WirtschaftsLEBEN_Landshut_Nr_8_net
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Rampenlicht Boombranche Logistik. Die bringen es<br />
Rampenlicht Boombranche Logistik. Die bringen es<br />
Die bringen es<br />
Die Logistik ist auf dem Weg zu einer Schlüsselbranche, und es geht längst nicht mehr in erster Linie um den eigentlichen Transport<br />
zu Lande, zu Wasser und in der Luft, um die Mobilität von Gütern und Menschen also, sondern immer mehr um die Organisation<br />
der Abläufe. Im Zuge der Digitalisierung, Spezialisierung und Globalisierung im Kontext von Industrie 4.0 und Inter<strong>net</strong> der Dinge sind<br />
intelligente Intralogistiklösungen und computergesteuerte Abläufe zwischen einzelnen Stationen im Produktions- und im Handelsbereich<br />
bis hin zum Endkunden gefragt, egal ob dieser privat oder gewerblich ist.<br />
Wenn im Januar dieses Jahres auf der Technikmesse<br />
CES (Consumer Electronics Show) in Las<br />
Vegas nachts die Shows zu Ende gingen, war vor<br />
dem Casinohotel Ceasar‘s Palace Erstaunliches zu<br />
beobachten: Ein Roboterbus „Urba<strong>net</strong>ic“ von Mercedes<br />
surrte heran, gerufen von einem der Umstehenden<br />
mit dem Smartphone. Urba<strong>net</strong>ic sammelte<br />
unterwegs Passagiere ein, errech<strong>net</strong>e aus deren<br />
Zielen eine Route und fand seinen Weg ohne Fahrer.<br />
So sieht er wohl aus, der öffentliche Nahverkehr der<br />
Zukunft. Die Fahrt im Urba<strong>net</strong>ic fühlt sich anfangs<br />
fremd an, weil vorn kein Fahrer sitzt. Auf dem „Fahrersitz“<br />
hat ein Passagier Platz genommen.<br />
Noch ist der Massentransport in Fahrzeugen<br />
wie dem Mercedes Urba<strong>net</strong>ic eine Vision. Doch<br />
le Parallelen zu der Zeit, als aus der motorisierten<br />
Droschke das Auto wurde, wie wir es heute kennen.<br />
Den Insassen stellt der Experte eine sicherere<br />
und komfortablere Fahrt in Aussicht, in der sie mit<br />
ihrer Zeit etwas anfangen können. „Und das ganze<br />
wird pro Kilometer auch noch weniger Kosten als<br />
jedes eigene Auto oder jedes herkömmliche Taxi“,<br />
sagt Bernhart.<br />
Kaum ein Aussteller aus der Automotivebranche<br />
zeigte sich ohne so einen futuristischen People<br />
Mover. Bosch, Continental, Denso oder ZF hatten<br />
mehr oder minder große und mehr oder minder kastenförmige<br />
Elektrofahrzeuge mitgebracht, ebenso<br />
wie Kia und Hyundai.<br />
Die ZF, Hauptsitz in Friedrichshafen, aber einer<br />
der großen Arbeitgeber in Niederbayern, mischt vor<br />
allem im Bereich der digitalen Ausstattung ganz<br />
vorne mit. Das Unternehmen bietet den Anbietern<br />
dieser sogenannten „Mobility-as-a-Service“ seine<br />
umfangreiche Systemkompetenz: Umfeldsensoren<br />
wie Radar-, Kamera- und LiDAR-Systeme, Zentralrechner<br />
wie die ZF ProAI RoboThink inklusive Soft-<br />
Der Transport im Verkehr ist nur<br />
ein Teilbereich der Logistik, ein<br />
wichtiger Teil spielt sich<br />
in den Lägern und<br />
auf den Servern ab.<br />
schon binnen eines Jahrzehnts dürfte das anders<br />
werden. Der Mobilitätsexperte Wolfgang Bernhart<br />
von der Unternehmensberatung Roland Berger erwartet,<br />
dass Hersteller bald riesige Flotten derartiger<br />
autonomer Fahrzeuge ausliefern: „Da kommt<br />
eine Generation von Fortbewegungsmitteln auf<br />
uns zu, die zu einer neuen Art von individueller<br />
Mobilität führen wird“, sagt Bernhart. Es gebe vieware<br />
und Algorithmen sowie mechatronische Aktuatoren<br />
und Sicherheitssysteme. Darüber hinaus<br />
ist die Fähigkeit des Technologiekonzerns, all diese<br />
Systeme klug zu ver<strong>net</strong>zen und in Fahrzeuge zu<br />
integrieren, ein entscheidender Vorteil für Kunden,<br />
die nicht vorwiegend Fahrzeuge, sondern Mobilität<br />
anbieten wollen. Und es geht natürlich nicht nur<br />
um Personenverkehr, sondern auch um Kleintransporter<br />
und LKWs. Neue Fahrzeugkonzepte sollen<br />
Städte von der Lieferwagenflut erlösen, die der<br />
Boom im Onlinehandel mit sich bringt.<br />
Continental geht das Problem mit einem<br />
autonomen Transporter namens CUbE an – der<br />
hat nicht nur Päckchen an Bord, sondern auch<br />
eine Handvoll kleiner Lieferroboter. Sie schwärmen<br />
aus und übernehmen die letzten Meter der<br />
Zustellung.<br />
Manche Entwickler haben mehrere Fahrzeugkonzepte<br />
vereint. So kann der Urba<strong>net</strong>ic den<br />
Aufbau an speziellen Stationen wechseln, weil<br />
Mercedes sämtliche Technik im Unterboden gebündelt<br />
hat. Eben noch Kleinbus, wird der Van zum<br />
Kastenwagen und surrt für Post oder UPS durch<br />
Häuserschluchten.<br />
Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch<br />
das Vehikel des Schweizer Querdenkers Frank Rinderknecht,<br />
„Rinspeeds MicroSnap“. Den gab es in<br />
Las Vegas auch als temperierten Pizzabringer oder<br />
mobile Ladesäule für gestrandete Elektrofahrzeuge.<br />
„Mit den unterschiedlichen Aufbauten bieten<br />
wir Vorteile für alle“, sagt Urba<strong>net</strong>ic-Projektleiter<br />
Thomas Moser: „Wenn Passagiershuttles auch als<br />
Pakettransporter genutzt werden, kann der Fuhr-<br />
u<br />
Der Roboterbus „Urba<strong>net</strong>ic“ von Mercedes chauffierte die Besucher der<br />
diesjährigen Technikmesse CES in Las Vegas autonom, ganz ohne Fahrer:<br />
„Eine Generation von Fortbewegungsmitteln, die zu einer neuen Art<br />
von individueller Mobilität führen wird.“<br />
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