Altlandkreis Ausgabe März/April 2019 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel

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Bald ist Ostern — der „altlandkreis“ hat nachgefragt ...
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20 | altlandkreis
Altlandkreis | In der Karwoche und
über Ostern treten die Evangelien
wieder besonders ins Bewusstsein,
wie auch weitere den christlichen
Glauben prägende Bibelworte.
Wir haben Anna-Elisabeth
Stanner aus Reichling, Johannes
Höfle aus Schwabsoien und Dr.
Barbara Voigtmann aus Kinsau zu
ihren liebsten Bibelstellen befragt.
„Wer von Euch ohne
Sünde ist, werfe als erster
einen Stein auf sie“
Die Geschichte von Jesus und der
Ehebrecherin (Johannes, Kapitel 8,
Vers 3 bis 11) ist für Anna-Elisabeth
Stanner eine ganz besondere Bibelstelle.
Die Reichlingerin ist vielseitig
unterwegs: In Ludenhausen
fungiert sie als Organistin und hilft
auch in Reichling öfter an der Orgel
aus. Daneben macht sie Trauerbegleitung,
Kommunionhelferin,
Lektorin, kümmert sich um die
Leonhardi-Bruderschaft und führt
den Chor „Heiligs Durcheinander“
sowie einen Gebetskreis. „Für mich
war es anfangs eine Verpflichtung,
den Gebetskreis der verstorbenen
Frau Rappold zu übernehmen –
inzwischen aber bin ich der festen
Überzeugung, wenn was hilft,
dann ein Gebet“, sagt Anna-Elisabeth
Stanner, der viele Bibelstellen
gefallen. Aber ihre liebste ist die
von Jesus und der Ehebrecherin:
Männer bringen eine Frau zu Jesus,
die beim Ehebruch erwischt
wurde, und möchten sie steinigen.
Eigentlich wollten die Schriftgelehrten
und Pharisäer dabei Jesus
eine Falle stellen. Die Frau dachte
sich wahrscheinlich, was will mir
der junge Kerl schon helfen? Jesus
aber verharrte in Ruhe, nahm
» Wer von Euch ohne Sünde ist, werfe
als erster einen Stein auf sie
Johannes, Kapitel 8, Vers 3 bis 11
Anna-Elisabeth Stanner mit dem Hl. Leonhard im Hintergrund, der am
Seitenaltar der Reichlinger Pfarrkirche zu sehen ist.
den Männern damit den Wind aus
den Segeln und sagte schließlich:
„Wer ohne Sünde ist, werfe den
ersten Stein.“ Einer nach dem
anderen ging daraufhin fort. Es
steht sogar geschrieben, dass die
älteren Männer zuerst gegangen
sind. Und die Frau? Jesus hat ihr
gerade das Leben gerettet. „Wahrscheinlich
war es das erste Mal
in ihrem Leben, dass wirklich ein
Mann zu ihr gestanden hat.“ Zum
Schluss sagt Jesus zur Frau: „Wo
sind sie geblieben, hat Dich keiner
verurteilt? Auch ich verurteile Dich
nicht. Geh und sündige von jetzt
an nicht mehr.“
„Leg Deine Schuhe ab,
denn der Ort, wo Du
stehst, ist heiliger Boden“
Eine weniger bekannte, aber sehr
wichtige Bibelstelle aus dem Alten
Testament (Exodus, Kapitel 3, Vers
1 bis Kapitel 4 und Vers 12) hat sich
Johannes Höfle aus Schwabsoien
ausgesucht. Der 25-Jährige studiert
Theologie in Augsburg mit dem
Ziel, Priester zu werden. Schon
von Kindesbeinen an war er in der
Pfarrei Schwabsoien als Ministrant,
Oberministrant und vielseitig in der
Jugendarbeit engagiert. Nach einer
Zimmererlehre und dem 2016 folgenden
Meistertitel wagte er den
großen Schritt und besucht nun das
Priesterseminar in Augsburg. Seine
Bibelstelle handelt von Mose, damals
ein ganz normaler Schafhirte,
vor dem plötzlich ein Dornbusch
entflammte, jedoch nicht verbrannte.
„Feuer, zum Beispiel ein
Lagerfeuer bei einem Zeltlager, hat
für mich immer einen besonderen
Reiz“, so Höfle über seine Lieblingsbibelstelle.
Jedenfalls wollte
Mose das Feuer näher betrachten,
doch Gott hielt ihn zurück und sagte
zu ihm: „Leg Deine Schuhe ab,
hier ist heiliger Boden.“ Laut Höfle
passiere es einem öfter im Leben,