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GLASWELT Sonderheft Montagepraxis 2013

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Aus der Praxis<br />

Schadensbericht<br />

Eine fachgerechte Koppelfugenabdichtung<br />

benötigt eine<br />

Trennfolie im Nutengrund, damit<br />

es nicht zu einer Dreiflankenhaftung<br />

kommen kann und dadurch<br />

die Dichtstofffuge aufreißt.<br />

Wasser kann an den Koppelfugen in die Konstruktion eindringen – hier hat der aufrechte linke<br />

Blendrahmen über den Zapfen dieses Wasser aufgenommen und ist angefault.<br />

Anzutreffen sind auch von Nachfolgegewerken durchgeführte Befestigungen<br />

von Sonnenschutzanlagen auf hölzerne Blendrahmen. Die Verschraubungen<br />

wurden nicht vorgebohrt und auch nicht abgedichtet.<br />

Offene Fuge zwischen Sohlbank und Fensterbank, fehlende Hinterfräsung.<br />

Hier war der Fensterbauer der Meinung, es ist alles fachgerecht – befestigt<br />

wurde das Element oben an der Unterkonstruktion der Profilholzdecke<br />

mit einer gekröpften Kralle.<br />

Bei den dargestellten Bildern sollten die Problemfälle eigentlich jedem ins<br />

Auge fallen. Tatsache war aber auch, dass die Fenster mehrfach nachbehandelt<br />

wurden (oberflächenbeschichtet, teilweise Holzersatz), ohne dass jemandem<br />

der Grund für die Zerstörung der Holzsubstanz aufgefallen wäre.<br />

Manchmal fehlen auch notwendige Unterschneidungen für die Fensterbankaufnahmen.<br />

Die Fensterbänke werden einfach ohne Abdichtung<br />

Der Autor<br />

Thomas Volmer betreibt in Brakel ein Sachverständigenbüro, eine baubiologische<br />

Beratungsstelle und ist als Gebäudeenergieberater und als Sachverständiger für<br />

Feuchte und Schimmelpilzbelastungen tätig. Er arbeitet außerdem als Auditor/<br />

Güteprüfer beim ift Rosenheim und war bis 2007 selbst als Fensterbauer tätig.<br />

www.volmer-gutachten.de<br />

vor die Sohlbänke geschraubt. Von den Systemherstellern an gebotene<br />

Dichtprofile könnten zumindest Abhilfe schaffen. Die Ver schraubungsabstände<br />

der Fensterbank sind in diesen Fällen mindestens zu halbieren,<br />

um den notwendigen Andruck zur Schlagregendichtheit sicherzustellen.<br />

Das Wichtigste beim sogenannten konstruktivem Holzschutz ist eine Vermeidung<br />

von offenen Hirnholzflächen und offenen Konstruktionsfugen. Die<br />

Mengen an Feuchtigkeit, die über offene Brüstungsfugen oder ungeschütztes<br />

Hirnholz innerhalb kurzer Zeit eintreten, können durch die Oberflächenbeschichtung<br />

nicht ausdiffundieren, sodass es zu Holzfeuchteerhöhungen<br />

und im Nachgang zu Fäulnissschäden kommt.<br />

Die Schwellenausbildung und deren fachgerechter Anschluss ist ein wichtiges<br />

Thema, das leider allzu häufig zu Streitigkeiten und Schäden führt.<br />

Wenn man sich die meisten Baustellen diesbezüglich genauer ansieht wird<br />

man feststellen, dass dieses Thema häufig sowohl von Planerseite als auch<br />

von den ausführenden Handwerkern „totgeschwiegen“ wird. Alle hoffen<br />

46 glaswelt | <strong>Sonderheft</strong> <strong>Montagepraxis</strong> | www.glaswelt.de

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