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LA KW 10

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„Viele Leute haben Angst“<br />

Bgm. Bock erwartet sich unverzügliche Umsetzung der Schloss-Galerie südlich der Landecker Stadteinfahrt<br />

(aktiefi) Der Fließer Bürgermeister Hans-Peter Bock erwartet<br />

sich, dass die zugesagte „Schloss-Galerie“ an der L76 Landecker<br />

Straße südlich der Stadteinfahrt unverzüglich umgesetzt wird.<br />

Es gibt eine Landes-Zusage für<br />

zwei wichtige Straßenbauvorhaben<br />

im Abschnitt zwischen Landeck und<br />

Prutz. Das eine ist die 700 Meter<br />

lange Steinschlagschutzgalerie, die<br />

den Namen „Schloss-Galerie“ trägt,<br />

an der Landecker Straße (L 76) zwischen<br />

Landeck und Fließerau. Die<br />

Zusageentscheidung erfolgte, nachdem<br />

es im betroffenen Abschnitt<br />

mehrfach zu Steinschlag-Ereignissen<br />

kam. Dieses Galerie-Bauwerk soll<br />

vor allem der Sicherheit und dem<br />

Schutz der Verkehrsteilnehmer dienen.<br />

Derzeit befindet man sich in<br />

der Planungs- und Projektierungsphase.<br />

PRUTZER KREUZUNG. Beim<br />

anderen Vorhaben handelt es sich<br />

um das Unterführungsprojekt an der<br />

Prutzer Kreuzung. Diese Kreuzung<br />

ist ein neuralgischer Punkt auf der<br />

Reschenroute, die an An- und Abreisetagen<br />

im Winter außerordentlich<br />

stark frequentiert (bis zu 30 000<br />

Fahrzeuge) ist – es gab wiederholt<br />

Verkehrsunfälle, leider auch folgenschwere.<br />

Ein erhöhtes Sicherheitsrisiko<br />

stellt die Kreuzung aber auch<br />

für Kinder dar, die diese queren. Geplant<br />

ist ein Kreisverkehr mit einer<br />

Unterführung. Dieses Bauwerk soll<br />

die gewünschte Verkehrsentlastung,<br />

mehr Verkehrssicherheit und mehr<br />

Lebensqualität bringen. Derzeit<br />

wird an der Vorbereitung der Unterlagen<br />

zur Wasserrechtsverhandlung<br />

gearbeitet. Es sind Umplanungen<br />

erforderlich, da sich nach der Auswertung<br />

der Bodenuntersuchungen<br />

herausstellte, dass der Untergrund<br />

viel schlechter ist als vermutet. DI<br />

Robert Zach von der Landesabteilung<br />

Verkehr und Straße hofft, dass<br />

der Antrag um wasserrechtliche Bewilligung<br />

in den nächsten Monaten<br />

(April 2019) einreichfertig ist.<br />

RASCHE REALISIERUNG.<br />

Über die Zuteilung der finanziellen<br />

Mittel wird auf landespolitischer<br />

Ebene eine Entscheidung getroffen,<br />

wobei eine Reihung der baulichen<br />

Umsetzung vorgenommen wird.<br />

Wie einer Zeitungsmeldung zu entnehmen<br />

war, ist eine definitive Entscheidung<br />

hierzu noch nicht getroffen.<br />

Darin heißt es, dass mit einem<br />

der beiden Projekte (Schloss-Galerie<br />

oder Unterführung Prutz) sicher<br />

im nächsten Jahr begonnen werde.<br />

Auf Nachfrage der RUNDSCHAU<br />

sagte dazu Bgm. Hans-Peter Bock:<br />

Er erwarte sich eine rasche Realisierung<br />

der Schloss-Galerie. „Viele<br />

Leute haben Angst und weichen<br />

deshalb über den Landecker Tunnel<br />

aus. Sie hätten kein Verständnis,<br />

wenn es eine Verzögerung gäbe“,<br />

so Bock. Er gehe davon aus, dass<br />

einerseits die Planungen zügig abgeschlossen<br />

und die Ausschreibungen<br />

mit Hochdruck betrieben werden,<br />

und andererseits eine rasche Verfahrensabwicklung<br />

angestrebt und<br />

dann unverzüglich mit dem Bau des<br />

Galeriebauwerks begonnen werde.<br />

Er werde sich nicht zum Baubeginn<br />

der Unterführung Prutz äußern,<br />

weil das Sache der Gemeinde Prutz<br />

sei. Allerdings sollte es dem Land,<br />

nach Bocks Dafürhalten, in finanzieller<br />

und organisatorischer Hinsicht<br />

möglich sein, beide Projekte gleichzeitig<br />

umzusetzen.<br />

STELLUNGNAHME. Dazu<br />

schreibt das Büro von LH-Stv. Josef<br />

Geisler in seiner Stellungnahme:<br />

„Sowohl der Bau der Schloss-Galerie<br />

wie auch die Unterführung Prutz<br />

stehen ganz oben auf der Prioritätenliste.<br />

Alleine im Tiroler Oberland<br />

verzeichnet die Landesstraßenbauverwaltung<br />

für die kommenden Jahre<br />

Bauvorhaben mit einem Gesamtvolumen<br />

von rund 180 Millionen<br />

Euro. Für den Aus- und Neubau von<br />

Landesstraßen stehen landesweit<br />

jährlich rund 31 Millionen Euro<br />

Bgm. Hans-Peter Bock erwartet, dass<br />

nach Erhalt des Genehmigungsbescheides<br />

unverzüglich mit dem Bau der<br />

Schloss-Galerie begonnen wird.<br />

Das Unterführungs-Projekt an der Prutzer Kreuzung soll im April 2019 einreichfertig<br />

für das Wasserrechtsverfahren sein.<br />

RS-Fotos: Tiefenbacher<br />

zur Verfügung. Wie jede andere<br />

Gebietskörperschaft muss auch das<br />

Land Tirol mit den zur Verfügung<br />

stehenden Mitteln auskommen und<br />

eine Prioritätenreihung vornehmen.<br />

Der Schutz vor Naturgefahren und<br />

die Sicherheit der VerkehrsteilnehmerInnen<br />

haben dabei Vorrang vor<br />

der Verbesserung der Verkehrsqualität<br />

und der Flüssigkeit des Verkehrs.<br />

Sicherheit geht vor Komfort. Wenn<br />

die Gemeinde Fließ in der Lage ist,<br />

alle Wünsche und Projekte gleichzeitig<br />

erfüllen und realisieren zu<br />

können, so kann man sie dazu nur<br />

beglückwünschen.“<br />

G <strong>LA</strong>NZLICHTER<br />

Grünes Hexenaustreiben<br />

glanzlichter@rundschau.at<br />

Liebe Freunde der grotesken Politinszenierung!<br />

Unlängst erreichte mich<br />

per E-Mail eine Presseaussendung<br />

samt Bild mit seltsamer Botschaft.<br />

Das Foto zeigte unsere Vize-Landesmutter<br />

Ingrid Felipe inmitten prächtig<br />

aufgeputzter Fåsnåchtsfiguren. Die<br />

maskierten Winteraustreiber wurden<br />

im Text als vorbildliche Umweltaktivisten<br />

glorifiziert. Ausgerechnet die<br />

„Muller“ sind in Sachen Müll echte<br />

Musterschüler. Beim diesjährigen<br />

Umzug der Fåsnåchtler entstanden<br />

keine Abfallberge durch Wegwerfgeschirr.<br />

Die Veranstalter verwendeten<br />

Mehrweg-Becher. Und organisierten<br />

für die gut <strong>10</strong>000 Besucher Fahrten<br />

mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

Die Verknüpfung dieser beiden löblichen<br />

Tatsachen mündete in einer Ehrung.<br />

Ab sofort ist das „Mullerlaufen“<br />

ein „Going Green Event“. Auf gut<br />

Deutsch: Eine gut gehende grüne Veranstaltung.<br />

Was oberflächlich, beim<br />

ersten Hinhören recht gut klingt, ist in<br />

sich mehrfach schräg. Dass jetzt ausgerechnet<br />

die grünen Feministinnen kollektive<br />

Männeraufmärsche huldigen,<br />

ist das eine. Immerhin ist der hinter<br />

Larven versteckte maskuline Hüftschwung<br />

ein Akt des Segenskultes, der<br />

im Sinne von #meToo wohl nicht allen<br />

Überprüfungen standhalten würde.<br />

Letztlich hatten die Grünen mit traditionellen<br />

Veranstaltungen in Uniform<br />

und Tracht bislang wenig am Hut.<br />

Aber die Koalition mit der Volkspartei<br />

scheint abzufärben. Und so eine Grüne<br />

im Dirndl hat durchaus Perspektive.<br />

Ich persönlich bin schon gespannt, ob<br />

auch die Oberländer Hochburgen der<br />

Fåsnåcht wie Telfs, Imst oder Nassereith<br />

ihr Hexentreiben bald als einen<br />

Beitrag zum Klimawandel sehen. Oder<br />

ob Bären, Treiber, Roller, Scheller und<br />

Schleicher den Politikern die Stirn zeigen.<br />

Und ihnen mitteilen, dass sie sich<br />

schleichen sollen. Außerdem: Das Verjagen<br />

der Kälte brächte ja eine bedrohliche<br />

Erwärmung der Wetterlage. Was<br />

einer Weltuntergangsstimmung gleich<br />

käme. Da finde ich es halb so schlimm,<br />

ein Schnapsl aus dem Einweg-Becher<br />

zu trinken. Meinhard Eiter<br />

RUNDSCHAU Seite 4 6./7. März 2019

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