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BERLINER KURIER, Montag, 18. März2019<br />
Gewaltorgie in Paris<br />
NACHRICHTEN<br />
Gespräche über Fusion<br />
Paris – Sie galten bereits als politisch<br />
abgemeldet,immerkleiner<br />
wurde die Zahl der protestierenden<br />
Gelbwesten. Doch dafür meldeten<br />
sie sich jetzt am Wochenende<br />
in Parismit ungezügelter Gewalt<br />
zurück.Eswurde geplündert,<br />
blindwütigwurden auf den<br />
Champs-Élysées Scheiben eingeschlagen<br />
und Brände gelegt.Vermummte<br />
Demonstranten zielten<br />
mit Pflastersteinen, Projektilen<br />
und Knallkörpern auf die Beamten.<br />
Diese rückten mit Helmen<br />
und Schutzschilden vorund feuerten<br />
Tränengas ab, auch Blendgra-<br />
naten und Wasserwerfer kamen<br />
zum Einsatz.<br />
Mit einem hämischen Tweet<br />
mischte sich US-Präsident Donald<br />
Trump ein: „Das PariserAbkommen<br />
geht für Parisnicht so richtig<br />
auf“, schrieb er.„Proteste undUnruheninganz<br />
Frankreich.“ Die<br />
Menschen würden „Wir wollen<br />
Trump“ skandieren.<br />
Frankreichs Außenminister Jean-<br />
Yves Le Drian verbat sich das.<br />
„Wir beteiligen uns nicht an den<br />
amerikanischen Debatten, lassen<br />
Sie uns unser Leben als Nation<br />
führen.“<br />
Im Herzen vonParis auf<br />
den Champs-Élysées<br />
brennt ein Kiosk und ein<br />
Restaurant (oben),<br />
Scheiben gingen zu<br />
Bruch. Am Sonnabend<br />
kamen wenige<br />
Gelbwesten zu den<br />
Protesten, doch die<br />
traten aggressiv und<br />
zerstörerisch auf.<br />
Foto: Arne Dedert/dpa<br />
Frankfurt –Deutsche Bank<br />
und Commerzbank nehmen<br />
Gespräche über eine Fusion<br />
auf. Seit Monaten wird über<br />
eine Fusion der beiden Institute<br />
spekuliert. Für die beiden<br />
größten deutschen Finanzhäuser<br />
geht es ums<br />
Überleben. Gewerkschaften<br />
befürchten den Abbau von<br />
bis zu 30 000 Stellen.<br />
TV-Sender gestürmt<br />
Belgrad –Kritiker von Serbiens<br />
Staatschef Aleksandar<br />
Vucic habenden staatlichen<br />
Fernsehsender RTS gestürmt.<br />
Sie werfen dem Präsidenten<br />
vor, sich immer mehr zum<br />
Autokraten zu entwickeln.<br />
Zuvor hatten Tausende Regierungskritiker<br />
friedlichin<br />
Belgrad demonstriert.<br />
Söders Rentenidee<br />
Foto: Michael Kappeler/dpa<br />
EU-Musterschüler? Sorgenkind!<br />
Gegen Deutschland laufen derzeit 76 Vertragsverletzungsverfahren der Europäischen Kommission<br />
Brüssel –Gegen Deutschland<br />
laufen derzeit 76 Vertragsverletzungsverfahren<br />
der EU-<br />
Kommission. Wie aus einer<br />
Antwort der Bundesregierung<br />
auf eine Kleine Anfrage der<br />
Grünen-Fraktion hervorgeht,<br />
fallen die meisten Verfahren in<br />
den Verantwortungsbereich<br />
von Bundesverkehrsminister<br />
Andreas Scheuer (CSU) –hier<br />
sind es 19 Verfahren. Die Antwort<br />
liegt dem Redaktions-<br />
Netzwerk Deutschland(RND)<br />
vor. Die von der Kommission<br />
gegen die Politik des Bundesverkehrsministeriums<br />
angestrengten<br />
19 Verfahren betreffen<br />
unterschiedliche Bereiche<br />
-etwa die Infrastruktur für alternative<br />
Kraftstoffe wie beispielsweise<br />
Ladesäulen, die<br />
Genehmigung und Kontrolle<br />
von Fahrzeugenoder auch die<br />
Eisenbahnsicherheit.<br />
„Verkehrsminister Scheuer<br />
hat offenbar nicht nur bei der<br />
Luftbelastung ein Problem mit<br />
dem europäischen Recht, sondern<br />
missachtet etliche geltende<br />
EU-Vorgaben“, sagte Stephan<br />
Kühn, Sprecher für Verkehrspolitik<br />
der Grünen-Bundestagsfraktion,<br />
dem RND.<br />
„Egal ob Vorgaben für Ladesäulen<br />
oder den Bahnverkehr,<br />
Scheuer steht bei den Zukunftsthemen<br />
auf der Bremse.<br />
Die EU will endlich die Mobilität<br />
der Zukunft einläuten,<br />
doch Scheuer blockiert, wo er<br />
nur kann.“ Kühn betonte:<br />
„Auch Verkehrsminister<br />
Scheuer muss sich an Recht<br />
und Gesetz halten, deswegen<br />
muss er die EU-Vorgaben nun<br />
schleunigst umsetzen.“<br />
Darüber hinaus entfallen 16<br />
Verfahren auf das Bundesumweltministerium,<br />
13 auf das Finanz-,<br />
zehn auf das Innen-,<br />
neun auf das Wirtschafts-, je<br />
drei auf das Justiz- und das<br />
Arbeitsministerium, zwei auf<br />
das Gesundheits- und eins auf<br />
das Agrarministerium.<br />
Foto: JB Autissier / imagp<br />
München –Die CSU will bei<br />
Beziehern von Grundsicherung<br />
im Alter Freibeträge für<br />
gesetzliche Renten einführen<br />
sowie Schonvermögen bei<br />
der Grundsicherung deutlich<br />
anheben. CSU-Chef Markus<br />
Söder grenzt sich dabei in<br />
der Debatte um eine Grundrente<br />
klar von der SPD ab.<br />
Dobrindt lobt Schüler<br />
München –CSU-Landesgruppenchef<br />
Alexander Dobrindt<br />
hat die Schülerstreiks<br />
für den Klimaschutz gelobt.<br />
„Ich finde es gut, wenn eine<br />
Generation laut auf ihre Bedürfnisse<br />
aufmerksam<br />
macht. Das kann auch mal an<br />
einem Freitagvormittag<br />
sein“, so Dobrindt in „Bild<br />
am Sonntag“.<br />
BlockiertItalien?<br />
Rom –Der CDU-Europaabgeordnete<br />
Elmar Brok hält es<br />
für möglich, dass Italien<br />
gegen eine Fristverlängerung<br />
fürden EU-Austritt Großbritanniens<br />
stimmt. Der Brexit-<br />
AktivistNigel Farage, hätte<br />
erklärt,esgebe entsprechende<br />
Absprachen mit Italiens<br />
Innenminister Matteo Salvini.
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