Wenigenjenaer Ufer I Thüringer Landschaftsarchitekturpreis 2009 Der Planungsraum Wenigenjenaer Ufer in Jena-Ost, mit einer Gesamtlänge von 500 m und einer Gesamtfläche von ca. 2 ha, befindet sich im festgelegten Sanierungsgebiet Karl-Liebknecht-Straße. Im Westen wird das Areal durch die Saale, im Süden durch die Camsdorfer Brücke und im Osten durch Wohnbebauung begrenzt. Unter Berücksichtigung der Rahmenplanung für das Sanierungsgebiet, des Gewässer- und Hochwasserschutzes sowie der naturschutzfachlichen Belange (angrenzende avifaunistisch bedeutsame Flächen, Fledermausquartiere, Auwald als besonders geschütztes Biotop nach §18 Thüringer Naturschutzgesetz) zielt die Planung auf eine Verbesserung der städtebaulichen und freiraumplanerischen Strukturen zwischen Wohnbebauung und Saale mit Erhaltung des markanten Großbaumbestandes ab. Die Saaleaue wird den Bewohnern als auch den Besuchern von Wenigenjena bewusst zugänglich gemacht werden. Die nutzbare Gewässerlandschaft trägt maßgeblich zur Wohnzufriedenheit der Bürger des Stadtteils und zur gesamten Freiraumqualität der Stadt Jena bei. Die Freifläche am Wenigenjenaer Ufer präsentiert sich einschließlich der westlich angrenzenden Saaleaue als sensibel auf den Standort reagierende, intensiv gestaltete Naherholungsfläche mit farbigem, jahreszeitlich aspektreichem und landschaftlichem Raumerlebnis in vielfältiger Aufenthaltsqualität. Den Wünschen der Jenaer Bürger entsprechend, wurde durch die Stadt Jena eine detaillierte, landschaftsräumliche, bildhafte Zielstellung entwickelt, welche sich durch eine intensive Bürgerbeteiligung anhand von perspektivischen Leitbildern auszeichnete. Als Kontrast zu den landschaftlich naturbelassenen Bereichen in Flussnähe wurden Wege und Plätze als klare Raumfolgen in einer geometrisch und zugleich landschaftsbezogenen Formensprache inszeniert. Der Übergangsbereich von städtischen Strukturen zu landschaftlichen Bereichen der Saaleaue wird thematisch und weiträumig großzügig gestalterisch verstärkt. Formen, welche die Landschaft naturgegeben veränderten, wurden neu inszeniert. Die nördliche Platzfläche - das Nordoval - dient als formgebender geometrischer Auftakt. Die Steigerung in Gestaltung, Geometrie und Ausstattung stellt das mit Hecken umgebene und mit bespielbarer Kunst ausgestattete Rondell als zentraler Treffpunkt von gesamtstädtischer Bedeutung dar. Die „Saalewelle“ und der „Fisch“ wurden im Ergebnis eines Künstlerwettbewerbes eigens für das Herzstück der Gesamtanlage, das Rondell, vom Künstler Thomas Reichstein aus Dresden entwickelt. Der Künstler reagierte damit auf eine durch die Stadt vorgegebene bildkünstlerisch - räumliche Konzeption und konnte in diesen Prozess eigene Ideen einbringen. Neue gekrümmte und lineare Heckenstrukturen und die bestehende Baumreihe entlang des Promenadenweges verstärken die vorhandenen räumlichen Potentiale von Bebauung und vorhandener Freiraumstruktur. Gleichzeitig wird der Fahrverkehr von den Erholungssuchenden / Promenierenden abgeschirmt. Der Platz an der „Grünen Tanne“ mit Außengastronomie stellt den Übergangspunkt zur Innenstadt dar. Er erfährt eine Erweiterung und intensive Gestaltung mit Bezug zu dem denkmalgeschützten Gebäude „Grüne Tanne“ als steinerner Architekturplatz. Sitzwürfel aus Naturstein dienen wirksam als raumübergreifendes Gestaltungselement und sind dabei gleichzeitig trennendes Element zum untergeordneten Erschließungsverkehr. Der bestehende Saale-Radwanderweg, welcher die Gesamtanlage durchquert, wurde touristenfreundlich und nutzungsverträglich integriert. Des Weiteren ist die Freianlage Wenigenjenaer Ufer ein stadtzentrumsnaher Haltepunkt für Wasserwanderer im Rahmen des übergeordneten Saale-Wasserwanderkonzeptes. Bauherr: Stadt Jena Dezernat Stadtentwicklung / Stadtplanung Am Anger 26 07743 Jena Planung 2005 - 2006 Bauzeit 2007 Planung: Dipl. Ing. Heike Roos, Freie Landschaftsarchitektin BDLA Freie Stadtplanerin DASL Karl-Marx-Straße 7a 99441 Denstedt b. Weimar Dipl.-Ing. Andreas Eichstaedt Architekt für Stadtplanung AKT Wenigenjenaer Ufer | Jena
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