15.02.2019 Aufrufe

Tassilo, Ausgabe März/April 2019 - Das Magazin rund um Weilheim und die Seen

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Sabine Smetka<br />

Leitung eines Kinderchores, ist seit<br />

16 Jahren im Pfarrgemeinderat,<br />

davon <strong>die</strong> vergangenen vier Jahre<br />

als Vorsitzende. Auch sie ist zu<br />

dem Entschluss gekommen, dass<br />

es <strong>die</strong> eine Bibelstelle schlechthin<br />

für sie nicht gibt. „Da ich mich<br />

<strong>um</strong> <strong>die</strong> Verstorbenen in der Pfarrei<br />

kümmere <strong>und</strong> dabei auch <strong>die</strong><br />

Rosenkranzandachten gestalte,<br />

habe ich ein paar Lieblingsstellen,<br />

<strong>die</strong> ich gerne zitiere.“ Eine davon<br />

stammt aus dem Lukas-Evangeli<strong>um</strong>.<br />

Sie lautet: „Herr, nun lässt Du<br />

deinen Diener in Frieden fahren.“<br />

Eine andere ist der Psalm 23 mit<br />

„der Herr ist mein Hirte“. Dieser<br />

Satz sei für Sabine Smetka immer<br />

ein Ausdruck von tiefem Glauben<br />

<strong>und</strong> der Hoffnung, dass man getragen<br />

wird. „Ich bin ein wenig<br />

freier in meinem Glauben, es muss<br />

nicht Gott sein, es kann auch eine<br />

höhere Kraft sein, <strong>die</strong> mich trägt.“<br />

Für ihr eigenes Leben sprechen<br />

sie überwiegend Bibelstellen an,<br />

über <strong>die</strong> man auf <strong>die</strong> Liebe trifft.<br />

„Es geht nicht nur <strong>um</strong> <strong>die</strong> Liebe<br />

zwischen zwei Menschen, sondern<br />

ebenso <strong>um</strong> <strong>die</strong> Liebe zu allem.“<br />

Diese bedingungslose Liebe, wie<br />

sie auch bei Mutter Theresa vorgelebt<br />

<strong>und</strong> gepredigt hat. Sie sagte<br />

einst: „Suche Gott nicht in fernen<br />

Ländern. Dort ist er nicht. Er ist<br />

ganz nahe. Er ist in Dir.“ Und das<br />

passt jetzt wieder zu der Bibelstelle<br />

„was ihr für einen meiner<br />

Brüder getan habt, das habt ihr<br />

mir getan“, <strong>die</strong> Sabine Smetka als<br />

Überschrift ausgewählt hat. „Und<br />

so sehe ich auch meinen Einsatz<br />

für <strong>die</strong> Gemeinschaft hier vor Ort.“<br />

„Selig sind <strong>die</strong>,<br />

<strong>die</strong> nicht sehen<br />

<strong>und</strong> doch glauben“<br />

Die Geschichte von Thomas, dem<br />

Ungläubigen aus dem Johannes-<br />

Evangeli<strong>um</strong> (Kapitel 20, 24 bis 29),<br />

gefällt Roland Schwalb besonders<br />

gut. Seit fast 25 Jahren kümmert er<br />

sich als Mesner <strong>um</strong> <strong>die</strong> Stadtpfarrkirche<br />

<strong>Weilheim</strong>, macht Urlaubsvertretung<br />

in anderen Kirchen der<br />

Pfarreiengemeinschaft oder kümmert<br />

sich zusammen mit seiner<br />

Frau <strong>um</strong> <strong>die</strong> Pfarrheime. Daneben<br />

ist er auch als Stadt- <strong>und</strong> Kreisrat<br />

vielseitig engagiert. Er sagt, dass<br />

<strong>die</strong>ser Thomas „doch in jedem von<br />

uns steckt, weil er <strong>die</strong> Erzählungen<br />

der Apostel von der Auferstehung<br />

Jesu nicht glauben möchte, solange<br />

er nicht seine Finger in <strong>die</strong><br />

Male der Nägel <strong>und</strong> seine Hand an<br />

<strong>die</strong> Seite von Jesus legen konnte“.<br />

Wir Christen würden schließlich<br />

auch zur rechten Zeit mit Gott hadern<br />

– <strong>und</strong> dürfen auch mal zweifeln.<br />

„Als Mesner begleite ich viele<br />

Gläubige, sozusagen von der Wiege<br />

bis zur Bahre, <strong>und</strong> da wird man<br />

oft mit schweren Schicksalsschlägen<br />

konfrontiert.“ Es sei nämlich<br />

nicht so, dass man als Mesner<br />

nur den Pfarrer anziehe <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Kerzen anzünde. „Eigentlich habe<br />

ich mal Orthopä<strong>die</strong>schuhmacher<br />

gelernt, aber nun bin ich schon<br />

im 25. Jahr hier in der Stadtpfarrei<br />

<strong>und</strong> mit den Aufgaben mitgewachsen.“<br />

Im Leben gebe es immer mal<br />

Situationen, in denen man mit<br />

Gott hadere. „Wenn ich mit Menschen<br />

spreche <strong>und</strong> solche Zweifel<br />

spüre, dann zitiere ich gerne <strong>die</strong>se<br />

Bibelstelle von Thomas.“ Denn der<br />

Schluss „selig sind <strong>die</strong>, <strong>die</strong> nicht<br />

sehen <strong>und</strong> doch glauben“ wische<br />

allen Zwiespalt wieder weg. rg<br />

Roland Schwalb<br />

märz / april <strong>2019</strong> | 15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!