Bauratgeber Kaufbeuren
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BAU-RATGEBER<br />
6<br />
Fliese, Parkett, Teppich, Vinyl oder Laminat?<br />
Faktoren wie eine Fußbodenheizung bereits vor der Wahl des Bodenbelags bedenken<br />
Der Bodenbelag bestimmt die Optik des Raumes maßgeblich mit, daher ist eine Gründliche Planung<br />
von Anfang an wichtig.<br />
Foto: © Robert Kneschke - stock.adobe.com<br />
Zuhause barfuß laufen – egal zu welcher Jahreszeit –eine moderne Fußbodenheizung macht das<br />
möglich.Foto: © New Africa - stock.adobe.com<br />
Egal ob Neubau oder Sanierung – die<br />
Auswahl des Bodenbelags, vor allem<br />
wenn dieser Belag im Großteil des<br />
Hauses verlegt werden soll, ist eine<br />
sehr wichtige. Der Boden trägt maßgeblich<br />
zum Erscheinungsbild bei und<br />
verleiht einem Raum seinen Charakter.<br />
Die Möglichkeiten sind groß und die<br />
Auswahl ist schier unendlich. Fliesen,<br />
Parkett, Laminat, Teppich, Vinyl, Kork,<br />
PVC – der Eigenheim-Besitzer muss<br />
erst einmal überlegen, was ihm wichtig<br />
Thomas Alt<br />
Von der<br />
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<strong>Kaufbeuren</strong>er Straße 18<br />
87665 Mauerstetten<br />
Telefon 08341/9379-0 · Fax 08341/9379-29<br />
E-Mail: fliese@fuchs-mauerstetten.de<br />
www.fuchs-mauerstetten.de<br />
ist, welche Vorteile welcher Belag mit<br />
sich bringt und was zu den Bewohnern<br />
sowie der Nutzung der Räume am besten<br />
passt.<br />
Einen Aspekt, den es bereits vorab zu<br />
bedenken gibt, ist die Fußbodenheizung.<br />
Dank der behaglichen Wärme<br />
die sie ausstrahlt, dem Energieeinsparpotenzial,<br />
der geringen Luftzirkulation<br />
sowie der freien Wohnraumgestaltung<br />
ist die wassergeführte Fußbodenheizung<br />
immer beliebter. Bei Neubauten<br />
ist sie schon fast Standard aber auch<br />
bei Sanierungsmaßnahmen wird immer<br />
häufiger zur Fußbodenheizung gegriffen.<br />
Damit die aber ihre angenehme<br />
Wärme optimal verbreiten kann, muss<br />
neben einer fachmännischen Verlegung<br />
auf den Bodenbelag darüber geachtet<br />
werden. Nicht jedes Material ist<br />
gleich gut geeignet.<br />
Generell muss der Bodenbelag über<br />
einer Fußbodenheizung resistent gegen<br />
Temperaturschwankungen sowie<br />
auch leicht durchgängig für Wärme<br />
sein. Allgemein gilt, je dicker der Belag<br />
ist, desto mehr Energie muss aufgebracht<br />
werden, was höhere Heizkosten<br />
zur Folge hat. Selbstverständlich<br />
spielt auch das verwendete Material<br />
eine Rolle – Wärme gelangt durch 10<br />
cm dicke Fliesen schneller und leichter<br />
als durch 10 cm dickes Parkett. Bei der<br />
Auswahl des Bodenbelags sollte daher<br />
auf den Wärmedurchlasswiderstand<br />
des Materials geachtet werden. Je<br />
niedriger dieser Wert, desto günstiger<br />
für eine Fußbodenheizung – generell<br />
sollte ein Wert von 0,15 m 2 K/W nicht<br />
überschritten werden. Bei dem Wert<br />
der Wärmeleitfähigkeit ist es genau<br />
umgekehrt, je größer dieser Wert,<br />
desto schneller geht die Wärme hindurch.<br />
Auch wie der Boden verlegt ist,<br />
ob schwimmend oder fest verklebt, hat<br />
Auswirkungen auf die Wärmeentwicklung.<br />
Bei schwimmender Verlegung<br />
entsteht ein Luftraum zwischen Belag<br />
und Estrich, so wird der Wärmedurchlasswiderstand<br />
noch etwas erhöht.<br />
Der wohl am besten geeignete Belag<br />
für eine Fußbodenheizung sind Fliesen.<br />
Dank ihrem hervorragenden Wärmedurchlasswiderstand<br />
und der hohen<br />
Wärmeleitfähigkeit können Fußbodenheizungen<br />
sehr effizient betrieben<br />
werden und Räume werden schnell<br />
angenehm warm. Bei fachgerechter<br />
Verlegung ist zudem die Gefahr von<br />
Fugen- und Rissbildung relativ gering.<br />
Egal ob Stein oder Keramik, der Wirkungsgrad<br />
der Heizung ist sehr gut und<br />
so können Fliesen nach persönlichen<br />
Vorlieben je nach Qualität, Optik und<br />
Preis ausgesucht werden.<br />
PVC- und Kunststoffböden, wie zum<br />
Beispiel die derzeit beliebten Vinyl-<br />
Beläge, sind für eine Fußbodenheizung<br />
grundsätzlich geeignet – empfehlenswert<br />
ist allerdings auf die<br />
Herstellerangaben zu achten. Je nach<br />
Dicke des Bodens variiert natürlich<br />
der Wärmedurchlasswiderstand. Zudem<br />
ist zu empfehlen, den Belag vollflächig<br />
zu verkleben, um Lufträume zu<br />
vermeiden.<br />
Ebenfalls sehr beliebt sind Laminat-<br />
Böden, denn sie sehen nicht nur gut<br />
aus sondern sind auch robust, wasserdicht<br />
und schlagfest. Auch mit<br />
einer Fußbodenheizung können Laminatböden<br />
gut kombiniert werden.<br />
Allerdings sollte das Laminat explizit<br />
für eine Fußbodenheizung freigegeben<br />
sein. Der Wärmedurchlasswiderstand<br />
ist auf der Verpackung angegeben –<br />
aber Achtung: häufig ist bereits eine<br />
Trittschalldämmung angebracht, muss<br />
eine separate Trittschallunterlage verwendet<br />
werden, muss das beim Wärmedurchlasswiderstand<br />
unbedingt<br />
berücksichtigt werden.<br />
Besonders edel und hochwertig ist<br />
Parkett – doch hier sollte genau auf<br />
den Wärmedurchlasswiderstand geachtet<br />
werden, er sollte definitiv nicht<br />
über 0,15 m 2 K/W liegen. Holz besitzt<br />
relativ gute Dämmeigenschaften und<br />
daher kommt es hier genau auf das<br />
Material an. Dunkles Holz leitet Wärme<br />
besser als helles – Eiche, Kirsche<br />
oder Nussbaum sind daher in Kombination<br />
mit einer Fußbodenheizung im<br />
Vergleich zu helleren Holzsorten zu bevorzugen.<br />
Zudem dehnen sich dunkle,<br />
grobe Hölzer bei Temperaturschwankungen<br />
weniger stark.<br />
Im Schlaf- oder Kinderzimmer wollen<br />
viele auf den flauschigen Komfort von<br />
Teppich nicht verzichten. Auch dieser<br />
Belag lässt sich – wenn er nicht zu dick<br />
ist – gut mit einer Fußbodenheizung<br />
kombinieren. Geeignete Teppiche sind<br />
zudem oft gekennzeichnet. Greifen Sie<br />
für einen guten Wärmedurchlasswiderstand<br />
aber lieber zu dünnen Teppichen<br />
ohne Schaumpolster. Temperaturschwankungen<br />
machen Teppich<br />
dafür so gut wie nichts aus – wichtig ist<br />
allerdings eine vollflächige Verklebung<br />
mit einem Spezialkleber.<br />
Generell gilt natürlich, dass der Bodenbelag<br />
gefallen muss – nach diesem<br />
Kriterium sollte auch die Hauptentscheidung<br />
ausfallen. Dank der unzähligen<br />
Möglichkeiten kann aber auch<br />
die Wärmeleitfähigkeit und der Wärmedurchlasswiderstand<br />
nahezu problemlos<br />
berücksichtigt werden. Lassen<br />
Sie sich am besten im Fachhandel ausführlich<br />
beraten, sowohl bei der Wahl<br />
der Fußbodenheizung als auch beim<br />
Bodenbelag.