07.03.2019 Aufrufe

WOLL Arnsberg Neheim Sundern Ense Ausgabe Frühling 2019.1

WOLL - das Magazin für die Sauerländer Lebensart. Worte Orte Land und Leute. Ausgabe für Arnsberg, Neheim, Sundern, Ense und Umgebung

WOLL - das Magazin für die Sauerländer Lebensart. Worte Orte Land und Leute. Ausgabe für Arnsberg, Neheim, Sundern, Ense und Umgebung

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Magazin für die Sauerländer Lebensart<br />

Worte, Orte, Land und Leute.<br />

ARNSBERG, SUNDERN,<br />

ENSE UND UMGEBUNG<br />

RITTER 2.0 AUS NEHEIM<br />

Rolf Haase für Frieden und Freundschaft<br />

MUPPETS IN SUNDERN<br />

Ein außergewöhnliches Musical vom Chor Barditus<br />

ENSE-WALTRINGEN<br />

Eine verschworene Dorfgemeinschaft<br />

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wird durch individuelle Lautsprecher, ausgefallene Leinwandbilder, Floristik, Deko und modische<br />

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<strong>WOLL</strong> Chefredakteur Paul Senske (li) und<br />

Herausgeber Dirk Bannenberg<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

der <strong>Frühling</strong> steht vor der Tür! Zeit für uns in <strong>Arnsberg</strong>, <strong>Sundern</strong>,<br />

<strong>Ense</strong> und Umgebung wieder öfter vor die Tür zu gehen<br />

und unsere Heimat zu erkunden. Und zu entdecken gibt es<br />

eine ganze Menge, zum Beispiel die Ausstellung "Lautmalerei<br />

über zwei Generationen" ab dem 24. März in der Villa Wesco.<br />

Kennen Sie die Round Tabler? Nein? Dann haben Sie etwas<br />

verpasst. Lesen Sie ab Seite 16, warum sich Freunde aus <strong>Arnsberg</strong><br />

und Meschede zu einem Serviceclub zusammen geschlossen<br />

haben und weshalb ab 40 Jahren die Mitgliedschaft dort<br />

bereits enden muss.<br />

Einen waschechten Ritter haben wir in unserer Serie "Sauerländer<br />

LEUTE – der MENSCH dahinter" zum Interview gebeten.<br />

Rolf Haase aus <strong>Neheim</strong> ist der moderne Vertreter eines<br />

alten Standes. Die ganze Geschichte lesen Sie ab Seite 32.<br />

Im letzten Teil unserer Serie "Der Richter und..." gehen wir der<br />

Frage nach, warum der <strong>Sundern</strong>er Ortsteil Hachen mit Grünzeug<br />

der anderen Art bundesweit in die Schlagzeilen geriet.<br />

Besonders freuen wir uns über das Interview mit Martin<br />

Krengel, dem Vorstandsvorsitzenden der WEPA Gruppe.<br />

Dabei erfahren wir nicht nur etwas über die Produktion und<br />

Vermarktung von Hygienepapieren, sondern auch über die Bedeutung<br />

des Standortes Müschede für das Unternehmen.<br />

Viele weitere schöne Geschichten um Worte, Orte Land und<br />

Leute aus <strong>Arnsberg</strong>, <strong>Sundern</strong> und <strong>Ense</strong> haben wir in diesem<br />

Heft für Sie zusammengetragen. So berichten wir über "das<br />

Dorf an der nördlichsten Ruhrschleife" Waltringen, den Bridge-<br />

Club <strong>Arnsberg</strong>, das Muppets-Musical vom Allendorfer Chor<br />

Barditus, einen jungen Schiedsrichter aus <strong>Neheim</strong>, über ein<br />

Sauerländer Trompetensolo auf dem Kilimanjaro sowie über<br />

die Sportgemeinschaft Oberense und warum der Verein so gut<br />

für die Dorfgemeinschaft ist.<br />

Ein großes Spezial widmen wir dem Nachbarort Freienohl,<br />

der früher einmal zur Stadt <strong>Arnsberg</strong> gehörte. Natürlich gibt<br />

es auch wieder ein "Lecker, woll!" sowie viele schöne Berichte<br />

über Kunst, Kultur, Ehrenamt und Engagement der Menschen<br />

hier aus unserer Heimat – und etliches mehr.<br />

Freuen Sie sich nun also auf 120 Seiten Sauerländer<br />

Heimatgeschichten.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen dieser <strong>Ausgabe</strong>, woll!<br />

Ihr und euer Team von <strong>WOLL</strong> <strong>Arnsberg</strong>, <strong>Sundern</strong>, <strong>Ense</strong><br />

<strong>WOLL</strong><br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 3


20<br />

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74<br />

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Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 9.00 – 18.30 Uhr<br />

9.00 – 16.00 Uhr<br />

4 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> Sa.: 2019


Magazin für <strong>Arnsberg</strong>, <strong>Sundern</strong>, <strong>Ense</strong><br />

<strong>WOLL</strong><br />

Worte, Orte, Land und Leute.<br />

AUSGABE 25 • FRÜHLING 2019<br />

79<br />

50<br />

32 06<br />

46<br />

25 39<br />

03 Vorwort<br />

05 Inhalt<br />

06 Zwei Leben für die Kunst<br />

12 Bridge - Stepptanz für die Synapsen<br />

16 Round Tabler <strong>Arnsberg</strong>-Meschede<br />

20 Muppets Musical Barditus<br />

23 Hasse chehört?<br />

24 Fern-<strong>WOLL</strong><br />

25 Ortsportrait <strong>Ense</strong>-Waltringen<br />

32 Ritter Rolf Haase<br />

39 Luis Obertrifter, 13, Schiedsrichter<br />

42 Das Sauerland!<br />

44 Herzensspende Michael Kuse<br />

46 Trompete auf dem Kilimanjaro<br />

50 Interview Martin Krengel WEPA<br />

55 Sportgemeinschaft Oberense<br />

60 Lecker, <strong>WOLL</strong>: Himmel und Erde<br />

67 Mit 14 alle Neune<br />

70 Der Richter und das Grünzeug<br />

74 Im Fokus: Tom Linke<br />

79 Ballett von 5 bis 92<br />

84 Ortsportrait Freienohl<br />

99 Engagement für Uganda<br />

102 Das Weers! an der Loopstation<br />

104 Verena Mantoan beim Sternenweg<br />

108 FFF - Fröhliche Frauen Fahrten<br />

110 Es war einmal... Vorlese-Pate<br />

Paul Zwerschke<br />

114 Der Müscheder Trödelmarkt<br />

116 Portraitreihe<br />

"Ich sehe was was du nicht siehst"<br />

118 Impressum<br />

119 <strong>WOLL</strong> ABO


Zwei Leben für die Kunst<br />

GENERATIONENÜBERGREIFENDE MALEREI VON<br />

RONNA STIRNBERG UND INA SCHÜTTLER<br />

6 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019<br />

PENCIL-A Camera Manfred Haupthoff


„Ich mache mir nichts aus dem Etikett "Abstrakter<br />

Expressionismus". Manchmal bin ich sehr gegenständlich,<br />

ein bisschen jedenfalls immer. Aber wenn man<br />

aus dem Unbewussten malt, tauchen zwangsläufig<br />

Figuren auf. Ich vermute, wir sind alle von Sigmund<br />

Freud beeinflusst.“ JACKSON POLLOCK.<br />

Wenn man es recht besieht, haben die Bilder der<br />

beiden Künstlerinnen Ronna Stirnberg und<br />

Ina Schüttler keinen Anfang und kein Ende.<br />

Vor dem Beginn des eigentlichen Malens entstehen früh und<br />

irgendwann Ideen und erste Impulse zur Bildentstehung<br />

im Kopf. Nach dem Malen gehen die Geschichten, welche<br />

die jeweiligen Bilder erzählen, dann im Künstler und dem<br />

Betrachter der Bilder weiter. Fertig ist man eigentlich nie.<br />

Nicht die realistische Darstellung steht bei den Bildern der<br />

beiden im Vordergrund, sondern es sind in Farbe und Form<br />

abstrahierte Gedanken und Gefühle, die sich hier manifestieren.<br />

Ronna Stirnberg und Ina Schüttler sind ein ganz und<br />

gar außergewöhnliches Künstler-Gespann. Sie sind Oma<br />

und Enkelin. Ronna Stirnberg hat schon früh ihr Leben der<br />

Kunst gewidmet. Künstlerische Vorbilder waren und sind<br />

u. a. Emil Nolde und Emil Schuhmacher. Die Künstlerin<br />

hat sich in vielen Bereichen der Malerei versucht. Und dabei<br />

immer konsequent eine eigene Bildsprache entwickelt. Ihre<br />

farbenfrohen, beeindruckenden Bilder entstehen aus dem<br />

Unbewussten heraus. Und das stets mit einer großen, inneren<br />

Freude am kreativen Prozess.<br />

Ihre Enkelin Ina Schüttler hat schon früh der Oma beim<br />

Malen über die Schulter geschaut. Damit wurde auch bei der<br />

Enkelin die Liebe zur Kunst gesät und durch Ronna Stirnberg<br />

auch stets bewusst gefördert. Weitergegeben wurden<br />

dabei nicht nur malerische Techniken, sondern - fast noch<br />

wichtiger - persönliche Herangehensweisen sowie eigene<br />

Erfahrungen. Nicht zu vergessen dabei, vor allen anderen<br />

Dingen, die ungemeine Freude am künstlerischen Schaffen.<br />

Und so kam es, wie es kommen musste. Ina Schüttler malt<br />

mit großer Freude - inspiriert von ihrem Alltag und orientiert<br />

an der Bildsprache des modernen Expressionismus - in<br />

ihrem Kölner Atelier farbenfrohe und ausdrucksstarke Bilder<br />

mit einer ganz eigenen und unverwechselbaren Anmutung.<br />

Vorbild und Anregung sind natürlich ihre Oma, aber auch<br />

alles, was sie zufällig in ihrer Umwelt sieht und wahrnimmt.<br />

Auch die eigene Intuition ist hier eine ganz wichtige Quelle<br />

der Inspiration.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 7


Ronna Stirnberg malt in ihrem Atelier in Bachum. Farben<br />

werden in ihrem inneren Zusammenhang erfühlt und bewusst<br />

harmonisch kombiniert. Brüche werden dabei aber<br />

ebenfalls angestrebt und erzeugen so eine große, visuelle<br />

Spannung im Bild. Während des Malprozesses entsteht<br />

dann plötzlich Figürliches, wird weiter entwickelt und<br />

in das Bildgeschehen integriert. Die Künstlerin malt, in<br />

der Regel vom dunklen Malgrund zu den helleren Farben<br />

hin, während ihre Enkelin Ina das meistens gegensätzlich<br />

macht. So gibt es natürlich und unausweichlich Unterschiede<br />

zwischen beiden. Jeder ist eben im Laufe der<br />

Zeit zu einer beeindruckenden Künstlerpersönlichkeit<br />

geworden und hat dabei eigene Akzente gesetzt. Allerdings<br />

wird bei beiden ein unfertiges Bild schon mal eine<br />

gewisse Zeit stehen gelassen, bis es dann, durch Inspiration<br />

in Gang gesetzt, weitergeht. Es sind dann auch ein paar<br />

Ängste im Raum. Man könnte ja das Bild bei Wiederaufnahme<br />

verderben. Da gilt es dann mutig zu beginnen.<br />

Ein weiterer mutiger Schritt ist, das Bild für „fertig“ zu<br />

erklären. Aber dieses Gefühl kennt wohl jeder Schaffende<br />

in der bildenden Kunst.<br />

Info-Cir<br />

Vernissage „*Lautmalerei in zwei<br />

Generationen" am 24. März in<br />

der Villa Wesco, <strong>Neheim</strong><br />

Ausstellung der Werke dann<br />

bis Ende Mai<br />

Von ihren fertigen Bildern trennen sich beide Künstlerinnen<br />

schwer. Am liebsten geben sie dabei ihre Bilder an<br />

sympathische Mitmenschen ab. Es sind ja auch wirklich<br />

Bilder, in denen sich sehr viel vom eigenen Innenleben<br />

abbildet und dieses Innenleben ist bei netten Menschen<br />

einfach besser aufgehoben. Ronna Stirnberg signiert ihre<br />

Bilder, gibt ihnen aber keinen Titel. Ina Schüttler signiert<br />

ihre fertigen Bilder erst ganz spät, fast im letzten Moment,<br />

gibt ihren Bildern aber stets auch Titel. Überhaupt integriert<br />

die Enkelin auch Typographie und bewusst, gewollt<br />

Figürliches und Konkretes in ihre Bilder. Das ist wohl<br />

eines der wesentlichen Unterschiede der beiden. Einmal<br />

im Jahr, und dies schon seit Jahren, fahren beide Künstlerinnen<br />

zusammen zu einem Kunstworkshop nach Trier,<br />

um dort gemeinsam ihre Fertigkeiten zu verbessern. Das<br />

ist immer ein großes Vergnügen für beide. Ina Schüttler<br />

arbeitet in der Regel großformatig. Ronna Stirnberg legt<br />

sich da nicht so fest. Eine Besonderheit der beiden ist aber<br />

noch erwähnenswert. Während des jeweiligen Malprozesses<br />

werden die Zwischenstände auch schon mal mittels<br />

WhatsApp oder via Mail ausgetauscht und ein kleines<br />

Feedback oder eventuell mal eine kleine Hilfestellung<br />

eingefordert. Das führt mitunter zu einer regen Kommunikation<br />

zwischen Bachum und Köln und macht beiden<br />

Künstlerinnen immer sehr viel Freude.<br />

8 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


Ronna Stirnberg und Ina Schüttler malen gewiss keine<br />

leisen und zurückhaltendenden Bilder. Nach mehreren<br />

eigenen Ausstellungen der beiden Künstlerinnen ist so auch<br />

der Titel der nächsten Ausstellung Programm. Am 24.<br />

März startet als Premiere in der Villa Wesco, <strong>Neheim</strong>, die<br />

erste gemeinschaftliche Ausstellung „*Lautmalerei in zwei<br />

Generationen“ mit einer Vernissage. Die Bilder sind dann<br />

noch bis Ende Mai ausgestellt und können zu den normalen<br />

Öffnungszeiten besichtigt und natürlich auch käuflich erworben<br />

werden. Wer die beiden interessanten Künstlerinnen<br />

einmal persönlich treffen möchte, hat am 20. April und am<br />

18. Mai, jeweils von 12-15 Uhr, die Gelegenheit dazu.<br />

Ronna Stirnberg und Ina Schüttler sind ein wirklich<br />

gelungenes Beispiel für eine generationenübergreifende,<br />

künstlerische Partnerschaft, die sich immer<br />

wieder neu gegenseitig befruchtet, inspiriert und<br />

dadurch viel Freude bereitet. So kann sich Kunst hervorragend<br />

entwickeln und ansteckend wirken. Mir persönlich<br />

hat der Einblick in diese außergewöhnliche, künstlerische<br />

Familiengeschichte sehr viel Freude gemacht. Ich habe einiges<br />

dabei gelernt und für mich mitgenommen. Ich habe auch auf<br />

diesem Wege sehr interessante und bereichernde Persönlichkeiten<br />

kennengelernt und bin mir absolut sicher: Dieses Beispiel<br />

sollte wirklich Schule machen. Es würde mich freuen. •<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 9


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Baumarkt mit Wohlfühlfaktor<br />

CREO IN SUNDERN ÜBERZEUGT MIT<br />

AUSGEWÄHLTEM SORTIMENT UND TOPMARKEN<br />

PENCIL-A Anne von Heydebrand<br />

Camera Philipp Nolte<br />

Der Baumarkt CREO in <strong>Sundern</strong> ist kein gewöhnlicher<br />

Baumarkt. Warme Farben, gemütliches Ambiente und<br />

keine aufdringliche Werbung. Stattdessen hochwertige<br />

Produkte und geschultes Fachpersonal. „Wir hören<br />

immer wieder von Kunden, dass wir kein Baumarkt<br />

sind, sondern ein Wohnzimmer“, lacht Marktleiter<br />

Jendrick Otto. An dem Vergleich ist etwas dran.<br />

CREO ist ein Baumarkt mit Wohlfühlfaktor.<br />

Als vor fast einem Jahr der Markt eröffnet<br />

wurde, hatten die Geschäftsführer<br />

Thomas Otto und Carl-Georg Heinemann<br />

ein klares Konzept vor Augen. Einen<br />

Baumarkt, der Ausstellung und Do-it-yourself-Segment<br />

perfekt miteinander verbindet. Dazu ein hochwertiges und<br />

stimmig ausgewähltes Sortiment, das keine<br />

Wünsche offen lässt. „Uns ist das Preis-Leistungsverhältnis<br />

sehr wichtig. Die Kunden sollen mit<br />

dem Produkt zufrieden sein.“, sagt Jendrick<br />

Otto und bietet auf 1.600 Quadratmetern<br />

Verkaufsfläche über 35.000 Produkte an.<br />

GROSSE AUSSTELLUNG LÄSST<br />

KEINE WÜNSCHE OFFEN<br />

Hauptaugenmerk liegt auf der exklusiven<br />

Ausstellung, in der sich die Kunden inspirieren<br />

und beraten lassen können. In jeder<br />

Abteilung arbeiten ausgebildete Fachkräfte<br />

und auch die Inhaber selbst sind absolute<br />

10 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


Profis im Holzgeschäft. Sie führten bereits das Fußbodenstudio<br />

„Raumpart“ in <strong>Sundern</strong>, doch dort wurden die<br />

Räume zu klein. Die Idee für CREO wurde geboren und<br />

heute umfasst die Ausstellung über 500 Bodenbeläge und<br />

70 verschiedene Türenelemente. Das Besondere: Handwerker<br />

können mit ihren Kunden ebenfalls die Ausstellung<br />

besuchen und über CREO die Ware beziehen.<br />

Und auch CREO vermittelt ihre Kunden bei Bedarf an<br />

heimische Tischler und Schreiner weiter. „Wir wollen die<br />

Handwerker in der Umgebung unterstützen und arbeiten eng<br />

mit ihnen zusammen“, macht der Marktleiter deutlich.<br />

Abgerundet wird das An-<br />

gebot von einem<br />

300 Quadratmeter gro- ßem Gartencenter<br />

und einer Auswahl<br />

an hochwertigen<br />

Grills der Marke<br />

WEBER. Interessierte<br />

Kunden haben sogar<br />

regelmäßig die Gelegenheit, von einem echten Profi<br />

zu lernen. In diesem Jahr stehen bereits vier Grillkurse fest<br />

im Programm und weitere themenbezogene Grillevents<br />

sind in Planung.<br />

GROSSE VISIONEN UND IDEEN FÜR DIE ZUKUNFT<br />

„Wir sind Gesellschafter der BAUVISTA, einem Einkaufsverband<br />

der deutschlandweit rund 700 Märkte<br />

betreut“, erklärt Jendrick Otto.<br />

Ein weiteres Ziel ist der<br />

Ausbau des<br />

Holzsegments, ge-<br />

meinsam mit dem<br />

Mutterkonzern HOLZ- TEC in Werl. Dazu<br />

wird aktuell an einer App gearbeitet, mit deren Hilfe<br />

ganz individuell Möbel konfiguriert werden können. „Die<br />

App stellen wir zu Anfang in erster Linie unseren Tischlern<br />

zur Verfügung, die dann zusammen mit ihrem Kunden<br />

individuelle Möbel designen können. Dann können die Pläne<br />

millimetergenau umgesetzt und sogar eine Aufbauanleitung<br />

mitgeschickt werden“, so Otto.<br />

Die App wird voraussichtlich ab April an den Start gehen.<br />

Bis dahin konzentriert man sich weiter auf den<br />

Aufbau des Marktes. „Wir versuchen, die<br />

Wünsche unserer Kunden umzusetzen und<br />

passen unser Sortiment dementsprechend an.<br />

Uns ist die Nähe zum Kunden wichtig. – Wir sind mit<br />

anderen Baumärkten nicht zu vergleichen!“ •<br />

Weitere Infos unter: www.creo-sundern.de<br />

Jendrick Otto und sein zehnköpfiges Team sind mit dem letzten<br />

Jahr sehr zufrieden, dennoch ruhen sie sich auf ihrem Erfolg<br />

nicht aus. Im Gegenteil, sie haben große Visionen. Schon<br />

bald soll ein Onlineshop eröffnet werden, in dem sich der Kunde<br />

bereits zu Hause einen Überblick über das Sortiment<br />

verschaffen und reservieren kann. Vor Ort wird<br />

dann verpackt und zum Versand oder zur<br />

Abholung vorbereitet. Aber auch schon<br />

jetzt können Produkte, die im Markt nicht<br />

vorrätig sind, auf Wunsch bestellt werden.<br />

Creo GmbH<br />

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59846 <strong>Sundern</strong><br />

phone 02933 / 909 35 00<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 11


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Bridge:<br />

Stepptanz für die Synapsen<br />

IM BRIDGECLUB ARNSBERG<br />

GEHT GRIPS VOR GLÜCK<br />

PENCIL-A Sonja Heller Camera Tom Linke<br />

Sein Name ist Bond. James<br />

Bond. Und er hat die Lizenz,<br />

seine Gegner mit Bridge zur<br />

Strecke zu bringen. Dass Bridge<br />

ein hoch anspruchsvoller Gedächtnissport<br />

ist, zeigte Ian Fleming im<br />

James Bond-Film „Moonraker“.<br />

Und entgegen aller Klischees ist<br />

darin weit und breit keine ältere<br />

Dame an den Spieltischen zu sehen,<br />

während Roger Moore den bösen<br />

Multimillionär Sir Hugo Drax<br />

an die Wand spielt. Der hat keine<br />

Chance, denn Bridge ist das haarscharfe<br />

Messer der Gehirnsynapsen.<br />

Gespielt wird Bridge mit einem<br />

52er-Blatt und den vier Farben Pik,<br />

Coeur, Karo und Treff. Das Blatt<br />

bleibt in einem Turnier dasselbe,<br />

alle Spieler verwenden die gleichen<br />

Karten. Es kommt also nicht auf<br />

das eigene Ergebnis an, sondern<br />

auf die Relation zu den anderen<br />

Resultaten. Bridge sei kein Glücks-,<br />

sondern ein Denkspiel mit mathematischem<br />

Anspruch, stellt die<br />

stellvertretende Vorsitzende Margret<br />

Hackethal fest und schmunzelt,<br />

Der Bridgeclub <strong>Arnsberg</strong> besteht<br />

seit 1950 und hat über 80 Mitglieder,<br />

die sich drei Mal wöchentlich<br />

treffen, um Turnierbridge zu<br />

spielen. Von dem Klischee älterer,<br />

mit Sherrygläsern vor ihrem<br />

Karten-Deck sitzender Damen, ist<br />

man auch im Club <strong>Arnsberg</strong> weit<br />

entfernt. Denn Bridge erfordert<br />

höchste Konzentration, die Fähigkeit<br />

zu logischem Denken und ein<br />

taktisches Verständnis. Man sollte<br />

außerdem ein gutes Gedächtnis für<br />

das umfangreiche Regelwerk haben.


<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 13


„Wenn ich nur beschäftigt sein will,<br />

spiele ich Mau-Mau.“ Bridge hat ein<br />

Niveau ähnlich Go oder Schach.<br />

Im Raum herrscht konzentrierte<br />

Stille. Zu jeweils zwei Paaren sitzen<br />

die Spieler des Bridge Club <strong>Arnsberg</strong><br />

zusammen, die Decken auf den<br />

Spieltischen in der Farbe des Bridge:<br />

Grün. Bridge wird zu viert gespielt,<br />

wobei zwei Paare gegeneinander<br />

antreten. Ein Spiel dauert etwa eine<br />

Viertelstunde, danach wechselt je<br />

ein Team zum nächsten Tisch. So<br />

rotiert die gesamte Bridge-Gesellschaft<br />

durch alle Tische, jedes Paar<br />

spielt einmal gegeneinander. Eine der<br />

Herausforderungen dieses Spiels ist,<br />

sich immer wieder auf einen neuen<br />

Partner einzulassen, denn man spielt<br />

mit keinem festen Partner. Die Paarungen<br />

werden bei jedem Turnier im<br />

Vorfeld neu vorgenommen. Ebenso<br />

ein wichtiger Punkt des Bridge-<br />

Spiels: Psychologie. Das Einschätzen<br />

des Gegners und die Analyse der<br />

Spielsituation sind wesentlich, denn<br />

da mit verdeckten Karten gespielt<br />

wird, kann man nur anhand von<br />

Indizien die Spielsituation beurteilen.<br />

Ein bisschen Pokerface schadet also<br />

auch beim Bridge nicht!<br />

Bridge ist ein lernintensives Spiel –<br />

und das muss man wollen.<br />

Heutzutage wird Bridge von digitaler<br />

Technik unterstützt. Früher wurden<br />

alle Ergebnisse per Hand ausgezählt,<br />

während jetzt Bridgemates auf den Tischen<br />

liegen – Geräte für das drahtlose<br />

Auszählen der Turnier-Ergebnisse. Sie<br />

werden direkt an den PC des Spielleiters<br />

übermittelt und ausgewertet, was<br />

Info-Cir<br />

Der Bridgeclub <strong>Arnsberg</strong> trifft sich dreimal wöchentlich zum Turnierspiel.<br />

Gäste und Interessierte sind herzlich willkommen!<br />

Montags um 17 Uhr<br />

Hotel Waldschlößchen<br />

Echthauser Straße 1<br />

59757 <strong>Arnsberg</strong>-Voßwinkel<br />

Mittwochs um 16:30 Uhr<br />

1220 Schwiedinghauser<br />

Jahnallee 38<br />

59757 <strong>Arnsberg</strong>-<strong>Neheim</strong><br />

Donnerstags um 14:30 Uhr<br />

Bürgerzentrum <strong>Arnsberg</strong><br />

Clemens August Straße 116<br />

59821 <strong>Arnsberg</strong>-<strong>Arnsberg</strong><br />

für Clubturniere mit wenigen Tischen<br />

bis zu Weltmeisterschaften mit hunderten<br />

Tischen funktioniert. Außerdem ist<br />

jeder Spieler laufend über die Ergebnisse<br />

und den eigenen Spielstand informiert.<br />

Auch die Paarungen werden<br />

nicht mehr ausschließlich per Telefon<br />

übermittelt, wofür früher extra ein<br />

Club-Mitglied als „Partnervermittler“<br />

berufen worden war. Heute dagegen<br />

werden die Paar-Besetzungen vor dem<br />

Turnier in einer WhatsApp-Gruppe<br />

abgesprochen. Doch beim Bridge trifft<br />

digital immer noch auf analog, wenn<br />

der Spielleiter am Ende der Runde die<br />

Glocke zur Hand nimmt und zum<br />

Tischwechsel auffordert.<br />

Zwischen den Spielen und danach<br />

kommt man in <strong>Arnsberg</strong> bei Bier oder<br />

Cola ins Gespräch. „Wer Bridge spielt,<br />

ist nie allein", fasst Hannelore Wiese,<br />

zuständig für die Pressearbeit, knapp<br />

zusammen. Was Bridge auch ist: Geselligkeit.<br />

Man pflegt freundschaftliche<br />

Verhältnisse innerhalb des Clubs und<br />

Wer einen tieferen Einblick in das<br />

Spiel bekommen und Unterricht<br />

nehmen möchte, hat montags die<br />

Gelegenheit dazu. Dann findet für<br />

Anfänger im "Engagementzentrum<br />

E" Bridgeunterricht mit Trainerin<br />

Marita Reinsch statt. Zu finden ist<br />

das Zentrum in <strong>Arnsberg</strong>-Hüsten,<br />

Am Hüttengraben 29, Beginn ist<br />

ab 17 Uhr. Nach dem Kurs wird<br />

jeder Neuling in den Turnierspielen<br />

von einem versierten Bridgespieler<br />

unterstützt. Beide spielen zusammen<br />

als Paar, sodass der Einstieg in<br />

die Bridgewelt leichter fällt.<br />

14 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


schätzt die zwischenmenschliche Atmosphäre. Regional<br />

wird zu Clubs aus der Umgebung guter Kontakt gehalten<br />

und deren Turniere besucht. Der Bridge Club <strong>Arnsberg</strong><br />

richtet regelmäßig Events aus, wie beispielsweise Benefiz-Veranstaltungen.<br />

„Solange ich erste Vorsitzende bin, wird<br />

es jedes Jahr Benefiz geben“, erklärt Ria Lube. Der Club<br />

geht auch auf Bridge-Reisen, so ergibt sich ein weltweiter<br />

Austausch in der Szene. Und wie steht es um den Nachwuchs<br />

im Club <strong>Arnsberg</strong>? Der wird von den beiden zertifizierten<br />

Lehrerinnen Marita Reintsch und Ilona Römer<br />

betreut und kann von deren fundiertem Wissen profitieren.<br />

Trotzdem ist Bridge ein Spiel für jedes Alter, wer<br />

fit ist, spielt es und wer fit bleiben will, auch. Das älteste<br />

aktive Mitglied sei 93 Jahre alt, erzählt Hannelore Wiese.<br />

BRIDGE MACHT DEM KOPF BEINE<br />

Besuchen Sie unseren Mustergarten in Cobbenrode!<br />

Montag - Freitag 8.00 - 17.00 Uhr<br />

Samstag 8.00 - 12.00 Uhr<br />

Sonntag Schautag<br />

Frankreich und Holland sind zwar führende<br />

Bridge-Nationen, aber auch in Deutschland steigt der<br />

Trend. Der Deutsche Bridgeverband (DBV), Dachorganisation<br />

des deutschen Bridges, verzeichnet zurzeit<br />

ca. 29.000 Mitglieder. Bridge ist weltweit ein populärer<br />

Sport und bekannte Persönlichkeiten sind erklärte<br />

Fans. Dazu gehört nicht nur James Bond, sondern ganz<br />

real die Unternehmer Warren Buffet und Bill Gates, der<br />

Sänger Thom Yorke von „Radiohead“ und Tennis-Legende<br />

Martina Navratilova, die mal sagte „Egal wo ich<br />

bin, ich finde immer an einem Bridgetisch neue Freunde“.<br />

Sogar Snoopy, der Peanuts-Hund, schätzt dieses<br />

Gehirnjogging, Peanuts-Karikaturist und Bridgespieler<br />

Charles Schulz schrieb dazu entsprechende Comics.<br />

Man braucht für Bridge eben nur vier Spieler und 52<br />

Karten. Mehr nicht. „Wir benötigen keine Ausrüstung“,<br />

resümiert die stellvertretende Vorsitzende Margret Hackethal,<br />

„wir brauchen nur einen klaren Kopf.“ • Heco Naturstein GmbH<br />

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Freunde des Lebens und<br />

Freunde fürs Leben<br />

ROUND TABLE 234 ARNSBERG-MESCHEDE PENCIL-A Christel Zidi, Sabina Butz Camera Markus Mielek<br />

Im April 2018 fanden 15 junge Männer aus dem Raum<br />

Meschede/<strong>Arnsberg</strong> zusammen, um den "Round Table<br />

234" zu gründen. Einer von ca. 250 "Tischen" in<br />

Deutschland. Sie haben gemeinsame Wertvorstellungen und<br />

engagieren sich für das Wohl anderer. Eine solche Clubgründung<br />

ist in jedem Fall ein Gewinn für unsere Region.<br />

Ein Serviceclub ist formal organisiert und lebt gemeinsame<br />

Wertvorstellungen und das Engagement für das Wohl anderer.<br />

Mit dem Round Table hat ihr Gründer, Luis Marchesi,<br />

1927 eine Vereinigung ins Leben gerufen, die sich von<br />

ähnlichen Clubs vor allem durch die Altersbegrenzung<br />

ihrer Mitglieder unterscheidet.<br />

Raphael Rickes aus Meschede ist Metallbauer. Und gleichzeitig<br />

ist er der Tischpräsident des "Round-Table 234". Ihm<br />

und seinen jetzt 16 Mitgliedern gefällt die Idee des Round<br />

Table, eines „Serviceclubs“ nach englischem Vorbild:<br />

"Service beinhaltet in der englischen Bedeutung mehr als<br />

eine reine Dienstleistung, es klingt immer auch ein sozialer<br />

Aspekt mit, den man am besten mit „Dienst am Mitmenschen“<br />

interpretieren kann." Round Tabler haben ein Alter<br />

zwischen 18 und 40 Jahren. So ist gewährleistet, dass der<br />

Club nicht „veraltert“. Nach dem 40. Lebensjahr können<br />

sie den Old Tablern beitreten und so die gemeinsamen<br />

Ziele und Ideen und vor allem ihre freundschaftlichen Beziehungen<br />

ohne Altersbegrenzung fortführen.<br />

Die Round Tabler sind parteipolitisch und konfessionell<br />

neutral. Sie legen großen Wert auf unterschiedliche Berufe<br />

bei ihren Mitgliedern (pro Beruf maximal zwei) und<br />

rekrutieren ihren Nachwuchs aus Empfehlungen ihrer<br />

16 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


Tischfreunde. Trotzdem dürfen sich Interessenten gern<br />

bei den Round Tabler melden. Voraussetzung für eine<br />

Mitgliedschaft ist das Interesse am freundschaftlichen<br />

Austausch und am handfesten Einsatz für soziale Projekte.<br />

Es ist ein reiner Männerclub, zu dem Frauen keinen<br />

Zutritt haben, sie haben jedoch die Möglichkeit, sich in<br />

den eng verbundenen "Ladies Circle" zu organisieren.<br />

Die Round Tabler fassen ihre Ziele mit dem Slogan<br />

„adopt, adapt, improve“ zusammen. Dieses Zitat geht<br />

auf den damaligen Kronprinzen Eduard VIII, Prince of<br />

Wales zurück und lässt sich am besten mit „bewährte<br />

Lösungen übernehmen, weiterentwickeln und verbessern<br />

übersetzen“. Eine Aufgabe, die sie mit Freude übernehmen.<br />

Alle sind in dieser Lebensphase familiär und beruflich<br />

durchaus ausgelastet. Trotzdem schauen sie über<br />

den Tellerrand hinaus und vergessen nicht, dass es auch<br />

benachteiligte Menschen gibt. Das gemeinsame soziale<br />

Engagement, der Austausch untereinander gibt ihnen<br />

aber auch viel Freude zurück. Es sieht ganz so aus, als haben<br />

sich hier Gleichgesinnte gefunden, die als "Freunde<br />

des Lebens" auch Freunde fürs Leben werden können. Arrow-Ri<br />

M. Busch GmbH & Co. KG<br />

Werk Bestwig<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 17


Da werden Kinderaugen strahlen:<br />

Round Tabler sammeln für den Weihnachtspäckchenkonvoi<br />

Urkunde zur Gründung<br />

Hier vor Ort setzen sich die Round Tabler für folgende<br />

Nationale Service Projekte,<br />

• Nationales Service Projekt 2017/18 KiTa-Pate: Die<br />

Round Tabler rüsten heimische KiTas und Kindergärten<br />

mit Kinderwarnwesten aus.<br />

• Nationales Service Projekt 2018/2019: Fruchtalarm<br />

unterstützt onkologische Kinderstationen mit dem Angebot,<br />

die Kinder unter Anleitung selbst eigene Fruchtcocktails<br />

herstellen zu lassen.<br />

• Seit 2001 steht der Weihnachtspäckchenkonvoi auf<br />

dem Round Tabler Programm: 2018 wurden von<br />

den Round Tablern insgesamt 158.000 Päckchen von<br />

ehrenamtlichen Mitarbeitern zu Kindern in Rumänien,<br />

Bulgarien, Moldawien und der Ukraine transportiert.<br />

Kinder werden beschenkt und Kinder lernen zu schenken.<br />

Jeder kann mitmachen, am meisten Spaß macht<br />

es natürlich zu mehreren. Details dazu unter www.<br />

weihnachtspaeckchenkonvoi.de. Vor Ort übernehmen<br />

örtliche Round Tabler oder befreundete Service Clubs<br />

die Organisation und die Verteilung der Päckchen an<br />

die entsprechenden Einrichtungen. Eine richtig gute<br />

Idee für Kindergärten, Grundschulen, Fördervereine<br />

und alle, die Kindern Freude schenken möchten.<br />

Die "Round Tabler‘‘ in Meschede/<strong>Arnsberg</strong> haben gerade<br />

erst begonnen und schon eine Menge geleistet. Sie freuen<br />

sich über die Akzeptanz ihrer Ideen und hoffen auf weitere<br />

Unterstützung ihrer Projekte.<br />

Auf die <strong>WOLL</strong>-Frage, was es für den Einzelnen bedeute,<br />

Round Tabler zu sein, war die Antwort ein<br />

fröhlicher Tumult: Freundschaft, Einsatz, aktiv sein,<br />

internationale und nationale Verbindungen, sind nur<br />

einige Beispiele, die von dem Mielinghäuser Michael<br />

Kotthoff so zusammengefasst wurden: „Gedanken über<br />

das, was für die Region sinnvoll ist, mit Gleichaltrigen<br />

und Gleichgesinnten in Taten umzusetzen.“ •<br />

Info-Cir<br />

Kinderwarnwesten: Die Round Tabler sind KiTa-Paten<br />

Round Table ist ein Serviceclub mit rund 3.500 Mitgliedern<br />

allein in Deutschland und über 40.000 Mitgliedern<br />

in 70 Ländern weltweit. Die Mitgliedschaft endet automatisch<br />

mit der Vollendung des 40. Lebensjahrs - so ist<br />

ein permanenter Zufluss von neuen Ideen gesichert.<br />

external rt234.round-table.de<br />

18 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


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„So fühl ich mich wohl!“<br />

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PENCIL-A Josy Born<br />

Camera Philipp Nolte<br />

„Jetzt tanzen alle Puppen,<br />

macht auf der Bühne Licht!<br />

Macht Musik bis der Schuppen<br />

wackelt und zusammenbricht!“<br />

Willkommen zur Muppet-Show<br />

à la Barditus.<br />

Der Allendorfer Chor<br />

präsentiert im März 2019 sein<br />

Muppet-Musical. Die diesjährige<br />

Choraufführung stellt für die Truppe<br />

eine besondere Herausforderung dar,<br />

denn sie erstellten das Stück zum<br />

Großteil in Eigenregie.<br />

„Die Idee war schon vor einigen Jahren<br />

entstanden“, erzählte jemand aus<br />

den Sängerreihen. Der bereits verstorbene<br />

Norbert Rademacher habe<br />

damals vorgeschlagen, die Muppet<br />

Show aufführen, da man dort alle<br />

Lieder unterbringen könne, die man<br />

sonst vermutlich nicht als Chor singen<br />

würde. Und tatsächlich erkennt<br />

man auch als Muppet-Laie schnell<br />

bekannte Songs. Darunter natürlich<br />

der Klassiker: „Mahna–Mahna“, aber<br />

auch Lieder wie „Ohne Krimi geht<br />

die Mimi nie ins Bett“ oder „Bohemian<br />

Rhapsody“.<br />

Kermit der Frosch ist verliebt!<br />

Karin Fischer, alias Miss Piggy,<br />

erzählt von der selbst geschriebenen<br />

Geschichte des Musicals: „Es geht<br />

um Kermit den Frosch, der sich<br />

in unseren Gaststar Andrea Berg<br />

verliebt.“ Und Schweinedame Miss<br />

Piggy wäre nicht Miss Piggy, wenn<br />

sie nicht mit tobender Eifersucht<br />

darauf reagieren würde. Doch<br />

natürlich versöhnen die beiden sich<br />

am Ende wieder, zum Song „Time<br />

of my life“. Auch die Nebenhandlungen<br />

seien nicht zu unterschätzen.<br />

Wilde Experimente des Professors<br />

Dr. Honigtau Bunsenbrenner und<br />

spektakuläre Szenen zwischen einem<br />

Huhn und dem dänischen Koch<br />

würden die Show ausmachen. Bissige<br />

Zwischenrufe von den beiden sarkastischen<br />

Herren Waldorf und Statler<br />

ergänzen das Spektakel.<br />

WENN SÄNGER ZU<br />

SCHAUSPIELERN WERDEN.<br />

Michael Albers besetzt die Rolle von<br />

Kermit dem Frosch und wird bei der<br />

Aufführung drei Soli und einiges<br />

an Text übernehmen. Er gehört mit<br />

seinen 22 Jahren zu den jüngsten<br />

des Chors und schrieb maßgeblich<br />

an dem Skript des Stückes mit. Er<br />

fühlt sich mit seiner Rolle als Kermit<br />

merklich wohl.<br />

20 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


MUSICAL VOM ALLENDORFER CHOR BARDITUS<br />

Die Muppets<br />

kommen ins Sauerland<br />

Beim dänischen Koch spürt man<br />

neben freudiger Erwartung auch ein<br />

wenig Nervosität. „Ich würde am<br />

liebsten gleich morgen auf die Bühne<br />

gehen! Ich habe die ganzen letzten<br />

Wochen so viel Text gelernt! Das<br />

ist gar nicht so einfach in meinem<br />

Alter“, erzählt der 65-Jährige. Insbesondere<br />

der dänische Akzent und<br />

die Nasenklammer unter der riesigen<br />

Koch-Nase machen seine Rolle zur<br />

echten Herausforderung.<br />

„Einige Chormitglieder mussten sich<br />

ganz schön an das Stück gewöhnen“,<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 21


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<strong>WOLL</strong> Redakteurin Josy Born mit Wolfgang Schröer<br />

berichtet Vorsitzender Wolfgang<br />

Schröer. Den Humor der Muppetshow<br />

würden eben insbesondere die Puppen<br />

und ihre Charaktere ausmachen. Es sei<br />

nicht einfach, dem gerecht zu werden.<br />

„Die einzelnen Arbeitsgruppen haben<br />

unsere Gemeinschaft total gestärkt“,<br />

so eine begeisterte Chorsängerin. Der<br />

Chor habe sich durch das Projekt, ein<br />

Musical vollständig selbst auf die Beine<br />

zu stellen, neu vermischt. „Man ist<br />

mal bei dem einen zu Hause gewesen<br />

zum Text üben, dann bastelt man<br />

wieder bei jemand anderen Zuhause<br />

die Kostüme...“<br />

Aber man spürt förmlich, wie stolz der<br />

Vorsitzende und auch Chorleiter Wolfgang<br />

Bitter bereits jetzt auf die Leistungen<br />

jedes einzelnen sind. Das Drehbuch<br />

wurde geschrieben, das Bühnenbild<br />

gebaut, Kostüme gebastelt – eben alles,<br />

was zu einem gelungenen Musical dazu<br />

gehört. Hierzu benötigt es eine Menge<br />

an Engagement und Zeit.<br />

DIE MUPPETS BRINGEN ALLE<br />

NÄHER ZUSAMMEN.<br />

Es entstünde ein<br />

viel intensiverer<br />

Kontakt zu<br />

seinen Mitsängern.<br />

Auch Vorsitzender<br />

Wolfgang<br />

Schröer hat<br />

die Veränderung<br />

bemerkt.<br />

„Mit jedem<br />

Stück ist unser Chor<br />

gewachsen und stärker geworden“,<br />

berichtet er. Und nun ist es bald<br />

soweit und das irgendwie schrille<br />

Muppet-Musical wird endlich aufgeführt.<br />

•<br />

Info-Cir<br />

„Schmeißt euch in Frack und Fummel<br />

und Vorhang auf: Hallo!<br />

Freut euch auf Spaß und Rummel!<br />

Wann geht er los der Rummel?“<br />

Am 23./24. März 2019 in der Schützenhalle Langenholthausen<br />

Am 30./31. März 2019 im "Haus der Wohnkultur", <strong>Sundern</strong>.<br />

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Weitere Infos finden unter www.barditus.de


Hasse chehört?<br />

„Mensch Fine, haste dat chehört? Die Muppets kommen ins<br />

Sauerland!“<br />

„Sach nur! Wat wollen die denn hier?“<br />

„Die machen ein Musical. Da chehn wa doch hin, woll?“<br />

„Jau Lisbett, und den Friedel und den Otto nehmen wa<br />

auch mit. Die können ja als Waldorf und Statler wat zum<br />

Besten cheben. Dat passt doch. Die diskutieren imma so<br />

cherne über Chott und de Welt.“<br />

„Da sachste wat, aber ich weiß nich, ob ich mir die Kommentare<br />

von denen anhören will. Der Friedel imma mit<br />

seinen Weisheiten. Heute hat er doch glatt zu mir jesacht,<br />

dat Spülwasser könnte ich doch noch mal aufwärmen und<br />

ein zweites Mal nutzen, dann würden wa Wasser sparen.<br />

Dat musste dir mal vorstellen! Manchmal wünschte ich,<br />

der wäre so wie der Beaker.“<br />

„Wer ist dat denn?“<br />

„Der lange Dürre mit den roten Haaren, weißte doch.“<br />

„Der kann doch gar nich richtig sprechen und sacht immer<br />

nur: mimimimi.“<br />

„Chenau. Dat is et ja.“<br />

„Ach so meinste dat. Ich glaube Lisbett, du hättest besser wat<br />

von der Miss Piggy abjekriecht.“<br />

„Dat is ne Sau!“<br />

„Jau, aber ne Sau mit Durchsetzungsvermöjen. Da hat der<br />

Kermit nix zu sajen.“<br />

„Na so schlimm iset bei uns ja nun auch nich. Aber lass uns<br />

de Mannleute doch lieber zu Hause vor sich hin palavern,<br />

woll?“<br />

„Hasse recht. Da ham wa mehr von, wenn wa allein chehen.<br />

Ich hoffe ja, dat der französische Koch bei der Show<br />

dabei is. Der hat imma so dolle Rezepte.“<br />

„Dat is doch nen dänischen Koch. Weißte doch, Smörrebröd…<br />

Hauptsache, se singen janz viel.“<br />

„Chenau. Is ja nen Musical. Und da können wa sicher auch<br />

wat mitsingen. Kennste doch noch: mah-nah-mah-nah.“<br />

„Jau, und da sach ich doch: ba-dee-bedebe.“<br />

Camera Anke Kemper<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 23


Fern -<strong>WOLL</strong><br />

KÖLN, MIAMI, TOULOUSE ODER<br />

PERTH. SAUERLAND IST ÜBERALL<br />

PENCIL-A Sonja Heller Camera Privat<br />

Im Fern-Woll geht es um die Sicht auf uns von außen.<br />

Auswärts lebende Sauerländer und Besucher, die von<br />

ganz woanders weg kommen: Was verbinden sie mit<br />

Worte, Orte, Land & Leute?<br />

Ich bin Jeremy Fullerton aus Amerika. Ich wohne in<br />

Canton, Ohio. Ich besuche Deutschland, um Urlaub zu<br />

machen, und liebe <strong>Sundern</strong> und die Menschen.<br />

Worte<br />

Ich denke an friedlich, nett, und wunderbares deutsches Bier.<br />

Orte<br />

<strong>Sundern</strong> ist ein sehr guter Besuch. Ich liebe diese liebliche<br />

Stadt, sie hat eine einzigartige Landschaft. Ich mag die<br />

Baumblüte im Sommer und schneebedeckte Hügel im<br />

Winter. Und ich mag die deutschen Brauereien.<br />

Land<br />

Sorpesee ist sehr majestätisch!<br />

Ich liebe diese Bereiche im Sauerland.<br />

Leute<br />

Patrick Cammatta war mein erster Freund aus <strong>Sundern</strong> und<br />

half mir mit meinem Deutsch. Er machte mit mir die <strong>Sundern</strong>-Tour.<br />

Ich besuche ihn dort alle zwei Jahre oder so.<br />

www.openstreetmap.de


Eine<br />

verschworene<br />

Dorfgemeinschaft<br />

PENCIL-A Christel Zidi<br />

Camera S. Droste<br />

Die besondere geografische Lage Waltringens am nördlichsten Punkt der Ruhr, am Fuße der<br />

Haar, zwischen Börde und Sauerland, hat die Einwohner des nach eigenen Angaben "schönst<br />

gelegenen Dorfes in der hiesigen Region" geprägt. Die vielen Schicksalsschläge im Lauf der<br />

Jahrhunderte haben die Dorfgemeinschaft zusammengeschweißt.<br />

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Nähe, sph. +/- 6.00 dpt, cyl. 2.00 dpt. Tönung 75% oder 85% grau, braun<br />

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oder Gleitsicht gegen Aufpreis. Nicht kombinierbar.


Waltringen aus der Vogelperspektive. Im Hintergrund die Ruhrschleife<br />

Soester Fehde, Truchsessischer Krieg, Schlacht an<br />

der Waterlappe, spanische und holländische Freibeuter,<br />

1. und 2. Weltkrieg – von keinem Krieg ist<br />

Waltringen verschont geblieben. Und wie das in Krisenzeiten<br />

häufig ist: Man rückt zusammen. Die Kriege sind<br />

Gott sei Dank vorbei – das Gemeinschaftsgefühl ist<br />

geblieben. Denn wie anders lässt es sich erklären, dass<br />

jeder Waltringer in fünf (!) Vereinen ist, so jedenfalls die<br />

Statistik.<br />

Fangen wir mit dem kleinsten der 13 Vereine an: Der<br />

„KZV W 362 Zuchtfreunde Waltringen“ ist der örtliche<br />

Kaninchenzuchtverein. Klein, aber mit regelmäßigen Ausstellungen,<br />

die weit über den Ort hinaus bekannt sind.<br />

Der mitgliederstärkste Verein ist die Schützenbruderschaft<br />

St. Marien. 1690 gegründet, steht er unter dem<br />

Schutz der Hl. Jungfrau und Gottesmutter. Eine Schutzpatronin<br />

ist bei Schützen eher selten, aber hier zeigt sich<br />

die enge Verbundenheit zur Marien-Kapelle. 400 von 650<br />

Waltringern sind Mitglied im Verein, der sein Schützenfest<br />

im Juni (21.-23.06.2018) feiert. Das ist dann natürlich<br />

das Highlight des<br />

ganzen Jahres. Stolz ist<br />

man auch auf die Festzugsstraße,<br />

von den Einheimischen<br />

Hauptstraße<br />

genannt, offiziell die<br />

Wickeder Straße: „Wir<br />

haben die schöne Festzugsstraße<br />

in <strong>Ense</strong>. Durch<br />

die Hanglage kann man<br />

wunderbar beobachten,<br />

wie sich der Zug die Straße hinunter schlängelt“, sagt Brudermeister<br />

Guido Stahlberg. Oft geht es im Verein auch<br />

recht sportlich zu. Fleißig trainieren die jungen Sportschützen<br />

und sind deshalb auf Bezirks- und Diözesanebene<br />

recht erfolgreich. Aber auch die Altschützen errangen<br />

zuletzt den 4. Platz im Bezirk<br />

Die jungen Schützenbrüder sind in der "Avantgarde<br />

Waltringen" zusammengeschlossen. Die Avantgarde<br />

(bitte deutsch aussprechen) setzt sich für Tradition<br />

und Brauchtumspflege ein. Ihre dreißig Mitglieder<br />

sind, so Felix Schmöle mit leichtem Augenzwinkern:<br />

„jugendlich, dynamisch und gut<br />

aussehend.“ Sie küren bereits im Januar ihren<br />

eigenen König. Ausgestattet mit Uniform<br />

und Gewehren besuchen die schmucken<br />

Jünglinge in jedem Sommer acht Feste in<br />

anderen Orten. "Natürlich erst nach dem<br />

Fußball", schränkt Schmöle ein. Im Gegenzug<br />

kommen Avantgardisten anderer Orte<br />

auch zum Waltringer Schützenfest<br />

Apropos Fußball. Der wird in Waltringen<br />

sowieso ganz großgeschrieben. Die Sportfreunde<br />

Waltringen spielen derzeit in der C-Liga. „Aber mit<br />

Tendenz nach oben“ wie der Vorsitzende des Vereins,<br />

Christian Brunnberg, ausdrücklich betont. „Und wir<br />

haben auch einen der besten Natur-Rasenplätze im Raum<br />

Soest“, setzt er hinzu. Das war allerdings nicht immer so.<br />

Da der Platz sich an einem Hang befindet, mussten erst<br />

zwei Meter Höhenunterschied begradigt werden. „Ein flach<br />

geschossener Ball konnte oft nur als Kopfball angenommen<br />

werden“, witzeln die Männer. Der Ex-Fußballprofi (Eintracht<br />

Braunschweig) und Voßwinkeler Günter Keute hat<br />

26 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


hier seine Karriere beendet. Auch aktuell hat der SF Waltringen gute Sportler<br />

vorzuweisen. Zum Beispiel den Oberliga-Schiedsrichter Ingo Bankamp. Der<br />

Sportverein hat auch eine große Tanz- und Breitensportabteilung mit 50 bis<br />

60 Aktiven. Insgesamt hat der Verein rund 400 Mitglieder.<br />

Die Theatergruppe hat 13 Schauspieler. Jedes Jahr vor Ostern wird ein<br />

Bauerntheater aufgeführt. „Zwei wie Hund und Katze“ heißt das Stück,<br />

das am 16. April Premiere hat. Man kann davon ausgehen, dass alle fünf<br />

Aufführungen gut ausgebucht sind, denn jeder dritte Waltringer ist Mitglied<br />

in diesem Verein, der schon seit dreißig Jahren besteht.<br />

Von großer Bedeutung ist der Kapellenverein St. Marien. Die erste Kapelle<br />

wurde vor knapp 350 Jahren errichtet, die Gründungsurkunde wurde<br />

allerdings erst 24 Jahre später ausgestellt. 1854 – die alte Kapelle war zu klein<br />

und baufällig geworden – wurde die zweite Kapelle errichtet. Während des 2.<br />

Weltkriegs wurde sie von einer Granate getroffen und brannte völlig nieder.<br />

Vor 65 Jahren wurde dann die dritte Kapelle errichtet. Beide Jubiläen werden<br />

im August mit einer Messe und einem schönen Fest an der Kapelle gefeiert.<br />

WAL WAL WALTRINGEN, DU BIST SO WUNDERSCHÖN<br />

Nicht die einzigen Jubiläen im Ort: Die Theatergruppe<br />

besteht seit 30 Jahren, der Frauenchor<br />

FC Musica seit 20 Jahren und der Männergesangverein<br />

seit 111 Jahren. Apropos<br />

Chöre: Der Männergesangverein hat<br />

ein eigenes Heim, das auch von den<br />

Tanz- und Gymnastikgruppen genutzt<br />

wird. Auch für diverse Sitzungen<br />

und natürlich alle zwei Jahre für das<br />

Public Viewing – denn auch Fußball<br />

sieht man liebsten gemeinsam.<br />

Männer- sowie Frauenchor singen oft<br />

gemeinsam. Allein drei Waltringer<br />

Hymnen stehen da zur Auswahl: das<br />

Dreikönigs-Lied, das Neujahrslied und<br />

das Waltringen-Lied. Und wie heißt es<br />

im Refrain des letzteren so schön: „Wal Wal<br />

Waltringen, Du bist so wunderschön!“<br />

Die Stimmung dieses Liedes hat sich wohl auch auf die<br />

Jugend übertragen. Erstaunlich ist, wie gut sie in das Vereinsleben<br />

integriert ist. Die Katholische Landjugend (KLJB) hat ein eigenes Jugendheim,<br />

unterhalb der Kapelle. Sie richtet das Osterfeuer aus und alle zwei Jahre das<br />

Oktoberfest in der Schützenfalle. „Gemietet“ werden können die knapp dreißig<br />

jungen Leute gegen einen kleinen Obolus. „Wir fegen Laub, schneiden Hecken,<br />

waschen Autos, geben Nachhilfe und vieles mehr“, sagt Jacob Olmes.<br />

JOSEFS.<br />

Erhältlich im guten<br />

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<strong>WOLL</strong> im Gespräch mit Vertretern der Waltringer Dorfgemeinschaft<br />

„Damit sorgen wir dafür, dass ein wenig Geld in unsere Vereinskasse<br />

kommt.“ Dem demografische Wandel scheinen<br />

die Ortsansässigen auch positive Aspekte abzugewinnen:<br />

„Man wird gern alt in Waltringen.“ sagt Gerhard Brunnberg.<br />

Aber auch die Kleinsten sind in dem beschaulichen<br />

Ort am richtigen Platz. Noch vor kurzer Zeit gab es einen<br />

regelrechten Babyboom. Junge Familien brauchen Platz.<br />

Deshalb liegt den Waltringern auch am Herzen, dass mehr<br />

Baugrundstücke erschlossen werden.<br />

„Das Bild des Ortes hat sich in den letzten 50 Jahren<br />

wahnsinnig gewandelt“, so Brunnberg weiter, „Wo<br />

früher 20, 30 Bauernhöfe standen, gibt es gerade mal<br />

zwei Bauern im Vollerwerb.“ Vom Bauerndorf hat sich<br />

Waltringen zum schmucken Wohnort entwickelt. Ein<br />

Wohnort mit einer sehr guten Infrastruktur, was den<br />

Ort natürlich für junge Familien und Erwerbstätige besonders<br />

attraktiv macht.<br />

Die meisten Erwerbstätigen sind Pendler. Es gibt nur<br />

eine einzige Firma im Ort, aber keine unscheinbare.<br />

Diese exportiert Tischplatten für den Innen- und<br />

Außenbereich in die ganze Welt. Die modularen<br />

Stehtische sind ebenfalls ein Verkaufsschlager.<br />

Christian Linke beschreibt die Waltringer<br />

so: "Wir haben viele Eigenarten. Aber<br />

wir suchen uns nur die besten von allen<br />

aus." Wie trefflich. Waltringen ist<br />

etwas Besonderes. Ein Ort mit einer<br />

besonderen Lage, einem besonders<br />

regen Vereinsleben und besonderen<br />

Menschen, woll? •


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Biohof Nagel<br />

EIN ORT, AN DEM SICH<br />

MENSCH UND TIER<br />

WOHLFÜHLEN<br />

PENCIL-A Gisela Wilms<br />

Camera Jürgen Eckert<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 29


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Den Biohof Nagel könnte man vorstellen, indem<br />

man Fakten auflistet: Urkundlich wurde das<br />

Anwesen 1298 erwähnt. Es umfasst die Bereiche<br />

Land- und Forstwirtschaft. Seit 2018 werden im Hofladen<br />

die eigenen Biofleisch-Produkte verkauft. Neben Schweine-<br />

und Rindfleisch auch Wild aus dem Jagdgebiet, das<br />

der Familie gehört. Biozertifiziert wurde der Betrieb 2007.<br />

So weit, so gut. Was aber diesen Hof ausmacht, sind nicht<br />

die objektiven Zahlen, mögen sie noch so beeindruckend<br />

sein, wie z. B. die über 700-jährige Familiengeschichte.<br />

Derjenige, der sich mit Claudia und Theo Nagel sowie<br />

dem 24 Jahre alten Sohn Friedrich unterhält, spürt, dass<br />

hier Menschen am Werk sind, die Werte hochhalten.<br />

„<br />

Wir müssen ehren, was unsere Vorfahren uns vererbt haben<br />

ist eine der Leitlinien, nach denen sie ihr Leben ausrichten.<br />

Darum modernisieren sie ihr Eigentum immer nur so,<br />

dass der ursprüngliche Charakter der Gebäude nicht<br />

verloren geht. Zudem wollen sie sich nicht dem Diktat<br />

unserer Zeit unterwerfen. Schneller, mehr, rücksichtsloser<br />

sind keine Attribute, die zu den Eltern und ihren drei<br />

Kindern passen. Nur folgerichtig war deshalb vor Jahren<br />

der Entschluss, der konventionellen Tierhaltung den Rücken<br />

zu kehren und Schweine und Rinder in artgerechter<br />

Haltung zu züchten.<br />

30 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


MIT UND NICHT GEGEN DIE NATUR ARBEITEN<br />

Wenige Wochen alte Ferkel werden in Wettmarsen zunächst<br />

in einem kleineren Stall untergebracht, in dem sie<br />

Nestwärme spüren können. Mit zunehmendem Alter und<br />

Gewicht wechseln sie in einen größeren Endmaststall.<br />

Der Freilandauslauf steht beiden<br />

Ställen zur Verfügung und es ist für den<br />

Besucher ein Vergnügen, den Ferkeln<br />

beim Herumtollen im frischen Stroh<br />

zuzuschauen.<br />

Natürlich hat auch auf einem Traditionshof<br />

die Technik Einzug gehalten,<br />

wie z. B. die automatische Fütterungsanlage,<br />

die mit ökologischem<br />

Futter aus eigenem Anbau befüllt<br />

wird. Friedrich Nagel, der Vertreter<br />

der jüngsten Generation, hat in dieser<br />

Richtung während der Ausbildung zum<br />

Agrarbetriebswirt einiges gelernt, was nun auf<br />

dem Hof Anwendung findet. So wird die ökologische<br />

Landwirtschaft ständig weiter entwickelt und der Leitspruch<br />

der Familie, mit und nicht gegen die Natur zu arbeiten, umgesetzt.<br />

Das bezieht sich ebenfalls auf die Gewinnung der Energie.<br />

Neben der Photovoltaikanlage, die den gesamten Hof mit Strom<br />

versorgt, kommt die Wärme aus der Hackschnitzelheizung, die<br />

mit Restholz aus dem Wald der Familie Nagel bestückt wird.<br />

FEIERN IN HISTORISCHEM, URIGEM AMBIENTE<br />

Selbst wenn wir gerade den Winter hinter uns gelassen<br />

haben, soll an dieser Stelle ein Ausblick auf die nächste<br />

kalte Jahreszeit geworfen werden: Der kleine<br />

Weihnachtsmarkt, der an jedem der<br />

vier Adventswochenenden geöffnet<br />

hat, ist –wie der gesamte Hof<br />

– einen Besuch wert. Hier<br />

lautet die Devise ebenfalls:<br />

Nicht schneller und<br />

mehr, sondern entspannt,<br />

überschaubar und wertbeständig.<br />

Seit 1996<br />

bewirtet Familie Nagel<br />

Gäste, die in der stressigen<br />

Zeit ein wenig Ruhe<br />

in zauberhafter Umgebung<br />

finden können.<br />

map-mark Wettmarsen 3 · 59757 <strong>Arnsberg</strong><br />

phone 023 79 - 12 16<br />

envelope info@biohof-nagel.de<br />

desktop www.biohof-nagel.de<br />

facebook.com/BiohofNagel


Ritter 2.0: Für Friede und Freundschaft<br />

ROLF HAASE AUS NEHEIM IST DER MODERNE<br />

VERTRETER EINES HISTORISCHEN STANDES<br />

Sauerländer LEUTE –<br />

Der MENSCH dahinter<br />

32 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


Hinter dem, was wir<br />

vordergründig sind –<br />

Lehrer, der Verkäufer<br />

von der Wursttheke, Postbotin,<br />

Glaser oder Architektin – haben<br />

wir ein zweites Leben, das private.<br />

In diesem Leben sind wir<br />

Hobbygärtner und Chorsänger,<br />

Tangotänzer, Karnevalist und<br />

Schiri im Jugendfußball. Und<br />

sehr selten sind wir in unserer<br />

modernen Zeit tatsächlich auch<br />

Ritter. Wie Rolf Haase einer<br />

ist. Als er noch im Berufsleben<br />

stand, war Rolf Haase kaufmännischer<br />

Angestellter. Aber<br />

in seinem Privatleben ist er seit<br />

1972 Mitglied der Schützenbruderschaft<br />

St. Johannes Baptist<br />

<strong>Neheim</strong> 1607 e. V. und war früh<br />

auch im geschäftsführenden<br />

Vorstand aktiv. Damals hätte<br />

er sicher nicht geglaubt, dass er<br />

genau deswegen 46 Jahre später<br />

ein Schreiben vom Ritterrat im<br />

Briefkasten finden würde, dessen<br />

Inhalt überraschender nicht<br />

hätte sein können: Die Aufnahme<br />

in die Ritterschaft vom<br />

Heiligen Sebastianus in Europa.<br />

Sein langjähriges Engagement<br />

sowie Orden und Auszeichnungen<br />

waren der Anlass.<br />

PENCIL-A Sonja Heller Camera Tom Linke<br />

Rolf Haase war sich zunächst aber<br />

unsicher. So viel Aufsehen um seine<br />

Person wollte er eigentlich nicht. „Ich<br />

habe mich wirklich schwer getan“,<br />

sagt der sympathische Rolf Haase,<br />

„aber es ist einfach eine große Ehre.<br />

Die kann man nicht ablehnen.“ Das<br />

sah wohl auch der <strong>Arnsberg</strong>er Bürgermeister<br />

Ralf Paul Bittner so und<br />

sandte ein Gratulationsschreiben.<br />

Wenn es da nicht ein terminliches<br />

Problem gegeben hätte, denn 2018<br />

fiel das alljährliche Fest des Jägervereins<br />

und der <strong>Neheim</strong>er Schützen<br />

genau auf den Tag des Europäischen<br />

Schützenfestes, in dessen Rahmen die<br />

Feierlichkeit stattfinden sollte. Natürlich<br />

fuhr Rolf Haase trotzdem, in<br />

Begleitung von Sohn Rolf Christoph.<br />

„An einem Tag hin und zurück“, Rolf<br />

Haase schmunzelt, „wir wollten doch<br />

unseren Bayrischen Abend in <strong>Neheim</strong><br />

nicht verpassen!“ Und wohin ging<br />

die Fahrt? Nach Leudal in Holland,<br />

erzählt Rolf Haase und erinnert sich<br />

an den 18.8.2018 zurück, als er in der<br />

Kirche saß und…<br />

„... eine bequeme Position auf der<br />

Bank zu finden versucht. Es ist angenehm<br />

kühl im Kirchenschiff, während<br />

sie noch Stunden zuvor durch über<br />

30 Grad Sommerhitze angereist sind.<br />

Rolf Haase sitzt vorne, in den ersten<br />

Reihen, zusammen mit 36 weiteren<br />

Bruderschaftlern aus verschiedenen<br />

Ländern, alle in ihren landestypischen<br />

Uniformen. Er versucht sich vorzustellen,<br />

was ihn wohl gleich erwartet.<br />

Der Ritterschlag. An einem Sommertag<br />

in Holland anlässlich des Europäischen<br />

Schützenfestes. Er streicht<br />

seine schwarze Uniformhose glatt und<br />

schaut sich um. Das alles ist kaum<br />

zu glauben! Der Raum ist erfüllt von<br />

Stimmen, durch die Buntglasfenster<br />

malt die Sonne farbige Inseln auf den<br />

Steinboden und der goldene Flügelaltar<br />

glänzt. Rolf Haase entspannt<br />

sich. Irgendwo weiter hinten hat Rolf<br />

Christoph seinen für Begleitpersonen<br />

reservierten Platz gefunden und noch<br />

immer drängen Menschen in den verschiedensten<br />

Uniformen und farbenprächtigen<br />

Gewändern in die Kirche.<br />

Rolf Christoph hört polnische, niederländische,<br />

tschechische und französische<br />

Satzfetzen, seine Sitznachbarin<br />

ist eine Holländerin und vor sich<br />

– durfte es wahr sein? Ein Schützenbruder<br />

aus Bösperde in Menden! Die<br />

Stimmung ist entspannt und zugleich<br />

angespannt, doch das Gemurmel<br />

wird leiser, als sich das Kirchenportal<br />

öffnet und die Kapelle mit Blasmusik<br />

über den roten Teppich im Mittelgang<br />

einmarschiert, gefolgt von zehn<br />

Priestern und Diözesanadministrator<br />

Monsignore Schnackers. Während<br />

der Messe, die der Monsignore auf<br />

Niederländisch abhält, versucht Rolf<br />

Christoph einen Blick in die vorderen<br />

Reihen zu werfen und entdeckt<br />

schließlich die grüne Uniformjacke<br />

seines Vaters. Wie er sich wohl fühlt?<br />

Als die Holländerin ihn leise fragt,<br />

ob er etwas von der niederländischen<br />

Messe verstehen kann, lächelt Rolf<br />

Christoph: „Etwas.“ Aber das macht<br />

nichts, er genießt die Stimmung. Und<br />

dann wird es mit einem Mal ruhig,<br />

Monsignore Schnackers kommt zum<br />

Ende und Großmeister Karl von<br />

Habsburg, der noch am selben Tag<br />

die „Friedenserklärung der Schützen“<br />

in Leudal unterzeichnen wird, „Für<br />

Frieden und Freiheit! Gegen Terror<br />

und Gewalt! Für Einheit in Vielfalt!<br />

Gegen Abschottung!“ – tritt nach<br />

vorne und eröffnet die Zeremonie. 36<br />

Bruderschaftler ruft er jetzt nacheinander<br />

alphabetisch nach vorne.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 33


Genau so wurden die Herren auch in<br />

den Bänken platziert, die ganze Zeremonie<br />

ist gut durchdacht. „Ich rufe<br />

Rolf Haase“ und Rolf Christoph sieht<br />

seinen Vater aufstehen und gemessen<br />

über den roten Teppich nach vorne<br />

gehen. Dort steht am Fuße der Stufen<br />

zum Altarraum ein gepolstertes<br />

Fußbänkchen, und Rolf Haase kniet<br />

nieder. Er ist aufgeregt, keine Frage.<br />

Und so hört er kaum die Worte, die<br />

Karl von Habsburg spricht, spürt aber<br />

überdeutlich, als dieser das Schwert<br />

nimmt und ihn zuerst links, dann<br />

rechts an der Schulter berührt. Leicht,<br />

aber Rolf Haase ist – berührt. Er steht<br />

auf, nimmt Urkunde und Orden entgegen<br />

und schüttelt die ausgestreckte<br />

Hand des Karl von Habsburg. Die<br />

Zeremonie dauert noch etwas, aber<br />

nach dem Schlusssegen strömen alle<br />

Besucher zum Kirchportal hinaus,<br />

begleitet von Blasmusik, und genießen<br />

die Sonnenstrahlen und den Duft<br />

nach Bratwurst.<br />

„Hunger?“, fragt Rolf Christoph seinen<br />

Vater. Der lacht. „Und ob!“<br />

34 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


So endete dieser besondere Ausflug<br />

nach Leudal, nämlich mit Leckereien<br />

niederländischer Art, mit Frikandel<br />

und Fritten. „Und einer Leudaler Spezialität:<br />

Rosinenbrötchen mit Salami.“<br />

Rolf Haase schmunzelt bei der kulinarischen<br />

Erinnerung. In Leudal selber<br />

wurde insgesamt drei Tage lang das<br />

Europäische Schützenfest gefeiert, mit<br />

rund 40.000 Besuchern und Schützen<br />

aus ganz Europa. „Wir sind dann aber<br />

sofort wieder ins Auto gestiegen und<br />

zurückgefahren“, erzählt Rolf Haase,<br />

„Auf uns wartete doch der bayrische<br />

Abend in <strong>Neheim</strong>“, lacht er „und wir<br />

mussten noch unsere Lederhosen anziehen!“<br />

Zwar zieht der Ritterschlag<br />

keine Verpflichtungen nach sich, aber<br />

Rolf Haase sieht es nach wie vor als<br />

Aufgabe, die Werteorientierung der<br />

Schützenbruderschaft weiterzutragen.<br />

Zu den ritterlichen Tugenden zählt er<br />

zentral das caritative Element. Die vermittelten<br />

Werte seien natürlich durch<br />

den christlichen Glauben geprägt,<br />

aber der moderne Schütze stünde für<br />

ein Miteinander in der Gesellschaft,<br />

für Unterstützung, Toleranz und<br />

Gemeinsinn. Unter diesem Motto<br />

wurde beispielsweise auch das „Fest<br />

der Begegnung für Geflüchtete und<br />

Einheimische“ im April 2018 von der<br />

katholischen Kirchengemeinde St.<br />

Johannes Baptist und der Schützenbruderschaft<br />

<strong>Neheim</strong> organisiert, zusammen<br />

mit anderen Vereinen, Einrichtungen<br />

und Organisationen wie<br />

der Türkisch-Islamischen Gemeinde<br />

<strong>Arnsberg</strong>. Rolf Haase ist deswegen als<br />

Mensch, als Schützenbruder und als<br />

Ritter ganz auf einer Linie mit den<br />

Inhalten der in Leudal von Karl von<br />

Habsburg unterzeichneten „Friedenserklärung<br />

der Schützen“. Darin wird<br />

eine Kultur des auf Toleranz und<br />

Wertschätzung ausgerichteten Miteinanders<br />

gefordert. Habsburg nannte<br />

das Europäische Schützentreffen ein<br />

Friedensfest: „Das Europa der Einheit<br />

in Vielfalt braucht als stärkendes Element<br />

Freude und Freundschaft. Nur so<br />

lässt sich Unverständnis überwinden,<br />

können Hass, Terror und Gewalt in<br />

die Schranken gewiesen werden.“<br />

Für Rolf Haase ist es keine Frage, dass<br />

es mit diesem Postulat eine Ehre ist,<br />

ein Ritter zu sein.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 35


Anzeige<br />

MIT DEM KIND ZUR ARBEIT<br />

IM INGENIEURBÜRO KOMBIPLAN IN EVERSBERG<br />

WIRD FAMILIENFREUNDLICHKEIT GELEBT<br />

Der Kindergarten hat zu. In dem Fall müssen viele Eltern einiges organisieren, damit<br />

ihr Kind betreut wird. Wer bei Kombiplan in Eversberg arbeitet, für den ist<br />

das kein Problem. Da können Mitarbeiter auch mal ihr Kind mit zur<br />

Arbeit bringen. Sie können auch spontan zuhause bleiben, wenn ihr Kind<br />

plötzlich krank wird. Es wird auch Rücksicht genommen, wenn sich ein<br />

Mitarbeiter um seine kranken Eltern kümmern muss. Und wenn das<br />

Auto morgens nicht anspringt, kann man später kommen oder von<br />

zuhause aus arbeiten. Das Unternehmen ist besonders familienfreundlich<br />

und deswegen hat der Hochsauerlandkreis Kombiplan<br />

erst vor kurzem als familienfreundliches Unternehmen<br />

re-zertifiziert: Flexible Arbeitszeiten, Überstundenkonten,<br />

arbeiten von zuhause aus sind nur ein paar Beispiele dafür.<br />

Kombiplan wurde 2007 gegründet und war ursprünglich<br />

ein Verbund aus drei kooperierenden Ingenieurbüros.<br />

Christoph Koch kam im Mai 2012 dazu und stellte das<br />

Unternehmen komplett neu auf. Geschäftsfelder heute<br />

Foto: Alekser Sergeychik, Fotolia<br />

36 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


Anzeige<br />

PENCIL-A Nicola Collas<br />

Camera Jürgen Eckert<br />

sind die gebäudetechnische Gesamtplanung, Energieberatung<br />

und -konzepte, Energiemanagement und<br />

-monitoring. „Ich sage immer: Der Architekt<br />

erstellt das Gebäude. Wir sorgen dafür, dass<br />

es funktioniert“, sagt Christoph Koch.<br />

Bereits seit Jahren werden sämtliche<br />

Projekte in 3D-geplant, so dass<br />

„wir bereits heute schon gut für<br />

zukünftige Themen (z. B. BIM)<br />

aufgestellt sind“, so Koch.<br />

Ein aktuelles Projekt<br />

ist das Familotel in<br />

Schmallenberg-Ebbinghof:<br />

In einem Anbau<br />

sind u. a. 14 neue<br />

Appartements, Familien-Lounge,<br />

Yoga-Atelier und Fitness-Galerie entstanden.<br />

„Wir haben für das Familotel die Sanitär-, Heizungs-,<br />

Lüftungs- und Klimatechnik geplant“, erzählt<br />

der Geschäftsführer Christoph Koch.<br />

Das Unternehmen ist auch an der Sanierung der Lüftungs-<br />

und Heizungstechnik der Sporthalle des städtischen<br />

Gymnasiums in Meschede und an der energetischen<br />

Sanierung der Delta Energy Systems GmbH in Soest<br />

beteiligt. „Unsere Kunden sind vor allem Kommunen und<br />

Industriebetriebe“, erzählt Christoph Koch.<br />

18 Mitarbeiter hat Kombiplan derzeit. Neue Mitarbeiter<br />

zu finden ist schwierig. Deswegen empfiehlt Christoph<br />

Koch sich initiativ zu bewerben, auch wenn keine Stellen<br />

ausgeschrieben sind.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 37<br />

Foto: Andrei Merkulov, Fotolia


Anzeige<br />

„Arbeit gibt es bei uns genug. Ich stelle nach Qualifikation ein<br />

und ob der Mensch zu uns passt. Wenn ich das Gefühl habe,<br />

das ist oder wird ein Kombiplaner, dann nehme ich ihn.“ Wer<br />

bei dem Ingenieurbüro in Meschede-Eversberg anfängt, arbeitet<br />

in einem offiziell zertifizierten familienfreundlichen<br />

Unternehmen. Und das betrifft nicht nur den Arbeitsalltag.<br />

Es gibt auch viele Aktionen für das Gemeinschaftsgefühl.<br />

„Im Sommer versuchen wir immer einen Ausflug mit unseren<br />

Familien zu machen. Wir gehen jedes Jahr mit unseren Mitarbeitern<br />

und deren Partnern zur Soester Allerheiligenkirmes.<br />

Außerdem schenke ich meinen Mitarbeitern die Frühstückspause:<br />

Da setzen sie sich eine Viertelstunde zusammen und<br />

können auch mal über private Themen sprechen“, erzählt der<br />

zweifache Familienvater. Christoph Koch gibt eine klare<br />

Ausrichtung vor, aber die Mitarbeiter arbeiten eigenverantwortlich.<br />

Seit es diese Flexibilität gibt, ist „unsere Performance<br />

nicht schlechter geworden, eher besser“.<br />

Ausfall hat mein Team teilweise selbst Lösungen vorgeschlagen,<br />

um den Engpass aufzufangen, ohne dass ich sagen<br />

musste, Ihr macht das so“, ist Christoph Koch stolz.<br />

Aktuell ist Kombiplan dabei, Strukturen an die stark gestiegene<br />

Mitarbeiterzahl anzupassen. Das Unternehmen soll auf jeden<br />

Fall weiter gesund wachsen, wünscht sich der Geschäftsführer.<br />

„Und da es viele neue Fördertöpfe gibt, möchten wir noch<br />

stärker in die Förderberatung einsteigen“, plant Koch. •<br />

Ab dem 1. August wird Kombiplan zudem<br />

Ausbildungsbetrieb: Ein Jugendlicher aus<br />

Eversberg beginnt eine Ausbildung zum<br />

technischen Systemplaner.<br />

„Seine Mannschaft“ dankt es ihm mit Engagement und<br />

Einsatz. „Neulich mussten an einem Tag sehr kurzfristig jede<br />

Menge Pläne fertig gemacht werden und da hat man wieder<br />

einmal unseren Teamspirit bemerkt. Unsere Ingenieurin für<br />

Energiemanagement hat den ganzen Tag Pläne gefaltet. Oder<br />

noch ein Beispiel: Bei einem längeren krankheitsbedingten<br />

map-mark Stadtmauer 11 · 59872 Meschede<br />

phone 0291 952995-40<br />

envelope info@kombiplan.net<br />

desktop www.kombiplan.net<br />

38 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


Luis Obertrifter<br />

(13),<br />

Schiedsrichter.<br />

PENCIL-A Christel Zidi<br />

Camera Marc Niemeyer<br />

S<br />

ouveränität, Verantwortungsgefühl,<br />

Engagement – diese Soft<br />

Skills sollte ein Schiedsrichter<br />

besitzen. Der 13-jährige Luis Obertrifter<br />

aus <strong>Neheim</strong>-Bergheim hat sie. Den Lehrgang<br />

zum Schiedsrichter hat er bereits<br />

erfolgreich abgeschlossen.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 39


Es gibt Menschen, die besitzen eine natürliche Souveränität.<br />

Nicht antrainiert, nicht aufgesetzt, nicht<br />

überheblich. Luis Obertrifter ist so einer. Das Besonderes<br />

aber: Luis ist erst 13 Jahre alt. Diese Wirkung<br />

auf andere hat er schon seit frühesten Kindertagen.<br />

„Mit ihm kann man einfach nicht streiten“, sagt seine<br />

Mutter Miriam. „Eher wird stundenlang hin- und her<br />

geredet. Aber Streiten – das geht gar nicht.“ So überrascht<br />

es auch nicht, dass dieser Junge schon in der<br />

Grundschule zum Streitschlichter gewählt wurde.<br />

Im letzten Jahr war Luis Kinder-Schützenkönig<br />

in <strong>Neheim</strong>. Überhaupt ist die Familie Obertrifter<br />

fest eingebunden in das Vereinsleben. Vater Bernd<br />

Obertrifter ist Scheffe der Schützenbruderschaft St.<br />

Johannes Baptist, also der stellvertretende Schützen-Oberst.<br />

Und natürlich spielt der Sport eine<br />

wichtige Rolle innerhalb der Familie. Luis und sein<br />

Zwillingsbruder Max waren noch bis zum letzten<br />

Jahr gemeinsam in der D-Jugend des SV Bachum/<br />

Bergheim aktiv. Max entschied sich dann aber für<br />

eine andere Sportart: Badminton, während Luis dem<br />

Fußball treu blieb. Er stand sowohl im Tor seines<br />

Verein als auch als Spieler in der Verteidigung.<br />

Bei seinem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hat er sich<br />

auf dem Spielfeld „doch schon mal über eine Entscheidung<br />

geärgert“. Doch wie kann man die Leidenschaft<br />

für den Fußball am besten mit dem (fast) angeborenen<br />

Gerechtigkeitssinn verbinden? Luis wälzt nicht lange<br />

Probleme, er findet Lösungen. Und da er schon als<br />

kleiner Junge mit Karten und Pfeifen auf dem Bolzplatz<br />

stand, war für ihn das Naheliegendste Schiedsrichter<br />

zu erden. Also schrieb er im letzten Jahr einen<br />

Brief an Reinhard Pietz, den Schiedsrichter-Obmann<br />

im Fußballkreis <strong>Arnsberg</strong>, fragte an, ob er auch schon<br />

mit 13 Jahren Referee werden könne. Der Schiedsrichter-Chef<br />

freute sich darüber und willigte ein. Und<br />

so kam es, dass Luis im Herbst einen Kompakt-Lehrgang<br />

der Sportschule in Kaiserau besuchte. Ein ganzes<br />

Wochenende lang – von Freitagnachmittag bis zum<br />

Sonntagnachmittag stand Büffeln auf dem Programm.<br />

Und wer sich jetzt vorstellt, dass das ein Kinder- oder<br />

Jugendlehrgang war, der irrt. Die Lehrgangsteilnehmer<br />

waren bis zu 40 Jahre alt.<br />

Das Regelwerk der FIFA beinhaltet 17 Spielregeln.<br />

Dazu müssen die Anwärter 30 Fragen beantworten.<br />

Wie nicht anders zu erwarten, hatte Luis die Antworten<br />

schnell drauf. Auf die Frage, wie denn die<br />

Abseitsregel lautet, kommt es bei Luis wie aus der<br />

Pistole geschossen: „Ein strafbares Abseits.“ (ausführliche<br />

Regel siehe Kasten). Für einen Schiri ist aber<br />

auch die körperliche Fitness Voraussetzung und wird<br />

überprüft. Schließlich soll ein Schiedsrichter sich<br />

nicht nur im Mittelkreis aufhalten, sondern muss<br />

auf Ballhöhe sein. Aber auch ist kein Problem für<br />

den jungen Bergheimer. Im Langstreckenlauf war er<br />

schon immer fit. Auch die wichtigen kurzen Strecken<br />

beherrscht er.<br />

Sein erstes Spiel leitete er am 3. November: Die<br />

D-Jugend des SG Balve-Garbeck gegen Langenholthausen.<br />

Natürlich braucht er für die Anreisen zu<br />

Auswärtsspielen noch einen Fahrer. Beim ersten Spiel<br />

war es Oma Anne, die mächtig stolz auf ihren Enkel<br />

war und ist und sich über die geglückte Premiere<br />

richtig freute. Die Jung-Schiedsrichter bekommen<br />

für die ersten fünf, sechs Spiele einen Paten zur Seite<br />

gestellt, der sie betreut. In Luis´ Fall war das der<br />

30-jährige Schiedsrichter Patrick Horlemann, der<br />

seinen Job schon seit fünf Jahren macht.<br />

40 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


Fußball ist mit Leidenschaft verbunden. Manchmal auch<br />

immer mit ungebändigter. Aber dafür gibt es ja die Unparteiischen.<br />

Und dann stelle man sich mal die Situation<br />

vor, wenn der 13-jährige Schiedsrichter im ersten Spiel auf<br />

den über 30-jährigen Trainer zugeht und ihn ermahnt, ruhiger<br />

zu sein. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern ganz ruhig,<br />

höflich und besonnen: „Würden Sie bitte ein bisschen leiser<br />

sein?!“ Das saß und zeigte Wirkung.<br />

Nach dem Spiel musste noch ein Bericht geschrieben werden,<br />

der am Computer auf DFB.net eingegeben und später auf Fussball.de<br />

zu sehen ist. Auf die Frage, wie es ihm nach seinem ersten<br />

Spiel ging, antwortet Luis kurz und deutlich: „Gut!“ und grinst<br />

übers ganze Gesicht. Und lässt er sich wirklich so gar nicht<br />

aus der Ruhe bringen? „Es ist schon eine Anspannung dabei“,<br />

gibt er zu.<br />

Vorerst wird Luis E- und D-Jugendspiele pfeifen, ab<br />

Sommer dann auch die C-Jugend.<br />

Erst mit 18 darf ein Referee Seniorenspiele leiten. „Wer extrem<br />

gut ist, auch schon mit 16“, weiß Luis. Für ihn kommt<br />

als Nächstes die Ausbildung zum Schiedsrichter-Assistent.<br />

Und dann geht es weiter. Sein größtes Ziel? „Auf internationaler<br />

Ebene die Champions League.“ sagt Luis mit<br />

leuchtenden Augen.<br />

Seine sportlichen Ziele stehen deutlich fest. Luis, der<br />

ebenso wie sein Bruder Max das Franz-Stock-Gymnasium<br />

in <strong>Neheim</strong>-Hüsten besucht, weiß jetzt schon, welchen Beruf<br />

er später ergreifen wird. Polizist will er werden. Sicherlich<br />

die richtige Wahl, denn auch hier wird gefordert, was<br />

bei ihm besonders ausgeprägt ist: Engagement, Gerechtigkeitssinn<br />

und Verantwortungsgefühl. Luis (13), ein Junge aus<br />

Bergheim, der sich klare Ziele gesteckt hat und bei dem keine<br />

Zweifel aufkommen, dass er sie erreichen wird. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 41


DAS<br />

#392085 | <strong>WOLL</strong> VERLAG<br />

SAUERLAND!<br />

Format: 190 x 245 mm<br />

Martin Heller | Sauerländer. Besser gehts nicht<br />

CPI CLAUSEN & BOSSE SOFTPROOF 09.01.2019 07:10:55<br />

Illustration: HINWEISE Sonja ZUM SOFTPROOF: Heller Schnittmarken, Formatrahmen und technische Nummerierung sind ausschließlich<br />

im Softproof enthalten und werden im Druck nicht ausgegeben. Der Softproof ist nicht farbverbindlich.<br />

Für eine korrekte Darstellung muss die Überdrucken-Vorschau aktiviert sein (Acrobat: Voreinstellungen - Seitenanzeige - Vorschau für Überdrucken auf "Immer").<br />

Wir befinden uns im 21. Jahrhundert. Die ganze Welt wird<br />

von Kappes köppen, Warm duschern und Tofugrillern bevölkert.<br />

Die ganze Welt? Nein! In den tausend Bergen des waldreichen<br />

Sauerlands kommen nach wie vor nur die Harten in<br />

den Garten. Umzingelt von dreisten Oberbergischen, schwatten<br />

Püttologen, kirmessüchtigen Soestern, frommen<br />

Paderbornern und gemeinen Siegerländern leisten die tapferen<br />

Sauer länder Ein geborenen schon seit Genera tionen erfolgreich<br />

Widerstand gegen alles, was nicht inne Tüte kommt.<br />

Dabei hilft ihnen ein magischer Zauber trank aus quellfrischem<br />

Wasser, Gerste und Hopfen, von weisen Druiden nach alten<br />

12<br />

Geheimrezepten gebraut. Frisch ge zapft und reichlich genossen<br />

verleiht er den Sauerländern einen unerschütterlichen Glauben<br />

an die eigene Unbesiegbarkeit. Wie ihre Seelenverwandten –<br />

das renitente Völkchen der Gallier – lieben sie die<br />

Wildschweinjagd und feiern gerne tagelang zusammen. Einen<br />

Häuptling brauchen die Sauerländer allerdings nicht, da jeder<br />

von ihnen schon von Geburt an genau weiß, wo ’s langgeht.<br />

Aus dem Buch „Sauerländer. Besser geht’s nicht.“<br />

Von Michael Martin und Sonja Heller. 2. Auflage. <strong>WOLL</strong>-Verlag.<br />

ISBN 9-783943-681895 19,90 Euro.<br />

Gibt’s im Sauerländer Buchhandel und im <strong>WOLL</strong>-Onlineshop.<br />

www.woll-onlineshop.de<br />

42 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


Anzeige<br />

Gesund und fit in <strong>Sundern</strong><br />

DAS LIFE IN DER SETTMECKE MACHT´S MÖGLICH<br />

PENCIL-A Gisela Wilms Camera Philipp Nolte<br />

Der Naturheiler Sebastian Kneipp<br />

hat einmal gesagt: „Um gesund<br />

zu bleiben, muss sich der Mensch<br />

bewegen.“ Diese Erkenntnis wird<br />

im Gesundheits- und Fitnessstudio<br />

LIFE in <strong>Sundern</strong> umgesetzt.<br />

Auf einer lichtdurchfluteten<br />

Fläche von 1.700 m² präsentiert<br />

sich das LIFE in<br />

<strong>Sundern</strong>. Obwohl der Blick durch die<br />

bodentiefen Fenster zunächst auf die<br />

üblichen Geräte wie Laufbänder oder<br />

Kraftstationen fällt, findet man in der<br />

Settmecke kein normales Fitnessstudio<br />

vor. Die Inhaberfamilie Just hat sich<br />

das Ziel gesetzt, ihre Kunden nicht nur<br />

fitter, sondern vor allem gesünder zu<br />

machen. Während ein Fitnessstudio<br />

jeder ohne jegliche Vorkenntnisse eröffnen<br />

kann, wird im Gesundheitsstudio<br />

LIFE auf die Qualität der Trainer<br />

großer Wert gelegt. Vom ausgebildeten<br />

Sportlehrer über den Fachtrainer für<br />

Prävention bis zum Reha-Sporttrainer:<br />

im LIFE wird der Mensch ganzheitlich<br />

betrachtet. Der Eingangscheck<br />

erschöpft sich damit auch nicht auf ein<br />

Trainingsprogramm, sondern bezieht<br />

alle Lebensgewohnheiten, vor allem die<br />

Ernährung, mit ein. Laut Torsten Just<br />

werden gesundheitliche Fortschritte<br />

zu 50 % durch gezielte körperliche<br />

Übungen und zu 50 % durch bewusste<br />

Ernährung erreicht. Seit einiger Zeit<br />

arbeitet er deshalb mit dem Hamburger<br />

Ökotrophologen Andreas Scholz<br />

zusammen, mit dem er Ernährungspläne<br />

erstellt hat. Die Rückbesinnung<br />

auf ursprüngliche Nahrungsmittel als<br />

Kontrast zu Superfood spielt hierbei<br />

eine zentrale Rolle.<br />

ÜBER 1.000 AKTIVE IM ALTER<br />

VON 16 BIS 86 JAHREN<br />

Von der Vielseitigkeit des Gesundheits-und<br />

Fitnessstudios LIFE profitieren<br />

über 1.000 Mitglieder. Ob<br />

es der Sportbegeisterte ist, der seine<br />

Leistungsfähigkeit erhalten möchte,<br />

der ältere Mensch mit Bewegungseinschränkungen,<br />

die Diabetikerin<br />

oder der Reha-Patient, im LIFE<br />

bekommt jede und jeder ein individuelles<br />

Trainingsprogramm. Wer lieber<br />

in einer Gemeinschaft üben will, für<br />

den gibt es Kurse von Faszientraining<br />

bis YOGA. Sauna und Lichttherapie<br />

runden das Programm ab. Dass die<br />

Familie Just und ihr Team mit ihrem<br />

Konzept erfolgreich sind, zeigt sich an<br />

der geringen Fluktuation der Teilnehmer.<br />

Viele sind seit der Eröffnung im<br />

Jahr 2004 dabei. Die Kunden schätzen<br />

die familiäre Atmosphäre und das umfassende<br />

Angebot, welches sich nicht<br />

nur auf die körperliche Fitness bezieht.<br />

In unregelmäßigen Abständen finden<br />

besondere Veranstaltungen statt, wie<br />

am 14. März der Vortrag zum Thema<br />

Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung.<br />

Ein weiteres Element,<br />

das für den Erfolg verantwortlich ist,<br />

ist die Innovationsfreude der Inhaber.<br />

Den Mitgliedern stehen die neuesten<br />

Geräte zur Verfügung, die mit immer<br />

mehr Elektronik ausgestattet sind.<br />

Nahezu alle Trainingsgeräte werden<br />

mit einem personalisierten Chip gestartet,<br />

auf dem die Daten des Benutzers<br />

gespeichert sind, der deshalb keine<br />

weiteren Einstellungen mehr vornehmen<br />

muss. Und am Ende bedient er<br />

mit dem gleichen Chip den Getränkeautomaten,<br />

um einen Shake gemixt zu<br />

bekommen, der auf seine Bedürfnisse<br />

abgestimmt ist. Das LIFE in <strong>Sundern</strong>:<br />

Ein Sportcenter auf hohem Niveau. •<br />

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Sportcenter Just<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 43


Herzensspende<br />

MICHAEL KUSE AUS SUN-<br />

DERN KÄMPFT FÜR MEHR<br />

ORGANSPENDEN<br />

PENCIL-A Nicola Collas<br />

Camera Manfred Haupthoff<br />

„Das erste Mal wieder den Wind<br />

auf der Haut zu spüren, das war<br />

ein wunderschönes Gefühl.“ Michael<br />

Kuse aus <strong>Sundern</strong> lebt mit<br />

einem Spenderherz und er wird nie<br />

vergessen, wie es war, nach wochenlangem<br />

Klinikaufenthalt das erste<br />

Mal wieder an die frische Luft zu<br />

kommen. Am 2. Juni 2018 bekam<br />

der 54-Jährige sein neues Herz -<br />

genau am Tag der Organspende.<br />

2005 hatte Michael Kuse zum<br />

ersten Mal Probleme mit dem<br />

Herzen. Ging er einen Berg<br />

hoch oder 100 Meter auf gerader<br />

Strecke, war er sofort außer Puste.<br />

Ärzte setzten ihm einen Stent, der<br />

Gefäße offen hält, ein. Ein Jahr später<br />

dieselben Probleme. Dazu kamen<br />

Beschwerden wie beim Herzinfarkt:<br />

Übelkeit, Kribbeln in den Armen. Im<br />

Krankenhaus in Dortmund führten<br />

die Ärzte eine Bypass-Not-OP durch.<br />

Neun Jahre hatte er danach Ruhe, bis<br />

ihm - vermutlich nach einem Mini-Schlaganfall<br />

- ein Defibrillator implantiert<br />

werden musste. Auch damit<br />

konnte er eine Weile gut leben.<br />

LEISTUNGSFÄHIGKEIT 15 %<br />

2017 ging es Michael Kuse aber<br />

gesundheitlich immer schlechter.<br />

Er hatte Wasser in der Lunge und<br />

bekam Erstickungsanfälle. Die Ärzte<br />

stellten fest, dass sein Herz nur noch<br />

eine Leistungsfähigkeit von 14, 15<br />

Prozent hatte. Einige Zeit nach der<br />

Diagnose war klar, dass er auf jeden<br />

Fall ein neues Herz brauchen wird,<br />

um normal weiterzuleben: “Die Ärzte<br />

in Bad Oeynhausen sagten mir, dass es<br />

noch fünf Jahre gut gehen könne, mit<br />

Hilfe starker herzentlastender Medikamente,<br />

eventuell aber auch nur noch<br />

vier Wochen. Ein halbes Jahr später<br />

war es dann soweit”, erinnert sich Michael<br />

Kuse. Das war im April 2018:<br />

Damals ging es dem <strong>Sundern</strong>er so<br />

schlecht, dass er bei einem Nachsorgetermin<br />

direkt in der Klinik bleiben<br />

musste und auf die Spenderliste kam.<br />

Im Schnitt dauert es 100 Tage, bis<br />

man ein neues Herz bekommt. Bei<br />

Michael Kuse ging „es unheimlich<br />

schnell“, so dass er nach 35 Tagen<br />

die erlösende Nachricht bekam:<br />

„Sie werden jetzt für die OP fertig<br />

gemacht". "Ich war erleichtert, gleichzeitig<br />

war da aber auch Angst. Ins-<br />

44 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


gesamt war ich aber positiv eingestellt“,<br />

erzählt er. Fotos, die ihn kurz vor der<br />

Operation und während der Wartezeit<br />

auf das Spenderherz zeigen,<br />

hängen im Flur der Wohnung. Eine<br />

Erinnerung an die Zeit, als er sich<br />

sehr schlecht fühlte. Fünf Stunden<br />

dauerte die OP, die nach Angaben<br />

der Ärzte („Aufmachen, abschneiden,<br />

Herz rausnehmen, neues Herz rein,<br />

Hahn aufdrehen und wenn das Blut<br />

kommt, fängt es schon an zu pumpen.“)<br />

ideal lief.<br />

Anfangs machte sich Michael Kuse<br />

schon Gedanken, welches Herz<br />

in seiner Brust schlägt. Aber in<br />

Deutschland ist es so geregelt, dass<br />

weder die Angehörigen des Spenders<br />

noch der Spender selbst Einzelheiten<br />

erfahren. „Ich weiß nur, dass der<br />

Mensch, von dem ich das Herz habe,<br />

ungefähr so alt und ungefähr so schwer<br />

wie ich war. Und wir hatten dieselbe<br />

Blutgruppe“, erzählt Michael Kuse.<br />

Abends beim Einschlafen horchte er<br />

zunächst noch in sich hinein, aber<br />

das wurde<br />

immer<br />

seltener<br />

mit der<br />

Zeit.<br />

Genauso erwischte er sich mit der<br />

Zeit bei Sachen, die er eigentlich<br />

nicht tun sollte. Zum Beispiel die<br />

Hunde streicheln und sich hinterher<br />

nicht die Hände waschen. Wegen<br />

der Keime sollte sich Michael Kuse<br />

immer die Hände waschen.<br />

ALLTÄGLICHE VERÄNDERUNG<br />

Auch beim Essen muss er einiges<br />

beachten: „Ich darf nichts Rohes, keine<br />

Salami, kein Sushi essen. Salat muss bis<br />

zu vier Mal gewaschen werden. Und<br />

den Garten umgraben sollte ich auch<br />

nicht, da die Gefahr besteht, Schimmelpilze<br />

zu inhalieren.“ Auch in den<br />

vier Wänden zuhause in <strong>Sundern</strong><br />

musste einiges verändert werden, bevor<br />

Michael Kuse nach der OP und<br />

dem Klinikaufenthalt wieder zurückkommen<br />

konnte. „Die Betten mussten<br />

ausgewechselt werden, also die Inlays<br />

und Matratzen. Wir haben Teppiche<br />

rausgeschmissen und nur noch künstliche<br />

Blumen aufgestellt. Sollten wir<br />

zuhause renovieren, darf ich nicht da<br />

sein. Wenn z. B. Steine rausgebrochen<br />

werden, fliegen Keime aus der Wand<br />

durch die Gegend, das wäre auch zu<br />

gefährlich für mich.“<br />

<strong>WOLL</strong> Redakteurin Nicola Collas<br />

im Gespräch mit Michael Kuse<br />

Nach allem, was er erlebt hat, ist er<br />

zum Experten in Sachen Organspende<br />

geworden. Und sein Wissen nutzt<br />

er, um kräftig die Werbetrommel<br />

zu rühren. Mit seiner Familie hat<br />

er den Verein "Organspende<br />

<strong>Sundern</strong>" gegründet. Er will<br />

aufklären, verteilt Flyer, beantwortet<br />

Fragen, spricht mit<br />

den Leuten über Ängste, zeigt<br />

Filme, sammelt Spenden für besondere<br />

Projekte. All das mit dem Ziel,<br />

dass Deutschland eines Tages der<br />

gesetzlichen Möglichkeit zur Widerspruchslösung<br />

folgt und letztlich<br />

mehr Organe gespendet werden.<br />

Das bedeutet, wer zu Lebzeiten nicht<br />

widerspricht, ist nach dem Ableben<br />

automatisch Organspender. Diese<br />

Regelung gilt bereits in 18 Ländern,<br />

darunter Frankreich, Österreich,<br />

Spanien und den Niederlanden.<br />

„Ich bin so froh, dass ich wieder ganz<br />

normal mit den Hunden spazieren<br />

gehen kann, ohne außer Puste zu<br />

sein. Ich fahre wieder zu Konzerten,<br />

für Oktober hab ich schon Tickets für<br />

"Cher" in Köln gebucht. Im September<br />

fliege ich endlich wieder in die Sonne.<br />

Ich kann wieder arbeiten gehen“, freut<br />

sich Michael Kuse. Das hat er einer<br />

unbekannten Person zu verdanken,<br />

die sich zu Lebzeiten entschieden<br />

hat, ihre Organe zu spenden. •<br />

HILFE FÜR ANDERE<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 45


Sauerländer in Afrika:<br />

"Näher mein Gott zu dir"<br />

PENCIL-A Patrick Feldmann<br />

Camera Privat<br />

ALLENDORFER SPIELT TROMPETE AUF DEM GIPFEL DES KILIMANJARO<br />

Es ist der 02. Februar 2018. Auf dem Uhuru Peak,<br />

dem Gipfel des Kilimanjaro ist gerade die Sonne<br />

aufgegangen. Es ist ein wolkenfreier Morgen bei<br />

Temperaturen von circa minus 10 Grad. Beste<br />

Wetterbedingungen also, als Thomas Cramer seine<br />

Trompete ansetzt und möglicherweise als erster<br />

Mensch auf dem Gipfel des höchsten Berges Afrikas<br />

„Näher mein Gott zu dir“ auf seiner Trompete spielt.<br />

Heute lacht der 54-Jährige: „Keine Ahnung, warum<br />

ich gerade das Lied gespielt habe. Eigentlich wird<br />

das ja eher auf Beerdigungen gespielt. Aber mir fiel<br />

nichts anderes ein. Und irgendwie passte es auch, so<br />

nah am Himmel.“<br />

ABER VON VORNE.<br />

Zu dritt machen sich die Allendorfer Christoph<br />

Richter, Moritz Wolf und Thomas Cramer auf den<br />

Weg nach Tansania. Die drei Freunde kennen sich<br />

seit über zehn Jahren und sind begeisterte Musiker und<br />

Wanderer. Die Tour war lange geplant. „Vor mehreren<br />

Jahren war ich in Kenia, blickte von dort aus auf den Kilimanjaro<br />

und in dem Moment war mir klar: Da muss ich<br />

irgendwann rauf“, erinnert sich Thomas Cramer an den<br />

Moment, in dem die Idee zu der Tour entstand.<br />

Ende Januar 2018 ist es dann so weit. Zu dritt machen<br />

sich die Allendorfer auf die Machame Route. Vier Übernachtungen<br />

am Berg sind geplant, bevor die Wanderer<br />

den Gipfel erreichen sollen. Die Route ist anspruchsvoll,<br />

aber gut begehbar. Komplizierte Kletterpassagen gibt es<br />

nicht, aber der Anstieg umfasst vier Klimazonen.<br />

46 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


wir das Camp erreicht haben, waren die Träger längst da<br />

und hatten schon die Zelte aufgebaut. Das macht so eine<br />

Wanderung für uns Laien ja überhaupt erst möglich“, erklärt<br />

der 33-Jährige.<br />

Die Camps sind zwar sehr rudimentär, es gibt nur<br />

einfache Zelte und ein Plumpsklo, aber der Service der<br />

Begleiter ist dafür sehr gut. „Man muss sich eigentlich<br />

um nichts kümmern. Wir bekamen ein sehr üppiges und<br />

nahrhaftes Abendessen“, erinnert sich Thomas Cramer.<br />

„Wir wurden richtig bekocht! Es gab Suppen, Hauptspeisen<br />

mit gutem Fleisch und Gemüse; es gab Nachspeisen, Kaffee,<br />

Tee, alles wurde am Berg für uns zubereitet.“<br />

Los geht es in Moshi. Hier herrscht tropisches Klima.<br />

Temperaturen um 30 Grad und eine recht hohe Luftfeuchtigkeit<br />

können schon die erste Etappe zu einer echten<br />

Strapaze werden lassen. Aber die Sauerländer haben<br />

Glück. „Wir hatten die ganze Zeit optimales Wetter“, erinnert<br />

sich Thomas Cramer. „Die Luft war nicht so drückend<br />

wie befürchtet. Insofern sind wir gut losgekommen.“<br />

Der Garten- und Landschaftsbauer war schon auf den<br />

ersten Kilometern fasziniert von der tropischen Landschaft.<br />

„Man entdeckt überall wunderschöne Pflanzen und<br />

beeindruckende Steinformationen. Das war von Beginn an<br />

einfach eine schöne Landschaft.“<br />

Die Wanderer können sich also von den Anstrengungen<br />

der Etappe erholen. Schon im ersten Camp sorgt<br />

Cramer bei den Einheimischen für eine große Überraschung.<br />

Wie bei allen seinen Reisen hat er auch hier<br />

seine Taschentrompete dabei – eine „normale“ Trompete,<br />

nur eben etwas kleiner. „Ich habe vor der Reise die<br />

Nationalhymne von Tansania geübt. Die habe ich dann<br />

jeden Abend gespielt und danach noch irgendein anderes<br />

Lied, wie Beispielsweise „Amazing Grace“ (deutsch: „Ein<br />

schöner Tag“). Die Begleiter hatten das noch nie erlebt“, erinnert<br />

sich der musikalische Wanderer. „Anfangs trauten<br />

die ihren Augen und Ohren kaum. Dann hielten sie sich<br />

für die Hymne die Hand aufs Herz und sangen laut mit.<br />

Manche tanzten zur Musik. Das war auch für mich etwas<br />

ganz Besonderes.“<br />

Die Trompete ist Cramers ständiger Begleiter. Auf ihr<br />

hat er schon an der Copa Cabana gespielt, sie begleitete<br />

ihn in die USA, nach Norwegen und auf etliche<br />

Wanderungen. Das zusätzliche Gewicht nimmt er dabei<br />

gerne in Kauf. „Das sind ja nur knapp 1,5 Kilo. Das<br />

war also kein Problem und ich bin es ja auch gewöhnt, sie<br />

dabei zu haben.“<br />

Die Drei bleiben während der Wanderung unter sich,<br />

müssen sich also keiner anderen Touristen-Gruppe<br />

anschließen. Alleine sind sie jedoch nicht unterwegs.<br />

Insgesamt 14 Einheimische begleiten die Hobbywanderer<br />

auf dem Weg zum Gipfel. Darunter Bergführer und<br />

Träger, die sich darum kümmern, die Zelte zu tragen<br />

und in den Camps aufzubauen. „Der Service auf der<br />

Strecke ist schon wirklich enorm“, so Moritz Wolf. „Wenn


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Nach dem kleinen Ständchen<br />

wurde es dann wieder ruhiger im<br />

Camp. „Die Abende waren immer<br />

schön“, findet Christoph Richter.<br />

„Dadurch dass wir nicht mit einer<br />

anderen Gruppe wandern mussten,<br />

waren wir eben sehr unter uns und<br />

dadurch ein echt eingeschworenes<br />

Team.“ So klangen die Abende<br />

mit einem Kartenspiel und Unterhaltungen<br />

aus, bevor dann jeder<br />

erschöpft in sein Zelt ging und<br />

schlief, bevor sie morgens gegen<br />

sechs Uhr wieder geweckt wurden.<br />

Auch der Start in den Tag war sehr<br />

komfortabel. „Als wir wach wurden,<br />

war schon wieder alles angerichtet.<br />

Wir konnten uns sogar mit warmen<br />

Wasser waschen und auch das Frühstück<br />

stand schon bereit.“ Thomas<br />

Cramer war der gastfreundliche<br />

Service beinahe schon unangenehm.<br />

„Die Begleiter wollten uns<br />

den Kaffee sogar morgens ins Zelt<br />

bringen. Das haben wir aber dankend<br />

abgelehnt und sind lieber selber<br />

aufgestanden und haben uns das<br />

Getränk geholt“, lacht er.<br />

Ab 4.000 Metern Höhe wird es dann<br />

allmählich kälter am Berg und die<br />

Landschaft verändert sich immer<br />

wieder. Auch die Luft wird langsam<br />

dünner. „Es wurde langsam aber sicher<br />

anstrengender, weil spürbar wurde,<br />

dass der Sauerstoffgehalt abnimmt“,<br />

so Moritz Wolf. Was er und Thomas<br />

Cramer bis dahin nicht wissen:<br />

Ihrem Freund Christoph Richter<br />

geht es zunehmend schlecht. „Ich hatte<br />

mir irgendeinen Infekt gefangen, der<br />

mir ziemlich auf den Magen geschlagen<br />

ist. Erst ging es aber noch. Deswegen<br />

habe ich es zunächst niemandem<br />

erzählt“, erinnert sich Richter.<br />

Vor der letzten Etappe zum Gipfel<br />

entscheidet Richter dann, dass es<br />

für ihn nicht mehr weiter geht. „Es<br />

ging einfach nicht mehr und wäre<br />

unvernünftig gewesen. Auch wenn der<br />

Gipfel nicht mehr so weit weg war.<br />

Selbst die Begleiter überlegten, ob<br />

wir es nicht doch irgendwie schaffen<br />

können, aber mir war es einfach zu<br />

schlecht“, erinnert er sich und ist dabei<br />

nicht so enttäuscht, wie man annehmen<br />

könnte, weil er weiß, dass<br />

es die richtige Entscheidung war.<br />

LETZTE ETAPPE - DÜNNE LUFT<br />

Also brachen Wolf und Cramer alleine<br />

zur letzten Etappe auf. Los ging<br />

es diesmal schon um 00.15 Uhr, um<br />

morgens zum Sonnenaufgang oben<br />

auf dem Berg zu sein. „Der Gipfelanstieg<br />

ist sehr steil. Erst das allerletzte<br />

Stück wird dann relativ flach. Als es<br />

dann am Morgen langsam hell wurde,<br />

sahen wir schon die atemberaubende<br />

Aussicht“, sagt Thomas Cramer. Den<br />

Atem raubt den Wanderern aber auch<br />

die immer dünner werdende Luft.<br />

„Wir gingen nur noch ganz langsam.<br />

Auch im Kopf merkt man einfach, dass<br />

alles etwas anstrengender wird. Und<br />

natürlich konnten wir die Höhe vorher<br />

auch nicht trainieren“, erklärt Moritz<br />

Wolf. „Erst am Berg merkt man dann,<br />

wie gut oder schlecht man sich darauf<br />

einstellen kann."<br />

www.gruene-mineraloele.de


Beide schaffen es zum Gipfel. „Ein<br />

unvergesslicher Moment. Man ist<br />

ziemlich kaputt, aber auch happy<br />

und stolz“, strahlt Cramer noch<br />

heute. Auch Moritz Wolf genießt<br />

den Moment und nutzt die Zeit für<br />

Erinnerungsfotos. Nach circa 20<br />

Minuten auf dem Gipfel machen er<br />

und einer der Begleiter sich schon<br />

mal auf dem Weg nach unten.<br />

Gefühl, den Gipfel erklommen zu<br />

haben und sein Lied ganz oben zum<br />

Besten gegeben zu haben, hätte Cramer<br />

sich eigentlich auf den Weg nach<br />

unten machen können. Wäre da<br />

nicht noch eine Kleinigkeit gewesen:<br />

„Ich hatte einen kleinen Flachmann<br />

mit Obstler mit nach oben genommen“,<br />

lacht er. „Da musste der Bergführer<br />

vor dem Abstieg natürlich erst einmal<br />

ein Schnäpschen mit mir trinken.“<br />

NICHTS FÜR<br />

AUS-DER-<br />

SPUR-FAHRER.<br />

Nach dem erfolgreichen Abstieg<br />

haben sich die drei Freunde dann<br />

noch eine Woche Erholungsurlaub<br />

gegönnt und sie sind sich sicher, dass<br />

das nicht die letzte größere Wandertour<br />

war. Für die Zukunft ist irgendwas<br />

in Südamerika angedacht. Wo<br />

und wann genau, steht noch nicht<br />

fest. Klar ist aber, dass auch dort<br />

Sauerländer Trompetenklänge zu<br />

hören sein werden. •<br />

Dann war ich wieder voll da!<br />

Thomas Cramer aber bleibt<br />

noch ein paar Minuten. Er will<br />

Trompete spielen und macht es<br />

auch. „Einen Moment lang dachte<br />

ich, es geht nicht, weil ich durch<br />

den geringen Sauerstoffanteil in<br />

der Luft auch schon einen kleinen<br />

Aussetzer bei mir bemerkte. Ein<br />

ganz seltsames Gefühl, aber dann<br />

war ich direkt wieder voll da und<br />

konnte mein Gipfellied spielen,<br />

auch wenn ich öfter atmen musste<br />

als sonst üblich.“<br />

Das Lied „Näher mein Gott zu<br />

Dir“ kam ihm wie von selbst<br />

in den Sinn und so spielte er es<br />

am höchsten Punkt Afrikas auf<br />

5.895 Metern über dem Meeresspiegel.<br />

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50 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 51


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52 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


"Wir fühlen uns wohl im Sauerland<br />

und sehen keine Notwendigkeit,<br />

unseren Firmensitz zu verlagern"<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 53


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Wie <strong>WOLL</strong> nach dem Interview erfuhr, wurde Herr<br />

Martin Krengel in die Handelsblatt Hall of Fame aufgenommen.<br />

Über diese Auszeichnung werden wir in einer<br />

der nächsten <strong>Ausgabe</strong>n berichten.


Ein Verein für das Dorfleben<br />

FUSSBALLER STÄRKEN DEN ZUSAMMENHALT IM ORT<br />

PENCIL-A Camera Philip Stallmeister<br />

Die Sportgemeinschaft Oberense (OSG) ist ein<br />

junger Verein, noch keine 50 Jahre alt, und<br />

nimmt erst seit 1986 am Spielbetrieb des DFB<br />

teilnimmt. Die SGO besteht vor allem aus Fußballern.<br />

Ein noch immer ein kleiner Verein, der mit zwei<br />

Seniorenmannschaften auf Kreisebene antritt. „Hier<br />

funktioniert das nur über die Gemeinschaft“, erklärt<br />

Klaus Ebel, der dem Club zusammen mit Jörg Ferige als<br />

Doppelspitze vorsteht.<br />

Die Gemeinschaft schafft in Oberense einiges. Das<br />

Sportheim ist 2010 erneuert worden und ist dank des<br />

Pächterehepaars Baum aus Echthausen nicht nur für die<br />

Mannschaften, sondern für das ganze Dorf mit seinen<br />

knapp 300 Einwohnern ein Anlaufpunkt. Die idyllische<br />

Anlage in Oberense, die man beim Durchfahren<br />

des Ortes zunächst nicht wahrnimmt, versprüht viel<br />

Charme. Auch Sportplatz mit seinem gesamten Umfeld<br />

ist äußerst liebevoll gestaltet. An der Mittellinie steht<br />

eine Tribüne, die schon zu überregionaler Berühmtheit<br />

gelangte. Denn die Tribüne ist mobil. Ein umgebauter,<br />

ausrangierter Kühlanhänger des Bierpartners wird zu<br />

Spielen heruntergeklappt. Diese fahrbare Tribüne hat<br />

schon Erwähnung in Fachmagazinen wie 11 Freunde<br />

oder Reviersport gefunden. Manch einer witzelt, dass die<br />

Oberenser ihre Tribüne immer auf die Seite des gegnerischen<br />

Torwarts ziehen könnten, damit ihr Angriff<br />

ständige Unterstützung erfährt.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 55


Besonders bei Heimspielen ist die Unterstützung groß.<br />

Gemeinsam mit dem Rivalen Niederense gehört man<br />

zu den Vereinen mit den meisten Zuschauern in der<br />

A-Kreisliga Soest. „Wenn dann Derby ist, herrscht Ausnahmezustand“,<br />

sagt auch Niederenses Vereinsboss Peter<br />

Schneider. In Oberense ist man stolz im Oberhaus des<br />

Fußballkreises Soest zu agieren. „Unsere Motivation besteht<br />

natürlich darin, als kleiner Verein dort bestehen zu<br />

können“, sagt Ebel. Der Dorfverein tritt in einer Spielklasse<br />

gegen Gegner wie TuS Wickede oder Preußen<br />

Werl an, die in früheren Jahren wesentlich höher aktiv<br />

waren. Dass man mit diesen Traditionsklubs auf Augenhöhe<br />

agiert, gelingt nur dank des familiären Zusammenhalts,<br />

den die Fußballer im ganzen Ort haben.<br />

Um bestehen zu können haben die Oberenser eine<br />

sechsköpfige Task-Force gebildet, die Scouting nach<br />

Kreisligamaßstäben betreibt. Neuzugänge müssen nicht<br />

nur sportlich ins Gefüge passen, sondern vor allem<br />

charakterlich. Die SGO bietet für die Integration von<br />

Neuzugängen zahlreiche Möglichkeiten - auf und außerhalb<br />

des Platzes. Dazu gehört ein Vatertagsturnier<br />

für Kleinfeldmannschaften. Einmal im Jahr treffen<br />

sich Jugendliche aus der Region zu einem großen<br />

Flunky-Ball-Wettbewerb, einem vor allem auf<br />

Festivals beliebtem Flaschenwerfen. Im Frühjahr<br />

werden Comedians wie Frieda Braun<br />

eingeladen. Zudem wird ein eigenes Schützenfest<br />

abgehalten. Auch mit den „richtigen“<br />

Schützen des Ortes kooperieren die SGOler<br />

eng. „Der Stamm der beiden Vereine kommt<br />

aus den gleichen Orten. Neben Oberense sind<br />

das Bilme, Bittingen und Vollbringen“, erklärt<br />

Ebel. Radsport und Powergymnastik sind zwei<br />

weitere Sparten des Vereins.<br />

„FC ENSE IST LEBENSNOTWENDIG“<br />

Der Nachwuchsbereich des SGO ist dem FC <strong>Ense</strong><br />

angegliedert. Ein Projekt, mit dem man in <strong>Ense</strong> seit<br />

2010 einen eigenen Jugendfußballklub im Modellversuch<br />

betreibt, um allen Kindern und Jugendliche des<br />

Ortes die Möglichkeit zu geben, heimatnah Fußball zu<br />

• Fensterbankbleche<br />

• Mauerabdeckungen<br />

• Dachabschlussprofile<br />

Garagen und Flachdächer<br />

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Der SGO-Vorsitzende ist sichtlich stolz auf den Kunstrasenkleinfeldplatz<br />

56 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


spielen. Ab der D-Jugend wird für den<br />

FC <strong>Ense</strong> gekickt. Die Vereine, denen<br />

es schwerfällt die Jugendmannschaften<br />

zu besetzen, brauchen nun niemanden<br />

mehr wegschicken. „Der FC <strong>Ense</strong> ist für<br />

uns lebensnotwendig. Wir wären nicht<br />

im Stande, alle Jahrgänge zu besetzen“,<br />

betont Ebel und freut sich, dass<br />

mit dem FC <strong>Ense</strong> die<br />

Nachwuchsakteure<br />

dem Fußball treu bleiben können.<br />

Bei den Alten Herren kooperieren<br />

die Oberense mit dem SuS<br />

Günne aus der Gemeinde<br />

Möhnesee.<br />

Die Tribüne ist auch bei Tests höherklassiger Mannschaften,<br />

wie hier SV Westfalia Rhynern und SC <strong>Neheim</strong> gut besucht<br />

Der Verein bietet gute<br />

Voraussetzungen für einen<br />

nahtlosen Übergang in den<br />

Seniorenspielbetrieb. Der<br />

Sportplatz ist 2015 erneuert<br />

worden. Im vergangenen Jahr<br />

kam ein in kompletter Eigenarbeit<br />

erstellter Kunstrasenkleinfeldplatz<br />

hinzu. Hier bietet die SGO den Vereinsmitgliedern<br />

die Gelegenheit zum gemütlichen<br />

Kicken oder auch für das Training der ganz jungen<br />

Fußballer. „Vielleicht kann der neue Platz bald auch für<br />

Kindergeburtstage genutzt werden“, plant Ebel. Für gehobenere<br />

Semester setzt man sich in Oberense ebenfalls ein.<br />

Hinter dem Kleinfeld entsteht eine Boule-Anlage.<br />

Auch die Gegner kommen gerne nach <strong>Ense</strong>, nicht nur<br />

wegen der Überschaubarkeit des Sportplatzes, der so<br />

gerade den erforderlichen Mindestmaßen entspricht<br />

und damit die Laufleistung damit überschaubar bleibt.<br />

Sie kommen auch wegen der gesamten Atmosphäre.<br />

Selbst höherklassige Vereine wissen dieses spezielle Flair<br />

zu schätzen. So nutzte beispielsweise der damalige Regionalligist<br />

Westfalia Rhynern in der Vorbereitung im<br />

Sommer 2017 den Oberenser Sportplatz für ein Freundschaftsspiel<br />

gegen den Westfalenligisten SC <strong>Neheim</strong>.<br />

Seitens der höherklassigen Klubs war man begeistert ob der<br />

Beschaffenheiten in dem kleinen Dorf. Besonders positiv<br />

fielen die fahrbare Tribüne und die Terrasse des Sportheims<br />

auf, quasi die Loge von Oberense. •<br />

Steuerberater Dieter Langer<br />

Werler Straße 18<br />

59469 <strong>Ense</strong>-Bremen<br />

• Steuererklärungen im privaten und unternehmerischen Bereich<br />

• Jahresabschlüsse von Unternehmen aller Rechtsformen<br />

• Finanzbuchhaltung<br />

• Lohnbuchhaltung (Baulohnabrechnungen)<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 57


Mit Frauenpower<br />

in eine neue Zukunft<br />

DREHTECHNIK SAUERLAND MIT NEUER<br />

FÜHRUNG AUF WACHSTUMSKURS<br />

PENCIL-A Anne von Heydebrand Camera S. Droste<br />

Das zertifizierte Unternehmen „Drehtechnik<br />

Sauerland“ steht seit 30 Jahren für qualitativ<br />

hochwertige Drehteile direkt aus <strong>Sundern</strong>-Amecke.<br />

Die namhaften internationalen Kunden können<br />

sich auf präzise Wertarbeit verlassen und haben seit<br />

Januar 2019 eine neue Ansprechpartnerin: Bettina Kielgast-Kober<br />

hat die Geschäftsführung im Familienunternehmen<br />

übernommen. Sie will das Unternehmen wieder<br />

auf Kurs bringen und erhält in Zukunft Unterstützung<br />

von Christina Piechotka. Zwei Frauen, die sich in einer<br />

Männerdomäne behaupten.<br />

Die beiden Frauen können anpacken. Das haben sie bereits<br />

bewiesen. Bettina Kielgast-Kober hat selbst eine Ausbildung<br />

zur Zerspanungsmechanikerin gemacht und ist auch<br />

im Vertrieb ein absoluter Profi. Ihre Geschäftspartnerin<br />

ist studierte Bilanzbuchhalterin und steht auf dem heimischen<br />

Bauernhof ihre „Frau“. Gemeinsam bilden sie ein<br />

unschlagbares Team, das sich dank Sach- und Fachkompetenz<br />

in der Männerwelt durchsetzen kann.<br />

Dass sie als Geschäftsführerinnen in einem metallverarbeitenden<br />

Betrieb wahre Exoten sind, wissen Kielgast-Kober und<br />

Piechotka. Doch gerade WEIL sie Frauen sind, sind sie für<br />

den Job genau die Richtigen. „Frauen müssen sich in einer<br />

Führungsposition mehr beweisen, das stimmt leider. In der<br />

Regel sind Frauen allerdings viel empathischer als Männer. Sie<br />

denken vorausschauend und ihre Entscheidungen sind sachlich,<br />

fachlich und fundiert. Außerdem sind sie teamfähiger und<br />

können Lösungen gemeinsam erarbeiten. Hahnenkämpfe, wie<br />

sie Männer manchmal austragen, gibt es bei uns nicht“, betont<br />

Christina Piechotka. Die beiden Geschäftsführerinnen sind<br />

echte Vorbilder für Frauen und sie möchten junge Mädchen<br />

ermutigen, ihre technischen Neigungen zu erforschen. Egal<br />

ob in der Schule, bei Praktika oder in Ferienjobs. „Wir sind<br />

ein anerkannter Ausbildungsbetrieb und bei<br />

uns sind junge Frauen immer<br />

willkommen“, ergänzt<br />

Bettina Kielgast-Kober.<br />

58 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


Anzeige<br />

Doch nicht nur die Geschäftsführerinnen sind Vorbilder.<br />

Das gesamte Unternehmen schafft das, wovon die<br />

Politik derzeit nur träumen kann: eine Frauenquote<br />

von fast 50 Prozent. „Das Unternehmen beschäftigt<br />

zurzeit 21 Mitarbeiter. Unter ihnen sind<br />

zehn Frauen und bei uns arbeiten alle in einem<br />

Team. Einzelkämpfer haben bei uns keine<br />

Chance“, sagt Christina Piechotka. Die beiden<br />

sind stolz auf ihr Team und sie sehen es<br />

gerne, wenn ihre Mitarbeiter Einsatz zeigen<br />

und die regelmäßig stattfindenden Mitarbeiterschulungen<br />

besuchen. „Davon profitiert das<br />

gesamte Team und schließlich auch die Qualität<br />

unserer Produkte“, meint Kielgast-Kober.<br />

Zu ihrem Angebot gehören, neben Ölablassventilen für<br />

die Autoindustrie, für Baumaschinen und Landwirtschaft,<br />

auch Dreh- und Frästeile für die Leuchten- und Möbelindustrie.<br />

Designteile runden die Produktpalette ab. „Wir<br />

fertigen Drehteile auf Kundenwunsch und verwenden nur<br />

hochwertige Materialien wie Edelstahl, Messing und Aluminium.<br />

Abmessungen zwischen drei Millimetern und 80<br />

Millimetern und Futterarbeiten bis 300mm sind kein Problem<br />

für uns. Wir können auch Kleinserien produzieren. Wir<br />

bieten einfach das Komplettpaket. Natürlich inklusive einer<br />

Oberflächenbehandlung“, erklärt Bettina<br />

Kielgast-Kober und verweist<br />

auf das zertifizierte<br />

Qualitätsmanagement.<br />

Weitere Infos unter:<br />

KS Drehtechnik Sauerland GmbH<br />

map-mark Illingheimer Straße 33<br />

59846 <strong>Sundern</strong> - Amecke<br />

Um den immer komplexer<br />

werdenden technologischen<br />

Anforderungen gerecht<br />

zu werden, erweitert<br />

die Firma Drehtechnik<br />

Sauerland<br />

regelmäßig ihren<br />

Maschinenpark.<br />

Moderne fünf-,<br />

sechs- und siebenachsige<br />

Maschinen<br />

sind Standard. Damit<br />

kommt auch weiterhin<br />

die beste Qualität aus<br />

dem Sauerland!<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 59


Lecker, woll!<br />

EIN HOLLÄNDER KOCHT<br />

IM SAUERLAND<br />

60 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


Lecker, woll!<br />

EIN HOLLÄNDER KOCHT<br />

IM SAUERLAND<br />

LOGENPLATZ DER GASTLICHKEIT.<br />

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In 500 m Höhe ............<br />

WANDERN,<br />

WOHLFÜHLEN &<br />

ENTSPANNEN.<br />

In idyllischer Alleinlage auf 500 m<br />

Höhe. Der Weg führt Richtung<br />

Erholung. Kehren Sie ein in unsere<br />

gemütlichen Gaststuben, zu Kaffee<br />

und hausgebackenem Kuchen oder<br />

am Abschluss des Tages nach<br />

einer Wanderung zu einem<br />

köstlichen Abendessen.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Hotel Waldhaus Föckinghausen<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 63<br />

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Sehnsuchtsort Country Lodge<br />

WO HERZ UND SEELE EIN ZUHAUSE FINDEN<br />

UND LIEBE IN JEDEM BALKEN STECKT<br />

Der Blick über <strong>Arnsberg</strong> ist wunderbar. Vom Trubel<br />

der Stadt ist nichts zu spüren. Keine Autos, kein<br />

Lärm und keine Hektik. Nur die Natur! Und genau<br />

hier, eingebettet in die sanften Hügel des Sauerlandes, hat<br />

Familie Klöpper vor 15 Jahren die Country Lodge eröffnet. –<br />

Ein Vier-Sterne Refugium, in dem es alles gibt, was das Herz<br />

höher schlagen lässt: Eine perfekte Symbiose zwischen kraftbringender<br />

Natur und gehobener Ausstattung.<br />

VOM MUNITIONSDEPOT ZUM SEHNSUCHTSORT<br />

Dass das 130.000 Quadratmeter große Gelände am Berghang<br />

einmal so ein Sehnsuchtsort sein würde, ist angesichts seiner<br />

Geschichte kaum zu glauben. Damals, vor über 18 Jahren, war<br />

das Gelände ein belgisches Munitionsdepot. Die belgischen<br />

Truppen hatten ihren Stützpunkt zwar aufgegeben, aber die<br />

wilde Natur hatte das Areal fest im Griff. Trotzdem – oder<br />

gerade deswegen – erkannten Rainer und Andrea Klöpper den<br />

Zauber dieses malerischen Ortes. Sie fassten den Entschluss,<br />

ihren Traum von einem Landhotel wahr werden zu lassen.<br />

Der Weg dorthin war steinig. Das gesamte<br />

Gelände wurde in Eigenregie neu angelegt<br />

und alle Häuser wurden von Familie<br />

Klöpper/Gurris – gemeinsam mit<br />

einem Richtmeister – in Eigenleistung<br />

aufgebaut. „Es war ein<br />

Wagnis, das Mut, Kraft und<br />

einen langen Atem brauchte,<br />

da es ausschließlich ein<br />

Familienprojekt war und<br />

noch immer ist. In dieser<br />

Zeit wurden auch unsere<br />

beiden Söhne geboren.<br />

Heute fragen wir uns<br />

manchmal, wie wir<br />

das alles geschafft<br />

haben“, erinnert sich<br />

Andrea Klöpper, die<br />

noch immer von ihrer<br />

Vision überzeugt ist.<br />

64 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


Anzeige<br />

PENCIL-A Anne von Heydebrand<br />

Camera Jürgen Eckert<br />

einfach herzlich - Gastfreundschaft<br />

einfach wohlfühlen - Kamin<br />

einfach zusammenfinden - Restaurant<br />

einfach lecker - Speisen<br />

einfach genießen - Spezialitäten


EINE SYMBIOSE AUS NACHHALTIGKEIT UND<br />

LUXUS, DER IM EINFACHEN LIEGT<br />

Ihre Mühen haben sich gelohnt: Heute gehören zur Country<br />

Lodge, neben dem Haupthaus, neun weitere Gebäude,<br />

die alle aus finnischer Polarkiefer errichtet wurden. Die<br />

gemütlichen Blockhäuser fügen sich perfekt in die Landschaft<br />

ein und bieten einen fantastischen Ausblick über die<br />

weichen Gipfel der Sauerländer Berge. Hier kann man sich<br />

zurücklehnen und maximal seine Zeit genießen.<br />

Dabei achtet Familie Klöpper nicht nur auf Komfort.<br />

Auch Nachhaltigkeit und Ökologie sind eine Herzensangelegenheit<br />

für sie. Um die Umwelt zu schonen,<br />

betreibt die Country Lodge<br />

unter anderem ein eigenes<br />

Blockheizkraftwerk, das<br />

mit Hackschnitzeln aus der<br />

Region für Strom und behagliche<br />

Wärme sorgt. Sogar die<br />

Frühstückseier stammen von<br />

den eigenen Hühnern.<br />

Rainer und Andrea<br />

Klöpper haben einen im<br />

Sauerland einzigartigen<br />

Ort geschaffen, an dem<br />

sich Wanderer und<br />

Naturliebhaber genauso<br />

wohlfühlen, wie Tagungs-<br />

und Businessgäste.<br />

Das spiegelt sich<br />

auch in den Bestnoten<br />

wieder, die das Hotel<br />

auf allen bekannten<br />

Bewertungsportalen<br />

erhalten hat.<br />

KÖSTLICHKEITEN FÜR HERZ UND SEELE<br />

Und auch in der gemütlichen Blockhaus-Gastronomie ist<br />

diese behagliche Atmosphäre zu spüren. Die Last des Alltags<br />

fällt von einem ab, wenn man den Blick über die liebevolle<br />

und detailgetreue Deko im „Landart“-Stil schweifen lässt.<br />

Wenn dazu ein kleines Feuer im Kamin lodert und man<br />

seine Glieder in den behaglichen Sesseln ausstrecken kann,<br />

dann entspannt auch die Seele. Für ein familiäres Gefühl<br />

sorgt aber auch Hüttenwirt Alex, der für einen Plausch<br />

am Kamin immer zu haben ist. - Für ein gutes Gefühl im<br />

Bauch, sorgt „Geli“ in der Küche, die ihre Gäste mit regionalen<br />

und saisonal verfügbaren Köstlichkeiten verwöhnt.<br />

Familie Klöpper hat mit der Country Lodge einen Ort<br />

geschaffen, an dem Komfort und heilsame Ruhe aufeinandertreffen.<br />

Hier ist Jeder willkommen, der seine Seele<br />

auf Reisen schicken will. Egal, ob bei einem Urlaub,<br />

oder bei einem gutem Essen. Der Aufstieg zur Country<br />

Lodge lohnt sich immer. – Haben sie auch schon mal<br />

mit Hüttenwirt Alex am Feuer gesessen?<br />

Weitere Informationen unter:<br />

http://www.country-lodge.de<br />

map-mark Dickenbruch 130 · 59821 <strong>Arnsberg</strong><br />

hospital Hotel 029 31 / 54 92 - 0<br />

Coffee Gastronomie 029 31 / 54 92 - 20<br />

envelope info@country-lodge.de<br />

desktop www.country-lodge.de


Mit Vierzehn alle Neune<br />

KEGELN ALS LEISTUNGSSPORT IN NEHEIM<br />

PENCIL-A Christel Zidi<br />

Camera Marc Niemeyer<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 67


Gerade mal 2 ½ Jahre alt war<br />

Daniel Wojtyniak, als er<br />

zum ersten Mal auf einer Kegelbahn<br />

stand. Nicht auf irgendeiner<br />

Kegelbahn, sondern auf der seiner<br />

Großeltern, Matthias und Ilona<br />

Mayer, den Pächtern des „1220<br />

Schwiedinghauser“. Hier, in der<br />

Spielstätte des KSC <strong>Neheim</strong>, der<br />

Heimat der Schützen und Kegler.<br />

Die Initialzündung für seine Karriere<br />

muss wohl in diese Zeit um 2004/2005<br />

fallen, als Daniel - zuerst im Sitzen,<br />

dann im Knien und später im Stehen<br />

- das emsige Treiben auf der Bahn verfolgt<br />

hat. Er selbst kann sich daran natürlich<br />

nicht mehr erinnern, aber es ihn<br />

schon gewaltig fasziniert haben.<br />

Und während sich andere Kinder<br />

vielleicht ein neues Computerspiel oder<br />

eine Gitarre gewünscht haben, war<br />

es für Daniel die erste eigene Kegelkugel.<br />

Sieben Jahre ist er alt, als er die<br />

kaum noch aus der Hand legen mag.<br />

Er trainiert fleißig, jeden Samstag,<br />

bevor „die Großen“ die Bahn in Beschlag<br />

nehmen. Das bleibt auf Dauer<br />

nicht unbemerkt. Keine zwei Jahre<br />

später entdeckten ihn die Sportkegler<br />

des KSC <strong>Neheim</strong>, überrascht darüber,<br />

welchen Rohdiamanten sie da entdeckt<br />

haben. Kurze Zeit darauf riefen<br />

sie eine Jugendabteilung ins Leben,<br />

mit einem Mitgliedsbeitrag von einem<br />

Euro im Monat. Ein kleiner Betrag, der<br />

den Meilenstein für weitere Karrieren<br />

in der Vereinsgeschichte markiert.<br />

ES GEHT STEIL BERGAUF<br />

2017 qualifizierte sich David bei Rankingspielen<br />

für die Westdeutsche Meisterschaft<br />

in Gütersloh. Hier spielte er in<br />

der U14 mit kleiner Kugel. Keine einfache<br />

Sache, denn die ist nicht ganz einfach<br />

zu spielen. Aber David hatte sie fest im<br />

Griff. So fest, dass er gleich bei seinem<br />

ersten großen Wettkampf unter den<br />

ersten drei Gewinnern war. Als nächstes<br />

stand die Deutsche Meisterschaft in<br />

Oberthal bei Koblenz an. Daniel war als<br />

einer der jüngsten und kleinsten Teilnehmer<br />

dabei. Und gelangte prompt<br />

unter die ersten 15. Ein beachtlicher<br />

Erfolg für den damals erst 12-Jährigen.<br />

Die Erfolgsserie geht auch in 2018<br />

weiter. Bei der Deutschen Meisterschaft<br />

wurde er im Einzel Vize-Meister.<br />

Und auch zusammen mit seinem<br />

Verein, der Spielgemeinschaft, Annen/<br />

<strong>Neheim</strong> ging es steil bergauf. Wohlverdient<br />

errangen sie im Sommer 2018 in<br />

Nordhorn die Deutsche Meisterschaft.<br />

DIE NATIONALMANNSCHAFT<br />

HAT ANGEKLOPFT<br />

Trainer Daniel Kurzius heißt auch<br />

neue Mitglieder immer herzlich willkommen.<br />

Wer weiß, welche Talente<br />

68 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


es noch zu entdecken gilt. Er ist auf<br />

jeden Fall extrem stolz auf Daniel, der<br />

schon jetzt mit seinen Leistungen Vereinsgeschichte<br />

geschrieben hat. Nicht<br />

wirklich überrascht hat es ihn deshalb,<br />

dass auch Scouts der Nationalmannschaft<br />

bei ihm angeklopft haben. Eine<br />

Einladung hat David bereits erhalten.<br />

„DIE SCHULE GEHT VOR.“<br />

Vanessa und Roland Wojtyniak<br />

sind zu Recht mächtig stolz auf ihren<br />

Sohn. Trotzdem, oder gerade deshalb,<br />

achten sie darauf, dass alles<br />

in vernünftigen Bahnen abläuft.<br />

Samstags wird von 11 bis<br />

12.30 Uhr trainiert, das ist für<br />

sie völlig in Ordnung. Aber „Die<br />

Schule geht vor“, ist ihre klare<br />

Devise. Aber dem Schüler<br />

der Sekundarschule in Wickede<br />

bleibt noch das ganze Wochenende<br />

für ein ausgiebiges Training.<br />

DREI SCHRITTE BIS ZUR NEUN<br />

Apropos Training: Aufwärm- und<br />

Dehnungsübungen sind außerordentlich<br />

wichtig. Zu schnell könnten Arm<br />

und Standbein überlastet werden.<br />

Das weiß David, der nicht nur ein<br />

fleißiger Sportler ist, sondern auch ein<br />

besonders talentierter. Seine Technik<br />

hat er immer weiter verfeinert. Links-<br />

Rechts-Links ist die Schrittfolge,<br />

die bei ihm als Rechtshänder wie im<br />

Schlaf sitzen muss. Ein halber Schritt<br />

mehr, ist ein halber Schritt zu viel.<br />

Wer beim Kegel noch an Kneipensport<br />

denkt, liegt völlig falsch. Zwischen<br />

Freizeitkegeln und Sportkegeln<br />

liegen Welten. Sportkegeln ist ein<br />

Hochleistungssport und als solcher<br />

auch recht anstrengend. 120 Wurf auf<br />

vier Bahnen sind es bei den Meisterschaften,<br />

15 mal in die Vollen, 15 mal<br />

Abräumen. Der Trainer am Bahnrand<br />

darf dabei noch korrigieren. Am<br />

besten, wenn gleich zu Beginn jeder<br />

Wurf sitzt. Und das ist oft Zentimeterarbeit.<br />

Vorbei am Vorderholz.<br />

Seit er 14 ist, darf David in der U18<br />

spielen. Das bedeutet, dass er jetzt<br />

die große, schwerere Kugel werfen<br />

darf. Aber auch diese Herausforderung<br />

meistert der begnadete Kegler<br />

souverän. Vor den entscheidenden<br />

Spielen ist David „am Anfang schon<br />

ein bisschen nervös“, wie er zugibt.<br />

Aber das sieht ihm keiner an. Selbst<br />

Mutter Vanessa sagt: „Er sieht beim<br />

Spielen immer so cool aus.“ ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 69


Der Richter<br />

und das Grünzeug<br />

WIE DER SUNDERANER ORTSTEIL<br />

HACHEN IN DIE SCHLAGZEILEN GERIET<br />

PENCIL-A Gisela Wilms Camera Sandra Peetz<br />

Normalerweise verdeckt Hochwasser einiges: Keller<br />

werden überflutet, Straßen verschwinden in einem See,<br />

in dem Autos versinken. Dass diese Naturgewalt nicht nur<br />

etwas ver- sondern auch aufdecken kann, erfahren wir in<br />

dem Fall, den uns der ehemalige Vorsitzende Richter des<br />

Landgerichtes <strong>Arnsberg</strong>, Willi Erdmann, erzählt hat.<br />

Es war 2007, dem Jahr, in dem ein<br />

Hochwasser in unserer Gegend üblen<br />

Schaden angerichtet hatte. Die Feuerwehr<br />

war rund um die Uhr im Einsatz<br />

und wurde unter anderem auch<br />

nach Hachen gerufen. Dort waren<br />

Lagerhallen überflutet, die abgepumpt<br />

werden sollten. Die Löschtruppe hatte<br />

schon einiges gesehen, nur, dass außerhalb<br />

einer Gärtnerei in einem Objekt<br />

Grünpflanzen in beträchtlicher Menge<br />

wuchsen, war ihnen bisher noch nicht<br />

begegnet. Da Feuerwehrleute pfiffig<br />

sind, vermuteten sie, dass hier irgendetwas<br />

nicht stimmen konnte<br />

und riefen die Polizei. Schnell<br />

war klar, dass es sich bei den<br />

Pflanzen um Cannabis in besonders<br />

guter Qualität handelte. Der Pächter<br />

der Anlage war bald ermittelt und<br />

so bekam das Landgericht <strong>Arnsberg</strong><br />

einen Fall auf den Tisch, der weit über<br />

unser Sauerland Bedeutung hatte. Die<br />

Produktionsstätte in <strong>Sundern</strong>s Ortsteil<br />

war nur ein kleiner Ableger von insgesamt<br />

fünf Plantagen, die über ganz<br />

Deutschland verteilt waren, die größte<br />

gab es in Frankfurt. Da die Frankfur-<br />

70 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


ter Staatsanwaltschaft zum damaligen<br />

Zeitpunkt völlig überlastet war, bat<br />

sie die Kollegen in <strong>Arnsberg</strong>, sich des<br />

Falles anzunehmen. Die Ermittlungen<br />

überraschten selbst erfahrene Richter<br />

wie Erdmann. Es stellte sich nämlich<br />

heraus, dass in dem kleinen Hachen<br />

eine Cannabis-Plantage bewirtschaftet<br />

wurde, die an Professionalität kaum zu<br />

überbieten war. Auf die Frage, warum<br />

das kleine sauerländer Örtchen auserwählt<br />

worden war, erhielten Richter<br />

und Staatsanwaltschaft einen Einblick<br />

in das Rauschgift-Geschäft:<br />

Geeignete Gebäude<br />

wurden maximal<br />

für zweieinhalb<br />

Jahre angemietet, da mit zunehmender<br />

Dauer die Gefahr der Enttarnung stieg.<br />

Brannte in einem Gebäude dauernd<br />

Licht, gingen ab und zu Personen ein<br />

und aus, konnte das schon mal Fragen<br />

von neugierigen Nachbarn oder Spaziergängern<br />

hervorrufen. Deshalb zog<br />

man in regelmäßigen Abständen um<br />

und suchte dann auch mal in kleineren<br />

Städten wie <strong>Sundern</strong> nach passenden<br />

Objekten. Die Halle in Hachen<br />

war, wie die anderen auch, technisch<br />

auf dem höchsten Stand: Über 300<br />

Leuchten boten ausreichend Licht für<br />

Wachstum, Windanlagen garantierten,<br />

dass sich die Pflanzen kräftig entwickelten<br />

und ein computergesteuertes<br />

System versorgte sie mit Wasser und<br />

Nährstoffen. Auf diese Weise fuhr man<br />

dreimal im Jahr eine Ernte ein, die<br />

durch die damals überdurchschnittlichen<br />

Ergebnisse im Wirkstoffgehalt<br />

Kilopreise von 3000 Euro erzielte.<br />

Die Summe,<br />

die Richter und<br />

Staatsanwaltschaft<br />

hochrechneten,<br />

belief sich auf 5<br />

Millionen Euro,<br />

was dann auch<br />

für das Strafmaß<br />

ausschlaggebend<br />

war. Vom Kopf<br />

der Bande bis<br />

zu den Gehilfen<br />

verhängte das Gericht<br />

Haftstrafen<br />

von dreieinhalb<br />

bis neun Jahren.<br />

Verschont wurden<br />

die „Erntehelfer“,<br />

die ähnlich<br />

wie zur Spargelund<br />

Erdbeerzeit<br />

aus dem europäischen<br />

Ausland<br />

einflogen,<br />

um nach kurzer<br />

Zeit mit gut gefüllten Portemonnaies<br />

unerkannt das Land wieder zu verlassen.<br />

Andere hingegen schnappte<br />

man, wie zum Beispiel Fahrer, und<br />

verhängte Bewährungsstrafen. Dies<br />

betraf auch eine Frau, die sich nach<br />

zwei Jahren mit der Bitte an das Landgericht<br />

wandte, ihren Eintrag in das<br />

Strafregister streichen zu lassen. Die<br />

junge Studentin hatte in der Annahme,<br />

einen ganz tollen Nebenjob gefunden<br />

zu haben, das Angebot angenommen,<br />

Kurierfahrten zu übernehmen. Die<br />

Aussicht, schnell zu relativ viel Geld<br />

zu kommen, kann das Denkvermögen<br />

schon mal einschränken und deswegen<br />

hatte sie auch nicht groß nachgefragt,<br />

was sie denn da transportiere. Pech für<br />

die junge Frau, aber Glück, an Menschen<br />

wie Willi Erdmann geraten zu<br />

sein. Er entsprach, nach Beratung mit<br />

seinen Kollegen, dem Wunsch und<br />

ließ den Eintrag streichen. So wurde<br />

der Frau ermöglicht, ihren Beruf im<br />

öffentlichen Dienst anzutreten. Erdmann<br />

sagte dazu: „Wir wollten nicht,<br />

dass diese Jugendsünde die gesamte<br />

Zukunft eines Menschen vernichtet.“<br />

Bleibt noch die Frage, was mit<br />

dem Vermieter der Halle in Hachen<br />

geschehen ist. Ihm konnte man nicht<br />

nachweisen, etwas von den kriminellen<br />

Machenschaften in seiner Immobilie<br />

geahnt oder gar davon gewusst zu<br />

haben. Die 6000 Euro Monatsmiete<br />

hatte er gerne eingestrichen und den<br />

Erklärungen der Pächter ebenso gerne<br />

geglaubt. Die hatten ihm weisgemacht,<br />

in der Halle Tests für die Autoindustrie<br />

durchzuführen. Deshalb die Vorsichtsmaßnahmen<br />

wie verdunkelte<br />

Fenster und scharfe Wachhunde.<br />

Der Bericht über den Fall schließt<br />

mit den Worten von Karl Simrock,<br />

einem Dichter und Philologen des 19.<br />

Jahrhunderts: „Geld, das stumm ist,<br />

macht recht, was krumm ist.“ ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 71


Oase der Ruhe in <strong>Neheim</strong><br />

DAS 1220 SCHWIEDINGHAUSER ÜBERZEUGT<br />

DURCH GEMÜTLICHE, MODERNE GASTLICHKEIT<br />

<strong>Neheim</strong> ist weit über das Sauerland als Einkaufsstandort<br />

bekannt. Der größte <strong>Arnsberg</strong>er Stadtteil<br />

hat dabei weitaus mehr zu bieten, zum Beispiel das<br />

1220 Schwiedinghauser. Das Schützen- und Keglerzentrum<br />

kombiniert ein Restaurant, Café und Biergarten in<br />

der grünen Lunge <strong>Neheim</strong>s.<br />

der Taufe bis zur Hochzeit und für Vereinsversammlungen.<br />

Regelmäßig vor Ort sind natürlich die Mitglieder der Schützenbruderschaft<br />

St. Johannes Baptist <strong>Neheim</strong>. Schließlich<br />

ist das 1220 Schwiedinghauser ihr Vereinslokal, das sie an<br />

die Mayers verpachten. Unter anderem sind die Vereinsräume<br />

der Schießsportgruppe in das Gebäude integriert.<br />

PENCIL-A Philip Stallmeister Camera Jürgen Eckert<br />

Oberhalb der Gastronomie<br />

an der Jahnallee<br />

beginnt das Landschaftsschutzgebiet<br />

Luerwald.<br />

Naherholung und geruhsamer<br />

Feierabend können<br />

hier auf angenehme Weise<br />

genossen werden. Das<br />

Pächter-Ehepaar Ilona<br />

und Matthias Mayer<br />

und ihr Team sorgen für<br />

gemütliche, moderne<br />

Gastlichkeit. Im Biergarten<br />

und im Inneren laden jeweils über 100 Sitzplätze zum<br />

Verweilen ein. Die Säle bieten Platz für Familienfeiern von<br />

Das Schießsportzentrum<br />

bietet Schießbahnen für<br />

Luftgewehr, Kleinkaliber<br />

und Schnellfeuerpistole.<br />

Ebenso haben die<br />

<strong>Neheim</strong>er Sportkegler<br />

ihre Heimat auf den sechs<br />

Bahnen im 1220. Dort<br />

können natürlich auch<br />

Hobbykegler eine flotte<br />

Kugel rollen lassen. Die<br />

Schützenbruderschaft<br />

betreut auch den direkt<br />

anliegenden Verkehrsübungsplatz „Schilderwald“, auf dem<br />

Kinder ihre ersten Fahrversuche mit dem Rad unternehmen.<br />

72 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


Das 1220 Schwiedinghauser ist weit mehr als ein Schützenund<br />

Keglerzentrum. Daher wurde nach dem Umbau 2010<br />

auch der neue Name gewählt. „Wir wurden früher gefragt,<br />

ob auch andere Gäste kommen können“, erklärt Ilona Mayer.<br />

Nun ist es offensichtlich, denn bereits der von Hainbuchenhecken<br />

gesäumte Biergarten lädt bei Sonnenschein direkt<br />

zum Verweilen ein. Im Sommer finden beispielsweise immer<br />

zahlreiche Besucher des nahe gelegenen <strong>Neheim</strong>er Freibades<br />

nach ihrem Schwimmvergnügen den Weg in die gemütliche<br />

Gastronomie. Auch vor einem Schwimmbadbesuch oder<br />

einem Ausflug stehen Stärkungen in Form eines reichhaltigen<br />

Frühstücksbuffets bereit, das dienstags bis sonntags von<br />

9 bis 12 Uhr auf dem Programm steht. Für Mittagsgerichte<br />

steht die Küche im 1220 von 12 bis 14 Uhr zur Verfügung.<br />

Ab 17.30 Uhr gibt es warme Gerichte. „Besonders beliebt sind<br />

Fleischgerichte wie Steaks, Schnitzel oder Medaillons“, weiß<br />

Vanessa Wojtyniak. Die Tochter von Ilona und Matthias Mayer<br />

unterstützt ihre Eltern im Betrieb. Getränke und leckere<br />

Kaffeespezialitäten gibt es durchgehend.<br />

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BELIEBT BEI RADLERN DES RUHRTALRADWEGS<br />

Das 1220 ist bei Spaziergängern und Radlern des nahe gelegenen<br />

Ruhrtalradwegs genauso beliebt wie bei Stammtischrunden<br />

und Knoblern, die das einladende Ambiente von<br />

Biergarten und Innenbereich zu schätzen wissen. Tagsüber<br />

kann die Sonne genossen werden, an kalten Winterabenden<br />

sorgt das Kaminfeuer im Schankraum für Gemütlichkeit.<br />

Das Haus ist eine willkommene Oase der Ruhe für Gäste,<br />

die gerne bei guter Kost und leckeren Getränken entspannen<br />

möchten. Die Mayers und ihre rund zehn Mitarbeiter<br />

freuen sich auch auf neue Gäste. Bis auf montags, dann<br />

haben sie ihren wohlverdienten Ruhetag. •<br />

User-cir Matthias Mayer<br />

map-mark Jahnallee 38<br />

59757 <strong>Arnsberg</strong><br />

phone (02932) 2 36 83<br />

Fax (02932) 9 31 99 46<br />

envelope info@schwiedinghauser-feld.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 73


74 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 75


76 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 77


Handwerker<br />

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Haus Garten Technik


Ballett von 5 bis 92<br />

PENCIL-A Verena Sen Camera Sandra Peetz<br />

Die jüngste Tänzerin ist 5<br />

Jahre alt, die älteste Akteurin<br />

zählt 92 Lenze. Ballettmeister<br />

Alexander Zeilinger<br />

überwindet spielend einen<br />

Altersunterschied von bis zu<br />

87 Jahren. Mit seiner außergewöhnlichen<br />

Truppe bringt<br />

er Kultur von Welt auf sauerländer<br />

Bühnenbretter.


Eine besondere Atmosphäre liegt<br />

in der Luft des Ballett- und<br />

Tanzinstituts von Alexander<br />

Zeilinger an der Promenade in<br />

<strong>Arnsberg</strong>. Der große, helle Tanzsaal<br />

atmet Kunst, Kreativität und Kultur.<br />

An den Wänden laufen Ballettstangen<br />

entlang, in einer Ecke steht ein<br />

Flügel. Der Saal ist beseelt von der<br />

schaffenden Energie des Ballettmeisters<br />

und seiner Eleven. Hier herrscht<br />

die reine Freude am Tanzen, und hier<br />

wird auch sehr hart gearbeitet. Bis zu<br />

dreimal die Woche besuchen Zeilingers<br />

Schüler und Schülerinnen das<br />

Balletttraining. Zurzeit bereitet sich<br />

das <strong>Ense</strong>mble auf seine letzte Vorstellung<br />

am 24. März im Kulturzentrum<br />

vor, denn ihr Ballettmeister zieht sich<br />

im Sommer auf sein Altenteil zurück.<br />

Die Kompanie und ihr Lehrer sind<br />

jedoch optimistisch, dass das Ballettinstitut<br />

unter anderer Leitung weitergeführt<br />

wird.<br />

Alexander Zeilinger ist ein Mensch,<br />

dem man das Rentenalter noch längst<br />

nicht ansieht. Seine besonnene, ja<br />

fast abgeklärte Art scheint dem, was<br />

er sagt, durch seine leisen Worte nur<br />

noch mehr Gewicht zu verleihen.<br />

<strong>Arnsberg</strong> ist für ihn Provinz und daraus<br />

macht er auch kein Hehl, wenn er<br />

erklärt: „Wissen Sie, selbst Dortmund<br />

ist für mich ein Dorf…“ Und doch<br />

scheint die Provinz sein Herz berührt<br />

zu haben, denn 2006 macht er genau<br />

hier sein Ballett- und Tanzinstitut<br />

auf. <strong>Arnsberg</strong> war kein Neuland für<br />

Zeilinger, der schon mehrmals beim<br />

Internationalen Kunstsommer mitgewirkt<br />

hatte. Zudem hatte ihn sein<br />

Weg bereits nach <strong>Sundern</strong> geführt,<br />

wo auf die Initiative einiger Eltern<br />

hin eine Ballettgruppe für Kinder<br />

entstanden war. Wegen räumlicher<br />

Probleme löste sich die Gruppe nach<br />

einer Weile zwar auf, aber eine Verbundenheit<br />

blieb bestehen.<br />

GROSSE KUNST IN KLEINER<br />

STADT<br />

Die Familie von Susanne Graß,<br />

Mutter einer der Schülerinnen aus<br />

der ehemaligen Gruppe in <strong>Sundern</strong>,<br />

kaufte im Jahr 2006 die alte Villa am<br />

Ruhrufer in der <strong>Arnsberg</strong>er Promenade.<br />

Der jetzige Ballettsaal war<br />

damals durch mehrere Büroräume<br />

verbaut. Graß erinnert sich an den<br />

Umbau: „Als wir entdeckten, hier ist<br />

ein ganzer Saal, da haben wir gesagt,<br />

Alexander, willst du hier nicht Ballett<br />

unterrichten! Und als er dann anfing,<br />

da waren auch sofort ein paar Mütter<br />

dabei, die gesagt haben, och, wir hätten<br />

eigentlich auch Lust, ein bisschen<br />

was zu reaktivieren.“<br />

Und so kam Zeilinger nach <strong>Arnsberg</strong><br />

und trug die hohen Ansprüche des<br />

klassischen Balletts ins Sauerland.<br />

„Dieses Gebäude hier ist für das<br />

Ballett sehr toll geeignet“, erkennt<br />

der Ballettmeister an. In Großstädten<br />

wären solche<br />

Räumlichkeiten<br />

mit den<br />

80 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


hohen Decken und dem Charme der<br />

Vergangenheit nahezu unbezahlbar,<br />

dazu die Aussicht auf die Ruhr, die<br />

sich gemächlich am Grundstück der<br />

Gründerzeit-Villa vorschlängelt – dies<br />

alles weiß auch Großstadt-Mensch<br />

Zeilinger zu schätzen.<br />

Als junger Mann zieht es Zeilinger<br />

nach dem Abitur in der Ukraine nach<br />

Moskau, wo er die renommierte Russische<br />

Akademie für Theaterkunst,<br />

kurz GITIS, besucht. Dort absolviert<br />

Zeilinger das Studium zum Ballettmeister<br />

und Produzenten mit Auszeichnung.<br />

In der russischen Hauptstadt<br />

ist er sehr erfolgreich, arbeitet<br />

mit Größen aus dem Bolschoi-Theater,<br />

choreografiert Fernsehshows,<br />

führt Regie und arbeitet als Produzent.<br />

Doch irgendwann wird das<br />

Klima in der damaligen Sowjetunion<br />

zu brenzlig. Viele Künstler wandern<br />

aus und Zeilinger fühlt sich auch<br />

aufgrund seines deutschen Namens<br />

nicht mehr sicher in seinem geliebten<br />

Moskau. 1991 kommt der Sohn eines<br />

deutsch-jüdischen Vaters und einer<br />

litauischen Mutter mit kurzem Abstecher<br />

über Berlin ans Stadttheater<br />

in Dortmund, immerhin schon Teil<br />

des Regierungsbezirks <strong>Arnsberg</strong>.<br />

MIT EINER PIROUETTE SCHON<br />

IM GUINNESS-BUCH!<br />

2006 eröffnet er dann sein Ballettund<br />

Tanzinstitut in <strong>Arnsberg</strong>. Hier,<br />

in der engen Provinz, erweitert der<br />

erfahrene Künstler seinen Schülerkreis<br />

auf unerwartete Weise: „Das<br />

muss ich Ihnen ehrlich sagen, ich<br />

hatte hier meine erste Erfahrung mit<br />

Menschen über 50<br />

Jahren!“ erinnert<br />

sich Zeilinger, der<br />

zuvor nur mit Profis<br />

gearbeitet hatte.<br />

Marianne Welke ist mit<br />

92 Jahren Zeilingers älteste<br />

Schülerin. Mit über 80<br />

hat sie – damals noch<br />

als Yoga-Lehrerin<br />

aktiv – mit dem<br />

Ballett angefangen,<br />

berichtet ihr Lehrer:<br />

„Sie hat gesagt,<br />

Alex, ich kann nicht zwei Pirouetten<br />

machen. Ich habe gesagt, Marianne,<br />

wenn du eine machst, bist du schon<br />

im Guinness-Buch!“<br />

Den Unterricht nach der Waganova-Methode<br />

passt Zeilinger den<br />

Möglichkeiten seiner Schülerinnen<br />

und Schüler an und erreicht so mit<br />

seiner Kompanie einen sehr hohen<br />

Standard. Dies zeigt sich auch bei<br />

den Bühnenprogrammen: „Ich sehe<br />

die Möglichkeiten, ich sehe das Alter,<br />

ich sehe, wie oft sie zu mir kommen,<br />

können sie das erlernen? Und dann<br />

mache ich die Nummern dem Niveau<br />

und Schwierigkeitsgrad entsprechend.<br />

Das heißt, natürlich mache ich nicht<br />

so ganz leichte Sachen, das sind schon<br />

professionelle Sachen.“ erklärt Zeilinger.<br />

Große Ballette wie Schwanensee,<br />

La Bayadère oder den Nussknacker<br />

hat er mit seinem <strong>Arnsberg</strong>er <strong>Ense</strong>mble<br />

auf die Bühne gebracht. Eine<br />

Vierjährige spielte schon eine Maus,<br />

Marianne Welke stellte mit 90 Jahren<br />

einen Baum dar. Die eigentliche Herausforderung<br />

für ihn ist dabei nicht<br />

die Altersspanne, sondern viel mehr<br />

die personelle und technische Ausstattung<br />

der Provinz-Theater: „Mit<br />

Moskau kann man es nicht vergleichen,<br />

aber mit Sibirien 20 km von der<br />

Eisenbahn weg“, bemerkt Zeilinger<br />

augenzwinkernd.<br />

Seine letzte Show in <strong>Arnsberg</strong> hat<br />

Zeilinger nach seiner ersten eigenen<br />

Ballett-Kompanie in Moskau benannt,<br />

die er nach seinem Studium<br />

fünf Jahre lang leitete: „Rond“, was<br />

so viel bedeutet wie „Kreis“ als die<br />

ursprünglichste Form des Tanzes. Die<br />

Gala spielt in einem Café der 20er<br />

Jahre des vorigen Jahrhunderts, der<br />

Lieblingszeit Zeilingers.<br />

Ellen Welke, Schwiegertochter von<br />

Marianne Welke und Schülerin der<br />

ersten Stunde, beschreibt ihre Zeit<br />

bei Zeilinger so: „Das Besondere hier<br />

ist, dass wir gelernt haben, Grenzen<br />

zu überwinden. Und mit allen Besonderheiten,<br />

die jedes Alter mit sich<br />

bringt, miteinander ein Team zu sein.<br />

Das haben wir Herrn Zeilinger zu<br />

verdanken. (…) Das ist etwas sehr<br />

Schönes und ein großes Geschenk,<br />

das wir hier hatten“.. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 81


82 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 83


15 SEITEN ORTSPORTRAIT<br />

FREIENOHL IN <strong>WOLL</strong>:<br />

EINLEITUNG SEITE 84<br />

FREIENOHLER DORFLEBEN SEITE 86<br />

LASER PRO TEC SEITE 89<br />

LVM AGENTUR FOTHEN SEITE 92<br />

ROSE-HANDWERK SEITE 94<br />

ebb SEITE 96<br />

84 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


Kennst du die Perle,<br />

die Perle Freienohl…<br />

… DEN HOHEN KÜPPEL, DAS TAL IM OHL<br />

PENCIL-A Anke Kemper Camera S. Droste<br />

So beginnt das Lied, das (nach der Melodie des Kufsteinliedes) damals wie heute<br />

zu den verschiedensten Anlässen in geselliger Runde von den Freienohlern gesungen<br />

wird. Bei unserem Treffen mit einer Abordnung einiger Vereine des Ortes<br />

wollen wir Näheres wissen über diese Perle und es wird uns schnell klar, dass<br />

Freienohl weit mehr ist als ein Dorf mit ca. 4.200 Einwohnern, unterhalb des<br />

Küppels zwischen Meschede und <strong>Arnsberg</strong> gelegen, mit zwei Kindergärten, einer<br />

Grund- und Hauptschule, Sportplätzen, einer Schützenhalle und dem Kirchturm<br />

in der Mitte. Denn was sich hier allein in den letzten zehn Jahren entwickelt<br />

hat, zeugt von einer Innovation, die eine Eigendynamik gewinnt und deren<br />

Basis eine Kooperation untereinander und mit der Stadt Meschede bildet.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 85


Mit einem Augenzwinkern<br />

beginnt Carlo Düring<br />

(Heimatfreunde), dass es<br />

früher in Freienohl um die dreißig<br />

Kneipen gab – eine Kneipendichte fast<br />

wie in Sankt Pauli. Dies waren Orte<br />

der Kommunikation. Hier wurde alles<br />

besprochen. „Heute haben wir fast keine<br />

Kneipen mehr, aber jetzt ist Freienohl<br />

ein Ort mit reger Vereinskultur. In den<br />

Vereinen werden Dinge besprochen, geklärt<br />

und es wird angepackt.“<br />

Ein gutes Beispiel für die enge Zusammenarbeit<br />

und das Anpacken der<br />

Vereine ist das Projekt Haus der Musik,<br />

das Tambourcorps und Musikverein<br />

gemeinsam in Angriff genommen<br />

hatten, um adäquate Räumlichkeiten<br />

für die Proben und die Ausbildung<br />

des Nachwuchses zu schaffen. In ca.<br />

5.000 Stunden Eigenleistung wurde<br />

das ehemalige Schwesternhaus über<br />

dem St. Nikolaus Kindergarten für<br />

diesen Zweck umgebaut und konnte<br />

2011 eröffnet werden.<br />

„Wenn externe Probenleiter z. B. zu<br />

Probenwochenenden für die Jugendarbeit<br />

hier zu Gast sind, beneiden sie<br />

uns um diese Probenräume“, erzählt<br />

Harald Wegener (Tambourcorps). „Und<br />

das kommt gut an bei der Nachwuchswerbung“,<br />

fügt Matthias Stirnberg<br />

(Musikverein) hinzu. „Wir konnten<br />

eine zweite Jugendabteilung gründen.“<br />

Und das Ergebnis kann sich sehen<br />

lassen. „Vor vier Jahren gab es drei<br />

neue Schüler, seit drei Jahren bis heute<br />

sind es 56 Neuanmeldungen.“ (Marco<br />

Gundlach, Musikverein). Die Freienohler<br />

Vereine erfreuen sich eines regen<br />

Nachwuchses. Und bei der Vielfalt an<br />

Vereinen in dieser Dorfgemeinschaft<br />

sollte für jeden etwas dabei sein.<br />

„Der Schützenverein ist der älteste<br />

Verein“, weiß Ehrenhauptmann<br />

Wilfrid Maas. „Die Schützenbruderschaft<br />

erneuert sich und erhält die<br />

Tradition. Vorrang hat der Erhalt der<br />

Schützenhalle, hier muss immer wieder<br />

modernisiert werden, sonst bleiben<br />

die Gäste weg. Außerdem ändern sich<br />

die Gesetze. Das, was heute gebaut<br />

wurde, ist morgen wieder ungültig“,<br />

erläutert er weiter.<br />

„Ob man in Freienohl wohnt, hier<br />

durchfährt oder zuzieht, das Gesamtbild<br />

des Ortes ist wichtig“, erklärt<br />

Ingrid Bräutigam (Förderverein).<br />

„Und hier ist jeder Verein verantwortlich,<br />

sich darum zu kümmern. Wir<br />

müssen die jungen Leute ranführen und<br />

ihnen zeigen: Das ist euer Ort, da müsst<br />

ihr mithelfen. Und auch für die älteren<br />

Menschen muss es ein Lebensort sein, wo<br />

sie sich wohlfühlen.“ Ein großartiges<br />

Projekt, das vom Förderverein initiiert<br />

und durchgeführt wurde, ist die Neugestaltung<br />

des Kirchenvorplatzes, der<br />

sogenannte Pausenhof, der nicht nur<br />

das Umfeld der St.-Nikolaus-Kirche<br />

verschönert, sondern das gesamte<br />

Ortsbild enorm aufwertet.<br />

86 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


Zur guten Stube von Freienohl gehört<br />

auch das Sportzentrum im Ohl. „In<br />

den letzten Jahren wurde bei TuRa so<br />

viel geschafft, wie in den vergangenen<br />

hundert Jahren nicht“, erzählt Jürgen<br />

Schulte (TuRa). Ein Kunstrasen- sowie<br />

Naturrasenplatz, ein Minispielfeld<br />

für die Kinder und das renovierte<br />

Sportheim werden auch von den<br />

Schulen genutzt. „Wie eine Perlenkette<br />

reiht sich im Ohl das Schul- und Sportzentrum<br />

auf“, bemerkt Dr. Harald<br />

Gampe (Förderverein). Und zu diesen<br />

Perlen von Freienohl zählen auch<br />

die Tennisplätze, das Hallenbad mit<br />

Beachvolleyballplatz, die Turnhalle,<br />

die Hauptschule und der Kindergarten.<br />

Auch die Feuerwehr hat im Jahre<br />

2011 hier eine neue Heimat gefunden.<br />

Der viel diskutierte Standort hat sich<br />

als richtig erwiesen, auch dank der<br />

modernen Infrastruktur. „Wir sind<br />

eine Säule der Daseinsvorsorge, eine<br />

gesetzliche Pflichtaufgabe und dennoch<br />

sind wir ein Verein.“ (Dennis Pingel,<br />

Brandoberinspektor).<br />

„Die Vereine sind das Rückgrat unseres<br />

örtlichen Gemeinschaftslebens.“<br />

(Dr. Harald Gampe). Und es sind<br />

sich alle einig, dass ein Verein allein<br />

nie so stark ist wie mehrere zusammen.<br />

Dass alle an einem Strang<br />

ziehen, wurde besonders deutlich,<br />

als es um den Bau eines neuen Küppelturmes<br />

ging. „Als die erste Summe<br />

für den Neubau im Raum stand, gab<br />

es eine Veranstaltung einiger Vereine,<br />

um Geld für dieses Projekt zu<br />

sammeln.“ (Matthias Stirnberg). Mit<br />

Spendengeldern allein konnte das<br />

Vorhaben nicht finanziert werden.<br />

Durch das Leader-Projekt wird dieser<br />

Bau nun gefördert.<br />

„Wenn die Vorplanung abgeschlossen<br />

ist, wird es noch einmal eine öffentliche<br />

Veranstaltung für die Freienohler geben,<br />

in welcher der Turm vorgestellt wird.“<br />

(Herbert Kordel, Förderverein). Der<br />

neue Turm soll in etwa so aussehen wie<br />

der alte, nur das tragende Element wird<br />

aus Metall sein. Die Freienohler sind<br />

eng verbunden mit dem Küppelturm,<br />

er ist das Wahrzeichen ihres Heimatortes.<br />

Auch die Schiedlike Borg – eine<br />

Fliehburg – aus dem 6. Jhd. soll in Verbindung<br />

mit dem Neubau des Aussichtsturmes<br />

wieder sichtbar gemacht werden.<br />

„Hiermit ist verbunden, einen Platz für<br />

einen außerschulischen Lernort zu schaffen<br />

und selbstverständlich auch für den Tourismus.“<br />

(Dr. Harald Gampe). Vorsichtig<br />

in die Zukunft geschaut, soll der neue<br />

Turm noch in diesem Jahr stehen.<br />

Ein weiteres Großprojekt, das in absehbarer<br />

Zeit fertiggestellt werden soll,<br />

ist die Fortführung des Ruhrtalradweges,<br />

der komplett an den Ruhrauen<br />

vorbeigeführt wird. Auch dieser Bau<br />

wird mit Fördergeldern realisiert. Die<br />

anwesende Abordnung der Vereine<br />

ist sich einig: Die Zusammenarbeit<br />

mit der Stadtverwaltung Meschede<br />

funktioniert hervorragend.<br />

Arrow-Ri<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 87


„Es fehlen ein paar Geschäfte im Ortsinnern,<br />

z. B. eine Drogerie und eine<br />

Eisdiele.“, bemerkt Lena Deppenkemper<br />

(Tambourcorps) – die Jüngste in<br />

der Runde an diesem Abend. Und da<br />

hat sie recht. Die meisten Geschäfte<br />

verlagern sich Richtung Süden zum<br />

Ortsausgang. Aber hierher kommen<br />

auch viele Wennemer, Olper, Berger<br />

und sogar Mescheder zum Einkaufen.<br />

„Wir müssen unsere Stärken herausheben<br />

und uns nicht auf die Schwächen<br />

konzentrieren.“ (Dr. Harald Gampe).<br />

Eine der größten Stärken dieses Ortes<br />

ist die Verkehrsanbindung - zum<br />

einen durch die Autobahn mit Auffahrten<br />

Richtung Süden und Norden<br />

und zum anderen durch den Bahnhof.<br />

Ein wichtiger Faktor für die Wirtschaft.<br />

„Es gibt keine großen Anfahrtskosten.<br />

Hier wird sich sicherlich der ein<br />

oder andere ansiedeln oder ortsansässig<br />

umsiedeln und sich vergrößern“, erklärt<br />

Jürgen Lipke (Bezirksausschussvorsitzender)<br />

und spielt auf die Realisierung<br />

der Erschließung für ein Gewerbegebiet<br />

in Freienohl Süd an. Auch für<br />

junge Familien ist die Verkehrsanbindung<br />

von Bedeutung. Man kann<br />

schnell an einem Arbeitsplatz z. B. in<br />

<strong>Neheim</strong> oder sogar Dortmund sein<br />

und hat nicht die hohen Mietkosten<br />

wie in den Städten.<br />

Wenn man an diesem Abend ein Fazit<br />

ziehen will, sind es überwiegend<br />

die Vereine, die durch einen hohen<br />

Einsatz und vor allem bedingungsloser<br />

Zusammenarbeit einen Ort schaffen,<br />

in dem sich Jung und Alt wohl<br />

fühlen können. Es bleibt abzuwarten,<br />

inwiefern sich weitere Vorschläge des<br />

Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes<br />

– kurz ISEK<br />

- für die Dorfgemeinschaft Freienohl<br />

umsetzen lassen. „Wir betreiben hier<br />

Politik, die dem Ort etwas bringt und<br />

nicht für die Partei.“ (Herbert Kordel).<br />

Das können wir nur bestätigen<br />

und bedanken uns für den informativen<br />

Austausch. Enden wollen wir<br />

aber mit einem viel zitierten und<br />

abgewandelten Satz, den Dr. Harald<br />

Gampe zum Abschluss zum Besten<br />

gibt: „Frag nicht, was deine Stadt für<br />

dich tun kann, sondern frage, was du<br />

für deine Stadt tun kannst.“ •<br />

75 Jahre ein<br />

für die Kundschaft<br />

Vereinsreisen<br />

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88 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019<br />

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59872 Meschede-Freienohl<br />

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„Was heute Industrie 4.0 genannt wird, haben wir hier<br />

teilweise schon lange realisiert.“, sagt Geschäftsführer<br />

Dietmar Pütz und blickt durch eine Scheibe in die<br />

Fertigungshalle, in der vier CNC-Laserschneidanlagen<br />

und zwei CNC Abkantbänke stehen und mit der Präzision<br />

eines Schweizer Uhrwerks Stahl, Edelstahl und<br />

Aluminium schneiden und in Form bringen. „Natürlich<br />

entwickelt sich auch hier die Technik immer weiter, aber<br />

der technische Stand war schon in den 90er Jahren in diesem<br />

Bereich sehr fortgeschritten.“ Wer einen detaillierten<br />

Blick in die Maschinen wirft, erkennt das auch als Laie:<br />

Präzise und schnell fährt ein heller Lichtpunkt seine<br />

Bahnen über das Metall und schneidet die Form exakt<br />

so, wie das digitale Muster es vorgibt. „Und dabei sind<br />

wir auch in der Lage dreidimensional zu arbeiten, um so<br />

auch komplexe Formen schnell, präzise und effektiv zu bearbeiten“,<br />

erklärt Geschäftsführer Karl Rocholl.<br />

Alles begann Anfang der 90er Jahre. Als Dietmar Pütz<br />

und sein Schwager Karl Rocholl beschlossen, sich selbstständig<br />

zu machen, gehörten sie zu den ersten in der Region,<br />

die auf das Laserschneiden spezialisiert waren. Pütz<br />

hatte sich schon während seines Maschinenbau-Studiums<br />

mit Lasertechnik beschäftigt und seine Diplomarbeit<br />

über die Optimierung eines Argon Ionen Lasers<br />

geschrieben. Sein Wissen vertiefte er als Applikationsingenieur<br />

bei der japanischen Firma Fanuc. In dieser Zeit<br />

knüpfte er enge Kontakte nach Japan, aus denen auch<br />

echte Freundschaften entstanden sind. „Bis heute halten<br />

die Kontakte. Deswegen konnten wir 1997 die europäische<br />

Vertretung für FIST Sensorprodukte übernehmen, was bis<br />

heute unser zweites Standbein ist“, so Pütz.<br />

PENCIL-A Patrick Feldmann<br />

Camera Jürgen Eckert<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 89


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TIEFE VERWURZELUNG IN DER REGION<br />

Auch wenn die bei Laser Pro Tec gefertigten Teile beispielsweise<br />

in Autos oder Flugzeugen auf der ganzen<br />

Welt unterwegs sind, ist das Unternehmen tief in der<br />

Region verwurzelt. „Wir beliefern nicht den Endkunden,<br />

sondern Zulieferer. Und da wir in einer wirtschaftlich<br />

sehr starken Region leben, haben wir die meisten Kunden<br />

in einem Umkreis von circa 50 Kilometern“, erklärt Karl<br />

Rocholl und Dietmar Pütz ergänzt schmunzelnd: „Das<br />

war zu Beginn eigentlich nicht so geplant. Da haben wir<br />

die Region vielleicht unterschätzt. Aber das ist eine Fehleinschätzung,<br />

die ich gerne in Kauf nehme.“<br />

Dabei schätzen die Unternehmer die Nähe zu ihren<br />

Kunden in jeder Hinsicht. Man kennt sich persönlich,<br />

weiß, wer die Ansprechpartner sind. „Das schafft<br />

natürlich Vertrauen und ermöglicht uns, eng mit den<br />

Kunden zusammen zu arbeiten“, so Rocholl. Und das<br />

Vertrauen ist wichtig, denn die Kunden kommen oft<br />

mit bestimmten Vorstellungen zu Laser Pro Tec, die<br />

dann hier konkretisiert und umgesetzt werden. „Wir<br />

sind in der Lage, zunächst virtuell zu simulieren, wie ein<br />

bestimmtes Teil „lasergerecht“ gebaut werden könnte. Das<br />

spart natürlich Zeit und dementsprechend auch Geld“,<br />

erklärt Rocholl. „Da vertrauen uns die Kunden, dass<br />

wir eine optimale Lösung finden.“ Dass Laser Pro Tec<br />

viele Stammkunden hat und einige schon von Anfang<br />

an mit den Freienohlern zusammen arbeiten, zeigt,<br />

dass dieses Vertrauen auch nicht enttäuscht wird.<br />

KUNDEN SCHÄTZEN ENORME FLEXIBILITÄT<br />

Durch die hohe Flexibilität der Lasertechnik sind die<br />

Anforderungen der Kunden häufig auch sehr speziell.<br />

„Das liegt in der Natur der Sache“, erklärt Dietmar Pütz.<br />

„Unser Know-how ist vor allem bei Teilen gefragt, die<br />

nicht in enorm großen Stückzahlen produziert werden.<br />

Wir sind auf kleine Serien spezialisiert, denn die können<br />

wir umsetzen, ohne dass extra Werkzeuge entwickelt<br />

werden müssten. Das macht es für uns spannend und<br />

abwechslungsreich.“<br />

Und deswegen finden sich Teile, die von Laser Pro Tec<br />

bearbeitet wurden, in den unterschiedlichsten Bereichen:<br />

unter anderem in Leuchten, in Autos, in Filteranlagen<br />

auf Grabsteinen und auch in Flugzeugen. „Da wir<br />

eine spezielle Zulassung als Zulieferer für die Luftfahrtindustrie<br />

haben, greifen Kunden aus der Branche gerne<br />

auf unsere Leistungen zurück. Deswegen sind beispielsweise<br />

einige Teile, die bei uns bearbeitet worden sind, in Triebwerken<br />

verbaut und fliegen um die Welt“, so Pütz.<br />

90 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


MITARBEITER STEHEN IM MITTELPUNKT<br />

In den 25 Jahren seit Gründung der Firma ist die Welt<br />

durchaus schnelllebiger geworden. „Natürlich spüren<br />

wir das. Vieles soll heute schneller gehen und wir versuchen<br />

natürlich auch, den Kundenwünschen immer<br />

gerecht zu werden“, sagt Karl Rocholl. „Aber als Arbeitgeber<br />

wollen und müssen wir unsere Mitarbeiter auch<br />

schützen. Zu viel Stress von außen soll bei den Mitarbeitern<br />

nicht ankommen.“ Ein gutes Arbeitsklima ist den<br />

Unternehmern in jeder Hinsicht wichtig. „Wir haben<br />

immer ein offenes Ohr und versuchen natürlich, in Notlagen<br />

zu helfen. Wenn ein Mitarbeiter familiär gebraucht<br />

wird, finden wir eine Lösung.“<br />

Nicht zuletzt deshalb ist das Team stetig gewachsen.<br />

„Dass unsere Mitarbeiter in der Regel lange bei uns bleiben,<br />

ist doch ein gutes Zeichen“, lacht Pütz. „Und wir hoffen,<br />

dass wir im beruflichen Alltag, aber auch mit unseren<br />

Sommerfesten oder Weihnachtsfeiern dazu beitragen, dass<br />

die Mitarbeiter sich wohlfühlen.“ •<br />

Laser Pro Tec GmbH<br />

map-mark Brumlingser Weg 1<br />

59872 Meschede/Freienohl<br />

phone 029 37 / 28 88<br />

fax 029 37 / 28 90<br />

envelope info@laserprotec.de<br />

desktop www.laserprotec.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 91


Anzeige<br />

PENCIL-A Patrick Feldmann<br />

Camera S. Droste, Privat<br />

Wer durch Freienohl fährt, kann die LVM-Versicherungsagentur<br />

Sebastian Fothen gegenüber der<br />

St. Nikolaus Kirche nicht übersehen. Die neue<br />

Agentur in der Hauptstraße 16 strahlt grün durch die breite<br />

Fensterfront auf die Straße. Seit Juli 2018 haben Versicherungskaufmann<br />

Sebastian Fothen und sein insgesamt achtköpfiges<br />

Team hier die Antwort auf jede Frage rund um die<br />

Themen Versicherung, Immobilien und Baufinanzierung.<br />

Die neue Agentur ist für den vertrauensvollen Kundenkontakt<br />

ausgelegt, denn einerseits sind die Räume sehr offen<br />

und transparent gestaltet, andererseits bieten sich Rückzugsmöglichkeiten<br />

für das persönliche Gespräch. „Bei der Gestaltung<br />

war uns sehr wichtig, dass unsere Kunden die Möglichkeit<br />

haben, offen mit uns über alles zu sprechen. Diskretion ist<br />

das oberstes Gebot und in den neuen Räumen gewährleistet“,<br />

beschreibt der Inhaber das Konzept und freut sich, dass die<br />

Kunden das Angebot vom ersten Tag an gerne annehmen.<br />

„Unser Konzept ist darauf ausgelegt,<br />

alles aus einer Hand zu erhalten“<br />

Wir begleiten Sie von Beginn an bei Erwerb oder Verkauf Ihrer<br />

Immobilie, erarbeiten mit Ihnen gemeinsam die passende Baufinanzierung<br />

und auf Wunsch kümmern wir uns um die dazugehörigen<br />

Versicherungslösungen. Möglich wird dieser Rundum-Service<br />

durch den hohen Spezialisierungsgrad im Team. Jonas Voß als<br />

Immobilien-Makler und Olaf Eckardt als Immobilien-Kaufmann<br />

sind beispielsweise die Experten rund ums Thema Immobilienerwerb<br />

und -Verkauf sowie für Neubauprojekte aller Art.


„Olaf hat schon vieles erlebt. Mit seiner 30 jährigen Fachkenntnis<br />

mit Spezialisierung auch auf das biologische Bauen<br />

sieht er in einer Immobilie auf Anhieb alle Stärken und<br />

Schwächen und entwickelt mit Jonas tolle Lösungen!“,<br />

so der Inhaber.<br />

GENAU NACH MASS<br />

STATT „VIEL HILFT VIEL“.<br />

Im Versicherungsbereich hat<br />

das Team sowohl für Geschäfts-<br />

als auch für Privatkunden<br />

immer die passende<br />

Lösung. Professioneller<br />

Versicherungsschutz für einen<br />

Gewerbebetrieb ist präzise auf<br />

die Anforderungen, die Betriebsgröße<br />

und den Arbeitsalltag abgestimmt. Er umfasst<br />

die betrieblichen Einrichtungen und Belange ebenso, wie<br />

die Vorsorge und Absicherung der Mitarbeiter und natürlich<br />

nicht zuletzt den Inhaber selbst.<br />

Um die Anliegen der Privatkunden kümmert sich das<br />

Team, bestehend aus dem langjährigen Mitarbeiter Udo<br />

Zander sowie Steven Teixeira de Matos und Thomas<br />

Freund. Hier liegt der Schwerpunkt in der Beratung der<br />

Personen- und Sachversicherungen. Und wer vielleicht doch<br />

lieber von unterwegs sein Anliegen bearbeiten möchte, hat<br />

dazu auf digitalem Wege natürlich auch die Möglichkeiten,<br />

beispielsweise über die LVM-App oder die sozialen Netzwerke.<br />

Da hält die Agentur ihre Kunden immer auf dem<br />

Laufenden. Sei es über Facebook (@immobilienfothen),<br />

Instagram (lvm_sebastianfothen) oder auch WhatsApp.<br />

„Wir freuen uns über jeden, der uns online folgt und jeder<br />

ist herzlich eingeladen uns bei einer Tasse Kaffee oder einem<br />

anderen Getränk ganz unverbindlich kennenzulernen.“<br />

User-cir Sebastian Fothen<br />

map-mark Hauptstraße 16<br />

59872 Freienohl<br />

phone 02903 2290<br />

desktop www.fothen.lvm.de<br />

desktop www.immobilien-fothen.de<br />

lvm_sebastianfothen @lvmsebastianfothen<br />

Immobilien_fothen @immobilienfothen<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 93


Anzeige<br />

Möbel für<br />

Musikliebhaber<br />

ROSE-HANDWERK FERTIGT<br />

HOCHWERTIGE, INDIVI-<br />

DUELLE LAUTSPRECHER<br />

PENCIL-A Philip Stallmeister<br />

Camera Jürgen Eckert, ROSE-HANDWERK<br />

94 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


Weit über die Grenzen<br />

des Sauerlands ist<br />

Rose-Handwerk aus<br />

Freienohl als Manufaktur für hochwertige<br />

Tische, Leuchten und Accessoires<br />

bekannt. Die Philosophie<br />

ist deutlich erkennbar: Hier wird Wert auf Qualität gelegt.<br />

Das gilt auch für die Lautsprecher, die Markus Grelka baut.<br />

Diese sind klingende Möbel für Musikliebhaber. In Zeiten<br />

der musikalischen Dauerberieselung sind die Lautsprecher<br />

aus dem Hause Rose mehr als Wiedergeber von Musik. Die<br />

individuellen Stücke überzeugen durch Klang und Design.<br />

„Raum und Lautsprecher machen die Musik aus. Ich möchte<br />

helfen, Musik wieder mit Respekt zu begegnen und zu genießen!<br />

Es freut mich, dass Freunde hochwertiger Musikkultur<br />

immer wieder über unser sehr attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

überrascht sind“, erklärt Grelka.<br />

Bei der Auswahl der Lautsprecher werden Kundenwünsche<br />

großgeschrieben. So kann zunächst bei einer Klangprobe im<br />

Showroom von Rose-Handwerk die Musik genossen werden.<br />

„Man schwimmt hier quasi durch die Musik und nimmt<br />

die Effekte so wahr, wie es sich Komponisten oder Produzenten<br />

vorstellen“, beschreibt der leidenschaftliche Handwerker. Auf<br />

Wunsch richtet er seinen Kunden die „Schallwandler“ auch in<br />

deren Wohnung ein. Dort kann der Musikliebhaber die individuell<br />

gestalteten Werke auch zunächst zur Probe nutzen. Bei<br />

den Lautsprechern zieht sich die Kompetenz aus dem Tischbau<br />

durch. Hier wird genauso kombiniert und verfeinert - mit<br />

Elementen aus Holz, Glas und Metall - um dem hochwertigen<br />

Klangkörper eine passende Optik zu geben. „Nicht nur<br />

der Klang muss passen, ein Lautsprecher sollte sich auch in das<br />

vorhandene Wohninterieur integrieren“, sagt Daniela Rose.<br />

Sie und ihr Mann Markus Grelka freuen sich über einen<br />

unverbindlichen Besuch. Genießen Sie eine Hörprobe in den<br />

Ausstellungsräumen im Gewerbegebiet Brumlingsen. Einen<br />

Überblick finden Sie hier:<br />

www.hochwertige-lautsprecher.de •<br />

www -<br />

de<br />

Der besondere Einkaufsführer für die Region!<br />

Werksverkäufe - Erlebniswelten - Manufakturen - Hofläden - Brauereien - Brennereien - Outlets<br />

www.werksverkauf-sauerland.de<br />

www.facebook.com/WerksverkaufSauerland


Das Produkt luxuriös, die Mensch<br />

DIE ALU-EXPERTEN VON ebb BEARBEITUNGSTECHNIK BERNDT IN FREIENOHL<br />

Wo britische oder auch italienische Luxusautos<br />

berühmter Marken gesehen werden, versprühen<br />

sie Glamour und Extravaganz. Was einige<br />

von ihnen gemeinsam haben: Unter der Verkleidung, im<br />

Unsichtbaren, stecken Aluminium-Teile der Firma ebb<br />

Bearbeitungstechnik Berndt aus Freienohl. Von Oberflächlichkeit<br />

ist auch bei den Machern der Firma keine Spur.<br />

Im Gegenteil. Berndts schätzen die Bodenständigkeit, die<br />

Authentizität und ein gutes Miteinander.<br />

Und so begann die Geschichte des Unternehmens im Jahr<br />

1996 auch mit einer Idee in geselliger Runde. Die Brüder<br />

Hans-Georg und Christoph Berndt saßen privat mit ihren<br />

Familien zusammen. In der lockeren Atmosphäre verkündete<br />

Hans-Georg Berndt dann seine Idee, sich selbstständig<br />

zu machen und eine Firma zu gründen. Christoph<br />

Berndt gefiel der Gedanke. Die Geburtsstunde der Firma<br />

ebb Bearbeitungstechnik Berndt.<br />

Die Idee: Das prozesssichere Entgraten von Aluminium-Gussteilen.<br />

Die Berndts starteten 1996 in einer<br />

kleinen Halle in Brilon, damals noch unter dem Firmennamen<br />

BET - Berndt Entgrat Technik. Schon zwei Jahre<br />

später folgte der erste Umzug nach Velmede, da die Briloner<br />

Halle zu klein wurde. Aus „BET“ wurde unterdessen<br />

„ebb“ und auch die Idee des Entgratens rückte mehr und<br />

mehr in den Hintergrund.<br />

96 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


Anzeige<br />

en bodenständig<br />

PENCIL-A Patrick Feldmann<br />

Camera Jürgen Eckert, ebb<br />

„Wir haben schnell gemerkt, dass der Markt diese Technologie nicht so sehr<br />

benötigt, wie wir dachten“, gibt Christoph Berndt offen zu. Doch<br />

die Berndts waren schon damals flexibel, bereit und in der Lage,<br />

ihren Kunden das zu bieten, was sie brauchen. Und so kamen<br />

Anfang der 2000er Jahre die ersten Aufträge aus der Automobilindustrie.<br />

Der Schwerpunkt von ebb verschob sich in<br />

Richtung komplexe Profilbearbeitung.<br />

Einer, der von der Flexibilität und dem Marktgespür der Brüder<br />

sehr direkt profitiert hat, ist der englische Kult-Komiker Rowan<br />

Atkinson, besser bekannt als Mr. Bean. Atkinson hat ein<br />

großes Faible für eine britische Luxus-Automarke. Schlagzeilen<br />

machten allerdings vor allem die beiden Unfälle,<br />

die der Komiker mit seinem 11-Millionen-Dollar Boliden<br />

gebaut hat. Dass diese für ihn so glimpflich ausgingen,<br />

könnte auch an der Qualität der ebb-Teile gelegen haben.<br />

Denn wichtige Rahmenteile, die gerade bei Unfällen für<br />

die Sicherheit sorgen, werden von ebb gefertigt.<br />

Nach 17 Jahren in Velmede zogen die Berndts im Jahr 2015<br />

nach Freienohl und damit in ihre Heimatstadt Meschede. „Wir<br />

mussten uns dringend vergrößern und haben hier in Freienohl eine<br />

Halle gefunden, die perfekt zu uns passt.“ 20 Mitarbeiter und acht<br />

CNC-Maschinen, davon sieben mit der flexiblen Fünf-Achs-Technologie<br />

ausgestattet, brauchen schließlich Platz. Und den finden Sie aktuell<br />

auf 2.500 qm Produktionsfläche.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 97


Anzeige<br />

Wie schon in den Anfangsjahren orientiert sich das<br />

Unternehmen nach wie vor stark an den Bedürfnissen<br />

der Kunden und erschließt so auch immer<br />

wieder neue Bereiche. Ob regenerative Energien,<br />

Elektromobilität, oder Medizintechnik - ebb ist<br />

immer auf der Höhe der Zeit. Wichtig dafür sind die<br />

Besuche der Messe „Aluminium“ alle zwei Jahre in<br />

Düsseldorf. „Diese Messe nutzen wir, um zu erfahren,<br />

wie der Markt sich entwickelt und dadurch schnell die<br />

passenden Lösungen anbieten zu können“, so Berndt.<br />

Und mit dieser Strategie ist die Firma ebb Bearbeitungstechnik<br />

Berndt seit den Anfängen Mitte der 90er Jahre<br />

gut und erfolgreich gefahren. Worauf die Geschäftsführer<br />

stolz sind? „Ganz klar: Dass heute über 20 Familien<br />

von diesem Unternehmen leben können. Darauf sind wir<br />

unheimlich stolz und der Verantwortung sind wir uns sehr<br />

bewusst“, sind sich die Berndts einig. Deswegen sind sie<br />

auch froh, dass schon jetzt die Nachfolge geregelt ist:<br />

Hans-Georg Berndts Sohn Fabian Berndt ist bereits<br />

Teil des Unternehmens. Er kümmert sich um das Qualitätsmanagement<br />

sowie die Logistik und wird irgendwann<br />

in die Fußstapfen seines Vaters und seines Onkels<br />

treten. Und damit bleibt ebb Bearbeitungstechnik<br />

Berndt auch dann genau das, was es bis heute immer<br />

war: ein echtes Sauerländer Familienunternehmen. •<br />

Dass der Umzug nach Freienohl auch der Stadt Meschede<br />

zugutekommt, war für die Berndts auch ein wichtiger Faktor<br />

bei der Standortwahl, denn heimatverbunden waren sie<br />

immer. Daher engagieren sie sich auch im sozialen Bereich,<br />

unterstützen beispielsweise Projekte wie das Volksbank<br />

OpenAir oder den neuen Bike-Park und sponsern eine<br />

Karate-Schule in Meschede. „Wir wollen natürlich auch ein<br />

bisschen dazu beitragen, dass diese Region lebenswert bleibt.<br />

Davon profitieren am Ende auch unsere Mitarbeiter, wenn<br />

sie und ihre Familien in einer attraktiven Umgebung leben<br />

und arbeiten“, so Christoph Berndt.<br />

Industry ebb Bearbeitungstechnik<br />

Berndt GmbH & Co. KG<br />

map-mark Wildshausener Straße 75<br />

59872 Meschede-Freienohl<br />

phone 02937 / 706-0<br />

envelope info@ebb.de<br />

98 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


„Wir haben eine Verantwortung<br />

für andere Menschen“<br />

JOSEF MÜNDELEIN UND SEINE FRAU REGINE<br />

ENGAGIEREN SICH FÜR MENSCHEN IN UGANDA<br />

PENCIL-A Christel Zidi<br />

Camera Tom Linke, Josef Mündelein<br />

„Viele Menschen in Uganda sind sehr arm. Das zu<br />

erleben nimmt einen innerlich sehr mit. Aber es hat<br />

meinen Horizont erweitert.“ Im letzten Oktober<br />

war Josef Mündelein zuletzt in Luweero, 80 km von<br />

Ugandas Hauptstadt Kampala entfernt, u. a mit<br />

Weihbischof Matthias. Es war seine achte Reise.<br />

Gut zehn Jahre ist es her, dass das Internationale<br />

Katholische Missionswerk "missio" in einer<br />

bundesweiten Aktion auf das Schicksal von<br />

Flüchtlingen in Afrika aufmerksam machte. Im Erzbistum<br />

Paderborn fand die Eröffnung des Weltmissionsmonats<br />

in der Liebfrauen-Gemeinde <strong>Arnsberg</strong> statt. Als<br />

Gäste waren Bischof Franzelli und der Chor „Young Angel<br />

Prayer“ aus Uganda geladen. Ihre Betreuung übernahm<br />

Dekanatsreferent Josef Mündelein. Auf dem Programm<br />

für die Besucher aus Afrika stand auch der Besuch <strong>Arnsberg</strong>er<br />

Schulen, wo sie den Schülern vom Leben in ihrer<br />

Heimat berichteten. Für das <strong>Arnsberg</strong>er Mariengymnasium<br />

entwickelte sich aus dieser Begegnung eine intensive<br />

Schulpartnerschaft zu den St. Andrea Kaahwa-Comprehensive<br />

Schools in Kooki Haaibale.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 99


Auch für Josef Mündelein und<br />

seine Frau reichte die kurze<br />

Zeit des Kennenlernens, um<br />

Freundschaften zu schließen.<br />

Schon wenige Wochen später<br />

reisten sie in die Heimat der<br />

neugewonnen Freunde. Das<br />

Land und die Menschen haben<br />

sie tief beeindruckt. Auch<br />

Regine Prümen-Mündelein<br />

hat mittlerweile zum fünften<br />

Mal das Land besucht. „Entwicklungspolitisch<br />

waren wir<br />

beide schon immer interessiert“,<br />

sagt sie. „Wir wissen, dass wir<br />

eine Verantwortung für andere<br />

Menschen haben“, ergänzt Josef<br />

Mündelein. „Und dort konnten<br />

und können wir helfen.“<br />

Die beiden knüpften und vertieften<br />

ihre Kontakte zu Priestern,<br />

Schul- und Kindergartenleitern, ein regelmäßiger Briefund<br />

Telefonkontakt entstand. Pakete werden nach Uganda<br />

geschickt, zum Beispiel mit Kinderschuhen, für Kinder, die<br />

den ganzen Tag meist barfuß auf zum Teil steinigen Wegen<br />

laufen und sich oft verletzen. In diese Verletzungen dringen<br />

leicht Sandflöhe ein, die Entzündungen verursachen. Mit<br />

Hilfe von Rasierklingen gehen die<br />

Kinder gegen diese<br />

Plage an.<br />

„Wir wollen die Welt ein bisschen<br />

gerechter machen“, ist das<br />

Motto des Ehepaares. Deshalb<br />

verteilen sie Handzettel, sammeln<br />

Spenden, halten Vorträge<br />

und werben dafür, Schulpatenschaften<br />

zu übernehmen.<br />

„Es ist nicht so schwer Gutes zu<br />

tun“, sagt Josef Mündelein.<br />

„Mit 450 Euro im Jahr kann<br />

ein Kind rundum-versorgt werden,<br />

einschl. Kleidung, Schulkosten<br />

und Verpflegung.“ Und<br />

das Besondere an ihrer Aktion:<br />

„Von einem Euro, der gespendet<br />

wird, kommt auch ein Euro bei<br />

den Menschen in Uganda an.“<br />

Allein mit ihrem Engagement<br />

konnten sie schon einiges erreichen.<br />

Dabei kooperieren sie<br />

auch mit den „Sternsingern“<br />

und „missio“. Josef Mündelein<br />

erzählt von drei Schulen, an denen 2009 ca. 25 %<br />

der Kinder an Typus erkrankt waren. Durch die Hilfe der<br />

„Sternsinger“ wurden dort Brunnen gebohrt. Die Erkrankungen<br />

gingen zurück, weil den Kindern endlich sauberes<br />

Wasser zur Verfügung steht. Ein anderes Beispiel für den<br />

Einsatz privat gesammelter Spendengelder, in die mehrmals<br />

Überschüsse des Eine-Welt-Ladens der Liebfrauengemeinde<br />

einflossen, ist die Sicherstellung, dass an der St. Jude-Primary<br />

School (Grundschule) in Luweero jedes Kind einen Teller<br />

Maisporridge zu Mittag bekommt. Dafür werden 400-500<br />

Euro pro Monat benötigt - für über 1000 Schüler.<br />

Bei der Verteilung der Spendengelder wird gut auswählt.<br />

Die Kriterien lauten: „Wer ist vertrauenswürdig?<br />

Wer arbeitet gut? Gibt es eine sinnvolle Pädagogik?“<br />

Auf letzteren Aspekt achtet besonders die Pädagogin<br />

Regine Prümen-Mündelein. Die Kinder sitzen während<br />

des Unterrichts dicht gedrängt in einer Klasse<br />

zusammen. 80 Kinder in einem Raum – das ist<br />

keine Seltenheit. Papier ist wertvoll. Auch Stifte sind<br />

nicht selbstverständlich. Neben der Kasana St. Jude-Primary<br />

School Luweero, die von den Schwester<br />

Agnes und Clare geleitet wird, der St. Jude Primary<br />

in Hoima, den St. Andrea-Kahwaa Comprehensive<br />

Schools betreut das Ehepaar Mündelein noch die<br />

100 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


Cistercian Sisters School in Hoima, die von einem italienischen<br />

Orden geführt wird.<br />

Den Verzehr von Fleisch können sich die meisten Menschen<br />

in Uganda nur selten leisten. „Aber trotz ihrer<br />

Armut schaffen die Menschen es immer irgendwie, dass<br />

zu unserer Begrüßung ein Huhn auf den Tisch kommt“,<br />

sagt Josef Mündelein. „Wir selber waren nie verschwenderisch,<br />

eher reflektiert. Aber wir sind an vielen Stellen noch<br />

nachdenklicher geworden.“ Auch passionierte ugandische<br />

Lehrer sehen das Elend und versuchen mit ihren Mitteln<br />

etwas dagegen zu tun. Da gibt es z. B. die Schulleiterin<br />

Noeline Nsungwa, die die St. Jude-Grundschule in Hoima<br />

gegründet hat. In ihrer schulfreien Zeit baut sie auf<br />

ihrem Feld Früchte an – hauptsächlich für ihre Kindergarten-und<br />

Grundschulkinder.<br />

dem Ehepaar Mündelein gibt es noch andere Menschen in<br />

<strong>Arnsberg</strong>, die Vorbilder sein können. Nicht zuletzt der Lehrer<br />

Jens Kirschner vom Mariengymnasium, der seit 2010 die<br />

Schulpatenschaft pflegt und fördert. Oder Matthias Pottgüter,<br />

aus der Hl. Kreuz-Gemeinde, der ein Freiwilliges Soziales<br />

Jahr in Uganda absolvierte und dort u.a. eine Bücherei<br />

aufbaute. Eines haben diese vier Menschen gemeinsam: Es<br />

geht ihnen nicht um Eigennutz, „es geht uns darum, dass wir<br />

eine gute Sache nach vorn bringen.“ •<br />

„Überhaupt ist das Leben dort anstrengend“, sagt Regine<br />

Prümen-Mündelein. Viel Zeit vergeht allein damit, Wasser<br />

und Feuerholz zu holen, alltägliche Wege zurückzulegen.<br />

„Es ist dort ganz natürlich“, erzählen die beiden, „dass jemand,<br />

der ein Fahrzeug besitzt, andere Menschen mitnimmt.<br />

Selbst der Fahrer eines Mietwagens, fährt an keinem Fußgänger<br />

vorbei. Dieses selbstverständliche Helfen ist sehr typisch für<br />

die Ugander.“ Aus dieser Einstellung heraus, wundert es<br />

nicht, dass die Menschen in Uganda, das zu den ärmsten<br />

Ländern der Welt zählt, auch eine schon vorbildliche<br />

Einstellung Flüchtlingen gegenüber haben. Menschen, die<br />

verfolgt werden und denen es noch schlechter geht, wird<br />

keine Tür verschlossen.<br />

Über die Organisation TOGETHER – Hilfe für Uganda<br />

e.V. in Kassel, in welchem sie Mitglied sind, wurden dem<br />

Ehepaar Patenkinder vermittelt, mittlerweile haben sie sechs.<br />

„Die Patenkinder sind unsere Kinder“, sagen beide. Neben<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 101


Das Weers!<br />

Irgendwo zwischen den Stühlen<br />

JUSTIN WEERS AUS ARNSBERG UND DIE LOOP-STATION<br />

PENCIL-A Josy Born<br />

Camera Philipp Nolte<br />

Integriert in verschiedenste künstlerische<br />

Bereiche und irgendwie<br />

auf dem Sprung. So zeigte sich<br />

der junge Musiker Justin Weers in<br />

unserem Interview. Leicht verspätet,<br />

mit zerzausten Haaren flitzte er geradezu<br />

durch das kleine künstlerische<br />

Gebäude, zeigte uns alles, machte<br />

parallel Kaffee und erzählte bereits<br />

über dies und das.<br />

„Ich habe keinen richtigen Fokus“,<br />

so der <strong>Arnsberg</strong>er. „Ich habe schon<br />

immer Gitarre gespielt. Im Moment<br />

spiele ich viel Bass und hin und wieder<br />

Keyboard oder Schlagzeug.“ Es<br />

gibt aber auch viele, die den 25-Jährigen<br />

zunächst einmal mit der <strong>Arnsberg</strong>er<br />

Jugendband „Alle meine Freunde“<br />

in Verbindung bringen, bei der er als<br />

Frontmann und Texter fungierte.<br />

Als sich die Band 2014 auflöste, fing er<br />

an, Songs allein mit einer Loopstation<br />

zu kreieren. Diese nimmt Sequenzen<br />

des Gespielten auf und spielt es auf<br />

Knopfdruck in Dauerschleife wieder<br />

ab, wodurch man die Möglichkeit<br />

bekommt, die Instrumente einer Band<br />

alle selbst und dennoch gemeinsam zu<br />

spielen. Es macht den Eindruck, als<br />

wäre eine Loopstation genau das Richtige<br />

für Justin. Denn dieses „selbst“ und<br />

„alles auf einmal“ scheint seine Einstellung<br />

zum Leben widerzuspiegeln.<br />

„Es ist schwierig, kein direktes Hauptinstrument<br />

zu haben“, berichtet er.<br />

Dennoch schafft er es, daraus ein<br />

Plus zu generieren. Denn eine gewisse<br />

Vielfalt ist für die Arbeit mit einer<br />

Loopstation unabdingbar. „Bei ein<br />

paar Songs habe ich ein paar Töne<br />

von der Posaune eingebaut. Ich habe<br />

auch noch eine Geige! Aber die spiele<br />

ich nun wirklich nicht“, erzählt er<br />

zwischen Tür und Angel.<br />

Man könne aber sagen, dass er ca. 90<br />

% seiner Freizeit mit Musikspielen<br />

verbringe. Nach getaner Arbeit in<br />

einer Filmagentur würde er sich in<br />

den Studiobereich des spektakulären<br />

kleinen Agenturgebäudes in Dort-<br />

102 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


mund zurückziehen und musizieren.<br />

Dort befinden sich, neben dem genannten<br />

Studio, sowohl Bürobereich,<br />

Fotobox, Werkbank, Schneidebereich<br />

wie auch stellenweise Anhäufungen<br />

von „kreativer Ordnung“. Doch die<br />

Genialen sind schließlich immer ein<br />

bisschen chaotisch, richtig?<br />

Die Musik von "Das Weers" liegt<br />

„irgendwo zwischen Punk und Elektro,<br />

Rio Reiser und Deichkind, aber<br />

auf jeden Fall zwischen den Stühlen<br />

[…]“, wie er selbst auf seiner Facebook-Seite<br />

beschreibt. Innerhalb<br />

seiner gekonnten deutschen Texte<br />

vermittelt er das Gefühl von Freiheit<br />

innerhalb der Schnörkellosigkeit.<br />

Justin filmt sich selbst bei dem<br />

Aufnehmen seiner Songs und veröffentlicht<br />

die Videos schließlich<br />

auf der YouTube-Seite „Das Weers“.<br />

Er tritt zudem alle paar Monate in<br />

verschiedenen Lokationen auf. „Bei<br />

einigen Auftritten ist es schade, dass<br />

die Menschen nur im Vorbeigehen<br />

zuhören“, berichtet er. Denn ein<br />

Auftritt mit einer Loopstation sollte<br />

bestenfalls bewusst verfolgt werden.<br />

Viele würden im ersten Moment<br />

gar nicht verstehen, dass die gehörte<br />

Musik vollständig von dem einen<br />

Künstler stammt, der dort vorne,<br />

umringt von Instrumenten, steht.<br />

Es lohnt jedenfalls einmal genau<br />

hinzuhören, wenn "Das Weers" das<br />

nächste Mal in <strong>Arnsberg</strong> und Umgebung<br />

seine Show präsentiert.<br />

Wenn Justin nicht grade Musik<br />

spielt oder arbeitet, ist er mittendrin<br />

das Studentenleben eines typischen<br />

Nicht-Studenten zu leben. Er legt<br />

seinen Fokus lieber auf verschiedenste<br />

andere Projekte. In diesem Sinne –<br />

ein Hoch auf die Vielfalt von Justin<br />

Weers und dem daraus resultierenden<br />

bunten Mix aus allem und mehr. •<br />

Info-Cir<br />

Mehr über Das Weers auf Facebook:<br />

www.facebook.com/dasweers<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 103


Ein Lächeln<br />

zum Dank<br />

VERENA MANTOAN<br />

UND IHR EHRENAMT<br />

IM „STERNENWEG“<br />

PENCIL-A Ruth Freund Camera Tom Linke<br />

Rund 30 Mio. Bundesbürger engagieren sich freiwillig<br />

und unentgeltlich in Ehrenämtern. Ob im Sportverein,<br />

bei der Feuerwehr oder im Naturschutz – in<br />

unzähligen Bereichen sind sie unentbehrlich. Auch<br />

der ambulante Hospizdienst wäre ohne engagierte,<br />

ehrenamtlich arbeitende Menschen nicht möglich.<br />

Was steckt hinter diesem ganz besonderen Ehrenamt?<br />

In den 1980er Jahren entstanden die ersten privaten<br />

Hospizinitiativen, um Schwerstkranken und sterbenden<br />

Menschen und ihren Zugehörigen zur Seite zu<br />

stehen. Aus solchen zivilen Bewegungen heraus ist auch<br />

der ambulante Hospizdienst „Sternenweg“ in <strong>Neheim</strong> entstanden,<br />

der heute unter dem Dach des Caritasverbandes<br />

<strong>Arnsberg</strong>-<strong>Sundern</strong> rund 120 betroffene Familien, unabhängig<br />

von deren religiösen Überzeugungen, unterstützt.<br />

Hauptamtliche Mitarbeiterinnen koordinieren im HSK<br />

die Arbeit der ehrenamtlichen Hospizbegleitungen, die in<br />

zwei parallel laufenden Bereichen zum Einsatz kommen.<br />

Im Raum <strong>Arnsberg</strong>-<strong>Sundern</strong> ist das der Erwachsenenbereich,<br />

im Kinder- und Jugendbereich ist der „Sternenweg“<br />

im gesamten Sauerland und darüber hinaus tätig.<br />

GESTÄRKT INS EHRENAMT<br />

Verena Mantoan ist eine von ihnen. Der Wunsch,<br />

mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, führte sie<br />

zunächst zur Hüstener Flüchtlingsunterkunft in der<br />

ehemaligen Pestalozzischule, wo sie ehrenamtlich 97<br />

Kinder betreute. Nach deren Schließung begann sie im<br />

„Sternenweg“ ihre Arbeit in der Begleitung von Kindern<br />

und Jugendlichen. Einem ersten Kennenlern-Wochenende<br />

folgte ein 120-stündiger Einführungskurs, der in<br />

der gesamten Hospizbewegung verpflichtend ist und im<br />

„Sternenweg“ derzeit jährlich stattfindet. „Wir möchten<br />

nicht, dass Menschen unvorbereitet in die Familien gehen“,<br />

erklärt uns Elisa Witteler, Leiterin des „Sternenweg“.<br />

"Darum sollen sie in diesem Kurs gestärkt werden, um für<br />

sich entscheiden zu können, ob und in welchem Bereich die<br />

Hospizbegleitung für sie das richtige Ehrenamt ist."<br />

104 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


„ER HAT MICH DEN GANZEN ABEND ANGESEHEN“<br />

Zu Beginn war auch Verena Mantoan nicht sicher, ob die<br />

Hospizbegleitung im Bereich Kinder- und Jugendliche sie<br />

überfordern könnte. Schon in der Flüchtlingshilfe war ihr<br />

der Abschied von ihren Schützlingen schwergefallen. Bei<br />

einem der ersten Schulungsabende fiel ihr Blick auf das<br />

Foto eines Jungen, den der „Sternenweg“ bis zum Lebensende<br />

begleitete. „Er hat mich den ganzen Abend angesehen.<br />

Es war, als ob er sagen wollte: Du musst zu uns kommen.<br />

Und ich habe es noch keinen Tag bereut“, erzählt sie.<br />

Erwachsene begleitet der „Sternenweg“ zumeist im<br />

Endstadium lebensbedrohlicher Erkrankungen. Das<br />

bedeutet für die Hospizbegleiter/innen, dass sie öfter<br />

mit dem Tod konfrontiert werden. Im Kinder- und Jugendbereich<br />

kommt es nicht selten vor, dass die jungen<br />

Menschen und deren Familien über viele Jahre von<br />

ihren Hospizbegleitern im Alltag unterstützt werden.<br />

Das Mädchen, mit dem 2016 Verena Mantoans Mitarbeit<br />

im „Sternenweg“ begonnen hat, wird bis heute<br />

von ihr begleitet.<br />

AUSZEIT VOM PFLEGE-ALLTAG<br />

Im Durchschnitt nimmt eine ambulante Hospizbegleitung<br />

zwei Stunden pro Woche in Anspruch. Die<br />

Aufgaben und der Zeitaufwand richten sich nach den<br />

jeweiligen Anforderungen in den Familien, aber auch<br />

nach den Möglichkeiten der ehrenamtlichen Helfer.<br />

Wie weit diese Hilfe geht, kann jeder im Vorfeld selbst<br />

entscheiden. Verena Mantoan spielt, singt und lacht mit<br />

ihrem Kind. Oft reicht es aber auch, den Familien zuzuhören<br />

oder ihnen eine kurze Auszeit vom Pflege-Alltag<br />

zu ermöglichen. Nicht selten benötigen die Geschwister<br />

von erkrankten Kindern eine eigene Begleitung.<br />

ES GIBT KEIN „FALSCH“,<br />

SOLANGE MAN DARÜBER SPRICHT<br />

Der „Sternenweg“ richtet sich nach dem, was die Betroffenen<br />

und die Familien brauchen, selbst über den<br />

Tod des geliebten Menschen hinaus. Darum werden<br />

in regelmäßigen Schulungen praxisnahe Themen<br />

aufgegriffen und Lösungsmöglichkeiten vorgestellt.


Bei ihrer Arbeit in den Familien werden die Hospizbegleiter/innen<br />

durch ständig erreichbare Ansprechpartner<br />

unterstützt – egal, worum es geht. Was tun,<br />

wenn z. B. „die Chemie nicht stimmt“? In solchen<br />

Fällen ist es besonders wichtig, dass alle Beteiligten<br />

offen reden können und gemeinsam Lösungen finden.<br />

Grundsätzlich gilt: Es gibt kein „Falsch“, solange<br />

man darüber spricht. Sterben und Tod betrifft uns<br />

alle. Die Mitarbeiter des „Sternenweg“ setzen sich<br />

dafür ein, dass dieses Thema im Umgang miteinander<br />

und in der Gesellschaft enttabuisiert wird.<br />

„JEDES MAL GEHE ICH DANKBAR NACH HAUSE“<br />

Wenn Verena Mantoan gefragt wird, was ihr dieses<br />

Ehrenamt einbringt, antwortet sie: „Ein Lächeln. Das<br />

und zufriedene Menschen. Jedes Mal gehe ich dankbar<br />

nach Hause, manchmal rufe ich 'Kommt her und ärgert<br />

mich!! Zimmer aufgeräumt? Egal – los jetzt, wir gehen<br />

Eis essen!' Ich habe es immer als selbstverständlich angesehen,<br />

dass in meiner Familie alle gesund sind, aber<br />

das ist es bei weitem nicht.“ •<br />

Neue Kollektion<br />

„<strong>WOLL</strong> Blagen“<br />

Dem Sauerland<br />

sein Grundgesetz<br />

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„Sauerländer Wörter“<br />

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106 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


PENCIL-A Anne von Heydebrand<br />

Camera Philipp Nolte<br />

Beste Qualität<br />

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DAS „HAUSHALTSWAREN OUT-<br />

LET ARNSBERG“ BIETET EINE<br />

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Tischgeschirr und Kochutensilien legt, der ist beim<br />

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Seit über 17 Jahren wird auf 600 Quadratmetern<br />

Verkaufsfläche eine vielfältige Auswahl rund ums<br />

Kochen, Zubereiten und Servieren angeboten.<br />

Damals noch als Werksverkauf der Firma BERNDES,<br />

führen Gabi Pohlmann und ihr Team nun ein vielfältiges<br />

Sortiment an Topmarken aus dem Haushaltswarensektor.<br />

Zwar ist BERNDES noch immer eines<br />

ihrer Aushängeschilder, doch mittlerweile werden auch Produkte<br />

namhafter Firmen wie BLOMUS, CASO, CLOER,<br />

EMSA, RÖSLE, SCHOTT und LEIFHEIT ausgestellt<br />

und zu attraktiven Preisen angeboten. Großverpackungen<br />

des Schokoladenherstellers LINDT gehören ebenfalls zum<br />

umfangreichen Sortiment aus B-Ware und Sonderposten.<br />

Kunden können bei ihrem Einkauf bis zu 60 Prozent sparen.<br />

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Das „Haushaltswaren OUTLET <strong>Arnsberg</strong>“ hat noch mehr zu<br />

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raffinierte und themenbezogenen Köstlichkeiten, die zu<br />

Hause nachgekocht werden können. Auch Gruppen haben<br />

die Möglichkeit, einen individuellen Kochabend zu buchen.<br />

Auch Koch-Events werden hier durchgeführt<br />

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bis 16:00 Uhr für ihre Kunden da. Auch im Rahmen des<br />

<strong>Frühling</strong>sfestes am Sonntag, 31.03.2019 in <strong>Neheim</strong> und<br />

Umgebung ist das „Haushaltswaren OUTLET <strong>Arnsberg</strong>“<br />

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ARNSBERG GmbH


Wenn eine eine Reise tut,<br />

dann kann sie was erzählen<br />

AUF TOUR IM FRAUENBUS<br />

PENCIL-A Gisela Wilms<br />

Camera Philipp Nolte<br />

Beginnen wir diesen Artikel mit einer Definition aus Wikipedia: „Kaufleute bezeichnen seit dem<br />

17. Jahrhundert feine Waren mit f (fino), ff steht dabei für sehr fein (finissimo).“<br />

Sehr, sehr fein sind demnach die „Fröhlichen Frauen<br />

Fahrten“, denn ihre Abkürzung beinhaltet sogar drei<br />

„F“. Und dieses Prädikat erhalten sie zu Recht. Vor<br />

nunmehr acht Jahren beschlossen zwei Damen aus Müschede,<br />

einen Reiseservice ins Leben zu rufen. Erfahrungen<br />

hatten Sabine Mayer und Karin Ehrig bei der KFD<br />

gesammelt, wo sie als Bildungsbeauftragte für Fahrten<br />

verantwortlich waren. Seit Ende 2010 organisieren die beiden<br />

in eigener Regie, also losgelöst von der KFD, Reisen<br />

ausschließlich für Frauen. Zählten damals nur Bewohnerinnen<br />

aus dem eigenen Dorf zu den Gästen, kommen<br />

mittlerweile die meisten Anfragen aus dem Umland. Sogar<br />

aus Essen melden sich regelmäßig zwei Damen an.<br />

108 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


GEMEINSAME UNTERNEHMUNGEN<br />

MACHEN SPASS<br />

Was veranlasst Sabine Mayer und Karin Ehrig dazu, Zeit<br />

und Energie in die Arbeit, für die sie nicht bezahlt werden,<br />

zu stecken? „Wir reisen selber sehr gerne und finden es toll, mit<br />

netten Frauen einige Stunden oder auch mal zwei Tage in einer<br />

schönen Umgebung zu verbringen und gemeinsam etwas zu<br />

unternehmen“, lautet die Antwort. Und warum bekommen<br />

sie so viel Zuspruch, dass es bei fast jeder Fahrt Wartelisten<br />

gibt? Die Gründe sind einleuchtend: Weil die beiden Müschederinnen<br />

ehrenamtlich tätig sind, fällt kein Geld für die<br />

Planung und Durchführung an, sodass die Touren preiswerter<br />

als bei anderen Anbietern sind. Bei den FFF genießen die<br />

Frauen ein Rundum-Wohlfühlpaket, denn es geht alles sehr<br />

persönlich zu. Ob Alleinstehende, Freundinnen, Fremde<br />

oder Bekannte, jede wird herzlich aufgenommen. Während<br />

der Fahrt mit dem Busunternehmen Hunau gibt es selbst<br />

gebackenen Kuchen, die Organisatorinnen erzählen etwas<br />

zu den Städten oder geben auch mal Rätsel auf. Die Siegerin<br />

wird anschließend gebührend gefeiert, wobei das ein oder<br />

andere Gläschen Sekt nicht fehlen darf.<br />

JUNGE FRAUEN WERDEN GESUCHT<br />

Trotz der Begeisterung der Reiseleiterinnen bleibt bisher<br />

ein Wunsch unerfüllt: „Es wäre sehr schön, wenn mehr<br />

jüngere Frauen mitfahren würden. Bei den jetzigen Teilnehmerinnen<br />

ist keine unter 40 Jahren. Jüngere würden<br />

noch einmal mehr Schwung in unsere Reisen bringen und<br />

neue Impulse geben.“ Wer nun Lust auf die fröhlichen<br />

Frauen bekommen hat, kann in den Flyern, die u. a. in<br />

der Volksbank in Müschede ausliegen, oder bei Facebook<br />

Genaueres über die Ziele 2019 lesen.<br />

JEDE KANN, KEINE MUSS<br />

Überhaupt scheint alles in lockerer Atmosphäre abzulaufen.<br />

„Wir legen Wert auf die individuellen Wünsche unserer<br />

Gäste. Genügt einer Dame z. B. die Stadtführung nicht,<br />

kann sie auf eigene Faust noch etwas unternehmen, möchte<br />

eine andere mehr Ruhe, bleibt sie im Hotel. Bei uns wird<br />

niemand zu etwas gezwungen. Meistens ist es allerdings so,<br />

dass jede das Programm, das sehr moderat gestaltet wird,<br />

mitmacht.“ erläutern die Initiatorinnen den Charakter der<br />

Fahrten. Als Ausflugsziele galten zunächst nur deutsche<br />

Städte wie Celle, Würzburg oder Wernigerode. Mittlerweile<br />

werden auch Orte im nahen Ausland, wie z. B. Enschede,<br />

angefahren. Jedes Jahr finden drei bis vier Fahrten<br />

übers Jahr verteilt statt, wobei eine mit Übernachtung ist.<br />

2019 wird der Bus von Knipschild die Damen nach Maastricht,<br />

ans Steinhuder Meer und nach Bamberg bringen.<br />

Auch wenn Sabine Mayer und Karin Ehrig von allen bisherigen<br />

Reisen schwärmen, gab es für sie doch zwei Highlights.<br />

„Die Gondelfahrt in die Weinberge in Rüdesheim,<br />

wo wir, oben angekommen, bei strahlendem Sonnenschein<br />

ein Picknick mit „korrespondierendem Wein genossen haben.<br />

Und in Traben-Trabach haben wir den unterirdischen Weihnachtsmarkt<br />

besucht, was einfach traumhaft war.“<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 109


Es war einmal<br />

VORLESE-PATE PAUL ZWERSCHKE IM KRÄHENNEST IN HERDRINGEN<br />

PENCIL-A Gisela Wilms<br />

Camera Tom Linke<br />

Waldschrat, Nikolaus oder<br />

aber auch Vorlese-Pate: Paul<br />

Zwerschke ist ein Mann für<br />

alle Fälle und fühlt sich vor allem kleinen<br />

Kindern sehr verbunden. Woll-Redakteurin<br />

Gisela Wilms sprach mit dem<br />

83-Jährigen, der in Holzen wohnt.<br />

<strong>WOLL</strong>: Herr Zwerschke, mit 83<br />

Jahren macht es sich mancher in<br />

seinem Sessel bequem und legt<br />

die Füße hoch. Sie hingegen sind<br />

sehr aktiv, insbesondere, wenn es<br />

um die Kleinsten in unserer Gesellschaft<br />

geht.<br />

Paul Zwerschke: Das stimmt. Als mich<br />

meine Tochter, die Erzieherin ist, vor<br />

sechs Jahren fragte, ob ich Lesepate im<br />

Herdringer Kindergarten „Krähennest“<br />

sein wollte, habe ich sofort zugesagt.<br />

Und einen Sessel bekomme ich demnächst<br />

dort auch. (lacht)<br />

110 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


<strong>WOLL</strong>: Was ist Ihre Motivation, einmal<br />

im Monat 2- bis 6-Jährigen etwas<br />

vorzulesen?<br />

Paul Zwerschke: Schon beim ersten Mal<br />

wusste ich: Das ist das Richtige für mich.<br />

Es macht mir viel Spaß, mit den Kleinen<br />

zusammen zu sein und ich glaube, das gilt<br />

ebenfalls umgekehrt. Ich bleibe dadurch<br />

geistig beweglich, weil ich mich mit jungen<br />

Menschen umgebe, und die Kinder<br />

genießen das besondere Zusatzangebot.<br />

Es ist also ein Geben und Nehmen.<br />

<strong>WOLL</strong>: Erläutern Sie uns bitte den Ablauf<br />

einer Lesestunde.<br />

Paul Zwerschke: Nun, zunächst ist es<br />

keine Stunde. An einem Vormittag lese<br />

ich drei Gruppen mit je vier bis sechs<br />

Teilnehmern kurze Geschichten von ungefähr<br />

15 Minuten Dauer vor. Die Bücher<br />

dafür bringt mir entweder meine Tochter<br />

mit, oder ich gehe vorher in die Kindergarten-Bibliothek<br />

und leihe sie mir aus.<br />

Zu Hause schaue ich sie mir an und überlege,<br />

wie ich sie den kleinen Zuhörern<br />

vorstelle.<br />

SAUERLÄNDER. BESSER GEHT’S NICHT!<br />

ALLES, WAS MAN ÜBER DIE EINGEBORENEN DER TAUSEND BERGE WISSEN SOLLTE<br />

Sauerländer sind einfach die Besten. Vom lieben Gott nach<br />

seinem Ebenbild erschaffen aus Mutter Erde und Vater Durst.<br />

Die Krönung vonner Schöpfung. Das<br />

Gelbe von zwei bis drei Eiern. Das Mett<br />

in der Wurst. Und dazu noch die klügsten,<br />

die schönsten, die härtesten und<br />

die bescheidensten Menschen der Welt,<br />

vor allem der südwestfälischen<br />

Hemisphäre.<br />

Reichlich Beweise dafür liefern Michael<br />

Martin und Sonja Heller. In ihrem<br />

humorvollen Buch beantworten die beiden<br />

alle wesentlichen Fragen, die sich<br />

die Menschheit schon immer zum<br />

Thema „Sauerländer“ gestellt hat. Zum<br />

Beispiel, woher die Eingeborenen der<br />

tausend Berge stammen, was sie bewegt, wie sie leben, wie sie<br />

lieben, wie sie quasseln, fuckeln und Feste feiern, auch wenn es<br />

gerade mal wieder volle Kanne am<br />

Plästern zugange ist. Für alle, die noch<br />

nicht oder nicht mehr lesen können,<br />

gibt es dazu zahlreiche Fotos und<br />

Zeichnungen für zum Ankucken und<br />

für zum Staunen. Das perfekte Geschenk<br />

für jeden Sauerländer und die unzähligen<br />

Sauerlandfans auf der ganzen Welt.<br />

112 Seiten mit zahlreichen farbigen<br />

Abbildungen - 19,90 Euro<br />

ISBN 978-3-943682-89-5<br />

Das Buch gibt es in den Sauerländer<br />

Buchhandlungen und im <strong>WOLL</strong>-<br />

Onlineshop.<br />

www.woll-verlag.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 111


<strong>WOLL</strong>: Das heißt, Sie gestalten beim<br />

Vortragen den Text?<br />

Paul Zwerschke: Ja, ich schmücke ihn<br />

manchmal aus. Ich erzähle etwas zu den<br />

Tieren, wenn sie in der Geschichte vorkommen,<br />

oder füge eigene Erlebnisse<br />

hinzu. Besonders bei Bilderbüchern ergibt<br />

sich ein reges Gespräch untereinander.<br />

<strong>WOLL</strong>: Gibt es noch andere Paten?<br />

Paul Zwerschke: Wir sind insgesamt<br />

vier, ich bin aber seit Jahren der einzige<br />

Mann in der Runde.<br />

<strong>WOLL</strong>: Wir haben gehört, dass Sie<br />

auch noch andere Rollen spielen.<br />

Paul Zwerschke: Ja, aufgrund meiner<br />

Statur und der tiefen Stimme bin ich schon<br />

mal als Nikolaus engagiert worden. Oder<br />

als Waldschrat. Da hatte ich mich mit<br />

Hilfe meiner Frau gruselig verkleidet, mit<br />

grünem Cape, großem Hut und dickem<br />

Bart. Die Kinder spazierten mit Begleitung<br />

durch die Wälder rund um Oelinghausen<br />

und als ich mich durch lautes Schnarchen<br />

bemerkbar gemacht hatte, bekamen sie<br />

zunächst einen Schreck. Dann aber trauten<br />

sie sich näher und ich konnte ihnen<br />

erzählen, dass ein Waldschrat auf die Tiere<br />

dort aufpasst.<br />

<strong>WOLL</strong>: Ist das auch eines Ihrer Anliegen,<br />

Kindern unsere Kultur näher zu<br />

bringen, zu der Fabeln wie die vom<br />

Waldschrat gehören?<br />

Paul Zwerschke: Auf jeden Fall. Ich<br />

sehe es als eine Aufgabe der Paten an,<br />

dass sie den Kleinen Geschichten vorlesen,<br />

die früher schon Bedeutung hatten:<br />

Märchen, Max und Moritz oder der<br />

Struwwelpeter sind in meinem Repertoire.<br />

Sie bilden somit eine Ergänzung zu<br />

den heutigen Büchern.<br />

Info-Cir<br />

Die Leiterin des Herdringer Kindergartens, Katharina Müller, erläutert<br />

die Beweggründe, die zu dem Lesepaten-Konzept geführt haben:<br />

Seit acht Jahren gibt es dieses Ehrenamt, das in der Regel von Großeltern<br />

ausgefüllt wird, die sich gerne mit kleinen Kindern beschäftigen.<br />

Aus pädagogischer Sicht leistet das Programm einen wertvollen Beitrag zu<br />

unserem Bildungsauftrag. In Kleingruppen erhalten die Kinder ein Zusatzangebot,<br />

das der Sprachförderung dient. Wir erhoffen uns zusätzlich,<br />

dass wir hiermit Grundlagen für die Lust aufs Lesen legen. Da aus unterschiedlichen<br />

Gründen das Vorlesen im häuslichen Rahmen nicht mehr so<br />

oft praktiziert wird, können die Lesepaten eine wichtige Lücke schließen.<br />

Durch Fragen zum Text oder die Ermunterung, das gerade Gehörte mit<br />

eigenen Worten wiederzugeben, werden Konzentration und Sprachkompetenz<br />

gefördert. Im Dialog mit den Senioren erfahren sie darüber hinaus,<br />

wie Oma und Opa früher aufgewachsen sind, in einer Zeit ohne Computer<br />

und Handy.<br />

<strong>WOLL</strong>: Aufgrund der Begeisterung,<br />

mit der Sie erzählen, vermuten wir,<br />

dass sie noch lange das Ehrenamt im<br />

Krähennest ausüben möchten?<br />

Paul Zwerschke: Wenn es meine Gesundheit<br />

zulässt, bestimmt. Für die anderen<br />

Beschäftigungen bin ich mittlerweile<br />

zu alt. Ich war Stadtteil-Einheitsführer<br />

bei der Feuerwehr, Mitglied im Tambourcorps,<br />

habe den örtlichen SGV-Verein<br />

mit aufgebaut und im Gesangsverein gesungen.<br />

<strong>WOLL</strong>: Herr Zwerschke, wir wünschen<br />

Ihnen, dass Sie noch lange der Vorlese-Opa,<br />

so wie sie von einigen genannt<br />

werden, sein können und bedanken<br />

uns für das Gespräch. •<br />

112 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


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ALGEN, FLECHTEN UND GRÜNBELAG ADÉ<br />

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Egal, ob Pflasterstein, Waschbeton, Holz, Dachpfanne<br />

oder Fassade: All diese Materialien sind der Witterung<br />

ausgesetzt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich Algen,<br />

Flechten & Co. ansetzen und die ehemals schöne Fläche<br />

mit einem grünen oder schwarzen Schimmer versehen.<br />

Doch Hausbesitzer sind nicht machtlos, ganz im Gegenteil:<br />

Das Mescheder Unternehmen AGO hat es sich bereits<br />

seit 1999 zur Aufgabe gemacht, Produkte herzustellen, die<br />

Algen, Flechten und Grünbelag entfernen und die jeder<br />

Hausbesitzer bedenkenlos einsetzen kann.<br />

die Qualität. Darunter sind auch Kunden wie der Grugapark<br />

in Essen, die natürlich ein ganz besonderes Interesse<br />

an einwandfreien Gartenwegen haben.<br />

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Vorher - Nachher - Vergleich Nr. 1: Die Terrasse ist wieder völlig frei von Algen<br />

dank AGO Quart. Fotos: AGO<br />

AGO Quart ist ein ganz leichter Desinfektionswirkstoff, mit<br />

dem der Anwender langfristig reinigen kann (bei nur einmaligem<br />

Auftragen). 15-18 Monate lang wird die mit grünen<br />

Belägen (z.B. Algen) befallene Oberfläche leicht desinfiziert<br />

und dadurch die Mikroorganismen abgetötet. Die Oberfläche<br />

reinigt sich quasi über die Zeit von selbst; ein Abschrubben<br />

oder Abspülen mit Hochdruckgeräten/Dampfstrahlern<br />

ist nicht notwendig, denn das Produkt ist biolgisch abbaubar.<br />

Im Jahr 2016 hat AGO den Hauptsitz von Bestwig nach Meschede<br />

verlegt. Im Gewerbegebiet „Im Schwarzen Bruch“ wie auch<br />

in Nuttlar (auf dem Gelände von Schneider Korn) betreibt das<br />

Unternehmen jeweils einen eigenen Lagerverkauf. Hier erhält der<br />

Kunde die bewährten AGO-Produkte besonders günstig.<br />

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öffentlichen Anwendern bestätigt.<br />

Terrassen und Wege können Hausbesitzer selbst reinigen.<br />

Bei Dächer und Fassaden geht das in der Regel nicht mehr<br />

so einfach. Speziell im Sauerland bietet AGO daher auch<br />

die Dach- und Fassadenreinigung als Dienstleistung an.<br />

AGO ist mit dem Internet groß geworden: Immerhin<br />

mehr als 130.000 Stammkunden hat das innovative Unternehmen<br />

bereits überzeugt – allein das spricht schon für<br />

56 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2018<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 113


Der Müscheder Trödelmarkt –<br />

eine Erfolgsgeschichte<br />

PENCIL-A Gisela Wilms Camera Sandra Peetz<br />

Trödelmärkte gibt es einige in unserer<br />

Gegend, aber der in Müschede dürfte<br />

der erfolgreichste sein. Zweimal im Jahr<br />

veranstaltet die Kolpingsfamilie dieses<br />

Verkaufsereignis, das viele Menschen<br />

– man könnte fast sagen „aus aller<br />

Herren Länder“- nach Müschede zieht.<br />

Begonnen hat alles Ende der 90er<br />

Jahre. Johannes Michel, der seit<br />

der Gründung der Kolpingfamilie<br />

1950 aktives Mitglied ist, baute<br />

2006 die ersten Stände in und vor<br />

dem Hubertushaus auf, um Dinge<br />

zu verkaufen, die andere nicht mehr<br />

haben wollten. Im Laufe der Zeit<br />

wurde der Platz im Pfarrheim zu eng.<br />

Man zog in die kleine Schützenhalle<br />

um, wenig später in die große und seit<br />

2017 werden beide Hallen in Anspruch<br />

genommen. Beim letzten Verkauf<br />

wurde der höchste Erlös erzielt, seit<br />

es den Trödelmarkt gibt. Mit Altpapier-<br />

und Altkleidersammlung und<br />

dem Gewinn aus der Cafeteria kamen<br />

insgesamt 41.000 Euro zusammen.<br />

DER VATER UND DIE<br />

MÜTTER DES ERFOLGS<br />

Wer ist für diesen Erfolg verantwortlich?<br />

Zunächst wäre hier der mittlerweile<br />

85-jährige Johannes Michel zu<br />

nennen, der selbst heute noch jede Veranstaltung<br />

mit organisiert und mit Rat<br />

und Tat zur Seite steht. Und dann sind<br />

es die Frauen, 20 bis 25 an der Zahl,<br />

die auspacken, sortieren, aufbauen und<br />

verkaufen. Eine Woche vor Eröffnung<br />

stehen sie von morgens bis abends in<br />

der Halle, um alles für den großen Tag<br />

herzurichten. Hier stellen sie Bücher<br />

auf, dort das Geschirr, weiter hinten<br />

Haushaltsgeräte. Kleiderstangen werden<br />

bestückt und Hummelfiguren oder<br />

Römer in die Vitrine geräumt. Ist dann<br />

alles fertig, gehen sie nach Hause, um<br />

Kuchen für die Cafeteria zu backen.<br />

Dorfbewohner spenden zwar auch<br />

Torten, vieles steuern aber die Kolpingdamen<br />

selbst bei. Und am Sonntag<br />

schlüpfen sie in die Rolle der Verkäuferin<br />

oder stehen am Einpacktisch.<br />

Es drängt sich bei dieser Beschreibung<br />

die Frage auf, warum die Damen<br />

sich das alles und immer wieder antun.<br />

Die Antwort bekam <strong>WOLL</strong> von Petra<br />

114 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


Wälter, der Tochter<br />

von Johannes Michel,<br />

die ihm seit 2014 zur<br />

Seite steht. „Unsere<br />

Helferinnen sind oft<br />

alleinstehende Frauen<br />

im Alter zwischen 60<br />

und 85 Jahren, die<br />

mit Herzblut dabei<br />

sind. Es freut sie,<br />

einen wichtigen Teil<br />

dazu beitragen zu<br />

können, dass Erlöse<br />

erzielt werden, die sozialen<br />

Einrichtungen<br />

zugutekommen. Es<br />

ist zwar anstrengend,<br />

aber sie machen sich<br />

auch ihren Spaß,<br />

indem sie zum<br />

Beispiel diejenige<br />

beklatschen, die den<br />

ältesten Zeitungsfetzen<br />

findet, in<br />

den<br />

NÄCHSTER<br />

TRÖDELMARKT<br />

31. MÄRZ 2019<br />

8 00 -17 00 Uhr<br />

Schützenhalle Müschede,<br />

Hubertusstraße 9<br />

ein zerbrechlicher Gegenstand eingewickelt<br />

war. Humor ist sowieso ganz<br />

wichtig. Denn, was uns manchmal<br />

gebracht wird, ist unvorstellbar, wie<br />

z. B. die angefangene Tube Zahnpasta<br />

oder anderer Müll, der sofort in<br />

den Container wandert. Es ist schade,<br />

dass einige unser Engagement für die<br />

gute Sache ausnutzen, aber glücklicherweise<br />

sind das nur wenige.“<br />

IM WOHNMOBIL VOR<br />

DER SCHÜTZENHALLE<br />

Wie anfangs erwähnt, ist der Trödelmarkt<br />

aufgrund des qualitativ und<br />

quantitativ guten Angebots sehr<br />

erfolgreich, was an der Besucherfrequenz<br />

deutlich wird. Der Versuch in<br />

einem Jahr, die Gäste zu zählen, wurde<br />

abgebrochen, da schon nach 10 Minuten<br />

300 Leute in die Halle geströmt<br />

waren. Bei der letzten Veranstaltung im<br />

September hat sogar jemand im Wohnmobil<br />

vor der Schützenhalle übernachtet,<br />

um morgens der Erste zu sein und<br />

somit die größte Auswahl zu haben.<br />

DIE FREIWILLIGE FEUERWEHR<br />

– DEIN FREUND UND HELFER<br />

Haben die Frauen einen enormen Anteil<br />

an dem Erfolg der Veranstaltungen, wären<br />

sie dennoch hilflos, wenn sie nicht<br />

von einigen Männern, aber vor allem<br />

von der Müscheder Feuerwehr unterstützt<br />

würden. Die freiwilligen Helfer<br />

laden die Lastwagen und Anhänger<br />

ab – beim letzten Trödel waren es ein<br />

3,5 Tonner und drei Trecker-Ladungen<br />

- und packen auch am Ende mit an,<br />

wenn es darum geht, die nicht verkauften<br />

Sachen wieder wegzubringen.<br />

EHRLICH WÄHRT<br />

AM LÄNGSTEN<br />

Zum Schluss eine kleine Episode: Im<br />

Herbst des vergangenen Jahres gefiel<br />

einer Kundin eine Kaffeekanne, die<br />

sie kaufen wollte. Sie schaute sie sich<br />

genau an, denn funktionstüchtig sollte<br />

sie schon sein, und nahm den Deckel<br />

ab. Aha, da waren noch Papierreste<br />

vom Einpacken in der Kanne. Sie griff<br />

hinein und die Papierreste entpuppten<br />

sich als ein 500-Euro-Schein. So<br />

unerwartet der Fund war, so bewundernswert<br />

die Reaktion der Kundin.<br />

Die gab nämlich das Geld an die<br />

Kolpingsfamilie ab, die sich für die<br />

Ehrlichkeit sehr herzlich bedankte. ■<br />

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Den Menschen ein Gesicht geben<br />

DIE GESCHICHTE HINTER DER PORTRÄTREIHE<br />

"ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST"<br />

PENCIL-A Ruth Freund Camera Manfred Haupthoff<br />

Wir stehen in der noch unbeleuchteten<br />

Christuskirche in <strong>Neheim</strong>.<br />

Bei uns sind die Künstlerin Elke<br />

Frommhold, aus Stockum, die<br />

von ihr porträtierte Mahla Tooseh,<br />

Pfarrer Dr. Udo Arnoldi und<br />

Wolfgang Faber, Presbyteriumsvorsitzender<br />

der Evangelischen<br />

Kirchengemeinde <strong>Neheim</strong>. Als das<br />

Licht angeht, lächeln uns neun Gesichter<br />

an, deutlich überlebensgroß,<br />

mit leuchtenden Farben, gemalt in<br />

Acryl auf Leinwand.<br />

Elke Frommhold erzählt uns, wie<br />

diese Bilder entstanden sind.<br />

Der Auslöser war ein Fernsehbericht<br />

über einen Mann, der im<br />

Krieg seine gesamte Familie verloren<br />

hatte. Die Bilder zeigten das weinende<br />

Gesicht dieses Vaters, der wünschte,<br />

er wäre statt seiner Kinder gestorben.<br />

„Da war es nicht mehr weit weg.“ Für<br />

Elke Frommhold wurde das Schicksal<br />

dieses Mannes sichtbar, anders in den<br />

Fernsehbildern von Flüchtlingsströmen,<br />

Auffanglagern und überfüllten<br />

Booten im Mittelmeer, die uns seit<br />

2015 begleiten – Menschenmassen,<br />

„um ihrer Gesichter beraubt“, wie sie<br />

es ausdrückt.<br />

„ICH SEHE WAS, WAS DU<br />

NICHT SIEHST – UND DAS IST<br />

MENSCH“<br />

Elke Frommhold verfolgt in den Medien,<br />

wie nach der ersten Wilkommenswelle<br />

der Widerstand gegen den „Flüchtlingsstrom“<br />

zunimmt. Sie beschließt,<br />

die Menschen hinter diesem Schlagwort<br />

sichtbar machen. So entstanden zwi-<br />

Ermöglichen die Ausstellung (vl): Pfarrer Dr. Udo Arnoldi, Mahla Tooseh, Künstlerin Elke Frommhold, Wolfgang Faber (Presbyteriumsvorsitzender)<br />

116 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019


schen 2015 und 2016 die neun Porträts<br />

von Geflüchteten. „Ich sehe was, was du<br />

nicht siehst – und das ist Mensch“, fasst<br />

sie den Kern ihrer Arbeit zusammen.<br />

Diese Menschen haben ihre Herkunft<br />

und ihre Geschichte mit sich gebracht,<br />

haben Familie und Freunde verloren<br />

oder zurückgelassen, konnten nicht<br />

mehr in der Heimat bleiben. Während<br />

konvertierte Muslimin war die Studentin<br />

in ihrer Heimat nicht mehr<br />

sicher, vonseiten des iranischen Staates<br />

drohten ihr Verfolgung, Inhaftierung,<br />

Todesstrafe. Mahla wagte die Flucht<br />

ins Ungewisse. „Das erste sichere Land“<br />

war ihr Ziel, erzählt sie uns. Erst auf<br />

ihrem Weg hat sie erfahren, was gerade<br />

in Syrien und anderen Ländern geschah<br />

Gemeinde durch Zuwanderung von<br />

Arbeitern, nach dem 2. Weltkrieg<br />

durch Flüchtlinge und Vertriebene, ab<br />

den 90er Jahren kamen Spätaussiedler<br />

mit ihren Familien aus dem Ostblock<br />

hinzu. Pfarrer Dr. Arnoldi sieht<br />

die Geflüchteten der letzten Jahre<br />

darum lediglich als die jüngste von<br />

vielen Gruppen, die in die Gemeinde<br />

ihrer Arbeit setzt sich Elke Frommhold<br />

mit den Persönlichkeiten hinter<br />

den Aufnahmen auseinander, die eine<br />

befreundete Fotografin ihr als Vorlage<br />

zur Verfügung gestellt hat. „Es ist ganz<br />

spannend, wenn man anfängt, sich in<br />

ein Gesicht zu versenken. Man beschäftigt<br />

sich ja mit jedem Detail des Gesichtes<br />

und besonders mit den Augen. Da ist<br />

mir bei jedem etwas anderes entgegengekommen“,<br />

erläutert sie. Da die Malerin<br />

die meisten ihrer Modelle zu Beginn<br />

ihrer Arbeit nicht persönlich kannte, hat<br />

sie zu allen Kontakt aufgenommen, um<br />

die Geschichten der Menschen kennenzulernen,<br />

mit deren Gesichtern sie sich<br />

so intensiv beschäftigt hat.<br />

„DAS ERSTE SICHERE LAND“<br />

WAR IHR ZIEL<br />

Mahla Tooseh und Elke Frommhold<br />

kennen sich aus ihrem gemeinsamen<br />

Engagement in der katholischen<br />

Kirchengemeinde <strong>Sundern</strong>-Endorf.<br />

Die Iranerin musste 2015 ihr Heimatland<br />

verlassen. Als zum Christentum<br />

und wie viele Menschen sich wie sie<br />

auf der Flucht befanden. Ungarn und<br />

Österreich wollten sie nicht aufnehmen,<br />

und so kam sie mit dem großen Strom<br />

von flüchtenden Menschen schließlich<br />

nach Deutschland. „In <strong>Sundern</strong> hatten<br />

die Leute eine große Chance, weil sie so<br />

gut aufgenommen worden sind“, sagt<br />

Mahla. Jeder Neuankömmling hatte<br />

einen persönlichen Betreuer. Diese privaten<br />

Kontakte machten es ihr leichter,<br />

die deutsche Kultur kennenzulernen,<br />

heimisch zu werden und eine Berufsausbildung<br />

zu beginnen.<br />

PORTRÄTS SPIEGELN DIE BUNT-<br />

HEIT DER GEMEINDE WIDER<br />

Seit Herbst 2018 sind die Gemälde<br />

in der Christuskirche in <strong>Neheim</strong><br />

zu sehen. Die farbenfrohen Porträts<br />

spiegeln die in ihrer Geschichte begründete<br />

Buntheit der Evangelischen<br />

Gemeinde <strong>Neheim</strong> wider. Viele ihrer<br />

heutigen Mitglieder haben einen<br />

Migrationshintergrund. Während der<br />

Industrialisierung wuchs die kleine<br />

aufgenommen wurden. „Das Etikett<br />

'Flüchtling' wird dem Menschen dahinter<br />

nicht gerecht“, findet Wolfgang<br />

Faber. Darum ist er sich mit Pfarrer<br />

Dr. Arnoldi einig, dass die Christuskirche<br />

thematisch ein sehr passender<br />

Ort für diese Bilderreihe ist.<br />

DIE AUSSTELLUNG SOLL WEITER<br />

WANDERN<br />

Die Geflüchteten haben oft einen langen<br />

Weg hinter sich. Stellvertretend<br />

für diese zahllosen Menschen, die auf<br />

ihrer Flucht in der Menge unsichtbar<br />

geworden sind, schickte Elke Frommhold<br />

ihre Bilder auf die Reise. Die<br />

erste Ausstellung fand im Rahmen<br />

des „Café International“ statt, einer<br />

Veranstaltung des Bürgernetzwerkes<br />

Flüchtlingshilfe Hachen. Weitere<br />

Stationen waren unter anderem das<br />

Rathaus Eslohe und das gemeinsame<br />

Kirchenzentrum Meschede. „Ich habe<br />

ein großes Interesse, dass sie weiter<br />

wandern“, wünscht sich Elke Frommhold<br />

für ihre neun Porträts. •<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2019 - 117


IMPRESSUM <strong>WOLL</strong> MAGAZIN NR. 25 FÜR ARNSBERG, SUNDERN, ENSE<br />

Herausgeber: Dirk Bannenberg<br />

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Telefax 0291/9080-185<br />

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Chefredakteur: Paul Senske (ps)<br />

Redaktion: Hermann-J. Hoffe (hh)<br />

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Autoren: Anke Kemper<br />

Philip Stallmeister<br />

Nicola Collas<br />

Sonja Heller<br />

Patrick Feldmann<br />

Ruth Freund<br />

Gisela Wilms<br />

Josy Born<br />

Verena Sen<br />

Marco van der Kooi<br />

Manfred Haupthoff<br />

Anne von Heydebrand<br />

Sabina Butz<br />

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Gestaltung + Layout: Matthias Kurz<br />

Dirk Bannenberg<br />

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Grundlayout: Rainer Zepernick<br />

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Tom Linke<br />

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