Griaß di' Magazin Frühling 2019 Mittleres Ostallgäu und Günztal
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<strong>Frühling</strong> <strong>2019</strong><br />
DAS MAGAZIN FÜRS MITTLERE OSTALLGÄU UND DAS GÜNZTAL<br />
LÜFTLMALER Häuser sind seine Leinwand<br />
AUSWANDERN Valeria Staiger <strong>und</strong> ihr Leben in Australien<br />
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IMPRESSUM Verlags-/Anzeigenbeilage der Allgäuer Zeitung, Ausgabe Marktoberdorf, vom 18. März <strong>2019</strong>/Nr. 65<br />
Geschäftsführung:<br />
Markus Brehm<br />
Verlagsleitung:<br />
Reiner Elsinger<br />
PR-Redaktion:<br />
Regina Berkmiller, Yvonne Pleß,<br />
Christine Seif, Anke Sturm<br />
Koordination:<br />
Elmar Suchy<br />
Grafik/Layout:<br />
Composizione Katrin Rampp<br />
www.composizione.de<br />
Titelfoto:<br />
Michael Dörfler<br />
Verantwortlich für Anzeigen- <strong>und</strong> Textteil i.S.d.P:<br />
Hans-Jürgen Fischer, fischerh@azv.de, Telefon 08341/8096-20<br />
Herausgeber <strong>und</strong> Herstellung:<br />
Allgäuer Zeitungsverlag GmbH,<br />
Jahnstraße 12 a, 87616 Marktoberdorf<br />
© <strong>2019</strong> bei Allgäuer Zeitungsverlag GmbH.<br />
Nachdruck <strong>und</strong> Vervielfältigung<br />
nur in Absprache mit dem Verlag.
Zugegebenermaßen, es sieht nicht wirklich aus wie ein Kloster –<br />
keine prunkvollen Gartenanlagen, keine historischen Gemäuer,<br />
alte Keller oder eine barocke Kirche. Auch alte Männer in<br />
einer braunen Kutte wird man hier vergeblich suchen. Das<br />
Kloster St. Severin in Oberbeuren ist kein Kloster, wie<br />
man es aus dem Bilderbuch kennt, doch gerade diese<br />
Außergewöhnlichkeit macht das Kloster <strong>und</strong> seine<br />
Bewohner so sympathisch.
Die Mönche von Kaufbeuren 5<br />
Bruder Maximilien kümmert sich um den Verkauf der selbst<br />
hergestellten Produkte – unter anderem im Klosterladen der Abtei.<br />
Untergebracht in der alten Radarschule der B<strong>und</strong>eswehr im Kaufbeurer<br />
Eichwald sieht man als erstes den hohen Funkturm. Idyllisch gelegen am<br />
Rand von Kaufbeuren ist dort nicht nur die Abtei St. Severin mit ihren<br />
Werkstätten untergebracht, auch das Bildungswerk St. Severin mit der<br />
Kunstschule Allgäu, die Klostergalerie <strong>und</strong> der Klosterladen haben dort<br />
einen Platz gef<strong>und</strong>en. Früher in Pforzen-Leinau beheimatet, ist das<br />
Kloster vor r<strong>und</strong> neun Jahren nach Oberbeuren gezogen.<br />
Am Eingang heißt mich einer der beiden Mönche, die dort wohnen,<br />
herzlich willkommen. Bruder Maximilien trägt ganz normale Kleidung<br />
<strong>und</strong> ist deutlich jünger, als Mönche in meiner Vorstellung<br />
sind. Der 35-jährige wohnt seit fast sieben Jahren in der Abtei St. Severin,<br />
der zweite Mönch dort ist Bruder Georg. Ausgelegt ist das Kloster<br />
eigentlich dafür, dass dort vier Personen dauerhaft wohnen <strong>und</strong><br />
arbeiten, aber bereits seit einiger Zeit sind sie nur zu zweit. „Die tägliche<br />
Arbeit bekommen wir zu zweit gerade so gestemmt, <strong>und</strong> auch das<br />
Haus können wir zu zweit bewirtschaften, allerdings kommt voraussichtlich<br />
noch in diesem Jahr ein dritter Mönch dazu,“ freut sich Maxi-<br />
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6<br />
Die Mönche von Kaufbeuren<br />
milien. „Doch einen weiteren Bewohner hier aufzunehmen<br />
geht nicht von heute auf morgen, das ist<br />
ein Findungs-Prozess, vor allem, wenn er noch kein<br />
Mönch ist. Bereits seit einem Jahr arbeitet dieser<br />
Mann bei uns mit <strong>und</strong> ist auch am Wochenende<br />
oft hier. Vor ein paar Wochen hat er die Oblation<br />
in unserer Klosterkirche erhalten, das ist der erste<br />
Schritt, um ein Ordensbruder zu werden“, erzählt mir<br />
der sympathische Mönch.<br />
Auch sein eigener Weg zum Mönch war ein sehr langwieriger. Bruder Maximilien<br />
kommt aus Frankreich, 90 Kilometer östlich von Paris. Er wächst bescheiden,<br />
aber behütet mit fünf Geschwistern auf. Die Familie ist katholisch <strong>und</strong> der<br />
Glaube spielt eine wichtige Rolle, jedoch nicht übermäßig. Seit seiner Geburt hat<br />
Maximilien eine Sehbehinderung, zudem ist er ein schüchterner Typ, eher introvertiert.<br />
Nach der Schule studiert er Übersetzung, doch findet nach dem Studium<br />
keinen Job. „Mir hat es an Selbstschätzung gefehlt <strong>und</strong> zusammen mit der<br />
Arbeitslosigkeit habe ich dann eine Lebenskrise erlebt. Damals hat mich diese<br />
Krise zu einem Oberhaupt einer christlichen Gemeinschaft in Frankreich geführt.<br />
Dieser Guru war äußerst charismatisch <strong>und</strong> hat mir versprochen, dass mich die<br />
Gemeinschaft auffängt <strong>und</strong> meinem Leben wieder einen Sinn gibt. Wenn man<br />
relativ weit unten ist, ist man für solche Versprechen sehr empfänglich <strong>und</strong> so<br />
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wurde ich Mitglied dieser Gemeinschaft. Leider stellte<br />
sich heraus, dass ich dort in einer Sekte gelandet war,<br />
die versucht, ihre Mitglieder sehr klein zu halten. Insgesamt<br />
fünf Jahre war ich dort, bis ich nach einem<br />
Streit mit dem Guru den Mut hatte, die Gemeinschaft<br />
zu verlassen. Das ist schwieriger als man sich vorstellt,<br />
denn diese Menschen betreiben psychische Folter <strong>und</strong><br />
wissen, wie sie dir extreme Schuldgefühle einreden.<br />
Aber ich musste dort raus <strong>und</strong> dank meiner Familie<br />
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Doch wieder Zuhause bei seinen Eltern war die Frage<br />
„wo gehöre ich hin <strong>und</strong> wie möchte ich leben“ immer<br />
noch aktuell. Über das Internet hat Maximilien Kontakt<br />
zu Abt Klaus Schlapps in Oberbeuren geknüpft.<br />
„Er war meine Rettung. Er hat mir gesagt ich solle nach<br />
Oberbeuren kommen, hier kann ich sein, wie ich bin.<br />
Also bin ich nach Oberbeuren gefahren <strong>und</strong> habe dort<br />
einige Tage „probe-gewohnt“ <strong>und</strong> mir die Arbeit <strong>und</strong><br />
das Leben dort angeschaut. Ich bin ein Mensch, der<br />
oft nicht alles beim ersten Versuch schafft, aber dort<br />
hat man mir eine zweite Chance gegeben. Man war<br />
geduldig mit mir <strong>und</strong> hat mir geholfen, mich unterstützt.<br />
Ich bin nach dieser Probephase wieder nach<br />
Frankreich gefahren, hab meine Koffer gepackt <strong>und</strong><br />
kam zurück. Jetzt bin ich bereits seit sieben Jahren<br />
hier <strong>und</strong> bin nach wie vor sehr froh, dass ich hier sein<br />
darf. Ich fühle mich in der Abtei St. Severin sehr wohl,<br />
ich bin ausbalanciert <strong>und</strong> genieße meinen angenehmen<br />
Lebensalltag hier. Auch wir müssen Leistung bringen,<br />
wir müssen schließlich unseren Lebensunterhalt<br />
verdienen, aber wir können unser Leben hier relativ<br />
individuell gestalten. Wir leben nach den Regeln des<br />
heiligen Benedikts, in Gehorsam, Armut <strong>und</strong> Keusch-<br />
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Hier werden Gebetsst<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> Gottesdienste im Kloster<br />
abgehalten – sogar eine eigene<br />
Orgel gibt es.<br />
heit, aber wir sind auch moderne Mönche. Unseren Habit tragen wir<br />
zum Beispiel nur für Gottesdienste <strong>und</strong> besondere Anlässe – insgesamt<br />
versuchen wir Tradition mit Moderne zu verbinden.“<br />
... grün-er-leben<br />
Bruder Maximilien erzählt, dass jeder Tag hier eine Bereicherung ist, dabei ist<br />
der Alltag von früh bis spät durchorganisiert. Um 6 Uhr wird aufgestanden <strong>und</strong><br />
das Frühstück vorbereitet, um 7 Uhr ist Laudes, Gebetszeit der Mönche. Nach<br />
dem Frühstück wird der Klosterladen geöffnet, in dem unterschiedliche Produkte,<br />
von Kreuzen über Honig <strong>und</strong> Liköre bis hin zu<br />
den selbst produzierten Seifen, Balsamen <strong>und</strong> Badesalzen<br />
angeboten werden. Nach dem Mittagessen findet<br />
wieder eine Gebetsst<strong>und</strong>e statt, bevor um 14 Uhr<br />
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mit der Produktion der klostereigenen Erzeugnisse<br />
begonnen wird. Zwischendurch muss auch die Organisation<br />
<strong>und</strong> Büroarbeit erledigt werden, schließlich<br />
müssen Bestellungen für die r<strong>und</strong> 100 Wiederverkäufer<br />
sowie den eigenen Online-Shop organisiert werden.<br />
Um 18 Uhr schließt der Klosterladen <strong>und</strong> es ist<br />
Zeit für das Abendessen. Im Anschluss an die Vesper,<br />
das Abendgebet, hat Maximilien noch etwas Zeit für<br />
sich. Bevor er allerdings ins Bett geht, gibt es noch<br />
ein meditatives Gebet, das Komplet, mit dem der Tag<br />
abgeschlossen wird.<br />
Finanziert wird das Kloster <strong>und</strong> das Leben der Mönche<br />
komplett aus den Einnahmen durch die selbst<br />
hergestellten Erzeugnisse. Neben dem Klosterladen<br />
gibt es die Produkte bei zahlreichen Verkaufsstellen,<br />
im Online-Shop <strong>und</strong> auf unterschiedlichen Handwerker-Märkten<br />
in der Region. Ein Besuch im Klosterladen<br />
ist die ideale Möglichkeit, die Abtei St. Severin<br />
kennen zu lernen. Oder besuchen Sie einen Gottes-
Die Mönche von Kaufbeuren 9<br />
Text: Christine Seif, Bilder: Christine Seif/Abtei St. Severin<br />
Zum Abschluss habe ich noch eine Frage an ihn, ob<br />
er denn an diesem Leben im Kloster nichts vermissen<br />
würde. Ohne zu zögern antwortet er, dass er<br />
seine Familie in Frankreich natürlich vermisst, aber<br />
mit seiner Mama telefoniert er jeden Sonntag <strong>und</strong><br />
im vergangenen Jahr war er auch mehrmals zu<br />
Besuch in Frankreich. Insgesamt sei er hier aber<br />
so glücklich, dass er sein Leben in der Abtei St.<br />
Severin für nichts auf der Welt tauschen möchte.<br />
Und nach einer kurzen Pause fügt er noch hinzu.<br />
„Als allerdings letztes Jahr Frankreich Fußball-Weltmeister wurde <strong>und</strong> alle<br />
meine Fre<strong>und</strong>e in Frankreich den Sieg gefeiert haben, da wäre ich doch gern<br />
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statt. Jeder ist dazu herzlich eingeladen. Beliebt<br />
sind auch die drei traditionellen Märkte des Klosters,<br />
der Oster-, der Kräuter- <strong>und</strong> der Adventsmarkt.<br />
R<strong>und</strong> 4000 Besucher kommen pro Markt zum Kloster<br />
<strong>und</strong> schätzen das hochwertige Sortiment sowie<br />
das w<strong>und</strong>erschöne Flair. Auch Bruder Maximilien<br />
freut sich immer auf diese Märkte. „Es ist zwar viel<br />
Arbeit, aber es ist schön, damit so vielen Menschen<br />
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In luftiger Höhe sitzt Josef Mack auf dem Gerüst. Seine Beine sind<br />
verschränkt, hochkonzentriert setzt er Pinselstrich um Pinselstrich. Um<br />
sich herum nimmt er fast nichts wahr: Nicht den Baulärm ein Haus<br />
weiter, noch die Fußgänger, die stehenbleiben <strong>und</strong> die Anfänge seines<br />
Werkes bew<strong>und</strong>ern. Seit über 40 Jahren malt Josef Mack – <strong>und</strong> seine<br />
Leinwand sind die Häuser in der Region.
Ein Marienkäfer auf der Wand 11<br />
Eigentlich ist Josef Mack gelernter Schlosser, doch gezeichnet<br />
hat er schon fast immer. 1976 fragt ihn ein Fre<strong>und</strong>, ob er<br />
nicht ein Pferdegespann auf seine Hauswand malen kann. Er<br />
lässt sich überreden, malt sein erstes Werk auf eine Hauswand <strong>und</strong> findet daran<br />
Gefallen. Er informiert sich, besucht Seminare <strong>und</strong> macht sich mit den richtigen<br />
Farben vertraut. Und dann nimmt sein Geschäft an Fahrt auf. Visitenkarten werden<br />
gedruckt, Anzeigen geschaltet. Doch die beste Werbung für ihn sind seine<br />
eigenen Werke. Die Menschen bleiben stehen, schauen, fragen nach. 1980 wagt<br />
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12<br />
Ein Marienkäfer auf der Wand<br />
er den Sprung in die Selbstständigkeit. „Ich konnte so mein Hobby zum<br />
Beruf machen“, erzählt Josef Mack. Wie eine Sucht ist diese Tätigkeit für<br />
ihn. „Dabei ist das eine Knochenarbeit.“ Auch jetzt im Ruhestand lässt ihn seine<br />
Sucht nicht ganz los. Gut für die Hausbesitzer, die einen „Mack“ auf ihrer Wand<br />
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Josef Mack bezeichnet sich als Lüftl- <strong>und</strong> Illusionsmaler.<br />
Der Begriff kommt übrigens nicht davon, dass die<br />
Maler sich oft in luftiger Höhe befinden, sondern von<br />
dem bekanntesten Lüftlmaler: Franz Seraph Zwinck<br />
lebte von 1748 bis 1792 <strong>und</strong> wohnte in einem Haus,<br />
das „Zum Lüftl“ hieß. Die Bemalung von Hausfassa-<br />
www.g<br />
.gla<br />
lass-ba<br />
bayr<br />
hof.d<br />
f.de<br />
In Marktoberdorf wandte sich Fendt-Erbe Peter Fendt an Josef Mack. An seiner<br />
Villa wünschte er sich ein ganz besonderes Bild – befand sich an dieser Stelle<br />
einst die Werkstatt von Johann Georg Fendt. In ihr wurde 1927 das erste Dieselross<br />
gebaut, mit dem die Erfolgsgeschichte der Familie Fendt begann. Zur Erinnerung<br />
an diese Anfänge ist nun auf der Fassade ein<br />
Bild entstanden, das das alte Wohnhaus samt Werkstatt<br />
<strong>und</strong> Dieselross zeigt. In einer Chronik fand Mack<br />
Vorlagen für sein Gemälde. Daraus zeichnete er einen<br />
Entwurf, der dem K<strong>und</strong>en gefiel. Also wurde aus der<br />
Skizze ein Bild, das in Raster eingeteilt, vergrößert <strong>und</strong><br />
auf Pergament übertragen wurde. Die Knochenarbeit<br />
begann mit dem Gerüstaufbau, den der 79-Jährige bis<br />
heute ganz alleine macht. Dann wurde der Putz angeschliffen,<br />
gr<strong>und</strong>iert <strong>und</strong> die Wand gespachtelt. Mittels<br />
des Pergamentpapiers kamen die Umrisse auf die<br />
Wand. Und dann saß er Tag für Tag an seinem Werk.<br />
„Dann vergesse ich alles um mich rum – manchmal<br />
sogar das Essen.“ Jeden Tag malte er acht St<strong>und</strong>en,<br />
kletterte nur für ein kurzes Gespräch oder am Abend<br />
behände von seinem Gerüst.
Ein Marienkäfer auf der Wand 13<br />
den hat eine jahrh<strong>und</strong>ertelange<br />
Tradition in Oberbayern – gerade<br />
in den Regionen um Mittenwald,<br />
Garmisch-Partenkirchen <strong>und</strong> Oberammergau.<br />
Mittlerweile gibt es nur<br />
noch wenige Lüftlmaler – <strong>und</strong> in unserer<br />
Region ist Josef Mack wohl der Einzige.<br />
Fast zwei Wochen hat er an seinem Werk in Marktoberdorf<br />
gearbeitet. Jetzt im Ruhestand übernimmt<br />
er nur noch vereinzelt Aufträge. Viele Häuserwände<br />
hat er im Allgäu verschönert, dazu Innenräume in<br />
Hotels <strong>und</strong> Wellnessbereiche, Kulissen für das Theater<br />
gemalt <strong>und</strong> vieles mehr. Ein Auftrag ist ihm bis<br />
heute im Gedächtnis geblieben. Eine Frau wollte mit<br />
einem Gemälde an der Wand an ihre Tochter erinnern,<br />
die mit acht Jahren verstorben war. Das Mädchen<br />
liebte es, Akkordeon zu spielen <strong>und</strong> kurz vor<br />
ihrem Tod war ihr Lieblingsstück La Paloma.
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Und aus diesem Gr<strong>und</strong> gibt es in Füssen-West ein Haus mit einem Meer <strong>und</strong><br />
einer Möwe. Sein Anliegen: Dem K<strong>und</strong>en muss das Gemälde gefallen. „Für mich<br />
ist das dann erledigt. Aber der K<strong>und</strong>e muss es jahrelang anschauen“, erklärt der<br />
Unterthingauer. Daher ist es ihm auch wichtig, in der richtigen Stimmung zu<br />
malen. Er muss entspannt sein, kein Stress oder Streit darf ihn belasten. „Es war<br />
eine stressige Zeit <strong>und</strong> ich habe einen Himmel gemalt. Da rief mich der Auftraggeber<br />
nach unten <strong>und</strong> sagte, schau mal deinen Himmel<br />
an. Er war so dunkel geworden <strong>und</strong> es schien,<br />
als ob gerade ein Gewitter hinein gezogen wäre“,<br />
erzählt Mack.<br />
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wer genau hinschaut, der wird es finden: einen Marienkäfer.<br />
Das Markenzeichen des Malers darf auf keinem<br />
seiner Bilder fehlen <strong>und</strong> hat auch auf dem Malerkittel<br />
seinen Platz gef<strong>und</strong>en. Seit r<strong>und</strong> 20 Jahren<br />
begleitet ihn das Tier bereits. Der Lüftlmaler sollte für<br />
einen K<strong>und</strong>en Umrandungen für 24 Fenster malen.<br />
Der K<strong>und</strong>e war zunächst von der Arbeit begeistert,<br />
hatte nach <strong>und</strong> nach aber immer mehr auszusetzen,<br />
bis dem Maler der Kragen platzte. Ob es denn an der<br />
Bezahlung scheitern würde, wollte der Maler wissen.<br />
Der K<strong>und</strong>e verneinte, kritisierte aber weiterhin<br />
die Arbeit, die ihm vorher noch so gut gefallen hatte.<br />
Mack war wütend, bis er auf seiner Palette den kleinen<br />
Käfer entdeckte. Als er das Tierchen anpustete,<br />
flog es weg. Der Maler tat es dem Marienkäfer gleich,<br />
packte seine Sachen <strong>und</strong> ging. Auf sein Honorar wartet<br />
er bis heute.<br />
Text: Anke Sturm, Bilder: Anke Sturm/Regina Berkmiller
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Hallo, mein Name ist Melissa Schweiger. Ich bin 20 Jahre alt<br />
<strong>und</strong> gelernte Bankkauffrau. Jetzt bin ich in der Anzeigenabteilung<br />
der Allgäuer Zeitung tätig <strong>und</strong> darf einen Schnuppertag<br />
bei der B<strong>und</strong>eswehr verbringen. Genauer: Beim Fliegerhorst<br />
in Kaufbeuren. Ohne bisherige Berührungspunkte mit<br />
der B<strong>und</strong>eswehr sowie mit lustigen Vorstellungen meiner<br />
Kollegen fiebere ich dem großen Tag entgegen. Was wird<br />
mich wohl erwarten? Vielleicht doch ein Hindernisparcours<br />
durch den Schlamm?<br />
Die Vorstellungen meiner Kollegen für den Selbstversuch<br />
bei der B<strong>und</strong>eswehr waren recht klischeehaft.<br />
Als das Thema besprochen wurde, sorgte das Bild<br />
von mir in einem Tarnanzug im Dreck kriechend, von einem<br />
Ausbilder zu Höchstleistungen angetrieben für große Vorfreude.<br />
Doch so gern ich allen diesen Wunsch erfüllt hätte,<br />
der Tag beim Fliegerhorst in Kaufbeuren verlief gänzlich<br />
anders. Die einzige kleine Parallele von Wunschvorstellung<br />
<strong>und</strong> Realität blieb letztlich der grüne Overall, den ich während<br />
des Schnuppertags tragen sollte. Aber dazu später mehr.<br />
Schon vorab bekomme ich einen minutiös eingeteilten Tagesablauf<br />
zugeschickt, in dem die einzelnen Punkte bei denen ich<br />
dabei sein darf, aufgelistet sind. Exakt 45 Minuten Zeit ist für
Selbstversuch: Ein Tag im Fliegerhorst in Kaufbeuren 17<br />
das Mittagessen eingeplant – nichts für gemütliche Esser. Schon hier wird<br />
mir klar, dieser Besuch ist kein Kurzzeit-Bootcamp. Vielmehr bin ich einen<br />
Tag lang Lehrgangsteilnehmerin der luftfahrzeugtechnischen Ausbildung am<br />
Waffensystem Eurofighter. Meine Vorfreude ist aber dennoch ungebremst.<br />
Der Tag beginnt genauso wie man sich den Alltag bei der B<strong>und</strong>eswehr vorstellt.<br />
Hauptfeldwebel Benjamin Dempfle erwartet mich bereits um 0800 am<br />
Zufahrtspunkt. Überrascht bin ich, als er zu mir ins Auto steigt <strong>und</strong> mich zu<br />
meinem Parkplatz dirigiert. Sogar diese sind hier streng geregelt. Weiß sind<br />
die Parkplätze für das Stammpersonal <strong>und</strong> Besucher, gelb hingegen die der<br />
Teilnehmer des Trainings. Diese Ordnung wird auch konsequent durchgesetzt,<br />
denn wer falsch parkt bekommt einen Strafzettel. Kommt das zu oft vor, darf<br />
man sich einen Parkplatz außerhalb des Fliegerhorsts suchen. So viel Ordnung<br />
muss sein!<br />
Dann geht es zum Ankleiden. Schnell mussten alle Beteiligten feststellen, ich<br />
war zu klein für fast alles hier. Der grüne Overall ist zu groß <strong>und</strong> die Schuhe in<br />
Größe 38 erinnern mich an U-Boote. endlich darf ich meine eige-<br />
Schlussgroß.<br />
Bei einer so niedrigen Frauenquote<br />
verw<strong>und</strong>ert es nicht, dass die Kleidung hier eher<br />
für größere Personen ausgelegt ist. Major Heinz führt<br />
mich zusammen mit Hauptfeldwebel Dempfle durch den<br />
Tag. Die Gesprächsatmosphäre war von Anfang an locker<br />
nen Schuhe anbehalten <strong>und</strong><br />
trage nur den Overall, denn<br />
auch die Jacke ist meilenweit zu<br />
<strong>und</strong> angenehm.<br />
Der „Tiger“, ein Eurofighter<br />
mit spezieller Gestaltung.<br />
Der Tag beginnt für einen Lehrgangsteilnehmer um<br />
7.30 Uhr, dann folgt der Unterricht bis Mittags <strong>und</strong><br />
im Anschluss ist die Zeit bis zum offiziellen Dienstschluss<br />
um 16.30 Uhr unter anderem für das Selbststudium<br />
vorgesehen. Um sich fit zu halten sind mindestens<br />
zwei Sporteinheiten mit 1,5 St<strong>und</strong>en pro<br />
Woche Pflicht. Ich denke mir nur, es ist schon sehr<br />
cool, für Sport bezahlt zu werden. Andererseits muss<br />
ich auch nicht einige Meter in voller Montur schwimmen<br />
können <strong>und</strong> jährlich meine körperliche Fitness<br />
beweisen. Den siebenmonatigen Lehrgang verbringen<br />
die Teilnehmer komplett im Fliegerhorst. Es ist wie ein<br />
kleiner Mikrokosmos innerhalb der Mauern, der alles<br />
hat, ohne nach draußen zu müssen. Es gibt sogar<br />
eine Bibliothek mit Mediathek. Fun-Fact am Rande:<br />
Das beliebteste Sachbuch im Jahr 2018 war „Originelle<br />
Hochbeete“, neben dem schon eher verständlichen<br />
Krimi „Kaiserschmarrndrama“. Es stürzt auch niemand<br />
um fünf Uhr morgens in die Zimmer der Teilnehmer,<br />
um zu kontrollieren, ob die Betten auch akkurat<br />
gemacht worden sind. Nein, hier gibt es eine Art Zimmerservice,<br />
der alles erledigt.<br />
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18<br />
Selbstversuch: Ein Tag im Fliegerhorst in Kaufbeuren<br />
So gut wie alles bei der Anprobe<br />
war mir viel zu groß.<br />
Die Zimmer der Lehrgangsteilnehmer sind schlicht, aber<br />
elektronisch bestens für das Selbststudium ausgestattet.<br />
Mein Schnuppertag ist ein Crashkurs durch sieben Monate<br />
Lehrgang im Bereich Eurofighter. Im Unterricht habe ich<br />
dementsprechend keine Ahnung, um was es geht. Auch<br />
die vielen Abkürzungen machen es nicht besser. Fasziniert<br />
bin ich aber von der Art des Unterrichts. Jeder Teilnehmer<br />
bekommt zu Beginn der Ausbildung einen eigenen Laptop,<br />
die Schulungsräume haben an jedem Platz eine Dockingstation.<br />
Alles was vorne am Whiteboard gezeigt wird, spiegelt sich am Laptop<br />
eines jeden einzelnen wider. Die gesamte Software ist in Eigenregie entstanden.<br />
Das hat mich wirklich umgehauen, sehr beeindruckend.<br />
Nach der Theorie ging es endlich direkt ans Objekt. Da ist er also, der Eurofighter<br />
in seiner ganzen Pracht. Die Sicherheitsstufen bis hierher sind sehr hoch, nur<br />
mit einer entsprechenden Schlüsselkarte <strong>und</strong> Berechtigungen gibt es Zutritt in<br />
die Halle. Falls jemand unbefugt eindringen will, „dann kommen die Wachh<strong>und</strong>e“,<br />
erzählt mir Major Heinz ganz beiläufig. In meiner Vorstellung werden die Wachh<strong>und</strong>e<br />
zu ausgewachsenen Höllenh<strong>und</strong>en. Meine Verwirrung steigt, als Hauptfeldwebel<br />
Dempfle „Oh schade, der Tiger steht leider draußen“ anmerkt. „Von<br />
welchem Tiger ist denn jetzt eigentlich die Rede?“, denke ich mir verwirrt. Mit<br />
Tiger ist der „Bavarian Tiger“ gemeint. Ein Eurofighter im Tigermuster, der eigens<br />
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Selbstversuch: Ein Tag im Fliegerhorst in Kaufbeuren 19<br />
Der Unterricht mit den vielen Abkürzungen ließ mich völlig<br />
ahnungslos zurück.<br />
Die Tanks des Eurofighters fassen<br />
je eine Tonne Kerosin.<br />
für eine NATO-Großübung gestaltet worden ist.<br />
Doch auch ohne den Tiger in der Halle finde ich<br />
den Eurofighter mehr als beeindruckend. Das<br />
zweite was mir ins Auge sticht sind die vermeintlichen<br />
Bomben. Doch auch hier habe ich mich<br />
getäuscht, das sind lediglich die Tanks, wie mir<br />
Major Heinz lächelnd erklärt. Diese fassen eine<br />
Tonne pro Tank, davon verbraucht er im Flug<br />
durchaus auch mehrere Tonnen pro St<strong>und</strong>e.<br />
Am Eurofighter selbst sind unzählige rote Fähnchen<br />
angebracht. Jedes dieser Fähnchen muss<br />
vor Abflug kontrolliert werden. Dort wo das<br />
Fahrwerk später einklappt, kann ich im Moment<br />
noch aufrecht stehen. Jetzt ist es endlich soweit,<br />
ich darf ins Cockpit. Keine leichte Aufgabe, in<br />
drei Metern Höhe mit einem großen Schritt ins<br />
Cockpit zu klettern. Die Leiter endet bereits einiges vorher, denn die Tragfläche<br />
ist im Weg. Mein erster Eindruck: Farbenblind darf man hier auf gar keinen<br />
Fall sein, denn es gibt so viele Knöpfe <strong>und</strong> Schalter in verschiedenen Farben.<br />
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20<br />
Selbstversuch: Ein Tag im Fliegerhorst in Kaufbeuren<br />
ist. Direkt in der Mitte des Sitzes befindet<br />
sich die Lasche für den Schleudersitz,<br />
der in diesem Modell gerade nicht eingebaut<br />
ist. Löst der Pilot den Schleudersitz<br />
aus, sind die Kräfte, die auf den Körper<br />
wirken so groß, dass eine fast sofortige<br />
Ohnmacht eintritt, erst kurz vor der<br />
Landung kommen viele dann wieder zu<br />
Bewusstsein, erklärt mir Major Heinz.<br />
Nur bei der Vorstellung wird es mir ganz<br />
anders, schnell die Finger weg davon!<br />
Für das Ein- <strong>und</strong> Ausschalten des Eurofighters<br />
gibt es eigens eine Simulation,<br />
die genau das trainiert. Hier zeigt mir<br />
Major Heinz auch die zuvor im Unterricht<br />
durchgenommene Theorie.<br />
Hier erzählt mir Major Heinz gerade<br />
wo sich der Schleudersitz befindet<br />
<strong>und</strong> was beim Betätigen mit dem<br />
Körper passiert. Mein Blick sagt<br />
alles!<br />
Dann ist der Tag auch schon zu Ende <strong>und</strong> ich werde<br />
feierlich verabschiedet. Sogar eine Urk<strong>und</strong>e für den<br />
erfolgreich absolvierten Schnuppertag als beste (<strong>und</strong><br />
einzige!) Teilnehmerin bekomme ich mit nach Hause.<br />
Der Tag hat mir super viel Spaß gemacht, es war sehr<br />
interessant <strong>und</strong> die Eindrücke werden mich noch eine<br />
ganze Weile begleiten. Für den tollen Tag bedanke ich mich<br />
auch nochmal ganz herzlich bei Major Heinz <strong>und</strong> Hauptfeldwebel Dempfle sowie<br />
beim Fotografen Alexander Bernhard, der uns den ganzen Tag begleitet <strong>und</strong> für<br />
richtig gute Fotos gesorgt hat.<br />
Text: Yvonne Pleß, Bilder: Alexander Bernhard<br />
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Australien gilt als das lebenswerteste Land<br />
der Welt. Traumstrände, farbenprächtige<br />
Korallenriffe <strong>und</strong> die Sonne als ständiger<br />
Begleiter: Der fünfte Kontinent hat einiges zu<br />
bieten. Kein W<strong>und</strong>er also, dass es jedes Jahr<br />
h<strong>und</strong>erttausende Backpacker <strong>und</strong> Auswanderer<br />
nach Down Under zieht. Die damals<br />
20-jährige <strong>Ostallgäu</strong>erin Valeria Staiger ging<br />
nach ihrem Abitur nach Australien, weil sie,<br />
wie so viele, reisen wollte. „Mein Rückflug,<br />
drei Monate später, war schon geplant.<br />
Dann kam es ganz anders. Und jetzt bin ich<br />
immer noch hier“. Das ist mittlerweile fast<br />
zehn Jahre her. Sie erzählt uns von ihrem<br />
„Australian Way of Life“.<br />
Australien hat einen super tollen Lifestyle. Man hat hier mehr Möglichkeiten, da<br />
man nicht von einem System eingeschränkt wird. Und das Meer <strong>und</strong> das Wetter<br />
sind natürlich Hammer. Ich wohne jetzt in Karrinyup, das ist fünf Minuten<br />
von meinem vorherigen Wohnort Scarborough entfernt. Es ist einfach zu schön<br />
hier in der Gegend.
Leben im Land Down Under 23<br />
Ich würde sagen, dass es relativ einfach war. Ich bin aber auch recht offen <strong>und</strong><br />
mir fällt es relativ leicht, Fre<strong>und</strong>e zu finden. Die Leute in Australien sind ziemlich<br />
offen <strong>und</strong> gelassen. Nur, wenn ein Australier sagt „Lass uns morgen mal verabreden“,<br />
muss das nichts heißen. Das habe ich recht schnell gelernt.<br />
Angefangen hatte ich damals als Küchenhilfe in einem Pub in Margaret<br />
River. Mein Englisch war recht – sagen wir mal „basic“. Da wollte<br />
mich niemand für einen langfristigen, richtigen Job einstellen, da ich ja<br />
nicht mal richtig sprechen konnte. Nach ungefähr sechs Monaten, als<br />
ich dann flüssig Englisch sprechen konnte, habe ich mich dann weiter<br />
hochgearbeitet <strong>und</strong> bin schließlich im Event <strong>und</strong> Marketing Management<br />
für Music-Festivals in Westaustralien gelandet. Ich arbeite jetzt<br />
als Business Development Manager für eine Eventfirma. 2016 habe ich<br />
mein Bikini Label „Laya Bikini“ gestartet. Also bin ich wohl auch ein<br />
„Swimwear Designer“.<br />
Bevor ich Laya Bikini gestartet habe, war ich mir schon seit Längerem sicher,<br />
dass ich super gerne mein eigenes Projekt auf die Beine stellen will. Es dauerte<br />
nur ein bisschen, um herauszufinden, was das war. Als ich einen DIY-Bikini-Artikel<br />
auf meine Seite „Wanderlust by Val“ geposted habe, wurde ich vom Surfers<br />
<strong>Magazin</strong> in Deutschland vorgestellt <strong>und</strong> habe viele persönliche Anfragen bekom-<br />
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24<br />
Leben im Land Down Under<br />
men. Und irgendwann am Morgen kam mir die Idee, ein Bikini-Label<br />
zu gründen. Ich habe mir dann einen Monat Zeit gegeben, um zu<br />
recherchieren <strong>und</strong> zu sehen, ob ich dafür wirklich die Leidenschaft<br />
habe. Dann ging es ab nach Bali. Mit dem Roller ging ich auf die<br />
Suche nach Herstellern. Nach meinem zweiten Trip zwei Monate<br />
später ging dann schon die Produktion los.<br />
Oh, da gibt es so vieles: Ich liebe es, dass ich so viel gleichgesinnte<br />
Menschen kennenlerne. Außerdem hat Laya Bikini eine<br />
unheimlich offene <strong>und</strong> nette Community auf Instagram, mit der<br />
ich mich täglich austausche. Und natürlich liebe ich den kreativen<br />
Prozess, neue Bikinis zu designen <strong>und</strong> letztendlich das Endprodukt<br />
in der Hand zu halten. Das ist schon immer ein großes<br />
Highlight.<br />
Ich designe die Bikinis selber, produziert werden sie in Bali. Inspiration ist mein<br />
Lebensstil: surfen, reisen <strong>und</strong> Zeit am Strand verbringen. Meine Kollektion ist für<br />
praktische <strong>und</strong> stylische Beachgirls. Die Bikinis sind so entworfen, dass sie nicht<br />
verrutschen, was leicht passieren kann, wenn man surft. Es war nicht immer einfach,<br />
Bikinis zu finden, die gut aussehen <strong>und</strong> nicht in jegliche Richtungen fliegen,<br />
wenn man unter einer Welle durchtaucht. Daher liegt der Fokus auf Bequemlichkeit<br />
– ohne unnützes Dekor, aber dafür bunte Farben, schöne Muster <strong>und</strong><br />
knappere Höschen.<br />
Danke! Ja <strong>und</strong> nein. Also allgemein ja, weil das wirklich so mein Leben ist. Aber<br />
man darf auch nicht vergessen, dass die Bilder in meiner Freizeit aufgenommen<br />
werden. Also ich bin nicht 24 St<strong>und</strong>en am Tag am Strand. Schön wärs natürlich.<br />
Und die Realität ist, dass ich auch oft nur am Wochenende an den Strand<br />
komme, obwohl er nur fünf Minuten entfernt ist.<br />
Also im Moment ist hier Sommer <strong>und</strong> da haben wir „längere Tage“. Die Sonne<br />
geht im Sommer um 19.30 Uhr unter, was sehr spät ist. Meistens stehe ich so<br />
um 5.30 Uhr auf <strong>und</strong> starte meinen Tag mit einer Workout-R<strong>und</strong>e. Ich liebe Kraft-<br />
Trau(m)ringe<br />
<strong>und</strong> viel mehr…<br />
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ein „Ja“ zu Antragsringen
Leben im Land Down Under 25<br />
training <strong>und</strong> Yoga. Dann gibts gegen 6.30 Uhr erstmal Kaffee – <strong>und</strong> dann gehts<br />
auch schon los. Ich arbeite für meinen Teilzeitjob von zu Hause aus <strong>und</strong> fange<br />
meistens den Tag an mit E-Mails <strong>und</strong> alle meine Social-Media Accounts checken.<br />
Sobald ich damit fertig bin, liegt der Fokus so ziemlich nur noch auf<br />
Laya Bikini. Ich habe nun auch eine Praktikantin, die mir mit meinem Instagram-Account<br />
<strong>und</strong> in Sachen Grafik-Design aushilft. Im Moment steht<br />
die neue Kollektion an. Wir planen <strong>und</strong> kreieren neue Design-Muster <strong>und</strong><br />
den generellen Look für die neue Linie. Super aufregend.<br />
So gegen 11.30 Uhr gibt es meistens Mittagessen <strong>und</strong> am Nachmittag geht<br />
es weiter mit unserer To-do-Liste, außer, es stehen irgendwelche Meetings<br />
an. Meine Praktikantin macht um 16.30 Uhr Schluss. Da gönne ich<br />
mir meistens noch eine Pause, mache ein bisschen Yoga oder gehe spazieren.<br />
Meistens arbeite ich dann noch weiter, so bis 18.30 Uhr, bevor<br />
ich Feierabend habe <strong>und</strong> mich nur noch auf Instagram konzentriere.<br />
Um das herauszufinden, müsst ihr am besten unserem Instagram-Account<br />
folgen (@laya_bikini). Höchstwahrscheinlich<br />
aber gegen Herbst, wenn in Australien <strong>Frühling</strong> ist.<br />
Ja, meine Familie <strong>und</strong> ich haben eine Whats-App-Gruppe <strong>und</strong><br />
schreiben uns wöchentlich. Ich habe auch noch engen Kontakt<br />
mit meinen besten Fre<strong>und</strong>en aus dem Allgäu <strong>und</strong> aus Teilen<br />
Deutschlands. Natürlich ist es nun ein bisschen schwieriger,<br />
da man nicht mal schnell anrufen kann. Aber ein paar Fre<strong>und</strong>e<br />
haben mich schon in Australien besucht. An dieser Stelle: Für<br />
alle, die noch nicht hier waren! Kommt mich besuchen.<br />
Oh, die Kühe, Gülle <strong>und</strong> das Oktoberfest natürlich. Spaß! Das Oktoberfest würde<br />
ich schon mal gerne wieder besuchen. Am meisten vermisse ich die Kultur <strong>und</strong><br />
das Essen. Und die Berge <strong>und</strong> das Snowboarden.<br />
Ich war letztes Jahr im Juli im Allgäu. War einfach mal wieder so schön. Ganz<br />
oben stehen meine Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e. Das ist wirklich das allerwichtigste für<br />
mich, wenn ich zu Hause bin, was leider nicht sehr oft vorkommt. Ich quetsche<br />
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26<br />
Leben im Land Down Under<br />
dann immer alle in zwei bis drei Wochen rein <strong>und</strong> versuche, jeden<br />
so oft <strong>und</strong> lang zu sehen, wie ich kann.<br />
Im Allgäu war bis jetzt nur mein Fre<strong>und</strong>. Er hat es geliebt! Das<br />
Allgäu ähnelt Neuseeland sehr <strong>und</strong> er hat sich wie zu Hause<br />
gefühlt. Das Essen <strong>und</strong> günstige Bier haben natürlich geholfen.<br />
Ja endlich! Mein endgültiges Visum habe ich mithilfe meines<br />
Fre<strong>und</strong>es bekommen, da es leider keinen anderen Weg<br />
mehr gab. Vergangenes Jahr hat die Regierung hier einige<br />
Visa abgeschafft. Mitunter zwei, für die ich mich qualifiziert<br />
hätte. Da mein Fre<strong>und</strong> aber Neuseeländer ist, für die<br />
erst ein neues Visum veröffentlicht wurde, konnten wir uns<br />
dann gemeinsam für ein „Permanent Residency“ bewerben.<br />
Dafür mussten wir einige Dokumente vorweisen, die bestätigen,<br />
dass wir seit einer gewissen Zeit in einer Beziehung<br />
sind <strong>und</strong> mein Fre<strong>und</strong> seit über fünf Jahren schon in Australien<br />
lebt <strong>und</strong> arbeitet.<br />
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Seit unserem letzten Interview im September 2017 habe ich einiges dazugelernt,<br />
was es wirklich heißt, eine Firma zu leiten – mit allen Höhen <strong>und</strong> Tiefen. Und ich<br />
habe auch gelernt, eine gesündere Work-Life-Balance zu halten. Ich glaube, das<br />
mit Deutschland hat sich ein wenig geändert, da ich<br />
nicht denke, dass ich zurückkommen werde. Aber wer<br />
weiß, man soll ja niemals nie sagen.<br />
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Ja, <strong>und</strong> zehnmal besser! Die Möglichkeiten, die ich<br />
hier habe, hätte ich nicht mal annähernd in Deutschland<br />
gehabt. Es hat natürlich auch alles seine negativen<br />
Seiten, aber im Großen <strong>und</strong> Ganzen ist der Lifestyle<br />
hier unschlagbar. Ich fühle, dass ich angekommen<br />
bin. Aber als Australierin sehe ich mich nicht. Ich<br />
glaube, das werde ich mich nie. Die 19 Jahre, die ich<br />
in Deutschland lebte, haben mich schon sehr geprägt.<br />
Ich glaube, an erster Stelle würde ich Laya Bikini so<br />
umstrukturieren, dass es komplett umweltfre<strong>und</strong>lich<br />
ist. Also ich würde gerne Stoffe aus Plastikmüll <strong>und</strong><br />
Fischernetzen integrieren <strong>und</strong> mit Organisationen<br />
zusammenarbeiten, die das Sauberhalten des Meeres<br />
unterstützen. Mein Traum wäre auch, ein Haus in<br />
Bali zu besitzen, um hier dem australischen Winter zu<br />
entfliehen. Aber das ist noch weit weg.<br />
Text: Regina Berkmiller, Bilder: Valeria Staiger, privat
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mit einem herrlichen Duft belohnt <strong>und</strong> das<br />
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Genussmomente. Daher ist der Herstellungsprozess<br />
– vom Einkauf der Rohstoffe<br />
bis zum Verkauf der fertigen Backwaren –<br />
von hohen Qualitätsansprüchen geprägt.<br />
Dabei bedeutet Qualität etwa nicht eine<br />
möglichst schnelle <strong>und</strong> effiziente Fertigung,<br />
sondern besten Geschmack <strong>und</strong> handwerkliche<br />
Perfektion.<br />
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Unsere Bäcker <strong>und</strong> Konditoren backen täglich<br />
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Josef Müller nimmt seinen Preis<br />
auf der „Nacht der Landwirtschaft“ entgegen.<br />
Josef Müller aus Oberostendorf gehört zu den<br />
besten Landwirten Deutschlands. Beim „Ceres-<br />
Award“, dem bedeutendsten Preis für Landwirtinnen<br />
<strong>und</strong> Landwirte im gesamten deutschsprachigen<br />
Raum, hat er in der Kategorie<br />
„Milchviehhalter“ gewonnen. Feierlich nahm er<br />
den Preis im vergangenen Oktober bei der<br />
Galaveranstaltung „Nacht der Landwirtschaft“<br />
in Berlin ent gegen.
Bester Milchviehhalter Deutschlands kommt aus Oberostendorf 29<br />
Den Betrieb in Oberostendorf hat Josef Müller vor über<br />
20 Jahren von seinem Onkel übernommen. In einer<br />
Zeit wo BSE-Wahn <strong>und</strong> Massenkeulungen nicht unbedingt<br />
Mut machten, Rinder halten zu wollen. Doch Müller <strong>und</strong><br />
seine Frau Caroline packten an <strong>und</strong> schafften im Allgäu einen Vorzeigebetrieb<br />
mit 95 Braunviehkühen. Die Familie ist mit viel Leidenschaft<br />
züchterisch tätig. Es gab schon einige preisgekrönte Tiere auf dem<br />
Müllerschen Hof, doch eine sticht hervor: Die Bayernsiegerin Rihanna. „Sie hat<br />
lange Beine, perfekte Maße <strong>und</strong> eine tolle Flanke. Und sie ist unheimlich leutselig.<br />
Ich könnte mit ihr problemlos durch die Münchner Fußgängerzone spazieren.<br />
Sie würde mir folgen wie ein Hündchen“, berichtet Josef Müller schmunzelnd.<br />
Ein wahres Prachtexemplar. „Das ist wie eine Goldmedaille bei den Olympischen<br />
Spielen!“<br />
Den Titel als schönste Kuh Bayerns trägt Rihanna noch bis ins Jahr 2020. Derzeit<br />
ist sie sieben Jahre alt <strong>und</strong> wiegt stolze 700 Kilo. Rihanna steht sinnbildlich<br />
für die hervorragende Zuchtarbeit auf dem Hof von Familie Müller. Was sie<br />
machen, ist transparent. Daher verw<strong>und</strong>ert es nicht, dass bereits Imagefilme für<br />
das Bayerische Landwirtschaftsministerium aber auch für McDonald’s auf seinem<br />
Hof gedreht wurden.<br />
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Schlachthöfen oder abschreckende Bilder aus der<br />
Massentierhaltung leidet das Bild der Bauern. Vor<br />
allem das Landwirtschaftsministerium ist daran interessiert,<br />
das Bild der Bauern zu verbessern. Dafür ist<br />
der Familienbetrieb der Müllers bestens geeignet.<br />
„Kleine Strukturen ermöglichen, große Konzerne draußen<br />
zu halten. Und es bleibt mehr Zeit zum Leben“,<br />
sagt der 45-jährige Josef Müller. Der Hof ist bereits<br />
seit 250 Jahren in Familienbesitz. Auch seine beiden<br />
Kinder interessieren sich für die Landwirtschaft, „weil<br />
wir ihnen das vorleben“. Das vermittelt er auch den<br />
Besuchern auf dem Hof, denn er bietet Führungen<br />
durch sein Gut an. „Ich will live zeigen, dass unsere<br />
Arbeit wichtig ist“, erzählt Müller überzeugt. Deshalb<br />
plant er auch einen Besucherraum mit Kuh-Café auf<br />
seinem Hof einzurichten.<br />
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Diese Transparenz war einer der Gründe, warum die<br />
Jury des CeresAward Josef Müller zum Sieger in seiner<br />
Kategorie kürte. Landwirt sein bedeutet für Müller<br />
schonend mit der Natur umzugehen <strong>und</strong> nachhaltig<br />
zu wirtschaften. Neben dem Milchbetrieb setzt er<br />
deshalb auf eine eigene Biogasanlage die ausschließlich<br />
mit Gülle <strong>und</strong> Futterresten gespeist wird sowie auf<br />
eine Photovoltaik-Anlage. Auch das Engagement im<br />
Dorf honorierte die Jury. Josef Müller errichtet<br />
auf der alten Hofstelle im Dorfkern<br />
ein „Haus der Ges<strong>und</strong>heit“. Die dortigen<br />
Mieteinnahmen sorgen für<br />
Stabilität <strong>und</strong> „Preisentwicklungen<br />
können aufgefangen werden“,<br />
so Müller.<br />
Er sieht die immer größer werdenden<br />
Betriebe, die nur auf Wachstum<br />
setzen, äußerst kritisch. Für ihn<br />
ist es der falsche Weg, denn so wachse<br />
nur die Abhängigkeit vom benötigten Fremdkapital.<br />
Natürlich wächst auch der Hof von Familie Müller,<br />
aber langsam. Es wird eher optimiert <strong>und</strong> modernisiert.<br />
Es soll ja auch noch Zeit für andere Aktivitäten<br />
sein, wie Skifahren oder Musik machen. „Das ist wichtig,<br />
um den Kopf frei zu kriegen“, betont Müller. Nichtdestotrotz<br />
wird bei den Müllers auf Leistung gezüchtet.<br />
Aber Josef Müller schränkt ein: „Wir züchten zwar<br />
auf Wirtschaftlichkeit, aber den Tieren soll es trotzdem<br />
gut gehen.“ Die Jungrinder verbringen den Sommer<br />
deshalb auf einer Alpe im Oberallgäu. Außerdem<br />
wird das Futter selbst angebaut <strong>und</strong> das zugekaufte<br />
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Bester Milchviehhalter Deutschlands kommt aus Oberostendorf 31<br />
Die gesamte Familie Müller steht hinter ihrem Konzept<br />
der Landwirtschaft.<br />
Dieses Gesamtkonzept überzeugte die Jury des Ceres-<br />
Award. „Das ist super. Phänomenal. Es waren so viele<br />
gute Leute dabei“, freute sich Müller im vergangenen<br />
Oktober in Berlin bei der Preisverleihung. Mit<br />
der Auszeichnung hat er selbst nicht wirklich gerechnet.<br />
Doch er setzte sich durch <strong>und</strong> sein Betrieb trägt<br />
nun den prestigeträchtigen Titel. „Das ist olympisches<br />
Gold“, sagt Müller. „Der Milchviehhalter des Jahres<br />
ist stolz darauf, Landwirt zu sein. Das sagt er jedem<br />
<strong>und</strong> beweist es durch sein tägliches Tun. Die Familie<br />
ist dabei das F<strong>und</strong>ament <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>lage für seine<br />
positive Einstellung zum Leben <strong>und</strong> seiner Arbeit mit<br />
den Kühen“, urteilte die Fachjury des CeresAward über<br />
den Sieger. Das merkt man auch auf dem Hof von<br />
Familie Müller sofort. „Bei uns haben alle Kühe einen<br />
Namen <strong>und</strong> wir kennen ihre individuellen Eigenheiten.<br />
Wenn es den Kühen gut geht, geht es uns allen gut“,<br />
sagt Caroline Müller. Ihr Mann schiebt noch hinterher:<br />
„Die Kühe sind keine Produktionseinheiten, sondern<br />
fast Familienmitglieder. Wir reden sogar am Frühstückstisch<br />
über sie.“<br />
Josef Müller setzte sich in einem zweistufigen Verfahren<br />
gegen seine Mitbewerber in der Kategorie „Milchviehhalter“<br />
durch. Zunächst wählte die unabhängige<br />
Jury, bestehend aus Fachleuten von Branchenorganisationen,<br />
Redakteuren von agrarheute sowie Vertretern<br />
des jeweiligen Kategoriesponsors, basierend auf<br />
den eingereichten Bewerbungsunterlagen, drei Bewerber<br />
je Kategorie ins Finale. Um aus diesen schließ-
32<br />
Bester Milchviehhalter Deutschlands kommt aus Oberostendorf<br />
Die Jungrinder von Josef Müller stehen<br />
auf einer Alpe im Oberallgäu.<br />
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lich die Kategoriensieger sowie den Gesamtsieger zu<br />
ermitteln, sind die Jurorenteams in ganz Deutschland,<br />
Luxemburg, Österreich <strong>und</strong> Südtirol unterwegs, um<br />
die Finalisten auf ihren Höfen zu beurteilen. Wer Sieger<br />
wird, das wird erst auf der Bühne verraten.<br />
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Die „Nacht der Landwirtschaft“ stand in diesem Jahr<br />
unter dem Motto „Wertschätzung für die Landwirtschaft“.<br />
„Seien Sie stolz auf das, was Sie machen. Nicht<br />
jeder kann Ihren Beruf. Man muss dafür Talent, Herzblut<br />
<strong>und</strong> auch eine Vision haben“, richtet sich B<strong>und</strong>eslandwirtschaftsministerin<br />
Julia Klöckner in ihrer<br />
Auftaktrede an die CeresAward-Teilnehmer. Maren<br />
Diersing-Espenhorst, stellvertretende Chefredakteurin<br />
agrarheute: „Mit dem CeresAward wollen wir die<br />
Landwirte unterstützen, ihre Leistungen würdigen<br />
<strong>und</strong> dies einer breiten Öffentlichkeit zeigen“. Genau<br />
das macht Josef Müller mit seiner Familie auf seinem<br />
Hof, denn „Bauer zu sein, das ist ein toller Beruf.“<br />
Text: Yvonne Pleß, Bilder: Timo Jaworr, agrarheute
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Schon unsere Eltern <strong>und</strong> Großeltern liebten den „Marktoberdorfer<br />
Wochenmarkt“ um sich mit Obst <strong>und</strong> Gemüse vom<br />
Landwirt in der Region einzudecken. Neuigkeiten, Geschichten<br />
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Jahrmarkt: Samstag, 14 bis 22 Uhr; Sonntag/Montag: 10 bis 22 Uhr<br />
Händlermarkt: Sonntag: 10 bis 18 Uhr; Montag: 10 bis 18 Uhr<br />
Auf geht’s am 26. <strong>und</strong> 27. Mai <strong>2019</strong> zum traditionellen Urbanimarkt in der Stadt Marktoberdorf<br />
mit verkaufsoffenem Sonntag. Zahlreiche Händler bieten ein breites Warenangebot<br />
von Schmuck, Textilien, Geschenkartikel, Haushaltswaren, Reinigungsgeräte,<br />
Gewürze <strong>und</strong> Naturprodukte an. Neuigkeiten, raffiniertes, altbewährtes oder einfach nur<br />
ein kleines Mitbringsel – auf dem Urbanimarkt in der Stadt Marktoberdorf finden Sie für<br />
jeden etwas! Mit verschiedensten Schmankerl können Sie sich während ihres Einkauf-<br />
bummels stärken. Von der Bratwurst über Popcorn <strong>und</strong> gebrannten Mandeln bis hin<br />
zur Schokobanane finden Sie alles. Am Marktsonntag öffnen die Einzelhändler Ihre<br />
Geschäfte von 13 bis 17 Uhr <strong>und</strong> laden Sie zum gemütlichen Bummeln ein. Traditionell<br />
bieten der Autoscooter, das Märchenkarussell <strong>und</strong> das Fahrgeschäft Flying-Star<br />
viel Vergnügen für die jungen Besucher. Die Fahrgeschäfte sind schon am Samstag,<br />
25. Mai, ab 14 Uhr geöffnet. Auf dem Sparkassen- Parkplatz wird am Sonntag <strong>und</strong><br />
Montag ein Bungee-Trampolin stehen. Zudem versprechen die „Walking Waterballs“<br />
viel Spaß <strong>und</strong> Freude. Die Stadt Marktoberdorf wünscht Ihnen <strong>und</strong> Ihrer Familie beim<br />
Besuch des Urbanimarktes entspannte St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> viel Vergnügen.<br />
Urbanimarkt<br />
Vergnügungsmarkt: 25. bis 27. Mai Sa 14 bis 22 Uhr; So/Mo 10 bis 22 Uhr<br />
Jahrmarkt: 26. <strong>und</strong> 27. Mai So/Mo 10 bis 18 Uhr<br />
Martinimarkt<br />
Vergnügungsmarkt: 2. bis 4. November Sa 14 bis 22 Uhr; So/Mo 10 bis 22 Uhr<br />
Jahrmarkt: 3. <strong>und</strong> 4. November So/Mo 10 bis 17 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt<br />
6. bis 15. Dezember Mo – Fr 15 bis 20 Uhr; Sa + So 14 bis 20 Uhr<br />
Wochenmarkt<br />
immer freitags April bis Oktober 7 bis 13 Uhr<br />
(außer an Feiertagen) November bis März 8 bis 13 Uhr<br />
Bilder: Stadt Marktoberdorf<br />
Samstag, 30. November <strong>2019</strong>,<br />
Einlass: 19.00 Uhr, Beginn: 20.00 Uhr<br />
Ronsberg, Mehrzweckhalle<br />
Schulweg 4, 87671 Ronsberg<br />
„Müller... nicht Shakespeare!“<br />
Michl Müller ist mit seinem neuen Programm „Müller…nicht Shakespeare!“<br />
seit Oktober 2017 auf Tour.<br />
Scharfsinnig nimmt Michl Aktuelles aus Politik oder Gesellschaft aufs<br />
Korn, dabei ist der Humor des fränkischen Kabarettisten gewohnt lebensnah<br />
<strong>und</strong> authentisch. Der selbsternannte „Dreggsagg“ (Fränkisch<br />
für „Schelm“) aus Bad Kissingen spricht alles an, für ihn gibt es keine<br />
Tabus.<br />
Michls Kabarettprogramm ist packend <strong>und</strong> mitreißend bei seiner Reise<br />
durch den alltäglichen Wahnsinn unserer Zeit. Mit seinem fränkischen<br />
Dialekt <strong>und</strong> seinem spitzbübischen Charme hat er dabei das Publikum<br />
schnell auf seiner Seite. Nach einem Abend mit dem energiegeladenen<br />
Michl Müller möchte man ihm am liebsten mit Shakespeares Worten<br />
zurufen „Gut gebrüllt Löwe“!<br />
Pressestimmen<br />
„Nichts <strong>und</strong> niemand aus Politik, Boulevard <strong>und</strong> Gesellschaft ist vor seinem<br />
erfrischend respektlosen M<strong>und</strong>werk sicher, wenn er pointenreich<br />
auf Reise geht. Sage <strong>und</strong> schreibe dreieinhalb St<strong>und</strong>en (…) beherrscht<br />
der energiegeladene Komiker Bühne, Saal <strong>und</strong> Publikum, das aus dem<br />
Lachen gar nicht mehr herauskommt.“ Main-Post<br />
„Von den Bayern 1 –Hörern wurde er 2011 auf Platz zwei der lustigsten<br />
Bayern gewählt. (…), vor dem großen Karl Valentin.“<br />
Augsburger Allgemeine<br />
„Der auf der Bühne ruhelose, immer umhereilende <strong>und</strong> gestikulierende<br />
Michl Müller versteht es wie kaum ein anderer, das Publikum in seinen<br />
Bann zu ziehen.“ Mainpost.de<br />
Tickets bei Schuh- u. Sporthaus Schindele,<br />
Marktplatz 4, Ronsberg, bei der Allgäuer Zeitung<br />
<strong>und</strong> den Heimatzeitungen sowie unter<br />
Tel.0831/206-5555 <strong>und</strong> unter www.allgaeuticket.de
Auch zur neuen Spielzeit <strong>2019</strong>/2020 darf sich das<br />
MODEON-Publikum auf viele Highlights freuen:<br />
3.10.<strong>2019</strong>, Cosi fan tutte, Oper von Wolfgang Amadeus<br />
Mozart mit der Kammeroper München.<br />
So machen es alle – wir machen es anders! … Das<br />
alleine reicht nicht aus, um eines der größten Meisterwerke<br />
der Opernliteratur auf die Bühne zu bringen. In<br />
einer schnellen <strong>und</strong> frischen Inszenierung erlebt der<br />
Zuschauer freche Anträge <strong>und</strong> schmeichlerische Liebesschwüre.<br />
12.10.<strong>2019</strong>, 1984, Schauspiel des a.gon-Theaters München<br />
nach George Orwell.<br />
Das Jahr 1984: Winston Smith (Jacques Breuer) lebt<br />
in einem totalitären Staat, der seine Untertanen in jeder<br />
Lebenslage kontrolliert. Als Mitarbeiter im Informationsministerium<br />
soll er die Geschichtsschreibung so verändern,<br />
dass sie zur Parteidoktrin passt. – Big Brother<br />
is watching you.<br />
3.11.<strong>2019</strong>, Der Troubadour, Oper von Giuseppe Verdi<br />
mit der (neuen) COMPAGNIA D’OPERA ITALIANA<br />
DI MILANO in Koproduktion mit der STAATSOPER<br />
ROUSSE.<br />
Giuseppe Verdi erreichte in „Der Troubadour“ die musikalische<br />
Meisterschaft <strong>und</strong> die Ausdrucksstärke seiner<br />
reifen Jahre.<br />
7.12.<strong>2019</strong>, PEER GYNT, zauberhaftes Ballett der Tatarischen<br />
Staatsoper Kasan mit Orchester.<br />
Edvard Griegs träumerische Empfindsamkeit, aber auch<br />
melodische Kraftentfaltung, gepaart mit nordischer<br />
Herbheit <strong>und</strong> Ballettkunst auf höchstem Niveau lassen<br />
diesen Abend zum Highlight werden.<br />
15.12.<strong>2019</strong>, Hänsel & Gretel, Familienoper von Engelbert<br />
Humperdinck in einer authentisch inszenier-<br />
ten Aufführung des<br />
Freien Landestheaters<br />
Bayern. Die<br />
bekannten <strong>und</strong><br />
beliebten Melodien<br />
werden mit<br />
Dialogen in „bairischer“<br />
Sprache<br />
ergänzt.<br />
11.01.2020, Die Fledermaus, Operette von Johann<br />
Strauß, ist seit ihrer Uraufführung 1874 in Wien zum<br />
Inbegriff der Operette überhaupt geworden. In diesem<br />
äußerst amüsanten Verwirrspiel zeigt das Operettentheater<br />
Salzburg seine ganze Spielfreude.<br />
24.2.2020, Opern auf Bayrisch, Rosenmontagspaß mit<br />
Conny Clogger, Gerd Anthoff <strong>und</strong> Gerhard Wittmann.<br />
Der Autor Paul Schallweg hat den Inhalt weltbekannter<br />
<strong>und</strong> beliebter Opern in originelle M<strong>und</strong>artverse<br />
ge gossen.<br />
28.3.2020, Die Stuttgarter Philharmoniker konzertieren<br />
unter der Leitung von Reinhard Goebel mit<br />
drei Solisten <strong>und</strong> einem besonderen Programm im<br />
MODEON: dem Tripelkonzert von Ludwig van Beethoven,<br />
dem Grand Rondeau Concertant für Klaviertrio <strong>und</strong><br />
Orchester von Jan Vaclav Vorisek, sowie der 1. Sinfonie<br />
von George Onslow.<br />
21.4.2020, Mutter Courage <strong>und</strong> ihre Kinder, Schauspiel<br />
mit dem Landestheater Schwaben.<br />
1939, am Vorabend des zweiten Weltkrieges, schreibt<br />
Bertolt Brecht im schwedischen Exil seine „Mutter<br />
Courage“ als Warnung: an Regierungen die mit<br />
dem Hitlerregime Geschäfte machen <strong>und</strong> an die „kleinen<br />
Leute“ auf der Straße, die nach Machtzuwachs<br />
gieren.<br />
Bild: Hänsel & Gretel ©FLTB<br />
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Kulturprogramm.<br />
Gr<strong>und</strong>abonnement<br />
Donnerstag, 3. Oktober <strong>2019</strong> „Cosi fan tutte“, Oper<br />
Sonntag, 3. November <strong>2019</strong> „Der Troubadour“, Oper<br />
Samstag, 7. Dezember <strong>2019</strong> „Peer Gynt“, Ballett<br />
Wahlabonnement<br />
Samstag, 12. Oktober <strong>2019</strong> „1984“, Schauspiel<br />
Sonntag, 15. Dezember <strong>2019</strong> „Hänsel & Gretel“, Familienoper<br />
Samstag, 11. Januar 2020 „Die Fledermaus“, Operette<br />
Montag, 24. Februar 2020 „Opern auf Bayerisch“, Rosenmontagsspecial<br />
Sonntag, 8. März 2020 „Vater“, Schauspiel<br />
Samstag, 28. März 2020 „Stuttgarter Philharmoniker“, Sinfoniekonzert<br />
Dienstag, 21. April 2020 „Mutter Courage <strong>und</strong> ihre Kinder“, Schauspiel<br />
– Änderungen <strong>und</strong> Ergänzungen vorbehalten –<br />
ABO-Buchung ab 24. Juni <strong>2019</strong>,<br />
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