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Berliner Kurier 20.03.2019

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REPORT<br />

Hormone<br />

Licht macht gute Laune<br />

Puh, geschafft. Die Tage,<br />

an denen die Dunkelheit<br />

früh kommt und spät<br />

geht, sind vorbei. Jetzt gibt es<br />

wieder Licht, Licht, Licht. Morgens<br />

müssen die Schulkinder<br />

nicht mehr im Dunkeln starten,<br />

mittags ist es möglich, unter<br />

freiem Himmel zu essen und<br />

nach Feierabend ist es noch<br />

hell. Berlin und seine Bewohner<br />

sind endlich wieder ins<br />

rechte Licht gerückt.<br />

Denn eigentlich müsste es immer<br />

so sein, dass wir aufstehen,<br />

wenn es hell ist. Dann dringen<br />

Lichtreize über die Netzhaut<br />

der Augen und den Sehnerv in<br />

ein winziges Zentrum im Gehirn,<br />

das als zentraler Taktgeber<br />

der inneren Uhr fungiert.<br />

Bewegung<br />

<strong>Berliner</strong> Bärlauch<br />

Wunder im Unterholz<br />

Die innere Uhr bewirkt, dass<br />

man nachts müde und tagsüber<br />

wach ist. Sie hat etliche Körperfunktionen<br />

im Griff, zum Beispiel<br />

den Blutdruck. Und über<br />

Hormone wie Serotonin und<br />

Melatonin steuert Licht auch<br />

unsere Befindlichkeit mit.<br />

Bei Tageslicht wird die Produktiondes<br />

Wachhormons Serotonin<br />

ausgelöst, bei Dunkelheit<br />

dominiert das Schlafhormon<br />

Melatonin. Das Tolle am<br />

Serotonin: Es macht nicht nur<br />

wach, sondern auch glücklich.<br />

Denn es wirkt entspannend,<br />

hebt die Stimmung und hemmt<br />

Schmerzen. Das macht den<br />

Frühlingsanfang so fantastisch.<br />

Anne Brüning<br />

Zu Fußeinmal um die Welt<br />

Es ist doch immer dasselbe:<br />

Den ganzen Winter<br />

über hängt man rum, rostet<br />

ein, legt an Kilos zu und<br />

wirtschaftet bei der Fitness ab.<br />

Geht mir genau so, doch sobald<br />

die Temperaturen steigen, meine<br />

ich, mich wie ein Irrer bewegen<br />

zu müssen, und latsche los<br />

in kompletter Überschätzung<br />

meiner Muskelgeschmeidigkeit.<br />

Ich lief also kürzlich elangetrieben<br />

den Tempelhofer<br />

Damm entlang und bog hinter<br />

dem Flugfeld links ein in die<br />

Germaniastraße. Die ist lang<br />

und wird zu Oberlandstraße.<br />

Mittlerweile ging ich nur noch<br />

erlahmt und schwitzend –das<br />

Dumme an dieser Strecke ist<br />

die Tatsache, dass man, ist man<br />

einmal auf der Höhe des Flugfeldes,<br />

nicht mehr zurückkommt.<br />

Man muss das komplette<br />

Rund des Feldes entlanglaufen,<br />

gefühlt rund 80 Kilometer.<br />

Quer rüber, zurück nach<br />

Kreuzberg? Fehlanzeige. Ich<br />

hätte es wissen müssen, ich fahre<br />

diese Strecke regelmäßig mit<br />

dem Rad, um dann in Höhe der<br />

Leinestraße wieder zurück auf<br />

das Feld zu kommen. Mit dem<br />

Rad ist das alles kein Problem,<br />

zu Fuß ist es eine Weltreise. Ich<br />

habe rund drei Stunden nach<br />

Hause gebraucht. Das muss<br />

aber nun<br />

wirklich<br />

reichen<br />

für diesen<br />

Frühling.<br />

MPW<br />

Jetzt zieht wieder dieser<br />

Knoblauchgeruch durchs<br />

feuchte Unterholz und<br />

führt an die Fundstellen der<br />

herrlichen Pflanze: Wunder-<br />

Lauch, Seltsamer Lauch oder<br />

<strong>Berliner</strong> Bärlauch genannt,<br />

weil er hier häufig vorkommt.<br />

Ursprünglich ein Kaukasier,<br />

wurde er ab Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

im Botanischen Garten<br />

angesiedelt, von wo er seitdem<br />

verwildert.<br />

Ausdauernd siedelt er teils rasenartig<br />

und massenhaft. Allium<br />

paradoxum schmeckt wie<br />

der verwandte Bärlauch (Allium<br />

ursinum), nur etwas milder,<br />

ist wie dieser sehr gesund und<br />

darf –anders als dieser –großzügig<br />

gesammelt werden. Der<br />

wunderbare Wunderlauch gehört<br />

zu den ersten Grünpflanzen,<br />

die nach dem Winter<br />

hervorkommen. Ab März wuchert<br />

er an schattigen, meist<br />

feuchten Stellen auf <strong>Berliner</strong><br />

Bärlauchwiesen (Krumme Lanke,<br />

Treptower Park, Plänterwald)<br />

und im Brandenburger<br />

Umland. Am besten sammelt<br />

man, bevor die weißen, sternförmige<br />

Blüten hervortreten.<br />

Im Mai ist er wieder weg.<br />

Es gibt gute Gründe, ihn wunderbar<br />

zu finden. Er schmeckt<br />

herrlich und wirkt gegen Verkalkung.<br />

Trotzdem eine Warnung:<br />

Nicht verwechseln mit<br />

giftigen Maiglöckchen oder<br />

Herbstzeitlosen, und waschen<br />

–denn was Tiere fallen lassen,<br />

ist bäh.<br />

Maritta Adam-Tkalec<br />

Fotos: dpa, istockphoto<br />

Der<br />

Zumkalendarischen Beginn am Mittwoch machen<br />

die Temperaturen einen deutlichen Satz nach oben.<br />

Ab jetzt sind 10 bis 14 Grad drin –die <strong>Berliner</strong> freut’s<br />

Endlich Frühling, endlich Zeit für<br />

Ausflüge nach draußen! Wie wäre<br />

es mal mit einem langen Spaziergang<br />

am Ufer der Spree?

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