Al Ard Magazin Ausgabe 8
Das Arabisch/Deutsche Kulturmagazin
Das Arabisch/Deutsche Kulturmagazin
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Nr. 03/2018<br />
M<br />
U<br />
T<br />
مجلة ثقافية, عربية - المانية Das Arabisch-/ Deutsche Kulturmagazin<br />
الشجاعة<br />
www.al-ard.de
Vorwort des Herausgebers<br />
Herzlich willkommen zur 8.<strong>Ausgabe</strong> der <strong>Al</strong> <strong>Ard</strong>, dem <strong>Magazin</strong> für kulturelle Verständigung.<br />
Für mich ist es extrem spannend zu beobachten, wie die <strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> zu dem Ort für interkulturelles<br />
Miteinander wurde, der ursprünglich geplant war.<br />
In den vergangenen Monaten sind wir an Größe und Statur gewachsen, immer mehr Menschen<br />
sind an der Mitarbeit und an der Zeitschrift beteiligt und interessiert.<br />
An dieser Stelle möchte ich besonders den Autor*innen, den Beitragenden, Designer*innen, Fotograf*innen<br />
und Redaktionsmitgliedern für ihr ehrenamtliches Engagement, für ihren Teamgeist<br />
danken.<br />
Der Grundgedanke der <strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> ist ein grenzüberschreitender, kritischer Dialog. Ich bedanke mich<br />
deshalb auch herzlich bei den Portraitierten, die ihre Geschichten mit uns teilten und diesen Austausch<br />
erst möglich machten. Außerdem möchte ich euch Leser*innen zum aktiven Meinungsaustausch<br />
einladen - kommt mit uns ins Gespräch, mischt euch ein, sendet uns eure Ideen und euer<br />
Feedback.<br />
Es bleibt unser Anspruch, Autor*innen in verschiedenen Sprachen in diesem <strong>Magazin</strong> zu Wort<br />
kommen zu lassen. Nicht-Muttersprachler*innen stehen normalerweise in der deutschen Medienlandschaft<br />
unter dem Druck, auf Deutsch zu schreiben um ein breites Publikum zu erreichen und<br />
auf ihrem Gebiet anerkannt zu werden. Die <strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> ermöglicht es ihnen, in ihrer Sprache zu schreiben<br />
und über eine deutsche Übersetzung trotzdem von einem breiten Publikum verstanden zu<br />
werden. Ein besonderes Dank gilt daher auch unseren engagierten Übersetzer*innen.<br />
Unsere aktuelle <strong>Ausgabe</strong> beschäftigt sich mit dem Thema Mut. Für Rechte wie Freiheit, Unabhängigkeit<br />
und Gleichheit einzustehen, ist in vielen Teilen der Welt höchst gefährlich. Wir wünschen,<br />
denen, die sich in diesen Kampf begeben, viel Kraft und hoffen, mit unseren Artikeln zu ermutigen,<br />
zu inspirieren und neue Impulse zu geben.<br />
مقدمة رئيس التحرير<br />
مرحبا بكم في الطبعة الثامنة من مجلة األرض ، مجلة التفاهم الثقافي.<br />
بالنسبة لي ، من المثير للغاية أن أرى كيف أصبحت مجلة األرض مكانً ا للتعاون بين الثقافات و الذي كان مخططً ا له في<br />
األصل.<br />
في األشهر األخيرة ، كبرت المجلة من حيث الحجم والمكانة ، والمزيد من الناس والمهتمين بالمجلة يشاركون في عمل<br />
هذه المجلة .<br />
في هذه المرحلة ، أود بشكل خاص أن أشكر المؤلفين والمساهمين والمصممين والمصورين على عملهم التطوعي<br />
وروح العمل المشترك .<br />
الفكرة األساسية لألرض هي بناء حوار نقدي عبر الحدود ، أود أن أشكر األشخاص الذين صوروا قصصهم معنا وجعلوا<br />
هذا التبادل ممكنً ا. وأود أيضً ا أن أدعو القراء للمشاركة النشطه في تبادل وجهات النظر - تحدث إلينا ، شارك ، أرسل لنا<br />
أفكارك ، وتعليقاتك.<br />
ويبقى ادعاءنا السماح للمؤلفين بلغات مختلفة للكتابة في هذه المجلة. عادة ما يكونوا المؤلفين غير األصليين تحت<br />
الضغط في المشهد اإلعالمي األلماني للكتابة باللغة األلمانية بهدف الوصول إلى جمهور واسع النطاق وللتعرف<br />
عليهم في مجالهم. ومجلة األرض تسمح لهم بالكتابة بلغتهم والتي ما زال يفهمها جمهور واسع من خالل الترجمة<br />
األلمانية. شكر خاص أيضا إلى مترجمينا المتخصصين.<br />
تتعامل قضيتنا الحالية مع موضوع الشجاعة. إن الدفاع عن حقوق مثل الحرية واالستقالل والمساواة أمر خطير للغاية<br />
في أجزاء كثيرة من العالم. نتمنى لكل من يشرع في هذه المعركة الكثير من القوة واألمل في تشجيع وإلهام وإعطاء<br />
دوافع جديدة بمقاالتنا.<br />
فادي مصطفى / Mustafa Fadi
ملخص Inhaltsverzeichnis<br />
ملخص Inhaltsverzeichnis<br />
6<br />
26<br />
Nullpunkte<br />
Fenster 7<br />
الشباك السابع<br />
بال نقاط<br />
12<br />
Der Gipfel des Mutes<br />
قمةُ الشجاعةِ<br />
34<br />
Grenzenloser Mut<br />
شجاعة بال حدود<br />
14<br />
50 Jahre 68er<br />
الذاكرة للمشاركة<br />
42<br />
Mut, das Geheimnis von Erfolg<br />
الشجاعةسر النجاح<br />
18<br />
Die erste Welt<br />
18<br />
العالم األول<br />
Die erste Welt<br />
العالم ألول<br />
44<br />
Literatur & Wahrheit<br />
األدب و الواقع<br />
52<br />
Mutproben<br />
قمةُ الشجاعةِ<br />
44<br />
شجاعة بال حدود Grenzenloser Mut<br />
34<br />
األدب و الواقع<br />
Literatur & Wahrheit<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18
6<br />
ملخص Inhaltsverzeichnis<br />
بال نقاط Nullpunkte<br />
7<br />
NULL<br />
PUNKTE<br />
TEXT ANGIE VOLK<br />
FOTOS ANGIE VOLK<br />
Es ist inzwischen ein paar Jahre her, dass ich vor meinen<br />
Vater stehe, zögerlich. Mir Mühe gebe, den richtigen<br />
Ton zu finden.<br />
Er lässt sich das Ganze nochmal erklären. Ich sage:<br />
Mann und Frau, das seien scheinbar feste Kategorien.<br />
Und trotzdem gäbe es Menschen, die sich mit diesem<br />
Entweder/Oder nicht identifizieren können. Die Fotos<br />
sollen das Dazwischen, in dem sie leben und oft<br />
genug leiden, sichtbar machen. Sollen die Nullpunkte<br />
zwischen den Geschlechtern darstellen. Den Blick öffnen<br />
für die Möglichkeit, die Grenzen der Kategorien zu<br />
verschieben, um etwas mehr Platz zu schaffen. Etwas<br />
mehr Freiraum. Im Grunde genommen für alle, denen<br />
die Vorgaben, die Mannsein oder Frausein an uns stellen,<br />
zu eng sind.<br />
Ich merke, dass ich mich zu vertrackt ausdrücke, es ist<br />
ein Makel meines Studiums. Ich fange nochmal anders<br />
an -<br />
Ob er die Erwartungen, die an das Mannsein geknüpft<br />
sind, nicht auch manchmal ätzend fände. Immer stark<br />
sein zu müssen. Sicher, erfolgreich. Ein Versorgertyp.<br />
Und ob er sich vorstellen könne, wie anstrengend es<br />
manchmal sei, eine Frau zu sein: sanft, schön, schlank,<br />
besser nicht zu schlau. Ewig jugendlich.<br />
Mein Vater schweigt kurz, dann nickt er lange.<br />
Ein paar Dinge müssten trotzdem klar sein:<br />
Er werde keine Perücken tragen und Schminke sowieso<br />
nicht.<br />
"girls can wear jeans<br />
and cut their hair short<br />
wear shirts and boots<br />
'cause it's OK to be a boy<br />
but for a boy to look like a girl is degrading<br />
'cause you think that being a girl is degrading"<br />
Madonna "what it feels like for a girl" (2000)<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18
8<br />
9<br />
Er werde sich nicht zum Trottel machen vor mir und<br />
meiner Mutter.<br />
Und alberne Klamotten würde er auch nicht anziehen.<br />
Netzstrümpfe etwa, oder irgendwelche wilden Fummel<br />
mit Glitzer.<br />
Wenn es ihm zu bunt werde, müsse er abbrechen können<br />
und ich dürfte dann nicht böse sein. Ich dürfe ihm<br />
keine Vorwürfe machen.<br />
Mein Vater macht sein Chefgesicht, wartet ab, ob ich die<br />
Bedingungen akzeptiere. Ich gehe im Kopf kurz meine<br />
Optionen durch. Dann strecke ich ihm meine Hand entgegen.<br />
Abgemacht.<br />
Das Gesicht von meinem Vater wird weicher, dann<br />
grinst er. Einen Minirock habe er allerdings schonmal<br />
angehabt, ob ich das wüsste?<br />
Mit 16 zum Fasching. Und darin hätte er wirklich flotte<br />
Beine gehabt.<br />
ال ينبغي أن يظهر كاالبله تماما امامي وامام امي<br />
وثيابي أيضا عليه أال يرتديها مثل الجوارب أو أي ثياب براقة<br />
وان كان مولعا بااللوان عليه أان ينفصل أضمن له ان ال اكون غاضبة.<br />
وال الوم والدي اذا حدق بي منتظرا ليرى هل تقبلت االمر. برمت<br />
األمر برأسي اتفحص الخيارات ثم مددت يدي وقلت موافقة<br />
ارتخى وجه أبي وابتسم. كان قد ارتدى يوما تنورة قصيرة على حسب<br />
ما علمت<br />
كان في السادسة عشر في الفاشينغ. وقتها كان يملك حقا سيقانا<br />
طويلة<br />
جميلة نحيفة ومن األفضل أن ال تكون ذكية. ودائمة الشباب سكت<br />
والدي قليال ثم اومأ طويال<br />
بعض االمور يجب ان تكون واضحة<br />
هو ال يجب أن يرتدي شعرا مستعارا وبالطبع ال يضع مساحيق<br />
التجميل<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18
10<br />
بال نقاط Nullpunkte<br />
11<br />
بال نقاط<br />
مقابلة ANGIE VOLK<br />
صورVOLK ANGIE<br />
كان ذلك منذ سنوات عندما كنت اقف امام ابي مترددة. احاول ان<br />
.أعطي نفسي دافعا إليجاد الكالم المناسب<br />
للتوضيح بشكل كامل انا اقول : الرجل والمرأة هم كيانات مختلفة.<br />
رغم ذلك ال زال بعض الناس ال يميزون هذه الفروق. الصور ينبغي<br />
أن تظهر بدقة تلك المسافة التي يعيشون ضمنها ويعانون منها. إن<br />
وضعت المسافة صفر بين الجنسين في الفروق هذا سيفتح الطريق<br />
أمام تخطي الحدود من قبل الطرفين ويصبح هناك متسع ومساحة<br />
أكبر. ألنه في األساس المساحة الموضوعة لكينونة الرجل والمرأة<br />
ضيقة أالحظ اني مترددة ومضغوطة وكان هذا احد عيوب دراستي.<br />
.سأبدأ من جديد بطريقة أخرى<br />
اوال أجد التوقعات المرتبطة بالكينونة الذكوريةتتآكل احيانا. أن تكون<br />
.دائما قويا. األمان، النجاح، رجل يجيد االهتمام<br />
،وهل تستطيع أن تتخيل صعوبة أن تكون امرأة رقيقة<br />
"girls can wear jeans<br />
and cut their hair short<br />
wear shirts and boots<br />
'cause it's OK to be a boy<br />
but for a boy to look like a girl is degrading<br />
'cause you think that being a girl is degrading"<br />
Madonna "what it feels like for a girl" (2000)<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18
12<br />
قمةُ الشجاعةِ Der Gipfel des Mutes<br />
13<br />
DER GIPFEL<br />
DES MUTES<br />
KOMMENTAR VON MAHMOUD ABOU NAJWAN<br />
ILLUSTRATION CHRISTIN LOHMANN<br />
Für die meisten Menschen bedeutet Mut Kraft und Konfrontation.<br />
Die Abwesenheit von Angst. Für sie wird<br />
Mut mit Heldentum gleichgesetzt und meistens nur in<br />
diesem Kontext gesehen. Die Unschlagbaren und unbesiegbaren<br />
Held*innen, an denen man nicht rütteln<br />
kann, sind mutig. Aber diese Definition ist nicht mehr<br />
ausreichend. Denn wenn wir den Begriff Mut in Bezug<br />
zu unserer aktuellen gesellschaftlichen Situation in Syrien<br />
setzen, müsste man denken, dass die Schwachen<br />
den Starken immer unterliegen. Unterdrückung und<br />
unmenschlich Behandlungen sind uns nicht unbekannt.<br />
Wir haben uns ihnen gestellt.<br />
Der Begriff Mut muss neu überdacht werden, die Redewendung<br />
“der Stärkere gewinnt” ist nicht mehr<br />
zeitgemäß. Kraft und Stärke sind in unserer heutigen<br />
Zeit kein Ausdruck mehr von Muskeln, sondern immer<br />
mehr von Intelligenz und der Fähigkeit, besondere Situationen<br />
zu meistern.<br />
Es faszinieren mich besonders die Menschen, die sich<br />
nicht abhalten lassen, ihre Hilfe anzubieten. Sie begeben<br />
sich für andere Menschen in Gefahren - das ist der<br />
reine Kern von Mut. Sie geben, opfern sich und sind<br />
großzügig - das ist der Gipfel des Mutes.<br />
قمةُ الشجاعةِ<br />
النص من<br />
رسم بياني<br />
MAHMOUD ABOU NAJWAN<br />
CHRISTIN LOHMANN<br />
يعتقد البعض منا أن للشجاعة تعريفا واحدا فريدا يتعلق بالقٌ وٌ ه<br />
والمواجه وعدم الخوف .كما يرتبط مفهوم الشجاعه بالبطولة حيث<br />
ال يُ رى الشجاع إال في ذلك البطل الذي ال يقهر و ال يهزم ،و التلين<br />
له قناة ،واليفل له عزم ، واليرى إالفي ساحات الوغى وميادين<br />
النزال.<br />
ولكن هذا التعريف ليس بالخاطيء،كما أنه اليدرك عين الصواب،إذ<br />
اننا لو دققنا النظر في جوهر تلك الكلمه " الشجاعه " المالزمه لحياة<br />
الجماعه ، والمتولده من قلب الظرف والواقع االجتماعي ألدركنا<br />
أنها تتجسد في مواقف عديده ومن خالل تجارب إنسانيه كان لها<br />
الدور البارز في ترسيخ ذلك المعنى الكالسيكي للشجاعه المنبثقه<br />
عن مجتمع غير متكافئ القوى ، يخضع فيه الضعيف لسيطرة<br />
وعنجهية القويٌ وأوامره وحقارة إبتزازه.<br />
وبعيدا عن هذا التعريف الضيق والمحدود لكلمة الشجاعه<br />
فإننا نستطيع أن نرقى إلى أسمى معانيها المناطه بها ،ونحيط<br />
بشموليتها الواسعه في عصر متحضر متطور ال مكان للقوه العضليه<br />
فيه، والدور للمراجل الكاذبه المزيفه وافتعال المواقف البطوليه<br />
السوبرمانيه.<br />
وأمام هذا التقزيم للتعريف القديم األجوف، المفرغ من محتواه،<br />
كان البد لنا من وضع النقاط على الحروف،واستبدال عصريٌ<br />
لمعنى الشجاعه يتناسب وما نحن فيه من واقع اجتماعي<br />
إنسانيٌ ،يتطلب المزيد من وجهات النظر في مسأله حيوية بالغة<br />
األهميه وصل بمفهومها البعض إلى حد التهور والمخاطرة وتجشم<br />
الصعب،والمغامرة بكلٌ مالدينا من غال ونفيس ليقال عنه شجاع<br />
ويشارُ إليه بالبنان رغم الحكمه القائله:ليس المغامر محموداً ولو<br />
سلِ ما.<br />
إذا وقد وصلنا إلى نهاية المطاف في التعريف البدائيء فما معنى<br />
الشجاعه عند البعض االخر الذي لم يدل بدلوه بعد؟<br />
المقصود بالبعض االخر الفئه البشريه التي ترى الشجاعه في النموذج<br />
األنساني المثاليٌ الذي يؤثر من يحتاج الى مساعدته وإمكانياته<br />
على نفسه، فيهرع جاهداً لتلبية النداء وإغاثة الملهوف،وخدمة<br />
المحتاجين، والنهوض بهم من كبوتهم.<br />
نعم ..الشجاعةُ عنوانُ البذل والتضحية والفداء والعطاء السخيٌ ،<br />
ليست سمةُ التفاخرة التظاهر والتعالي على الضعفاء<br />
هذا معنى الشجاعة بالنسبة لي .<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18
0<br />
للمشاركة<br />
8<br />
JAHRE<br />
ER<br />
50 Jahre 68er<br />
Ein Nachruf zum Aufruf<br />
ARTIKEL DENNIS LANGER<br />
Deutschland vor genau 55 Jahren: Das Wirtschaftswunder<br />
ist noch im vollen Gange, die Reallöhne haben<br />
sich in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg fast<br />
verdoppelt und Arbeit gibt es so gut wie an jeder Ecke.<br />
Vater fährt mit seinem neuen Auto ins Büro, während<br />
Mutti sich um Haus, Hof und Kinder kümmert. Abends<br />
schaut man gemeinsam Fernsehen oder hört die neusten<br />
Hits von Peter <strong>Al</strong>exander, Roy Black oder Freddy<br />
Quinn im Radio. Für den kleinen Wolfgang ist beim<br />
Chef schon ein gutes Wort eingelegt, so dass er nach<br />
Beendigung der Volksschule in Vaters Fußstapfen treten,<br />
eine Frau finden, Kinder zeugen und ein Haus am<br />
gegenüberliegenden Ende der Straße bauen kann. Die<br />
Menschen sind satt, allen geht es gut, doch trotzdem<br />
handelt es sich bei der fünf Jahre später auftretenden<br />
Studentenbewegung der 68er um die gewaltigste Mobilisierung<br />
von Menschen und den bedeutendsten und<br />
mutigsten Versuch eines sozialen Umbruchs, den die<br />
Bundesrepublik bis heute erlebt hat.<br />
Doch was ist in diesen fünf Jahren vorgefallen? Wie<br />
kann es dazu kommen, dass sich Wolfgang gegen den<br />
sicheren Job bei der Bank entscheidet, Bob Dylan und<br />
die Beatles Peter <strong>Al</strong>exander vorzieht und anstatt mit<br />
der ganzen Familie vor dem Fernseher zu sitzen, seine<br />
Abende lieber mit Brigitte in<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18<br />
الذاكرة<br />
»Unter den Talaren –<br />
Muff von 1000 Jahren«<br />
verrauchten Studentenkneipen<br />
verbringt, um über Mao,<br />
Che Guevara und neue Formen<br />
des Wiederstandes zu diskutieren?<br />
Noch 1965 behauptet<br />
der Jugendsoziologe Ludwig<br />
von Friedeburg, dass die junge Generation nie revolutionär<br />
und in flammender, kollektiver Leidenschaft auf<br />
die Dinge reagieren wird. Drei Jahre später werden in<br />
Hamburg, Frankfurt und Berlin Universitäten besetzt,<br />
fliegen Pflastersteine und brennen Autos.<br />
Die ersten studentischen Proteste in Deutschland ereignen<br />
sich 1965 an der FU Berlin. Unter dem Motto<br />
„Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren“ fordern sie<br />
eine weitreichende Demokratisierung der Hochschulen.<br />
Das weitaus größere Ziel der Studenten in den folgenden<br />
Jahren des Aufbegehrens ist jedoch der Ausstieg<br />
aus der kapitalistischen und imperialistischen bürgerlichen<br />
Gesellschaft. Es entsteht eine Subkultur, die sich<br />
den brisanten politischen Rahmenbedingungen in der<br />
Bundesrepublik und besonders in West-Berlin widersetzt.<br />
Brisant deswegen, da die seit 1966 bestehende<br />
große Koalition zwischen SPD und CDU die absolute<br />
Mehrheit im Bundestag stellt und die parlamentarische<br />
Opposition faktisch bedeutungslos macht. Doch<br />
auch der Vietnamkrieg, eine kritische Haltung der jungen<br />
Bevölkerung gegenüber der „imperialistischen“<br />
West-Berliner Schutzmacht – den USA – und die von<br />
der großen Koalition in die Wege geleiteten Notstandsgesetze,<br />
welche dem Staat weitreichende Befugnisse<br />
in Hinblick auf die Einschränkung von Grundrechten erteilten<br />
und die deshalb von den Studenten oft auch als<br />
„NS-Gesetze“ bezeichnet werden, sind den jungen Akademikern<br />
ein Dorn im Auge. Zum anderen herrscht eine<br />
allgemeine Kritik an den bestehenden Verhältnissen,<br />
vor allem hinsichtlich einer unzureichenden Vergangenheitsbewältigung<br />
der spießbürgerlichen Elterngeneration<br />
mit dem Nationalsozialismus, denn viele Täter<br />
und Belastete des nationalsozialistischen Regimes<br />
haben unbehelligt einen Platz in der Nachkriegsgesellschaft<br />
finden können und bekleiden vielerorts hohe<br />
öffentliche Ämter. Im Wesentlichen sind es drei Kritiken,<br />
die die Studenten vereinen: Antifaschismus, Antikapitalismus<br />
und Antiimperialismus. Hinzu kommen<br />
tiefgreifende gesellschaftliche Forderungen nach sexueller<br />
Selbstbestimmung, individueller Freiheit, Gleichberechtigung<br />
und Frauenrechten sowie antiautoritärer<br />
Erziehung. Der Widerstand verschärft sich besonderes,<br />
nachdem am 2. Juni 1967 bei einer Demonstration gegen<br />
den iranischen Schah (der als politische Marionette<br />
der USA gilt) auf seinem West-Berliner Besuch der junge<br />
Student Benno Ohnesorg von einem Polizeibeamten<br />
erschossen wird. Das Gespenst des Polizeistaates ist<br />
nun plötzlich real. Dies führt zu einer enormen Solidarisierung<br />
der Studenten untereinander, die die Befürchtung<br />
teilen, dass es sich bei der Bundesrepublik nur<br />
vordergründig um eine Demokratie handle, während<br />
insgeheim ein totalitärer Staat errichtet werden solle.<br />
Die ohnehin schon angespannte Situation eskaliert mit<br />
dem am 11. April 1968 verübten<br />
Mordanschlag des jungen<br />
rechtsradikalen Hilfsarbeiters<br />
Josef Bachmann auf den charismatischen<br />
Studentenführer<br />
Rudi Dutschke. Der Anschlag<br />
auf Dutschke, welcher 1979<br />
an den Spätfolgen des Mordversuches stirbt, ist somit<br />
das Öl im Feuer der zuvor schon aufgeheizten Stimmung<br />
und die Studentenrevolte verbreitet sich nun<br />
lauffeuerartig von den Hochschulen West-Berlins bis<br />
nach Westdeutschland. Ein rotes Tuch für die Studenten<br />
der damaligen Zeit ist dabei besonders der Springer-Konzern,<br />
gegen den sich zahlreiche Aktionen richten.<br />
Sie werfen dem Verlag nicht zu Unrecht vor, eine<br />
Hetzkampagne gegen Studenten und Linke zu führen.<br />
Studentische Gruppen versuchen mehrmals, so auch<br />
unmittelbar nach dem Anschlag auf Rudi Dutschke,<br />
die Auslieferung von Springerzeitungen (vor allem der<br />
Bild-Zeitung) teils gewaltsam zu verhindern.<br />
Aus der 68er Revolte geht schließlich die RAF hervor,<br />
die sich als autonome Kontrollinstanz und militanten<br />
Gegenspieler des imperialistischen und kapitalistischen<br />
Staats versteht und deren zahlreiche Anschläge<br />
und Entführungen über Jahrzehnte hinweg auch<br />
viele unschuldige Menschenleben fordern werden.<br />
Doch auch die Ende der 70er Jahre gegründete Partei<br />
der „Grünen“, die sich damals noch mehr als heute<br />
für Umwelt, Frauenrechte und Frieden einsetzte und<br />
aus deren Mitte der einstige Steinewerfer, zwischen-<br />
15
الذاكرة للمشاركة 16 50 Jahre 68er<br />
الذاكرة للمشاركة 50 Jahre 68er<br />
17<br />
zeitliche Außenminister, spätere Princeton-Dozent und<br />
heutige Villenbesitzer Joschka Fischer emporstieg,<br />
kann als politische Folgeerscheinung der Proteste gesehen<br />
werden. Wenngleich viele Ziele der ‘68er nicht<br />
erreicht wurden, sich das kapitalistische Rad heutzutage<br />
schneller denn je zu drehen scheint sowie geopolitische<br />
Interessenkonflikte und Kriege immer noch zur<br />
globalen Tagesordnung gehören, können wir der damaligen<br />
Generation und ihrem Mut, für ihre Forderungen<br />
und Ideale aufbegehrt und somit zu einem kulturellen<br />
und gesellschaftlichen Wertewandel beigetragen zu<br />
haben, danken: So wurden etwa zahlreiche Hochschulen<br />
(aus-)gebaut und das damit verbundene elitäre und<br />
konservative System reformiert, mit der Folge, dass<br />
mittlerweile fast viermal so viel Absolventen eines<br />
Jahrgangs studieren können und dürfen wie noch vor<br />
50 Jahren. Auch die Abrechnung mit der Täter-und-Väter-Generation<br />
des zweiten Weltkriegs und die damit<br />
einhergehende Holocaust-Aufarbeitung, wie wir sie<br />
heute kennen sowie einige soziale Reformen, wie etwa<br />
die Befreiung des Individuums und die damit verbundene<br />
Unaufgeregtheit in Bezug auf sexuelle, persönliche<br />
und gesellschaftliche Vorlieben, Vorstellungen und<br />
Differenzen (ganz besonders gut im Berliner Tag- und<br />
Nachtleben zu beobachten) sind Verdienste der einstiegen<br />
Revolte. Ein allgemein antiautoritärer und antipatriarchalischer<br />
Tenor im Umgang miteinander ebenso.<br />
Leider gibt es die Bild-Zeitung immer noch.<br />
الذاكرة<br />
للمشاركة<br />
مقاله DENNIS LANGER<br />
ألمانيا قبل 55 سنة بالضبط: ال تزال المعجزة االقتصادية على قدم<br />
وساق ، وتضاعفت األجور الحقيقية تقريبً ا في السنوات التي أعقبت<br />
الحرب العالمية الثانية ، وهناك قدر كبير من العمل كما هو الحال في<br />
كل زاوية. يذهب األب إلى المكتب بسيارته الجديدة ، بينما تعتني<br />
األم بالمنزل ، والفناء ، واألطفال. في المساء نشاهد التلفزيون معً ا<br />
أو نستمع إلى أحدث أغاني بيتر ألكسندر أو روي بالك أو فريدي<br />
كوين على الراديو. بالنسبة لفولفغانغ الصغير ، فإن المدير لديه كلمة<br />
جيدة بالفعل ، حتى يتمكن من اتباع خطى األب بعد االنتهاء من<br />
المدرسة االبتدائية ، والعثور على زوجة وأب وأبناء ومنزل في الطرف<br />
المقابل من الشارع. الناس ممتلئون ، والجميع بخير ، ولكن مع ذلك<br />
، فإن الحركة الطالبية لل 68 عامً ا ، والتي تحدث بعد مرور خمس<br />
سنوات ، هي أقوى تعبئة لإلنسان وأهم محاولة شجاعة لالضطراب<br />
.االجتماعي الذي عانت منها جمهورية ألمانيا االتحادية حتى اليوم<br />
لكن ما الذي حدث في هذه السنوات الخمس؟ كيف يمكن أن<br />
يحدث أن قرر فولفغانغ ضد الوظيفة اآلمنة في البنك ، بوب ديالن<br />
والبيتلز يفضالن بيتر ألكساندر وبدال من الجلوس أمام التلفزيون ،<br />
أمضت األسرة بأكملها أمسياته مع بريجيت في الحانات الطالبية<br />
المدخنة ، حول ماو و تشي جيفارا لمناقشة األشكال الجديدة من<br />
المقاومة؟ في أواخر عام ، 1965<br />
أكد عالم االجتماع الشاب لودفيغ<br />
أن جيل الشباب لن يتفاعل أبدً ا مع<br />
األشياء في الشغف الثوري والموهج<br />
الجماعي . بعد ثالث سنوات ، تم<br />
احتالل جامعات هامبورغ وفرانكفورت<br />
حدثت االحتجاجات الطالبية األولى<br />
في ألمانيا في عام 1965 في جامعة برلين الحرة، تحت شعار وبرلين<br />
ومع ذلك، فإن الهدف األكبر للطالب هو التخلص التدريجي من<br />
المجتمع البرجوازي الرأسمالي واإلمبريالي. والنتيجة هي ثقافة فرعية<br />
التي تعارض الظروف السياسية المثيرة للجدل في ألمانيا وخاصة<br />
في غرب برلين. وبسبب القائمة التي شكلت منذ عام 1966 من<br />
االئتالف الموسع بين الحزب الديمقراطي االشتراكي وحزب االتحاد<br />
الديمقراطي المسيحي في البرلمان فقد جعل ذلك للمعارضة<br />
البرلمانية ال معنى لها تقريبا. لكن حرب فيتنام واتخاذ موقف حاسم<br />
من الشباب نحو "اإلمبريالية" الغربية جعل برلين قوة حماية للواليات<br />
المتحدة والتي يقودها ائتالف كبير في القوانين في حاالت الطوارئ،<br />
والتي منحت صالحيات واسعة فيما يتعلق تقييد الحقوق األساسية<br />
و وبالتالي فهي غالبا ما يشار إليها من قبل الطالب ب "القوانين<br />
« تحت العباءات<br />
منذ 1000 سنة »<br />
النازية" . ثانيا، كان هناك انتقادات عامه للظروف القائمة، وال سيما<br />
فيما يتعلق بالماضي السئ من جيل اآلباء البرجوازيين مع النازية، ألن<br />
الكثير من الجناة وتحميل النظام النازي تمكنت من العثور على مكان<br />
في مجتمع ما بعد الحرب دون مضايقة واحتالل العديد من األماكن<br />
والمناصب العامة العالية. وهناك ثالثة من اآلراء التي توحد الطالب:<br />
معاداة الفاشية ومعاداة الرأسمالية ومعاداة اإلمبريالية. وهناك<br />
أيضا مطالب اجتماعية عميقة من أجل تقرير المصير الجنسي والحرية<br />
الفردية والحقوق المتساوية وحقوق المرأة و مكافحة االستبدادية.<br />
إزدادت المقاومة ال سيما بعد المظاهرة ضد شاه إيران لزيارته<br />
إلى برلين الغربية، وأطلقوا النار على الطالب الشاب بينو أونسورغ<br />
برصاص ضابط شرطة يوم 2 يونيو، 1967. وهذا أدي إلى التضامن<br />
الهائل من الطالب مع بعضهم البعض، ونزع الخوف منهم. تصاعد<br />
الوضع المتوتر بالفعل مع الجرائم التي ارتكبت في 11 أبريل 1968<br />
مع اغتيال الشاب العامل اليميني جوزيف باخمان على زعيم طالبي<br />
الكاريزمية رودي دوتشكه. الهجوم على دويتشكه، والذي توفي في<br />
وقت الحق نتيجة لمحاولة اغتيال في عام 1979، وبالتالي فقد صب<br />
الزيت على الناروثورة الطالب إنتشرت كالنار في الهشيم من قبل<br />
جامعات برلين الغربية إلى ألمانيا الغربية. ، وأحرقت السيارات<br />
والتي ترى نفسها RAF من خالل ثورة '68، فقد ضهرت أخيرا<br />
الخصم العسكري للدولة اإلمبريالية<br />
والرأسمالية والتي كانت مسئوله<br />
عن العديد من الهجمات وعمليات<br />
الخطف على مدى عقود، والعديد<br />
من األرواح البريئة. ولكن أيضا أنشأ<br />
حزب الخضر في نهاية 70 والذي<br />
كان وال يزال مع الحفاظ على البيئة،<br />
وحقوق المرأة والسالم، وكان في ذلك الحين وزير الخارجية المؤقت<br />
يوشكا فيشر رئيسا للحزب . وعلى الرغم من عدم التوصل إلى أهداف<br />
وأن عجلة الرأسمالية أصبحت اآلن أسرع من أي ،Sكثيرة من '68<br />
وقت مضى والصراعات الفائدة الجيوسياسية والحروب ال تزال تنتمي<br />
إلى جدول األعمال العالمي، ويمكننا أن نشكر المتمردين من ذلك<br />
الجيل على شجاعتهم، لمطالبهم، وبالتالي فقد ساهموا في القيم<br />
الثقافية واالجتماعية على سبيل المثال، تم بناء العديد من الكليات<br />
، وإصالح النظام وكذلك بعض اإلصالحات االجتماعية، مثل تحرير<br />
الفرد ويترتب على ذلك عدم وجود اإلثارة بشأن الجنسية والشخصية<br />
واألفكار واالختالفات وهو مسلك مناهض للسلطة واالستبدادية<br />
بشكل عام في التعامل مع بعضها البعض أيضً اولكن لألسف ال تزال<br />
.متوفرة Bild صحيفة<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18
18<br />
العالم ألول أدوالتشفي تحكم Überschrift<br />
Die erste Welt 19<br />
DIE ERSTE<br />
WELT<br />
GESCHICHTE MOAZ CHIBANI<br />
FOTOS EBERHARD GROSSGASTEIGER, HER-<br />
MES-RIVERA, ALEXANDER KRIVITSKIY,<br />
ASHTON MULLINS, IAN ESPINOSA<br />
Ich bin wie ein Geist, wie eine Statue geworden.<br />
Der Winter hier in Deutschland ist sehr lang, sehr kalt und sehr hart. Nichts macht seine Kälte und Härte<br />
leichter - bis auf die Familienwärme und -liebe. Aber demjenigen, der alles verloren hat und einsam<br />
geworden ist – wie ich –, wird zu einem Menschen, der keinen Geist hat und auf den Tod wartet, damit er<br />
seiner verstorbenen Familie nachfolgen kann.<br />
Ich hätte niemals gedacht, dass ich so sein werde, wie<br />
ich es jetzt bin: Ein Flüchtling in einem fremden Land.<br />
Ich weiß nicht, wie ich hierher gelangt bin. Das war meine<br />
letzte Station nach einer langen Reise, auf der ich<br />
die ideale Welt, von der ich meiner Tochter erzählt hatte,<br />
als wir im Krieg eingeschlossen waren, gesucht habe.<br />
Es waren schwere Tage; unser Haus wurde beschossen<br />
und wir wurden gezwungen, uns in einem Zufluchtsort<br />
unter der Erde – ohne etwas zu essen oder zu trinken<br />
– zu verstecken. Selbst die Luft war mit Staub und Blutgeruch<br />
vermischt. Ich sah meine Tochter Hunger leiden<br />
und konnte ihr nicht helfen. Das Gefühl der Machtlosigkeit<br />
ist einfach tödlich. Meine Tochter schmiegte sich an<br />
mich und ich erzählte ihr von dieser idealen Welt, zu der<br />
ich sie nach dem Ende des verdammten Krieges mitnehmen<br />
wollte.<br />
Sie fragte mich: ‚‚Gibt es da Essen?‘‘. Ich antwortete: ‚‚Ja<br />
meine Tochter, da ist viel Essen. ‘‘ Dann fragte sie mich:<br />
‚‚Gibt es da Spiele?‘‘. Ich sagte: ‚‚Ja meine Tochter, da<br />
findest du viele Spiele, Essen, Schokolade, Süßigkeiten<br />
und alles, was du willst. ‘‘ Dann lächelte sie und sagte:<br />
‚‚Ich will eines Tages dorthin gehen, denn hier werden<br />
die Kinder getötet, verbrannt und gequält und ich habe<br />
Angst davor, dass ich getötet oder verbrannt werde. ‘‘<br />
Dann drückte ich sie an mich, während mein Herz<br />
brannte, und sagte: ‚‚Hab keine Angst meine Tochter!<br />
Wir werden das überleben und aus diesem Ort herauskommen.<br />
Dann werden wir gemeinsam zu diesem idealen<br />
Ort gehen: Du, ich und deine Mama. ‘‘ Sie starrte<br />
mich an und fragte: ‚‚Und die anderen? ‘‘ Hier schaute<br />
ich mich in diesem engen Raum, wo wir gerade gewissermaßen<br />
Schutz fanden um und sah die auf dem Boden<br />
verstreuten Kinder und Frauen. Jeder tröstete den<br />
anderen, aber in ihren Augen sah man die Angst, die Panik<br />
und das Leiden durch Hunger. Ich sagte ihr danach:<br />
‚‚Die anderen kommen auch noch mit, meine Tochter. ‘‘<br />
Ihren Hunger und Kummer vergessend, lächelte sie und<br />
umarmte mich. Ihre Mutter wusste jedoch, dass wir<br />
wahrscheinlich diesen Ort nicht lebendig verlassen<br />
würden. Sie schwieg nur… und betete.<br />
Der verhängnisvolle Tag kam: Unser Versteck wurde<br />
mit Raketen angegriffen. Es war stockfinster und ich<br />
konnte mich wegen der Trümmer nicht mehr bewegen…<br />
ich war im Begriff zu ersticken... ich fühlte mich<br />
ganz erschöpft… ich wollte für immer und ewig schlafen…<br />
Aber!!! Meine Tochter… Laila… Laila… Lailaaaaaa.<br />
Niemand außer mir überlebte. Ich wünschte, man<br />
hätte mich niemals gerettet! Ich wünschte, man hätte<br />
mich auch mit meiner Familie sterben lassen! Ich<br />
suchte tagelang in den Trümmern nach den Leichen<br />
meiner Tochter und meiner Frau. Der Anblick, als ich<br />
sie fand, war einfach so furchtbar und so hart, dass<br />
ich ihn nicht beschreiben kann. Ich trug sie, weinend<br />
und schreiend: ‚‚Wieso?!!! Woran hatte dieses kleine<br />
Mädchen Schuld gehabt, dass sie den Tod verdiente??? ‘‘<br />
Seit diesem Tag betrachte ich den Himmel und warte<br />
darauf, dass Gott auf meine Frage antwortet… dass<br />
er einen Meteor schickt, der die ganze Erde zerstört.<br />
Denn die Menschen sind zu Monstern geworden, die<br />
einander umbringen… und das Leben hat sich zu einer<br />
unerträglichen Hölle gewandelt.<br />
Ich habe kein Obdach mehr. Es gibt nichts mehr, was<br />
mich motiviert weiterzuleben. Ich beschloss ins Unbekannte<br />
zu reisen. Ich überquerte Gebirge, Täler und<br />
Meere. Ich ging durch die Türkei, Griechenland, Italien,<br />
die Schweiz und gelangte letztendlich nach Deutschland.<br />
Nirgendwo fand ich die ideale Welt, die ich mir<br />
vorgestellt hatte. Ich sah nichts mehr, außer einer kalten<br />
Welt voller Hass und Lügen… einer Welt, die dich<br />
wegen deiner Hautfarbe oder deines Unverständnisses<br />
ihrer Sprache hasst. Selbst wenn man so aussieht,<br />
wie die Menschen dieser Welt und deren Sprache<br />
beherrscht, wird man immer noch gehasst, nicht<br />
weil man fremd ist, sondern weil der Hass die ganze<br />
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20<br />
أدوالتشفي تحكم Überschrift أدوالتشفي تحكم Überschrift<br />
21<br />
Welt kontrolliert. Leben wir wirklich in 2018? Ich zweifle daran!<br />
Haben sich die Menschen überhaupt entwickelt? Wieso<br />
sehe ich die Welt zurückfallen und sich nicht weiterentwickeln?!<br />
Wieso haben die Menschen ihre Gefühle und ihre<br />
Menschlichkeit verloren? Wieso sind sie Geld- Macht- Gewalt-,<br />
und Mordliebhaber geworden?<br />
Wir wurden die ganze Zeit betrogen! Man täuschte uns und<br />
sagte, dass die Freiheit allen Völkern zusteht und dass der<br />
Rat der vereinten Nationen allen Völkern das Selbstbestimmungsrecht<br />
gewährt. Warum hat die ganze Welt dann den<br />
Diktator, der uns unsere Freiheit genommen hat, beschützt,<br />
als wir ihn beseitigen wollten? Warum gehen die Politiker,<br />
der freien und demokratischen Länder dieser Welt, zu diesem<br />
Diktator, setzen sich unter das Bild des Diktators und<br />
bieten ihm ihre Hilfe an?<br />
Wir opferten unsere Geliebten für die Befreiung von diesem<br />
Diktator, aber stellten fest, dass die ganze Welt Diktator ist,<br />
und nicht nur Bashar al-Assad. Das Leben ist sehr hart. Genau<br />
in diesem Moment befinden sich überall auf dieser Welt<br />
Kinder, die immer noch schreien und leiden… die immer<br />
noch auf ein Wunder warten, das sie vor dem verdammten<br />
Krieg rettet. Ich schaue mich um und sehe dann, dass die<br />
Menschen ihr Leben ganz normal weiterleben, lachen, tanzen<br />
und singen. Meine Tochter schrie viel, es hat sie jedoch<br />
niemand gerettet.<br />
Nun weiß ich, dass sich die ideale Welt nur innerhalb der<br />
reinen Herzen befindet. Die ideale Welt ist nämlich die reine<br />
Seele… die Toleranz und Vergebung… die Aufopferung für<br />
die Schwachen… die Freigebigkeit ohne Gegenleistung. Meiner<br />
Tochter zuliebe werde ich diese ideale Welt aufbauen.<br />
Ich werde mich den Schwachen und Bedürftigen widmen<br />
und den Kindern die richtige Bedeutung des Lebens beibringen.<br />
Von da aus, von meinem Zimmer in der Erstaufnahmeeinrichtung<br />
in Doberlug-Kirchhain, wird es ein neuer Anfang<br />
meines Lebens sein: das Leben der Freigebigkeit und die<br />
Hilfe für die Schwachen.<br />
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22<br />
Fenster 7<br />
23<br />
السياسة أدوالتشفي تحكم والمجتمع Überschrift أدوالتشفي تحكم Überschrift<br />
23<br />
لقد ضحينا بأعز أحبابنا في سبيل التحرر من الديكتاتور لكننا اكتشفنا ان<br />
العالم كله ديكتاتور وليس بشار األسد فقط .. الحياة قاسية جدا .. و في<br />
هذه اللحظة التي تقرأ فيها .. هناك اطفال مازالو يصرخون مازالوا يتألمون<br />
.. مازالو ينتظرون معجزة تنقذهم من الحرب الملعونة .. انظر من حولي<br />
فأرى الناس يعيشون حياتهم بشكل طبيعي .. يضحكون ويرقصون ويغنون<br />
.. غير ابهين بصراخ أولئك األطفال المساكين .. لقد صرخت ابنتي كثيرا لكن<br />
لم ينقذها احد ..<br />
لقد عرفت االن ان العالم األول موجود فقط بداخل القلوب الصافية ..<br />
العالم األول هو الروح النقية .. هو التسامح والغفران .. هو التضحية في<br />
سبيل الضعفاء .. هو العطاء بال مقابل .. واكراما لروح ابنتي سأبني لها<br />
العالم األول .. سأهب حياتي لمساعدة الضعفاء والمحتاجين وسأعلم<br />
األطفال معنى الحياة الحقيقية .<br />
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24<br />
العالم األول Die erste Welt أدوالتشفي تحكم Überschrift<br />
25<br />
العالم األول<br />
MOAZ CHIBANI<br />
BERHARD GROSSGASTEIGER<br />
HERMES-RIVERA,<br />
ALEXANDER KRIVITSKIY,<br />
ASHTON MULLINS, IAN ESPINOSA<br />
قصة<br />
رسم بياني<br />
أصبحت كالخيال .. كالتمثال ..<br />
الشتاء هنا في المانيا طويل جدا وبارد جدا وقاس جدا .. وال شيء يخفف من قساوته وبرودته إال دفئ وحنين العائلة .. أما من<br />
فقد كل شيء واصبح وحيدا مثلي فسوف يجمد الشتاء قلبه ويحوله اإلنسان بال روح ينتظر موته ليلتحق بعائلته التي فقدها ..<br />
لم أتوقع يوما أن تكون نهايتي بهذا الشكل ( الجئ في بالد غريبة )<br />
ال أدري مالذي جاء بي إلى هنا .. كانت هذه اخر محطاتي بعد رحلة<br />
طويلة أبحث فيها عن العالم األول الذي كنت اخبر ابنتي عنه عندما<br />
كنا محاصرين ..كانت اياما عصيبة جدا .. قصف منزلنا واضطررنا الى<br />
االختباء تحت األرض بال طعام وبال ماء .. حتى الهواء كان ممزوجا<br />
بالتراب ورائحة الدماء .. كنت ارى ابنتي ذات الخمسة أعوام تتألم من<br />
الجوع وال استطيع مساعدتها .. الشعور بالعجز قاتل .. كنت اضمها<br />
واخبرها قصصا عن العالم األول الذي سأخذها اليه بعد انتهاء هذه<br />
الحرب الملعونة ..<br />
فكانت تسألني ( بابا هل هناك طعام ؟( فأجيبها ( نعم يابنتي هناك<br />
طعام كثير ) فتسألني ( هل هناك ألعاب ؟( فأجيبها نعم يابنتي هناك<br />
طعام والعاب كثيرة وشوكوال وحلويات .. فتبتسم وتقول ( اريد<br />
الذهاب الى ذلك العالم األول .. فهنا يقتلون األطفال ويحرقوهم<br />
ويعذبوهم وانا اخاف ان يقتلوني ويحرقوني .. فأضمها وقلبي يحترق<br />
وأقول .. )التخافي يابنتي سننجوا ونخرج من هنا وسنذهب الى ذلك<br />
المكان انا وانت وامك ) فتنظر في عيني وتقول متسائلة ( واألخرين<br />
؟!( وهنا يجول نظري في المساحة الضيقة المحاصرين فيها فأرى<br />
النساء واألطفال المرميين على األرض مثلنا ، كل منهم يواسي األخر<br />
وفي عيونهم جميعا الخوف والرعب واأللم من الجوع .. فأقول<br />
( واألخرين سياتون معنا ايضا يابنتي ) فتبتسم وتعانقني متناسية<br />
جوعها وألمها .. اما زوجتي فكانت تعلم أننا لن نخرج أحياء من هذا<br />
المكان و كانت تكتفي بالصمت والدعاء .. وجاء اليوم المشؤوم ..<br />
وتم قصف مخبئنا بالصواريخ .. الظالم دامس والحطام يمنعني من<br />
الحركة .. أكاد اختنق .. اشعر بالتعب الشديد .. اريد ان انام طويال لألبد<br />
.. لكن !!! ابنتي .. ليلى .. ليلى .. ليال .. لم ينجوا أحد غيري ذلك اليوم<br />
.. ليتهم لم ينقذوني .. ليتهم تركوني أموت ايضا مع عائلتي .. بقيت<br />
اياما وانا ابحث بين الحطام عن جثة ابنتي وزوجتي .. عندما وجدتهما<br />
كان المشهد رهيبا جدا وقاسيا جدا ال استطيع وصفه .. حملتهما وأنا<br />
اصرخ بحرقة ( لماذااا ؟؟؟؟ مالذي فعلته هذه الصغيرة لتقتلوها<br />
؟؟!!!(<br />
منذ ذلك اليوم وأنا أراقب السماء وأنتظر أن يجيب الله على سؤالي ..<br />
أو ان يرسل نيزك يدمر األرض كلها .. فالبشر تحولوا الى وحوش يقتل<br />
بعضهم بعضا .. والحياة تحولت الى جحيم اليطاق ..<br />
لم يعد لي مأوى .. ولم يعد هناك شيء اعيش من اجله .. قررت<br />
الرحيل الى المجهول .. قطعت الجبال والوديان والبحار .. مررت بتركيا<br />
واليونان وايطاليا وسويسرا والمانيا .. ولم اعثر على العالم األول الذي<br />
تخيلته .. لم أرى سوى عالم بارد المشاعر .. مليء بالكره والكذب ..<br />
عالم يكرهك بسبب لون بشرتك أو ألنك التفهم لغته .. وحتى لو<br />
كنت تشبهه وتعلمت لغته سيظل يكرهك ليس ألنك غريب بل ألن<br />
الكراهية سيطرت على البشر .. هل نحن حقا في عام 2018 ؟!<br />
اصبحت اشك في ذلك .. هل حقا تطور البشر ووصلوا الى القمر<br />
والمريخ ؟!!<br />
اذا لماذا ارى العالم يتراجع بدل ان يتقدم ؟!!<br />
لماذا ارى البشر اصبحوا بال مشاعر وبال انسانية .. بل اصبحوا اكثر حبا<br />
للمال والسلطة والقوة والقتل ؟!<br />
لقد كنا مخدوعين طوال هذه السنوات .. لقد خدعونا وقالوا ان الحرية<br />
حق لجميع الشعوب وان مجلس االمم المتحدة يكفل للشعوب حق<br />
تقرير مصيرها .. اذا لماذا عندما اردنا تغيير الديكتاتور الذي سلب حريتنا<br />
جاء العالم كله للدفاع عنه ؟!<br />
لماذا يذهب السياسيون الذين يمثلون دول الحرية والديمقراطية<br />
ويجلسون تحت صورة الديكتاتور ويعرضون مساعدتهم له ؟!!<br />
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26<br />
Fenster 7 Fenster 7<br />
27<br />
الشباك السابع<br />
الشباك السابع<br />
FENSTER<br />
GESCHICHTE LUCAS MACHWITZ<br />
ILLUSTRATIONEN CHRISTIN LOHMANN<br />
Mein Goldfischglas steht nicht ohne Grund auf der Fensterbank.<br />
So kann ich glauben, dass ich meine Nachbarin<br />
durch mein Küchenfenster unbemerkt beobachten<br />
kann. Hey, ich bin kein Spanner, ich fütter nur meinen<br />
kleinen Fisch. Guck ruhig hin, ich bin Tierlieb. Ich bin<br />
fähig eine emotionale Bindung aufzubauen. Ich bin verantwortungsbewusst.<br />
Ich kann den Ernährer spielen. So<br />
wird es für sie aussehen, so muss es für sie aussehen.<br />
In Wirklichkeit ist das schon mein 42. Goldfisch und ich<br />
bekomme mich nicht mal selbst ernährt. Sagen wir es<br />
so, ich hänge irgendwo zwischen Studium und Job fest.<br />
Obwohl ich mich dabei weder bemüht habe das eine abzuschließen,<br />
noch das andere anzufangen. Aber ich hab<br />
einfach so wahnsinnig viel zu tun. Jeden Tag muss ich<br />
mich bücken, wie soll ich da die Karriereleiter hochklettern?<br />
Ich krümel 42 sein Goldfischfutter ins Glas und<br />
starre in ihr Fenster auf der anderen Straßenseite.<br />
Sie scheint wie viele dem Selbstoptimierungswahn<br />
verfallen zu sein und dehnt sich an ihrer Fensterbank.<br />
Wieso ist es ein verdammtes Schönheitsideal den Körper<br />
eines Kriegers zu besitzen, wenn es doch sonst im<br />
Leben nur darum geht, es sich so bequem wie möglich<br />
zu machen? Die fetten Leute sollten die Begehrten sein.<br />
Hey, ihr habt es geschafft, so faul und unbeweglich ist<br />
sonst keiner, ihr müsst verdammt clever sein, mit so<br />
wenig Bewegung durchs Leben zu kommen. Lass uns<br />
noch fettere Kinder zeugen, um zu gucken, wo das alles<br />
hinführt!<br />
Ich selbst habe leider nicht das Geld und die Zeit fett<br />
zu werden. Die Hampelmänner und Kniebeugen von<br />
ihr lassen mich abschweifen. Sie lässt ihre Vorhänge<br />
bei ihrem täglichen Workout immer offen. Sie macht<br />
diese Übungen am Fenster wirklich für mich. Anders<br />
kann ich mir das nicht erklären. In ihren kurzen Pausen<br />
zwischen den Trainingssätzen blickt sie manchmal zu<br />
mir hoch. Ich vertiefe mich dann in die Fürsorge zu 42.<br />
Stecke meine Hand ins Goldfischglas und streichle ihn.<br />
Dieses Mal guckt sie länger als sonst zu mir. Das ist<br />
mehr als nur ein flüchtiger Blick. Sie scheint fasziniert<br />
von mir. Ich muss ihr etwas bieten. Sie muss sehen,<br />
was für ein liebenswürdiger Mensch ich bin. Ich greife<br />
mir 42, hole ihn aus seinem Glas, küsse ihn flüchtig und<br />
reibe ihn an meiner Wange. Nach ein paar Atemzügen<br />
des liebevollen Innehaltens schiele ich vorsichtig zu ihrem<br />
Fenster rüber. Sie ist weg. Ich lasse 42 zurück ins<br />
Glas plumpsen und zieh mich in mich selbst zurück.<br />
Ich weiß nicht so recht, wie man Kontakt zu Menschen<br />
herstellt. Irgendwie hat es nie geklappt. Das liegt<br />
wahrscheinlich daran, dass ich immer so wahnsinnig,<br />
wahnsinnig viel um die Ohren habe. So was wie<br />
Freunde brauchen viel Zeit. Sehr sehr sehr viel Zeit.<br />
Eigentlich schon zu viel Zeit. Das fängt ja schon damit<br />
an, dass man erst mal welche finden muss, dann<br />
muss man er / sie / es / sie ansprechen und dann<br />
muss man sich ja auch noch gegenseitig mögen. Das<br />
ist ein instabiles Geflecht aus Menschenhandwerk<br />
und Menschenkunst. Aber wenn mein Handy schon<br />
kein Netzwerk findet, finde ich doch erst recht keins.<br />
Ich schaue tief ins Glas, 42 verzerrt durch seine ungleichmäßigen<br />
Flossenzüge mein Spiegelbild. Carpe<br />
Diem. Dieser Fisch dreht sich im Kreis. Nichtstun ist<br />
das neue Carpe Diem. Ich such mir meinen Weg durch<br />
die Küche und lege mich aufs Sofa im Flur. Es war<br />
eine gute Idee, das Sofa hierhin zu stellen. Im Wohnzimmer<br />
riecht es komisch, da war ich seit einem halben<br />
Jahr nicht mehr drin. Fürs Fernsehen Gucken<br />
fehlt mir eh die Zeit. Ich rolle mich auf den Bauch<br />
und drücke meine Gesichtshälfte ins Kissen. Die Krümel<br />
auf meinem Kissen und die Krümel aus meinem<br />
Kopf vermischen sich. Studentenfutter, denke ich, und<br />
döse weg.<br />
Wie gewöhnlich wache ich drei Stunden später auf.<br />
Greife nach den letzten Fitzeln aus einer herumliegenden<br />
Flasche und suche mir meinen Weg zum<br />
Küchenfenster. 42 schwimmt mit dem Bauch nach<br />
oben. Scheiße, wie ist denn das jetzt wieder passiert.<br />
Hoffentlich hat sie es noch nicht bemerkt. Eine Panikwelle<br />
schwappt in mir hoch, steigt mir bis zum Hals,<br />
nimmt mir die Luft zum Atmen, kleine Tropfen fluten<br />
meine Stirn, ich reiße die Augen auf und stutze. Ich<br />
schaue zu ihr ins Fenster und dort hängt ein Zettel<br />
mit einem großen „Hey“ drauf geschrieben.<br />
Die Panik ist weg, die Stirn trocken, die Atmung, oh,<br />
ich habe kurz vergessen zu atmen. Stattdessen verharre<br />
ich mit dem toten 42 und lese immer wieder<br />
diese wunderschöne Buchstabenfolge. Ruckartig zie-<br />
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الشباك السابع Fenster 7<br />
الشباك السابع Fenster 7<br />
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hen meine Nasenlöcher halbwegs frischen Sauerstoff aus<br />
meiner Küche ein, ich reiße geschickt einen alten Pizzakarton<br />
auseinander und kritzele ebenfalls ein „hey“ auf die<br />
weiße Innenseite zwischen zwei großen Fettschatten. Bevor<br />
mich meine Gedanken einholen können, klebt die Botschaft<br />
schon – von selbst – an meinem Küchenfenster.<br />
Huch, so schnell und impulsiv war ich lange nicht mehr.<br />
Mein Herz rast. 42, Scheiße, sie darf nicht bemerken, dass er<br />
tot ist. Ich ziehe mir aufs geratewohl eine Hose und Adiletten<br />
an und schlurfe durchs Treppenhaus. In meiner Aufregung<br />
vergesse ich, dass ich diese Woche eigentlich nicht mehr<br />
das Haus verlassen<br />
wollte. Es ist schließlich<br />
schon mittwochs<br />
oder donnerstags und<br />
wenn man den Wochenstart<br />
schon so verpasst<br />
hat, ist es besser,<br />
auf den nächsten zu<br />
warten. Ich ducke mich<br />
flink an der Tür meines<br />
Hausmeisters vorbei,<br />
verschwinde durch den<br />
Hinterhof und bewege<br />
mich nahezu joggend<br />
zur Tierhandlung.<br />
Wieder in meiner Küche<br />
hole ich die Tüte<br />
mit 43 hervor. Das darf<br />
sie jetzt nicht mitbekommen.<br />
Vorsichtig<br />
schaue ich rüber. Huch,<br />
da hängt schon wieder<br />
ein neuer Zettel! „Wie<br />
geht’s? Wer bist du?“<br />
steht da. “Wer ich bin?”,<br />
denke ich und lasse<br />
dabei 43 aus seinem<br />
Plastikgefängnis und<br />
kippe ihn in das Grab<br />
von 42. Ich bin ähh Student, äh Arbeitssuchend, ähh kreativer<br />
Freigeist, Gandhi, nur ohne Ziele, ääähh.<br />
Ich fische 42 aus dem Glas und werfe ihn in die Spüle. Dann<br />
fällt mir eine Antwort für beide Fragen ein. Frauen mögen<br />
sowas. Ich schnappe mir einen anderen Pizzakarton und<br />
schreibe: „Gut, Mir geht’s und ich bin gut. Und du?“. Eine<br />
ehrliche und selbstsichere Antwort. Stark! Ich schlüpfe aus<br />
meinen Adiletten und lege die Hose über mein Sofa und betrachte<br />
mich kurz in den Splittern meines Badezimmerspiegels.<br />
Nächste Woche, direkt montags oder dienstags, kauf<br />
ich mir erstmal einen Einwegrasierer. Und eine Zahnbürste.<br />
Ich hab jetzt schließlich ein Mädchen. Ich grinse scheel, so<br />
scheel, dass ich schnell woanders hingucken muss. Einwegrasierer,<br />
Klobrille und einen Lappen, führe ich meine<br />
Liste fort, die ab nächster Woche einen neuen Menschen<br />
aus mir macht.<br />
Plötzlich: Bewegung am Fenster. Sie hängt einen neuen Zettel<br />
auf „Ich bin besser [mit einem Lachsmiley], was machst<br />
du da oben die ganze Zeit?“ und ab dann hatte ich richtig,<br />
richtig, richtig viel zu tun. Es ging immer hin und her. Ich<br />
schmiere hin: „ich kümmere mich um meinen Goldfisch, der<br />
braucht viel Fürsorge und du?“. Sie antwortet: „Du hast einen<br />
Goldfisch? Ich trainiere hier die meiste Zeit, aber das weißt<br />
du ja [Zwinkersmiley]“. Ich: „Ja, lustiger Zufall, wir scheinen<br />
den gleichen Rhythmus zu haben.“<br />
Das ging so einige Tage, wir schrieben uns täglich drei bis<br />
vier Zettelbotschaften. <strong>Al</strong>so, das Schreiben mit ihr nahm<br />
mich schon ziemlich ein, das ist gar nicht mal so leicht. Es ist<br />
anstrengend, nicht als Idiot dazustehen. Ich wollte ihr heute<br />
ein kurzes Gedicht schreiben. Aber Reime sind doch die<br />
3D-Effekte der Lyrik. Nur Effekthascherei. Und Ohne Brille<br />
nicht zu verstehen.<br />
Aber dann fiel mir<br />
etwas besseres ein.<br />
Ich wollte ihr etwas<br />
zeigen. Etwas echtes.<br />
Und deshalb halte<br />
ich jetzt schon eine<br />
ganze Weile mein<br />
Goldfischglas hoch,<br />
in der Hoffnung,<br />
dass sie irgendwann<br />
zum Fenster<br />
kommt. Gerade, als<br />
meine Finger zu rutschig<br />
werden, meine<br />
Unterarme überspannen<br />
und mich<br />
meine Ellenbogen<br />
gnadenlos nach unten<br />
ziehen, steht sie<br />
da, winkt und wechselt<br />
ihren Zettel aus.<br />
Ich lasse vor Schreck<br />
das Goldfischglas<br />
fallen, es verschwindet<br />
sofort zusammen<br />
mit 43 spurlos<br />
zwischen Tüten,<br />
Dosen und Decken.<br />
„Komm doch heute Abend mal rüber!“, steht da. Mein Hals<br />
trocknet aus, meine Zunge klebt sich fest, meine Knie flattern<br />
und kleine verschwommene Punkte tanzen vor meinem<br />
Auge. Mein Herz gibt den Takt vor und knallt mir durch den<br />
ganzen Körper.<br />
Nach einer Ewigkeit, sie ist schon längst nicht mehr am Fenster,<br />
schreibe ich zurück: „Heute? Heute ist ganz schlecht, ich<br />
hab wahnsinnig viel zu tun,“ Ich halte kurz inne. Drücke mir<br />
die Finger in die Augen und denke angestrengt nach. Kopfschüttelnd,<br />
seufzend, von mir selbst verlassen, schreibe ich<br />
weiter: „mein Goldfisch ist gestorben“.<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 02/18 03/18<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18 02/18
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الشباك السابع Fenster 7 Fenster 7<br />
31<br />
الشباك السابع<br />
انني لم اكن راغبا بمغادرة المنزل هذا األسبوع في النهاية اعتقد انه<br />
اليوم هو االربعاء او الخميس وإذا مرت بداية األسبوع من غير انتباه فهذا<br />
احسن،ننتظر األسبوع القادم .أخبئ نفسي عن ناطور العماره أسير من<br />
الجهه الخلفيه واتوجه صوب تاجر الحيوانات األليفة.<br />
مره ثانيه في مطبخي أحمل كيسا بثالث وأربعين. يجب أن ال تنتبه.<br />
بحذرأنظرإليها ،هناك علقت مره أخرى ورقة كتب عليها "كيف حالك؟ من<br />
أنت ؟"واقف هنا !.من انا؟أفكر! وفي نفس الوقت احرر الثالث واألربعين<br />
من السجن البالستيكي وارميهم في قبر اإلثنين واألربعين. انا.. اهه طالب<br />
جامعي ،أه أبحث عن عمل ، اهه نشيط متنور،غاندي ،ولكن بدون هدف،أهه.<br />
أصيد اإلثنين واألربعين وارميهم في المغسله. ثم أعثرعلى إجابه للسؤالين.<br />
النساء يعجبن بهكذا اشياء .اخذ قطعه اخرى من الغالف واكتب "انا بصحه<br />
جيده جيد . وانت؟جواب صريح ومليئ بالثقه.ٌ قوي! اتحررمن نعلي واضع<br />
سروالي على االريكه وامعن النظر بمرآة الحمام في األسبوع القادم<br />
مباشرة يوم اإلثنين او الثالثاء سأشتري الول مره ماكنة حالقه تستعمل<br />
لمره واحده وفرشات اسنان في النهايه انا عندي االن فتاتي .انا بليد،هكذا<br />
بليد، بهذه السرعه يجب ان انظر الى وجهة اخرى.<br />
ماكنة حالقه ، مقعد المرحاض وقطعة قماش للتنظيف،قبل كل شئ ان<br />
اجهز نفسي من االسبوع القادم ان اكون انسان اخر.<br />
وفجأةً ؛حركه في الشباك لقد علقت ورقة اخرى انا احسن مع صورة الوجه<br />
الضاحك[ماذا تفعل كل الوقت فوق في مكانك ؟<br />
ومن هذا الوقت صحيح، صحيح، صحيح اصبح لدي الكثير مما افعله.انا<br />
اذهب هنا وهناك . ادهن :انا اهتم بسمكاتي الذهبيه، فهي تحتاج الى كثير<br />
من الرعايه وانت؟ تجيب عندك سمكات ذهبيه؟ انا اتدرب معظم الوقت<br />
هنا.لكن انت تعرف]صورة الضحك مع الغمزه[" انا" نعم صدفه جميله،<br />
اعتقد اننا نسير على نفس الوتر."<br />
هكذا مره اليوم، نحن نتكاتب يوميا ثالث اربع مرات رسائل دبلوماسيه<br />
.التكاتب معها على هذه الطريقه يبدو لي ليس سهال انه صعب .ال ارغب<br />
ان اكون معتوه .اريد ان اكتب لها اليوم قصيده قصيره.والكن ان يكون<br />
بيت من الشعر العاطفي المتجسد العنى فقط ان يكون حقيقيا ليس<br />
سهال على الفهم.بعد هذا اشعر باالرتياح.اريد ان اريها شيئا.ما هو حقيقي<br />
.ولهذا ارفع منذ وقت وعاء السمكات الذهبيه،علي امل ان تاتي في أي<br />
وقت صوب الشباك .وفي نفس الوقت الذي بدأت به اصابعي تسحف<br />
وساعدي تتشنج وبدء الشعور بعدم امكانية االستمرار باالرتفاع وتنسحب<br />
نحو االسفل . ظهرت ملوحه بيدها وقامت بتغير رسالتها .على اثر المفاجئه<br />
سقطه مني وعاء السمك،اختلطت وضاعت مع الثالث واربعين بين<br />
االكياس ،العلب واالغطيه،"تعال اليوم مساءً عندي!"هذا ماكتب على<br />
الورقه. نشف ريقي إلتصقه لساني ارتجفت ركبتي وتقافزت نقط صغيره<br />
امام عيني ،تسارعت دقات قلبي وشعرتها في كل اجزاء جسمي .<br />
لم اراها بعد وقت طويل تقف قرب الشباك،ثم اجبتها بنفس الطريقه<br />
:اليوم ؟اليوم سيء جداً ،عندي الكثير مما يجب ان افعله، "بقيت قليال<br />
في الداخل . ضغطت باصابعي على عيني وفكرت مرة اخرى بالمحادثه<br />
هززت رأسي،من جانبي ساترك كل شيء، استمرُ بالكتابه : ماتت سمكاتي<br />
الذهبيه" .<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18 <strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18
32<br />
الشباك السابع Fenster 7 أدوالتشفي تحكم Überschrift<br />
33<br />
الشباك<br />
قصة<br />
رسم بياني<br />
LUCAS MACHWITZ<br />
CHRISTIN LOHMANN<br />
لم اضع الوعاء الزجاجي للسمك الذهبي على حافة شباك المطبخ<br />
بدون قصد .فانا اعتقد بانا جارتي تستطيع مراقبتي من خالل شباك<br />
مطبخي دون قدرتي على مالحظتها .<br />
مرحبا لست انا بفضولي ..انا اطعم السمكات الصغيرات انظري<br />
بهدوء .. انا محب للحيوانات وقادر على بناء عالقات عاطفية معها<br />
وهذا مايبدو لك أو ما يجب أن تعتقدينه.<br />
في الحقيقه هذه االتنين واألربعين سمكه ذهبيه لي واقوم<br />
باطعامها ولست قادر على إطعام نفسي ولنقل هذا ..انا مرتبط<br />
بين الدراسة الجامعية والعمل .لم اسعى للربط بين االثنين ولكن هذا<br />
ماحدث ،لدي الكثير مما يجب أن أفعله يوميا ..يجب أن احدودب في<br />
سبيل الوصل الى نهاية السلم ،الدرجات العليا.<br />
أهتم بالسمكات الذهبية وأثبت نظري على شباك منزلك في الطرف<br />
األخر من الشارع.<br />
هي تظهر الكثير حد الجنون من محاوالت تطوير النفس و التقرب الى<br />
حافة الشباك، اللعنه إنها فكرة جميله ان يمتلك االنسان جسم مقاتل<br />
.الحياة هكذا تسير ..ان تكون قادر على امتالك جميع االمكانيات<br />
..األقوياء هم فقط قادرين على جعل أنفسهم مرغوبين .<br />
أهال لقد وصلت الفكره الكسل وعدم الحركة اليوجد غيرها ..اللعنة<br />
يجب أن تكون ذكيا كي تستطيع التواصل مع الحياة بجهدٍ بسيط<br />
..دعنا نربي اطفال اقوياء لنرى كيف تسير الحياة ..انا شخصيا ال<br />
امتلك األمكانيات الماليه والوقت الجعل من نفسي قويا ,<br />
المتقلبين والراكعين و الموصلين يجعلونني غير قادر على السير<br />
في هذا الطريق.ان تركها الستائر في اوقات الرياضة يوميا مرفوعه<br />
تركتني افكر ان فعلتها هذه حقيقة من اجلي، وال أجد اي تفسير<br />
أخر . في وقت استراحتها القصيرة بين التمارين ترفع نظرها صوبي<br />
بعض األحيان فاخفض بنظري للعناية بسمكاتي واغمس كفي<br />
في وعاء السمك وامسدهن هذه المرة اطالت النظر أكثر من<br />
عادتها, هذه أكثر من نظره عابره ,كانت نظراتها ساحرة ..يجب ان<br />
افعل شيء ان ترى ما اقوم به ان تعلم بانني انسان ودود ,ارفع<br />
االثنين واألربعين من وعائها اقبلها ..امسد عليها بخدي, بعد قليل<br />
من االنفاس المليئه بالحب اتوجه بحذر للنظر ايها لم اجدها!اعدت<br />
السمكات الى وعائها وتراجعت. ال اعرف كيف يستطيع االنسان ان<br />
يبني عالقات مع األخرين ويحتفظ بها الى حد االن لم اقدر على فعل<br />
هذا إحتمال هذا مرتبط بدواخلي ،هكذا دائما أنه شيء غير معقول<br />
،غيرمعقول ،هذا كثير ما سمعته ،االصدقاء يحتاجون كثيرا.. .كثيرا<br />
من الوقت وهذا مرتبط ايضا بان يالقي احدا ! ثم هو،هي ،هم /<br />
يستطيعون التحدث الى بعض ثم االعجاب بين الطرفين وهذه اهم<br />
واخطر االشياء فهذا عمل وفني انساني.اما اذا كان هاتفي النقال<br />
غير مرتبط بالشبكة فانا ال امتلك الحق!. إنظرعميقا في وعاء االثنين<br />
واألربعين فارى اعداد كبيرَ من الخطوط المائية كأنها انعكاس صورة<br />
قضاء اليوم.هذه األسماك تدور في حلقة ال تفعل شيء هل هذه<br />
طريقة لقضاء الوقت؟..ابحث في المطبخ عن طريقي واستلقي على<br />
األريكة في الممر,كانت فكره جيده ان اضع االريكه هنا وضعها في<br />
غرفة المعيشة سيكون غير مناسب فانا لم ادخلها منذ أكثر من نصف<br />
عام وال أمتلك الوقت لمشاهدت التلفاز. اقلب جسمي على جهة<br />
البطن ,وأظغت نصف وجهي على الوساده لتخطلت بقايا المكسرات<br />
واحالم اليقظة مع شعر رأسي استيقظ بعد ثالث ساعات كل<br />
المعتاد..اشرب اخر قطرات من قنينة متروكة ..ابحث عن طريقي الى<br />
شباك المطبخ .االثنين واألربعين تسبح مقلوبة على الظهر اللعنة<br />
ماذا حدث ثانية ، اتمنى انها لم تالحظ هذا الى االن حالة مخجلة<br />
تنتابني وتخنقني حد الرقبه التقط بعض األنفاس ،بعض قطرات<br />
العرق تتصبب على جبيني ارحل بنظرات متقطعه ،انظر الى شباكها<br />
وهناك ارى ورقة معلقة كتب عليها بخط كبير ،مرحبا،<br />
ذهب الخجل،جف العرق ،النفس، أه ،لقد نسيت لوهلة ان اتنفس<br />
، بدال عن االهتمام باإلثنين واألربعين الموتى قرأة هذه الحروف<br />
الجميله عدة مرات . وتحفزأنفي للتنفس اوكسجين منعش من<br />
مطبخي،اقطع جزء من غالف)بتسه( قديم واشخبط مثلها ،اهال،<br />
على الجهة الداخلية بين بقعتين من الزيت .وقبل أي تفكير كانت<br />
الرسالة الدبلوماسية )من غير الصق(ملصوقة على شباكي<br />
ارتدي سروالي ونعلي بسرعه واهبط ساللم المنزل ونتيجة اإلثارة<br />
منذ زمن بعيد لم أكن بهذه السرعة واالرتجالية، لقد ارتاح قلبي<br />
.االثنتين واألربعين، اللعنة ،يجب ان التعلم بوفاتهم. ارتدي سروالي<br />
ونعلي بسرعه واهبط ساللم المنزل ونتيجة اإلثارة والقلق نسيت<br />
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34<br />
شجاعة بال حدود Grenzenloser Mut أدوالتشفي تحكم Überschrift<br />
35<br />
Von den einen verehrt, von den anderen gehasst:<br />
Das „Zentrum für politische Schönheit“ provoziert<br />
mit radikaler Aktionskunst – und hält den Protest in<br />
Deutschland für mutlos.<br />
Soll Kunst schön sein und dem ästhetischen Genuss<br />
dienen, oder soll sie Menschen aufrütteln und in Bewegung<br />
setzen? Eine Frage, so alt wie die Kunst selbst,<br />
aber Philipp Ruchs Antwort ist eindeutig. „Was stattfindet<br />
in Deutschland ist ein platonischer Protest“, erklärt<br />
er in einem Interview mit dem WDR. Online-Petition<br />
und Mahnwachen bezeichnet er als „kostenlosen Gratismut“.<br />
Kunst, zumindest wenn sie politisch ist, muss<br />
Widerstand ist eine Kunst,<br />
die weh tun,<br />
reizen und verstören muss. “<br />
seiner Meinung nach „weh tun, reizen und verstören“.<br />
Das Ganze nennt er „aggressiven Humanismus“. Diesen<br />
Gedanken des Muts zur Grenzüberschreitung<br />
muss man sich vor Augen halten, um das „Zentrums<br />
für politische Schönheit“ (ZPS) zu verstehen.<br />
Das Künstlerkollektiv wurde von Philipp Ruch 2009 ins<br />
Leben gerufen. Es will mit Aktionskunst Menschenrechtsverletzungen<br />
in unser Bewusstsein rücken. Ruch<br />
und seine Truppe machen das mit einer ungeahnten<br />
Kreativität und einer solchen moralischen Bedingungslosigkeit,<br />
dass es als politisch interessierter Mensch<br />
unmöglich ist, ihnen gleichgültig gegenüberzustehen.<br />
Die Aufmerksamkeit der Medien war den Aktionskünstlern<br />
in den vergangenen Jahren jedenfalls sicher.<br />
Schon seit 2009 machte das ZPS Schlagzeilen, der<br />
Durchbruch aber kam zum 25. Jahrestag des Berliner<br />
Mauerfalls. Die Aktivisten montierten Gedenkkreuze für<br />
Menschen ab, die einst versucht hatten über die Mauer<br />
zu fliehen und von den Grenzwächtern der DDR erschossen<br />
worden waren. Dann veröffentlichte das ZPS<br />
Fotos, die Nachbildungen der Kreuze zusammen mit<br />
Flüchtlingen an der europäischen Außengrenze zeigten.<br />
Die Botschaft: Die einen wollten raus, die anderen<br />
rein, Tote gab es beide male. Die Provokation, wie auch<br />
die Empörung war gewaltig. Nur vordergründig ging<br />
es um die Entweihung eines Gedenkortes – die Kreuze<br />
wurden später renoviert zurückgegeben. Die Empörung<br />
drehte sich um die Gleichsetzung der DDR-Tötungspraktiken<br />
mit der scheinbaren Gleichgültigkeit<br />
der Bundesregierung gegenüber den Todesopfern im<br />
Mittelmeer. Mit der menschenrechtswidrigen DDR,<br />
der man sich bis heute moralisch überlegen fühlt auf<br />
eine Stufe gestellt zu werden – das tat weh.<br />
Doch das war nur der erste Streich. Im Juni 2015<br />
exhumierte das ZPS verstorbene Flüchtlinge an der<br />
EU-Außengrenze, flog die Leichen nach Berlin und<br />
bestattete sie hier nach islamischer Tradition. Später<br />
behaupteten die Aktivisten, weitere Tote vor dem<br />
Bundeskanzleramt beerdigen zu wollen. 5000 Menschen<br />
stürmten bei der Aktion den Rasen vor dem<br />
Sitz der Bundeskanzlerin und buddelten symbolische<br />
Gräber.<br />
GRENZENLOSER<br />
Diese Kreuze wurden an den Todesstreifen Melilla<br />
in Marokko, gebracht um an die Menschen<br />
von heute zu gedenken, die im Namen der Sicherung<br />
der EU-Außengrenzen im Mittelmeer<br />
sterben.<br />
تم جلب هذه الصلبان إلى شريط<br />
الموت مليلة ، المغرب ، إلحياء<br />
.ذكرى الموتى اليوم<br />
MUTARTIKEL PETER SCHRAEDER<br />
FOTOS ZENTRUM FÜR POLITISCHE SCHÖNHEIT<br />
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36<br />
شجاعة بال حدود Grenzenloser Mut شجاعة بال حدود Grenzenloser Mut<br />
37<br />
Mit der nächsten großen Aktion, im Sommer 2016,<br />
trieb das ZPS den Zynismus schließlich auf die Spitze.<br />
Es kündigte an, 100 syrische Kriegsflüchtlinge einfliegen<br />
zu lassen, um sie an Tiger zu verfüttern. Die<br />
Aktion sollte auf eine scheinheilige Einreiseregelung<br />
aufmerksam machen: Theoretisch können Flüchtlinge<br />
per Flugzeug nach Deutschland fliehen, faktisch<br />
gibt es dafür aber derartig viele Hürden, dass es so<br />
gut wie niemand schafft. Zum endgültigen Helden<br />
der linksliberalen Öffentlichkeit – sowie zum Hassobjekt<br />
der Rechten – wurde das ZPS schließlich im<br />
November 2017: Über Monate errichtete es auf dem<br />
Nachbargrundstück des Hauses von AfD-Politiker<br />
Björn Höcke mehrere Betonstelen, die dem Berliner<br />
Holocaust-Mahnmal nachempfunden waren. Höcke<br />
hatte die Gedenkstätte, die an die Ermordung der europäischen<br />
Juden durch das nationalsozialistische<br />
Deutschland erinnert, als „Denkmal der Schande“ bezeichnet.<br />
Außerdem behaupteten die Aktionskünst-<br />
ler, dass sie Höcke überwacht hätten. Das ZPS spielt<br />
mit den Medien, denn meist ist erst im Nachhinein<br />
klar, welche Grenze tatsächlich überschritten wurde.<br />
Wurden die Kreuze wirklich geklaut? Sollten vor<br />
dem Kanzleramt echte Gräber entstehen? Und wurde<br />
Höcke tatsächlich überwacht? Doch einige Grenzen<br />
wurden überschritten. Die Familien der Toten, die nach<br />
Berlin eingeflogen und hier bestattet wurden, hatten<br />
der Überführung zwar zugestimmt. Dennoch, die Verstorbenen<br />
wurden für eine politische Kampagne instrumentalisiert.<br />
Und auch ein reaktionärer Politiker wie<br />
Björn Höcke genießt ein Grundrecht auf Privatsphäre.<br />
Andererseits ist auch die Kunstfreiheit im Grundgesetz<br />
verankert. Und diese Freiheit auszureizen, dafür<br />
braucht es Mut. Es ist mutig, das Tabuthema Tod immer<br />
wieder ins Zentrum der gesellschaftlichen Debatte<br />
zu rücken. Und es ist mutig, die Mitschuld der Politik<br />
am Sterben der Mittelmeerflüchtlinge anzuprangern.<br />
Es gibt allerdings eine Grenze, die selbst die Mutigsten<br />
achten sollten: die des Hochmuts.<br />
Die Arena ist eine gladiatorische<br />
Interpretation Europas. Sie<br />
soll die europäische Apathie,<br />
aber auch Aggressivität in der<br />
aktuellen europäischen Solidaritätskrise<br />
symbolisieren.<br />
الساحة هي تفسير ألوروبا:<br />
غرق المهاجرين في البحر<br />
المتوسط قرار أوروبي متعمّ د<br />
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38<br />
Grenzenloser Mut<br />
أدوالتشفي تحكم Überschrift<br />
شجاعة بال حدود<br />
39<br />
شجاعة بال<br />
هلاقم PETER SCHRAEDER<br />
حدود روص ZENTRUM FÜR POLITISCHE SCHÖNHEIT<br />
يحبهم البعض ويكرههم األخرون: إن "مركز الجمال السياسي" يثير<br />
عمالً فنياً متطرفاً - ويعتبر االحتجاج في ألمانيا يائساً.<br />
هل يجب أن يكون الفن جميالً ويخدم اللذة الجمالية ، أم يجب أن<br />
يحرك الناس ؟ سؤال قديم قدمه الفن نفسه، لكن إجابة فيليب<br />
روتش واضحة. "ما يحدث في ألمانيا هو احتجاج أفالطوني" ، هذا ما<br />
قدمه في مقابله تلفزيونيه مع WDR وقد وصف تلك اإلحتجاجات<br />
بأنها دردشة مجانيوقد وقد وصف تلك اإلحتجاجات ايضا بالعدوانية.<br />
لقد تم تأسيس الفن الجماعي بواسطة فيليب روخ في عام 2009.<br />
وهدفها استخدام فن العمل ضد انتهاكات حقوق اإلنسان. وقد<br />
إهتمت وسائل اإلعالم بهذا العمل الفني في السنوات الماضيه.<br />
منذ عام ، 2009 تصدرت ZPS عناوين الصحف ، لكن هذا اإلنجاز جاء<br />
في الذكرى الخامسة والعشرين لسقوط جدار برلين. أقام النشطاء<br />
الصلبان التذكارية لألشخاص الذين حاولوا مرة واحدة الفرار عبر<br />
الجدار وقتلوا على يد حرس حدود ألمانيا الشرقية. ثم نشرت ZPS<br />
صورا تظهر نسخ طبق األصل من الصلبان مع الالجئين على الحدود<br />
الخارجية األوروبية. الرسالة: أراد البعض الخروج ، والبعض اآلخر<br />
الدخول، كان هناك أشخاص ميتون في كلتا الحالتين. كان االستفزاز<br />
والسخط هائلين. فقط بشكل سطحي تم تدنيس هذا الموقع<br />
التذكاري – ولكن بعد فتره قليله أعيدت الصلبان كما كانت عيه من<br />
قبل . تركز االستياء على مقارنة موت الالجئيين في المانيا الشرقيه<br />
انذاك مع موت الالجئيين من ناحية المساواه في حقوق اإلنسان .<br />
في شهر يونيو 2015، تم إستخراج جثث الموتى من الحدود الخارجية<br />
إلى برلين وتم دفنها هنا وفقا للتقاليد اإلسالمية. في وقت الحق<br />
، ادعى الناشطون أنهم يريدون دفن المزيد من القتلى أمام مقر<br />
المستشارية الفيدرالية. 5000 شخص اقتحموامقر المستشاره<br />
وحفروا مقابر رمزية.<br />
مع العمل الرئيسي التالي في صيف عام ، 2016 دفعت ZPS<br />
أخيرً ا بالسخرية إلى أقصى الحدود. وأعلن أن 100 الجئ حرب<br />
سوري سيأتون إلطعامهم إلى النموروقد لفت هذا العمل االنتباه<br />
إلى الدخول في نفاق كبير وعليه فقد تم بناء موقع مجاور لبيت<br />
السياسي في حزب AFD بيورون هوك وهو عباره عن عدة أعمده<br />
من الخرسانه التي تم بنائها على غرار النصب التذكاري للمحرقه في<br />
برلين وكان هوك يخلد ذكرى مقتل يهود أوروبا من قبل ألمانيا<br />
النازية، ودعا الى إضافة "نصب العار إلى ذلك . تفاعل ZPS مع<br />
وسائل اإلعالم المختلفة ، ألن اإلعالم غالبا ما يدرك األمر متأخرا ،<br />
والسؤال هنا هل تم سرقة الصلبان حقا ؟ وهل تنشأ مقابر حقيقية<br />
أمام مكتب المستشارة؟ بالرغم من موافقة عائالت القتلى من<br />
دفنهم هنا في برلين ، إال أن اإلعالم إستخدم ذلك فقط ألغراض<br />
سياسيه بحته . ولكن من ناحية أخرى ، فإن حرية الفن مكرسة في<br />
القانون األساسي. ولكي نأخذ هذه الحرية كأمر مسلم به ، فإن<br />
األمر يتطلب الشجاعة. من الشجاعة إعادة موضوع الموت إلى مركز<br />
النقاش االجتماعي. ومن الشجاعة استنكار تواطؤ سياسة موت<br />
الالجئين المتوسطيين. ومع ذلك ،فعلى األفراد أن ينتبهوا إلى أن<br />
هنالك حدود للشجاعة وال يصلوا إلى حد الغطرسة.<br />
مشاكل البوليس مع البرلمان األلماني<br />
Ausschreitungen mit der Polizei bei dem Versuch,<br />
Gräber vor dem deutschen Kanzleramt<br />
auszuheben.<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18
40<br />
أدوالتشفي تحكم Überschrift أدوالتشفي تحكم Überschrift<br />
41<br />
Die Sprache ist der Schlüssel zum Erfolg<br />
Yousef El Dada ist studierter Architekt. <strong>Al</strong>s er von<br />
Saudi Arabien nach Deutschland einreiste, war ihm<br />
eins klar: Ich möchte mich selbstständig machen,<br />
denn in Saudi Arabien dürfen<br />
Palästinenser kein eigenes Geschäft gründen. Schon<br />
in meinem Studium las ich alles zum Thema Selbstständigkeit,<br />
ich wollte mir diesen Traum in einem<br />
freien Land endlich erfüllen. <strong>Al</strong>s ich nach Deutschland<br />
kam eignete ich mir zuerst die deutsche Sprache<br />
an, denn die Sprache ist der Schlüssel zum Erfolg.<br />
Die deutsche Start-up-Szene gab mir die nötige Motivation<br />
weiterzumachen.<br />
Meine Verlobte war schon längere Zeit in einer arabischen<br />
Sprachschule tätig, aber die Situation dort<br />
machte sie nicht glücklich. Zu viele Schüler in einer<br />
Klasse und der Lehrstoff beeinhaltet oft religiöse<br />
Ansichten. Schnell war die Idee einer arabischen<br />
Sprachschule geboren. Das LOK.STARTupCAMP international<br />
vermittelte uns das gründungsrelevante<br />
Wissen. <strong>Al</strong>s Geflüchteter wird man oft nicht ernst<br />
genommen. Viele Anfragen an Vermieter blieben unbeantwortet.<br />
Doch irgendwann kam uns das Glück<br />
entgegen. Der erste Seminarraum stand endlich zur<br />
Verfügung. Erst starteten wir mit 16 Schülern. Dann<br />
kamen immer mehr Anfragen rein. Aktuell haben wir<br />
7 Klassen mit 70 Schülern. Unser Anspruch ist es,<br />
ein zertifiziertes Sprachinstitut zu werden. Die arabische<br />
Welt ist leider gespalten, wir suchen das, was<br />
uns eint. Deswegen lernen unsere Schüler nur die<br />
arabische Sprache, unabhängig von ihrer Herkunft<br />
und Religion.<br />
LOK.STARTup.CAMP international<br />
Gründungsberatung für Geflüchtete<br />
www.refugeestartup.de<br />
Die Berliner Wirtschaft finanziert Projekte der beruflichen<br />
und akademischen Bildung und des Wissenstransfers<br />
sowie der Integration von Geflüchteten in<br />
den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. LOK.STARTup-<br />
CAMP international wurde aus einer Vielzahl eingereichter<br />
Projektideen als eines der wirtschaftsgeförderten<br />
Bildungsprojekte ausgewählt.<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18
الشجاعة سر النجاح Erfolg. 42 Mut, das Geheimnis von<br />
الشجاعة سر النجاح Erfolg. Mut, das Geheimnis von<br />
43<br />
TEXT ALI AL CHAQFA<br />
DAS GEHEIMNIS<br />
سر النجاح DES ERFOLGS<br />
مقاله ALI AL CHAQFA<br />
Der vielleicht wichtigste Glücksfaktor im Leben ist “Mut”.<br />
Um eine große Leistung erbringen zu können, bedarf es<br />
eines hohen Maßes an Selbstvertrauen und Mut. Mit der<br />
Eigenschaft Mut kann man alles im Leben erreichen<br />
und ohne diese Eigenschaft, gibt es keine wirkliche<br />
Möglichkeit erfolgreich zu sein. Das Gegenteil von Mut<br />
ist Angst, und das Gefühl der Angst ist immer und wird<br />
auch immer der mächtigste Feind von dir sein. Angst<br />
und Misstrauen können Hoffnungen zerstören. Was bestimmt,<br />
wer du bist und was du erreichen kannst, ist<br />
nicht das, was dich umgibt, sondern das, was in dir vorgeht.<br />
Um ein hohes Maß an selbstvertrauen zu erlangen,<br />
benötigt man einen starken Willen.<br />
Aber was willst du wirklich erreichen?<br />
Ist es dein Ziel finanziell unabhängig zu werden? Oder<br />
willst du reich werden? Träumst du davon Millionär zu<br />
sein? Das sind keine unrealistischen Ziele. Und es gibt<br />
nichts was dem im Wege steht. Denn vor dir haben es<br />
auch Millionen andere Männer und Frauen aus der Armut<br />
geschafft. Sie haben mit nichts angefangen. Ein<br />
großer Teil der Menschen, die heute Reich sind, waren<br />
früher arm, pleite, insolvent oder haben mit einem großen<br />
Schuldenberg angefangen. Erfolgreich wurden sie<br />
meistens im mittleren bis hohem <strong>Al</strong>ter. Und wenn sie<br />
es geschafft haben, stehen dir diese Möglichkeiten auch<br />
zu.<br />
Das einzige, was du dir selbst beantworten musst, ist,<br />
wie groß ist dein Verlangen oder auch dein Wunsch, finanziell<br />
unabhängig zu werden? Und nachdem du diese<br />
Frage beantwortet hast, musst du zielstrebig deine Ziele<br />
verfolgen. Nichts darf dich von deinem Weg abbringen.<br />
Es gibt nur eine Richtung und die ist dein Erfolg.<br />
Viele Menschen zögern oder entfernen sich auch gänzlich<br />
von Ihrer Idee, weil sie nicht wissen, wie sie dieses<br />
Ziel erreichen können. Dabei fängt jede Reise mit<br />
dem ersten Schritt an. Glaube an das, was du erreichen<br />
möchtest.<br />
Der Schlüssel zum Mut<br />
Aristoteles beschreibt den Mut als ein Mittel, das zwischen<br />
Rücksichtslosigkeit und Schwäche anzusiedeln<br />
ist. Die wahre Eigenschaft des Mutes liegt aber genau<br />
in der Mitte, und nur wenige der mutigen können die<br />
Balance dazwischen halten.<br />
Die Entstehung von Angst<br />
<strong>Al</strong>s Babys kommen wir völlig angstfrei auf die Welt. Kinder<br />
haben kaum Hemmungen oder Ängste direkt zu<br />
sein. Wenn wir aber reifer werden, nimmt unsere Umgebung<br />
einen großen Einfluss auf dich ein. Hier erlernen<br />
wir, was Angst bedeutet. Und das kann dein ganzes<br />
Leben einschränken. Wenn du zum Beispiel anfängst<br />
die Welt zu erforschen, befehlen sie dir damit aufzuhören.<br />
Nein tue das nicht, stopp hör auf damit, bleib weg,<br />
fass das nicht an. Aber der schlimmste Satz überhaupt<br />
ist: Du wirst das nie schaffen.<br />
Sei bereit für deinen Erfolg<br />
Das erste was du für deinen Erfolg lernen musst, ist zu<br />
wissen, wie man seine Ziele erreicht. Und zwar indem<br />
man von seinen eigenen Fehlern lernt. Du wirst lernen<br />
müssen was du benötigst. Stell dir vor, du möchtest<br />
ein Geschäft für Kinderbekleidung gründen. Um dieses<br />
Projekt erfolgreich umsetzen zu können, musst du dir<br />
bei drei Dingen sicher sein: Ob eine Nachfrage für dein<br />
Produkt besteht, das Angebot für deine Produkte noch<br />
nicht abgedeckt ist, die Qualität und der Preis stimmen.<br />
Nur mit einem guten Businessplan kannst du all diese<br />
Fragen beantworten. Denn der Grundstein jedes Projektes<br />
bedarf vorheriger Planung.<br />
Befreie dich von Angst.<br />
Die meisten Menschen fürchten sich davor zu<br />
versagen. Selbst wenn du beim ersten Versuch<br />
nicht gleich erfolgreich bist, solltest du nicht<br />
den Kopf in den Sand stecken. Denn eines<br />
nimmst du immer als Gewinn mit, und zwar<br />
das Wissen, wie man es das nächste mal<br />
besser machen kann. Es ist keine Schande<br />
auf den Boden zu fallen, sondern nicht<br />
mehr aufzustehen. Das, was dein Umfeld<br />
von dir denkt, kannst du nicht beeinflussen.<br />
Das einzige was du beeinflussen<br />
kannst, bist du selbst. Darum<br />
lege deinen Fokus auf das, was<br />
du verändern kannst.<br />
لعل أهم عوامل الحظ جميعً ا هي سمة الشجاعة. من أجل اإلنجاز<br />
الكبير ال غنى عن اكتساب الثقة بالنفس، والشجاعة، والجرأة،<br />
واالستعداد للمضي قدمً ا وراء أهدافك، بال أية ضمانات للنجاح.<br />
بالشجاعة يمكنك القيام فعالً بأي شيء في الحياة.، وبدونها لن<br />
تفيدك أي سمة من السمات األخرى. وفي مقابل الشجاعة هناك<br />
الخوف والخشية. والشعور بالخوف كلن وسيظل دائمً ا أكثر أعداء<br />
النجاح قدرة على التدمير. كما يمكن للخوف والشك أن يحبطا اآلمال<br />
واإلمكانات ويكبحا جماحها لدى األفراد. فما يحدد كل ما أنت له<br />
وكل ما سوف تنجزه على اإلطالق ليس ما يحيط بك بل ما يجري<br />
بداخلك. إن اكتساب مستويات عالية من الشجاعة وقوة العزيمة<br />
أمر ال غنى عنه لكي تضع حياتك بكاملها في نطاق السرعة العالية.<br />
ما الذي تريده حقً ا؟<br />
هل هدفك هو أن تحقق االستقالل المالي؟ هل تريد أن تصبح<br />
ثريً ا؟ هل تريد أن تصبح مليونيرً ا على مدار حياتكم العملية؟ تلك<br />
أهداف معقولة. وما من عقبة تحول دون تحقيقها. فهناك مئات<br />
اآلالف، بل والماليين من الرجال والنساء على مر السنين حققوا تلك<br />
األهداف، بادئين من نقطة الصفر. والكثير من األشخاص الناجحين<br />
في يومنا هذا قد بدأوا مفلسين تمامً ا بل ومدينين ديونً ا كبيرة<br />
وغالبً ا ما بدأوا في وقت متأخر من حياتهم. وكما حقق اآلخرون هذا<br />
فإن بوسعك أنت أيضً ا تحقيقه. السؤال الوحيد الذي يجب أن تجيب<br />
عنه. ما مدى إلحاح رغبتك؟ وبعد أن تقرر ما ترغب به تحديدً ا، يمكنك<br />
تفعيل مبدأ الشجاعة لزيادة حظك. وينص هذا المبدأ على أنه حين<br />
تتحرك بجرأة صوب أهدافك، فستهرع قوى خفية إلى مساعدتك.<br />
يتردد العديد من الناس، بل ويبتعدون عن المحاولة تمامً ا؛ ألنهم<br />
ال يمكنهم معرفة كيف سينتقلون بالضبط من موضعهم الحالي<br />
إلى حيث يرغبون. وينسون أن رحلة األلف ميل تبدأ بخطوة واحدة.<br />
فال تبدأ األحداث المنشودة في الوقوع لك إال حين تخطو متحليً ا<br />
باإليمان خطوتك األولى، وتتجه بجرأة صوب أحالمك.<br />
األداة الذهبية للشجاعة<br />
عندما كتب "أرسطو" عن الشجاعة وصفها بأنها األداة الذهبية بين<br />
السلوك الطائش من جهة قصوى، وبين الجبن والتخاذل من الجهة<br />
األخرى. فإن سمة الشجاعة الحقة تقع في منتصف الميزان. وقد<br />
عرّ فها على أنها القدرة على التحكم والسيطرة على الخوف في<br />
االتجاه والوقت الصحيح. كما أضاف أن اكتساب الشجاعة – شأنه<br />
في ذلك سائر الفضائل – يأتى من ممارسة الشجاعة في كل حالة<br />
تستدعي الشجاعة.<br />
تأسيس الخوف<br />
أنت لن تأت إلى العالم ومعك أي من هذه المخاوف. وحين وُ لدت<br />
مثل كل طفل آخر فإنك تتحلى بسمتين رائعتين. أوالً : كنت نقيً ا من<br />
الخوف تمام النقاء، فالطفل ليس لديه أي مخاوف طبيعية، عدا<br />
الخوف من السقوط أو األصوات المرتفعة. وثانيً ا: أنك كنت عفويً ا<br />
كل العفوية، فالطفل يعبر عن ذاته بحرية وجرأة، دون أية أفكار<br />
مسبقة أو هموم بشأن ما قد يعتقده أو يقوله أي شخص آخر. ولكن<br />
بينما تنضج يبدأ والدك ومن يحيطون بك في تعليمك أن تخاف<br />
حيث يبدأون في غرس المخاوف بداخلك، وهذا من شأنه أن يقيدك<br />
لبقية عمرك. فعلى سبيل المثال حين تشرع في استكشاف العالم<br />
من حولك فإنهم يأمرونك بالتوقف، ويقولون لك: "توقف عن هذا"،<br />
"ابتعد عن هناك!"، "ال تلمس هذا!". ولعل أكثر العبارات سلبية على<br />
اإلطالق هي: "ال! ال تستطيع فعل هذا!".<br />
استعد للنجاح<br />
إن أول شىء لتستعد للنجاح هو أن تتعلم كيف تحققه بما إنك<br />
تعرف كيف تفشل.إنك قد تفشل بجمودك وعدم فعل شىء ,أو<br />
بعمل أشياء عديمه الفائده. ولكن كيف تنجح؟ تنجح إذا عرفت<br />
تماما ما الذى تحتاجه لتكون ناجحا وان تضمن إن هذه اإلحتياجات<br />
قد أشبعتها. كمثال ,إفترض إنك تريد أن تفتح محل لبيع مالبس<br />
األطفال, إلنجاح هذا المشروع عليك التأكد من ثالث أشياء: عدد<br />
كافى من الناس فى حاجه لهذه المالبس وتريد شرائها .أن يكون<br />
السعر والجوده منافسه بدرجه تجذب الناس للشراء منك. وسيله<br />
تجمع اإلثنين معا الناس والمنتج. عليك أن تعرف هذه األساسيات<br />
وكيفيه تنفيذها. وأفضل طريقه لعمل ذلك هى العمل من خالل<br />
خطه عمل. العمل من خالل هذه الخطه ستملىء هذه الفجوات<br />
فى معلوماتك وتمدك بالتفاصيل التى تساعدك على تنفيذ<br />
المطلوب منك. خطه العمل هى حجر األساس الذى<br />
يساعدك على معرفه كيف تنجح مشروعك.<br />
تخلص من الخوف<br />
لماذا تخشى من الفشل ؟ معظم الناس تخشى الفشل<br />
ألحد أو كل األسباب اآلتيه: الخوف<br />
من أن ينظر إليك من حولك على إنك<br />
خاسر إذا فشلت هذا السبب يعتبر سوء<br />
فهم.الفشل ال يغير جيناتك أو شخصيتك.<br />
إن الفشل قد يؤثر بسلبيه على تصرفات بعض<br />
األشخاص, ولكنه ليس سلبيا فى ذاته.هل ستصبح<br />
خاسرا إذا فشلت؟ نعم ! فقط إذا سمحت لنفسك أن تكون<br />
كذلك . يجب أن تعرف ” العيب ليس فى أن تسقط ألسفل ولكن<br />
بقائك فى األسفل” .هذا فقط يجعلك خاسرا. هل سينظر إليك<br />
الناس بإحتقار ؟ قد يفعل ذلك بعض الناس وليس جميعهم. إنك<br />
لن تسنطيع أن تتحكم فى أفكار وتصرفات الناس, لذلك لماذا تشغل<br />
بالك وتضيع وقتك عليهم.<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18 <strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18
44<br />
األدب و الواقع أدوالتشفي تحكم Überschrift<br />
Literatur & Wahrheit 45<br />
LITERATUR<br />
WAHRHEIT<br />
INTERVIEW ANGIE VOLK<br />
FOTO WADE-AUSTIN-ELLIS<br />
Manchmal liest man ein Buch, liest es innerhalb weniger Stunden wie in einem irren Rausch und geht dann<br />
los um fünfzehn Exemplare für Freund*innen und Verwandte zu kaufen.<br />
Der Club von Takis Würger ist so ein Buch. Auf der einen Seite lyrisch, zart, vorsichtig, auf der anderen roh,<br />
brutal und irgendwie getrieben, packt es einem im Nacken, lässt einen auch Tage nach dem Lesen nicht los.<br />
Wir treffen uns in einer Bar am Oranienplatz. Würger ist<br />
schon da. Er trinkt Traubensaftschorle, ist wie erwartet<br />
unglaublich groß. Passenderweise ist mein Stuhl sehr<br />
hoch, ich kann mit den Beinen baumeln und das Gefühl,<br />
einen Riesen zu treffen, verstärkt sich.<br />
Wir begrüßungsfloskeln uns durch die ersten Minuten<br />
und ein Kellner kommt unerwartet von der Seite dazu.<br />
Es folgt ein kurzes kommunikatives Gemenge und wir<br />
drei missverstehen uns auf drollige Weise. Der Kellner<br />
verschwindet.<br />
Würger lacht laut und schallend, ruft: „Was für ein Dialog!<br />
Der war ja fast schon literarisch.“<br />
Würger bestellt drei Gerichte, für jeden angefangenen<br />
Meter seines Körper eins, eine Kellnerin bringt Besteck.<br />
Ob sie auch eine anständige Serviette hätte. Würger<br />
hält ihr die weiße Standardversion entgegen. Die Kellnerin<br />
und ich schauen irritiert, dann fragt die Kellnerin<br />
würdevoll, was das denn sei. Eine anständige Serviette.<br />
Eine größere vielleicht? Sie würde mal schauen, aber<br />
sie denke nicht. Würger bringt die nächste Bitte charmant<br />
über die Lippen: Ob sie ihm wenigstens neues<br />
Salz und neuen Pfeffer bringen könnte, wer weiß, wer<br />
da schon seine Finger drin hatte.<br />
Ich möchte unter den Tisch rutschen, aber mein Stuhl<br />
lässt es nicht zu.<br />
Die Kellnerin macht straffe Schultern, nein, sagt sie. Er<br />
solle sich doch mal die Streuer anschauen. Da würden<br />
keine Finger reinpassen. Sie sagt es sehr entschlossen,<br />
ich bin stolz auf sie. Würger nickt fröhlich, hat Lachfältchen<br />
um die Augen herum. <strong>Al</strong>les klar. Er lässt sich<br />
schnell überzeugen. Die Kellnerin verschwindet.<br />
Ich überlege kurz, ob ich Würger von dem italienischen<br />
Restaurant erzählen soll, in dem ich mal war. Da hat<br />
eine alte Dame den Parmesan direkt aus dem metallenen<br />
Schälchen gelöffelt, dazu ein Bier getrunken. Ich<br />
könnte erzählen, wie lässig ich das fand. Ich entscheide<br />
mich dagegen.<br />
Würger ist ein wacher, ein aufmerksamer Gesprächspartner,<br />
man merkt es sofort. Seine blaugrauen Augen,<br />
umringt von störrischen, dunklen Locken, die<br />
mal Bart, mal Kopfhaar sind, scannen mich während<br />
des Gesprächs. Sie verpassen trotzdem keine Regung<br />
der Umgebung. Der wehende, gepunktete Rock einer<br />
Frau, der Typ im Camouflageoutfit mit den Tätowierungen<br />
im ganzen Gesicht, die seltsame Raverjacke<br />
von dem anderen. Immer wieder unterbricht Würger<br />
sich selbst für diese Beobachtungen, weißt mich begeistert<br />
auf dieses und jenes hin.<br />
Er erzählt, dass er schon immer in Geschichten gedacht<br />
habe, dass das Aufschreiben nur eine Frage der<br />
Zeit gewesen sei. Und dass er zum Glück nicht allzu<br />
schnell klären müsse, was er denn jetzt eigentlich sei:<br />
Autor oder Journalist. Sein Arbeitgeber, das Spiegel<br />
<strong>Magazin</strong>, ließe ihm da viele Freiheiten und er sich selber<br />
auch.<br />
Die Auszeichnungen, die er sowohl als Journalist für<br />
seine Reportagen, als auch jüngst für den Debütroman<br />
Der Club erhalten hat, legen nahe, dass es wenig<br />
dringliche Gründe gibt, sich zu entscheiden.<br />
Ich frage ihn, worüber er am liebsten reden möchte. Über<br />
den Club, der seit einigen Monaten in der deutschen Literaturszene<br />
für Furore sorgt. Über die Geschichte des<br />
sanften Burschen Hans also, der auf Drängen seiner<br />
Tante in Cambridge zu studieren, dort im elitären Pitt<br />
Club zu boxen beginnt. Langsam die chauvinistischen<br />
Strukturen des Clubs begreift und trotzdem gleichermaßen<br />
in sie hinabtaucht. Der sich schließlich verliebt,<br />
in Charlotte. Lernen muss, dass Charlotte Opfer eines<br />
Verbrechens wurde. Und dass die Verbrecher seine neuen<br />
Freunde sind - die Kumpels, mit denen er boxt.<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18<br />
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أدوالتشفي تحكم Überschrift أدوالتشفي تحكم Überschrift<br />
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FOTO FABIAN WEISS<br />
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األدب و الواقع Literatur & Wahrheit<br />
األدب و الواقع Literatur & Wahrheit<br />
49<br />
Oder ob er lieber über den deutschen Journalisten<br />
Takis Würger sprechen möchte, der nach Cambridge<br />
geht, um Ideengeschichte zu studieren. <strong>Al</strong>s Mittelschichtskind<br />
mit britischen High-Society-Jungs boxt<br />
(klar, im Pitt Club), dann das Studium abbricht. Der sich,<br />
bevor er zum Spiegel zurückkehrt, eine Auszeit nimmt<br />
um ein Buch zu schreiben. Ein Buch übers Boxen, über<br />
Boys Clubs, über sexuelle Gewalt gegen Frauen. Ein<br />
Buch über Rache.<br />
Im Grunde genommen ist es die Frage danach, ob wir<br />
über den Einfluss der Wahrheit auf Literatur reden wollen<br />
oder über den Einfluss der Literatur auf die Wahrheit.<br />
Würger stellt klar, und man merkt die Routine aus vergangenen<br />
Interviews, dass zwar vieles im Club so gelaufen<br />
sei, tatsächlich von ihm so erlebt wurde. Dass<br />
er der boxende Deutsche war, der abgefahrene Partys<br />
und britische Upper Class Dekadenz erlebt habe. Wirklich<br />
eine blauweiß gestreifte Fliege aus dem Pitt Club in<br />
seinem Kleiderschrank hängen würde, er immer noch<br />
Mitglied sei.<br />
Und dass auch er verliebt gewesen sei zu dieser Zeit,<br />
sehr verliebt. Manches dieser Liebe in die Beziehung<br />
von Hans und Charlotte geflossen sei. Sexualverbrechen<br />
oder andere Straftaten allerdings habe er nicht<br />
erlebt.<br />
Sicher nicht.<br />
Vergnügt schiebt Würger sich einen Happen Steak Tartar<br />
in den Mund. Dass das natürlich auch gelogen sein<br />
könnte, Literatur eben. Und dass die Entscheidung, was<br />
wahr und fiktiv sei, ja auch bei den Leserinnen und Lesern<br />
läge.<br />
Ich möchte wissen, was es mit der Nähe auf sich hat, die<br />
er zwischen sich und den Lesenden erzeugt und zwar<br />
dadurch, dass er seine scheinbar private E-Mail-Adresse<br />
auf das Buch hat drucken lassen. Damit offen dazu<br />
aufruft, ihm zu schreiben, Feedback zum Buch zu geben.<br />
Mit der Distanz zwischen dem Schreibenden und<br />
den Lesenden zu brechen, die einseitige Kommunikation<br />
zu einer zweiseitigen zu machen.<br />
Würger kaut nachdenklich, schaut irgendwo hin, wischt<br />
sich dann mit der Serviette über den Mund (die Kellnerin<br />
hat irgendwann eine zweite, immerhin cremefarbene<br />
gebracht). Dann schaut er mir direkt ins Gesicht:<br />
„Weißt du, mich interessiert wirklich, wie Menschen<br />
lesen, wie sie den Club finden. Ich hab das Gefühl, ich<br />
kann da einiges lernen.“ Man glaubt es ihm sofort.<br />
Ich frage, ob man mit einer solchen Geste den Menschen<br />
nicht ganz schön viel Macht über sich gäbe, sich<br />
damit ganz schön verwundbar mache. Und ob das nicht<br />
sowieso schon immer so sei, wenn man schreibt, wenn<br />
man ein innerliches, kreatives Ventil für die Außenwelt<br />
öffne.<br />
Klar, sagt Würger. Das sei Part of the Deal. Aber die<br />
meisten Menschen würden tolle Rückmeldungen geben,<br />
spannende Dinge mit ihm teilen. Das sei ihm das<br />
Negative wert. Selten würden die Leute unfair werden.<br />
Nur manchmal würden welche schreiben, dass er offenbar<br />
ein schlimmer Snob sei.<br />
Ich schaue kurz auf die Servietten, den Salzstreuer, den<br />
gedämpften Lachs, sage nichts dazu.<br />
Frage stattdessen, welche Geschichte er denn eigentlich<br />
erzählen wollte, als er den Club geschrieben hat.<br />
Die Feministin in mir wünsche sich natürlich einen Bildungsroman,<br />
entstanden aus dem Bedürfnis, die Strukturen<br />
von patriarchalem Geklüngel und der Unterdrückung<br />
der Frau aufzudecken.<br />
Würger grinst, sagt, dass ihm das als Feministin natürlich<br />
genauso ginge. Er freut sich einen kleinen Moment<br />
über die Bezeichnung. Stellt dann klar, dass er seines<br />
Erachtens in erster Linie einen Liebesroman geschrieben<br />
habe. Ganz einfach weil er einen Liebesroman<br />
schreiben wollte. Aber dass er auch schon mal zu einer<br />
Krimilesung in einen Rathauskeller, irgendwo in der<br />
Schweiz geladen wurde mit dem Club, weil der für viele<br />
vor allem das sei: ein spannender Roman, in dem ein<br />
Verbrechen aufgedeckt wird.<br />
Das Thema Feminismus sei ihm aufrichtig wichtig, viele<br />
der Ungleichverteilungen zwischen den Geschlechtern<br />
fände er schlicht absurd. Aber Der Club sei vor den<br />
Debatten um Weinstein und Co entstanden und es wäre<br />
seiner Meinung nach scheinheilig, anderes zu behaupten.<br />
Sein zweiter Roman steht vor dem World Release, sagt<br />
Würger, dann verbessert er sich, findet die Bezeichnung<br />
offensichtlich albern. Man könne auch einfach sagen,<br />
dass er bald gleichzeitig in verschiedenen Ländern<br />
rauskäme. Er hebt die Hände: Zum neuen Roman dürfe<br />
er aber wirklich nichts sagen. Nur, dass er wieder mit<br />
Liebe und viel mit ihm selbst zu tun hätte - Würgers Augen<br />
funkeln herausfordernd - und sehr vieles natürlich<br />
wieder nicht.<br />
Würger ist auf erstaunlich ausgewogene Art unbequem<br />
und zutiefst sympathisch (ich bin sicher, dass mein Fazit<br />
nach dem Abend das gleiche ist, wie das des Barpersonals).<br />
Ist gleichzeitig so entspannt und so neurotisch,<br />
dass man sich lange fragt, welche Seite des Spektrums<br />
die eigentlich inszenierte ist.<br />
Lese man Der Club, habe man das Gefühl, bei Takis<br />
Würger handle es sich um einen echten Autor, und dass<br />
es davon nicht mehr viele gebe. Das schreibt zumindest<br />
Thomas Glavinic. Ich stimme zu. Aber Würger ist mehr<br />
als das. Er ist nicht nur Autor einer der gelungensten<br />
Geschichten der letzten deutschen Bücherjahre. Er ist<br />
zu gleichem Maße Autor seiner eigenen Person und<br />
der Wirklichkeit, die ihn und den Club umgibt. Er ist dabei<br />
so schonungslos ehrlich und so offensichtlich am<br />
schwindeln, dass man ihn einfach mögen, ihn einfach<br />
unmöglich finden muss.<br />
داخلي تتمنى طبعا ان تكون رواية طبيعية تعليمية تعتمد على<br />
الحاجة إلى الكشف عن السلوك األبوي وقمع المرأة. ابتسم فيرغر<br />
وقال انه من وجهة نظر نسائية سيكون ذلك طبيعي. كان سعيدا<br />
للحظة بتوصيفه هذا لكنه اوضح انه كتب في المقام األول رواية<br />
رومانسية وببساطة ألنه أراد أن تكون رواية رومانسية. لكن ايضا النه<br />
كان مدعوا مع النادي الى ادب الجريمة في قبو البلدية في احدى<br />
مناطق سويسرا والن العديد يرى أنها رواية مثيرة حيث يُ كشف عن<br />
الجريمة.<br />
موضوع المرأة لديه مهم، الكثير يحكمون بغير عدل ومساواة بين<br />
الجنسين وهذا يراه نفاقا.. لكن كتاب الكلوب كان قد ظهر قبل<br />
النقاش حول فاينشتاين وشركائه، وأنه من النفاق أن يقول غير ذلك.<br />
روايته الثانية ستشتهر قبل اإلصدار العالمي قال فيرغر، ثم صحح<br />
كالمه حيث شعر أن المصطلح الذي استخدمه سخيفا. يمكن للمرء<br />
أن يقول ببساطة انه قريبا سيصل بالتوازي الى بلدان عديدة. رفع<br />
يديه : ال يمكنني الحديث عن الرواية الجديدة. فقط يمكنه القول<br />
انها تحوي على الحب وأمور تخصه شخصيا. وظهر التحدي في عيني<br />
فيرغر: بالطبع ليس الكثير مجددا.<br />
فيرغر يتوازن بشكل مدهش، هو غير مرتاح و مسترخ بعمق ( اجزم<br />
بعد هذا اللقاء بأنه يشبه نادل البار( في نفس الوقت مسترخي<br />
وعصبي بحيث يتساءل المرء مطوال أي جهة من الطيف تظهر اآلن.<br />
من يقرأ كتاب الكلوب يشعر عند تاكيس فيرغر انه يتعامل مع كاتب<br />
حقيقي، لم يعد يوجد مثله الكثير. هذا على األقل ما كتبه توماس<br />
غالفينيك. انا أشاطره الرأي. لكن فيرغر أكثر من ذلك هو ليس فقط<br />
كاتب واحدة من أكثر القصص نجاحا في السنوات االخيرة للكتب<br />
االلمانية. هو في الوقت نفسه كاتب لشخصه وللحقيقة حوله هو<br />
والنادي. هو ال يجمل الحقيقة وهو صريح بشكل يجعلك تحبه وأن<br />
تراه بسهولة مستحيل<br />
Takis Würgers Debütroman<br />
"Der Club" war ein Bestseller<br />
und wird zur Zeit verfilmt.<br />
رواية تاكيس فورغر<br />
كان "النادي" من أكثر الكتب<br />
مبيعً ا ، ويتم تصويره حاليً ا.<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18
50<br />
األدب و الواقع Literatur & Wahrheit<br />
األدب<br />
الواقع<br />
مقابلة ANGIE VOLK<br />
روص WADE-AUSTIN-ELLIS<br />
.أحيانا يقرأ المرء كتابا، يقرأه خالل ساعات قليلة بسرعة السحاب ثم ينطلق الى الخمسة عشر من أصدقائه وأقاربه ليشتروه<br />
دير كلوب "النادي لتاكيس فيرغر مماثل لتلك الكتب. في صفحة شعريّ حاد وحذر وفي اخرى غض وحشي وأحيانا عادي، ان قرأها"<br />
.أحدهم يبقى أليام بعد قراءته<br />
نلتقي في بار في اورانين بالتس. فيرغر موجود. يشرب شراب العنب<br />
بكوب كبير كما المتوقع. والمالئم للحالة اني اجلس على كرسي عال<br />
واحرك رجلي مما يزيد شعوري باني أقابل عمالق.<br />
سلمنا على بعضنا في الدقائق االولى وجاء النادل فجأة من الجانب.<br />
تبعها محادثة قصيرة بين الثالثة حيث حدث سوء تفاهم طريف بيننا.<br />
ذهب النادل وضحك فيرغر بصوت مرتفع وصاح : " ما هذا الحوار لقد<br />
كان تقريبا حوارا أدبيا"<br />
طلب فيرغر ثالث اطباق لكل جزء من طول جسده واحد. جاءت<br />
النادلة بأدوات المائدة. رغم انها اتت بمحارم ورقية الئقة إال أنه<br />
عارض اللون األبيض التقليدي. نظرت اليه انا والنادلة ثم سألت كيف<br />
تكون اذا، محارم الئقة. محتمل ان تكون اكبر؟ سترى ولكنها ال<br />
تعتقد ذلك وكان طلب فيرغر التالي يخرج من شفتيه الساحرة، بان<br />
تجلب له على االقل مملحة جديدة وتلك خاصة الفلفل أيضا فمن<br />
يدري من وضع أصبعه فيها مسبقا. اردت ان اختفي تحت الطاولة<br />
لكن الكرسي لم يكن ليسمح لي بذلك.<br />
رفعت النادلة كتفيها قائلة ال. بإمكانه النظر جيدا. هنا ال يمكن<br />
إلصبع أن يمر داخلها. قالتها بحدة،أنا فخور بها. ابدى فيرغر ابتسامة<br />
عريضة وقال حسنا. يبدو انه يقتنع بسرعة. اختفت النادلة من أمامنا.<br />
فكرت قليال، هل احدثه عن ذلك المطعم االيطالي الذي زرته ذات<br />
مرة، حيث كانت امرأة عجوز تأكل بارميزان بالملعقة من الطبق<br />
المعدني وتشرب البيرة معها.و بامكاني ان اوضح لكم كم اعارض<br />
هذا. انا ضد هذا األمر. فيرغر شخص يقظ، دقيق المالحظة، يالحظ<br />
المرء ذلك فورا. عيناه الرمادية المائلة للزرقة المحاطه بهاالت<br />
مظلمة عنيدة مرة من الذقن واخرى من شعر الرأس. تمسحني خالل<br />
المحادثة. وال توفر طبعا المحيط حولي.، مثل تنورة منقطة المرأة<br />
او ذلك الشاب بزيه المموه مع التاتو في كامل وجهه، الجاكيت<br />
النادرة آلخر. دائما يقاطع نفسه بهذه التفاصيل. يعتقد اني اهتم<br />
بهذا او ذاك. اآلن كاتب ام صحفي. مجلة المرآة "شبيغل" التي يعمل<br />
بها تعطيه مساحة من الحرية وهو كذلك. المعلومات التي يضمنها<br />
تقاريره كصحفي والتي تقارب ما هو موجود في دير كلوب يجعل<br />
التفريق بينها لديه صعب.<br />
سألته عن ماذا يحب أن يتحدث أكثر. عن دير كلوب الكتاب األدبي<br />
الذي انتشر في اآلونة االخيرة. حول قصة الفتى هانز الذي ذهب<br />
للدراسة في كامبريدج بناء على طلب عمته ثم انضم الى نادي "بيت"<br />
للمالكمة وغاص ببطء في هيكلية النادي ثم وقع في حب شارلوت.<br />
وليعلم أن شارلوت ضحية جريمة، صاحب الجريمة هو من يمارس معه<br />
المالكمة. ام يفضل الحديث عن الصحفي تاكيس فيرغر، الذي ذهب<br />
إلى كامبريدج لدراسة تاريخ األفكار وكفتي من الطبقة المتوسطة<br />
يالكم مع اوالد بريطانيين من طبقات عليا )طبعا في نادي بيت( ثم<br />
يقطع دراسته. والذي اقتطع وقتا بعدها لكتابة كتاب عن المالكمة<br />
وعن أوالد النوادي وعن القضايا الجنسية ضد النساء وعن االنتقام،<br />
قبل أن يبدأ العمل في مجلة شبيغل.<br />
باألصل نحن بصدد التساؤل هل نريد أن نتحدث عن تأثير الواقع على<br />
األدب أم عن تأثير األدب على الواقع. يوضح فيرغر، وهذا يظهر من<br />
مقابالته السابقة الروتينية ان ما حدث في النادي كان قد عاشه بهذا<br />
النحو في حياته. كان هو المالكم األلماني الذي عايش المجتمع<br />
الراقي البريطاني وتفككه. حقيقة كان يضع شعارا مخططا باألبيض<br />
واألزرق في خزانته فهو ال يزال عضوا في النادي. وانه احب في ذلك<br />
الوقت، احب بشدة وبعض هذا الحب اثر على عالقة هانز وشارلوت.<br />
وبالنسبة للجرائم الجنسية أو الجرائم األخرى فهو لم يعايشها في<br />
الواقع.<br />
بالتأكيد لم يعايشها. جذب فيرغر شريحة من اللحم وقضمها. ذلك<br />
يمكن أن يكون كذبا فهو مجرد أدب. وهنا الخيار في التمييز بين ما<br />
هو واقع وما هو وهم وهذا يقع ايضا على القراء. اريد ان اعرف<br />
ماذا عن التقارب الذي يرسمه بينه وبين القراء حيث انه طبع عنوان<br />
بريده االلكتروني الخاص على الكتاب، ليترك للقراء مجاال للتواصل<br />
معه واعطائه أراءهم على الكتاب. مع كسر المسافة بين الكاتب<br />
والقراء فبدل أن يكون تواصال من جهة واحدة يصبح تواصال ثنائيا.<br />
كان فيرغر يمضغ مفكرا وينظر إلى ناحية ما، مسح فمه بمحرمة<br />
ورقية ( كانت النادلة قد جلبت في وقت ما محارم اخرى بلون<br />
كريمي( ثم نظر الي نظرة مباشرة قائال : أتعلم، تعجبني طريقة الناس<br />
في القراءة، وكيف وجدو "الكلوب". عندي شعور انني استطيع ان<br />
اتعلم شيئا من ذلك. "االنسان يصدق ذلك فورا.<br />
اتساءل ان كانت هذه البوادر ال تعطي االنسان دفعة لالمام فانها<br />
حتما ستضعفه. افلم تكن الكتابة دائما نابعة من دواخل الكاتب<br />
وابداعاته حيث يخرجها للعالم حين يكتب غير عادلين فيكتبون بعض<br />
االحيان انه سيء للغاية. إنظر قليال الى المحارم الورقية، إلى المملحة<br />
والى سمك السلمون المطهو على البخار. ال تعليق وأسأل عوضا<br />
عن ذلك، ما القصة التي اراد ايصالها حين كتب كتاب كلوب، االنوثة<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18
52<br />
أدوالتشفي تحكم Mutproben أدوالتشفي تحكم Mutproben<br />
53<br />
MUT<br />
PROBEN<br />
PORTRAITS LUKAS PAPIERAK, ANGIE VOLK<br />
FOTOS TIM MOSSHOLDER, RENE BOHMER,<br />
ENACHE GEORGIANA, BRIAN PATRICK, ASHAM M.<br />
تحدي الشجاعة<br />
صورة شخصية LUKAS PAPIERAK, ANGIE VOLK<br />
صور ,TIM MOSSHOLDER, RENE BOHMER<br />
.ENACHE GEORGIANA, BRIAN PATRICK, ASHAM M<br />
NOT FUNNY<br />
Angie Volk / Autorin<br />
Irgendwann zwischen neun und zwölf Jahren kam es zu einem<br />
drastischen Wandel in meinen Zeugnisköpfen. Wurde<br />
anfangs noch von pädagogischer Seite bemängelt, dass ich<br />
zu schüchtern, zu leise, zu tagträumerisch sei, kippte die<br />
Bewertung zu: Dauerquatscherin und Klassenkasperin. Ich<br />
kann es nicht mehr zurückverfolgen, was genau diesen Wandel<br />
verursacht hat, aber ich vermute, dass ich irgendwann<br />
Humor und <strong>Al</strong>bereien als Strategie erkannte um im sozialen<br />
Schlachtfeld Klassenzimmer zu überleben. Und so ist es<br />
geblieben. Humor ist immer noch meine erste Wahl um unangenehme<br />
Situationen zu überbrücken, Konflikte zu lösen,<br />
Spannungen abzubauen.<br />
Je älter ich werde, desto klarer wird mir, dass es entscheidend<br />
ist dann nicht zu lachen, wenn ein Witz diskriminierend<br />
ist, wenn Humor vertuschen soll, was eigentlich Schiefstand<br />
ist. Dann auszuhalten, die Spaßbremse zu sein, die Spielverderberin.<br />
في وقت ما بين تسع سنوات واثنتي عشرة سنة كان هناك تغيير جذري في<br />
حياتي. انتقد في البداية من الجانب التعليمي أنني خجولة جدا ، ضعيفة جدا ،<br />
حالمه جدا ، يميل إلى تصنيف: الثرثرة الدائمة و casper الطبقة. ال أستطيع<br />
العودة السبب وراء هذا التغيير بالضبط ، ولكني أظن أنه في مرحلة ما ،<br />
أدركت الفكاهة والخداع كاستراتيجية للنجاة من الفصول الدراسية في ساحة<br />
المعركة االجتماعية. وهذه هي الطريقة التي بقيت بها. ال تزال الفكاهة هي<br />
خياري األول لردم المواقف غير السارة ، وحل النزاعات ، والحد من التوتر.<br />
كلما كبرت ، كلما أصبح األمر أكثر وضوحً ا لي من المهم أال تضحك عندما<br />
تكون المزحة تميزً ا ، عندما يُ فترض أن تغطي الفكاهة ما هو ممل في الواقع.<br />
ثم تحمل كونها الفرامل متعة ، وفي بعض األحيان يتطلب ذلك الشجاعة.<br />
Mutprobe, das klingt nach Klingelstreich, Weitspucken, Taschengeld.<br />
Nach Kindheit. Dabei ist das Thema alterslos.<br />
Denn Ängste immer wieder auf die Probe zu stellen ist notwendig,<br />
um sich weiterzuentwickeln und individuelle Grenzen<br />
zu verschieben.<br />
Die Mitglieder der <strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> Redaktion berichten über ihre persönlichen<br />
Mutproben und hoffen, euch damit Mut zu machen,<br />
eure eigenen Ängste zu überwinden<br />
* Schreibt uns eure Erfolgsgeschichten an: stories@al-ard.de<br />
يبدو أنه مثل مزحة الطفل مصروف الجيب بعد الطفولة الخوف من االختيار<br />
ضروري لتطوير وتغيير حدود الفردية<br />
أعضاء فريق التحرير في مجلة االرض يقررون امتحان شجاعتهم الشخصية<br />
ونأمل أن نشجعك على التغلب على مخاوفك الشخصية<br />
اكتب لنا قصص نجاحك على<br />
stories@al-ard.de<br />
WHITE PAPER<br />
Sandra Treisbach / Layout<br />
من الشجاعة بالنسبة لي أن أجلس هنا لوحدي أمام هذا الكمبيوتر ، أكتب<br />
أمامي ورقة بيضاء تحمل مهمة كتابة شيء<br />
الواقع ، وظيفتي في األرض ليست للتعامل مع الكلمات ، ولكن التخطيط.<br />
مع األلوان واألشكال والصور. ومع ذلك ، أجد من الشجاعة ان يلجأ مؤلفونا<br />
لهذه المجلة مرة أخرى بمثل هذا المحتوى الرائع لذلك سوف أقوم اآلن<br />
بالجلوس أمام الورقة الفارغة في كثير من األحيان وتعبئتها بالكلمات<br />
Mutprobe... was ist denn eigentlich Mut?<br />
Mutig ist es für mich allein hier vor diesem Rechner zu sitzen,<br />
vor einem weißen Blatt mit der Aufgabe etwas zu schreiben.<br />
Eigentlich ist meine Aufgabe bei der <strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> nicht, sich mit den<br />
Wörtern auseinander zu setzen, sondern mit dem Layout. Mit<br />
Farben, Formen und Fotos. Trotzdem finde ich es mutig, dass<br />
unsere Autoren dieses <strong>Magazin</strong> immer wieder mit so tollem<br />
Inhalt füllen. Deshalb werde ich mir es jetzt vornehmen, auch<br />
öfters vor dem leeren Blatt zu sitzen und es mit Wörtern zu<br />
füllen.<br />
Ajeeb Morshed / Übersetzer<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18
54<br />
أدوالتشفي تحكم Mutproben أدوالتشفي تحكم Mutproben<br />
55<br />
EVERYDAY COURAGE<br />
Christian Vornholt / Layout<br />
NOT SURRENDER<br />
Fadi Mustafa / Herausgeber<br />
In meiner Jugend war es für mich sehr schwer Freunde zu<br />
finden. Der Grund dafür war meine Schüchternheit. Die meiste<br />
Zeit verbrachte ich alleine, was mich auf Dauer nicht glücklich<br />
machte.<br />
<strong>Al</strong>so setzte ich mir mit 15 Jahren ein Ziel, ich wollte 25 neue<br />
Menschen innerhalb eines Monats kennenlernen. Ich zwang<br />
mich aktiv Menschen anzusprechen, jung und alt.<br />
Die Menschen reagierten sehr positiv, nach einer Weile bemerkte<br />
ich, dass sehr viele Menschen in Deutschland einsam<br />
sind und sich sogar über meine Fragen freuten.<br />
Ein älterer Mann saß im Cafe, er stellte sich als Professor vor.<br />
Er wirkte sehr erfahren, daher fragte ich ihn, welche Lebensweisheit<br />
er mir auf den Weg mitgeben kann.<br />
Er schwieg und bat mich am nächsten Tag wiederzukommen,<br />
weil er sich ernsthaft Gedanken über diese Frage machen<br />
wolle. Er riet mir, niemals aufzugeben und beharrlich<br />
für das zu kämpfen, an das ich glaubte. Ich fand Spaß daran,<br />
Menschen kennenzulernen, sodass mich bald jeder in unserer<br />
Kleinstadt kannte. Später machte ich aus diesem Hobby<br />
meinen Beruf und arbeitete zehn Jahre im Vertrieb. Aus der<br />
damaligen Angst wurde eine Stärke und geblieben sind Erinnerung<br />
an sehr interessante und vielfältige Menschen.<br />
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Während meines Zivildienstes habe ich im Rettungsdienst gearbeitet.<br />
Anschließend entschied ich mich für eine Ausbildung<br />
zum Rettungsassistenten - vor allem, weil ich Arzt werden<br />
wollte, Medizin studieren. Ich erinnere mich an viele Momente,<br />
in denen die Intention anderen Mensch zu helfen, zu meiner<br />
eigenen Bedrohung wurde. Sei es bei einem nächtlichen<br />
Einsatz auf der Autobahn, beim Betreten der Wohnung eines<br />
fremden Menschen, beim Fahren mit Blaulicht im Stadtverkehr.<br />
Ich hatte damals nach sechs Jahren Berufstätigkeit und<br />
nach zu vielen belastenden Situationen den Mut, diesen Job<br />
zu beenden und Architektur zu studieren. Ich bereue es nicht.<br />
Nur manchmal, wenn sich wieder ein Rettungswagen seinen<br />
Weg durch die Häuserschluchten bahnt, denke ich an die aufreibende<br />
Zeit im Rettungsdienst zurück. Und habe großen<br />
Respekt vor den ehemaligen KollegInnen, die diesen Beruf<br />
noch immer ausüben. Ihr Mut ist es, von dem ich erzählen<br />
will. Der Mut nämlich, der sich im <strong>Al</strong>ltäglichen versteckt. Und<br />
der manchmal bedeutet, einen anderen Weg einzuschlagen.<br />
VEGGIE CONVICTION<br />
Kolja Martens / Layout<br />
Eines Tages stand ich neben meiner Mutter, die gerade<br />
mit Hackfleisch gefüllte Paprika zubereitete und sagte zu<br />
ihr: „Mama, ich will das nicht mehr essen. Ich will von nun<br />
an gar kein Fleisch mehr essen.“ Zuerst verstand sie mich<br />
nicht, doch es dauerte nicht lange, bis sie es einsah und meine<br />
Entscheidung akzeptierte. Ich war damals zehn Jahre alt<br />
und stieß auch in der Schule auf viel Unverständnis. Generell<br />
kannte ich vor zwanzig Jahren kaum jemanden, der/die sich<br />
nur vegetarisch ernährt. Ich hörte die ganze Zeit nur: „Was<br />
isst du denn dann?“, „Bekommst du auch genug Proteine?“<br />
oder „Aber Hühnchen, Hühnchen isst du doch, oder?“<br />
Ich weiß immer noch nicht, was es war, dass mich bis heute<br />
standhaft bleiben ließ. War es reine Sturheit? War es mir<br />
einfach egal, was die anderen von mir dachten, weil ich mir<br />
sicher war, dass ich für mich das Richtige tue?<br />
Mut heißt für mich, sich für seine Überzeugungen und damit<br />
vor allem für andere einzusetzen, auch wenn es manchmal<br />
schwierig ist oder es bedeutet, von einigen Leuten eventuell<br />
ausgegrenzt zu werden.<br />
خالل خدمتي المدنية ، عملت في خدمة اإلنقاذ. ثم قررت أن أتدرب<br />
كمساعد - خاصة ألنني أردت أن أصبح طبيباً ، وأدرس الطب. أتذكر لحظات<br />
كثيرة عندما أصبحت نية مساعدة اآلخرتشكل خطر على حياتي. سواء كان<br />
ذلك خالل المرور على الطريق السريع ، عند دخول منزل غريب ، عند القيادة<br />
مع أضواء زرقاء في حركة المرور في المدينة. بعد ست سنوات من العمل<br />
والعديد من المواقف المجهدة ، كان لدي الشجاعة إلنهاء هذا العمل<br />
ودراسة الهندسة المعمارية. أنا لست نادما على ذلك. فقط في بعض<br />
األحيان ، عندما تشق سيارة اإلسعاف طريقها عبر أودية المدينة ، أعود<br />
بالذاكرةمرة أخرى إلى الوقت المرهق في خدمة اإلسعاف. واحترام كبير<br />
للزمالء السابقين الذين ما زالوا يمارسون هذه المهنة. إنها شجاعتك التي<br />
أريد أن أخبرك عنها. الشجاعة الخفيه في كل يوم. وهذا يعني في بعض<br />
األحيان أخذ مسار مختلف.<br />
في أحد األيام ، كنت واقفاً بجوار والدتي ، التي كانت تعد فلفل محشي<br />
باللحمه المفرومه وقلت لها: "أمي ، أنا ال أريد أن آكل هذا بعد اآلن. ال أريد<br />
أن أكل المزيد من اللحوم من اآلن فصاعداً. "في البداية لم تفهمني ، ولكن<br />
األمر لم يكن طويالً قبل أن ترى ذلك وقبلت قراري. كنت في العاشرة من<br />
عمري في ذلك الوقت ، وقابلت الكثير من عدم اإلدراك في المدرسة.<br />
عموما ، منذ عشرين عاما ، بالكاد عرفت أي شخص يأكل الطعام النباتي<br />
فقط. في حين أنني سمعت للتو ، "ماذا تأكل بعد ذلك؟" ، "هل لديك ما<br />
يكفي من البروتين أيضا؟" أو "لكنك تأكل الدجاج ، أليس كذلك؟"<br />
ما زلت ال أعرف ما الذي جعلني أقف صامدً ا حتى اليوم. هل كانت فقط<br />
للعناد ؟ أنا فقط لم أهتم بما فكر به اآلخرون ألنني كنت متأكد من أنني<br />
أفعل الشيء الصحيح لي؟<br />
<strong>Al</strong>i Chaqfa / Autor<br />
بالنسبة لي ، إن الشجاعة تدور حول الدفاع عن معتقدات المرء ،قبل كل<br />
شيء ، حتى لو كانت صعبة في بعض األحيان أو قد تعني تهميش بعض<br />
الناس<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18
56<br />
أدوالتشفي تحكم Mutproben أدوالتشفي تحكم Mutproben<br />
57<br />
20.000<br />
Dennis Langer / Autor<br />
Wenn ich heute Menschen von meinem Auswanderungsversuch<br />
vor zehn Jahren erzähle, ist die erste Reaktion meist<br />
“Dort muss es ja wunderschön sein” (es ging nach Neuseeland),<br />
die zweite “Ganz schön mutig, so weit weg von zu Hause”<br />
(weiter weg geht es nun wirklich nicht).<br />
Tatsächlich wird mir nun knapp zehn Jahre später bewusst,<br />
dass meine damalige Entscheidung ganz schön mutig war:<br />
Job gekündigt, Wohnung gekündigt, Flug gebucht. In ein Land,<br />
fast 20.000 Kilometer entfernt von meinem gewohnten Umfeld,<br />
meiner Familie, meinen Freunden, meiner Heimat. In ein<br />
Land, wo im Winter Sommer ist und im Sommer Winter, die<br />
Menschen eine andere Sprache sprechen, eine andere Kultur<br />
pflegen. In ein Land, in dem ich niemanden kannte.<br />
Damals war es meine Entscheidung, alles hinter mir zu lassen<br />
und einen Neuanfang am anderen Ende der Welt zu starten.<br />
Niemand hat mich dazu gezwungen: Es ging mir gut, ich<br />
hatte genug zu essen und zu trinken, es herrschte - wie schon<br />
seit 70 Jahren in Deutschland - Frieden.<br />
Vor zehn Jahren war ich mir meines Mutes nicht bewusst,<br />
heute bin ich es. Genauso bewusst bin ich mir jedoch auch,<br />
in Anbetracht der vielen Menschen, die unfreiwillig in andere<br />
Länder “reisen” (nicht wie ich mit dem Flugzeug, sondern auf<br />
Booten, LKW-Ladeflächen oder zu Fuß) und ihr Leben dabei<br />
riskieren, was für ein riesiger Feigling ich geworden bin.<br />
عندما احدث الناس اليوم عن محاولة هجرتي منذ عشر سنوات، وأول رد<br />
فعل هو عادة "يجب أن يكون هناك فعال جميلة" )أنه ذهب إلى نيوزيلندا(،<br />
والثاني "شجاع جدا، وحتى اآلن بعيدا عن المنزل" )بعيدا غير انها حقا ال(.<br />
في الواقع ، بعد حوالي عشر سنوات ، أدركت أن قراري في ذلك الوقت كان<br />
شجاعً ا للغاية: ترك العمل ، إلغاء الشقة ، حجز الرحلة. في بلد يبعد حوالي 20<br />
ألف كيلومتر عن بيئتي المعتادة ، عائلتي ، أصدقائي ، بيتي. في بلد الشتاء<br />
فيه فصل الشتاء وفي فصل الشتاء ، يتكلم الناس لغة مختلفة ، ويزرعون<br />
ثقافة مختلفة. في بلد لم أكن أعرف أحدا.<br />
في ذلك الوقت ، كان قراري أن أترك كل شيء وراءنا وأنشئ بداية جديدة<br />
في الطرف اآلخر من العالم. جعلت ال أحد لي أن نفعل ذلك: كان بخير، وكان<br />
لي ما يكفي لتناول الطعام والشراب، وكان هناك - كما كان 70 عاما في<br />
ألمانيا - السالم.<br />
قبل عشر سنوات لم أكن على دراية بشجاعتي ، واليوم هو أنا. ومع ذلك،<br />
فقط أدرك وأنا أيضا، )وليس مثل لي بالطائرة، ولكن في الزوارق، وسرير<br />
شاحنة أو سيرا على األقدام( خطر نظرا للكثير من "السفر" كرها للناس بلدان<br />
أخرى وحياتهم تفعل ما جبان عمالق لقد أصبحت.<br />
SAFETY FIRST?<br />
Christin Lohmann / Illustratorin<br />
Mut bedeutet für mich, selbstbestimmt zu leben, sowohl privat<br />
als auch in der Jobwahl. Sich dabei nicht von gesellschaftlicher<br />
Norm leiten zu lassen.<br />
Für mich persönlich ist berufliche Selbstverwirklichung immer<br />
essentiell wichtig gewesen. Ich wusste immer, dass ich<br />
beruflich in eine kreative Richtung gehen möchte und habe<br />
diesen Weg stets verfolgt. Kunst ist für mich ein Ventil mich<br />
auszudrücken und mitteilen zu können.<br />
Die Kreativbranche ist nicht gerade für ihre gute Bezahlung<br />
und Stabilität bekannt. Trotzdem war das nie ein Grund für<br />
mich, diesen Weg nicht weiter zu verfolgen. Furchtbar wäre<br />
für mich, wertvolle Lebenszeit in eine Sache zu stecken, die<br />
mir keinen Spaß macht. Und das womöglich über Jahre. Ursprünglich<br />
war es immer mein Traum, mir ein Standbein als<br />
freischaffende Illustratorin aufzubauen. Ich finde es interessant<br />
mit verschiedenen Leuten zusammen zu arbeiten und<br />
unterschiedliche Projekte auf die Beine zu stellen. Aus Angst<br />
dem Konkurrenzdruck nicht standhalten zu können und auch<br />
finanziell nicht abgesichert zu sein, entschied ich mich dafür,<br />
nach dem Studium einen Vollzeitjob in einem anderen Feld<br />
anzunehmen. Schnell merkte ich aber, dass ich sehr unglücklich<br />
damit war. Zwar konnte ich mich dort begrenzt kreativ<br />
ausleben, aber mir war das zu wenig und ich hatte immer im<br />
Hinterkopf, mir etwas Eigenes aufbauen zu wollen. Ich hatte<br />
kaum noch Zeit für meine eigenen Projekte und das machte<br />
mich auf Dauer sehr unglücklich.<br />
<strong>Al</strong>s mein Vertrag auslief, war das der passende Zeitpunkt<br />
für mich, einen Cut zu machen, und endlich das zu machen,<br />
was ich immer schon machen wollte. Jetzt arbeite ich daran,<br />
meinen Traum, als freischaffende Illustratorin zu arbeiten, zu<br />
verwirklichen. Zwar heißt das auch, auf finanzielle Sicherheiten<br />
zu verzichten und in der Hinsicht Einbußen zu machen,<br />
aber das ist mir egal. Ich fühle mich nun viel bestimmter und<br />
wohler und bin froh, diese Entscheidung getroffen zu haben.<br />
Sicherheit ist nicht immer alles.<br />
الشجاعة بالنسبة لي تعني العيش الذاتي ، سواء في القطاع الخاص أو في<br />
اختيار الوظيفة..<br />
بالنسبة لي شخصياً كان تحقيق الذات المهني أمراً ضرورياً. كنت أعلم أنني<br />
أريد أن أذهب في اتجاه إبداعي مهني وكنت أتبع هذا الطريق. الفن بالنسبة<br />
لي هو صمام للتعبير والتواصل.<br />
ال تعرف الصناعة اإلبداعية بدفعها واستقرارها الجيد. ومع ذلك ، لم يكن<br />
هذا أبداً سبباً وراء عدم متابعة هذا الطريق. سيكون من المريع بالنسبة لي<br />
أن اهدر حياة ثمينة في شيء ال أستمتع به وربما لسنوات. في األصل كان<br />
حلمي هو بناء موطئ قدم للمستقبل. أجد أنه من المثير لالهتمام العمل<br />
مع أشخاص مختلفين وإنشاء مشاريع مختلفة. خوفا من عدم قدرته على<br />
تحمل ضغط المنافسة وعدم ضمانه ماليً ا ، قررت قبول وظيفة بدوام كامل<br />
في مجال آخر بعد التخرج. لكنني أدركت بسرعة أنني كنت غير راضٍ عنه. على<br />
الرغم من أنني تمكنت من العيش هناك بطريقة محدودة وإبداعية ، إال أن<br />
ذلك لم يكن كافياً لي وكنت دائماً أفكر في الرغبة في بناء شيء خاص به.<br />
لم يكن لدي الوقت الكافي لمشاريعي الخاصة والتي جعلتني غير سعيد<br />
على المدى الطويل<br />
Rania Shamaa / Illustratorin<br />
عندما انتهى عقدي ، كان هذا هو الوقت المناسب بالنسبة لي ألقوم<br />
بعمل تصفيات ,وأخيرً ا ما كنت أريد القيام به هو ان أعمل على تحقيق حلمي<br />
بالعمل كرسام حر ، كما يعني التضحية بالضمانات المالية وهذا ال يهمني<br />
.أشعر بتحسن كبير وأكثر راحة اآلن ، ويسعدني اتخاذ هذا القرار. السالمة<br />
ليست دائما كل شيء<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18
58<br />
أدوالتشفي تحكم Mutproben<br />
WILLST DU BEI UNS MITMACHEN?<br />
HOMESICK<br />
Peter Schraeder / Autor<br />
Es hat mich Mut gekostet, das Dorf, in dem ich aufgewachsen<br />
bin, für das Studium zu verlassen. Denn ich war der Erste aus<br />
meiner Familie, der ein Studium aufnahm. Die Uni und alles<br />
Drumherum war eine völlig neue Welt für mich. Außerdem<br />
habe ich einen Hang zum Pessimismus. Vieles war ungewiss:<br />
Würde das Bafög reichen? Würde ich schnell genug eine bezahlbare<br />
Wohnung finden? Und wie wäre es, nicht mehr mit<br />
der Familie zusammenzuleben? Aber in meinem Heimatdorf<br />
konnte ich mir keine Zukunft vorstellen. Ich wusste, ich muss<br />
diese „Mutprobe“ annehmen. Meine Bedenken waren letztlich<br />
unbegründet: Heute bin ich froh, die Entscheidung getroffen<br />
zu haben.<br />
DON‘T BE AFRAID<br />
Moaz Chiban / Autor<br />
استغرق األمر مني الكثير من الشجاعة لمغادرة القرية حيث ترعرعت في<br />
دراستي. ألنني كنت أول من درس من عائلتي الجامعة وكل شيء حولها<br />
كان عالمً ا جديدً ا تمامً ا بالنسبة لي. الى جانب ذلك ، لدي ميل للتشاؤم. كان<br />
هناك الكثير غير المؤكد: هل كان قرض الطالب كافيا؟ هل يمكنني العثور<br />
على منزل بأسعار معقولة بالسرعة الكافية؟ وماذا عن عدم العيش مع<br />
العائلة بعد اآلن؟ لكنني لم أكن أتخيل مستقبالً في قريتي األصلية. كنت<br />
أعرف أنني يجب أن أقبل هذا "اختبار الشجاعة". كانت مخاوفي ال أساس لها<br />
من الصحة في نهاية المطاف: اليوم أنا سعيد ألنني اتخذت القرار.<br />
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Früher war es nicht meine Art, über das zu sprechen, was in<br />
mir vorging. Ich schämte mich, meine Gefühle auszudrücken.<br />
Niemand wusste, wann ich glücklich oder traurig war, wann<br />
ich liebte und wann ich hasste.<br />
Stille war die einzige Sprache, die ich vor dem Ausbruch dieses<br />
verdammten Krieges in meinem Land Syrien kannte.<br />
Am 1.Mai 2011 wurde ich wegen eines Aufstands gegen die<br />
Regierung verhaftet. An diesem Tag dachte ich, er wäre mein<br />
letzter. Ich sah im Gefängnis schreckliche und schmerzhafte<br />
Dinge und beschloss, Syrien unmittelbar nach meiner Freilassung<br />
zu verlassen. Da ich nur die Sprache des Schweigens<br />
kannte, kippte ich für ein Jahr lang in eine stille Depression.<br />
Die Worte in meinem Kopf waren wie ein Bombe, die jeden<br />
Moment losgehen konnte.<br />
Eines Tages aber brach ich das innere Schweigen. Ich griff zu<br />
einem Stift und begann die Worte aus meinem Kopf zu Papier<br />
zu bringen.<br />
Ich schrieb und schrieb und ein Buch wurde zu einem geheimen<br />
Notizbuch. Ich weiß nicht warum ich sie geheim hielt.<br />
Ich dachte, es gibt Gefühle, die wir nicht ausdrücken können.<br />
Liebe, Hass und Sehnsucht gleichermaßen.<br />
Dann traf ich Juliana. Sie war anders als alle, sehr unschuldig<br />
und sehr schön. Sie sagte eines Tages zu mir: Ein freier<br />
Mann sollte vor nichts Angst haben. Kreativität besiegt unsere<br />
Furcht vor dem Blick anderer.<br />
Seit diesem Tag teile ich meine Gedanken, habe mein Schweigen<br />
gebrochen und mache meine Texte öffentlich.<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18<br />
لم يكن من طبعي البوح بما في داخلي ، كنت أخجل من التعبير عن مشاعري<br />
، لم يكن أحد يعرف متى أحزن ومتى أفرح ، متى أحب ومتى أكره ، الصمت<br />
كان اللغة الوحيدة التي أجيدها قبل اندالع هذه الحرب اللعينة في بالدي<br />
سوريا ، في 1/5/2011 تم اعتقالي بتهمة التمرد على الحكومة ، ظننت<br />
وقتها انها نهايتي ، رأيت في المعتقل امورا رهيبة جعلتني اغادر سوريا فور<br />
اطالق سراحي ، وألنني لم أكن اجيد سوى لغة الصمت ، دخلت في دوامة<br />
من االكتئاب لمدة عام ، كانت األفكار والكلمات في رأسي تدور كأنها قنبلة<br />
تريد االنفجار ، وفي يوم أمسكت القلم وبدأت نقل الكلمات من رأسي الى<br />
الورق .. كتبت وكتبت وأصبح ذلك الدفتر هو دفتر أسراري الذي أخفيه عن<br />
الجميع وال أدري لما ، فمن المشاعر التي ال نستطيع أن نعبر عنها هي تلك<br />
المشاعر المملوءة بالحب والكره واالشتياق للقرب والبعد في نفس الوقت<br />
حتى أننا نتوه في أفكارنا ورغباتنا ونغرق في بحور الضياع والصمت وتصبح<br />
تعابيرنا في عيوننا فقط ،<br />
مع دخولي في عالم التواصل االجتماعي وجدت نفسي شيئا فشيئا غير<br />
محرج من مشاركة مشاعري مع أشخاص ال أعرفهم وال يعرفونني ،<br />
وتحولت حروفي قصص أعجبت الكثيرين ، ولكني بقيت ال أملك الجرأة<br />
لمشاركة مشاعري مع من حولي ، فبقيت وحيدا جدا ، غارقا بالحزن على<br />
مايحدث في بالدي من دمار ، ولكن كعادته الحب عندما يأتي تزهر األرض<br />
من جديد ، كانت جوليانا فتاة مختلفة عن الجميع ، بريئة جدا وجميلة جدا ،<br />
قالت لي : أن اإلنسان الحر يجب أن ال يخاف من أي شيء ، و ان اكثر األشياء<br />
التي تقتل اإلبداع داخلنا هو خوفنا من نظرة األخرين لنا ومن سخريتهم منا .<br />
منذ ذلك الحين وانا اكتب واشارك كل شيء مع الجميع .<br />
Chefredaktion<br />
Dennis Langer<br />
Autoren<br />
Angie Volk<br />
Dennis Langer<br />
Peter Schraeder<br />
Moaz Chiban<br />
Lucas Machwitz<br />
Christin Lohmann<br />
Kolja Martens<br />
Sandra Treisbach<br />
Christian Vornholt<br />
<strong>Al</strong>i Chaqfa<br />
Mahmoud El-Fateh<br />
Fadi Mustafa<br />
Helena Neumann<br />
Luisa Thomè<br />
Titelbild<br />
Michael Benz<br />
Fotos<br />
Angie Volk<br />
Lukas Papierak<br />
Sandra Treisbach<br />
Eberhard grossgasteiger<br />
Hermes-rivera<br />
<strong>Al</strong>exander Krivitskiy<br />
Ashton Mullins<br />
Druckerei<br />
LASERLINE Druckzentrum Berlin KG<br />
Periodizität<br />
dreimonatlich<br />
Tim Mossholder<br />
Rene Bohmer<br />
Ian Espinosa<br />
Enache Georgiana<br />
Ashham M.<br />
Zentrum für politische Schönheit (Seite 36-41)<br />
Wade-Austin-.Ellis<br />
Fabian Weiss<br />
Übersetzung:<br />
Ajeeb Morshed, Fatmeh El-Issa<br />
Faten Mustafa, Yamama El Khury<br />
Wadha Olabi<br />
Illustrationen<br />
Christin Lohmann - www.christinlohmann.com<br />
Layout<br />
Kolja Martens<br />
Sandra Treisbach<br />
Christian Vornholt<br />
Fadi Mustafa<br />
Herausgeber<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> gUG<br />
(haftungsbeschränkt)<br />
Reinickendorferstr. 55<br />
13353 Berlin<br />
Telefon: 0176/56681370<br />
info@al-ard.de<br />
www.al-ard.de<br />
Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte ist ohne vorherige<br />
schriftliche Zustimmung von <strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> gUG unzulässig und strafbar, sofern<br />
sich aus dem Urheberrechtsgesetz nichts anderes ergibt. Es ist nicht<br />
gestattet, die Inhalte zu vervielfältigen, zu ändern, zu verbreiten, dauerhaft<br />
zu speichern oder nachzudrucken.
60<br />
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<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> 03/18