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Einblicke

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Zahlreiche Besucher<br />

kamen im letzten Jahr<br />

zur 13. Ausgabe der<br />

„ibug“ nach Chemnitz<br />

Bonfert. Als „schnelle Kunstform“<br />

könne die Urban Art auch sofort auf<br />

aktuelle Dinge reagieren.<br />

Zunehmend geht es dabei auch um<br />

die Einbindung akademischer Akteure.<br />

So war etwa beim letzten LSK erstmals<br />

das Dresdner Italienzentrum mit an<br />

Bord, italienische Street-Art-Künstler<br />

wurden zum Festival eingeladen, und<br />

es gab eine Ausstellung mit einem<br />

Urban-Art-Künstler aus Florenz.<br />

Mit „Perform the Urban Art“ rückt<br />

seit letztem Jahr auch die Performance-<br />

Kunst in den Fokus und schiebt<br />

den Qualitätsdiskurs von „LackStreiche­<br />

Kleber“ weiter an.<br />

Jens Besser, LSK-Organisator und<br />

einer der umtriebigsten Street-Art-<br />

Künstler der Landeshauptstadt, sieht<br />

in dem Bereich noch jede Menge<br />

ungenutztes Potenzial. Er möchte den<br />

„Anspruchsdiskurs“ zur Urban Art<br />

vorantreiben. Außerdem schwebt ihm<br />

eine Artothek mit gesammelter Street-<br />

Art-Kunst vor – bevorzugt in einem<br />

der weniger subkulturaffinen Viertel der<br />

Stadt, etwa in einer „Platte“ in Gorbitz.<br />

In Chemnitz gibt es so etwas bereits<br />

– allerdings institutionell betrieben<br />

von der Neuen Sächsischen Galerie/<br />

Museum für zeitgenössische Kunst.<br />

Das eigentliche Aushängeschild für<br />

Urban Art geht im Chemnitzer Raum<br />

allerdings von anderer Seite aus:<br />

Die Industriebrachenumgestaltung,<br />

Die „ibug“ hat sich<br />

zu einem international<br />

bedeutenden<br />

Festival für urbane<br />

Kunst gemausert<br />

kurz „ibug“, lockt seit 13 Jahren alljährlich<br />

stetig wachsende Künstler- und<br />

Publikumsgruppen in westsächsische<br />

Indus triebrachen und mauserte sich<br />

zu einem der international bedeutendsten<br />

Festivals für urbane Kunst.<br />

Alles begann hier damit, dass der<br />

Meeraner Künstler Tasso auf der Suche<br />

nach neuen Entfaltungsmöglichkeiten<br />

auf ein ehemaliges IFA-Werk stieß, in<br />

dem dereinst Trabbis hergestellt wurden.<br />

Bevor die Brache abgerissen werden<br />

sollte, erhielt er 2006 die Erlaubnis, sich<br />

dort künstlerisch auszutoben. Kurzerhand<br />

lud er auswärtige und befreundete<br />

Künstler ein – es entstand ein spontanes<br />

Künstlersymposium. Aus der Begeisterung,<br />

die sich daraus speiste, dass hier<br />

nicht nur Wände besprüht, sondern<br />

auch ortsbezogene Objektkunstwerke<br />

geschafen werden konnten, entstand<br />

dann die Idee eines regelmäßigen Festivals.<br />

Jedes Jahr zieht die Karawane nun<br />

zu einer anderen Industrie brache und<br />

veranstaltet ihr Kunstfestival an zwei<br />

aufeinanderfolgenden Wochenenden im<br />

Spätsommer. Zuletzt war es die ehemalige<br />

VEB Nadel- und Platinenfabrik<br />

„Textima“, die von gut 80 Künstlern<br />

aus 17 Nationen kreativ umgestaltet<br />

wurde.<br />

Für die Künstler und ehrenamtlichen<br />

Helfer ist die „ibug“ ein großes Netzwerktrefen<br />

mit Happeningcharakter –<br />

schlafen und leben sie doch vorab<br />

gemeinsam in improvisierten Indoorcamps<br />

direkt in den Industriedenkmälern.<br />

Drumherum gibt es für die Gäste<br />

Konzerte, Podienformate, Performances<br />

und den großen Street-Art-Markt.<br />

Foto: Loquita Pictures<br />

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