Welli01 2019

12.03.2019 Aufrufe

Ausgabe 1 | erscheint vierteljährlich | März 2019 Poste Italiane Spa, Versand im Postabonnement, D.L. 353/2003 (conv. in L. 27.02.2004 Nr. 46) Art. 1, Comma 1, NE Bozen • Sonderheft Nr. 1 zur Nr. 3 „Südtiroler Landwirt“ vom 15.02.2019 • Gebühr bezahlt – Taxe Percue DAS MAGAZIN DER SÜDTIROLER BAUERNJUGEND Aufgepasst! 29.10.2018 ein Datum das vielen Waldbesitzern in Südtirol in Erinnerung bleiben wird. Nun geht es an die Aufräumarbeiten der enormen Schäden, jedoch wird in der Hektik oft zu wenig an die Sicherheit gedacht. Schnittschutzhose, Forsthelm und gutes Schuhwerk sind wichtige Ausrüstungen im Wald, aber bei der Windwurfaufarbeitung raucht es noch einiges mehr. Die Grundausbildung in der Waldarbeit und im Idealfall Spezialisierungskurse für Schadholz Aufarbeitung sind nützliche „Werkzeuge“, die helfen die Spannungen zu erkennen, die bei Windwürfen in den Stämmen vorkommen. Ein falsch gesetzter Schnitt kann oftmals schwerste Verletzungen oder Schlimmeres bedeuten. Nehmt Euch die Zeit für eine fundierte Ausbildung, denn man weiß nie, wofür es nützlich sein könnte! Christoph Weiss SBJ-Landesführung Gefahr erkannt unfall gebannt SICHERES ARBEITEN BEI DER HOLZARBEIT Evi Andergassen, Landessekretärin der Südtiroler Bauernjugend Seite 2—5 PORTRAIT Josef Gasser erzählt von seinem Arbeitsalltag im Wald Seite 6—7 MEHRWERT LANDWIRT- SCHAFT Eine gut besuchte Mitgliederversammlung mit vielen Höhepunkten Seite 10—11

Ausgabe 1 | erscheint vierteljährlich | März <strong>2019</strong><br />

Poste Italiane Spa, Versand im Postabonnement, D.L.<br />

353/2003 (conv. in L. 27.02.2004 Nr. 46) Art. 1, Comma 1,<br />

NE Bozen • Sonderheft Nr. 1 zur Nr. 3 „Südtiroler Landwirt“<br />

vom 15.02.<strong>2019</strong> • Gebühr bezahlt – Taxe Percue<br />

DAS MAGAZIN<br />

DER SÜDTIROLER<br />

BAUERNJUGEND<br />

Aufgepasst!<br />

29.10.2018 ein Datum das vielen<br />

Waldbesitzern in Südtirol in<br />

Erinnerung bleiben wird. Nun<br />

geht es an die Aufräumarbeiten<br />

der enormen Schäden, jedoch<br />

wird in der Hektik oft zu wenig an<br />

die Sicherheit gedacht. Schnittschutzhose,<br />

Forsthelm und gutes<br />

Schuhwerk sind wichtige Ausrüstungen<br />

im Wald, aber bei der<br />

Windwurfaufarbeitung raucht es<br />

noch einiges mehr. Die Grundausbildung<br />

in der Waldarbeit und<br />

im Idealfall Spezialisierungskurse<br />

für Schadholz Aufarbeitung sind<br />

nützliche „Werkzeuge“, die helfen<br />

die Spannungen zu erkennen, die<br />

bei Windwürfen in den Stämmen<br />

vorkommen. Ein falsch gesetzter<br />

Schnitt kann oftmals schwerste<br />

Verletzungen oder Schlimmeres<br />

bedeuten. Nehmt Euch die Zeit<br />

für eine fundierte Ausbildung,<br />

denn man weiß nie, wofür es<br />

nützlich sein könnte!<br />

Christoph Weiss<br />

SBJ-Landesführung<br />

Gefahr erkannt<br />

unfall gebannt<br />

SICHERES ARBEITEN BEI<br />

DER HOLZARBEIT<br />

Evi Andergassen, Landessekretärin<br />

der Südtiroler Bauernjugend<br />

Seite 2—5<br />

PORTRAIT<br />

Josef Gasser erzählt von seinem<br />

Arbeitsalltag im Wald<br />

Seite 6—7<br />

MEHRWERT LANDWIRT-<br />

SCHAFT<br />

Eine gut besuchte Mitgliederversammlung<br />

mit vielen Höhepunkten<br />

Seite 10—11


2 Blickpunkt<br />

Sicheres Arbeiten bei<br />

der Holzarbeit<br />

Über 372.000 Hektar der Fläche in Südtirol<br />

ist von Bäumen und Sträuchern bedeckt.<br />

Die Wälder bieten uns nicht nur Schutz vor<br />

Lawinen und Erdrutschen, sondern stellen auch eine<br />

wichtige Einkommensquelle dar. Bei der Arbeit im<br />

Wald ist jedoch immer Vorsicht geboten. Ein kurzer<br />

Moment der Unachtsamkeit kann schwerwiegende<br />

Folgen haben. Nicht ohne Grund gehört die Waldarbeit<br />

zu den gefährlichsten Tätigkeiten. Jahr für Jahr<br />

ereignen sich schwere Unfälle in Südtirols Wäldern.<br />

Oftmals verursacht durch eine nicht ausreichende<br />

Ausbildung, mangelhafte Ausrüstung oder die Missachtung<br />

der wichtigsten Sicherheitsregeln, z.B. mangelnde<br />

Absperrung des Fäll- und Gefahrenbereichs, fehlender<br />

Rückzugsweg.<br />

Bei der Arbeit im Wald ist die Ausbildung besonders<br />

wichtig. Jeder Baum ist anders und jeder Schnitt kann<br />

unvorhergesehene Reaktionen hervorrufen. Das fehlende<br />

Können und die mangelnde Erfahrung sind<br />

neben dem Stress und der Übermüdung die häufigste<br />

Unfallursache. In Südtirol werden von der Forstschule<br />

Latemar und von der Abteilung Forstwirtschaft Waldarbeiterkurse<br />

angeboten. Die Kursteilnehmer sollen<br />

vor allem Kenntnisse im richtigen Umgang mit den<br />

Arbeitsgeräten erlernen, über die Arbeitssicherheit und<br />

den Gesundheitsschutz informiert werden und über<br />

verschiedene Arbeitstechniken und die Instandhaltung<br />

und Pflege der Arbeitsgeräte Bescheid wissen.<br />

Die Schutzausrüstung<br />

Wer mit der Motorsäge arbeitet, benötigt die richtige<br />

Schutzausrüstung. Diese muss immer getragen werden,<br />

sobald die Motorsäge in die Hand genommen wird. Die<br />

Schutzausrüstung besteht aus einer Schnittschutzhose,<br />

Schnittschutzschuhen, einem Helm mit Gehör- und<br />

Gesichtsschutz sowie Arbeitshandschuhen. Das besondere<br />

an der Schnittschutzhose sind mehrere Schichten<br />

aus lose verwebten reißfesten Fasern, die an den am<br />

meisten gefährdeten Stellen im vorderen Beinbereich<br />

zwischen dem äußeren und inneren Hosenstoff eingearbeitet<br />

sind. Bei Berührung verfangen sich diese<br />

Fäden im Antriebsrad der Kettensäge und blockieren<br />

diese in kürzester Zeit. So können größere Verletzungen<br />

verhindert werden. Die Schnittschutzschuhe sind an<br />

der festen Sohle und an den Stahlkappen zu erkennen,<br />

zudem haben die Schuhe vorne Schnittschutzfasern<br />

integriert und schützen den Waldarbeiter zusätzlich<br />

vor Kälte und Nässe. Der Helm mit Ohren- und Gesichtsschutz<br />

schützt bei der Arbeit vor herabfallenden<br />

Teilen, Lärm und Splittern. Der ausreichende Schutz<br />

der Ausrüstung ist jedoch nur gegeben, wenn sie nicht<br />

abgenützt oder beschädigt ist und die Wartung nach


März <strong>2019</strong><br />

Blickpunkt 3<br />

Eine gute Arbeitsplanung schützt<br />

vor Unfällen<br />

Die Waldarbeit ist eine gefährliche Tätigden<br />

Hinweisen des Herstellers durchgeführt<br />

wird. Zusätzlich zur Schutzausrüstung<br />

sollte man bei der Waldarbeit auch<br />

immer einen Erste-Hilfe-Koffer mitführen.<br />

Die technische Ausrüstung<br />

Bei der Waldarbeit übernimmt auch die<br />

technische Ausrüstung einen wichtigen<br />

Part. Der Umgang mit Seilwinde, Motorsäge<br />

und Co. muss erlernt sein und darf<br />

keinesfalls unterschätzt werden. Bei jedem<br />

Einsatz von Maschinen und Werkzeugen<br />

ist vorher abzuklären, ob diese für den<br />

jeweiligen Arbeitseinsatz geeignet sind.<br />

Die Sicherheit hat immer Vorrang. Auch<br />

muss die eingesetzte Ausrüstung in einem<br />

einwandfreien Zustand sein. Die regelmäßige<br />

Kontrolle ist deshalb ein fixer Bestandteil<br />

der Arbeit. Die Seilwinde muss<br />

alle drei Monate kontrolliert werden. Das<br />

Seil darf nicht beschädigt und die Kette<br />

nicht abgenutzt sein. Zusätzlich müssen<br />

bestimmte Arbeitsmittel einer periodischen<br />

Überprüfung unterzogen werden. Diese hat<br />

den Zweck, den tatsächlichen Erhaltungszustand<br />

und die Funktionstüchtigkeit des<br />

Arbeitsmittels zu kontrollieren.<br />

Darunter fallen u.a. Hebemittel (mit einer<br />

Tragfähigkeit von mehr als 200 kg, nicht<br />

handbetrieben; mobil, bewegbar oder fix)<br />

wie z.B. Heukräne, Lastwagen/Traktor mit<br />

Kran, Seilwinden, usw.<br />

Eine Motorsäge muss über mehrere Schutzvorrichtungen<br />

verfügen, sie darf nicht zu<br />

laut sein und möglichst wenig vibrieren.<br />

Bevor die Motorsäge für einen Arbeitseinsatz<br />

angelassen wird, müssen drei Dinge<br />

kontrolliert werden. Dazu gehört der Kettenstopp,<br />

der die Säge im Falle eines Rückschlages<br />

oder wenn man mit der Hand vom<br />

Griff abrutscht, zum Stehen bringt; der<br />

Kettenfangbolzen, der die Kette auffängt,<br />

wenn sie vom Schwert abspringt oder wenn<br />

die Kette bricht und die Gashebelsperre,<br />

die gehalten werden muss, damit man Gas<br />

geben kann. Die Motorsäge muss immer<br />

mit zwei Händen gehalten werden. Wobei<br />

die linke Hand den vorderen Griff umschließt,<br />

mit dem Daumen immer unter<br />

dem Griffrohr.<br />

keit. Forstunfälle führen oft zu schweren<br />

Verletzungen oder auch zum Tod. Meist<br />

geschehen diese Unfälle, weil Arbeiter<br />

oder anwesende Personen von einem<br />

Baum, bzw. von herabfallenden oder zurückschlagenden<br />

Ästen getroffen werden<br />

oder die Arbeitsstelle nicht ausreichend<br />

gesichert ist. Um solchen Unfällen vorzubeugen,<br />

sollte man die Arbeitsplanung<br />

bei der Waldarbeit immer mit Bedacht<br />

durchführen. Holzschläge sind deutlich<br />

zu markieren und wenn nötig Wege und<br />

Straßen abzusperren. Personen, die mit<br />

der Schlägerung nichts zu tun haben, sollten<br />

sich aus der Gefahrenzone entfernen.<br />

Dennoch sollten Waldarbeiter nie alleine<br />

arbeiten und ständigen Ruf- und Sichtkontakt<br />

halten. Denn wenn es heißt „Baum<br />

fällt“ muss jeder Anwesende wissen was zu<br />

tun ist. Vor Beginn der Arbeit besichtigt der<br />

Waldarbeiter den Holzschlag. Darauf folgt<br />

die genaue Absprache, was zu tun ist und<br />

welche Gefahren dabei entstehen können.<br />

Anschließend werden die Fällrichtung und<br />

die Bringung festgelegt. Der Baum wird<br />

beurteilt sowie die sicherste Fällmethode<br />

und die Schnittmethode bestimmt. Der<br />

Pflege und Wartung der Motorsäge<br />

»»<br />

Tägliche Pflege<br />

»»<br />

Schwert abmontieren<br />

»»<br />

Bei Maschine & Kettenraddeckel<br />

Schmutz entfernen<br />

»»<br />

Kettenöl und Kraftstoff<br />

auftanken<br />

»»<br />

Schwertnut-Schmutz<br />

entfernen<br />

»»<br />

Öleintrittloch beim<br />

Schwert frei machen<br />

»»<br />

Luftfilter reinigen<br />

»»<br />

Wöchentliche Pflege<br />

»»<br />

Zuerst Schwert dann Deckel abmontieren<br />

»»<br />

Alle Teile, Gehäuse und Kühlrippen reinigen<br />

»»<br />

Schmieren des Umlenksterns<br />

des Schwertes<br />

WELLI<br />

»»<br />

Grad beim Schwert<br />

mit Flachfeile abfeilen<br />

»»<br />

Kupplungslager (Nagellager)<br />

schmieren


4 Blickpunkt<br />

Fäll- und der Gefahrenbereich müssen vor dem Fällen des Baumes<br />

ausreichend abgesichert werden. Auch wenn alle Arbeitsschritte<br />

genau koordiniert werden, kann es doch dazu kommen, dass<br />

der Baumstamm nachträglich abrutscht oder ausschlägt. Als<br />

Sicherheitsmaßnahme bestimmt der Motorsägenführer bereits<br />

vor dem Fällen einen sicheren Rückzugsort.<br />

Zusätzliche Vorsicht für Waldarbeiter ist auch bei den Aufräumarbeiten<br />

von Sturmschäden und Schneedruck geboten. Wie dies<br />

auch nach der Sturmnacht Ende Oktober 2018 in Südtirol der<br />

Fall war. Die Aufarbeitung von Windwurfholz birgt sehr große<br />

Risiken. Das Gelände ist aufgrund von entwurzelten Bäumen<br />

sowie geknickter und abgebrochener Stämme schwer begehbar.<br />

Umgeworfene Stämme stehen unter starker Spannung, Kronenteile<br />

hängen und das Holz ist gesplittert.<br />

Die Arbeitsschritte sind in diesem Fall besonders genau zu planen<br />

und bei jedem Baum festzulegen, wie er reagieren könnte. Bei liegenden<br />

Bäumen gelten gewisse Grundsätze: Möglichst immer in<br />

Windwurfrichtung und von der Seite her arbeiten. Bei aufeinander<br />

liegenden Bäumen die Bäume immer von oben wegschneiden.<br />

Außerdem gilt, nicht unter hängenden oder schiefstehenden<br />

Bäumen zu arbeiten und keine Bäume umzuschneiden, auf denen<br />

ein anderer Baum aufliegt.<br />

Erste-Hilfe-Maßnahmen können Leben retten<br />

Vor der Arbeit sollte stets der Handy-Empfang kontrolliert und<br />

die Koordinaten für eine Flugrettung vorbereitet werden. Sollte<br />

es zu einem Unfall kommen, kann so gleich Hilfe gerufen werden.<br />

Die richtige Notrufnummer ist die 112. Im Ernstfall hilft<br />

nur noch Ruhe bewahren und die Situation genau zu beurteilen.<br />

Dazu gehört die Erkennung von weiteren Gefahren für den Helfer<br />

und den Verletzten und das Treffen eventueller Erste-Hilfe- oder<br />

Sicherheitsmaßnahmen.<br />

Leitlinien für das sichere Arbeiten auf<br />

Windwurfflächen<br />

»»<br />

Das Aufarbeiten von Windwurfholz sollte immer von<br />

erfahrenen Waldarbeitern durchgeführt werden.<br />

»»<br />

Vollmechanisierte Holzernteverfahren (Harvester, Forwarder,<br />

Baggerprozessor) sind wo möglich zu bevorzugen.<br />

»»<br />

Spezielle Fortbildungen für die Windwurfarbeit helfen,<br />

das Risiko für Unfälle zu senken.<br />

»»<br />

Die Gefahren müssen sorgfältig beurteilt werden. Alle<br />

Beteiligten werden vor Arbeitsbeginn genau eingewiesen.<br />

»»<br />

Die Arbeitssicherheit steht vor Holzverlust!<br />

»»<br />

Keinesfalls alleine im Wald arbeiten!<br />

»»<br />

Bei starkem Wind, Regen, Nebel oder Schneefall muss<br />

die Arbeit eingestellt werden!<br />

»»<br />

Arbeits- und Pausenzeiten unbedingt einhalten!<br />

»»<br />

Notrufsystem einrichten (Handy-Empfang vor Arbeitsbeginn<br />

testen, App „112 Where ARE U“, GPS-Koordinaten<br />

des Standortes bereithalten und Bezeichnung der<br />

Örtlichkeit kennen).<br />

»»<br />

Arbeitsbereich absichern! (Hinweistafeln, Wege sperren)<br />

»»<br />

Verbandskasten bereitstellen!<br />

»»<br />

Nur mit persönlicher Schutzausrüstung (Schnittschutzhose,<br />

Schnittschutzschuhe, Forsthelm, Arbeitshandschuhe)<br />

arbeiten!<br />

» » Quelle: Forstschule Latemar - Ausbildungszentrum für Forst, Jagd<br />

und Umwelt<br />

Zecken – Die Gefahr lauert im Gebüsch<br />

In einigen Wäldern Südtirols lauert eine weitere Gefahr,<br />

die Zecke. Zecken gehören zu den Spinnentieren und sind<br />

Überträger von verschiedenen Infektionskrankheiten. In<br />

Südtirol ist vor allem die Zeckenart „Ixodes ricinus“, auch<br />

als gemeiner Holzbock bekannt, verbreitet. Man findet sie<br />

vor allem in schattigen und feucht-warmen Wäldern in<br />

der Umgebung von Bozen, im Überetsch im Unterland,<br />

im Etschtal und im Vinschgau. Sie halten sich hauptsächlich<br />

auf dem Boden, im Unterholz, in Hecken und<br />

auf Gräsern auf. Am aktivsten sind sie im Frühling, aber<br />

auch im Herbst ist eine Aktivität zu verzeichnen. Zecken<br />

ernähren sich von Blut, dafür suchen sie sich einen Wirt<br />

aus. Da die Zecke nur etwa einen halben Millimeter groß<br />

ist, ist sie mit bloßem Auge nicht erkennbar. Ihr Speichel<br />

enthält betäubende Substanzen, weshalb ein Zeckenbiss<br />

meist nicht bemerkt wird. Nach einem Aufenthalt im Wald<br />

sollte deshalb der ganze Körper und auch die Kopfhaut<br />

auf Zecken abgesucht werden.<br />

Sollte es zu einem Zeckenbiss kommen, ist es wichtig die<br />

Zecke so schnell wie möglich mit einer flachen Pinzette<br />

zu entfernen. Die Stichstelle sollte anschließend gründlich<br />

desinfiziert werden. Beim Auftreten kreisförmiger<br />

Rötungen oder körperlichen Beschwerden in den darauf<br />

folgenden Tagen und Wochen sollte ein Arzt aufgesucht<br />

werden. Diese Beschwerden könnten auf die durch Zecken<br />

übertragbaren Infektionskrankheiten Lyme-Borreliose und<br />

Meningoenzephalitis (FSME) zurückzuführen sein. In den<br />

letzten Jahren sind die FSME-Fälle nach Zeckenbissen<br />

angestiegen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann<br />

sich impfen lassen. In Südtirol ist die Impfung kostenlos.<br />

Alle Infos unter:<br />

http://www.sabes.it/gesundheitsvorsorge/zecken-unddurch<br />

-sie-uebertragbare-infektionskrankheiten.asp<br />

Jeder Baum ist einzigartig. Deshalb sollte vor dem Fällen umbedingt der<br />

Baum und seine Umgebung sorgfältig beurteilt werden.<br />

6<br />

8<br />

1<br />

2<br />

3<br />

5<br />

7<br />

4<br />

1. Baumart (Holzeigenschaften,<br />

Durchmesser)<br />

2. Stockbereich (Wurzelansätze,<br />

mögliche Faulstellen<br />

3. Stammverlauf (Form, Hängerichtung)<br />

4. Baumlänge (mit Doppelmeter)<br />

5. Kronenbereich (Gewichtsverteilung,<br />

Hängen in Nachbarbäume)<br />

6. Fällschneise<br />

7. Spezielle Gefahren (dürre<br />

Äste, abfallende Kronenteile<br />

usw.)<br />

8. Umgebung (steiles Gelände,<br />

Hindernisse)<br />

Nach dieser Beurteilung ist die sicherste Fällmethode zu wählen.


März <strong>2019</strong><br />

Blickpunkt 5<br />

Spezielle Trennschnitte<br />

Einfacher Trennschnitt mit<br />

Schrägschnitt<br />

(Stocktrennschnitt)<br />

- Bei scherenden Schnittflächen<br />

1.Mindestens 3/4 des Stammes<br />

durchtrennen<br />

2.Schrägschnitt ca. 45° zum ersten Schnitt<br />

(links oder rechts je nach Situation),<br />

Schnitte müssen sich überschneiden<br />

Offener Kreisschnitt<br />

- Mäßige und auch seitliche<br />

Spannung<br />

1.In der Druckzone eine Kerbe von 1/5 bis<br />

1/4 des Durchmessers im Verhältnis 1:2<br />

(tief zu breit) heraussägen<br />

2.Kanten brechen<br />

3.Von der sicheren Seite restliches<br />

Zugholz durchschneiden<br />

1<br />

45°<br />

2<br />

3/4<br />

2<br />

D<br />

1<br />

Z<br />

3<br />

2<br />

D<br />

Z<br />

V – Schnitt<br />

- Bei starker Spannung für<br />

Durchmesser bis Schwertlänge<br />

1. Zwei Kerben in der Druckzone im<br />

Verhältnis 1:2 (tief zu breit)<br />

heraussägen (1-2 cm ca. vorne<br />

überschneiden) Kerben zu je ca.1/3 des<br />

Stammumfanges<br />

2. Restholz (max. 1/3 des Umfanges)<br />

zügig von der Zugseite schneiden<br />

Kann auch als Fällschnitt bei stark in der<br />

Fällrichtung gebogenen Bäumen<br />

angewendet werden.<br />

Z<br />

Kerbschnitt<br />

- Stämme mit starker Spannung bei<br />

Durchmesser bis Schwertlänge<br />

1. In der Druckzone eine kleine Kerbe<br />

heraussägen<br />

2. Kerbe durch parallele Schnitte erweitern<br />

und vergrößern bis das Holz bricht<br />

Z<br />

WELLI<br />

2<br />

1 1<br />

D<br />

» » Quelle: Infoheft - Grundlagen für den sicheren Umgang mit der<br />

Motorsäge<br />

D


6 Portrait<br />

„Am besten gefällt mir an<br />

meiner Arbeit, dass man immer<br />

in der frischen Luft ist, der<br />

Geruch und die Ruhe. Natürlich<br />

nur wenn man keinen<br />

Treibstoff mehr hat.“<br />

Josef<br />

Gasser<br />

Tipp<br />

Vor einem großen Baum hat<br />

man am meisten Respekt,<br />

doch oft sind es die Kleinen,<br />

die gefährlich werden können,<br />

weil man bei denen oft<br />

zu wenig nachdenkt. Auch<br />

herabfallende Äste unterschätzt<br />

man gerne, daher<br />

sollte man immer einen<br />

Helm tragen.


März <strong>2019</strong><br />

Portrait 7<br />

Holz ist seine<br />

Berufung<br />

Josef Gasser ist 25 Jahre alt und auf dem Grafhof in St.<br />

Lorenzen, im Pustertal aufgewachsen. Nach der Mittelschule<br />

hat er eine Lehre als Tischler abgeschlossen und ist<br />

diesem Beruf auch acht Jahre lang nachgegangen. Danach<br />

war er ein Jahr als Baggerfahrer tätig. Im April 2018 hat<br />

Josef nach einer neuen Herausforderung gesucht und sich<br />

mit dem Kauf einer Wandersäge selbständig gemacht. In<br />

seiner Freizeit ist er ehrenamtlich aktiv. Josef ist Ortsobmann<br />

der Bauernjugend Ortsgruppe St. Lorenzen und<br />

Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr.<br />

Der Wald als Arbeitsplatz<br />

Bei seiner Arbeit hat Josef jeden Tag mit Holz zu tun, die<br />

meiste Zeit ist er Zuhause beim Sägen, Holzspalten und<br />

Bretter stocken. Wenn er Zeit hat, geht er gemeinsam mit<br />

seinem Vater in den Wald, um Holz zu schlägern, das er<br />

dann weiterverarbeiten kann.<br />

Für die Arbeit im Wald hat Josef den Grundkurs für<br />

angehende Waldarbeiter besucht. Eine gute Ausbildung<br />

gehört nämlich zu jedem Waldarbeiter dazu. Vor allem<br />

das Thema Sicherheit spielt im Wald eine sehr große Rolle,<br />

das war Josef bewusst. Seit er den Kurs besucht hat, ist er<br />

viel sicherer geworden und kann jetzt genauer arbeiten.<br />

Die verschiedenen Gefahren, die auftreten können, hat<br />

er seitdem immer im Hinterkopf. „Ich finde, jeder der<br />

im Wald arbeitet, sollte diesen Kurs besuchen, weil man<br />

wirklich viel lernt“, empfiehlt Josef.<br />

Auch für schwierige Situationen will Josef sich gut vorbereiten,<br />

deshalb hat er sich für den speziellen Windwurfkurs<br />

angemeldet und ist schon sehr gespannt auf die neuen<br />

Erfahrungen und Informationen.<br />

Sich selbst und andere nicht gefährden<br />

Das wichtigste bei der Holzarbeit ist die Absperrung der<br />

» » Seine<br />

persönliche<br />

Schutzausrüstung<br />

trägt<br />

Josef bei<br />

der Arbeit<br />

immer.<br />

Gefahrenzone. So ist zum Beispiel auf einem<br />

Forstweg meistens das Warndreieck nicht<br />

ausreichend, man muss oft einen Menschen<br />

damit beauftragen eventuelle Wanderer auf die<br />

Gefahr hinzuweisen. Am meisten Angst hat<br />

Josef davor, dass ein Anderer durch sein Verschulden<br />

zu Schaden kommt. Die persönliche<br />

Schutzausrüstung ist aber auch Grundvoraussetzung<br />

für die Arbeit im Wald, man möchte<br />

sich selbst ja nicht gefährden.<br />

„Es ist wichtig die Gefahren nicht zu unterschätzen:<br />

Vor einem großen Baum hat man am<br />

meisten Respekt, doch oft sind es die Kleinen<br />

die gefährlich werden können, weil man bei<br />

denen oft zu wenig nachdenkt. Auch herabfallende<br />

Äste unterschätzt man gerne, daher<br />

sollte man immer einen Helm tragen.“ ist<br />

Josef überzeugt.<br />

Arbeiten in der Natur<br />

Trotz der Gefahren, die einen bei der täglichen<br />

Arbeit begleiten, fühlt sich Josef bei der<br />

Waldarbeit wohl. „Am besten gefällt mir an<br />

meiner Arbeit, dass man immer in der frischen<br />

Luft ist, der Geruch und die Ruhe. Natürlich<br />

nur wenn man keinen Treibstoff mehr hat.“,<br />

erzählt Josef begeistert.<br />

WELLI


8 Kurzmitteilungen<br />

Ehrenamtsnachweis<br />

für Maturapunkte<br />

Die Kompetenzen von Jugendlichen im Ehrenamt sind vielfältig.<br />

Alle Funktionäre der Südtiroler Bauernjugend können den Ehrenamtsnachweis<br />

beantragen und in Schule und Beruf wertvolle<br />

Punkte sammeln.<br />

Organisations- und Führungskompetenz, Teamwork, Zeitmanagement und Projektmanagement<br />

werden in der Arbeitswelt immer gefragter. Viele Jugendliche<br />

eignen sich diese und andere Kompetenzen bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit<br />

an. Deshalb entwickelte der Südtiroler Jugendring schon vor Jahren den „Ehrenamtsnachweis<br />

der Kinder- und Jugendverbandsarbeit“. Dieser belegt, welche<br />

Kompetenzen junge Menschen in ihrem Ehrenamt erworben haben. Oberschüler<br />

können den Nachweis der Schule vorlegen und erhalten für ihr ehrenamtliches<br />

Engagement Punkte für die Matura.<br />

Bei Bewerbungsgesprächen unterstreicht der Ehrenamtsnachweis die Kompetenzen<br />

des Jugendlichen und kann für den Bewerber ein entscheidender Vorteil sein.<br />

Alle ehrenamtlich tätigen Jugendlichen der SJR-Mitgliedsorganisationen und<br />

somit auch alle Funktionäre der Südtiroler Bauernjugend können den Ehrenamtsnachweis<br />

online beantragen. Dafür genügt es ein Onlineformular unter<br />

www.jugendring.it/dienstleistungen/ehrenamtsnachweis/ auszufüllen. Anschließend<br />

wird der Nachweis von der Südtiroler Bauernjugend überprüft und<br />

unterschrieben per Post zugestellt.<br />

Da es eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, empfiehlt es sich, den Ehrenamtsnachweis<br />

mindestens 14 Tage im Voraus zu beantragen.<br />

MwSt.-Schuld<br />

16. Mai <strong>2019</strong><br />

Alle Ortsgruppen, die zwischen dem<br />

1. Jänner und 31. März eine Veranstaltung<br />

organisiert und damit<br />

gewerbliche Einnahmen erwirtschaftet<br />

haben, müssen die MwSt.-Schuld am<br />

16. Mai mittels F24 elektronisch einzahlen.<br />

Wenn das SBJ-Landessekretariat<br />

die Zahlung vornehmen soll, ist<br />

der Auftrag dazu von den Ortsgruppen<br />

schriftlich mittels F24 Formular<br />

bis zum 5. Mai zu erteilen. Es gilt der<br />

Steuerkodex 6031.<br />

Online-Formular: sbj.it/service<br />

Schutzausrüstung<br />

Ob Profi-Waldarbeiter oder gelegentlicher Holzarbeiter - eine angemessene<br />

Schutzausrüstung ist für Jeden unerlässlich. Ein unachtsamer<br />

Moment kann schlimme Folgen haben. Die Südtiroler Bauernjugend<br />

bietet in Zusammenarbeit mit dem Forstspezialisten Profanter allen<br />

Mitgliedern der bäuerlichen Organisationen eine hochwertige<br />

Schutzausrüstung für die Wald- und Holzarbeit zum Vorzugspreis an.<br />

Hochwertiges Paket<br />

Das hochwertige Paket besteht aus einer Schnittschutzhose samt<br />

Trägern, Schnittschutzschuhen, einem Sicherheitshelm mit Gehör-,<br />

Gesichts- und Nackenschutz sowie Arbeitshandschuhen. Die Kosten<br />

der gesamten Ausrüstung betragen 450 Euro. Die Schutzausrüstung<br />

ist nicht nur als Ganzes, sondern auch als Einzelstücke erhältlich.<br />

„Interessierte können sich einfach bei ihren Ortsgruppen melden,<br />

die dann das Interesse an das SBJ-Landessekretariat weiterleiten. Wir<br />

stellen dann den Kontakt zu einer Fachkraft her“, erklärt Evi Andergassen,<br />

Landessekretärin der SBJ. Die Fachkraft wird die Ortsgruppe vor<br />

Ort besuchen, wo die interessierten Mitglieder die Schutzausrüstung<br />

anprobieren und die Bestellung aufnehmen können.<br />

Weitere Informationen unter sbj.it/shop oder unter 0471999401.<br />

Handmähen <strong>2019</strong><br />

In diesem Jahr findet wieder der Mähercup statt. Alle<br />

interessierten Teilnehmer können sich bei den verschiedenen<br />

Bezirksentscheiden und Landesentscheiden für die<br />

Europameisterschaft qualifizieren.<br />

Am 28. Juli findet der Landesentscheid im Handmähen<br />

statt. Ausgetragen wird der Wettbewerb vom Bezirk Vinschgau<br />

in Kastelbell/Trumsberg. Diese Wertung zählt<br />

auch noch für den Cup. Die Europameisterschaft findet<br />

am 14.-15. August in Oberösterreich statt.


März <strong>2019</strong><br />

Berichte 9<br />

Eine Reise zu Apfel,<br />

Balsamico und Chianti<br />

Eine Reise nach Florenz, in die geschichts- und kulturreiche Hauptstadt der Toskana, führte<br />

33 Teilnehmer der Landeslehrfahrt der Südtiroler Bauernjugend von Freitag, 30. November<br />

bis Sonntag, 2. Dezember durch traditionsreiche Familienbetriebe.<br />

Den ersten Halt machte die Gruppe bereits entlang der<br />

Reisestrecke in der Baumschule Griba in Nogara. Die<br />

Baumschule wurde vor über 25 Jahren von vier Obstbauern<br />

aus Gries/Bozen gegründet und produziert heute in<br />

der Po-Ebene über zwei Millionen Obstbäume pro Jahr.<br />

Bei einem Rundgang durch die Plantagen erfuhren die<br />

Teilnehmer Genaueres über den Werdegang einer neuen<br />

Sorte vom Samen bis zum genießbaren Apfel.<br />

Florenz entdecken<br />

Anschließend ging es mit dem Bus weiter ins Zentrum von<br />

Florenz. Bei einem Rundgang durch die Gassen tauchten<br />

die Teilnehmer in die Geschichte der Stadt ein, die einst<br />

das Zentrum des spätmittelalterlichen europäischen Handels-<br />

und Finanzwesens war. Eindruck hinterließ bei den<br />

Teilnehmern die enorme Kuppel der Kathedrale Santa<br />

Maria del Fiore, die für damalige Verhältnisse als Meisterwerk<br />

der Architektur galt, sowie der „Ponte Vecchio“<br />

mit seinen 44 Juweliergeschäften.<br />

Toskanisches Flair<br />

Am zweiten Tag ging es für die Teilnehmer nach San Gimignano<br />

zur „Fattoria Poggio Alloro“, einem Familienbetrieb<br />

mit biologischem Anbau. Auf etwa 100 Hektar Fläche<br />

hat die Familie verschiedene Rebsorten, Olivenbäume,<br />

Gemüse sowie Futter- und Mischgetreide gepflanzt. Daraus<br />

stellen sie Weine, Öle und Pasta her, die sie auch in<br />

ihrem Restaurant verarbeiten und im Hofladen verkaufen.<br />

Ein wichtiger Bereich ist auch ihre Chianina-Zucht. Das<br />

Chianina-Rind ist für seine weiße Farbe bekannt und<br />

gehört zu den ältesten Rassen des ländlichen Raums.<br />

Familie Antinori - Weine mit Tradition<br />

Gleich darauf ging es zum neuen Hauptsitz der Kellerei<br />

Antinori, der vor allem durch seine einzigartige naturnahe<br />

Architektur bekannt ist. Dort erhielten die Teilnehmer<br />

einen Einblick in die über 600-jährige Geschichte der<br />

Familie Antinori, die bereits in der 26. Generation in der<br />

Weinproduktion tätig ist. Zu ihrem Besitz gehören einige<br />

namhafte Weingüter, die sich vor allem in dem Gebiet<br />

des Chianti Classico befinden.<br />

Balsamico „tradizionale“ di Modena<br />

Auf der Rückreise am dritten Tag machte die Gruppe Halt<br />

bei der „Acetaia Paltrinieri“ in Modena. Der traditionelle<br />

Familienbetrieb widmet sich bereits seit 200 Jahren der<br />

Balsamico-Essig Produktion und ist weltweit bekannt. Die<br />

auf dem Dachboden lagernden Essig-Fässer erzählen eine<br />

Geschichte. Der Balsamico „tradizionale“ muss nämlich<br />

mindestens 12 bis 25 Jahre im Fass lagern, um seinen<br />

typischen Geschmack zu erhalten.<br />

» » In der Acetaia Paltrinieri wurde den Teilnehmern die Balsamicoherstellung<br />

erklärt und verschiedene Sorten verkostet.<br />

WELLI


10 Berichte<br />

„Wir füllen Kühlschränke“<br />

Voll besetzt war der Saal bei der heurigen Mitgliederversammlung der Südtiroler Bauernjugend am<br />

Sonntag, 3. März im Waltherhaus in Bozen. Die Höhepunkte der Versammlung waren die Wahlen der<br />

Landesführung und die Vergabe des Raiffeisen-Jungbergbauernpreises an eine junge Sarner Familie.<br />

»»<br />

Die gute Stimmung<br />

der Mitglieder<br />

und Ehrengäste bei<br />

der Versammlung<br />

war im überfüllten<br />

Saal des Waltherhauses<br />

spürbar.<br />

Mit einem feierlichen Wortgottesdienst<br />

leitete Diakon Volker Kuschmann die<br />

heurige Mitgliederversammlung der Südtiroler<br />

Bauernjugend ein. Im Anschluss<br />

kam Landesleiterin Angelika Springeth zu<br />

Wort und ging auf das heurige Thema<br />

„Mehrwert Landwirtschaft“ ein. „Durch<br />

den tatkräftigen Einsatz der Bauern und<br />

Bäuerinnen auf ihren Höfen, wird dieses<br />

‚mehr‘ für die Landwirtschaft geleistet.<br />

„Durch den tatkräftigen Einsatz der<br />

Bauern und Bäuerinnen wird ein ‚mehr‘<br />

für die Landwirtschaft geleistet“<br />

Wilhelm Haller<br />

Die Wertschätzung dieses Berufes muss<br />

auch in Zukunft erhalten bleiben, damit<br />

die Kühlschränke weiterhin mit heimischen<br />

Qualitätsprodukten gefüllt werden<br />

können.“, sagte Springeth. „Der Mehrwert<br />

Landwirtschaft zeigt sich auch in der Kulturlandschaft,<br />

die seit Jahrhunderten von<br />

den Bäuerinnen und Bauern gestaltet und<br />

gepflegt wird“, ergänzte Landesobmann<br />

Wilhelm Haller. „Damit diese weiterhin<br />

so bestehen bleibt, müssen die Eigenverantwortung<br />

und das Verständnis der Bevölkerung<br />

gestärkt werden und auch die<br />

Unterstützung der Politik gegeben sein.<br />

Dies geht von den Themen Großraubwild<br />

und dem Schutz von privaten Wiesen und<br />

Almen bis hin zur Förderung der Jungbauern.“,<br />

forderte Haller.<br />

Neue Landesführung gewählt<br />

Ein Höhepunkt der Mitgliederversammlung<br />

war die Wahl der neuen Landesführung:<br />

Mit einer großen Mehrheit wurden<br />

Angelika Springeth aus Gries als Landesleiterin<br />

und Wilhelm Haller aus St. Lorenzen<br />

als Landesobmann bestätigt. Christoph<br />

Weiss aus Unsere liebe Frau im Walde/St.<br />

Felix und Hannes Pirhofer aus Tarsch wurden<br />

als Stellvertreter in die Landesführung<br />

gewählt. Das Amt der beiden Landesleiterinnen-Stellvertreterinnen<br />

übernehmen<br />

für die nächsten beiden Jahre Anna Ludwig<br />

aus St. Peter im Ahrntal und Sofia Maria<br />

Pradi aus Pinzagen bei Brixen.<br />

Unterhaltsames<br />

Rahmenprogramm<br />

Die Südtiroler Bauernjugend blickte bei der<br />

Versammlung auch auf ein ereignisreiches<br />

Jahr zurück, dies bestätigte der Tätigkeitsbericht<br />

voller Eindrücke aus dem Jahr 2018.<br />

Für heuer sind wieder einige Veranstaltungen<br />

und Projekte geplant. Höhepunkt wird<br />

die Feier zum 50. Jubiläum des Landesverbandes<br />

der Südtiroler Bauernjugend am<br />

20. Juli in der Festung Franzensfeste sein.<br />

Auch etwas Humor durfte bei der Versammlung<br />

nicht fehlen.<br />

Die Bezirke Eisacktal und Vinschgau gingen<br />

bei ihren Bezirkseinlagen mit etwas<br />

Sarkasmus auf einige aktuelle Themen aus<br />

der Landwirtschaft ein.<br />

Mit den abschließenden Worten: „Tiets<br />

gschoffn!“, rundete Landesobmann Wilhelm<br />

Haller die heurige Versammlung ab.


März <strong>2019</strong><br />

Berichte 11<br />

Junge Familie ausgezeichnet<br />

Der Raiffeisen-Jungbergbauernpreis wurde heuer wieder bei der Mitgliederversammlung<br />

der Südtiroler Bauernjugend an eine junge Sarner Familie vergeben, als Zeichen der Anerkennung<br />

und Wertschätzung, .<br />

Jungbauer Klaus Premstaller und seine<br />

Lebensgefährtin Lisa Kuppelwieser leben<br />

mit ihren beiden Töchtern Lea und Tessa<br />

auf dem Bachmannhof in Öttenbach,<br />

Sarnthein. Der Hof liegt auf 1.470 Metern<br />

Meereshöhe und weißt 111 Erschwernispunkte<br />

auf. Der gelernte Schlosser hat den<br />

Hof im Jahr 2017 von seinem Vater übernommen<br />

und will gemeinsam mit seiner<br />

Familie dem Hof eine Zukunft schenken.<br />

Seine Vater Leonhard und Mutter Rosa<br />

leben ebenfalls auf dem Hof und helfen<br />

bei der täglichen Arbeit mit.<br />

Mit neuen Plänen versucht die junge<br />

Familie das Leben und Arbeiten auf dem<br />

Hof zu erleichtern. Nach der Übernahme<br />

des Hofes wurde das Wirtschaftsgebäude,<br />

teils von Klaus selbst, neu errichtet.<br />

Im Herbst 2018 konnten dann die Kühe,<br />

Kälber, Schafe, Ziegen und Hühner in den<br />

neuen Laufstall einziehen. Als nächstes<br />

stehen die Sanierung der Heizanlage und<br />

des Wohnhauses auf dem Programm. Zum<br />

Bachmannhof gehören rund 3,6 Hektar<br />

Wiesen, 13,2 Hektar Wald und 1,8 Hektar<br />

Weide. Einen Hektar Wald hat Klaus<br />

bereits selbst in eine Wiese umgewandelt<br />

und planiert.<br />

Weiterbildung <strong>2019</strong><br />

Kurse und Seminare an die SBB-Weiterbildungsgenossenschaft melden. Auch wenn der Kurs nicht mit den<br />

30,00 € pro Weiterbildungsstunde unterstützt wird, so nehmt Ihr trotzdem an einer Verlosung teil.<br />

WELLI<br />

Die Ortsgruppen der bäuerlichen Organisationen<br />

und somit auch die der Südtiroler<br />

Bauernjugend, sollen alle Weiterbildungsveranstaltungen<br />

melden, die sie bisher im<br />

Jahr <strong>2019</strong> für Ihre Ortsgruppen organisiert<br />

und noch nicht gemeldet haben. Es können<br />

auch jene Veranstaltungen gemeldet werden,<br />

für die es keine finanzielle Unterstützung<br />

gab. Damit wird es der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft<br />

möglich sein, auch in<br />

Zukunft einen Teil des Referentenhonorars<br />

(30,00 € pro Weiterbildungsstunde) zu<br />

übernehmen. Um diese Unterstützung<br />

in Anspruch nehmen zu können, muss<br />

die Ortsgruppe mindestens 14 Tage vor<br />

Kursbeginn ein Finanzierungsansuchen<br />

mit den wichtigsten Kursdaten an die<br />

SBB-Weiterbildungsgenossenschaft stellen.<br />

Die Ortsgruppe erhält eine Rückmeldung<br />

via E-Mail, ob das Ansuchen genehmigt<br />

wurde oder nicht. Nach Kursende kann<br />

der Referent 30,00 Euro pro Weiterbildungsstunde<br />

(eine Weiterbildungsstunde<br />

entspricht 45 Minuten) der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft<br />

in Rechnung stellen.<br />

Voraussetzungen für diese Förderung sind,<br />

dass der Kurs mit einer Mindestteilnehmerzahl<br />

von acht Personen stattgefunden<br />

hat und mittels Meldeformular und<br />

Teilnehmerliste gemeldet wurde. Falls das<br />

zwischen Ortsgruppe und Referent vereinbarte<br />

Honorar über die Finanzierung<br />

der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft<br />

hinausgeht, verrechnet der Referent den<br />

restlichen Betrag an die Ortsgruppe.<br />

Eure Ansprechpartnerin in der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft<br />

für organisatorische<br />

Fragen ist Astrid Steiner (E-Mail:<br />

astrid.steiner@sbb.it, Tel. 0471 999 335).<br />

Die SBB-Weiterbildungsgenossenschaft<br />

Sonnenreisen GmbH/Srl<br />

Josef Rauch - Schmiedstraße 1<br />

I-39054 Ritten/Wangen<br />

T (+39) 0471 602048<br />

info@sonnenreisen.it<br />

www.sonnenreisen.it<br />

hat auch dieses Jahr einen Preis verlost.<br />

Teilgenommen hatten all jene Ortsgruppen,<br />

die mindestens eine Veranstaltungen<br />

im Jahr 2018 gemeldet haben. Heuer hat<br />

die SV-Ortsgruppe Villanders gewonnen.<br />

Alle notwendigen Formulare für die Organisation<br />

einer Weiterbildungsveranstaltung<br />

auf Ortsebene können auf unserer<br />

Internetseite heruntergeladen werden:<br />

www.sbj.it/service/weiterbildung/


ei der 49. Mitgliederversammlung<br />

der Südtiroler Bauernjugend<br />

Und nicht zuletzt…<br />

Ortsgruppe<br />

Lajen<br />

»»<br />

Jungbauern sind fit für die Waldarbeit<br />

Ortsgruppe Lajen: Von Montag, 5. November bis Freitag,<br />

9. November 2018 lernten die Jungbauern aus Lajen<br />

wie sie sicher im Wald arbeiten.<br />

Die beiden Instruktoren Franz Baumgartner und Thomas<br />

Kafmann zeigten den jungen Bauern aus Lajen den richtigen<br />

und sicheren Umgang mit der Motorsäge.<br />

Zu Beginn des Kurses gab es einen theoretischen Teil, bei dem<br />

die persönliche Schutzausrüstung, die richtige Absicherung<br />

des Holzschlages und die wichtigsten Maßnahmen bei einem<br />

Notfall erklärt wurden. Die Baumbeurteilung zu Beginn der<br />

Holzarbeit ist besonders wichtig: „Man muss die speziellen<br />

Gefahren des Baumes, wie den Stammverlauf, die Form, die<br />

Hängerichtung, die Gewichtsverteilung usw., erkennen und<br />

die richtigen Maßnahmen treffen“, erklärt der Instruktor<br />

Franz Baumgartner. Viele verschiedene Schnittarten, mit<br />

denen man den Baum zu Fall bringen und verarbeiten kann,<br />

wurden erlernt. Die darauffolgenden Tage wurde fleißig<br />

gearbeitet und geübt. Die beiden Instruktoren gaben dabei<br />

wichtige Tipps, worauf besonders geachtet werden soll und<br />

wie die jungen Bauern ihre Technik noch verbessern können.<br />

Um auf alles vorbereitet zu sein, wurde am letzten Tag noch<br />

erklärt, wie man in einer Unfallsituation richtig reagiert.<br />

Eine schonende Methode, um einen Verletzten befreien zu<br />

können, wurde den Kursteilnehmern gezeigt. Zu guter Letzt<br />

lernten die Teilnhemer, wie die Motorsäge richtig gereinigt<br />

und gepflegt wird, damit reibungslos gearbeitet werden kann.<br />

Impressum<br />

Eigentümer und Herausgeber:<br />

Südtiroler Bauernbundgenossenschaft<br />

Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen<br />

Druck: Longo AG • SpA<br />

Schriftleitung:<br />

Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen<br />

Tel.: 0471 999401<br />

E-Mail: bauernjugend@sbb.it<br />

Chefredakteur: Guido Steinegger<br />

Redaktion: Evi Andergassen, Anna Runggatscher und Anna Schenk<br />

Grafisches Konzept: Effekt GmbH<br />

R.O.C.: 006699<br />

Fotos: Stephan Matzoll, Daniel Mair - Live-Style Agency und SBJ<br />

Erscheint viermal jährlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

geben die Meinung des Autors wieder.

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