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Berliner Kurier 21.02.2019

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*<br />

BERLIN<br />

BERLINER KURIER, Donnerstag, 21. Februar 2019<br />

DER<br />

ROTE<br />

TEPPICH<br />

Ehre, wemEhregebührt!<br />

RobertShaw<br />

gärtnertmit<br />

Leidenschaft,am<br />

liebsten mit<br />

anderen.<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />

(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />

10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />

E-Mail: leser-bk@dumont.de<br />

Abo-Service: Tel. 030/232777<br />

Foto: zvg<br />

Ja, es ist wahr: Die Prinzessinnengärten<br />

ziehen<br />

Ende 2019 vom Moritzplatz<br />

nach Neukölln. Wahr ist<br />

aber auch, „dass der Standort<br />

am Moritzplatz auch<br />

darüber hinaus erhalten<br />

bleiben wird“, sagt Robert<br />

Shaw. Der Aktiv-Gärtner<br />

und der Verein Nomadisch<br />

Grün, der die mittlerweile<br />

international bekannten<br />

Prinzessinnengärten betreibt,<br />

war schon länger auf<br />

der Suche nach größeren<br />

Flächen zum Gärtnern.<br />

Nun wurde Shaw auf einem<br />

Neuköllner Friedhof fündig.<br />

Sieben Hektar auf dem<br />

hinteren Teil des Neuen St.<br />

Jacobi-Friedhofs an der<br />

Hermannstraße werden<br />

nun zum Urban-Gardening-Paradies.<br />

„Zuletzt war<br />

es am Moritzplatz manchmal<br />

eher wie in einem touristischen<br />

Biergarten als in<br />

einem kollektiven Gemeinschaftsprojekt.<br />

Wir hatten<br />

täglich bis zu 800 Besucher“,<br />

sagt Shaw. Mit dem<br />

neuen Projekt möchte er<br />

wieder mehr Menschen<br />

zum Mitgärtnern gewinnen.<br />

„Schon jetzt haben<br />

sich über 200 Menschen<br />

angemeldet, die hier mit<br />

uns die gärtnerische Idee<br />

der Prinzessinnengärten<br />

fortführen wollen“, sagt<br />

Robert Shaw. Ab April finden<br />

jeweils montags und<br />

mittwochs von 14 bis 18 Uhr<br />

Gartenarbeitstage statt.<br />

Foto: Paulus Ponizak<br />

Boris Palmer<br />

und Burkard<br />

Dregger im<br />

Görlitzer Park<br />

Boris Palmer auf Hauptstadt-Besuch<br />

Kaffeefahrt mit dem<br />

Berlin-Hasser<br />

Statt Heizdecken gabeswarme Worte<br />

Von<br />

ANNIKA LEISTER<br />

Berlin – Als „nicht-funktionierenden<br />

Teil Deutschlands“<br />

beschimpfte Boris<br />

Palmer die Stadt Berlin. Kriminalität,<br />

Drogen und Alkohol<br />

seien omnipräsent. Die<br />

Grünen brachte er damit in<br />

Rage, die CDU freute sich.<br />

Am Mittwoch zeigte CDU-<br />

Fraktionschef Burkard<br />

Dregger dem Tübinger Oberbürgermeister<br />

die Stadt.<br />

Der Palmer-Effekt wirkt zuverlässig.<br />

RTL, SWR, RBB –gut 20<br />

Journalisten warten auf den<br />

Oberbürgermeister Boris Palmer<br />

(Grüne) und den <strong>Berliner</strong><br />

CDU-Fraktionsvorsitzenden<br />

Burkard Dregger, als sie auf die<br />

Messe Berlin zuschlendern. Er<br />

sei mit der S-Bahn angereist,<br />

sagt Palmer. „Das hat schon<br />

mal funktioniert.“<br />

Palmer hat es als Bürgermeister<br />

einer Kleinstadt mit nur<br />

knapp 90000 Einwohnern zu<br />

bundesweiter Bekanntheit gebracht.<br />

Der Mann sorgt für<br />

Aufregung, am liebsten in der<br />

eigenen Partei, und erregt damit<br />

maximale Aufmerksamkeit.<br />

Grünen-Fraktionschefin<br />

Antje Kapek schimpfte über<br />

Palmer als „Irren“. Die CDU,<br />

die 2016 mit 17,6 Prozent ihr<br />

schlechtestes Ergebnis im Abgeordnetenhaus<br />

einfuhr, hat<br />

ihn nach Berlin eingeladen.<br />

Station 1: Die Messe Berlin. Palmer<br />

fährt willig Rolltreppe<br />

rauf, Rolltreppe runter und<br />

zieht eine Virtual-Reality-Brille<br />

an („Wo ich in der Realität<br />

stehe, weiß ich grade nicht“).<br />

CDU-Fraktionschef Burkard<br />

Dregger lobt den Messe-Anbau<br />

als Erfolgsprojekt der vorangegangenen<br />

schwarz-roten Koalition.<br />

Palmer, immer noch<br />

Grüner, staunt hier und da ob<br />

der Größe der Hallen („Da<br />

passt jeder Stadtteil von Tübingen<br />

rein.“), bleibt aber auch<br />

kritisch, weil Dregger ihm<br />

nicht sagen kann, wie die Öko-<br />

Bilanz des Gebäudes ausfällt.<br />

Station 2: Leipziger Straße,<br />

hier droht bald ein Fahrverbot<br />

für ältere Dieselmodelle. Für<br />

Palmer sind nicht Grenzwerte<br />

das Problem, sondern schlechte<br />

Stadtplanung: Ein Fahrradweg<br />

endet hier im Nichts. Palmer<br />

würde nach „Kopenhager<br />

Modell“ hier die Fahrradwege<br />

auf fünf Meter verbreitern, die<br />

Parkplätze gegen Begegnungszonen<br />

tauschen.<br />

Station 3: Görlitzer Park. „Der<br />

größte Drogenumschlagplatz<br />

Europas“, wie Dregger behauptet.<br />

Mit Anwohnern wolle man<br />

hier reden, kündigte die CDU<br />

an. Der einzige aber, der ihrer<br />

Einladung gefolgt ist, ist selbst<br />

CDU-Mitglied. Palmer findet:<br />

Seine Berlin-Kritik sei zwar<br />

„überspitzt“ gewesen, er bleibe<br />

aber bei seiner Meinung.<br />

Palmer kennt Berlin eigentlich ganz gut.Seine ehemalige Lebensgefährtin und<br />

seine Tochter leben hier,erist deswegen oft in der Stadt.<br />

Palmer macht<br />

Presse, die CDU<br />

kann sie<br />

gebrauchen.

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