20.02.2019 Aufrufe

Berliner Zeitung 19.02.2019

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 42 · D ienstag, 19. Februar 2019 7 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Wirtschaft<br />

DAX-30 in Punkten<br />

Von Frank-Thomas Wenzel<br />

und Damir Fras<br />

Maximaler Druck<br />

Strafzölle für US-Exporte deutscherAutohersteller rücken näher<br />

9.11.18<br />

18.2.191<br />

Strafzölle für US-Exporte<br />

deutscher Autobauer rücken<br />

näher. Aufschläge von bis zu<br />

Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />

25 Prozent drohen. Wirerläutern,<br />

was Präsident Trump damit er-<br />

▲ 66,49 (+0,15 %)<br />

reichen will und wie starkesdie deutschen<br />

Autobauer treffen könnte.<br />

9.11.18<br />

Euro in US-Dollar<br />

9.11.18<br />

MÄRKTE<br />

Stand der Daten:18.02.2019 (21:50 Uhr)<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Gewinner<br />

▼ 11299,20 (–0,01 %)<br />

Wann werden die Strafzölle<br />

18.2.191<br />

eingeführt?<br />

Das ist völlig offen. Das US-Handelsministerium<br />

hat seinen Prüfbericht<br />

über die Bedrohung der nationalen<br />

Sicherheit durch Autoimporte<br />

▲ 1,1328 (+0,60 %)<br />

aus der EU an Trump übergeben. Der<br />

US-Präsident hat nun theoretisch 90<br />

Tage Zeit für eine Entscheidung.<br />

Quelle<br />

aus DAXund MDAX vom18.02.zum Vortag<br />

Wirecard<br />

115,00 +15,12 WWWWWWWWWWW<br />

Puma 458,50 +3,62 WWW<br />

Zalando 26,98 +3,21 WWW<br />

GEA Group 21,15 +3,12 WWW<br />

HugoBoss NA 63,76 +2,48 WWW<br />

Bechtle 75,15 +2,45 WWW<br />

Verlierer<br />

aus DAXund MDAX vom18.02.zum Vortag<br />

Metro St. 14,80 WWW –2,98<br />

Deutsche Post NA 26,11 WWW –2,39<br />

Schaeffler Vz. 7,74 WW –1,90<br />

thyssenkrupp 13,04 WW –1,70<br />

Osram Licht NA 40,46 WW –1,68<br />

Lufthansa vNA 22,07 WW –1,34<br />

Leitbörsen imÜberblick<br />

52-Wochen Hoch/Tief 18.02. ±% z. 15.02.<br />

Euro Stoxx 50 (EU) +0,11<br />

3596/2909 3244,79<br />

CAC 40(FR) +0,30<br />

5657/4556 5168,54<br />

S&P UK(UK) – 0,21<br />

1590/1323 1464,16<br />

RTS (RU) – 0,04<br />

1339/1033 1177,04<br />

IBEX (ES) +0,35<br />

10291/8286 9155,50<br />

Dow Jones (US) +1,74<br />

26952/21713 25883,25*<br />

Bovespa (BR) –1,15<br />

98589/69069 96403,81<br />

Nikkei (JP) +1,82<br />

24448/18949 21281,85<br />

Hang Seng (HK) +1,71<br />

31978/24541 28339,27<br />

Stx Singap. 20 (SG) +0,45<br />

1583/1350 1548,92<br />

Tagesgeld Zins p.a. für Beträge<br />

Kundenkontakt ab 1€ 5.000€ 50.000€<br />

Advanzia */**<br />

advanzia.com - 1,00 1,00<br />

Renault Bank direkt */**<br />

renault-bank-direkt.de 0,70 0,70 0,70<br />

RaboDirect */**<br />

rabodirect.de 0,66 0,66 0,66<br />

Bank11<br />

bank11.de 0,55 0,55 0,55<br />

Akbank<br />

akbank.de 0,50 0,50 0,50<br />

ING *<br />

ing-diba.de 1,00 1,00 1,00<br />

Santander<br />

santander.de 0,03 0,03 0,03<br />

Postbank<br />

postbank.de 0,01 0,01 0,01<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,01 0,01 0,01<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de 0,00 0,00 0,00<br />

BBBank<br />

bbbank.de 0,00 0,00 0,00<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse (Online)<br />

berliner-sparkasse.de 0,01 0,01 0,01<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse (Online)<br />

mbsdirekt.de 0,01 0,01 0,01<br />

<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />

030/30633300 0,001 0,001 0,001<br />

Sparda Berlin (Online)<br />

sparda-b.de - 0,001 0,001<br />

Mittelwert von 85 Banken 0,18 0,18 0,18<br />

*Neukunden<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />

(Mittwoch),Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld (Freitag), Baudarlehen (Samstag).<br />

Quelle: FMH-Finanzberatung<br />

18.2.191<br />

Geht es wirklich um nationale<br />

Sicherheit?<br />

Nein. DieInszenierung der Angelegenheit<br />

hat deutlich gemacht, dass<br />

der Präsident die Strafzoll-Drohung<br />

als Druckinstrument in Verhandlungen<br />

mit der Europäischen Union aufbauen<br />

will. Trump versucht, an<br />

einem neuralgischen Punkt anzusetzen.<br />

Undden sieht er in einer Schlüsselindustrie<br />

der größten Volkswirtschaft<br />

der EU: Vor allem die deutschen<br />

Autobauer Daimler, Volkswagen<br />

und BMW würden unter den zusätzlichen<br />

Zöllen leiden.<br />

Waswürde das konkret für die<br />

Autobauer bedeuten?<br />

Es wird Einbußen geben. Deren<br />

Höhe lässt sich aber schwer taxieren.<br />

Das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut<br />

Ifo erwartet, dass der<br />

Wert deutscher Autoexporte um<br />

11,6MilliardenEuroaufsJahrgerechnet<br />

zurückgehen würde, dabei ist<br />

schon berücksichtigt, dass ein<br />

schwindender US-Absatz durch<br />

Mehrverkäufe in anderen Ländern<br />

zum Teil kompensiert werden können.<br />

Autoprofessor Ferdinand Dudenhöffer<br />

erwartet hingegen, dass<br />

der Effekt nur maximal 5Milliarden<br />

Euro ausmachen würden. Maßgeblich<br />

wird sein, wie stark die Zölle auf<br />

die Endpreise durchschlagen und<br />

wie die Kunden auf die höheren Preise<br />

reagieren.<br />

DenHerstellernkommt dabei zupass,<br />

dass es sich zu einem großen<br />

Teil um Premiumautos der gehobenen<br />

Preisklasse handelt. Wohlhabende<br />

Amerikaner könnten durchaus<br />

bereit sein, für eine S-Klasse vonMercedes<br />

oder einen 911er von Porsche<br />

auch 15 oder 20 Prozent mehr zu zahlen.<br />

Wie sieht es mit SUV aus?<br />

Zumindest bei BMW und Mercedes<br />

werden Fahrzeuge für den wichtigen<br />

SUV-Markt ohnehin in den USA<br />

gebaut. Volkswagen baut unter anderem<br />

seine Passat-Limousine ebenfalls<br />

im Land. Hinzu kommen Produktionsstätten<br />

in Mexiko, dort fertigt<br />

auch die Konzernmarke Audi.<br />

Mexiko hat mit den USA eine neue<br />

Handelsvereinbarung getroffen.<br />

Autos von dort wären also nicht von<br />

Strafzöllen gegen die EU betroffen.<br />

Lediglich Porsche fertigt ausschließlich<br />

in Europa. Allerdings werden die<br />

US-Fabriken der drei deutschen<br />

Konzerne mit Bauteilen aus der EU<br />

beliefert, die sich dann ebenfalls verteuern<br />

würden. Dudenhöffer erwartet,<br />

dass der Gewinn der Autobauer<br />

um maximal zehn Prozent schrumpfen<br />

könnte.<br />

Muss Trump auf die US-Beschäftigten<br />

der deutschen Unternehmen<br />

Rücksicht nehmen?<br />

Das muss er. Schließlich arbeiten<br />

laut Verband der Automobilindustrie<br />

(VDA) rund 118000 Frauen und<br />

Männer in 330 US-Produktionsstätten.<br />

Allein 80000 Beschäftigte sind in<br />

Werken deutscher Zulieferer angestellt,<br />

die ebenfalls mit Komponenten<br />

aus Europa beliefert werden.<br />

Auch die Fabriken der großen Konzerne<br />

befinden sich häufig in strukturschwachen<br />

Regionen. Deshalb<br />

haben zahlreiche US-Politiker vor<br />

Strafzöllen gewarnt. Hinzu kommt,<br />

Amerikas Autolobby ist nicht amüsiert<br />

auf Trumps Schreibtisch, der ihm die<br />

nötige Handhabe für die Verhängung<br />

vonAutozöllen wegen einer angeblichen<br />

Gefährdung der US-Sicherheit<br />

geben dürfte. Das Papier ist geheim,<br />

das Weiße Haus äußerte sich am<br />

Montag, einem Feiertag, zunächst<br />

nicht dazu. Doch nicht nur in<br />

Deutschland, sondern auch in den<br />

USA wächst der Widerstand.<br />

„Wir vertreten nicht immer dieselbe<br />

Position, aber in diesem Fall<br />

sind wir uns einig“, sagt Matt Blunt,<br />

der Präsident des American Automotive<br />

Policy Council, das die Lobbyarbeit<br />

für die drei US-Branchengrößen<br />

Chrysler, Ford und General Motors<br />

betreibt. „Jeder Autohersteller<br />

und Zulieferproduzent, den ich kenne,<br />

hält das für einen Fehler.“ Vehement<br />

warnt auch der republikanische<br />

Senator Chuck Grassley: „Ein<br />

solcher Zoll wäre eine gewaltige<br />

Steuer für amerikanische Verbraucher.“<br />

Er hoffe,dass der Präsident seinem<br />

Rat folge und darauf verzichte,<br />

erklärte der einflussreiche Vorsitzende<br />

des Senats-Finanzausschusses<br />

vorwenigen Tagen.<br />

Aktuell schreckt eine Studie des<br />

unabhängigen Forschungsinstituts<br />

Center for Automotive Research<br />

dass deutsche Zulieferer auch amerikanische<br />

Autobauer beliefern, die<br />

dann ebenfalls betroffen wären.<br />

Wastut die deutsche Seite, um<br />

den Streit zu deeskalieren?<br />

Politiker appellieren. Autobauer<br />

haben mehrfach ihren guten Willen<br />

demonstriert und gezeigt, dass sie<br />

auch langfristig für Jobs in den USA<br />

sorgen wollen. So will Daimler in naher<br />

Zukunft im Werk in Tuscaloosa<br />

(Alabama) nicht nur Elektro-SUV fertigen,<br />

sondern dort auch eine Batteriefabrik<br />

errichten. Volkswagen hat<br />

laut Medienberichten erst Ende vorigerWocheeineengeKooperationmit<br />

Ford bei der Entwicklung autonomer<br />

Autos geschlossen.<br />

Welches Verhalten ist von Trump<br />

zu erwarten?<br />

Die Gespräche im Handelsstreit<br />

mit China haben gezeigt, dass Trump<br />

nicht nur droht, sondern auch handelt.<br />

Er nimmt dabei auch Nachteile<br />

für die eigene Seite in Kauf, soferner<br />

davon überzeugt ist, dass die Schäden<br />

auf der Gegenseite größer sind,<br />

die US-Regierung also in einer dominierenden<br />

Position ist.<br />

Also erst Strafzölle und dann<br />

verhandeln?<br />

Darauf könnte es hinauslaufen.<br />

Dernächste Schritt könnte allerdings<br />

sein, dass Trump die Strafzölle gegen<br />

die Autobranche verhängt, aber ihre<br />

Umsetzung mit einem Ultimatum<br />

versieht, um maximalen Druck aufzubauen<br />

–soschon geschehen bei<br />

den Verhandlungen mit China.<br />

Waswill Trump durchsetzen?<br />

Beobachter sehen ähnlich wie bei<br />

China vor allem zwei Felder: Trump<br />

will amerikanisches Erdgas nach<br />

Europa verkaufen. Es soll verflüssigt<br />

per Schiff transportiert werden. Seit<br />

Wochen kritisiert die US-Regierung<br />

denn auch die neue Nord Stream 2-<br />

Pipeline,die russisches Gasindie EU<br />

bringen soll. Und Trump will erreichen,<br />

dass US-Farmern Exporte in<br />

die EU erleichtertwerden.Die Union<br />

schützt ihre Landwirte mit hohen<br />

Zöllen auf Agrarprodukte.<br />

Wie reagieren die Europapolitiker<br />

in Brüssel?<br />

Es sei undenkbar, dass europäische<br />

Autos eine Gefahr für die nationale<br />

Sicherheit der USA darstellen<br />

könnten, sagt etwa Bernd Lange<br />

(SPD), Vorsitzender des Handelsausschusses<br />

im EU-Parlament. Europa<br />

müsse jetzt geeint stehen und klarmachen,<br />

dass mögliche weitere illegale<br />

Zölle den transatlantischen Beziehungen<br />

schweren Schaden zufügen<br />

würden.<br />

Der Vorsitzende der europäischen<br />

Grünen-Partei, ReinhardBütikofer,<br />

sagte: Sollte Trump Zölle verhänge,<br />

dann wäre das eine wirtschaftliche<br />

Kriegserklärung an die<br />

EU und Deutschland. „Wir sollten<br />

jetzt nicht mit Eskalationsdrohungen<br />

reagieren. Doch wenn der Konflikt<br />

kommt, kann sich Europa nicht<br />

wegducken“, so Bütikofer.<br />

US-Hersteller halten Strafzölle für einen Fehler. Laut Studie sind 367000 Jobs im Landgefährdet<br />

Von Karl Doemens<br />

Aus seiner Haltung zu ausländischen<br />

Autos hat Donald Trump<br />

nie einen Hehl gemacht. Er wolle die<br />

Einfuhr so lange verteuern, „bis kein<br />

Mercedes-Modell mehr die Fifth Avenue<br />

herunterrollt“, soll er im vorigen<br />

Aprildem französischen Präsidenten<br />

Emmanuel Macron gesagt haben. Im<br />

Juni kündigte er per Twitter Zölle für<br />

Importautos an: „Baut sie hier!“ Und<br />

im Dezember drohte er: „Ich bin ein<br />

Zoll-Mann!“<br />

Seit Sonntagabend liegt ein Bericht<br />

des US-Handelsministeriums<br />

Bereitzur Verschiffung:Neuwagen in Bremerhaven.<br />

Deutsche Pkw-Produktion<br />

in Nord- und Mittelamerika<br />

Beschäftigte in den Werken von<br />

BMW<br />

Mercedes<br />

Volkswagen<br />

San Luis Potosí<br />

Produktion ab<br />

Frühjahr 2019<br />

geplant MEXIKO<br />

Silao<br />

1000<br />

Chattanooga 3800<br />

Tuscaloosa 3700<br />

6300<br />

Zahlen gerundet<br />

USA<br />

Puebla<br />

14 300<br />

San José<br />

Chiapa<br />

Audi<br />

Spartanburg<br />

11 000<br />

Pkw-Produktion deutscher Hersteller<br />

in den USA in Tausend<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

332<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

2007<br />

214<br />

641<br />

'10 '12 '14 '16<br />

FOTO: INGO WAGNER/DPA<br />

750<br />

'18<br />

BLZ/HECHER; QUELLE:VDA, HERSTELLER; DPA<br />

(CAR) in Michigan die Öffentlichkeit<br />

in den USA auf. DieExpertenwarnen<br />

vor dem Verlust von 366 900 Jobs in<br />

den USA und der Verteuerung von<br />

Personenwagen um durchschnittlich2750Dollar,wennTrumpdieZölle<br />

verhängt.<br />

Sowohl die Autoherstellung wie<br />

der Autohandel sind nämlich international<br />

starkverwoben. Nurelf Millionen<br />

der 17,3 Millionen Fahrzeuge,<br />

die 2018 dortverkauft wurden, waren<br />

„Made in the USA“. Undbei den US-<br />

Modellen stammen nach Schätzungen<br />

der CAR-Experten 40 bis 50 Prozent<br />

der Teile aus dem Ausland.<br />

Mehr<br />

Konkurrenz<br />

für Taxis<br />

Fahrdienstmarktsoll<br />

liberalisiert werden<br />

Von Andreas Hoenig<br />

Esist ein weit verbreiteter Trend<br />

vor allem in Großstädten: Per<br />

Smartphone neue Fahrdienst-Angebote<br />

bestellen oder mit anderen Kundenteilen.DaseigeneAutobleibtstehen<br />

oder wird gleich ganz abgeschafft.<br />

Immer mehr Mobilitätsdienste<br />

werben um Kunden, bisher<br />

aber gibt es noch rechtliche Hürden.<br />

Der hart umkämpfte Markt soll nun<br />

liberalisiert und wesentliche Auflagen<br />

für neue Mobilitätsdienstleister<br />

sollen gestrichen werden. Taxis müssen<br />

sich auf mehr Konkurrenz einstellen.<br />

Dasgeht aus Eckpunkten des Verkehrsministeriums<br />

für eine Reform<br />

des Personenbeförderungsgesetzes<br />

hervor. DieLiberalisierung vonFahrdienst-Angeboten<br />

wird in der<br />

schwarz-roten Koalition von der Bedeutung<br />

her mit der Öffnung des<br />

Fernbusverkehrs in Deutschland Anfang<br />

2013 verglichen. Verbraucherverbände<br />

begrüßten die Pläne. Das<br />

Taxigewerbe dagegen warnte vor<br />

massivenAuswirkungen.Diegeplanten<br />

Änderungen wären eine „Katastrophe“,<br />

sagte Thomas Grätz, Geschäftsführer<br />

des Deutschen Taxiund<br />

Mietwagenverbandes, der dpa.<br />

Verkehrsminister Andreas Scheuer<br />

(CSU) würde das Taxigewerbe „plattmachen“.<br />

Konkret soll laut den Eckpunkten<br />

die sogenannte Rückkehrpflicht für<br />

Mietwagenfirmen mit Fahrern -wie<br />

Uber -abgeschafft werden. Bislang<br />

müssendiesenachjederFahrtanden<br />

Hauptstandort zurückkehren und<br />

dürfen anders als Taxis nicht auf der<br />

Straße auf Kunden warten. Es erscheine<br />

aber „sinnvoll, bestimmte<br />

Bereiche für den Taximarkt zu reservieren“,<br />

heißt es in dem Papier des<br />

Ministeriums.Wann die digitale VermittlungvonFahrtenselbstalsBeförderungsleistung<br />

einzustufen ist, werde<br />

außerdem klar definiert.<br />

Taxigewerbe besorgt<br />

Vorallem die geplante Abschaffung<br />

der Rückkehrpflicht für Mietwagen<br />

sorgte beim Taxigewerbe für Entrüstung.<br />

Dies wäre für Taxiunternehmen<br />

„existenzbedrohend“, sagte<br />

Grätz. „Mietwagen-Dienste mit<br />

Chauffeur“ könnten dann frei in den<br />

Innenstädten kreisen auf der Suche<br />

nach Kunden. Selbst wenn bestimmteBereichewieFlughäfenoderBahnhöfe<br />

für Taxis reserviert wären –das<br />

wärenur schwer zu kontrollieren.“<br />

Ein weiterer Kernpunk ist, dass<br />

das sogenannte Poolingverbot für<br />

Mietwagen mit Fahrer aufgehoben<br />

werden soll. Anbieter könnten dann<br />

Poolingdienste anbieten, also Fahrgäste<br />

mit ähnlichem Start und Ziel<br />

einsammeln. Dies zielt vorallem auf<br />

eine Stärkung von Angeboten im<br />

ländlichen Raum.<br />

Zugleich ist ein Schutzmechanismus<br />

für den öffentlichen Personennahverkehrvorgesehen:EineGenehmigung<br />

des Verkehrs mit Mietwagen<br />

soll laut Eckpunkten verboten werden,<br />

soferndie zuständige Verkehrsbehörde<br />

feststelle, dass ansonsten<br />

„einzelne ertragreiche Linien“ gefährdet<br />

seien. (dpa )<br />

Das Taxigewerbe ist von denPlänen<br />

nichtbegeistert.<br />

FOTO: HITIJ/GETTY IMAGES)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!