Berliner Kurier 08.02.2019
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22 SPORT BERLINER KURIER, Freitag, 8. Februar 2019<br />
Jetzt muss<br />
Andersson<br />
lospoltern<br />
Nach der Verletzung des Stammstürmers<br />
Polter mussder Schwede doppelt liefern<br />
Von<br />
MAX OHLERT<br />
Berlin – Im Sommer verpflichtete<br />
Union Sebastian<br />
Andersson um Sebastian Polter<br />
zu Saisonbeginn zu ersetzen.<br />
Das gelang dem 27-Jährigen<br />
auch richtig gut. Doch<br />
jetzt muss Andersson wieder<br />
ran und diesmal doppelt liefern<br />
− für den Aufstieg.<br />
ZWEITE LIGA<br />
1. FC Köln–St.Pauli • •••••••••••<br />
heute, 18.30<br />
Regensburg–Bielefeld • ••••••••<br />
heute, 18.30<br />
Bochum–Paderborn • ••••••••<br />
morgen, 13.00<br />
1. FC Union–Sandhausen • •morgen, 13.00<br />
Gr.Fürth–Duisburg • •••••••••<br />
morgen, 13.00<br />
Darmstadt–Heidenheim • •••••••••<br />
So., 13.30<br />
Erzgeb. Aue–Ingolstadt •••••••••••<br />
So., 13.30<br />
Magdeburg–Kiel ••••••••••••••••••••<br />
So., 13.30<br />
Hamburg–Dresden • ••••••••••••••<br />
Mo., 20.30<br />
1. Hamburg 20 27:22 40<br />
2. St.Pauli 20 34:26 37<br />
3. 1. FC Köln 19 47:24 36<br />
4. 1. FC Union 20 31:18 34<br />
5. Kiel 20 38:27 34<br />
6. Heidenheim 20 33:25 34<br />
7. Paderborn 20 48:32 31<br />
8. Bochum 20 30:27 30<br />
9. Regensburg 20 33:30 29<br />
10. Dresden 20 26:32 25<br />
11. Bielefeld 20 28:31 24<br />
12. Gr.Fürth 20 21:38 24<br />
13. Erzgeb. Aue 19 25:24 22<br />
14. Darmstadt 20 27:37 22<br />
15. Magdeburg 20 22:35 17<br />
16. Sandhausen 20 22:29 16<br />
17. Duisburg 20 20:37 16<br />
18. Ingolstadt 20 18:36 13<br />
Sebastian Polter wird den Eisernen<br />
mit seiner Mittelfußverletzung<br />
wohl mindestens noch<br />
bis Ende März fehlen. Der erfahrene<br />
Sturmbrecher ist mit<br />
seiner Ausstrahlung eigentlich<br />
nicht zu ersetzen ist.<br />
Mit Polter im Sturm schwillt<br />
die Brust der Eisernen, er gibt<br />
sein eigenes Selbstbewusstsein<br />
nahtlos an seine Mitspieler weiter,<br />
ackert und treibt an.<br />
Genau hier liegt das Problem,<br />
dass die Unioner in den nächsten<br />
Wochen treffen könnte:<br />
Sebastian Andersson ist<br />
ein völlig anderer Typ.<br />
Klar, der Schwede<br />
arbeitet mindestens<br />
so fleißig wie sein malader<br />
Konkurrent, traf<br />
außerdem in 20 Spielen<br />
schon sechs Mal. Aber Andersson<br />
ist keiner, der die<br />
Mannschaft antreibt, den Mitspielern<br />
Selbstbewusstsein einimpft.<br />
Gerade nach dem furiosen<br />
Auftakt mit drei Treffern<br />
aus den ersten drei Ligapartien<br />
tauchte er häufiger ab, wirkte<br />
schussendlich überspielt und<br />
beinahe erleichtert, als ihm der<br />
genesene Sebastian Polter ab<br />
Oktober etwas Spielzeit abnahm.<br />
Unions Trainer Urs Fischer<br />
betont zwar: „Es geht gar nicht<br />
darum, dass Andersson Polter<br />
ersetzt. Er soll sein eigenes<br />
Spiel machen, so wie er es<br />
schon im Spätsommer<br />
gut gezeigt<br />
hat.“<br />
Doch die Wahrheit<br />
ist: Gerade im<br />
Aufstiegskampf<br />
hätten die Eisernen<br />
die breite Pol-<br />
…notfalls auch<br />
die Hose. Aber<br />
reicht das in den<br />
kommenden<br />
Spielen?<br />
ter-Brust bitter<br />
nötig. Umso mehr<br />
muss sich Andersson<br />
strecken, um<br />
seiner Rolle als Speerspitze im<br />
eisernen Sturm gerecht zu werden.<br />
Denn: Mit Suleiman Abdullahi<br />
macht die Konkurrenz eifrig<br />
auf sich aufmerksam.<br />
Makelloser<br />
Einsatz:<br />
Andersson gibt<br />
für Union immer<br />
alles…<br />
Noch scheut sich<br />
Urs Fischer, ein pfeilschnelles<br />
Dreieck aus<br />
Marcel Hartel, Carlos<br />
Mané und „Manni“<br />
vorne aufzubieten,<br />
Der Nigerianer spielte<br />
zuletzt unbekümmert<br />
auf und gab dem<br />
Spiel der Köpenicker<br />
völlig neue Facetten.<br />
Noch ein Grund<br />
mehr also für Sebastian Andersson,<br />
jetzt mal richtig loszupoltern.<br />
Pechi startet doch bei der WM in Inzell, aber nur zweimal<br />
Dabei dachte Berlins Kufen-Queen nach der<br />
Niederlage vor Gericht schon an Absage<br />
Inzell –Sie ist und bleibt eine<br />
Kämpferin! Claudia Pechstein<br />
(46) tritt trotz der Niederlage<br />
vor dem Europäischen<br />
Gerichtshof für Menschenrechte<br />
wegen ihrer Beschwerde<br />
gegen ihre<br />
ungerechte Dopingsperre<br />
jetzt doch bei der Eisschnelllauf-WM<br />
an –aber nur über<br />
ihre Paradedisziplin, der<br />
5000-Meter-Strecke und dem<br />
Massenstart.<br />
„Die Entscheidung so kurz<br />
vor dem WM-Start geht an die<br />
Substanz. Es ist kaum noch zu<br />
ertragen, was mir als Folge der<br />
skandalösen Unrechtssperre<br />
von 2009 alles zugemutet<br />
wird. In meiner ersten Reaktion<br />
habe ich direkt an Abreise<br />
gedacht“,erklärt Pechi.<br />
Keine 3000 Meter und auch<br />
nicht die Team-Verfolgung.<br />
Damit tritt kein deutsches<br />
Team mit Pechstein, Roxanne<br />
Dufter und Michelle Uhrig<br />
bei der WM in Inzell an.<br />
Gute Miene<br />
zum bösen<br />
Spiel:<br />
Claudia<br />
Pechstein.<br />
Foto: AP<br />
Team-Trainer Daan Rottier<br />
ist traurig: „Das ist sehr schade.<br />
Aber ich habe von vornherein<br />
gesagt, wir haben nur<br />
diese drei Frauen. Wenn da<br />
eine ausfällt, kann das Team<br />
nicht starten.“<br />
Auch Pechsteins Kameradin<br />
Dufter ist geknickt: „Ich bedauere<br />
das sehr. Bei einem<br />
Weltcuprennen hätte man das<br />
leicht verkraftet. Aber eine<br />
WM, das ist schon etwas anderes.“<br />
Pechstein will sich nur<br />
auf die 5000 Meter und den<br />
Massenstart konzentrieren,<br />
um da ein sportliches Ausrufezeichen<br />
zu setzen.