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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 58 · M ontag, 11. März 2019 – S eite 22 *<br />
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Sport<br />
Löw und die Bayern<br />
Bis ins Mark<br />
getroffen<br />
Matti Lieske<br />
macht einen finsteren Akt<br />
der Sabotageaus.<br />
Dass es sich nur um einen finsteren<br />
Sabotageakt handeln konnte,<br />
daran hat die Führung des FC Bayern<br />
nie einen Zweifel gelassen. Mats Hummels,<br />
Jérôme Boateng und Thomas<br />
Müller, dreiSpieler des größten deutschen<br />
Klubs aller Zeiten aus der Nationalmannschaft<br />
zu werfen, obwohl sie<br />
noch unfallfrei geradeaus laufen können,<br />
das kann nichts mit irgendwelchen<br />
Personalplanungen eines verwirrten<br />
Bundestrainers zu tun haben.<br />
Da kann es nur darum gehen, den<br />
Münchnerngrößtmöglichen Schaden<br />
zuzufügen, was ja auch der Zeitpunkt<br />
der Aktion kurz vor der Schlussphase<br />
in Bundesliga, Pokal und Champions<br />
League beweist. Ein Anschlag auf die<br />
Grundfesten des einzigen deutschen<br />
Fußballklubs von Weltniveau, damit<br />
auf die ganze Nation, und die Menschenrechte<br />
sowieso.<br />
Wiesoll eine Mannschaft vernünftig<br />
Fußball spielen, wenn ihr derart<br />
Entsetzliches widerfährt? Wie sollen<br />
sich Gemüter,die tief verwundet sind,<br />
auf so etwas Banales wie einen Ball<br />
konzentrieren? Nun, das erschütternde<br />
Ergebnis der feigen Kampagne<br />
konnte man am Sonnabend beim<br />
Spiel gegen Wolfsburgsehen. Etwa als<br />
Hummels mit Tränen in den Augen<br />
und einem Seufzer auf den Lippen den<br />
Ball am langen Pfosten vorbeijagte,<br />
weil es in seinem zermarterten Hirn<br />
immer noch unablässig arbeitete:<br />
Warum?Washabe ich falsch gemacht?<br />
Als Boateng mit den Gedanken ganz<br />
woanders zu sein schien, weil er ständig<br />
grübelte, was er mit der ganzen<br />
Freizeit anfangen soll, die er durch die<br />
fehlenden Länderspiele bekommt.<br />
Und wie Thomas Müller bei jedem<br />
Ballkontakt überlegte: Waswürde der<br />
Bundestrainer sagen? Abspielen,<br />
schießen? Abspielen, schießen? Er<br />
spielte ab,Tor.Dann schoss er,Tor.<br />
Und erst die Mitspieler, die sich<br />
schämen, dass sie nicht gefeuertwurden,<br />
obwohl sie doch auch schon ganz<br />
schön alt sind, Manuel Neuer, Serge<br />
Gnabry, Joshua Kimmich, Leon Goretzka.<br />
Oder RobertLewandowski, der<br />
weiß, dass er noch in hundert Jahren<br />
für Polens Nationalmannschaft spielen<br />
darf, wenn er möchte, vor Mitgefühl<br />
fast zerfloss und mehrfach den<br />
Ball abspielte. Nicht zu reden von Uli<br />
Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge,<br />
die, bis ins Mark getroffen, gar<br />
nicht hinschauen mochten und lieber<br />
das Stadion nach Joachim Löw absuchten,<br />
um ihn im Fanshop einzusperren<br />
und drei Tage lang mit Videos<br />
von der WM und der Strandpromenade<br />
von Sotschi zu foltern. Erst TV-<br />
Bilder, die den Bundestrainer in Freiburg<br />
zeigten, gaben Entwarnung, da<br />
hat er ja nur Nils Petersen rausgeworfen.<br />
Achja, gewonnen haben die Bayern<br />
trotzdem 6:0 und sind wieder Tabellenführer.Die<br />
Verschwörer werden<br />
sich noch etwas überlegen müssen bis<br />
zum Spiel gegen den FC Liverpool am<br />
Mittwoch.<br />
Warum? Washabe ich falsch gemacht?<br />
Bayerns Mats Hummels<br />
DPA/FALK<br />
Vedad Ibisevic (blaues Trikot, Rückennummer 19) bringt die Freiburger mit einem Eigentor erneut in Führung.<br />
VonPatrick Berger,Freiburg<br />
Ohne Gottes Segen<br />
Hertha BSC fehlt es beim 1:2 in Freiburg an Glück, aber auch an Reife<br />
Der Glaube spielt bei vielen<br />
Fußballern durchaus<br />
eine zentrale Rolle. Auch<br />
einige Akteure von Hertha<br />
BSC ziehen aus ihrem religiösen<br />
Glauben Kraft. Marko Grujic zum<br />
Beispiel, der spielstarke Mittelfeldmann,<br />
trägt immer ein Armband mit<br />
einem kleinen goldenen Kreuz an<br />
seinem rechten Handgelenk. Es gebe<br />
ihm ein gutes Gefühl, bringe ihm<br />
Glück und vertreibe böse Gedanken<br />
und Geister. Auch Salomon Kalou<br />
steht offen zu seinem christlichen<br />
Glauben. Der Ivorer betet täglich zu<br />
Gott. Ohne ihn, sagte der Stürmer<br />
mal, wäre ernichts. Vielleicht auch<br />
deshalb sagte Pal Dardai auf der<br />
Pressekonferenz nach dem unglücklichen<br />
1:2 beim SC Freiburg folgenden<br />
Satz: „Wir als Mannschaft müssen,<br />
glaube ich, langsam mal in die<br />
Kirche gehen.“ Das war natürlich<br />
nicht ganz ernst gemeint. Was der<br />
Trainer mit dieser Aussage vielmehr<br />
rüberbringen wollte: Seiner Mannschaft<br />
fehlt zurzeit einfach das<br />
Glück. Und Glück ist eben auch<br />
manchmal vonnöten, um knappe<br />
Spiele in der Fußball-Bundesliga für<br />
sich zu entscheiden.<br />
„Es ist wirklich einWahnsinn, was<br />
wir in den letzten Spielen für Gegentore<br />
bekommen. Das ist wirklich<br />
hart“, sagte der ungarische Fußballlehrer<br />
zerknirscht. DasEigentor eine<br />
Woche zuvor beispielsweise beim<br />
2:1-Heimsieg gegen Mainz von Verteidiger<br />
Niklas Stark, der den Ball<br />
nach einer unglücklichen Abwehraktion<br />
ins eigene Torbugsierte, nun<br />
der Treffer mit dem Hinterkopf ins<br />
eigene Netz vonVedad Ibisevic in der<br />
80. Minute,der die 1:2-Niederlage im<br />
Breisgau besiegelte.„Wirstehen hier<br />
jetzt wieder und reden über ein weiteres<br />
Eigentor“, sagte Dardai am Tag<br />
nach der Niederlage beim obligatorischen<br />
Auslaufen auf dem Schenckendorffplatz.<br />
UndRoutinier Ibisevic,<br />
der durch den Ausfall Davie Selkes<br />
nach vier Spielen wieder vonBeginn<br />
an auflaufen durfte und sogar<br />
zum 1:1 getroffen hatte (76.), ergänzte:<br />
„Das ist total bitter. Die Ecke<br />
war gut geschossen. Ich musste mit<br />
meinem Gegenspieler dahin und erwische<br />
den Ball so unglücklich, dass<br />
er hinten reinfällt.“<br />
Zum wiederholten Male kann<br />
seine Hertha einen Erfolg nicht bestätigen.<br />
Erst zweimal war es den<br />
Blau-Weißen in der laufenden Bundesliga-Saison<br />
gelungen, zwei Spiele<br />
am Stück zu gewinnen: Am 1. und 2.<br />
Spieltag gewann man 1:0 gegen<br />
Nürnberg und 2:0 auf Schalke, am<br />
14. und 15. Spieltag fuhr man Siege<br />
in Hannover (2:0) und gegen Frankfurt(1:0)<br />
ein.<br />
Wahrscheinlich würde aber auch<br />
Gottes Segen allein Hertha nicht helfen.<br />
Schließlich führten auch in Südbaden<br />
vor 24000 Zuschauern im<br />
Schwarzwaldstadion einmal mehr<br />
individuelle Fehler und „unnötige<br />
Gegentore“ (Dardai) zur achten Saisonniederlage<br />
und dämpften damit<br />
die blau-weißen Träume vonder Europa<br />
League. „Wenn du so viele<br />
Punkte liegen lässt“, wurde Dardai<br />
deutlich, „dann ist das auch eine<br />
Qualitätssache. Essind die gleichen<br />
Spieler, die gleichen Fehler –dann<br />
muss man vielleicht auch sagen: Wir<br />
sind einfach noch nicht so weit für<br />
die nächste Entwicklungsstufe. Wir<br />
haben eine junge Mannschaft, die<br />
Fehler macht und aus solchen Niederlagen<br />
nun lernen muss.“<br />
Grujics Ärger mit Krstajic<br />
Kampf statt Kunst<br />
Beim 1:0 durch Nils Petersen (27.),<br />
dem eine Flanke des überragenden<br />
Vincenzo Grifo vorangegangen war,<br />
monierte Dardai, dass seine Spieler,<br />
in diesem Fall explizit Maximilian<br />
Mittelstädt, zu weit weggestanden<br />
hätten. „Wir dürfen die Flanke beim<br />
ersten Tornicht zulassen.“<br />
Einer,dem kein gravierender Fehler<br />
unterlief, war Marko Grujic. Als<br />
wäreernach der ärgerlichen Niederlage<br />
nicht ohnehin schon bedient<br />
gewesen, wurde der Mittelfeldspieler<br />
dann noch auf seine Nicht-Nominierung<br />
durch Nationaltrainer Mladen<br />
Krstajic, 45, angesprochen. Grujic<br />
war am Freitag für Serbiens Test in<br />
Deutschland und das Auftaktspiel<br />
fünf Tage später zur EM-Qualifikation<br />
am 25. März gegen Portugal<br />
nichtnominiertworden. Derfrühere<br />
Bundesligaprofi Krstajic fände es<br />
„absurd“, wenn er Grujic zur A-Nationalmannschaft<br />
eingeladen hätte,<br />
schließlich hatte der Hertha-Profi<br />
zuletzt bei der U21 gefehlt. „Die U21<br />
hatte im November wichtige Spiele<br />
und er wollte nicht kommen“, wird<br />
Krstajic in serbischen Medien zitiert.<br />
„Meiner Meinung nach ist das nicht<br />
gut. Ich schätze Marko Grujic sehr.<br />
Aber manche Dinge müssen geachtet<br />
werden.“ Darüber ist Herthas Mittelfeldstar<br />
durchaus verwundert. Er erklärte:<br />
„Was der Trainer sagt, ist nicht<br />
ganz wahr.Eshandelte sich um Spiele<br />
im September und nicht im November.Hertha<br />
hatte damals extradarum<br />
gebeten, dass ich bei ihnen bleibe,<br />
um in den Spielrhythmus zu kommen.<br />
Hertha fragte beim serbischen<br />
Verband an und bekam auch die Zusage.Jetzt<br />
habe ich gesehen, dass ich<br />
nicht im Kader bin, weil ich nicht da<br />
war.Deshalb warich schon sehr überrascht.“<br />
Die Dortmunder sind überzeugt, dass das mühsame 3:1 gegen Stuttgart die Trendwende gebracht hat<br />
VonDaniel Theweleit, Dortmund<br />
Auch eine Stunde nach der Partie<br />
war Axel Witsel noch ganz gerührt<br />
von den Erlebnissen dieses<br />
Nachmittags,die mit einem Spaziergang<br />
durch unwetterartige Regengüsse<br />
im emotionalen Zentrum von<br />
Borussia Dortmund geendet hatten.<br />
Gezeichnet voneinem erfolgreichen<br />
Kampf gegen hartnäckige Widrigkeiten<br />
schritten die Fußballer vor die<br />
Südtribüne, zwar hatten sie die Tabellenführung<br />
verloren, aber sie hatten<br />
3:1 gegen den VfB Stuttgart gewonnen<br />
und nun tanzten sie mit verzerrten<br />
Gesichterndurch den Sturm.<br />
„Es ist das erste Mal inmeiner Karriere,<br />
dass ich solche Fans gesehen<br />
habe, die eine Superstimmung machen,<br />
wenn man aus der Champions<br />
League ausscheidet“, sagte Witsel etwas<br />
später in Anspielung auf die Erlebnisse<br />
vom Tottenham-Spiel am<br />
vorigen Dienstag. Daher habe er<br />
auch jetzt wieder „total das Bedürfnis<br />
gehabt, diese Fans zu spüren“.<br />
Es fügte sich das Bild einer Dortmunder<br />
Rückkehr zum eigenen Wesenskern.<br />
In der Tabelle ist der BVB<br />
nun wieder Jäger und nicht mehr der<br />
Gejagte, die Mannschaft vonTrainer<br />
Lucien Favrehat nicht mit kunstvollem<br />
Spaßfußball, sondern mit der<br />
klassischen Dortmunder Leidenschaft<br />
gewonnen, nichts war luxuriös<br />
und komfortabel an diesem<br />
Spiel. Genau das deuteten sie als<br />
Durchbruch.<br />
Sogar Alcácer trifft wieder<br />
„Die Art und Weise ist ein gutes Zeichen“,<br />
sagte Kapitän Marco Reus,<br />
„man hat gesehen, dass wir uns riesig<br />
gefreut haben, denn wo es schwer<br />
war, haben wir Mentalität gezeigt.“<br />
DerTag war zu einem Spiel aus dem<br />
Bilderbuch des Ruhrpottfußballs geworden,<br />
nur ein paar rauchende<br />
Schlote als Kulisse fehlten noch.<br />
Aus dem Himmel stürzten die<br />
Wassermassen, der Wind peitschte,<br />
die Stuttgarter wehrten sich voller<br />
Hingabe, und der BVB haderte mit<br />
der Vergeblichkeit, die die vergangenen<br />
Wochen geprägt hatte. Dann<br />
wurde auch noch das hart erarbeitete<br />
1:0 (Reus-Elfmeter, 61.) durch<br />
individuelle Achtlosigkeiten viel zu<br />
schnell wieder entwertet, Marc-Oliver<br />
Kempf traf zum 1:1 (71.). Die<br />
Phase des Unglücks schien sich fortzusetzen,<br />
drüben in München<br />
schossen die Bayern immer mehr<br />
Tore. Undder BVBhatte wie schon in<br />
Augsburg und Nürnberg das Pech,<br />
auf einen Abstiegskandidaten im<br />
Aufschwung zu treffen, während die<br />
Münchner leichtes Spiel mit einem<br />
Gegner im Zustand der Selbstaufgabe<br />
hatten. Doch an diesem Taghaben<br />
sie sich mit Erfolg gegen all diese<br />
Erschwernisse durchgesetzt.<br />
„Wir haben nicht aufgegeben, wir<br />
haben uns selbst gepusht, das war<br />
IMAGO/BRITSCH<br />
ein guter Kampfgeist“, sagte Witsel,<br />
und dass Paco Alcácer fünf Minuten<br />
vor dem Ende das bahnbrechende<br />
Torzum 2:1 gelang, war die passende<br />
Pointe. Der Spanier, der in der Winterpause<br />
ganz oben in der Torjägerliste<br />
stand, führte in den Januar-und<br />
Februarwochen einen persönlichen<br />
Kampf mit sich selbst, befand sich<br />
auf der Suche nach dem verlorenen<br />
Flow. Inder Hinserie war dem Stürmernochfast<br />
alles gelungen, im Jahr<br />
2019 fehlte seinem Spiel die Effizienz.<br />
„Sein Torwar sehr,sehr wichtig,<br />
er macht das mit links“, sagte Favre<br />
geradezu begeistert, „das ist ein Tor<br />
von einem Stürmer“, womit er wohl<br />
meinte: So trifft ein echter Vollbluttorjäger.<br />
Den Schlusspunkt setzte<br />
dann Christian Pulisic mit seinem<br />
3:1 in der Nachspielzeit. Dass die Tabellenführung<br />
dennoch erst mal verloren<br />
ist, interessierte die Dortmunder<br />
nach diesem befreienden Erlebnis<br />
allenfalls am Rande.<br />
Kunst<br />
und<br />
Kritik<br />
Bayern senden allerlei<br />
Botschaften Richtung Löw<br />
VonMaik Rosner,München<br />
Beschwingt traten sie alle aus dem<br />
Kabinengang, erfreut über das<br />
auch in der Höhe stimmige 6:0 (2:0)<br />
gegen Wolfsburg, durch das der FC<br />
Bayern erstmals seit dem fünften<br />
Spieltag wieder die Tabelle vor Borussia<br />
Dortmund anführt. Hinzu<br />
kam zur Bestärkung im Titelkampf<br />
auch jene für das Achtelfinal-Rückspiel<br />
der Champions League am<br />
Mittwoch gegen den FC Liverpool, in<br />
dem nach dem 0:0 im Hinspiel schon<br />
ein Sieg mit einem TorUnterschied<br />
genügt, um ins Viertelfinale einzuziehen.<br />
Und doch blieb vom Sonnabendnachmittag<br />
vor allem jene<br />
Stimmung hängen, die Joshua Kimmich<br />
mit seiner erstaunlich deutlichen<br />
Kritik an Bundestrainer Joachim<br />
Löw zum Ausdruck brachte.<br />
„Wenn ich das aus Spielersicht<br />
bewerten muss,ist die Artund Weise<br />
nicht okay. Daverstehe ich absolut,<br />
dass die Jungs enttäuscht sind“,<br />
sagte der Rechtsverteidiger über die<br />
Kollegen Jérôme Boateng, 30, Mats<br />
Hummels, 30, und Thomas Müller,<br />
29, die am Dienstag vonBundestrainer<br />
Joachim Löw an der Säbener<br />
Straße in aller Kürze erfahren hatten,<br />
dass ihreKarrieren in der Nationalelf<br />
ab sofort beendet sind, jedenfalls<br />
unter Löw. Das Trio hätte „einen anderen<br />
Abgang verdient“ gehabt, befand<br />
Kimmich weiter, und aus ihm<br />
sprach auch persönliche Betroffenheit.<br />
„Ich kenne die Nationalmannschaft<br />
seit meiner Jugend nur mit<br />
den Dreien“, sagte er, „die letzten<br />
zehn Jahre haben sie das Team geprägt,<br />
uns zum Weltmeister gemacht.“<br />
Und zualt seien sie gewiss<br />
nicht.<br />
Hoeneß kündigtAussage an<br />
Kimmich, 24, ist einer jener noch<br />
vergleichsweise jungen Nationalspieler,<br />
die die DFB-Auswahl schon<br />
eine Weile mitprägen und nun mehr<br />
Verantwortung übernehmen sollen.<br />
Umso verblüffender kam seine offene<br />
Kritik am Bundestrainer daher.<br />
Andere, wie DFB- und Bayern-Kapitän<br />
Manuel Neuer, 32, und Mittelfeldspieler<br />
Leon Goretzka, 24, äußerten<br />
sich diplomatischer. Aber auch<br />
bei ihnen kam zum Ausdruck, dass<br />
sie die Enttäuschung der nun ehemaligen<br />
Kollegen aus der Nationalmannschaft<br />
auch wegen der Umstände<br />
und des Zeitpunkts ihrer Ausbootung<br />
nachvollziehen können.<br />
Boateng, Hummels und Müller<br />
hatten alle von Anfang an gegen<br />
Wolfsburg gespielt. Und sie hatten<br />
allesamt mit ihren couragierten Auftritten<br />
einen wesentlichen Beitrag<br />
zum höchsten Saisonsieg geleistet.<br />
Abermals äußernwolltesich das Trio<br />
danach aber nicht näher zur Demission.<br />
Ebenso wie Präsident Uli Hoeneß,<br />
der für die Zeit nach dem Spiel<br />
gegen Liverpool ein bisschen bedrohlich<br />
ankündigte, etwas zu Löw<br />
sagen zu wollen.<br />
Bayerns Joshua Kimmich zielt gegen Bundestrainer<br />
Löw.<br />
DPA/FASSBENDER