THW_01-2019_oAnz_low
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<strong>THW</strong><br />
Dunkelheit in ihren Unterkünfte<br />
bzw. Schlafstätten vor Ort angekommen<br />
waren.<br />
Im gesamten Gemeindegebiet<br />
von Reit in Winkl mussten Dächer<br />
von Schnee befreit und<br />
Straßen und Hydranten freigeräumt<br />
werden. Die oberste<br />
Priorität hatten anfangs alle öffentlichen<br />
Gebäude wie Schulen,<br />
Turnhallen oder Elektrizitätseinrichtung.<br />
In den ersten<br />
drei Tagen nach Ausrufen des<br />
Katastrophenalarms waren zwischen<br />
150 und 190 Helferinnen<br />
und Helfer aus ganz Bayern in<br />
Reit im Winkl im Einsatz. Bereits<br />
jetzt war klar, dass der Einsatz<br />
noch sehr viel länger gehen<br />
würde.<br />
Am Montagmorgen, 14. Januar<br />
wurden weitere Einsatzkräfte,<br />
auch von anderen Hilfsorganisationen,<br />
aus ganz Bayern<br />
in Übersee gesammelt. Diese<br />
wurden in die von Schnee stark<br />
betroffenen Gebiete koordiniert.<br />
Für die <strong>THW</strong> Einsatzkräfte<br />
ging es ausschließlich wieder<br />
nach Reit in Winkl. Inzwischen<br />
konnten auch private Hauseigentümer<br />
auf die Einsatzkräfte<br />
im Ort mit Hilfe eines eigens<br />
eingerichteten Bürger-Telefons<br />
zurückgreifen.<br />
Lawinengefahr macht<br />
Evakuierung notwendig<br />
Am Mittwoch, 16. Januar wurden<br />
neben anderen Hilfsorganisationen<br />
auch mehrere<br />
MTWs (Mannschaftstransportwagen)<br />
des <strong>THW</strong> nach Schleching<br />
alarmiert – hier drohte<br />
eine Lawine abzugehen und<br />
den Nebenort Raiten unter sich<br />
zu begraben. Aus Sicherheitsgründen<br />
wurde der gesamte<br />
Nebenort evakuiert. Das <strong>THW</strong><br />
übernahm hier Transport- und<br />
Beleuchtungsaufgaben.<br />
Am Donnerstag, 17. Januar kam<br />
dann noch ein weiteres großes<br />
Gebiet, die Winklmoos-Alm<br />
dazu. Das weitläufiges Almgebiet<br />
auf ca. 1170 Meter Höhe<br />
war so massiv vom Schneefall<br />
betroffen, dass die Besitzer bereits<br />
zum Teil zum zweiten Mal<br />
ihre Dächer geräumt hatten,<br />
ehe das <strong>THW</strong> hier zur Unterstützung<br />
eintraf. Obwohl die<br />
Besitzer dort oben mit großen<br />
Schneemassen umzugehen<br />
wussten, lag dieses Mal selbst<br />
dort eine außergewöhnliche<br />
Situation vor.<br />
Die meisten Helferinnen und<br />
Helfer durften mit der Gondel<br />
zum Einsatzort fahren, da nur<br />
wenige Fahrzeuge mit Schneeketten<br />
die Passstraße nutzen<br />
konnten.<br />
Inzwischen war auch die<br />
<strong>THW</strong>-Fachgruppe Führung/<br />
Kommunikation aus Kempten<br />
eingetroffen, um die Einsatzleitung<br />
vor Ort zu unterstützen.<br />
Aufgrund der örtlichen Lage<br />
des Ortsverbandes, übernahm<br />
das <strong>THW</strong> Traunstein zusätzlich<br />
Fahr- und Shuttledienste für<br />
Mensch, Material, Essen,... innerhalb<br />
des Landkreises. Auch<br />
die LuK in der Unterkunft hatte<br />
einiges zu tun, um die draußen<br />
befindlichen Einsatzkräfte optimal<br />
zu koordinieren und alles<br />
Verwaltungstechnische abzuarbeiten.<br />
Der Katastrophenalarm im<br />
Landkreis Traunstein wurde in<br />
der Nacht von Freitag auf Samstag<br />
aufgehoben. Bis zum offiziellen<br />
Einsatzende am Samstagabend<br />
waren noch die<br />
Führung des <strong>THW</strong> und ca. 60<br />
Helferinnen und Helfer aus drei<br />
<strong>THW</strong>-Ortsverbänden im Einsatz.<br />
Alle externen Einsatzkräfte<br />
machten sich bereits am Abend<br />
davor auf den Weg in Ihre Heimat-OVs.<br />
Auf die Einsatzleitung<br />
sollte in den kommenden Tagen<br />
noch viel Nachbereitung<br />
zukommen.<br />
Die kritische Lage im Katastrophengebiet<br />
zeigte sich durch<br />
den Einsatz von über 1.500<br />
Einsatzkräften des <strong>THW</strong>, welche<br />
aus 36 Ortsverbänden aus ganz<br />
Bayern zur Hilfe kamen. Die<br />
Zusammenarbeit, sowohl zwischen<br />
den einzelnen Ortsverbänden,<br />
als auch zwischen den<br />
anderen Hilfsorganisationen<br />
verlief sehr gut.<br />
Nach über einer Woche im Einsatz,<br />
konnten die Helfer ihre Arbeit<br />
erfolgreich beenden und<br />
stolz auf das Geleistete sein.<br />
Deswegen gilt unser Dankeschön<br />
allen uns tatkräftig zur<br />
Seite stehenden Helfern.<br />
Im Landkreis Traunstein eingesetzte<br />
Ortsverbände:<br />
Traunstein, Traunreut, Amberg,<br />
Ansbach, Augsburg, Bad Staffelstein,<br />
Baiersdorf, Bamberg, Deggendorf,<br />
Donauwörth, Feuchtwangen,<br />
Forchheim, Fürth,<br />
Gerolzhofen, Haßfurt, Karlstadt,<br />
Kempten, Kronach, Landshut,<br />
Lauf, Marktredwitz, Mellrichstadt,<br />
Miltenburg, Mühldorf,<br />
Neuburg, Neumarkt, Neunberg<br />
v. Wald, Nürnberg, Parsberg,<br />
Passau, Regensburg, Roding,<br />
Schwabach, Schwandorf, Sulzbach<br />
Rosenberg, Vilshofen<br />
Gregor Grichtmaier - reda<br />
<strong>THW</strong>-JOURNAL BY 1/2<strong>01</strong>9 23