rot, gehören aber<br />
Zweifels ohne auch der Anbauregion Breisgau an.<br />
Kaum jemand weiß zunächst darüber Bescheid,<br />
dass die politischen Grenzen des Breisgau nicht<br />
mit denen des Weinbereichs übereinstimmen.<br />
Geographisch reicht der Breisgau von Staufen bis<br />
Herbolzheim, das Weinland aber erstreckt sich von<br />
Oberschopfheim bis in den Freiburger Süden. Um<br />
den Breisgau Wein auch in der wichtigen Sektion<br />
Tourismus wesentlich attraktiver und bekannter<br />
zu machen, stellt sich nunmehr die Breisgauer<br />
Wein GmbH in Emmendingen ganz neu auf. Äußerlich<br />
ist das mit gänzlich neuem Logo und vielfältigen<br />
innovativen Veranstaltungen erkennbar.<br />
Hochburg mit Reben<br />
Foto: Martin Ziaja<br />
87
Es zeigt zunächst, von Winzern, Kommunen und<br />
Gemeinden entwickelt, eine grüne Reblandschaft<br />
in der Vorbergzone des Schwarzwaldes, die Tannen<br />
im Hintergrund lassen die Nähe hierzu erkennen.<br />
Das Rotweinglas steht als Symbol für den Spätburgunder,<br />
der mehr als 39 Prozent des Rebsortenspiegels<br />
im Breisgau ausmacht, das Glas als solches<br />
ist Symbol für den Wein und die Genusskultur<br />
generell. Der Name Breisgau als Marke wird auch<br />
durch die Schriftgrößen repräsentiert. Frau Signe<br />
Gau von der Breisgauer Wein GmbH, maßgeblich<br />
an der Öffentlichkeitsarbeit für den neuen Auftritt<br />
beteiligt, ist jedenfalls zufrieden, „Diese Komposition<br />
aus Wort und Bild vereint die wichtigsten<br />
Aussagen über unser Breisgauer Weinland. Das<br />
sind wir. Das passt zu uns. Damit werden wir uns<br />
zukünftig präsentieren.“<br />
die weine mit der<br />
besonderen n ote<br />
Die Oberbergener Baßgeige ist eine<br />
der besten Weinlagen Deutschlands,<br />
die uns eine wunderbare Vielfalt<br />
auf allerhöchstem Niveau ermöglicht.<br />
Das Weingut<br />
für badische Landweine.<br />
w w w . b a s s g e i g e - w e i n . d e<br />
88
Was wir im Sommer trinken werden<br />
Die Spitze der Badischen Frühlingsund<br />
Sommerweine<br />
Immer bei den besten Frühjahrs- und Sommerweinen dabei -<br />
das Weingut Bimmerle<br />
Foto: R. Schultheiss<br />
Frisch, lebendig, fruchtig und jung – so schmecken<br />
typische Frühlings- und Sommerweine. Den<br />
Jahrgang 2017 prägt aufgrund der geringen Erntemengen<br />
und der Frostschäden im späten Frühjahr<br />
zudem eine gewisse exotische Note. Der Badische<br />
Weinbauverband hat nunmehr mit dem neuen<br />
Jahrgang zum fünfzehnten Mal eine Auswahl der<br />
besten Weine dieses Profils vorgenommen. 110<br />
Weine wurden im Rahmen der Badischen Weinprämierung<br />
angestellt, um sich zur Spitze der<br />
Badischen Frühlings- und Sommerweine zählen<br />
zu dürfen. 61 Weine des Jahrgangs 2017 dürfen<br />
nun mit dieser Auszeichnung beworben werden.<br />
Das sind 55,5 Prozent der angestellten Weine, 49<br />
hiervon trocken ausgebaut. 677.300 Liter, darunter<br />
naturgemäß die typischen hellen Burgundersorten<br />
und die Markgräfler Spezialität Gutedel, aber auch<br />
„Exoten“ wie Badisches Rotgold, Sauvignon Blanc<br />
oder Pinot Noir Blanc de Noirs. Der Prämierungsanspruch<br />
war hoch. Nur, wenn ein Wein bereits die<br />
Goldmedaille der Badischen Gebietsweinprämierung<br />
erhalten hat, darf er sich als Weißwein, Rosé<br />
oder Weißherbst auch zur „Elite“ der Frühjahrsund<br />
Sommerweine zählen und nur, wenn sein<br />
Alkoholgehalt auf 12,5 Prozent Vol. begrenzt ist.<br />
Die anspruchsvollen Weinfreunde können die Spitzenprodukte<br />
nun bei den ausgezeichneten Betrieben<br />
probieren und natürlich im Handel auch kaufen.<br />
Mit 14 prämierten Weinen hat wieder einmal der<br />
Badische Winzerkeller in Breisach die meisten<br />
Auszeichnungen „ergattert“, prämiert wurden<br />
auch die genossenschaftlichen Weine der Bickensohler<br />
Weinvogtei, der Winzergenossenschaften<br />
Bötzingen und Buchholz. Die mit 4.600 Punkten<br />
höchstprämierten Weine kommen aus Durbach,<br />
aus Oberrotweil und vom Zeller Abtsberg. Die Affentaler<br />
und Burkheimer Winzer runden die prämierten<br />
Genossenschaften ebenso ab wie die Glottertäler<br />
Winzer und deren Kollegen aus Jechtingen,<br />
Leiselheim, Mundingen, Baden-Baden, Oberbergen,<br />
Sasbach, Schliengen, Schrieheim sowie die<br />
Alde Gott Winzer. Fünf private Weingüter dürfen<br />
sich dem illustren Kreis zugesellen. Es sind das<br />
Weinhaus Bimmerle in Renchen, das Weingut Erb<br />
in Friesenheim, wieder einmal die Löfflers aus<br />
Staufen sowie last not least das Weingut Walz aus<br />
Heitersheim und das Weingut Jörg Wiedemann aus<br />
Sasbach.<br />
Ein leichter Hochgenuss für Frühling und Sommer.<br />
89
Breisgauer Jungweine<br />
Der Jahrgang 2017 in Ringsheim, Ettenheim und Herbolzheim<br />
Verantwortlich für gute Unterhaltung:<br />
Jasmin Nopper vom Duo Ohrwurm<br />
Es muss nicht immer ein „Weinmenue“ sein<br />
Ein ordentlicher Vesperteller mundet auch<br />
„Was nützt es“, meinte einst mein Großvater, „wenn<br />
du die besten und knusprigsten Brötchen machst<br />
und für 10 Pfennig verkaufen kannst, aber kein<br />
Mensch weiß es!“ Mit ein wenig Einschränkung<br />
könnte diese „Weisheit“ auch für die Breisgauer<br />
Weine gelten. Denn immer, wenn es um die Qualität<br />
und Beschaffenheit der Badischen Weine geht,<br />
werden zunächst Kaiserstuhl und Ortenau, sodann<br />
das Markgräflerland genannt. Dass dies aber erst<br />
einmal nur ein Image- und kein Qualitätsproblem<br />
ist, beweist z.B. eine jährlich im zeitigen Frühjahr<br />
im Ringsheimer Bürgerhaus durchgeführte<br />
Veranstaltung: Die Jungweinprobe mit Aktionen<br />
und Events. Neun Weine, die noch nicht auf Flaschen<br />
abgefüllt wurden, präsentierten die Breisgauer<br />
Winzer dort, acht Jungweine vom Kaiserberg<br />
und einen vom Münchweier Kirchberg. Wenn<br />
der Geschmack der Weine ähnlich den landschaftlichen<br />
Schönheiten der dortigen Reblandschaft ist,<br />
braucht man sich um deren Struktur und Schmackhaftigkeit<br />
fürwahr keine Sorgen zu machen. Panorama-<br />
und idyllische Hohlwege Weinterrassen und<br />
Gassen gehören zu den drei Gemeinden rund um<br />
den Heubergturm. Die Jungweinprobe geziemte<br />
diesem Anspruch auch insoweit, als dass die<br />
Moderation der Veranstaltung und die Präsentation<br />
der Weine durch Isabella Vetter, der Badischen<br />
Weinkönigin der Jahre 2015/16, gelungen<br />
geführt wurde. Die ehemalige Weinhoheit<br />
war sich mit dem neuen Ringsheimer Bürgermeister<br />
Bruno Metz auch darüber einig, dass<br />
Grau- und Weißburgunder vom Kaiserberg<br />
nicht nur deren eigene Lieblingsweine repräsentieren,<br />
sondern mit ihrer Frische und Fülle<br />
auch phantastisch die Breisgauer Weine im<br />
allgemeinen auszeichnen. Mein diesjähriger<br />
Favorit unter den angeboten Tropfen indes<br />
war eindeutig eine trockene Spätburgunder<br />
Spätlese vom Münchweier Kirchberg. Kaum<br />
zu glauben, dass dieser Rote, der schon jetzt<br />
neben seiner noch frischen Restsüße außerordentliche<br />
Aromen entwickelt hat, durch Reife<br />
und Abfüllung noch zulegen kann.<br />
Resúmee: Die Breisgauer sind noch besser als<br />
ihr Ruf und an letzterem wird gearbeitet.<br />
Fotos: Sahar F. Kratz<br />
90
Große Bühnen<br />
für Biowein-Genuss<br />
Verluste nach Frostschäden<br />
im April 2017<br />
konnten kompensiert werden<br />
Bio Winzer Thomas Harteneck (Demeter)<br />
bei der Eröffnung des neuen Praktikernetzwerks<br />
Das hiernach warme und sonnige Sommerwetter bedingte<br />
sodann eine außergewöhnlich frühe Lese, die bereits mit<br />
hohen Öchslewerten Ende August begann und schon Ende<br />
September abgeschlossen war. „Über ganz Baden gesehen“,<br />
so Köpfer, „liegen wir dann auch nur leicht unter den Erträgen<br />
des Vorjahres“, die der Badische Weinbauverband dann<br />
wiederum mit 25 bis 30% minus beziffert. „Mit den dennoch<br />
hohen Qualitäten des Jahrgangs 2017“, so noch einmal der<br />
ECOVIN Vorsitzende, „muss bei dem geringeren Ernteertrag<br />
mit moderaten Preiserhöhungen gerechnet werden, Genaueres<br />
lässt sich aber erst im Sommer <strong>2018</strong> sagen“. Feine und zarte<br />
Aromen, hohe Zuckergehalte und stabile, positive Säuren für<br />
den 2007er, eine spannende Angelegenheit also mit gut balancierten<br />
und harmonischen Bioweinen.<br />
Die Biowinzer des ECOVIN-Verbands Baden präsentieren sich<br />
auch <strong>2018</strong> mit großer Bandbreite. So sind sie vertreten auf den<br />
großen Bühnen der weltweit interessanten Fachmessen. Mit<br />
der geplanten Sieger-Weinparty am 19. Mai (früher ECOVIN-<br />
Präsentation) im Freiburger Restaurant Feinhaid wollten sie<br />
auch einen zwanglosen Rahmen gefunden haben, der den Verbrauchern<br />
einen eher lustbetonten Zugang zum Thema Wein<br />
bieten sollte. Hier sollten dann auch wieder die besten Bioweine<br />
Baden-Württembergs vorgestellt werden. Nach letzten<br />
Informationen muss diese bereits publizierte Party aber leider<br />
ausfallen, 2019 soll die Veranstaltug dann wieder im Freiburger<br />
Historischen Kaufhaus stattfinden. Auf dem Müllheimer<br />
Weinmarkt am 27. April sind die Biowinzer aber präsent.<br />
Das Weinjahr 2017 begann auch für die Biowinzer mit einem<br />
Schock. „Was weg ist, ist weg“, so lapidar lässt es sich<br />
zusammenfassen, was die Weinerzeuger nach den Frostnächten<br />
vom 20. und 21. April fühlten. Schon früh im<br />
Jahr schien zum Beispiel im mittleren Markgräflerland,<br />
so Paulin Köpfer, der ECOVIN-Vorsitzende in Baden, der<br />
erwartete Ernteertrag um 50 Prozent reduziert, die erfrorenen<br />
Triebe sind nicht nachgewachsen und dieser Verlust<br />
konnte auch nicht ausgeglichen werden. Der restliche Große Auswahl Große an Auswahl Bio-Weinen! Große an Auswahl Bio-Weinen! Bio-Sekte an Bio-Weinen! Bio-Sekte und Fruchtsäfte und Bio-Sekte Fruchtsäfte<br />
und Fruchtsäfte<br />
Vegetationsverlauf erbrachte dann aber „Gott sei Dank“<br />
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keinerlei negative Überraschungen mehr. Im Markgräflerland<br />
betroffen von den Frostschäden waren ausge-<br />
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MIT DER NATUR<br />
rechnet die Biowinzer und ausgerechnet der Gutedel, die<br />
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Kernsorte dieser Region, weniger die Burgunderreben.<br />
….GUTE WEINE IM EINKLANG MIT DER NATUR ….GUTE WEINE IM EINK<br />
Foto: Weingut<br />
91
Landschaft, Leben<br />
und Lust auf Wein<br />
Die Ehrentrudiskapelle in den Munzinger Reben –<br />
ein „Wahrzeichen“ des Tuniberg<br />
xxx<br />
92
Der Tuniberg –<br />
Badens kleines aber feines Anbaugebiet<br />
Bild: Weingut Vorgrimmler<br />
Oftmals wird der Tuniberg auch der Weingarten<br />
Freiburgs genannt, liegt doch die reizvolle Hügellandschaft<br />
in unmittelbarer Nähe der Stadt. Zumeist<br />
gut 100 Meter höher, zieht sich die Reblandschaft<br />
zwischen Schwarzwald und Vogesen dahin,<br />
oftmals mit herrlichen Aussichten von den Höhenlagen<br />
hinunter in die umgebenden Weindörfer und<br />
Täler.<br />
Acht Winzergenossenschaften teilen sich die<br />
Weinproduktion, hinzu kommen zahlreiche Privatweingüter,<br />
ebenso renommiert wie die „Genossen“,<br />
gleicher Maßen kreativ und innovativ. Von<br />
dem weithin sichtbaren Tunibergwahrzeichen, der<br />
Ehrentrudiskapelle, in Munzingen bis hin in das<br />
Weindorf Gottenheim sind es nur gut 15 Kilometer,<br />
die in leichten An- und Abstiegen „locker“<br />
an einem Tag durchwandert werden können, eine<br />
wohl einmalige Fauna und Flora liegt dem Wanderer<br />
zu Füßen. Mögen es die leuchtenden Küchenschellen<br />
im zeitigen Frühjahr sein, die die kleinen<br />
Begrenzungshänge in ein Farbenmeer tauchen, die<br />
vielfarbigen duftenden Rosenstöcke inmitten der<br />
Reben im Sommer oder im frühen Herbst, da muss<br />
man schon etwas genauer suchen, die mittlerweile<br />
raren Weinbergspfirsiche mit ihrem zutreffend süßen<br />
und voll aromatischen Früchten.<br />
Am Tuniberg ist auch Platz für nützliche Insekten,<br />
hier fühlt sich die Smaragdeidechse ebenso<br />
wohl wie der bunte Bienenfresser. Zurück zum<br />
Wein. Der mit Löss überzogene Kalkstein lässt<br />
am Tuniberg, eine der wärmsten und sonnigsten<br />
Regionen Deutschlands überhaupt, insbesondere<br />
die Burgunderweine prächtig reifen und gedeihen.<br />
Dem blauen Spätburgunder gehört mehr als<br />
die Hälfte der Anbaufläche, gut je 10 Prozent dem<br />
Weiß- und dem Grauburgunder. Der Rest teilt sich<br />
in Müller-Thurgau, Sylvaner und Rivaner, die Bukettsorten<br />
Muskateller und Gewürztraminer, den<br />
pilzresistenten Solaris oder den Sauvignon Blanc.<br />
Immer Ende März, am so genannten Tunibergtag,<br />
können die Weine der acht Winzergenossenschaften<br />
ausgiebig verkostet und eingekauft werden.<br />
Die Großveranstaltung findet <strong>2018</strong> am 24. und 25.<br />
März im Tuniberghaus Tiengen statt. Am Christi-<br />
Himmelfahrtstag steht der gesamte Hügelrücken<br />
im Zeichen des Bacchustranks. Überall in den Reben<br />
Musik und Tanz, regionale Speisen und gute<br />
Weine an zahlreichen Ständen. Eine ganze Zahl<br />
von kleineren Weinfesten von „Spargel und Wein“<br />
bis hin zu den Adventsveranstaltungen rundet den<br />
Reigen der Weinevents ab, etliche Termine finden<br />
sich in unserem großen Festkalender. „Überregional“<br />
vertreten sind die Tuniberger Weine auch auf<br />
dem großen Freiburger Weinfest, der Freiburger<br />
Weinkost oder dem Bezirksweinfest Kaiserstuhl-<br />
Tuniberg Ende August in Breisach. Feste feiern,<br />
feine Weine genießen, eine noch intakte Landschaft<br />
in sich aufnehmen ist eine Kombination, die<br />
den Tuniberg wohl sicher ein kleines Stück ganz<br />
besonders macht.<br />
Weine aus dem Weingarten Freiburgs.<br />
Von den Winzergenossenschaften am Tuniberg.<br />
Winzergenossenschaft Gottenheim eG Tel. 07665/9477210, www.zehngrad.com<br />
Winzergenossenschaft Merdingen eG Tel. 07668/9954980, www.winzer-merdingen.de<br />
Winzergenossenschaft Niederrimsingen eG Tel. 07664/59328<br />
Winzergenossenschaft Oberrimsingen eG Tel. 07664/400315<br />
Winzerverein Munzingen eG Tel. 07664/910822, www.winzerverein-munzingen.de<br />
Winzergenossenschaft Tiengen eG Tel. 07664/1342, www. weinhof-moessner.de<br />
Opfinger Winzer eG Tel. 07664/6139970, www.weinhaus-opfingen.de<br />
Winzergenossenschaft Waltershofen eG Tel. 07665/7431, www.weinhofdangel.de<br />
www.tuniberg-wein.de<br />
180307-weinland-baden.indd 1 07.03.<strong>2018</strong> 20:27:59<br />
93
Der Tuniberg – ein Trüffelland ?<br />
Wieder eine Innovation<br />
aus dem Öko-Weingut Gretzmeier<br />
Hündin Alba mit<br />
Ökowinzer Heinrich Gretzmeier<br />
auf Trüffelsuche<br />
Edle Weine der<br />
„Burgunderoase“ Tuniberg<br />
Spritzige Winzersekte<br />
und feine Spirituosen<br />
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rund um den Wein<br />
Bei uns im Weinhaus oder<br />
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Heinrich Gretzmeier ist ohne Zweifel ein „umtriebiger“<br />
Winzer. Er produziert nicht nur edle, ökonomisch angebaute<br />
Weine in Merdingen am Tuniberg, sein Markenzeichen sind<br />
auch mehr als 25 Edelbrände aus der eigenen Hausbrennerei<br />
und hier so seltene Sorten wie Speierling, Bohnapfel, Eisbeeren,<br />
Dornspfliemli, Feldzwetschge oder Alexander Lucas,<br />
um nur einige wenige zu nennen. Hinzu kommt der Gin Gin<br />
67, der erste Tuniberg Dry Gin „mit der Sonne destilliert“.<br />
Vor nunmehr bald 10 Jahren kam Gretzmeier nach Besuchen<br />
im schönen Burgund und weinseliger Nacht auf die<br />
„Schnapsidee“ auf seinem Gut Trüffel anzubauen. Die teuren<br />
Edelpilze stehen indes in ihrer wilden Form unter strengem<br />
Artenschutz und dürfen normaler Weise in Deutschland weder<br />
gesucht noch gar ausgebuddelt werden. Statthaft ist es<br />
aber, auf eigenem Grundstück Trüffel anzubauen und hiernach<br />
auch abzuernten. Diese Prozedur ist indes keineswegs<br />
einfach. Dazu braucht man zunächst einmal so genannte<br />
„Trüffelbäume“, die eine Symbiose mit den Edelpilzen eingehen.<br />
Junge Eichen und Buchen gehören hierzu, auch Haselnüsse.<br />
Die müssen aber zunächst einmal auf geeigneten<br />
Böden wachsen, und wenn alles gut geht, zeigen sich nach<br />
sieben oder acht Jahren die ersten kleinen unterirdischen<br />
Knollen. Menschen finden sie dann aber kaum, dazu braucht<br />
es der Hilfe eines speziell abgerichteten und ausgebildeten<br />
Trüffelhundes. Alba heißt der getreue Helfer des Winzers,<br />
ein Rassehund der italienischen Gattung Lagotto Romangnolo,<br />
mit dem er nun die vorbehandelten Teile seiner Weinberge<br />
durchkämmt und der dann hier und da ein „Trüffeli“<br />
aufspürt. Im Piemont, in Burgund und der Provence hat<br />
Gretzmeier immer wieder recherchiert und gelernt, wie die<br />
besten Trüffel sein und munden sollen. Edel zu edel ist sein<br />
Motto, in dessen Einklang er beispielsweise seine besten<br />
Spätburgunder oder Chardonnays als korrespondierende<br />
Weine anbietet. Dem Weingut ist eine romantische Straußwirtschaft<br />
angeschlossen. „Die Leute sind neugierig, sie<br />
kommen jetzt hauptsächlich wegen der Trüffel“, so Frau<br />
Gretzmeier“, wenngleich unsere neue Spezialität, der Trüffel-Flammkuchen,<br />
nicht ganz billig sein kann. So um die 15<br />
Euro, aber seinen Preis ist er unbedingt wert“. Da kann man<br />
sich nur anschließen. Guten Appetit.<br />
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Foto: Öko Wein- und Sektgut Gretzmeier<br />
94
Der „Traubenadler“<br />
bekommt Zuwachs<br />
Weingut Michel<br />
aus Achkarren wird<br />
20. Mitglied im VDP Baden<br />
Winzer Michel ist stolz auf seine Mitgliedschaft<br />
Zum 1. Januar <strong>2018</strong> wurde das Weingut Michel<br />
aus Vogtsburg-Achkarren (Kaiserstuhl) als neues<br />
Mitglied in den Verband Deutscher Prädikatswinzer<br />
(VDP) aufgenommen. Inhaber Josef Michel hat<br />
das Weingut 1983 zusammen mit seinen Eltern gegründet<br />
und zeichnet bereits seit dem ersten Jahr<br />
für die Vinifikation verantwortlich. Mit seinem<br />
Sohn Robin steht auch die nächste Generation bereits<br />
in den Startlöchern.<br />
Schon früh hat sich Josef Michel auf die Burgundersorten<br />
fokussiert. Heute sind 98% der<br />
13 ha Rebfläche mit Spätburgunder, Grauburgunder,<br />
Weißburgunder und Chardonnay bestockt.<br />
Der überwiegende Teil der weingutseigenen<br />
Reben steht am Achkarrer Schlossberg.<br />
Diese renommierte, von Vulkangestein geprägte<br />
Lage ragt in mehreren Wellen steil am<br />
Rande des Weinortes auf und ist prädestiniert<br />
für die Erzeugung großer Burgunder.<br />
Mit großer Leidenschaft arbeitet das Weingut<br />
die verschiedenen Facetten dieser Lage heraus<br />
mit dem Ziel, puristische Weine mit Tiefgang<br />
zu erzeugen. So bestechen die „Michel“-Burgunder<br />
mit Eleganz und saftiger Fruchtigkeit.<br />
optimal aufzustellen und mit viel Akribie und<br />
Herzblut den Herkunftsgedanken umzusetzen. Er<br />
interpretiert mit seinen Burgundern den Charakter<br />
seiner Weinberge und das mediterrane Klima des<br />
Kaiserstuhls in vorbildlicher Weise.“<br />
Die Aufnahme von Neumitgliedern in den VDP<br />
erfolgt nach strengem Prüfreglement, um ein kontinuierlich<br />
hohes Niveau für Spitzenweine und<br />
–güter zu garantieren. Seit Einführung der VDP-<br />
Betriebsprüfung im Jahr 1991 wurden 129 Mitglieder<br />
neu aufgenommen und sind 94 ausgeschieden.<br />
Foto: VdP<br />
Joachim Heger, Regional-Vorsitzender des<br />
VDP Baden freut sich über den Neuzugang:<br />
„Josef Michel ist es gelungen, sein Weingut<br />
95
Im Achertal<br />
Der berühmte Felsen<br />
Hex vom Dasenstein<br />
Das Rotweindorf Kappelrodeck,<br />
das Mühlendorf Ottenhöfen und der Mummelsee<br />
Leuchtend bunte Obstgärten, sonnenumflutete Reben<br />
auf sanften Hügeln vor der Silhouette dunkler<br />
Tannenwälder, so begrüßt das Achertal seine Gäste.<br />
Die drei Achertalgemeinden, das Rotweindorf<br />
Kappelrodeck, mit seinen „weltbekannten“<br />
Winzergenossenschaften Waldulm und Hex<br />
vom Dasenstein, das Mühlendorf Ottenhöfen<br />
und das Mummelseedorf Seebach, liegen<br />
in reizvoller und naturschöner Landschaft<br />
zwischen Badischer Weinstraße und dem<br />
Nationalpark Schwarzwald auf Höhenlagen<br />
zwischen 100 und 1.164 Metern über dem<br />
Meeresspiegel.<br />
Die Vorzüge des Achertals kann man am besten<br />
auf den kilometerlangen Wanderwegen<br />
entdecken. Von Wiesen über Weinberge und<br />
Nadelwälder bis hin zum Hochmoor und der<br />
Hornisgrinde, dem höchsten Berg des Nordschwarzwaldes.<br />
Museen, Mühlen, Winzerkeller,<br />
Edelbrennereien. Sportlich Aktive<br />
schätzen die hervorragende Ausschilderung der<br />
Nordic Walking und Mountainbikewege.<br />
Körper und Seele baumeln lassen – da sind Sie im<br />
Achertal richtig.<br />
Wein-<br />
Highlights<br />
<strong>2018</strong><br />
www.kappelrodeck.de<br />
kappelrodeck | waldulm<br />
Das Rotweindorf zwischen Badischer Weinstraße und Nationalpark Schwarzwald<br />
Kappelrodeck<br />
29. April Weinwandertag der<br />
Waldulmer Winzergenossenschaft eG<br />
27. Mai Burgunderfest und Tag der offenen Tür<br />
im Winzerkeller Hex vom Dasenstein<br />
17. Juni Kulinarische Weinwanderung<br />
Kappelrodeck<br />
8.–9. Sep. Weinfest rund um<br />
den Winzerkeller Waldulm<br />
14.–16. Sep. Traditionelle Winzerkirwi<br />
in Kappelrodeck<br />
20.–21. Okt. Weinfest<br />
der Trachtenkapelle Waldulm<br />
Tourist-Information Kappelrodeck, Tel: +49 (0) 7842 / 802-10, tourist-info@kappelrodeck.de<br />
Bildquelle: R. Schultheiß<br />
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Foto: Touristinfo Kappelrodeck<br />
96
Die Feste feiern,<br />
wie sie fallen...<br />
Weinfeste und Winzerhocks am Kaiserstuhl<br />
laden zu vielfältigen Genusserlebnissen ein.<br />
von Petra Littner<br />
„Die Feste feiern, wie sie fallen“ – dieser Spruch<br />
könnte aus den Gewohnheiten der Kaiserstühler<br />
entstanden sein.<br />
Tatsächlich ist hier der Veranstaltungskalender<br />
prall gefüllt mit Ereignissen, die – wie sollte es auch<br />
anders sein – meist den Wein in den Mittelpunkt<br />
stellen. So werden in den Winzerorten zu kirchlichen<br />
Feiertagen oder mit saisonalem Bezug Musik,<br />
Unterhaltung und regionale Gaumenfreuden<br />
geboten, die Ausdruck für Traditionen wie auch für<br />
die Lust auf immer wieder neue Entdeckungen sind.<br />
Freilich ist über die Jahrhunderte mit dem Weinbau<br />
verbundenes Brauchtum entstanden, das die<br />
Einheimischen bei Frühlingshocks, Maiwanderungen,<br />
Sommerfesten, Erntedank und Veranstaltungen<br />
im Advent pflegen.<br />
Darüber hinaus haben sich viele weitere Ereignisse<br />
etabliert, zu denen die Kaiserstühler<br />
gerne auch ihre Gäste willkommen heißen.<br />
Foto: Kratz<br />
101
Kellerführungen im Kaiserstuhl<br />
sind sehr beliebt<br />
Bickensohl im Kaiserstuhl<br />
Taktgeber sind dabei unter anderem die örtlichen<br />
Winzergenossenschaften (WG), die von März bis<br />
Ende Oktober auch an den Wochenenden ihre<br />
Keller öffnen und zu Besichtigungen und Weinproben<br />
einladen. Diese „Offenen Winzerkeller“<br />
bieten dann den Rahmen für gesellige Hocks<br />
und Weinfeste, bei denen man die Spezialitäten<br />
im Glas und auf dem Teller schmecken kann.<br />
Schon am 24./25. März <strong>2018</strong> geht es mit der Veranstaltungsreihe<br />
los: Die WG in Bischoffingen<br />
lädt ein zum Frühlingshock und die Burkheimer<br />
Winzer zur Sekt-Lounge auf ihrer Sonnenterrasse<br />
und zu einer musikalischen Kellerführung<br />
(weitere jeden Monat). Am darauffolgenden Wochenende<br />
findet in Achkarren der traditionelle<br />
Osterhock (31.03.-2.04.) statt. Danach sind die<br />
- Destillateur mit Herz und Hand<br />
- Edelbrände höchster Qualität<br />
- Beste Destillerie beim<br />
Craft Spirits Festival <strong>2018</strong><br />
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98
Weinfest in Bötzingen<br />
Fotos: Kaiserstühler Wein Marketing<br />
Betriebe in Oberbergen (7./8.04., „Frühlingshock),<br />
Burkheim (14./15.04.), Bischoffingen (21./22.04.,<br />
„Genießertage“) und Jechtingen (29.04. + 1.05.<br />
„Maifest“) geöffnet. Im Mai kann man die WG in<br />
Oberrotweil (10. + 12.05., „Vatertagshock“), Burkheim<br />
(12./13.05. + 19.-21.05. „Pfingsthock“) und<br />
Bickensohl (19.-21.05, „25. Sekt- und Gartenparty“)<br />
besichtigen. Kellerrundgänge im Juni bieten<br />
die WG Ihringen (2./3.06.) im Rahmen der Ihringer<br />
Weintage (1.- 4.06.), die WG Bötzingen (16./17.06.<br />
„Fisch und Wein“) und die WG Königschaffhausen<br />
an ihrem Betriebsstandort Kiechlinsbergen<br />
(16./17.06., „Sommerweinfest“).<br />
Im Sommer kann es am Kaiserstuhl oftmals recht<br />
heiß werden. Das bedingt die mediterrane beeinflusste<br />
Lage in der Oberrheinebene wie auch die<br />
geologische Beschaffenheit des Massivs aus vulkanischem<br />
Gestein. Für Weinverkostungen ist es<br />
ein guter Zeitpunkt, denn fruchtige Sommerweine<br />
wie Rivaner, Weißburgunder und Spätburgunder<br />
Rosé passen hervorragend zu den draußen vorherrschenden<br />
Temperaturen. Gefeiert wird in Oberbergen<br />
(7./8.07., „Sommerfest“), Burkheim (14./15.07.,<br />
„Sekt-Lounge/musikalische Kellerführung“), Bischoffingen<br />
(21./22.07., „Bacchushock“) und Sasbach<br />
(25./26.08.).<br />
Mit dem großen Weinfest der Anbaubereiche<br />
Kaiserstuhl und Tuniberg, das in Breisach von<br />
31. August bis 3. September mit rund 400 heimischen<br />
Weinen und Sekten, einem reichhaltigen<br />
kulinarischen Angebot, viel Musik und Unterhaltung<br />
zum Genießen einlädt, geht der Festreigen<br />
quasi in die zweite Runde (www.weinfest-breisach.<br />
de). Es folgen vom 7. bis 10. September die Burkheimer<br />
Weintage und die Kiechlinsberger Weintage,<br />
am 8./9. September das Herbstfest beim Oberrotweiler<br />
Winzerkeller und das Kürbisfest bei der WG<br />
Oberbergen sowie das Bötzinger Dorf- und Weinfest<br />
vom 14. bis 17. September. Am 22./23. September<br />
haben die Winzerkeller in Bischoffingen<br />
(Herbstweinfest, 21.-23.09.) und die Burkheimer<br />
Winzer (Herbsthock) geöffnet und man kann im<br />
Rahmen der Zwiebelkuchenfeste in Bickensohl<br />
und Kiechlinsbergen am 23.09. durch die Keller<br />
flanieren und Weine probieren. Einen festen Platz<br />
im Veranstaltungskalender hat zudem das Achkarrer<br />
Weinwochenende, das diesmal vom 5. bis 7.<br />
Oktober rund um den Winzerkeller einlädt. Nicht<br />
zuletzt sind neben Herbsthocks in Burkheim und<br />
Oberbergen am 3. Oktober sowie in Oberrotweil<br />
und Burkheim am 13./14. Oktober, der Herbstausklang<br />
mit Brauchtumsumzug in Ihringen und das<br />
Königschaffhauser Herbstfest am 20./21. Oktober<br />
lohnenswerte Ausflugsziele.<br />
Weitere Infos:<br />
www.kaiserstuehler-wein.de<br />
99
Tradition und Passion – eine Einladung zum Genießen!<br />
Tradition, Innovation sowie Respekt und Liebe zur Natur stehen im<br />
Mittelpunkt des Tuns der Burkheimer Winzer am Kaiserstuhl. Seit<br />
dem Jahre 778 wird der Weinbau bestätigt. Es ist ein wahres Paradies<br />
für Wanderfreunde und Radler und verzaubert durch sein einzigartiges,<br />
mittelalterliches Flair. Die beiden Spitzenlagen Feuerberg<br />
und Schlossgarten mit dem einerseits mineralischen Vulkanverwitterungsgestein<br />
und dem tiefgründigen, fruchtbaren Lößbo<br />
den sind prädestiniert für herausragende Burgunderweine und<br />
zählen zu den wärmsten Standorten in Deutschland.<br />
Der stets qualitätsorientierte und umweltschonende Weinbau<br />
wird seit Jahrzenten mit Leidenschaft und Begeisterung betrieben,<br />
was in jedem Tropfen der Burkheimer Winzer eG schmeckbar ist.<br />
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Hemsbach 6.5.: Bergstraße genießen!<br />
Weinheim 13.10.: Weinmeile<br />
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Bodensee<br />
Breisgau<br />
Friedrichshafen 21.4.: Bodensee-Weinmesse<br />
Buchholz 24.3.: 3. Buchholzer Wein-Testival<br />
Hagnau 28.4.: Weintage im Winzerverein<br />
Ettenheim 20./21.4.: 20. Ettenheimer Weinmesse<br />
Hagnau 4./5.8.: Bodensee-Weinfest<br />
Ettenheim 18.5.: Breisgauer Weinkultur<br />
Hagnau 31.8.: Demeter-Käse<br />
Waldkirch 26.5.: Waldircher Weinkultur<br />
& Demeter-Wein<br />
Lahr-Hugsweier 10.6.: Winzerhallenhock der WG<br />
Dermatingen 31.8. – 2.9.: Weinfest<br />
Freiburg 5. – 10.7.: Weinfest auf dem Münsterplatz<br />
Hagnau 14.9.: Jazz und Wein<br />
Mahlberg 21./22.7.: 800-Jahr-Feier der Stadt<br />
Hagnau 22.9.: Hagnauer Herbst<br />
Freiburg 2. – 12.8.: Freiburger Weinkost<br />
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Emmendingen 17. – 20.8.: 47. Breisgauer Weinfest<br />
Hagnau 23.11.: Schokolade & Wein<br />
Freiburg 1.12.: Lange Nacht der VDP-Weingüter<br />
Alle Termine sind sorgfältig ausgewählt – aber ohne Gewähr von Durchführung oder Terminänderungen! Kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Weinfestkalender<br />
„Wein & Musik“<br />
Dreitägiges Musikund<br />
Weinspektakel in Staufen<br />
Bei freiem Eintritt findet vom 25. bis 27. Mai in der Fauststadt<br />
wieder das dreitägige Musik-Open Air Wein & Musik statt,<br />
ein Straßenfest, das zurück geht auf die Wiedereröffnung der<br />
Badischen Weinstraße. Drei Tage tischen die Staufener Winzer<br />
und Gastronomen edle Weine und ausgesuchte Leckerbissen<br />
auf und von den Bühnen am Marktplatz, am Kronenplatz<br />
und am Weinbrunnen gibt es Live-Musik. Dabei treffen sich die<br />
Besten aus der Region mit Bands aus dem In- und Ausland zu<br />
einem international besetzten Festival mit vielseitigem Musikprogramm<br />
für alle Generationen. Hier ist für jeden Geschmack<br />
etwas dabei: Blasmusik und Blues, Oldies und Boogie, Rock,<br />
Funk, Soul, Salsa und Jazz. Am Samstagnachmittag findet die<br />
große Staufener Street-Show mit nationalen und internationalen<br />
Tanz-Ensembles auf der überdachten Freiluftbühne statt. Viel<br />
Spaß an lukullischen Genüssen und einem außergewöhnlichen<br />
Kulturprogramm.<br />
18<br />
25. - 27. Mai <strong>2018</strong><br />
Kaiserstuhl<br />
Bischoffingen<br />
Oberrotweil<br />
Ihringen<br />
Burkheim<br />
Bickensohl<br />
Achkarren<br />
Bischoffingen<br />
Breisach<br />
Ihringen<br />
Achkarren<br />
Ihringen<br />
Ihringen<br />
Leiselheim<br />
Achkarren<br />
Kiechlingsbergen<br />
Oberbergen<br />
Burkheim<br />
Breisach<br />
Kiechlingsbergen<br />
Burkheim<br />
Achkarren<br />
Oberbergen<br />
Bötzingen<br />
Bischoffingen<br />
Kiechlingsbergen<br />
Bickensohl<br />
Oberbergen<br />
Königschaffhausen<br />
Jechtingen<br />
Achkarren<br />
800 Jahre alt wird <strong>2018</strong> die schöne Stadt Mahlberg.<br />
Das wird ordentlich gefeiert<br />
mit dem Höhepunkt am 21. und 22. Juli<br />
20. – 22.4.: Genießertage<br />
Niigschmeckt<br />
30.4.: Tanz in den Mai<br />
im WG von Gleichenstein<br />
12.5.: Ihringer Weinkost<br />
18. – 21.5.: Pfingsthock der WG<br />
19. – 21.5.: Sekt- und Gartenparty<br />
der WG<br />
1. – 4.6.: Ihringer Weintage<br />
3.6.: Junge Weine – alte Traditionen<br />
9.6.: Wein & Barbecue<br />
16./17.6.: Sommerweinfest<br />
7./8.7.: Sommerfest der WG<br />
14./15.7.: Sektlounge der WG<br />
20. – 23.7.: Sommerfestival<br />
Bad. Winzerkeller<br />
21.7.: Schlossbergtafel<br />
21./22.7.: Bacchushock<br />
31.8. – 3.9.: Bezirksweinfest<br />
Kaiserstuhl-Tuniberg<br />
7. – 9.9.: Kiechlingsberger Weintage<br />
7. – 10.9.: Burkheimer Weintage<br />
8.9.: Trottifest<br />
8./9.: Kürbis-Weinfest<br />
14. – 17.9.: Dorf- und Weinfest<br />
21. – 23.9.: Herbstweinfest<br />
23.9.: Zwiebelkuchenfest<br />
23.9. + 30.9.: Zwiebelkuchenfest<br />
3.10.: Herbst- & Bergteufelhock<br />
der WG<br />
3.10.: Trottifest<br />
5. – 7.10.: Weinwochenende<br />
20./21.10.: Herbstwein- und<br />
Erntedankfest<br />
20./21.10.: Herbstweinfest<br />
27./28.10.: Herbstweinfest<br />
9.11.: Fackel-Weinwanderung<br />
Foto: Stadt Mahlberg
Weinfestkalender<br />
Kraichgau<br />
Östringen-<br />
Tiefenbach<br />
Kürnbach<br />
Kürnbach<br />
Kürnbach<br />
Östringen-<br />
Tiefenbach<br />
30.4.: Wine goes Party<br />
25./26.5.: Wein, Sang und Gang<br />
9./10.6.: Weindorf<br />
27. – 29.10.: Schwarzriesling-Kerwe<br />
31.10.: Wine goes Party<br />
Leiselheim feiert<br />
Junge Weine –<br />
alte Traditionen<br />
Weinfest in Leiselheim<br />
Fotos: WG Oberbergen (links), WG Leiselheim (rechts)<br />
Markgräflerland<br />
Badenweiler<br />
Müllheim<br />
Müllheim<br />
Wolfenweiler<br />
Schliengen<br />
Schliengen<br />
Staufen<br />
Bad Bellingen<br />
Hügelheim<br />
Schliengen<br />
Staufen<br />
Laufen<br />
Schliengen<br />
Badenweiler<br />
Ballrechten-<br />
Dottingen<br />
Offenburg<br />
Schliengen<br />
Weinfest in Oberbergen<br />
26.4.: Gutedel-Cup<br />
27.4.: 136. Müllheimer Weinmarkt<br />
27.4.: Landweinmarkt<br />
in der Alten Post<br />
10.5.: Batzenbergfest<br />
11.5.: Weingenuss on Tour<br />
12./13.5.: Markgräfler Weinpromenade<br />
25. – 27.5.: Wein & Musik<br />
26./27.5.: Wein & Chill im Park<br />
3.6.: Kulinarische Weinwanderung<br />
8.7.: Weinerlebniswanderung<br />
3. – 6.8.: Markgräfler<br />
Bezirksweinfest<br />
18./19.8.: Wein, Essen und Laufen<br />
24. – 26.8.: Schliengener Weintage<br />
8./9.9.: Musik- & Weinfest<br />
9.9.: Weingenuss am Castellberg<br />
28.9. – 1.10.: Ortenauer Weinfest<br />
8.12.: Advent im Weingut Harteneck<br />
Der Kaiserstuhl ist, wie jeder weiß, im ausgehenden Frühling<br />
eine faszinierende (Wein-)Landschaft. Da macht auch der der<br />
Gemeinde Sasbach zuzurechnende Weinort Leiselheim keine<br />
Ausnahme. Ausgesprochen gut gewählt ist der Termin für<br />
die jährliche Großveranstaltung der dortigen Winzergenossenschaft.<br />
<strong>2018</strong> findet die Veranstaltung „Junge Weine – alte Traditionen“<br />
am 3. Juni statt. Die üblichen Angebote wie Weinverkostung,<br />
Sonderangebote, Musik und Tanz oder die Sorge um das leibliche<br />
Wohl, zu Mittag beispielsweise mit Grillbraten, Knöpfle<br />
und Salat, gibt es auch hier. Man kann aber auch auf einer gemütlichen<br />
Weinbergtour größere Teile des Kaiserstuhls durchwandern<br />
oder, wer es weniger anstrengend mag, genießt die<br />
Traktorfahrten durch das Gewand „Leiselheimer Gestühl“. Die<br />
Kinder lernen auf dem Historix Spielplatz unter Anleitung die<br />
Spiele aus Omas Zeiten und die freiwillige Feuerwehr zeigt, wie<br />
man früher im Dorf zu Hand ging, wenn es einmal brannte. All<br />
das ist zwar nicht sooo spektakulär, aber gemütlich. Ein Tag des<br />
Weines für die ganze Familie!
Weinfestkalender<br />
Badische Weinmesse<br />
Beratungsgespräch<br />
mit Weinhoheit<br />
Mehr als 1.000<br />
Weine zu verkosten<br />
Die Vorfreude auf die Badische Weinmesse am 5. und 6.<br />
Mai in Offenburg ist groß. Die Ausstellung hat sich in den<br />
vergangenen Jahren zum Besuchermagnet im Frühling entwickelt.<br />
Kein Wunder, kommen hier doch Fachbesucher,<br />
Gourmets, Gastronomen und Weinfreunde aus der gesamten<br />
Region, ganz Deutschland und dem benachbarten<br />
Ausland zusammen, wenn über 1.000 Weine, Winzersekte<br />
und Edelbrände an- und ausgestellt sind. Die Edelbrände<br />
haben im zweiten Jahr eine eigene Plattform mit dem Titel<br />
„Baden Spirits“. Wein und Spirituasen bilden einen guten<br />
Einklang von Geist über Brand bis hin zum Likör. Im Eintrittspreis<br />
(verbilligter Vorverkauf 16 € bis 4.Mai) ist ein<br />
ausführlicher Messekatalog enthalten, der viel Platz für<br />
Notizen über die verkosteten Produkte enthält und auch das<br />
attraktive Rahmenprogramm beleuchtet. Da Alkohol und<br />
Autofahren nicht zusammenpassen, empfiehlt sich die Anreise<br />
mit dem öffentlichen Nahverkehr. Wie in jedem Jahr<br />
wird im 20-Minuten-Takt wieder ein kostenloser Bus-Shuttle<br />
vom Hauptbahnhof zur Messe und zurück angeboten.<br />
Tickets für die Badische Weinmesse<br />
sind bei allen bekannten Vorverkaufsstellen<br />
oder direkt erhältlich unter:<br />
www.reservix.de, www.badische-weinmesse.de<br />
Infos und Auskünfte:<br />
info@messe-offenburg.de, 0781-9226-49<br />
Roséwein<br />
Ortenau<br />
Bühlertal 2.4.: Weintage <strong>2018</strong><br />
Oberkirch 28.4.: Rebhäusle Wanderung<br />
Kappelrodeck 28./29.4.: Hoffest<br />
Weingut Tobias Köninger<br />
Waldulm 29.4.: Weinwanderung der WG<br />
Offenburg 5./6.5.: Badische Weinmesse<br />
Baden-Baden 13.5.: Weinwanderung der<br />
WG Neuweier<br />
Oberkirch 19.5.: Rebhäusle Weinwanderung<br />
Kappelrodeck 27.5.: Burgunderfest<br />
Hex v. Dasenstein<br />
Kappelrodeck 30.5.: Wein-Party-Nacht des Jahres<br />
Waldulm 1.6.: Rebblütenfest dr WG<br />
Steinbach 1. – 3.6.: 40. Mittelalterliche<br />
Winzertage<br />
Durbach 1. – 4.6.: Großes Weinfest<br />
Oberkirch 3.6.: Fest der Sinne<br />
Schloss<br />
Eberstein 10.6.: Tag des Weinguides<br />
Sasbachwalden 10.6.: Kulinarische Weinwanderung<br />
Durbach 17.6.: Rebblütenfest<br />
Bühl<br />
22.6.: Johanniszeit & Weingenuss<br />
Bad Peterstal 5.7.: Ortenauer Top Ten Riesling<br />
Kappelrodeck 7.7.: VerHEXte Hüttengaudi<br />
Bühl<br />
13. – 15.7.: Winzerfest am Trottenplatz<br />
Kappelrodeck 25./26.8.: Hoffest Winzerhof Doll<br />
Oberkirch 31.8. – 3.9.: Weinfest<br />
Fessenbach 1.9.: Weinbergshock<br />
Bühl<br />
6./10.9.: Zwetschgenfest<br />
Waldulm 8./9.9.: Weinfest 90 Jahre<br />
Winzergenossenschaft<br />
Badische<br />
Weinmesse<br />
kulinarisch leben<br />
Parallel<br />
5. + 6. Mai<br />
MESSE OFFENBURG<br />
www.badische-weinmesse.de<br />
Fotos: Messe Offenburg/BRAXART, Messe Offenburg/Tauscher
Weinfestkalender<br />
Durbach<br />
Kappelrodeck<br />
Durbach<br />
Gengenbach<br />
Oberkirch<br />
Bühlertal<br />
Sasbachwalden<br />
Bad Peterstal<br />
Tauberfranken<br />
Beckstein<br />
Beckstein<br />
Lauda<br />
Wertheim<br />
Beckstein<br />
Beckstein<br />
Weikersheim-<br />
Laudenbach<br />
Beckstein<br />
Beckstein<br />
9.9.: Durbacher Weintag<br />
14. – 16.9.: Winzerkirwi<br />
15./16.9.: Buurefeschd<br />
15./16.9.: Stadtweinfest<br />
30.9.: Kulinarische<br />
Weinwanderung<br />
3.10.: 13. Weinwandertag<br />
5. – 7.10.: Weinfest und Erntedank<br />
22.11.: Ortenauer<br />
Top-Ten Spätburgunder<br />
20.4.: Genießerspaß in der WG<br />
1.5.: Winzergenossenschaft-Maifest<br />
8. – 10.6.: Weinfest<br />
29.6. – 1.7.: Weinfest Schöpple<br />
1.7.: Erlebnis Weinwelt<br />
21.7.: Wein Genuss-Nacht<br />
8./9.9.: Herbstweinfest<br />
9.9.: Erlebnis-Weinwelt<br />
30.9.: Weinberge-<br />
Genusswanderung<br />
Feines aus Küche<br />
und Keller<br />
Kaiserstuhlort Bahlingen<br />
zwischen Wein und Kultur<br />
Unter dem Motto „Feines aus Küche und Keller“ führen die<br />
Bahlinger Weinbau- und Gastronomiebetriebe am 29. April<br />
ihre 3. Genießerwanderung durch. Dabei geht es, herrliche Aussichten<br />
inklusive, etwa sieben Kilometer durch die Bahlinger<br />
Rebflur. Präsentiert wird die hervorragende Qualität der Bahlinger<br />
Weine ebenso wie heimische Küche mit regionalen Spezialitäten.<br />
Am Pfingstwochenende, 18. – 21. Mai, steht der Weinort<br />
dann ganz im Zeichen des 3. Bahlinger Kulturwochendes.<br />
Zu beiden Veranstaltungen hält die Gemeinde einen ausführlichen<br />
Programmflyer bereit, der unter der Tel.-Nr. 07883/9551-<br />
12 angefordert werden kann.<br />
Weitere Infos: www.bahlingen.de<br />
Tuniberg<br />
Freiburg<br />
Opfingen<br />
div.Gemeinden<br />
Breisach<br />
Opfingen<br />
Opfingen<br />
22.4.: Präsentation<br />
Tuniberger Weingüter<br />
6.5.: Spargel- und Weinfest<br />
10.5.: Tuniberg-Vatertagshock<br />
31.8. – 3.9.: Bezirksweinfest<br />
Kaisertuhl-Tuniberg<br />
15./16.9.: Zwiebelkuchenfest<br />
8.12.: Fackel- und<br />
Glühweinwanderung
Fotonachweis<br />
Straußen und Besenwirtschaften<br />
???<br />
Freiburg und Umgebung<br />
Geselligsein ist Straußenzeit –<br />
das Motto uns‘rer Gastlichkeit.<br />
Straußen<br />
und<br />
Winzerschenken<br />
Kaiserstuhl<br />
Markgräflerland<br />
Markgräflerland<br />
Ortenau<br />
<br />
106<br />
106
90