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FP Aus- und Weiterbildung - 08.03.2019

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AUS- & WEITERBILDUNG<br />

Erster 4.0-<strong>Aus</strong>bildungsberuf übertrifft Erwartungen<br />

Verträge für knapp 1400 Kaufleute im E-Commerce für <strong>Aus</strong>bildungsjahr 2018/2019 abgeschlossen<br />

8. März 2019<br />

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SONDERAUSGABE<br />

Im neu geschaffenen <strong>Aus</strong>bildungsberuf<br />

Kauffrau/Kaufmann im<br />

E-Commerce wurden für das <strong>Aus</strong>bildungsjahr<br />

2018/2019 knapp<br />

1400 Verträge abgeschlossen. Das<br />

zeigt eine Abfrage des Handelsverbandes<br />

Deutschland (HDE) unter<br />

den Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern<br />

in ganz Deutschland.<br />

Damit wurden die Erwartungen<br />

deutlich übertroffen, der HDE ging<br />

bislang von an die 1000 <strong>Aus</strong>zubildenden<br />

aus. „Die hohe Zahl an<br />

Vertragsabschlüssen übertrifft alle<br />

Prognosen. Das macht deutlich,<br />

wie groß der Bedarf der Unternehmen<br />

ist. Die Einführung des <strong>Aus</strong>bildungsberufs<br />

Kaufleute im E-Commerce<br />

ist eine Erfolgsgeschichte für<br />

den Handel“, so HDE-Hauptgeschäftsführer<br />

Stefan Genth.<br />

Viele Verträge wurden auch noch<br />

nach dem Stichtag 30. September<br />

abgeschlossen. Teilweise wurden<br />

auch bereits geschlossene <strong>Aus</strong>bildungsverträge<br />

für andere Berufe<br />

auf den neuen <strong>und</strong> vermutlich für<br />

den Betrieb passgenaueren <strong>Aus</strong>bildungsberuf<br />

umgeschrieben.<br />

Die Zukunft des neuen Berufs sieht<br />

Stefan Genth dementsprechend<br />

positiv: „Das Interesse an dem<br />

neuen Beruf wächst stetig. Der<br />

Weil immer mehr Menschen online einkaufen, ist der <strong>Aus</strong>bildungsberuf des Kaufmanns angepasst worden.<br />

Foto: Rawpixel.com/stock.adobe.com<br />

Kaufmann im E-Commerce könnte<br />

schon in wenigen Jahren zu den<br />

Top-20-<strong>Aus</strong>bildungsberufen zählen.“<br />

An der Einführung des neuen<br />

Berufs war der HDE federführend<br />

beteiligt <strong>und</strong> hat ihn b<strong>und</strong>esweit in<br />

mehr als 90 Informationsveranstaltungen<br />

interessierten Unternehmensvertretern,<br />

Lehrkräften <strong>und</strong><br />

Berufsberatern vorgestellt. In dem<br />

neugeschaffenen Kaufmann im<br />

E-Commerce sieht der HDE das<br />

Potenzial, viele neue Nachwuchskräfte<br />

für den Einzelhandel zu begeistern.<br />

Denn der Kaufmann im<br />

E-Commerce ist ein moderner <strong>und</strong><br />

digitaler Beruf. „Die Digitalisierung<br />

im Einzelhandel stellt neue Anforderungen<br />

an das Personal. Mit<br />

dem Kaufmann im E-Commerce<br />

werden die <strong>Aus</strong>zubildenden systematisch<br />

für eine Karriere im Online-Handel<br />

qualifiziert“, so Stefan<br />

Genth weiter.<br />

KAUFLEUTE<br />

IM E-COMMERCE<br />

Seit dem 1. August 2018 kann<br />

im Beruf Kaufmann/Kauffrau im<br />

E-Commerce ausgebildet werden.<br />

Handelsunternehmen erhalten<br />

so eine weitere Option, ihren<br />

durch E-Commerce <strong>und</strong><br />

Multichannel-Handel wachsenden<br />

Fachkräftebedarf zu decken.<br />

Der Einzelhandel wird zunehmend<br />

digitaler, technischer<br />

<strong>und</strong> serviceorientierter <strong>und</strong> die<br />

Tätigkeitsfelder müssen sich<br />

dem stetig wachsenden E-Commerce<br />

anpassen.<br />

K<strong>und</strong>en nutzen das Internet inzwischen<br />

mit großer Selbstverständlichkeit.<br />

Sie recherchieren<br />

Produktinformationen <strong>und</strong> suchen<br />

nach dem günstigsten<br />

Preis, bevor sie online bestellen<br />

oder in den stationären Markt<br />

gehen. So werden mittlerweile<br />

zehn Prozent des Gesamtumsatzes<br />

im Einzelhandel online erzielt.<br />

Auch immer mehr bisher<br />

rein stationäre Unternehmen<br />

sind im Internet für ihre K<strong>und</strong>en<br />

erreichbar <strong>und</strong> werden zu Multi-Channel-Händlern.<br />

Im Jahr<br />

2016 erwirtschaftete der digitale<br />

Handel laut HDE mehr als<br />

44 Milliarden Euro Umsatz.<br />

Der passgenaue Beruf soll den<br />

Nachwuchs systematischer <strong>und</strong><br />

qualifizierter auf eine Karriere im<br />

Online-Handel vorbereiten.<br />

Trendberufe: Diese Jobs sind sicher!<br />

Gute Zukunftsperspektiven im Handwerk, bei Entwicklern für Künstliche Intelligenz <strong>und</strong> in der Datenverschlüsselung<br />

Welche Jobs sind stark im Kommen<br />

<strong>und</strong> aus welchen Bereichen<br />

werden wir in Zukunft immer mehr<br />

hören? Die Experten der Onlineplattform<br />

Gehalt.de haben die<br />

Trendberufe für 2019 gesammelt.<br />

Besonders gute Zukunftsperspektiven<br />

gibt es demnach im Handwerk,<br />

bei Entwicklern für Künstliche Intelligenz<br />

<strong>und</strong> in der Datenverschlüsselung.<br />

Customer Experience<br />

Manager auf dem Vormarsch<br />

Der Customer Experience Manager<br />

befasst sich mit der Analyse <strong>und</strong><br />

Optimierung des Kauferlebnisses<br />

von stationären Geschäften sowie<br />

von Online-Shops. Zu seinen Aufgaben<br />

als Manager zählen K<strong>und</strong>enbefragungen,<br />

die Entwicklung<br />

von Shop-Konzepten <strong>und</strong> die Steigerung<br />

der Verkäufe. Das Gehalt<br />

liegt derzeit bei durchschnittlich<br />

47.500 Euro jährlich.<br />

Nachwuchsmangel<br />

bei Elektronikern<br />

Der Beruf des Elektronikers gehört<br />

zu den zukunftssichersten in<br />

Deutschland, schließlich fehlt es im<br />

Handwerk an Nachwuchs. Dabei<br />

werden die Auftragsbücher für<br />

Elektroniker immer voller, K<strong>und</strong>en<br />

müssen sich auf lange Wartezeiten<br />

sowie höhere Preise einstellen.<br />

Elektroniker verdienen im Schnitt<br />

41.600 Euro jährlich.<br />

Hohe Nachfrage am<br />

Kaufmann im E-Commerce<br />

Online-Shops werden von Jahr zu<br />

Jahr größer, schneller <strong>und</strong> nutzerfre<strong>und</strong>licher.<br />

Dass es für den Betrieb<br />

der Webportale ausgebildetes<br />

Personal benötigt, zeigt sich im neu<br />

geschaffenen <strong>Aus</strong>bildungsberuf<br />

Kauffrau/Kaufmann im E-Commerce<br />

(siehe auch oberen Beitrag).<br />

Der Verdienst liegt bei durchschnittlich<br />

32.500 Euro.<br />

Support für Ärzte: der<br />

Physician Assistant (PA)<br />

Physican Assitants sollen Ärzte immer<br />

stärker entlasten. PAs müssen<br />

komplexe Dokumentations- <strong>und</strong><br />

Managementprozesse sowie organisatorische<br />

Verfahren begleiten,<br />

können diese aber auch im Auftrag<br />

der ärztlichen Leitung mitentwickeln.<br />

Das Ziel: Abhilfe für Ärzte<br />

schaffen, damit diese in Notsituationen<br />

professionell <strong>und</strong> konzentriert<br />

arbeiten können. Die <strong>Aus</strong>bildung<br />

zum PA erfolgt an der Hochschule.<br />

Das Gehalt liegt bei durchschnittlich<br />

55.400 Euro.<br />

Entwickler für Künstliche<br />

Intelligenz (KI)<br />

Es gibt immer mehr smarte Geräte<br />

mit eigener Computerintelligenz auf<br />

dem Markt. Somit hat dieser Bereich<br />

für Entwickler mehr Themen<br />

zu bieten als noch vor zehn Jahren<br />

– von der Programmierung über<br />

Objekt- <strong>und</strong> Texterkennung bis hin<br />

zum Video-Tracking. Entwickler für<br />

künstliche Intelligenz verdienen im<br />

Schnitt 69.300 Euro.<br />

3D-Druck-Experten:<br />

Nachfrage steigt rasant<br />

Die Möglichkeiten mit 3D-Druck<br />

scheinen grenzenlos zu sein – von<br />

Smartphone-Hüllen bis hin zu Prothesen.<br />

Die Maschinen kommen in<br />

einer Vielzahl von Branchen zum<br />

Einsatz <strong>und</strong> die Nachfrage nach<br />

3D-Druck-Experten dürfte in den<br />

nächsten Jahren steigen. Derzeit<br />

liegen die Einkommen bei durchschnittlich<br />

52.100 Euro.<br />

Spezialisten für<br />

Datenschutz gesucht<br />

Die Europäische Datenschutzgr<strong>und</strong>verordnung<br />

zeigt die hohe<br />

Bedeutung der Sicherheit von personenbezogenen<br />

Informationen für<br />

die Gesellschaft. Nun gilt es für alle<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Webseitenbetreiber,<br />

den Bestimmungen nachzukommen.<br />

Zahlreiche Unternehmen<br />

schreiben deshalb Vollzeitstellen<br />

für Datenschutzbeauftragte<br />

aus. Das Gehalt für die Experten<br />

liegt bei durchschnittlich 46.289<br />

Euro.<br />

Kryptologen verschlüsseln<br />

sensible Informationen<br />

Passwörter, PINs, Kreditkarteninformationen<br />

– sie alle gehören zur<br />

begehrten Beute von Cyberkriminellen.<br />

Doch wie können sich Nutzer<br />

<strong>und</strong> Unternehmen schützen?<br />

Die Antwort: durch Kryptologen. Sie<br />

sind für die Ver- <strong>und</strong> Entschlüsselung<br />

von Informationen zuständig<br />

<strong>und</strong> versuchen, Daten <strong>und</strong> sensible<br />

Informationen zu kodieren. Kryptologen<br />

kommen in der Regel aus<br />

der Mathematik oder Informatik.<br />

Ihr Verdienst liegt bei durchschnittlich<br />

74.700 Euro.


In diesen Berufen gibt es gute Chancen<br />

Empfehlung: Auch nach Alternativen jenseits des Traumjobs suchen<br />

AUS- & WEITERBILDUNG<br />

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SONDERAUSGABE<br />

Im Bäckerhandwerk ist die Chance auf einen <strong>Aus</strong>bildungsplatz derzeit besonders gut.<br />

Foto: Drobot Dean/stock.adobe.com<br />

In einigen Berufen ist die Chance<br />

auf eine <strong>Aus</strong>bildungsstelle deutlich<br />

höher als in anderen. So fehlten<br />

zum Beginn des aktuellen <strong>Aus</strong>bildungsjahres<br />

Bewerber vor allem<br />

für Hotel- <strong>und</strong> Gaststättenberufe<br />

sowie für viele Handwerksberufe,<br />

zum Beispiel im Lebensmittelhandwerk<br />

<strong>und</strong> im Lebensmittelverkauf<br />

(Fleischerei <strong>und</strong> Bäckerei), in Bau<strong>und</strong><br />

baunahen Berufen, in Metallberufen<br />

<strong>und</strong> Berufen der Energietechnik.<br />

Im Gegensatz dazu gab es<br />

viel weniger <strong>Aus</strong>bildungsstellen als<br />

Bewerber zum Beispiel im Tischlerhandwerk,<br />

in der Informatik, in der<br />

Kfz-Technik, Büro- <strong>und</strong> Verwaltungsberufen<br />

oder in der (Zahn-)<br />

Medizinischen Fachassistenz. Das<br />

geht aus Zahlen der B<strong>und</strong>esagentur<br />

für Arbeit hervor.<br />

Insgesamt gab es in Deutschland<br />

erstmals nach 1994 mehr gemeldete<br />

<strong>Aus</strong>bildungsstellen als gemeldete<br />

Bewerber. Das gilt auch für die<br />

betrieblichen <strong>Aus</strong>bildungsstellen.<br />

So kamen b<strong>und</strong>esweit auf 100 gemeldete<br />

betriebliche <strong>Aus</strong>bildungsstellen<br />

98 gemeldete Bewerber. Allerdings<br />

haben sich die erheblichen<br />

regionalen, berufsfachlichen<br />

<strong>und</strong> qualifikatorischen Ungleichgewichte<br />

weiter verstärkt: Regional<br />

betrachtet waren in Süddeutschland,<br />

Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern<br />

sowie im Saarland <strong>und</strong> in<br />

Hamburg deutlich mehr <strong>Aus</strong>bildungsstellen<br />

als Bewerber gemeldet.<br />

Im Gegensatz dazu fehlten betriebliche<br />

<strong>Aus</strong>bildungsstellen in<br />

Berlin, Nordrhein-Westfalen <strong>und</strong><br />

Hessen. Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender<br />

der B<strong>und</strong>esagentur für<br />

Arbeit, appelliert an Bewerber, Alternativen<br />

jenseits ihres Traumberufes<br />

in Erwägung zu ziehen, <strong>und</strong><br />

fordert Betriebe auf, sich hinsichtlich<br />

nicht ganz so guter Kandidaten<br />

offen zu zeigen.<br />

EDITORIAL<br />

Am<br />

Ball bleiben<br />

von<br />

Christian Wobst<br />

sonderthemen@freiepresse.de<br />

Vom Lehrling bis zum Ruhestand<br />

im selben Job, im selben<br />

Unternehmen – was vor ein paar<br />

Jahren noch die Regel war, werden<br />

junge Leute, die in diesem<br />

Jahr ihre <strong>Aus</strong>bildung beginnen,<br />

wohl nicht mehr erleben. Dafür<br />

steckt zu viel Dynamik in der<br />

Wirtschaft. Der Vorteil: Die jungen<br />

Leute müssen sich nicht<br />

mehr fragen, welcher Job Zukunft<br />

hat, schließlich wird in fast<br />

allen Branchen qualifizierter<br />

Nachwuchs gebraucht. Doch<br />

genau wie die Unternehmen ihre<br />

Zukunft im Wettbewerb mit anderen<br />

verteidigen müssen, wird<br />

es auch für Arbeitnehmer immer<br />

wichtiger, am Ball zu bleiben. Lebenslanges<br />

Lernen heißt der<br />

Schlüssel zum Erfolg. Mit der<br />

richtigen <strong>Weiterbildung</strong> kann es<br />

am Ende vielleicht doch mit dem<br />

lebenslangen Job klappen.<br />

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AUS- & WEITERBILDUNG<br />

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SONDERAUSGABE<br />

Besonders engagiert für die <strong>Aus</strong>zubildenden<br />

Ein Unternehmen aus Annaberg-Buchholz lässt sich für den Berufsnachwuchs einiges einfallen<br />

ANZEIGEN<br />

Bei der Gemeinnützigen Wohn- <strong>und</strong> Pflegezentrum Annaberg-Buchholz<br />

GmbH werden die Azubis nicht ins „kalte Wasser“ geworfen, sondern<br />

umfassend auf die Anforderungen des Berufes vorbereitet.<br />

Foto: WPA Susann Brumm vorstadt design<br />

Bei der Gemeinnützigen Wohn<strong>und</strong><br />

Pflegezentrum Annaberg-<br />

Buchholz GmbH (WPA) wird die<br />

Azubi-Akquise <strong>und</strong> -bindung seit<br />

Jahren groß geschrieben. „Mit neuen<br />

Ideen, wie der hauseigenen<br />

Azubi-Akademie, mit den Azubi-<br />

Impulstagen, dem ,Azubi-Fachtag<br />

in der Altenhilfe‘ <strong>und</strong> der hauptamtlichen<br />

Praxisanleitung wollen<br />

wir ein positives Bild der Altenpflege<br />

vermitteln, junge Menschen für<br />

Berufe im Ges<strong>und</strong>heitswesen begeistern<br />

<strong>und</strong> unseren jungen Kollegen<br />

den Einstieg in den Berufsalltag<br />

erleichtern“, sagt Personalmanager<br />

Alexander Carl.<br />

So werde bei der WPA kein Azubi<br />

bei <strong>Aus</strong>bildungsbeginn ins „kalte<br />

Wasser“ geworfen. Vielmehr wird<br />

der Übergang von Schule in Arbeit<br />

mit einer „geschützten Praxiswoche“<br />

gleitend gestaltet. „Für uns ist<br />

das auch ein Beitrag dazu, die<br />

Qualität der Arbeit ständig zu steigern“,<br />

sagt Alexander Carl. Innerhalb<br />

der hauptamtlichen Praxisanleitung<br />

kümmert sich eine Mitarbeiterin<br />

um die Organisation <strong>und</strong> Koordinierung<br />

der Pflegeausbildung<br />

im Unternehmen. Sie ist gleichzeitig<br />

der Ansprechpartner für die<br />

Azubis.<br />

Die „geschützte Praxiswoche“ ist<br />

Bestandteil der vor mehr als drei<br />

Jahren eingerichteten Azubi-Akademie.<br />

„Unterstützt durch eine Erlebnispädagogin<br />

aus Oberwiesenthal<br />

verfolgen wir mit der Azubi-<br />

Akademie das Ziel, das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

durch alle<br />

Berufsgruppen hinweg zu stärken,<br />

die Identität mit dem WPA zu erhöhen<br />

<strong>und</strong> die wichtigen Soft Skills<br />

der Azubis auszubauen“, so Alexander<br />

Carl. Zu letzteren gehören in<br />

seinen Augen auch projektbezogenes<br />

<strong>und</strong> lösungsorientiertes Handeln,<br />

Team- <strong>und</strong> Konfliktfähigkeit.<br />

Das Unternehmen hat aber noch<br />

mehr gute Ideen <strong>und</strong> nutzt deshalb<br />

den Internationalen Tag der Pflege<br />

als Azubi-Fachtag: „Mit diesem Angebot<br />

wird die gute Kooperation<br />

des WPA mit den in Annaberg-<br />

Buchholz ansässigen Altenpflegeschulen<br />

untermauert. Die angehenden<br />

Altenpfleger, die zum<br />

Fachtag eingeladen sind, bekommen<br />

vor Ort die Möglichkeit, eine<br />

interessante Vortragsreihe zu aktuellen<br />

Fachthemen zu besuchen“,<br />

so der Personalmanager. Der Azubi-Fachtag<br />

solle eine Plattform zum<br />

<strong>Aus</strong>tausch für die Fachkräfte von<br />

morgen sein.<br />

DAS UNTERNEHMEN<br />

Die Gemeinnützige Wohn- <strong>und</strong>-<br />

Pflegezentrum Annaberg-Buchholz<br />

GmbH (WPA) ist ein kompetenter<br />

<strong>Aus</strong>bildungspartner im sozialen<br />

Bereich. Das Leistungsangebot<br />

des innovativen Unternehmens<br />

reicht über den Bereich<br />

der stationären Pflege in den<br />

Häusern Louise Otto-Peters <strong>und</strong><br />

Adam Ries hinaus.<br />

Zu den Dienstleistungsbereichen<br />

gehören unter anderem der Anna-Pflegedienst,<br />

drei Tagespflegen,<br />

Betreutes Wohnen, umfangreiche<br />

wohnbegleitende Angebote,<br />

Beratungs- <strong>und</strong> Pflegestützpunkte<br />

sowie Cafés.<br />

Aktuell erhalten 32 Jugendliche<br />

eine <strong>Aus</strong>bildung im Unternehmen<br />

– neun junge Frauen <strong>und</strong><br />

Männer begannen im September<br />

die <strong>Aus</strong>bildung zum Altenpfleger,<br />

weiterhin starteten ein<br />

Koch <strong>und</strong> eine Kauffrau für Büromanagement<br />

die Lehre. Darüber<br />

hinaus bietet das Wohn- <strong>und</strong><br />

Pflegezentrum die Möglichkeit<br />

von Praktika, Ferienarbeit <strong>und</strong><br />

wissenschaftlichen Hospitationen,<br />

um das in der Theorie erlernte<br />

Wissen in die Praxis umzusetzen.<br />

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SONDERAUSGABE<br />

Helios setzt beim Berufsnachwuchs auf Teamarbeit<br />

Im Bildungszentrum Aue drückt Klinikpersonal von morgen die Schulbank – <strong>Aus</strong>zubildenden wird dabei viel geboten<br />

ANZEIGEN<br />

Selbstbestimmtes Lernen gehört im Auer Bildungszentrum dazu. Deshalb<br />

erhält jeder Schüler einen eigenen Laptop. Foto: Helios<br />

Lernzeit nutzen, wann immer es in<br />

den Tag passt: <strong>Aus</strong>zubildende des<br />

Helios-Klinikums Aue profitieren<br />

davon. Zu ihrer <strong>Aus</strong>stattung gehört<br />

ein Laptop, mit dem sie überall via<br />

Internet auf Lernmodule zugreifen<br />

<strong>und</strong> sich Lernzeit frei einteilen können.<br />

Digitaler Campus lautet das<br />

Stichwort im Bildungszentrum Aue,<br />

das für Geschäftsführer Marcel<br />

Koch Herzstück des Hauses ist.<br />

Immerhin drückt dort das Personal<br />

von morgen die Schulbank.<br />

Zeitgemäß <strong>und</strong> mittendrin, betont<br />

Bildungszentrumsleiterin Mandy<br />

Dietel. Sie <strong>und</strong> acht Lehrkräfte<br />

kümmern sich im Durchschnitt um<br />

180 Azubis vom ersten bis dritten<br />

Lehrjahr. Künftig sind es 200.<br />

Koch: „Wir haben um 20 Plätze<br />

aufgestockt.“ Helios bildet auch für<br />

andere Krankenhäuser aus. Für die<br />

eigenen Azubis gilt: Übernahme<br />

garantiert. „Sofern die Leistungen<br />

passen, bieten wir jedem eine berufliche<br />

Zukunft“, sagt Koch. Die<br />

Abbrecher-Quote ist gering. Das<br />

macht Dietel stolz. „Wir kümmern<br />

uns intensiv um die Azubis. So finden<br />

wir für jeden den richtigen<br />

Weg.“ Dabei helfe die enge Verzahnung<br />

innerhalb des Schwerpunktversorgers,<br />

in dem außer der Herzchirurgie<br />

alle medizinischen Fachbereiche<br />

angesiedelt sind. „Unsere<br />

Azubis laufen auf Station nicht nebenher<br />

mit, sondern werden durch<br />

geschulte Praxisanleiter aktiv in die<br />

Prozesse eingeb<strong>und</strong>en“, so Dietel.<br />

Das sei der Schlüssel zum Erfolg<br />

<strong>und</strong> ermögliche einen optimalen<br />

Einstieg in den Berufsalltag.<br />

Musterbeispiel: In Aue leitet eine<br />

26-Jährige die onkologische Station.<br />

Das verlangt Wissen, Routine<br />

<strong>und</strong> Vertrauen. Diese mentale Nähe<br />

ist Marcel Koch wichtig. „Wir<br />

sind ein Team. Damit meine ich alle,<br />

sowohl die Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte<br />

als auch die Pflegerinnen <strong>und</strong> Pfleger<br />

sowie die Dienstleister im Bereich<br />

von Reinigung oder Cafeteria.“<br />

In dieser Zusammengehörigkeit<br />

sieht er einen wichtigen Faktor,<br />

der für das Bildungszentrum Aue<br />

spricht. Hinzu komme die praxisorientierte<br />

Lehre mit Schülerstation,<br />

auf der die Azubis den Berufsalltag<br />

unter echten Bedingungen<br />

üben, mit Hospitationen in allen<br />

Bereichen bis hin zu einem Tag an<br />

der Seite des Geschäftsführers <strong>und</strong><br />

Feedback-Gespräche, die individuelle<br />

Stärken aufzeigen.<br />

Aufbauen lässt sich auf den Pflegeberuf<br />

vielseitig – mit dem Weg an<br />

die Hochschule, ins Management,<br />

in die Pädagogik oder ans Pflegebett<br />

selbst. „Das zeigen wir früh auf<br />

<strong>und</strong> bieten mehr“, sagt Koch mit<br />

Blick auf den breit aufgestellten<br />

Sektor der Fort- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong>.<br />

Von Intensivpflege über Stroke<br />

Nurse bis W<strong>und</strong>management <strong>und</strong><br />

Notfallpflege sind alle Spezialisierungen<br />

im Klinikum möglich. Dreh<strong>und</strong><br />

Angelpunkt bei allem: die<br />

Lehrlinge selbst. „Jeder soll sich<br />

aktiv einbringen.“ Nur so könne<br />

man sie optimal auf eine immer<br />

agiler werdende Arbeitswelt vorbereiten.<br />

„Gemeinsam entwickeln wir<br />

Strategien, um den Herausforderungen<br />

der Patientenversorgung<br />

gerecht zu werden.“ Dazu gehöre<br />

Menschlichkeit ebenso wie der geübte<br />

Umgang mit Neuen Medien.<br />

Neben harten Faktoren wie überdurchschnittlichem<br />

Verdienst <strong>und</strong><br />

großzügiger Urlaubs- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong>sgestaltung,<br />

zählen weiche<br />

Faktoren: etwa Mitarbeiterfest, Ostereiersuche<br />

für Mitarbeiterkinder<br />

<strong>und</strong> andere Aktionen. 2019 gibt es<br />

erstmals ein Azubi-Sommerfest –<br />

für Lehrlinge <strong>und</strong> solche, die es ab<br />

Herbst sind. „Um Berührungsängste<br />

abzubauen“, so Dietel.<br />

Für den Einstieg in den Pflegeberuf<br />

spielen weder Alter oder Geschlecht<br />

noch Herkunft oder Familienstand<br />

eine Rolle: Im Kreis von<br />

16-jährigen Schulabgängern lernen<br />

lebenserfahrene Ü-40er. Die<br />

Bewerber durchlaufen ein Speeddating,<br />

bei dem sie in 25 Minuten<br />

auf fünf Gesprächspartner treffen,<br />

die sich unabhängig von Vorbildung<br />

<strong>und</strong> Zeugnis ein Bild von der<br />

Persönlichkeit machen. Das hat<br />

sich bewährt. „Von Ehrlichkeit <strong>und</strong><br />

Transparenz von Beginn an profitieren<br />

letztlich alle“, so Dietel.<br />

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AUS- & WEITERBILDUNG<br />

8. März 2019<br />

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SONDERAUSGABE<br />

Mit frischen Ideen Richtung eigene Zukunft<br />

<strong>Aus</strong>bildungs- <strong>und</strong> Studienmesse „mach was!“ geht am 30. <strong>und</strong> 31. März in der Messe Chemnitz in eine neue R<strong>und</strong>e<br />

ANZEIGEN<br />

Bei der <strong>Aus</strong>bildungs- <strong>und</strong> Studienmesse<br />

„mach was!“ stellen am<br />

30. <strong>und</strong> 31. März weit mehr als<br />

120 <strong>Aus</strong>steller aus den Bereichen<br />

Handwerk, Industrie, Technik, Gastronomie,<br />

Handel <strong>und</strong> Bildung ihre<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong>sangebote<br />

in der Messe Chemnitz vor. Angesprochen<br />

sind vor allem Jugendliche,<br />

die bald die Schule abschließen<br />

<strong>und</strong> auf der Suche nach <strong>Aus</strong>bildungsmöglichkeiten<br />

sind.<br />

Was mache ich nach der Schule?<br />

Welcher Beruf passt zu mir? Wo<br />

kann ich meine Stärken <strong>und</strong> Talente<br />

zum Einsatz bringen? Tausende<br />

Fragen schwirren den Jugendlichen<br />

im Kopf herum. Nie waren die<br />

Möglichkeiten so groß wie heute.<br />

Ob den Schulabschluss fast in der<br />

Tasche oder schon mitten drin im<br />

Studium: Die „mach was!“ 2019<br />

hält ein spannendes Programm bereit,<br />

das neben Information auch<br />

für Unterhaltung sorgt. Auf der zentralen<br />

Bühne besprechen Experten<br />

aus der Berufs- <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Themen r<strong>und</strong> um Job <strong>und</strong> Karriere.<br />

So gibt es Tipps, wie man sich geschickt<br />

durch den Behördendschungel<br />

aus Anträgen bei <strong>Aus</strong>bildungsbeginn<br />

hangelt oder im<br />

Bewerbungsgespräch gut verkauft.<br />

Neben Podiumsdiskussionen werden<br />

Vorträge <strong>und</strong> Workshops stattfinden,<br />

die den Besuchern einen<br />

w<strong>und</strong>erbaren Mehrwert bieten:<br />

Körpersprach- <strong>und</strong> Mimik-Guru<br />

Robert Körner, bekannt aus TV <strong>und</strong><br />

Radio, gibt hilfreiche Tipps, wie<br />

man sich mithilfe seines eigenen<br />

Auftretens perfekt vermarktet. Die<br />

Berufsakademie Sachsen stellt den<br />

Bildungsweg des dualen Studiums<br />

<strong>und</strong> die B<strong>und</strong>espolizei Sachsen ihre<br />

Einstiegs- <strong>und</strong> Karrieremodelle<br />

vor. Im Foyer der Messe besteht die<br />

Möglichkeit, Bewerbungsfotos machen<br />

zu lassen – ganz kostenfrei.<br />

Und als sportliches Highlight begrüßt<br />

die „mach was!“ 2019 BMX-<br />

Stuntman Lukas Knopf. Er präsentiert<br />

waghalsige Tricks auf seinem<br />

Bike.<br />

Die „mach was!“ erfreut sich schon<br />

seit nunmehr zwei Jahren großer<br />

Beliebtheit. In den Jahren 2017<br />

<strong>und</strong> 2018 konnten insgesamt mehr<br />

als 14.000 Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher<br />

gezählt werden.<br />

SERVICE<br />

Die <strong>Aus</strong>bildungs- <strong>und</strong> Studienmesse<br />

hat am 30. <strong>und</strong> 31. März<br />

jeweils von 10 bis 16 Uhr in der<br />

Messe Chemnitz geöffnet. Der<br />

Besuch ist kostenfrei.<br />

Bei der „mach was!“ präsentieren<br />

sich am 30. <strong>und</strong> 31. März<br />

mehr als 100 <strong>Aus</strong>steller in der<br />

Messe Chemnitz.<br />

Foto: Uwe Mann/Archiv<br />

Übergangssystem ist<br />

besser als sein Ruf<br />

Über Umweg <strong>Aus</strong>bildungsstelle finden<br />

3982873-10-1<br />

Übergangsmaßnahmen, die Schulabgängern<br />

den Weg in eine <strong>Aus</strong>bildung<br />

oder einen Beruf ebnen sollen,<br />

sind erfolgreicher als häufig<br />

behauptet. Ein Team des Wissenschaftszentrums<br />

Berlin für Sozialforschung<br />

(WZB) hat erstmals empirisch<br />

erforscht, welche Jugendlichen<br />

von den Maßnahmen profitieren.<br />

Es hat die Situation von leistungsschwachen<br />

Schülern analysiert<br />

<strong>und</strong> kommt zu dem Ergebnis:<br />

Etwa die Hälfte dieser jungen Leute,<br />

die sechsmonatige bis zweijährige<br />

Maßnahmen absolvieren, finden<br />

anschließend einen <strong>Aus</strong>bildungsplatz.<br />

Dabei verbessern gerade Jugendliche<br />

ohne Schulabschluss ihre<br />

Chancen deutlich.<br />

Zum Spektrum der Maßnahmen<br />

zählen das Berufsvorbereitungsjahr,<br />

das Berufsgr<strong>und</strong>bildungsjahr,<br />

berufsvorbereitende Maßnahmen,<br />

die betriebliche Einstiegsqualifizierung<br />

oder teilqualifizierende Lehrgänge<br />

an Berufsfachschulen. Manche<br />

zielen auf das Nachholen eines<br />

Schulabschlusses ab, andere vermitteln<br />

betriebliche Kenntnisse<br />

oder kombinieren fachliches Lernen<br />

mit der Möglichkeit, einen Betrieb<br />

genauer kennenzulernen.<br />

R<strong>und</strong> 300.000 Jugendliche nehmen<br />

pro Jahr an solchen Maßnahmen<br />

teil (Stand: 2016).<br />

Wie stark die positive Wirkung einer<br />

Maßnahme ist, hängt wesentlich<br />

von der bisherigen Schullaufbahn<br />

ab. Am deutlichsten verbessern<br />

sich die Chancen für Schulabgänger<br />

ohne Abschluss. Diese haben<br />

nach einer Maßnahme eine 32 Prozentpunkte<br />

höhere Chance, eine<br />

Lehrstelle zu bekommen. Für ehemalige<br />

Förderschüler erhöhen sich<br />

die Chancen auf eine Lehrstelle sogar<br />

um 50 Prozentpunkte. Eine Betrachtung<br />

der einzelnen Maßnahmen<br />

ergab: Ein nachgeholter<br />

Schulabschluss erhöht die <strong>Aus</strong>bildungschancen<br />

<strong>und</strong> eröffnet zusätzlich<br />

den Zugang zu attraktiveren<br />

Berufen. Bemerkenswert ist,<br />

dass dies auch für Jugendliche gilt,<br />

die während einer Maßnahme keinen<br />

Schulabschluss nachholen,<br />

aber viel Zeit im Betrieb verbringen.<br />

Allerdings führen Maßnahmen mit<br />

starker betrieblicher Anbindung<br />

nicht dazu, eine Lehrstelle mit höherem<br />

Status zu erlangen.<br />

Trotz dieser größtenteils positiven<br />

Bef<strong>und</strong>e stellt die Studie auch fest,<br />

dass für die Hälfte der Jugendlichen<br />

ohne mittleren Schulabschluss<br />

die Teilnahme an einer<br />

Maßnahme nicht den gewünschten<br />

Erfolg hat. Ihr Weg führt nach<br />

der Maßnahme nicht in eine <strong>Aus</strong>bildung,<br />

sondern in eine weitere<br />

Maßnahme des Übergangssystems,<br />

in die Arbeitslosigkeit oder in<br />

eine gering qualifizierte Erwerbstätigkeit.


AUS- & WEITERBILDUNG<br />

8. März 2019 7<br />

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SONDERAUSGABE<br />

Zwei Neuheiten für den Studienstart im Herbst<br />

Hochschule Mittweida bietet Studiengänge „Wirtschaftsingenieurwesen“ <strong>und</strong> „Global Communication in Business and Culture“<br />

Die Hochschule Mittweida bietet<br />

mehr als 50 Studiengänge, darunter<br />

auch Neuheiten für den Studienstart<br />

im Herbst: die beiden Bachelorstudiengänge<br />

„Wirtschaftsingenieurwesen“<br />

<strong>und</strong> „Global Communication<br />

in Business and Culture“.<br />

Der Erste spezialisiert für den<br />

Einsatz in interdisziplinären Arbeitsfeldern<br />

der digitalen Wirtschaft.<br />

Der Zweite ist international<br />

ausgerichtet <strong>und</strong> ortsunabhängig<br />

studierbar.<br />

Der sechssemestrige Bachelorstudiengang<br />

Wirtschaftsingenieurwesen<br />

antwortet mit seinen drei Fachvertiefungen<br />

Medien, Vertrieb <strong>und</strong><br />

Data Science auf die Anforderungen<br />

nach Fachleuten für die digitalisierte<br />

Wirtschaft. Studiengangsverantwortlicher<br />

Professor Thoralf<br />

Gebel: „Der innovative Bachelorstudiengang<br />

stellt die Weichen für<br />

die zukünftigen Querschnittsaufgaben<br />

an den Schnittstellen zwischen<br />

betrieblichem Management <strong>und</strong><br />

Technik.“ Wirtschaftsingenieure für<br />

Medien sind Bindeglied zwischen<br />

Technik <strong>und</strong> Mediengestaltung. Die<br />

Vermarktung von Spitzentechnologien<br />

gestaltet <strong>und</strong> koordiniert der<br />

Wirtschaftsingenieur für Vertrieb.<br />

Große Datenmengen im Blick auf<br />

IT-Sicherheit <strong>und</strong> der Optimierung<br />

von Produktionsprozessen sind das<br />

Arbeitsfeld des Wirtschaftsingenieurs<br />

für Data Science.<br />

Neue Wege geht die Hochschule<br />

auch mit dem Bachelorstudiengang<br />

„Global Communication in<br />

Business and Culture“. Er verbindet<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong> Medienwissenschaften<br />

mit interkultureller<br />

Kompetenz. Studienablauf <strong>und</strong> -organisation<br />

sind so angelegt, dass<br />

Studenten immer wieder Phasen<br />

im <strong>Aus</strong>land verbringen. Dort gewährleisten<br />

sogenannte Blended-<br />

Learning-Angebote die Verbindung<br />

zur Hochschule Mittweida: Lehrveranstaltungen<br />

beginnen in der<br />

Regel mit einer Auftaktveranstaltung<br />

in Mittweida. Wissen eignen<br />

sich die anschließend „r<strong>und</strong> um<br />

den Globus“ verteilten Studenten<br />

über interaktive Lernplattformen an<br />

<strong>und</strong> werden dabei von sogenannten<br />

E-Tutoren betreut. Rektor Professor<br />

Ludwig Hilmer: „Der Studiengang<br />

unterstützt das Engagement<br />

der sächsischen Wirtschaft in<br />

internationalen Märkten <strong>und</strong> öffnet<br />

den Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen<br />

den Weg in die Welt.“<br />

Den Studierenden der Hochschule Mittweida werden bald zwei neue Studiengänge geboten.<br />

Foto: Hochschule Mittweida<br />

ANZEIGE<br />

SERVICE<br />

Der nächste Studieninformationstag ist am 6. April. Die Nacht der Wissenschaften<br />

am 21. Juni bietet auch Studieninteressenten <strong>und</strong> -bewerbern<br />

ideale Möglichkeiten, die verschiedenen Studien- <strong>und</strong> Forschungsfelder<br />

der Hochschule Mittweida kennenzulernen. Neben Studieninteressenten<br />

<strong>und</strong> -bewerbern sind speziell auch deren Eltern zu<br />

den beiden Studieninformationsabenden am 3. Juli <strong>und</strong> 11. September<br />

2019 eingeladen.<br />

Individuelle Besuche – auch zum längeren Schnuppern ins Studium –<br />

<strong>und</strong> Beratungsgespräche an der Hochschule können mit der allgemeinen<br />

Studienberatung vereinbart werden.<br />

Kontakt: Maximilian Benda, E-Mail: studienberatung@hs-mittweida.de<br />

oder Telefon 03727 58-1309.<br />

Neue Perspektiven<br />

Fortbildung in der Steuerberatung gestartet<br />

Seit Jahresbeginn starten die ersten<br />

Vorbereitungskurse für den<br />

Fachassistent Rechnungswesen<br />

<strong>und</strong> Controlling (FARC). Mit der<br />

neuen Fortbildung ermöglicht die<br />

B<strong>und</strong>essteuerberaterkammer<br />

(BStBK) Steuerberatern ihren Mitarbeitern<br />

Aufstiegschancen <strong>und</strong> ihren<br />

Mandanten ein breiteres Leistungsportfolio.<br />

BStBK-Präsident<br />

Raoul Riedlinger: „Mit der Digitalisierung<br />

sind Mandanten vermehrt<br />

an betriebswirtschaftlicher Beratung<br />

interessiert. Gut, wenn Mitarbeiter<br />

den Steuerberater hier unterstützen<br />

können.“ Der Fachassistent<br />

richtet sich unter anderem an<br />

Steuerfachangestellte, aber auch<br />

an Akademiker mit Hochschulstudium.<br />

Sie können sich auf den Gebieten<br />

internes <strong>und</strong> externes Rechnungswesen,<br />

Buchführung <strong>und</strong> Bilanzierung,<br />

Controlling <strong>und</strong> Jahresabschlusserstellung<br />

qualifizieren.<br />

3981809-10-1


8<br />

ANZEIGEN<br />

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AUS- & WEITERBILDUNG<br />

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Mehr Lohn für<br />

<strong>Aus</strong>zubildende<br />

Anstieg bei tariflichen Vergütungen<br />

8. März 2019<br />

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SONDERAUSGABE<br />

In vielen Berufen bekommen<br />

Azubis wieder mehr Geld.<br />

Foto: Robert Kneschke/<br />

stock.adobe.com<br />

Die tariflichen <strong>Aus</strong>bildungsvergütungen<br />

sind 2018 im b<strong>und</strong>esweiten<br />

Durchschnitt um 3,7 Prozent gestiegen.<br />

Der Vergütungsanstieg fiel<br />

damit stärker aus als 2017 (2,6<br />

Prozent). B<strong>und</strong>esweit lagen die tariflichen<br />

<strong>Aus</strong>bildungsvergütungen<br />

2018 bei durchschnittlich 908<br />

Euro brutto im Monat. Zu diesen<br />

Ergebnissen kommt das B<strong>und</strong>esinstitut<br />

für Berufsbildung (BIBB) in<br />

der <strong>Aus</strong>wertung der tariflichen <strong>Aus</strong>bildungsvergütungen<br />

für das Jahr<br />

2018. Ermittelt wurden die durchschnittlichen<br />

Vergütungen für 181<br />

Berufe in West- <strong>und</strong> 153 Berufe in<br />

Ostdeutschland. Auf die einbezogenen<br />

Berufe entfielen 89 Prozent<br />

aller <strong>Aus</strong>bildungsverhältnisse.<br />

Zwischen den <strong>Aus</strong>bildungsberufen<br />

bestanden 2018 erhebliche Unterschiede<br />

in der Vergütungshöhe.<br />

Besonders hoch lagen die tariflichen<br />

<strong>Aus</strong>bildungsvergütungen im<br />

Handwerksberuf Maurer mit monatlich<br />

1159 Euro im gesamtdeutschen<br />

Durchschnitt. Hohe tarifliche<br />

Vergütungen wurden beispielsweise<br />

auch in den Berufen Mechatroniker<br />

(1088 Euro), Industriekaufmann<br />

(1047 Euro) <strong>und</strong> Kaufmann<br />

für Versicherungen <strong>und</strong> Finanzen<br />

(1035 Euro) gezahlt.<br />

Vergleichsweise niedrig waren die<br />

tariflichen Vergütungsdurchschnitte<br />

2018 zum Beispiel in den Berufen<br />

Maler <strong>und</strong> Lackierer (718<br />

Euro), Bäcker (678 Euro), Florist<br />

(617 Euro), Friseur (584 Euro) sowie<br />

Schornsteinfeger (518 Euro).<br />

Die BIBB-<strong>Aus</strong>wertung ergab zudem,<br />

dass in einer Reihe von <strong>Aus</strong>bildungsberufen,<br />

in denen in den<br />

vergangenen Jahren besonders<br />

viele <strong>Aus</strong>bildungsplätze unbesetzt<br />

blieben, die Vergütungen 2018 relativ<br />

stark angehoben wurden. So<br />

lag der Anstieg zum Beispiel in den<br />

Berufen „Bäcker“ (6,4 Prozent)<br />

<strong>und</strong> „Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk“<br />

(6 Prozent) deutlich<br />

über dem Gesamtdurchschnitt.<br />

Noch stärker fiel in Ostdeutschland<br />

der Zuwachs in den Berufen<br />

„Koch“ <strong>und</strong> „Restaurantfachmann“<br />

aus: Hier stiegen die <strong>Aus</strong>bildungsvergütungen<br />

im vergangenen<br />

Jahr um 10,6 Prozent.<br />

Zwischen den <strong>Aus</strong>bildungsbereichen<br />

gab es 2018 ebenfalls deutliche<br />

Unterschiede: Überdurchschnittlich<br />

hohe <strong>Aus</strong>bildungsvergütungen<br />

wurden im Öffentlichen<br />

Dienst (999 Euro) sowie in Industrie<br />

<strong>und</strong> Handel (975 Euro) erreicht.<br />

Unter dem Gesamtdurchschnitt lagen<br />

die Vergütungen im Bereich<br />

der freien Berufe (832 Euro), im<br />

Handwerk (769 Euro) sowie in der<br />

Landwirtschaft (767 Euro).<br />

Ein Blick auf die langfristige Entwicklung<br />

zeigt: Bei Beginn der<br />

BIBB-<strong>Aus</strong>wertungen 1976 lagen<br />

die tariflichen <strong>Aus</strong>bildungsvergütungen<br />

in Westdeutschland bei<br />

durchschnittlich 202 Euro pro Monat.<br />

Bis zum Jahr 2018 stiegen sie<br />

auf 913 Euro an <strong>und</strong> damit nominal<br />

um 352 Prozent. Gleichzeitig erhöhten<br />

sich in diesem Zeitraum die<br />

Verbraucherpreise um 142 Prozent.<br />

Wird dies berücksichtigt, stiegen<br />

die <strong>Aus</strong>bildungsvergütungen in<br />

Westdeutschland von 1976 bis<br />

2018 real um 87 Prozent. Für Ostdeutschland<br />

erfolgte die <strong>Aus</strong>wertung<br />

der tariflichen <strong>Aus</strong>bildungsvergütungen<br />

erstmals für das Jahr<br />

1992; ermittelt wurde ein Durchschnittsbetrag<br />

von 321 Euro pro<br />

Monat. Bis 2018 erhöhten sich die<br />

Vergütungen auf durchschnittlich<br />

859 Euro <strong>und</strong> damit nominal um<br />

168 Prozent. Der Anstieg der Verbraucherpreise<br />

betrug in diesem<br />

Zeitraum 62 Prozent. Dies berücksichtigend,<br />

nahmen die tariflichen<br />

<strong>Aus</strong>bildungsvergütungen in Ostdeutschland<br />

von 1992 bis 2018 real<br />

um 65 Prozent zu.<br />

Zum Vergleich: Bezogen auf diesen<br />

Zeitraum betrug der reale Zuwachs<br />

der Vergütungen in Westdeutschland<br />

– bei einer Preissteigerung von<br />

49 Prozent – nur 30 Prozent.


8. März 2019 9<br />

Frühzeitig an<br />

Versicherung denken<br />

Absicherung bei Berufsunfähigkeit wichtig<br />

AUS- & WEITERBILDUNG<br />

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SONDERAUSGABE<br />

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ANZEIGEN<br />

Der Schutz gegen Berufsunfähigkeit<br />

zählt zu den wichtigsten Absicherungen<br />

im Leben. Die Stiftung<br />

Warentest empfiehlt, sich so früh<br />

wie möglich abzusichern, etwa<br />

zum <strong>Aus</strong>bildungs- oder Studienbeginn.<br />

Wer früh eine Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

abschließt, hat<br />

nämlich zwei Vorteile: Er ist jung<br />

<strong>und</strong> oft noch ges<strong>und</strong> – das macht<br />

die Police relativ günstig, denn Lebensalter<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

wirken sich stark auf ihren Preis<br />

aus.<br />

Die Zeitschrift „Finanztest“ hat geprüft,<br />

was gilt, wenn <strong>Aus</strong>zubildende<br />

oder Studierende berufsunfähig<br />

werden, noch bevor sie einen Beruf<br />

im klassischen Sinne ausüben.<br />

Nach Auffassung der Stiftung Warentest<br />

ist es vorteilhaft, wenn der<br />

Versicherer bei Prüfung einer Berufsunfähigkeit<br />

den angestrebten<br />

Zielberuf berücksichtigt. Das ist bei<br />

<strong>Aus</strong>bildungsberufen in der Regel<br />

unproblematisch. In manchen Studiengängen<br />

gibt es jedoch eine<br />

Vielzahl von Jobmöglichkeiten.<br />

Deshalb rät „Finanztest“ Studierenden,<br />

darauf zu achten, dass sie die<br />

Möglichkeit haben, den Zielberuf<br />

im Vertrag anzugeben. Dann gibt<br />

es darüber keinen Streit, falls jemand<br />

während des Studiums berufsunfähig<br />

wird.<br />

Viele Berufsunfähigkeitsversicherer<br />

bieten jungen Leuten unter der Bezeichnung<br />

„Starterpolice“ oder<br />

„Einsteigertarif“ günstige Tarife mit<br />

Preisnachlässen an. Die Versicherungsbedingungen<br />

sind meist dieselben<br />

wie in den Normaltarifen,<br />

nur die Beiträge sind anfangs niedriger<br />

<strong>und</strong> später höher.<br />

SERVICE<br />

Den Test „Berufsunfähigkeitsschutz<br />

für junge Leute“ gibt es<br />

online.<br />

–www.test.de/bu-junge-leute<br />

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3979237-10-1<br />

Studie: Systeme<br />

sollten besser werden<br />

Reformbedarf bei der Erwachsenenbildung<br />

Viele der 36 Länder, die der Organisation<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> Entwicklung<br />

(OECD) angehören, müssen ihre<br />

Systeme zur Erwachsenenbildung<br />

verbessern, um den Menschen bei<br />

der Anpassung an die zukünftige<br />

Arbeitswelt zu helfen. Zu diesem<br />

Schluss kommt eine OECD-Studie.<br />

Neue Technologien, Globalisierung<br />

<strong>und</strong> eine alternde Bevölkerung<br />

werden Arbeitsplätze <strong>und</strong> die erforderlichen<br />

Qualifikationen verändern.<br />

Deshalb sind bessere Qualifizierungs-<br />

<strong>und</strong> Umschulungsmöglichkeiten<br />

unerlässlich. Nur so<br />

kann sichergestellt werden, dass<br />

die Arbeitswelt der Zukunft für alle<br />

funktioniert, so die Studie „Getting<br />

Skills Right: Future-Ready Adult<br />

Learning Systems“.<br />

Heute nehmen jährlich zwei von<br />

fünf Erwachsenen an <strong>Weiterbildung</strong><br />

teil. Vor allem ohnehin schon<br />

gut ausgebildete Erwerbstätige bilden<br />

sich am häufigsten fort. So ist<br />

es für niedrig qualifizierte Erwachsene<br />

dreimal weniger wahrscheinlich<br />

an einer <strong>Weiterbildung</strong> teilzunehmen<br />

als für Hochqualifizierte<br />

(20 Prozent vs. 58 Prozent). Andere<br />

Gruppen, die kaum von <strong>Weiterbildung</strong><br />

profitieren, sind ältere<br />

Menschen, Niedriglohn- <strong>und</strong> Zeitarbeitskräfte<br />

sowie Arbeitslose.<br />

Laut Analysen wird nur etwa jeder<br />

siebte Arbeitsplatz durch Automatisierung<br />

wegfallen, weitere 30 Prozent<br />

werden sich wohl aber gr<strong>und</strong>legend<br />

verändern. Ein Problem ist<br />

mangelnde Motivation zur Teilnahme<br />

an Fort- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong>: Innerhalb<br />

der OECD-Länder haben<br />

knapp die Hälfte der Erwachsenen<br />

kein Interesse an solchen Angeboten.<br />

In Deutschland nehmen 46<br />

Prozent der Erwachsenen an berufsbezogener<br />

Fort- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

teil, was über dem OECD-<br />

Durchschnitt von 40 Prozent liegt.<br />

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3981004-10-1<br />

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ANZEIGEN<br />

AUS- & WEITERBILDUNG<br />

8. März 2019<br />

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SONDERAUSGABE<br />

Baugewerbe<br />

wird attraktiver<br />

Lehrlingszahlen steigen erneut deutlich an<br />

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3984090-10-1<br />

Aktuelle Zahlen zeigen: Bauberufe werden wieder mehr nachgefragt.<br />

Foto: Zentralverband Deutsches Baugewerbe<br />

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3984466-10-1<br />

Knapp 39.000 junge Menschen<br />

waren Ende vergangenen Jahres in<br />

einer <strong>Aus</strong>bildung am Bau. Das waren<br />

5,3 Prozent mehr junge Menschen<br />

als 2017. Insgesamt haben<br />

13.769 junge Menschen eine <strong>Aus</strong>bildung<br />

in einem der 18 Bauberufe<br />

begonnen, das entspricht einem<br />

Plus von 8,3 Prozent.<br />

„Diese Zahlen sind äußerst erfreulich,<br />

sie beweisen die Attraktivität<br />

des Arbeitgebers Bauwirtschaft.<br />

Auf der anderen Seite zeigen sie<br />

auch, dass allein durch <strong>Aus</strong>bildung<br />

die Facharbeiterlücke am Bau<br />

nicht geschlossen werden kann,“<br />

kommentierte Felix Pakleppa,<br />

Hauptgeschäftsführer Zentralverband<br />

Deutsches Baugewerbe, die<br />

aktuellen Zahlen.<br />

Pakleppa wies ferner daraufhin,<br />

dass die Branche über die Berufsbildungsumlage<br />

r<strong>und</strong> 357 Millionen<br />

Euro solidarisch an die <strong>Aus</strong>bildungsbetriebe<br />

<strong>und</strong> die <strong>Aus</strong>bildungszentren<br />

für die überbetriebliche<br />

<strong>Aus</strong>bildung ausschütte. „Um<br />

diese gemeinsame Finanzierung<br />

großer Teile unserer <strong>Aus</strong>bildung<br />

beneiden uns andere Branchen.<br />

Rechnet man die Kosten der <strong>Aus</strong>bildungsbetriebe,<br />

die auch noch zu<br />

bewältigen sind, hinzu, so investieren<br />

die Betriebe knapp 700 Millionen<br />

Euro in ihren Berufsnachwuchs.“<br />

Komfortable Suche<br />

Neuer Fachinformationsservice des BIBB<br />

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Das B<strong>und</strong>esinstitut für Berufsbildung<br />

(BIBB) baut seine wissenschaftlichen<br />

Dienstleistungen im<br />

Bereich der Berufsbildung <strong>und</strong> Berufsbildungsforschung<br />

aus. Mit einem<br />

fachlichen Repositorium<br />

(„VET Repository“) stellt das BIBB<br />

ab sofort einen zentralen Ort im Internet<br />

mit mehr als 62.000 Literaturnachweisen<br />

<strong>und</strong> mehr als 8000<br />

Links zu kostenfrei verfügbaren<br />

Volltexten bereit. Auch die kontinuierliche<br />

<strong>Aus</strong>wertung von Fachliteratur<br />

sowie deren inhaltliche Erschließung<br />

werden fortgesetzt. Mit einem<br />

Klick lässt sich der Bestand der<br />

Bibliothek des BIBB mit mehr als<br />

85.000 Medieneinheiten in die Suche<br />

einbeziehen. Die BIBB-Bibliothek<br />

ist die größte wissenschaftliche<br />

Spezialbibliothek zum Thema<br />

berufliche Bildung im deutschsprachigen<br />

Raum.<br />

Zukünftig wird ein besonderes Augenmerk<br />

auf der Einwerbung von<br />

Volltexten für das „VET Repository“<br />

liegen, um den Anteil der digital direkt<br />

verfügbaren Fachpublikationen<br />

zu erhöhen. Als erste Maßnahme<br />

wurde die Digitalisierung der<br />

bislang nicht im Volltext vorliegenden<br />

Jahrgänge 1972 bis 1999 der<br />

BIBB-Fachzeitschrift „Berufsbildung<br />

in Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis“<br />

in Angriff genommen.<br />

–www.vet-repository.info


8. März 2019 11<br />

Abi – <strong>und</strong> dann?<br />

Motive für <strong>Aus</strong>bildung oder Studium<br />

AUS- & WEITERBILDUNG<br />

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SONDERAUSGABE<br />

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Erwartungen der Eltern prägen stark die Entscheidungen der jungen Leute.<br />

Foto: bluedesign/stock.adobe.com<br />

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Was bewegt Gymnasiasten zur Aufnahme<br />

einer beruflichen <strong>Aus</strong>bildung?<br />

Angesichts steigender Studierendenzahlen<br />

hat das B<strong>und</strong>esinstitut<br />

für Berufsbildung (BIBB)<br />

untersucht, welche Schüler trotz<br />

Hochschulzugangsberechtigung<br />

eher eine <strong>Aus</strong>bildung als ein Studium<br />

planen <strong>und</strong> welche Faktoren<br />

dies begünstigen. Es zeigt sich,<br />

dass neben Einflüssen des sozialen<br />

Umfelds auch der Berufsorientierungsprozess<br />

sowie Kosten-, Nutzen-<br />

<strong>und</strong> Chanceneinschätzungen<br />

von Bedeutung sind.<br />

Die Pläne der Jugendlichen sind<br />

zunächst stark durch Erwartungen<br />

der Eltern geprägt. Nur wenige Jugendliche,<br />

die ein Studium anstreben,<br />

vermuten, dass ihre Eltern<br />

sich eine <strong>Aus</strong>bildung für sie wünschen.<br />

Die Wahrscheinlichkeit, eine<br />

<strong>Aus</strong>bildung in Betracht zu ziehen,<br />

erhöht sich indessen, wenn<br />

die Jugendlichen vermuten, dass<br />

sich auch mit einer <strong>Aus</strong>bildung ein<br />

Beruf ergreifen lässt, der vom Niveau<br />

her ähnlich oder besser ist als<br />

die von den Eltern ausgeübten Berufe.<br />

Dies führt aus Sicht der Fachleute<br />

zu der Anregung, bei Berufsorientierungsmaßnahmen<br />

neben<br />

den Interessen <strong>und</strong> Zielen der<br />

Schüler auch die sozialen Prozesse<br />

zu verdeutlichen, unter deren Einfluss<br />

sie stehen. Wenn sie sich dessen<br />

bewusst werden, können sie<br />

dies bei ihrer Entscheidungsfindung<br />

bedenken.<br />

Sowohl Studien- als auch <strong>Aus</strong>bildungsinteressierte<br />

erwarten von einem<br />

Studium einen hohen Nutzen.<br />

Doch nur <strong>Aus</strong>bildungsinteressierte<br />

sehen dies auch für eine <strong>Aus</strong>bildung<br />

so. Die Wahrscheinlichkeit,<br />

eine <strong>Aus</strong>bildung für sich in Betracht<br />

zu ziehen, steigt also mit der<br />

Überzeugung, damit auch attraktive<br />

Berufschancen zu haben. Eine<br />

bessere Aufklärung über die Karriereperspektiven<br />

nach <strong>Aus</strong>bildungsabschluss<br />

könnte daher aus Sicht<br />

des BIBB zu einer Attraktivitätssteigerung<br />

der <strong>Aus</strong>bildung beitragen.<br />

Die BIBB-Untersuchung zeigt ferner,<br />

dass die Wahrscheinlichkeit,<br />

eine <strong>Aus</strong>bildung anzustreben, umso<br />

höher ist, je konkreter die eigenen<br />

beruflichen Vorstellungen sind.<br />

Die Ergebnisse verdeutlichen aber<br />

auch, dass ein Teil der Jugendlichen<br />

offensichtlich meint, ihre beruflichen<br />

Interessen besser in einem<br />

Studium realisieren zu können.<br />

Dies gilt zum Beispiel für jene<br />

mit Interesse an forschend-abstrakten<br />

oder künstlerisch-sprachlichen<br />

Tätigkeiten. Dass auch viele<br />

<strong>Aus</strong>bildungsberufe solche Tätigkeitsaspekte<br />

bieten, spricht aus<br />

Sicht der BIBB-Fachleute dafür, in<br />

der Berufsorientierung stärker auf<br />

diese Berufe einzugehen, etwa auf<br />

Labor- oder IT-Berufe, technische<br />

Produktdesigner, Pflanzentechnologen,<br />

Mediengestalter, Maskenbildner<br />

oder Goldschmiede.<br />

BIBB-Präsident Friedrich Hubert<br />

Esser: „Um die Attraktivitätsverluste<br />

der beruflichen Bildung in den<br />

Griff zu bekommen, braucht es eine<br />

gesamtgesellschaftliche Debatte<br />

über den Wert von Berufen.“<br />

ZUR ANALYSE<br />

Das BIBB hat in seiner aktuellen<br />

Analyse die Daten des Nationalen<br />

Bildungspanels untersucht,<br />

in dessen Rahmen 2500 Jugendliche,<br />

meist 17 bis 18 Jahre<br />

alt <strong>und</strong> in der Abschlussklasse<br />

am Gymnasium, befragt wurden.<br />

16 Prozent von ihnen nennen eine<br />

<strong>Aus</strong>bildung, 84 Prozent ein<br />

Studium als realistischen Plan<br />

für ihren weiteren Bildungsweg.<br />

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12<br />

AUS- & WEITERBILDUNG<br />

8. März 2019<br />

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SONDERAUSGABE<br />

Vier Jahre, zwei Abschlüsse:<br />

Kombination startet in Zwickau<br />

Angebot an Schüler: Berufsausbildung mit Abitur im Handwerk<br />

Befristung<br />

als Sprungbrett<br />

Studie zum Einstieg in den Arbeitsmarkt<br />

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Vor allem die Eltern kennen es<br />

noch aus DDR-Zeiten: die Berufsausbildung<br />

mit Abitur. Im kommenden<br />

Schuljahr 2019/20 startet<br />

am Berufsschulzentrum „August<br />

Horch“ in Zwickau in Zusammenarbeit<br />

mit dem Beruflichen Schulzentrum<br />

in Werdau zum ersten Mal<br />

eine vierjährige Kombination aus<br />

Berufsausbildung <strong>und</strong> Abitur – <strong>und</strong><br />

zwar für Elektroniker mit der Fachrichtung<br />

Energie- <strong>und</strong> Gebäudetechnik.<br />

Das Angebot richtet sich sowohl an<br />

leistungsstarke Oberschüler der<br />

neunten <strong>und</strong> zehnten Klassen sowie<br />

an praxisorientierte Gymnasiasten<br />

der gleichen Klassenstufen.<br />

Bereits etwa zwanzig Betriebe des<br />

Elektrohandwerks aus der Region<br />

wollen Lehrlinge in diesem Rahmen<br />

zum Gesellenbrief mit Abitur<br />

führen.<br />

Geschaffen hat das Angebot das<br />

sächsische Kultusministerium im<br />

Rahmen der Initiative „Duale Berufsausbildung<br />

mit Abitur“ (Du-<br />

BAS). Zudem deckt sich die Berufsausbildung<br />

mit Abitur mit dem<br />

Bestreben des Zentralverbands<br />

des Deutschen Handwerks, unter<br />

der Dachmarke „Berufsabitur“<br />

<strong>Aus</strong>bildung <strong>und</strong> Abitur auch für andere<br />

Berufe zu vereinen.<br />

SERVICE<br />

Ansprechpartner in der Handwerkskammer<br />

Chemnitz ist<br />

Eylien Lißner, Telefon 0371<br />

5364-252 <strong>und</strong> E-Mail<br />

e.lissner@hwk-chemnitz.de<br />

Viele Beschäftigte mit einem befristeten<br />

Arbeitsvertrag befürchten,<br />

über Kettenverträge in einer unsicheren<br />

sozialen Lage zu verharren<br />

oder nach Vertragsablauf arbeitslos<br />

zu werden. Eine Studie des Instituts<br />

der deutschen Wirtschaft (IW) belegt<br />

jedoch, dass 56 Prozent aller<br />

Befristeten nach Ablauf von drei<br />

Jahren in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis<br />

übernommen werden.<br />

Besonders jungen Menschen bis<br />

30 Jahren gelang nach Schule, Berufsausbildung<br />

oder Studium dank<br />

Befristung der Start in die Arbeitswelt,<br />

aber auch Arbeitslose schafften<br />

so den Wiedereinstieg. Zudem<br />

konnten Beschäftigte mit befristeten<br />

Arbeitsverträgen innerhalb von<br />

drei Jahren ein um 32.000 Euro<br />

höheres Einkommen erzielen als<br />

diejenigen, die keinen Einstieg über<br />

die Befristung fanden <strong>und</strong> in der<br />

Hoffnung auf eine unbefristete Stelle<br />

beispielsweise zunächst arbeitssuchend<br />

blieben – <strong>und</strong> Befristete<br />

waren sieben Monate länger in Vollzeit<br />

beschäftigt als Abwartende.<br />

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Arbeiten als „König<br />

der Metallberufe“<br />

Werkzeugmechaniker stellt hohe Anforderungen<br />

Schon der Nachwuchs arbeitet bei der Cefeg GmbH Chemnitz an modernster<br />

NC-Technologie der Firma Bihler.<br />

Foto: Torsten Kerl<br />

AUS- & WEITERBILDUNG<br />

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SONDERAUSGABE<br />

Teenie Company macht neugierig<br />

<strong>Aus</strong>zubildende stehen in der Messe Chemnitz Rede <strong>und</strong> Antwort<br />

Auch in diesem Jahr wird es wieder<br />

eine Teenie Company auf der Mobilitätsmesse<br />

mobil3 geben. Mit<br />

dem Angebot wollen die Handwerkskammer<br />

Chemnitz, die KfZ-<br />

Innung Sachsen West/ Chemnitz<br />

<strong>und</strong> die Messe Chemnitz junge<br />

Menschen für eine <strong>Aus</strong>bildung im<br />

Kraftfahrzeuggewerbe begeistern.<br />

So stehen vom 15. bis 17. März in<br />

der Messe Chemnitz <strong>Aus</strong>zubildende<br />

der ausstellenden Autohäuser<br />

parat, um ihre Erfahrungen r<strong>und</strong><br />

um die <strong>Aus</strong>bildung an junge Besucher<br />

weiterzugeben. „Wenn die<br />

jungen Leute Gleichaltrige an einem<br />

Auto schrauben sehen, dann<br />

sprechen sie diese schneller an als<br />

uns Vertreter der älteren Generation.<br />

Auch das darauffolgende Gespräch<br />

findet dann auf gleicher Augenhöhe<br />

statt“, sagt Frank Herklotz,<br />

Geschäftsführer der Kfz-Innung<br />

Sachsen West/Chemnitz.<br />

Nach <strong>Aus</strong>sage von Uwe Stürzbecher,<br />

Fachbereichsleiter Kfz bei der<br />

Handwerkskammer Chemnitz, wird<br />

es bei der Teenie Company im<br />

wahrsten Sinne des Wortes hochspannend:<br />

„Wir präsentieren unter<br />

anderem die Themen Hochvolt-<br />

Technik <strong>und</strong> alternative Antriebe.<br />

Es wird immer wichtiger, am Ball zu<br />

bleiben, was die Weiterentwicklung<br />

von Hybrid-, Elektroantrieben <strong>und</strong><br />

autonomem Fahren angeht.“<br />

Frank Herklotz <strong>und</strong> die anderen<br />

Mitarbeiter der Kfz-Innung vermitteln<br />

die jungen Messebesucher<br />

gern auch direkt an die <strong>Aus</strong>bildungsverantwortlichen<br />

der ausstellenden<br />

Autohäuser. Es ist also sinnvoll,<br />

gleich mit einer fertigen Bewerbung<br />

zur Messe zu kommen.<br />

SERVICE<br />

Die Messe mobil3 kann vom<br />

15. bis 17. März jeweils von<br />

10 bis 18 Uhr in der Messe<br />

Chemnitz besucht werden.<br />

Für Hans-Georg Reichel steht fest:<br />

„Der Werkzeugmechaniker ist der<br />

König der Metallberufe, weil er an<br />

die Mitarbeiter die höchsten Anforderungen<br />

stellt. Diesen müssen natürlich<br />

auch unsere <strong>Aus</strong>zubildenden<br />

gerecht werden“, sagt der Geschäftsführer<br />

der Cefeg GmbH<br />

Chemnitz. Das Unternehmen stellt<br />

mit aktuell 100 Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern Werkzeuge für die<br />

eigene Fertigung her. Die Erzeugnisse<br />

der Cefeg kommen vor allem<br />

bei Unternehmen der Automobilindustrie<br />

zum Einsatz. Auch andere<br />

Branchen, wie der Maschinenbau,<br />

die Elektroindustrie <strong>und</strong> die Medizintechnik<br />

gehören zu den K<strong>und</strong>en<br />

des Unternehmens. Um die Nachfrage<br />

auch in Zukunft decken zu<br />

können, werden für den <strong>Aus</strong>bildungsstart<br />

im September noch<br />

zwei Werkzeugmechaniker <strong>und</strong><br />

zwei Stanz- <strong>und</strong> Umformmechaniker<br />

gesucht.<br />

Nach Angaben der B<strong>und</strong>esagentur<br />

für Arbeit stellen Werkzeugmechaniker<br />

unter anderem Druck-,<br />

Spritzguss-, Stanz- <strong>und</strong> Umformwerkzeuge<br />

her. Die <strong>Aus</strong>bildung<br />

dauert dreieinhalb Jahre. Beschäftigt<br />

werden Werkzeugmechaniker<br />

in Betrieben der metall- <strong>und</strong> kunststoffverarbeitenden<br />

Industrie, in<br />

Unternehmen, die feinmechanische<br />

beziehungsweise medizintechnische<br />

Geräte herstellen, sowie<br />

bei Firmen mit eigenem Werkzeugbau,<br />

zu denen auch die Cefeg gehört.<br />

„Bei den von uns hergestellten<br />

Werkzeugen geht es um höchste<br />

Präzision, weshalb Interessenten<br />

um einen <strong>Aus</strong>bildungsplatz mindestens<br />

einen Realschulabschluss<br />

mit guten Noten in Mathematik sowie<br />

räumliches Vorstellungsvermögen<br />

mitbringen sollten“, sagt <strong>Aus</strong>bildungsleiter<br />

Shenja Weißbach.<br />

Dass bei Werkzeugen, bei denen<br />

schon Abweichungen im h<strong>und</strong>ertstel<br />

Bereich von den K<strong>und</strong>en nicht<br />

toleriert werden, Ordnung <strong>und</strong> Sauberkeit<br />

wichtige Faktoren sind, versteht<br />

sich von selbst.<br />

Olga Stark lässt sich seit zwei Jahren<br />

bei der Cefeg zur Werkzeugmechanikerin<br />

ausbilden. „Ich wollte<br />

schon immer in Richtung Maschinenbau<br />

gehen. Am Beruf des<br />

Werkzeugmechanikers hat mich<br />

die Vielfältigkeit gereizt, schließlich<br />

kann man den ganzen Herstellungsprozess<br />

von der Zeichnung<br />

bis zum Einsatz des Werkzeuges in<br />

der Maschine verfolgen“, sagt sie.<br />

Um möglichst vielen jungen Menschen<br />

einen Einblick in die Vielfalt<br />

des Berufes zu geben, bietet die<br />

Cefeg unter anderem Betriebsbesichtigungen,<br />

Probearbeiten <strong>und</strong><br />

Schülerpraktika an. Das entsprechende<br />

Engagement <strong>und</strong> Interesse<br />

vorausgesetzt, können die Azubis<br />

im Unternehmen dann die Karriereleiter<br />

erklimmen. „Die <strong>Aus</strong>zubildenden<br />

können noch während der<br />

<strong>Aus</strong>bildung berufsbegleitend das<br />

Abitur ablegen <strong>und</strong> sich anschließend<br />

als Techniker oder Konstrukteur<br />

weiter qualifizieren“, sagt Geschäftsführer<br />

Hans-Georg Reichel.<br />

Diese Qualifizierungsmöglichkeiten<br />

stehen auch den angehenden<br />

Stanz- <strong>und</strong> Umformmechanikern<br />

offen, die die Cefeg ebenfalls sucht.<br />

Schwerpunkt dieses Berufsbildes<br />

ist die Herstellung von Bauteilen<br />

aus Blech <strong>und</strong> Drähten inklusive<br />

des Einrichtens der entsprechenden<br />

Maschinen <strong>und</strong> Anlagen. Zudem<br />

überwachen <strong>und</strong> optimieren<br />

sie Fertigungsprozesse <strong>und</strong> übernehmen<br />

Reparatur- <strong>und</strong> Wartungsaufgaben<br />

an den Werkzeugen.<br />

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AUS- & WEITERBILDUNG<br />

8. März 2019<br />

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SONDERAUSGABE<br />

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Studierende trotz<br />

Mängeln zufrieden<br />

Studie zu Lehrqualität <strong>und</strong> Studienzeiten<br />

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Das Zahlenverhältnis von Lehrenden <strong>und</strong> Studierenden ist in Deutschland nur<br />

an wenigen Fachbereichen überdurchschnittlich gut.<br />

Foto: kasto/stock.adobe.com<br />

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Im europäischen Vergleich gibt es<br />

in Deutschland an vielen Hochschulen<br />

zu wenig Lehrkräfte <strong>und</strong><br />

zu lange Studienzeiten. Aber die<br />

deutschen Professoren scheinen<br />

daraus das Beste zu machen: Der<br />

Kontakt zu den Lehrenden <strong>und</strong> die<br />

Organisation des Studiums werden<br />

von den Studierenden häufiger positiv<br />

gesehen als in anderen europäischen<br />

Ländern. Das zeigen <strong>Aus</strong>wertungen<br />

aus dem globalen<br />

Hochschulranking U-Multirank.<br />

Im Sommer 2018 schreckte eine<br />

Sonderauswertung des internationalen<br />

THE World University Ranking<br />

die Bildungsverantwortlichen<br />

in Deutschland auf: Im europäischen<br />

Vergleich waren deutsche<br />

Hochschulen in der Lehre bestenfalls<br />

Mittelklasse. Nur die Universitäten<br />

in Heidelberg <strong>und</strong> Göttingen<br />

schafften es, in den Ranglisten der<br />

„besten Universitäten in Europa<br />

bezüglich der Lehre“ unter die ersten<br />

50 zu kommen.<br />

„Die Qualität der Lehre an einer<br />

Hochschule wird durch die Lehrqualität<br />

in den einzelnen Fächern<br />

bestimmt. Verlässliche Schlussfolgerungen<br />

auf der Ebene einer<br />

Hochschule insgesamt lassen sich<br />

nicht ohne weiteres ableiten“,<br />

schränkt Gero Federkeil, Leiter für<br />

internationale Rankings am CHE,<br />

die Ergebnisse der THE Rangliste<br />

ein. Die Experten aus dem U-Multirank-Team<br />

schauten genauer hin,<br />

wie es um die Lehrqualität in<br />

Deutschland steht. Sie können dabei<br />

eine größere Zahl an Hochschulen<br />

betrachten, als nur die<br />

31 im THE Ranking.<br />

Die Daten von U-Multirank für<br />

mehrere Fächer lassen erkennen,<br />

dass das Zahlenverhältnis von Lehrenden<br />

<strong>und</strong> Studierenden in<br />

Deutschland nur an wenigen Fachbereichen<br />

(28 Prozent) überdurchschnittlich<br />

gut ist. Ebenfalls 28 Prozent<br />

der teilnehmenden Fachbereiche<br />

liegen unter dem Durchschnitt.<br />

In Europa liegt jedoch fast jeder<br />

zweite Fachbereich bei der Betreuungsrelation<br />

über dem Durchschnitt.<br />

Das heißt: Die Rahmenbedingungen<br />

an vielen Hochschulen<br />

in Deutschland sind schlechter als<br />

im europäischen Vergleich. Auch<br />

überschreiten deutsche Studierende<br />

deutlich häufiger die Regelstudienzeit<br />

als Studierende im europäischen<br />

<strong>Aus</strong>land. Diese Fakten weisen<br />

auf Qualitätsprobleme hin.<br />

U-Multirank lässt auch die Studierenden<br />

ihr Studium bewerten. Dabei<br />

zeigt sich, dass diese die Qualität<br />

der Lehre in Deutschland deutlich<br />

besser bewerten als in Europa<br />

gesamt. Die „Allgemeine Studierendenzufriedenheit“<br />

ist in<br />

Deutschland sehr hoch. Prof.<br />

Frank Ziegele, Geschäftsführer des<br />

CHE, sagt zu den Ergebnissen:<br />

„Die meisten deutschen Hochschulen<br />

scheinen trotz der widrigen<br />

Umstände in der Lehre vieles sehr<br />

gut zu machen. Würde nun auch<br />

noch das Lehrpersonal mit den<br />

Studierendenzahlen Schritt halten,<br />

dann könnten wir uns in Europa an<br />

die Spitze setzen.“


8. März 2019 15<br />

<strong>Weiterbildung</strong>: Firmen<br />

wollen investieren<br />

Digitalisierung erfordert Qualifizierung<br />

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SONDERAUSGABE<br />

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Eine Mehrheit der Unternehmen in<br />

Deutschland (54 Prozent) will in<br />

diesem Jahr die Investitionen in die<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong> ihrer Beschäftigten<br />

im Vergleich zum Vorjahr<br />

steigern. Das hat eine Umfrage<br />

im Auftrag des TÜV-Verbands <strong>und</strong><br />

des Digitalverbands Bitkom unter<br />

504 Unternehmen ab 10 Mitarbeitern<br />

in Deutschland ergeben. Demnach<br />

wollen 37 Prozent der befragten<br />

Unternehmen ihre <strong>Weiterbildung</strong>sausgaben<br />

unverändert lassen<br />

<strong>und</strong> nur 4 Prozent wollen sie<br />

senken. „Unternehmen müssen<br />

stärker in die <strong>Weiterbildung</strong> ihrer<br />

Mitarbeiter investieren, um die<br />

Digitalisierung ihrer Organisation<br />

aktiv vorantreiben zu können“, sagt<br />

Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer<br />

des TÜV-Verbands. Laut Umfrage<br />

stellen die Unternehmen ihren<br />

Mitarbeitern im Schnitt 709 Euro<br />

<strong>und</strong> 2,3 <strong>Weiterbildung</strong>stage pro<br />

Jahr zur Verfügung. Bühler: „In<br />

Zeiten, in denen sich Technologien<br />

extrem dynamisch entwickeln, reichen<br />

die <strong>Weiterbildung</strong>sausgaben<br />

der Wirtschaft nicht aus.“ Unternehmen<br />

müssten eine <strong>Weiterbildung</strong>skultur<br />

entwickeln, in der<br />

Qualifizierungsmaßnahmen selbstverständlich<br />

sind.<br />

Den Ergebnissen der Studie zufolge<br />

wollen die Unternehmen mit<br />

<strong>Weiterbildung</strong>en nicht nur zusätzliche<br />

Kompetenzen vermitteln, sondern<br />

auch ihre Attraktivität als Arbeitgeber<br />

steigern <strong>und</strong> ihre finanziellen<br />

Mittel im Personalbereich<br />

möglichst effizient einsetzen. Laut<br />

Umfrage wollen 93 Prozent der Befragten<br />

die Motivation <strong>und</strong> Arbeitszufriedenheit<br />

ihrer Mitarbeiter steigern.<br />

91 Prozent geben an, dass<br />

sie Fachkräfte sichern, 87 Prozent,<br />

dass sie ihre Attraktivität als Arbeitgeber<br />

erhöhen wollen. 86 Prozent<br />

möchten die Qualifikation der Mitarbeiter<br />

an neue Technologien oder<br />

eine veränderte Arbeitsorganisation<br />

anpassen <strong>und</strong> 76 Prozent verfolgen<br />

das Ziel, die Innovationsfähigkeit<br />

der Mitarbeiter zu fördern. Darüber<br />

hinaus spielen auch Kostenaspekte<br />

eine Rolle: Acht von zehn Unternehmen<br />

wollen die Produktivität<br />

ihrer Organisationen erhöhen.<br />

73 Prozent sagen, <strong>Weiterbildung</strong><br />

sei kostengünstiger als die Rekrutierung<br />

externer Mitarbeiter.<br />

<strong>Aus</strong> Sicht des TÜV-Verbands sollte<br />

die Politik die betriebliche <strong>Weiterbildung</strong><br />

gezielt fördern. „Das seit<br />

Januar geltende <strong>Weiterbildung</strong>sgesetz<br />

ist ein wichtiger Schritt, um die<br />

Qualifizierung der Beschäftigten zu<br />

verbessern“, sagte Bühler. „Vor allem<br />

kleine <strong>und</strong> mittelständische<br />

Unternehmen sollten die Fördermöglichkeiten<br />

jetzt ausschöpfen.“<br />

Je nach Art der Fortbildung sind<br />

Zuschüsse bis zu 100 Prozent<br />

möglich. Darüber hinaus schlägt<br />

der TÜV-Verband die Einrichtung<br />

von Kompetenzzentren für digitale<br />

<strong>Weiterbildung</strong> <strong>und</strong> Arbeit 4.0 in<br />

den B<strong>und</strong>esländern vor. Die Bildungszentren<br />

könnten als neutrale<br />

Anlaufstelle für Unternehmen <strong>und</strong><br />

Arbeitnehmer dienen, um sich<br />

über <strong>Weiterbildung</strong>sangebote <strong>und</strong><br />

Fördermöglichkeiten zu informieren.<br />

Dort könnten zudem neue<br />

Konzepte für die Qualifizierung im<br />

Job entwickelt werden. „Berufliche<br />

Bildung ist eine gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe“, sagte Bühler.<br />

„Die Unternehmen profitieren von<br />

gut qualifizierten Mitarbeitern <strong>und</strong><br />

leisten einen Beitrag gegen den<br />

Fachkräftemangel. Die Beschäftigten<br />

bleiben fit für einen dynamischen<br />

Arbeitsmarkt.“<br />

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16<br />

AUS- & WEITERBILDUNG<br />

8. März 2019<br />

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SONDERAUSGABE<br />

Darum lieben wir unseren Job in der Pflege<br />

Vier <strong>Aus</strong>zubildende vom Klinikum Chemnitz erzählen über ihren Lehrberuf<br />

Berufe bei W&S<br />

entdecken<br />

In Firma reinschnuppern<br />

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Krankenschwester <strong>und</strong> Pfleger<br />

sind <strong>und</strong>ankbarere Berufe? Deshalb<br />

will das keiner werden? Vier<br />

<strong>Aus</strong>zubildende der Medizinischen<br />

Berufsfachschule des Klinikums<br />

Chemnitz aus den Bereichen Ges<strong>und</strong>heits-<br />

<strong>und</strong> Krankenpflege <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Kinderkrankenpflege<br />

erzählen, was ihnen an ihrem<br />

Beruf gefällt.<br />

Warum haben Sie sich für eine <strong>Aus</strong>bildung<br />

in der Pflege entschieden?<br />

Jessica Porstmann: Ich will nicht<br />

acht St<strong>und</strong>en pro Tag am Schreibtisch<br />

sitzen. Ich möchte etwas für<br />

Menschen tun, mit Menschen arbeiten.<br />

Ich brauche Kontakt.<br />

Selina Pilz: Als Kinderkrankenschwester<br />

wird es nie langweilig.<br />

Die Arbeit ist vielfältig, man übernimmt<br />

Verantwortung. Mir gefällt,<br />

dass man mit Eltern Kontakt hat.<br />

Emilie Preuß: Ich brauche Action.<br />

Wenn man auf Station kommt, weiß<br />

man nie, was in der Schicht genau<br />

passieren wird. Natürlich gibt es einen<br />

Plan. Aber wie die Kinder reagieren,<br />

welche neuen Patienten<br />

kommen, wie die Eltern drauf sind:<br />

Das ist alles nicht vorhersehbar.<br />

Das gefällt mir.<br />

Claudia Göttlich: Die Arbeit in der<br />

Kinderkrankenpflege ist keine<br />

Fließbandtätigkeit, nie Routine. Wir<br />

müssen immer wach sein <strong>und</strong> uns<br />

„Es ist ein anspruchsvoller, aber<br />

auch sehr schöner Beruf. Man arbeitet<br />

mit dem Wertvollsten, was<br />

wir Menschen haben – mit unseren<br />

Kindern“, fasst es Annett Weiß,<br />

ehemalige Schülerin der Fachschule<br />

für Sozialwesen der DPFA<br />

Chemnitz <strong>und</strong> nun Erzieherin aus<br />

Leidenschaft, zusammen <strong>und</strong> ergänzt:<br />

„Es ist toll, mitzuerleben, wie<br />

sich aus kleinen Menschen Persönlichkeiten<br />

entwickeln.“<br />

Natürlich ist nicht jeder als Erzieher<br />

geeignet. Man muss beispielsweise<br />

Empathiefähigkeit besitzen, kommunikativ<br />

sein, offen auf andere<br />

zugehen können, Organisationstalent,<br />

aber auch Nervenstärke mitbringen.<br />

Wer sich mit dem Gedanken beschäftigt,<br />

diesen beruflichen Weg<br />

Emilie Preuß, Jessica Porstmann, Claudia Göttlich <strong>und</strong> Selina Pilz (v. l.)<br />

sind <strong>Aus</strong>zubildende der Medizinischen Berufsfachschule des Klinikums<br />

Chemnitz. Foto: Klinikum Chemnitz<br />

auf die unterschiedlichen Kinder<br />

<strong>und</strong> deren Eltern einlassen.<br />

Wie sind Sie zu Ihrer Entscheidung<br />

für Ihren Beruf gekommen?<br />

Selina Pilz: Ich bin familiär vorbelastet.<br />

Viele aus meiner Familie arbeiten<br />

in dem Bereich. Ich selbst<br />

habe drei Praktika in Krankenhäusern<br />

gemacht <strong>und</strong> wusste dann,<br />

dass ich auch dort arbeiten will.<br />

Jessica Porstmann: Meine Mutter ist<br />

Krankenschwester <strong>und</strong> ich habe<br />

sie zu Schulzeiten häufig auf Station<br />

besucht. Da habe ich gesehen,<br />

was alles zu dem Beruf dazu gehört<br />

<strong>und</strong> mich auch dafür entschieden.<br />

Emilie Preuß: Meine Mutter ist auch<br />

Krankenschwester, aber die wollte<br />

es mir eher ausreden, weil es ein<br />

zu gehen, sei es nach Abschluss<br />

der Schulausbildung oder als Quereinsteiger,<br />

der kann sich am Infotag<br />

(16. März, 9 Uhr bis 13 Uhr) in den<br />

Schulungsräumen der DPFA<br />

Chemnitz an der Straße der Nationen<br />

99-101 über die <strong>Aus</strong>bildung<br />

<strong>und</strong> die vielen schönen Seiten des<br />

Erzieher-Berufes informieren, den<br />

anwesenden Lehrern Löcher in den<br />

Bauch fragen <strong>und</strong> sich begeistern<br />

lassen.<br />

„Jeder von unserem Lehrerteam<br />

brennt für diesen Beruf <strong>und</strong> versucht,<br />

seine Begeisterung an die<br />

Schüler weiterzugeben“, informiert<br />

Schulleiterin Kerstin Dohn <strong>und</strong><br />

nennt damit sicherlich eines der Erfolgsrezepte<br />

der DPFA Chemnitz,<br />

denn viele Einrichtungen übernehmen<br />

gern DPFA-Absolventen, weil<br />

stressiger Beruf ist. Aber Stress<br />

stört mich nicht. Ich habe dann<br />

noch ein Praktikum gemacht <strong>und</strong><br />

danach gedacht: Ja, das ist es!<br />

Claudia Göttlich: Ich habe erst<br />

Krankenpflege gelernt <strong>und</strong> bin<br />

dann auf Kinderkrankenpflege umgeschwenkt.<br />

Mir gefällt, dass man<br />

medizinische Kenntnisse mit pädagogischer<br />

<strong>und</strong> sozialer Arbeit verbinden<br />

kann. Ich habe diese Kombination<br />

so bei keinem anderen<br />

Beruf gef<strong>und</strong>en.<br />

Berufe in der Pflege haben keinen<br />

guten Ruf: schlechte Arbeitsbedingungen<br />

<strong>und</strong> Bezahlung. Was entgegnen<br />

Sie, wenn Sie das hören?<br />

Emilie Preuß: Natürlich ist Pflege<br />

ein stressiges Umfeld. Dafür muss<br />

diese über eine auffallend praxisnahe<br />

<strong>und</strong> f<strong>und</strong>ierte <strong>Aus</strong>bildung<br />

verfügen <strong>und</strong> sich mit Herzblut in<br />

man gemacht sein, Interesse an<br />

Medizin haben <strong>und</strong> Verantwortung<br />

übernehmen wollen. Jemanden,<br />

der wenig arbeiten <strong>und</strong> viel Geld<br />

verdienen will, wird man nicht von<br />

einem Pflegeberuf überzeugen<br />

können. Und es sollte mehr Angebote<br />

für Eltern <strong>und</strong> Kinder geben,<br />

um sich ein realistisches Bild von<br />

Berufen machen zu können.<br />

Selina Pilz: Kinderkrankenschwester<br />

zu sein, ist eine Berufung. Wir<br />

machen das hier alle nicht wegen<br />

des Geldes.<br />

Claudia Göttlich: Zum Pflegeberuf<br />

gehört der Schichtdienst, das weiß<br />

man vorher. Aber ich finde es auch<br />

mal ganz schön, vormittags Zeit zu<br />

haben. Für Erledigungen auf Ämtern<br />

ist das sehr praktisch.<br />

SERVICE<br />

An der Medizinischen Berufsfachschule<br />

des Klinikums Chemnitz<br />

werden sieben <strong>Aus</strong>bildungsrichtungen<br />

angeboten: Generalistische<br />

Pflege, Krankenpflegehilfe,<br />

Hebamme/Entbindungspfleger,<br />

Physiotherapie, Medizinisch-technische<br />

Laboratoriumsassistenz,<br />

Operationstechnische<br />

sowie Anästhesietechnische Assistenz.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.klinikumchemnitz.de/medbfs<br />

Erzieherausbildung an der DPFA Chemnitz<br />

Arbeiten mit dem Wertvollsten, was wir Menschen haben<br />

Als Erzieher/in muss man zwar kein<br />

ausgesprochener Naturliebhaber sein,<br />

aber Spaß an der Bewegung an der<br />

frischen Luft kann nicht schaden.<br />

Foto: wavebreak3/stock.adobe.com<br />

ihre Tätigkeit einbringen. Als Einstieg<br />

in die Erzieherausbildung bietet<br />

die DPFA Chemnitz auch die<br />

<strong>Aus</strong>bildung zum staatlich geprüften<br />

Sozialassistenten an. Diese ist ideal<br />

geeignet für Oberschulabgänger,<br />

aber auch Abiturienten. Der Sozialassistent<br />

ist ein vollwertiger Beruf<br />

<strong>und</strong> wird in vielen Einrichtungen<br />

gebraucht.<br />

BEWERBUNGEN FÜR<br />

NEUES SCHULJAHR<br />

Bewerbungen für das Schuljahr<br />

2019/20 können bei der DPFA<br />

Chemnitz ab sofort <strong>und</strong> bis zum<br />

31. Juli 2019 eingereicht werden.<br />

Auf der Homepage der<br />

DPFA (www.dpfa.de/ausbildung)<br />

gibt es weitere Informationen.<br />

Fanny Holzmann, Sebastian Lange<br />

<strong>und</strong> Emil Polusik (v.l.n.r.).<br />

Foto: Bernd Weimershauß<br />

Seit ihrer Gründung 1996 hat die<br />

Firma W&S in Flöha r<strong>und</strong> 100<br />

Lehrlinge ausgebildet. Während in<br />

vielen <strong>Aus</strong>bildungsbetrieben Azubis<br />

oft ihre Lehre abbrechen, kennt<br />

W&S dieses Problem nicht. „Wir<br />

haben eine Abbruchquote von<br />

0 Prozent. Alle unsere Azubis haben<br />

ihre <strong>Aus</strong>bildung erfolgreich beendet<br />

<strong>und</strong> wurden auch übernommen,<br />

wenn sie es wünschten“, berichtet<br />

Steffen Stier, einer der beiden<br />

Geschäftsführer von W&S <strong>und</strong><br />

nennt ein Erfolgsrezept: „Bei uns<br />

fängt kein Lehrling an, der nicht zuvor<br />

bei uns ein Praktikum gemacht<br />

hat“, betont Steffen Stier <strong>und</strong> erklärt:<br />

„Wir möchten die jungen<br />

Leute kennenlernen, um zu sehen,<br />

ob sie zu uns passen <strong>und</strong> für den<br />

Beruf geeignet sind. Und die Jugendlichen<br />

können aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

Praktikumserfahrungen einschätzen,<br />

ob das was für sie ist.“<br />

Auch bei der <strong>Aus</strong>bildung werden<br />

die Azubis nicht allein gelassen,<br />

sondern nach besten Kräften unterstützt,<br />

dies bestätigen unter anderem<br />

Fanny Holzmann (Bürokauffrau)<br />

<strong>und</strong> Sebastian Lange<br />

(Technischer Systemplaner), die<br />

erfolgreich ihre <strong>Aus</strong>bildung bei<br />

W&S absolvierten. Emil Polusik, er<br />

studiert derzeit an der Glauchauer<br />

Berufsakademie (BA) im dualen<br />

System Umwelt- <strong>und</strong> Versorgungstechnik,<br />

schätzt vor allem die Praxisnähe.<br />

W&S bildet Anlagenmechaniker<br />

HLSK, Mechatroniker,<br />

Elektroinstallateure, technische<br />

Systemplaner <strong>und</strong> Kaufleute aus.<br />

Hinzu kommen die Studienrichtungen<br />

Umwelt- <strong>und</strong> Versorgungstechnik<br />

sowie Digital Engineering<br />

an der BA Glauchau.<br />

Vom 11. bis zum 15. März findet<br />

die „Woche der offenen Unternehmen“<br />

statt. Dies ist für Schüler (8.<br />

bis 12. Klasse) eine gute Gelegenheit,<br />

um die Flöhaer Firma W&S<br />

kennenzulernen <strong>und</strong> sich über die<br />

<strong>Aus</strong>bildungsberufe zu informieren.


8. März 2019 17<br />

Die wichtigsten<br />

Fragen zur Probezeit<br />

Arag-Rechtsexperte gibt Antworten<br />

Es gibt keine gesetzlich festgelegte<br />

Probezeit, doch ist es üblich, dass<br />

am Anfang eines neuen Arbeitsverhältnisses<br />

eine Probezeit steht.<br />

Was Arbeitnehmer über ihre Rechte<br />

<strong>und</strong> Pflichten während der Probezeit<br />

wissen müssen, erklärt Tobias<br />

Klingelhöfer, Rechtsanwalt <strong>und</strong><br />

Experte der Arag-Versicherung.<br />

Was genau bedeutet Probezeit?<br />

Unter einer Probezeit ist der an den<br />

Anfang eines Arbeitsverhältnisses<br />

gestellte Zeitraum der Tätigkeit zu<br />

verstehen, der der Erprobung<br />

dient. Die Vereinbarung einer Probezeit<br />

innerhalb des laufenden Arbeitsverhältnisses<br />

ist hingegen unzulässig.<br />

Tritt ein Arbeitnehmer bei<br />

seinem bisherigen Arbeitgeber eine<br />

neue Stelle an, kann gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

für diese Stelle eine Probezeit vereinbart<br />

werden. Das gilt aber nur,<br />

wenn sich die Tätigkeit wesentlich<br />

von der vorherigen unterscheidet.<br />

Dies ist letztlich immer eine Entscheidung<br />

des Einzelfalles.<br />

Wie lange dauert die Probezeit?<br />

Laut Bürgerlichem Gesetzbuch<br />

kann die Probezeit maximal für die<br />

Dauer von sechs Monaten vereinbart<br />

werden. Eine Verlängerung ist<br />

nicht möglich – selbst bei einer<br />

krankheitsbedingten Fehlzeit des<br />

Arbeitnehmers. Oft wird aber auch<br />

eine Probezeit von drei Monaten<br />

vereinbart. Diese kann verlängert<br />

werden, wenn sich Arbeitnehmer<br />

<strong>und</strong> Arbeitgeber über die Verlängerung<br />

einig sind. Statt der Probezeit<br />

kann auch ein auf sechs Monate<br />

befristeter Arbeitsvertrag geschlossen<br />

werden, der dann anschließend<br />

verlängert oder entfristet<br />

wird.<br />

Kann man in der Probezeit jederzeit<br />

gekündigt werden?<br />

Ja, auch ohne Angabe von Gründen.<br />

Aber es gibt eine Kündigungsfrist<br />

von mindestens zwei Wochen,<br />

wenn nicht tarifvertraglich etwas<br />

anderes vereinbart ist. Sie gilt innerhalb<br />

der gesamten Probezeit.<br />

Auch am letzten Tag der Probezeit<br />

kann eine Kündigung ausgesprochen<br />

werden. Ist dies der Fall,<br />

muss der Arbeitnehmer in zwei<br />

Wochen den Arbeitsplatz räumen.<br />

Gelten bei Kündigung in der Probezeit<br />

Kündigungsschutzgründe?<br />

Nein. Voraussetzung für die Anwendbarkeit<br />

des Kündigungsschutzgesetzes<br />

ist, dass das Arbeitsverhältnis<br />

ohne Unterbrechung<br />

länger als sechs Monate bestanden<br />

hat.<br />

Kann man bei einer Krankschreibung<br />

während der Probezeit gekündigt<br />

werden?<br />

Ja. Da das Kündigungsschutzgesetz<br />

nicht gilt, muss sich der Arbeitgeber<br />

für die Kündigung nicht<br />

rechtfertigen. Hält der Arbeitgeber<br />

aber trotz Krankmeldung am Arbeitsverhältnis<br />

fest, besteht auch<br />

Anspruch auf Entgeltfortzahlung,<br />

allerdings nicht in den ersten vier<br />

Wochen des Arbeitsverhältnisses.<br />

In den ersten vier Wochen gibt es<br />

nur einen Anspruch auf Krankengeld<br />

von der Krankenkasse.<br />

Darf man in der Probezeit Urlaub<br />

nehmen?<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ja. Dass während<br />

der Probezeit kein Anspruch auf<br />

Urlaub besteht, ist ein weit verbreitetes<br />

Vorurteil. Richtig ist allerdings,<br />

dass der volle Urlaubsanspruch<br />

erst nach einem halben Jahr entsteht.<br />

Davor entsteht er nur anteilig<br />

pro Monat. Sind im Arbeitsvertrag<br />

beispielsweise 24 Urlaubstage pro<br />

Jahr vereinbart, entstehen somit<br />

zwei pro Monat. Nach zwei Monaten<br />

kann der Arbeitnehmer also<br />

vier Tage Urlaub nehmen, nach<br />

drei Monaten sechs <strong>und</strong> so weiter.<br />

Nach sechs Monaten beträgt der<br />

Anspruch dann nicht nur zwölf,<br />

sondern die gesamten 24 Tage. Der<br />

Urlaub ist also nicht komplett ausgeschlossen,<br />

sondern nur begrenzt.<br />

Möchte ein neuer Arbeitnehmer<br />

trotzdem schon im ersten<br />

Monat einen einwöchigen Urlaub<br />

nehmen, so muss er dies mit dem<br />

Arbeitgeber absprechen.<br />

Wie sehen die Probezeiten für Leiharbeiter<br />

aus?<br />

Der Einsatz von Leiharbeitern erfolgt<br />

nicht aufgr<strong>und</strong> eines Arbeitsvertrages,<br />

sondern eines Überlassungsvertrages,<br />

der zwischen Verleiher<br />

<strong>und</strong> Entleiher getroffen wird.<br />

Diese Vereinbarungen sehen zwar<br />

keine übliche Probezeit vor, können<br />

aber spezielle Regelungen für<br />

die Anfangszeit vorsehen.<br />

AUS- & WEITERBILDUNG<br />

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SONDERAUSGABE<br />

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AUS- & WEITERBILDUNG<br />

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Multitalente für die<br />

Lebensmittelindustrie<br />

Vorgestellt: die Fachkraft für Lebensmitteltechnik<br />

Diana Flade lässt sich bei der LAWA<br />

Hefeknödelspezialitäten GmbH in<br />

Olbernhau zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik<br />

ausbilden. Die<br />

21-Jährige ist sich sicher, einen zukunftssicheren<br />

Job gewählt zu haben:<br />

„Gegessen werden muss<br />

schließlich immer.“ Und was reizt<br />

sie an der <strong>Aus</strong>bildung zu einem<br />

Multitalent in der Lebensmittelindustrie?<br />

„Prüfen, produzieren, verpacken<br />

– die <strong>Aus</strong>bildung ist sehr<br />

vielfältig <strong>und</strong> abwechslungsreich,<br />

genau wie die verschiedenen Herstellungsprozesse<br />

<strong>und</strong> die Produkte<br />

bei LAWA“, sagt sie. Mit neuster<br />

Produktionstechnik <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 180<br />

Mitarbeitern produziert die Firmengruppe<br />

in Olbernhau gedämpfte<br />

Produkte, wie Hefeklöße <strong>und</strong><br />

Germknödel, gebackene Produkte<br />

wie Pfannkuchen <strong>und</strong> Quarkkäulchen<br />

sowie fertige Rohbackteige<br />

für die Weihnachtsbäckerei. „Unsere<br />

K<strong>und</strong>en sind deutsche Lebensmitteleinzelhändler<br />

sowie Tiefkühlgroßhändler.<br />

20 Prozent unserer<br />

Produkte gehen in den Export,<br />

unter anderem nach Tschechien,<br />

Österreich, Frankreich, England,<br />

Holland, Schweden, Dänemark,<br />

Belgien, Spanien <strong>und</strong> Polen“, sagt<br />

Geschäftsinhaber Ludwig Walter.<br />

Damit aus den Rohstoffen hochwertige<br />

Lebensmittel werden können,<br />

braucht es auch in Zukunft<br />

Fachkräfte für Lebensmitteltechnik.<br />

„Der schulische Teil findet als<br />

Blockunterricht von jeweils drei<br />

Wochen in Dresden statt“, erzählt<br />

Diana Flade. Im Unternehmen erhalten<br />

die Azubis dann den Einblick<br />

in sämtliche Produktionsabläufe<br />

der Lebensmittelindustrie.<br />

„Zufriedene, motivierte <strong>und</strong> bestausgebildete<br />

Mitarbeiter gehören<br />

zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren<br />

unseres Unternehmens. Engagierte<br />

Nachwuchskräfte dürfen sich<br />

auf eine zukunftsorientierte <strong>Aus</strong>bildung,<br />

ein gutes Team <strong>und</strong> ein vielfältiges<br />

Arbeitsumfeld in einem<br />

wachsenden Unternehmen freuen“,<br />

sagt Ludwig Walter. So lernen<br />

die <strong>Aus</strong>zubildenden, wie Rohstoffe<br />

richtig gelagert, behandelt <strong>und</strong> verarbeitet<br />

werden. Des Weiteren werden<br />

sie in der dreijährigen Berufsausbildung<br />

unter anderem an Verpackungsmaschinen<br />

<strong>und</strong> Produktionsanlagen<br />

ausgebildet, um diese<br />

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Diana Flade lässt sich zur<br />

Fachkraft für Lebensmitteltechnik<br />

ausbilden. Foto: LAWA<br />

für unterschiedliche Arbeitsabläufe<br />

einzustellen, zu bedienen <strong>und</strong> zu<br />

überwachen.<br />

„Wünschenswerte Voraussetzungen<br />

sind unter anderem gute Noten<br />

in Mathematik sowie in den naturwissenschaftlichen<br />

Fächern,<br />

Selbstständigkeit, Teamfähigkeit,<br />

Hygiene- <strong>und</strong> Verantwortungsbewusstsein,<br />

technisches Verständnis,<br />

Interesse an biologischen <strong>und</strong><br />

chemischen Vorgängen <strong>und</strong> Umweltbewusstsein,<br />

aber auch ein guter<br />

Geruchs- <strong>und</strong> Geschmackssinn“,<br />

sagt Ludwig Walter. Neben<br />

seinem Unternehmen bieten unter<br />

anderem auch Großbäckereien,<br />

Molkereibetriebe, die Getränkeindustrie<br />

sowie Betriebe der Fisch-,<br />

Fleisch-. Obst- <strong>und</strong> Gemüseverarbeitung<br />

Beschäftigung sowie gute<br />

Aufstiegs- <strong>und</strong> Karrieremöglichkeiten,<br />

zum Beispiel zum Schichtleiter.<br />

Nicht zuletzt ist eine Tätigkeit in<br />

der Produktentwicklung <strong>und</strong> in der<br />

Qualitätssicherung denkbar. Die<br />

<strong>Aus</strong>bildung ist zudem eine Voraussetzung<br />

für die berufliche Weiterentwicklung<br />

als Lebensmitteltechniker.<br />

Der Einstieg in den Beruf als<br />

Fachkraft für Lebensmitteltechnik<br />

ist dabei denkbar einfach: „Wir<br />

möchten junge Menschen für unser<br />

Unternehmen begeistern <strong>und</strong><br />

geben im Rahmen eines Praktikums<br />

gern einen Einblick in unsere<br />

Produktion, “, so Ludwig Walter.<br />

KONTAKT<br />

Weitere Informationen zur <strong>Aus</strong>bildung<br />

gibt es bei der LAWA<br />

Hefeknödelspezialitäten GmbH,<br />

Faktor-Rothe-Straße 6 in Olbernhau<br />

sowie unter der Rufnummer<br />

037360 6953-0.<br />

8. März 2019<br />

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SONDERAUSGABE<br />

Nach Studium<br />

an Firmenspitze<br />

TU-Absolventin berichtet<br />

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HEIKE<br />

DOMARATIUS<br />

Geschäftsführerin<br />

der Gemino<br />

Maschinenbau<br />

GmbH in Mühlau<br />

Foto: privat<br />

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Heike Domaratius ist Geschäftsführerin<br />

der Gemino Maschinenbau<br />

GmbH in Mühlau. Sie leitet das Familienunternehmen<br />

erfolgreich<br />

weiter. Statt direkt in den elterlichen<br />

Betrieb einzusteigen, ging es nach<br />

dem Abitur an die Universität in<br />

Leipzig. Dort studierte sie zunächst<br />

Rechtswissenschaften, wechselte<br />

jedoch nach dem 1. Staatsexamen<br />

an die Technische Universität (TU)<br />

Chemnitz, um Wirtschaftswissenschaften<br />

für Juristen zu studieren,<br />

einem Diplomstudiengang für Juristen,<br />

die zukünftig in der freien<br />

Wirtschaft arbeiten wollen. „Während<br />

des Studiums in Leipzig habe<br />

ich weiterhin in freien Zeiten im<br />

Unternehmen gearbeitet <strong>und</strong> es<br />

reifte der Gedanke, tatsächlich beruflich<br />

dort ganz einzusteigen. Deshalb<br />

wollte ich gern eine wirtschaftswissenschaftliche<br />

<strong>Aus</strong>bildung<br />

absolvieren.“ Der Studiengang<br />

habe sich angeboten, da es<br />

sich dabei nicht um ein vollwertiges<br />

Wirtschaftsstudium handelte, sondern<br />

sich auf die Kernaspekte der<br />

Wirtschaftswissenschaften beschränkte.<br />

Die wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Inhalte des Studiengangs<br />

bildeten das F<strong>und</strong>ament für<br />

die künftige Arbeit als Führungskraft.<br />

Ebenfalls war Chemnitz als<br />

Standort eine positive Fügung: So<br />

konnte die Juristin neben dem Studium<br />

weiterhin in der Firma ihrer<br />

Eltern in Mühlau arbeiten.<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong> ist eine Sonderausgabe<br />

der „Freien Presse“.<br />

VERLAG<br />

Chemnitzer Verlag <strong>und</strong> Druck<br />

GmbH & Co. KG (CVD)<br />

Brückenstraße 15, 09111 Chemnitz<br />

ANZEIGENLEITUNG<br />

Tobias Schniggenfittig (verantw.)<br />

VERKAUFSLEITER<br />

Torsten Müller, Telefon: 0371 656 10717<br />

Mail: torsten.mueller@<br />

cvd.mediengruppe.de<br />

REDAKTION<br />

Christian Wobst, Telefon: 01712898247<br />

TITELBILD<br />

istockphoto.com | ©Steve Debenport


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SONDERAUSGABE<br />

Hilfe für Fachkräfte<br />

im Studium<br />

Aufstiegsstipendium fördert Berufserfahrene<br />

Mehr als 10.000 Stipendien<br />

wurden bisher vergeben.<br />

Foto: Jörg Heupel<br />

Seit mehr als zehn 10 Jahren fördert<br />

das Aufstiegsstipendium des<br />

B<strong>und</strong>esministeriums für Bildung<br />

<strong>und</strong> Forschung (BMBF) Berufserfahrene<br />

bei einem ersten akademischen<br />

Hochschulstudium. Wer<br />

nach einer Berufsausbildung <strong>und</strong><br />

mehreren Jahren im Beruf studieren<br />

möchte, kann sich dafür bewerben.<br />

Mittlerweile haben mehr<br />

als 10.000 Stipendiaten von dem<br />

Programm profitiert.<br />

„Das Programm ist ein Erfolg“, so<br />

B<strong>und</strong>esbildungsministerin Anja<br />

Karliczek. „Es stärkt die berufliche<br />

Bildung in Deutschland <strong>und</strong> macht<br />

Karrieren attraktiver. Weiterqualifizierung<br />

wird immer wichtiger. Es ist<br />

mir ein wirkliches Anliegen, die Bildungswege<br />

von beruflicher <strong>und</strong><br />

akademischer Bildung durchlässig<br />

zu gestalten.“<br />

B<strong>und</strong>esweit koordiniert wird das<br />

Stipendienprogramm im Auftrag<br />

des BMBF von der SBB – der Stiftung<br />

Begabtenförderung berufliche<br />

Bildung. Jährlich werden r<strong>und</strong><br />

1000 Aufstiegsstipendien vergeben.<br />

60 Prozent der Stipendiatinnen<br />

<strong>und</strong> Stipendiaten studieren an<br />

einer Fachhochschule. 40 Prozent<br />

nutzen die nur bei diesem Förderprogramm<br />

bestehende Möglichkeit,<br />

berufsbegleitend zu studieren.<br />

Und zwei Drittel studieren „ohne<br />

Abitur“, haben sich also die Berechtigung<br />

zu studieren, während<br />

oder nach der <strong>Aus</strong>bildung, erarbeitet.<br />

Seit der Einführung des Programms<br />

2008 hat das BMBF für<br />

das Programm mehr als 190 Millionen<br />

Euro aufgewendet.<br />

AUS- & WEITERBILDUNG<br />

8. März 2019 19<br />

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ANZEIGEN<br />

3986537-10-1<br />

Wo gibt es Geld für<br />

<strong>Weiterbildung</strong>en?<br />

Kostenloser Leitfaden zur Finanzierung online<br />

Für die berufliche <strong>Weiterbildung</strong><br />

gibt es zahlreiche Unterstützungsangebote:<br />

vom B<strong>und</strong>, vom Land,<br />

vom Arbeitgeber <strong>und</strong> vom Finanzamt<br />

als Steuerrückzahlung.<br />

Schließlich sind <strong>Weiterbildung</strong>en<br />

teuer. Schon für einen fünftägigen<br />

Englisch-Sprachkurs können<br />

schnell ein paar h<strong>und</strong>ert Euro anfallen.<br />

Doch für Bildungshungrige gibt es<br />

Unterstützung. Die aktualisierte<br />

Version des Leitfadens „<strong>Weiterbildung</strong><br />

finanzieren“ der Stiftung Warentest<br />

erklärt, welche Fördertöpfe<br />

B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Länder bieten, wie Arbeitnehmer<br />

ihre Chefs von Finanzspritzen<br />

für <strong>Weiterbildung</strong>s-Trainings<br />

überzeugen können <strong>und</strong> welche<br />

Kreditarten sich zur Finanzierung<br />

einer <strong>Weiterbildung</strong> eignen.<br />

Außerdem erfahren Bildungshungrige,<br />

wie sie über die Steuererklärung<br />

Geld vom Finanzamt zurückbekommen<br />

können.<br />

Vom B<strong>und</strong> gibt es Stipendien, Gutscheine<br />

<strong>und</strong> Zuschüsse. Die Höhe<br />

der Finanzspritzen variiert. Mit dem<br />

<strong>Weiterbildung</strong>sstipendium der<br />

„Stiftung Begabtenförderung berufliche<br />

Bildung“ zum Beispiel erhalten<br />

Stipendiaten, verteilt auf drei<br />

Jahre, bis zu 7200 Euro für beliebig<br />

viele förderfähige <strong>Weiterbildung</strong>en<br />

– bei einem Eigenanteil von 10 Prozent.<br />

Auch einzelne B<strong>und</strong>esländer<br />

lassen Geld für Bildung springen.<br />

In Sachsen gibt es zum Beispiel<br />

den <strong>Weiterbildung</strong>sscheck individuell.<br />

Der Leitfaden steht online unter<br />

www.test.de/weiterbildung/finanzieren<br />

zum kostenlosen Download<br />

bereit.<br />

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