modern mobil - Magazin für moderne Mobilität - Ausgabe 2019
modern mobil zeigt alle Facetten der modernen Mobilität – vom Elektroautomobil über das E-Lastenrad bis hin zu Bio-Hybrid-Fahrzeugen. Vernetzt, elektrifiziert und autonom. Schwerpunkte: + Elektromobilität für die Zukunft + E-Bikes erobern die Stadt: 11 Räder im Test + Bio-Hybride und andere Fahrzeuge
modern mobil zeigt alle Facetten der modernen Mobilität – vom Elektroautomobil über das E-Lastenrad bis hin zu Bio-Hybrid-Fahrzeugen.
Vernetzt, elektrifiziert und autonom.
Schwerpunkte:
+ Elektromobilität für die Zukunft
+ E-Bikes erobern die Stadt: 11 Räder im Test
+ Bio-Hybride und andere Fahrzeuge
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1-<strong>2019</strong><br />
<strong>modern</strong><strong>mobil</strong><br />
MAGAZIN FÜR MODERNE MOBILITÄT<br />
Elektro<strong>mobil</strong>ität <strong>für</strong> die Zukunft<br />
E-Bikes erobern die Stadt: 11 Räder im Test<br />
Bio-Hybride und andere Fahrzeuge
KELLYS BICYCLES DEUTSCHLAND<br />
TEL.: 030/51061915<br />
Mail: kellysdeutschland@kellysbike.com<br />
www.kellysbike.com
DAS VERRÜCKTE JAHRZEHNT<br />
DER MOBILITÄT<br />
Willkommen im Zeitalter der Hyper-<strong>Mobilität</strong>.<br />
Tagtäglich offenbart das herkömmliche Auto<strong>mobil</strong>,<br />
dass es an seine Grenzen stößt. Zu viele<br />
Schadstoffe, zu ungelenk im urbanen Umfeld.<br />
Zeit <strong>für</strong> <strong>modern</strong> <strong>mobil</strong>.<br />
Die kritische Auseinandersetzung mit der <strong>modern</strong>en<br />
<strong>Mobilität</strong> ist der Antrieb <strong>für</strong> <strong>modern</strong><br />
<strong>mobil</strong>, dem neuen <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>modern</strong>e <strong>Mobilität</strong>.<br />
Mit einem klaren Blick auf die <strong>Mobilität</strong><br />
von morgen, berichten wir über Innovationen,<br />
- nicht unbedingt basierend auf dem, was gerade<br />
sensationell ist, sondern daran orientiert,<br />
was von nachhaltiger Bedeutung ist.<br />
<strong>modern</strong> <strong>mobil</strong> zeigt alle Facetten der <strong>modern</strong>en<br />
<strong>Mobilität</strong> – vom Elektroauto<strong>mobil</strong> über das<br />
E-Lastenrad bis hin zu Bio-Hybrid-Fahrzeugen.<br />
Vernetzt, elektrifiziert und autonom.<br />
Unsere Online-<strong>Ausgabe</strong> bietet dabei auf 112<br />
Seiten einen Mehrwert, wie ihn klassische<br />
Printprodukte nicht leisten. Hintergrundvideos,<br />
interaktive Berichterstattung und der Zugriff<br />
auf wissenschaftliche Artikel erlauben die klare<br />
Einordnung der Beiträge.<br />
Ihr Andreas Burkert<br />
Chefredakteur <strong>modern</strong><strong>mobil</strong><br />
03
90 FUTURE CARS<br />
Elektro<strong>mobil</strong>ität liefert spannende<br />
Entwicklungen<br />
94 RECYCLING BATTERIEN<br />
Ausweg aus der Rohstoffproblematik<br />
REPORT<br />
20 MITTELMOTOR STRATEGIE<br />
Antriebssysteme von Shimano auf<br />
Erfolgskurs<br />
54 E-BIKE AKKUS<br />
Das sollte man wissen<br />
66 E-BIKE BESOHLUNG<br />
Leistungsträger E-MTB-Reifen<br />
98 ZUKUNFTSMOBIL<br />
Künstliche Intelligenz verändert<br />
<strong>Mobilität</strong><br />
100 AUTOMOBIL-NEUHEITEN<br />
Innovative Fahrzeuggenerationen<br />
erobern die Straßen<br />
110 SPASS UND SPEED<br />
Per E-Scooter schnell und flexibel<br />
unterwegs<br />
70 DAS ELEKTRIFIZIERTE FAHRRAD<br />
Wachstumspotenzial und Entwicklungen<br />
82 E-BIKEREGION<br />
KITZBÜHELER ALPEN<br />
Über 1000 Kilometer Radwege warten<br />
auf entspannte Gipfelstürmer<br />
04 INHALT
INHALT<br />
RUBRIKEN<br />
6 MOTOREN-VIELFALT<br />
Neue Antriebe sorgen <strong>für</strong><br />
elektrischen Rückenwind<br />
TEST<br />
32 E-BIKES IM TEST<br />
STADT- & TREKKINGRÄDER<br />
36 Qwic Performance RD10<br />
38 Raleigh Kingston 8R<br />
40 Bergamont E-Horizon N8<br />
42 Husqvarna GC6<br />
44 Hercules Edison Sport 1<br />
46 Centurion E-Fire Sport R2500<br />
48 Corratec life S<br />
12 DEW21 E — BIKE FESTIVAL DORT-<br />
MUND PRESENTED BY SHIMANO<br />
Die 4. Auflage startet im April <strong>2019</strong><br />
16 PRODUKTE<br />
Neues Equipment rund ums E-Bike<br />
26 ALLES ELEKTRO<br />
Die wichtigsten E-Bike Zubehör-<br />
Kategorien<br />
MOUNTAINBIKES<br />
58 KTM Macina Lycan 272<br />
60 Kellys THEOS AM 70<br />
62 Univega Renegade S 4.5<br />
64 Technibike Votaro FS 27,5“<br />
50 PENDIX ANTRIEB<br />
E-Bike-Nachrüstsatz im Umbau- und<br />
Fahrtest<br />
05
E-BIKE-MOTOREN:<br />
NEUE VIELFALT<br />
Text: pressedienst-fahrrad<br />
Der technische Fortschritt bringt der E-Bike-Branche weiter ordentlichen Rückenwind.<br />
War der Erfolg lange Jahre scheinbar mit einem großen Motoranbieter<br />
verbunden, bietet der Markt zunehmend Platz <strong>für</strong> viele Akteure. Der E-Biker<br />
hat <strong>2019</strong> mehr denn je die Lust der Wahl.<br />
ww.brose-ebike.com | pd-f<br />
06 TECHNIK
Eurobike 2010. Am Stand von Haibike versammelt<br />
sich die Fachpresse. Bestaunt wird das<br />
erste serienmäßige E-Mountainbike mit einem<br />
auffälligen Merkmal: ein um 180 Grad in das<br />
Innere des Rahmens gedrehter Mittelmotor<br />
von Bosch. Sowohl <strong>für</strong> den Schweinfurter Hersteller<br />
als auch <strong>für</strong> den Auto<strong>mobil</strong>zulieferer,<br />
dessen E-Bike-Sparte in Reutlingen beheimatet<br />
ist, ein erster Meilenstein <strong>für</strong> den folgenden E-<br />
Bike-Boom. Acht Jahre später ist der Fokus der<br />
Fachpresse während der Eurobike 2018 wieder<br />
auf Haibike gerichtet. Das neue E-Bike-Konzept<br />
„Flyon“ feiert seine Premiere. „Mit Flyon präsentieren<br />
wir ein E-Bike-Komplettsystem, das<br />
nicht nur stark unsere Handschrift trägt, sondern<br />
nach unseren Vorstellungen und Ideen<br />
entwickelt wurde“, sagt Matthias Rückerl, Brand<br />
Manager von Haibike. Flyon ist <strong>für</strong> den unterfränkischen<br />
Hersteller eine Ergänzung seiner<br />
breiten Produktpalette mit Antriebssystemen<br />
von Bosch und Yamaha. Als Entwicklungparnter<br />
konnte dabei der oberbayerische Hersteller<br />
TQ-Systems gewonnen werden.<br />
www.haibike.de | pd-f<br />
Die Nachfrage nach Alternativen steigt<br />
Ähnlich wie Haibike geht es gerade vielen<br />
anderen E-Bike-Produzenten. Mit dem Bosch-<br />
Antrieb existiert ein grundsolides System, das<br />
von seinen Fahrern geschätzt wird. Doch der E-<br />
Bike-Markt ist im Wandel. Die Fahrer wollen Alternativen<br />
– und die finden sie <strong>2019</strong> mehr denn<br />
je. „E-Biker sind heute viel sensibler und wollen<br />
eine größere Auswahl als noch vor ein paar<br />
Jahren. Viele kaufen jetzt ihr zweites Elektrorad<br />
und sind auf der Suche nach einem Antrieb,<br />
der zu ihrem Fahrstil und Einsatzbereich passt.<br />
Deshalb bieten wir im Rahmen unserer Produktfamilie<br />
Brose Drive ganz unterschiedliche<br />
Antriebsmodelle an“, unterstreicht Horst Schuster,<br />
Leiter Vertrieb und Marketing der E-Bike-<br />
Sparte von Brose, die Bedeutung eines wachsenden<br />
Angebots. Bereits seit 2010 beschäftige<br />
man sich beim Auto<strong>mobil</strong>zulieferer mit E-Bike-<br />
Antrieben, 2014 kam der erste Motor auf den<br />
Markt. Mittlerweile sind rund 400.000 Brose-<br />
Drive-Antriebe unterwegs – Tendenz steigend.<br />
„Uns ist wichtig, ein natürliches Fahrgefühl zu<br />
vermitteln. Deshalb sind unsere Antriebe besonders<br />
leise und zeichnen sich durch ein sehr<br />
sensibles Ansprechverhalten aus. Dank unserer<br />
Freilauftechnologie kann man das E-Bike<br />
07
Nuancen entscheiden bei der Wahl<br />
Das Spektrum reicht beim Fahrgefühl von „sehr<br />
fahrradähnlich“, wie beim Brose-System, bis zu<br />
neuen Spielarten, die die Grenzen zum Motowww.flyer-bikes.com<br />
| pd-f<br />
bei abgeschaltetem Motor sogar ohne Tretwiderstand<br />
wie ein normales Rad fahren“, erklärt<br />
Schuster.<br />
E-Volution am Rad<br />
Um den heutigen Erfolg der E-Bikes zu erklären,<br />
muss man über 20 Jahre zurückblicken. 1996<br />
stellte Panasonic sein erstes Mittelmotorkonzept<br />
vor. Für die Verbreitung in Europa wurde<br />
mit dem schweizerischen E-Bike-Pionier Flyer<br />
ein begeisterungsfähiger Partner gefunden.<br />
Der erfolgreiche Start <strong>für</strong> die Massenverbreitung<br />
von E-Bikes wurde gelegt – und das weit<br />
bevor Bosch sein erstes System in Serie brachte.<br />
Die Kooperation zwischen Flyer und Panasonic<br />
trägt noch heute Früchte. Durch die enge,<br />
exklusive Zusammenarbeit können Rad- und<br />
Motorkonzept passend miteinander verknüpft<br />
werden, wie bei den neuen „Uproc“-E-Mountainbikes,<br />
die <strong>2019</strong> auf den Markt kommen. „Durch<br />
die innige Abstimmung mit dem Motorpartner<br />
ist es <strong>für</strong> uns möglich, die Antriebsteile optimal<br />
in den Rahmen zu integrieren. Am Ende profitiert<br />
davon der E-Biker, der einen möglichst<br />
steifen Rahmen erhält“, äußert Anja Knaus, Firmensprecherin<br />
von Flyer. Ein Highlight der Zusammenarbeit<br />
ist das sogenannte FIT-System<br />
(Flyer Intelligent Technology). Alle wichtigen<br />
Komponenten bis hin zur Schaltung sind dabei<br />
vernetzt, was das Zusammenspiel verbessert<br />
und die Benutzerfreundlichkeit erhöht.<br />
Das Beispiel von Flyer zeigt aber auch, welche<br />
Marktkraft Bosch mittlerweile entwickelt hat:<br />
„Die starke Nachfrage nach Bosch-Motoren,<br />
insbesondere in Deutschland, veranlasste uns<br />
trotz der guten Zusammenarbeit mit Panasonic<br />
dazu, zweigleisig zu fahren und auch Bosch-E-<br />
Bikes zu bauen. Ein Schritt, den wir aber nicht<br />
bereuen“, so Knaus. Die Intention der Hersteller<br />
wird dabei klar: Durch das wachsende Angebot<br />
an Motoren sollen E-Biker mit passend abgestimmten<br />
Systemen versorgt werden und so<br />
noch mehr Spaß am Fahren bekommen – und<br />
die Nachfrage weiter steigern.<br />
08 TECHNIK
cross verwischen lassen, z. B. das TQ-System.<br />
„Teilweise sind es nur Nuancen von einem zum<br />
anderen Rad, die einen Kunden zum Kauf animieren.<br />
Für uns ist es deshalb wichtig, eine<br />
möglichst breite Produktpalette in unserem<br />
Kernangebot ‚Allround-Pedelec‘ aufzustellen,<br />
damit wir möglichst viele Kunden erreichen“,<br />
begründet Volker Dohrmann, Leiter Produkt,<br />
Strategie und Marketing bei Stevens Bikes, die<br />
Wahl eines zweiten Motorpartners neben Bosch.<br />
Der Hamburger Hersteller verbaut ab <strong>2019</strong> im<br />
City- und Trekkingbereich – auch aufgrund steigender<br />
Kundennachfrage – zusätzlich die Antriebe<br />
von Shimano, einem der größten Komponentenhersteller<br />
der Fahrradbranche.<br />
Verschleiß sprächen <strong>für</strong> den Antrieb, der aktuell<br />
ein eher seltener Anblick an E-Bikes ist. „Wenn<br />
der Anwendungsbereich und die persönlichen<br />
Vorlieben passen, bekommen Pendler ein verschleiß-<br />
und wartungsarmes Pedelec“, spricht<br />
sich Stiener <strong>für</strong> die Heckmotor-Lösung aus.<br />
Wachstum weckt Attraktivität<br />
Diese Vorteile sieht man auch bei HP Velotechnik,<br />
einem Hersteller von Liegerädern und Trikes.<br />
„Ein Nabenmotor passt perfekt zur Charakteristik<br />
unserer Räder aufgrund seiner direkten<br />
Für Velotraum-Geschäftsführer Stefan Stiener<br />
ist es bei der Auswahl der Antriebsteile wichtig,<br />
dass der Fahrer weiterhin das Gefühl hat, „richtig<br />
Fahrrad zu fahren und nicht ausschließlich<br />
von einem Elektromotor durch die Gegend<br />
geschoben zu werden.“ Die Motoren des deutschen<br />
Marktführers Bosch fehlen deshalb im<br />
Sortiment des kleinen Custom-made-Anbieters.<br />
Stiener setzt ebenfalls auf Shimano, auch weil<br />
die Ersatzteile weltweit verfügbar sind. „Das ist<br />
<strong>für</strong> Reiseradfahrer, die in entlegenen Teilen der<br />
Welt unterwegs sind, ein wichtiges Kaufkriterium“,<br />
so Stiener. Als einer von wenigen Herstellern<br />
bietet er zusätzlich Räder mit einem<br />
Hinterradnabenmotor an. Eine direkte Kraftentfaltung,<br />
eine hohe Laufruhe und ein geringer<br />
www.hpvelotechnik.com | pd-f<br />
09
Kraftübertragung und weil er so schön leise arbeitet.<br />
Auch ist ein einfaches Nachrüsten möglich.<br />
Wir sind sehr glücklich damit“, freut sich<br />
Pressesprecher Alexander Kraft. Daran ändere<br />
auch nichts, dass der langjährige Motorlieferant<br />
Go Swiss Drive, mit dem man zusammen<br />
Innovationen wie einen Rückwärtsgang entwickelt<br />
hat, überraschend vor wenigen Tagen die<br />
Einstellung des Geschäftsbetriebs bekannt gab.<br />
Für die Verantwortlichen bei HP Velotechnik<br />
war das zwar im ersten Moment eine ziemliche<br />
Überraschung, aber <strong>für</strong> das langfristige Arbeiten<br />
kein größeres Problem. „Es passiert immer<br />
einmal, dass ein Lieferant schließt. Der E-Bike-<br />
Bereich hat aktuell eine hohe Attraktivität und<br />
zieht viele Firmen an. Deshalb schaut man sich<br />
am Markt um und sucht nach den besten Lösungen<br />
<strong>für</strong> sein Produkt“, so Kraft. Als eine Alternative<br />
hat sich der Mittelmotor von Shimano<br />
bereits aufgetan, der bei den Liegerädern eher<br />
als Frontmotor zu bezeichnen ist, da er vorne<br />
am Tretlager angebracht ist. „Hier passt im Gegensatz<br />
zu anderen Systemen einfach das Gesamtpaket<br />
mit der Schaltung, speziell der Nabenschaltung“,<br />
begründet Kraft die Wahl.<br />
Weitere Designs <strong>für</strong> neue Techniken<br />
Die unterschiedlichen Konzepte ermöglichen<br />
dementsprechend neue Design-Möglichkeiten<br />
<strong>für</strong> die Produktentwickler. „Unser neuer Drive<br />
S Mag ist der erste Motor, der im Magnesium-<br />
Druckguss-Verfahren hergestellt wird. Er ist<br />
www.brose-ebike.com | pd-f<br />
leichter als andere Motoren und lässt sich auf<br />
zwei Arten in den Rahmen integrieren, was die<br />
Entwickler zu schätzen wissen“, erklärt Schuster<br />
beispielhaft die Vorteile des Brose-Systems<br />
und ergänzt lächelnd: „So gewinnen wir Preise,<br />
wie kürzlich den renommierten Design und<br />
Innovation Award <strong>2019</strong>.“ Mehrere Motorpartner<br />
sorgen jedoch auch <strong>für</strong> mehr Entwicklungsaufwand,<br />
da unterschiedliche Rahmen <strong>für</strong> die<br />
Aufnahme der unterschiedlichen Systeme<br />
konstruiert werden müssen. Für Markus Riese,<br />
Chefentwickler und Geschäftsführer bei Riese<br />
& Müller, ein wichtiger Grund, lediglich auf einen<br />
Motorpartner zu setzen. „Die Konzentration<br />
auf nur einen Motorhersteller hat <strong>für</strong> uns den<br />
Vorteil, dass wir schon im Designprozess den<br />
genauen Einbau des Motors festlegen können,<br />
ohne einen zweiten Rahmen konstruieren zu<br />
müssen.“ Das Unternehmen arbeitet seit vielen<br />
Jahren ausschließlich mit Bosch zusammen, da<br />
010 TECHNIK
das System äußerst zuverlässig sei, eine große<br />
Variation an unterschiedlichen Motortypen<br />
biete und stetig neue Innovationen, z. B. ein<br />
ABS, auf den Markt bringe. Diese Konzentration<br />
hat den Effekt, dass Entwicklungskosten bei<br />
der Integration der Antriebseinheit eingespart<br />
werden. Profitieren kann der Kunde: Es bleibt<br />
mehr Zeit <strong>für</strong> weitere Entwicklungen, was den<br />
Fahrkomfort verbessert. Durch die enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Motorpartner können<br />
die Komponenten und weitere Anbauteile direkter<br />
mit dem E-Bike-Antrieb abgestimmt<br />
werden. Auffällige, innovative Rahmendesigns<br />
und Techniken gehören deshalb bei Rädern des<br />
www.brompton.de | pd-f<br />
Herstellers zur Normalität und bringen dem<br />
Unternehmen renommierte Auszeichnungen<br />
ein. „Wir setzen z. B. auf ein ausgeklügeltes<br />
Vollfederungskonzept, das beste Fahrsicherheit<br />
und Komfort mit einem sauberen, wartungsarmen<br />
Riemenantrieb kombiniert. Das gibt es in<br />
der Art bei keinem anderen Hersteller“, so Riese.<br />
Mittelmotor hat auch Grenzen<br />
Doch bei so manchen Konstruktionen stößt<br />
selbst das aktuelle breite Motorportfolio an<br />
seine Grenzen, wie das Beispiel von Brompton<br />
zeigt. Der Faltradanbieter brauchte drei Jahre,<br />
um eine mit dem ausgeklügelten Faltmechanismus<br />
kompatible E-Lösung zu erarbeiten. Die<br />
gängigen Modelle erwiesen sich alle als ungeeignet.<br />
Das Ergebnis entstammt einer Zusammenarbeit<br />
mit dem aus der Formel 1 bekannten<br />
Unternehmen Williams Advanced Engineering<br />
und ist ein kleiner Vorderradnabenmotor. Der<br />
Akku wird in einer Tasche transportiert und bei<br />
Bedarf an das Rad geklickt. „Das aktuelle Konzept<br />
wäre mit einem Mittelmotor nicht denkbar.<br />
Es ist deshalb schön, dass der Motormarkt<br />
ein breites Sortiment mit vielen unterschiedlichen<br />
Möglichkeiten anbietet. Den größten<br />
Vorteil zieht dabei der Radfahrer, denn er kann<br />
das <strong>für</strong> ihn optimale Produkt aussuchen“, fasst<br />
Henning Voss, Geschäftsführer vom deutschen<br />
Brompton-Partner Voss Spezial-Rad, die aktuelle<br />
Entwicklung passend zusammen.<br />
011
IN DEN<br />
STARTLÖCHERN<br />
© Andi Frank<br />
012 EVENTS
Die 4. Auflage des<br />
DEW21 E — BIKE Festival Dortmund<br />
presented by SHIMANO startet im April <strong>2019</strong><br />
Zwar ist noch knapp ein halbes Jahr Zeit,<br />
bevor das größte europäische Festival in Sachen<br />
E-<strong>Mobilität</strong> vom 5. bis 7. April <strong>2019</strong> in<br />
der Dortmunder City wieder über die Bühne<br />
geht, doch die wichtigsten Eckdaten stehen<br />
schon jetzt fest.<br />
Das in Fachkreisen stark beachtete DEW21-<br />
Symposium präsentiert sich <strong>2019</strong> mit dem<br />
Titel: „CO2-frei mit Elektro<strong>mobil</strong>ität“. Zudem<br />
wird der Event-Sonntag auch <strong>2019</strong> komplett<br />
im Zeichen der Familie stehen. Das DEW21<br />
E — BIKE Festival Dortmund presented by<br />
SHIMANO legt zudem sein Hauptaugenmerk<br />
wieder auf das umfassende Thema Testen<br />
und das „Erlebnis E-Bike“.<br />
Der Termin steht, die internationale Fachtagung<br />
ebenso. Und ab sofort können die Expo-<br />
Flächen gebucht werden. Nach der starken<br />
Resonanz im Vorjahr, als rund 55.000 Besucher<br />
sich drei Tage lang über die E-<strong>Mobilität</strong><br />
informierten und sachkundig beraten ließen,<br />
wird sich die Fläche rund um die Dortmunder<br />
Reinoldikirche, den Alten Markt und die<br />
Kleppingstraße auch <strong>2019</strong> wieder in eine<br />
riesige E-Bike-Arena verwandeln. Mit 150<br />
Ausstellern war das E-Bike-Highlight in Dortmund<br />
2018 so gut wie ausgebucht, das begleitende<br />
Symposium stark besucht.<br />
„Elektro<strong>mobil</strong>ität wird in den kommenden<br />
Jahren eine entscheidende Rolle <strong>für</strong> die Verbesserung<br />
der Luftqualität im urbanen Raum<br />
einnehmen. Beim DEW21-Symposium werden<br />
wieder Experten, Politik, Fachverbände<br />
und Unternehmen aus ganz Deutschland<br />
in Dortmund versammelt sein – eine ideale<br />
Plattform, um e-<strong>mobil</strong>e Zukunftsfragen zu<br />
013
diskutieren und den Ausbau der E-<strong>Mobilität</strong><br />
weiter voranzutreiben“, betont Heike Heim,<br />
Vorsitzende der DEW21-Geschäftsführung.<br />
150 Aussteller aus dem In- und Ausland<br />
hatten zuletzt 1.500 E-Bikes mitgebracht.<br />
Und die wurden ausgiebig von den Besuchern<br />
getestet. Das soll auch <strong>2019</strong> so sein.<br />
Die SHIMANO Test Area mit dem eMTB Testparcours<br />
<strong>für</strong> Dirt und Fun und dem eUrban<br />
Testparcours <strong>für</strong> Urban und Road steht im<br />
Mittelpunkt und ist natürlich wieder Schauplatz<br />
von spannenden Side-Events.<br />
Dazu kommen drei absolute Publikumsrenner.<br />
Das CargoBike Race Dortmund – ein einzigartiger<br />
4X-Eliminator mit Lastenrädern –<br />
darf auch <strong>2019</strong> nicht fehlen und hat seinen<br />
Platz im Programm schon sicher. Hier liefern<br />
sich Lastenrad-Fahrer aus ganz Deutschland<br />
spannende Duelle auf dem eUrban Testparcours<br />
– mit und ohne elektrische Unterstützung.<br />
So richtig sportlich wird’s dann am Samstagabend<br />
beim Husqvarna Nightsprint. Unter<br />
Flutlicht treten Spitzenfahrer mit ihren<br />
eMTBs auf dem eMTB Testparcours gegeneinander<br />
an. Extrem stark nachgefragt waren<br />
im Vorjahr die DEW21-Touren. Die geführten<br />
Fahrten durch die Dortmunder City und<br />
durchs Umland finden an allen drei Festival-<br />
Tagen statt und das Touren Angebot durch<br />
014 EVENTS
DEW21 wird <strong>2019</strong> sogar noch erweitert.<br />
„Wir werden das Thema Testen getreu unserem<br />
Motto „Lassen Sie sich anstecken“<br />
noch weiter ausbauen. Jeder Besucher soll<br />
das E-Bike selbst erleben, ob auf einer eigenen<br />
Ausfahrt, bei den zahlreichen DEW21-<br />
Thementouren, bei Side-Events oder einfach<br />
im nahen Austausch mit den Spezialisten<br />
und Profis“, erklärte Christian Stephan, Geschäftsführer<br />
des Veranstalters PLAN B event<br />
company GmbH.<br />
INFOS<br />
www.ebike-festival.org und<br />
https://www.facebook.com/<br />
ebikefestivaldortmund<br />
015
PRODUKTE PRODUKTE PRODUKT<br />
Trelock<br />
SL 460 Smartlock®<br />
VIDEO<br />
TRELOCK bietet mit dem SL 460 Smartlock®<br />
ein bewährt sicheres Rahmenschloss mit dem<br />
hohen Bedienkomfort <strong>modern</strong>er Technologie.<br />
Es braucht keinen zusätzlichen Schlüssel,<br />
denn der SMARTLOCK®-Benutzer kann sich<br />
am Schloss ganz bequem mit dem Smartphone<br />
oder einem E-KEY autorisieren und damit das<br />
Schloss öffnen. Durch die dabei eingesetzte<br />
NFC-Technologie wird die Energie direkt vom<br />
Smartphone/E-KEY auf das Schloss übertragen,<br />
was eine eigene Energiequelle einspart.<br />
Zum anderen ist der NFC-Standard sehr sicher,<br />
und die übertragenen Daten werden zusätzlich<br />
per AES-128 verschlüsselt. Via Smartphone-<br />
App kann ein Benutzer beliebig viele SMART-<br />
LOCKS® administrieren und die Benutzerrechte<br />
verwalten. Ein Schloss kann dabei bis<br />
zu acht verschiedene Benutzer speichern. Das<br />
SL 460 SMARTLOCK® ist kompakt konstruiert<br />
und kann wie herkömmliche Schlösser am<br />
Fahrrad befestigt werden. Da es ohne Zylinder<br />
auskommt, wird auch das Schlosspicking verhindert.<br />
Die Weltneuheit wird mit dem TRE-<br />
LOCK Security Level 4 von 6 eingestuft, das mit<br />
den bekannten TRELOCK Anschlussketten und<br />
-kabeln noch weiter erhöht werden kann. Das<br />
Smartlock® ist nur mit Android Smartphones<br />
kompatibel. Erhältlich ist das Schloss im exklusiven<br />
Fahrradfachhandel. www.trelock.de<br />
016 PRODUKTE<br />
TE PROD
E PRODUKTE PRODUKTE<br />
RUND UMS E-BIKE<br />
Ergotec<br />
Ep Urban<br />
VIDEO<br />
Die EP Urban Pedale von Ergotec könnten<br />
schon durch ihr Aussehen einen Design-<br />
Preis gewinnen. Doch sie punkten auch<br />
mit vielen technischen Details. Alleine<br />
die Oberfläche der EP Urban Pedale birgt<br />
überzeugende Pluspunkte. Die Trittflächen<br />
sind großzügig geschnitten und sorgen<br />
mit einer speziellen Sandpapierauflage <strong>für</strong><br />
guten, rutschfesten Halt auch bei Nässe.<br />
Damit kommen Allwetterfahrer auch im<br />
feuchten Herbst- und Winterwetter nicht<br />
aus dem Tritt. Die Pedale sind beidseitig<br />
nutzbar und mit Industriekugellagern<br />
ausgestattet. Dank der ergonomischen,<br />
leicht konkaven Form passt sich das EP<br />
Urban hervorragend an den Fuß an. Beschwerden<br />
wie Taubheitsgefühlen oder<br />
Fußschmerzen kann so vorgebeugt werden.<br />
Alle Faktoren in Summe sprechen <strong>für</strong><br />
beste Kraftübertragung und ein entspanntes<br />
Fahrgefühl. Gute Sichtbarkeit und damit<br />
Aufmerksamkeit und Sicherheit im Straßenverkehr<br />
garantieren integrierte Reflektoren.<br />
Mit der zusätzlichen CNC-Fräsung erhält der<br />
Aluminiumkörper des Ep Urban den letzten<br />
Schliff und macht auch optisch richtig viel<br />
her. Das Pedal kommt in den Bereichen City,<br />
Trekking und Fixi zum Einsatz. Mehr dazu<br />
auch unter www.ergotec.de.<br />
UKTE PRODUKTE PRODUKTE PRODUKTE<br />
017
PRODUKTE PRODUKTE PRODUKT<br />
Continental<br />
NONSTOP Mobility contact plus E50<br />
Nonstop Mobility verspricht Reifenspezialist<br />
Continental mit seinem neuen E-Bike<br />
Reifen Contact Plus E50. Denn der zeigt<br />
sich mit seinem bis zu 30 Prozent erhöhten<br />
Pannenschutz extrem stabil und hart im<br />
Nehmen. Selbst Scherben und spitze Steine<br />
haben kaum eine Chance. So gerüstet,<br />
ist der Contact Plus auf jeder Art von Stra-<br />
VIDEO<br />
ße zu Hause – Asphalt, Schotter, Waldwege<br />
– und sorgt <strong>für</strong> entspannte Fortbewegung.<br />
Der Reifen ist auch ganz speziell auf die besonders<br />
hohen Anforderungen von E-Bikes<br />
ausgerichtet. Deshalb bietet der Contact<br />
Plus besondere Sicherheit durch einen Pannenschutz<br />
aus zwei SafetyPlus Breakern, die<br />
unerwünschten Fremdkörpern keine Chance<br />
lassen sollen. Seitliche Reflexstreifen sorgen<br />
im Straßenverkehr <strong>für</strong> ein zusätzliches<br />
Plus in Sachen Sicherheit im Straßenverkehr.<br />
www.conti-fahrradreifen.de<br />
018 PRODUKTE<br />
OD
E PRODUKTE PRODUKTE<br />
SQlab<br />
621 Ergolux® Active<br />
Ein Sattel zum Wohlfühlen – Der neue 621 ERGOLUX® active ist<br />
ein City- und Komfortsattel, den es in zwei Breiten gibt. Man kann<br />
zwischen 18 und 21 cm Sattelbreite wählen und es sich so auf dem<br />
optimal passenden Modell bequem machen. Die Auflagefläche ist<br />
durch die doppelte Welle deutlich größer als beim alten Modell, dadurch<br />
sinken die Sitzknochen weniger tief ein, obwohl der 621 mehr<br />
Volumen in der Polsterung bietet und der Schaum etwas weicher<br />
ist. Nachteile, die normalerweise bei weicheren Schäumen durch das<br />
Einsinken der Sitzknochen auftreten können, gibt es beim ERGO-<br />
LUX® nicht. Die erste Stufe der Wellenkonstruktion nimmt den hinteren<br />
Teil der Sitzknochen auf, bietet guten Halt und kann dadurch<br />
die Kraftübertragung aufs Pedal verbessern. Die bereits entlasteten<br />
Sitzbeinäste liegen auf der zweiten Stufe auf, wodurch<br />
der Druck bestmöglich verteilt wird. Für zusätzlichen<br />
Freiraum von Damm, dem vorderen Bereich<br />
der Schambeine und des Schambeinbogens wurde<br />
die Sattelnase tiefer angesetzt. Durch das bewährte<br />
SQlab active System folgt der Sattel der Tretbewegung,<br />
was die Bandscheiben schont und den<br />
Druck auf die Sitzknochen zusätzlich minimiert.<br />
Der Flex und die active Bewegung<br />
lassen sich über die Komfortsticks<br />
im active Dämpfer auf das Körpergewicht<br />
einstellen.<br />
www.sq-lab.com<br />
UKTE PRODUKTE PRODUKTE PRODUKTE<br />
019
SHIMANOS<br />
MITTELMOTOR<br />
STRATEGIE<br />
Text: Andreas Burkert I Bilder: Shimano, Bike & Co<br />
020 PRODUKTE
Am Frontmotor wäre Shimano fast gescheitert. Das Antriebssystem von 2010<br />
offenbarte alle Nachteile, die ein falsch platzierter Motor <strong>für</strong> Elektroräder verursacht.<br />
Erst mit dem Mittelmotor kam der Erfolg. Das Antriebssystem Steps ist<br />
eines der erfolgreichsten am Markt und <strong>für</strong> E-City-Bikes ebenso geeignet wie<br />
<strong>für</strong> E-MTBs. Komfortable Fahrten im harten Gelände sind auch dank der dazu<br />
passenden innovativen Schaltung möglich.<br />
Die Elektrifizierung des Antriebs beim Fahrrad<br />
hat eine Reihe neuer Player auf den Markt<br />
gebracht, manche etablierte Unternehmen<br />
aber vor große Herausforderungen gestellt.<br />
So gelang es beispielsweise dem japanischen<br />
Unternehmen Shimano schon in den Anfangstagen<br />
der E-Bikes, auf den Zug aufzusteigen.<br />
Bei dem Versuch wäre sie allerdings fast gescheitert.<br />
Das erste Antriebssystem, mit dem<br />
Shimano 2010 die Fahrradwelt beeindrucken<br />
wollte, war nämlich nicht der ganz große Wurf.<br />
Die Entwickler versuchten sich zunächst an<br />
Frontmotoren, mussten aber bald erkennen,<br />
wie berüchtigt die Nachteile eines Frontmotors<br />
<strong>für</strong> das Fahrrad sind. So beeinflusste der<br />
schwere Motor auf unangenehme Art und<br />
Weise das Lenkverhalten.<br />
Shimano legte nach und brachte vier Jahre<br />
später mit dem Steps-Antrieb ein völlig neues<br />
System auf den Markt. Das E-Bike-Antriebssystem<br />
aus Mittelmotor, Akkumulator und Bordcomputer<br />
war derart erfolgreich, dass manche<br />
bereits die Marktführerschaft von Bosch in Gefahr<br />
sahen. Die Japaner legten nach. Ganz zur<br />
Freude der Entwickler hochwertiger E-Bike<br />
Marken wie Giant, Focus, Ghost, Rose, Corratec<br />
oder Kalkhoff, die mittlerweile viele ihrer E-<br />
MTB’s, City E-Bikes und Trekking E-Bikes mit<br />
dem Shimano Steps Motor ausrüsten.<br />
Das E6100-Motorensystem <strong>für</strong> die Stadt<br />
Statt mit einer unübersichtlichen Anzahl verschiedener<br />
Kombinationen von Motoren, Akkus<br />
und Displays den Handel wie auch den<br />
Verbraucher zu verwirren, schickt Shimano nur<br />
drei Mittelmotorvarianten ins Rennen. Wer den<br />
E6000, der soeben durch den E6100 seinen<br />
Nachfolger gefunden hat, und den die Japaner<br />
nun verstärkt <strong>für</strong> den Stadtverkehr bewerben,<br />
dann sind es vier Motorsysteme. Dabei punktet<br />
der leistungsstarke Nachfolgemotor in<br />
allen Disziplinen. Mit maximalen 60 Newtonmeter<br />
hat er ein um zehn Newtonmeter höheres<br />
Drehmoment, ist um etwa ein halbes Kilogramm<br />
leichter, etwas leiser und gegenüber<br />
dem E6000 um 20 Prozent energieeffizienter.<br />
Damit ist der Antrieb <strong>für</strong> die Belange eines<br />
klassischen E-CityBikes geeignet. Je nach<br />
gewähltem Unterstützungsmodus und Batteriekapazität<br />
sind laut Hersteller bis zu 180<br />
Kilometer Reichweite möglich. Die Angaben<br />
gelten <strong>für</strong> ein kombiniertes Fahrer-/Fahrradgewicht<br />
von 100 Kilogramm, bei Fahrten auf<br />
021
STEPS<br />
E6000 City<br />
Akku: 2,6kg Gewicht, 418Wh oder<br />
504Wh (Gepäckträgerakku),<br />
418Wh am Unterrohr<br />
Ladezeit: 80% in zwei Stunden,<br />
100% in vier Stunden<br />
Reichweite je nach Modus bis zu 150km<br />
Lebensdauer: etwa 1000 Ladezyklen<br />
ohne Leistungsverlust<br />
Gänge: High, Normal, Öko und Walk<br />
Motor: 3,2kg Gewicht<br />
leise, wetterfest<br />
50Nm Drehmoment<br />
Bordcomputer: Uhrzeit,<br />
Tageskilometer, Gang,<br />
geschätzte Restreichweite, Ladestand<br />
optionale Rücktrittbremse<br />
022 PRODUKTE
STEPS<br />
E6100<br />
Akku: 418 Wh oder 504 Wh, Befestigung am<br />
Unterrohr oder in das Unterrohr integriert<br />
Reichweite: je nach Modus bis zu 180km<br />
Ladezeit: 80% in 2 1/2 Stunden, 100% in 5<br />
Stunden<br />
Lebensdauer: etwa 1000 Ladezyklen<br />
Gänge: High (viel Unterstützung, wenig<br />
Reichweite), Normal (mittlere Unterstützung,<br />
mittlere Reichweite), Eco (wenig Unterstützung,<br />
große Reichweite), Walk<br />
Motor: 2,8kg Gewicht; bis zu 25km/h, 60 Nm<br />
Drehmoment; Schutzabdeckung<br />
Bordcomputer: vier verschiedene Optionen;<br />
Display - Ladestand, eingestelltes Unterstützungslevel,<br />
restliche Reichweite, Geschwindigkeit,<br />
u.a.; oder drahtlose Koppelung mit<br />
einem Smartphone; oder Koppelung über die<br />
Junction-Box mit einem Display von Garmin<br />
oder SIGMA, oder nur mit der Junction-Box,<br />
die über ein grünes oder rotes LED den Ladestand<br />
und den Unterstützungsmodus anzeigt<br />
flachen Strecken mit 23 km/h im 7. Gang und<br />
einer Akku-Kapazität von 504 Wh. Im Normalmodus<br />
schafft es der vollgeladene Akku nur<br />
noch 120 Kilometer weit, und im HighMode<br />
mit maximaler Schubkraftunterstützung sind<br />
es noch 85 Kilometer. Weil <strong>für</strong> das Laden bis<br />
auf 80 Prozent der Kapazität nur zweieinhalb<br />
Stunden nötig sind, kann an manchen Tagen<br />
der PowerModus bedenkenlos genutzt werden.<br />
Für das vollständige Laden sind allerdings<br />
fünf Stunden nötig. Bis zu 1000 Ladezyklen<br />
sind im Übrigen möglich. Um auch das<br />
Anfahren zu erleichtern, schaltet der Motor<br />
automatisch einen Gang runter.<br />
Motorsysteme <strong>für</strong> E-Trekking-Räder und<br />
Offroad-MTBs<br />
Wer sich das Schalten in Gänze sparen möchte,<br />
stattet sein Rad mit dem Shimano Steps<br />
Di2 mit automatischer Schaltung aus. Je nach<br />
Trittkraft wird der geeignete Gang automatisch<br />
gewählt. Eine Komfortfunktion, die auch<br />
<strong>für</strong> das Fahrradtrekking genutzt werden kann.<br />
Laut Hersteller ist der Mittelmotor E6100 <strong>für</strong><br />
lange Strecken auf dem E-Trekking-Fahrrad<br />
da<strong>für</strong> ebenso geeignet. Wer hingegen abseits<br />
fester Wege unterwegs ist und auch Steigungen<br />
auf seiner Tour einplant, sollte zum einen<br />
ein <strong>für</strong> Offroad-Fahrten geeignetes Bike wählen,<br />
zum anderen einen kräftigeren Motor.<br />
023
STEPS<br />
E7000 MTB<br />
Akku: 418Wh oder 504Wh, am<br />
oder intern im Unterrohr<br />
Ladezeit: 80% in 2,5 Stunden;<br />
100% in 5, bzw. 4 Stunden<br />
Modi: Boost, Trail, Eco, Power Walk<br />
Motor: 2,8kg, 250 Watt; bis zu 25<br />
km/; 60Nm Drehmoment<br />
Bordcomputer: Unterstützungmodus,<br />
Ladestand, Geschwindigkeit,<br />
geschätzte Restreichweite, Fehlermeldungen,<br />
Fahrzeit, Trittfrequenz…<br />
Mit dem Mountainbike-Antrieb Steps E8000<br />
bietet Shimano <strong>für</strong> Bergfahrten eine maximale<br />
Unterstützung von 70 Newtonmeter<br />
beziehungsweise 250 Watt an. Den nur 2,8<br />
Kilogramm schweren Mittelmotor haben die<br />
Entwickler speziell <strong>für</strong> die Abenteurer unter<br />
den E-Bikern konzipiert, die sich um den<br />
Schutz des Antriebs nicht sorgen müssen. Den<br />
haben die Japaner hinter einer Abdeckung verbaut,<br />
um ihn vor Spritzwasser aus Bachläufen,<br />
fliegendem Split oder Schlamm zu schützen.<br />
Die leichte, steife Kurbelgarnitur ermöglicht<br />
im Übrigen ebenso eine direkte Kraftübertragung<br />
wie die Deore XT-Kurbelgarnitur. Die<br />
kürzere Kurbel mit 165 Millimeter minimiert<br />
zudem das Aufsetzen mit dem Pedal und sorgt<br />
<strong>für</strong> gleichbleibende Trittfrequenz und Motorunterstützung.<br />
024 PRODUKTE<br />
Ein leichter Mittelmotor <strong>für</strong> günstige E-MTBs<br />
Mit den gleichen Attributen aber mit zehn<br />
Newtonmeter weniger Drehmoment (60 Newtonmeter)<br />
kann der neue Mittelmotor Steps<br />
E7000 aufwarten, den Shimano auf der diesjährigen<br />
Eurobike erstmals präsentierte. Damit<br />
wollen die Japaner auch jene Hersteller<br />
von Mountainbikes überzeugen, die im preisgünstigeren<br />
Segment unterwegs sind. Beiden<br />
Motoren gemeinsam sind das geringe Gewicht<br />
und die kompakte Bauweise. Laut Datenblatt<br />
wiegt der E7000 etwa 100 Gramm weniger.<br />
Die Antriebseinheit der E7000 orientiert sich<br />
innen wie außen an der kompakten und leichten<br />
E-MTB-Antriebseinheit E8000. Das Fahrgefühl<br />
entspricht laut Hersteller dem eines<br />
herkömmlichen Mountainbikes, da die Einheit<br />
so klein ist, dass keine Veränderungen der Rahmengeometrie<br />
nötig sind. Darüber hinaus sind<br />
die Montagepunkte identisch. Hersteller von<br />
Komplettbikes können also in einer Modellreihe<br />
beide Motorvarianten spezifizieren. Die flache<br />
Bauart mit robuster Schutzabdeckung ist<br />
zudem auf den rauen Geländeeinsatz ausgerichtet<br />
und mit reichlich Bodenfreiheit gegen<br />
hervorstehende Wurzeln und Steine gefeit.<br />
Schalten per Fingertipp<br />
Mit der E7000-Motorenbaureihe kommt auch<br />
ein ergonomisch gestalteter Schalter auf den<br />
Markt, der ein komfortables und einfaches
STEPS<br />
E8000 MTB<br />
Akku: 504 Wh, Befestigung am Unterrohr<br />
oder im Unterrohr integriert<br />
Reichweite: je nach Modus bis zu 100km<br />
Ladezeit: 80% in 2 1/2 Stunden, 100% in<br />
5 Stunden<br />
Lebensdauer: etwa 1000 Ladezyklen<br />
Gänge: Boost, Trail, Eco<br />
Motor: 2,8kg Gewicht; bis zu 25km/h; 70<br />
Nm Drehmoment; Schutzabdeckung<br />
Bordcomputer: Ladestand, eingestelltes<br />
Unterstützunglevel und Geschwindigkeit<br />
Schalten der Unterstützungsstufen und Gänge<br />
per Fingertipp ermöglicht. Die E7000-Reihe<br />
von Shimano bekommt zudem ein eigenes<br />
Display. Das System-Display SC-E7000 ist etwas<br />
kleiner als das des E8000, dennoch sehr<br />
übersichtlich und zeigt die wichtigsten Infos<br />
– von Unterstützungsmodus über Geschwindigkeit<br />
bis hin zum Akku-Ladezustand oder –<br />
bei Di2-Schaltsystemen – der gewählte Gang.<br />
Externe Geräte können mit einem neuen Wireless<br />
Modul via BTLE oder ANT angebunden<br />
werden, sodass auch auf kompatiblen GPS-<br />
Geräten oder dem Smartphone die Informationen<br />
angezeigt werden.<br />
Bedeutsamer aber sind die Reichweiten und<br />
Höhenmeter, die Shimano extra angibt und<br />
die mit den beiden Mittelmotoren und den<br />
dazu gehörigen Akkupacks zu erreichen sind.<br />
So lassen sich im Boost-Modus etwa 50 Kilometer<br />
zurücklegen beziehungsweise 400<br />
Höhenmeter überwinden. Im Trail-Level werden<br />
es dann schon 75 Kilometer oder 600 Höhenmeter.<br />
Die größte Reichweite hat der Akku<br />
natürlich im Öko-Modus. Laut Datenblatt sind<br />
dann bis zu 100 Kilometer möglich oder aber<br />
800 Höhenmeter.<br />
025
ALLES ELEKTRO<br />
ODER WAS?<br />
Text: Sabine Rist I Bilder: Hersteller, Bike & Co, Bike Exchange<br />
E-Bikes erobern die Fahrradwege der Republik täglich ein Stückchen mehr. Ganz<br />
nebenbei wächst auch der Markt an Zubehör speziell <strong>für</strong> E-Bikes und deren Fahrer.<br />
Wir stellen die wichtigsten E-Bike Zubehör- Kategorien kurz vor.<br />
026 PRODUKTE
SQlab 60x<br />
Beim SQlab 60x E-MTB-Sattel gibt es<br />
verschiedene Sattelbreiten. Während das<br />
Heck erhöht ist, kommt die Nase kurz und<br />
breit daher.<br />
Mehr Platz <strong>für</strong> Ersatzakku & Co<br />
Ein E-Bike fährt sich ohne viel Schweißvergießen,<br />
daher ist die Versuchung groß, nicht ganz<br />
so streng auf das Gewicht des Gepäcks zu achten<br />
und gelegentlich etwas mehr einzupacken.<br />
Es war daher nur eine Frage der Zeit, bis die<br />
Hersteller mit E-Bike-Taschen und -Rucksäcken<br />
um die Ecke kommen.<br />
Sofern sie fest und wackelfrei befestigt sind,<br />
spricht nichts dagegen, am E-Bike völlig normale<br />
Fahrradtaschen zu verwenden. Aber es<br />
gibt einige Sonderfälle:<br />
KLICKfix E-Adapter<br />
Lenkerkörbe und Lenkertaschen sind der sicherste<br />
Ort <strong>für</strong> deine Wertsachen, denn dort<br />
hast du sie immer im Blick. Bei den meisten E-<br />
Bikes sitzt aber vorne mittig das Display. Also<br />
dann eben kein Lenkerkorb? Doch, denn KLICKfix<br />
hat <strong>für</strong> seine Lenkerkörbe und -taschen besonders<br />
breite Klemmadapter entwickelt, die<br />
das Display umgreifen. Es gibt Adapter <strong>für</strong><br />
die Displays verschiedener Hersteller, die mit<br />
unterschiedlichen Taschen oder Körben des<br />
Klicksystems kompatibel sind. Und auch <strong>für</strong><br />
fest montierte Körbe wurden <strong>für</strong> <strong>2019</strong> Halterungen<br />
mit genug Platz <strong>für</strong> die E-Bike-Technik<br />
angekündigt.<br />
Dinge sicher am Fahrrad zu fixieren − da<strong>für</strong> ist<br />
KlickFix bekannt. Da das Smartphone bei mehr<br />
und mehr E-Bikes als Steuerungselement<br />
dient, musst du es am Lenker im Blick behalten.<br />
Damit es dort auch bleibt und nicht verloren<br />
geht oder bei starken Erschütterungen Schaden<br />
nimmt, gibt es die PhonePads Quad Mini<br />
oder Loop. Sie halten das Handy rutschfest<br />
an Ort und Stelle, Ladebuchsen und Bedienknöpfe<br />
bleiben frei. Bei der QUAD-Version ist<br />
eine Basis fest am Lenker montiert, in die die<br />
Handyhalterung einrastet. Die Loop-Halterung<br />
wird per Klettband am Lenker angebracht.<br />
Ortlieb E-Mate<br />
In eine ähnliche Richtung hat der altbekannte<br />
Fahrradtaschen-Hersteller Ortlieb gedacht.<br />
Die frisch auf der Eurobike 2018 vorgestellte<br />
E-Bike-Tasche bringt alles mit, was du von Ortlieb<br />
ohnehin schon kennst. Die Taschen sind<br />
wasserdicht, ewig haltbar, die Verschlüsse lassen<br />
sich kinderleicht bedienen und machen<br />
jahrelang alles mit. Mit Klips wird die Tasche<br />
am Gepäckträger befestigt. Zur E-Bike-Tasche<br />
wird die E-Mate durch eine gepolsterte Innentasche<br />
<strong>für</strong> deinen Akku und ein Innenfach<br />
<strong>für</strong> das Display. Dort sind die sensiblen Komponenten<br />
geschützt vor wahlweise Hitze, Käl-<br />
027
Selle Royal eZone<br />
Mit der kurzen Nase wird das Auf- und Absteigen<br />
erleichtert. Hinten ist der Sattel erhöht,<br />
um nicht nach hinten zu rutschen. Der stabile<br />
Griff hilft beim Transport.<br />
ABUS Pedelec-Helme<br />
Die Abus Helme Pedelec 1.1, 2.0 und 2.0 Ace<br />
im Urbanstyle erfüllen sämtliche Sicherheitsanforderungen.<br />
Außerdem bieten sie<br />
Lüftungssysteme, integrierte<br />
Regenhüllen,<br />
Rundum-Rücklicht,<br />
austauschbares<br />
Visier, et<br />
cetera.<br />
028 PRODUKTE
te, Erschütterungen und ganz nebenbei auch<br />
noch Diebstahl.<br />
Vaude E-Bracket<br />
Der Bike-Rucksack Bracket von Vaude ist ein<br />
alter Bekannter in der Bikeszene. Er ist ergonomisch<br />
geformt, damit er an einem gebeugten<br />
Rücken gut sitzt und optimal belüftet, damit<br />
du darunter nicht übermäßig schwitzt. Die<br />
Träger schränken deine Arme nicht ein… aber<br />
jetzt legt Vaude einen E-Bracket nach. Passform,<br />
Sitz, Qualität und Haltbarkeit – alles wie<br />
gewohnt ganz weit vorne im Feld der Fahrrad-<br />
Rucksäcke. Aber zusätzlich hat der E-Bike-<br />
Rucksack ein gefüttertes Fach <strong>für</strong> deinen Akku<br />
und das Ladekabel. Das Fach <strong>für</strong> den schweren<br />
Akku wurde ganz unten in den Rucksack<br />
integriert, so pulverisiert der Akku nicht deine<br />
Brotzeit, außerdem ist der Schwerpunkt des<br />
Rucksacks damit besonders rückenfreundlich.<br />
Am Bauchgurt ist ein Fach <strong>für</strong> das Display eingeplant,<br />
denn dort ist es bei Stürzen weniger<br />
bruchgefährdet.<br />
Brandneue Sättel <strong>für</strong> dein E-Bike<br />
Wir könnten diesen Abschnitt genauso beginnen<br />
wie einige davor. Sättel <strong>für</strong> E-Bikes?<br />
Braucht‘s das denn wirklich? Der Hintern des<br />
E-Bikers unterscheidet sich schließlich nicht<br />
wirklich von dem eines anderen Fahrradfahrers!<br />
Allgemein gilt: Der Sattel muss sich <strong>für</strong><br />
dich gut anfühlen, das steht an erster Stelle.<br />
Und wenn du am liebsten einen ganz normalen<br />
Sattel unter dem Allerwertesten hast, ist das<br />
in Ordnung. Aber die Hersteller haben sich bei<br />
der Entwicklung der E-Bike-Sättel so einiges<br />
gedacht, das wollen wir dir nicht vorenthalten.<br />
Selle Royal eZone<br />
Der Selle Royal eZone Sattel ist vor allem in<br />
seiner Form <strong>für</strong> E-Bikes ausgelegt. Die Nase ist<br />
kürzer, das erleichtert das Auf- und Absteigen.<br />
E-Bikes wiegen ja meist um die 25 Kilogramm,<br />
mitunter wird es etwas knifflig, das Fahrrad<br />
aufrecht zu halten, während du auf einem Bein<br />
balancierst. Das gilt vor allem dann, wenn du<br />
viel Gepäck aufgeladen hast und dein E-Bike<br />
einen Diamantrahmen hat. Eine verkürzte Sattelnase<br />
hilft hier weiter. Aber das ist noch nicht<br />
alles: Das hintere Ende des Sattels steigt leicht<br />
an, so rutscht du während der Fahrt nicht nach<br />
hinten. Ein stabiler Griff an der Rückseite macht<br />
es dir außerdem leichter, das schwere E-Bike<br />
durch die Gegend zu wuchten. Ansonsten ist<br />
der Sattel auf Vortrieb und absolute Kontrolle<br />
beim Beschleunigen getrimmt.<br />
Ergon SM E-Mountain Sport<br />
Auch der E-Bike-Sattel von Ergon SM E-Mountain<br />
Sport ist am Heck weit hinaufgezogen. Für<br />
029
Vaude E-Bracket<br />
Zu den bewährten Funktionen des E-Bracket<br />
gesellt sich ein gefüttertes Fach <strong>für</strong> Akku und<br />
Ladekabel und ein Fach <strong>für</strong> das Display am<br />
Bauchgurt.<br />
Ortlieb E-Mate<br />
Die E-Mate wird mit Klips am Gepäckträger<br />
befestigt und bietet eine gepolsterte Innentasche<br />
<strong>für</strong> den Akku und ein Innenfach <strong>für</strong><br />
das Display.<br />
einen Mountainbike-Sattel ist er recht weich<br />
gepolstert. Er soll so die Sitz-Passagen, die auf<br />
einem E-Mountainbike gerne etwas länger<br />
ausfallen, bequemer machen. Um möglichst<br />
viel Bewegungsfreiheit zu gewähren, ist die<br />
Sitzfläche schmal und flach.<br />
SQlab E-Bike Sättel<br />
Auch SQlab hat seine E-Bike-Sättel auf Geschwindigkeit<br />
ausgelegt. Du bekommst sie in<br />
verschiedenen Breiten, es gibt also <strong>für</strong> jede<br />
Anatomie das passende Modell. Auch beim<br />
SQlab 60x E-MTB-Sattel steigt das Heck an, die<br />
Nase dagegen ist kurz und breit – optimal <strong>für</strong><br />
E-Mountainbikes.<br />
E-Bike Helme: Perfekter Schutz <strong>für</strong> deinen<br />
Kopf<br />
Warum solltest du als E-Biker nicht einfach<br />
einen ganz normalen Helm tragen? Ganz einfach:<br />
Mit einem E-Bike bist du wahrscheinlich<br />
deutlich schneller unterwegs als nur mit Muskelkraft.<br />
Daher wirken bei einem Sturz noch<br />
stärkere Kräfte auf deinen Kopf. Die höhere<br />
030 PRODUKTE<br />
Geschwindigkeit steigert das Unfallpotential<br />
außerdem enorm. Gerade bei den ersten<br />
Versuchen auf dem E-Bike unterschätzen die<br />
Fahrer gerne die eigene Geschwindigkeit und<br />
den verlängerten Bremsweg. Wenn dann noch<br />
unaufmerksame Autofahrer unterwegs sind,<br />
die nicht damit rechnen, dass ein Fahrrad so<br />
schnell sein kann, sind Unfälle leider keine Seltenheit.<br />
E-Bike-Helme halten daher eben noch<br />
ein bisschen mehr aus als andere Fahrradhelme.<br />
Für normale E-Bikes gibt es in Deutschland<br />
übrigens keine ausdrückliche Helmpflicht, die<br />
Versicherungen behalten sich allerdings Leistungsminderungen<br />
vor, wenn ein Pedelecfahrer<br />
ohne geeigneten Helm verunglückt. Für die<br />
schnelleren S-Pedelecs gilt eine Helmpflicht!<br />
ABUS Pedelec-Helme<br />
Allen voran geht ABUS mit gleich drei verschiedenen<br />
Helmen speziell <strong>für</strong> E-Biker an den<br />
Start. Die Helme Pedelec 1.1, 2.0 und 2.0 Ace<br />
erfüllen sämtliche Sicherheitsanforderungen,<br />
denen sich ein Radfahrer im dichten Stadtver-
Cratoni Smartride<br />
Smarter, sicherer, komfortabler Helm mit<br />
vielen technischen Features, guter Belüftung,<br />
abnehmbarem Visier, Beleuchtung und<br />
Blinker, etc...<br />
kehr stellen muss. Optisch und in ihrer Konstruktion<br />
orientieren sich die Pedelec-Helme<br />
an Urban Helmen. Sie decken einen möglichst<br />
großen Teil des Schädels ab, aber ohne das Gesichtsfeld<br />
einzuschränken. Möglichst leichte,<br />
aber perfekt stoßabsorbierende Materialien<br />
und eine optimale Passform machen die ABUS-<br />
Helme zu unauffälligen Begleitern im Alltag.<br />
Bei vielen Fahrern ersetzt das E-Bike ein Auto,<br />
daher möchten sie unabhängig vom Wetter<br />
aufs Fahrrad steigen können. Die Pedelec-Helme<br />
bieten jede Menge Komfort, sie verfügen<br />
über Lüftungssysteme, die helfen, im Sommer<br />
einen kühlen Kopf zu bewahren. Integrierte<br />
Regenhüllen schützen vor Wetterkapriolen, ein<br />
breites Rundum-Rücklicht macht den Pedaleur<br />
sichtbar. Mückenschwärme oder Schneegestöber<br />
werden dank des austauschbaren Visiers<br />
effektiv von den Augen ferngehalten.<br />
Für Pedelecs oder S-Pedelecs:<br />
Der Uvex City 9<br />
Der neue Uvex City 9 Helm <strong>für</strong> E-Bikes und S-<br />
Pedelecs erfüllt nicht nur die Norm <strong>für</strong> Fahrradhelme,<br />
auch die strenge Verordnung <strong>für</strong> S-<br />
Pedelec-Helme wird erfüllt. Dabei fühlen sich<br />
die Helme aber an wie ganz normale Fahrradhelme.<br />
Mit nur 440 Gramm Gewicht sind<br />
sie leicht und das Belüftungssystem sorgt <strong>für</strong><br />
angenehmen Luftaustausch. Die Luftzufuhr<br />
kannst du über Schieber am Hinterkopf auf<br />
deine persönlichen Bedürfnisse einstellen.<br />
Mit einem Stellrad und verstellbaren Gurten<br />
kannst du den Helm an deinen Kopf anpassen.<br />
Reflektoren erhöhen deine Sichtbarkeit bei<br />
schlechtem Wetter oder im Dunkeln. Der Helm<br />
deckt große Teile des Schädels ab, die neuartige<br />
Materialkonstruktion verteilt einwirkende<br />
Stöße effizient über die gesamte Oberfläche.<br />
Cratoni Smartride<br />
Cratoni setzt mit dem neuen Smartride Helm<br />
voll auf Konnektivität <strong>für</strong> Pedelec-Fahrer. An<br />
dem Konzept eines smarten Helms haben sich<br />
schon einige Hersteller versucht, aber kaum<br />
einer hat es dabei so gut umgesetzt wie Cratoni.<br />
Denn beim Smartride ist wirklich alles<br />
dabei: eingebaute Beleuchtung und Blinker,<br />
Bluetooth Lautsprecher, Walkie-Talkie-Funktion,<br />
ein G-Sensor zur Crash-Erkennung mit<br />
integriertem Notfallkontakt, Cratoni App mit<br />
Musik-Player, Fitness- und Streckendaten, Blinkersteuerung<br />
et cetera sowie der dazu passenden<br />
Fernbedienung <strong>für</strong> den Lenker. Neben<br />
all diesen Features ist der Smartride auch ein<br />
richtig sicherer Helm. Die Pedelec-Norm NTA-<br />
8776 wird mit der Inmold-Konstruktion erfüllt,<br />
dazu kommen neun Ventilationsöffnungen,<br />
eine Gurtbandführung <strong>für</strong> einfaches Aufsetzen<br />
und ein abnehmbares Visier.<br />
031
032 TEST<br />
STARK IM KOMMEN: NEUN E-MOUNTAINBIKES IM TEST
E-BIKE STARS<br />
Text: Florian Storch I Bilder: Velototal, pixabay<br />
11 AKTUELLE<br />
E-BIKES IM TEST<br />
E-Bikes haben den Fahrradmarkt in den<br />
letzten Jahren deutlich aufgefrischt. Die aktuelle<br />
E-Bike-Generation bietet dem Kunden<br />
Räder <strong>für</strong> fast jeden Einsatzzweck, angefangen<br />
vom E-Cityrad übers E-MTB bis hin zum<br />
Lastenrad mit Motor. Grund genug <strong>für</strong> uns,<br />
spannenden Vertretern der Elektrozunft auf<br />
Profil und Stollen zu fühlen!<br />
033
Die große Typenvielfalt im Pedelec-Segment<br />
des Jahrgangs 2018 spiegelt zu einem guten<br />
Teil denn auch unser buntes Testfeld wider,<br />
bestehend aus drei E-Mountainbikes, zwei<br />
Trekkingbikes und vier Citybikes mit E-Motor.<br />
In punkto Preis rangiert das neunköpfige Testensemble<br />
von 2.599 Euro (Raleigh Kingston)<br />
bis 4.899 Euro (KTM Macina Lycan 272), was<br />
auf das mittlerweile sehr breit abgesteckte<br />
Preisniveau der aktuellen E-Bike-Modelle<br />
verweist, mit der sich sehr unterschiedliche<br />
Käuferansprüche und Preisvorstellungen berücksichtigen<br />
lassen.<br />
AKKU: INTEGRIERTE VS. EXTERNE LÖSUNG<br />
Einer der unübersehbaren Trends: Der Akku<br />
verschwindet diskret im Unterrohr, wie am<br />
Hercules und E-Touren-MTB von KTM der Fall.<br />
Das hebt in der Regel den Preis, sorgt allerdings<br />
freilich auch <strong>für</strong> einen eleganten Look.<br />
Ein nach wie vor nicht unerhebliches Argument<br />
<strong>für</strong> den extern am Unter- oder Sitzrohr<br />
des Rahmens platzierten Akku: Will man sein<br />
Rad zum Laden nicht in Wohnung oder Büro<br />
tragen (nicht jeder wohnt im ersten Stock!),<br />
ist ein außen am Rahmen montierter Energieträger<br />
zum Laden schneller demontiert und<br />
später wieder eingesetzt. Diese Möglichkeit<br />
gewinnt mit einem schweren E-Bike durchaus<br />
noch mal an Bedeutung. Fix abnehmen lassen<br />
sich die Akkus am Kellys, Univega, Centurion,<br />
Husqvarna, Bergamont, Raleigh und Qwic.<br />
VON STADT BIS GELÄNDE: E-BIKES FÜR VER-<br />
SCHIEDENE EINSATZGEBIETE<br />
Das klassische Trekkingrad-Konzept vom vielseitig<br />
nutzbaren Fahrrad verkörpern Hercules<br />
Edison Sport I und Centurion E-Fire Sport<br />
R2500. Zwei mit sportiver Verve beseelte E-<br />
Bikes, mit denen man gerne auf urbane Streifzüge<br />
oder ausgedehnte Wochenendtouren<br />
geht – und zu denen die schubfreudig-kräftigen<br />
Motoren Shimano Steps E-8000 (Hercules)<br />
und Bosch Performance Line CX (Centurion)<br />
mit hohem maximalen Drehmoment<br />
prima passen. Lange, zähe Steigungen? Nicht<br />
hier. Sehr komfortorientiert und vollausgestattet<br />
daher kommen die E-Cityräder von<br />
Bergamont, Pedelec-Newcomer Husqvarna<br />
und der Traditionsmarke Raleigh. Ihnen gemein:<br />
ein Alu-Tiefeinsteiger rahmen <strong>für</strong> den<br />
bequemen Auf- und Abstieg sowie ein harmonisch<br />
unterstützender, nicht zu sportiv-dynamischer<br />
E-Antrieb. Hierbei arbeitet der Bosch<br />
Active Line Plus im Bergamont und Raleigh,<br />
der Shimano Steps E-6000 verleiht im Husq-<br />
034 TEST
varna frischen Schwung. Erfreuliches Ergebnis<br />
des Testbetriebs: Kein Tiefeinsteigerrad<br />
kämpfte mit Rahmen-/Lenkerflattern, entsprechend<br />
souverän ließen sich die Stadtspezialisten<br />
fahren. Ebenfalls <strong>für</strong>s urbane Umfeld<br />
konzipiert, geht das Qwic an den Start. Das<br />
einzige S-Pedelec des Testfelds darf seinen<br />
Fahrer per Heckmotor bis zu einem Tempo<br />
von 45 km/h unterstützen.<br />
Dem Kunden steht der Sinn nach fahrtechnischen<br />
Herausforderungen abseits befestigter<br />
Wege, mit aufregenden Up- und Downhills?<br />
In den beiden All-Mountain-Fullys von Kellys<br />
und Univega – beide mit 140-mm-Fahrwerk<br />
auch <strong>für</strong> grobes Geläuf bestens gerüstet<br />
– sowie dem E-Tourenfully von KTM<br />
findet er gleichgesinnte Partner. Klar, dass in<br />
diesen drei sportlich geprägten Rädern die<br />
kraftvollsten Antriebe von Bosch respektive<br />
Shimano satten Vortrieb generieren.<br />
STICHWORT REICHWEITE<br />
E-Bikes und verlässliche Angaben zur Reichweite?<br />
Das ist so eine Sache, denn erfahrungsgemäß<br />
dürfen diese Herstellerangaben<br />
nur als wirklich sehr grober Richtwert betrachtet<br />
werden. Insbesondere beim Mountainbike<br />
nämlich, das ja oft mit hoher Intensität<br />
gefahren wird, beeinflussen einige<br />
Faktoren jenseits der zurückgelegten Kilometer<br />
die tatsächliche Reichweite. Wieviel<br />
wiegt der Fahrer? Wie höhenmetergesättigt<br />
ist das Gelände, wie ist sein Untergrund beschaffen?<br />
In welchem Modus ist der Fahrer<br />
meist unterwegs, um auch steile Geländerampen<br />
flüssig fahren zu können? Als grobe<br />
Faustregel <strong>für</strong>s Mountainbike kann daher<br />
gelten: Mehrstündige Ausfahrten bis Halbtagestouren<br />
lassen sich mit einem Akku fahren,<br />
<strong>für</strong> Ganz tagestouren braucht man einen<br />
Zweitakku. Bei weitem nicht jedes E-MTB<br />
am Markt allerdings bietet dem Fahrer auch<br />
die Möglichkeit, am Rahmen einen weiteren<br />
Akku anzubringen, der dann beispielsweise<br />
auf ausgedehnten Alpentouren Schubreserven<br />
bereitstellt. Die Lösung kann dann ein<br />
E-Bike-spezifischer Bikerucksack sein, in dem<br />
sich der Ersatzakku sicher transportieren lässt<br />
(Bsp.: Ergon). Eine echte Option also <strong>für</strong> unsere<br />
Testprobanden von Kellys, Univega und<br />
KTM, die sich nur mit einem Akku betreiben<br />
lassen, um einen vollen Tag Trailaction fernab<br />
von einer Stromversorgung zu genießen.<br />
Vorausgesetzt, die körpereigenen Reserven<br />
sind dazu auch vorhanden …<br />
035
QWIC PERFORMANCE RD10<br />
VIDEO<br />
036 TEST<br />
MEHR UNTER WWW.QWIC.DE
Schon seit 2006 entstehen bei Qwic in Amsterdam<br />
Fahrräder mit Motorunterstützung. Unser<br />
S-Pedelec-Testrad RD10 Speed ist Teil der<br />
sportlichen Performance-Linie. Das „Speed“ im<br />
Namen signalisiert es bereits: Der Direct-Drive-<br />
Heckmotor (maximales Drehmoment: 45 Nm)<br />
unterstützt den Fahrer bis zu 45 km/h. Dazu<br />
kombiniert Qwic einen Alurahmen mit markantem<br />
Look: Schön flächig profiliert sind dabei<br />
Sitz- und Unterrohr, die Rohre im Smooth-Welding-Verfahren<br />
verbunden, was eine elegante<br />
Gesamtoptik hervorbringt. Auf dem Unterrohr<br />
findet der ab Werk verbaute 525-Wh-Akku<br />
Platz. Der optional erhältliche, leistungsstärkere<br />
735-Wh-Akku soll die Reichweite auf bis zu 200<br />
km erweitern. Am großen, übersichtlichen Display<br />
liest man Werte wie Batteriestand und aktuelle<br />
Geschwindigkeit einfach ab, wählt obendrein<br />
aus vier Unterstützungsmodi. Stichwort<br />
Gangwechsel: Diese übernimmt die 10-fach-<br />
SLX-Kettenschaltung von Shimano, mit einer<br />
Gesamtübersetzung von 290%. Wer das Qwic als<br />
Pendlerrad nutzt und es mit Tempo über Kopfsteinpflaster<br />
und schlechte Straßen bewegt,<br />
dürfte Luftfederung und Pannensicherheit der<br />
voluminösen Big-Apple-Pneus von Schwalbe zu<br />
schätzen wissen.<br />
Im Testbetrieb stellten die Schwalbe-Reifen in<br />
Kombination mit der Suntour-Federgabel tatsächlich<br />
besten Komfort bereit. Obgleich zu kurz<br />
geraten, begeistern die Schutzbleche mittels ihrer<br />
Robustheit. Der Hecknabenmotor schiebt im<br />
Flachen und bergab gut an, so dass der Fahrer<br />
die angedachte Geschwindigkeit von 45 km/h<br />
mit Motorunterstützung erreicht. Bergauf indes<br />
muss man ab etwa 10 % Steigung deutliche<br />
Tempoeinbußen in Kauf nehmen. Der Motor<br />
leistet dann keine ausreichend effektive Unterstützung<br />
mehr, das Tempo fällt häufig auf etwa<br />
30 km/h. Allgemein bewegt man das Qwic meist<br />
im Maximalbereich des Motors, weshalb eventuell<br />
eine Anpassung der Drehmomentkurve an<br />
schwerere und trainierte Fahrer sinnvoll wäre.<br />
Qwic legt das RD10 nur in einer Rahmengröße<br />
auf, die sich nur <strong>für</strong> Fahrer ab 1,75 m Körpergröße<br />
eignet. Aufgrund des hohen Gewichts (29,7<br />
kg) fällt das Fahren ohne Motor schwer. Top hingegen:<br />
die Bremsverzögerung der Magura-MT5-<br />
Scheibenbremsen, das Bremslicht, die helle Supernova-Frontleuchte<br />
und der bequeme Sattel.<br />
FAZIT: Extravagantes, auf Flach- und Bergabpassagen<br />
schnelles S-Pedelec <strong>für</strong> die Stadt und<br />
einfache Touren. Bergauf fehlt es etwas an Motorpower.<br />
TECHNIK<br />
Preis: 3599.-/3.999 Euro (525/735 Wh-Akku)<br />
Gewicht: inkl. 735 Wh Batterie: 29,7 kg<br />
Rahmengrößen: One Size<br />
Farbe: Steel Blue/Dutch Orange<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Beleuchtung: Supernova E3<br />
Bremsen: Magura MT-5e<br />
Schaltung: Shimano SLX 10 Kettenschaltung<br />
Vorbau: A-Head; Sportlenker<br />
Laufräder: Naben: Formula DC 711/ DHT-148S<br />
Felge: Light Bicycle Carbon<br />
Reifen: Schwalbe Big Apple<br />
ANBAUTEILE:<br />
Steuersatz: FSA Orbit<br />
Lenker: Carbon<br />
Vorbau: Kalloy Alu<br />
Stütze: Carbon<br />
Sattel: Ergon SM30<br />
ANTRIEB:<br />
Motor: QWIC Direct Drive<br />
Motortyp: 45 Nm Heckmotor powered by Brose<br />
Drehmomentsensor<br />
Batterie: Downtube Aluminium<br />
Display: QWIC LCD digital mit 4 Fahrmodi und USB<br />
037
RALEIGH KINGSTON 8R<br />
VIDEO<br />
038 TEST<br />
MEHR UNTER WWW.RALEIGH-BIKES.DE
Konsequent in zeitloses Schwarz kleidet<br />
Raleigh sein E-Cityrad Kingston auf 28“-Laufrädern<br />
und lässt damit, typisch britisch, in Sachen<br />
Stil nichts anbrennen. Das Rahmendesign<br />
ist dabei so schlicht wie funktionell gehalten,<br />
erlaubt per tiefem und breitem Durchstieg das<br />
einfache Auf- und Absteigen aufs Rad. Harmonisch<br />
ins Gesamtbild fügt sich der Active-Plus-<br />
Motor (max. Drehmoment: 50 Nm) von Bosch,<br />
mit Energie versorgt über den vor dem Sitzrohr<br />
montierten Powerpack-500-Akku. Schaltungsseitig<br />
vertraut Raleigh auf die Shimano-<br />
Nexus-Nabenschaltung in 8-Gang-Ausführung<br />
mit integrierter Rücktrittbremse. Verstärkung<br />
bekommt diese von der hydraulischen Magura-<br />
Felgenbremse an Vorder- und Hinterrad. Schön<br />
gelöst haben die Raleigh-Entwickler dabei das<br />
Thema Leitungsverlegung: Die Bremsleitung<br />
zur Hinterradbremse läuft geschützt im Rahmeninneren,<br />
sieht erst wieder auf Höhe der<br />
Bremse Tageslicht. Auf bestmöglichen Komfort<br />
zielt man bei Raleigh in Gestalt der ergonomischen<br />
Ergon-Griffe und des weit nach hinten<br />
geformten Lenkers. Die Federstütze und der<br />
extrabreite Sattel von Selle Bassano sollen<br />
Fahrbahnstöße effektiv filtern. Durchdacht und<br />
praxisgerecht präsentiert sich auch die weitere<br />
Ausstattung, darunter: Schwalbe-Marathon-<br />
Reifen (47 mm), das lange Frontschutzblech <strong>für</strong><br />
effektiven Nässeschutz und das Axa-Rahmenschloss,<br />
das schlüsselgleich zum Akku ist – top!<br />
Im Fahrtest bringt der Active-Plus-Motor von<br />
Bosch den Radler mit konstant-harmonischem<br />
Schub rasch auf Tempo, so dass auch etwas<br />
steilere Stücke leicht gemeistert werden. Dazu<br />
passen agiles Handling und Wendigkeit des<br />
Raleigh, wovon man im engen Straßengewirr<br />
der Stadt profitiert. Top: Das Rad bleibt auch<br />
bei flottem Tempo stets sicher in der Spur, ein<br />
Lenkerflattern infolge mangelnder Steifigkeit<br />
kennt es nicht – klasse! Ein Verdienst sicherlich<br />
auch der Akkuposition, die einen tiefen<br />
Schwerpunkt fördert, ein Aufschaukeln verhindert.<br />
Der komfortable Sattel sowie die prima<br />
in der Hand liegenden Griffe dämpfen Kopfsteinpflaster<br />
und schlechten Straßenbelag. Die<br />
8-Gang-Nabenschaltung von Shimano arbeitet<br />
zuverlässig, sollte allerdings nicht zu sportlich<br />
genutzt, will heißen, unter Volllast geschaltet<br />
werden.<br />
FAZIT: Top E-Cityrad <strong>für</strong> alle Altersgruppen<br />
mit sehr funktioneller Ausstattung. Die<br />
8-Gang-Nabenschaltung erfordert gut getimte<br />
Schaltmanöver.<br />
TECHNIK<br />
Preis: Rad 2599,- Euro<br />
Gewicht: 24,5 kg<br />
Rahmengrößen: S/45, M/50, L/55, XL/60<br />
Farbe: Magicblack matt<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Gabel: SR-Suntour CR-8V einstellbar<br />
Schaltung: 8-G Shimano Nexus<br />
Kurbel: Concept<br />
Bremsen: Hydraulische Felgenbremse Magura HS11Hebel<br />
Licht: Herrmans H-Black MR8; LED/ H-Trace, LED<br />
Bereifung: Schwalbe Marathon<br />
Felge:Concept EX<br />
Naben v/h: Shimano T610 QR/Shimano Nexus, 8-Gang<br />
ANBAUTEILE:<br />
Lenker/Griffe: Concept EX Metrostyle/ Ergon<br />
Vorbau: Alu, verstellbar<br />
Sattel: Selle Volare Bassano<br />
Pedal: Comfort Alu<br />
Sattelstütze: Post<strong>modern</strong>e (Patent), gefedert<br />
Schloss: Axa<br />
Gepäckträger: Racktime<br />
ANTRIEB:<br />
Motor: Bosch Active Line Plus<br />
Batterie: Bosch PowerPack 500<br />
Display: Bosch<br />
039
BERGAMONT E-HORIZON N8<br />
VIDEO<br />
MEHR UNTER WWW.BERGAMONT.DE<br />
040 TEST
Ein wertig gearbeiteter Alu-Tiefeinsteigerrahmen<br />
bildet die grundsolide Basis des E-<br />
Horizon N8 FH 500 Wave. Der Namenszusatz<br />
„500“ verweist auf Akku- und Antriebstechnik<br />
des hanseatischen E-City- und leichten Trekkingbikes.<br />
Das mit maximal 50 Nm Drehmoment<br />
unterstützende Bosch-Aggregat Active<br />
Plus wird vom elegant vor dem Sitzrohr angebrachten<br />
Bosch-Powerpack-500-Akku (500<br />
Wh) mit Energie versorgt. Über die oberhalb<br />
des Tretlagers platzierte, leicht zugängliche<br />
Ladebuchse betankt der Fahrer den Akku<br />
bequem. Bonus des extern montierten Energieträgers:<br />
Alternativ lässt er sich fix abnehmen,<br />
kann so etwa in der Wohnung geladen<br />
werden. Optimal ins elegante Erscheinungsbild<br />
des E-Horizon fügen sich die 8-fach-Nabenschaltung<br />
Shimano Nexus und die Zuginnenverlegung.<br />
Kopfsteinpflaster, ruppige<br />
Feldwege und andere Störfaktoren bekämpft<br />
die Rock-Shox-Federgabel mit ihren satten<br />
63 mm Federweg, unterstützt von recht breiten<br />
40-mm-Schwalbe-Pneus. Eine gefederte<br />
Sattelstütze als Ergänzung, und man hätte<br />
quasi ein Komfort-Nonplusultra. Bereits im<br />
ersten Anstieg sorgt das E-Horizon <strong>für</strong> einen<br />
Aha-Effekt: Kraftvoll-harmonisch schiebt der<br />
E-Motor von Bosch, und er tut das quasi absolut<br />
lautlos. Die Verzückung darüber reißt<br />
auch im weiteren Testbetrieb nicht ab, begeistert<br />
dieses elegante E-Cityrad doch mit tollem<br />
Handling – Resultat des tief platzierten<br />
Akkus, der <strong>für</strong> einen günstigen Schwerpunkt<br />
des Bikes sorgt. Die Kombination aus tiefer<br />
Akkuposition und voluminösem Lenkkopf ermöglicht<br />
einen absolut flatterfreien Rahmen<br />
– top! Die Shimano-Bremsen arbeiten zuverlässig,<br />
wobei die Bremsgriffe <strong>für</strong> ein Citybike<br />
etwas zu kurz gewählt sind – sie erfordern<br />
deshalb mehr Fingerspitzengefühl. Mit rund<br />
25 Kilo ist das Rad kein Leichtgewicht (auch<br />
wegen der Schaltnabe), allerdings macht das<br />
der dynamische Charakter des E-Horizon im<br />
Fahreinsatz fast vollkommen vergessen. Denn<br />
das Rad ist ein sehr flotter und agiler E-Stadtflitzer,<br />
der dank starkem Active-Plus-Motor<br />
von Bosch auch zu langen Strecken in Stadt<br />
und Umgebung einlädt. Dank komfortabler<br />
Rock-Shox-Gabel ist das E-Horizon auch Feldoder<br />
sanften Waldwegen nicht abgeneigt.<br />
FAZIT: Ein ideales Tiefeinsteigerrad. Die<br />
Montage des Akkus vor dem Sattelrohr und<br />
die Gestaltung des Steuerrohres beseitigen<br />
jegliches Lenkerflattern.<br />
TECHNIK<br />
Preis: 2799,- Euro<br />
Gewicht: 25 kg<br />
Rahmengrößen: 44 cm, 48/52/56 cm<br />
Farbe: black/dark silver/red (matt)<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Federgabel: Rock Shox Paragon Silver, 1 1/8“, 63mm, Lockout<br />
Schaltung: Shimano Nexus, SL-8S31, 8-fach, Drehgriffe<br />
Kurbel: BGM Pro, 38t<br />
Bremsen:Shimano BR-M315, hydraulische Scheibenbremse,<br />
SM-RT10 Rotor: 180/160 mm<br />
Bereifung: Schwalbe Energizer Plus, Reflex-Streifen, 40-622<br />
Felge: Mach-1<br />
Naben: V: Shimano HB-M3050, Center Lock, Disc, Schnellspanner,<br />
H: Shimano Nexus, SG-C6001-8, Freilauf<br />
ANBAUTEILE:<br />
Lenker: BGM Pro, Riser Lenker<br />
Vorbau: BGM E-Bike<br />
Sattel: Selle Royal Lookin Basic<br />
Sattelstütze: BGM Pro<br />
ANTRIEB:<br />
Motor: Bosch Drive Unit Active Line Plus,<br />
250W, 36V, max. 25 km/h<br />
Akku: Bosch 36 V Li Ion, 500 Wh,<br />
Display: Bosch Intuvia<br />
041
HUSQVARNA GC6<br />
VIDEO<br />
042 TEST<br />
MEHR UNTER WWW.HUSQVARNA-BICYCLES.COM
Mit Husqvarna betritt eine neue E-Bikemarke<br />
die Arena im Kampf um des Kunden Gunst. Und<br />
das mit ambitioniertem Portfolio: Cross- und<br />
Cityräder, Trekkingbikes sowie Mountainbikes<br />
mit E-Antrieb baut Husqvarna <strong>für</strong> unterschiedliche<br />
Bedürfnisse. Die GC-Citybikes wurde dabei<br />
konsequent auf die Anforderungen in der<br />
Stadt konzipiert. Alle Modelle basieren auf<br />
einem Aluminiumrahmen <strong>für</strong> 28“-Laufräder.<br />
Am GC6 (zweithöchstes Modell der Baureihe)<br />
finden sich neben einem komfortorientierten<br />
Sattel, ergonomischen Flügelgriffen und einer<br />
Klingel auch Radschützer, Heckträger sowie<br />
großzügig dimensionierte 47-mm-Schwalbe-<br />
Pneus. Für Komfort am Vorderrad soll die Suntour-Federgabel<br />
bürgen. Das Fundament des<br />
Gran City 6 bildet der adrette, schwarz-weiße<br />
Alurahmen, in den Husqvarna den Steps-E-<br />
6000-Antrieb von Shimano elegant integriert<br />
hat. Letzterer arbeitet mit der elektronischen<br />
8-Gang-Nabenschaltung Shimano Nexus 8<br />
Di2 zusammen. Die Automatikschaltung legt<br />
der Fahrsituation entsprechend selbstständig<br />
den richtigen Gang ein.<br />
Im Testbetrieb begeisterte der gewohnt kraftvolle,<br />
harmonische Schub des Shimano-Steps-<br />
Antriebs ebenso wie die Automatikschaltung.<br />
Einfach nur pures Fahren in Stadt und Umland<br />
genießen? Dank der automatisch und präzise<br />
eingelegten Gänge ist das am Volant des<br />
Husqvarna tatsächlich möglich. Dabei steigen<br />
Schalt- und Fahrkomfort nicht zuletzt <strong>für</strong><br />
„Schaltfaule“ beträchtlich. Einziges Manko: Im<br />
Anstieg kommt die Automatikschaltung kurzzeitig<br />
ins „Stottern“. Variiert bergauf der Pedaldruck<br />
häufig, schaltet die Automatik etwas<br />
unentschlossen zwischen nächst kleinerem<br />
und größerem Gang hin und her. Da hilft nur,<br />
kurze Zeit manuell in einen leichteren Gang<br />
zu schalten. Der satte, stets kontrolliert einsetzende<br />
Motorschub des Shimano-6000er-<br />
Motors (max. Drehmoment: 50 Nm) begeisterte.<br />
Jenseits des Antriebs gefiel der entspannte<br />
Geradeauslauf des GC6 (Resultat des langen<br />
Radstands), der auch bei höherem Tempo viel<br />
Fahrsicherheit verleiht. Ferner generieren Federgabel,<br />
Sattel, Federstütze und ergonomische<br />
Griffe <strong>für</strong> spürbaren Fahrkomfort. Top <strong>für</strong><br />
den Stadteinsatz sind das Rahmenschloss und<br />
das gute Frontlicht.<br />
FAZIT: Sehr funktionelles E-Citybike mit top<br />
Shimano-Motor, das in Verbindung mit der<br />
meist leichtgängigen Shimano-Automatikschaltung<br />
Fahren auf einem neuen Genussniveau<br />
erlaubt.<br />
TECHNIK<br />
Preis: 2999,- Euro<br />
Gewicht: 25,5 kg<br />
Rahmengrößen: 50cm/54cm<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Rahmen: Alu Tiefeinsteiger<br />
Gabel: Suntour NEX-E25, 50mm<br />
Schaltung: Shimano Nexus 8 Nabenschaltung DI2 Automatik, 8<br />
Gänge<br />
Vorbau: verstellbar<br />
Bremsen: SHIMANO Altus M315 Set, 180mm/160mm<br />
Bereifung: Schwalbe Delta Cruiser Plus 47-622<br />
Felgen: Alex Rims<br />
ANBAUTEILE:<br />
Lenker: Husqvarna<br />
Beleuchtung: AXA Blueline<br />
Vorbau: verstellbar<br />
Griffe: ergonomisch<br />
Sattel: Husqvarna<br />
Pedal: Alu<br />
Sattelstütze: Husqvarna gefedert, 30,9 mm<br />
ANTRIEB:<br />
SHIMANO Steps / Battery Capacity 504Wh<br />
043
HERCULES EDISON SPORT 1<br />
VIDEO<br />
044 TEST<br />
MEHR UNTER WWW.HERCULES-BIKES.DE
Das Edison Sport I zeigt, wie elegant ein Pedelec<br />
im Jahr 2018 aussehen kann. Der Shimano-Akku<br />
verschwindet im Alu-Unterrohr und<br />
der blaue Motor-/Akkuschutz kontrastiert den<br />
schwarzen Rahmen gekonnt. Optisch harmonisch<br />
schließt der bewährte Shimano-Steps-<br />
Mittelmotor an den Akku an und erzeugt auf<br />
diese Weise ein harmonisches Erscheinungsbild.<br />
Das 28“-E-Trekkingrad hat Hercules<br />
durchaus sportlich gedacht. Und so arbeitet<br />
im Edison Sport I mit dem E-8000-Modell der<br />
kräftigere der beiden Shimano-Motoren mit 70<br />
Nm Drehmoment, konzipiert <strong>für</strong>s Mountainbike-Segment.<br />
Praxis-gerecht und Trekkingrad<br />
spezifisch fällt die weitere Ausstattung aus.<br />
Für Komfort auf holprigen Schotterpisten oder<br />
schlechten Radwegen kommt eine Suntour-<br />
Federgabel zum Einsatz. Bei Dunkelheit leuchtet<br />
das Herrmans-Frontlicht den Weg nach<br />
Hause. Elegant in den Gepäckträger integriert<br />
ist dabei das LED-Rücklicht. Auch die Montagequalität<br />
kann sich sehen lassen: So sind<br />
alle Leitungen <strong>für</strong> die Beleuchtung gut befestigt.<br />
Während Wochenendtouren profitiert der<br />
Fahrer von der Möglichkeit, zwei Trinkflaschen<br />
am Rahmen anbringen zu können – top! Apropos<br />
Rahmen: Per demontierbarem Ausfallende<br />
kann das Rad alternativ mit Riemenantrieb<br />
oder Nabenschaltung ausgestattet werden.<br />
Auch mit klassischem Kettenantrieb und<br />
10-Gang-Schaltung von Shimano funktioniert<br />
das Hercules im harmonischen Zusammenspiel<br />
mit dem kraftvoll-drehfreudigen Steps-<br />
E-8000-Antrieb auf hohem Niveau. Auch hier<br />
erweist sich der Eco-Modus als angenehm<br />
verbrauchsarm. Das Hercules gefällt obendrein<br />
mit ruhigem Geradeauslauf und hoher<br />
Rahmensteifigkeit. Letztere ist Verdienst überlegter<br />
Details wie der 15-mm-Vorderradsteckachse.<br />
Der überdurchschnittlich bequeme, gut<br />
dämpfende Sattel und die ergonomischen<br />
Griffe, beide von Ergon, garantieren Fahrspaß<br />
und sorgen <strong>für</strong> lange Verweildauer auf dem<br />
Rad. Kritikpunkt am Hercules, das auf langen<br />
Touringausfahrten ebenso überzeugt wie im<br />
Cityeinsatz: Dem hellen Frontlicht fehlt ein<br />
Ein-/Ausschalter, weshalb nur über das Displaymenü<br />
das Blinklicht aktiviert werden kann.<br />
Zum Umschalten auf Dauerlicht ist gar die E-<br />
Tube-App von Shimano nötig – zu umständlich!<br />
FAZIT: In Summe ein hochwertiges, durchdachtes<br />
E-Tourenrad mit sportlich-flottem<br />
Charakter und top Motor <strong>für</strong> Fahrspaß auf<br />
langen Strecken. Kleines Manko: der fehlende<br />
An-/Ausschalter des Frontlichts.<br />
TECHNIK<br />
Preis: 3999,- Euro<br />
Gewicht: 26,6 kg<br />
Rahmengrößen: Herren: 49, 53, 57, 61 cm,<br />
Trapez: 45, 49, 53, 57 cm<br />
Farbe: schwarzmatt/blau<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Federgabel: SR Suntour NEX-E25, mit hydraulischem Lockout,<br />
Schaltung: Shimano Deore 10-Gang<br />
Kurbel: Shimano Deore<br />
Bremsen: Shimano M315, hydraulische Scheibenbremse<br />
Bereifung: Schwalbe Energizer<br />
Naben: Shimano Deore<br />
ANBAUTEILE:<br />
Beleuchtung: Herrmans H-Black Pro LED, bis zu 100 Lux / 230<br />
Lumen; Rücklicht: LED, im Gepäckträger integriert<br />
Lenker: Kalloy<br />
Vorbau: BGM E-Bike<br />
Sattel: Ergon<br />
Sattelstütze: Kalloy<br />
Gepäckträger: I-Rack, Aluminium,<br />
ANTRIEB:<br />
Motor: Shimano Steps E-8000 Mittelmotor, 250 W, Freilauf<br />
Akku: 504 Wh, integriert<br />
Display: Shimano SC-E8000<br />
045
CENTURION E-FIRE SPORT R2500<br />
VIDEO<br />
046 TEST<br />
MEHR UNTER WWW.CENTURION.DE
Seitenständer, voluminöse 28“ x 2.0“-Schwalbe-Bereifung<br />
und Rahmenschloss – damit ist<br />
der Fahrer des E-Fire Sport R2500 bestens<br />
<strong>für</strong> Stadt und Alltagsleben gerüstet. Abends<br />
noch per Fahrrad einen kleinen Einkauf tätigen?<br />
Warum nicht, schließlich lassen sich<br />
am elegant ins Rahmendesign integrierten<br />
Gepäckträger flugs zwei Gepäcktaschen einhängen,<br />
beleuchtet die wertige Axa-/Trelock-<br />
Lichtanlage zuverlässig den Heimweg. Die<br />
morgendliche Pendlerfahrt nach Belieben<br />
unterstützen und verkürzen lässt sich am<br />
Centurion-E-City-/Trekkingbike dann mittels<br />
des sportlich-kraftvollen Performance-CX-<br />
Mittelmotors von Bosch, der mit maximal 75<br />
Nm Drehmoment anschiebt. Dazu kombiniert<br />
Centurion einen 1 x 11-fach-Antrieb, der sich<br />
aus Shimano-XT-/SLX- (Schaltwerk, Schalthebel)<br />
und Sram-Parts (11-42er-Kassette, Kette)<br />
zusammensetzt. Sinnvoll <strong>für</strong> den ganzjährigen<br />
Alltagsbetrieb sind außerdem die verbauten<br />
Schutzbleche und der Kettenschutz, der Dreck<br />
und Öl vom Hosenbein fern halten soll. Apropos<br />
Schmutz: Damit er die Züge gar nicht erst<br />
erreichen kann, laufen diese im Rahmeninneren.<br />
Asphaltdschungel ade? Damit die Fahrt<br />
über ruppigere Feld- und Radwege schön entspannt<br />
bleibt, wirkt die Suntour-NCX-D-Air-<br />
Gabel am Vorderrad Fahrbahnstößen mit 63<br />
mm Federweg entgegen.<br />
Und tatsächlich genießt der Pedaleur am Volant<br />
des schwäbischen City-/Trekkingflitzers<br />
dank feinfühliger Federgabel und voluminöser<br />
Marathon-GT-Touringreifen von Schwalbe<br />
(28“ x 2.0“) viel Fahrkomfort. Mit gut ausbalancierter<br />
Geometrie macht das Rad in jeder<br />
Fahrsituation Spaß, überzeugt dabei mit neutralem<br />
Fahrverhalten. Streifzüge durch die City<br />
oder längere Wochenendtour? Im Sattel des<br />
Centurion kein Problem. Einmal mehr begeistert<br />
die Schubkraft des Bosch-Motors, so dass<br />
sich selbst fiese Asphaltrampen zügig abflachen<br />
lassen. Am sonst leisen Rad, störte der<br />
recht laute Motor. Positiv hervorzuheben sind<br />
hingegen die Top-Schweißnähte, die wirksame<br />
Schutzabdeckung <strong>für</strong> den Motor und die<br />
stabil gefestigten Schutzbleche. Stichwort<br />
stabil: Die verbauten Procraft-Parts wie Lenker<br />
und Vorbau fallen besonders robust und<br />
hochwertig aus. Einzig der Ständer ist von<br />
minderer Qualität.<br />
FAZIT: Vielseitig einsetzbar, komfortabel und<br />
gutmütig im Fahrverhalten – das E-Fire Sport<br />
R2500 ist ein sehr gutes E-City-/Trekkingrad<br />
<strong>für</strong> den täglichen, intensiven Einsatz.<br />
TECHNIK<br />
Preis: 3199,- Euro<br />
Gewicht: 23,8 kg<br />
Rahmengrößen: 43 cm , 48 cm, 53 cm, 58 cm<br />
Farbe: matt schwarz (weiß/grau/grün)<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Gabel: SR Suntour NCX-D Air, Remote Lockout, 63 mm<br />
Schaltung: Shimano Deore XT 11sGS<br />
Kurbel: FSA Metropolis AL-8, 17T<br />
Bremsen: Shimano BR-M395 Hebel: Shimano BL-M425<br />
Licht: AXA Blueline 30 Lux/Trelock duo Flat Signal<br />
Reifen: Schwalbe Marathon GT 2.0“<br />
Felge: Procraft Pro<br />
Naben vorne/hinten: Shimano SLX, QR, CL<br />
ANBAUTEILE:<br />
Steuersatz: FSA NO.55E/bb-410-SL<br />
Lenker, Griffe, Vorbau, Sattel, -stütze u. -klemme,<br />
Parkstütze: alle Procraft<br />
Gepäckträger: Centurion E-Trekking<br />
Schutzblech: Curana 55 mm -Trekking<br />
ANTRIEB:<br />
Motor: Bosch Performance Line CX<br />
Batterie: Bosch PowerPack 500 Wh<br />
Display: Bosch Intuvia E8000<br />
047
CORRATEC LIFE S<br />
VIDEO<br />
048 TEST<br />
MEHR UNTER WWW.CORRATEC.COM
Kompakte Fahrräder haben seit der Boomzeit<br />
der Klappräder stets nur ein Nischendasein<br />
geführt. Mit dem neuen Life S ist es der<br />
Raublinger Bike-Schmiede Corratec aber nun<br />
gelungen, ein vielseitiges Kompaktbike mit<br />
richtigem „Pfiff“ und besonderen Vorzügen auf<br />
die dicken Räder zu stellen. Dabei hat Corratec<br />
mit seinem außergewöhnlichen Life S dieses<br />
Jahr beim Handel schon „alle Ziele übertroffen“,<br />
betont Günther Schoberth-Schwingenstein<br />
aus der Führungsriege von Corratec.<br />
An diesem Flitzer beflügeln nicht nur die vielen<br />
möglichen Farbkombis die Phantasie der<br />
Kunden. Das flotte Life S ist mit seinen voluminösen<br />
Reifen gezielt <strong>für</strong> angenehmes und<br />
sicheres Fahren in der City konzipiert. Dazu<br />
wurde der spezifische One-Size-Rahmen entwickelt,<br />
der sich <strong>für</strong> alle Personen von 1,55 bis<br />
2,03 Meter Körpergröße eignet. Dieser Rahmen<br />
ermöglicht, dass der Pilot – oder die Pilotin – in<br />
der Stadt ohne viel lästiges Auf- und Absteigen<br />
durch den Stop-and-Go-Verkehr kommt. Dem<br />
flachen Sitzrohrwinkel ist es zu verdanken, dass<br />
der Fahrer problemlos an jeder Ampel stehen<br />
bleiben kann, ohne absteigen zu müssen. Aufgrund<br />
der niedrigen Sitzposition ist das Life S<br />
auch optimal <strong>für</strong> unsichere oder in ihrer <strong>Mobilität</strong><br />
eingeschränkte Benutzer. Der Motor des<br />
Bikes arbeitet fast völlig lautlos, und das Rad<br />
präsentiert sich sehr agil und wendig. Die großflächigen<br />
Pedale erweisen sich als sehr angenehm<br />
in der Anwendung: Der Fuß wird perfekt<br />
geführt, er kann praktisch nicht abrutschen.<br />
Allerdings ist zu beachten, dass die relativ großen<br />
und tief angebrachten Pedale bei zu viel<br />
Schräglage Bodenkontakt bekommen können.<br />
Begrüßen würden wir einen Tragegriff direkt<br />
hinter dem Sattelrohr auf Höhe des Gepäckträgers.<br />
Die üppig langen Kabel im Lenkerbereich<br />
lassen sich bei Bedarf leicht mit einer<br />
kleinen Führung bändigen. Am Testmodell<br />
vermissten wir noch seitliche Reflektoren.<br />
Wer ein Life-S steuert, sollte eine gute Portion<br />
Coolness, das Chopper-Gen und die Sonnenbrille<br />
mitbringen. Und dann noch eine<br />
coole Klingel in Schutzblechfarbe kaufen<br />
– und das Radglück in der City ist perfekt.<br />
FAZIT: Macht enorm viel Spaß, schaut super<br />
aus: Da kann einem die Straßenbahn gerne gestohlen<br />
bleiben – wir fahren lieber mit<br />
Life S!<br />
TECHNIK<br />
Preis: Life S mit 400 Watt 2.499 Euro/ Life S mit 500Watt<br />
2.699 Euro/ Life S mit Nuvinci & 500 Watt. 2.999 Euro<br />
Gewicht: 22,8 kg<br />
Farbe: Schwarz/Grün<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Bremsen: Shimano M315 vorne/Shimano M315 hinten<br />
Lenker: EWG Life S Lenker<br />
Sattel: Corratec Trekking Saddle<br />
Sattelstütze: ZZYZX Twin Bolt 30.9<br />
Kassette: Shimano Nexus 8G ASMGEAR 21T<br />
Schalthebel: Shimano NEXUS<br />
Laufrad: Felge: ZZYZX Trekking<br />
Reifen: 20 x 30“<br />
Disc-Brake-Grösse: 180mm v/h<br />
ANTRIEB:<br />
Kurbel: Bosch Crank 38T<br />
SPEZIAL: Übersetzung Kurbel: 1s; 38<br />
Übersetzung Kassette: 1s; 21<br />
049
NACHRÜSTSATZ IM UMBAU- UND FAHRTEST<br />
PENDIX-ANTRIEB<br />
Text: Andreas Grund I Bilder: Pendix, A.Grund<br />
Nostalgie und Technik! Mit E-Bike-Nachrüstsatz können Radfahrer ihrem geliebten<br />
Drahtesel ein zweites, ganz anderes Leben schenken. Und sich selbst auch.<br />
Radhändler Andreas Grund (FPG Racing) begeisterte die Technik.<br />
050 TECHNIK
Der nachrüstbare Pendix-Antrieb, mit dem<br />
man nahezu jedes Fahrrad zum E-Bike machen<br />
kann, vermittelt schon beim Auspacken einen<br />
guten Eindruck: saubere Verarbeitung ohne<br />
großen Schnick-Schnack. Die Montage ist <strong>für</strong><br />
geübte Schrauber kein allzu großer Aufwand<br />
und dauert nur zirka eine Stunde. Der Preis<br />
von 1490 Euro <strong>für</strong> dieses Nachrüstset ist aus<br />
unserer Sicht absolut gerechtfertigt. Der Einbau<br />
selbst ist nicht im Preis enthalten, er wird<br />
je nach Werkstattstundensatz zirka 45 bis 65<br />
Euro betragen.<br />
Die einzubauenden Komponenten sind ein<br />
250-Watt-Motor (mit maximaler Leistung von<br />
50 Nm), Messtretlager <strong>für</strong> BSA-Gewinde und<br />
der 300 Watt starke Akku. Die Bedienung des<br />
Antriebs ist einfach und strikt gehalten. Der<br />
Ladezustand, der auch bei Tageslicht gut sichtbar<br />
ist, wird über einen LED-Leuchtring in verschiedenen<br />
Farben angezeigt.<br />
Aber nun wollen wir den 6,5 Kilo schweren<br />
Weggefährten zum Testen einladen. Bereits<br />
beim Antreten zeigt der absolut leise und<br />
bürstenlose Motor seine Wirkung. Schon mit<br />
der kleinsten Unterstützungsstufe (Eco) ist ein<br />
deutlicher Schub zu spüren. Ruckfrei und wie<br />
mit einer Turbine führt unsere Reise von einer<br />
anfänglichen Strecke mit relativ leichten Steigungen<br />
ins richtige Einsatzgebiet, nämlich in<br />
die Bergpassagen.<br />
Das Umschalten per Handgriff in die zweite<br />
Leistungsstufe gelingt mit dem gut zu erreichenden<br />
Drehknopf am Akku einwandfrei,<br />
nicht zuletzt auch wegen der deutlichen Rasterung.<br />
Bei unserem Test reichte die mittlere<br />
Unterstützungsstufe (Smart) völlig aus.<br />
Für eventuelle extremere Steigungen ist es<br />
aber dennoch gut zu wissen, dass noch eine<br />
kräftigere Unterstützung vorhanden ist (Sport).<br />
Die Reichweite variiert natürlich je nach<br />
Fahrweise, körperlichem Engagement, Einsatzgebiet<br />
und der Wahl der einzelnen Unterstützungsmodi.<br />
Es ist deshalb eine Reichweiten-Spanne<br />
von 20 bis 80 Kilometer gegeben.<br />
Für das Entfernen des Akkus zum Aufladen genügt<br />
ein kleiner Dreh – und schon ist er von<br />
051
DIE ZEHN IRRTÜMER ÜBER<br />
E-BIKE-NACHRÜSTSÄTZE<br />
Pendix-Gründer Thomas Herzog<br />
erläutert in einer 10-Punkte-<br />
Abhandlung alles Wichtige<br />
über die Vor- und Nachteile des<br />
Pendix Nachrüstsatzes.<br />
der Akku platte entkoppelt und kann an die<br />
Ladestation gebracht werden. Ein Ladezyklus<br />
dauert rund drei Stunden. Danach ist der abschließbare<br />
Akku wieder einsatzbereit, und der<br />
Spaß kann von Neuem beginnen.<br />
Fazit: Die zwei großen Vorteile des Pendix-<br />
Antriebs sind, dass man nahezu jedes Fahrrad<br />
damit nachrüsten kann und zudem auch ohne<br />
Motorunterstützung fahren kann, weil kein Widerstand<br />
vorhanden ist. Je nach Fahrrad-Basis<br />
wird daraus auch ein verhältnismäßig „leichtes“<br />
E-Bike mit einem Gewicht von weniger als<br />
17 Kilogramm.<br />
052 TECHNIK
Überzeug’ Dich selbst:<br />
FAHRRAD ESSEN<br />
21.-24.02.<strong>2019</strong><br />
HALLE 5, STAND 5D30<br />
MUSS SICH<br />
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TECHNIBIKE VOTARO_FS
DAS MUSS JEDER WISSEN<br />
E-BIKE AKKUS<br />
Text: Reinhold Schebler I Bilder: Morrison Bikes, Falter Bikes<br />
Heutige E-Bike-Akkus sind relativ pflegeleicht. Aber <strong>für</strong> den richtigen Umgang<br />
mit den Energiespendern gilt es auch, sich einiges an Wissen anzueignen und<br />
sich entsprechend zu verhalten.<br />
054 SERVICE
›› Der Akku darf nur in der da<strong>für</strong> vorgesehenen<br />
Art benutzt werden. Lesen Sie auch deshalb<br />
die dem E-Rad beiliegende Beschreibung<br />
genau durch.<br />
›› Ein E-Rad-Akku (z.B. 36V/10Ah) darf nur in<br />
einem E-Rad benutzt werden, nicht aber z.B. in<br />
einem E-Roller (auch 36V/10Ah), weil der Roller<br />
mehr Leistung hat (ca. 800W) und der E-<br />
Rad-Akku diesen Strom nicht verträgt.<br />
›› Wenn Sie mehrere ähnliche Fahrzeuge haben,<br />
markieren sie die dazugehörigen Akkus<br />
und Ladegeräte so, dass jedem, der damit zu<br />
tun haben könnte, eine eindeutige Zuordnung<br />
möglich ist.<br />
›› Die übliche Batteriegarantie beläuft sich<br />
derzeit bei den meisten Herstellern auf ein<br />
Jahr. Deshalb sollten Sie das Verkaufsdatum<br />
des Akkus/E-Rads genau dokumentieren.<br />
›› Den jeweiligen Akku am besten mit einem<br />
firmenspezifischen Aufkleber markieren und<br />
das in einer besonderen Liste dokumentieren.<br />
›› Wenn das Ladegerät zu Boden gefallen ist<br />
und innen lose Teile hörbar sind, sollten Sie es<br />
austauschen. Denn ein Schaden ist oft von außen<br />
nicht erkennbar und kann zur Fehlfunktion<br />
oder Erhitzung führen.<br />
›› Laden Sie den Akku nur mit dem mitgelieferten<br />
Ladegerät. Nur dieses Lade gerät ist<br />
genau auf die Ladespannungs- und Strombedürfnisse<br />
sowie Ladeverfahren abgestimmt.<br />
Die Garantie deckt keine Schäden ab, die bei<br />
Nichtbeachtung entstehen.<br />
›› Ladegeräte <strong>für</strong> Bleibatterien haben ein<br />
anderes Ladeverfahren und sind absolut ungeeignet.<br />
Es sind auch immer noch Fahrzeuge<br />
mit NC- oder NMH-Akku im Umlauf; auch deren<br />
Ladegeräte sind nur <strong>für</strong> deren Akkus bestimmt.<br />
›› Benutzen Sie das Ladegerät nur in Innenräumen,<br />
fern von Feuchtigkeit. Denn Feuchtigkeit<br />
schadet jeder Elektronik. Optimal: ein<br />
trockener Kellerraum, eine Garage ohne brennbare<br />
Materialien.<br />
›› Beim Laden mehrerer Akkus dürfen sich<br />
diese nicht berühren, da es sonst zu Wärmeübertragung<br />
kommen könnte.<br />
›› Auf keinen Fall sollten Sie mit selbst gebastelten<br />
Ladegeräten oder Adaptern arbeiten<br />
oder gar Akkus zusammenkoppeln.<br />
›› Laden Sie den Akku nie unbeaufsichtigt<br />
(z.B. über Nacht), außer in einem stabilen<br />
Metallschrank. „Wärmstens“ zu empfehlen ist<br />
der Thun Sicherheitsschrank mit integrierter<br />
Lösch- und Alarmanlage.<br />
055
›› Der Ladevorgang sollte nicht in der Nähe<br />
von brennbarem Material stattfinden, denn im<br />
Fehlerfall könnte es sonst eine Kettenreaktion<br />
geben.<br />
›› Kontrollieren Sie die Anschlusskabel auf<br />
Beschädigungen; falls vorhanden, ersetzen<br />
Sie das Gerät mit einem vom selben Hersteller.<br />
Defekte Leitungen können zu Stromschlag<br />
oder sogar Brand führen.<br />
›› Keine blanken Kontakte berühren, denn<br />
sie könnten Spannung führen! Auch nach dem<br />
Abschalten bleibt die Spannung durch interne<br />
Kondensatoren noch eine Weile auf gefährlichem<br />
Niveau. Ein 36V-Akku hat etwa 42V Vollspannung<br />
– und das ist schon spürbar! Menschen<br />
mit Herzschrittmacher oder schwachem<br />
Herz sind besonders gefährdet.<br />
›› Beachten Sie die normale Ladezeit! Die<br />
meisten Ladegeräte haben etwa 1,5–1,8A; das<br />
bedeutet, die maximale Ladezeit beträgt bei<br />
leerem Akku etwa sechs bis acht Stunden.<br />
›› Sollte der Akku nach maximal zehn Stunden<br />
noch immer nicht voll sein oder sich erwärmen,<br />
müssen Sie von einem Fehler ausgehen.<br />
In diesem Falle sollten Sie den Ladevorgang<br />
abbrechen und den Hersteller zu Rate ziehen.<br />
›› Ein voller Akku sollte nicht am Netzgerät<br />
verbleiben, denn das zieht etwas Ruhestrom.<br />
›› Nach dem Laden zuerst das Ladegerät vom<br />
Netz trennen, dann den Akku vom Lader.<br />
›› Wenn der Akku nach dem Laden nach Nitro<br />
riecht, ist möglicherweise innen eine Zelle ge-<br />
STECK-POLYGAMIE<br />
Leider haben sich die Hersteller bisher<br />
noch nicht auf einen einheitlichen Ladestecker<br />
oder auf einheitliche Ladegeräte<br />
einigen können – ähnlich der Mini-USB-<br />
Norm bei Handys. Das führt dazu, dass es<br />
zwar Kompatibilitäten zwischen den verschiedenen<br />
Akkus und Ladegeräten gibt,<br />
aber keinerlei Übersicht oder Freigabe<br />
zwischen den verschiedenen Anbietern.<br />
056 SERVICE
platzt. Dann sollten Sie den Akku <strong>für</strong> mehrere<br />
Stunden im Freien lagern, bis sich die Inhaltsstoffe<br />
verflüchtigt haben. Solche Akkus sind<br />
mit höchster Vorsicht zu handhaben, denn sie<br />
bergen großes Gefahrenpotential (z.B. Brandgefahr).<br />
Der Akku ist nicht mehr nutzbar und<br />
sollte beim Hersteller reklamiert werden.<br />
statt. Diese führt zu einer kürzeren Lebensdauer<br />
und ist nicht von der Garantie abgedeckt.<br />
›› Um den Akku zu reinigen, nicht mit Wasser<br />
putzen, sondern nur ein feuchtes Tuch benutzen.<br />
Keine scharfen oder scheuernden Putzmittel<br />
verwenden!<br />
›› Falls sich ein Akkublock aufbläht, ist ebenfalls<br />
von einem Fehler auszugehen und zu<br />
reklamieren. Aufblähen bedeutet interne chemische<br />
Zersetzung, darauf folgt dann ein Funktionsfehler.<br />
›› Das Ladegerät darf nicht dauerhaft am<br />
Netz verbleiben; das verkürzt die Lebensdauer<br />
durch frühe Alterung der Bauteile.<br />
›› Laden Sie nicht in der prallen Sonne bzw.<br />
wenn der Akku mehr als 30 Grad warm ist oder<br />
unter null Grad kalt ist. Sonst findet innen eine<br />
irreversible zerstörende chemische Zersetzung<br />
›› Beim Kauf eines E-Bikes sollte sie der Handel<br />
auf die wichtigsten Punkte hinweisen:<br />
Kontaktpflege der Lade-/Entladestecker (gerade<br />
bei Regen und im Winter), da hier öfters<br />
der Fehler im Detail liegt. Oxidation oder verschmutzte<br />
Magnetstecker mit dadurch mangelnder<br />
Kontaktierung können zum Ausfall<br />
oder stotternden Ausfall des Systems führen.<br />
›› Wenn nach einem Sturz Spuren am Akku<br />
zu erkennen sind, sollte dieser zur Sicherheit<br />
beim Händler überprüft werden. Alle Fachhändler<br />
die <strong>für</strong> das Prüfen von Akkus geschult<br />
sind, können hier ihren Kunden schnell helfen.<br />
057
KTM MACINA LYCAN 272<br />
VIDEO<br />
058 TEST<br />
MEHR UNTER WWW.KTM-BIKES.AT
Macina, unter diesem Namenszusatz<br />
laufen alle 28 E-MTBs von KTM. Allen<br />
gemein sind ein Bosch-E-Antrieb<br />
und Akku. Die Top-Modelle der Macina-Kapoho-<br />
(E-Enduro) und Macina-Lycan-Plattform<br />
verfügen neben einem organisch geformten<br />
Aluchassis auch über Boschs leistungsstarken<br />
Performance-CX-Antrieb, gespeist von dem ins<br />
Unterrohr integrierten Powertube-500-Akku.<br />
So erlaubt das neue Design die Flaschenhaltermontage<br />
– perfekt <strong>für</strong> die kompakte Feierabendrunde<br />
ohne Trinkrucksack. Die Züge<br />
verlaufen schmutzgeschützt im Rahmeninneren.<br />
Das Macina Lycan adressiert KTM dabei<br />
an Tourenbiker, wobei die 272-Variante das<br />
zweithochwertigste Modell darstellt. Ausgestattet<br />
ist es mit einem 1 x 11-XT-Antrieb<br />
von Shimano, dem Fox-Float-Performance-<br />
Luftfahrwerk sowie Shimano-Zee-Vierkolbenbremsen.<br />
Für maximale Traktion und Komfort<br />
setzt KTM auf einen abgestützten Eingelenk-<br />
Hinterbau mit 125 mm Federweg, gepaart mit<br />
130 mm an der Gabel. Fürs rasche Absenken<br />
des Sattels vor Downhills hat man dem Macina<br />
Lycan 272 eine Vario-Sattelstütze von KTM<br />
mit 125 mm Absenkbereich spendiert.<br />
Im Trailbetrieb gefällt von den ersten Metern<br />
an der kraftvolle, gleichmäßige Schub des<br />
leistungsstarken Bosch-Mittelmotors Performance<br />
CX. Und auch die neu eingeführte<br />
E-MTB-Unterstützungsstufe wusste zu überzeugen.<br />
Sie reagiert optimal und dynamisch<br />
auf unterschiedlich starken Pedaldruck und<br />
bietet bei sehr hohem Druck die volle Leistung<br />
des E-Antriebs. So ist man gern überwiegend<br />
im E-MTB-Modus unterwegs, darf auf<br />
häufiges Schalten verzichten. Ideal, um auch<br />
in anspruchsvollem Terrain den Fahrfluss<br />
aufrechtzuerhalten und fiese steile Rampen<br />
zu überwinden. Bergab verwöhnt das Fox-<br />
Float-Luftfahrwerk mit top Traktion und Komfort,<br />
verzögern die kraftvollen Shimano-Zee-<br />
Bremsen souverän. Vorsicht bei der Montage:<br />
Die KTM-Variostütze arbeitet nur zuverlässig,<br />
wenn man die Stützklemmschelle am Rahmen<br />
nicht allzu fest zieht. Optisch stört die<br />
vorm Sitzrohr wieder austretende Leitung der<br />
extern angesteuerten Variostütze. Eine aktive<br />
Fahrweise fordert das Macina Lycan in engen<br />
Kurven, bedingt durch den langen Hinterbau.<br />
FAZIT: In Summe ist das Macina Lycan ein<br />
sehr gutes, funktionell ausgestattetes E-Tourenfully<br />
mit tollem Fahrwerk und starkem<br />
Performance-CX-Motor von Bosch. Für Ganztagestouren<br />
wäre eine Montagemöglichkeit<br />
<strong>für</strong> einen Zweitakku optimal.<br />
TECHNIK<br />
Preis: 4899,- Euro<br />
Gewicht: 23,1 kg<br />
Rahmengrößen: 16“/41cm, 17“/43cm, 19“/48cm, 21“/53cm<br />
Farbe: black matt/Blue/Orange<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Gabel: Fox 34 A Float mit 130mm Federweg<br />
Schaltung: Shimano Deore XT M 8000, 11 Gang<br />
Bremsen (v/h): Shimano Zee M640B 4-piston/ Rotor 203-180<br />
Dämpfer: Fox A Float DPS<br />
Bereifung: Schwalbe Rock Razor<br />
Laufradsatz: DT H1900 Hybrid 27-5“ B/B Tubeless DT Swiss<br />
straightpull - Boost 110/148<br />
Naben vorne/hinten: Shimano SLX, QR, CL<br />
ANBAUTEILE:<br />
Lenker: KTM Team HB-R101<br />
Vorbau: KTM Team<br />
Griffe: KTM Team VLG<br />
Sattel: fi `zi:k Gobi M7 VS<br />
Stütze: KTM Comp<br />
ANTRIEB:<br />
Motor: BOSCH DRIVE UNIT 36V-250W, 25km/h<br />
Batterie: Powertube 13.4Ah<br />
Display: Intuvia LCD<br />
059
KELLYS THEOS AM 70<br />
VIDEO<br />
060 TEST<br />
MEHR UNTER WWW.KELLYSBIKE.COM/DE
Ein solides Aluchassis und ein Luftfahrwerk<br />
mit großzügigem Federweg<br />
(v./h.: 150/140 mm) bilden das<br />
Fundament des Kellys Theos AM70. Das<br />
Herzstück des E-All-Mountain bildet der<br />
E-8000-Motor von Shimano, gespeist vom<br />
504-Wh-Akku auf dem Unterrohr. Die Akkuposition<br />
raubt dem Fahrer zwar die Montagemöglichkeit<br />
<strong>für</strong> einen Flaschenhalter,<br />
erlaubt indes, den Akku zum Laden in der<br />
Wohnung rasch abzunehmen. Aufgrund<br />
des kompakten Shimano-Antriebs konnte<br />
Kellys das Heck des Theos im Sinne hoher<br />
Wendigkeit mit relativ kurzen 455-mm-<br />
Kettenstreben zeichnen. Preislich angemessen,<br />
setzt Kellys <strong>für</strong> flinkes Schalten<br />
auf Shimanos Evergreen Deore XT und verbaut<br />
zudem die LEV-Variostütze von Kind<br />
Shock mit 125 mm Hub.<br />
Unübersehbar: Das Kellys Theos rollt auf<br />
2.8“ breiten Nobby-Nic-Pneus von Schwalbe<br />
auf die Trails.<br />
Und hier überzeugt ab dem ersten Pedaltritt<br />
die sportliche, zugleich gutmütige<br />
Geometrie mit hohem Wohlfühlfaktor.<br />
Hinein in den ersten langen Anstieg: Der<br />
Shimano-Antrieb begeistert per kraftvollkonstantem<br />
Motorschub. Kein Wunder, dass<br />
das Theos – kombiniert mit traktionsstarken<br />
2,8“-Schwalbe-Plusreifen – zielstrebig<br />
klettert! Im Downhill schluckt das Rock-<br />
Shox-Fahrwerk auch dickere Wurzeln und<br />
grobe Geländestufen souverän, arbeitet<br />
harmonisch. Mit seiner Agilität und dem<br />
überschaubaren Gewicht (21,8 kg) steuert<br />
man das Kellys spielerisch auch durch<br />
enge Kurven. Zugleich ist das Rad laufruhig<br />
genug – prima!<br />
Die Tektro-Bremsen bringen das Theos<br />
AM70 sicher zum Stehen, dürften sogar<br />
noch mehr Biss haben. Per Kind-Shock-Variostütze<br />
senkt man den Sattel vor Abfahrten<br />
rasch ab. Für die stets optimale Funktion<br />
sollte man dabei auf deren saubere<br />
Montage und Leitungsverlegung achten.<br />
Mit top Schaltkomfort glänzt die mechanische<br />
11-fach-XT-Schaltung von Shimano.<br />
FAZIT: Gelungenes E-All-Mountain mit mitreißendem<br />
Handling, das auf der kurzen<br />
Feierabendrunde oder der intensiven Tour<br />
in grobem Gelände viel Fahrspaß generiert.<br />
In rauem Terrain trumpfen die traktionsstarken<br />
Plus-Pneus und das hungrige Fahrwerk<br />
auf.<br />
TECHNIK<br />
Preis: 4599,- Euro<br />
Gewicht: 21,8 kg Größe M inkl. Akku<br />
Rahmengrößen: M (172-182cm), L (177-188), XL(186-200)<br />
Farbe: schwarz, grün<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Gabel: Rock Shox Pike RC , 150mm<br />
Dämpfer: Rock Shox Monarch RT<br />
Schaltung: Shimano Deore XT M8000, 11 Gänge<br />
Kurbel: Shimano STEPS FC-E8000<br />
Bremsen: Shimano XT M8000 Hydraulic Disc, 203/180 mm<br />
Laufräder: KLS Bender Disc 584x38 (32 holes)<br />
Naben: Novatec Disc<br />
Steckachsen: 15x100mm v./12x142mm h<br />
Felgen: KLS Bender Disc 584x38 (32 holes)<br />
Reifen: Schwalbe Nobby Nic 2.8“<br />
ANBAUTEILE:<br />
Lenker/Vorbau: Race Face<br />
Sattelstütze: KS-LEV DX Remote Telescopic<br />
Sattel/Griffe: KLS Styx/KLS Q-base Lock on foamSL Switch-Remote<br />
ANTRIEB:<br />
Motor: Shimano Steps E8000/Batteriekapazität 504Wh<br />
061
UNIVEGA RENEGADE S 4.5<br />
VIDEO<br />
MEHR UNTER WWW.UNIVEGA.COM<br />
062 TEST
Ein erfrischend roter Alurahmen, der das<br />
überwiegend schwarze Teileensemble<br />
gekonnt kontrastiert – das E-All-Mountain<br />
Renegade ist ein Blickfang! Für bestmögliche<br />
Traktion und Fahrsicherheit stehen dem<br />
Mountainbiker an Vorder- und Hinterrad 140<br />
mm Federweg bereit, obendrein rollt das Univega<br />
auf voluminösen 2.8“-Schwalbe-Pneus.<br />
Mittig im Univega-E-Fully platziert: der Steps-<br />
MTB-Motor von Shimano, der die eigene Beinkraft<br />
mit maximal 70 Nm Drehmoment potenziert.<br />
Der dazugehörige Shimano-504-Wh-Akku<br />
sitzt auf dem Unterrohr, womit er zum komfortablen<br />
Laden fix vom Rahmen genommen<br />
werden kann. Die Flaschenhalter- oder Zweitakkumontage<br />
muss bei dieser Akkuposition<br />
platzbedingt also entfallen.<br />
Im Anstieg überzeugt das rote Renegade:<br />
Dank des kraftvollen, im Eco-Modus sehr verbrauchsarmen<br />
Shimano-Aggregats, erklimmt<br />
man auch lange Anstiege leichtfüßig. Der beflügelnde<br />
Vortrieb bergauf resultiert auch aus<br />
dem steilen 75°-Sitzwinkel, der satten Druck<br />
auf die Pedale ermöglicht, und aus der sportlichen<br />
Sitzposition (605er-Oberrohr, Größe M).<br />
Auf ruppigen Trails sorgt das sensible Rock-<br />
Shox-Luftfahrwerk – gut unterstützt von den<br />
extrabreiten 2,8“-Plus-Reifen – <strong>für</strong> gute Traktion.<br />
Hinein geht´s in kurvenreiche Passagen:<br />
Hier gefällt die präzise, flinke Lenkung. Mit top<br />
Tempo in grobem, technisch anspruchsvollem<br />
Gelände unterwegs? Dank schluckfreudigem<br />
Hinterbau und Rock-Shox-Gabel arbeitet das<br />
Univega auch hier gut, büßt bei High-Speed<br />
bergab infolge des eher steilen Lenkwinkels<br />
allerdings etwas an Laufruhe ein. Hier fordert<br />
das E-Fully mehr Aufmerksamkeit vom Fahrer,<br />
will dieser sicher auf Kurs bleiben. Vor Abfahrten<br />
lässt sich der Sattel per Concept-Vario-stütze fix<br />
absenken, womit der Fahrspaß gesteigert wird.<br />
Kritisch sehen wir, dass sich die Vorderradachse<br />
nur mittels Innensechskantschlüssel lösen lässt<br />
(Reifenpannen!). Auch dürfte die Entfaltung des 1<br />
x 11-Antriebs etwas größer sein. Aber das Beste<br />
zum Schluss: Unsere Waage zeigte 17,8 Kilo an!<br />
FAZIT: Spaßig-agiles E-Fully, das auf höhenmeterreichen<br />
Biketouren mit nicht allzu krassen<br />
Abfahrten glänzt, dabei gute Fahrwerksreserven<br />
bietet.<br />
TECHNIK<br />
Preis: 4499,- Euro<br />
Gewicht: 17,8 kg<br />
Rahmengrößen: XS/38, S/42, M/46, L/50<br />
Farbe: Hotchilired matt<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Gabel: Rock Shox 140 mm 27.5“, tapered<br />
Dämpfer: RockShox Monarch RT (150 mm)<br />
Schaltung: 11-G Shimano SLX<br />
Kurbel: Shimano SLX Kurbel<br />
Tretlager: Shimano Steps<br />
Bremsen: Shimano Deore M6000, hydr. Disc<br />
Laufräder: Naben: DT Swiss M1900 Spline<br />
Felgen: Concept 40 mm geöst<br />
Reifen: Schwalbe Nobby Nic 70584<br />
Naben: Novatec D462<br />
ANBAUTEILE:<br />
Steuersatz, Vorbau, Lenker, Sattel, Sattelstütze: Concept<br />
Vorbau: Answer<br />
Griffe: Ergon<br />
Stütze: Kind Shock<br />
Sattel: SDG Falcon RL<br />
ANTRIEB:<br />
Motor: Shimano Steps E8000 series, 36V / 250 W<br />
Batterie: E8000 36V, 14 Ah (504 Wh)<br />
Display: Shimano SC-E8000<br />
Reichweite bis zu 150 km<br />
063
TECHNIBIKE VOTARO FS 27,5“<br />
VIDEO<br />
064 TEST<br />
MEHR UNTER WWW.TECHNIBIKE.DE
Mit dem Votaro FS 27,5“ und seinem Bruder, dem<br />
HT 27,5, begeben sich die Newcomer von Technibike<br />
nun erstmals ins rauhe Gelände. Die kleine,<br />
aber feine Produktpalette der E-Bike Spezialisten<br />
aus der Eifel wird somit um zwei echte Rabauken<br />
ergänzt. Während das Votaro HT ohne hintere<br />
Federung auskommen muss, wird beim FS auch<br />
die Hinterachse gedämpft – die konsequente Namensgebung<br />
gibt jedenfalls keine Rätsel auf. Für<br />
das von uns getestete Votaro FS ist, dank der hervorragenden<br />
Fox Kashima Komponenten mit 140<br />
mm Federweg vorne und der ebenso gelungenen<br />
Dämpfung hinten, so ziemlich jeder Trail befahrbar.<br />
Für den richtigen Grip beim rasanten Downhill-Spaß<br />
sorgen die Continental Trail King 27,5“<br />
Reifen. Auch beim Antrieb setzt Technibike voll auf<br />
Continental: Sowohl der Kurbelsatz, als auch der<br />
starke 250 W Motor, der mit bis zu 90 Nm Drehmoment<br />
mächtig vorwärts schiebt, stammen aus<br />
der Continental-Schmiede. Damit dem Motor - und<br />
dem Fahrer - nicht so schnell die Puste ausgeht, ist<br />
der passende 600 Wh Continental Akku elegant in<br />
das Unterrohr integriert. Laut Hersteller verspricht<br />
der Motor in Kombination mit dem verbauten Akku<br />
eine Reichhöhe von ca. 1400 Meter. Überhaupt ist<br />
das gesamte Design des Bikes durch die gelungene<br />
Integration des Motors und Akkus in den Aluminiumrahmen<br />
sehr gefällig gezeichnet. Daher ist es<br />
schade, dass das Bike mit 22,5 kg nicht unbedingt<br />
so leichtgewichtig daherkommt, wie es aussieht.<br />
Ein echter Nachteil ergibt sich dadurch jedoch<br />
nicht, da auch bei den Bremsen mit den Magura<br />
MT5 samt 203 mm Scheiben vorne und hinten<br />
nur hochwertige Teile verbaut wurden. Und nach<br />
jedem Bremsmanöver findet man mit dem SRAM<br />
GX1x11 Schaltwerk zuverlässig und präzise sofort<br />
wieder den richtigen Gang um erneut optimal zu<br />
beschleunigen. Auf dem Ergon SMA3-M Sattel saß<br />
unser Testfahrer gut, <strong>für</strong> rasante Downhills gibt<br />
es dank der Fox-Transfer Sattelstütze zudem die<br />
Möglichkeit zur hydraulischen Verstellung per<br />
Knopfdruck am Lenker. Daneben finden die Hände<br />
im Cockpit an den Ergon GA2 Griffen sicheren Halt<br />
und das auf dem 750 mm Lenker von Answer thronende<br />
Continental Display large lässt sich gut ablesen.<br />
Die Leistungsinformationen des eBike Systems<br />
werden übersichtlich angezeigt. Mittels der<br />
integrierten Bluetooth Low Energy (BLE) Schnittstelle<br />
kann das XT-Display mit der Continental<br />
eBike App gekoppelt werden, sodass zahlreiche<br />
weitere Funktionen zur Verfügung stehen.<br />
FAZIT: Mit dem Votaro FS hat sich Technibike<br />
mächtig ins Zeug gelegt und aus dem Stand ein<br />
rundum gelungenes E-Fully abgeliefert, welches<br />
sich vor der etablierten Konkurrenz nicht zu verstecken<br />
braucht. Das gleiche gilt allerdings auch <strong>für</strong><br />
den Preis von 4.999 Euro. Wir sind jedenfalls gespannt,<br />
was die Jungs aus der Eifel mit zunehmender<br />
Erfahrung noch so auf die Räder stellen werden.<br />
TECHNIK<br />
Preis: 4999,- Euro<br />
Gewicht: 22,5 kg<br />
Rahmengrößen: M (170-179cm), L (180-189cm), XL (190-199cm)<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Gabel: Fox 34 FLOAT, 140 mm<br />
Dämpfer: Fox Float Dps Evol<br />
Schaltung: Sram GX 1 x 11 SPD<br />
Kurbel: Continental 170 mm<br />
Bremsen: Magura MT5, Magura Storm HC 203 mm<br />
Reifen: Continental Trail King, 27,5“ tubeless ready<br />
ANBAUTEILE:<br />
Lenker: Answer 7050 ProTaper, 750mm<br />
Griffe: Ergon GA2<br />
Sattelstütze: FOX Transfer 30,9, 125mm<br />
Sattel: Ergon SMA3-M<br />
ANTRIEB:<br />
Motor: Continental Display large 36V<br />
Akku: Continental Integrated DT Battery 600 Wh 36V<br />
Display: Continental Display large 36V<br />
065
E-BESOHLUNG<br />
Text: Florian Storch I Bilder: Winora/Haibike<br />
Das Mountainbike mit unterstützendem E-Motor hat gewaltig Fahrt aufgenommen<br />
und erfreut sich starker Beliebtheit. Kein Wunder, schließlich bescheren<br />
E-MTBs dem Mountainbiker dank kraftvoller E-Motoren, hoher Reichweite und<br />
ausgetüftelter Fahrwerke satten Geländefahrspaß. E-MTB-Reifen müssen <strong>für</strong><br />
solche oft sehr extremen Einsätze hochbelastbar sein.<br />
066 PRODUKTE
Schnittstelle zwischen Untergrund und Bike<br />
sowie Überträger der Antriebs-, Brems- und<br />
Lenkkräfte: E-MTB-Reifen kommt entscheidende<br />
Bedeutung zu. Zumal sie infolge des<br />
systembedingt höheren Gewichts und Motordrehmoments<br />
hohen Belastungen standhalten<br />
müssen. Stabil auf der Felge sitzen sollte<br />
der E-MTB-Pneu, und großzügig breit sollte er<br />
sein, um die Antriebskraft effizient und kontrolliert<br />
in Vortrieb zu münzen. Um erhöhtem<br />
Reifenverschleiß vorzubeugen, muss der E-<br />
Bike-Reifen besonders haltbar sein. Dünnwandige,<br />
nur auf leicht getrimmte Reifen verbieten<br />
sich: Die deutlich schwereren E-MTBs belasten<br />
die Bereifung stärker und steigern das Plattenrisiko.<br />
Ein wirksamer Pannenschutz tut am E-<br />
MTB-Pneu Not!<br />
BREITE 27,5“- UND 29“-MODELLE FÜR EFFEKTIVE<br />
KRAFTÜBERTRAGUNG<br />
Bei der Wahl einer E-MTB fähigen Bereifung<br />
profitieren die Radhersteller vom anhaltenden<br />
Trend zu breiten Felgen und Reifen auch<br />
am konventionellen Bike. So gibt es eine gute<br />
Auswahl an Reifenprofilen (2.25“ - 2.4“), die mit<br />
solidem bis ausgezeichnetem Grip glänzt und<br />
den kraftvollen Motorschub effizient auf den<br />
Trail bringt. Schon mit 2,25“ breiten, traktionsstarken<br />
Normalreifen liegt das E-MTB durchaus<br />
satt auf dem Trail, das Fahrverhalten ist präzise.<br />
27,5“- und 29“-Modelle mit 2,3“ bis 2,4“ Breite<br />
steigern die Pannensicherheit auf felsigem<br />
Untergrund und erlauben niedrige Reifenluftdrücke,<br />
die Grip und Komfort optimieren. Gut<br />
also, dass sich 2,25“ als Mindestreifenbreite am<br />
E-MTB etabliert hat. Details konventioneller<br />
Modelle wie eine schützende Karkassenlage<br />
unterhalb der Lauffläche (Bsp.: Continental-<br />
Protection-Technologie) wappnen die Reifen<br />
gegen Durchstiche und Schnitte – und machen<br />
sie so auch <strong>für</strong>s E-MTB kompatibel. So empfiehlt<br />
Continental denn auch seine Reifen mit<br />
verstärkten Karkassen, wie sie an den „Protection“-<br />
und „Performance“-Modellen Verwendung<br />
finden, zusätzlich <strong>für</strong> den Einsatz an bis<br />
zu 25 km/h unterstützenden E-Mountainbikes.<br />
27,5“ VS. 29“<br />
Das Gros der E-MTBs rollt auf 27,5“-Reifen, die<br />
auch am E-Geländerad ein wendig-agiles Fahrverhalten<br />
begünstigen. Allerdings sind sie auf<br />
ruppigen Trails nicht Maß der Dinge in Sachen<br />
Komfort. 29“-Laufräder gleiten merklich leichter<br />
über Hindernisse und verschlucken sich<br />
nicht so schnell an Schlaglöchern, was mehr<br />
Fahrsicherheit ermöglicht. Auch <strong>für</strong>s E-MTB<br />
gilt natürlich: Die Bereifung entscheidet nicht<br />
allein über den Fahrspaß. Dazu gehören auch<br />
eine gelungene Geometrie und ein harmonisches<br />
Zusammenspiel aller Komponenten!<br />
GROSSER WURF: 27,5-PLUS-REIFEN AM E-MTB<br />
Apropos entspannt: Ein enormes Maß an Komfort<br />
und Fahrspaß generieren die extrabreiten<br />
067
27,5-Plus-Reifen, wie von Schwalbe und Kenda<br />
angeboten. Mit großzügigen Reifenbreiten von<br />
meist 2,6“ bis 3,0“ generieren die Plus-Pneus<br />
deutlich mehr Kurvenhalt und Traktion bergauf<br />
und bergab. Damit lässt sich der Schub<br />
kraftvoller E-Antriebe kontrolliert und effizient<br />
auf den Trail bringen. Zudem vermitteln<br />
die Plus-Modelle ein beeindruckendes Maß an<br />
Fahrsicherheit und gestalten die Fahrt – vor<br />
allem auf dem E-Hardtail – in gröberem Gelände<br />
sehr komfortabel – dem dämpfenden Luftvolumen<br />
sei Dank. Das erhöht den Spaßfaktor<br />
und schont den Biker. Vorteil E-MTB: Dank der<br />
Motorkraft überwindet man das Trägheitsmoment<br />
der schwereren Plus-Schlappen deutlich<br />
leichter!<br />
TREND: SPEZIELLE E-MTB-BEREIFUNG<br />
Begrüßenswerter Trend im E-MTB-Bereich<br />
sind eigens optimierte Modelle, wie sie<br />
Schwalbe mit den 27,5+-Nobby-Nic-Varianten<br />
(2,6“, 2,8“ und 3,0“) anbietet. Sie bringen, ergänzend<br />
zur robusten Snake-Skin-Karkasse,<br />
das Apex-Motorrad-Karkassengewebe an der<br />
Reifenflanke zum Einsatz. Dadurch sitzt der<br />
Reifen in schnellen Kurven stabil auf der Felge<br />
und ermöglicht präzise Richtungswechsel.<br />
Zudem fällt der Pannenschutz hoch aus.<br />
Ebenfalls neu bei Schwalbe sind die Double-<br />
Defense-Versionen der AM-/Touren-Allrounder<br />
Nobby Nic und Smart Sam. Ausgestattet mit<br />
strapazierfähiger Snake-Skin-Karkasse und<br />
068 PRODUKTE<br />
Raceguard-Schutzstreifen unter der Lauffläche<br />
sollen die 29“- und 27,5“-Modelle besonders<br />
plattenresistent sein. Alle DD-Varianten verfügen<br />
über die ECE-R75-Zulassung und dürfen<br />
an bis zu 45 km/h unterstützten E-MTBs genutzt<br />
werden. Mit Kenda bietet ein weiterer<br />
Reifenhersteller spezielle E-MTB-Pneus an, die<br />
sich durch verstärkte Reifenflanken und einen<br />
Laufflächenschutz <strong>für</strong> besseren Pannenschutz<br />
auszeichnen. Das Traktions- und Spaßpotential<br />
der breiten Plus-Schlappen will Kenda mit<br />
einem 27,5-Plus-Modell ausschöpfen. Alle drei<br />
Kenda-Reifen der EMC-Familie dürfen dabei<br />
auch an 45 km/h schnellen E-MTBs gefahren<br />
werden. Wie Kenda, so werden auch andere<br />
Reifenspezialisten ihr E-MTB-Portfolio künftig<br />
ausbauen. Handel und Endverbraucher darf es<br />
Recht sein, bergen doch E-Pneus noch allerhand<br />
Fahrspaßpotential in sich. Das lässt auf<br />
spannende Neuerungen hoffen – etwa in Sachen<br />
Gummimischungen. Und das nicht zuletzt<br />
deshalb, weil traditionelle Mankos wie ein erhöhtes<br />
Reifengewicht dank E-Motorisierung<br />
leicht überwunden werden können.
DEINE ZEIT<br />
GEHÖRT DIR.<br />
#myridemytime<br />
bergamont.com
DAS ELEKTRIFIZIERTE<br />
FAHRRAD<br />
Text: Andreas Burkert I Bilder: Hersteller, Continental..........<br />
Weil die Auto<strong>mobil</strong>industrie auf 48 Volt setzt,<br />
wird sich diese Versorgungsspannung auch<br />
bald im E-Bike-Segment durchsetzen.<br />
© ContiTech<br />
070 PRODUKTE
Der elektrische Antrieb <strong>modern</strong>er E-Bikes wird die Branche<br />
nachhaltig prägen. Innovationen bei der Motorsteuerung<br />
wie auch leistungsstarke 48 Volt Elektromotoren mit integriertem<br />
Getriebe sind Zutaten <strong>für</strong> ein erfolgreiches Wachstum.<br />
Auch deshalb fühlen sich in dem Segment mittlerweile<br />
auch klassische Auto<strong>mobil</strong>zulieferer wohl. In einem großen<br />
Report stellen wir die bedeutenden Entwicklungen vor, weisen<br />
aber auch auf eine nicht zu unterschätzende Gefahr hin.<br />
Das elektrisch angetriebene Fahrrad ist eine<br />
gute Ergänzung zum Auto. Auch <strong>für</strong> das tägliche<br />
Pendeln zur Arbeit. Davon zumindest sind<br />
jene rund 77 Prozent der Bundesbürger überzeugt,<br />
die vor kurzem per Telefon befragt wurden.<br />
Initiiert hat die repräsentative Umfrage<br />
mit über 1100 Teilnehmern der Digitalverband<br />
Bitkom. Die Autoren um den Bitkom-Mobility-<br />
Experten Mario Sela wollten wissen, ob E-Bikes<br />
eine attraktive Alternative im Stadtverkehr<br />
sind. Immerhin sind diese mit elektrischem Antrieb<br />
flexibel wie gewöhnliche Fahrräder und<br />
gleichzeitig kräftesparend auf längeren Distanzen.<br />
Das Ergebnis ist ein klares Bekenntnis<br />
zum Fahrrad mit Elektromotor.<br />
Die Reichweitenangst, wie sie noch immer<br />
unter Elektroauto<strong>mobil</strong>isten herrscht, tritt bei<br />
allen derzeit am Markt verfügbaren E-Bikes<br />
nämlich nicht auf. Selbst im Boost-Modus sind<br />
Fahrten von mindestens 50 Kilometer mit nahezu<br />
allen Pedelecs möglich. Wird diesem Wert<br />
die durchschnittliche Pendeldistanz eines Arbeitnehmers<br />
mit Hochschulabschluss entgegengesetzt,<br />
die das Institut <strong>für</strong> Arbeitsmarktund<br />
Berufsforschung (IAB) in Nürnberg mit<br />
14,5 Kilometern angibt, so zeigt sich, dass sich<br />
der Fahrradhandel auf gute Geschäfte einstellen<br />
kann. Der Trend hin zum 45 km/h schnellen<br />
S-Pedelec, bei der sich die durchschnittliche<br />
Reisegeschwindigkeit deutlich erhöht, dürfte<br />
künftig noch mehr Pendler überzeugen. Auch<br />
wenn der gewöhnliche Fahrer in der Regel nur<br />
eine durchschnittliche Geschwindigkeit von<br />
etwa 35 km/h erreicht.<br />
BIS ZU 4000 WATT FÜR DEN ANTRIEB<br />
Die knapp 500 Watt, mit der derzeit die meisten<br />
am Markt verfügbaren Systeme das Fahrrad<br />
antreiben, genügen allerdings nicht, um<br />
die maximal freigegebene Geschwindigkeit<br />
von 45 km/h auf Dauer zu halten. Auch wenn<br />
aktuelle Mittelmotoren wie der Giant SyncDrive<br />
Sport 45 mit einem Unterstützungsgrad<br />
von 300 Prozent arbeiten. In dem Geschwindigkeitsbereich<br />
dominiert der Luftwiderstand.<br />
Weil damit der Fahrwiderstand im Quadrat der<br />
Geschwindigkeit ansteigt, die Antriebsleistung<br />
nach den Gesetzen der Physik in Kubik,<br />
sind 4000 Watt da<strong>für</strong> die unterste Grenze.<br />
Diese Antriebsleistung ist nun seit Anfang<br />
2017 laut der EU-Typengenehmigung (EU-<br />
Verordnung Nr. 168/2013) erlaubt. Die früher<br />
pauschal geltenden maximalen 500 Watt, die<br />
in der alten Verordnung 2002/24/EG genannt<br />
071
Das Konzept-E-Bike des<br />
Herstellers Mubea E-Mobility<br />
erstaunt auch wegen<br />
des 4000-Watt-starken Mittelmotors<br />
mit integrierter<br />
8-Gang-Getriebeschaltung.<br />
© Mubea<br />
wurden, sind obsolet. Nun dürfen Fahrzeuge<br />
der Klasse L1e-B, L2e und L6e bis zu 4000<br />
Watt Nenndauerleistung erbringen. Die Novelle<br />
aber erlaubt höchstens eine vierfache Unterstützung<br />
der Fahrerleistung. Für den Erfolg<br />
schneller Pedelecs ist das aber unerheblich.<br />
DIE AUTOMOBILBRANCHE MISCHT<br />
BEI E-BIKES NUN KRÄFTIG MIT<br />
Dass der Anteil solcher Räder laut ZVI im<br />
vergangenen Jahr bei nur knapp einem Prozent<br />
lag, dürfte eher im hohen Preis als auch<br />
im Umstand begründet sein, dass S-Pedelecs<br />
nicht als Fahrräder, sondern als Kleinkrafträder<br />
geführt werden. Hersteller müssen also <strong>für</strong><br />
jedes Modell vom Kraftfahrtbundesamt (KBA)<br />
eine Betriebserlaubnis einholen. Und der Kunde<br />
muss ein Versicherungskennzeichen anbringen.<br />
Auch ein Führerschein der Klasse AM<br />
ist erforderlich. Und dennoch haben manche S-<br />
Pedelecs das Potenzial, große Aufmerksamkeit<br />
zu erregen.<br />
So sorgte bereits vor zwei Jahren der italienische<br />
Exot Terzarossa GP380 <strong>für</strong> Staunen, als<br />
es <strong>für</strong> knapp 7.500 Euro ein E-Bike mit dieser<br />
Motorleistung präsentierte. Und auf der diesjährigen<br />
Eurobike hat der in der Fahrradbranche<br />
nahezu unbekannte Hersteller Mubea E-<br />
Mobility zwei beeindruckende Konzepträder<br />
vorgestellt – eines mit einem eigenentwickelten<br />
4000 Watt starken Mittelmotor mit integrierter<br />
8-Gang-Getriebeschaltung. Damit spart<br />
sich der in der Auto<strong>mobil</strong>branche ziemlich bekannte<br />
Zulieferer die Schaltung am Hinterrad.<br />
Zur Energieversorgung haben die Entwickler<br />
einen 1130 Wh starken und sieben Kilogramm<br />
schweren Akku eingeplant.<br />
INNOVATIONEN DER E-MOTOR-BRANCHE<br />
Nun also steigt ein weiterer Auto<strong>mobil</strong>zulieferer<br />
in das Geschäftsfeld mit E-Bike-Komponenten<br />
ein. Ein Markt, der seit Jahren beeindruckende<br />
Wachstumszahlen aufweist und<br />
im vergangenen Jahr mit 720.000 verkauften<br />
E-Bikes einen neuen Rekord erreicht. Innerhalb<br />
von nur fünf Jahren hat sich der Anteil<br />
072 PRODUKTE
nahezu verdoppelt. Auch wenn die aktuellen<br />
Marktdaten des Zweirad-Industrie-Verbands<br />
(ZIV) <strong>für</strong> das erste Halbjahr 2018 zum Redaktionsschluss<br />
noch nicht vorlagen, <strong>für</strong> dieses Jahr<br />
wird ein weiteres Wachstum erwartet. Davon<br />
gehen die Anbieter von Elektromotoren aus,<br />
die wir auf der diesjährigen Eurobike befragt<br />
haben. Viele von ihnen wollen am lukrativen<br />
Geschäft teilhaben und investieren in Innovationen<br />
- auch in leistungsstarke Motoren.<br />
So werden insbesondere <strong>für</strong> Speed-Pedelecs<br />
neben dem Giant SyncDrive Sport 45 auch<br />
der 2,9 Kilogramm schwere Impulse EVO RS<br />
mit 70 Newtonmeter Drehmoment sowie der<br />
Bosch Performance Speed mit 60 Newtonmeter<br />
leistungsstarke Motoren den Markt prägen.<br />
Auch der Alber Neodrive Motor Z20 RS<br />
mit einer Nominalleistung von 500 Watt oder<br />
der 3,4 Kilogramm schwere Heckmotor Syno<br />
Sport mit 850 Watt dürften sich bei schnellen<br />
E-Bikes ebenso durchsetzen wie der TQ HPR<br />
120S-Motor, der in der Haibike Flyon Serie ein<br />
maximales Drehmoment von 120 Newtonmeter<br />
liefert. Ein derart hohes Drehmoment kann<br />
auch der neue 250-Watt-starke Mittelmotor<br />
M500 von Bafang vorweisen. Doch welches<br />
Antriebssystem wird sich künftig durchsetzen?<br />
Der CargoPower RN 111<br />
von Heinzmann ist ein<br />
speziell <strong>für</strong> Cargo-Räder<br />
entwickelter Nabenmotor.<br />
© Heinzmann<br />
073
EIN VIERTEL DER DEUTSCHEN SASS BEREITS AUF EINEM E-BIKE<br />
Angaben der Befragten zu ihrer Erfahrung mit E-Bikes<br />
47%<br />
27%<br />
20%<br />
Ist bereits E-Bike<br />
gefahren<br />
Kann sich vorstellen,<br />
E-Bike zu fahren<br />
Schließt eine Fahrt mit<br />
einem E-Bike völlig aus<br />
Laut des Branchenverbands<br />
Bitkom wollen<br />
rund 77 Prozent den<br />
Umstieg auf ein E-Bike<br />
wagen. Basis ist eine<br />
Befragung von 1219<br />
Personen in Deutschland.<br />
(Quelle: Bitkom)<br />
REKUPERATION SCHONT DIE BREMSEN<br />
Für Maximilian Dunkel von Ansmann werden<br />
„stärkere Motoren mit mehr Leistung und höherer<br />
Effizienz“ die Entwicklung künftig prägen.<br />
Auch weil neue Fahrzeuge, und dazu zählt<br />
er insbesondere Lastenräder, Teil einer umfassenden<br />
<strong>Mobilität</strong>slösung sind. Für das „normale“<br />
E-Bike erkennt er allerdings den Trend<br />
einer immer kompakteren Bauweise, damit die<br />
Antriebe „noch mehr als bisher in den Fahrradrahmen<br />
integriert werden können“. Eine Devise,<br />
die bei Nabenmotoren seit Jahren das Alleinstellungsmerkmal<br />
sind. Er ist dabei der Ansicht,<br />
dass gerade urbane City-Räder „mit integrierten<br />
Akkus und kleinen Hinterradmotoren“ den<br />
Markt prägen werden.<br />
Für Dunkel bietet zudem die Rekuperation,<br />
wie sie bereits seit einigen Jahren in Direktläufer-Hinterradnabenmotoren<br />
verbaut ist, einen<br />
weiteren großen Vorteil – etwa bei langen<br />
Abfahrten. Zwar lässt sich damit die Reichweite<br />
nur marginal erhöhen. Weitaus interessanter<br />
ist seiner Ansicht nach die Zusatzfunktion<br />
der sogenannten Motorbremse. „Je nach Grad<br />
der eingeschalteten Rekuperation kann das<br />
Fahrrad bei langen Gefällstrecken durch den<br />
Motor permanent abgebremst und auf einer<br />
gleichbleibenden Geschwindigkeit gehalten<br />
werden“. Das schont die Bremsen des Fahrrades.<br />
Die Rückgewinnung der Bremsenergie wie<br />
beim E-Auto wird es also vorerst nicht geben.<br />
DIE INTELLIGENZ DER MOTORSTEUE-<br />
RUNG<br />
Da<strong>für</strong> wird die Motorsteuerung eine immer bedeutendere<br />
Rolle spielen wie Thomas Herzog,<br />
CEO der Pendix, uns im Interview erklärt. Sie<br />
ist der Kernpunkt <strong>für</strong> die Effizienz und damit<br />
automatisch <strong>für</strong> die Reichweite. Sensorsysteme<br />
wie sie auch im Auto<strong>mobil</strong>bereich zum Einsatz<br />
074 PRODUKTE
Shimano E7000<br />
Statt auf mehr Leistung setzt Shimano beim E-Bike-Komponentensystem<br />
Steps E7000 auf den Preis. Damit wollen<br />
die Japaner im preissensitiveren E-Bike-Mittelklassesegment<br />
Marktanteile gewinnen. Mit 250 Watt Nennleistung,<br />
500 Watt Spitzenleistung aber zehn Newtonmeter weniger<br />
maximalem Drehmoment als der E8000, der bekanntermaßen<br />
nicht <strong>für</strong> jedermann erschwinglich ist, kommt der Mittelmotor<br />
da<strong>für</strong> gut gelegen. Gut gelöst wurde zudem, dass sich die<br />
Antriebsunterstützung per App individualisieren lässt. So können verschiedene<br />
Parameter <strong>für</strong> Beschleunigung oder akkusparendes Fahren gewählt<br />
werden. Die Akku-Kapazitäten betragen 418 Wh oder aber 504 Wh<br />
www.shimano-steps.de<br />
Alber-Neodrive Z20 RS<br />
kommt, einer effizienten Leistungselektronik<br />
und einer immer kompakteren Bauweise<br />
werden die Entwicklung prägen. Darüber<br />
hinaus wird in den kommenden Jahren<br />
„die klassische manuelle Umschaltung der<br />
Motorunterstützungsstufen wegfallen“, so<br />
Dunkel. Trotz aller Fortentwicklung. Weil<br />
immer mehr Anbieter in den Markt einsteigen,<br />
besteht die Gefahr, dass sich dieser<br />
überhitzt. Bis auf wenige Faktoren gibt es<br />
auch nur ein geringes Differenzierungspotential.<br />
Für Dunkel wird sich allerdings<br />
jener Systemanbieter mit dem besten<br />
Service und dem intelligentesten System<br />
durchsetzen. „Dazu zählen auch die <strong>für</strong> den<br />
Konsumenten unsichtbaren Faktoren wie<br />
die Einbauzeit, die Reparatur- und Service<br />
Unterstützung oder die Vereinbarkeit mit<br />
Rahmen und Designs“.<br />
Wem die 25 km/h<br />
nicht genügen, der<br />
sollte den Heckmotor<br />
Z20 RS von<br />
Alber nutzen. Mit 500 Watt<br />
Nennleistung und 850 Watt Peak schafft es der<br />
wartungsfreie Motor, ein S-Pedelec auf maximale<br />
45 km/h anzutreiben. Die 40 Newtonmeter<br />
Drehmoment (gemessen am Hinterrad) des<br />
rund vier Kilogramm schweren Nabenmotors<br />
werden entweder mit Kettenschaltungen bis<br />
33 Gängen oder aber mit Getriebeschaltungen<br />
à la Pinion mit Riemenantrieb auf die Straße<br />
gebracht. Für die Energieversorgung ist ein 17<br />
Ah Akkumulator mit 650 Wh des Batteriespezialisten<br />
BMZ vorgesehen. Wahlweise steht auch<br />
ein 14 Ah und 500 Wh Lithium-Ionen-Akku zur<br />
Auswahl. www.neodrives.com<br />
075
ContiTech 48 V Revolution<br />
Der 48 Volt Mittelmotor mit stufenlosem Automatikgetriebe<br />
soll den Markt <strong>für</strong> E-Bike-Motoren kräftig<br />
durcheinander wirbeln. Das erhofft sich zumindest<br />
der Auto<strong>mobil</strong>zulieferer ContiTech, dem es erstmals<br />
gelungen ist, einen vollautomatischen Antrieb zusammen<br />
mit einem stufenlosen Planetengetriebe in einem<br />
Gehäuse unterzubringen. Der 6,4 Kilogramm schwere<br />
wartungsfreie Motor stelle eine Nennleistung von<br />
250 Watt und eine maximales Drehmoment von 70<br />
Newtonmeter bereit. Für die Versorgung mit Energie<br />
stehen ein 500 Wh wie auch ein 600 Wh Lithium-<br />
Ionen-Akku zur Auswahl.<br />
www.continental-bicycle-systems.com<br />
Haibike Flyon HPR 120S<br />
Der Schweinfurter E-MTB-Hersteller Haibike setzt <strong>für</strong> seine Flyon-Modelle auf ein<br />
besonderes leistungsstarkes Antriebssystem von TQ-Systems. Bis maximale120<br />
Newtonmeter Drehmoment erzeugt der HPR 120S Mittelmotor. Damit sind selbst<br />
steilste Bergauffahrten kein Problem, auch weil die Motor- und eigene Trittkraft<br />
über ein speziell konstruiertes sogenanntes Direct-Mount-Kettenblatt mit 38<br />
oder 42 Zähnen übertragen wird. Die Energie <strong>für</strong> den Antrieb liefert ein 48 Volt<br />
Akkumulator von BMZ, der mit einer Nennkapazität von 13,2 Ah eine maximale<br />
Energie von 632 Wh aufweist. Laut Hersteller genügen zum Laden an einem 10<br />
Ampere Ladegerät (normalerweise kommen die Flyon-Modelle mit 4 A Ladegeräten),<br />
60 Minuten, um den Akku auf über 75 Prozent seiner Kapazität zu bringen.<br />
www.haibike.com<br />
076 PRODUKTE
© Pendix<br />
NACHGEFRAGT<br />
BEI THOMAS HERZOG, PENDIX GMBH<br />
Bosch CX Line<br />
Der <strong>für</strong> die Kettenschaltung ausgelegte<br />
Mittelmotor der Performance Line CX-Serie<br />
von Bosch sorgt mit einem maximalen<br />
Drehmoment von 75 Newtonmeter <strong>für</strong> einen<br />
kraftvollen Antrieb <strong>für</strong> ambitionierte und<br />
anspruchsvolle E-Bikefahrer. Bis zu 300<br />
Prozent Unterstützung sind laut Datenblatt<br />
möglich. Der 250 Watt starke und knapp vier<br />
Kilogramm schwere Motor ist wartungsfrei<br />
und unterstützt bis zu einer Geschwindigkeit<br />
von bis zu 25 km/h. Die Konstruktion verhindert<br />
zudem ein Überhitzen während langer<br />
Bergfahrten. Zur leisen Kraftübertragung des<br />
Motordrehmoments auf die Hohlwelle und<br />
somit auf das Kettenblatt dient ein spezielles<br />
Kunststoffzahnrad.<br />
www.bosch-ebike.com<br />
Herr Herzog, welche Entwicklungen beim<br />
elektrischen Antrieb werden in den kommenden<br />
fünf Jahren den Markt prägen?<br />
Herzog: Zentrales Element wird die Anpassung<br />
von Mensch und Maschine, mit<br />
dem Ziel die Wirkung des Antriebes immer<br />
mehr zu verstecken und als natürliche<br />
Bewegung abzubilden. Elektrisches<br />
Radfahren wird wieder wie Radfahren,<br />
nur leichter, weiter und: besser.<br />
Das gelingt zum einen durch bessere Motoren,<br />
zum anderen aber wird die Motorsteuerung<br />
eine bedeutende Rolle spielen.<br />
Herzog: So wird es auch sein. Eine aktive<br />
Reaktion auf die Tagesform und persönliche<br />
Leistungsfähigkeit des Nutzers<br />
wird mehr und mehr an Wichtigkeit gewinnen.<br />
Wenn ein 80 jähriger Nutzer mit<br />
einer Drehzahlregelung 25 km/h erreicht,<br />
obwohl er das nicht sicher fahrerisch<br />
handhaben kann, machen wir die Pedelecs<br />
unnötig unsicher. Das muss die Motorsteuerung<br />
leisten und Kontrollmechanismen<br />
umsetzen, die aktuell leider nicht<br />
priorisiert werden.<br />
Herr Herzog, vielen Dank <strong>für</strong> das Gespräch<br />
077
Bafang M800<br />
Die 55 Newtonmeter des kompakten Mittelmotors<br />
MM G530.200, den der chinesischer Hersteller<br />
Bafang soeben präsentiert hat, genügen, um sportliche E-Rennräder anzutreiben. Nur 2,3<br />
Kilogramm wiegt der kompakte Elektromotor, der mit einer Nennleistung von 200 Watt<br />
Teil der aktuellen M800 Antriebsserie ist. Auch der fünf Amperestunden große Akkaumulator<br />
BT F05.200 wiegt laut Hersteller knapp unter zwei Kilogramm. An einem zwei<br />
Ampere Ladegerät lässt sich dieser in etwa 3,5 Stunden aufladen. Wer mehr Leistung<br />
benötigt, der sollte das M600-System nutzen. Dort bringt es ein Mittelmotor (G521.500)<br />
mit 500 Watt Nennleistung auf 120 Newtonmeter. Genug <strong>für</strong> sportliche E-Mountainbikes.<br />
www.bafang-e.com<br />
Brose Drive S Mag<br />
Mit einer enormen Kraft treibt der Drive S Mag von Brose den E-Mountainbiker<br />
den Berg hinauf. Laut Datenblatt erzeugt der Motor ein Drehmoment von<br />
maximalen 90 Newtonmetern. Der bürstenlose Innenläufermotor arbeitet mit<br />
einer Nennspannung von 36 Volt, die Nennleistung beträgt 250 W.<br />
Gegenüber dem Drive S Alu ist der S Mag in einem aus Magnesium<br />
gefertigten Gehäuse untergebracht. Somit ist er 15<br />
Prozent kleiner und 500 Gramm leichter. Die maximale<br />
Unterstützung des 2,9 Kilogramm schweren Motors liegt<br />
im Übrigen bei 410 Prozent (Drive S: 380%). Ein besonderes<br />
Feature ist der Flex Power Mode. Dieser erlaubt<br />
das Wechseln aus drehmoment- und drehzahlgesteuerten<br />
Unterstützung. So können sie bei hohen Kadenzen bis zu<br />
30 Prozent mehr Leistung abrufen. www.brose-ebike.com<br />
078 PRODUKTE
KURZ ERKLÄRT<br />
BATTERIEPARAMETER<br />
Manche Missverständnisse rund um das Pedelec wie<br />
auch um das Elektrofahrrad sind hausgemacht. Auch,<br />
weil grundlegende physikalische Zusammenhänge<br />
lapidar erklärt und feststehende technische Begriffe<br />
missverständlich verwendet werden. In einem kurzen<br />
Beitrag erklären wir die Unterschiede der wichtigsten<br />
Angaben eines Akkumulators. Da alle elektrochemischen<br />
Batterien prinzipiell den gleichen Aufbau aufweisen,<br />
gelten die Parameter <strong>für</strong> alle Batterietypen.<br />
Ansmann RM 5.1<br />
Das in Assamstadt ansässige Unternehmen<br />
Ansmann setzt konsequent<br />
auf den Nabenmotor, der entweder<br />
<strong>für</strong> das Vorderrad (FM 4.1) oder<br />
aber <strong>für</strong> das Hinterrad (RM 5.1)<br />
konzipiert wurde. Beide Getriebemotoren<br />
schaffen ein maximales<br />
Drehmoment von 30 Newtonmoter<br />
und bringen das E-Bike laut Hersteller<br />
rund 130 Kilometer weit – je<br />
nach gewählter Akkuleistung, die<br />
in den Kapazitätsklassen 418 Wh,<br />
522 Wh und 630 Wh bereit stehen.<br />
Die Nennleistung der zwei beziehungsweise<br />
1,8 Kilogramm (FM 4.1)<br />
schweren Nabenmotoren beträgt<br />
250 W, die Peak-Leistung 300 W. Zudem<br />
verfügen die Motoren über eine<br />
Softstartfunktion. Der Nabenmotor<br />
RM 7.0 als Heck-Direktantrieb mit<br />
42 Newtonmeter verfügt sogar über<br />
eine Energierückgewinnung.<br />
www.ansmann-energy.com<br />
Energiedichte versus Leistungsdichte versus Kapazität<br />
Eine der wichtigsten Parameter ist die Energiedichte.<br />
Sie gibt in Wh/l an, wie groß der gespeicherte Energieinhalt<br />
Wh der Batterie pro Volumen l ist. Die Energiedichte<br />
kann auch auf das Gewicht (spezifische Energiedichte)<br />
bezogen werden - also Wattstunden Wh pro<br />
Masse Wh/kg. Die Energiedichte gilt als wichtiges Maß,<br />
um die Reichweite eines Elektrofahrzeugs abzuschätzen.<br />
Die spezifische Energiedichte lässt sich im Übrigen<br />
aus dem Produkt spezifische Ladungsdichte Ah/kg und<br />
Zellspannung V berechnen und beeinflusst dementsprechend<br />
das Energiespeichervermögen eines Akkumulators.<br />
Die spezifische Leistungsdichte W/kg hingegen beschreibt,<br />
wie viel Leistung W pro Batteriemasse kg<br />
abgegeben werden kann. Damit ist sie ein Maß <strong>für</strong><br />
die kurzzeitig maximal verfügbare Batterieleistung. Je<br />
höher die Leistungsdichte, umso schneller erfolgt die<br />
Energieaufnahme zur Ladung des Akkumulators. Die<br />
Kapazität einer Batterie oder aber eines Akkumulators<br />
gibt dagegen die Menge an elektrischer Ladung Q an,<br />
die eine Batterie liefern beziehungsweise speichern<br />
kann. In der Regel ist von der Nennkapazität CN die<br />
Rede. Sie wird in Amperestunden Ah angegeben. Bei<br />
einzelnen Zellen ist die Angabe Amperesekunden As<br />
gebräuchlich.<br />
079
Heinzmann<br />
Cargo Power-Motor RN 111<br />
Das E-Lastenrad wird künftig die Transportlogistik in<br />
der Stadt prägen. Vor diesem Hintergrund hat das auf Elektromotoren<br />
spezialisierte Unternehmen Heinzmann den kompakten<br />
CargoPower-Motor RN 111 entwickelt. Der Elektromotor erzeugt ein<br />
maximales Drehmoment von 111 Nm, welches dank der Auslegung als<br />
Radnabenmotor direkt am Antriebsrad anliegt und nicht etwa erst an der Tretkurbel,<br />
wie bei den sonst gängigen Mittelmotoren.<br />
Erreicht werden das hohe Drehmoment und die Leistungsdichte durch ein Hochleistungsplanetengetriebe<br />
in Verbindung mit einer innovativen Ölschmierung und Ölkühlung. Die Nenndrehzahl liegt laut<br />
Datenblatt zwischen 190 bis 270 Umdrehungen pro Minute. Bei Raddurchmessern von 20 bis 29 Zoll<br />
sind damit Geschwindigkeiten von bis zu 25 km/h problemlos möglich.<br />
Die Abmessungen des CargoPower RN 111 erlauben den Einbau in Standardgabeln beziehungsweise<br />
Standardausfallenden. Er ist sowohl als Hinterrad- oder Vorderradversion erhältlich sowie als Ausführung<br />
mit einseitiger Aufhängung. Die elektronische Steuerung und die Akku-Nennwerte sind speziell<br />
auf den leistungsstarken Antrieb abgestimmt wie insbesondere <strong>für</strong> Schwerlastanwendungen geeignet<br />
ist. www.heinzmann.com<br />
Pendix eDrive500<br />
Mit der eDrive300- beziehungsweise der eDrive500-Serie bietet<br />
Pendix einen bürstenlosen Tretlagermotor zum Nachrüsten an. Mit<br />
einer Nennleistung von 250 Watt und einem maximalen Drehmoment<br />
von 50 Newtonmeter schiebt es das E-Bike bis zu einer<br />
Geschwindigkeit von 25 km/ an. Und das mit einer Unterstützung<br />
im Sportmodus von bis zu 200 % zur eigenen Tretleistung. Je nach<br />
Systemleistung Verfügt das Bike über einen 48 Volt Akkumulator<br />
mit 300 Wh beziehungsweise 500 Wh. Die maximale Reichweite<br />
beträgt laut Hersteller 160 Kilometer. Praktisch ist<br />
das elegante Ladesystem <strong>für</strong> die zylinderförmigen<br />
Lithium-Ionen-Akkus. Diese werden einfach auf<br />
die Ladeplatte gesetzt und sind spätestens nach<br />
dreieinhalb Stunden voll geladen.<br />
www.pendix.de<br />
080 PRODUKTE
180 kg
E-Bike Region Kitzbüheler Alpen<br />
GIPFELSTÜRMEN<br />
LEICHT GEMACHT<br />
Text und Bilder: MTS Mountainbike Holidays<br />
082 REISE
Majestätische Bergwelt entspannt erobern lautet die Devise. Als Teil der größten Elektrorad<br />
Region Österreichs umspannt die E-Bike Destination Kitzbüheler Alpen - Kaisergebirge neun<br />
Tourismusregionen mit über 1000 Kilometer Radwegen. In 37 Verleihstationen stehen mehr<br />
als 300 E-Bikes zum Verleih und 79 Ladestationen sorgen da<strong>für</strong>, dass der Akku nie leer wird.<br />
083
Eine möglichst kurze Anreise soll es sein <strong>für</strong><br />
meinen viertägigen Bike-Urlaub, trotzdem inmitten<br />
der Bergwelt der Alpen und eine Region<br />
mit großzügigem E-Bike-Angebot. Eine<br />
Gruppe bekannter Mountainbiker aus dem Ort<br />
besuchte vor kurzem die Bike Destination Kitzbüheler<br />
Alpen und berichtet voll Begeisterung<br />
von ihrem Aufenthalt. Nach zusätzlichen Informationen<br />
auf der Webseite und im Katalog bin<br />
ich sicher, dass die Approved Bike Area Kitzbüheler<br />
Alpen im Brixental all meine Vorgaben<br />
und Wünsche erfüllt und mache mich schon<br />
an meinen nächsten freien Tagen im September<br />
auf nach Kirchberg im Tirol. Ungefähr acht<br />
Stunden dauert die Anreise vom Sauerland.<br />
Vom Grenzübergang Kufstein-Kiefersfelden<br />
erreiche ich in einer Viertelstunde die Abzweigung<br />
ins Brixental. Die Landschaft ist offen<br />
und weitläufig, sanfte Grasberge und grüne<br />
Wälder umrahmen das breite Tal. Die schroffen<br />
Gebirgsgruppen des Wilden Kaisers und der<br />
Loferer Steinberge liegen deutlich abgegrenzt<br />
in einem Paralleltal.<br />
Im Alpenhotel Landhaus Küchl in Kirchberg<br />
angekommen, begrüßt mich Michael, der<br />
Chef des Hauses. Als geprüfter MTB-Guide<br />
ist er auch <strong>für</strong> das Bike-Programm zuständig.<br />
Schnell kommen wir ins Gespräch und ich<br />
berichte ihm von meinen Plänen, die Region<br />
mit dem e-MTB zu erkunden. Als ich erkläre,<br />
dass ich kein eigenes Rad mit gebracht habe,<br />
sondern ein Leihbike benötige, führt mich der<br />
Hausherr sogleich zum nahegelegenen Bikeshop<br />
und zeigt mir eine große Auswahl sehr<br />
gut gewarteter Leihbikes. Rasch habe ich das<br />
084 REISE
Du willst mehr wissen?<br />
Dann gleich mal reinschauen!<br />
passende Bike gefunden, was bei dieser hervorragenden<br />
Auswahl absolut kein Problem<br />
darstellt. Bei der Probefahrt türmt sich im Osten<br />
vor mir mächtig das Kitzbüheler Horn auf,<br />
im traumhaften Licht der Nachmittagssonne<br />
leuchtet es in seiner ganzen Pracht. Auf mich<br />
wirkt das wie eine Einladung, das markante<br />
Wahrzeichen des weltberühmten Skiortes<br />
Kitzbühel <strong>für</strong> meine erste Tour als Ziel auszusuchen.<br />
Gedacht, getan. Also breche ich gleich<br />
am nächsten Morgen nach einem kräftigen<br />
Frühstück auf. Im milchigen Licht der Septembersonne<br />
schwinge ich mich aufs Rad und genieße<br />
den Tag, der noch warm genug ist um in<br />
Bikershort und Trikot zu fahren, die Windjacke<br />
sicher im Gepäck verstaut. Bereits die Anfahrt<br />
am gut beschilderten Radweg, vorbei am idyllischen<br />
Schwarzsee, ist ein landschaftlicher<br />
Hochgenuss. Je näher ich allerdings dem Horn<br />
085
ADRESSEN<br />
Region Kitzbüheler Alpen – Brixental<br />
www.kitzalps.com/brixental<br />
Bikehotel Klausen<br />
www.klausen.at<br />
Die Sportalm Gourmethotel<br />
www.hotel-sportalm.at<br />
Alpenhotel Landhaus Küchl<br />
www.kuechl.at<br />
Mountain Bike Holidays<br />
www.bike-holidays.com<br />
komme, desto drohender baut es sich vor mir<br />
auf. Der stattliche Höhenunterschied von 1200<br />
Höhenmetern kann mich aber ebenso wenig<br />
beeindrucken wie die Tatsache, dass dieser<br />
Anstieg unter Rennradfahrern aufgrund der<br />
extremen Steilheit ge<strong>für</strong>chtet ist. Ich habe ja<br />
einen Motor, der mir den größten Teil der Strapazen<br />
abnimmt und so starte ich gut gelaunt<br />
und locker in die ersten Kehren der Panoramastraße.<br />
Bald merke ich jedoch, dass ich es<br />
mit der Eco-Unterstützung wohl nicht schaffen<br />
werde und muss einen Gang, oder besser<br />
gesagt, eine Stufe weiter nach oben schalten.<br />
Die Auffahrt zum Kitzbüheler Horn scheint unter<br />
E-Bikern äußerst beliebt zu sein, denn immer<br />
wieder tauchen über und unter mir motorisierte<br />
Mountainbikes auf. Bei meiner Rast<br />
am Alpenhaus treffe ich auf ganze Gruppen<br />
086 REISE
von Gleichgesinnten. Zum Glück kann ich mir<br />
einen Platz an einer Ladestation sichern und<br />
meinen Akku wieder auffüllen, um anschließend<br />
guten Gewissens den letzten Teil des Anstiegs<br />
mit voller Motorunterstützung in Angriff<br />
zu nehmen. Entspannt und in bester Laune erreiche<br />
ich so den höchsten Punkt am Kitzbüheler<br />
Horn, wo sich mir ein überwältigendes<br />
Panorama eröffnet: Felsige Gebirgsgruppen im<br />
Norden und Osten, der mächtige Watzmann<br />
mit seinen sieben Kindern, der Hochkönig, das<br />
Steinerne Meer und der Wilde Kaiser. Im Süden<br />
glänzen die Gletscher der Hohen Tauern in der<br />
Sonne und bilden einen herrlichen Kontrast zu<br />
den sanften grasigen Hügeln des Brixentales<br />
im Westen. Dank der Unterstützung durch den<br />
Elektroantrieb kann ich diesen Moment in vollen<br />
Zügen genießen – das hat einfach Qualität.<br />
APPROVED BIKE AREA<br />
Die Bike Region Kitzbüheler Alpen – Brixental<br />
hat das strenge Prüfverfahren durchlaufen und<br />
bestanden und sich somit das Gütesiegel „Approved<br />
Area“ in allen drei Kategorien Tour &<br />
Trail, Easy & Family und Enduro & Parks verdient.<br />
Ein großzügiges Angebot an Trails ist<br />
also garantiert und ich freue mich nach dem<br />
eindrucksvollen Tag am Kitzbüheler Horn auf<br />
Fahrspaß und Action am Gaisberg. Die lächerlichen<br />
500 Höhenmeter lege ich mit dem E-Bike<br />
in Rekordzeit zurück und schon bin ich mitten<br />
drin im Lisi Osl Trail, der seinen Namen von der<br />
Weltcup Gesamtsiegerin 2009 im Cross Country<br />
erhalten hat, die hier in Kirchberg zuhause<br />
ist. Kurvenreich und cool – so beschreibt die<br />
Namensgeberin diesen Trail und sie trifft damit<br />
genau ins Schwarze. Zügig surfe ich durch flüs-<br />
087
sige Kurven und über leichte Wellen hinunter<br />
und muss aufpassen, dass ich in den wenigen<br />
kniffligen Passagen nicht die Kontrolle über<br />
das Bike verliere. Der Unterschied zu einem<br />
normalen Mountainbike ohne Elektroantrieb<br />
ist <strong>für</strong> mich kaum spürbar, das zusätzliche Gewicht<br />
spielt in der perfekt angelegten Strecke<br />
keine Rolle. Mit einem breiten Grinsen komme<br />
ich am Ende des Trails an und bin maßlos enttäuscht,<br />
dass dieses Vergnügen schon wieder<br />
zu Ende ist. Mithilfe der Motorunterstützung<br />
ist es aber ein Leichtes, gleich noch einmal hinauf<br />
zu klettern, um am Wiegalm Trail noch einen<br />
drauf zu setzen. Einfach genial, wenn man<br />
unabhängig von Liften und deren Betriebszeiten,<br />
ganz entspannt in das Vergnügen von endlosem<br />
Trailspaß kommt.<br />
E-BIKE FESTIVAL<br />
Bereits zum vierten Mal findet von 08. bis 10.<br />
Juni mit dem 3-Tages E-Bike Festival in den<br />
Kitzbüheler Alpen das größte E-Bike Festival<br />
Österreichs im Brixental statt. Nach der<br />
Erstauflage in Brixen im Thale und Veranstaltungen<br />
in Kirchberg und Westendorf in<br />
den darauffolgenden Jahren findet die vierte<br />
Auflage des Genussspektakels wieder in<br />
Brixen im Thale statt. Dann trifft sich dort<br />
nicht nur das Who-is-Who der Fachbranche<br />
um über die Möglichkeiten <strong>für</strong> Tourismus und<br />
088 REISE
VERANSTALTUNGSTIPPS<br />
Fachhandel zu diskutieren, sondern auch<br />
eingefleischte E-Biker und solche, die es<br />
werden wollen, erfahren im Rahmen von<br />
Fahrsicherheitskursen, Genuss-Radtouren<br />
und Ausstellungen Wissenswertes<br />
zum Thema E-Bike. Ganz im Zeichen von<br />
Genuss und Testen haben Besucher die<br />
Möglichkeit die neuesten Entwicklungen<br />
kennenzulernen und eine Vielzahl an E-<br />
Bikes auf unterschiedlichen Strecken zu<br />
testen und zu vergleichen. Spätestens<br />
Mitte Juni bin ich also wieder hier in der<br />
Approved Bike Area Kitzbüheler Alpen –<br />
Brixental.<br />
3-Tages E-Bike Festival<br />
21. - 23. JUNI <strong>2019</strong><br />
IN WESTENDORF IM BRIXENTAL<br />
Auch im nächsten Jahr wartet das E-Bike<br />
Festival wieder auf mit jeder Menge Testmöglichkeiten,<br />
Tourenangeboten und Fahrtechniktrainings.<br />
Ein buntes Rahmenprogramm<br />
und die tolle Expo-Area bilden die<br />
perfekte Kulisse <strong>für</strong> das vielseitige Event<br />
rund ums E-Bike.<br />
KitzAlpBike MTB Festival<br />
22. - 29. JUNI <strong>2019</strong><br />
KIRCHBERG / BRIXEN / WESTENDORF<br />
Eine ganze Woche lang öffnet im Brixental<br />
das KitzAlpBike MTB Festival seine Tore. Besucher<br />
erwartet ein vielseitiges Programm<br />
mit Radrallye, HillClimb und Moutainbike<br />
Marathon.<br />
089
DIE ELEKTROMOBILITÄT WAGT SICH AUF DIE STRASSE<br />
FUTURE<br />
CARS<br />
Text: Andreas Burkert I Bilder: Hersteller, Andreas Burkert<br />
Es zeichnet sich derzeit in der Branche der Auto<strong>mobil</strong>isten ein klares Bekenntnis<br />
zur Elektro<strong>mobil</strong>ität ab. OEMs wie auch die Zulieferer haben die Notwendigkeit<br />
der <strong>Mobilität</strong>swende erkannt und präsentieren fast monatlich teils<br />
spannende Entwicklungen.<br />
Eine erste, faszinierende Antwort auf die Frage<br />
nach der <strong>Mobilität</strong> der Zukunft ist der People<br />
Mover, den bemerkenswerter Weise ein<br />
Zulieferer der Auto<strong>mobil</strong>industrie vorgestellt<br />
hat. Die von der Schaeffler-Gruppe konzipierte<br />
Art des autonom, rein elektrisch fahrenden<br />
Auto<strong>mobil</strong>s soll zumindest im urbanen Umfeld<br />
diese <strong>Mobilität</strong> nachhaltig prägen. Und zwar<br />
innerhalb des kommenden Jahrzehnts, wie<br />
das Unternehmen erklärt. Diese Ausprägung<br />
der Elektro<strong>mobil</strong>ität zeigt, dass die Auto<strong>mobil</strong>branche<br />
in all ihren Prozessen umdenken<br />
muss. Immerhin werden mittlerweile viele ner-<br />
vös, wenn sie daran denken, dass ein batterieelektrisch<br />
angetriebenes Fahrzeug (BEV) bis zu<br />
90 % weniger Komponenten aufweist als ein<br />
herkömmliches Auto<strong>mobil</strong> mit Verbrennungsmotor.<br />
DAS 30-40-30-SZENARIO DER MODER-<br />
NEN MOBILITÄT<br />
Zwar hat diese Entwicklung bei den derzeit geringen<br />
Zulassungszahlen von BEVs noch keine<br />
spürbaren Auswirkungen auf die Umsätze der<br />
OEMs und deren Zulieferer, doch aktuelle Prognosen<br />
von McKinsey zeigen, dass sich das Ge-<br />
090 TECHNIK
Geduld ist gefragt bei I.D. BUZZ,<br />
dem rein batterieelektrisch<br />
angetriebenen Transporter von<br />
Volkswagen. Erst 2022 kommt er<br />
auf die Straße. Andere E-Modelle<br />
werden schon in diesem Jahr den<br />
Markt erobern.<br />
091
schäftsmodell innerhalb weniger Jahre gravierend<br />
ändern wird. Bis zum Jahr 2030 wird das<br />
batterieelektrische Auto<strong>mobil</strong> in Europa einen<br />
Marktanteil von annähernd 30 % erreichen.<br />
Die Zahlen erstaunen im Übrigen kaum einen<br />
mehr. Nahezu alle in der Auto<strong>mobil</strong>branche<br />
tätigen Unternehmen sind sich einig, dass die<br />
Elektro<strong>mobil</strong>ität den individuellen Verkehr bereits<br />
in naher Zukunft wesentlich prägen wird.<br />
Viele gehen dabei von einem 30-40-30-Szenario<br />
aus. Das bedeutet, dass am Ende des<br />
kommenden Jahrzehnts nur noch 30 % der<br />
Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor unterwegs,<br />
30 % rein elektrisch und 40 % werden<br />
mit einem Hybrid-System angetrieben.<br />
Von den Fortschritten bei der Traktionsbatterie<br />
hängt im Wesentlichen auch der<br />
Erfolg der Elektro<strong>mobil</strong>ität ab.<br />
092 TECHNIK
MEHR ALS 260 NEUE ELEKTROAUTOMO-<br />
DELLE BIS 2024<br />
Noch beeindruckender als dieses Szenario<br />
ist die Prognose der Anzahl der rein batterieelektrisch<br />
betriebenen Fahrzeugmodelle, die<br />
zwischen <strong>2019</strong> und 2024 von den Auto<strong>mobil</strong>herstellern<br />
auf den Markt gebracht werden.<br />
Experten gehen davon aus, dass dem Verbraucher<br />
dann mehr als 260 verschiedene Fahrzeugmodelle<br />
zur Auswahl stehen. Mittlerweile<br />
wöchentlich kündigen die Auto<strong>mobil</strong>hersteller<br />
neue Fahrzeuggenerationen an. Dass nun auch<br />
der Volkswagenkonzern den Rückzug vom Verbrennungsmotor<br />
<strong>für</strong> 2026 angekündigt hat,<br />
wird der Elektro<strong>mobil</strong>ität noch weiter Aufschwung<br />
geben.<br />
093
KOSTBARE ROHSTOFFE DER ELEKTROMOBILITÄT<br />
RÜCKGEWINNUNG<br />
Text: Andreas Burkert I Bilder: Andreas Burkert<br />
Die Rohstoffe einer Traktionsbatterie <strong>für</strong> Elektrofahrzeuge sind teuer und<br />
selten. Gemeinhin ist dieser Umstand eines der großen Hindernisse einer flächendenkenden<br />
Elektro<strong>mobil</strong>ität. Ein Ausweg aus der Rohstoffproblematik <strong>für</strong><br />
Traktionsbatterien ist das Recyceln. Dank einer neuen Recycling-Methode, ein<br />
lukratives Geschäft.<br />
Der Energiespeicher eines Elektroauto<strong>mobil</strong>s ist<br />
wesentlich <strong>für</strong> den Erfolg der Elektro<strong>mobil</strong>ität.<br />
094 TECHNIK
Die Preise <strong>für</strong> Seltenerdmetalle lassen jeden<br />
Vorstand in der Auto<strong>mobil</strong>branche zittern. Die<br />
Rohstoffe, wie sie <strong>für</strong> die Traktionsbatterien eines<br />
Elektrofahrzeugs benötigt werden, werden<br />
knapp, die Kosten <strong>für</strong> die Elektro<strong>mobil</strong>ität steigen<br />
dadurch. Doch es scheint einen Ausweg aus<br />
der Rohstoffproblematik <strong>für</strong> Traktionsbatterien<br />
zu geben. Immer mehr Unternehmen setzen<br />
auf das Recyceln, das dank neuer Recycling-<br />
Methoden ein lukratives Geschäft verspricht.<br />
Doch das Wiederaufbereiten einer Tonne Lithium-Ionen-Batterien<br />
kostet mehrere Tausend<br />
Euro und rechnet sich nur, wenn die Batterie<br />
über einen hohen Kobaltanteil verfügt.<br />
Damit kann das Recycling ein Ausweg aus der<br />
Versorgungskrise mit seltenen und teuren<br />
Rohstoffen sein. Im Gegensatz zum konventionellen<br />
Fahrzeug benötigt ein Elektrofahrzeug<br />
unter anderem Seltene Erden <strong>für</strong> die Elektromotoren,<br />
oder aber Lithium, Nickel und im Besonderen<br />
Kobalt <strong>für</strong> die Akkumulatoren. Eine<br />
genaue Analyse zeigt dabei den hohen monetären<br />
Wert der Rohstoffe pro kWh. Wer etwa einen<br />
aktuellen Elektrokleinwagen zerlegt, wird<br />
allein aus dem 33 kWh-starken Lithium-Ionen-<br />
Akkumulator annähernd 12 Kilogramm Kobalt<br />
erhalten. Hinzu kommen noch 6 Kilogramm Lithium,<br />
12 Kilogramm Mangan, 12 Kilogramm<br />
Nickel und 35 Kilogramm Grafit.<br />
In der Traktionsbatterie sind mehrere Kilogramm kostbarer<br />
Rohstoffe enthalten<br />
ROHSTOFFE IM WERT VON 50 EURO<br />
PRO KWH<br />
Zwar fallen die Rohstoffe Mangan mit rund<br />
2,12 Euro pro Kilogramm und Grafit mit etwa<br />
80 Cent pro Kilogramm kaum ins Gewicht.<br />
Doch bei einem Preis von 95 USD pro Kilogramm<br />
<strong>für</strong> Kobalt zum Zeitpunkt der Recherche<br />
und etwa knapp 11 Euro pro Kilogramm<br />
<strong>für</strong> Nickel wie auch <strong>für</strong> Lithium, summiert sich<br />
der Wert einer rund 250 Kilogramm schweren<br />
Traktionsbatterie eines Kleinwagens auf knapp<br />
095
Der Trick beim <strong>modern</strong>en Recycling von Lithium-Ionen-Batterien liegt im Schreddern.<br />
50 Euro pro kWh. Das Recycling von Lithium-<br />
Ionen-Akkumulatoren ist also eine lukrative<br />
Strategie. Denn das wirtschaftliche Potenzial<br />
<strong>für</strong> Recyclingkonzepte ist vielversprechend.<br />
Auch weil der Recyclingprozess schon lange<br />
keine Hexerei mehr ist.<br />
Das weiß auch Christian Hanisch, Geschäftsführer<br />
des in Braunschweig ansässigen Unternehmens<br />
Duesenfeld. Seit Jahren konzentriert<br />
sich sein Unternehmen ausschließlich auf das<br />
Recyceln von Lithium-Ionen-Batterien. Weil<br />
er dabei einen anderen Weg einschlägt, als<br />
einfach die Zellen in einen Hochofen einzuschmelzen,<br />
um anschließend aus der Schlacke<br />
die Rohstoffe zu gewinnen, gelingt ihm, Kobalt<br />
aus den Batteriezellen einer Traktionsbatterie<br />
mit bis zu 95 Prozent zu recyceln. Und auch<br />
den Energieverbrauch kann er gegenüber herkömmlichen<br />
Recycling-Methoden um rund 70<br />
Prozent reduzieren.<br />
096 TECHNIK
Shimano e-Bike Systems<br />
E-FIRE<br />
COUNTRY TOUR F<br />
Das sportliche E-Fire Country Tour F erweitert unser ausgezeichnetes<br />
Erfolgsrezept in den Tourenbereich. Der robuste<br />
Trapez-Rahmen ist mit Gepäckträger, Licht, Schutzblechen<br />
und Seitenständer bereits bestens <strong>für</strong> längere Touren gerüstet.<br />
Griffige MTB-Reifen sowie der starke E8000 (F2500 & F3500)<br />
oder der neue E7000 (F750) Antrieb von Shimano sorgen <strong>für</strong><br />
zügiges, komfortables und sicheres Vorankommen, auch auf<br />
schlechten Straßen und Schotter. Zusätzliche Sicherheit bietet<br />
eine absenkbare Sattelstütze (F2500 & F3500). Das E-Fire<br />
Country Tour F ist agiles Tourenrad und zügiger Pendler in<br />
einem und überzeugt durch Kraft und Ausdauer.<br />
CENTURION – FORGE AHEAD.<br />
WWW.CENTURION.DE<br />
BIKES SEIT 1976
KI SCHAFFT PLATZ FÜRS INTELLIGENTE AUTO<br />
ZUKUNFTSMOBIL<br />
Text: Andreas Burkert I Bilder: Andreas Burkert<br />
Systeme der künstlichen Intelligenz werden in wenigen Jahren die <strong>Mobilität</strong> in<br />
Großstädten nachhaltig ändern. Eine erste Anwendung ist das Finden freier Parkplätze.<br />
Klingt einfach, ist aber nur mit Deep Learning zu bewältigen. Die Erfolge<br />
sind „fantastisch“. Endlich Platz <strong>für</strong>s intelligente Auto<strong>mobil</strong>.<br />
098 TECHNIK
Reden Entwickler über die Möglichkeiten der<br />
künstlichen Intelligenz im Auto<strong>mobil</strong>, kommen<br />
sie ins Schwärmen. Die Aussichten, das vernetzte<br />
Auto<strong>mobil</strong> als Teil einer lukrativen Wissensdatenbank<br />
wie auch als fahrende Geldbörse<br />
zu nutzen, rechtfertigen die extrem hohen<br />
Investitionen in das Erforschen selbstlernender<br />
Systeme. Form, Farbe und Motorleistung<br />
eines Auto<strong>mobil</strong>s sind dann schnell passé.<br />
Vielmehr sind unter anderem Services Treiber,<br />
die sich dank „Micropayment“ via „Blockchain“<br />
finanzieren. Aber auch Auto<strong>mobil</strong>e als Datenlieferanten<br />
sind die Zukunft – auch um etwa<br />
einen freien Parkplatz zu melden. Das ist im<br />
Übrigen ein ganz reales Problem.<br />
Experten mahnen, dass es dem Auto<strong>mobil</strong><br />
künftig schlicht an freien Parkplätzen fehlen<br />
wird. Selbst der Vorsitzende der Geschäftsführung<br />
bei Bosch, Dr. Volkmar Denner, sieht darin<br />
eine Herausforderung <strong>für</strong> die <strong>Mobilität</strong> der<br />
Zukunft. „Das Finden eines freien Stellplatzes<br />
hat oberste Priorität“, erklärte Denner vor Monaten<br />
anlässlich der vierten Konferenz Bosch<br />
Connected World. Der Bosch-Chef weiß um die<br />
Herausforderung, nicht jeden freien Platz am<br />
Straßenrand als Parkplatz zu kennzeichnen. Er<br />
hofft aber, dass alle künftig an die Bosch Automotive<br />
Cloud Suite gemeldet werden. Und nun<br />
kommen Systeme der künstlichen Intelligenz<br />
ins Spiel. Eine freie Stelle „könnte auch eine<br />
Hofeinfahrt sein“, merkt Denner an.<br />
Augenscheinlich ein profanes Vorhaben. Gelingt<br />
es allerdings, das Auto<strong>mobil</strong> als „intelligenten<br />
<strong>mobil</strong>en Datensensor“ auf die Straße<br />
zu bringen, werden sich vielfältige Chancen<br />
<strong>für</strong> die Auto<strong>mobil</strong>branche ergeben. Eine erste<br />
technische Umsetzung haben die Wissenschaftler<br />
der Technischen Universität München<br />
(TUM) und TUMCreate parat. Es ist eine Plattform<br />
zur Verbesserung des öffentlichen und<br />
individuellen Straßenverkehrs mit der vor dem<br />
Fahrtantritt die Verfügbarkeit von Parkplätzen<br />
am Zielort vorhergesagt werden kann. Die Ergebnisse<br />
solcher Deep Learning-Systeme sind<br />
in dem Fall beachtlich.<br />
So lassen sich zum einen dank der Forschung<br />
am „Automated Valet Parking“ auf derselben<br />
Fläche bis zu 65 Prozent mehr Fahrzeuge unterbringen,<br />
so Bosch. Das Kombinieren von maschinellem<br />
Lernen, dem Vernetzen von Sensoren<br />
mit der Welt des Internets der Dinge und<br />
dem geschickten Data Mining schafft demnach<br />
genügend Platz <strong>für</strong> das intelligente Auto<strong>mobil</strong>.<br />
Zum anderen aber werden die Erkenntnisse<br />
aus dem Smart-City-Projekt Connected Parking<br />
auch auf andere Anwendungen projiziert. Dazu<br />
zählt das automatische Interpretieren der von<br />
Sensoren erfassten Objekte und Situationen.<br />
Dass an dieser Stelle das eigentliche Problem<br />
sichtbar wird, verschweigt auch nicht Bosch-<br />
Chef Denner.<br />
099
NEU<br />
HEITEN<br />
Text: Andreas Burkert I Bilder: Hersteller<br />
© SAAC-ALVAREZ - UNSPLASH.COM<br />
100 AUTOMOBILE
MERCEDES-BENZ<br />
GLC F-CELL A<br />
Reichweitenkönig dank Brennstoffzelle<br />
Der GLC F-Cell von Mercedes-Benz ist ein ganz<br />
besonderes Elektrofahrzeug. Neben einer Lithium-Ionen-Batterie,<br />
die wie jedes E-Fahrzeug an<br />
entsprechender Ladeinfrastruktur oder der Haushaltssteckdose<br />
extern aufgeladen werden kann,<br />
verfügt der SUV auch über eine Brennstoffzelle.<br />
Die in nur drei Minuten befüllbaren Wasserstofftanks<br />
mit einem Fassungsvermögen von 4,4 kg<br />
Wasserstoff befinden sich im Fahrzeugboden.<br />
Die H2-Reichweite beläuft sich auf 430 Kilometer<br />
nach NEFZ, die Plug-in-Batterie mit einer Kapazität<br />
von 13,5 kWh sorgt <strong>für</strong> zusätzliche 51 km<br />
Norm-Reichweite. Der Motor wartet mit 155 kW<br />
und einem Drehmoment von 365 Nm auf.<br />
0101
AUTOMOBILI PININFARINA<br />
BATTISTA<br />
Das zwei Millionen Euro Elektrofahrzeug<br />
Mit rund zwei Millionen Euro bringt Auto<strong>mobil</strong>i<br />
Pininfarina den derzeit wohl teuersten Luxus-Elektrosportwagen<br />
PF0 unter dem Namen<br />
Battista auf den Markt. Ab 2020 sollen vom E-<br />
Supersportler jedes Jahr genau 150 Fahrzeuge<br />
gefertigt werden. Seine Premiere feiert Battista<br />
allerdings schon im März <strong>2019</strong> auf dem Genfer<br />
Auto<strong>mobil</strong>-Salon. Dort wird er auch wegen<br />
seiner Leistungsdaten <strong>für</strong> Staunen sorgen. Der<br />
Elektrosportwagen mit Glasfaser-Karosserie<br />
wird mit seinen vier E-Motoren 1.417 kW und<br />
ein Drehmoment von 2.300 Nm bieten. Damit<br />
beschleunigt er in weniger als zwei Sekunden<br />
auf 100 km/h. Laut Hersteller beträgt die Top-<br />
Geschwindigkeit über 400 km/h. Die Reichweite<br />
soll mehr als 500 Kilometer betragen.<br />
102 AUTOMOBILE
VW<br />
ID.<br />
Vernetzte Elektro<strong>mobil</strong>ität<br />
Mit dem voll elektrischen, voll vernetzten ID.<br />
bringt Volkswagen eine neue Fahrzeuggeneration<br />
auf die Straße, die auch bei Digitalisierung<br />
und Vernetzung neue Standards setzt. So ist<br />
der ID. immer online und über eine Automotive<br />
Cloud mit dem Internet vernetzt. Updates und<br />
Upgrades machen das Auto ständig besser. Die<br />
Produktion des ID. startet Ende <strong>2019</strong> im Werk<br />
Zwickau. Der ID. kommt dabei als Volkswagens<br />
erstes rein elektrisches Volumenmodell auf<br />
MEB-Basis im Jahr 2020 auf den Markt. Der Modulare<br />
Elektrifizierungsbaukasten, kurz MEB, ist<br />
ein Baukastensystem <strong>für</strong> Elektroautos, das bei<br />
der Volkswagen AG seit 2015 entwickelt wird.<br />
0103
BYTON<br />
M-BYTE<br />
Elektro-SUV Made in China<br />
Mit einem batterieelektrisch angetriebenen<br />
SUV will der chinesische Auto<strong>mobil</strong>hersteller<br />
Byton ab der zweiten Jahreshälfte <strong>2019</strong> den<br />
Markt <strong>für</strong> Elektro<strong>mobil</strong>ität bereichern. Wann<br />
genau der M-Byte nach Deutschland kommt,<br />
ist offen. Geplant ist die Markteinführung Ende<br />
2020. Als sicher gilt bisher, dass der M-Byte bei<br />
seinem Launch nächstes Jahr mit dem Autonomielevel<br />
3 angeboten wird. Darüber hinaus<br />
verfügte die Studie des M-Byte unter anderem<br />
über ein Infotainmentsystem mit Gesichtserkennung<br />
und einer Cloud-Plattform.<br />
104 AUTOMOBILE
BMW<br />
i4<br />
Von Vision Dynamics zum i4<br />
Bereits auf der IAA 2017präsentierte BMW die<br />
Elektro-Studie Vision Dynamics. Erst jetzt aber<br />
verkünden die Bayern den Namen. Als BMW<br />
i4 soll der rein batterieelektrisch angetriebene<br />
Mittelklassewagen ab 2021 im Münchner<br />
Stammwerk in die Serie gehen. Je nach Modellausführung<br />
soll das elektrisch vollgeladene<br />
Elektrofahrzeug bis zu 600 km weit kommen.<br />
Weil die Lithium-Ionen-Traktionsbatterie im<br />
Karosseriebau eine nahezu komplett eigenständige<br />
Bodengruppe samt Hinterbau benötigt,<br />
unterscheidet sich das Karosserie-Konzept<br />
des i4 ganz erheblich von den Architekturen<br />
der bislang in München produzierten Modelle.<br />
0105
KIA<br />
e-NIRO<br />
Koreanischer Elektro-Crossover<br />
Jetzt gibt es einen elektrisch angetriebenen<br />
Elektro-Crossover <strong>für</strong> ab 34.290 Euro. Die Basisversion<br />
des e-Niro des koreanischen Auto<strong>mobil</strong>herstellers<br />
Kia verfügt bei diesem Preis<br />
über eine Antriebsleistung von 100 kW. Dank<br />
einer Batteriekapazität von 39,2 kWh fährt ein<br />
vollgeladener e-Niro dann 289 Kilometer weit.<br />
Die Preise der 150-kW-Version mit 64-kWh-<br />
Akku <strong>für</strong> 455 Kilometer Reichweite starten bei<br />
38.090 Euro. Im Kaufpreis inbegriffen ist eine<br />
7-Jahre-Kia-Herstellergarantie, die auch <strong>für</strong> die<br />
Batterie gilt. Geladen werden kann der Stromer<br />
laut Herstellerangaben am 100-kW-Schnelllader<br />
binnen 42 Minuten von 20 auf 80 Prozent.<br />
106 AUTOMOBILE
ASTON MARTIN<br />
DB6 MKII VOLANTE<br />
Britische Style der Elektro<strong>mobil</strong>ität<br />
Die britische Art der Elektro<strong>mobil</strong>ität verkörpert<br />
seit Kurzem Aston Martin Works. Der Auto<strong>mobil</strong>hersteller<br />
stattet peu à peu seine Klassiker<br />
mit einem Elektroantrieb aus. Möglich<br />
macht dies das sogenannte Elektroantriebssystem<br />
Cassette. So lässt sich das Elektroantriebssystem<br />
problemlos auf die originalen Motorund<br />
Getriebehalterungen setzen. Ein kleiner, im<br />
Innenraum versteckter Bildschirm dient zudem<br />
als Steuerelement und liefert dem Fahrer alle<br />
relevanten Informationen zu Ladestand. Der<br />
erste Aston-Oldtimer, der mit dem E-Antrieb<br />
ausgerüstet wird, ist der 1970er DB6 MkII Volante.<br />
Leistungsdaten oder gar Preise nennen<br />
die Briten allerdings noch nicht.<br />
107
AUDI<br />
E-TRON GT<br />
Audi Vorsprung durchs Elektrifizieren<br />
Knapp 3,5 Sekunden benötigt der e-tron Gran<br />
Turismo von Audi, um von 0 auf 100 km/h zu<br />
beschleunigen. In zwölf Sekunden ist der Wagen<br />
dann bei 200 km/h. So die Angaben des<br />
Herstellers, der die Gesamtleistung des Elektrofahrzeugs<br />
mit 434 kW angibt. Die Ingenieure<br />
haben in dem Viertürer dazu zwei Elektromotoren<br />
verbaut, die Vorder- und Hinterachse separat<br />
antreiben. Die Geschwindigkeit Gran Turismo<br />
wird im Übrigen auf 240 km/h begrenzt.<br />
Somit will Audi die Reichweite erhöhren, die<br />
dank einer flachen 90 kWh-Lithium-Ionen-<br />
Batterie bis zu 400 Kilometer (nach WLTP) betragen<br />
soll. Bis zu 30 Prozent der Reichweite<br />
werden nach Angaben von Audi dabei via Rekuperation<br />
herausgeholt. Um auf diesen Wert zu<br />
kommen, haben die Ingolstädter verschiedene<br />
Rekuperationssysteme kombiniert.<br />
108 AUTOMOBILE
INNOVATIV, HOCHWERTIGE<br />
KOMPONENTEN, MODERNES<br />
DESIGN UND IMMER EIN QWIC<br />
HÄNDLER IN IHRER NÄHE
UEBLER E-SOOTER SI.O S1.1.<br />
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MEHR UNTER WWW.SIO-SCOOTER.COM<br />
110 TEST
Die Uebler GmbH entwickelt seit über 50 Jahren<br />
hochwertiges Autozubehör <strong>für</strong> den Fachhandel<br />
und die Pkw-Industrie. Im Bereich Fahrrad ist<br />
die Marke vor allem durch ihre innovativen<br />
und hochwertigen Fahrrad-Kupplungsträger<br />
bekannt. Jetzt wartet Uebler mit einem faltbaren<br />
E-Scooter auf, der in futuristischer Optik<br />
erscheint und vielseitige Einsatzmöglichkeiten<br />
bietet. Der X-Rahmen ist edel und stabil verarbeitet.<br />
Auch die Lackierung ist von hoher<br />
Qualität. Die Bedienung ist kinderleicht: Nur<br />
einen Sicherungshebel drücken, mit leichtem<br />
Druck von oben auseinanderfalten, die Fußraster<br />
aufklappen und schon kann es los gehen.<br />
Zum Transport, Aufladen oder Aufbewahren<br />
wird der E-Scooter einfach wieder klein gefaltet.<br />
»Gezündet« wird mit den mitgelieferten<br />
Funk- oder Steckschlüsseln. Gegen Langfinger<br />
schützt eine integrierte Alarmanlage. Auf Touren<br />
bringt man den Roller mit einem klassischen<br />
Drehgriff-Gashebel, der sanft dosiert <strong>für</strong><br />
Schub sorgt. Der 250-Watt-Nabenmotor beschleunigt<br />
rasch auf bis zu 20 km/h, der Panasonic<br />
Lithium-Akku verspricht auf flacher Strecke<br />
eine Reichweite von ca. 20 Kilometern und<br />
ist in nur 4-5 Stunden voll aufgeladen. Am Berg<br />
verliert der Scooter etwas an Schub, meistert<br />
jedoch kleinere Anstiege passabel. Die maximale<br />
Zuladung beträgt 120 Kilogramm. Beim<br />
Fahrverhalten überzeugt der Scooter durch<br />
die gute Straßenlage und das einfache Handling<br />
des Gashebels. Auch die kleinen 10-Zoll-<br />
Luftdruckreifen vermitteln ein überraschend<br />
sicheres Fahrgefühl. Selbst in engen Kurven<br />
verliert man weder Traktion noch Sicherheitsgefühl.<br />
Gebremst wird mittels mechanischen<br />
Scheibenbremsen an Vorder- und Hinterrad, die<br />
gute Dienste leisten und man rasch zum Stehen<br />
kommt. Übersichtlich gestaltet zeigt das<br />
Display Geschwindigkeit, Akku-Stand sowie die<br />
gefahrenen Kilometer. Mit einem zusätzlichen<br />
Hebel am Lenker lässt sich das Licht aktivieren.<br />
Zusätzlich sind an den Seiten Reflektoren<br />
angebracht, die die Sicherheit bei Nachtfahrten<br />
erhöhen. Im Straßenverkehr kann man sich<br />
zudem lautstark durch eine eingebaute Hupe<br />
bemerkbar machen. Der Rückspiegel könnte<br />
etwas weiter nach außen ragen, um den vollen<br />
Überblick nach hinten zu gewährleisten.<br />
FAZIT: Ein faltbarer, leichter E-Scooter (mit<br />
Straßenzulassung) ist ein prädestiniertes<br />
Pendlerfahrzeug – auch als sinnvolle Ergänzung<br />
zu bereits vorhandenen Fahrrädern bzw.<br />
E-Bikes. Egal ob ins Büro, zur Bushaltestelle, bei<br />
Städteerkundungen, beim Camping oder Bootsurlaub,<br />
der E-Sooter von Uebler macht lange<br />
Wege zum Katzensprung.<br />
TECHNIK<br />
Höchstgeschwindigkeit: 20 km/h<br />
Reichweite: bis zu 20-25 km<br />
Maximale Zuladung: 120 kg<br />
Gewicht: 19 kg<br />
Akku: 36V 8,5Ah Panasonic 2900PF Lithium<br />
Akku-Ladezeit: ca. 4 Stunden<br />
Motor: 36V/250Watt Nabenmotor<br />
Diebstahlsicherung: Alarmanlage<br />
Abmessungen (gebrauchsbereit):<br />
105 x 56 x 103 cm<br />
Sonderausstattung:<br />
inklusive Straßenzulassung<br />
Lieferumfang: Ladegerät,<br />
2 x Fernbedienung und Schlüssel<br />
Preis: 1.385,- Euro<br />
www.uebler.com<br />
111
UEBLER<br />
E-SCOOTER SI.O K2.1<br />
Mit dem E-Scooter SI.O K2.1 hat man nicht<br />
nur einen schicken Begleiter an seiner Seite,<br />
man ist auch flott und mit sicherem Fahrgefühl<br />
unterwegs. Vor allem auf der Fahrt<br />
ins Büro erweist sich der innovative, klappbare<br />
Roller in Kombi mit Bus oder Bahn als<br />
schnelles Transportmittel. Verkehrsstaus zur<br />
Rushhour und nervige Parkplatzsuche gehören<br />
damit der Vergangenheit an und minimieren<br />
so den Stress. Zusätzlich zaubert die<br />
fetzige Fahrt mit dem kleinen Flitzer nicht<br />
nur dem Fahrer sondern meist auch dem Betrachter<br />
ein Lächeln ins Gesicht und sorgt<br />
<strong>für</strong> Gesprächsstoff.<br />
UEBLER<br />
E-SCOOTER SI.O K1.1<br />
Auch beim leichten, schnellen, flexiblen<br />
Kurzstrecken-Flitzer Si.O K1.1 wird der<br />
Spaßfaktor absolut groß geschrieben. Mit<br />
nur 8,8 kg lässt sich der faltbare E-Scooter<br />
einfach transportieren und unkompliziert<br />
verstauen. Er passt in jeden Kofferraum und<br />
ist auch schnell mal über eine Treppe getragen.<br />
Egal ob in der Freizeit oder auf dem<br />
Weg zur Arbeit, der kleine Roller mit elektrischem<br />
Rückenwind nimmt die letzten Kilometer<br />
vom Parkplatz oder von der Bushaltestelle<br />
mit Leichtigkeit und sorgt schon vor<br />
dem Kino oder dem Treffen mit Freunden<br />
<strong>für</strong> Vergnügen.<br />
MEHR UNTER WWW.SIO-SCOOTER.COM<br />
112 TEST
Photo: R. Schedl<br />
MODERNES<br />
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FREIHEIT GENIESSEN. Was beim Biken wirklich zählt? Die Umwelt<br />
mit allen Sinnen zu genießen. Ob draußen in der Natur oder im<br />
hektischen Großstadtdschungel, beim Sturm auf den nächsten Gipfel<br />
oder auf Erkundungstour im Szeneviertel. Freiheit ist eben nicht an einen<br />
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Herausgeber: Johann Fink<br />
Chefredaktion: Andreas Burkert<br />
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Redaktion: Ulrich Fillies,<br />
Andreas Burkert, Gerda Obermeier,<br />
Andreas Grund, Michael<br />
Wagner, Florian Storch, Reinhold<br />
Schebler, MTS Roadbikes,<br />
Sabine Rist<br />
Grafik: VeloTotal GmbH<br />
Brigitte Kraus, Lisa Espig<br />
Fotos: Lisa Espig<br />
Anzeigen: Michael Wagner<br />
Tel.: +49 (0)9 41/7 96 07-44<br />
michael.wagner@velototal.de<br />
Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte, Fotos und Zeichnungen<br />
wird keine Haftung<br />
übernommen!<br />
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