Berliner Zeitung 05.03.2019

2 I ITB-JOURNAL DIENSTAG, 5.MÄRZ 2019 I VERLAGSBEILAGE
Reisen
mal anders
Inspirationen auf dem
Berlin Travel Festival
Ein Festival in der Arena in
Treptow spricht Reisende
an, die sich für neue Trends
interessieren. Das Berlin Travel
Festival startet am Freitag, den
8. März, mit über 120 Ausstellern
und mehr als 130 Events. Nachhaltigkeit,
digitale Vernetzung,Innovation
und Community gehören zu
den Themen. International bekannte
Speaker wie Ha Vinh Tho, Minister
für Glück aus Buthan und der
Survival-Experte Rüdiger Nehberg
sprechen. In Vorträgen und Workshops
gibt es ein breites Spektrum
von Themen: von Tipps zum Reisen
mit Kindern über Diskussionen zu
nachhaltigem Tourismus bis zu
digitalem Nomadentum. Es wird
erläutert, wie man eine Weltreise
mit fast keinem Geld organisiert
oder es gibt EinblickeinLänder wie
Uganda, der Perle Afrikas.
www.berlintravelfestival.com
Die Skyline von Kuala Lumpur mit den Zwillingstürmen Petronas Twin Towers. Die Hauptstadt von Malaysia fasziniert viele Besucher.
TOURISM MALAYSIA
Vielvölkerstaat zwischen Gestern und Morgen
Malaysia ist Partnerland der ITB. Der Staat eignet sich gut als Einstieg für Reisen nach Südostasien
BERLIN TRAVEL FESTIVAL/SEAN SCOTT
Neugierig auf Besuch: Kängeruh im
Nationalpark inWest-Australien
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Eine Mischung aus Hightech-
Welt und asiatisch-orientalischem
Märchenland – so
mutet das diesjährige Partnerland
der ITB, Malaysia, an. Der 28-Millionen-Einwohner-Staat
liegt mitten
in Südostasien, hat Grenzen mit
Thailand, Singapur und Indonesien
und zerfällt in zwei Landesteile:
in die Malaiische Halbinsel
(Westmalaysia) mit der Hauptstadt
Kuala Lumpur und Borneo
(Ostmalaysia).
Bekannt ist das Land unter
anderem für das friedliche Zusammenleben
verschiedener Kulturen.
Der Islam ist Staatsreligion.
Über 50 Prozent der Malaysier,
darunter alle Malaien, sind Moslems.
Malaysier chinesischer Abstammung
sind meist Buddhisten
oder Christen. Viele Malaysier
sind auch indischer oder srilankischer
Abstammung.
Offene Atmosphäre
Die Koexistenz ist nicht frei von
Brüchen. Kritiker mahnen unter
der muslimischen Staatspräsidentschaft
Menschenrechte an.
Dennoch erleben viele Touristen
die offene Atmosphäre als prägend.
„Besucher müssen uns
erleben, nur so lernen sie uns
kennen“, sagt dazu Datin Sara Al
Bakri Devadason, die Botschafterin
Malaysias in Deutschland.
Wer nach Malaysia reisen
möchte, muss sich auf warme
Temperaturen einstellen: In dem
Land herrscht tropisches Klima,
es ist ganzjährig heiß und feucht.
Die Temperaturen erreichen
30 bis 34 Grad Celsius und fallen
nachts selten unter 20 Grad. Die
Luftfeuchtigkeit liegt konstant bei
90 Prozent.
Die beste Reisezeit für die Ostküste
der Malaiischen Halbinsel
ist von Mitte März bis Mitte Oktober.
Von November bis Februar
fallen dort schw ere Monsunregen
und die Inseln sind nur schwer zu
erreichen. Im Westen Malaysias
existiert keine richtige Regenzeit,
die Regenschauer sind hier leichter
und kürzer. Sabah und Sarawak,
die beiden Provinzen, die zusammen
den malaiischen Teil der
Insel Borneo bilden, können das
ganze Jahr über gut bereist werden.
Auf Borneo regnet es ganzjährig
mehr als in Westmalaysia.
Malaysia eignet sich gut als Einstiegs-Destination
für Asien-Reisende.
„Alles wirkt so geordnet
und human, selbst in Kuala Lumpur
ist es entspannt“, schildert
Malaysia-Kennerin Katja Hasselkus
ihre erste Begegnung, „nicht
chaotisch, kein sich überschlagender
Verkehr“. Hasselkus vertritt
das malaiische Fremdenverkehrsbüro
Frankfurt auf der ITB.
Weltmetropole Kuala Lumpur
Einer der Hauptanziehungspunkte
des Landes ist die Hauptstadt Kuala
Lumpur. Esist eine Weltmetropole
mit mehr als einer Million
Einwohnern. „Die Stadt bietet
Touristen die ganze Spannbreite
Malaysias und ein umfassendes
Erlebnis in möglichst kurzer Zeit“,
verspricht Botschafterin Datin
Sara Al Bakri Devadason.
VORSICHT A UF BORNEO
Insgesamt 25,8 Millionen
internationale Touristen besuchten
2018 Malaysia.
Zum Vergleich: Das Nachbarland
Thailand hatte schon
2017 knapp 36 Millionen internationale
Touristen.
Das Auswärtige Amt rät zu
Vorsicht bei Reisen nach Sabah
auf Borneo, weil philippinische
Rebellen in das östliche Gebiet
des Bundesstaats eingedrungen
sind. Es gab dort auch
Entführungen von Touristen.
Rücksicht auf örtliche Gepflogenheiten
wird vom Auswärtigen
Amt ebenfalls empfohlen.
In vielen Regionen seien muslimische
Traditionen verbreitet.
Auf der ITB präsentiert sich
Malaysia im Malaysischen
Pavillon, Halle 26, Stand 117.
Das bunte Gewirr von Kulturen
und Sprachen in Vierteln wie
Chinatown oder Little India, gutes
Essen in Straßenküchen und
Baustile verschiedener Epochen
sind fast noch eindrucksvoller
als die Sehenswürdigkeiten mit
der Monorail-Hochbahn abzufahren.
Allen voran sind die fast
452 Meter hohen und weltweit
höchsten Zwillingstürme Petronas
Twin Towers zu nennen.
Der Weg zuMalaysias Stränden
ist von der Hauptstadt nicht
weit. 18 Kilometer feinster Sandstrand
erwarten Urlauber etwa
in Port Dickson im südlich angrenzenden
Bundesstaat Negeri
Sembilan. Ganz aus Holz wurde
1908 Seri Menanti erbaut, einst
Königspalast und heute Museum.
Viel älter sind die Wohnhäuser
der aus Sumatra eingewanderten
ethnischen Minderheit
Minangkabau, deren geschwungene
Dächer an die Hörner von
Wasserbüffeln erinnern.
An der Westküste schließt
sich Malakka mit gleichnamiger
Hauptstadt an. Der Handelsund
Kulturaustausch prägt ihr
Stadtbild sowie das von Georgetown
auf der Insel Penang.
Reste einer portugiesischen
Festung, eine gut erhaltene Chinatown
und eine Altstadt aus
holländischer Kolonialzeit erzählen
von den frühen Anfängen
des einstigen Sultanats Malay.
(Mechthild Henneke)