Welli01 2019
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ausgabe 1 | erscheint vierteljährlich | März <strong>2019</strong><br />
Poste Italiane Spa, Versand im Postabonnement, D.L.<br />
353/2003 (conv. in L. 27.02.2004 Nr. 46) Art. 1, Comma 1,<br />
NE Bozen • Sonderheft Nr. 1 zur Nr. 3 „Südtiroler Landwirt“<br />
vom 15.02.<strong>2019</strong> • Gebühr bezahlt – Taxe Percue<br />
DAS MAGAZIN<br />
DER SÜDTIROLER<br />
BAUERNJUGEND<br />
Aufgepasst!<br />
29.10.2018 ein Datum das vielen<br />
Waldbesitzern in Südtirol in<br />
Erinnerung bleiben wird. Nun<br />
geht es an die Aufräumarbeiten<br />
der enormen Schäden, jedoch<br />
wird in der Hektik oft zu wenig an<br />
die Sicherheit gedacht. Schnittschutzhose,<br />
Forsthelm und gutes<br />
Schuhwerk sind wichtige Ausrüstungen<br />
im Wald, aber bei der<br />
Windwurfaufarbeitung raucht es<br />
noch einiges mehr. Die Grundausbildung<br />
in der Waldarbeit und<br />
im Idealfall Spezialisierungskurse<br />
für Schadholz Aufarbeitung sind<br />
nützliche „Werkzeuge“, die helfen<br />
die Spannungen zu erkennen, die<br />
bei Windwürfen in den Stämmen<br />
vorkommen. Ein falsch gesetzter<br />
Schnitt kann oftmals schwerste<br />
Verletzungen oder Schlimmeres<br />
bedeuten. Nehmt Euch die Zeit<br />
für eine fundierte Ausbildung,<br />
denn man weiß nie, wofür es<br />
nützlich sein könnte!<br />
Christoph Weiss<br />
SBJ-Landesführung<br />
Gefahr erkannt<br />
unfall gebannt<br />
SICHERES ARBEITEN BEI<br />
DER HOLZARBEIT<br />
Evi Andergassen, Landessekretärin<br />
der Südtiroler Bauernjugend<br />
Seite 2—5<br />
PORTRAIT<br />
Josef Gasser erzählt von seinem<br />
Arbeitsalltag im Wald<br />
Seite 6—7<br />
MEHRWERT LANDWIRT-<br />
SCHAFT<br />
Eine gut besuchte Mitgliederversammlung<br />
mit vielen Höhepunkten<br />
Seite 10—11
2 Blickpunkt<br />
Sicheres Arbeiten bei<br />
der Holzarbeit<br />
Über 372.000 Hektar der Fläche in Südtirol<br />
ist von Bäumen und Sträuchern bedeckt.<br />
Die Wälder bieten uns nicht nur Schutz vor<br />
Lawinen und Erdrutschen, sondern stellen auch eine<br />
wichtige Einkommensquelle dar. Bei der Arbeit im<br />
Wald ist jedoch immer Vorsicht geboten. Ein kurzer<br />
Moment der Unachtsamkeit kann schwerwiegende<br />
Folgen haben. Nicht ohne Grund gehört die Waldarbeit<br />
zu den gefährlichsten Tätigkeiten. Jahr für Jahr<br />
ereignen sich schwere Unfälle in Südtirols Wäldern.<br />
Oftmals verursacht durch eine nicht ausreichende<br />
Ausbildung, mangelhafte Ausrüstung oder die Missachtung<br />
der wichtigsten Sicherheitsregeln, z.B. mangelnde<br />
Absperrung des Fäll- und Gefahrenbereichs, fehlender<br />
Rückzugsweg.<br />
Bei der Arbeit im Wald ist die Ausbildung besonders<br />
wichtig. Jeder Baum ist anders und jeder Schnitt kann<br />
unvorhergesehene Reaktionen hervorrufen. Das fehlende<br />
Können und die mangelnde Erfahrung sind<br />
neben dem Stress und der Übermüdung die häufigste<br />
Unfallursache. In Südtirol werden von der Forstschule<br />
Latemar und von der Abteilung Forstwirtschaft Waldarbeiterkurse<br />
angeboten. Die Kursteilnehmer sollen<br />
vor allem Kenntnisse im richtigen Umgang mit den<br />
Arbeitsgeräten erlernen, über die Arbeitssicherheit und<br />
den Gesundheitsschutz informiert werden und über<br />
verschiedene Arbeitstechniken und die Instandhaltung<br />
und Pflege der Arbeitsgeräte Bescheid wissen.<br />
Die Schutzausrüstung<br />
Wer mit der Motorsäge arbeitet, benötigt die richtige<br />
Schutzausrüstung. Diese muss immer getragen werden,<br />
sobald die Motorsäge in die Hand genommen wird. Die<br />
Schutzausrüstung besteht aus einer Schnittschutzhose,<br />
Schnittschutzschuhen, einem Helm mit Gehör- und<br />
Gesichtsschutz sowie Arbeitshandschuhen. Das besondere<br />
an der Schnittschutzhose sind mehrere Schichten<br />
aus lose verwebten reißfesten Fasern, die an den am<br />
meisten gefährdeten Stellen im vorderen Beinbereich<br />
zwischen dem äußeren und inneren Hosenstoff eingearbeitet<br />
sind. Bei Berührung verfangen sich diese<br />
Fäden im Antriebsrad der Kettensäge und blockieren<br />
diese in kürzester Zeit. So können größere Verletzungen<br />
verhindert werden. Die Schnittschutzschuhe sind an<br />
der festen Sohle und an den Stahlkappen zu erkennen,<br />
zudem haben die Schuhe vorne Schnittschutzfasern<br />
integriert und schützen den Waldarbeiter zusätzlich<br />
vor Kälte und Nässe. Der Helm mit Ohren- und Gesichtsschutz<br />
schützt bei der Arbeit vor herabfallenden<br />
Teilen, Lärm und Splittern. Der ausreichende Schutz<br />
der Ausrüstung ist jedoch nur gegeben, wenn sie nicht<br />
abgenützt oder beschädigt ist und die Wartung nach
März <strong>2019</strong><br />
Blickpunkt 3<br />
Eine gute Arbeitsplanung schützt<br />
vor Unfällen<br />
Die Waldarbeit ist eine gefährliche Tätigden<br />
Hinweisen des Herstellers durchgeführt<br />
wird. Zusätzlich zur Schutzausrüstung<br />
sollte man bei der Waldarbeit auch<br />
immer einen Erste-Hilfe-Koffer mitführen.<br />
Die technische Ausrüstung<br />
Bei der Waldarbeit übernimmt auch die<br />
technische Ausrüstung einen wichtigen<br />
Part. Der Umgang mit Seilwinde, Motorsäge<br />
und Co. muss erlernt sein und darf<br />
keinesfalls unterschätzt werden. Bei jedem<br />
Einsatz von Maschinen und Werkzeugen<br />
ist vorher abzuklären, ob diese für den<br />
jeweiligen Arbeitseinsatz geeignet sind.<br />
Die Sicherheit hat immer Vorrang. Auch<br />
muss die eingesetzte Ausrüstung in einem<br />
einwandfreien Zustand sein. Die regelmäßige<br />
Kontrolle ist deshalb ein fixer Bestandteil<br />
der Arbeit. Die Seilwinde muss<br />
alle drei Monate kontrolliert werden. Das<br />
Seil darf nicht beschädigt und die Kette<br />
nicht abgenutzt sein. Zusätzlich müssen<br />
bestimmte Arbeitsmittel einer periodischen<br />
Überprüfung unterzogen werden. Diese hat<br />
den Zweck, den tatsächlichen Erhaltungszustand<br />
und die Funktionstüchtigkeit des<br />
Arbeitsmittels zu kontrollieren.<br />
Darunter fallen u.a. Hebemittel (mit einer<br />
Tragfähigkeit von mehr als 200 kg, nicht<br />
handbetrieben; mobil, bewegbar oder fix)<br />
wie z.B. Heukräne, Lastwagen/Traktor mit<br />
Kran, Seilwinden, usw.<br />
Eine Motorsäge muss über mehrere Schutzvorrichtungen<br />
verfügen, sie darf nicht zu<br />
laut sein und möglichst wenig vibrieren.<br />
Bevor die Motorsäge für einen Arbeitseinsatz<br />
angelassen wird, müssen drei Dinge<br />
kontrolliert werden. Dazu gehört der Kettenstopp,<br />
der die Säge im Falle eines Rückschlages<br />
oder wenn man mit der Hand vom<br />
Griff abrutscht, zum Stehen bringt; der<br />
Kettenfangbolzen, der die Kette auffängt,<br />
wenn sie vom Schwert abspringt oder wenn<br />
die Kette bricht und die Gashebelsperre,<br />
die gehalten werden muss, damit man Gas<br />
geben kann. Die Motorsäge muss immer<br />
mit zwei Händen gehalten werden. Wobei<br />
die linke Hand den vorderen Griff umschließt,<br />
mit dem Daumen immer unter<br />
dem Griffrohr.<br />
keit. Forstunfälle führen oft zu schweren<br />
Verletzungen oder auch zum Tod. Meist<br />
geschehen diese Unfälle, weil Arbeiter<br />
oder anwesende Personen von einem<br />
Baum, bzw. von herabfallenden oder zurückschlagenden<br />
Ästen getroffen werden<br />
oder die Arbeitsstelle nicht ausreichend<br />
gesichert ist. Um solchen Unfällen vorzubeugen,<br />
sollte man die Arbeitsplanung<br />
bei der Waldarbeit immer mit Bedacht<br />
durchführen. Holzschläge sind deutlich<br />
zu markieren und wenn nötig Wege und<br />
Straßen abzusperren. Personen, die mit<br />
der Schlägerung nichts zu tun haben, sollten<br />
sich aus der Gefahrenzone entfernen.<br />
Dennoch sollten Waldarbeiter nie alleine<br />
arbeiten und ständigen Ruf- und Sichtkontakt<br />
halten. Denn wenn es heißt „Baum<br />
fällt“ muss jeder Anwesende wissen was zu<br />
tun ist. Vor Beginn der Arbeit besichtigt der<br />
Waldarbeiter den Holzschlag. Darauf folgt<br />
die genaue Absprache, was zu tun ist und<br />
welche Gefahren dabei entstehen können.<br />
Anschließend werden die Fällrichtung und<br />
die Bringung festgelegt. Der Baum wird<br />
beurteilt sowie die sicherste Fällmethode<br />
und die Schnittmethode bestimmt. Der<br />
Pflege und Wartung der Motorsäge<br />
»»<br />
Tägliche Pflege<br />
»»<br />
Schwert abmontieren<br />
»»<br />
Bei Maschine & Kettenraddeckel<br />
Schmutz entfernen<br />
»»<br />
Kettenöl und Kraftstoff<br />
auftanken<br />
»»<br />
Schwertnut-Schmutz<br />
entfernen<br />
»»<br />
Öleintrittloch beim<br />
Schwert frei machen<br />
»»<br />
Luftfilter reinigen<br />
»»<br />
Wöchentliche Pflege<br />
»»<br />
Zuerst Schwert dann Deckel abmontieren<br />
»»<br />
Alle Teile, Gehäuse und Kühlrippen reinigen<br />
»»<br />
Schmieren des Umlenksterns<br />
des Schwertes<br />
WELLI<br />
»»<br />
Grad beim Schwert<br />
mit Flachfeile abfeilen<br />
»»<br />
Kupplungslager (Nagellager)<br />
schmieren
4 Blickpunkt<br />
Fäll- und der Gefahrenbereich müssen vor dem Fällen des Baumes<br />
ausreichend abgesichert werden. Auch wenn alle Arbeitsschritte<br />
genau koordiniert werden, kann es doch dazu kommen, dass<br />
der Baumstamm nachträglich abrutscht oder ausschlägt. Als<br />
Sicherheitsmaßnahme bestimmt der Motorsägenführer bereits<br />
vor dem Fällen einen sicheren Rückzugsort.<br />
Zusätzliche Vorsicht für Waldarbeiter ist auch bei den Aufräumarbeiten<br />
von Sturmschäden und Schneedruck geboten. Wie dies<br />
auch nach der Sturmnacht Ende Oktober 2018 in Südtirol der<br />
Fall war. Die Aufarbeitung von Windwurfholz birgt sehr große<br />
Risiken. Das Gelände ist aufgrund von entwurzelten Bäumen<br />
sowie geknickter und abgebrochener Stämme schwer begehbar.<br />
Umgeworfene Stämme stehen unter starker Spannung, Kronenteile<br />
hängen und das Holz ist gesplittert.<br />
Die Arbeitsschritte sind in diesem Fall besonders genau zu planen<br />
und bei jedem Baum festzulegen, wie er reagieren könnte. Bei liegenden<br />
Bäumen gelten gewisse Grundsätze: Möglichst immer in<br />
Windwurfrichtung und von der Seite her arbeiten. Bei aufeinander<br />
liegenden Bäumen die Bäume immer von oben wegschneiden.<br />
Außerdem gilt, nicht unter hängenden oder schiefstehenden<br />
Bäumen zu arbeiten und keine Bäume umzuschneiden, auf denen<br />
ein anderer Baum aufliegt.<br />
Erste-Hilfe-Maßnahmen können Leben retten<br />
Vor der Arbeit sollte stets der Handy-Empfang kontrolliert und<br />
die Koordinaten für eine Flugrettung vorbereitet werden. Sollte<br />
es zu einem Unfall kommen, kann so gleich Hilfe gerufen werden.<br />
Die richtige Notrufnummer ist die 112. Im Ernstfall hilft<br />
nur noch Ruhe bewahren und die Situation genau zu beurteilen.<br />
Dazu gehört die Erkennung von weiteren Gefahren für den Helfer<br />
und den Verletzten und das Treffen eventueller Erste-Hilfe- oder<br />
Sicherheitsmaßnahmen.<br />
Leitlinien für das sichere Arbeiten auf<br />
Windwurfflächen<br />
»»<br />
Das Aufarbeiten von Windwurfholz sollte immer von<br />
erfahrenen Waldarbeitern durchgeführt werden.<br />
»»<br />
Vollmechanisierte Holzernteverfahren (Harvester, Forwarder,<br />
Baggerprozessor) sind wo möglich zu bevorzugen.<br />
»»<br />
Spezielle Fortbildungen für die Windwurfarbeit helfen,<br />
das Risiko für Unfälle zu senken.<br />
»»<br />
Die Gefahren müssen sorgfältig beurteilt werden. Alle<br />
Beteiligten werden vor Arbeitsbeginn genau eingewiesen.<br />
»»<br />
Die Arbeitssicherheit steht vor Holzverlust!<br />
»»<br />
Keinesfalls alleine im Wald arbeiten!<br />
»»<br />
Bei starkem Wind, Regen, Nebel oder Schneefall muss<br />
die Arbeit eingestellt werden!<br />
»»<br />
Arbeits- und Pausenzeiten unbedingt einhalten!<br />
»»<br />
Notrufsystem einrichten (Handy-Empfang vor Arbeitsbeginn<br />
testen, App „112 Where ARE U“, GPS-Koordinaten<br />
des Standortes bereithalten und Bezeichnung der<br />
Örtlichkeit kennen).<br />
»»<br />
Arbeitsbereich absichern! (Hinweistafeln, Wege sperren)<br />
»»<br />
Verbandskasten bereitstellen!<br />
»»<br />
Nur mit persönlicher Schutzausrüstung (Schnittschutzhose,<br />
Schnittschutzschuhe, Forsthelm, Arbeitshandschuhe)<br />
arbeiten!<br />
» » Quelle: Forstschule Latemar - Ausbildungszentrum für Forst, Jagd<br />
und Umwelt<br />
Zecken – Die Gefahr lauert im Gebüsch<br />
In einigen Wäldern Südtirols lauert eine weitere Gefahr,<br />
die Zecke. Zecken gehören zu den Spinnentieren und sind<br />
Überträger von verschiedenen Infektionskrankheiten. In<br />
Südtirol ist vor allem die Zeckenart „Ixodes ricinus“, auch<br />
als gemeiner Holzbock bekannt, verbreitet. Man findet sie<br />
vor allem in schattigen und feucht-warmen Wäldern in<br />
der Umgebung von Bozen, im Überetsch im Unterland,<br />
im Etschtal und im Vinschgau. Sie halten sich hauptsächlich<br />
auf dem Boden, im Unterholz, in Hecken und<br />
auf Gräsern auf. Am aktivsten sind sie im Frühling, aber<br />
auch im Herbst ist eine Aktivität zu verzeichnen. Zecken<br />
ernähren sich von Blut, dafür suchen sie sich einen Wirt<br />
aus. Da die Zecke nur etwa einen halben Millimeter groß<br />
ist, ist sie mit bloßem Auge nicht erkennbar. Ihr Speichel<br />
enthält betäubende Substanzen, weshalb ein Zeckenbiss<br />
meist nicht bemerkt wird. Nach einem Aufenthalt im Wald<br />
sollte deshalb der ganze Körper und auch die Kopfhaut<br />
auf Zecken abgesucht werden.<br />
Sollte es zu einem Zeckenbiss kommen, ist es wichtig die<br />
Zecke so schnell wie möglich mit einer flachen Pinzette<br />
zu entfernen. Die Stichstelle sollte anschließend gründlich<br />
desinfiziert werden. Beim Auftreten kreisförmiger<br />
Rötungen oder körperlichen Beschwerden in den darauf<br />
folgenden Tagen und Wochen sollte ein Arzt aufgesucht<br />
werden. Diese Beschwerden könnten auf die durch Zecken<br />
übertragbaren Infektionskrankheiten Lyme-Borreliose und<br />
Meningoenzephalitis (FSME) zurückzuführen sein. In den<br />
letzten Jahren sind die FSME-Fälle nach Zeckenbissen<br />
angestiegen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann<br />
sich impfen lassen. In Südtirol ist die Impfung kostenlos.<br />
Alle Infos unter:<br />
http://www.sabes.it/gesundheitsvorsorge/zecken-unddurch<br />
-sie-uebertragbare-infektionskrankheiten.asp<br />
Jeder Baum ist einzigartig. Deshalb sollte vor dem Fällen umbedingt der<br />
Baum und seine Umgebung sorgfältig beurteilt werden.<br />
6<br />
8<br />
1<br />
2<br />
3<br />
5<br />
7<br />
4<br />
1. Baumart (Holzeigenschaften,<br />
Durchmesser)<br />
2. Stockbereich (Wurzelansätze,<br />
mögliche Faulstellen<br />
3. Stammverlauf (Form, Hängerichtung)<br />
4. Baumlänge (mit Doppelmeter)<br />
5. Kronenbereich (Gewichtsverteilung,<br />
Hängen in Nachbarbäume)<br />
6. Fällschneise<br />
7. Spezielle Gefahren (dürre<br />
Äste, abfallende Kronenteile<br />
usw.)<br />
8. Umgebung (steiles Gelände,<br />
Hindernisse)<br />
Nach dieser Beurteilung ist die sicherste Fällmethode zu wählen.
März <strong>2019</strong><br />
Blickpunkt 5<br />
Spezielle Trennschnitte<br />
Einfacher Trennschnitt mit<br />
Schrägschnitt<br />
(Stocktrennschnitt)<br />
- Bei scherenden Schnittflächen<br />
1.Mindestens 3/4 des Stammes<br />
durchtrennen<br />
2.Schrägschnitt ca. 45° zum ersten Schnitt<br />
(links oder rechts je nach Situation),<br />
Schnitte müssen sich überschneiden<br />
Offener Kreisschnitt<br />
- Mäßige und auch seitliche<br />
Spannung<br />
1.In der Druckzone eine Kerbe von 1/5 bis<br />
1/4 des Durchmessers im Verhältnis 1:2<br />
(tief zu breit) heraussägen<br />
2.Kanten brechen<br />
3.Von der sicheren Seite restliches<br />
Zugholz durchschneiden<br />
1<br />
45°<br />
2<br />
3/4<br />
2<br />
D<br />
1<br />
Z<br />
3<br />
2<br />
D<br />
Z<br />
V – Schnitt<br />
- Bei starker Spannung für<br />
Durchmesser bis Schwertlänge<br />
1. Zwei Kerben in der Druckzone im<br />
Verhältnis 1:2 (tief zu breit)<br />
heraussägen (1-2 cm ca. vorne<br />
überschneiden) Kerben zu je ca.1/3 des<br />
Stammumfanges<br />
2. Restholz (max. 1/3 des Umfanges)<br />
zügig von der Zugseite schneiden<br />
Kann auch als Fällschnitt bei stark in der<br />
Fällrichtung gebogenen Bäumen<br />
angewendet werden.<br />
Z<br />
Kerbschnitt<br />
- Stämme mit starker Spannung bei<br />
Durchmesser bis Schwertlänge<br />
1. In der Druckzone eine kleine Kerbe<br />
heraussägen<br />
2. Kerbe durch parallele Schnitte erweitern<br />
und vergrößern bis das Holz bricht<br />
Z<br />
WELLI<br />
2<br />
1 1<br />
D<br />
» » Quelle: Infoheft - Grundlagen für den sicheren Umgang mit der<br />
Motorsäge<br />
D
6 Portrait<br />
„Am besten gefällt mir an<br />
meiner Arbeit, dass man immer<br />
in der frischen Luft ist, der<br />
Geruch und die Ruhe. Natürlich<br />
nur wenn man keinen<br />
Treibstoff mehr hat.“<br />
Josef<br />
Gasser<br />
Tipp<br />
Vor einem großen Baum hat<br />
man am meisten Respekt,<br />
doch oft sind es die Kleinen,<br />
die gefährlich werden können,<br />
weil man bei denen oft<br />
zu wenig nachdenkt. Auch<br />
herabfallende Äste unterschätzt<br />
man gerne, daher<br />
sollte man immer einen<br />
Helm tragen.
März <strong>2019</strong><br />
Portrait 7<br />
Holz ist seine<br />
Berufung<br />
Josef Gasser ist 25 Jahre alt und auf dem Grafhof in St.<br />
Lorenzen, im Pustertal aufgewachsen. Nach der Mittelschule<br />
hat er eine Lehre als Tischler abgeschlossen und ist<br />
diesem Beruf auch acht Jahre lang nachgegangen. Danach<br />
war er ein Jahr als Baggerfahrer tätig. Im April 2018 hat<br />
Josef nach einer neuen Herausforderung gesucht und sich<br />
mit dem Kauf einer Wandersäge selbständig gemacht. In<br />
seiner Freizeit ist er ehrenamtlich aktiv. Josef ist Ortsobmann<br />
der Bauernjugend Ortsgruppe St. Lorenzen und<br />
Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr.<br />
Der Wald als Arbeitsplatz<br />
Bei seiner Arbeit hat Josef jeden Tag mit Holz zu tun, die<br />
meiste Zeit ist er Zuhause beim Sägen, Holzspalten und<br />
Bretter stocken. Wenn er Zeit hat, geht er gemeinsam mit<br />
seinem Vater in den Wald, um Holz zu schlägern, das er<br />
dann weiterverarbeiten kann.<br />
Für die Arbeit im Wald hat Josef den Grundkurs für<br />
angehende Waldarbeiter besucht. Eine gute Ausbildung<br />
gehört nämlich zu jedem Waldarbeiter dazu. Vor allem<br />
das Thema Sicherheit spielt im Wald eine sehr große Rolle,<br />
das war Josef bewusst. Seit er den Kurs besucht hat, ist er<br />
viel sicherer geworden und kann jetzt genauer arbeiten.<br />
Die verschiedenen Gefahren, die auftreten können, hat<br />
er seitdem immer im Hinterkopf. „Ich finde, jeder der<br />
im Wald arbeitet, sollte diesen Kurs besuchen, weil man<br />
wirklich viel lernt“, empfiehlt Josef.<br />
Auch für schwierige Situationen will Josef sich gut vorbereiten,<br />
deshalb hat er sich für den speziellen Windwurfkurs<br />
angemeldet und ist schon sehr gespannt auf die neuen<br />
Erfahrungen und Informationen.<br />
Sich selbst und andere nicht gefährden<br />
Das wichtigste bei der Holzarbeit ist die Absperrung der<br />
» » Seine<br />
persönliche<br />
Schutzausrüstung<br />
trägt<br />
Josef bei<br />
der Arbeit<br />
immer.<br />
Gefahrenzone. So ist zum Beispiel auf einem<br />
Forstweg meistens das Warndreieck nicht<br />
ausreichend, man muss oft einen Menschen<br />
damit beauftragen eventuelle Wanderer auf die<br />
Gefahr hinzuweisen. Am meisten Angst hat<br />
Josef davor, dass ein Anderer durch sein Verschulden<br />
zu Schaden kommt. Die persönliche<br />
Schutzausrüstung ist aber auch Grundvoraussetzung<br />
für die Arbeit im Wald, man möchte<br />
sich selbst ja nicht gefährden.<br />
„Es ist wichtig die Gefahren nicht zu unterschätzen:<br />
Vor einem großen Baum hat man am<br />
meisten Respekt, doch oft sind es die Kleinen<br />
die gefährlich werden können, weil man bei<br />
denen oft zu wenig nachdenkt. Auch herabfallende<br />
Äste unterschätzt man gerne, daher<br />
sollte man immer einen Helm tragen.“ ist<br />
Josef überzeugt.<br />
Arbeiten in der Natur<br />
Trotz der Gefahren, die einen bei der täglichen<br />
Arbeit begleiten, fühlt sich Josef bei der<br />
Waldarbeit wohl. „Am besten gefällt mir an<br />
meiner Arbeit, dass man immer in der frischen<br />
Luft ist, der Geruch und die Ruhe. Natürlich<br />
nur wenn man keinen Treibstoff mehr hat.“,<br />
erzählt Josef begeistert.<br />
WELLI
8 Kurzmitteilungen<br />
Ehrenamtsnachweis<br />
für Maturapunkte<br />
Die Kompetenzen von Jugendlichen im Ehrenamt sind vielfältig.<br />
Alle Funktionäre der Südtiroler Bauernjugend können den Ehrenamtsnachweis<br />
beantragen und in Schule und Beruf wertvolle<br />
Punkte sammeln.<br />
Organisations- und Führungskompetenz, Teamwork, Zeitmanagement und Projektmanagement<br />
werden in der Arbeitswelt immer gefragter. Viele Jugendliche<br />
eignen sich diese und andere Kompetenzen bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit<br />
an. Deshalb entwickelte der Südtiroler Jugendring schon vor Jahren den „Ehrenamtsnachweis<br />
der Kinder- und Jugendverbandsarbeit“. Dieser belegt, welche<br />
Kompetenzen junge Menschen in ihrem Ehrenamt erworben haben. Oberschüler<br />
können den Nachweis der Schule vorlegen und erhalten für ihr ehrenamtliches<br />
Engagement Punkte für die Matura.<br />
Bei Bewerbungsgesprächen unterstreicht der Ehrenamtsnachweis die Kompetenzen<br />
des Jugendlichen und kann für den Bewerber ein entscheidender Vorteil sein.<br />
Alle ehrenamtlich tätigen Jugendlichen der SJR-Mitgliedsorganisationen und<br />
somit auch alle Funktionäre der Südtiroler Bauernjugend können den Ehrenamtsnachweis<br />
online beantragen. Dafür genügt es ein Onlineformular unter<br />
www.jugendring.it/dienstleistungen/ehrenamtsnachweis/ auszufüllen. Anschließend<br />
wird der Nachweis von der Südtiroler Bauernjugend überprüft und<br />
unterschrieben per Post zugestellt.<br />
Da es eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, empfiehlt es sich, den Ehrenamtsnachweis<br />
mindestens 14 Tage im Voraus zu beantragen.<br />
MwSt.-Schuld<br />
16. Mai <strong>2019</strong><br />
Alle Ortsgruppen, die zwischen dem<br />
1. Jänner und 31. März eine Veranstaltung<br />
organisiert und damit<br />
gewerbliche Einnahmen erwirtschaftet<br />
haben, müssen die MwSt.-Schuld am<br />
16. Mai mittels F24 elektronisch einzahlen.<br />
Wenn das SBJ-Landessekretariat<br />
die Zahlung vornehmen soll, ist<br />
der Auftrag dazu von den Ortsgruppen<br />
schriftlich mittels F24 Formular<br />
bis zum 5. Mai zu erteilen. Es gilt der<br />
Steuerkodex 6031.<br />
Online-Formular: sbj.it/service<br />
Schutzausrüstung<br />
Ob Profi-Waldarbeiter oder gelegentlicher Holzarbeiter - eine angemessene<br />
Schutzausrüstung ist für Jeden unerlässlich. Ein unachtsamer<br />
Moment kann schlimme Folgen haben. Die Südtiroler Bauernjugend<br />
bietet in Zusammenarbeit mit dem Forstspezialisten Profanter allen<br />
Mitgliedern der bäuerlichen Organisationen eine hochwertige<br />
Schutzausrüstung für die Wald- und Holzarbeit zum Vorzugspreis an.<br />
Hochwertiges Paket<br />
Das hochwertige Paket besteht aus einer Schnittschutzhose samt<br />
Trägern, Schnittschutzschuhen, einem Sicherheitshelm mit Gehör-,<br />
Gesichts- und Nackenschutz sowie Arbeitshandschuhen. Die Kosten<br />
der gesamten Ausrüstung betragen 450 Euro. Die Schutzausrüstung<br />
ist nicht nur als Ganzes, sondern auch als Einzelstücke erhältlich.<br />
„Interessierte können sich einfach bei ihren Ortsgruppen melden,<br />
die dann das Interesse an das SBJ-Landessekretariat weiterleiten. Wir<br />
stellen dann den Kontakt zu einer Fachkraft her“, erklärt Evi Andergassen,<br />
Landessekretärin der SBJ. Die Fachkraft wird die Ortsgruppe vor<br />
Ort besuchen, wo die interessierten Mitglieder die Schutzausrüstung<br />
anprobieren und die Bestellung aufnehmen können.<br />
Weitere Informationen unter sbj.it/shop oder unter 0471999401.<br />
Handmähen <strong>2019</strong><br />
In diesem Jahr findet wieder der Mähercup statt. Alle<br />
interessierten Teilnehmer können sich bei den verschiedenen<br />
Bezirksentscheiden und Landesentscheiden für die<br />
Europameisterschaft qualifizieren.<br />
Am 28. Juli findet der Landesentscheid im Handmähen<br />
statt. Ausgetragen wird der Wettbewerb vom Bezirk Vinschgau<br />
in Kastelbell/Trumsberg. Diese Wertung zählt<br />
auch noch für den Cup. Die Europameisterschaft findet<br />
am 14.-15. August in Oberösterreich statt.
März <strong>2019</strong><br />
Berichte 9<br />
Eine Reise zu Apfel,<br />
Balsamico und Chianti<br />
Eine Reise nach Florenz, in die geschichts- und kulturreiche Hauptstadt der Toskana, führte<br />
33 Teilnehmer der Landeslehrfahrt der Südtiroler Bauernjugend von Freitag, 30. November<br />
bis Sonntag, 2. Dezember durch traditionsreiche Familienbetriebe.<br />
Den ersten Halt machte die Gruppe bereits entlang der<br />
Reisestrecke in der Baumschule Griba in Nogara. Die<br />
Baumschule wurde vor über 25 Jahren von vier Obstbauern<br />
aus Gries/Bozen gegründet und produziert heute in<br />
der Po-Ebene über zwei Millionen Obstbäume pro Jahr.<br />
Bei einem Rundgang durch die Plantagen erfuhren die<br />
Teilnehmer Genaueres über den Werdegang einer neuen<br />
Sorte vom Samen bis zum genießbaren Apfel.<br />
Florenz entdecken<br />
Anschließend ging es mit dem Bus weiter ins Zentrum von<br />
Florenz. Bei einem Rundgang durch die Gassen tauchten<br />
die Teilnehmer in die Geschichte der Stadt ein, die einst<br />
das Zentrum des spätmittelalterlichen europäischen Handels-<br />
und Finanzwesens war. Eindruck hinterließ bei den<br />
Teilnehmern die enorme Kuppel der Kathedrale Santa<br />
Maria del Fiore, die für damalige Verhältnisse als Meisterwerk<br />
der Architektur galt, sowie der „Ponte Vecchio“<br />
mit seinen 44 Juweliergeschäften.<br />
Toskanisches Flair<br />
Am zweiten Tag ging es für die Teilnehmer nach San Gimignano<br />
zur „Fattoria Poggio Alloro“, einem Familienbetrieb<br />
mit biologischem Anbau. Auf etwa 100 Hektar Fläche<br />
hat die Familie verschiedene Rebsorten, Olivenbäume,<br />
Gemüse sowie Futter- und Mischgetreide gepflanzt. Daraus<br />
stellen sie Weine, Öle und Pasta her, die sie auch in<br />
ihrem Restaurant verarbeiten und im Hofladen verkaufen.<br />
Ein wichtiger Bereich ist auch ihre Chianina-Zucht. Das<br />
Chianina-Rind ist für seine weiße Farbe bekannt und<br />
gehört zu den ältesten Rassen des ländlichen Raums.<br />
Familie Antinori - Weine mit Tradition<br />
Gleich darauf ging es zum neuen Hauptsitz der Kellerei<br />
Antinori, der vor allem durch seine einzigartige naturnahe<br />
Architektur bekannt ist. Dort erhielten die Teilnehmer<br />
einen Einblick in die über 600-jährige Geschichte der<br />
Familie Antinori, die bereits in der 26. Generation in der<br />
Weinproduktion tätig ist. Zu ihrem Besitz gehören einige<br />
namhafte Weingüter, die sich vor allem in dem Gebiet<br />
des Chianti Classico befinden.<br />
Balsamico „tradizionale“ di Modena<br />
Auf der Rückreise am dritten Tag machte die Gruppe Halt<br />
bei der „Acetaia Paltrinieri“ in Modena. Der traditionelle<br />
Familienbetrieb widmet sich bereits seit 200 Jahren der<br />
Balsamico-Essig Produktion und ist weltweit bekannt. Die<br />
auf dem Dachboden lagernden Essig-Fässer erzählen eine<br />
Geschichte. Der Balsamico „tradizionale“ muss nämlich<br />
mindestens 12 bis 25 Jahre im Fass lagern, um seinen<br />
typischen Geschmack zu erhalten.<br />
» » In der Acetaia Paltrinieri wurde den Teilnehmern die Balsamicoherstellung<br />
erklärt und verschiedene Sorten verkostet.<br />
WELLI
10 Berichte<br />
„Wir füllen Kühlschränke“<br />
Voll besetzt war der Saal bei der heurigen Mitgliederversammlung der Südtiroler Bauernjugend am<br />
Sonntag, 3. März im Waltherhaus in Bozen. Die Höhepunkte der Versammlung waren die Wahlen der<br />
Landesführung und die Vergabe des Raiffeisen-Jungbergbauernpreises an eine junge Sarner Familie.<br />
»»<br />
Die gute Stimmung<br />
der Mitglieder<br />
und Ehrengäste bei<br />
der Versammlung<br />
war im überfüllten<br />
Saal des Waltherhauses<br />
spürbar.<br />
Mit einem feierlichen Wortgottesdienst<br />
leitete Diakon Volker Kuschmann die<br />
heurige Mitgliederversammlung der Südtiroler<br />
Bauernjugend ein. Im Anschluss<br />
kam Landesleiterin Angelika Springeth zu<br />
Wort und ging auf das heurige Thema<br />
„Mehrwert Landwirtschaft“ ein. „Durch<br />
den tatkräftigen Einsatz der Bauern und<br />
Bäuerinnen auf ihren Höfen, wird dieses<br />
‚mehr‘ für die Landwirtschaft geleistet.<br />
„Durch den tatkräftigen Einsatz der<br />
Bauern und Bäuerinnen wird ein ‚mehr‘<br />
für die Landwirtschaft geleistet“<br />
Wilhelm Haller<br />
Die Wertschätzung dieses Berufes muss<br />
auch in Zukunft erhalten bleiben, damit<br />
die Kühlschränke weiterhin mit heimischen<br />
Qualitätsprodukten gefüllt werden<br />
können.“, sagte Springeth. „Der Mehrwert<br />
Landwirtschaft zeigt sich auch in der Kulturlandschaft,<br />
die seit Jahrhunderten von<br />
den Bäuerinnen und Bauern gestaltet und<br />
gepflegt wird“, ergänzte Landesobmann<br />
Wilhelm Haller. „Damit diese weiterhin<br />
so bestehen bleibt, müssen die Eigenverantwortung<br />
und das Verständnis der Bevölkerung<br />
gestärkt werden und auch die<br />
Unterstützung der Politik gegeben sein.<br />
Dies geht von den Themen Großraubwild<br />
und dem Schutz von privaten Wiesen und<br />
Almen bis hin zur Förderung der Jungbauern.“,<br />
forderte Haller.<br />
Neue Landesführung gewählt<br />
Ein Höhepunkt der Mitgliederversammlung<br />
war die Wahl der neuen Landesführung:<br />
Mit einer großen Mehrheit wurden<br />
Angelika Springeth aus Gries als Landesleiterin<br />
und Wilhelm Haller aus St. Lorenzen<br />
als Landesobmann bestätigt. Christoph<br />
Weiss aus Unsere liebe Frau im Walde/St.<br />
Felix und Hannes Pirhofer aus Tarsch wurden<br />
als Stellvertreter in die Landesführung<br />
gewählt. Das Amt der beiden Landesleiterinnen-Stellvertreterinnen<br />
übernehmen<br />
für die nächsten beiden Jahre Anna Ludwig<br />
aus St. Peter im Ahrntal und Sofia Maria<br />
Pradi aus Pinzagen bei Brixen.<br />
Unterhaltsames<br />
Rahmenprogramm<br />
Die Südtiroler Bauernjugend blickte bei der<br />
Versammlung auch auf ein ereignisreiches<br />
Jahr zurück, dies bestätigte der Tätigkeitsbericht<br />
voller Eindrücke aus dem Jahr 2018.<br />
Für heuer sind wieder einige Veranstaltungen<br />
und Projekte geplant. Höhepunkt wird<br />
die Feier zum 50. Jubiläum des Landesverbandes<br />
der Südtiroler Bauernjugend am<br />
20. Juli in der Festung Franzensfeste sein.<br />
Auch etwas Humor durfte bei der Versammlung<br />
nicht fehlen.<br />
Die Bezirke Eisacktal und Vinschgau gingen<br />
bei ihren Bezirkseinlagen mit etwas<br />
Sarkasmus auf einige aktuelle Themen aus<br />
der Landwirtschaft ein.<br />
Mit den abschließenden Worten: „Tiets<br />
gschoffn!“, rundete Landesobmann Wilhelm<br />
Haller die heurige Versammlung ab.
März <strong>2019</strong><br />
Berichte 11<br />
Junge Familie ausgezeichnet<br />
Der Raiffeisen-Jungbergbauernpreis wurde heuer wieder bei der Mitgliederversammlung<br />
der Südtiroler Bauernjugend an eine junge Sarner Familie vergeben, als Zeichen der Anerkennung<br />
und Wertschätzung, .<br />
Jungbauer Klaus Premstaller und seine<br />
Lebensgefährtin Lisa Kuppelwieser leben<br />
mit ihren beiden Töchtern Lea und Tessa<br />
auf dem Bachmannhof in Öttenbach,<br />
Sarnthein. Der Hof liegt auf 1.470 Metern<br />
Meereshöhe und weißt 111 Erschwernispunkte<br />
auf. Der gelernte Schlosser hat den<br />
Hof im Jahr 2017 von seinem Vater übernommen<br />
und will gemeinsam mit seiner<br />
Familie dem Hof eine Zukunft schenken.<br />
Seine Vater Leonhard und Mutter Rosa<br />
leben ebenfalls auf dem Hof und helfen<br />
bei der täglichen Arbeit mit.<br />
Mit neuen Plänen versucht die junge<br />
Familie das Leben und Arbeiten auf dem<br />
Hof zu erleichtern. Nach der Übernahme<br />
des Hofes wurde das Wirtschaftsgebäude,<br />
teils von Klaus selbst, neu errichtet.<br />
Im Herbst 2018 konnten dann die Kühe,<br />
Kälber, Schafe, Ziegen und Hühner in den<br />
neuen Laufstall einziehen. Als nächstes<br />
stehen die Sanierung der Heizanlage und<br />
des Wohnhauses auf dem Programm. Zum<br />
Bachmannhof gehören rund 3,6 Hektar<br />
Wiesen, 13,2 Hektar Wald und 1,8 Hektar<br />
Weide. Einen Hektar Wald hat Klaus<br />
bereits selbst in eine Wiese umgewandelt<br />
und planiert.<br />
Weiterbildung <strong>2019</strong><br />
Kurse und Seminare an die SBB-Weiterbildungsgenossenschaft melden. Auch wenn der Kurs nicht mit den<br />
30,00 € pro Weiterbildungsstunde unterstützt wird, so nehmt Ihr trotzdem an einer Verlosung teil.<br />
WELLI<br />
Die Ortsgruppen der bäuerlichen Organisationen<br />
und somit auch die der Südtiroler<br />
Bauernjugend, sollen alle Weiterbildungsveranstaltungen<br />
melden, die sie bisher im<br />
Jahr <strong>2019</strong> für Ihre Ortsgruppen organisiert<br />
und noch nicht gemeldet haben. Es können<br />
auch jene Veranstaltungen gemeldet werden,<br />
für die es keine finanzielle Unterstützung<br />
gab. Damit wird es der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft<br />
möglich sein, auch in<br />
Zukunft einen Teil des Referentenhonorars<br />
(30,00 € pro Weiterbildungsstunde) zu<br />
übernehmen. Um diese Unterstützung<br />
in Anspruch nehmen zu können, muss<br />
die Ortsgruppe mindestens 14 Tage vor<br />
Kursbeginn ein Finanzierungsansuchen<br />
mit den wichtigsten Kursdaten an die<br />
SBB-Weiterbildungsgenossenschaft stellen.<br />
Die Ortsgruppe erhält eine Rückmeldung<br />
via E-Mail, ob das Ansuchen genehmigt<br />
wurde oder nicht. Nach Kursende kann<br />
der Referent 30,00 Euro pro Weiterbildungsstunde<br />
(eine Weiterbildungsstunde<br />
entspricht 45 Minuten) der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft<br />
in Rechnung stellen.<br />
Voraussetzungen für diese Förderung sind,<br />
dass der Kurs mit einer Mindestteilnehmerzahl<br />
von acht Personen stattgefunden<br />
hat und mittels Meldeformular und<br />
Teilnehmerliste gemeldet wurde. Falls das<br />
zwischen Ortsgruppe und Referent vereinbarte<br />
Honorar über die Finanzierung<br />
der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft<br />
hinausgeht, verrechnet der Referent den<br />
restlichen Betrag an die Ortsgruppe.<br />
Eure Ansprechpartnerin in der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft<br />
für organisatorische<br />
Fragen ist Astrid Steiner (E-Mail:<br />
astrid.steiner@sbb.it, Tel. 0471 999 335).<br />
Die SBB-Weiterbildungsgenossenschaft<br />
Sonnenreisen GmbH/Srl<br />
Josef Rauch - Schmiedstraße 1<br />
I-39054 Ritten/Wangen<br />
T (+39) 0471 602048<br />
info@sonnenreisen.it<br />
www.sonnenreisen.it<br />
hat auch dieses Jahr einen Preis verlost.<br />
Teilgenommen hatten all jene Ortsgruppen,<br />
die mindestens eine Veranstaltungen<br />
im Jahr 2018 gemeldet haben. Heuer hat<br />
die SV-Ortsgruppe Villanders gewonnen.<br />
Alle notwendigen Formulare für die Organisation<br />
einer Weiterbildungsveranstaltung<br />
auf Ortsebene können auf unserer<br />
Internetseite heruntergeladen werden:<br />
www.sbj.it/service/weiterbildung/
ei der 49. Mitgliederversammlung<br />
der Südtiroler Bauernjugend<br />
Und nicht zuletzt…<br />
Ortsgruppe<br />
Lajen<br />
»»<br />
Jungbauern sind fit für die Waldarbeit<br />
Ortsgruppe Lajen: Von Montag, 5. November bis Freitag,<br />
9. November 2018 lernten die Jungbauern aus Lajen<br />
wie sie sicher im Wald arbeiten.<br />
Die beiden Instruktoren Franz Baumgartner und Thomas<br />
Kafmann zeigten den jungen Bauern aus Lajen den richtigen<br />
und sicheren Umgang mit der Motorsäge.<br />
Zu Beginn des Kurses gab es einen theoretischen Teil, bei dem<br />
die persönliche Schutzausrüstung, die richtige Absicherung<br />
des Holzschlages und die wichtigsten Maßnahmen bei einem<br />
Notfall erklärt wurden. Die Baumbeurteilung zu Beginn der<br />
Holzarbeit ist besonders wichtig: „Man muss die speziellen<br />
Gefahren des Baumes, wie den Stammverlauf, die Form, die<br />
Hängerichtung, die Gewichtsverteilung usw., erkennen und<br />
die richtigen Maßnahmen treffen“, erklärt der Instruktor<br />
Franz Baumgartner. Viele verschiedene Schnittarten, mit<br />
denen man den Baum zu Fall bringen und verarbeiten kann,<br />
wurden erlernt. Die darauffolgenden Tage wurde fleißig<br />
gearbeitet und geübt. Die beiden Instruktoren gaben dabei<br />
wichtige Tipps, worauf besonders geachtet werden soll und<br />
wie die jungen Bauern ihre Technik noch verbessern können.<br />
Um auf alles vorbereitet zu sein, wurde am letzten Tag noch<br />
erklärt, wie man in einer Unfallsituation richtig reagiert.<br />
Eine schonende Methode, um einen Verletzten befreien zu<br />
können, wurde den Kursteilnehmern gezeigt. Zu guter Letzt<br />
lernten die Teilnhemer, wie die Motorsäge richtig gereinigt<br />
und gepflegt wird, damit reibungslos gearbeitet werden kann.<br />
Impressum<br />
Eigentümer und Herausgeber:<br />
Südtiroler Bauernbundgenossenschaft<br />
Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen<br />
Druck: Longo AG • SpA<br />
Schriftleitung:<br />
Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen<br />
Tel.: 0471 999401<br />
E-Mail: bauernjugend@sbb.it<br />
Chefredakteur: Guido Steinegger<br />
Redaktion: Evi Andergassen, Anna Runggatscher und Anna Schenk<br />
Grafisches Konzept: Effekt GmbH<br />
R.O.C.: 006699<br />
Fotos: Stephan Matzoll, Daniel Mair - Live-Style Agency und SBJ<br />
Erscheint viermal jährlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
geben die Meinung des Autors wieder.