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Flip_Magazin 2018

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Fotonachweis<br />

Kolumnentitel<br />

4,50 Euro<br />

31. Jahrgang, Ausgabe <strong>2018</strong><br />

MIT<br />

SONDERTEIL<br />

Das <strong>Magazin</strong><br />

für Ihren<br />

Erlebnisurlaub<br />

Inklusive Panoramakarte<br />

zum Herausnehmen<br />

inklusive großem<br />

Festkalender<br />

Hoch hinaus<br />

an Seilen und Ziplines<br />

1


Wir freuen uns auf Sie als Badegast von Mai - Sept.<br />

61<br />

Dietenbacher Strasse 15<br />

79199 Kirchzarten<br />

Tel.: +49 (0)7661 / 62585


Grüß Gott im Schwarzwald!<br />

Farbenfrohes Blumenmeer auf der<br />

Landesgartenschau in Lahr<br />

vom 12. April bis 14. Oktober <strong>2018</strong><br />

Das größte zusammenhängende Mittelgebirge Deutschlands ist nicht nur beeindruckend<br />

in seiner Schönheit, sondern auch seinem Facettenreichtum. Ein Facettenreichtum,<br />

welcher das Team von Schwarzwald Impressionen seit über 30 Jahren<br />

zum Staunen bringt. Wer nach Abenteuer und Adrenalinkicks sucht, wird Freude bei<br />

spannenden Klettertouren in den Bergen oder Hochseilgärten finden. Wessen Seele<br />

nach Entspannung und Ruhe schreit, findet diese beim Entdecken von Wasserfällen<br />

und Seen oder auf Wanderungen durch die schaurig schöne Tannenwelt des Schwarzwaldes.<br />

Kulturliebhaber kommen in malerischen Städtchen und Museen auf ihre Kosten<br />

und Familien zeichnen sich Erinnerungen in den Freizeit- und Wildparkanlagen<br />

dieser Region.<br />

Der Schwarzwald ist vielseitig und im Grunde alles andere als schwarz. Seine vielen<br />

„Gesichter“ und Möglichkeiten schillern bunt und bieten jährlich hunderttausenden<br />

Besuchern eine Erlebniswelt zum Entdecken, Staunen und Bewundern.<br />

Grüß Gott im Schwarzwald! Auf spannende Abenteuer und unvergessliche Momente.<br />

Inhalt<br />

05 | Hoch hinaus<br />

an Seilen und Ziplines<br />

10 | Bad Wildbad und das Enztal<br />

14 | Faszinierende Panoramablicke<br />

im Bühlertal<br />

17 | Goldene Accessoires und<br />

einmalige Naturerlebnisse<br />

22 | Auf dem Scheitel Alemanniens:<br />

St. Georgen<br />

27 | Kuckucksuhrenrevolution<br />

34 | Der Hornberger-Schießen-Weg<br />

35 | Wo Erholung groß geschrieben<br />

wird: Bad Dürrheim<br />

39 | Ein Dörflein nahe am Himmel:<br />

Freiamt<br />

Titelfotos: Action Forest Titisee, Weinland Baden aktuell, Gasometer Pforzheim, Wildpark Pforzheim, Foto: S. 3 Lahr Landesgartenschau<br />

15 | Schwarzwalddorf Kniebis<br />

16 | Mitten in Baden:<br />

die Gemeinde Appenweier<br />

in Triberg-Schonachbach<br />

Direkt an der B33. Großzügige,<br />

kostenlose Parkplätze<br />

am Hause!<br />

33<br />

28 | Die Deutsche Uhrenstraße<br />

31 | Holzskulpturenpfade<br />

im Kinzigtal<br />

Besuchen Sie unseren Uhren-Park mit der Weltgrößten<br />

Kuckucksuhr. Hier finden Sie auf über 1000 m 2 originelle<br />

und wunderschöne Souvenirs. Eine riesengroße Auswahl<br />

an Stand- und Wand- und Kuckucksuhren präsentiert<br />

sich Ihnen im schönen Ambiente.<br />

Im Eble Uhren-Park erleben Sie einmalige Schwarzwälder<br />

Handwerkskunst.<br />

Bekannt aus Funk<br />

und Fernsehen!<br />

40 | Heimattage in<br />

Waldkirch<br />

42 | 900 Jahre St. Märgen<br />

EBLE Uhren-Park<br />

78098 Triberg-Schonachbach<br />

Telefon 07722 / 9622-0<br />

Telefax 07722 / 9622-11<br />

eMail: info@eble-uhren-park.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Von Ostern bis Ende Okt.:<br />

Mo.-Sa. 9.00 – 18.00 Uhr So. 10.00 – 18.00 Uhr<br />

Übrige Jahreszeit: Mo.-Sa. 9.00 – 18.00 Uhr<br />

www.uhren-park.de<br />

Hier wohnt der<br />

Kuckuck im<br />

eigenen Haus<br />

Uhrenträger<br />

Johann<br />

wird<br />

Ihnen<br />

die Uhr<br />

erklären<br />

Anzeige<br />

in der Broschüre<br />

Grüß Gott im Schwarzwald<br />

2005<br />

3


Inhalt<br />

46 | Geschichte,<br />

die am Wegrand liegt<br />

48 | Miteinander<br />

von Mensch und Natur<br />

49 | Der Schluchsee – eine Perle<br />

des Schwarzwaldes<br />

50 | Buchtipps: Von Pionieren bis<br />

zum Schwarzwaldbecher<br />

54 | Radon Revital Bad<br />

in Menzenschwand<br />

56 | Tier- und Freizeitparks<br />

62 | Museen und Erinnerungsorte<br />

80 | Zoologisch – botanischer Garten<br />

in Mulhouse<br />

| Baumkronenweg in Waldkirch<br />

81 | Die KinderGalaxie in Freiburg<br />

| Alamannen-Freilichtmuseum<br />

in Vörstetten<br />

82 | Nachhaltige Verbindungen<br />

| Musikstadt Trossingen<br />

83 | Wochenende des Friedens<br />

im Fort de Mutzig<br />

84 | Unterwegs mit den Botschaftern<br />

des Naturparks Südschwarzwald<br />

BODENSEE<br />

65 | Am Schweizer Ufer<br />

des Bodensees<br />

70 | Schleitheim<br />

im Naturpark Schaffhausen<br />

TIPPS FÜR TRIPS<br />

71 | Skurriles Freiburg<br />

mit Historix-Tours<br />

77 | Das Keramikmuseum<br />

in Staufen<br />

78 | Sommerrodelbahn Gutach<br />

| Vogelpark Steinen<br />

79 | Alles original im „Hüsli“<br />

| Freizeitvergnügen in der<br />

Tannenmühle<br />

85 | Fakten und mehr rund<br />

um den badischen Wein<br />

106 | Straußen und Winzerschänken<br />

Ausflugsziele Panoramakarte:<br />

Bühlertal (11), Troase/Stadt Trossingen (25), Rodelbahn Gutach (26), Hornberg (30), Eble Uhrenpark (33), Haus der 1000 Uhren (33), Feriendorf Öfingen (38), Baumkronenweg Waldkirch (41),<br />

Tunisee Camping (51), Breisach (57), Tannenmühle Grafenhausen (65), Steinwasenpark (68), Haus der Natur Feldberg (70), Hans-Thoma-Museum Bernau (71), Heitersheim (75), Hasenhorn<br />

Todtnau (77), EWS Schönau (78), Irisette Zell (84) und Schönau (78), Laufenburg ( 85), Wehr (86), Museum Schopfheim (87), Vogelpark Steinen (88).<br />

Impressum<br />

erscheint zum Saisonbeginn<br />

Herausgeber:<br />

Helmut Schlieper<br />

Verlag:<br />

Art Media Verlagsgesellschaft mbH<br />

Auerstraße 2<br />

79108 Freiburg<br />

Tel. 0761/72072<br />

Fax: 0761/74972<br />

E-Mail: info@artmediaverlag.de<br />

www.schwarzwaldimpressionen.de<br />

Redaktionsleitung:<br />

Christel Jockers<br />

Redakteure dieser Ausgabe:<br />

Cornelia Frenkel<br />

Peter Frömmig<br />

Erich Krieger<br />

Reinhold Wagner<br />

Friederike Zimmermann<br />

u.a.<br />

Gestaltung & Layout:<br />

Juliane Güttsches<br />

Christian Oehms<br />

Anzeigen/Portraits:<br />

Tel. 0761/72072<br />

Druck:<br />

Druckerei Steinmeier<br />

Bezugsquellen:<br />

Schwarzwaldimpressionen ist<br />

erhältlich im Zeitschriftenhandel,<br />

an Tourist- Informationen,<br />

in Hotels oder direkt beim Verlag<br />

(gegen Einsendung von 4,50 € zzgl.<br />

1,60 € Porto) und im Internet:<br />

www.schwarzwaldimpressionen.de<br />

Das Copyright für die vom Verlag<br />

erstellte Redaktion und Anzeigen<br />

liegt beim Verlag.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags.<br />

Wir danken den Gemeindeverwal -<br />

tun gen und Tourist-Informationen<br />

für die zur Verfügung ge stellten Infos<br />

und Bilder.<br />

www.schwarzwaldimpressionen.de<br />

Fotos: Thurgau Tourismus<br />

4


V<br />

O<br />

N<br />

B<br />

A<br />

U<br />

M<br />

Z<br />

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B<br />

A<br />

U M<br />

Hoch hinaus<br />

an Seilen und Ziplines<br />

von Reinhold Wagner<br />

Das Abenteuer beginnt meist mit einem leichten Kribbeln<br />

im Bauch. Zuerst ist es nur die leise Vorahnung auf das,<br />

was einen da wohl erwartet. Dann der erste Blick nach<br />

oben. Schweiß bildet sich an den Innenseiten der Hände.<br />

Das Adrenalin steigt. Der Puls beschleunigt sich. Jetzt gibt<br />

es kein Zurück mehr. Vor einem lehnt die Leiter an einem<br />

Baum, und darüber breitet sich ein Netzwerk aus – aus Seilen,<br />

Stahldrähten und Plattformen. Man wollte es ja unbedingt<br />

alles selbst einmal ausprobieren: das Hangeln durch<br />

Klettergärten, den Balance-Akt zwischen Bäumen, das befreiende<br />

Schweben hoch über den Gipfeln der Bäume und<br />

das schwerelose Dahingleiten wie im Flug an der Zipline...<br />

5 5


Spaß & Action<br />

Action Forest Kletterwald in Titisee<br />

Der erste Schritt ist bekanntlich immer der schwerste. Das wissen<br />

auch die Betreiber dieser Art von Freizeiteinrichtungen.<br />

Und so gestaltet sich jeder Einstieg als Bewährungsprobe: Sicherheitseinweisung,<br />

Vorführung durch den Tourguide, erste<br />

Übungen in Bodennähe – und siehe da: die anfänglichen Ängste<br />

schwinden rasch und werden von der Ungeduld und dem<br />

Drang nach „mehr erleben“ eingeholt. Der Ansporn treibt einen<br />

an – das Abenteuer kann beginnen.<br />

Es gibt mittlerweile viele Arten von Klettersteigen und Hochseilgärten,<br />

Baumkronenwegen und Ziplines – jeder Parcours<br />

hat seine eigenen Schwerpunkte und Raffinessen. Ganz individuell<br />

kann jeder – wirklich jeder! – seine passende Anlage<br />

für sich entdecken und dort erste Erfahrungen und Eindrücke<br />

sammeln, seine eigenen Grenzen ausloten oder auch lernen,<br />

Ängste ganz zu überwinden und in den Griff zu bekommen.<br />

Einige Einrichtungen werden ergänzt durch separate Abenteuer-Spielplätze,<br />

in denen sich Kinder austoben können, solange<br />

sie noch zu jung und zu leicht für die großen Anlagen sind.<br />

Andere sind so breit aufgestellt, dass auch Rollstuhlfahrer und<br />

Familien mit Kinderwagen Gelegenheit bekommen, sich innerhalb<br />

ihrer Möglichkeiten auf das Abenteuer einzulassen.<br />

Dann sind meist Aufzüge oder Rampen vorhanden, über die<br />

es gemächlich in die Höhe geht. Und am Ziel erwartet alle<br />

dieselbe Atem beraubende Aussicht über alle Baumwipfel der<br />

umgebenden Bäume hinweg hinaus und hinab in die weite<br />

Ferne. Es muss sich auch selten jemand von Anfang an entscheiden,<br />

ob und wie weit er gehen will. Lediglich bei einem<br />

Rund-Parcours an Ziplines, bei dem die Drahtseile von Tal zu<br />

Tal gespannt sind und immer länger werden, kann es etwas<br />

umständlicher werden, wenn man auf halbem Weg abbricht.<br />

Aber auch diese Option besteht immer.<br />

Für die meisten aber bedeutet so ein Halbtags- oder Tagesausflug<br />

ein abwechslungsreiches, spannendes Erlebnis, das einem<br />

die sonst so verborgene, unerreichbare Welt der Vögel, Eichhörnchen<br />

und anderen Waldbewohner ein Stück weit näher<br />

bringt und unmittelbar vor Augen führt. Da gibt es zunächst<br />

die Baumkronenwege und Baumwipfelpfade, wie man sie<br />

beispielsweise in Waldkirch und Bad Wildbad, und in Bälde<br />

auch im Nationalpark Schwarzwald beim neuen Besucherzentrum<br />

findet. Hier liegt der Fokus auf einem möglichst breit<br />

gefächerten Publikum, dem man tiefe Einblicke in die Natur<br />

ermöglichen will – und das aus Perspektiven, für die man<br />

Foto S.5: Waldklettergarten Kenzingen<br />

6


Spaß & Action<br />

Kletterwald<br />

im Waldklettergarten Kenzingen<br />

Abenteuerwald im Waldklettergarten Kenzingen<br />

Fotos: Action Forest Titisee (links), Waldklettergarten Kenzingen (mittig/rechts)<br />

normalerweise auf einen Baum klettern oder einen Turm<br />

besteigen müsste. „Ganz nah dran an den Ästen und Zweigen<br />

der Bäume und hoch oben über deren Wipfeln“ lautet<br />

die Devise. Häufig finden sich entlang der Aufstiege unterhaltsame<br />

Rate-, Spiel- und Info-Stationen, dazwischen immer<br />

wieder Ausblicke aus den verschiedenen Ebenen und<br />

Perspektiven – alles ein „Kann“, nichts ein „Muss“. Oben<br />

dann der ultimative 360-Grad-Panorama-Weitblick über<br />

die gesamte Region – und ein tiefes Durchatmen an der frischen<br />

Höhenluft.<br />

Wem das zu wenig spektakulär ist, auf den wartet vielleicht<br />

am Ende eine Röhrenrutsche, über die er alternativ zum<br />

Abstieg wieder in Richtung Tal rauschen kann. Eine solche<br />

Gelegenheit, anstelle des Waldwegs die schnelle Rutsche<br />

mit hohem Spaßfaktor zu nutzen, bietet sich auf dem Rückweg<br />

ins Tal beim Baumkronenweg in Waldkirch. Während<br />

der Sinnespfad durch den Wald einschließlich des finalen<br />

Baumkronenwegs der ganzen Familie – inklusive Kinderwagen<br />

und Rollstuhl – zahlreiche Spiel- und Info-Stationen<br />

zur Unterhaltung und zum Eintauchen in die Geheimnisse<br />

der Natur bietet, sorgen der Barfußpfad und die 190<br />

www.action-forest.de<br />

info@action-forest.de / Fon: +49 (0) 7651 933 11 70<br />

7


Spaß & Action<br />

Action Forest Kletterwald in Titisee<br />

Meter lange Röhrenrutsche bei den Experimentierfreudigen<br />

und Abenteuerlustigen für Spaß und Nervenkitzel. Ein 200<br />

Meter langer Abenteuerpfad führt die Jüngeren über Hängebrücken,<br />

Kletternetze und Wackelbrücken von Baum zu<br />

Baum, bevor es zum Ausklang an den Kiosk und die Grillstelle<br />

beim Waldspielplatz geht.<br />

Richtig spannend wird es für mutige Gipfelstürmer, die<br />

sich auf das Abenteuer im Wald bei Kenzingen einlassen.<br />

Dort erwartet den Einzelnen oder die Gruppe ein Waldklettergarten<br />

mit insgesamt zehn Parcours, die sich in Höhe<br />

und Schwierigkeitsgrad alle voneinander unterscheiden.<br />

Was für Jedermann leicht und in Bodennähe beginnt, steigert<br />

sich bis hinauf in schwindelerregende Höhen, wo es<br />

schließlich auch beim hartgesottensten Kletterer für heftige<br />

Adrenalinschübe und befreiende Tarzan-Schreie sorgt.<br />

Doch keine Angst: die langjährige Erfahrung der Betreiber<br />

und die Teilnehmer betreuenden Erlebnispädagogen wiegt<br />

alle stets in Sicherheit und lässt dennoch ausreichend Platz<br />

für ausgefallenen Spaß und Action. Mit etwas Geschick und<br />

Körperkoordination gewinnt man neues Selbstvertrauen<br />

und genießt dabei ungewohnte Ausblicke aus der Vogelperspektive<br />

bei einem Aufenthalt im Grünen und an frischer<br />

Luft, die einen entspannt durchatmen lässt. Und dann heißt<br />

es: „Rasant abwärts mit dem Powerfan aus 20 Metern in<br />

die Tiefe!“<br />

Waldklettergarten Pforzheim<br />

Baumkronenweg<br />

in Waldkirch<br />

Auf dem Weg zum Baumwipfelpfad in Bad Wildbad spürt<br />

der Besucher schon von Weitem die gesunde Luft und befreiende<br />

Atmosphäre des Bergwaldes, über den sich der<br />

Koloss aus einem mächtigen, langen Holzbohlensteg und<br />

senkrecht aufragenden Turm erhebt. Der besondere Clou<br />

jedoch auch hier: fast alle Bereiche sind – dank sanfter Anstiege,<br />

sicherer Geländer und einem spiralig aufsteigenden<br />

Wendelpfad innerhalb des Turms – kinderwagen- und rollstuhltauglich.<br />

Ein Vergnügen, das sich die ganze Familie<br />

nicht entgehen lassen sollte. Für spannende und vielseitige<br />

Unterhaltung sorgen die Sinnesstationen am Wegrand sowie<br />

Balance- und Wackelelemente für alle, die sicheren<br />

Fußes sind. Und dann der alles krönende Ausblick hoch<br />

über den Wipfeln der Bäume – da schlägt jedes Herz höher.<br />

Schließlich kann auch hier alternativ zum Abstieg eine flotte<br />

Rutschpartie in der Röhrenrutsche erfolgen.<br />

Und das Abenteuer geht weiter: So befindet sich im Kinzigtal<br />

das Areal der Hirschgrund-Zipline, in dem es auf einem<br />

ausgedehnten Rund-Parcours über schmale Waldpfade von<br />

einer Zipline zur nächsten geht. Und jedes Mal wird die<br />

Drahtseilfahrt spannender und Atem beraubender: hoch<br />

über den Baumwipfeln und weit hinaus ins Freie über offene<br />

Täler führen die gespannten Seile. Dabei pfeift einem jedes<br />

Mal ganz ordentlich der Wind um die Ohren. Und wer nicht<br />

die kleinen Tricks und Kniffe beherrscht, die ihm vom Betreuer<br />

beigebracht wurden, der dreht sich dabei schon Mal<br />

leicht entgegen der Fahrtrichtung. Doch mit etwas Übung<br />

und Überwindung gelingt es auch hier, während des Abenteuers<br />

hoch über den Wäldern des Heubachtals bei Schiltach<br />

im Kinzigtal die schönsten Momente zu genießen. Und<br />

die Vorfreude auf den alles entscheidenden Höhepunkt der<br />

Fotos: Action Forest Titisee, Waldklettergarten Pforzheim, Reinhold Wagner<br />

8


Spaß & Action<br />

Tour: die mit 570 Metern Länge und 83 Metern Höhe über<br />

dem Grund längste Zipline Deutschlands!<br />

Zurück in den Wald geht es im Action Forest Titisee. Zwei<br />

Übungs- und bis zu sechs Kletter-Parcours mit unterschiedlichen<br />

Schwierigkeitsgraden führen durch den schattigen<br />

Hangwald am Hirschbühl über zahlreiche Röhren, Netze<br />

und Seilkonstruktionen. Dabei kommen sowohl Kids ab<br />

sechs Jahren als auch große Abenteurer voll auf ihre Kosten.<br />

Und mit Klettern ist es bei Weitem noch nicht getan.<br />

Denn zu den reinen Kletter-Parcours gesellen sich seit zwei<br />

Jahren zudem zwei unterschiedlich hohe und aus mehreren<br />

Seilrutschen bestehende Flying Fox-Parcours. Da kann man<br />

sich einmal aus bis zu elf, einmal aus bis zu 22 Metern Höhe<br />

fallen lassen und an langen Drahtseilen wie im freien Flug<br />

dahingleiten.<br />

35<br />

Besondere Erlebnisse versprechen auch die folgenden Klettergärten<br />

der Region:<br />

Im Erlebnis- und Kletterwald Enzklösterle warten neben<br />

Seilbrücken unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade auch<br />

eine Mega-Seilbahn und ein Free-Fall-Erlebnis auf Abenteuerlustige.<br />

Im Klettergarten Mehliskopf hangeln sich<br />

die Wagemutigen durch sieben Parcours von Baum zu<br />

Baum, während sich die Jüngeren auf dem Abenteuerwaldspielplatz<br />

zwischen Wasserspiellandschaft, Baumhaus,<br />

„Tarzan“-Brücke und Kinderseilbahn, Niederseilelementen<br />

und Kletterwurzeln austoben können. Ganz frei und ohne<br />

Zeitdruck dürfen Eingeweihte den Waldklettergarten Pforzheim<br />

erkunden. Und im Kletterwald Staufen gibt es unter<br />

den neun Parcours, die bis auf fast 20 Meter in die Baumkronen<br />

hinauf reichen, solche mit wackligen Burma-Brücken,<br />

Kletterwänden und Lianengängen, die es zu überwinden<br />

gilt. Der Naturhochseilgarten in Triberg lockt vor der Atem<br />

beraubenden Kulisse der gewaltigen Wasserfälle. Der von<br />

Hallwangen zwischen Freudenstadt und Dornstetten lädt<br />

gar besonders Mutige zu speziellen nächtlichen „Horror-<br />

Climbs“ mit garantiertem Gruselfaktor. Speziell auf Teams<br />

und Gruppen eingestellt haben sich die Betreiber des Teamhochseilgartens<br />

in Schramberg. Und der Klettergarten Lörrach<br />

bietet einen Partner-Parcour, einen besonders langen<br />

Seilrutschen-Parcour und einen kostenlosen Kids-Parcour<br />

für die Jüngsten. Selbst Tarzan hätte heute seine Freude bei<br />

einem ausgiebigen Besuch im Schwarzwald.<br />

Die Welt<br />

von fischer<br />

Infos:<br />

Baumkronenweg Waldkirch, www.baumkronenweg-waldkirch.de<br />

Abenteuer im Wald, Kenzingen, www.abenteuer-im-wald.de<br />

Baumwipfelpfad Bad Wildbad, www.baumwipfelpfad-schwarzwald.de<br />

Hirschgrund-Zipline, Kinzigtal, www.hirschgrund-zipline.de<br />

Action Forest Titisee, www.action-forest.de<br />

Erlebnis- & Kletterwald Enzklösterle, www.abamagx.de<br />

Klettergarten Mehliskopf, www.mehliskopf.de<br />

Waldklettergarten Pforzheim, www.waldklettergarten-pforzheim.de<br />

Kletterwald Staufen, www.kletterwald-staufen.de<br />

Naturhochseilgarten Triberg, www.hochseilgarten-triberg.de<br />

Naturhochseilgarten Hallwangen, www.hochseilgarten-hallwangen.de<br />

Teamhochseilgarten Schramberg, www.syntura.de<br />

Kletterwald Lörrach, www.erlebniskletterwald.de<br />

INNOVATIONEN FÜR UNSERE KUNDEN<br />

Innovation ist bei fischer mehr als die Summe aller<br />

Patente. Wir sind offen für Neues, bereit zur Veränderung<br />

– immer mit dem Ziel, unseren Kunden den größtmöglichen<br />

Nutzen zu bieten.<br />

Seit über 60 Jahren haben wir Erfolg damit: heute in vier<br />

Unternehmensbereiche, mit 46 Landesgesellschaften und<br />

dem Vertrieb in über 100 Ländern. www.fischer.group<br />

9


Nordschwarzwald<br />

Bad Wildbad<br />

und das Enztal<br />

der Region von Sehenswürdigkeiten Reinhold Wagner<br />

den zu Pedes per und Bikes Auf<br />

Der Morgennebel am Sommerberg zieht in weißen<br />

Schleiern über die dunklen Wipfel der Nadelbäume,<br />

bevor er sich auflöst und der Sonne Platz<br />

macht. Jetzt ist er in seiner ganzen Pracht zu sehen:<br />

Bad Wildbads beliebter Hausberg, zu dessen Bergstation<br />

direkt von der Enz-Promenade aus eine<br />

moderne Standseilbahn fährt – barrierefrei und für<br />

Rollstuhlfahrer ebenso geeignet wie zur Mitnahme<br />

von Fahrrädern und Kinderwagen. Das milde<br />

Reizklima in 730 Metern Höhe über dem Meer –<br />

und 300 Meter oberhalb der Stadt – sorgt für angenehm<br />

frische Luft. Die grandiose Aussicht über<br />

die Stadt und das Elztal gibt es gratis dazu. Und<br />

wer noch etwas höher hinaus will, der macht sich<br />

auf den – ebenfalls barrierearmen – Weg durch den<br />

artenreichen Bergmischwald zum im Herbst 2014<br />

eröffneten Baumwipfelpfad.<br />

Schon von Weitem locken entlang der Strecke über<br />

den Holzbohlensteg vom Boden bis in Höhe der<br />

ersten Baumwipfel zahlreiche Sinnesstationen zu<br />

Entdeckungen und Spielen in und mit der Natur, zu<br />

Ausblicken ins Unterholz und zu Einblicken in das<br />

Leben der Vögel und Eichhörnchen. Es gilt, Hindernisse<br />

zu überwinden und die Bäume des Waldes<br />

von ihrer Stammbasis bis in die obersten Wipfel zu<br />

begreifen – und das im wahrsten Sinne des Wortes.<br />

Und am Ende krönt die Besteigung des in langen<br />

Spiralen aufwärts führenden Turmes die Begehung<br />

mit einer fantastischen Fernsicht über die Täler und<br />

Berge der Nachbarschaft, ja des gesamten Nördlichen<br />

Schwarzwalds. Hinab geht es wahlweise auf<br />

demselben Weg zu Fuß – oder über die Röhrenrutsche.<br />

Hinab heißt aber noch lange nicht Abschied<br />

nehmen vom Sommerberg. Denn was liegt näher,<br />

als von hier aus zu einer sportlichen Tour mit dem<br />

Mountainbike – oder wahlweise zu einer bequemen<br />

mit dem E-Mountainbike zu starten?<br />

Wer gleich mehreres miteinander kombinieren<br />

will – Sportlichkeit am Berg, Naturerlebnis und<br />

Entdeckung der landschaftlichen Vielfalt sowie bei<br />

Bedarf den Komfort eines E-Bikes, dem sei eine<br />

geführte Tour mit Andrea Schlosser und ihrem<br />

Team von Fame Tours empfohlen. Die Guides kennen<br />

die Region wie ihre Westentasche – und was<br />

das Equipment angeht, stehen modernste Bikes der<br />

Marken Haibike und Merida zur Wahl. Anzuraten<br />

für solche eine Rundtour, die über Berg und Tal,<br />

durch Moore und Wälder und auf unasphaltierten<br />

Waldwegen ebenso wie entlang der Enz auf bequemen<br />

Radwegen führt, sind in jedem Fall das Anlegen<br />

wetterfester, strapazierfähiger Kleidung und<br />

das Tragen von Handschuhen, Brille und Helm.<br />

10


Nordschwarzwald<br />

Fotos: Reinhold Wagner<br />

Letzterer kann auch ausgeliehen werden. Die Brille<br />

schützt vor Mücken und umherspritzendem Staub<br />

und Wasser, die Handschuhe vor Schwielen und<br />

Blasen an den Händen. Dann aber steht dem Abenteuer<br />

nichts mehr im Weg.<br />

Die Grünhütte, ein vor allem bei den Jungen beliebtes<br />

Ausflugsziel, lassen wir links liegen und<br />

gönnen uns einen entspannten Spaziergang auf<br />

dem Holzsteg über das Wildsee-Moor. Die Räder<br />

werden dort geschoben, die Blicke schweifen frei<br />

über das satte Grün der Moorbirken und Torfmoose,<br />

der Zwergsträucher und Ufervegetation des<br />

Sees, auf dem schwimmende Inseln treiben. Wie<br />

weiße Federbüschel wiegen sich die Blüten des<br />

Wollgrases im Wind. Das Wasser des Sees und die<br />

trockenen Hochmoorbulte leuchten in kräftigem<br />

Rot. Das Naturschutzgebiet zeigt sich in seinen<br />

schönsten Farben und mit aller Pracht. Daher geht<br />

es auf kurzem Radweg gleich weiter ins nächste<br />

Moor: das Hohlohsee-Moor. Dann aber wird<br />

es wieder sportlich, und vorbei am Hohloh-Turm<br />

geht die spritzige Fahrt über Kaltenbronn und das<br />

Wildgehege hinab bis zur Höhe der Enz. Der dort<br />

am Ufer entlang führende Enztalweg ist ein Fern-<br />

Rad-Wanderweg der komfortabelsten Art, auf dem<br />

auch Rennräder ihre Freude haben. Zurück in Bad<br />

Wildbad haben wir uns ein entspannendes Bad im<br />

Palais Thermal verdient.<br />

Wildbads historische Therme glänzt durch ihr<br />

prunkvolles Ambiente im orientalisch-maurischen<br />

Stil. Da wird nicht einfach nur gebadet, da wird<br />

Gesundheit und Wellness vor einer der schönsten<br />

Badkulissen zelebriert, die der Schwarzwald zu<br />

bieten hat. Eine Besonderheit ist auch: die Therme<br />

darf sowohl bekleidet als unbekleidet genutzt werden.<br />

Durchweg hüllenlos gilt nur im Saunabereich<br />

– und für die wohlgeformten Marmorstatuen, die in<br />

den Bäderbecken mit verträumten Blicken auf die<br />

Badenden herabschauen. Eine Etage über dem Bad<br />

wähnt man sich an Bord eines Luxuskreuzfahrtschiffes<br />

– schweift der Blick doch von der Panoramasauna<br />

über das Deck und Außenschwimmbecken<br />

vorbei an einem großen, aufgespannten Segel<br />

frei über das Tal bis hinüber auf den Sommerberg.<br />

In der Thermenstadt wartet als Alternative<br />

für Fitnessbegeisterte die Vital Therme.<br />

Und ein Spaziergang durch den Kurpark erscheint<br />

in einem ganz neuen Licht, begeht man<br />

ihn Ende Juli zur Nacht der Enzbeleuchtung<br />

im Schein von 20.000 Kerzen und Lampions.<br />

Baumwipfelpfad in Bad Wildbad<br />

Marmorstatue im Palais Thermal in Bad Wildbad<br />

11


Nordschwarzwald<br />

Visualisierung der spektakulären Hängebrücke am Sommerberg<br />

Die Nacht ist ruhig, und sanft decken flauschigzarte<br />

Nebelschwaden die Nadelwälder an den Hängen<br />

des Enztals zu, sobald die Sonne hinter den<br />

Gipfeln des Sommerbergs verschwindet.<br />

Bad Wildbad und das Enztal, aber auch die für abwechslungsreiche<br />

Ausflüge reizvollen Nachbarorte<br />

Pforzheim, Bad Herrenalb, Bad Liebenzell, Calw<br />

oder Enzklösterle, liegen dabei keinesfalls fernab<br />

aller Zivilisation. Die direkte Anbindung mit der<br />

S-Bahn ab Karlsruhe-Durlach über Pforzheim und<br />

Neuenbürg führt bis ins Herz der Stadt Wildbad,<br />

und von dort aus geht es mit der KONUS Gästekarte<br />

im Bus kostenlos weiter bis nach Enzklösterle<br />

sowie in die umliegenden Orte. Der nördliche<br />

Schwarzwald ist reich an Sehenswürdigkeiten und<br />

üppiger Natur.<br />

Märchenweg und Hängebrücke<br />

Naturerlebnis Wildsee-Moor<br />

Als jüngstes Ausflugsziel am Sommerberg wurde<br />

im Herbst 2017 der Märchenweg „Das kalte Herz“<br />

eröffnet. Der barrierefreie Rundweg folgt über 3,2<br />

Kilometer und zehn Stationen den Spuren des Köhlerjungen<br />

Peter Munk, der dem Glasmännlein, dem<br />

Waldgeist und dem bösen Holländer-Michel begegnet.<br />

Drei kurze, unbefestigte Abstecher zweigen als<br />

„Glasmännleinpfade“ vom Hauptweg ab. Dorthin<br />

aber kommt nur, wer gut zu Fuß ist.<br />

Richtig abenteuerlich wird es dann, wenn vom<br />

20. bis 22. Juli <strong>2018</strong> die neue Hängebrücke am Sommerberg<br />

eingeweiht wird. Sie spannt sich über 380<br />

Meter Länge und in bis zu 60 Metern Höhe über das<br />

bewaldete Enztal und wird mit dieser Saison das<br />

neue Wahrzeichen und weithin sichtbare Ausflugsziel<br />

der Stadt Wildbad werden. Zwei mächtige, jeweils<br />

24 Meter hohe Pfeiler stützen das Konstrukt<br />

3<br />

www.instagram.com/_wildline/<br />

www.facebook.com/wildline.de/<br />

Königlich wild!<br />

Majestätisch überragt ab dem<br />

Sommer die 380 Meter lange Hängebrücke<br />

WildLine den königlichen<br />

Kurort Bad Wildbad.<br />

Infos unter www.wildline.de<br />

Fotos: Reinhold Wagner<br />

12


Nordschwarzwald<br />

aus Drahtseilen, das fortan den Heermannsweg<br />

am Fuß des Turms beim Baumwipfelpfad mit dem<br />

Gleitschirmfliegerparadies Auchhalder Kopf verbindet.<br />

Da die Brücke in ihrer Mitte von weiteren<br />

Drahtseilen nach oben gezogen wird, entsteht für<br />

die Fußgänger beim Darüberlaufen das Gefühl,<br />

einem Skywalk direkt in den Himmel zu folgen.<br />

Auf halbem Weg eröffnet sich mittig ein grandioser<br />

Ausblick über das Tal und die Stadt Wildbad,<br />

bevor es wieder leicht abwärts geht. Eingebunden<br />

in den „Weg des Mutes“ beim Märchenpfad und<br />

das weitläufige Wegenetz am Sommerberg, das<br />

Fußgängern wie Bikern beste Ausflugsmöglichkeiten<br />

bietet, lässt sich die neue Attraktion einzeln<br />

begehen oder in Kombination mit vielen weiteren<br />

Highlights als Gesamtpaket erleben.<br />

Infos und Eindrücke unter: www.wildline.de<br />

Die Familienerlebniskarte und Tipps<br />

für den nördlichen Schwarzwald gibt’s<br />

bei den Tourist-Infos:<br />

www.bad-wildbad.de<br />

www.enztal.de<br />

www.mein-schwarzwald.de<br />

Näheres zu Bad, Bike und Baumwipfelpfad:<br />

www.palais-thermal.de<br />

www.fametours.de<br />

www.baumwipfelpfad-schwarzwald.de<br />

13


Nordschwarzwald<br />

Faszinierende<br />

Panoramablicke<br />

Die Wein- und Wanderregion Bühlertal<br />

Die Wein- und Wanderregion Bühlertal im Herzen des Naturparks<br />

Schwarzwald Mitte/Nord liegt in herrlicher Panoramalage<br />

zwischen der Badischen Weinstraße und der Schwarzwaldhochstraße<br />

in Sichtweite zum Nationalpark Schwarzwald:<br />

Natur, Kultur, kulinarische Genüsse und Wein verbinden sich<br />

hier zu einem Feuerwerk der Sinne.<br />

Der Gertelbach-Rundweg beginnt beim Wanderparkplatz Gertelbach<br />

am Ortsende. Führte der Weg bisher über einen breiten<br />

Waldweg zum eigentlichen Ausgangspunkt der Wasserfälle<br />

schlängelt sich nun ein schmaler Pfad am Wasser entlang – mal<br />

am Rande des Wiesentals, mal durch lichten Wald, aber auch<br />

vorbei an mächtigen Granitblöcken. Der eigentliche Aufstieg<br />

durch die Gertelbach-Schlucht erfolgt dann über einen urigen<br />

Pfad, Treppen sowie zahlreiche Stege und Brücken vorbei an faszinierenden<br />

Wasserkaskaden und imposanten Felsformationen.<br />

Wanderer in der Gertelbach-Schlucht<br />

Der Wiedenfelsen hoch über der Schlucht sowie die Herta-<br />

Hütte auf dem Falkenfelsen bieten faszinierende Panoramablicke<br />

weit über das Rheintal. Der Kiosk beim Wiedenfelsen<br />

und das „Waldgasthaus Kohlbergwiese“, ein kleines Paradies<br />

mit großem Abenteuerspielplatz abseits des Verkehrs, laden<br />

zur Einkehr ein.<br />

Info: www.buehl-buehlertal-ottersweier.de<br />

12<br />

Foto: Gemeindeverwaltung Bühlertal, Tourist-Information<br />

14


Nordschwarzwald<br />

Schwarzwalddorf<br />

Kniebis<br />

Das Schwarzwalddorf ist bekannt für seine Gastlichkeit<br />

Unweit des Nationalparks, direkt an der Schwarzwaldhochstraße,<br />

liegt das beschauliche Dörfchen Kniebis auf einer<br />

Hochebene, nur zehn Kilometer von Freudenstadt entfernt.<br />

Seit seiner Gründung 1267 ist der Ort für seine Gastlichkeit<br />

bekannt. Dafür sorgen die Kniebiser Gastronomen, die von<br />

der klassischen Schwarzwaldküche bis hin zu internationalen<br />

Spezialitäten alles bieten.<br />

Im Sommer wie im Winter lockt der Kniebis viele Besucher<br />

an. Während im Winter die Langläufer im Skistadion auf hervorragend<br />

präparierten Loipen ihre Runden ziehen, können<br />

Familien und Kinder am „Lammlift“ erste alpine Erfahrungen<br />

sammeln. Im Sommer treffen sich Mountainbiker und E-Biker<br />

um die gut 950 Meter Höhe zu erklimmen.<br />

Herrliche Luft, super schöne Ausblicke und endlos wirkende<br />

Wälder laden Wanderer aller Altersgruppen ein. Start des<br />

Wandervergnügens ist das Besucherzentrum, wo zahlreiche,<br />

liebevoll angelegte, sehr gut ausgeschilderte Wege und Pfade<br />

beginnen. Einer der beliebtesten Wanderwege der Region ist<br />

der Genießerpfad Kniebiser Heimatpfad, der als Premium-<br />

Wanderweg zertifiziert ist. Auf zirka zehn Kilometern führt<br />

dieser rund um das kleine Dorf und bietet am Ellbachseeblick<br />

eine wunderbare Aussicht über die Schwarzwaldhochstraße.<br />

Kinder finden hier Wanderspaß auf dem Räuberwegle oder<br />

dem Jägerpfad.<br />

Auf dem Kniebiser Wildpfad kann man die Natur erkunden,<br />

den Blick für die kleinen Schönheiten am Wegesrand<br />

schulen und viel über das heimische Wild erfahren.<br />

Auch der Kniebiser Klostersteig wurde als Premium-Spazierweg<br />

zertifiziert. Er führt auf gewundenen, schmalen Wegen<br />

durch wilde Natur, das Dorf und den Wald, etwas Kondition<br />

und Trittsicherheit sind erforderlich. Auf dem integrierten<br />

Feuerwehrwegle kommen auch die kleinen Wanderer voll und<br />

ganz auf ihre Kosten.<br />

Eine Abkühlung bietet im Sommer das höchstgelegene Waldschwimmbad<br />

des Schwarzwaldes.<br />

Infos:<br />

Besucherzentrum Schwarzwaldhochstraße Freudenstadt-Kniebis<br />

Straßburger Straße 349, 72250 Freudenstadt, Tel. 07442/7570, www.kniebis.de<br />

Foto: Besucherzentrum Schwarzwaldhochstraße Freudenstadt-Kniebis<br />

15<br />

15


Nordschwarzwald<br />

Mitten in Baden<br />

Die Gemeinde Appenweier mit den Ortsteilen Nesselried & Urloffen<br />

Appenweier, Nesselried und Urloffen laden ein zu malerischen<br />

Wanderungen in die Schwarzwaldhöhen von 140<br />

bis 390 Meter Höhe – für Familien genauso geeignet wie<br />

für Geübte. Über das nahegelegene Oberkirch führen Wanderwege<br />

ins Renchtal bis Bad Peterstal-Griesbach auf<br />

die Routen des Schwarzwaldvereins. Kulinarische Gaumenfreuden,<br />

ruhige Übernachtungen und traditionelles,<br />

gastfreundschaftliches Leben machen die drei Ortschaften zu<br />

beliebten Aufenthaltsorten.<br />

Der Hindenburgplatz in Appenweier<br />

Elsass – Paris – Straßburg<br />

Nur 24 Minuten sind es ohne Umsteigen vom Appenweierer<br />

Bahnhof zum Hauptbahnhof der Europastadt Straßburg. Außerdem<br />

ist Appenweier mit der Bahn über Karlsruhe, Baden-<br />

Baden, Freiburg, Offenburg ideal erreichbar. Durch den TGV-<br />

Halt in Straßburg ist selbst ein Tagesausflug in die Metropole<br />

Paris nicht ausgeschlossen (2:20 Stunden einfach).<br />

Weine, Liköre und Obstbrände werden in Nesselried vom<br />

Obstbaum bis in die Flasche noch selbst hergestellt. Findige<br />

und feine, traditionelle und moderne Kreationen entstehen<br />

hier. Mit dem Fest „Nesselried brennt“ wird im August an die<br />

lange Tradition der Kleinbrennereien erinnert.<br />

Fotos: Gemeinde Appenweier<br />

Bekannt für seinen Meerrettich ist die Ortschaft Urloffen. Hier<br />

werden in Restaurants zahlreiche Spezialitäten rund um das<br />

scharfe Gemüse mit Raffinesse zubereitet. Bereits zu Beginn<br />

des 19. Jahrhunderts wurde im Ort Meerrettich kultiviert, der<br />

noch heute traditionell angebaut, verarbeitet und vermarktet<br />

wird. Das Meerrettichfest mit buntem Kulturprogramm und<br />

Jahrmarkt findet in diesem Jahr am 14./15. Oktober, jeweils<br />

von 9 bis 19 Uhr statt.<br />

Das Rathaus in Appenweier<br />

Der Meerrettichmann in Urloffen<br />

Infos & Zimmernachweis:<br />

Rathaus, Ortenauer Straße 13, 77767 Appenweier, Tel. 07805/959414<br />

gemeinde@appenweier.de, www.appenweier.de<br />

18<br />

16


Nordschwarzwald<br />

Die Goldstadt Pforzheim glänzt<br />

mit außergewöhnlichen Attraktionen<br />

von Elisabeth Jockers<br />

Die „Goldstadt“ Deutschlands liegt am Rand des Nordschwarzwaldes, da wo Enz, Nagold und Würm<br />

zusammenfließen. Die achtgrößte Stadt Baden-Württembergs gilt als Zentrum der Deutschen Schmuckund<br />

Uhrenindustrie und ist besonders unter Wanderern als Startpunkt für Touren auf den Höhenwanderwegen<br />

des Schwarzwaldes bekannt. Hier beginnen die Wanderwege nach Basel (Westweg), Waldshut<br />

(Mittelweg) und Schaffhausen (Ostweg). Neben den landschaftlichen Vorzügen der Stadt ist es auch die<br />

geografische Lage, welche Pforzheim zu einem beliebten Ausflugsziel macht. Gelegen zwischen Stuttgart<br />

und Karlsruhe ist Pforzheim ein ideales Ausflugsziel für Naturfreunde und Kulturinteressierte.<br />

17


Nordschwarzwald<br />

1<br />

Tel ( 07231 ) 39 - 28 69<br />

Fax ( 07231 ) 25 91<br />

www.technisches-museum.de<br />

1<br />

Schminkdose<br />

mit Chrysanthemen,<br />

Paris um 1928<br />

Schminkdose mit<br />

Panther, Cartier, Paris, 1927<br />

Beide aus der Aga-Khan-<br />

Sammlung<br />

Courtsey Siegelson,<br />

New York<br />

Schmuckmuseum Pforzheim<br />

EUROPAS<br />

GRÖSSTES SCHMUCK-<br />

UND UHREN-HAUS<br />

Über 150 Schmuck- und Uhrenmarken<br />

und spannende Erlebniswelten auf 3 Etagen!<br />

Erleben Sie unvergessliche<br />

Stunden in unserer Gläsernen<br />

Manufaktur, der Werkstatt<br />

zum Mitmachen und<br />

der Welt der Edelsteine.<br />

Besuchen Sie Europas<br />

größtes Schmuckund<br />

Uhren-Haus in der<br />

Goldstadt Pforzheim.<br />

Einzigartige Einkaufs vielfalt<br />

in allen Preislagen.<br />

SCHMUCKWELTEN Pforzheim<br />

Westliche Karl-Friedrich-Straße 56, am Leopoldplatz<br />

75172 Pforzheim . Tel. 07231 80006-0<br />

info@schmuckwelten.de . www.schmuckwelten.de / SchmuckweltenPforzheim<br />

Die sogenannte Schmuckmetropole Pforzheim hat<br />

internationale Bekanntheit durch die Schmuckund<br />

Uhrenindustrie erlangen können. Seit Jahrhunderten<br />

ist Pforzheim weit über die Grenzen hinaus<br />

für die Herstellung goldener Accessoires und Uhren<br />

bekannt. Wer der Geschichte dieser einzigartigen<br />

Schmuckwelt in Pforzheim auf den Grund gehen<br />

und einiges Neues rund um das Thema Schmuck<br />

erfahren möchte, sollte einen Besuch im Schmuckmuseum<br />

Pforzheim einplanen. Hier wird mit Hilfe<br />

von rund 2000 außergewöhnlicher Exponate die<br />

Geschichte des Schmucks, dessen Herstellung und<br />

Bedeutung in verschiedenen Kulturen erzählt. Exponate,<br />

die bis zu 5000 Jahre alt sind, und von der<br />

Antike bis zur Gegenwart reichen, faszinieren und<br />

lassen sogleich die Bedeutung von und Begeisterung<br />

für Schmuck verstehen und nachempfinden.<br />

Die ethnografische Sammlung Herion verschafft<br />

dem Besucher Einblicke in die Schmuck- und Ausdrucksformen<br />

außereuropäischer Gesellschaften.<br />

Zudem zeichnen Taschenuhren aus der Sammlung<br />

des Pforzheimer Uhrenfabrikanten Philipp Weber<br />

die Geschichte der Uhrenmacher- und Goldschmiedekunst<br />

des 17. bis 19. Jahrhunderts nach.<br />

Eine eigene Abtteilung zur Pforzheimer Schmuckgeschichte<br />

lässt die Verbindung der Goldstadt zur<br />

Schmuck- und Uhrenkunst besser verstehen.<br />

Fotos: Schmuckmuseum Pforzheim<br />

SMW_012_AZ_Gaestemagazin_Schwarzwaldimpressionen_2017_1_3_90x180_RZ.indd 1 28.02.17 17:41<br />

18


Nordschwarzwald<br />

50 Jahre Wildpark Pforzheim<br />

Fotos: Schmuckwelten Pforzheim, Wildpark Pforzheim<br />

Schmuckwelten<br />

Pforzheim<br />

Wen die Begeisterung für Schmuck nach einem<br />

Besuch im Pforzheimer Schmuckmuseum gepackt<br />

hat, sollte unbedingt einen Blick in die<br />

Schmuckwelten werfen. Hier darf man Schmuck<br />

und andere Kostbarkeiten noch einmal auf eine<br />

vollkommen andere Art und Weise erleben.<br />

Die Gläserne Manufaktur gewährt einen Blick<br />

hinter die Kulissen der professionellen Schmuckherstellung.<br />

Ein Livespektakel, bei dem moderne<br />

Techniken auf das traditionelle Schmuckverständnis<br />

treffen. Wer schon immer mal wissen wollte,<br />

wie Schmuckstücke eigentlich vergoldet werden<br />

oder verschiedene Metalle geformt werden können,<br />

sollte sich hierfür unbedingt Zeit einräumen.<br />

Ein weiteres Highlight der Schmuckwelten in<br />

Pforzheim ist die einzigartige Mineralienwelt. Die<br />

größte Privatsammlung Süddeutschlands präsentiert<br />

auf 400 Quadratmetern rund 5000 Exponate<br />

aus aller Welt. Eine außergewöhnlich faszinierende<br />

Sammlung, die die Schönheit der Natur und deren<br />

kleine und große Wunderwerke präsentiert. Einen<br />

Schwerpunkt der Sammlung bilden die Mineralien<br />

aus dem Schwarzwald, welche die Regionalität<br />

untermauern sollen und die Gegend rund um den<br />

Schwarzwald noch einmal von einer vollkommen<br />

anderen Facette zeigen. Ein weiteres Highlight der<br />

Sammlung sind die internationalen Exponate; hierbei<br />

besonders erwähnenswert zwei bis zu 500 Kilogramm<br />

schwere Amethystdrusen aus Brasilien.<br />

Wer jetzt Lust hat mal selbst Hand anzulegen,<br />

kreativ und selbst zum Designer zu werden, ist<br />

bei einem der Workshops in den Schmuckwelten<br />

Pforzheim richtig aufgehoben. Außerdem bieten<br />

zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten und ausgestellte<br />

Designerstücke ein außergewöhnliches Schmuckangebot<br />

zum Kaufen und Tragen.<br />

Der 1968 gegründete Wildpark in Pforzheim feiert<br />

Jubiläum. Seit nunmehr 50 Jahren begrüßt der<br />

Wildpark täglich Besucher und begeistert durch<br />

einen einmalig schönen Einblick in die nationale<br />

Tierwelt. Auf einer Fläche von ungefähr 16 Hektar<br />

leben mittlerweile mehr als 400 Säugetiere, Fische<br />

und ungefähr 70 Vogelarten. Dieses einmalige Naturerlebnis<br />

ist besonders unter Familien und Kindern<br />

beliebt. Neben Streichel- und Futtermöglichkeiten<br />

lädt der Park zum Flanieren und Beobachten<br />

ein. Ein besonderes Highlight ist die Fütterung der<br />

Luchse; Tiere, die einzigartig in ihrer Schönheit<br />

und Eleganz sind und nicht nur Kinderherzen höherschlagen<br />

lassen.<br />

Waldklettergarten<br />

Pforzheim<br />

Neue Wege gehen -<br />

Abenteuer<br />

natürlich erleben!<br />

www.naturkonzepte.com<br />

Pforzheim direkt im Wildpark, Tiefenbronner Str. 100<br />

1<br />

19


Nordschwarzwald<br />

1<br />

Tourist-Information<br />

Tel.: 07231 / 39-3700 | www.pforzheim.de<br />

WELTGRÖSSTES<br />

PANORAMA ROM 312<br />

auf über 3.500 qm Bild äche<br />

1<br />

Waldklettergarten<br />

im Wildpark<br />

Um den Besuch im Wildpark für Familien, Kinder<br />

und Abenteuerlustige abzurunden, bietet das<br />

Gelände zusätzlich einen Waldklettergarten. In<br />

diesem Kletterwald kann man die Natur zwischen<br />

Elch, Wildschwein, Luchs und Wildpferd von ganz<br />

oben betrachten. Unterstützt von fachkundigen<br />

Guides bietet der Klettergarten einen Ort zum<br />

Entspannen und Auspowern für Jung und Alt. Das<br />

Thema Nachhaltigkeit ist wichtig und so wurde bei<br />

dem Bau des Waldklettergartens auf eine sorgsame<br />

und baumschonende Bauweise und das Verwenden<br />

von heimischen Hölzern geachtet. Für besonders<br />

mutige bietet der Kletterpark einen zusätzlich acht<br />

Meter hohen Kletterturm, von wo aus man in drei<br />

Parcours einsteigen oder direkt mit einer flotten<br />

Seilbahn nach unten sausen kann.<br />

Fotos: Waldklettergarten Pforzheim<br />

20


Nordschwarzwald<br />

Das Gasometer<br />

Das neue Schmuckstück der Goldstadt ist<br />

das vor drei Jahren zu einem architektonischen<br />

Prachtstück umgebaute Gasometer.<br />

Das alte Gasometer aus dem Jahr 1912<br />

beherbergt heute das weltgrößte 360°-Panorama<br />

ROM 312. Der weltweit bekannte<br />

Künstler und Architekt Yadegar Asisi hat<br />

eine vollkommen vergleichslose Zeitreise<br />

in die „Ewige Stadt“ geschaffen.<br />

Im Gasometer können die Besucher auf<br />

einem fünfzehn Meter hohen Aussichtspodest<br />

den Blick auf ein spektakuläres,<br />

3500 Quadratmeter großes Rundbild genießen.<br />

Asisi orientierte sich hierbei an<br />

einer historischen Vorlage von 1888. Abgebildet<br />

ist der triumphale Einzug Kaiser<br />

Konstantins und seiner Legionäre in<br />

Rom nach der siegreichen Schlacht gegen<br />

seinen Gegner Maxentius im Jahr 312.<br />

Zu erkennen ist außerdem die antike Millionenstadt,<br />

welche in ihrer vollen Blüte<br />

erstrahlt. Die auf Hügeln gebaute Stadt<br />

lässt bekannte Tempel, Thermen und Basiliken<br />

entdecken, die Asisi auf eine unfassbare<br />

Art und Weise real werden lässt.<br />

Bereits über 500.000 Besucher hat dieses<br />

unmittelbare Erlebnis von Zeitgeschichte<br />

zum Gasometer gelockt und begeistert.<br />

Pforzheim,<br />

Fotos: t.schulze, wmt<br />

21


Mittlerer Schwarzwald<br />

Die Schwarzwaldbahn<br />

gilt als Mutter aller Gebirgsbahnen<br />

Auf dem Scheitel Alemanniens<br />

Erkundungen in und um<br />

St. Georgen im Schwarzwald<br />

von Peter Frömmig<br />

Wir erreichen mit der Schwarzwaldbahn St. Georgen und damit<br />

den höchstgelegenen Bahnhof auf dieser Strecke, die von<br />

Offenburg bis Singen am Hohentwiel führt. Von Offenburg bis<br />

Hausach folgte die Schwarzwaldbahn zunächst der Kinzig,<br />

danach ging es weiter bis Hornberg im Gutachtal. Alleine zwischen<br />

Hausach und St. Georgen musste die Bahn auf der zweigleisigen,<br />

elektrifizierten Strecke 564 Meter überwinden. In<br />

vielen kühnen, kurvigen Abschnitten tauchte sie dabei durch<br />

insgesamt 39 Tunnel (wir haben nicht mitgezählt, es ist bekannt).<br />

Dass diese auch heute noch abenteuerlich anmutende<br />

Eisenbahnstrecke zu den schönsten in Europa gehört, wie<br />

gesagt wird, kann hier nur bestätigt werden. In St. Georgen<br />

hat nun diese spektakuläre Schwarzwaldbahn ihren höchsten<br />

Punkt erreicht.<br />

Es ist ein erhebendes Gefühl in dieser hellen und freundlichen<br />

Bergstadt, die auf einer Höhe von 800-1000 Metern verteilt,<br />

anzukommen. Die Zahl der Sonnenstunden, mit der St. Georgen<br />

gesegnet ist, hat uns aufhorchen lassen. Von den herbstund<br />

winterlichen Nebeln, die durch die tiefen Täler wabern,<br />

bleibt die Stadt bei Inversionswetterlagen verschont. St. Georgen<br />

liegt nah an der Rhein-Donau-Wasserscheide und ist somit<br />

Teil der Europäischen Wasserscheide zwischen Nordsee<br />

und Schwarzem Meer. Die Lage der Stadt wird daher schon<br />

seit dem Mittelalter, nach der Gründung eines Benediktinerklosters,<br />

als „Scheitel Alemanniens“ bezeichnet. Auf dem<br />

895 Meter hohen Brogen zweigt die Wasserscheide zwischen<br />

Rhein und Neckar ab. Die Brigach, einer der Quellflüsse<br />

der Donau, entspringt auf der Gemarkung St. Georgens, im<br />

gleichnamigen Ortsteil. Die Umgebung von St. Georgen ist<br />

geprägt von Wald und Feldern und lädt ein zum Wandern.<br />

In der Tat ist die Stadt für zahlreiche Ausflügler, die es jedes<br />

Jahr hierher zieht, ein beliebter und idealer Ausgangs- oder<br />

Zielort. Zahlreiche der Wanderwege in die nähere oder weitere<br />

Umgebung von St. Georgen führen zu einigen spektakulären<br />

Aussichtspunkten, und unterwegs trifft man immer wieder auf<br />

einladende Vesperstuben. Auf den Schwarzwaldhöhen um St.<br />

Georgen hat sich neben betörender, ursprünglicher Natur auch<br />

die Hochtechnologie unserer Zeit angesiedelt. Überdies ist St.<br />

Georgen, neben den bereits genannten Besonderheiten und<br />

Qualitäten, auch eine Stadt der Museen.<br />

Diese führen durch Geschichte und Gegenwart, vermitteln<br />

tiefere Einblicke und können den Aufenthalt bereichern. Von<br />

dem florierenden Gewerbe der Stadt im Bereich der Feinmechanik<br />

und Elektronik seit seinen Anfängen zeugt das Deutsche<br />

Phonomuseum, das 2011 neu eröffnet wurde und sich nun<br />

im ehemaligen Kaufhaus „Brigau“ am Bärenplatz befindet.<br />

Foto: Stadt St. Georgen<br />

22


Mittlerer Schwarzwald<br />

Schäppelmädchen<br />

des Trachtenvereins e.V. St. Georgen im Schwarzwald<br />

Fotos: Franz Käser (Luftbild), Stadt St. Georgen<br />

Der Klosterweiher in St. Georgen<br />

23


Mittlerer Schwarzwald<br />

Die lückenlose Entwicklungsgeschichte der Phonotechnik<br />

mit all ihren Kuriositäten zeigt das Deutsche Phonomuseum in St. Georgen<br />

Eine Zeitreise durch das Schwarzwälder Alltagsleben bietet das<br />

Heimatmuseum „Schwarzes Tor“, hier die Küche<br />

Eine Museumstour<br />

Verfolgt wird in diesem für Deutschland einzigartigen Museum<br />

die Geschichte der Uhren- und Unterhaltungselektronik in<br />

St. Georgen, die im 20. Jahrhundert ihre Blütezeit hatte. Die<br />

ausgestellten historischen Phonogeräte zeigen dem Besucher<br />

in nahezu lückenloser Folge die an Kuriositäten reiche Entwicklungsgeschichte<br />

der Phonotechnik, beginnend mit dem<br />

1877 von Edison erfundenen Phonographen sowie dem Grammophon<br />

von Erwin Berliner. Es sind historische Ereignisse,<br />

die sich auswirkten auf Schwarzwälder Unternehmen wie<br />

Dual, führender Hersteller von Plattenspielern in den 1970er<br />

Jahren. In der angeschlossenen Uhrensammlung werden viele<br />

typische Uhren und Werkzeuge der St. Georgener Uhrmacherei<br />

gezeigt, die Ausgang waren für die spätere Feinmechanikund<br />

Phonoindustrie in St. Georgen. Zudem sind einige mechanische<br />

Musikinstrumente, die als Vorläufer der Phonotechnik<br />

gelten, auch akustisch zu erleben. In einem weiteren, separaten<br />

Bereich werden verschiedene Geräte der elektromagnetischen<br />

Tonaufzeichnung präsentiert.<br />

In der Nähe des Deutschen Phonomuseums befindet sich auch<br />

das St. Georgener Heimatmuseum „Schwarzes Tor“. Das<br />

Kleinbauernhaus von 1803 lädt ein zu einer Zeitreise durch<br />

Schwarzwälder Alltagsleben, mit den Ausstellungsschwerpunkten<br />

„Bäuerliches Leben“ und „Heimisches Handwerk“.<br />

Der Gang führt durch eine original erhaltene Schwarzwälder<br />

Rauchküche, eine Bauernstube mit Kachelofen, eine<br />

Schlafkammer mit Himmelbett, ein Trachtenzimmer mit<br />

dem bekannten Schäppel und schließlich zu zwei kleinen<br />

Räumen, wo man sich in das heimische Uhrmacherhandwerk<br />

hineinversetzen kann. Des Weiteren sind in der Tenne bäuerliche<br />

Gerätschaften, zwei Handwebstühle, eine Uhrenschildermalerei,<br />

eine Küfer- sowie eine Schlosserwerkstatt zu besichtigen.<br />

Abgerundet wird der Gang durch die Vergangenheit<br />

St. Georgens mit Einblicken in eine Schuhmacherwerkstatt,<br />

in die Strohflechterei und das Korbflechten, das Hafnerhandwerk,<br />

die Schindelmacherei und das „Diechelebohren“, eine<br />

Herstellung hölzerner Wasserleitungsrohre.<br />

Im „Kunstraum Grässlin“ an der Museumstraße ist die größte<br />

private Sammlung von Moderner Kunst in Europa untergebracht.<br />

Eine solche auf Schwarzwaldhöhen, in ländlicher Umgebung<br />

anzutreffen, ist erstaunlich genug. Das Museum wurde<br />

erst Mitte Juni 2006 eröffnet und fand viel Beachtung. Zu<br />

erwähnen ist noch das Hermann-Papst-Museum im schönen<br />

historischen Haus Mühlegg. Hermann Papst (1902-1981) war<br />

eine der farbigsten, universell begabten Erfinderpersönlichkeiten<br />

des vorigen Jahrhunderts. Der erfolgreiche Ingenieur<br />

und Unternehmer wurde weltweit bekannt durch den PAPST-<br />

Außenläufermotor für Antriebs- und Lüftungstechnik.<br />

Das kleine Technikmuseum ist dem Leben und Werk von Hermann<br />

Papst gewidmet, auf dessen Namen hunderte von Patenten<br />

aus den unterschiedlichsten Technikbereichen zurückgehen.<br />

Der Erfinder stammte aus Böhmen, im Schwarzwald<br />

ist er zur vollen Entfaltung gekommen. 1928 kam er nach St.<br />

Georgen als Chefkonstrukteur eines Unternehmens, das später<br />

unter dem Namen Dual firmierte.<br />

Zu den historischen Sehenswürdigkeiten in St. Georgen<br />

kommt eine mittelalterliche und neuzeitliche Gesteinssammlung<br />

im „Lapidarium“ hinzu. Mit dem Bau einer Galerie<br />

im Klosterhof wurde 2002 eine Art Museum eingerichtet.<br />

Dort befinden sich Steine aus der Klostermauer als einziger<br />

sichtbarer Rest des Klosters, das im Dreißigjährigen Krieg<br />

durch Feuer zerstört wurde. Nach dem großen Brand des Ortes<br />

1865 wurde das verfallene Kloster als Steinbruch für den<br />

Wiederaufbau von St. Georgen verwendet. Nach diesem<br />

aufschlussreichen und spannenden Gang durch die Zeiten<br />

kann man beim Wandern oder Wandeln durch den Schwarzwald<br />

noch einmal alles in Ruhe Revue passieren lassen.<br />

Fotos: Stadt St. Georgen<br />

24


Mittlerer Schwarzwald<br />

Hallenbad in St. Georgen<br />

Besonderheiten des Schwarzwalds<br />

Den Namensbestandteil „im Schwarzwald“ trägt St. Georgen<br />

als Kennzeichen und Gütesiegel übrigens seit 1962. Von<br />

den Eigenheiten des Menschenschlags, den der Schwarzwald<br />

hervorgebracht hat und bis in unsere Tage hervorbringt, erzählt<br />

der einzige und letzte, äußerst fabulierfreudige Roman<br />

„Raabe Baikal“ des in St. Georgen geborenen, leider sehr früh<br />

verstorbenen Schriftstellers und Dramatikers Thomas Strittmatter<br />

(1961-1995). Das vor bald zwanzig Jahren erschienene<br />

Buch aus dem Diogenes Verlag wurde damals viel beachtet<br />

und allseits hymnisch gelobt. „Raabe Baikal“ ist auch heute<br />

noch eine empfehlenswerte und anregende Ferienlektüre für<br />

Schwarzwaldbesucher. Das Thomas-Strittmatter-Gymnasium<br />

in St. Georgen erinnert an diesen Sohn der Stadt.<br />

Der Schwarzwald, Deutschlands höchstes und größtes Mittelgebirge,<br />

ist auch unsere älteste Ferienregion. Seine landschaftliche<br />

Schönheit wirkt bis heute unverbraucht, der Artenreichtum<br />

seiner Tier- und Pflanzenwelt ist unvergleichlich. Zum Ausblick,<br />

den die Gipfel bieten, kam die Weitsicht. Rechtzeitig<br />

wurde hier erkannt, dass der Naturschutz die beste Kapitalanlage<br />

für die Zukunft ist. Fast die gesamte Fläche des Schwarzwalds<br />

wird heute als Naturpark ausgewiesen. Durch Infrastruktur<br />

und Angebot ist der Schwarzwald zur modernsten<br />

und fortschrittlichsten Ferienregion Deutschlands avanciert.<br />

Dazu beigetragen haben regionale Zusammenschlüsse von Ferienorten<br />

zu Interessengemeinschaften im Tourismus. So auch<br />

das im Jahr 2000 gegründete „Ferienland Schwarzwald“, in<br />

das die Orte St. Georgen, Schonach, Schönwald und Furtwangen<br />

eingebunden sind.<br />

Neben dem Gewerbe ist es der Tourismus gewesen, der durch<br />

die Schwarzwaldbahn, erbaut zwischen 1863 und 1873, zu<br />

einem wirtschaftlichen Aufschwung im mittleren Schwarzwald<br />

und gerade auch in St. Georgen wesentlich beitrug.<br />

Foto: Stadt St. Georgen<br />

Entdecken Sie die Entwicklung der<br />

mechanischen Tonaufzeichnung<br />

und -wiedergabe seit Edisons<br />

Erfi ndung des Phonographen 1877<br />

bis zum Hi-Fi Plattenspieler 1985.<br />

Bärenplatz 1 | 78112 St. Georgen<br />

Tel.: 07724/8599138<br />

www.deutsches-phono-museum.de<br />

www.facebook.com/phonomuseum<br />

Hallenbad<br />

St. Georgen<br />

Im Hochwald 6<br />

78112 St. Georgen<br />

Tel.: 07724/87 358<br />

www.st-georgen.de<br />

32 32<br />

25


Mittlerer Schwarzwald<br />

Ein Netz von Wanderwegen<br />

Was unter dem Freizeitangebot im „Ferienland Schwarzwald“<br />

auffällt, ist ein ungewöhnlich vielfältiges und gut organisiertes<br />

Netz von Wanderwegen. Es könnte beginnen mit dem „St.<br />

Georgener Heimatpfad“. Startpunkt wäre auf dem Marktplatz,<br />

beim Glockenspiel, einer vom Königsfelder Künstler Jo Homolka<br />

geschaffenen Attraktion. Der Rundweg hat eine Länge<br />

von etwa 16 Kilometern, erfordert eine mittlere Gehzeit von<br />

5 Stunden und streift Besonderheiten von Natur und Heimatgeschichte.<br />

Tafeln, die den Pfad markieren, geben darüber<br />

Auskunft. Etwa über das einst bedeutende Benediktinerkloster<br />

St.Georgen, den Bergbau am über 1000 Meter hohen Kesselberg<br />

mit seinen geologischen Verhältnissen, das entbehrungsreiche<br />

Leben einstiger Waldbauern und den Beginn der<br />

Uhrmacherei. Eine weitere markante Stelle verweist auf die<br />

Schwarzwaldbahn, die, wie bereits erwähnt, für die Entwicklung<br />

von St. Georgen von großer Bedeutung war. Von dem<br />

badischen Ingenieur Robert Gerwig geplant und gebaut, gilt<br />

sie als Mutter aller Gebirgsbahnen.<br />

Eine „Quellenwanderung“ führt entlang der europäischen<br />

Wasserscheide, zum Ursprung von mehreren bedeutenden<br />

Flüssen der Region, konzentriert auf einem Gebiet von nur<br />

wenigen Quadratkilometern. Womit wir wieder beim „Scheitel<br />

Alemanniens“ wären. Die Quellen der Brigach und der Breg<br />

ergeben zusammen den Donau-Ursprung. Beide Quellflüsse<br />

fließen bei Donaueschingen zusammen, um sich unter dem einen<br />

Namen auf den langen Weg zum Schwarzen Meer zu machen.<br />

Kürzer ist der Weg der Elz, die gleich nach ihrem Quellursprung<br />

durch eine malerische, kaum berührte Gegend des<br />

Schwarzwalds fließt. Bereits nach wenigen Kilometern wird es<br />

spektakulär. In Triberg stürzt die Elz aus hundertsechzig<br />

Stadtansicht<br />

Metern Höhe, in sieben Kaskaden zu Tal. Es sind Deutschlands<br />

höchste Wasserfälle. Der Fluss macht einen großen<br />

Wandel durch, bis er den Europapark in Rust durchquert<br />

und schließlich im Naturschutzgebiet Taubergießen in den<br />

Rhein mündet. Die „Quellenwanderung“ führt auch tief in<br />

die Geschichte, bis hin zu den Kelten. Spuren finden sich<br />

bei der Brigachquelle, wo sich der Dreigötterstein befindet.<br />

Die „Schalenstein-Wanderung“ nahe Schonach führt zu weiteren<br />

geheimnisvollen Zeugen grauer Vorzeiten, zu mystischen<br />

Opferstätten. Schalensteine zeigen von der Natur geformte<br />

oder von Menschenhand veränderte Vertiefungen. Die in<br />

Nord- und Westeuropa, nur selten aufgefundenen Zeugnisse,<br />

sind in aufffallender Zahl im Ortsgebiet von Schonach entdeckt<br />

worden. Entstehung und Nutzung der Schalensteine<br />

geben der Wissenschaft immer noch Rätsel auf, was aber die<br />

Phantasie umso mehr anregt. Namen wie „Augenstein“ und<br />

„Eulenstein“, „Summstein“ oder „Kippstein“ tragen zur Inspiration<br />

bei. Auf der ebenfalls von Schonach ausgehenden<br />

„Schneckenwanderung“ wird den Wanderern empfohlen, noch<br />

einen Gang herunter zu schalten. Hier, auf dem „langsamsten<br />

Wanderweg des Schwarzwalds“, gibt es „kein Kilometergeld,<br />

sondern nur einen Schneckenkompass mit elf kleinen Anforderungen“,<br />

die den Wanderer zum Innehalten, näheren Hinschauen<br />

und Entdecken verführen sollen.<br />

Hier kann man sich entschleunigen, Abstand nehmen von unserer<br />

schnelllebigen, hektischen Zeit. Hier können sich Körper,<br />

Geist und Sinne erfrischen.<br />

www.st-georgen.de und www.ferienland-schwarzwald.de<br />

Herzlich Willkommen in St. Georgen<br />

Heimatmuseum Schwarzes Tor<br />

Natur pur, frische<br />

Schwarzwaldluft und<br />

zahlreiche Museen erwarten<br />

Sie in der Bergstadt<br />

mit dem höchstgelegenen<br />

Bahnhof an<br />

der Schwarzwaldbahn.<br />

32<br />

www.st-georgen.de<br />

www.dasferienland.de<br />

Zahlreiche Rad- und Wanderwege (Foto: Ferienland)<br />

Naturfreibad Klosterweiher<br />

Foto: Stadt St. Georgen<br />

26


Mittlerer Schwarzwald<br />

Kuckucksuhrenrevolution<br />

„Black Forest 4.0 – Familie Haas, Revolutionäre des Schwarzwalds“ –<br />

Sonderausstellung im Auto- und Uhrenmuseum ErfinderZeiten in Schramberg<br />

Black Forest 4.0<br />

Die Royals Prinz William und Kate haben eine –<br />

überreicht von Ministerpräsident Kretschmann.<br />

Wladimir Putin bekam eine von Angela Merkel<br />

– natürlich rot mit weißem Adler. Auch Jogi Löw<br />

hat eine - selbstverständlich schwarz-rot-gold und<br />

Starfriseur Udo Walz gab noch eins drauf und ließ<br />

sich eine mit eigenem Porträt von Conny und Ingolf<br />

Haas gestalten.<br />

Bollenhutmädchen, Kirschtorte und natürlich die<br />

Kuckucksuhr – Symbole – die nicht nur für den<br />

Schwarzwald stehen, sondern das Bild von ganz<br />

Deutschland im Ausland geprägt haben.<br />

Doch der Schwarzwald ist längst mehr. Kreative<br />

Köpfe aus Handwerk, Kunst, Mode und Kulinarik<br />

erkennen wie gut „Tradition und Moderne“ zusammenpassen<br />

und erfinden den Schwarzwald täglich<br />

neu. Und genau diese Schwarzwald-Modernisierung<br />

begann mit der „Familie Haas“ (Rombach<br />

& Haas) aus Schonach. Rombach & Haas ist eine<br />

kleine zertifizierte Kuckucksuhren-Manufaktur,<br />

die seit 1894 die beliebten Kuckucksuhren herstellt.<br />

Mittlerweile bilden Ingolf und Conny Haas<br />

die vierte Generation. Diese Beiden schossen im<br />

wahrsten Sinne des Wortes 2005 den Kuckuck ab<br />

und sorgten für unruhige Zeiten im Schwarzwald.<br />

Trotz vieler Anfeindungen verpassten sie einem<br />

deutschen Markenzeichen – der Kuckucksuhr – ein<br />

neues modernes Gesicht aus der alle halbe Stunde,<br />

so richtig unverschämt, ein schräger Vogel „Kuckuck“<br />

schreit.<br />

In der Sonderausstellung „Black Forest 4.0 – Familie<br />

Haas, Revolutionäre des Schwarzwalds“ zeigt<br />

das Auto- und Uhrenmuseum in Schramberg bis<br />

zum Sommer <strong>2018</strong> wie es aussieht, wenn Tradition<br />

und Moderne aufeinander treffen. Das neue<br />

Schwarzwald-Heimatgefühl wird z.B. auch mit Bildern<br />

der Designerin Selina Haas (Tochter) präsentiert.<br />

Sie gehört zu den ersten Fotokünstlerinnen,<br />

die den Schwarzwald mit all seiner Tradition, Romantik<br />

und Symbolik in ein völlig neues Licht<br />

rückte. „Enya Haas“, der jüngste Spross der Familie,<br />

Musiker und Komponist, verzaubert die Gäste<br />

mit wunderschöner Klaviermusik. Sein Anliegen<br />

ist es den Schwarzwald aufzuspüren, einzufangen<br />

und ihm ein musikalisches Gesicht zu verleihen.<br />

Enya entwickelte dafür eine neue Klaviertechnik,<br />

die seine Kompositionen zusätzlich mit außergewöhnlichen<br />

Klängen bereichert.<br />

Infos: www.auto-und-uhrenwelt.de<br />

27<br />

27


Deutsche Uhrenstraße<br />

Die<br />

Deutsche Uhrenstraße<br />

Auf den Spuren des Schwarzwälder Uhrenhandwerks<br />

von Reinhold Wagner<br />

Was verbindet die Orte Villingen-Schwenningen,<br />

Triberg, Furtwangen und Sankt Märgen miteinander<br />

wie ein roter Faden?<br />

Es sind allesamt Ortschaften, die vor allem für eine<br />

Gemeinsamkeit berühmt wurden: die Produktion<br />

von Uhren. Nicht irgendwelchen Uhren, versteht<br />

sich. Sondern den in über 200 Jahren Geschichte zu<br />

weltweiter Berühmtheit gelangten Schwarzwalduhren.<br />

Und damit sind längst nicht nur die Schilderund<br />

Kuckucksuhren gemeint, die unbestritten zu<br />

den prächtigsten Aushängeschildern des deutschen<br />

Uhrenhandwerks zählen. Auch solche Standardprodukte<br />

wie der Wecker oder die Funkuhr gehören<br />

dazu.<br />

Und natürlich der Federzug-Regulator, der<br />

mit seinen frontseitigen Glastüren und<br />

dem großen, stehenden Holzgehäuse<br />

von 1880 bis 1930 Deutschlands beliebteste<br />

Wohnzimmeruhr war.<br />

Ferner die alte, noch mit hölzernen Zahnrädern<br />

versehene Holzräder-Uhr, die kleinen<br />

Schwarzwälder Miniatur-Uhren wie die Jockele-<br />

Uhr aus Hinterzarten oder die Sorg-Uhr der Uhrmacherfamilie<br />

Sorg aus Neustadt.<br />

Ja, und dann wären da noch die „Figuren“- oder<br />

„Männle-Uhren“ zu nennen, an denen sich neben<br />

Zeigern und Uhrwerk auch noch jede Menge<br />

Figürchen bewegten oder gar musizierten.<br />

Fotos: Deutsches Uhrenmuseum, Reinhold Wagner<br />

28


Deutsche Uhrenstraße<br />

Blick in die Austtellung<br />

Deutsches Uhrenmusum in Furtwangen<br />

Fotos: Deutsches Uhrenmuseum<br />

Im Schwarzwald und auf der Baar entwickelten die<br />

findigen und fingerfertigen Tüftler immer wieder<br />

neue Uhrenmodelle, die Handwerk und Industrie<br />

kräftige Schübe verliehen. Und diesen traditionellen<br />

wie modernen, genial einfachen oder auch<br />

höchst komplexen und verspielten Zeitmessern der<br />

damaligen wie der heutigen Zeit schuf ein Zusammenschluss<br />

bedeutender Herstellerorte, Firmen<br />

und Museen ein Denkmal, indem er im Jahr 1992<br />

eine der wohl schönsten Ferienstraßen Deutschlands<br />

ins Leben rief: die Deutsche Uhrenstraße.<br />

Von 1992 bis 2017 waren es im Vorjahr genau 25<br />

Jahre – ein volles Vierteljahrhundert –, in denen die<br />

daran angeschlossenen Ortschaften und Gegenden<br />

mit ihren Meilensteinen der Uhrengeschichte und<br />

weiteren Sehenswürdigkeiten Besucherinnen und<br />

Besucher in ihren Bann zogen – und noch immer<br />

ziehen. 33 Mitgliedsorte und Partner sind es aktuell.<br />

Darunter solche weithin bekannten Namen wie<br />

Triberg und Schonach, die Standorte der weltgrößten<br />

Kuckucksuhren und Zentren sowohl der Herstellung,<br />

als auch der touristischen Vermarktung<br />

dieses Weltschlagers.<br />

Nicht zu vergessen Furtwangen mit seinem Deutschen<br />

Uhrenmuseum und Europas größter Antik-<br />

Uhrenbörse, Villingen-Schwenningen mit seiner<br />

Uhrenindustrie und der Fachhochschule für<br />

Feinmechanik oder auch Schramberg mit seiner<br />

astronomischen Uhr am Rathaus<br />

aus dem Jahr 1913 und dem sehenswerten<br />

Park der Zeiten. Dazu<br />

kommen teils weniger bekannte, ja<br />

fast verborgene Schätze, wie sie beispielsweise<br />

der beschauliche Klosterort<br />

St. Märgen bereit hält mit einem<br />

Klostermuseum, das die Entwicklung der<br />

Schwarzwälder Uhr und der Uhrenhändler<br />

zeigt.<br />

Oder Eisenbach, das im Hotel Bad eine Weltzeituhr<br />

von Johann B. Beha von beeindruckenden Ausmaßen<br />

besitzt. Die aus dem 19. Jahrhundert stammende<br />

Uhr fungiert mit ihren zwei Zifferblättern<br />

und einer Höhe von 3,70 Metern als Raumteiler<br />

und ist jederzeit für Besucher frei zugänglich. In<br />

Hornberg läuten 21 bewegliche Figuren an der mit<br />

11.50 Metern „breitesten Kuckucksuhr der Welt“<br />

jede volle Stunde funkgesteuert mit einem Uhrenspiel<br />

ein. Und beim Parkhotel Wehrle in Triberg<br />

posiert der mehr als vier Meter hohe „weltgrößte<br />

Uhrenträger“ bereitwillig vor den Schaulustigen.<br />

So sammeln sich entlang der in einer Rundstrecke<br />

von nahezu 320 Kilometern Länge miteinander<br />

verbundenen Orte allerlei unterschiedlichste Zeugnisse<br />

aus dem Zeitalter der Uhrenherstellung und<br />

gewähren tiefe Einblicke in die handwerklichen<br />

Traditionen und industriellen Fortschritte der<br />

29


Deutsche Uhrenstraße<br />

Ingolf Haas<br />

vor Uhrenkulisse<br />

Schwarzwälder Firmen und Betriebe. Von Lauterbach<br />

im Norden bis Lenzkirch im Süden und von<br />

Trossingen im Osten bis Waldkirch im Westen umspannt<br />

die Deutsche Uhrenstraße ein Gebiet, das<br />

neben dem Mittleren und Südlichen Schwarzwald<br />

auch die eindrucksvollen Landschaften der Baar<br />

mit einschließt. Viele Werkstätten blühten auf und<br />

verschwanden wieder. Andere passten sich dem<br />

Lauf und den Trends der Zeit an und überdauerten<br />

die Jahrzehnte. Wiederum andere verhalfen den<br />

Traditionen der Vergangenheit zu ganz neuen Gesichtern<br />

und Erfolgen. Ob es die Erfindung der Rückwärtsuhr<br />

in der längst verschwundenen Schwenninger<br />

Uhrenfabrik Mauthe war oder die künstlerischen<br />

Neuinterpretationen eines Stefan Strumbel oder<br />

einer Conny Haas – Schwarzwälder Uhren bestimmen<br />

heute wie damals das Bild, wenn es neben dem<br />

Rhythmus der Zeit auch um ein Stück Nostalgie, um<br />

unterhaltsame Funktionalität oder um außergewöhnliches<br />

Design und Handwerkskunst geht.<br />

Infos<br />

und Literatur<br />

Unter dem Titel „Wo die Stunde schlägt“ veröffentlichte<br />

der Silberburg-Verlag im Jubiläumsjahr<br />

der Deutschen Uhrenstraße den offiziellen Band über<br />

Schauplätze, Menschen und Geschichte entlang der Straße aus der<br />

Hand des Autoren-Teams Rüdiger Gramsch und Hansy Vogt.<br />

Letzterer führt den Leser als bekannter Schwarzwaldbotschafter zu<br />

den Orten und Menschen des Geschehens – passend zum Untertitel:<br />

„Unterwegs auf der<br />

Deutschen Uhrenstraße mit Hansy Vogt“.<br />

160 Seiten, 50 Abbildungen<br />

ISBN 978-3-8425-2010-3<br />

Preis: 19,90 Euro<br />

Die offizielle Seite zur Deutschen Uhrenstraße lautet:<br />

www.deutscheuhrenstrasse.de<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Uhrenstraße hat ihren Sitz im<br />

Deutschen Uhrenmuseum Furtwangen.<br />

Dort befindet sich die größte Auswahl an Schwarzwalduhren.<br />

www.deutsches-uhrenmuseum.de<br />

Fotos: Reinhold Wagner<br />

30


Mittlerer Schwarzwald<br />

Auf dem Weg<br />

zum längsten<br />

Skulpturenpfad<br />

Europas<br />

Walderlebnispfad bei den<br />

Freudenstädter Tannenriesen<br />

Skulpturen am Kirnbacher<br />

Bollenhut-Talwegle<br />

Die Holz-Skulpturen-Pfade<br />

im Kinzigtal<br />

Fotos: Reinhold Wagner, JW (Bollenhutwegle)<br />

Ob Auerhahn, Eule, Wolf oder Bär, Holländermichel,<br />

Waldgeist oder Ruhebank – die Figuren und<br />

Motive entlang des Kinzigtäler Holzskulpturenpfads<br />

erhalten seit über einem Jahrzehnt stetigen<br />

Zuwachs. Und ein Ende des ehrgeizigen Projekts<br />

ist nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil: Was mit der<br />

Premiere 2007 im Alpirsbacher Stadtteil Reutin<br />

im Kleinen begann, war der Startschuss zur Umsetzung<br />

eines langfristig angelegten Herzenswunsches,<br />

den sich der ortsansässige Holzsägekünstler<br />

und Projekt-Initiator Rolf Sauer in seiner Heimat,<br />

dem Oberen Kinzigtal, nach und nach verwirklichen<br />

will: die Schaffung des längsten Skulpturenpfads<br />

Europas. Die Orte im Oberen Kinzigtal,<br />

die bereits mit ihrem eigenen Teilstück am Skulpturenpfad<br />

beteiligt und angegliedert sind, werden<br />

allmählich immer mehr. Und mit jedem weiteren<br />

deutschen und internationalen Wettbewerb der<br />

Kettensägenkünstler, der in unregelmäßigen Abständen<br />

an wechselnden Orten der Region stattfindet,<br />

kommt ein neues Stück des Wegs hinzu. Doch<br />

der Reihe nach:<br />

Am Anfang also stand der Gedanke, mit Gleichgesinnten<br />

aus der ganzen Welt, die besten Holzsägekünstler<br />

ins Kinzigtal zu holen: das 1. Treffen der<br />

heimischen und internationalen Kettensägenschnitzer<br />

wurde daraufhin im Alpirsbacher Stadtteil<br />

Reutin ins Leben gerufen. Das war im Jahr 2007.<br />

31


Mittlerer Schwarzwald<br />

Jürgen Echle auf seiner Eulenbank<br />

Thomas Meyer arbeitet an seiner Skulptur:<br />

dem Waldgeist...<br />

Weiter ging es direkt im darauf folgenden Jahr<br />

2008 in Wolfach. Dort fand sich als geeigneter<br />

Platz und Veranstalter für die Ausrichtung eines<br />

solchen Events die Dorotheenhütte Wolfach. Das<br />

Konzept begeisterte von Anfang an, und auch der<br />

gewählte Ort machte sich ausgezeichnet. Einer<br />

Wiederholung stand nichts mehr im Weg. Und<br />

so veranstaltete die für ihre Glaskunst weithin<br />

bekannte Glashütte in den Jahren 2010 und 2012<br />

zwei weitere Auflagen des nationalen und internationalen<br />

Wettbewerbs. Wieder kam die „Crème de<br />

la Crème“ der Kettensägenkünstler in die Region<br />

und zeigte vor erstauntem Publikum ihr Können.<br />

Jedes Mal gelang es Initiator Rolf Sauer, Mitstreiter<br />

aus aller Welt ins Kinzigtal zu holen und für<br />

große Furore zu sorgen. Und zudem für dauerhafte<br />

Kunst in der Öffentlichkeit. Im Falle Wolfachs finden<br />

sich die innerhalb dieser drei Events entstandenen<br />

Skulpturen zu einem stattlichen Teil direkt<br />

in und um die Dorotheenhütte. Vor Wettereinflüssen<br />

weitestgehend geschützt stehen die Figuren<br />

einer weihnachtlichen Krippe ganzjährig im überdachten<br />

Freigelände und harren dort aus, bis sie zur<br />

Advents- und Weihnachtszeit von lebenden Schafen<br />

bevölkert werden. Im Gebäudeinneren finden<br />

sich weitere mannshohe Figuren im ganzjährig geöffneten<br />

Verkaufsraum „Weihnachtsland“. Andere,<br />

eher weltliche Symbole, fanden ihren dauerhaften<br />

Platz verteilt über den ganzen Ort und seine Ortsteile.<br />

Darunter auch die Skulpturen am Kirnbacher<br />

Bollenhut-Talwegle. Dieser und all die andern<br />

Pfade, an denen heute die gefertigten Figuren der<br />

Künstler zu sehen sind, reihen sich allmählich wie<br />

die lückenhaft aufgefädelten Perlen einer langen<br />

Kette aneinander. Auf Reutin folgte Wolfach, auf<br />

Wolfach folgt nun erstmals Freudenstadt. Und so<br />

soll es weitergehen.<br />

Womit der aus Alpirsbach stammende Forstwirtschaftsmeister<br />

anfangs nicht gerechnet hatte: es<br />

gestaltete sich zusehends schwieriger, weitere Orte<br />

und Veranstalter für sein Event zu finden. So dauerte<br />

es schließlich bis zum Jahr 2017, bis – nach<br />

fünfjähriger Pause – wieder einmal ein Wettbewerb<br />

in die Region geholt werden konnte. Die 5.<br />

Kettensägenkunsttage im Oberen Kinzigtal wurden<br />

am 27. und 28. Mai 2017 auf dem Kienberg in<br />

Freudenstadt abgehalten. Dazu angemeldet hatten<br />

sich insgesamt elf Künstler, von denen einer allerdings<br />

kurzfristig absagen musste. Damit die<br />

erwünschte Anzahl von elf Figuren für den neu<br />

konzipierten Skulpturenpfad dennoch eingehalten<br />

werden konnte, sprang kurzerhand Initiator Rolf<br />

Sauer ein und fand sich bereit, gleich zwei Skulpturen<br />

aufs Mal anzufertigen: einen Wolf und einen<br />

Auerhahn. Wieder einmal galt es, aus dreieinhalb<br />

bis vier Meter langen Stammstücken von Weißtannen<br />

aus der Region – auch diese Vorgaben waren<br />

allseits gewünscht – in kürzester Zeit mannshohe<br />

Figuren zu schnitzen. Zuerst mit groben Kettensägen,<br />

dann immer feinerem Werkzeug. Bis die<br />

versammelten Event-Teilnehmer es auf die angestrebte<br />

Vielfalt brachten und elf unterschiedliche<br />

Skulpturen geschaffen hatten, die fortan den Freudenstädter<br />

Lauschpfad „Tannenriesen“ bereichern<br />

Fotos: Freudenstadt Tourismus<br />

32


Mittlerer Schwarzwald<br />

...und bösem Zauberer Holländermichel<br />

Holger Rübsam und sein Waldgeist<br />

Fotos: Freudenstadt Tourismus<br />

sollten. Zunächst aber kamen Herbst und Winter<br />

ins Land.<br />

Bis zu ihrer endgültigen Bestimmung mussten<br />

die Skulpturen erst einmal eingelagert werden.<br />

Sie mussten schließlich mit einer Imprägnierung<br />

wetterfest und langlebig gemacht werden. Und es<br />

sollten kleine Hinweistafeln zu den Objekten und<br />

ihren Standorten angefertigt werden, aus denen<br />

Namen und Hintergrund-Informationen über die<br />

jeweiligen Künstler und deren Motive hervorgehen<br />

sollten. Ein kürzlich geführtes Telefonat mit dem<br />

zuständigen Tourismusdirektor aus Freudenstadt,<br />

Michael Krause, brachte Licht ins winterliche<br />

Dunkel der nahen Zukunft für die im Bauhof zwischengelagerten<br />

Skulpturen. Ja, die Fundamente<br />

für die Figuren würden in Kürze gesetzt, sobald es<br />

die Witterung zuließe, war zu erfahren. Ab etwa<br />

Mitte April, spätestens aber Anfang Mai <strong>2018</strong> seien<br />

die Skulpturen dann an ihren vorgesehenen Standorten<br />

platziert, und der Tannenriesen-Pfad könnte<br />

besucht werden. Ob mit oder ohne Hinweistafeln,<br />

das sei derzeit noch nicht geklärt. Aber der bereits<br />

seit einigen Jahren existierende Walderlebnispfad<br />

bei den Freudenstädter Tannenriesen sei dann definitiv<br />

um eine weitere Attraktion reicher.<br />

Unter anderem werden dort also künftig einige<br />

der für den Schwarzwald typischen Sagenfiguren<br />

wie der „Holländer-Michel“ (von Thomas Meyer)<br />

und ein Waldgeist (von Holger Rübsam) entlang<br />

des Wegs neben einer Rotte Wildschweine (von<br />

Andreas Köpf) und vielen weiteren heimatlichen<br />

Tierfiguren am Lauschpfad „Tannenriesen“ zu<br />

bestaunen sein. Rolf Sauer schuf für die Szenerie<br />

eine von mehreren Ruhebänken zum Innehalten<br />

und Pausieren – an einer Seite gestützt von einem<br />

mächtigen hölzernen Wolf. Und auch sein Auerhahn<br />

steht sinnbildlich für den urtümlichen Reichtum<br />

der wilden Natur im Schwarzwald. Und für die<br />

Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit derselben.<br />

Denn während das Auerwild sich heute nur noch an<br />

wenigen ungestörten Stellen im Schwarzwald hält<br />

und als einer der Hoffnungsträger für die Zukunft<br />

dieses aus zwei riesigen Naturparken bestehenden<br />

Lebensraums gilt, war der Wolf ja lange Zeit vertrieben<br />

und wird nun wieder für die kommenden<br />

Generationen erwartet. Den Bären wird es dagegen<br />

wohl nie wieder in die hiesige Wildnis zurück<br />

verschlagen.<br />

wolber.eu<br />

Bollenhut-Themenweg<br />

im Kirnbachtal mit Skulpturen<br />

und Infotafeln.<br />

(Länge: 3,5 km)<br />

Karl<br />

Wöhrle<br />

WEG<br />

Kirnbacher-Bollenhut-Talwegle<br />

Der Bollenhut<br />

Erleben Sie das<br />

Schwarzwälder Original!<br />

www.facebook.com/bollenhuttalwegle<br />

www.bollenhut.de<br />

33


Mittlerer Schwarzwald<br />

Und in ähnlicher Weise, wie es den Wildtieren der<br />

Heimat ergeht, erlebt der Besucher auch bereits den<br />

langsamen, aber unaufhaltsamen Zerfall der Holzskulpturen<br />

der ersten Tage. Denn in Reutin, wo alles<br />

begann, nagt bereits sichtbar der Zahn der Zeit an<br />

den Skulpturen. Wer sie noch in einigermaßen gut<br />

erhaltenem Zustand sehen will, der muss sich schon<br />

sputen. Oder es muss sich ein kunstliebender Sponsor<br />

finden, der dem natürlichen Zerfall des Holzes ein<br />

Ende bereitet. Dann wäre vielleicht doch noch irgendwann<br />

in einigen Jahren der Traum des Alpirsbachers<br />

Rolf Sauer auf bestem Wege, erfüllt zu werden: die<br />

Verknüpfung der Pfade in den einzelnen Ortschaften<br />

zum dereinst längsten Skulpturenpfad Europas.<br />

Einen Hoffnungsschimmer gibt es schon einmal:<br />

Tourismusdirektor Michael Krause verspricht: „Wir<br />

werden auf jeden Fall eine zweite Auflage der Kettensägenkunsttage<br />

in Freudenstadt veranstalten. Ob<br />

es allerdings noch dieses Jahr sein wird, oder ob es<br />

2019 werden wird, das ist derzeit noch offen.“<br />

Infos: www.schwarzwaldschnitzevent.de<br />

Vergnügliches Missgeschick<br />

„Hornberger-Schießen-Weg“ und Freilichttheater<br />

Einmaliger Blick auf die Schwarzwaldbahn<br />

Auf der romantischen Freilichtbühne Hornberg<br />

wird das „Hornberger Schießen“ von rund 80 Akteuren<br />

jeden Sommer farbenfroh aufgeführt.<br />

„Es geht aus wie das Hornberger Schießen“. Diese<br />

Redensart kennen viele aus Friedrich Schillers<br />

„Die Räuber“.<br />

Doch was genau dahinter steckt, können Besucher<br />

in Hornberg selbst erleben. An den vierzehn<br />

Stationen des „Hornberger-Schießen-Wegs“, der<br />

von der Stadtmitte bei der Ev. Kirche bis hoch<br />

zum Hornberger Schlossberg führt, erfährt man<br />

auf unterhaltsame Weise, wie sich das Ereignis<br />

im Jahre 1564 zugetragen haben könnte. Außerdem<br />

vermitteln die Stationen Interessantes über<br />

die mehr als 900-jährige Geschichte Hornbergs.<br />

Spannendes für Kinder bieten die Spielstationen<br />

auf dem Weg, zudem gibt es Picknickmöglichkeiten.<br />

In der Höhle des Pulverturms auf dem<br />

Schlossberg, der letzten Station des „Hornberger-<br />

Schießen-Wegs“, zeigt eine Multimedia-Präsentation<br />

anhand von Szenen aus der Aufführung das<br />

„Hornberger Schießen“ das berühmt gewordene<br />

Missgeschick.<br />

Wer einen einmaligen Blick ins Gutachtal und auf<br />

die Schwarzwaldbahn werfen will, wie sie über das<br />

einmalige Viadukt fährt, kann dies vom Schlossberg<br />

aus. So wird Hornberg zur größten lebenden<br />

Modelleisenbahn der Welt.<br />

Infos:<br />

www.hornberg.de<br />

www.freilichtbühne-hornberg.de<br />

30<br />

Foto: MR<br />

34


Erholung & Gesundheit<br />

Wo Erholung<br />

groß geschrieben wird<br />

von Peter Frömmig<br />

Foto: Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim<br />

Der schön gelegene Salinensee<br />

am Rand des Kurorts Bad Dürrheim<br />

Fünfzig Straßenkilometer in Richtung Osten sind<br />

es von Freiburg nach Bad Dürrheim, und damit hat<br />

man auf schönen Strecken den gesamten mittleren<br />

Schwarzwald durchquert.<br />

Bad Dürrheim liegt in der Baar-Hochmulde zwischen<br />

Villingen-Schwenningen und Donaueschingen<br />

auf einer Höhe zwischen 700 und 940 Metern<br />

über dem Meer. Und hat das einzige Sole-Heilbad<br />

im Schwarzwald zu bieten, zugleich das höchstgelegene<br />

Europas. Neben der Bezeichnung „Sole-<br />

Heilbad“ kommen noch zwei weitere Prädikate<br />

hinzu: Bad Dürrheim im Schwarzwald-Baar-Kreis<br />

darf sich zudem „Heilklimatischer Kurort“ und<br />

„Kneipp-Kurort“ nennen.<br />

Das alles hängt eng zusammen mit der Besonderheit<br />

von Lage und Klima, eine überaus günstige Konstellation.<br />

Im Niederschlagsschatten des Schwarzwalds<br />

kommt es zu hoher Sonnenscheindauer und<br />

damit verbunden zu sehr geringer Luftfeuchtigkeit.<br />

Es gibt hier durch die ständige Luftbewegung<br />

kaum schwüle Sommertage oder Nebelzeiten; die<br />

reizmilde, voralpine Höhenlage in und um Bad<br />

Dürrheim kennt kaum Hitzestaus. Durch das kontinentale<br />

Klima bedingt sind die großen Temperaturschwankungen<br />

im Tages- und Jahresbereich.


Erholung & Gesundheit<br />

Da sinken im Sommer die höheren Tagestemperaturen<br />

auf angenehme Nachtkühle, aber auch<br />

Nachtfrost ist dann auf der Baar nicht ungewöhnlich.<br />

Und im Winter kann der kälteste Punkt der<br />

Baar-Hochmulde ähnliche Tiefsttemperaturen wie<br />

die Zugspitze erreichen, das ist schon einmal bis<br />

über minus 30 Grad gegangen.<br />

Der Kurort Bad Dürrheim<br />

hat das einzige Sole-Heilbad<br />

im Schwarzald zu bieten<br />

der Südwestdeutschen Salz AG. Diese wiederum fusionierte<br />

1971 mit dem Heilbronner Salzwerk, was<br />

jedoch die letztendliche Stilllegung der Dürrheimer<br />

Saline aus wirtschaftlichen Gründen nicht aufhalten<br />

konnte. Heute ist der Gesundheits- und Tourismusbereich<br />

ausschlaggebend für die florierende Wirtschaft<br />

hierorts. Die Stadt hat alle touristischen Aktivitäten<br />

in einer Tochtergesellschaft, der Kur- und<br />

Bäder GmbH Bad Dürrheim, mit Erfolg konzentriert.<br />

Die acht örtlichen Kliniken, decken eine große<br />

Bandbreite medizinischer Indikation ab.<br />

Eine Erfolgsgeschichte<br />

Was Bad Dürrheim zu dem gemacht hat, was es bis<br />

heute im Besonderen ist, hat mit Bohrungen zu tun,<br />

durch die man im Jahr 1822 auf ein unterirdisches<br />

Salzlager stieß. Solebohrtürme aus dem 19. Jahrhundert<br />

sind hier bis heute zu sehen. Die entdeckte<br />

Sole wies einen Salzgehalt von 27 Prozent auf und<br />

wurde ab 1823 gefördert, woraufhin in der Saline,<br />

in großen Siedepfannen, das Speisesalz gewonnen<br />

wurde. Und so ist es schließlich gekommen, dass mit<br />

dem Jahr 1883 die Sole als Bad eingerichtet und für<br />

Badekuren genutzt wurde. Offiziell durfte Dürrheim<br />

das Prädikat „Bad“ ab 1921 tragen und avancierte<br />

im Laufe der Zeit zu einem der qualitativ führenden<br />

Heilbäder Deutschlands. Die Dürrheimer Saline<br />

wurde in den 1920er Jahren mit der Saline Bad<br />

Rappenau vereinigt und in den 1960er Jahren Teil<br />

Heilkraft des Salzes<br />

Was die Sole aus Urzeitmeeren in 300 Meter Tiefe<br />

für Bad Dürrheim hergegeben hat, wurde einst<br />

mit Gold aufgewogen. Salz ist lebensnotwendig,<br />

elementar und eines der ältesten Heilmittel, von<br />

Menschen der Antike bereits erkannt und angewendet.<br />

Brot und Salz galt einmal als ein beliebtes<br />

Willkommensgeschenk, als Symbol für das Lebensnotwendige<br />

und für die Würze des Lebens.<br />

Die Wertschätzung und Anwendung des Salzes<br />

in der Homöopathie hat sich über alle Epochen,<br />

bis in unsere Tage fortgesetzt. Die Heilwirkung,<br />

die der Sole zugesprochen wurde, führte im 19.<br />

Jahrhundert zur Entstehung zahlreicher Bäder, in<br />

denen Bade- und Trinkkuren auf Salzbasis angeboten<br />

wurden. Auch Paracelsus nutzte die heilende<br />

Kraft des Salzes und der Sole, jener salzgesättigten<br />

Foto: Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim


Erholung & Gesundheit<br />

gelegene Salinensee, von wo aus sich ein überwältigender<br />

360-Grad-Rundblick auftut. An seinen<br />

Ufern lässt es sich gut spazieren gehen. Entlang<br />

am Salinensee geht es zum Aasen-Rundweg in das<br />

idyllische Wittmannstal und weiter nach Hochemmingen,<br />

mit einigen überwältigenden Ausblicken<br />

auf der Wegstrecke.<br />

Der Kurpark von Bad Dürrheim wird als ein Markenzeichen<br />

der Stadt angesehen, schöner kann man<br />

kaum zum Verweilen eingeladen werden. Innerhalb<br />

der weitläufigen Parkanlagen mit seinen Gärten<br />

und Ruhebänken finden sich auch ein Kneipp-Becken<br />

sowie ein Gradierwerk. Das ist ein mit Reisig<br />

bedecktes Gerüst, wo die Sole herabrieselt, durch<br />

Verdunsten in ihrem Salzgehalt erhöht wird und<br />

eine heilsame Atemluft erzeugt. Die Hauptachse<br />

des Kurparks, die Sole-Allee, verbindet drei Kunstwerke<br />

zum Thema Sole: Sole-Pfeiler, Sole-Tor<br />

und Salzquell. Im Klimapavillon, der hinter dem<br />

Spielplatz für die kleinen Besucher zu finden ist,<br />

wird man darüber informiert, was ein Heilklima<br />

ausmacht. Wie es zum jüngsten Prädikat von Bad<br />

Dürrheim, der Bezeichnung Kneipp-Kurort kam,<br />

erklärt sich in den Themengärten rund um Kneipp<br />

und seiner Kräuterlehre. Und wer die Heilmethoden<br />

Kneipps aktiv erfahren möchte, dem stehen ein<br />

Wassertretbecken, ein Armbrunnen und ein Barfußpfad<br />

zur Verfügung. Sportlich betätigen kann<br />

man sich auf einem FitnessParKur, einem Zirkel<br />

aus Outdoor-Fitnessgeräten. Ein Gleichgewicht zu<br />

finden zwischen Aktivität und Entspannung, macht<br />

bekanntermaßen Erholung aus. Gesäumt von alten<br />

Baumbeständen führt ein Spazierweg Richtung<br />

Innenstadt, wo sich der Hindenburg-Park befindet.<br />

Auch für ein buntes, vielfältiges Veranstaltungsprogramm<br />

ist in der Stadt gesorgt. Darunter das alle<br />

zwei Jahre im September stattfindende, beliebte,<br />

bunte Ballonfestival auf dem großen Festplatz im<br />

Wechsel mit dem Lichterfest im Kurpark.<br />

Der Tradition und der Alemannischen Fasnet verpflichtet<br />

und viel besucht sind der Baden-Württembergische<br />

Trachtenmarkt und die Internationale<br />

Fachmesse für Fasnacht, Fasching und Karneval.<br />

Übrigens befindet sich im Kurpark auch das Fasnachtsmuseum<br />

Narrenschopf unter seinen drei charakteristischen<br />

Kuppeln, mit rund 350 ausgestellten<br />

Narrenfiguren in Lebensgröße.<br />

Bei den Wetterfröschen<br />

Das Meteogroup Wetterstudio Süd, in Bad Dürrheims<br />

Ortsteil Öfingen zu finden, versorgt täglich<br />

Millionen Menschen mit aktuellen Informationen<br />

und Wetteraussichten. Die Wetterexperten der Meteogroup<br />

sind die Wetterfrösche der Nation, die uns<br />

unterrichten über die meteorologischen Hochs und<br />

Tiefs, damit wir nicht unvorbereitet, mit angemessener<br />

Kleidung aus dem Haus gehen können. Seit<br />

1999 gibt es diese Wetterstation in dem Feriendorf<br />

Öfingen schon. Es liegt an einer warmen, regenarmen<br />

Hangkante in einer Höhe von 883 Metern<br />

über dem Meer, gesegnet mit rund 1.700 Sonnenstunden<br />

pro Jahr, wie die Statistik sagt. Bei klarem<br />

Wetter, was häufiger vorkommen soll, reicht die<br />

Fernsicht über die weite Baar-Hochebene bis zu<br />

den Gipfeln von Mönch, Eiger und Jungfrau in den<br />

Berner Alpen. Ein Highlight, das man nicht auslassen<br />

sollte. Wer einen näheren Einblick in das Wesen<br />

der Wetterbeobachtung und -vorhersage gewinnen<br />

möchte, kann das Wetterstudio Süd auch von innen<br />

kennen lernen. Allerdings ist dazu eine Voranmeldung<br />

erforderlich, da die Besucherzahl jeweils auf<br />

20-30 Personen beschränkt bleiben muss. Die Meteorologen<br />

und Moderatoren des Meteomedia-Teams<br />

geben ihr Wissen gerne weiter. Und wir betrachten<br />

dadurch manches mit andern Augen.<br />

Mehr über www.badduerrheim.de<br />

38<br />

Foto: Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim<br />

Eines der drei Kunstwerke<br />

zum Thema Sole im Kurpark: Salzquell


Erholung & Gesundheit<br />

gelegene Salinensee, von wo aus sich ein überwältigender<br />

360-Grad-Rundblick auftut. An seinen<br />

Ufern lässt es sich gut spazieren gehen. Entlang<br />

am Salinensee geht es zum Aasen-Rundweg in das<br />

idyllische Wittmannstal und weiter nach Hochemmingen,<br />

mit einigen überwältigenden Ausblicken<br />

auf der Wegstrecke.<br />

Der Kurpark von Bad Dürrheim wird als ein Markenzeichen<br />

der Stadt angesehen, schöner kann man<br />

kaum zum Verweilen eingeladen werden. Innerhalb<br />

der weitläufigen Parkanlagen mit seinen Gärten<br />

und Ruhebänken finden sich auch ein Kneipp-Becken<br />

sowie ein Gradierwerk. Das ist ein mit Reisig<br />

bedecktes Gerüst, wo die Sole herabrieselt, durch<br />

Verdunsten in ihrem Salzgehalt erhöht wird und<br />

eine heilsame Atemluft erzeugt. Die Hauptachse<br />

des Kurparks, die Sole-Allee, verbindet drei Kunstwerke<br />

zum Thema Sole: Sole-Pfeiler, Sole-Tor<br />

und Salzquell. Im Klimapavillon, der hinter dem<br />

Spielplatz für die kleinen Besucher zu finden ist,<br />

wird man darüber informiert, was ein Heilklima<br />

ausmacht. Wie es zum jüngsten Prädikat von Bad<br />

Dürrheim, der Bezeichnung Kneipp-Kurort kam,<br />

erklärt sich in den Themengärten rund um Kneipp<br />

und seiner Kräuterlehre. Und wer die Heilmethoden<br />

Kneipps aktiv erfahren möchte, dem stehen ein<br />

Wassertretbecken, ein Armbrunnen und ein Barfußpfad<br />

zur Verfügung. Sportlich betätigen kann<br />

man sich auf einem FitnessParKur, einem Zirkel<br />

aus Outdoor-Fitnessgeräten. Ein Gleichgewicht zu<br />

finden zwischen Aktivität und Entspannung, macht<br />

bekanntermaßen Erholung aus. Gesäumt von alten<br />

Baumbeständen führt ein Spazierweg Richtung<br />

Innenstadt, wo sich der Hindenburg-Park befindet.<br />

Auch für ein buntes, vielfältiges Veranstaltungsprogramm<br />

ist in der Stadt gesorgt. Darunter das alle<br />

zwei Jahre im September stattfindende, beliebte,<br />

bunte Ballonfestival auf dem großen Festplatz im<br />

Wechsel mit dem Lichterfest im Kurpark.<br />

Der Tradition und der Alemannischen Fasnet verpflichtet<br />

und viel besucht sind der Baden-Württembergische<br />

Trachtenmarkt und die Internationale<br />

Fachmesse für Fasnacht, Fasching und Karneval.<br />

Übrigens befindet sich im Kurpark auch das Fasnachtsmuseum<br />

Narrenschopf unter seinen drei charakteristischen<br />

Kuppeln, mit rund 350 ausgestellten<br />

Narrenfiguren in Lebensgröße.<br />

Bei den Wetterfröschen<br />

Das Meteogroup Wetterstudio Süd, in Bad Dürrheims<br />

Ortsteil Öfingen zu finden, versorgt täglich<br />

Millionen Menschen mit aktuellen Informationen<br />

und Wetteraussichten. Die Wetterexperten der Meteogroup<br />

sind die Wetterfrösche der Nation, die uns<br />

unterrichten über die meteorologischen Hochs und<br />

Tiefs, damit wir nicht unvorbereitet, mit angemessener<br />

Kleidung aus dem Haus gehen können. Seit<br />

1999 gibt es diese Wetterstation in dem Feriendorf<br />

Öfingen schon. Es liegt an einer warmen, regenarmen<br />

Hangkante in einer Höhe von 883 Metern<br />

über dem Meer, gesegnet mit rund 1.700 Sonnenstunden<br />

pro Jahr, wie die Statistik sagt. Bei klarem<br />

Wetter, was häufiger vorkommen soll, reicht die<br />

Fernsicht über die weite Baar-Hochebene bis zu<br />

den Gipfeln von Mönch, Eiger und Jungfrau in den<br />

Berner Alpen. Ein Highlight, das man nicht auslassen<br />

sollte. Wer einen näheren Einblick in das Wesen<br />

der Wetterbeobachtung und -vorhersage gewinnen<br />

möchte, kann das Wetterstudio Süd auch von innen<br />

kennen lernen. Allerdings ist dazu eine Voranmeldung<br />

erforderlich, da die Besucherzahl jeweils auf<br />

20-30 Personen beschränkt bleiben muss. Die Meteorologen<br />

und Moderatoren des Meteomedia-Teams<br />

geben ihr Wissen gerne weiter. Und wir betrachten<br />

dadurch manches mit andern Augen.<br />

Mehr über www.badduerrheim.de<br />

38<br />

Foto: Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim<br />

Eines der drei Kunstwerke<br />

zum Thema Sole im Kurpark: Salzquell


Erholung & Gesundheit<br />

Freiamt<br />

Im Naturpark Südschwarzwald liegt der familienfreundliche<br />

Erholungsort Freiamt mit seinen fünf<br />

Ortsteilen Ottoschwanden, Mußbach, Reichenbach,<br />

Keppenbach und Brettental. Die Hälfte des rund<br />

53 km² Gemeindegebietes ist von Wald bedeckt.<br />

„Güüts“ – an. Einige Betriebe gewähren ihren Gästen<br />

Einblicke in das Leben und Arbeiten auf dem<br />

Bauernhof. Die Kleinen erhalten spielerisch einen<br />

Einblick in die landwirtschaftliche Produktion und<br />

lernen den Umgang mit Tieren im hauseigenen<br />

„Ein Dörflein nahe am Himmel“ – so nannte schon der bekannte Dichter<br />

Johann Peter Hebel die idyllische Landschaft<br />

Foto: Klueber<br />

Die günstige Lage in einer Höhe zwischen 300 und<br />

744 Meter garantiert ein mildes, ausgeglichenes<br />

Sommerklima. Die malerischen Seitentäler laden<br />

zu ausgiebigen Wanderungen ein. Rund 140 Kilometer<br />

gut befestigte und ausgeschilderte Wege<br />

führen vorbei an traditionellen Bergbauernhöfen,<br />

urigen Wäldern, kristallklaren Bächen, Obstbäumen<br />

und saftigen Wiesen. Wer das Gebiet nicht<br />

alleine erkunden möchte, dem sei eine Wanderung<br />

mit einem sachkundigen Wanderführer empfohlen.<br />

Von Mai bis Oktober bietet die Tourist-Information<br />

Freiamt kostenlose Wanderungen an. Mit herrlichen<br />

Ausblicken über die hügeligen Bergketten<br />

werden die Wanderer nach einem kleinen sportlichen<br />

Aufstieg belohnt. Verschiedene Strecken<br />

eignen sich für Familienwanderungen mit Kinderwagen.<br />

Auch für Walker ist Freiamt ein hervorragender<br />

Ausgangspunkt mit vier Nordic-Walking-<br />

Strecken verschiedener Schwierigkeitsgrade vom<br />

Anfänger bis hin zum Profi.<br />

Ein weiteres Highlight bietet der 29 Meter hohe<br />

Aussichtsturm Hünersedel (744 m ü. NN) mit<br />

einem atemberaubenden Panorama auf die Rheinebene,<br />

die Vogesen und den Schwarzwald.<br />

Eine überregional bekannte Gastronomie überzeugt<br />

durch ihre exzellente badische Küche mit<br />

Schwarzwälder Spezialitäten. Bauernhöfe bieten<br />

eigens auf dem Hof erzeugte Waren wie Wurst,<br />

Liköre und Marmelade – oder wie man hier sagt<br />

Streichelzoo. Auch Kulturinteressierte finden in<br />

Freiamt ein breit gefächertes Angebot von Museen<br />

bis hin zu Kunstausstellungen. Mit allen Sinnen<br />

den Walderlebnispfad erkunden, eine gesellige Zeit<br />

auf dem Minigolfplatz verbringen, über den Bauernmarkt<br />

schlendern oder sich im Hallenbad und in<br />

der Sauna erholen, hier findet jeder Spaß und Unterhaltung.<br />

So kommt im Urlaub garantiert keine<br />

Langeweile auf!<br />

Tourist-Information Freiamt<br />

Badstraße 1, 79348 Freiamt, Tel. 07645/91030<br />

info@freiamt.de, www.freiamt.de 37<br />

Urlaubs-Tipp<br />

W a l d e r l e b n i s p f a d R o l l b e r g<br />

Ein Freizeitspaß für die ganze Familie bietet die gut ausgebaute<br />

2,5 km lange Wegstrecke. Für große und kleine Naturentdecker<br />

sind 21 Stationen aufgebaut, die dem Besucher auf aktive und<br />

spielerische Weise das Ökosystem des Waldes näherbringen.<br />

Der Waldspielplatz und die Rollberghütte sind ideal für Spiel<br />

und Spaß, sowie als Rastplatz und fürs (Grill-)Vesper inmitten<br />

des Waldes. Entlang des Pfades finden Sie mehrere Plätze zum<br />

Verweilen und Genießen. Die Rollberghütte ist auch mit dem<br />

Pkw erreichbar.<br />

W a l d s p o r t p f a d<br />

Der Waldsportpfad besteht aus einer Laufstrecke von 4,5 km<br />

Länge und bietet zahlreiche Kräftigungs- und Dehnstationen<br />

im Wald. Eine Übersichtskarte und eine ausreichende Beschilderung<br />

(blaue Wegmarkierung) gewähren eine gute Orientierung.<br />

A n f a h r t<br />

Im Ortsteil Ottoschwanden in der Ortsmitte den braunen<br />

Schildern „Walderlebnispfad“ folgen.<br />

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Buslinien 211 & 231, Haltestelle<br />

Hipp, dann der Beschilderung folgen. Die Befahrung des<br />

Walderlebnispfades mit Kinderwagen und begleitetem Rollstuhl<br />

ist überwiegend möglich.


Heimattage<br />

Lebendige Heimat<br />

Waldkirch lädt zu den<br />

Heimattagen Baden-Württemberg <strong>2018</strong><br />

Ganz Baden-Württemberg blickt auf<br />

Waldkirch: Die Gesamtstadt ist nämlich<br />

Austragungsort der diesjährigen Heimattage.<br />

Das offizielle Landesfest Baden-<br />

Württembergs wird seit 1978 jährlich<br />

von einer anderen Stadt oder Region ausgerichtet. „Heimat<br />

darf alles sein – nur nicht ausgrenzend. Der Stadt Waldkirch<br />

ist es hervorragend gelungen, diese Kernbotschaft der Heimattage<br />

Baden-Württemberg mit Leben zu erfüllen“, so die<br />

Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung Gisela<br />

Erler bei der Programmvorstellung der Heimattage <strong>2018</strong>. Unter<br />

den diesjährigen Themenschwerpunkten „Musik im Blut“,<br />

„Heimatgefühle“, „Stadtgeschichten“ und „Begegnen & Bewegen“<br />

können BesucherInnen mehr als 250 Veranstaltungen<br />

erleben. Dazu zählen Konzerte, Ausstellungen, Filme, aber<br />

auch traditionelle Feste, Vorträge und Diskussionsrunden.<br />

Kurzum: Eine bunte Programmvielfalt und ein spannendes<br />

Kaleidoskop all der Facetten von Heimat.<br />

Mit seinem Auftakt bei den Närrischen Heimattagen am 3.<br />

und 4. Februar zeigte Waldkirch bereits sein volles Potential.<br />

Aber es kann auch anders, nachdenklicher. Bei der außergewöhnlichen<br />

Konzert-Performance „margarethen-fragmente |<br />

ein raum in bewegung“ am 26. und 27. April wird die Stiftskirche<br />

St. Margarethen zum Raum der Begegnung. Umgestaltet<br />

durch tänzerische Mittel wird er an diesen Tagen ganz anders<br />

ausgelotet, neu definiert und neu erfahrbar. Der Baden-Württemberg-Tag<br />

am 5. und 6. Mai sowie die Landesfesttage Baden-<br />

Württemberg vom 7. bis zum 9. September sind mittlerweile<br />

wohlbekannt und echte Höhepunkte der Heimattage. Zum Baden-Württemberg-Tag<br />

verwandelt sich Waldkirchs Innenstadt<br />

in eine große Bühne: Von der leistungsstarken Wirtschaft<br />

und dem Einzelhandel über die kulturelle Vielfalt bis hin zu<br />

attraktiven touristischen<br />

Attraktionen<br />

und Freizeitangeboten<br />

– auf der Leistungsschau<br />

treffen sich<br />

Waldkirch und ganz<br />

Baden-Württemberg.<br />

Vielfältigkeit wird hier großgeschrieben. Krönender Abschluss<br />

sind die Landesfesttage. Diese stehen im Zeichen von<br />

Heimatverbundenheit, Brauchtum und der Pflege traditioneller<br />

Kultur.Zum Landesfestumzug am 9. September werden<br />

zahlreiche Gruppen aus dem ganzen Bundesland erwartet.<br />

Waldkirch selbst weiß aber auch durchaus eigene Maßstäbe zu<br />

setzen. Dort befindet sich Deutschlands älteste Musikschule.<br />

Kein Wunder also, dass Tradition und Leidenschaft die große<br />

Musikbegeisterung in Waldkirch prägen. Ein Beispiel dafür<br />

gibt die über 200-jährige Orgelbautradition, schließlich versteht<br />

sich Waldkirch als Stadt für hervorragende Handwerkskunst.<br />

Beim großen Open-Air Konzert Waldkirch am 13. und<br />

14. Juli kommt dann all die Musikbegeisterung zum Klingen.<br />

MusikerInnen und SängerInnen aus dem ganzen Elztal kommen<br />

für eine mitreißende Performance zusammen. Neben einer<br />

Auftragsarbeit anlässlich des Klosterjubiläums begeistert<br />

eine kraftvolle Interpretatation von Carl Orffs beliebtem Meisterwerk<br />

Carmina Burana.<br />

Am 20. und 21. Oktober gibt es bei den „Tagen der Waldkircher<br />

Jahrmarktorgeln“ lehrreiche Einblicke in Waldkirchs<br />

Spezialwerkstätten für Orgelrestaurierungen und Orgelbau.<br />

Fotos: Clemens Emmler (links u. unten), Stadt Waldkirch (rechts u. oben)<br />

40


Heimattage<br />

Waldkirch ist aber nicht nur eine<br />

tradtionelle, sondern überhaupt auch<br />

alte Stadt. <strong>2018</strong> blickt Waldkirch auf<br />

seine über 1.100-jährige Geschichte<br />

zurück. Dazu gehört auch die Gründung<br />

des Benediktinerinnenkloster<br />

St. Margarethen 918, das an den Heimattagen<br />

immer wieder Thema sein<br />

wird. Aber auch eine Zeitreise soll<br />

sein. Vom 27. bis zum 29. Juli verwandeln<br />

Gaukler, Spielleute, Feuerspucker,<br />

Ritter und Schwertkämpfer<br />

Waldkirch beim „Historischen Marktplatzfest“ in eine mittelalterliche<br />

Hochburg. Und das Elztalmuseum bietet am 8. September<br />

besondere Einblicke in die neukonzipierte Abteilung<br />

Regional- und Stadtgeschichte.<br />

und Begeisterung der Waldkircherinnen und Waldkircher für<br />

die Heimattage. Als großes Gemeinschaftsprojekt vereint es<br />

viele Ehrenamtliche, Vereine, Gruppen, Institutionen sowie<br />

Unternehmen, die ein erlebnisreiches Jahresprogramm auf die<br />

Beine gestellt haben.“ Wer nun neugierig ist, kommt also besser<br />

nach Waldkirch!<br />

Weitere Informationen:<br />

www.heimattage-waldkirch.de<br />

41<br />

Nicht zuletzt regen die Heimattage zum Nachdenken über die<br />

ganz persönliche Heimat an. Was macht Baden-Württemberg<br />

als Heimat so liebenswert? Und auch politischer: Wie geht es<br />

den Menschen, die ihre Heimat verloren haben? Und können<br />

verschiedene Heimaten zusammenfinden? Eine überregionale<br />

Jugendkonferenz in Kooperation mit dem Landtag Baden-<br />

Württemberg am 21. September bietet jungen Menschen aus<br />

ganz Baden-Württemberg ein Forum der Begegnungen und<br />

damit die Möglichkeit zum Austausch, Thema ist „Heimat –<br />

Demokratie und politisches Handeln“.<br />

Ohne großes Engagement kann so eine große Veranstaltung<br />

natürlich nicht stattfinden, daher betont die Leiterin der Geschäftsstelle<br />

Heimattage Baden-Württemberg <strong>2018</strong> Anna<br />

Scholand die Zusammenarbeit mit den BürgerInnen von<br />

Waldkirch: „Besonders freuen wir uns über die Leidenschaft<br />

41


Südschwarzwald<br />

Aus Cella Sanctae Mariae wurde St. Märgen<br />

42


Südschwarzwald<br />

Die 2000-Seelen Gemeinde im Hochschwarzwald<br />

feiert ihr 900-jähriges Jubiläum<br />

von Erich Krieger<br />

Im Jahre 1118 gründete der Geistliche Dompropst<br />

zu Straßburg Bruno von Haigerloch-Wiesneck das<br />

Kloster der Augustiner-Chorherren mit Namen<br />

Maria-Zell auf den Höhen des Silva Nigra. Die Augustiner<br />

stammten aus dem französischen Toul an<br />

der Mosel. Damit begann die Geschichte des heutigen<br />

Sankt Märgen. Ein direktes schriftliches Dokument<br />

über den genauen Zeitpunkt ist nicht erhalten,<br />

aber eine päpstliche Bestätigungsurkunde aus<br />

dem Jahre 1125 sichert der neugegründeten „Cella<br />

Sanctae Mariae“ unter anderem das Privileg der<br />

freien Vogtswahl zu, fordert aber auch die Abgabe<br />

des ungeschmälerten Zehnten von den Bauern an<br />

die Chorherren. Die Quellenlage über die Besiedlung<br />

der auf rund 1000 Meter gelegenen Hochflächen<br />

vor der Klostergründung zeigt sich ebenfalls<br />

recht dünn, nur die Existenz weit verstreuter Höfe<br />

ist belegt.<br />

Heute, nach 900 Jahren, blickt die Gemeinde selbstbewusst<br />

auf eine wechselvolle Geschichte voller<br />

Höhen und Tiefen zurück. Einige Schlaglichter:<br />

Zudem legten zwei verheerende Brände Kloster<br />

und Kirche 1284 und 1430 in Schutt und Asche.<br />

All dies veranlasste die Chorherren, St. Märgen im<br />

Jahr 1462 zu verlassen und nach Freiburg zu ziehen.<br />

Der Klosterbesitz, bis auf die Kirche, wurde<br />

an Freiburg verkauft und nur ein Geistlicher blieb<br />

für die Seelsorge zurück. 1704 brannte die Kirche<br />

während des Spanischen Erbfolgekrieges erneut<br />

aus, wurde nebst einer Klosteranlage wieder aufgebaut,<br />

die bis zur Säkularisierung im Jahre 1806<br />

von Priestermönchen besetzt war. Während dieser<br />

Zeit entwickelte sich ein reger Wallfahtsbetrieb hin<br />

zum Gnadenbild Mariä mit dem Jesuskind, einer<br />

romanischen Holzschnitzerei, die die Chorherren<br />

schon zu Anfang mitgebracht hatten und die als<br />

einziges Überbleibsel alle Brände unversehrt überstanden<br />

hatte. Wallfahrten finden bis heute statt<br />

und das Gnadenbild hat auch den bisher letzten<br />

Kirchenbrand im Jahr 1907 heil überstanden.<br />

Foto: Die markanten Doppeltürme der Klosterkirche, Herbert Mark<br />

Das Kloster<br />

Das Verhältnis der Klosterbrüder zur Bevölkerung<br />

gestaltete sich anfangs aufgrund der Sprachschwierigkeiten<br />

problematisch. Das ungewohnt raue Klima<br />

tat sein Übriges und die aus Toul stammenden<br />

Chorherren wurden durch deutsch sprechende Kanoniker<br />

ersetzt. Die Spanne bis zur Mitte des 15.<br />

Jahrhunderts war geprägt durch ständige Auseinandersetzungen<br />

des Klosters mit auf ihre ererbten<br />

Herrschaftsrechte pochenden Adelsfamilien, die in<br />

dem Mord an Abt Konrad III. im Jahre 1355 und<br />

dem Totschlag von Abt Johann 1401 gipfelten.<br />

Das Kloster Museum beendet sich im<br />

ehemaligen Augustinerchorherrenstift<br />

und besticht durch seine Vielseitigkeit.<br />

Entwicklung und weltweiter Handel<br />

der Schwarzwälder Uhr, Arbeiten des<br />

Barockbildhauers Matthias Faller,<br />

Sakrale Kunst und Brauchtum.<br />

Wechselnde Sonderausstellungen<br />

43


Südschwarzwald<br />

Die weltliche Gemeinde<br />

Im 17. Jahrhundert waren überall Glasträger unterwegs,<br />

die die Erzeugnisse aus den Glashütten des<br />

Schwarzwalds auf ihren Krätzen in die Dörfer und<br />

Städte trugen und dort verkauften. Einer von ihnen<br />

brachte von seiner Wanderschaft eine hölzerne Uhr<br />

mit nach St. Märgen und tüftlige Handwerker aus<br />

dem Ort bauten dieses damals mechanische Wunderwerk<br />

sofort nach und begründeten damit einen<br />

wirtschaftlichen Boom, denn so entstand das Qualitätsprodukt<br />

Schwarzwälder Uhr.<br />

Arbeitsstube eines Uhrmachers<br />

Die Glasträger vertauschten den bisherigen Inhalt<br />

ihrer Krätze mit auseinandergebauten Uhren und<br />

verbreiteten sie in Frankreich, England, sogar nach<br />

Übersee und bis an den Bosporus. Sie kamen zu<br />

einigem Wohlstand, kehrten zurück, kauften und<br />

bewirtschafteten Höfe und Gasthäuser und das<br />

Dorf entwickelte sich. Ein weit über die Region hinaus<br />

bekanntes und viel frequentiertes Uhrenmuseum<br />

im ehemaligen Klosterkomplex birgt eine der<br />

sorgfältigsten Sammlungen und bietet fachkundige<br />

Führungen.<br />

Ein historischer Uhrenträger<br />

mit seiner Krätze<br />

Abendstimmung auf dem Pferdeparcour<br />

beim Sportgelände<br />

Eine weitere Erfolgsgeschichte St. Märgens ist<br />

die Pferdezucht. Seit 1880 bestand in St. Märgen<br />

eine Beschälstation und mit der Gründung der<br />

Zuchtgenossenschaft 1896 wurde die Zucht der<br />

Schwarzwälder Füchse - genügsame, eher leichte<br />

Kaltblutpferde- zunehmend systematisiert. St.<br />

Märgen wuchs zum Zentrum der Schwarzwälder<br />

Kaltblutzucht heran und die heutige Beschälstation<br />

wird in Zusammenarbeit mit dem Haupt- und Landesgestüt<br />

Marbach betrieben. Alljährlich kommen<br />

zu wichtigen Körungsveranstaltungen Züchter aus<br />

dem In- und Ausland auf den Reitplatz beim Sportgelände.<br />

Seit 1949 findet alle drei Jahre an einem<br />

Wochenende das Roßfest mit großem Schauprogramm<br />

und Umzug mit Pferdegespannen und Themenwagen<br />

statt, das bis zu 30.000 Gästen aus Nah<br />

und Fern besuchen.<br />

Heute stellt sich St. Märgen als liebenswerte<br />

Schwarzwaldgemeinde mit noch weitgehend intakter<br />

Infrastruktur inmitten denkbar schönster Landschaft<br />

dar.<br />

Der soziale Zusammenhalt basiert auf einem breiten<br />

Spektrum von über 30 Vereinen, die sowohl der<br />

Tradition als auch Neuem verpflichtet sind. Man<br />

stellt sich den Herausforderungen der Zukunft zum<br />

Beispiel mit einer Energiegenossenschaft in Bürgerhand,<br />

die den gesamten Ortskern mit 180 Haushalten<br />

mit Fernwärme aus heimischen Hackschnitzeln<br />

versorgt.<br />

Fotos: Erich Krieger<br />

44


Südschwarzwald<br />

Das Jubiläum<br />

Die St. Märgener feiern ihr Jubiläum das ganze<br />

Jahr über mit einer Fülle von unterschiedlichsten<br />

Veranstaltungen und Festen. Das Programm reicht<br />

von Vorträgen über historische Themen weltlicher<br />

und geistlicher Art, kulturellen Events wie am<br />

„Tag des klingenden Dorfs“ am 17. Juni (von 6.30<br />

bis 16 Uhr), an dem sich St. Märgen durch die Mitwirkung<br />

aller musikalischen Vereine und lokalen<br />

und regionalen Künstlern in eine einzige Klanglandschaft<br />

verwandelt bis zur Eröffnung eines<br />

Skulpturenwegs mit neun Stelen von der Ortsmitte<br />

bis zur Thurnerhöhe, die je eines der neun<br />

Jahrhunderte charakterisieren. Eine umfangreiche<br />

Sonderausstellung im Kloster Museum markiert<br />

vom 6. Mai bis Oktober mit vielen Exponaten und<br />

von Archiven für diesen Zweck ausgeliehenen<br />

Originaldokumenten eine Zeitreise durch die Dorfgeschichte.<br />

Dies, allerdings auf andere Art, bietet<br />

auch das vom gesamten Dorf getragene Festspiel<br />

in der großen Weißtannenhalle am 27. und 28. Juli,<br />

zweifellos das Programm-Highlight des Jahres.<br />

Unzählige Akteure, Ross, Wagen, Kapellen und<br />

Chöre kommen in dem Spektakel in neun Akten<br />

zum Einsatz.<br />

Eine Festschrift, die 30 Autorinnen und Autoren<br />

auf nahezu 500 Seiten zu einem Buch gemacht haben,<br />

zeichnet in mal eher faktenorientierten, mal<br />

mehr subjektiv empfundenen Beiträgen ein facettenreiches<br />

und farbiges, unterhaltsam zu lesendes<br />

Bild ihres Heimat- oder Wohnorts.<br />

Weitere Informationen: www.st-maergen.de<br />

Klostermuseum<br />

St. Märgen<br />

St. Märgen ist eine der Wiegen<br />

der Schwarzwälder Holzuhrenproduktion.<br />

Schon 1660 konstruierten<br />

und bauten die Gebrüder<br />

Kreutz die ersten Waaguhren, die<br />

sehr schnell viele Nachahmer fanden.<br />

Die Uhren wurden bald durch<br />

ein weitverzweigtes Netz von Uhrenträgern<br />

in alle Welt gebracht.<br />

Die wohl umfangreichste und<br />

streng chronologisch aufgebaute<br />

Darstellung von den Anfängen<br />

bis zur weltweiten Verbreitung der Schwarzwalduhr<br />

in allen ihren Erscheinungsformen befindet sich<br />

in den historischen Räumlichkeiten des Klostermuseums<br />

in St. Märgen. Von der einfachen Waaguhr,<br />

über die kunstvoll bemalten Lackschild- oder Porzellanschilduhren,<br />

von den Musikuhren und dem<br />

Kundengeschmack angepassten Sonderformen bis<br />

zu den erst später aufkommenden geschnitzten Kuckucksuhren<br />

ist dort alles in zahlreichen Exponaten<br />

vertreten.<br />

Parallel wird die Spezifik des Uhrenhandels ausgehend<br />

von der Schwarzwaldregion anhand von<br />

persönlichen Schicksalen anschaulich aufbereitet<br />

Diese Sammlung bildet den Kern des Museums.<br />

Andere Themenbereiche sind die Hinterglasmalerei<br />

mit überwiegend religiösen Motiven, eine schwierige<br />

Technik, die ein seitenverkehrtes Vorstellungsvermögen<br />

erfordert und in St. Märgen eine bedeutende<br />

Rolle spielte. Von Matthias Faller, einem<br />

bedeutenden heimischen Holzbildhauer des 18.<br />

Jahrhunderts, sind charakteristische Werke ausgestellt.<br />

Aus Anlass des 900-jährigen Jubiläums ist ab<br />

6. Mai bis Oktober in zusätzlichen Räumlichkeiten<br />

eine große Sonderausstellung zur Geschichte des<br />

Ortes zu besichtigen. Die Mitglieder des Museumsvereins<br />

bieten zu den Öffnungszeiten kompetente<br />

Führungen.<br />

Weitere Informationen und Öffnungszeiten:<br />

www.kloster-museum.de<br />

45


Hochschwarzwald<br />

Geschichte, die am Wegrand liegt<br />

Zeitreise durch den Hochschwarzwald mit Roland Weis<br />

von Cornelia Frenkel<br />

Der Historiker und Autor Roland Weis, der u.a.<br />

eine außerordentliche Recherche zur Geschichte<br />

des Hochschwarzwalds veröffentlicht hat („Der<br />

Hotzenweg“), legt nun ein neues Buch im praktischen<br />

Taschenformat vor, das kein gewöhnlicher<br />

Wanderführer ist, sondern ein lehrreicher Wegweiser:<br />

„Zeitreise zu Fuß durch den Hochschwarzwald“.<br />

Weis bezeichnet den Guide als „Geschichtsbuch<br />

zum Erwandern“ oder als „Wanderbuch für<br />

Geschichtsinteressierte“; damit unterstreicht er,<br />

dass einem beim Wandern im Hochschwarzwald<br />

häufig Gebäude, Plätze, Straßen, Mauerreste oder<br />

auch Straßen- und Ortsnamen ins Auge fallen können,<br />

mit denen es jeweils eine Bewandtnis hat, die<br />

einem noch unbekannt ist. Doch mit Roland Weis<br />

im Gepäck lassen sich die Spuren zahlreicher historischer<br />

Stätten entziffern, die im Verlauf der zehn<br />

Routen auftauchen, die er in seiner „Zeitreise zu<br />

Fuß“ aufzeigt; ihr Spektrum reicht von den ältesten<br />

Plätzen der Kelten über die Ruinen verschiedener<br />

Adelsgeschlechter und die Trümmer von Kriegen<br />

bis hin zu den Anfängen der Industrialisierung und<br />

des Tourismus. Teils sind die Texte mit historischen<br />

Aufnahmen illustriert, teils mit neueren Fotos.<br />

Die im Handbuch vorgestellten Routen sind jeweils<br />

in drei bis sechs Stunden zu bewältigen,<br />

z.B. der Rundweg „Wutachschlucht I“, der von<br />

Rötenbach über zwei Schluchten und Göschweiler<br />

zurück nach Rötenbach führt, wo die Geschichte<br />

der Pulvermühle und der Salpeterer spielt. Weis<br />

führt in diesem Kapitel durch ein geologisches<br />

und botanisches Schaufenster in die Vergangenheit<br />

sowie durch eine wenig bekannte Kultur- und<br />

Wirtschaftsgeschichte, die ebenso den Geigenbau<br />

umfasst wie die Errichtung von Flusskraftwerken,<br />

Tunnels und den Bau des einzigartigen Gutach-<br />

Viadukts.<br />

Auf dem Weg gehen wir auch über die Reste der<br />

Burg Stallegg aus dem Jahr 1244, als Heinrich von<br />

Stallegg zum Bischof von Straßburg ernannt wurde.<br />

Die Burg hatte wechselnde Herren, die rivalisierenden<br />

Adelsgeschlechtern entstammten.<br />

Eine herrliche Rundwanderung mit Schwarzwaldpanorama<br />

führt von St. Märgen zum Thurner und<br />

zurück, aber nicht immer war es hier so beschaulich.<br />

In St. Märgen haben einst blutige Schlachten<br />

stattgefunden, wobei Wälle und Schanzanlagen


Hochschwarzwald<br />

„Wenn Du wanderst<br />

mit den andern,<br />

frag nicht,<br />

wo die Ziele sind.<br />

Suchst Du bloß ein Ziel<br />

beim wandern,<br />

bist Du<br />

für das Schönste blind,<br />

für das kleine Glück<br />

am Weg!<br />

Gerhard A. Jung<br />

die Landschaft verschandelten, wovon heute noch<br />

Spuren zeugen. Die erste Station der Wanderung<br />

ist das historische Gasthaus „Goldene Krone“; dessen<br />

Geschichte im Buch ebenso dargestellt wird<br />

wie die des Klosters St. Märgen aus dem 12. Jahrhundert.<br />

Als eine weitere Wanderroute beschreibt Roland<br />

Weis einen Weg im Umkreis des Schluchsees:<br />

von der Glasmachersiedlung Äule über Aha und<br />

Seebrugg nach Rothaus. Der Schluchsee ist wie<br />

der Titisee und der Feldsee ein Relikt der letzten<br />

Eiszeit. Unterwegs lässt sich in der Wirtschaft Unterkrummenhof<br />

rasten – mit Blick auf den See.<br />

An Geschichten mangelt es auch auf diesem Weg<br />

nicht, sie reichen vom uralten Einbaum, der vor<br />

Jahrzehnten gefunden wurde, bis zum Bau der<br />

Schluchsee-Staumauer, hinzu kommen verrückte<br />

Schutz- und Verteidigungsbauten aus dem Zweiten<br />

Weltkrieg. Auch Steinkreise gibt es zu entdecken,<br />

von denen allerdings nicht genau bekannt ist, ob<br />

es sich um landwirtschaftliche Einfriedungen des<br />

Mittelalters handelt oder um kultische Plätze vorchristlicher<br />

Bevölkerungen.<br />

Zum Abschluss kann die Rothaus-Brauerei mit Historie<br />

dienen, etwa mit der vom berühmten Wirt<br />

Johannes Grüninger, der hier von 1842 – 1894<br />

Wirt war, sich als Aufständischer an der Badischen<br />

Revolution beteiligte und nach dem Scheitern des<br />

Aufstandes erstaunlicherweise weiter im Dienste<br />

des Großherzogtums bleiben durfte. Das Besondere<br />

an dem Handbuch von Roland Weis besteht<br />

darin, dass nicht bloß erquickende Wege beschrieben<br />

werden, die zum Wandern einladen; vielmehr<br />

lässt sich allein durch die Lektüre mit Vergnügen<br />

auf „Zeitreise“ gehen, selbst wenn man mit lahmen<br />

Beinen im Bett läge.<br />

Foto: Roland Weis<br />

Idyllisch gelegen und auch im Sommer immer erfrischend:<br />

der Feldsee<br />

Roland Weis.<br />

Zeitreise zu Fuß durch<br />

den Hochschwarzwald.<br />

Wissen erwandern –<br />

Neues entdecken<br />

auf bekannten Wegen.<br />

176 Seiten.<br />

Rombach Verlag 2017


Südschwarzwald<br />

Miteinander von Mensch und Natur<br />

Im Haus der Natur am Feldberg<br />

macht Naturschutz Spaß<br />

Bei einer Führung mit dem Ranger<br />

lernt man die Besonderheiten des Naturschutzgebietes kennen<br />

„Meine Tochter hat vor 15 Jahren dieses Junior-Ranger-Abzeichen<br />

im Haus der Natur gemacht, und ich komme seit 13 Jahren<br />

mit meiner 4. Klasse!“ So eine Rückmeldung macht Freude,<br />

zeigt sie doch, dass die vom Haus der Natur am Feldberg<br />

angebotenen Führungen bei den Gästen sehr gut ankommen.<br />

Auch die ganzjährig geöffnete, interaktive Multimedia-Ausstellung<br />

im größten Naturschutzzentrum des Landes erfreut<br />

sich großer Beliebtheit. Über 60.000 Gäste kommen jedes Jahr<br />

hierher und lassen sich mit viel Humor über das Miteinander<br />

von Mensch und Natur am höchsten Schwarzwaldberg informieren.<br />

Und immer wieder wird Neues geboten: Wissen Sie zum Beispiel,<br />

was die seltsamen Zeichen an manchen Baumstämmen<br />

bedeuten? Im völlig neu gestalteten Themenfeld „Wald und<br />

Forstwirtschaft“ wird nicht nur dies erklärt. Besucher können<br />

den Lebensraum Wald erkunden, Waldbewohner und ihre<br />

Spuren entdecken oder am „Harvester-Simulator“ Bäume fällen.<br />

Ein riesiger Tannenstamm bildet einen eindrucksvollen<br />

Blickfang.<br />

Das humoristische Highlight der Ausstellung und schon<br />

ein Klassiker ist der „Talking Ranger“. Auf höchst lustige<br />

Weise beantwortet er die Lieblingsfragen der Feldberg-Besucher.<br />

Auch an der Klimastation oder im „Virtuellen Geschichtsbuch“<br />

gibt es spannende Infos und jede Menge Spaß.<br />

Gleich nebenan kann am „Feld-Bike“ der Feldberg sportlich<br />

erkundet werden.<br />

Der rote Faden erschließt sich am besten bei einer geführten<br />

Tour durch die Ausstellung. Die Führung macht auch Kindern<br />

Spaß, denn natürlich erfahren sie ganz andere Details als den<br />

„langweiligen Erwachsenenkram“.<br />

Am schönsten ist natürlich die Teilnahme an einer der vielen<br />

Führungen über den Feldberg: Hier lernen die Besucher<br />

hautnah die Besonderheiten des größten Naturschutzgebiets in<br />

Baden-Württemberg kennen und können zugleich die faszinierende<br />

Landschaft am höchsten Schwarzwaldberg erleben.<br />

Viele Spezialführungen und Vorträge zu unterschiedlichsten<br />

Themen sowie Sonderausstellungen runden das umfangreiche<br />

Veranstaltungsprogramm ab und bieten das ganze Jahr hindurch<br />

für jede Altersgruppe spannende Unterhaltung.<br />

Höhepunkte des Jahres sind die Sonderausstellung „Europäischer<br />

Naturfotograf des Jahres“ (noch bis Ende September<br />

2017), der Naturpark-Markt mit Alphornfest am 3. September<br />

und eine Multivisionsreportage „Neuseeland“ in Zusammenarbeit<br />

mit MUNDOLOGIA am 16. November.<br />

Infos und Anmeldung:<br />

Tel. 07676/9336-30, www.naz-feldberg.de<br />

70<br />

Foto: NAZ-Feldberg


Südschwarzwald<br />

Eine Perle des Schwarzwaldes<br />

Mitten im Hochschwarzwald<br />

befindet sich einer der saubersten<br />

Badeseen Deutschlands.<br />

Der Schluchsee ist mit<br />

108 Kubikmeter Wasser aufgestaut,<br />

circa 7,5 Kilometer<br />

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13


Buchtipps<br />

Der Schwarzwald und Freiburg<br />

als Wimmel-Bilderbuch<br />

Lebendige Bilder<br />

und Farben für Neugierige<br />

von Cornelia Frenkel<br />

Wenn es in einem Buch<br />

wimmelt, dann sind dort<br />

zahllose Menschen, Dinge<br />

und Tiere mit- und nebeneinander<br />

dargestellt,<br />

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den Proportionen leicht<br />

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Leser kann dieses Gewimmel<br />

dann entschlüsseln,<br />

indem er es in eigenen<br />

Worten zu einer<br />

Erzählung fasst.<br />

Wimmelbücher finden<br />

sich in vielen Kinderzimmern,<br />

aber „Der<br />

Schwarzwald wimmelt“<br />

ist das erste zum Thema<br />

und soll drei- bis achtjährigen<br />

Kindern die Region<br />

näher bringen; gezeichnet<br />

hat es die Künstlerin<br />

Katja Schneider. Da sieht man z.B. wie jemand<br />

einem weißen Hund einen roten Bollenhut aufzusetzen<br />

versucht, andere tanzen, spielen Geige, machen<br />

Feuer, vespern oder fotografieren; wieder andere<br />

schlecken Eis, basteln, handwerkern, klettern,<br />

angeln oder baden.<br />

Dabei kommen schwarzwaldtypische Motive vor,<br />

etwa Uhrenträger, Eichhörnchen und Kuckuck.<br />

Zudem lassen sich wichtige Schauplätze entdecken<br />

und wiedererkennen, etwa der sagenumwobene<br />

Mummelsee, das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof,<br />

das Seenachtsfest am Titisee, der Feldberg,<br />

die Ruinen des Klosters Hirsau und das Städtchen<br />

Hornberg mit seinem Eisenbahnviadukt - und zuletzt<br />

der rappelvolle Freiburger Münsterplatz.<br />

Wie es aber besonders in „Freiburg wimmelt“ hat<br />

die Grafikerin Steph Burlefinger in einem Buch<br />

dargelegt; auch hier kommt viel Unverwechselbares<br />

ins Bild, vom Krokodil im Gerberau-Kanal<br />

über den Tofu-Stand auf dem Münstermarkt. In<br />

Freiburg grummelt und wuselt es quasi überall,<br />

so zieht eine Gruppe Akrobaten Zuschauer<br />

verschiedenen Alters an, vom Kind bis zum verhutzelten<br />

Opa. Eine Landfrau zieht mit ihrer Kuh<br />

durch die Stadt; Touristen kühlen ihre Füße in den<br />

Bächle oder vergnügen sich am Augustinerplatz<br />

und werfen schon einen Blick aufs Museum. Charakteristisches<br />

gehört zum Wimmelbuch, weshalb<br />

das Münster unumgänglich ist; seine verflixten<br />

Wasserspeier spucken Passanten auf den Kopf.<br />

Einer von ihnen trägt eine rot-weiß gestreifte Zipfelmütze<br />

und treibt sich bald auf den Dächern des<br />

Zelt-Musik-Festivals herum, dann auf dem Weihnachtsmarkt<br />

und schließlich am Seepark. Nicht zuletzt<br />

streicht ein Fuchs durchs Revier und sucht das<br />

fußballverrückte Schwarzwald-Stadion und dessen<br />

Füchsleclub.<br />

Kinderbücher sind heute oft technisch animiert, sie<br />

blinken und sind mit künstlichen Tönen ausgestattet;<br />

Wimmelbücher sind aber durch ihre Bilder und<br />

Farben lebendig und richten sich an kleine Kinder,<br />

die gerade beginnen, gemeinsam mit ihren Betreuern<br />

die Welt zu entdecken und dabei sprechen zu<br />

lernen.<br />

Katja Schneider<br />

Der Schwarzwald wimmelt<br />

In Zusammenarbeit mit Kosmos Schwarzwald<br />

Pappbilderbuch, 16 Seiten<br />

Silberburg-Verlag 2017<br />

Steph Burlefinger<br />

Freiburg wimmelt<br />

Pappbilderbuch Großformat, 16 Seiten<br />

Silberburg-Verlag 2017<br />

50


Buchtipps<br />

Was innovative Menschen umtreibt<br />

Pioniere und Originale<br />

aus dem Schwarzwald<br />

von Cornelia Frenkel<br />

Foto: Rombach Verlag<br />

Die Wirklichkeit der<br />

im Schwarzwald lebenden<br />

Bevölkerung<br />

hat heutzutage wenig<br />

mit den Klischees<br />

vom rauschenden<br />

Wildbach und dem<br />

stetig fließenden Schnapsbrunnen zu tun; zwar<br />

gibt es spezifische Traditionen und Alltagsgewohnheiten,<br />

doch Querdenker und Erneuerer sind<br />

allerorts aktiv. Einige von ihnen hat die Autorin<br />

Gabriele Hennicke (*1960) ausfindig gemacht<br />

und in ihrem Buch „Jenseits von Bollenhut und<br />

Kuckucksuhr. Tüftler, Pioniere und Originale aus<br />

dem Schwarzwald“ dargestellt; dabei geht sie der<br />

Frage nach, was Menschen antreibt, sich in der<br />

Natur und im sozialen Leben zu betätigen. Da ist<br />

z.B. die Geschichte von Martin Braun aus Hinterzarten,<br />

der aus Milch wie üblich Käse macht, aber<br />

aus der Molke seine eigene Kosmetiklinie herstellt.<br />

Oder der Winzer Heinrich Gretzmeier aus Merdingen<br />

am Tuniberg, er hat nicht nur eine innovative<br />

Schnapsbrennanlage entwickelt, sondern baut auch<br />

Trüffel an, was in der Gegend neu ist. Des Weiteren<br />

wären z.B. die Riesterers im Münstertal zu nennen,<br />

die nach alter Sitte Holzkohle herstellen, aber das<br />

uralte Handwerk mit neuen Formen der Arbeitsteilung<br />

in die Zukunft führen. Gabriele Hennicke beschreibt<br />

sie und andere Pioniere und Originale, die<br />

alle auf ihre Art Tüftler sind und von einer besonderen<br />

Idee beseelt, etwa die Brüder Bernhard und<br />

Herbert Kaiser aus Todtnau, die aus Widerwillen<br />

gegen Atomstrom den Einsatz von Wasserkraft neu<br />

belebt haben.<br />

Zum Schwarzwald gehört auch seine Vorbergzone,<br />

die Hügellandschaft vor den Randgebirgen der<br />

Oberrheinischen Tiefebene. In dieser klimatisch<br />

günstigen Zone betreibt die Familie Geng in Staufen<br />

das „Obstparadies“, in dem über zweitausend<br />

alte und neue Obstsorten in Harmonie mit dem<br />

natürlichen Milieu kultiviert werden, wobei Vögel<br />

und Kleintiere so in den Kreislauf einbezogen<br />

sind, dass sie dem Öko-Pionier Martin Geng ermöglichen,<br />

auf chemisches Spritzen zu verzichten.<br />

Doch im Gegenzug sorgt er für seine Helfer: zahlreiche<br />

Nisthilfen für Vögel, Hornissen, Eulen,<br />

Wildbienen, Fledermäuse wurden aufgestellt und<br />

an jedem Baum hängen mit Stroh gefüllte Tontöpfchen,<br />

in denen sich Käfer und Fliegen ansiedeln,<br />

die gebraucht werden, um Läuse zu vertilgen. Zehn<br />

Meisenpaare und ihr Nachwuchs fressen 750 Kilogramm<br />

Insekten pro Jahr. Rund 800 alte Obstbäume<br />

werden hier gepflegt und 1400 neue Bäume<br />

sind in den letzten acht Jahren neu gepflanzt<br />

worden, darunter 240 Sorten Äpfel sowie viele<br />

Birnen- und Pflaumensorten. Des Weiteren gedeihen<br />

Hasel- und Walnüsse sowie Esskastanien,<br />

Wild- und Duftrosen, Strauchhecken mit Hagebutten,<br />

Ebereschen, Mehlbeeren und Speierling. In der<br />

weitläufigen Plantage finden sich zudem Felsenbirne,<br />

Kornelkirsche, Mispel, Holunder; Weißdorn,<br />

Sanddorn, Zibart und Schlehe sowie sporadisch<br />

Kiwis. Der Besucher kommt aus dem Staunen<br />

nicht heraus, wenn er schließlich noch vor Honigbeeren,<br />

Maibeeren, Heidel-, Him- und Johannisbeeren<br />

steht. Acht Teiche sowie Steinbiotope und<br />

Totholzsammlungen für Kleinstlebewesen wurden<br />

angelegt, Bienenvölker sorgen für die Bestäubung<br />

der Blüten und viele seltene Vögel fühlen sich wohl<br />

auf dem Areal. Nicht zuletzt gehen hier Eidechsen,<br />

Eichhörnchen, Wiesel, Igel, Dachse, Füchse und<br />

Fledermäuse ein und aus, Schmetterlinge nicht zu<br />

vergessen.<br />

Eine ökologische Bewirtschaftung ist sehr aufwendig<br />

und führt außerdem zu begrenzten Erträgen an<br />

makellosem Tafelobst; doch alle Früchte werden<br />

reif geerntet und sofort, in der von Johannes und<br />

Susanne Geng geleiteten Manufaktur, zu Fruchtsäften,<br />

Trockenobst, Marmeladen, Sirup und zu Likören<br />

verarbeitet sowie zum „Paradies-Prickler“,<br />

einem alkoholfreien vitaminreichen Secco. All dies<br />

kann im Hofladen goutiert werden. Der Betrieb<br />

wurde 2014 mit dem Landes-Naturschutzpreis ausgezeichnet<br />

(www.obstparadies-staufen.de).<br />

Jenseits von Bollenhut und Kuckucksuhr<br />

Tüftler, Pioniere und Originale aus dem Schwarzwald<br />

Gabriele Hennicke, 128 Seiten, Rombach Verlag, Freiburg 2017<br />

51


Buchtipps


Buchtipps<br />

Der andere Schwarzwaldbecher<br />

Zur Veränderung von Essgewohnheiten<br />

von Cornelia Frenkel<br />

Fotos: Cook&Shoot aus „Schwarzwälder Tapas 2“<br />

Ein „Tapa“, auf Spanisch<br />

„Deckel“, ist<br />

ein Appetithäppchen,<br />

das für gewöhnlich<br />

zu Wein,<br />

Bier, Sherry und<br />

Wermut gereicht wird. Jede Kultur hat solche kleinen<br />

Bissen, im östlichen Mittelmeerraum heißen<br />

sie „Mezedes“, meist werden sie in Bars angeboten<br />

und im Stehen verzehrt. Der Begriff „Tapa“<br />

hat als Fremdwort in viele Sprachen Eingang gefunden,<br />

denn das Bedürfnis, die Zeit zwischen den<br />

Hauptmahlzeiten zu überbrücken, gibt es überall.<br />

In einer Gesellschaft aber, die über Nahrungsmittel<br />

im Überangebot verfügt und durch zunehmend<br />

Übergewichtige charakterisiert ist, geht es beim<br />

Essen längst nicht mehr nur um Hunger und Genuss,<br />

sondern um Gesundheit sowie um Raffinesse<br />

und Prestige. Weil es aber im Übrigen oft schnell<br />

gehen soll, hat sich in der Ausstattung der Küchen<br />

manches getan; z.B. liegen Kochroboter im Trend,<br />

die das Wiegen, Häckseln, Pürieren und Dämpfen<br />

ausführen. Des Weiteren gibt es neue Kochverfahren,<br />

etwa die Sous-Vide-Technik, die das perfekte<br />

Garen garantiert.<br />

Auch im Schwarzwald, wo einst die deftige Mahlzeit<br />

den Speiseplan bestimmte, hat sich Vieles<br />

verändert; so wurden nun sogar Tapas erfunden<br />

und 2017 durch die Gastronomische Akademie<br />

Deutschland (GAD) mit zwei Mal Silber gekürt.<br />

Verena Scheidel und Manuel Wassmer aus<br />

Bühl haben sie kreiert und in ihrem Kochbuch<br />

„Schwarzwälder Tapas 2“ aufgeschrieben; dieses<br />

folgt ihrem ersten Tapas-Kochbuch von 2014 sowie<br />

dem Dessertbuch „Schwarzwälder süße Minis“. In<br />

„Tapas 2“ finden sich über hundert Rezepte, warme<br />

und kalte, vegetarische und solche mit Fleisch,<br />

darunter neuinterpretierte Klassiker; sie tragen<br />

Namen wie Bratwurst-Gutsele, Bibbelesbällchen<br />

und Schweinsbauchröschen, schwäbische Maultaschen<br />

in badischem Spätburgunder, Flitzer im<br />

Hemd, Brezel-Cupcakes mit Bärlauch-Topping.<br />

Im Zentrum der Rezepte stehen regionale Zutaten,<br />

Schinken, Speck, Meerrettich, Bachforelle, Kirschen,<br />

Gemüse, Kräuter und Obst, welche durch<br />

ausgeflippte Ideen der beiden Autoren in appetitlich<br />

aussehende Kunstwerke verwandelt werden.<br />

„Klein, lecker und absolut partytauglich“, lautet<br />

der Werbeslogan. Mitunter wird es skurril, wenn<br />

z.B. beim „Schwarzwaldbecher pikant“ unter anderem<br />

Hackfleisch, Kirschkonfitüre, Blutwurst,<br />

Frischkäse und Kirschwasser auf der Zutatenliste<br />

stehen.<br />

„Wir haben den Heimatgedanken bis ins letzte Detail<br />

eines Rezeptes durchdacht und umgesetzt, aber<br />

nicht mit den Traditionen gebrochen“, sagen die<br />

Autoren. „Tapas 2“ eignet sich zum Nachmachen<br />

und Nachkochen; begleitend werden Tipps von der<br />

Weinexpertin Natalie Lumpp gegeben.<br />

Doch bei allem Interesse an einer experimentellen<br />

und neuartigen Nahrungspräsentation, zu der<br />

auch immer gehört, dass sie fotografisch festgehalten<br />

wird, das Essen gehört in den Bereich der<br />

Flüchtigkeit und irgendwann sehnt man sich nach<br />

einer bekömmlichen Mahlzeit, etwa nach gefüllten<br />

Pfannkuchen und gebratenen Kürbisschnitzen, wie<br />

von Hans-Albert Stechl in seinem unspektakulären<br />

Kochbuch dargelegt.<br />

Schwarzwälder Tapas 2<br />

Verena Scheidel und Manuel Wassmer, mit Weintipps von Natalie Lumpp<br />

240 Seiten, Cook & Shoot 2017, www.schwarzwaelder-minis.de<br />

So schmeckt’s in Baden<br />

60 sonnenverwöhnte Klassiker<br />

Hans-Albert Stechl, Silberburg-Verlag 2017


Südschwarzwald<br />

Heilklimatischer Kurort<br />

und Radonheilbad<br />

St. Blasien und<br />

Menzenschwand<br />

Auf der Südterrasse des Hochschwarzwaldes<br />

liegt St. Blasien mit seinen Ortsteilen Albtal und<br />

Menzenschwand, das durch sein gesundheitsförderndes<br />

Höhenklima, einem reichhaltigen<br />

kulturellen Angebot und wegen seines kleinstädtischen<br />

Flairs als besonders reizvoll gilt.<br />

Heilen und Lindern mit dem Edelgas Radon<br />

Das einzige Radon-Heilbad Baden-Württembergs<br />

in Menzenschwand besteht erst seit 2005 und behandelt<br />

erfolgreich Patienten mit rheumatischen<br />

Erkrankungen der Bewegungsorgane und chronischen<br />

Schmerzzuständen.<br />

Das schwach radioaktive Edelgas Radon wird durch<br />

Badeärzte verordnet und nach einem speziellen<br />

Behandlungsplan in Einzel-Wannenbädern abgegeben.<br />

Physiotherapie und Wärmeanwendungen<br />

ergänzen den Heilungsfortschritt. Dem Heilwasser<br />

aus dem nahen Krunkelbachtal werden von Balneologen<br />

entzündungshemmende und schmerzstillende<br />

Effekte zugeschrieben.<br />

Menzenschwand ist der ideale Ort für Menschen,<br />

die den Alltag für eine kleine Ewigkeit abstreifen<br />

möchten. In der Wohlfühl- und Gesundheitsoase<br />

des Radon Revital Bades können Körper und Geist<br />

in Einklang gebracht werden. Moderne Architektur<br />

und lichtdurchflutete offene Bauweise eröffnen<br />

Ausblicke in die herrliche Bergwelt. Im Innen- und<br />

Außenbecken sowie integriertem Heißwasserpool<br />

fließt und sprudelt angenehm warmes fluoridhaltiges<br />

Heilwasser. Der großzügige Außenbereich<br />

bietet Platz zum Sonnenbaden und wird durch einen<br />

Barfußpfad und ein Gradierwerk optimal ergänzt.<br />

Der Saunagarten ist der ideale Ort um so richtig die<br />

Seele baumeln zu lassen. Verschiedene Massagen<br />

wie beispielsweise Aroma- oder Ayurvedamassagen<br />

sowie unterschiedliche Wohlfühlbäder helfen<br />

dabei, den Alltagsstress hinter sich zu lassen.<br />

Domstadt St. Blasien<br />

St. Blasien ist einer der traditionsreichsten Kurund<br />

Erholungsorte des Schwarzwaldes. Vor über<br />

75 Jahren wurde das Prädikat „Heilklimatischer<br />

Kurort“ und später „Kneippkurort“ verliehen. Das<br />

lebendige Städtchen mit stilvollen Geschäften und<br />

gepflegter Gastronomie wird geprägt durch die<br />

dem Heiligen Blasius geweihte größte Kuppelkirche<br />

nördlich der Alpen. Namhafte Musiker aus aller<br />

Welt gastieren in St. Blasien bei den Internationalen<br />

Dom- und Klosterkonzerten.<br />

Sportliche Betätigung in reiner Luft im Sommer<br />

wie im Winter unter der Sonne St. Blasiens, des<br />

Albtals und Menzenschwands bringt Lebensfreude<br />

und Entspannung für Körper, Geist und Seele.<br />

In der Friedrichsruhe 13, 79837 St. Blasien-Menzenschwand<br />

Tel. 07675/929104, info@radonrevitalbad.de, www.radonrevitalbad.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Täglich 10-21 Uhr, jeden Freitag und jeden letzten Samstag im Monat<br />

bis 22 Uhr, mittwochs ab 17 Uhr: Damensauna 69<br />

Dom St. Blasien<br />

54


Tier- und Freizeitparks<br />

Von Tier- und<br />

Fahrt-Attraktionen<br />

Das Neueste aus den<br />

Tier- und Freizeitparks<br />

von Reinhold Wagner<br />

Jeder Abenteuer-, Tier- und Freizeitpark lebt davon,<br />

dass er sich ab und zu runderneuert. Sei es, dass neue<br />

Tierarten zum Bestand hinzugenommen werden oder<br />

die vorhandenen in zeitgemäße Gehege umgesiedelt<br />

werden. Und auch die Ansprüche der Besucher, die oft<br />

von weit her anreisen und vielleicht sogar über Nacht in<br />

der Region bleiben, steigen und ändern sich. Da kann es<br />

vorkommen, dass mancher Park sein komplettes Konzept<br />

neu ausrichtet und damit auch neue Zielgruppen erreicht.<br />

Wildpark Pforzheim<br />

In diesem Jahr feiert der Wildpark Pforzheim sein 50-jähriges Bestehen mit einer Reihe an<br />

Aktionen und Sonderveranstaltungen. An den Wochenenden gibt es Schaufütterungen bei<br />

Luchsen und Fischottern. Die noch junge Schleiereulen-Voliere beim Fledermauszentrum<br />

erfreut sich ebenso großer Beliebtheit wie die selten in Zoos gehaltenen Elche und die in der<br />

freien Natur bereits ausgestorbenen Przewalski Pferde und die Mongolischen Wildpferde.<br />

60<br />

© Wildpark Pforzheim<br />

© Ralf Bitzer


Steinwasen-Park<br />

und Löffingen<br />

In Oberried hat bereits in den letzten Jahren ein Führungswechsel<br />

stattgefunden. So leitet mittlerweile Isabel Braun, die Enkelin des<br />

Firmengründers Adolf Braun, die Freizeitbetriebe. Dazu zählen<br />

neben dem Steinwasen-Park mit seiner alteingesessenen regionalen<br />

Tierwelt und den thematisch neu orientierten Indoor-Attraktionen<br />

auch die Sommer-Rodelbahn bei Todtnau am Hasenhorn<br />

und – ganz neu ab diesem Jahr – der übernommene Schwarzwaldpark<br />

Löffingen. Letzterer soll bis zu seiner Saison-Eröffnung zu<br />

Pfingsten, spätestens aber zum Frühsommer <strong>2018</strong> unter dann neuem<br />

Namen und mit komplett neuem Tierbestand, drei neuen Fahrgeschäften<br />

und einem attraktiven, ganzjährig nutzbaren Indoor-<br />

Angebot aufwarten können. Schon jetzt steht fest, dass anstelle der<br />

regionalen Tierwelt der Schwerpunkt auf Exoten und Raubkatzen<br />

liegen wird. Denn Raubtiertrainer Christian Walliser wird zum<br />

Saisonbeginn <strong>2018</strong> mit seinen Löwen und Tigern in den Park einziehen.<br />

Irgendwann sollen Zebras folgen. Und auch an den neuen<br />

Fahrgeschäften wird bereits gebaut. Mit dem Generationenwechsel<br />

in der Parkleitung findet somit zugleich eine umfangreiche<br />

Neuausrichtung im Konzept und in den Schwerpunkten statt. Und<br />

in der schroffen Bergwelt bei Oberried wird es unter der riesigen<br />

Hängebrücke künftig noch einen weiteren Schritt moderner zugehen:<br />

da wird die ohnehin schon rasante reale Fahrt im Gletscherblitz<br />

mit den neu angeschafften VR-Brillen zum virtuellen 3-D-<br />

Abenteuer („VR“ steht für „Virtual Reality“).<br />

Enzklösterle<br />

Tier- und Freizeitparks<br />

Im Seewald Freizeitpark Enzklösterle-Poppeltal nahe Freudenstadt<br />

rauschen die Besucher auf der 1,5 Kilometer langen<br />

Sommer-Rodel-Bahn ins Tal.<br />

Klar, dass auch hier die Qualität und Sicherheit für eine<br />

reibungsfreie Schussfahrt höchstes Gebot ist. Beim Bungy-<br />

Jumping, Rodeo reiten, Trampolin springen und dem Auto-<br />

Scooter oder der Wasser-Pumperbahn im Tal können die<br />

überschüssigen Kräfte und das angesammelte Adrenalin<br />

dann vollends ausgetobt werden.<br />

Und wer für diese Attraktionen noch zu klein sein sollte, auf<br />

den wartet eine märchenhafte Fahrt in der Bergeisenbahn<br />

und ein gemütliches Waldlokal.<br />

www.riesenrutschbahn.de<br />

76<br />

© Reinhold Wagner<br />

www.steinwasen-park.de, www.hasenhorn-rodelbahn.de, www.schwarzwaldpark.de<br />

Schwarzwaldzoo Waldkirch<br />

Der Schwarzwaldzoo Waldkirch wird seit 2013 vom Freundeskreis<br />

Schwarzwaldzoo betreut, was mit umfassenden Neuerungen und<br />

Umbaumaßnahmen einherging. Höchste Priorität hat dabei stets<br />

die artgerechte Tierhaltung. Doch auch die Besucher kommen<br />

in den neugestalteten und mit neuen Tierarten bestückten Anlagen<br />

voll auf ihre Kosten: Pünktlich zum 60-jährigen Jubiläum<br />

des Parks gab es 2017 ein neues Zuhause mit Räuber-Ecke für die<br />

Waschbären und einem Besuchersteg für die zweibeinigen Gäste.<br />

Die Füchse durften in ein größeres Gehege umziehen. Und im neuen<br />

mediterranen Freilandterrarium tummeln sich seither Sumpfund<br />

Breitrand-Schildkröten, Perleidechsen und Ziesel. Auch die<br />

Schleiereulen und Diamantfasane zählen zu den Zuwächsen jüngerer<br />

Zeit. Die Kängurus können in ihrer frei begehbaren Anlage<br />

ebenso hautnah erkundet werden wie die Tiere im Streichelzoo. Für<br />

diese Saison stehen nun zu Ostern die Neueröffnung des Stachelschweingeheges<br />

und des Nerzgeheges an. www.schwarzwaldzoo.de<br />

Foto: Roland Weis<br />

79<br />

© Michel Foos<br />

Der Zoo Mulhouse<br />

erwartet Sie!<br />

Der zoologisch-botanische Garten<br />

von Mulhouse ist einer der ältesten<br />

Frankreichs und beherbergt 1200<br />

Tiere in 170 verschiedenen Gattungen<br />

und 3500 Pflanzenarten auf einer<br />

Fläche von 25 Hektar. Sie werden<br />

zahlreichen bedrohten Tieren sowie<br />

Eisbären, Grevy Zebras, Lemuren,<br />

Raubkatzen, Prinz-Alfred-Hirschen,<br />

Ibissen und Rosalöfflern begegnen.<br />

Dank dieser Vielzahl an Tieren und<br />

Pflanzen bekam der Park das Label<br />

„Jardin remarquable‘‘ .<br />

Dieses Jahr feiern wir das 150. Jubiläum.<br />

Zu diesem Geburtstag werden<br />

zahlreiche Ereignisse und Animationen<br />

das ganze Jahr über stattfinden.<br />

Parc zoologique et botanique<br />

111 avenue de la 1ere D.B.<br />

68100 MULHOUSE – France<br />

zoo@mulhouse-alsace.fr<br />

www.zoo-mulhouse.com<br />

61


Le Vaisseau<br />

Tier- und Freizeitparks<br />

© Le Vaisseau<br />

Wild- und Freizeitpark Allensbach<br />

Im Wild- und Freizeitpark Allensbach am Bodensee tummeln<br />

sich allerlei Wildtiere der heimischen Fauna wie Steinböcke<br />

oder Sikahirsche, aber auch Wisente, Esel und Ziegen,<br />

Luchse und Bären. Dazu locken spaßige Fahrten im Kettcar<br />

oder Nautic-Jet und Sprünge auf dem Hüpfkissen, eine Hangel-Tour<br />

durchs Klettercamp oder ein Ausritt hoch zu Ross.<br />

Spannende Unterhaltung verspricht die Falknerei mit ihren<br />

Greifvogel-Flugschauen. Und ein Wasserpark erfrischt mit<br />

seinen Wasserspielen.<br />

www.wildundfreizeitpark.de<br />

Das wissenschaftliche Erlebnismuseum<br />

Le Vaisseau am Ortsrand von Straßburg<br />

öffnet für diese Saison seine neue Zeitmaschine,<br />

in der es in die Welt der Dinosaurier<br />

geht, die vor rund 70 Millionen<br />

Jahren lebten. Neben dieser virtuellen<br />

Welt taucht der Besucher aktiv ein in die<br />

faszinierenden Gebiete der Mathematik,<br />

der Technik, der Physik und der Natur.<br />

Er kann gärtnern, Insekten ganz aus der<br />

Nähe beobachten, logische Denkaufgaben<br />

lösen oder zum Bauherrn werden und auf<br />

der Wasserfontäne Bälle tanzen lassen.<br />

Dank der mehrsprachlichen und experimentellen<br />

Ausrichtung werden nicht nur<br />

wissenschaftliche und Landesgrenzen<br />

spielerisch überwunden, sondern auch<br />

sprachliche und körperliche Barrieren.<br />

www.levaisseau.com<br />

La science en s’amusant<br />

Wissenschaft macht Spaß<br />

Deutsch- Französisches<br />

Mitmacherlebnis in Straßburg<br />

wissenschaft<br />

macht Spaß<br />

GartEn<br />

17<br />

Zoo Mulhouse<br />

Nach einem Jahr Abwesenheit sind die Löwen<br />

wieder zurück im Zoo Mulhouse. Ein Zug<br />

fährt Touristen ab dem Sommer durch den<br />

Park. Und am 10. Juni, dem Tag der „Belle<br />

Epoque“ dreht sich alles rund um das Thema<br />

Automobil mit alten Autos aus dem Museum<br />

Schlumpf und einer Autoparade. Der 150. Geburtstag<br />

des Zoo Mulhouse wird am 8. September<br />

gefeiert. www.zoo-mulhouse.com<br />

3D FilM<br />

© Dorothée Parent / Jonathan Saraho / Jean-Luc Stadler - www.peax-webdesign.com<br />

58<br />

ErlEbniSwEltEn<br />

lab’Oh<br />

www.levaisseau.com<br />

1 bis rue www.levaisseau.com<br />

Philippe Dollinger<br />

1 bis<br />

F-67100<br />

rue Philippe<br />

Straßburg<br />

Dollinger<br />

F-67100 Straßburg


Tiergehege<br />

Waldmössingen<br />

Tier- und Freizeitparks<br />

Im Erlebnisbauernhof Waldmössingen bei Schramberg tummeln<br />

sich auf sieben Hektar Fläche Lamas, Rinder, Esel, Pferde, Ziegen<br />

und Schafe.<br />

Die Tiere lassen Besucher nah an sich herankommen – und wer sich<br />

traut, darf sie auch streicheln und füttern. Ein Abenteuerspielplatz<br />

mit Sportfeldern und Halfpipe befindet sich direkt nebenan.<br />

www.schwarzwald-tourismus.info/Media/Attraktionen/Schramberg-Tiergehege-Waldmoessingen<br />

© Wild- und Freizeitpark Allensbach<br />

© Vogelpark Steinen<br />

Mehliskopf<br />

Beim Freizeit- und Sport-Zentrum Mehliskopf<br />

steht das Jahr <strong>2018</strong> unter dem Motto der<br />

Konsolidierung. Parkbetreiber Andreas Kern<br />

erläutert dazu: „Es kommen zwar keine weiteren<br />

Attraktionen hinzu, doch die bestehenden<br />

werden regelmäßig gewartet, erneuert und bei<br />

Bedarf verbessert. Bei der Downhill-Strecke<br />

erfolgt eine fortführende Erweiterung durch<br />

Einbau des Öko-Raster-Matten-Systems. Die<br />

Bullcarts unterliegen der Wartung aller verschleiß-<br />

und sicherheitsrelevanten Bauteile.<br />

Und die Bob-Bahn mit ihren Bobs einer steten<br />

Nacharbeitung bezüglich ihrer abnutzungsrelevanten<br />

Teile.“<br />

www.mehliskopf.de<br />

Vogelpark Steinen<br />

In einer Talsenke vom Verkehr abgeschirmt, bietet die weitläufige<br />

Parklandschaft vielen Vogel-Kostbarkeiten aus aller Welt ein<br />

Zuhause. Highlights sind die täglichen Greifvogel-Flugshows mit<br />

Adlern, Falken und Eulen um 11 und 15 Uhr und die moderierten<br />

Berberaffen-Fütterungen um 12 und 16 Uhr. Mutige Kids können<br />

vor der Flugshow unter Anleitung des Falkners einen kleinen, zahmen<br />

Greifvogel fliegen lassen (je Flugshow ein Kind) und erhalten<br />

an der Kasse eine Urkunde als Falkner-Assistent. In der rund 30<br />

Meter langen, begehbaren Sittich-Freiflug-Voliere erleben die Besucher<br />

die kleinen, farbenprächtigen Flugakrobaten hautnah. Am<br />

Nistkasten-Lehrpfad werden Schutz-Maßnahmen der bedrohten<br />

heimischen Vogelwelt dargestellt. Für Kids von 6 bis 16 Jahren gibt<br />

es in den Sommer-Ferien spannende Ferien-Aktionen angeboten.<br />

Ab Mai bis Oktober können Interessierte an Falkner-Spezial-Programmen<br />

teilnehmen. Neu ist das Uhu-Labyrinth, ein spannendes<br />

Suchspiel für Jung und Alt.<br />

www.vogelpark-steinen.de<br />

Greifenwarte und Affenberge<br />

Foto: Roland Weis<br />

© Michel Foos<br />

Die älteste Greifvogelwarte Frankreichs, die „Volerie des Aigles“ bei der Burg Kintzheim im Elsass, feiert <strong>2018</strong> ihren 50. Geburtstag.<br />

Ob die fliegenden Akrobaten da bei den mehrmals täglichen Flugschauen mit Torte statt Hühnchen gefüttert werden? Wohl<br />

kaum. Aber imposant ist solch ein Naherlebnis einer Eule, eines Geiers, Adlers oder Andenkondors allemal. Genau so nah und<br />

imposant sind die Begegnungen mit den Berberaffen am „Montagne des Singes“. Der nur einen Katzensprung entfernt liegende<br />

Affenberg ist der erste Park in Europa, in dem die Affen unter ähnlichen Bedingungen leben wie in freier Wildbahn. Entsprechend<br />

eng natürlich ist auch der Austausch zwischen Mensch und Tier. Dasselbe gilt für den bei Salem am Bodensee nach demselben<br />

Prinzip eingerichteten Affenberg. www.montagnedessinges.com, www.voleriedesaigles.com, www.affenberg-salem.de 59


Tier- und Freizeitparks<br />

Ecomusée<br />

Von der traditionellen Kopfbedeckung über<br />

die gepflegte Rasur bis hin zur Schule von<br />

anno dazumal – im Ecomusée d’Alsace werden<br />

Tradition und Kultur gelebt. Ob der Garten,<br />

die Küche oder das Handwerk – immer wieder<br />

rückt ein anderer Lebensbereich ins Zentrum<br />

des Geschehens. Und immer heißt es für die<br />

Besucher: mitten drin sein im Geschehen.<br />

Doch der Park bei Ungersheim im Elsass entführt<br />

seine Besucher nicht nur in die Vergangenheit,<br />

sondern zeigt auch Wege in das Bauen<br />

und Wohnen der Zukunft mit dem Festival<br />

für Experimentelles Bauen vom 11. Juni bis<br />

1. Juli <strong>2018</strong>.<br />

Eine gastronomische Entdeckungsreise mit den<br />

Sterneköchen von Étoiles d´Alsace verwöhnt<br />

die Gaumen der BesucherInnen am 24. Juni.<br />

www.ecomusee.alsace/de<br />

© Ecomusée<br />

Europa-Park<br />

Auch der Europa-Park Rust setzt seit den letzten<br />

Jahren verstärkt auf die nachfolgende, jüngere<br />

Generation. Während Roland Mack sich schrittweise<br />

zurückzieht, übernehmen seine Söhne<br />

Michael und Thomas zunehmend die Geschäfte.<br />

Das sorgt für frischen Wind, vor allem auch in<br />

den Bereichen modernster Technologien und Medien.<br />

Ob Internet, Film und Video oder elektronische<br />

Spiele und „Coastiality“-Fahrten auf altbewährten<br />

Bahnen durch neue, virtuelle Welten:<br />

der Familienpark gewinnt stetig neue Partner<br />

hinzu und erobert neue Terrains. Auch der in den<br />

kommenden Jahren neu entstehende Wasserpark<br />

„Rutlantica“, dessen erster Bauabschnitt bereits<br />

2019 eröffnen soll, und in dem auch wiederum ein<br />

neues Hotel öffnen wird, nimmt allmählich Konturen<br />

an. Noch in dieser Saison dürfen sich die<br />

Besucher indessen auf einen völlig neu gestalteten<br />

französischen Themenbereich freuen. Hier dreht<br />

sich künftig alles um das Pariser Moulin Rouge<br />

und das neue Kuriositätenkabinett der „Madame<br />

Freudenreich“. Aber auch in den Bereichen Entertainment<br />

und Gastronomie setzt der Park mit immer<br />

neuen Pionierleistungen auf seinen Vorzeige-<br />

Charakter. Ob Sterne-Küche oder multikulturelle<br />

Vielfalt, hochkarätige Abendveranstaltungen oder<br />

saisonale Ausstellungen international bekannter<br />

Persönlichkeiten wie das Otto-Huus, das selbst<br />

bei Otto Waalkes erstauntes Raunen verursachte<br />

– der Park und seine Attraktionen sind immer<br />

wieder von Neuem für eine Überraschung gut.<br />

www.europapark.de<br />

56<br />

© Reinhold Wagner<br />

Zoo Basel<br />

Bis zum angepeilten Jahr seiner Eröffnung 2024 ist noch lange hin, doch schon<br />

jetzt können Neugierige alles Wissenswerte um das neu entstehende Großaquarium<br />

„Ozeanium“ über Link und eigene Homepage erfahren. Und im Zolli selbst tut sich<br />

auch ständig Neues. So sorgt derzeit ein Blaukrönchen-Männchen für Schlagzeilen,<br />

das sich als Casanova gleich drei Weibchen hält – und mit allen parallel Nachwuchs<br />

hat. Sehr beliebt bei Besuchern<br />

ist der Besuch der Vogel-Freiflug-Anlage,<br />

des Affenhauses,<br />

der neuen Australis- und Afrika-Anlagen<br />

wie des Aquariums.<br />

In letzterem wurde gerade erst<br />

entdeckt, dass der dort lebende<br />

Knochenhecht wohl das älteste<br />

lebende Exemplar seiner Art<br />

weltweit ist.<br />

www.zoobasel.ch,<br />

www.ozeanium.ch<br />

Mundenhof<br />

Das größte und älteste Tiergehege des Landes feiert <strong>2018</strong> seinen 50. Geburtstag.<br />

Und was könnten sich Tierpfleger und Besucher mehr wünschen, als<br />

den Einzug der heiß erwarteten Buntmarder in das ehemalige Bärengehege?<br />

Schon jetzt steht Freiburg ganz oben auf der Empfängerliste für die begehrten<br />

Tiere. Kein Wunder: gilt die Art doch als ausgesprochen aktiv und menschenfreundlich,<br />

unterhaltsam und zudem auch noch äußerst schön anzusehen. Alle<br />

hoffen, dass es bis zum Herbst endlich klappt. Doch schon jetzt sind einige<br />

der Gehege, wie die der Ziegen und des Damwilds, besonders attraktiv, da<br />

frei begehbar. Und auch bei den Affen wird nahezu ununterbrochen geturnt,<br />

getollt und gespielt, dass es eine Freude ist, ihnen dabei zuzusehen. Nicht zu<br />

vergessen die Familien der Trampeltiere, Lamas, Bisons und Erdmännchen,<br />

bei denen immer etwas los ist. Als nächstes soll eine echte Prärie entstehen,<br />

wie sie aus Indianerfilmen bekannt ist. Und natürlich wird es im Jubiläumsjahr<br />

jede Menge an Aktionen und Festen geben. Dazu auch einen Tierpfleger-<br />

Sonntag am 23. September, der den hautnahen Kontakt zu Tieren im Beisein<br />

eines Tierpflegers erlaubt. www.mundenhof.de


© Reinhold Wagner<br />

Parc du Petit Prince<br />

Die Moderne zieht mit dieser Saison<br />

auch in den Park des Kleinen Prinzen<br />

ein: Dank Virtual-Reality-Brillen<br />

können die Besucher wetterunabhängig<br />

mit dem Ballon in den Himmel<br />

und in die Welt des Kleinen Prinzen<br />

entschweben.<br />

Ein wilder Ritt auf der Schlange und<br />

ein erfrischend-spritziger Trip auf<br />

der Wildwasserbahn sind seit 2017<br />

Teil der Attraktionen. Im gesamten<br />

Park dreht sich alles um das Leben<br />

und die Abenteuer des berühmten<br />

Romanhelden von Antoine de Saint-<br />

Exupéry: vom Fliegen und Ballon<br />

fahren über die Planeten und den<br />

Weltraum bis hin zu den ständigen<br />

Begleitern, dem Fuchs und den Tauben<br />

und Schafen.<br />

www.parcdupetitprince.com<br />

Tier- und Freizeitparks<br />

Sommerrodelbahn<br />

Gutach<br />

Auf 1.150 Meter Strecke durch Kreisel,<br />

Jumps und Tunnels schickt die<br />

Sommerrodelbahn Gutach ihre Besucher<br />

ins Tal, wo ein großer Biergarten<br />

mit Spielplatz auf die Gäste wartet.<br />

www.sommerrodelbahn-gutach.de<br />

Schwarzwaldrodelbahn<br />

Sea Life Center Konstanz<br />

Wolf- und Bärenpark<br />

© Reinhold Wagner<br />

Das Sea Life Konstanz eröffnet <strong>2018</strong> mit<br />

der neuen, interaktiven Themenwelt „SOS<br />

Schildkröte“ die erste Einrichtung dieser<br />

Art in Deutschland. Die Besucher werden<br />

dadurch zum „Schildkröten-Experten“, indem<br />

sie ihre eigene, nachgebildete Schildkröte<br />

an interaktiven Stationen auf dem<br />

Weg der Rehabilitation begleiten können.<br />

Noch jung ist auch die vergangenes Jahr<br />

ins Leben gerufene Bucht der Seesterne,<br />

die Kindern die Möglichkeit bietet, über<br />

einen gläsernen Tunnel trockenen Fußes in<br />

das Aquarium „einzutauchen“. Das Abenteuer<br />

beginnt an der Quelle des Rheins und<br />

endet im Meer zwischen Haien, Clownsfischen<br />

und Pinguinen.<br />

www.sealife.de<br />

Im alternativen Wolf- und Bärenpark bei Bad Rippoldsau-<br />

Schapbach wurde nach Wölfen und Bären nun auch für<br />

Luchse eine neue Heimat geschaffen. Die erste kombinierte<br />

Bär-Luchs-Freianlage in einem Tierschutzprojekt wartet seither<br />

auf neugierige Besucher.<br />

www.baer.de<br />

74<br />

Foto: Roland Weis<br />

© Reinhold Wagner<br />

57


Museen<br />

Maler mit<br />

literarischer Ader<br />

Hans Thoma: Auf der Waldwiese<br />

Ausstellungen im<br />

Hans-Thoma-Museum in Bernau von Cornelia Frenkel<br />

Bei günstigem Wetter bietet sich in Bernau ein<br />

phantastischer Alpenblick, aber darauf allein ist<br />

man in diesem lieblichen Hochtal nicht angewiesen.<br />

Im Gebäude des Rathauses präsentiert sich<br />

nämlich das Hans-Thoma-Kunstmuseum.<br />

Eine Dauerausstellung mit Werken von Hans Thoma<br />

(1839-1924), der in diesem Dorf geboren wurde,<br />

umfasst rund fünfzig Arbeiten aus mehreren<br />

Jahrzehnten. Hinzu kommt eine kleine Schau mit<br />

Gemälden des Schwarzwälder Landschaftsmalers<br />

Karl Hauptmann (1880-1947).<br />

In die jüngste Moderne entführen des Weiteren in<br />

der zweiten Etage des Museums mehr als 50 Gemälde,<br />

Fotografien und Plastiken, die von bisherigen<br />

Preisträgern des Hans-Thoma-Kunstpreises<br />

stammen, den Künstler wie Otto Dix, Emil Bizer,<br />

Dieter Krieg, Tobias Rehberger und Karin Sander<br />

erhielten.<br />

Diese gelangen mitunter für einige Zeit ins Museumsarchiv,<br />

wenn Sonderausstellungen stattfinden,<br />

etwa zur Vergabe des Naturenergie-Förderpreises.<br />

Die Ausstellung zu Hans-Thoma bietet einen guten<br />

Einblick in alle Schaffensperioden; Gemälde,<br />

Entwürfe, Majolika-Arbeiten und Grafik aus mehreren<br />

Jahrzehnten sowie persönliche Dokumente<br />

erhellen sein Gesamtwerk ebenso wie einige Modelle<br />

der Hans-Thoma-Stühle, die Bernauer Holzschnitzer<br />

nach Vorlagen des Künstlers gefertigt<br />

haben. Auf witzigen Stuhllehnen geben sich z.B.<br />

Fuchs und Hase die Pfote. Das früheste Gemälde<br />

der Ausstellung ist auf das Jahr 1858 datiert, das<br />

späteste auf 1911, dazwischen bekannte Bilder<br />

wie der Mondscheingeiger (1890), die Waldwiese<br />

(1886), Hans Thomas Mutter lesend (1861), die<br />

Zitronenverkäuferin (1880) oder die Hühnerfütterung<br />

(1864). Bekannt wurde Thoma als Porträtist<br />

und Landschaftsmaler, dem es gelingt, Atmosphären<br />

einzufangen, aber er hat auch mythologische<br />

Bezüge und antike Vorbilder verarbeitet. Er liebt<br />

den Schwarzwald, doch ebenfalls Italien. Hans<br />

Thomas Laufbahn ist genauso erstaunlich wie die<br />

des Salonmalers Franz Xaver Winterhalter aus dem<br />

Foto: Hans-Thoma-Museum


Museen<br />

Sonderausstellung<br />

„Babberger und die Höll“<br />

Fotos: Hans-Thoma-Museum<br />

Hans Thoma: Bernauer Tal<br />

benachbarten Menzenschwand, mit dem er weitläufig<br />

verwandt war. Thoma verkehrte mit Carl<br />

Schuck und Arnold Böcklin und 1868 reiste er<br />

nach Paris, wo er sich für Delacroix, die Maler von<br />

Barbizon und Gustave Courbet begeisterte; letzterer<br />

bestärkte seine ästhetische Position des realistischen<br />

Sehens.<br />

Die meiste Zeit seines Lebens lebte Hans Thoma in<br />

Großstädten wie München, Frankfurt und Karlsruhe.<br />

Er wird gerne als Maler von Idyllen eingestuft,<br />

obwohl er auch den „Sturz des Ikarus“ darstellte,<br />

einen „Hexenritt“ oder reitenden Tod und in technischer<br />

Hinsicht sehr modern war. In dem brandneuen<br />

Buch „Hans Thoma in Bernau“ folgt der<br />

Autor Jürgen Glocker auf eindringliche Weise dem<br />

durchaus nicht glatten Werdegang von Hans Thoma<br />

und zeigt, wie optische Eindrücke und Seh-Erlebnisse<br />

dessen eigenständige realistische Manier<br />

zu zeichnen und zu malen prägten. Thoma hatte<br />

nicht zuletzt eine literarische Ader, las Hebel, Homer,<br />

Dante, Jean Paul und Goethe. Da er sich explizit<br />

vom Akademismus befreite, wurde ihm nicht<br />

sofort Anerkennung zuteil, der erfolgreiche Durchbruch<br />

gelingt ihm erst 1890 mit einer Ausstellung<br />

in München. Bevor er zum „Lieblingsmaler des<br />

deutschen Volkes“ wurde, hatte seine Malerei bei<br />

Zeitgenossen oft empörte Reaktionen hervorgerufen.<br />

Einzelheiten finden sich im Buch von Jürgen<br />

Glocker. „Hans Thoma in Bernau“. Morio Verlag.<br />

Heidelberg 2017.<br />

Hans-Thoma-Kunstmuseum<br />

79872 Bernau im Schwarzwald, www.hans-thoma-museum.de<br />

Sa, So, Feiertage von 11.30-17.00, Mi-Fr 10.30-12 und 14-17 Uhr<br />

71<br />

Zusätzlich zur Dauerausstellung dürfen sich<br />

Besucher <strong>2018</strong> auf die Sonderausstellung<br />

„Babberger und die Höll“ vom 13. Mai bis<br />

29. Juli freuen. Im Mittelpunkt steht der<br />

expressionistische Maler August Babberger,<br />

geboren 1885 in Hausen. Sein eigenes,<br />

bedeutendes Schaffen wurde maßgeblich<br />

von Hans Thoma geprägt, dem er 1908 begegnete.<br />

Thoma wird Förderer, Berater und<br />

väterlicher Freund des jungen Talents. 1921,<br />

nur wenige Jahre vor Thomas Tod begründet<br />

Babberger mit Rudolf Gudden und Robert<br />

Hoffmann die Künstlerkolonie „Höll“, benannt<br />

nach dem abgelegenen Talwinkel bei<br />

Urberg mit Blick auf den Schweizer Jura.<br />

Die Aufenhalte in der Höll bedeuteten für<br />

Babberger Begegnungen mit der heimatlichen<br />

Landschaft in Aquarellen, Pastellen<br />

und Zeichnungen. Mit seiner Frau gestaltet<br />

Babberger sein Wohnhaus bei der Höll.<br />

Geometrisch-dekorativ stilisierte Ornamentmalereien<br />

zieren Türen, Wandverkleidungen<br />

und Möbel. Hinzu kommen Figurenfriese<br />

in Freskotechnik sowie Putzkeramikbilder,<br />

Tapisserien und Gebrauchskeramik. In den<br />

1920er und 30er-Jahren bringt Babberger<br />

Schüler und Privatschüler sowie Bekannte<br />

aus der badischen Region und der Schweiz<br />

in Kontakt mit der Höll. Weitab städtischen<br />

Trubels wird aus dem ehemaligen Akademieprofessor<br />

Babberger bald ein Malerkollege<br />

und Künstlerfreund. Seine Aufenthalte<br />

in der Künstlerkolonie versteht der Künstler<br />

als bewusste Gegenbewegung zum Akademismus.<br />

Mit dem Tod der Künstler aus der<br />

Höll 1935 und 1936 findet die Künstlerkolonie<br />

ihr Ende und gerät in Vergessenheit. Mit<br />

der Ausstellung „Babberger und die Höll“<br />

soll nun wieder an diese einzigartige Verbindung<br />

und ihre Kunst erinnert werden.<br />

August Babberger:<br />

Blick über die Höll<br />

Im Anschluss an die Ausstellung wird die<br />

NaturEnergie-Preisträgerausstellung <strong>2018</strong><br />

zu sehen sein: „Linie, Fläche, Räume - Arbeiten<br />

von Eva Früh, Zeichnungen“ vom 12.<br />

August bis 14. Oktober.


Museen<br />

Comics,<br />

Alltagsdichter,<br />

Weihnachtsflair<br />

Kaugummipapier<br />

mit Micky Maus Motiv<br />

Christbaumkugeln in<br />

hübscher Schachtel<br />

Sonderausstellungen im<br />

Städtischen Museum Schopfheim<br />

Auch <strong>2018</strong> bietet das Städtische Museum Schopfheim wieder vielseitige<br />

Sonderausstellungen mit Kunst aller Art. Den Auftakt bildet<br />

der erste Teil der groß angelegten Ausstellungsreihe „Comic-Helden<br />

und ihre Freunde“ vom 11. März bis 3. Juni. In den kommenden<br />

Jahren geben sich Comic-Helden wie Micky Maus, Fix und Foxi<br />

oder die Jetsons im Museum die Ehre. Zu Micky Maus‘ 90. Geburtstag<br />

gibts dieses Jahr spannende Krimigeschichten rund um<br />

die beliebte Maus, alte Originalcomics und vieles mehr. Die Ausstellung<br />

„Literatur zum Anfassen“ mit vielen bekannten Dichtern<br />

scheint dagegen klassischer zu sein. Nur stehen hier nicht deren<br />

Werke im Vordergrund, sondern verschiedene Dinge, die mit ihnen<br />

verbunden sind. Ob als Gartenzwerg, Ausstechform, Biermarke<br />

oder Praline - hier geraten große Personen und ihre Werke zu<br />

Alltagsgegenständen (17. Juni bis 30. September). Zum Jahresende<br />

wirds dann festlich mit der Ausstellung „Stimmung für die Seele“.<br />

Angesichts schwerer Zeiten, aber auch privater Stresssituation hilft<br />

diese Ausstellung auszuspannen und den Weihnachtszauber zu genießen.<br />

Bunte Schachteln, Lametta-Packungen oder glitzernde Adventskalender<br />

bringen vom 16. November bis Februar 2019 echte<br />

Wellness für die Seele.<br />

Weitere Informationen: www.schopfheim.de<br />

Quartettspiel Robinson<br />

87<br />

Museen und Erinnerungsorte<br />

Schwarzwald und Oberrhein<br />

für Wissbegierige<br />

von Cornelia Frenkel<br />

Nicht nur die Natur lädt im Schwarzwald und am<br />

Oberrhein zu Entdeckungen ein, sondern auch die<br />

Kultur, die hier durch zahlreiche Museen und Erinnerungsorte<br />

einer breiten Öffentlichkeit vermittelt<br />

wird, darunter Dreiländermuseum (Lörrach), Markgräfler<br />

Museum (Müllheim) und Vitra Design Campus<br />

(Weil am Rhein), Textilmuseum und Hebelhaus<br />

(Wiesental), Epilepsiemuseum (Kork), Flößerei- und<br />

Verkehrsmuseum (Gengenbach), Phonomuseum (St.<br />

Georgen), Elztalmuseum (Waldkirch), Jüdisches<br />

Museum (Emmendingen), Keramik-Museum (Staufen),<br />

Landesbergbau-Museum (Sulzburg), Skimuseum<br />

(Hinterzarten) oder Uhrenmuseum (Furtwangen).<br />

Die Publikation „Museen im Schwarzwald“<br />

stellt 25 dieser gehaltvollen Häuser vor, wobei Museumsleiter<br />

zu Wort kommen, die Geschichte und<br />

Konzept ihrer Institutionen vorstellen sowie auf<br />

wichtige Exponate ihrer ständigen Sammlung verweisen.<br />

Wenn auch viele dieser Orte heute einfach<br />

Ausstellungshalle, Zentrum, Haus der Kunst heißen,<br />

bzw. als Technik-Museum, Schloss-Museum<br />

u.a. spezifiziert sind, so verdanken sie dennoch ihre<br />

Bezeichnungen den Musen, den neun Töchtern von<br />

Zeus und Mnemosyne, die das Denken in allen Bereichen<br />

beseelt, inspiriert und befeuert haben sollen.<br />

Museen bewahren jedenfalls unser kulturelles Erbe<br />

und dienen als Orte der Auseinandersetzung mit<br />

Kunst, Natur und Gesellschaft. Authentische Zeugnisse<br />

unserer Sozial- und Kulturgeschichte zu sehen,<br />

ist immer wieder ein Vergnügen, handle es sich nun<br />

um die ersten Skier, um früheste Uhren oder Orgeln.<br />

Zum Schwarzwald gehören auch seine Ausläufer<br />

zum Rhein hin. Im Mittelalter und in der Zeit des<br />

Humanismus, die als klassische Oberrhein-Epoche<br />

gelten, bildete der Rhein erstaunlicherweise keine<br />

Grenze wie heute; dies zeigt sich auch an Erinnerungsorten,<br />

die in den Geschichtskulturen Deutschlands,<br />

Frankreichs und der Schweiz gleichermaßen<br />

Bedeutung haben; dazu gehört etwa die Humanisten-Bibliothek<br />

in Séléstat, die einstmals ein Zentrum<br />

einer Region war und durch eine vollständig<br />

erhaltene Büchersammlung an das mit ihr verbundene<br />

Geschehen erinnert und deshalb zur Liste des<br />

UNESCO Weltkulturerbes gehört. Eine grenzüberschreitende<br />

Erzählung rankt sich u.a. auch um die<br />

heilige Ottilie, die vom Kloster Hohenburg auf dem<br />

Odilienberg bis in den Freiburger Stadtwald reicht.<br />

Erinnerungsorte des Mittelalters am Oberrhein<br />

Jürgen Dendorfer (Hg.), 194 Seiten, Rombach Verlag 2017<br />

Museen im Schwarzwald<br />

Herausgegeben von Christian Hodeige und Michael Wissing<br />

156 Seiten, Edition Rombach 2017<br />

Fotos: Städtisches Museum Schopfheim


Region Bodensee<br />

Am Schweizer Ufer<br />

des Bodensees<br />

Kreuzlingen und<br />

das Kanton Thurgau<br />

von Peter Frömmig<br />

Kunst statt Zäune: seit 2017 markieren 22 Skulpturen<br />

des Künstlers Johannes Dörflinger<br />

die Landesgrenze zwischen Kreuzlingen und Konstanz<br />

Nur wenige Minuten sind es von der einen Grenzstadt<br />

zur andern, von Konstanz nach Kreuzlingen.<br />

Die zweitgrößte Stadt des Kantons Thurgau ist zugleich<br />

die größte Schweizer Stadt am Bodensee,<br />

sie hat in jeder Hinsicht viel zu bieten. Über einen<br />

2011 eingeweihten Boulevard, der von Kreuzlingen<br />

ausgeht, ist die Konzilstadt Konstanz in kurzer Zeit<br />

zu Fuß zu erreichen, und umgekehrt.<br />

Nicht trennend, sondern verbindend ist auch die<br />

„Kunstgrenze Kreuzlingen–Konstanz“. Statt<br />

eines Maschendrahtzaunes markieren seit 2007<br />

zweiundzwanzig Skulpturen des Künstlers Johannes<br />

Dörflinger die Landesgrenze. Die großen,<br />

durchlässigen Tarot-Zeichen stellen auf abstrahierte,<br />

ornamentale Weise die Trümpfe der „Großen<br />

Arkana“ dar. Es sind Motive, die die menschliche<br />

Existenz symbolisieren. Verteilt auf der imaginären<br />

Grenze, folgen die Skulpturen der Grundidee<br />

des Tarot: dem Zug von Figuren im Rahmen<br />

einer Prozession. Die zeichenhaften, sechs Meter<br />

hohen, rot beschichteten Skulpturen aus Edelstahl<br />

stehen auf zwei Meter hohen silbergetönten Edelstahlsockeln;<br />

ihre Titel sind in vier Sprachen in das<br />

Material eingefräst.<br />

Nachts werden die Skulpturen beeindruckend angestrahlt:<br />

ein wahres Schauspiel. Der Grenzbereich<br />

wird von Kameras überwacht.<br />

weiter auf S. 67<br />

Fotos: Thurgau Bodensee © Christian Perret, Thurgau Tourismus<br />

Naturschutzgebiet beim<br />

Kreuzlinger Schifffahrtshafen


Region Bodensee<br />

Blick auf die Gipfel der Alpen<br />

Festungsruine Hohentwiel<br />

bietet einen<br />

atemberaubenden Blick<br />

Weitläufige neun Hektar groß ist die Festungsanlage, die<br />

der markante Berggipfel über Singen trägt. Sie gilt als<br />

größte Festungsruine Deutschlands: Ihre Verteidigungsmauern<br />

und Kasematten, ihre mächtigen Turmstümpfe<br />

und die großen Häuserruinen geben heute noch einen<br />

guten Eindruck davon, wie dieses Bollwerk im 18.<br />

Jh. gewirkt haben muss, als es als uneinnehmbar galt.<br />

Die erste urkundliche Erwähnung der Verteidigungsanlage gibt<br />

es aus dem Jah r 915. Sie diente als Herzogssitz, als Kloster, als f r ühmittelalterliche<br />

Adelsburg der Zähringer und Klingenberger.<br />

Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde sie sogar als Staatsgefängnis<br />

genutzt. In der Romantik wurden die interessanten<br />

Geschichten um den Hohentwiel wiederentdeckt und<br />

von Joseph Viktor von Scheffel zu einem Liebesroman um<br />

die Herzogin Hadwig und den Mönch Ekkehard verarbeitet.<br />

1801 wurde die Anlage unter Napoleon Bonaparte im zweiten<br />

Koalitionskrieg geschleift und der Festungsbau zerfiel zur Ruine.<br />

Diese steht heute inmitten eines Naturschutzgebietes: Zahlreiche<br />

seltene Tier- und Pflanzenarten sind hier zu finden,<br />

z.B. Falken oder bedrohte Bienen- und Heuschreckenarten. Bei<br />

schönem Wetter kann man sogar einen atemberaubenden Blick<br />

über den Bodensee bis zu den Gipfeln der Alpen genießen.<br />

Staatliche Schlösser und Gärten<br />

Baden-Württemberg, Festungsruine Hohentwiel<br />

Auf dem Hohentwiel 2a, 78224 Singen, Tel. 07731/69178<br />

info@festungsruine-hohentwiel.de, www.festungsruine-hohentwiel.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

1. April bis 15. September: 9-19.30 Uhr, 16. September bis 31. Oktober: 10-18 Uhr,<br />

1. November bis 31. März: 10-16 Uhr<br />

Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Mende<br />

1<br />

2<br />

2


Region Bodensee<br />

Bestimmend für die Region um Kreuzlingen ist der<br />

Bodensee mit seinem insgesamt zweiundsiebzig<br />

Meter langen Südufer auf schweizerischem Gebiet.<br />

Es erstreckt sich von Thal bis Stein am Rhein; den<br />

See berühren mehr als ein Dutzend Gemeinden.<br />

Eine Bahn, die Seelinie der SBB, führt gemächlich<br />

am Bodenseeufer entlang, Haltestellen befinden<br />

sich in jedem Dorf. Die Schiffe der Schweizerischen<br />

Bodenseeschifffahrt (SBS) verkehren unter<br />

anderem auf den Linien „Rohrschach-Lindau“,<br />

„Romanshorn-Kreuzlingen-Meersburg“, „Rohrschach-Rheineck“<br />

sowie „Immenstadt-Altau-Güttingen“.<br />

Eingesetzt werden bekannte Schiffe wie<br />

die „MS Alte Rhy“, die „MS Säntis“ oder die MS<br />

St. Gallen“. Neben den Kursschifffahrten sind Sonderfahrten<br />

im Angebot: für Partyfreudige, Fondue-<br />

Liebhaber oder Sommernachtsromantiker.<br />

Die andere Seite des Sees<br />

Anders jedoch als das Bodensee-Nordufer erscheint<br />

die Schweizer Seite viel weniger vom Tourismus<br />

überrannt. Alles geht hier etwas entspannter,<br />

gelassener zu. Auf schönen Uferpromenaden,<br />

an Badestränden, beim Flanieren durch malerische<br />

Städtchen, bei gediegenem Wein und köstlichem<br />

Käse. Die Feinschmecker-Fischrestaurants am Bodensee<br />

sind ohnehin Legende.<br />

wettgemacht mit den schönsten Blicken über den<br />

See, auf langen Streckenabschnitten. Wer das einmal<br />

gesehen hat an einem sonnigen Tag, der vergisst<br />

das nicht. Der Obersee gespickt mit weißen<br />

Segeln über dem blauen, silbrig blitzenden Wasser,<br />

so weit das Auge reicht! Sich vorstellen, über den<br />

Bodensee zu segeln und den rauhen Wind auf der<br />

Haut und die Gischt im Gesicht zu spüren! Und<br />

vom Ostschweizer Hausberg Säntis, für einen Tagesausflug<br />

von Kreuzlingen aus, wo wir uns aufhalten<br />

wollen, lässt sich der See mit einem Bergerlebnis<br />

verbinden. Eine Fahrt mit der Schwebebahn<br />

zum Gipfel des Säntis bietet sowohl einen Ausblick<br />

über den gesamten Bodensee als auch bis in die<br />

Alpen hinein, an klaren Tagen soll man sogar das<br />

Ulmer Münster noch erkennen.<br />

Mit einem Abstecher zum Säntis hätte man auch<br />

etwas verbunden, was man hier nicht missen sollte:<br />

die neue Touring-Route „Grand Tour of Switzerland,<br />

auch als „Route 66“ bezeichnet. Sie bietet<br />

Freunden des Sightseeing – ob auf dem Fahrrad, im<br />

Auto oder auf dem Motorrad - immer wieder diese<br />

unvergleichlich weiten Blicke über den Bodensee<br />

und führt über einer Länge von fünfundsiebzig<br />

Kilometern durchs gesamte schöne Thurgau. Den<br />

Namen haben wir doch schon einmal gehört... Ja,<br />

natürlich. Im Zusammenhang mit einer Weinsorte,<br />

sie heißt Müller-Thurgau. Es ist eine Kreuzung aus<br />

Riesling und Chasselas, in dieser Landschaft am<br />

Obersee hat sie ihren Ursprung.<br />

An der Thurgau-Touring-Route liegen gemütliche<br />

Hafenörtchen wie Uttwil, Kesswil, Güttingen,<br />

Alznau und Münsterlingen, allesamt<br />

wie geschaffen zum Flanieren, immer einen<br />

Aufenthalt wert. Und auch Kulturdenkmäler<br />

von Weltruf sind nicht weit. Nein, man ist hier<br />

nicht etwa in einem Niemandsland, abseits der<br />

großen Ereignisse. Es ist zwar ein Hinterland,<br />

aber eines mit vielen Überraschungen, vielen<br />

landschaftlichen und kulturellen Reizen.<br />

Auch für körperliche Aktivitäten, neben dem<br />

Wassersport, bietet sich einiges im Thurgau.<br />

Bedenkt man die tausend Kilometer Wanderwege<br />

und annähernd so vielen Radwege, die<br />

durch eine sanft hügelige Landschaft führen,<br />

zwischen Weiden, Obstplantagen und kleinen<br />

Weihern. Und immer wieder, in einer Kurve,<br />

bei einer Rast, geht der Blick über den See.<br />

Und wer es sportlicher mag oder es leisten<br />

kann, dem stehen insgesamt zweihundert Kilometer<br />

Inlineskate-Routen zur Verfügung,<br />

die Schönheit des Thurgaus inbegriffen.<br />

1<br />

Wenn auch von dieser Seeseite das Alpenpanorama<br />

nicht im Sichtbereich ist, so wird das


Region Bodensee<br />

Die Metropole am Schweizer Ufer<br />

Wir sind wieder zurück in Kreuzlingen, einer Stadt<br />

mit vielen Gesichtern: Internationaler Wirtschaftsstandort,<br />

gleichzeitig Zentrum von Sport- und Bildungseinrichtungen,<br />

von Kultur. Die Lage an der<br />

Grenze wurde hierorts schon lange als Chance und<br />

Herausforderung gesehen.<br />

Die Stadt Kreuzlingen entstand in den 1920er<br />

Jahren aus dem Zusammenschluss der drei Dörfer<br />

Egelshofen, Emmishofen und Kurzrickenbach.<br />

Der Name „Kreuzlingen“ geht zurück auf das 1125<br />

vom Bischof zu Konstanz gegründete Augustinerstift<br />

„cruzelin“. Das Kloster ist erhalten geblieben<br />

und wird heute als Pädagogische Maturitätsschule<br />

genutzt. Die Anlage des Klosters gehört zu den<br />

bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Das<br />

Seemuseum, das sich im Seeburgpark, direkt am<br />

See befindet, ist das einzige Schifffahrts- und Fischereimuseum<br />

der Ostschweiz und Süddeutschlands.<br />

Auch das Museum Rosenegg zeigt kulturgeschichtliche<br />

Ausstellungen der Region Kreuzlingen<br />

sowie regelmäßige Sonderausstellungen. Etwas<br />

Besonderes ist auch das Puppenmuseum auf dem<br />

Schloss Girsberg mit seiner umfangreichen,<br />

vielfältigen Sammlung aus ferneren Zeiten. Im alten<br />

Feuerwehrdepot, das heute auch das Rathaus<br />

von Kreuzlingen beherbergt, befindet sich das Feuerwehrmuseum.<br />

Wer Ruhe und Entspannung sucht, ist im Seeburgpark,<br />

der am Kreuzlinger Hafen beginnt, immer<br />

gut aufgehoben. Der direkte Zugang zum See ist<br />

in dem 2,5 Kilometer langen Park, der zu allerlei<br />

Streifzügen einlädt, überall möglich. Die schönen<br />

Wege führen zu lauschigen Plätzen, vorüber an<br />

Heil- und Gewürzpflanzengärten, einer Minigolfanlage<br />

und einem großen Kinderspielplatz. Im Seeburgpark<br />

befinden sich außerdem noch ein Planetarium<br />

mit Sternwarte und ein Tierpark mit seltenen<br />

Haustierrassen inmitten der Seeuferanlage, einer<br />

der schönsten in Europa. Im Restaurant Schloss<br />

Seeburg wird für das leibliche Wohl gesorgt und<br />

gerne eingekehrt. Im Sommer auf der Terrasse zu<br />

sitzen vor einer Tasse Kaffee, einem Glas Wein<br />

oder einem Weizenbier und den Blick über den See<br />

schweifen zu lassen ist alleine schon viel, sehr viel<br />

wert. Sitzen und schauen und nachdenken über den<br />

einen oder anderen möglichen Ausflug in die Umgebung,<br />

wo es viel zu entdecken gibt.<br />

Seeburgpark in Kreuzlingen<br />

Foto: Thurgau Bodensee © Christian Perret


Region Bodensee<br />

Ausflüge in die Umgebung<br />

Nur knapp zwei Kilometer südöstlich des Zentrums<br />

von Kreuzlingen liegt das größte Schutzgebiet von Pro<br />

Natura Thurgau mit den Lengwiler Weihern. Für Naturfreunde<br />

ein Muss. Nicht auslassen sollte man einen<br />

Besuch von Schloss Arenenberg in Salenstein, dem<br />

bekanntermaßen schönsten Schloss am Bodensee.<br />

Hortense am Bodensee, getrennt von ihrem Mann,<br />

verbannt und fern der Heimat, die sie sich hier neu<br />

schuf. Ihr ist der mediterrane Flair des Schlosses<br />

Arenenberg und seiner Anlagen zu verdanken. Sie<br />

malte viel, baute das Anwesen um und legte einen<br />

wunderschönen Landschaftsgarten an. Bei umfangreichen<br />

Renovierungsarbeiten hat man sich bemüht,<br />

alles wie zu Hortenses Zeiten nachzubilden. Bis auf<br />

die selten schönen Tapeten ihres Schlafgemachs,<br />

wo sie am 3. Oktober 1837 verstorben ist. Was sie<br />

schuf und man in ihrem Sinne erhalten hat, kommt<br />

heute den vielen Besuchern zugute.<br />

Fotos: Thurgau Bodensee © Helmut Scham, © Achim Mende, © Arenenberg<br />

Es thront bei Ermatingen, in nobler Halbhöhenlage<br />

mit Blick auf die Insel Reichenau - so nah! Ja,<br />

das gesamte Westende des Bodenses ist von dieser<br />

Anhöhe aus zu sehen! Hohe Bäume, Wiesenflächen<br />

und blumengeschückte Anlagen umgeben<br />

das Schloss, das wie in einem Abglanz italienischer<br />

Gefilde erscheint. Überhaupt, aber besonders an<br />

strahlenden Sommertagen, wirkt hier alles sehr<br />

mediterran. In Schloss Arenenberg, erbaut zwischen<br />

1540 und 1546, lebte von 1817 bis 1837 Hortense<br />

de Beauharnais. Sie war die Stieftochter von<br />

Napoleon I. und Tochter aus erster Ehe von Napoleons<br />

Frau Josephine Beauharnais. Hortense wurde<br />

mit Louis Bonaparte verheiratet, einem Bruder<br />

Napoleons, dem sie drei Kinder gebar. Doch eine<br />

glückliche Ehe war es nicht. Als 1815 Napoleons<br />

Reich unterging, flüchtete Hortense zunächst nach<br />

Konstanz, 1817 entschloss sie sich, Schloss Arenenberg<br />

zu kaufen. Mit einigen Unterbrechungen lebte<br />

Unterhalb des Schlosses Arenenberg liegt das malerische<br />

Fischerdorf Ermatingen. Der Ort kann es<br />

sich offenbar leisten, mit Langeweile zu werben:<br />

„Ermatingen hat nichts, tut nichts und bietet nichts.<br />

Nichts, was die Gäste in ihrer Ruhe stört. Nichts,<br />

was diese besonders erregt. Und schon gar nichts,<br />

bei dem sie sich den absoluten Kick und/oder gar<br />

eine Verletzung holen können.“<br />

Eine originelle, hintersinnige touristische Werbung,<br />

die man freilich vor dem Hintergrund unserer<br />

Zeit sehen muss.


Region Bodensee<br />

Alles ist hier auf Langsamkeit, Entspannung eingestellt.<br />

„Mehr erfahren über Langeweile?“, fragt<br />

die „Tourist Information“ am Bahnhofskiosk. Sein<br />

Team weiß alles dazu, empfiehlt die schönste Badeanstalt,<br />

reserviert gerne Tische in Restaurants<br />

mit ausgezeichneter Küche, die Übernachtung in<br />

gemütlichen Hotels „oder berät über ein gähnend<br />

langweiliges Unterhaltungsprogramm“. Ermatingen<br />

sei mit Abstand der langweiligste Ferienort der<br />

Schweiz und biete gerade deshalb Erholung pur:<br />

So lautet die Devise. Na denn. Warum nicht hier,<br />

am beschaulichen Untersee des Bodensees endlich<br />

der Entschleunigung frönen, barfuß am Strand<br />

oder durchs grüne Gras gehen und einen schönen,<br />

unangestrengten Tag ausklingen lassen? Vielleicht<br />

bei einem dieser erlesenen Weine aus den sonnenverwöhnten<br />

Nordhängen über dem See...<br />

Mehr Infos: www.thurgau-bodensee.ch<br />

Schleitheim<br />

im Naturpark Schaffhausen<br />

Wandern und Entdecken<br />

zwischen Deutschland<br />

und der Schweiz<br />

Die Gemeinde Schleitheim bietet nicht nur eine<br />

schöne Landschaft, sondern auch viele Erlebnisse<br />

für Jung und Alt. Schleitheim liegt im grenzüberschreitenden<br />

Naturpark Schaffhausen. Der<br />

reicht von der deutschen Gemeinde Lottstetten<br />

bis zur nördlichst gelegenen Schweizer Gemeinde<br />

Schleitheim.<br />

Wanderer kommen hier voll auf ihre Kosten. Wer den<br />

Weitblick sucht, ersteigt den Aussichtsturm auf dem<br />

Schleitheimer Schlossranden (896 m ü. M.). Das Panorama<br />

reicht vom Feldberg bis zum Säntis in den Alpen.<br />

Schleitheim im Naturpark Schaffhausen<br />

Wandern Sie auf dem Tar-da-da-Erlebnisweg<br />

Oder auf dem Täuferweg ins Museum<br />

Schleitheimertal.<br />

Besuchen Sie das Gipsmuseum mit Gipsstollen<br />

oder das römische Thermenmuseum Iuliomagus<br />

Grüezi und willkommen im wanderbaren Schleitheim / Schlaate<br />

CH-8226 Schleitheim, Grenzübergang Stühlingen<br />

www.randental.ch/www.museum-schleitheim.ch/www.roemerstrasse.net<br />

Familien nehmen den Tar-da-da-Erlebnisweg, über den<br />

man auch zum Gipsmuseum gelangt. Dessen letzter noch<br />

begehbarer Gipsstollen führt rund 150 Meter tief ins Berginnere<br />

und endet bei einem kleinen See. Wer hingegen<br />

schon immer einmal sehen wollte, wie die alten, hier siedelnden<br />

Römer denn badeten, kann das Thermenmuseum<br />

Iuliomagus auf der Römerstraße Neckar-Rhein besichtigen.<br />

Ein Ort der Schleitheimer Geschichte ist das Museum<br />

Schleitheimertal. Zeitgeschichte bis vor 2000 Jahren<br />

wird hier begreifbar. Herzstück des Museums ist ein<br />

Originaldruck des „Schleitheimer Bekenntnis“ um 1550,<br />

ausgestellt im Täuferzimmer, wo man sich über die Geschichte<br />

der Wiedertäufer informieren kann. Es lohnt sich<br />

also, diese einzigartige Gegend und Schleitheim einmal<br />

kennenzulernen.<br />

Fotos: Verkehrsverein Schleitheim


Tipps für Trips<br />

Skurriles Freiburg<br />

Historix-Tours führt<br />

spannungsreich durch Freiburg von Hartmut Stiller<br />

Wir starten auf dem Rathausplatz, der auf der westlichen<br />

Seite von den Fassaden des Neuen und des<br />

Alten Rathauses geprägt ist. Gegenüber stehen die<br />

Überreste des ehemaligen Franziskanerklosters<br />

mit Kirche und östlichem Kreuzgang. Der südliche<br />

und westliche Kreuzgang wurde um 1845<br />

abgebrochen, um den heutigen Platz zu erschaffen.<br />

Später, als das Kloster längst nicht mehr als solches<br />

existierte, prägte der streitbare Pfarrer Heinrich<br />

Hansjakob (1837-1916) diesen Ort. Neben<br />

seiner seelsorgerischen Tätigkeit schrieb er über<br />

70 Bücher und Schriften, war Politiker – und als<br />

katholischer Geistlicher Vater (!) von vier Kindern.<br />

Die alte Klosterkirche hatte ursprünglich – einem<br />

Bettelorden gemäß – keinen hohen Turm. Das wollte<br />

Hansjakob ändern und plante einen solchen direkt<br />

auf dem Platz nahe des Hauptportals. Dies begrüßte<br />

zwar der damalige Oberbürgermeister Otto Winterer<br />

grundsätzlich, denn seine Devise war „Dörfer haben<br />

Dächer, Städte haben Türme“ (so stockte er u.a. das<br />

Martins- und das Schwabentor auf das Dreifache<br />

auf). Doch der Turm der Martinskirche hätte ihm<br />

am geplanten Ort den Blick von seinem Büro auf<br />

den Münsterturm verbaut. Und so legte er sein Veto<br />

ein – Hansjakob musste den Turm an’s südöstliche<br />

Ende der Kirche verlegen. Dort steht er noch heute.<br />

Foto: HISTORIX-TOURS


Tipps für Trips<br />

Klappe auf!<br />

Filmtour mit Hartmut Stiller<br />

Innerhalb des ehemaligen<br />

Kreuzganges steht das Denkmal<br />

von Bertold Schwarz, dem<br />

die Sage andichtet, er habe eines<br />

Abends in den Kellergewölben<br />

des Klosters das Schießpulver<br />

entdeckt. Eine Tafel erinnert<br />

an sein Wirken, wenngleich die<br />

Legende wohl nicht ganz zu<br />

halten ist. Zwar hat wohl ein Bewohner<br />

des Klosters eine Waffe<br />

– die mauerbrechende „Steinbüchse“<br />

– entwickelt, aber nicht<br />

das Schießpulver – das waren<br />

bereits um 1000 die Chinesen.<br />

Und ein Mönch mag er auch nicht gewesen sein, vielmehr<br />

ein exilsuchender Experimentator, der mit der<br />

weltlichen Obrigkeit in Konflikt geraten war. Denn<br />

die neue Waffe ließ die bisher sehr sicher wirkenden<br />

Stadt- und Burgmauern sehr verletzlich erscheinen.<br />

Die Waffe konnte man zwar nicht mehr verhindern,<br />

aber den Erfinder zumindest bestrafen. Tauchte der<br />

weltliche Erfinder daher im Kirchenasyl spendenden<br />

Kloster unter, um später ganz aus der Stadt zu verschwinden?<br />

Jahre später tauchte er zumindest in Böhmen<br />

wieder auf, und da er als Alchemist „Gotteslästerung“<br />

betrieb, wurde er als Ketzer in Prag zum Tode<br />

auf dem Scheiterhaufen verurteilt.<br />

Aber die Sage vom Mönch, der das Schießpulver<br />

entdeckt haben soll, hält sich weiter. John LeCarré<br />

schrieb z.B. in seinem Agentenroman „Die Libelle“<br />

(1983): „Er war Franziskaner, ein berühmter Alchemist,<br />

der Erfinder des Schießpulvers. Er liebte Gott<br />

so sehr, dass er all seinen Geschöpfen beibrachte, sich<br />

gegenseitig in die Luft zu jagen. Daher haben die guten<br />

Bürger von Freiburg ihm ein Denkmal gesetzt.“<br />

Wir verlassen den Platz durch die nördlich der Kirche<br />

verlaufende Franziskanergasse und kommen vorbei<br />

am Haus „zum Walfisch“. Hier befand sich einst<br />

ein Hexenkonvent – zumindest wenn man dem Film<br />

„Suspiria“ von Dario Argento (1977) glauben mag.<br />

Der Horrorklassiker spielt in Freiburg und blutige,<br />

schockierende Dinge ereignen sich hinter diesen<br />

Mauern. Übrigens so schockierend, dass die Verantwortlichen<br />

der Sparkasse damals die Dreharbeiten<br />

nicht am eigenen Bau wissen wollten, und wohl deshalb<br />

wurde die Fassade des Hauses in Italien in einem<br />

Studio nachgebaut.<br />

Wir betreten die Kaiser-Joseph-Straße, biegen nach<br />

links und kommen zu einem sehr modernen Gebäude<br />

(Buchhandlung Thalia). Hier stand einst das<br />

Stadthaus des Ignaz von Gleichenstein, der eine enge<br />

Freundschaft mit einem berühmten Komponisten<br />

pflegte: Ludwig van Beethoven. Ignaz (be)riet seinen<br />

Freund sowohl in beruflichen<br />

wie auch privaten Angelegenheiten.<br />

Die innige Beziehung<br />

geriet allerdings wegen Frauen<br />

in’s Wanken. Ignaz hatte in<br />

dieser Hinsicht einen größeren<br />

Erfolg als sein Freund, der mehr<br />

oder minder Single war. Und so<br />

bat der Komponist: „Kannst Du<br />

mir helfen, eine Frau zu suchen?<br />

Wenn Du in Freiburg eine schöne<br />

findest, die vielleicht meinen<br />

Harmonien einen Seufzer<br />

schenkt, so knüpf im voraus<br />

an. Schön muss sie aber sein,<br />

(nichts) nicht Schönes kann ich nicht lieben, sonst<br />

müsste ich mich selbst lieben.“ (Brief, März 1809)<br />

Als Ignaz mit einer gewissen Anna von Malfatti liiert<br />

war, dachte er daher auch pflichtbewusst an seinen<br />

Freund und vermittelte diesem ein Date mit deren<br />

Schwester. Alleine: das Date sollte einmalig bleiben<br />

und Ludwig war derartig frustriert, dass auch die<br />

Freundschaft zu Ignaz darunter litt. Viele Jahre lang<br />

brach der Kontakt ab, als Beethoven aber 1827 auf<br />

dem Sterbebett lag, war es Ignaz, der treu zu ihm<br />

eilte und in den letzten Stunden nicht von seiner Seite<br />

wich. Und nur ein Jahr später schon folgte Ignaz seinem<br />

Freund Ludwig in’s Reich der Toten.<br />

Durch die Marktgasse gelangen wir zum Münsterplatz<br />

und zum Kornhaus. Das Gebäude war einst<br />

der Kornspeicher der Stadt, die Metzig (also das<br />

Schlachthaus) und der Tanz- und Festsaal.<br />

Die Kombination Metzig und Festsaal wurde allerdings<br />

spätestens dann problematisch, als das Theater<br />

hier eingerichtet wurde. Der Kulturgenuss verringerte<br />

sich bei vielen Besuchern, weil aus der darunterliegenden<br />

Metzig „üble Gerüche“ herauf stiegen und<br />

der Absatz von Riechfläschchen zunahm. 1763 wurde<br />

dann die Metzig in die Vorstadt verlegt.<br />

In dem Freiburger Theater traten übrigens berühmte<br />

Persönlichkeiten auf. Der Schauspieler, Sänger und<br />

Komponist Albert Lortzing (1801-51) gab hier spontan<br />

in der Pause sein Debüt, als er als 12jähriger auf<br />

die Bühne sprang und das Publikum mit komischen<br />

Geschichten verzückte. Und auch der Student Conradin<br />

Kreutzer (1780-1849) präsentierte hier 1800<br />

sein erstes Singspiel der Öffentlichkeit, später sollte<br />

er immerhin rund 50 Opern (u.a. “Das Nachtlager in<br />

Granada”) komponieren.<br />

Hier endet unser kurzer Spaziergang, doch wenn Sie<br />

mehr Anekdoten hören möchten, so seien Ihnen die<br />

Führungen von Historix-Tours wärmstens empfohlen.<br />

Infos: www.historix-tours.de<br />

Fotos: HISTORIX-TOURS


Individuelle Mode<br />

und Accessoires<br />

Inhaberin: Anette Schlieper<br />

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Ein Ausflug nach<br />

Freiburg lohnt sich!<br />

Besuchen Sie uns<br />

am schönen<br />

Unterlindenplatz!<br />

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Merianstraße 5/Ecke Schiffstraße · 79098 Freiburg · Tel 0761/70 700 69 · Mo bis Fr: 10 – 18.30 Uhr und Sa 10 – 17 Uhr<br />

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Viele weitere Veranstaltungen finden Sie unter:<br />

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3<br />

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11<br />

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traditionellen Proben finden<br />

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3<br />

2<br />

3<br />

76


Tipps für Trips<br />

Nicht nur für Keramikfans<br />

Das Keramikmuseum in Staufen<br />

verbindet Tradition und Gegenwart<br />

von Friederike Zimmermann<br />

Außenansicht des Staufener Keramikmuseums<br />

Ausstellung<br />

„Sibylle Meier“<br />

Fotos: Friederike Zimmermann, Keramikmuseum Staufen<br />

Es befand sich einmal am Rande der Staufener Altstadt ein<br />

Hafnerhaus, darin lebten und arbeiteten seit 1898 der Hafnermeister<br />

Josef Maier und seine Ehefrau mit der gemeinsamen<br />

Tochter Emma… Was sich auf der Homepage der Stadt Staufen<br />

wie ein Märchen liest, ist wahrhaftig wunderbare Realität.<br />

Denn dieses Haus steht noch immer und beherbergt heute –<br />

als letztes verbliebenes Zeugnis der seit dem Mittelalter lebendigen<br />

Töpfertradition in der Stadt – ein Keramikmuseum.<br />

Dies ist ein Ort, der nicht nur Keramikfans fasziniert. Denn<br />

dieses Haus stellt sich quasi selbst aus: Es dient nicht nur als<br />

Museum für Schätze aus vergangenen und auch heutigen<br />

Zeiten, sondern ist im Besitz einer original eingerichteten<br />

Werkstatt mit einer Tongrube, der Töpferscheibe mit Fußantrieb,<br />

Glasurmühle und zwei unter Denkmalschutz stehenden<br />

Holzbrennöfen. Um diese Werkstatt zu besichtigen begibt man<br />

sich ins Untergeschoss. Dort finden sich auch Regale mit unzähligen<br />

kleinen oder großen, buntgemusterten oder farbig<br />

schlicht gehaltenen Gefäßen, dass einem schier die Augen<br />

übergehen; sämtlich aus der Hand Josef Maiers (1871-1948),<br />

dem letzten seiner Art in Staufen.<br />

Für den Handwerker, der keramische Gefäße herstellte, gab<br />

es im deutschen Sprachraum unzählige Berufsbezeichnungen.<br />

Hier im südwestdeutschen Raum ist der Ausdruck „Hafen“ für<br />

Topf geläufig. Von ihm leitete sich schließlich die Berufsbezeichnung<br />

„Hafner“ ab. War der Hafnermeister für die Form<br />

der Gefäße zuständig, so oblag in der Regel den Frauen der<br />

Familie die dekorative Bemalung, welche in diesem Hause<br />

vor allem Josef Maiers Tochter Emma (1903-1990) mit Leidenschaft<br />

ausführte. Besonders gelungene Keramikarbeiten<br />

ihres Vaters (und später auch ihres Mannes, des am Bauhaus<br />

ausgebildeten Kunstkeramikers Egon Bregger) begann sie bereits<br />

in den 30er Jahren zu sammeln. Ausgestellt sind sie heute<br />

im Keller und im Dachgeschoss. Sie war es auch, die (schon<br />

früh verwitwet) zeitlebens an ihrem Willen strickte, aus ihrem<br />

Elternhaus eines Tages ein Keramikmuseum zu machen.<br />

Eröffnet wurde dieses schließlich im Juli 1991, ein Jahr nach<br />

ihrem Tod, als Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums<br />

Karlsruhe.<br />

Doch nicht nur der historischen Keramik widmet sich dieses<br />

Museum, vielmehr verbindet es auf wunderbare Weise<br />

Tradition und Gegenwart: Letzterer bietet das Erdgeschoss<br />

eine Bühne, hier zeigt das Badische Landesmuseum unter<br />

der Leitung von Flawia Figiel seine Jahresausstellungen.<br />

In diesem Jahr werden „Magische Kristalle“ präsentiert, mithin<br />

Exponate, deren Kristallglasur frappierende Effekte zeitigt.<br />

Ein Verfahren, das im Übrigen nur wenige Keramiker<br />

beherrschen; entsprechend erlesen ist diese Schau. Im Dachgeschoss<br />

befinden sich farbige Tonplastiken der bekannten<br />

Staufener Keramikerin Elisabeth Winter-Bonn (1919-2003),<br />

die ihre Arbeiten dem Museum vermacht hatte.<br />

Auch nebenan, im kleinen Erweiterungsneubau, ist zeitgenössische<br />

Keramik hautnah zu erleben. Dort richtet der „Förderkreis<br />

Keramikmuseum Staufen e.V.“ jährlich sechs Studioausstellungen<br />

mit international bedeutenden Keramikern aus,<br />

kuratiert von der Expertin Maria Schüly. 1994 wurde der Förderverein<br />

mit dem Ziel gegründet, das Keramikmuseum für<br />

Fans wie für Laien gleichermaßen zu einem lebendigen Ort<br />

der Begegnung zu machen. Heute hat sich das Studio längst<br />

zum bedeutenden Forum internationaler Keramik entwickelt.<br />

„Magische Kristalle“<br />

Jahresausstellung des Badischen Landesmuseums,<br />

noch bis 30. November.<br />

Sibylle Meier (Zürich), 23. März bis 13. Mai,<br />

Studioausstellung.<br />

Keramikmuseum Staufen<br />

Wettelbrunner Straße 3, 79219 Staufen<br />

Weitere Studioausstellungen unter: www.keramikmuseum-staufen.de<br />

Blick<br />

in die Werkstatt


Tipps für Trips<br />

Kreisel, Jumps<br />

und Tunnels<br />

Vogelfreuden<br />

Sommerrodelbahn Gutach<br />

im Kinzigtal<br />

Der Vogelpark<br />

Steinen<br />

In idyllischer Lage am Hang, hoch über den Vogtsbauernhöfen,<br />

lädt die Sommerrodelbahn ein, über das Kinzigtal<br />

zu schweben und zu schlittern. Ein automatischer Lift<br />

bringt die Gäste zur Bergstation, von wo aus es im Bob<br />

auf eine rasante Abfahrt über 1.150 Meter geht. Kreisel,<br />

Jumps und Tunnels sorgen für Abwechslung entlang der<br />

Strecke, die bereits von Kindern ab acht Jahren selbstständig<br />

genutzt werden kann. Wer zwischen drei und sieben<br />

ist, darf aber auch einsteigen – in Begleitung eines Erwachsenen.<br />

Besonders spannend wird die Fahrt dadurch,<br />

dass jeder Schlitten mittels seitlicher Hebel gebremst oder<br />

beschleunigt werden kann. Und sollte es einmal regnen,<br />

dann werden den Bobs Regenhauben aufgesetzt – und die<br />

Fahrt kann als spritziges Vergnügen fortgesetzt werden.<br />

Auf die jüngsten Besucher warten beim Biergarten ein<br />

Spielplatz und Minikarts.<br />

www.schwarzwaldrodelbahn.de<br />

26<br />

Der Vogelpark Steinen liegt mitten im Dreiländereck<br />

Deutschland, Frankreich, Schweiz. In einer idyllischen<br />

Talsenke, abgeschirmt vom Verkehr, warten spannende<br />

Begegnungen mit kostbaren Vögeln und anderen Tieren.<br />

Die beiden Highlights sind die täglichen Greifvogel-<br />

Flugshows mit Adlern, Falken und Eulen um 11 und 15<br />

Uhr. Mutige Kinder können vor der Flugshow unter Anleitung<br />

einen kleinen zahmen Greifvogel fliegen lassen.<br />

Nahe der Falkner-Arena erfolgen um 12 und 16 Uhr die<br />

beliebten Berberaffen-Fütterungen. Mit den begehbaren<br />

Sittich-Freiflugvolieren, dem Nistkasten-Lehrpfad oder<br />

dem neuen Uhu-Labyrinth sind echter Entdeckerspaß<br />

garantiert. Grillplätze, Spielplätze oder eine Wassertretanlage<br />

bieten zwischendurch Entspannung.<br />

Für Kids zwischen 6 und 16 Jahren werden in den Sommerferien<br />

spannende Ferien-Aktionen angeboten. Ab Mai<br />

bis Oktober kann man an Falkner-Spezial-Programmen<br />

teilnehmen. Der Park ist täglich geöffnet von Ende März<br />

bis Anfang November.<br />

www.vogelpark-steinen.de 88<br />

Fotos: Schwarzwaldrodelbahn (links), Vogelpark Steinen (rechts)


Tipps für Trips<br />

82<br />

Freizeitvergnügen<br />

in der Tannenmühle<br />

Fotos: Landkreis Waldshut © Klaus Hansen (oben), Schwarzwaldgasthof Tannenmühle (unten)<br />

Erlebnisgasthof<br />

mit neuem Indoorspielplatz<br />

Die Tannenmühle liegt im romantischen<br />

Schlüchttal im Naturpark Südschwarzwald<br />

als einzigartiges Schwarzwaldidyll<br />

abseits der Straße, umgeben<br />

von herrlichen Wäldern und Wiesen.<br />

Das gemütliche Schwarzwaldrestaurant<br />

bietet neben Forellenspezialitäten<br />

aus eigener Zucht vorwiegend regionale<br />

Gerichte. Dazu stehen im familien- und<br />

wanderfreundlichen Hotel über 18 komfortabel<br />

eingerichtete Zimmer zur Verfügung.<br />

Als Erlebnisgasthof bietet die Tannenmühle<br />

ein einzigartiges Freizeitvergnügen<br />

mit großem Tierpark inklusive<br />

Streichelzoo, Abenteuer- und Wasserspielplatz,<br />

Indoorspielplatz, Museumsmühle<br />

sowie eigener Kapelle.<br />

Schwarzwaldgasthof Tannenmühle<br />

Familie Guido Baschnagel, Tannenmühleweg 5<br />

79865 Grafenhausen, www.tannenmuehle.de 65


Tipps für Trips<br />

„Jardin remarquable‘‘<br />

Der Zoologisch-botanische Garten<br />

in Mulhouse feiert 150. Jubiläum<br />

Hoch zu den Wipfeln<br />

Der Baumkronenweg Waldkirch<br />

Der zoologisch-botanische Garten von Mulhouse ist einer<br />

der ältesten Frankreichs. Entstanden 1868, beherbergt er<br />

1200 Tiere unterschiedlicher Arten sowie 3500 Pflanzenarten<br />

in einer 25 Hektar großen, natürlich angelegten<br />

Landschaft. Zu sehen sind zahlreiche bedrohte Tiere wie<br />

Eisbären, Grevy Zebras, Lemuren, Raubkatzen, Prinz Alfred<br />

Hirsche, Ibisse oder der Rosa Löffler.<br />

Seines botanischen Reichtums wegen bekam der Park die<br />

Auszeichnung „Jardin remarquable‘‘.<br />

Dieses Jahr feiert der zoologisch-botanische Garten in Mulhouse<br />

sein 150. jähriges Jubiläum. Gefeiert wird mit zahlreichen<br />

Veranstaltungen und Aktionen das ganze Jahr über.<br />

www.zoo-mulhouse.fr<br />

www.schwarzwaldrodelbahn.de © Michel Foos<br />

Der Zoo Mulhouse<br />

erwartet Sie!<br />

Der zoologisch-botanische Garten<br />

von Mulhouse ist einer der ältesten<br />

Frankreichs und beherbergt 1200<br />

Tiere in 170 verschiedenen Gattungen<br />

und 3500 Pflanzenarten auf einer<br />

Fläche von 25 Hektar. Sie werden<br />

zahlreichen bedrohten Tieren sowie<br />

Eisbären, Grevy Zebras, Lemuren,<br />

Raubkatzen, Prinz-Alfred-Hirschen,<br />

Ibissen und Rosalöfflern begegnen.<br />

Dank dieser Vielzahl an Tieren und<br />

Pflanzen bekam der Park das Label<br />

„Jardin remarquable‘‘ .<br />

Dieses Jahr feiern wir das 150. Jubiläum.<br />

Zu diesem Geburtstag werden<br />

zahlreiche Ereignisse und Animationen<br />

das ganze Jahr über stattfinden.<br />

Parc zoologique et botanique<br />

111 avenue de la 1ere D.B.<br />

68100 MULHOUSE – France<br />

zoo@mulhouse-alsace.fr<br />

www.zoo-mulhouse.com<br />

79<br />

In rund 27 Meter Höhe lädt der Baumkronenweg Waldkirch<br />

dazu ein, die Natur aus einer neuen Perspektive zu entdecken.<br />

Ausgangspunkt ist ein 1,2 Kilometer langer Wanderweg,<br />

der als Sinnesweg angelegt ist. Verschiedene Stationen<br />

laden zum Fühlen, Hören, Tasten, Riechen und Sehen ein.<br />

Hier bietet sich die Gelegenheit, den Wald und vor allem<br />

die Baumwipfel sowie die verschiedenen Baumarten zu erkunden.<br />

Dies geschieht auf einem rund 200 Meter langen<br />

Weg – bestehend aus einer Holz-Stahl-Konstruktion – wo<br />

man von einem Aussichtsturm zum nächsten laufen kann.<br />

Von den Plattformen breitet sich ein großartiger Ausblick<br />

aus auf die umliegende Berglandschaft des Schwarzwalds,<br />

das Elztal, den Breisgau und bei entsprechender Wetterlage<br />

die Vogesen in Frankreich. Direkt vor der Nase zeigt<br />

sich allerdings die faszinierende Flora und Fauna in luftiger<br />

Höhe.<br />

Den Rückweg aus den Wipfeln des Waldes kann man über<br />

die 185 Meter lange Highspeed-Röhrenrutschbahn wählen,<br />

schnurstracks ist man wieder beim Ausgangspunkt<br />

des Baumkronenwegs Waldkirch.<br />

www.baumkronenweg-waldkirch 41<br />

Fotos: Michel Foos (links), Baumkronenweg Waldkirch (rechts)


Tipps für Trips<br />

Action und Spaß<br />

Die KinderGalaxie<br />

in Freiburg<br />

Ob es regnet, donnert oder schneit, die KinderGalaxie in der<br />

Basler Landstraße 17, Freiburg bietet seit 12 Jahren wetterunabhängigen<br />

Spaß in großen Räumen. Da kann kein Kind<br />

mehr stillsitzen. Es warten Riesen-Trampoline, verschiedene<br />

Hüpfburgen, das Riesenkletterlabyrinth mit Rutschen, die<br />

Elektrokart-Bahn mit flotten Flitzern, die interaktive EyePlay<br />

und das Fußballfeld. Und auch die Kleinen kommen auf ihre<br />

Kosten. Der rundum erneuerte Kleinkindbereich wartet mit<br />

vielen, neuen Attraktionen. Erwachsene spielen entweder mit<br />

ihren Kids beim Tischtennis, Tischkicker oder Airhockey oder<br />

liefern sich heiße Laserblast-Duelle in der LaserGamesArena.<br />

Entspannter geht es hingegen beim Billard zu. Oder man<br />

macht richtig Pause im gemütlichen Bistro. Spaß gibt es also<br />

für jeden und damit für die ganze Familie.<br />

60<br />

Am Anfang war das Feuer<br />

Das Alamannen-Freilichtmuseum<br />

in Vörstetten<br />

Hofbelebungen finden im Juni, Juli,<br />

August und September statt<br />

Fotos: KinderGalaxie (oben), Michael Arendt (unten)<br />

Saisoneröffnung: Samstag, 28.04.<strong>2018</strong>, 11-18 Uhr<br />

Internat. Museumstag: Sonntag, 13.05.<strong>2018</strong>, 11-18 Uhr<br />

Hofbelebungen: Juni, Juli, August, September<br />

aktuelle Termin siehe Internetseite<br />

„Feuer und Licht“: Samstag, 03.11.<strong>2018</strong>, 16-20 Uhr<br />

ALAMANNEN-<br />

MUSEUM<br />

VÖRSTETTEN<br />

Freilichtmuseum<br />

Öffnungszeiten:<br />

Freilichtsaison (Mai - Okt.):<br />

Donnerstag: 10 - 17 Uhr<br />

Freitag:<br />

Samstag:<br />

10 - 15 Uhr<br />

14 - 18 Uhr<br />

Denzlingerstr. 24a www.alamannen-museum.de<br />

79279 Vörstetten info@alamannen-museum.de<br />

Tel.: 07666 88 200 42 Eintritt: 4.- € Erw., erm.: 2.- €<br />

Zwischen Schwarzwald und Kaiserstuhl, verkehrsgünstig<br />

direkt vor den Toren Freiburgs, liegt die Gemeinde Vörstetten.<br />

In einem Freilichtmuseum am nördlichen Ortsrand<br />

des idyllischen Fachwerkortes können sich Jung und<br />

Alt auf eine Zeitreise in die Spätantike begeben – genauer<br />

gesagt: ins 4. und 5. Jahrhundert n. Chr., als links des<br />

Rheins im heutigen Elsass noch die Römer herrschten und<br />

sich als alamanni bezeichnete Germanen im Breisgau niederließen.<br />

Auf über 4.000 Quadratmeter wird hier die Geschichte<br />

zum Erlebnis. Auf Grundlage archäologischer Ausgrabungen<br />

präsentiert sich den Besuchern ein komplett rekonstruiertes<br />

Gehöft aus der Zeit der frühen Alamannen.<br />

Hauptgebäude, Speicherbau, Grubenhaus, Handwerkerhaus,<br />

Schmiede- und Töpferwerkstätten, Backofen,<br />

Brunnen und Schaugarten mit alten Getreidesorten,<br />

Färbepflanzen und Kräutern sowie eine heidnische Kultstätte<br />

laden zum Lernen, Entdecken und Staunen ein. Im<br />

Museumsgebäude sind Originalfunde zu sehen, ferner<br />

Sonderausstellungen sowie die Themen „Vom Korn zum<br />

Brot“ und „Am Anfang war das Feuer“. Wie haben die<br />

Alamannen gewohnt und gearbeitet? Wie haben sie sich<br />

gekleidet? Darsteller im authentischen alamannischen<br />

Erscheinungsbild sowie Schmuckherstellung, Drechseln,<br />

Töpfern, Schmieden, Feuermachen und vieles mehr ziehen<br />

die großen und kleinen Gäste in den Bann: Erleben<br />

Sie, wie der Alltag der Brisigavi vor 1600 Jahren zu neuem<br />

Leben erwacht!<br />

www.alamannen-museum.de<br />

51


Tipps für Trips<br />

Grüner bauen<br />

und befestigen<br />

Musik in<br />

stilechtem Ambiente<br />

Nachhaltige Verbindungen<br />

mit fischer eingehen<br />

Anne Haigis<br />

Hera Lind<br />

Sinfonieorchester der Hochschule mit „Salomes Tanz“ von Richard Strauss<br />

Waldachtal-Tumlingen im Nordschwarzwald ist einer der<br />

innovativsten Standorte in Deutschland, fand die Bundesregierung.<br />

Dies ist der Unternehmensgruppe fischer und<br />

ihrem „greenline“ Sortiment zu verdanken.<br />

Dabei handelt es sich um die weltweit ersten Befestigungssysteme<br />

am Markt, die zu mindestens 50 Prozent aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen bestehen. Im Rahmen ihrer Hightech-Strategie<br />

stellte die Bundesregierung die „greenline“<br />

daher als eines von zehn ausgewählten Zukunftsprojekten<br />

heraus (www.zukunfts-orte.de).<br />

Die Unternehmensgruppe fischer ist mit ihren Unternehmensbereichen<br />

fischer Befestigungssysteme, fischer<br />

automotive systems, fischertechnik, fischer Consulting<br />

und LNT Automation weltweit aktiv. Zugleich bleiben<br />

die Schwarzwälder ihrer Heimat treu. Seit der Unternehmensgründung<br />

vor 70 Jahren befindet sich der Stammsitz<br />

in Waldachtal-Tumlingen. fischer kann auf über 1.500<br />

Schutzrechte und mehr als 15.000 Artikel verweisen.<br />

Konzerte in der<br />

Musikstadt Trossingen<br />

2010 war es endlich soweit: Das Dr.-Ernst-Hohner-Konzerthaus<br />

in Trossingen wurde renoviert und erschien<br />

fortan in einem neuen Look, ganz mit dem Charme der<br />

50er- und 60er-Jahre. Die herausragende Akustik wird<br />

auch <strong>2018</strong> wieder mit großen Musikevents bewiesen. „Die<br />

Lange Nacht der Liedermacher“ am 30. April bringt mit<br />

Purple Schulz, Anne Haigis und Marcel Brell beste Liedermachertradition<br />

nach Trossingen. Klassisch wird es<br />

mit der „Langen Nacht der Trossinger Konzertsäle“ am 9.<br />

Mai. Hier präsentieren sich die vier großen Trossinger Musikinstitute<br />

mit großen Kompositionen und sattem Klang.<br />

Höhepunkt ist das Sinfonieorchester der Hochschule unter<br />

Sebastian Tewinkel mit einer Tschaikowsky-Sinfonie und<br />

Opernarien. Ganz anders, nämlich witzig, wirds mit der<br />

Autorin und TV-Moderatorin Hera Lind und ihrer Lesung<br />

„Vom Superweib zum Schleudergang“. Ihre furiose Show<br />

am 13. Mai bringt das Publikum zum Lachen.<br />

www.trossingen.de<br />

25<br />

Fotos: Fischerwerke (links), Trossingen, ©Tina Graf VERLAGS GRUPPE RANDOM HOUSE GmbH, Trossingen (rechts)


Tipps für Trips<br />

Fort de Mutzig<br />

Im Zeichen deutschfranzösischer<br />

Freundschaft<br />

Foto: Fort de Mutzig<br />

Die Feste Kaiser Wilhelm II oder Fort de Mutzig<br />

ist ein Symbol für die fatale Unsinnigkeit des Ersten<br />

Weltkriegs. An diesem deutsch-französischen<br />

Ort wird über die Geschichte beider Nationen gesprochen,<br />

ohne Tabus und Schuldgefühle. Darüber<br />

steht das europäische, mahnende Credo, dass Nationalismus<br />

und Militarismus immer zum Krieg<br />

führen werden. Seit Jahren macht der Verein der<br />

Feste Kaiser Wilhelm II durch Führungen darauf<br />

aufmerksam. Schließlich kostete der Weltkrieg, der<br />

vor 100 Jahren endete, in vier Jahren und drei Monaten<br />

über 10 Millionen Menschen das Leben, 20<br />

Millionen kamen als Invalide oder schwerverwundet<br />

nach Hause zurück. Zum Jahrhundertjahr des<br />

Kriegsendes präsentiert der<br />

Verein der Feste nun vielfältige<br />

Ausstellungen und ein<br />

Sonderwochenende.<br />

Ab April wird eine Foto-Video-Ausstellung<br />

in die Führungen<br />

integriert.<br />

Ein künstlerischer Zugang<br />

bietet neue Einsichten und<br />

einen neuen Blick auf die<br />

Feste. In einem zweiten<br />

Raum wird eine Street Art-<br />

Ausstellung eingerichtet.<br />

Jugendliche gestalten unter<br />

Anleitung eines Profikünstlers<br />

ihren eigenen, kreativen<br />

Blick auf den Ersten<br />

Weltkrieg. Die Artillerie-<br />

Ausstellung wird hingegen<br />

in einen neuen, restaurierten<br />

Nähe Straßburg bei Dinsheim/Bruche<br />

F e s t e<br />

Raum verlegt. Hinzu kommen das neue Modell des<br />

Panzerbeobachtungsturms 94 sowie Neuerungen<br />

bei den Türmen und Munitionspressen.<br />

Am 29. und 30. September organisiert der Verein<br />

in Kooperation mit dem Tourismusbüro Molsheim-<br />

Mutzig das „Wochenende des Friedens“. Zum Anlass<br />

des 100-jährigen Friedensschlusses kommen<br />

BesucherInnen von beiden Seiten des Rheins zum<br />

Fort de Mutzig. Dort erwartet sie eine Führung<br />

mit einer anschließenden Fotoausstellung zur Geschichte<br />

der Feste. Zum Abschluss der beiden Tage<br />

am „Wochenende des Friedens“ präsentiert eine<br />

halbstündige multimediale Darstellung die Geschichte<br />

von 1871-1918.<br />

F o r t d e M u t z i g<br />

Mehr als nur eine Festung …<br />

info@fort-mutzg.eu<br />

Tel. +33 608 841 742<br />

Führungen auf Deutsch<br />

vom 1/11 bis 31/03: Sa. u. So. 13:30<br />

vom 1/04 bis 31/06 u. 16/09 bis 31/10:<br />

Mo. bis Fr. 13:30 / Sa. u. So. 13:30<br />

u. 14:30<br />

vom 1/07 bis 15/09, täglich:<br />

10:30, 13:30 u. 14:30<br />

Région<br />

Molsheim-<br />

Mutzig<br />

A Entdecken<br />

A Erleben<br />

A Genießen<br />

A Übernachten<br />

w w w . o t - m o l s h e i m - m u t z i g . c o m<br />

Herzen des Elsass, das Elsass im Herzen<br />

infos@ot-molsheim-mutzig.com<br />

Tel. +33 3 88 38 11 61


Tipps für Trips<br />

Unterwegs mit den<br />

Botschaftern des Naturparks<br />

Jahresprogramm <strong>2018</strong><br />

der Gästeführer<br />

Bereits im März startete das Jahresprogramm <strong>2018</strong><br />

der Gästeführer im Naturpark Südschwarzwald.<br />

Darin werden 13 ganz unterschiedliche Touren<br />

vorgestellt und laden zum Entdecken von Natur,<br />

Geschichte, Brauchtum und Kulinarik ein.<br />

Die „Magd vom Bierhus“, mit bürgerlichem Namen Angelika Edlefsen,<br />

zeigt den Gästen Neustadt<br />

Mit Gästeführer Oliver Haury und seinem Eselpärchen<br />

unterwegs zu den Heil- und Wildkräutern im Hotzenwald<br />

Schwarzwald bedeutet für viele Bollenhut, Kuckucksuhren,<br />

Schinken, Kirschwasser und Wald.<br />

Die Region hat jedoch noch viel mehr zu bieten:<br />

traumhafte Ausblicke, wildromantische Schluchten,<br />

duftende Wiesen, schattige Wälder, sprudelnde<br />

Bäche und klare Bergseen. Eindrucksvolle<br />

Schwarzwaldhöfe, romantische Städtchen, liebevoll<br />

eingerichtete Museen, verschwiegene Klöster<br />

und einsame Kirchlein sind Stoff für lebendige und<br />

spannende Geschichten rund um die Menschen, ihr<br />

Leben und ihre Arbeit.<br />

Die Gästeführer bieten Entdeckungstouren zu<br />

ganz unterschiedlichen Themen in Deutschlands<br />

größtem Naturpark. Es geht um Schalensteine,<br />

Glasbläser, Bierologinnen, wanderfreudige Esel,<br />

Schluchting und vieles mehr. Zwischen März und<br />

November <strong>2018</strong> können Interessierte auf 13 Touren<br />

den Naturpark Südschwarzwald aus ganz neuen<br />

Blickwinkeln entdecken.<br />

Action und Naturerlebnis beim „Schluchting“<br />

mit Gästeführer Markus Dutschke<br />

Das Jahresprogramm beinhaltet beispielsweise die<br />

Erlebnisführung „Der böse Wolf im Himmelbett“<br />

im Kelnhof-Museum in Bräunlingen mit Gästeführerin<br />

Elisabeth Reiner und die Schauspielführung<br />

in der Brauerei Ganter in Freiburg mit Gästeführerin<br />

Viktoria Wehrle.<br />

Die Führungen aus dem Jahresprogramm <strong>2018</strong> finden zu feststehenden<br />

Terminen statt,<br />

zu denen sich jeder bei der VHS Hochschwarzwald unter Telefon<br />

07651/1363 anmelden kann.<br />

Weitere Infos:<br />

www.naturpark-suedschwarzwald.de<br />

www.naturpark-gaestefuehrer.de<br />

Fotos: Oliver Haury, Angelika Edlefsen, Markus Dutschke


???<br />

Sonderteil<br />

Ausgabe <strong>2018</strong><br />

Weinfeste<br />

und Winzerhocks<br />

Mit großem<br />

Festkalender<br />

Foto: Weingut Vorgrimmler<br />

Sommer<br />

im Weinland<br />

85


Nach vorne schauen<br />

Rückblick und Ausschau<br />

auf die Weinjahre 2017 und <strong>2018</strong><br />

Verbandsgeschäftsführer Peter Wohlfahrt<br />

demonstriert an der Schautafel das neue EU-Weinrecht<br />

Peter Wohlfahrt, Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbandes,<br />

der, Glückwunsch im Nachhinein, gerade seinen 60.<br />

Geburtstag abgefeiert hat, schaut auf der Neujahrs-Pressekonferenz<br />

des Verbandes am 31. Januar, wieder einmal gleichzeitig<br />

zurück und voraus.<br />

Sein Blick auf das Weinjahr 2017 in Baden ist gemischt. Ein<br />

kalter, trockener Winter mit Tiefsttemperaturen bis zu minus<br />

15°C leitete das Vegetationsjahr ein, gefolgt von überdurchschnittlich<br />

hohen Temperaturen von Mitte Februar<br />

bis in den März. Mitte April ergrünten die Rebanlagen mit<br />

einem Vegetationsvorsprung von rund 14 Tagen. Dann kam<br />

die „Katastrophe“: Spätfrostschäden, die größten seit 1953,<br />

mit Temperaturen bis 6°C minus überzogen das gesamte badische<br />

Rebland, selbst Spitzenlagen blieben nicht verschont.<br />

Die Witterung schlug, grob vermeldet, dann im Sommer und<br />

frühen Herbst wieder freundliche Töne an, sodass der Jahrgang<br />

2017 dennoch eine ordentliche Qualität vermelden kann.<br />

Die Weinmostmenge blieb mit vorläufigen gut 99 Millionen<br />

Litern aber weit unter den Vorjahrserträgen (2016 129 Mio.)<br />

und ist somit die geringste seit 1997. Die Bandbreite der Frostschäden<br />

reichte hierbei in den einzelnen Regionen vom Totalausfall<br />

bis hin zur normalen Ernte. Die Gesamtsituation stellte<br />

die Winzerinnen und Winzer erneut vor große Herausforderungen,<br />

die in vielen Gebieten dann aber doch mit guten bis<br />

sogar sehr guten Mostgewichten belohnt wurden. Der Weinbauverband<br />

bedankt sich in diesem Zusammenhang sehr beim<br />

Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, ohne<br />

dessen finanzielle Soforthilfe von 27. Mio. Euro wohl bei manchem<br />

Winzer das finanzielle Aus angesagt wäre.<br />

Heute kann noch niemand sagen, welche Wetterkapriolen<br />

uns für <strong>2018</strong> erwarten oder auch nicht erwarten. Der<br />

Blick nach vorne geht daher in vieler Hinsicht auf anstehende<br />

Neuerungen im Weinbau und der Vermarktung.<br />

Ausführlich gelobt werden hier die Fördermaßnahmen<br />

der Tourismus Marketing und der Schwarzwald Tourismusgemeinschaft<br />

zur Förderung des Weintourismus mit<br />

ebenso engagierten wie übergreifenden Maßnahmen<br />

für den Weintourismus in badischen Landen. Erwähnt<br />

sei in diesem Konsens beispielsweise die Einrichtung<br />

eines Fahrradlangweges entlang der gesamten Badischen<br />

Weinstraße bis zum Jahresende. Auch das Deutsche<br />

Weingesetz wird <strong>2018</strong> erheblichen Veränderungen unterliegen.<br />

Die Flaschen-Etikettierung wird sich wohl sehr<br />

wesentlich von einer bisherigen Qualitätshierarchie hin<br />

zu einer Herkunftshierarchie weiter entwickeln. Wichtig<br />

sein dürfte, dass der Badische Weinbauverband <strong>2018</strong> eine<br />

Schutzgemeinschaft für die badischen Gewächse gründen<br />

will und wird.<br />

„Schauen wir nach vorne“, um noch einmal Peter Wohlfahrt<br />

zu zitieren und viel Glück für einen prima Jahrgang <strong>2018</strong>.<br />

Foto: Sahar F. Kratz<br />

86


Eine runde Sache<br />

„Weinland Breisgau“ stellt sich neu auf<br />

Wenn außerhalb unserer Region von den Spitzen<br />

der Badischen Weine die Rede ist, hört man zumeist<br />

die Namen Ortenau, Kaiserstuhl oder Markgräflerland.<br />

Spitzenqualitäten, ob weiß oder rot, gehören aber<br />

Zweifels ohne auch der Anbauregion Breisgau an.<br />

Kaum jemand weiß zunächst darüber Bescheid,<br />

dass die politischen Grenzen des Breisgau nicht<br />

mit denen des Weinbereichs übereinstimmen.<br />

Geographisch reicht der Breisgau von Staufen bis<br />

Herbolzheim, das Weinland aber erstreckt sich von<br />

Oberschopfheim bis in den Freiburger Süden. Um<br />

den Breisgau Wein auch in der wichtigen Sektion<br />

Tourismus wesentlich attraktiver und bekannter<br />

zu machen, stellt sich nunmehr die Breisgauer<br />

Wein GmbH in Emmendingen ganz neu auf. Äußerlich<br />

ist das mit gänzlich neuem Logo und vielfältigen<br />

innovativen Veranstaltungen erkennbar.<br />

Hochburg mit Reben<br />

Foto: Martin Ziaja<br />

87


Es zeigt zunächst, von Winzern, Kommunen und<br />

Gemeinden entwickelt, eine grüne Reblandschaft<br />

in der Vorbergzone des Schwarzwaldes, die Tannen<br />

im Hintergrund lassen die Nähe hierzu erkennen.<br />

Das Rotweinglas steht als Symbol für den Spätburgunder,<br />

der mehr als 39 Prozent des Rebsortenspiegels<br />

im Breisgau ausmacht, das Glas als solches<br />

ist Symbol für den Wein und die Genusskultur<br />

generell. Der Name Breisgau als Marke wird auch<br />

durch die Schriftgrößen repräsentiert. Frau Signe<br />

Gau von der Breisgauer Wein GmbH, maßgeblich<br />

an der Öffentlichkeitsarbeit für den neuen Auftritt<br />

beteiligt, ist jedenfalls zufrieden, „Diese Komposition<br />

aus Wort und Bild vereint die wichtigsten<br />

Aussagen über unser Breisgauer Weinland. Das<br />

sind wir. Das passt zu uns. Damit werden wir uns<br />

zukünftig präsentieren.“<br />

die weine mit der<br />

besonderen n ote<br />

Die Oberbergener Baßgeige ist eine<br />

der besten Weinlagen Deutschlands,<br />

die uns eine wunderbare Vielfalt<br />

auf allerhöchstem Niveau ermöglicht.<br />

Das Weingut<br />

für badische Landweine.<br />

w w w . b a s s g e i g e - w e i n . d e<br />

88


Was wir im Sommer trinken werden<br />

Die Spitze der Badischen Frühlingsund<br />

Sommerweine<br />

Immer bei den besten Frühjahrs- und Sommerweinen dabei -<br />

das Weingut Bimmerle<br />

Foto: R. Schultheiss<br />

Frisch, lebendig, fruchtig und jung – so schmecken<br />

typische Frühlings- und Sommerweine. Den<br />

Jahrgang 2017 prägt aufgrund der geringen Erntemengen<br />

und der Frostschäden im späten Frühjahr<br />

zudem eine gewisse exotische Note. Der Badische<br />

Weinbauverband hat nunmehr mit dem neuen<br />

Jahrgang zum fünfzehnten Mal eine Auswahl der<br />

besten Weine dieses Profils vorgenommen. 110<br />

Weine wurden im Rahmen der Badischen Weinprämierung<br />

angestellt, um sich zur Spitze der<br />

Badischen Frühlings- und Sommerweine zählen<br />

zu dürfen. 61 Weine des Jahrgangs 2017 dürfen<br />

nun mit dieser Auszeichnung beworben werden.<br />

Das sind 55,5 Prozent der angestellten Weine, 49<br />

hiervon trocken ausgebaut. 677.300 Liter, darunter<br />

naturgemäß die typischen hellen Burgundersorten<br />

und die Markgräfler Spezialität Gutedel, aber auch<br />

„Exoten“ wie Badisches Rotgold, Sauvignon Blanc<br />

oder Pinot Noir Blanc de Noirs. Der Prämierungsanspruch<br />

war hoch. Nur, wenn ein Wein bereits die<br />

Goldmedaille der Badischen Gebietsweinprämierung<br />

erhalten hat, darf er sich als Weißwein, Rosé<br />

oder Weißherbst auch zur „Elite“ der Frühjahrsund<br />

Sommerweine zählen und nur, wenn sein<br />

Alkoholgehalt auf 12,5 Prozent Vol. begrenzt ist.<br />

Die anspruchsvollen Weinfreunde können die Spitzenprodukte<br />

nun bei den ausgezeichneten Betrieben<br />

probieren und natürlich im Handel auch kaufen.<br />

Mit 14 prämierten Weinen hat wieder einmal der<br />

Badische Winzerkeller in Breisach die meisten<br />

Auszeichnungen „ergattert“, prämiert wurden<br />

auch die genossenschaftlichen Weine der Bickensohler<br />

Weinvogtei, der Winzergenossenschaften<br />

Bötzingen und Buchholz. Die mit 4.600 Punkten<br />

höchstprämierten Weine kommen aus Durbach,<br />

aus Oberrotweil und vom Zeller Abtsberg. Die Affentaler<br />

und Burkheimer Winzer runden die prämierten<br />

Genossenschaften ebenso ab wie die Glottertäler<br />

Winzer und deren Kollegen aus Jechtingen,<br />

Leiselheim, Mundingen, Baden-Baden, Oberbergen,<br />

Sasbach, Schliengen, Schrieheim sowie die<br />

Alde Gott Winzer. Fünf private Weingüter dürfen<br />

sich dem illustren Kreis zugesellen. Es sind das<br />

Weinhaus Bimmerle in Renchen, das Weingut Erb<br />

in Friesenheim, wieder einmal die Löfflers aus<br />

Staufen sowie last not least das Weingut Walz aus<br />

Heitersheim und das Weingut Jörg Wiedemann aus<br />

Sasbach.<br />

Ein leichter Hochgenuss für Frühling und Sommer.<br />

89


Breisgauer Jungweine<br />

Der Jahrgang 2017 in Ringsheim, Ettenheim und Herbolzheim<br />

Verantwortlich für gute Unterhaltung:<br />

Jasmin Nopper vom Duo Ohrwurm<br />

Es muss nicht immer ein „Weinmenue“ sein<br />

Ein ordentlicher Vesperteller mundet auch<br />

„Was nützt es“, meinte einst mein Großvater, „wenn<br />

du die besten und knusprigsten Brötchen machst<br />

und für 10 Pfennig verkaufen kannst, aber kein<br />

Mensch weiß es!“ Mit ein wenig Einschränkung<br />

könnte diese „Weisheit“ auch für die Breisgauer<br />

Weine gelten. Denn immer, wenn es um die Qualität<br />

und Beschaffenheit der Badischen Weine geht,<br />

werden zunächst Kaiserstuhl und Ortenau, sodann<br />

das Markgräflerland genannt. Dass dies aber erst<br />

einmal nur ein Image- und kein Qualitätsproblem<br />

ist, beweist z.B. eine jährlich im zeitigen Frühjahr<br />

im Ringsheimer Bürgerhaus durchgeführte<br />

Veranstaltung: Die Jungweinprobe mit Aktionen<br />

und Events. Neun Weine, die noch nicht auf Flaschen<br />

abgefüllt wurden, präsentierten die Breisgauer<br />

Winzer dort, acht Jungweine vom Kaiserberg<br />

und einen vom Münchweier Kirchberg. Wenn<br />

der Geschmack der Weine ähnlich den landschaftlichen<br />

Schönheiten der dortigen Reblandschaft ist,<br />

braucht man sich um deren Struktur und Schmackhaftigkeit<br />

fürwahr keine Sorgen zu machen. Panorama-<br />

und idyllische Hohlwege Weinterrassen und<br />

Gassen gehören zu den drei Gemeinden rund um<br />

den Heubergturm. Die Jungweinprobe geziemte<br />

diesem Anspruch auch insoweit, als dass die<br />

Moderation der Veranstaltung und die Präsentation<br />

der Weine durch Isabella Vetter, der Badischen<br />

Weinkönigin der Jahre 2015/16, gelungen<br />

geführt wurde. Die ehemalige Weinhoheit<br />

war sich mit dem neuen Ringsheimer Bürgermeister<br />

Bruno Metz auch darüber einig, dass<br />

Grau- und Weißburgunder vom Kaiserberg<br />

nicht nur deren eigene Lieblingsweine repräsentieren,<br />

sondern mit ihrer Frische und Fülle<br />

auch phantastisch die Breisgauer Weine im<br />

allgemeinen auszeichnen. Mein diesjähriger<br />

Favorit unter den angeboten Tropfen indes<br />

war eindeutig eine trockene Spätburgunder<br />

Spätlese vom Münchweier Kirchberg. Kaum<br />

zu glauben, dass dieser Rote, der schon jetzt<br />

neben seiner noch frischen Restsüße außerordentliche<br />

Aromen entwickelt hat, durch Reife<br />

und Abfüllung noch zulegen kann.<br />

Resúmee: Die Breisgauer sind noch besser als<br />

ihr Ruf und an letzterem wird gearbeitet.<br />

Fotos: Sahar F. Kratz<br />

90


Große Bühnen<br />

für Biowein-Genuss<br />

Verluste nach Frostschäden<br />

im April 2017<br />

konnten kompensiert werden<br />

Bio Winzer Thomas Harteneck (Demeter)<br />

bei der Eröffnung des neuen Praktikernetzwerks<br />

Das hiernach warme und sonnige Sommerwetter bedingte<br />

sodann eine außergewöhnlich frühe Lese, die bereits mit<br />

hohen Öchslewerten Ende August begann und schon Ende<br />

September abgeschlossen war. „Über ganz Baden gesehen“,<br />

so Köpfer, „liegen wir dann auch nur leicht unter den Erträgen<br />

des Vorjahres“, die der Badische Weinbauverband dann<br />

wiederum mit 25 bis 30% minus beziffert. „Mit den dennoch<br />

hohen Qualitäten des Jahrgangs 2017“, so noch einmal der<br />

ECOVIN Vorsitzende, „muss bei dem geringeren Ernteertrag<br />

mit moderaten Preiserhöhungen gerechnet werden, Genaueres<br />

lässt sich aber erst im Sommer <strong>2018</strong> sagen“. Feine und zarte<br />

Aromen, hohe Zuckergehalte und stabile, positive Säuren für<br />

den 2007er, eine spannende Angelegenheit also mit gut balancierten<br />

und harmonischen Bioweinen.<br />

Die Biowinzer des ECOVIN-Verbands Baden präsentieren sich<br />

auch <strong>2018</strong> mit großer Bandbreite. So sind sie vertreten auf den<br />

großen Bühnen der weltweit interessanten Fachmessen. Mit<br />

der geplanten Sieger-Weinparty am 19. Mai (früher ECOVIN-<br />

Präsentation) im Freiburger Restaurant Feinhaid wollten sie<br />

auch einen zwanglosen Rahmen gefunden haben, der den Verbrauchern<br />

einen eher lustbetonten Zugang zum Thema Wein<br />

bieten sollte. Hier sollten dann auch wieder die besten Bioweine<br />

Baden-Württembergs vorgestellt werden. Nach letzten<br />

Informationen muss diese bereits publizierte Party aber leider<br />

ausfallen, 2019 soll die Veranstaltug dann wieder im Freiburger<br />

Historischen Kaufhaus stattfinden. Auf dem Müllheimer<br />

Weinmarkt am 27. April sind die Biowinzer aber präsent.<br />

Das Weinjahr 2017 begann auch für die Biowinzer mit einem<br />

Schock. „Was weg ist, ist weg“, so lapidar lässt es sich<br />

zusammenfassen, was die Weinerzeuger nach den Frostnächten<br />

vom 20. und 21. April fühlten. Schon früh im<br />

Jahr schien zum Beispiel im mittleren Markgräflerland,<br />

so Paulin Köpfer, der ECOVIN-Vorsitzende in Baden, der<br />

erwartete Ernteertrag um 50 Prozent reduziert, die erfrorenen<br />

Triebe sind nicht nachgewachsen und dieser Verlust<br />

konnte auch nicht ausgeglichen werden. Der restliche Große Auswahl Große an Auswahl Bio-Weinen! Große an Auswahl Bio-Weinen! Bio-Sekte an Bio-Weinen! Bio-Sekte und Fruchtsäfte und Bio-Sekte Fruchtsäfte<br />

und Fruchtsäfte<br />

Vegetationsverlauf erbrachte dann aber „Gott sei Dank“<br />

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keinerlei negative Überraschungen mehr. Im Markgräflerland<br />

betroffen von den Frostschäden waren ausge-<br />

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MIT DER NATUR<br />

rechnet die Biowinzer und ausgerechnet der Gutedel, die<br />

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Kernsorte dieser Region, weniger die Burgunderreben.<br />

….GUTE WEINE IM EINKLANG MIT DER NATUR ….GUTE WEINE IM EINK<br />

Foto: Weingut<br />

91


Landschaft, Leben<br />

und Lust auf Wein<br />

Die Ehrentrudiskapelle in den Munzinger Reben –<br />

ein „Wahrzeichen“ des Tuniberg<br />

xxx<br />

92


Der Tuniberg –<br />

Badens kleines aber feines Anbaugebiet<br />

Bild: Weingut Vorgrimmler<br />

Oftmals wird der Tuniberg auch der Weingarten<br />

Freiburgs genannt, liegt doch die reizvolle Hügellandschaft<br />

in unmittelbarer Nähe der Stadt. Zumeist<br />

gut 100 Meter höher, zieht sich die Reblandschaft<br />

zwischen Schwarzwald und Vogesen dahin,<br />

oftmals mit herrlichen Aussichten von den Höhenlagen<br />

hinunter in die umgebenden Weindörfer und<br />

Täler.<br />

Acht Winzergenossenschaften teilen sich die<br />

Weinproduktion, hinzu kommen zahlreiche Privatweingüter,<br />

ebenso renommiert wie die „Genossen“,<br />

gleicher Maßen kreativ und innovativ. Von<br />

dem weithin sichtbaren Tunibergwahrzeichen, der<br />

Ehrentrudiskapelle, in Munzingen bis hin in das<br />

Weindorf Gottenheim sind es nur gut 15 Kilometer,<br />

die in leichten An- und Abstiegen „locker“<br />

an einem Tag durchwandert werden können, eine<br />

wohl einmalige Fauna und Flora liegt dem Wanderer<br />

zu Füßen. Mögen es die leuchtenden Küchenschellen<br />

im zeitigen Frühjahr sein, die die kleinen<br />

Begrenzungshänge in ein Farbenmeer tauchen, die<br />

vielfarbigen duftenden Rosenstöcke inmitten der<br />

Reben im Sommer oder im frühen Herbst, da muss<br />

man schon etwas genauer suchen, die mittlerweile<br />

raren Weinbergspfirsiche mit ihrem zutreffend süßen<br />

und voll aromatischen Früchten.<br />

Am Tuniberg ist auch Platz für nützliche Insekten,<br />

hier fühlt sich die Smaragdeidechse ebenso<br />

wohl wie der bunte Bienenfresser. Zurück zum<br />

Wein. Der mit Löss überzogene Kalkstein lässt<br />

am Tuniberg, eine der wärmsten und sonnigsten<br />

Regionen Deutschlands überhaupt, insbesondere<br />

die Burgunderweine prächtig reifen und gedeihen.<br />

Dem blauen Spätburgunder gehört mehr als<br />

die Hälfte der Anbaufläche, gut je 10 Prozent dem<br />

Weiß- und dem Grauburgunder. Der Rest teilt sich<br />

in Müller-Thurgau, Sylvaner und Rivaner, die Bukettsorten<br />

Muskateller und Gewürztraminer, den<br />

pilzresistenten Solaris oder den Sauvignon Blanc.<br />

Immer Ende März, am so genannten Tunibergtag,<br />

können die Weine der acht Winzergenossenschaften<br />

ausgiebig verkostet und eingekauft werden.<br />

Die Großveranstaltung findet <strong>2018</strong> am 24. und 25.<br />

März im Tuniberghaus Tiengen statt. Am Christi-<br />

Himmelfahrtstag steht der gesamte Hügelrücken<br />

im Zeichen des Bacchustranks. Überall in den Reben<br />

Musik und Tanz, regionale Speisen und gute<br />

Weine an zahlreichen Ständen. Eine ganze Zahl<br />

von kleineren Weinfesten von „Spargel und Wein“<br />

bis hin zu den Adventsveranstaltungen rundet den<br />

Reigen der Weinevents ab, etliche Termine finden<br />

sich in unserem großen Festkalender. „Überregional“<br />

vertreten sind die Tuniberger Weine auch auf<br />

dem großen Freiburger Weinfest, der Freiburger<br />

Weinkost oder dem Bezirksweinfest Kaiserstuhl-<br />

Tuniberg Ende August in Breisach. Feste feiern,<br />

feine Weine genießen, eine noch intakte Landschaft<br />

in sich aufnehmen ist eine Kombination, die<br />

den Tuniberg wohl sicher ein kleines Stück ganz<br />

besonders macht.<br />

Weine aus dem Weingarten Freiburgs.<br />

Von den Winzergenossenschaften am Tuniberg.<br />

Winzergenossenschaft Gottenheim eG Tel. 07665/9477210, www.zehngrad.com<br />

Winzergenossenschaft Merdingen eG Tel. 07668/9954980, www.winzer-merdingen.de<br />

Winzergenossenschaft Niederrimsingen eG Tel. 07664/59328<br />

Winzergenossenschaft Oberrimsingen eG Tel. 07664/400315<br />

Winzerverein Munzingen eG Tel. 07664/910822, www.winzerverein-munzingen.de<br />

Winzergenossenschaft Tiengen eG Tel. 07664/1342, www. weinhof-moessner.de<br />

Opfinger Winzer eG Tel. 07664/6139970, www.weinhaus-opfingen.de<br />

Winzergenossenschaft Waltershofen eG Tel. 07665/7431, www.weinhofdangel.de<br />

www.tuniberg-wein.de<br />

180307-weinland-baden.indd 1 07.03.<strong>2018</strong> 20:27:59<br />

93


Der Tuniberg – ein Trüffelland ?<br />

Wieder eine Innovation<br />

aus dem Öko-Weingut Gretzmeier<br />

Hündin Alba mit<br />

Ökowinzer Heinrich Gretzmeier<br />

auf Trüffelsuche<br />

Edle Weine der<br />

„Burgunderoase“ Tuniberg<br />

Spritzige Winzersekte<br />

und feine Spirituosen<br />

Geschenkideen<br />

rund um den Wein<br />

Bei uns im Weinhaus oder<br />

in unserem Online-Shop<br />

Heinrich Gretzmeier ist ohne Zweifel ein „umtriebiger“<br />

Winzer. Er produziert nicht nur edle, ökonomisch angebaute<br />

Weine in Merdingen am Tuniberg, sein Markenzeichen sind<br />

auch mehr als 25 Edelbrände aus der eigenen Hausbrennerei<br />

und hier so seltene Sorten wie Speierling, Bohnapfel, Eisbeeren,<br />

Dornspfliemli, Feldzwetschge oder Alexander Lucas,<br />

um nur einige wenige zu nennen. Hinzu kommt der Gin Gin<br />

67, der erste Tuniberg Dry Gin „mit der Sonne destilliert“.<br />

Vor nunmehr bald 10 Jahren kam Gretzmeier nach Besuchen<br />

im schönen Burgund und weinseliger Nacht auf die<br />

„Schnapsidee“ auf seinem Gut Trüffel anzubauen. Die teuren<br />

Edelpilze stehen indes in ihrer wilden Form unter strengem<br />

Artenschutz und dürfen normaler Weise in Deutschland weder<br />

gesucht noch gar ausgebuddelt werden. Statthaft ist es<br />

aber, auf eigenem Grundstück Trüffel anzubauen und hiernach<br />

auch abzuernten. Diese Prozedur ist indes keineswegs<br />

einfach. Dazu braucht man zunächst einmal so genannte<br />

„Trüffelbäume“, die eine Symbiose mit den Edelpilzen eingehen.<br />

Junge Eichen und Buchen gehören hierzu, auch Haselnüsse.<br />

Die müssen aber zunächst einmal auf geeigneten<br />

Böden wachsen, und wenn alles gut geht, zeigen sich nach<br />

sieben oder acht Jahren die ersten kleinen unterirdischen<br />

Knollen. Menschen finden sie dann aber kaum, dazu braucht<br />

es der Hilfe eines speziell abgerichteten und ausgebildeten<br />

Trüffelhundes. Alba heißt der getreue Helfer des Winzers,<br />

ein Rassehund der italienischen Gattung Lagotto Romangnolo,<br />

mit dem er nun die vorbehandelten Teile seiner Weinberge<br />

durchkämmt und der dann hier und da ein „Trüffeli“<br />

aufspürt. Im Piemont, in Burgund und der Provence hat<br />

Gretzmeier immer wieder recherchiert und gelernt, wie die<br />

besten Trüffel sein und munden sollen. Edel zu edel ist sein<br />

Motto, in dessen Einklang er beispielsweise seine besten<br />

Spätburgunder oder Chardonnays als korrespondierende<br />

Weine anbietet. Dem Weingut ist eine romantische Straußwirtschaft<br />

angeschlossen. „Die Leute sind neugierig, sie<br />

kommen jetzt hauptsächlich wegen der Trüffel“, so Frau<br />

Gretzmeier“, wenngleich unsere neue Spezialität, der Trüffel-Flammkuchen,<br />

nicht ganz billig sein kann. So um die 15<br />

Euro, aber seinen Preis ist er unbedingt wert“. Da kann man<br />

sich nur anschließen. Guten Appetit.<br />

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Foto: Öko Wein- und Sektgut Gretzmeier<br />

94


Der „Traubenadler“<br />

bekommt Zuwachs<br />

Weingut Michel<br />

aus Achkarren wird<br />

20. Mitglied im VDP Baden<br />

Winzer Michel ist stolz auf seine Mitgliedschaft<br />

Zum 1. Januar <strong>2018</strong> wurde das Weingut Michel<br />

aus Vogtsburg-Achkarren (Kaiserstuhl) als neues<br />

Mitglied in den Verband Deutscher Prädikatswinzer<br />

(VDP) aufgenommen. Inhaber Josef Michel hat<br />

das Weingut 1983 zusammen mit seinen Eltern gegründet<br />

und zeichnet bereits seit dem ersten Jahr<br />

für die Vinifikation verantwortlich. Mit seinem<br />

Sohn Robin steht auch die nächste Generation bereits<br />

in den Startlöchern.<br />

Schon früh hat sich Josef Michel auf die Burgundersorten<br />

fokussiert. Heute sind 98% der<br />

13 ha Rebfläche mit Spätburgunder, Grauburgunder,<br />

Weißburgunder und Chardonnay bestockt.<br />

Der überwiegende Teil der weingutseigenen<br />

Reben steht am Achkarrer Schlossberg.<br />

Diese renommierte, von Vulkangestein geprägte<br />

Lage ragt in mehreren Wellen steil am<br />

Rande des Weinortes auf und ist prädestiniert<br />

für die Erzeugung großer Burgunder.<br />

Mit großer Leidenschaft arbeitet das Weingut<br />

die verschiedenen Facetten dieser Lage heraus<br />

mit dem Ziel, puristische Weine mit Tiefgang<br />

zu erzeugen. So bestechen die „Michel“-Burgunder<br />

mit Eleganz und saftiger Fruchtigkeit.<br />

optimal aufzustellen und mit viel Akribie und<br />

Herzblut den Herkunftsgedanken umzusetzen. Er<br />

interpretiert mit seinen Burgundern den Charakter<br />

seiner Weinberge und das mediterrane Klima des<br />

Kaiserstuhls in vorbildlicher Weise.“<br />

Die Aufnahme von Neumitgliedern in den VDP<br />

erfolgt nach strengem Prüfreglement, um ein kontinuierlich<br />

hohes Niveau für Spitzenweine und<br />

–güter zu garantieren. Seit Einführung der VDP-<br />

Betriebsprüfung im Jahr 1991 wurden 129 Mitglieder<br />

neu aufgenommen und sind 94 ausgeschieden.<br />

Foto: VdP<br />

Joachim Heger, Regional-Vorsitzender des<br />

VDP Baden freut sich über den Neuzugang:<br />

„Josef Michel ist es gelungen, sein Weingut<br />

95


Im Achertal<br />

Der berühmte Felsen<br />

Hex vom Dasenstein<br />

Das Rotweindorf Kappelrodeck,<br />

das Mühlendorf Ottenhöfen und der Mummelsee<br />

Leuchtend bunte Obstgärten, sonnenumflutete Reben<br />

auf sanften Hügeln vor der Silhouette dunkler<br />

Tannenwälder, so begrüßt das Achertal seine Gäste.<br />

Die drei Achertalgemeinden, das Rotweindorf<br />

Kappelrodeck, mit seinen „weltbekannten“<br />

Winzergenossenschaften Waldulm und Hex<br />

vom Dasenstein, das Mühlendorf Ottenhöfen<br />

und das Mummelseedorf Seebach, liegen<br />

in reizvoller und naturschöner Landschaft<br />

zwischen Badischer Weinstraße und dem<br />

Nationalpark Schwarzwald auf Höhenlagen<br />

zwischen 100 und 1.164 Metern über dem<br />

Meeresspiegel.<br />

Die Vorzüge des Achertals kann man am besten<br />

auf den kilometerlangen Wanderwegen<br />

entdecken. Von Wiesen über Weinberge und<br />

Nadelwälder bis hin zum Hochmoor und der<br />

Hornisgrinde, dem höchsten Berg des Nordschwarzwaldes.<br />

Museen, Mühlen, Winzerkeller,<br />

Edelbrennereien. Sportlich Aktive<br />

schätzen die hervorragende Ausschilderung der<br />

Nordic Walking und Mountainbikewege.<br />

Körper und Seele baumeln lassen – da sind Sie im<br />

Achertal richtig.<br />

Wein-<br />

Highlights<br />

<strong>2018</strong><br />

www.kappelrodeck.de<br />

kappelrodeck | waldulm<br />

Das Rotweindorf zwischen Badischer Weinstraße und Nationalpark Schwarzwald<br />

Kappelrodeck<br />

29. April Weinwandertag der<br />

Waldulmer Winzergenossenschaft eG<br />

27. Mai Burgunderfest und Tag der offenen Tür<br />

im Winzerkeller Hex vom Dasenstein<br />

17. Juni Kulinarische Weinwanderung<br />

Kappelrodeck<br />

8.–9. Sep. Weinfest rund um<br />

den Winzerkeller Waldulm<br />

14.–16. Sep. Traditionelle Winzerkirwi<br />

in Kappelrodeck<br />

20.–21. Okt. Weinfest<br />

der Trachtenkapelle Waldulm<br />

Tourist-Information Kappelrodeck, Tel: +49 (0) 7842 / 802-10, tourist-info@kappelrodeck.de<br />

Bildquelle: R. Schultheiß<br />

AUSGEZEICHNETE<br />

WEINSYMPHONIE<br />

QUALITÄT<br />

IST<br />

UNSERE<br />

NOTE!<br />

Weingut Siegbert Bimmerle · 77871 Renchen-Erlach · Tel. 07843-654 · info@wein-bimmerle.de<br />

Foto: Touristinfo Kappelrodeck<br />

96


Die Feste feiern,<br />

wie sie fallen...<br />

Weinfeste und Winzerhocks am Kaiserstuhl<br />

laden zu vielfältigen Genusserlebnissen ein.<br />

von Petra Littner<br />

„Die Feste feiern, wie sie fallen“ – dieser Spruch<br />

könnte aus den Gewohnheiten der Kaiserstühler<br />

entstanden sein.<br />

Tatsächlich ist hier der Veranstaltungskalender<br />

prall gefüllt mit Ereignissen, die – wie sollte es auch<br />

anders sein – meist den Wein in den Mittelpunkt<br />

stellen. So werden in den Winzerorten zu kirchlichen<br />

Feiertagen oder mit saisonalem Bezug Musik,<br />

Unterhaltung und regionale Gaumenfreuden<br />

geboten, die Ausdruck für Traditionen wie auch für<br />

die Lust auf immer wieder neue Entdeckungen sind.<br />

Freilich ist über die Jahrhunderte mit dem Weinbau<br />

verbundenes Brauchtum entstanden, das die<br />

Einheimischen bei Frühlingshocks, Maiwanderungen,<br />

Sommerfesten, Erntedank und Veranstaltungen<br />

im Advent pflegen.<br />

Darüber hinaus haben sich viele weitere Ereignisse<br />

etabliert, zu denen die Kaiserstühler<br />

gerne auch ihre Gäste willkommen heißen.<br />

Foto: Kratz<br />

101


Kellerführungen im Kaiserstuhl<br />

sind sehr beliebt<br />

Bickensohl im Kaiserstuhl<br />

Taktgeber sind dabei unter anderem die örtlichen<br />

Winzergenossenschaften (WG), die von März bis<br />

Ende Oktober auch an den Wochenenden ihre<br />

Keller öffnen und zu Besichtigungen und Weinproben<br />

einladen. Diese „Offenen Winzerkeller“<br />

bieten dann den Rahmen für gesellige Hocks<br />

und Weinfeste, bei denen man die Spezialitäten<br />

im Glas und auf dem Teller schmecken kann.<br />

Schon am 24./25. März <strong>2018</strong> geht es mit der Veranstaltungsreihe<br />

los: Die WG in Bischoffingen<br />

lädt ein zum Frühlingshock und die Burkheimer<br />

Winzer zur Sekt-Lounge auf ihrer Sonnenterrasse<br />

und zu einer musikalischen Kellerführung<br />

(weitere jeden Monat). Am darauffolgenden Wochenende<br />

findet in Achkarren der traditionelle<br />

Osterhock (31.03.-2.04.) statt. Danach sind die<br />

- Destillateur mit Herz und Hand<br />

- Edelbrände höchster Qualität<br />

- Beste Destillerie beim<br />

Craft Spirits Festival <strong>2018</strong><br />

- Ferienwohnungen & Gästezimmer<br />

Kaiserlich genießen<br />

Produkte vom Kaiserstuhl-Tuniberg<br />

Für Zuhause oder als Mitbringsel.<br />

Verschiedene Verkaufsstellen in Freiburg,<br />

z.B. Stehcafé am Krokodil, Zypresse,<br />

Memories Gifts & More, Honiggalerie.<br />

Online-Shop und weitere Verkaufsstellen<br />

unter www.kaiserlich-geniessen.de<br />

98


Weinfest in Bötzingen<br />

Fotos: Kaiserstühler Wein Marketing<br />

Betriebe in Oberbergen (7./8.04., „Frühlingshock),<br />

Burkheim (14./15.04.), Bischoffingen (21./22.04.,<br />

„Genießertage“) und Jechtingen (29.04. + 1.05.<br />

„Maifest“) geöffnet. Im Mai kann man die WG in<br />

Oberrotweil (10. + 12.05., „Vatertagshock“), Burkheim<br />

(12./13.05. + 19.-21.05. „Pfingsthock“) und<br />

Bickensohl (19.-21.05, „25. Sekt- und Gartenparty“)<br />

besichtigen. Kellerrundgänge im Juni bieten<br />

die WG Ihringen (2./3.06.) im Rahmen der Ihringer<br />

Weintage (1.- 4.06.), die WG Bötzingen (16./17.06.<br />

„Fisch und Wein“) und die WG Königschaffhausen<br />

an ihrem Betriebsstandort Kiechlinsbergen<br />

(16./17.06., „Sommerweinfest“).<br />

Im Sommer kann es am Kaiserstuhl oftmals recht<br />

heiß werden. Das bedingt die mediterrane beeinflusste<br />

Lage in der Oberrheinebene wie auch die<br />

geologische Beschaffenheit des Massivs aus vulkanischem<br />

Gestein. Für Weinverkostungen ist es<br />

ein guter Zeitpunkt, denn fruchtige Sommerweine<br />

wie Rivaner, Weißburgunder und Spätburgunder<br />

Rosé passen hervorragend zu den draußen vorherrschenden<br />

Temperaturen. Gefeiert wird in Oberbergen<br />

(7./8.07., „Sommerfest“), Burkheim (14./15.07.,<br />

„Sekt-Lounge/musikalische Kellerführung“), Bischoffingen<br />

(21./22.07., „Bacchushock“) und Sasbach<br />

(25./26.08.).<br />

Mit dem großen Weinfest der Anbaubereiche<br />

Kaiserstuhl und Tuniberg, das in Breisach von<br />

31. August bis 3. September mit rund 400 heimischen<br />

Weinen und Sekten, einem reichhaltigen<br />

kulinarischen Angebot, viel Musik und Unterhaltung<br />

zum Genießen einlädt, geht der Festreigen<br />

quasi in die zweite Runde (www.weinfest-breisach.<br />

de). Es folgen vom 7. bis 10. September die Burkheimer<br />

Weintage und die Kiechlinsberger Weintage,<br />

am 8./9. September das Herbstfest beim Oberrotweiler<br />

Winzerkeller und das Kürbisfest bei der WG<br />

Oberbergen sowie das Bötzinger Dorf- und Weinfest<br />

vom 14. bis 17. September. Am 22./23. September<br />

haben die Winzerkeller in Bischoffingen<br />

(Herbstweinfest, 21.-23.09.) und die Burkheimer<br />

Winzer (Herbsthock) geöffnet und man kann im<br />

Rahmen der Zwiebelkuchenfeste in Bickensohl<br />

und Kiechlinsbergen am 23.09. durch die Keller<br />

flanieren und Weine probieren. Einen festen Platz<br />

im Veranstaltungskalender hat zudem das Achkarrer<br />

Weinwochenende, das diesmal vom 5. bis 7.<br />

Oktober rund um den Winzerkeller einlädt. Nicht<br />

zuletzt sind neben Herbsthocks in Burkheim und<br />

Oberbergen am 3. Oktober sowie in Oberrotweil<br />

und Burkheim am 13./14. Oktober, der Herbstausklang<br />

mit Brauchtumsumzug in Ihringen und das<br />

Königschaffhauser Herbstfest am 20./21. Oktober<br />

lohnenswerte Ausflugsziele.<br />

Weitere Infos:<br />

www.kaiserstuehler-wein.de<br />

99


Tradition und Passion – eine Einladung zum Genießen!<br />

Tradition, Innovation sowie Respekt und Liebe zur Natur stehen im<br />

Mittelpunkt des Tuns der Burkheimer Winzer am Kaiserstuhl. Seit<br />

dem Jahre 778 wird der Weinbau bestätigt. Es ist ein wahres Paradies<br />

für Wanderfreunde und Radler und verzaubert durch sein einzigartiges,<br />

mittelalterliches Flair. Die beiden Spitzenlagen Feuerberg<br />

und Schlossgarten mit dem einerseits mineralischen Vulkanverwitterungsgestein<br />

und dem tiefgründigen, fruchtbaren Lößbo<br />

den sind prädestiniert für herausragende Burgunderweine und<br />

zählen zu den wärmsten Standorten in Deutschland.<br />

Der stets qualitätsorientierte und umweltschonende Weinbau<br />

wird seit Jahrzenten mit Leidenschaft und Begeisterung betrieben,<br />

was in jedem Tropfen der Burkheimer Winzer eG schmeckbar ist.<br />

Überzeugen Sie sich selbst!<br />

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Burkheim<br />

vom Vulkan<br />

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den Kaiserstühler<br />

Winzergenossenschaften<br />

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Winzergenossenschaften<br />

am Kaiserstuhl zu Weinproben<br />

und Besichtigungen.<br />

Kaiserstühler Wein Marketing GmbH<br />

info@kaiserstuehler-wein.de · www.kaiserstuehler-wein.de<br />

Die Glut des Vulkans, die Sonne<br />

des Südens, das einzigartige<br />

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100


Weinfestkalender<br />

Badischer Weinfestkalender<br />

zusammengestellt von Sahar F. Kratz<br />

<strong>2018</strong><br />

Weinparty in der Alten Wache<br />

auf dem Münsterplatz<br />

Badische Bergstraße<br />

Hemsbach 6.5.: Bergstraße genießen!<br />

Weinheim 13.10.: Weinmeile<br />

Foto: e & p<br />

Bodensee<br />

Breisgau<br />

Friedrichshafen 21.4.: Bodensee-Weinmesse<br />

Buchholz 24.3.: 3. Buchholzer Wein-Testival<br />

Hagnau 28.4.: Weintage im Winzerverein<br />

Ettenheim 20./21.4.: 20. Ettenheimer Weinmesse<br />

Hagnau 4./5.8.: Bodensee-Weinfest<br />

Ettenheim 18.5.: Breisgauer Weinkultur<br />

Hagnau 31.8.: Demeter-Käse<br />

Waldkirch 26.5.: Waldircher Weinkultur<br />

& Demeter-Wein<br />

Lahr-Hugsweier 10.6.: Winzerhallenhock der WG<br />

Dermatingen 31.8. – 2.9.: Weinfest<br />

Freiburg 5. – 10.7.: Weinfest auf dem Münsterplatz<br />

Hagnau 14.9.: Jazz und Wein<br />

Mahlberg 21./22.7.: 800-Jahr-Feier der Stadt<br />

Hagnau 22.9.: Hagnauer Herbst<br />

Freiburg 2. – 12.8.: Freiburger Weinkost<br />

mit Suser & Wein<br />

Emmendingen 17. – 20.8.: 47. Breisgauer Weinfest<br />

Hagnau 23.11.: Schokolade & Wein<br />

Freiburg 1.12.: Lange Nacht der VDP-Weingüter<br />

Alle Termine sind sorgfältig ausgewählt – aber ohne Gewähr von Durchführung oder Terminänderungen! Kein Anspruch auf Vollständigkeit.


Weinfestkalender<br />

„Wein & Musik“<br />

Dreitägiges Musikund<br />

Weinspektakel in Staufen<br />

Bei freiem Eintritt findet vom 25. bis 27. Mai in der Fauststadt<br />

wieder das dreitägige Musik-Open Air Wein & Musik statt,<br />

ein Straßenfest, das zurück geht auf die Wiedereröffnung der<br />

Badischen Weinstraße. Drei Tage tischen die Staufener Winzer<br />

und Gastronomen edle Weine und ausgesuchte Leckerbissen<br />

auf und von den Bühnen am Marktplatz, am Kronenplatz<br />

und am Weinbrunnen gibt es Live-Musik. Dabei treffen sich die<br />

Besten aus der Region mit Bands aus dem In- und Ausland zu<br />

einem international besetzten Festival mit vielseitigem Musikprogramm<br />

für alle Generationen. Hier ist für jeden Geschmack<br />

etwas dabei: Blasmusik und Blues, Oldies und Boogie, Rock,<br />

Funk, Soul, Salsa und Jazz. Am Samstagnachmittag findet die<br />

große Staufener Street-Show mit nationalen und internationalen<br />

Tanz-Ensembles auf der überdachten Freiluftbühne statt. Viel<br />

Spaß an lukullischen Genüssen und einem außergewöhnlichen<br />

Kulturprogramm.<br />

18<br />

25. - 27. Mai <strong>2018</strong><br />

Kaiserstuhl<br />

Bischoffingen<br />

Oberrotweil<br />

Ihringen<br />

Burkheim<br />

Bickensohl<br />

Achkarren<br />

Bischoffingen<br />

Breisach<br />

Ihringen<br />

Achkarren<br />

Ihringen<br />

Ihringen<br />

Leiselheim<br />

Achkarren<br />

Kiechlingsbergen<br />

Oberbergen<br />

Burkheim<br />

Breisach<br />

Kiechlingsbergen<br />

Burkheim<br />

Achkarren<br />

Oberbergen<br />

Bötzingen<br />

Bischoffingen<br />

Kiechlingsbergen<br />

Bickensohl<br />

Oberbergen<br />

Königschaffhausen<br />

Jechtingen<br />

Achkarren<br />

800 Jahre alt wird <strong>2018</strong> die schöne Stadt Mahlberg.<br />

Das wird ordentlich gefeiert<br />

mit dem Höhepunkt am 21. und 22. Juli<br />

20. – 22.4.: Genießertage<br />

Niigschmeckt<br />

30.4.: Tanz in den Mai<br />

im WG von Gleichenstein<br />

12.5.: Ihringer Weinkost<br />

18. – 21.5.: Pfingsthock der WG<br />

19. – 21.5.: Sekt- und Gartenparty<br />

der WG<br />

1. – 4.6.: Ihringer Weintage<br />

3.6.: Junge Weine – alte Traditionen<br />

9.6.: Wein & Barbecue<br />

16./17.6.: Sommerweinfest<br />

7./8.7.: Sommerfest der WG<br />

14./15.7.: Sektlounge der WG<br />

20. – 23.7.: Sommerfestival<br />

Bad. Winzerkeller<br />

21.7.: Schlossbergtafel<br />

21./22.7.: Bacchushock<br />

31.8. – 3.9.: Bezirksweinfest<br />

Kaiserstuhl-Tuniberg<br />

7. – 9.9.: Kiechlingsberger Weintage<br />

7. – 10.9.: Burkheimer Weintage<br />

8.9.: Trottifest<br />

8./9.: Kürbis-Weinfest<br />

14. – 17.9.: Dorf- und Weinfest<br />

21. – 23.9.: Herbstweinfest<br />

23.9.: Zwiebelkuchenfest<br />

23.9. + 30.9.: Zwiebelkuchenfest<br />

3.10.: Herbst- & Bergteufelhock<br />

der WG<br />

3.10.: Trottifest<br />

5. – 7.10.: Weinwochenende<br />

20./21.10.: Herbstwein- und<br />

Erntedankfest<br />

20./21.10.: Herbstweinfest<br />

27./28.10.: Herbstweinfest<br />

9.11.: Fackel-Weinwanderung<br />

Foto: Stadt Mahlberg


Weinfestkalender<br />

Kraichgau<br />

Östringen-<br />

Tiefenbach<br />

Kürnbach<br />

Kürnbach<br />

Kürnbach<br />

Östringen-<br />

Tiefenbach<br />

30.4.: Wine goes Party<br />

25./26.5.: Wein, Sang und Gang<br />

9./10.6.: Weindorf<br />

27. – 29.10.: Schwarzriesling-Kerwe<br />

31.10.: Wine goes Party<br />

Leiselheim feiert<br />

Junge Weine –<br />

alte Traditionen<br />

Weinfest in Leiselheim<br />

Fotos: WG Oberbergen (links), WG Leiselheim (rechts)<br />

Markgräflerland<br />

Badenweiler<br />

Müllheim<br />

Müllheim<br />

Wolfenweiler<br />

Schliengen<br />

Schliengen<br />

Staufen<br />

Bad Bellingen<br />

Hügelheim<br />

Schliengen<br />

Staufen<br />

Laufen<br />

Schliengen<br />

Badenweiler<br />

Ballrechten-<br />

Dottingen<br />

Offenburg<br />

Schliengen<br />

Weinfest in Oberbergen<br />

26.4.: Gutedel-Cup<br />

27.4.: 136. Müllheimer Weinmarkt<br />

27.4.: Landweinmarkt<br />

in der Alten Post<br />

10.5.: Batzenbergfest<br />

11.5.: Weingenuss on Tour<br />

12./13.5.: Markgräfler Weinpromenade<br />

25. – 27.5.: Wein & Musik<br />

26./27.5.: Wein & Chill im Park<br />

3.6.: Kulinarische Weinwanderung<br />

8.7.: Weinerlebniswanderung<br />

3. – 6.8.: Markgräfler<br />

Bezirksweinfest<br />

18./19.8.: Wein, Essen und Laufen<br />

24. – 26.8.: Schliengener Weintage<br />

8./9.9.: Musik- & Weinfest<br />

9.9.: Weingenuss am Castellberg<br />

28.9. – 1.10.: Ortenauer Weinfest<br />

8.12.: Advent im Weingut Harteneck<br />

Der Kaiserstuhl ist, wie jeder weiß, im ausgehenden Frühling<br />

eine faszinierende (Wein-)Landschaft. Da macht auch der der<br />

Gemeinde Sasbach zuzurechnende Weinort Leiselheim keine<br />

Ausnahme. Ausgesprochen gut gewählt ist der Termin für<br />

die jährliche Großveranstaltung der dortigen Winzergenossenschaft.<br />

<strong>2018</strong> findet die Veranstaltung „Junge Weine – alte Traditionen“<br />

am 3. Juni statt. Die üblichen Angebote wie Weinverkostung,<br />

Sonderangebote, Musik und Tanz oder die Sorge um das leibliche<br />

Wohl, zu Mittag beispielsweise mit Grillbraten, Knöpfle<br />

und Salat, gibt es auch hier. Man kann aber auch auf einer gemütlichen<br />

Weinbergtour größere Teile des Kaiserstuhls durchwandern<br />

oder, wer es weniger anstrengend mag, genießt die<br />

Traktorfahrten durch das Gewand „Leiselheimer Gestühl“. Die<br />

Kinder lernen auf dem Historix Spielplatz unter Anleitung die<br />

Spiele aus Omas Zeiten und die freiwillige Feuerwehr zeigt, wie<br />

man früher im Dorf zu Hand ging, wenn es einmal brannte. All<br />

das ist zwar nicht sooo spektakulär, aber gemütlich. Ein Tag des<br />

Weines für die ganze Familie!


Weinfestkalender<br />

Badische Weinmesse<br />

Beratungsgespräch<br />

mit Weinhoheit<br />

Mehr als 1.000<br />

Weine zu verkosten<br />

Die Vorfreude auf die Badische Weinmesse am 5. und 6.<br />

Mai in Offenburg ist groß. Die Ausstellung hat sich in den<br />

vergangenen Jahren zum Besuchermagnet im Frühling entwickelt.<br />

Kein Wunder, kommen hier doch Fachbesucher,<br />

Gourmets, Gastronomen und Weinfreunde aus der gesamten<br />

Region, ganz Deutschland und dem benachbarten<br />

Ausland zusammen, wenn über 1.000 Weine, Winzersekte<br />

und Edelbrände an- und ausgestellt sind. Die Edelbrände<br />

haben im zweiten Jahr eine eigene Plattform mit dem Titel<br />

„Baden Spirits“. Wein und Spirituasen bilden einen guten<br />

Einklang von Geist über Brand bis hin zum Likör. Im Eintrittspreis<br />

(verbilligter Vorverkauf 16 € bis 4.Mai) ist ein<br />

ausführlicher Messekatalog enthalten, der viel Platz für<br />

Notizen über die verkosteten Produkte enthält und auch das<br />

attraktive Rahmenprogramm beleuchtet. Da Alkohol und<br />

Autofahren nicht zusammenpassen, empfiehlt sich die Anreise<br />

mit dem öffentlichen Nahverkehr. Wie in jedem Jahr<br />

wird im 20-Minuten-Takt wieder ein kostenloser Bus-Shuttle<br />

vom Hauptbahnhof zur Messe und zurück angeboten.<br />

Tickets für die Badische Weinmesse<br />

sind bei allen bekannten Vorverkaufsstellen<br />

oder direkt erhältlich unter:<br />

www.reservix.de, www.badische-weinmesse.de<br />

Infos und Auskünfte:<br />

info@messe-offenburg.de, 0781-9226-49<br />

Roséwein<br />

Ortenau<br />

Bühlertal 2.4.: Weintage <strong>2018</strong><br />

Oberkirch 28.4.: Rebhäusle Wanderung<br />

Kappelrodeck 28./29.4.: Hoffest<br />

Weingut Tobias Köninger<br />

Waldulm 29.4.: Weinwanderung der WG<br />

Offenburg 5./6.5.: Badische Weinmesse<br />

Baden-Baden 13.5.: Weinwanderung der<br />

WG Neuweier<br />

Oberkirch 19.5.: Rebhäusle Weinwanderung<br />

Kappelrodeck 27.5.: Burgunderfest<br />

Hex v. Dasenstein<br />

Kappelrodeck 30.5.: Wein-Party-Nacht des Jahres<br />

Waldulm 1.6.: Rebblütenfest dr WG<br />

Steinbach 1. – 3.6.: 40. Mittelalterliche<br />

Winzertage<br />

Durbach 1. – 4.6.: Großes Weinfest<br />

Oberkirch 3.6.: Fest der Sinne<br />

Schloss<br />

Eberstein 10.6.: Tag des Weinguides<br />

Sasbachwalden 10.6.: Kulinarische Weinwanderung<br />

Durbach 17.6.: Rebblütenfest<br />

Bühl<br />

22.6.: Johanniszeit & Weingenuss<br />

Bad Peterstal 5.7.: Ortenauer Top Ten Riesling<br />

Kappelrodeck 7.7.: VerHEXte Hüttengaudi<br />

Bühl<br />

13. – 15.7.: Winzerfest am Trottenplatz<br />

Kappelrodeck 25./26.8.: Hoffest Winzerhof Doll<br />

Oberkirch 31.8. – 3.9.: Weinfest<br />

Fessenbach 1.9.: Weinbergshock<br />

Bühl<br />

6./10.9.: Zwetschgenfest<br />

Waldulm 8./9.9.: Weinfest 90 Jahre<br />

Winzergenossenschaft<br />

Badische<br />

Weinmesse<br />

kulinarisch leben<br />

Parallel<br />

5. + 6. Mai<br />

MESSE OFFENBURG<br />

www.badische-weinmesse.de<br />

Fotos: Messe Offenburg/BRAXART, Messe Offenburg/Tauscher


Weinfestkalender<br />

Durbach<br />

Kappelrodeck<br />

Durbach<br />

Gengenbach<br />

Oberkirch<br />

Bühlertal<br />

Sasbachwalden<br />

Bad Peterstal<br />

Tauberfranken<br />

Beckstein<br />

Beckstein<br />

Lauda<br />

Wertheim<br />

Beckstein<br />

Beckstein<br />

Weikersheim-<br />

Laudenbach<br />

Beckstein<br />

Beckstein<br />

9.9.: Durbacher Weintag<br />

14. – 16.9.: Winzerkirwi<br />

15./16.9.: Buurefeschd<br />

15./16.9.: Stadtweinfest<br />

30.9.: Kulinarische<br />

Weinwanderung<br />

3.10.: 13. Weinwandertag<br />

5. – 7.10.: Weinfest und Erntedank<br />

22.11.: Ortenauer<br />

Top-Ten Spätburgunder<br />

20.4.: Genießerspaß in der WG<br />

1.5.: Winzergenossenschaft-Maifest<br />

8. – 10.6.: Weinfest<br />

29.6. – 1.7.: Weinfest Schöpple<br />

1.7.: Erlebnis Weinwelt<br />

21.7.: Wein Genuss-Nacht<br />

8./9.9.: Herbstweinfest<br />

9.9.: Erlebnis-Weinwelt<br />

30.9.: Weinberge-<br />

Genusswanderung<br />

Feines aus Küche<br />

und Keller<br />

Kaiserstuhlort Bahlingen<br />

zwischen Wein und Kultur<br />

Unter dem Motto „Feines aus Küche und Keller“ führen die<br />

Bahlinger Weinbau- und Gastronomiebetriebe am 29. April<br />

ihre 3. Genießerwanderung durch. Dabei geht es, herrliche Aussichten<br />

inklusive, etwa sieben Kilometer durch die Bahlinger<br />

Rebflur. Präsentiert wird die hervorragende Qualität der Bahlinger<br />

Weine ebenso wie heimische Küche mit regionalen Spezialitäten.<br />

Am Pfingstwochenende, 18. – 21. Mai, steht der Weinort<br />

dann ganz im Zeichen des 3. Bahlinger Kulturwochendes.<br />

Zu beiden Veranstaltungen hält die Gemeinde einen ausführlichen<br />

Programmflyer bereit, der unter der Tel.-Nr. 07883/9551-<br />

12 angefordert werden kann.<br />

Weitere Infos: www.bahlingen.de<br />

Tuniberg<br />

Freiburg<br />

Opfingen<br />

div.Gemeinden<br />

Breisach<br />

Opfingen<br />

Opfingen<br />

22.4.: Präsentation<br />

Tuniberger Weingüter<br />

6.5.: Spargel- und Weinfest<br />

10.5.: Tuniberg-Vatertagshock<br />

31.8. – 3.9.: Bezirksweinfest<br />

Kaisertuhl-Tuniberg<br />

15./16.9.: Zwiebelkuchenfest<br />

8.12.: Fackel- und<br />

Glühweinwanderung


Fotonachweis<br />

Straußen und Besenwirtschaften<br />

???<br />

Freiburg und Umgebung<br />

Geselligsein ist Straußenzeit –<br />

das Motto uns‘rer Gastlichkeit.<br />

Straußen<br />

und<br />

Winzerschenken<br />

Kaiserstuhl<br />

Markgräflerland<br />

Markgräflerland<br />

Ortenau<br />

<br />

106<br />

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