AUTOINSIDE Ausgabe 4 – April 2019
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AUSGABE 4 <strong>–</strong> APRIL <strong>2019</strong><br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
AUTO<br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
89. Auto-Salon<br />
Bundesrat Cassis zu Gast beim AGVS<br />
Seiten 20 <strong>–</strong> 21<br />
Auto-Salon<br />
Der Auto-Salon öffnet sich<br />
künftig für Tech-Firmen und<br />
Zulieferer.<br />
Seiten 12 <strong>–</strong> 13<br />
E-Mobilität<br />
Die Herausforderungen und<br />
die Prognosen für die<br />
Elektromobilität.<br />
Seiten 46 <strong>–</strong> 49<br />
Bildung<br />
Wie der AGVS mit der<br />
zunehmenden Zahl an<br />
Tertiärabschlüssen umgeht.<br />
Seiten 70 <strong>–</strong> 71
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Bremsensortiment<br />
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<strong>–</strong> Haltestift / Zubehörsätze<br />
<strong>–</strong> Gleitbolzensätze<br />
<strong>–</strong> Dämpferbleche<br />
<strong>–</strong> Bremstrommeln und Bremsbacken<br />
<strong>–</strong> Handbremsseile<br />
Hydraulikkomponenten<br />
<strong>–</strong> Hauptbremszylinder<br />
<strong>–</strong> Bremskraftregler<br />
<strong>–</strong> Bremszangen<br />
<strong>–</strong> Radbremszylinder<br />
<strong>–</strong> Bremsleitungen und Bremsschläuche<br />
<strong>–</strong> Montage und Kleinmaterial<br />
<strong>–</strong> Revisionen gebrauchter Komponenten<br />
www.technomag.ch
Auto-Salon<br />
Der Auto-Salon öffnet sich<br />
künftig für Tech-Firmen und<br />
Zulieferer.<br />
Seiten 12 <strong>–</strong> 13<br />
E-Mobilität<br />
Die Herausforderungen und<br />
die Prognosen für die<br />
Elektromobilität.<br />
Seiten 46 <strong>–</strong> 49<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
Bildung<br />
Wie der AGVS mit der<br />
zunehmenden Zahl an<br />
Tertiärabschlüssen umgeht.<br />
Seiten 70 <strong>–</strong> 71<br />
INHALT<br />
<strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />
5 Editorial<br />
6 Kurz notiert<br />
Auto-Salon<br />
8 Der Auto-Salon <strong>–</strong> der Treffpunkt<br />
der Branche<br />
10 Ein Abend mit der Sektion Genf<br />
12 Wie weiter mit der Halle 7?<br />
14 Bundesrat Cassis am AGVS-Stand<br />
18 Online praktische<br />
Problemstellungen lösen<br />
20 Cecra-Generaldirektor Bernard<br />
Lycke im Gespräch<br />
22 Der Grand Seigneur der<br />
Autobranche, André Hefti, tritt ab<br />
24 Die Highlights der Zulieferer<br />
45 Dot.swiss <strong>–</strong> mehr Swissness<br />
geht nicht<br />
Technologie / Antriebe<br />
44 Die Herausforderungen der<br />
E-Mobilität<br />
50 Ladeinfrastruktur ist keine<br />
Zukunftsmusik<br />
52 Neue Reifen für alternative Antriebe<br />
54 E-Autos auf dem Occasionsmarkt<br />
56 Plattformen spüren Wandel<br />
58 Neue Technologien benötigen<br />
neue Kompetenzen<br />
62 Wann startet CNG durch?<br />
64 Weniger CO 2<br />
dank Gasantrieb<br />
66 Diesel ist nicht tot<br />
Bildung<br />
68 Betriebswirtin Yasmin Bürgi nimmt<br />
die Zukunft in die Hand<br />
70 Olivier Maeder spricht über<br />
Tertiärabschlüsse im Autogewerbe<br />
72 Z1-Intensivkurs spart Zeit<br />
73 AGVS hilft, die Radios auf DAB+<br />
umzurüsten<br />
74 AGVS Business Academy<br />
76 Regionale Weiterbildungskurse<br />
78 Vom amerikanischen Markt lernen<br />
Swiss Automotive Show<br />
79 SAS in neuem Kleid<br />
Politik & Recht<br />
80 Unternehmerische Freiheit sichern<br />
82 Nationalrat will Sommer-RS<br />
verschieben<br />
Verband & Sektionen<br />
83 Einladung zur AGVS-DV in<br />
Unterägeri<br />
84 Neues aus der Sektion Solothurn<br />
85 Zürcher Garagen können bald<br />
Nachkontrollen durchführen<br />
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AUSGABE 4 <strong>–</strong> APRIL <strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Produkte & Dienstleistungen<br />
86 Der neue Mobility-CEO Roland<br />
Lötscher im Gespräch<br />
89. Auto-Salon<br />
Bundesrat Cassis zu Gast beim AGVS<br />
Seiten 20 <strong>–</strong> 21<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />
Titelseite:<br />
Bundesrat<br />
Ignazio Cassis zu<br />
Gast beim AGVS<br />
(Bild srh).<br />
87 Garagenwelt<br />
90 Grafik des Monats,<br />
Vorschau & Impressum<br />
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EDITORIAL<br />
Die E-Mobilität ist da <strong>–</strong> die Garagisten sind bereit<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Der Auto-Salon in Genf hat an medialer<br />
Aufmerksamkeit nichts eingebüsst.<br />
Wiederum sind rund 10 000 Medienschaffende<br />
nach Genf gereist, um sich<br />
über die neusten Entwicklungen ein<br />
Bild zu machen und über viele Weltneuheiten<br />
zu berichten. Auch informierten<br />
sich über 600 000 Besucherinnen und<br />
Besucher über die News und Trends in<br />
der Auto- und Zulieferbranche.<br />
Damit bleibt Genf die mit Abstand<br />
meistbesuchte Autoausstellung<br />
weltweit. Für uns Garagisten ist der<br />
Auto-Salon ein wichtiger Taktgeber<br />
für das Neuwagengeschäft. Ich danke<br />
dem Team um André Hefti für die<br />
hervorragende Organisation. Es ist<br />
ihnen gelungen, die Standflächen<br />
mit interessanten neuen Ausstellern<br />
attraktiv zu gestalten und dem Publikum<br />
wiederum die faszinierende Welt<br />
des Autos und damit der indi viduellen<br />
Mobilität zu präsentieren.<br />
Definitiv bei den Medien angekommen<br />
sind die elektrisch oder teilelektrisch<br />
angetriebenen Modelle. Die Modelloffensiven<br />
der Hersteller sind beeindruckend.<br />
Das Autogewerbe ist<br />
für die E-Mobilität gut aufgestellt. Die<br />
Lerninhalte der Autoberufe sind auf die<br />
neuen Technologien abgestimmt und<br />
die Weiterbildungskurse des AGVS für<br />
Hochvoltsysteme werden von den<br />
Automobilfachleuten rege besucht.<br />
Nun geht es darum, den Kunden die<br />
«Das Autogewerbe ist<br />
für die E-Mobilität gut<br />
aufgestellt.»<br />
positiven Eigenschaften der E-Mobilität<br />
zu erklären, ohne dabei die bisherigen<br />
Antriebssysteme zu vernachlässigen.<br />
Denn es ist unbestritten, dass die bewährten<br />
Brennstoffmotoren weiterhin<br />
dominant im Einsatz bleiben.<br />
Die Förderung der E-Mobilität entspricht<br />
dem politischen Willen in der Schweiz<br />
und in ganz Europa. Der Bund plant<br />
entlang der Schweizer Autobahnen<br />
100 Ladestationen. Zusammen mit<br />
dem stetigen Ausbau der Elektroladeinfrastruktur<br />
in Städten entsteht in den<br />
nächsten Jahren ein ausreichendes<br />
Netz, um ein E-Fahrzeug unter gewissen<br />
Einschränkungen betreiben zu können.<br />
Mitentscheidend für deren ökologischen<br />
Nutzen ist vor allem die<br />
Herkunft des Stroms. Wird er unter<br />
Einsatz von nicht erneuerbaren Quellen<br />
wie Kohle, Erdgas oder Öl hergestellt,<br />
ergibt die Elektromobilität wenig Sinn.<br />
Hingegen ist ein E-Auto unter Verwendung<br />
erneuerbarer Energie wie<br />
Sonne, Wind, Wasser schon zu prüfen.<br />
Ausgeblendet wird leider noch häufig<br />
die Belastung der Umwelt durch<br />
die Herstellung und Entsorgung der<br />
Energiespeicher. Heute stammen die<br />
Batterien vor allem aus Asien. Kritisch<br />
zu betrachten ist vor allem der Abbau<br />
der Rohstoffe und dessen Auswirkungen<br />
auf die Umwelt. Auch ist<br />
die Verwendung der Energiespeicher<br />
am Ende der Verwendungsdauer im<br />
Auto noch offen. Ebenso fehlt der<br />
industrielle Ansatz für das Recycling.<br />
Zuversichtlich dürfen wir trotzdem sein,<br />
dass die Politik zusammen mit der Gesellschaft<br />
den ökologischen Einsatz der<br />
Elektromobilität meistern kann und die<br />
Polemik um den CO 2<br />
-Ausstoss durch<br />
die Brennstoffmotoren wieder einer<br />
sachlichen Diskussion weicht.<br />
Herzliche Grüsse<br />
Urs Wernli<br />
Zentralpräsident<br />
6. und 7. September <strong>2019</strong><br />
im Forum Fribourg<br />
www.swiss-automotive-show.ch
KURZ NOTIERT<br />
Anina Zimmerli, ...<br />
Drei neue Gesichter in der<br />
Mobilcity<br />
Seit dem 1. März unterstützen<br />
Stefanie Hostettler das<br />
Team des Berufsbildungsfonds<br />
und Nils Messerli den Rechtsdienst.<br />
Zudem verstärkt Anina<br />
Zimmerli seit Anfang <strong>April</strong> das<br />
AGVS-Kommunikationsteam.<br />
Die 23-Jährige aus Bern tritt<br />
die Stelle als Mitarbeiterin<br />
«Kommunikation & digitale<br />
Projekte» an. Der AGVS heisst<br />
die neuen Mitarbeiter herzlich<br />
willkommen und wünscht ihnen<br />
viel Erfolg und Freude in ihrem<br />
neuen Tätigkeitsgebiet.<br />
Carauktion und Auto-i-dat<br />
sind Partner<br />
... Stefanie Hostettler und ... ... Nils Messerli verstärken den AGVS.<br />
Um ihren gemeinsamen<br />
Kunden einen Mehrwert zu<br />
schaffen, vereinbaren Carauktion<br />
und Auto-i-dat eine Zusammenarbeit.<br />
Dank gemeinsamer<br />
Schnittstelle können Fahrzeuge<br />
aus dem Auto-i-Autohandel<br />
schnell auf Carauktion verkauft<br />
werden und umgekehrt.<br />
Carauktion betreibt die grösste<br />
B2B-Fahrzeug Re-Marketingplattform<br />
der Schweiz. Auto-i-dat<br />
beliefert die Schweizer Auto- und<br />
Motorradbranche sowie verschiedenste<br />
Nutzer mit Fahrzeugdaten,<br />
EDV-Programmen<br />
und Statistiken. Die Schnittstelle<br />
ermöglicht den Kunden<br />
einen schnellen Verkauf über die<br />
B2B-Plattform und in einem<br />
weiteren Schritt können die dort<br />
gekauften Fahrzeuge einfach in<br />
den Auto-i-Autohandel importiert<br />
werden. «Diese Zusammenarbeit<br />
optimiert den Prozess im Fahrzeughandel<br />
der gemeinsamen<br />
Kunden», sind sich Wolfgang<br />
Schinagl, Geschäftsführer Autoi-dat<br />
AG, und Daniel Hablützel,<br />
CEO Carauktion AG, sicher.<br />
Daimler und BMW bündeln ihre<br />
Mobilitätsdienste<br />
Die BMW Group und die<br />
Daimler AG bündeln ihre Mobilitätsdienste<br />
und schaffen einen<br />
neuen globalen Player, der<br />
nachhaltige urbane Mobilität<br />
konsequent zum Nutzen der<br />
Kunden umsetzt. Die beiden<br />
Konzerne investieren mehr als<br />
eine Milliarde Euro, um die bestehenden<br />
Angebote in den Bereichen<br />
CarSharing, Ride-Hailing,<br />
Parking, Charging und Multimodalität<br />
weiter auszubauen und<br />
eng miteinander zu verzahnen.<br />
Ford Mustang mit 1471 Teilen<br />
selber bauen<br />
Männerträume zum selber<br />
bauen: Anfang März rollte mit<br />
dem neuen LegoCreator Expert<br />
Set Ford Mustang ein echter Held<br />
der amerikanischen Highways in<br />
die Lego-Stores. In Zusammenarbeit<br />
mit Ford hat die Lego<br />
Gruppe ein originalgetreues<br />
Abbild des 1967er Fastback<br />
aus 1471 Teilen erschaffen.<br />
Besonderes Highlight: Das<br />
dunkelblaue Muscle-Car mit<br />
weissen Rennstreifen und detailgenauem<br />
Motor lässt sich dank<br />
zahlreicher optionaler Details<br />
wie verschiedener Spoiler zur<br />
ganz persönlichen Version des<br />
Klassikers tunen.<br />
Daniel Abt ist neuer Michelin-<br />
Markenbotschafter<br />
Formel-E-Rennfahrer, Autoenthusiast<br />
und YouTuber Daniel<br />
Abt fährt <strong>2019</strong> voll auf Michelin<br />
ab. Der erfolgreichste deutsche<br />
Fahrer in der Formel E ist dort auf<br />
dem Pilot Sport EV von Exklusivausstatter<br />
Michelin unterwegs.<br />
Auch privat fährt der 26-Jährige<br />
gerne, sicher und stets sportlich<br />
auf den Hochleistungsreifen<br />
von Michelin. Seine enge<br />
Verbundenheit zur Marke und<br />
den Reifen qualifizieren ihn als<br />
neuen Markenbotschafter für<br />
Michelin. Die Partnerschaft von<br />
Michelin und Daniel Abt geht<br />
weit über den Einsatz in der<br />
Formel E hinaus. Neue Produkte<br />
von Michelin werden gemeinsam<br />
getestet und in Abts<br />
sozialen Kanälen vorgestellt.<br />
Nokian Tyres eine der<br />
nachhaltigsten Firmen der Welt<br />
Nokian Tyres wurde erneut<br />
als eines der nachhaltigsten<br />
Unternehmen der Welt ausgezeichnet.<br />
Das Unternehmen<br />
erhielt die Silber-Auszeichnung<br />
im Rahmen des im Februar<br />
veröffentlichten RobecoSAM<br />
Sustainability Yearbook <strong>2019</strong>.<br />
RobecoSAM zählt zu den<br />
Experten auf dem Gebiet der<br />
Nachhaltigkeit, dessen jährliche<br />
Bewertung als besonders<br />
zuverlässiger und umfassender<br />
Bericht darüber gilt, wie Nachhaltigkeit<br />
in Unternehmen auf<br />
der ganzen Welt umgesetzt<br />
wird. Im vergangenen Jahr<br />
erhielt Nokian Tyres bereits<br />
die Bronze-Auszeichnung. In<br />
diesem Jahr ist Nokian Tyres<br />
das einzige Unternehmen aus<br />
dem Bereich Autokomponenten,<br />
das es in die Silberkategorie<br />
geschafft hat. Insgesamt<br />
Harald Krüger (links), BWM, und Dieter Zetsche von Daimler bündeln ihre Kräfte.<br />
Das partnerschaftliche<br />
Garagenkonzept Ihrer ESA
KURZ NOTIERT<br />
Infiniti, das seinen Hauptsitz in Hong Kong hat, verlässt die Schweiz.<br />
Markanter Neubau: Die Freihof Garage in Näfels GL.<br />
wurden 39 Unternehmen aus<br />
dem Bereich Autokomponenten<br />
bewertet.<br />
Infiniti zieht sich 2020 aus<br />
Westeuropa zurück<br />
Die Infiniti Motor Company<br />
hat Anfang März einen Restrukturierungsplan<br />
bekannt<br />
gegeben: Die Marke will sich<br />
auf ihre Wachstumsmärkte,<br />
insbesondere Nordamerika und<br />
China, konzentrieren und sich<br />
Anfang 2020 aus Westeuropa<br />
zurückziehen. Das Unternehmen<br />
arbeitet zusammen mit<br />
den Arbeitnehmervertretern<br />
an Alternativen für alle betroffenen<br />
Mitarbeiter. Wechselpotenziale<br />
sollen identifiziert<br />
und Weiterbildungsmassnahmen<br />
angeboten werden.<br />
Darüber hinaus wird Infiniti<br />
gemeinsam mit seinen Händlern<br />
an einem Ausstieg aus dem<br />
aktuellen Franchise- Vertrag<br />
arbeiten, wie die Firma<br />
mitteilte. Im vergangenen<br />
Jahr wurden in der Schweiz<br />
insgesamt 128 neue Infiniti<br />
immatrikuliert.<br />
Ford Schweiz: Ernst Ramic kehrt<br />
als Sales Manager zurück<br />
Wechsel im Management von<br />
Ford Schweiz: Ernst Ramic wird<br />
neuer Sales Manager. Er trat die<br />
Stelle bereits am 1. Februar an.<br />
Ausgelöst wird der Sesselwechsel<br />
bei der Ford Motor<br />
Company (Switzerland) SA durch<br />
den Weggang des bisherigen<br />
Sales Managers David Frey.<br />
Ramic stieg 2001 bei Ford Credit<br />
als Zonenleiter ein, arbeitete<br />
anschliessend unter anderem<br />
als Brandmanager bei Ford<br />
Schweiz und wechselte 2015 in<br />
die Europazentrale nach Köln, wo<br />
er die Funktion als Coordinator<br />
European Sales Office und<br />
später als Manager Future<br />
Retail Strategy Battery Electric<br />
Vehicles ausübte.<br />
Freihof Garage in Näfels<br />
erstrahlt in neuem Glanz<br />
Am «Tag der Schweizer<br />
Garagisten» am 15. Januar in<br />
Bern hatte Edwin Koller sein<br />
Grossprojekt angekündigt. Am 15.<br />
März war es soweit: Edwin Koller<br />
und seine Frau Daniela feierten<br />
die Eröffnung des Neubaus ihres<br />
Familienbetriebs in Näfels GL.<br />
6 Millionen Franken investierte<br />
der Garagist in den Neubau, der<br />
seine Marken Renault, Dacia und<br />
Mazda ins beste Licht rückt.<br />
Die Bauzeit betrug ein Jahr.<br />
Rund 80 Gäste empfingen<br />
Edwin und Daniela Koller zur<br />
Einweihung <strong>–</strong> grossmehrheitlich<br />
die am Neubau beteiligten Handwerker,<br />
aber auch Branchenprominenz<br />
wie beispielsweise<br />
Markus Hutter, Verwaltungsratspräsident<br />
der ESA. «Wir haben<br />
beim Bauprojekt ganz bewusst<br />
auf lokale und regionale Partner<br />
gesetzt», erklärt Edwin Koller,<br />
der neben seiner Tätigkeit als<br />
Garagist im VR der ESA sitzt<br />
und die AGVS-Sektion Glarus<br />
präsidiert. Geplant wurde der<br />
Neubau von AWS Architekten<br />
in Bern in Zusammenarbeit<br />
mit Fuchsbau Architekten AG<br />
in Näfels. Auf einer Grundfläche<br />
von 1000 Quadratmetern<br />
entstand eine moderne Infrastruktur<br />
mit Showroom, Werkstatt,<br />
Büroräumlichkeiten und<br />
Lager. Die 1950 von Edwin Kollers<br />
Grossvater erstellte und in den<br />
folgenden Jahrzehnten schrittweise<br />
ausgebaute Garage platzte<br />
zuletzt aus allen Nähten. Nun<br />
stehen den 18 Mitarbeitenden<br />
helle, freundliche und topmoderne<br />
Arbeitsräume zur<br />
Verfügung.<br />
Am Wochenende nach der<br />
Eröffnung präsentierte das Team<br />
der Freihof Garage den Neubau<br />
der Bevölkerung im Rahmen<br />
eines Tages der offenen Türe.<br />
«Wir wurden an diesen beiden<br />
Tagen förmlich überrannt»,<br />
freute sich Edwin Koller.<br />
Daniel Abt ist Michelin-Botschafter.<br />
Von Lego gibt es neu einen originalgetreuen 1967er Fastback.<br />
Ernst Ramic, Ford Schweiz.<br />
Die Marke Ihrer Wahl
AUTO-SALON<br />
89. Auto-Salon<br />
Zufriedene Aussteller und<br />
kaufwillige Besucher<br />
Die Organisatoren des Auto-Salons vermelden zwar einen Besucherrückgang, durften aber ein hohes Kaufinteresse der<br />
über 600 000 Besucher feststellen. Künftig soll noch mehr auf Erlebnismesse gesetzt werden. Sascha Rhyner<br />
Der Eindruck in Genf hatte nicht getäuscht: Der Auto-Salon<br />
<strong>2019</strong> verzeichnete weniger Besucher. Das elektronische Zutrittssystem<br />
verzeichnete bis eine Stunde vor Salonschluss 602 000<br />
Besucherinnen und Besucher <strong>–</strong> neun Prozent weniger als im Vorjahr.<br />
Die Zahl ist indes zu relativieren, denn die Aussteller bemerkten<br />
eine durchaus hohe Qualität. In der Halle 7 erfuhren<br />
die AGVS-Medien an mehreren Ständen, dass die Aussteller wohl<br />
weniger Gäste hatten, aber die Geschäfte eher besser waren als<br />
in den Vorjahren. Gleiches lässt sich über die gesamte Kundschaft<br />
sagen. Ein Viertel der Besucher erklärte in der Besucher-<br />
Fahrwerkskomponenten für mehr als 3000 Fahrzeugmodelle<br />
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AUTO-SALON<br />
umfrage, dass sie bis 2020 ein Auto kaufen wollten.<br />
Besonders attraktiv für die Besucher waren Stände<br />
mit einem besonderen Erlebnis. Dazu zählten die Stände<br />
von Citroën, Renault oder Tag Heuer, wo auf Simulatoren ein<br />
Rennparcours bewältigt werden konnte, oder der Stand von<br />
McLaren, der die Fans einlud, sich in einen dieser fantastischen<br />
Boliden zu setzen. «Dieses Interesse bekräftigt uns in unserer<br />
Absicht, den Auto-Salon in Zukunft noch mehr als Erlebnismesse<br />
zu positionieren. Wenn wir alle Aspekte der Mobilität<br />
aufzeigen, werden wir in Zukunft wieder ein breiteres Publikum<br />
anziehen», so Maurice Turrettini, Präsident der Geneva International<br />
Motor Show (GIMS).<br />
Bemerkenswert war auch heuer wieder die mediale Resonanz.<br />
Rund 10 000 Medienvertreter aus der ganzen Welt haben gemäss<br />
den Organisatoren den Auto-Salon besucht und dabei<br />
unter anderem über 151 Welt- und Europapremieren berichtet.<br />
Besonders grossen Zulauf hatte die Berichterstattung in den<br />
sozialen Netzwerken. Rund 5,8 Millionen Views registrierte der<br />
Salon auf Instagram, 154 000 Fans hat gimsswiss auf Facebook und<br />
der Hashtag #gimsswiss wurde 345 000 Mal auf Twitter geteilt.<br />
Die neue Website gims.swiss verzeichnete während der Messedauer<br />
rund 1,5 Millionen Besucher. «Wir freuen uns, dass der<br />
Salon weltweit eine so grosse Aufmerksamkeit erhält. Es ist die<br />
Bestätigung, dass sich unsere digitale Kommunikationsstrategie<br />
auszahlt. Der Besucher kommt heute nicht nur physisch, sondern<br />
auch digital an den Salon. Wir wollen die Bilder von unseren Ausstellern<br />
und unserer Show einem Publikum, das in der ganzen<br />
Welt zu Hause ist, nahebringen», freut sich der abtretende Salon-<br />
Direktor André Hefti (siehe auch Interview auf Seite 22).<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> lädt Sie ein, den 89. Auto-Salon noch einmal<br />
Revue passieren zu lassen. Auf 40 Seiten berichten wir über die<br />
Zukunft der Zulieferer und Halle 7 (Seite 12/13), über den Besuch<br />
von Bundesrat Ignazio Cassis am AGVS-Stand (Seite 14), und über<br />
die Neuheiten der Zulieferer (Seite 24 bis 43). <<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.agvs-upsa.ch/de/Salon<strong>2019</strong><br />
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AUTO-SALON<br />
Daumen hoch (v.l.): Jean-Luc Pirlot (Sekretär Sektion VD), Pierre-Yves Actis<br />
(Sekretär Sektion VS), Zentralpräsident Urs Wernli, Denis Picard (Präsident<br />
Sektion GE und Gastgeber), Pierre Daniel Senn (AGVS-Vizepräsident und<br />
Präsident Sektion NE), Charles-Albert Hediger (Präsident Sektion VS), Georges<br />
Bovet (Präsident Sektion FR) und Nicolas Leuba (Präsident Sektion VD).<br />
Abendanlass der Sektion Genf<br />
Ein Treffen unter Freunden<br />
Es ist eine mittlerweile lieb gewonnene Tradition am zweiten Donnerstag am Auto-Salon: Die AGVS-Sektion Genf lädt die<br />
Präsidenten der Westschweizer Sektionen zu einem gemütlichen Umtrunk am AGVS-Stand ein.<br />
fp./sco. Etwa 50 Personen waren der traditionellen Einladung des<br />
Genfer AGVS-Präsidenten Denis Picard gefolgt. Der Apéro schliesst<br />
an die Versammlung der Westschweizer Präsidenten an, an<br />
der Bildungsthemen, die technologische Entwicklung, aber auch<br />
das Ringen um einen Gesamtarbeitsvertrag auf der Traktandenliste<br />
standen. Aus dem Zentralpräsidium waren AGVS-Zentralpräsident<br />
Urs Wernli und Vizepräsident Pierre Daniel Senn zugegen, von der<br />
Geschäftsstelle hatten unter anderen die Geschäftsleitungsmitglieder<br />
Markus Aegerter und Olivier Maeder den Weg nach Genf<br />
unter die Räder genommen.<br />
Und so wurde bei Weisswein und Häppchen auch nach der<br />
«Assemblée» über den Geschäftsgang und über die politischen Entwicklungen<br />
gesprochen, alte Freundschaften aufgefrischt <strong>–</strong> und vor<br />
allem auf gute Geschäfte im laufenden Auto-Frühling angestossen. <<br />
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Für <strong>AUTOINSIDE</strong> beantwortet Reifenspezialist Elio Rullo viermal pro Jahr Fragen zum Reifen- und Rädergeschäft. Die Beiträge<br />
sind auf einen maximalen Nutzwert ausgerichtet und werden von <strong>AUTOINSIDE</strong>-Partner Pirelli zur Verfügung gestellt.<br />
Der Rennsport gehört zur DNA von Pirelli. Als die Formel 1 in den<br />
1950er-Jahren losdonnerte, stand Pirelli mit am Start. Nach dem<br />
Wiedereinstieg 2011 ist Pirelli mittlerweile in der achten Saison<br />
exklusiver Ausrüster der Königsklasse des Automobilrennsports.<br />
Darauf ist wohl jeder unserer rund 30 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
weltweit stolz.<br />
38 788 Reifen für die Formel-1-Teams<br />
Um das enorme Engagement darzulegen, ein paar Zahlen aus<br />
der Saison 2017: Insgesamt lieferte Pirelli 38 788 Reifen an die verschiedenen<br />
Teams; 33 520 Reifen wurden an den Rennwochenenden<br />
geliefert, 5268 für Tests. Nicht jeder Reifen wurde auch<br />
tatsächlich eingesetzt. Die Teams verwendeten insgesamt 12 920<br />
Reifen: 11 532 Slicks und 1388 Regenreifen oder Intermediates. Nun<br />
mag man sich fragen, wozu Pirelli einen derartigen Aufwand betreibt.<br />
Um es mit den Worten von Mario Isola zu sagen, der bei Pirelli<br />
für den gesamten Motorsport verantwortlich ist: «Die Formel 1 ist<br />
das ultimative Forschungs- und Entwicklungslabor.»<br />
Formel-1-Boliden verantwortlich. Dies wird mit 18 Zoll nicht mehr<br />
möglich sein, die Autos werden 2021 also ganz anders aussehen als<br />
in der aktuellen und der kommenden Saison. Vor allem die Aufhängungen<br />
werden ein komplett neues Design erhalten.<br />
Für Pirelli bringt die neue Dimension zahlreiche Vorteile. Vor allem<br />
erhöht sie die Übertragbarkeit der technischen Entwicklung. Wer<br />
fährt denn heute noch mit 13-Zoll-Reifen? Im Premium- und Prestigebereich,<br />
also im Herzstück unseres PW-Reifengeschäfts, ist das sicher<br />
nicht mehr der Fall. Eine Reifengrösse in der Formel 1, die näher an den<br />
Grössen liegt, die wir regelmässig für die Strasse liefern, ermöglicht es<br />
uns, noch mehr relevante Technologien von der Rennstrecke auf die<br />
Strasse zu übertragen. Gerade bezüglich Einlenk- und Bremsverhalten<br />
werden sich Learnings viel unmittelbarer vom Rennsonntag in den<br />
Strassenalltag transferieren lassen <strong>–</strong> und Pirelli-Produkte noch besser,<br />
sicherer und effizienter machen. Für den Zuschauer eine Riesenshow,<br />
für Pirelli das schnellste Labor der Welt.<br />
www.pirelli.ch / elio.rullo@pirelli.com<br />
Unser anspruchsvollster Kunde<br />
Die Formel 1 ist unser vielleicht anspruchsvollster Kunde und stellt<br />
die Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Pirelli immer wieder<br />
vor Herausforderungen. Beispielsweise, als die Rennserie 2014 zu<br />
Turbomotoren zurückkehrte. Die Turbopower verlangte nach neuen<br />
Flügelkonstruktionen, um die Boliden auf die Strasse zu pressen. Und<br />
was befindet sich zwischen Auto und Strasse? Der Reifen.<br />
Als auf die Saison 2017 Reifen, Front- und Heckflügel grösser und<br />
breiter wurden, hatte dies ebenfalls grosse Auswirkungen auf den<br />
mechanischen Grip und damit auf die Reifenkonstruktion und die<br />
Gummimischungen. Und es hatte Einfluss auf die Rundenzeiten:<br />
Weil die um 25 Prozent breiteren Reifen (Vorderachse 305 mm,<br />
Hinterachse 405 mm breit) höhere Kurvengeschwindigkeiten erlaubten,<br />
wurden die Formel-1-Boliden im Durchschnitt aller Formel-<br />
1-Strecken um 2,69 Sekunden pro Runde schneller!<br />
In der Entwicklung der Gummimischungen für Strassenfahrzeuge<br />
profitieren wir stark von der Formel 1. Insbesondere im Bereich<br />
der Regenreifen fliessen Erkenntnisse sehr schnell in unsere<br />
Premium- und Highendprodukte ein <strong>–</strong> und tragen so zur Verkehrssicherheit<br />
bei.<br />
Im November des letzten Jahres hat Pirelli sein Engagement als exklusiver<br />
Reifenlieferant der Formel 1 um weitere vier Jahre bis 2023<br />
verlängert. Mit dieser Vertragsverlängerung wurde auch eine eigentliche<br />
Revolution bei der Reifendimension bekanntgegeben. Die bisher<br />
bekannten 13-Zoll-Reifen werden durch 18-Zöller ersetzt. Am Auto-<br />
Salon in Genf war die neue Dimension am Pirelli-Stand ausgestellt.<br />
Heutzutage sind die Reifen für rund 60 Prozent der Federung der<br />
Elio Rullo ist seit 30 Jahren in der<br />
Reifenbranche tätig und einer der<br />
profundesten Kenner des Reifengeschäfts<br />
in der Schweiz. Bei der<br />
Pirelli Tyre (Suisse) SA bekleidete<br />
er in den letzten drei Jahrzehnten<br />
verschiedene Positionen, unter<br />
anderen jene des Leiters Motorsport.<br />
Heute ist er verantwortlich<br />
für Kundendienst und Technik.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 11
AUTO-SALON<br />
Fachmesse<br />
Rettet «GIMS-Tech»<br />
die Halle 7?<br />
Dem Rückzug von Herstellern begegnet der Auto-Salon, indem er die Hallentore für Tech-Firmen und Mobilitätsdienstleister<br />
öffnet. Von der dafür notwendigen Änderung des Reglements können unter Umständen auch Aussteller in Halle 7<br />
profitieren. Während die Branche um die Zukunft der Fachmesse diskutiert, kündigt der neue Salon-Direktor Engagement<br />
und Investitionen an. Reinhard Kronenberg<br />
SAA-Präsident Erhard Luginbühl (links) und Salon-Direktor Olivier Rihs machen sich Gedanken über die Zukunft der Halle 7.<br />
Nach dem Salon ist vor dem Salon, doch <strong>2019</strong><br />
ist alles etwas anders. Die gewohnte Routine<br />
gerät ins Stocken und der jahrzehntelange<br />
Automatismus erfährt eine nachhaltige<br />
Veränderung. Im Vordergrund stehen drei<br />
zentrale Fragen: Wird es Olivier Rihs, dem<br />
neuen Salon-Direktor, gelingen, mit neuem<br />
Schwung und einem neuen Konzept die<br />
traditionelle Ausstellung zukunftsfähig zu<br />
machen? Welche Dynamik löst die beschlossene<br />
Änderung des Ausstellerreglements auf<br />
Aussteller und Besucher aus? Und wie geht<br />
es weiter mit der für das Schweizer Autogewerbe<br />
und die Zulieferbranche wichtigen<br />
Fachmesse für Garageneinrichtungen und<br />
Zubehör in Halle 7?<br />
Absagen von gewichtigen Herstellern konnte<br />
der Salon in diesem Jahr einerseits durch<br />
asiatische und russische Hersteller, Nischenanbieter<br />
im Bereich Elektromobilität sowie kleinere<br />
Restaurationsbetriebe und Ruheinseln<br />
kompensieren. Dazu kam die Ausstellung zum<br />
70-Jahr-Jubiläum von Abarth sowie eine Veranstaltungsreihe<br />
namens «Shift AUTOMOTI-<br />
VE», beide jedoch ohne erkennbaren Impact.<br />
Die Gänge waren da und dort etwas<br />
breiter, der Besucherstrom wurde ruhiger,<br />
aber das hat auch damit zu tun, dass der Salon<br />
mit 602 000 Besuchern einen deutlichen<br />
Rückgang verzeichnet <strong>–</strong> minus 9 Prozent. Vor<br />
zwei Jahren waren es noch knapp 700 000.<br />
Das ist erheblich und für viele kritische Beobachter<br />
<strong>–</strong> und von denen gibt es eine zunehmende<br />
Zahl <strong>–</strong> eine Bestätigung, dass Genf in<br />
Gefahr ist, auf der Strasse in Richtung Bedeutungslosigkeit<br />
zu fahren.<br />
Olivier Rihs: ein Mann auf Mission<br />
Doch ein Mann stemmt sich mit all seiner<br />
Kraft gegen den aufkeimenden Pessimismus<br />
und tritt der einschleichenden Lethargie mit<br />
offenem Visier entgegen. Seine Mission ist<br />
so anspruchsvoll wie seine Verantwortung<br />
gross und nicht wenige betonen, dass sie diesen<br />
Job nicht machen wollten oder könnten:<br />
Olivier Rihs, der Neue am Steuer, will und<br />
muss den Auto-Salon Genf zukunftsfähig<br />
machen. Den «Übergangs-Salon» von André<br />
Hefti und ihm hat er zu einem grossen Teil<br />
dazu genutzt, Optimismus zu verströmen:<br />
«Wir finden Lösungen, wir reissen das». Es<br />
ist sein Mantra und es klingt anders als der<br />
Zweckoptimismus der vergangenen Jahre.<br />
Im Gespräch mit ihm wird rasch klar: Der<br />
Mann hat eine Mission.<br />
Bringt Google mehr Garagisten nach<br />
Genf?<br />
Erste sichtbare Massnahme: Eine Änderung<br />
des Ausstellerreglements. Damit stösst<br />
der Auto-Salon seine Tore weit auf für Tech-<br />
Firmen und Mobilitätsanbieter. Das Signal<br />
geht an Google, Facebook, Amazon, Uber<br />
und Co. Genf bildet damit ab, was im automotiven<br />
Bereich ohnehin schon Realität ist:<br />
Branchenfremde Firmen drängen dank technologischem<br />
Vorsprung und hoher Reichweite<br />
in den bisher von Herstellern dominierten<br />
Markt ein.<br />
In welchem Ausmass das tatsächlich mehr<br />
Zuschauer bringt oder einfach jene Lücken<br />
füllt, die immer mehr Brands hinterlassen, ist<br />
fraglich. Wenn Genf zu einer Mobilitätsmesse<br />
im übergeordneten Sinn wird, wo neu übrigens<br />
auch Motor- und Fahrräder ausgestellt<br />
12 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
werden können, dann stellt sich die Frage:<br />
Wo bleibt am Schluss der Kern der Marke, das<br />
Auto? Und auf Halle 7 bezogen: Zieht das tatsächlich<br />
wieder mehr Garagisten nach Genf?<br />
Wer wird 2020 noch dabei sein?<br />
Halle 7 steht etwas im Schatten des<br />
grösseren Problems, das Rihs zu lösen hat.<br />
Für Aussteller ist das ein schwacher Trost.<br />
Viele von ihnen blicken skeptisch in zwei<br />
Richtungen: Nach hinten, weil auch in Halle<br />
7 ein Rückgang an (Fach-)Besuchern zu verzeichnen<br />
war, und nach vorne, weil auch die<br />
nächsten Monate nicht klar ist, wer 2020<br />
überhaupt noch dabei sein wird. Insider berichten,<br />
dass der ausbleibende Erfolg in diesem<br />
Jahr bei einigen Ausstellern den letzten<br />
Impuls dafür gegeben hat, der Messe künftig<br />
fern zu bleiben.<br />
Auch stellt sich die Frage, wer von den<br />
Ausstellern die durch die Änderung des<br />
Ausstellerreglements geschaffene Möglichkeit<br />
nutzt, die Halle zu wechseln. Neben<br />
Tech-Firmen können nämlich künftig auch<br />
Aussteller aus dem Zuliefererbereich nach<br />
oben. Das wird von Rihs gegenüber AUTOIN-<br />
SIDE so bestätigt. Er legt jedoch Wert auf die<br />
Feststellung, dass dies beim Entscheid nicht<br />
im Vordergrund gestanden habe.<br />
Aus SAA-Expo wird «GIMS-Tech»<br />
Rihs erklärtes Ziel ist, die Halle 7 zu stärken.<br />
Eine Abwanderung der ESA beispielsweise<br />
würde aber genau das Gegenteil bewirken.<br />
Also will Rihs sie unbedingt in Halle 7<br />
halten. Genauso wie bisherige und neue Aussteller.<br />
Dafür lanciert der Salon ein Projekt<br />
unter dem Arbeitstitel «GIMS-Tech». Die<br />
bisher einwöchige SAA-Expo soll erheblich<br />
aufgewertet werden. «Wir sind bereit,<br />
zu investieren», sagt Rihs. Der Wunsch-Effekt:<br />
Im nächsten Jahr sollen 70 Aussteller<br />
in Halle 7 zu finden sein. Dieses Jahr waren<br />
es 45 inklusive den T-Shirt-, Modellautound<br />
Schnellkleber-Ständen. Platz in Halle<br />
7 hätte es ohnehin noch: Von den 13 000 zur<br />
Verfügung stehenden Quadratmeter waren<br />
dieses Jahr 7300 besetzt.<br />
ESA spielt die Schlüsselrolle<br />
Ob und welche Firmen aus Halle 7 von<br />
dieser neuen Möglichkeit Gebrauch machen,<br />
ist so lange Gegenstand von Spekulationen,<br />
bis die ersten Karten auf dem Tisch liegen.<br />
Klarheit herrscht spätestens am 1. Juli <strong>2019</strong>,<br />
dem Anmeldeschluss für das Jahr 2020.<br />
Bis dahin sind die Blicke der meisten Aussteller<br />
auf die Grossen in Halle 7 gerichtet: ESA,<br />
SAG (Derendinger, Technomag), Hostettler und<br />
KSU A-Technik. Die Schlüsselrolle kommt dabei<br />
der ESA zu. Dies vor allem deshalb, weil<br />
von ihrem Entscheid faktisch die Zukunft von<br />
Halle 7 abhängt; entsprechend gross ist die Verantwortung,<br />
die mit ihrem Entscheid verbunden<br />
ist. Würde die ESA entweder in die Halle 1<br />
bis 6 ziehen oder im Extremfall gar nicht mehr<br />
in Genf ausstellen, wäre das mit Sicherheit das<br />
Ende der Fachausstellung.<br />
SAA-Präsident Erhard Luginbühl bestätigt,<br />
was auch mehrere von AUTOIN-<br />
SIDE befragte Aussteller übereinstimmend<br />
äussern: «Wenn die ESA nach oben geht, ist<br />
hier unten fertig.» Luginbühl sagt, dass das<br />
auch der Salon-Organisation klar sei. Mit ein<br />
Grund: Bleibt die ESA weg, schwächt das die<br />
Attraktivität von Halle 7 substanziell <strong>–</strong> was<br />
dazu führen würde, dass auch die SAG wegbleiben<br />
würde. Dort diskutiert man eine weitere<br />
Teilnahme derzeit ohnehin kontrovers.<br />
Wie also wird die ESA entscheiden? Und<br />
wann? Gegenüber <strong>AUTOINSIDE</strong> sagt Matthias<br />
Krummen: «Wir haben den Entscheid<br />
zur Änderung des Ausstellerreglements zur<br />
Kenntnis genommen und halten uns alle Optionen<br />
offen.»<br />
Erhard Luginbühl glaubt nicht, dass am<br />
Schluss so heiss gegessen wird, wie gekocht<br />
wurde: «Ich rechne nicht damit, dass Werkstatteinrichter<br />
die Halle wechseln», sagt er.<br />
Er hält es allerdings für möglich, dass Firmen<br />
wie beispielsweise Motorex wechseln könnten,<br />
weil deren Produkte auch für Endkonsumenten<br />
interessant sind. Doch auch ihm ist<br />
klar: Die nächsten Monate werden wegweisend<br />
sein für die Zukunft von Halle 7.<br />
Bleiben zwei Fragen zum Schluss: Hat die<br />
Branche die Kraft, Partikularinteressen zu<br />
überwinden und sich zusammen mit dem<br />
Auto-Salon für eine Fachveranstaltung von<br />
nationalem Interesse einzusetzen? Und welche<br />
Lösung bleibt Olivier Rihs, wenn er die<br />
ESA unbedingt in Halle 7 behalten will, sie<br />
aber trotzdem auf den zwei Wochen Präsenz<br />
bestehen würde? <<br />
Mit AGVS-Medien immer<br />
informiert<br />
Bleiben Sie mit den AGVS-Medien am Puls: Wir<br />
haben die einzigartige Gelegenheit, Salon-<br />
Direktor Olivier Rihs das ganze Jahr über zu<br />
begleiten und werden über alle für Aussteller<br />
und Garagisten relevante Entscheidungen<br />
berichten.<br />
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AUTO-SALON<br />
89. Auto-Salon <strong>–</strong> Am AGVS-Stand<br />
Der Bundesrat und der Fiat<br />
Bundesrat Ignazio Cassis erinnerte in seiner Ansprache an die 220 000 Arbeitsplätze, die direkt mit dem Auto zusammenhängen.<br />
Entsprechend erwies er auch den Lernenden und Studierenden am AGVS-Stand seine Reverenz. Sandro Compagno<br />
Auf dem traditionellen Salon-Rundgang machte Cassis, begleitet von<br />
AGVS-Zentralpräsident Urs Wernli, auch Halt am AGVS-Stand, wo er<br />
sich mit Lernenden sowie den Studierenden der Berner Fachhochschule<br />
(BFH) und der ETH Zürich unterhielt. Beide Schulen stellten<br />
beim AGVS ihre Elektro-Racer aus, mit denen sie an der Formula<br />
Student teilnehmen. Es waren wie in den Vorjahren auch beliebte<br />
Fotoobjekte für die Besucherinnen und Besucher.<br />
Seit Kindsbeinen sei er von Autos fasziniert gewesen, erzählte<br />
der Bundesrat in seiner Ansprache zur Eröffnung des 89. Genfer<br />
Auto-Salons: «Die Freiheit, die Geschwindigkeit und die Technik<br />
haben mich schon immer interessiert.» Mit Geschwindigkeit hatte<br />
seine erste automobile Erfahrung allerdings wenig zu tun: der Fiat<br />
500 C «Topolino» Giardiniera mit Baujahr 1952 seines Vaters erreichte<br />
mit Rückenwind und Heimweh rund 90 km/h…<br />
Heute sei das Auto für ihn ein «mobiles Büro. Hier arbeite ich<br />
und studiere Akten». Die Haltung des FDP-Magistraten in Verkehrsfragen<br />
ist nicht von Ideologie geprägt. Auf seiner Website bekennt<br />
sich Cassis zu einem Miteinander von öffentlichem und privatem<br />
Verkehr: «Strassenverkehr und Schienenverkehr, öffentliche und<br />
private Transportmittel <strong>–</strong> beide sind wichtig. Mobilität als Ganzes<br />
muss auch nachhaltig sein.» Cassis erwähnte in seiner Ansprache<br />
die Kampagne «co2tieferlegen» von EnergieSchweiz, die traditionell<br />
am Auto-Salon präsent ist. Cassis und seine Frau sind seit 2014 privat<br />
mit einem Elektroauto unterwegs.<br />
«Die Schweiz produziert zwar keine Autos. Aber insgesamt sind<br />
220 000 Arbeitsplätze direkt mit dem Auto verbunden: in Garagen,<br />
Carrosserien oder auch im Transportgewerbe», hielt der Aussenminister<br />
fest und spannte den Bogen vom Transportgewerbe zum<br />
Verhältnis der Schweiz zur EU und namentlich zu unserem nördlichen<br />
Nachbarn. «Deutschland ist und bleibt unser wichtigster<br />
Handelspartner», sagte Cassis und warb um Unterstützung für ein<br />
Rahmenabkommen mit der Europäischen Union.<br />
Cecra-Generalsekretär Bernard Lycke und Cecra-<br />
Präsident Jean-Charles Herrenschmidt.<br />
Die Luxemburgerli am AGVS-Stand kamen bei der<br />
internationalen Cecra-Delegation sehr gut an.<br />
Jean-Charles Herrenschmidt mit Monique Baldinger<br />
(AGVS-Geschäftsstelle) und Urs Wernli.<br />
14 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
Von links: Jörg Buchenhorner, Vermieter AGVS-Bildungszentrum Sissach,<br />
Daniel Riedo, Ehrenmitglied AGVS-Sektion beider Basel, Kurt Oggier, Garage<br />
Oggier, Markus Rüedi und Marc Oggier.<br />
Delegation des BFE am AGVS-Stand (von links): Thomas Weiss (Projektleiter<br />
«co2tieferlegen»), Christoph Schreyer (Leiter Sektion Mobilität Energie<br />
Schweiz), Markus Peter, Urs Wernli, Olivier Maeder und Daniel Büchel (Leiter<br />
des Aktionsprogramms Energie Schweiz).<br />
Impressionen vom AGVS-Stand<br />
Der AGVS-Stand in der Halle 2 war auch in diesem Jahr<br />
wieder ein beliebter Treffpunkt für Garagisten und für<br />
Gespräche mit Branchenkollegen.<br />
Rolf Plattner von der Garage Plattner in Basel (rechts) im Gespräch mit Thomas<br />
Jäggi, beim AGVS zuständig für Grundbildung & Höhere Berufsbildung.<br />
Martin Sollberger, Präsident der AGVS-Sektion Aargau, wird umrahmt von<br />
AGVS-Juristin Olivia Solari und Heinz Schmidli.<br />
Familien- und Betriebsausflug nach Genf (von links): Martin, Thomas und Max<br />
Umiker, Subaru Garage Max Umiker AG, Muttenz.<br />
Oliver und Susanne Frei von der Jura-Garage Oliver Frei in Bettlach.<br />
Von links: Lukas Alijauskas, Bruno Lemm, Garage Lemp AG in Attiswil, und<br />
Peter Lendenmann, ehemals Garage Stauffer, Zuchwil.<br />
Andreas Billeter (v. l.) und Hans Pfister im Gespräch mit Oliver Haselbach vom<br />
Akademischen Motorsportverein Zürich der ETH.<br />
Edwin Koller, Präsident der AGVS-Sektion Glarus, mit Frau Daniela.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 15
AUTO-SALON<br />
«Genf ist eine phänomenale<br />
Plattform und ein Schlüsseltermin<br />
in Europa, weil es<br />
der erste Termin im Jahr ist.<br />
Es ist eine gute Vorschau,<br />
was uns erwartet <strong>–</strong> auch im<br />
Bereich Technik, Unterhalt<br />
und Einrichtung.»<br />
Markus Hutter, Verwaltungsratspräsident<br />
der ESA<br />
«Wir freuen uns natürlich,<br />
bei diesem Jahreshighlight<br />
dabei zu sein. Die<br />
Halle 7 ist ein Treffpunkt<br />
für die Garagen- und<br />
Carroseriebranche. Hier<br />
können wir Neuigkeiten<br />
präsentieren und unsere<br />
Mitinhaber betreuen und<br />
verwöhnen.»<br />
Giorgio Feitknecht, CEO der ESA<br />
«Genf ist international<br />
und gleichzeitig sehr<br />
kompakt. Hier kommt die<br />
Autofamilie zusammen.»<br />
Ina Berger, Leiterin Marketing<br />
und PR bei CG Car Garantie<br />
«Die SAA-Expo präsentiert<br />
sich sehr gut. Wir können das<br />
Erlebnis noch weiter verbessern<br />
und zum Beispiel die Berufswelt<br />
abbilden. Die Faszination der<br />
Autoberufe vermitteln. Genf hat<br />
eine Chance!»<br />
Erhard Luginbühl, Präsident SAA<br />
«Der Salon ist ein extrem<br />
spannender Ort, wo sich<br />
Persönlichkeiten der Autobranche,<br />
von Verbänden, Politik<br />
und Wissenschaft treffen. Es<br />
herrscht jeweils eine Art Feststimmung,<br />
die den Boden für<br />
gute Gespräche legt.»<br />
Daniela Decurtins, Direktorin<br />
Verband der Schweizerischen<br />
Gasindustrie (VSG)<br />
«Ich bin eine Auto-Nerd.<br />
Seit ich aus Nordamerika<br />
zurück in der Schweiz bin,<br />
ist Genf für mich ein jährlicher<br />
Pflichttermin. Als<br />
zweites Standbein gegen<br />
Ende meiner Karriere habe<br />
ich eine Firma im Bereich<br />
Kitesurfen gegründet.<br />
Unsere kleine Fahrzeugflotte<br />
betreiben wir mit<br />
umweltfreundlichen Seat<br />
mit CNG-Antrieb.»<br />
Jonas Hiller, Eishockeyspieler<br />
«Die Qualität der Auswahl an Modellen ist einzigartig wie<br />
auch die Organisation. Auf kleinem Raum hat man einen<br />
ausgezeichneten Überblick. Auch darum haben wir für unser<br />
Meeting mit den internationalen Importeuren Genf gewählt.»<br />
Bernard Lycke, Generaldirektor Cecra, und<br />
Cecra-Präsident Jean-Charles Herrenschmidt (rechts)<br />
«Für mich ist die<br />
Faszination die<br />
Innovationskraft der<br />
Branche: effiziente und<br />
alternative Antriebe,<br />
Digitalisierung, Automatisation<br />
und die<br />
Helferlein in Form von<br />
Fahrassistenzsystemen<br />
als Beispiele. Und es<br />
ist perfekt, um Leute zu<br />
treffen und Gespräche<br />
mit Branchenkollegen<br />
zu führen.»<br />
Andreas Burgener,<br />
Direktor Auto-Schweiz<br />
«Bisher war ich immer<br />
beruflich am Salon, um<br />
Kontakte zu pflegen und<br />
mich mit Garagisten zu<br />
treffen. Wenn man in<br />
der Autobranche tätig<br />
ist, ist ein Besuch am<br />
Auto-Salon Pflicht, um<br />
sich über den Markt zu<br />
informieren.»<br />
Toni von Dach, ehemaliger<br />
Vizedirektor von Figas<br />
16 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
«Es ist spannend, alle<br />
Neuigkeiten zu sehen und<br />
gleichzeitig ist der Salon ein<br />
wichtiger Branchentreffpunkt.<br />
Mir hat besonders der<br />
neue Porsche 911 gefallen.»<br />
Sandro Piffaretti, CEO der Swiss<br />
Automotive Group SAG<br />
«Es ist grossartig, dass wir<br />
als Fachmesse in der Halle 7<br />
die Neuigkeiten präsentieren<br />
können und so das Interesse<br />
des Fachpublikums wecken. So<br />
kommen auch genügend Fachbesucher<br />
nach Genf.»<br />
Bernadette Langenick,<br />
VR-Delegierte der Auto-i-dat AG<br />
«Es ist ein Privileg der Schweiz,<br />
einen internationalen Salon<br />
zu haben. Hier erfährt man<br />
aus erster Hand, was punkto<br />
Innovation und Technik läuft.<br />
Ausserdem trifft man die Leute<br />
aus der Branche. Der Salon<br />
ist optimal, um Kontakte zu<br />
pflegen.»<br />
Christoph Aebi, ehemaliger Director<br />
von Autoscout24<br />
«Vermutlich müsste ich<br />
nachts an den Salon»<br />
Kimi Räikkönen, Formel-1-Weltmeister von 2007, war der<br />
gefragteste Prominente am Auto-Salon. <strong>AUTOINSIDE</strong><br />
unterhielt sich ebenfalls mit dem in Baar ZG wohnenden<br />
Finnen. Sascha Rhyner<br />
Was ist für Sie speziell am Auto-Salon in Genf?<br />
Ich bin hier, um zu arbeiten. (lacht) Ginge es nach mir, wäre<br />
ich zu Hause mit der Familie. Ich bin zum vierten Mal in Genf,<br />
zweimal mit Ferrari und einmal noch mit Lotus. Leider kann ich<br />
deshalb nicht sehen, was es hier alles gibt. Es wäre schön, einen<br />
Rundgang zu machen <strong>–</strong> mit den Kindern. Diese wären sicher be-<br />
geistert, aber es würde wohl einen grossen Trubel geben. Vielleicht<br />
müsste ich in der Nacht gehen, wenn hier geschlossen ist (lacht).<br />
Was ist für Sie wichtig an einem Auto?<br />
Es muss bequem sein <strong>–</strong> und sicher. Ich bin ein Familienvater,<br />
wir brauchen Platz. Ich bevorzuge einen 4×4-Antrieb wegen<br />
des Winters. Ich will nicht stecken bleiben, wenn es schneit.<br />
(Räikkönen wohnt in Baar an einem steilen Hang; Anm. d. Red.)<br />
Schauen wir noch auf die kommende Formel-1-Saison: Was<br />
dürfen Ihre Fans erwarten?<br />
Nach den Tests waren alle nur am Vermuten. Nach dem ersten<br />
Rennen weiss man mehr und danach geht es darum, wer das Auto<br />
schneller verbessern kann. Die Entwicklung in der Saison ist ent-<br />
scheidend.<br />
«Ich hoffe, dass die Halle 7 ihre<br />
Zukunft hat. Als Zubehörmesse<br />
ist Genf <strong>–</strong> wie Zürich <strong>–</strong> wichtig.<br />
In den Hallen 1 bis 6 habe ich<br />
schon mehr Emotionen gesehen<br />
als in den letzten Jahren. Die<br />
Abarth-Ausstellung hat mir<br />
sehr gut gefallen.»<br />
Peter Krieg, Organisator der<br />
autotecnica.ch in Zürich<br />
Gefragter Interviewpartner: Formel-1-Fahrer Kimi Räikkönen.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 17
AUTO-SALON<br />
Digitales Lehrmittel<br />
Üben wie in der Werkstatt<br />
Praktische Problemstellungen online lösen, statt in der Werkstatt am realen Motor und mit Diagnosegerät zu üben:<br />
Das geht dank dem webbasierten Training, das am Auto-Salon am AGVS-Stand präsentiert wurde. Sascha Rhyner<br />
Neu ist das E-Learning-Tool Electude nicht, wie Yves Virchaux von<br />
Technolab, die das Programm in der Schweiz vertreibt, erklärt: «In<br />
der Schweiz wird es seit rund anderthalb Jahren angeboten und<br />
bereits von zahlreichen Berufsschulen und Ausbildungszentren<br />
genutzt.» Es habe über 300 000 Nutzer weltweit und wird in<br />
35 Sprachen angeboten. «Das webbasierte Training beinhaltet den<br />
gesamten Lehrplan der Automobil-Mechatroniker-Ausbildung», sagt<br />
Virchaux. «Die Lernenden können so zu Hause üben, was sonst nur<br />
in der Werkstatt möglich wäre <strong>–</strong> oder am Auto der Eltern.» Electude<br />
bietet auch einen direkten Zugriff vom Smartphone.<br />
Zusätzlichen Ansporn schaffen<br />
Ausbildende können den Lernenden gezielt Aufgaben wie beispielsweise<br />
Fehlerdiagnose stellen, die diese im Simulator lösen.<br />
«Am Bildschirm arbeiten die Lernenden im Prinzip wie in der Werkstatt»,<br />
führt Yves Virchaux aus. Die Lernenden erhalten sofort ein<br />
Feedback, ob die Aufgabe richtig gelöst wurde. Es können auch<br />
Wettbewerbe durchgeführt werden. «Das kann ein zusätzlicher<br />
Lernansporn sein.»<br />
Effizienter für Ausbildende<br />
Electude ist aber nicht nur für die Auszubildenden praktisch und<br />
intuitiv anwendbar. Es bietet auch den Ausbildenden zahlreiche Vorteile,<br />
wie Virchaux betont: «Berufsschullehrer und Instruktoren erhalten<br />
einen schnellen Überblick, wo eventuell einzelne Lernende<br />
noch Probleme haben oder wo gar ganze Klassen Mühe bekunden,<br />
und können entsprechend reagieren.» Dies sei effizienter und realitätsnäher<br />
als Kurztests zu jedem einzelnen Lernthema. «Mit einem<br />
Klick sehen die Lehrpersonen, was nicht verstanden wurde», so<br />
Virchaux. Auch ist es möglich, sich zu vernetzten: «Schweizweit<br />
können sich die üK-Zentren mit Berufsschulen verbinden. So sehen<br />
alle, was am anderen Ort gemacht wird.»<br />
Spezialfall Schweiz<br />
Das E-Learning-Tool ist weltweit bereits erfolgreich im Einsatz. In<br />
der Schweiz haben es wie eingangs erwähnt zahlreiche Schulen und<br />
Zentren schon eingeführt. «Es laufen überdies weitere Pilotprojekte<br />
und Gespräche für Pilotprojekte», erläutert Vichaux. «Wir müssen<br />
checken, ob es für den Schweizer Markt im gleichen Mass geeignet<br />
ist, weil wir hier mit dem dualen Bildungssystem eine andere Ausgangslage<br />
haben als im Ausland», begründet Virchaux. <<br />
Olivier Maeder (links), Bildungsverantwortlicher beim AGVS, und Yves<br />
Virchaux unterhalten sich mit Jugendlichen beim E-Learning-Tool.<br />
18 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Lernende auf dem technischen Rundgang<br />
Oldtimer, Bugatti und Aston<br />
Martin <strong>–</strong> Klassiker bevorzugt<br />
Der Auto-Salon ist für Berufsschulen und ihre Lernenden auch dank dem<br />
technischen Rundgang von Berufsschullehrer Andreas Lerch ein beliebtes und<br />
lehrreiches Ausflugsziel. Sascha Rhyner<br />
Der AGVS lotst gezielt Lernende aus dem Autogewerbe<br />
nach Genf. Dank dem technischen<br />
Rundgang, der jedes Jahr von Andreas Lerch<br />
in kürzester Zeit an den beiden Pressetagen<br />
realisiert wird, ist der Besuch auch für ganze<br />
Klassen lohnenswert und lehrreich. Dabei<br />
musste Lerch noch improvisieren: «Leider<br />
entfernte Audi nach den Pressetagen die<br />
tollen Schnittmodelle zum E-Tron.» Der entsprechende<br />
Posten musste kurzfristig gestrichen<br />
werden.<br />
Der Freude und dem Enthusiasmus tat<br />
dies keinen Abbruch. «Wir sind mit dem<br />
Bus gekommen, was wegen des Staus etwas<br />
länger dauerte», erzählt Andrea, Automobil-<br />
Mechatronikerin mit der Fachrichtung Nutzfahrzeuge.<br />
Und die Lernenden haben klare<br />
Vorlieben: «Die Oldtimer sind cool», sagt<br />
Jacobus. «Mir gefallen alle Engländer», erklärt<br />
Harrison. «Ich wollte einen Bugatti<br />
kaufen», scherzte Niklas. Yannick gefiel der<br />
neue Porsche 911 und Marco meinte: «Die<br />
Schnittmodelle bei Aston Martin waren<br />
sehr interessant.» <<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong>
AUTO-SALON<br />
Fahrzeugdaten<br />
«Ein erstes Ziel ist erreicht:<br />
Die OBD-Ports bleiben drin»<br />
Die Europäische Dachorganisation der Garagisten Cecra macht Druck auf Politik und Hersteller: Sie sieht markenunabhängige<br />
Garagisten im Wettbewerbsnachteil und Konsumenten vor einer eingeschränkten Wahlmöglichkeit. Im Fokus steht<br />
nicht nur der Zugang zu den nötigen Fahrzeugdaten an sich, sondern auch deren Struktur. Cecra-Generaldirektor Bernard<br />
Lycke im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong>. Reinhard Kronenberg<br />
vorschreiben, die einen sicheren, unmittelbaren,<br />
direkten, uneingeschränkten, unbeaufsichtigten<br />
und in Echtzeit erfolgenden Zugang<br />
zu den im Fahrzeug generierten Datenfunktionen<br />
und -ressourcen gewährleistet.<br />
Wie erleben Sie die Einstellung von Herstellern,<br />
die versuchen, den Zugang nur auf den<br />
jeweiligen Markenvertreter zu beschränken?<br />
Obwohl sie öffentlich sagen, dass sie<br />
Dritten Zugang zu Daten gewähren, haben<br />
Hersteller in Wirklichkeit nach wie vor einen<br />
exklusiven Zugang zu den Daten und Ressourcen<br />
im Fahrzeug. Durch diesen exklusiven<br />
Zugang können Hersteller beispielsweise<br />
den Kunden zur eigenen und oftmals entfernteren<br />
Tochtergesellschaft leiten <strong>–</strong> zum Nachteil<br />
einer näherliegenden autorisierten Werkstatt.<br />
Auch für unsere Vertragswerkstätten<br />
hat dies Konsequenzen, ganz zu schweigen<br />
von anderen Gliedern in der automobilen<br />
Wertschöpfungskette.<br />
Bernard Lycke, Generaldirektor Cecra.<br />
Herr Lycke, Sie kämpfen in Brüssel dafür,<br />
dass alle Reparaturwerkstätten freien<br />
Zugang zu den für eine Reparatur notwendigen<br />
Fahrzeugdaten haben. Wie ist der<br />
aktuelle Stand dieser Angelegenheit?<br />
Bernard Lycke: Die meisten derzeit<br />
in Neufahrzeugen installierten Telematiksysteme<br />
sind so konzipiert, dass nur noch<br />
Fahrzeughersteller direkt auf die im Fahrzeug<br />
generierten Datenfunktionen und -ressourcen<br />
zugreifen dürfen. Diese technische<br />
Lösung, genannt «Extended Vehicle» oder<br />
«Nevada», verschafft den Herstellern einen<br />
grossen Vorteil, versetzt Händler und Werkstätten<br />
in eine Position des Wettbewerbsnachteils<br />
und reduziert gleichzeitig die<br />
Wahlmöglichkeiten für den Verbraucher. In<br />
den letzten Jahren hat die Cecra wiederholt<br />
die Verabschiedung neuer EU-Rechtsvorschriften<br />
gefordert. Diese sollen die Einrichtung<br />
einer On-Board-Anwendungsplattform<br />
Und das Ergebnis?<br />
Als Ergebnis dieser langjährigen Kampagne<br />
wurde ein erstes signifikantes Ziel erreicht:<br />
die Aufrechterhaltung des OBD-Ports<br />
in den neuen EU-Typengenehmigungsvorschriften.<br />
Darüber hinaus haben die europäischen<br />
Institutionen ein erhöhtes Bewusstsein<br />
für dieses Thema entwickelt. Dies führte zu<br />
zwei von der Europäischen Kommission in<br />
Auftrag gegebenen Studien und zwei Entscheidungen<br />
des Parlaments, in denen die<br />
Europäische Kommission aufgefordert wurde,<br />
einen Gesetzesvorschlag über den Zugang<br />
zu Daten und Ressourcen im Fahrzeug anzunehmen.<br />
Wir sind zuversichtlich, dass mit den<br />
bevorstehenden Europawahlen und einer neu<br />
besetzten Europäischen Kommission die Zeit<br />
reif sein wird, um den von uns angestrebten<br />
Rechtsrahmen zu erhalten.<br />
Was sind die grössten Hindernisse?<br />
Der monopolistische Ansatz der Hersteller<br />
und die zögerliche Haltung der derzeitigen<br />
Europäischen Kommission gegenüber einer<br />
rechtsverbindlichen Lösung.<br />
Rein rechtlich wird die Situation erst am<br />
1. September 2020 geklärt sein, wenn die<br />
entsprechende EU-Typengenehmigungsregelung<br />
in Kraft tritt. Gibt es Grund zur<br />
Sorge, dass es hier noch Veränderungen<br />
geben wird?<br />
Die im Mai des letzten Jahres verabschiedete<br />
neue Typengenehmigungsverordnung<br />
(Nr. 858/2018 - Artikel 61) ist eindeutig,<br />
was die Verpflichtung der Fahrzeughersteller<br />
betrifft: Sie müssen den Händlern und Werkstätten<br />
OBD-Informationen über Fahrzeuge<br />
und Informationen über Fahrzeugreparatur<br />
und -wartung zur Verfügung zu stellen. Gemäss<br />
den europäischen Verträgen werden<br />
die Verordnungen nach ihrem Inkrafttreten<br />
unmittelbar und automatisch Teil der<br />
nationalen Rechtsordnungen, ohne dass<br />
eine Umsetzung oder Auslegung durch den<br />
nationalen Gesetzgeber erforderlich ist. Ich<br />
befürchte daher keine weiteren Veränderungen<br />
auf nationaler Ebene.<br />
Wenn der Fall auf europäischer Ebene<br />
rechtlich geklärt ist, was bedeutet das für<br />
Schweizer Händler und Werkstätten?<br />
Soweit ich weiss, befolgt die Schweiz die<br />
EU-Vorschriften auf freiwilliger Basis.<br />
Eine der Herausforderungen besteht nicht<br />
nur darin, die für die Reparatur benötigten<br />
Daten zu beschaffen, sondern auch in<br />
der von den Herstellern unterschiedlich<br />
bereitgestellte Datenstruktur. Besteht die<br />
Aussicht auf eine Norm dafür?<br />
Derzeit findet ein «Proof of Concept» statt<br />
um den von den Herstellern vorgeschlagenen<br />
20 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
«Extended Vehicle/Neutral Server» zu untersuchen. Drei Anwendungsfälle<br />
werden diskutiert, darunter die für die Cecra wichtigsten<br />
zur Ferndiagnose.<br />
Die für viele europäische Volkswirtschaften relevante Automobilindustrie<br />
steht auch im Zuge der noch andauernden Dieseldebatte<br />
unter Druck. Wie beurteilen Sie die Situation?<br />
Die neuen Ziele für die fahrzeugbezogenen CO 2<br />
-Emissionen, die<br />
kürzlich vom europäischen Gesetzgeber eingeführt wurden, sind<br />
sehr ambitioniert. Wir teilen zwar die Notwendigkeit, konkrete Massnahmen<br />
zur Verringerung der Auswirkungen der Treibhausgase auf<br />
die Atmosphäre zu ergreifen. Aber wir sind der Meinung, dass der<br />
Übergang vernünftig sein muss. Indem wir den gesamten Prozess<br />
rationalisieren und einige notwendige Schritte einsparen, befürchten<br />
wir, dass der Übergang weder für die Hersteller noch für die Händler<br />
und noch weniger für die Verbraucher nachhaltig wird. Das gilt insbesondere<br />
für diejenigen mit geringerem Einkommen, die sich teure<br />
Elektrofahrzeuge nicht leisten können.<br />
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Wie beurteilen Sie die Entwicklung bei den CO 2<br />
-Zielwerten aus<br />
Sicht der Händler und Werkstätten? Wo sieht die Cecra die grössten<br />
Herausforderungen, wo den grössten Handlungsbedarf?<br />
Als einziger Berührungspunkt der Automarken spielen die Händler<br />
eine entscheidende Rolle bei der Begleitung des Übergangs zu<br />
emissionsärmeren Fahrzeugen. Insofern muss der Gesetzgeber sowohl<br />
auf nationaler als auch auf europäischer Ebene die Händler und<br />
Händlerverbände stärker in den Entscheidungsprozess zu CO 2<br />
-Einsparungsmassnahmen<br />
einbeziehen.<br />
Wie beurteilt die Cecra die Tatsache, dass Hersteller und Importeure<br />
wahrscheinlich den für Ende 2020 festgelegten Grenzwert von<br />
95 g/km CO 2<br />
nicht erreichen werden?<br />
Die Frage sollte den Herstellern und ihrem wichtigsten EU-<br />
Verband Acea gestellt werden. Händler und Werkstätten sind nicht<br />
verantwortlich für die Herstellung oder den Import der Produkte, die<br />
von Herstellern in Verkehr gebracht und dann von Händlern und<br />
Werkstätten verkauft, repariert oder gewartet werden.<br />
Wenn Sie selbst Garagenbesitzer wären, was würden Sie jetzt tun?<br />
Es ist für die Garagisten wichtig, zu investieren, um ihr Unternehmen<br />
an die Anforderungen der Zukunft anzupassen und gleichzeitig<br />
die Kontrolle über den Status quo zu behalten, der noch immer ihr<br />
Einkommen sichert. Das ist natürlich eine grosse Herausforderung,<br />
aber meiner Meinung nach der einzige Weg.
AUTO-SALON<br />
«Jede Technologie wird sich ihr Umfeld suchen»:<br />
Der scheidende Salon-Direktor André Hefti glaubt<br />
an die Parallelität der Systeme <strong>–</strong> und an den<br />
Wasserstoffantrieb.<br />
Interview mit André Hefti, Generaldirektor Auto-Salon<br />
«Es darf noch<br />
geträumt werden!»<br />
Am 30. Juni endet eine Ära. Nach acht Jahren als Generaldirektor verlässt André Hefti die «Geneva International Motor<br />
Show» und geht in den verdienten Ruhestand. Im Interview mit <strong>AUTOINSIDE</strong> spricht der 71-jährige Grand Seigneur der<br />
Schweizer Autobranche über die Faszination Technik, über die digitale Konkurrenz der klassischen Messen und über<br />
US-amerikanische Strassenkreuzer der 1950er-Jahre. Sandro Compagno<br />
Herr Hefti, acht Jahre standen Sie an der Spitze der «Geneva<br />
International Motor Show». Mit welchen Gefühlen übergeben<br />
Sie das Zepter an Olivier Rihs?<br />
André Hefti, Generaldirektor Auto-Salon: Der Salon befindet<br />
sich im Zeitalter der Digitalisierung im Umbruch. Aber er kann auf<br />
eine treue Stammkundschaft und auf gewisse Highlights zählen, die<br />
nur bei uns zu sehen sind. Ich denke da vor allem an die sogenannten<br />
Hypercars, um die uns viele Messen beneiden: Bugatti, Lamborghini,<br />
Aston Martin, McLaren, Pagani und wie sie alle heissen.<br />
Wieso kommen diese Hersteller alle nach Genf?<br />
Kunden, die ein Auto für 1,5 oder 2 Millionen Franken kaufen,<br />
schätzen die Annehmlichkeiten von Genf, insbesondere den nahen<br />
Flughafen. Viele dieser Kunden kommen mit dem eigenen Jet. Und<br />
Genf findet in einem familiären Rahmen statt. Paris oder Frankfurt<br />
sind Fabriken <strong>–</strong> die sind so gross!<br />
Alternative Antriebe sind ein Thema, das zunehmend an Gewicht<br />
gewinnt. Sind Aussteller wie Pagani, Koenigsegg oder auch Ferrari<br />
in Zeiten der CO 2<br />
-Diskussion noch zeitgemäss?<br />
Ja, absolut. Es darf noch geträumt werden. Man darf nicht vergessen,<br />
dass es sich bei diesen Wagen um kleinste Stückzahlen<br />
handelt, die realistisch betrachtet keinerlei Einfluss auf die globalen<br />
CO 2<br />
-Emissionen haben. Und auch in diesem Segment wird es alternative<br />
Antriebe geben. Porsche hat in Genf den rein elektrischen<br />
Taycan ausgestellt, andere werden nachziehen. Der Salon ist eine<br />
Plattform für alle.<br />
In Genf waren neben Benzin- und Diesel-betriebenen Autos<br />
auch zahlreiche alternative Antriebstechnologien zu sehen.<br />
Welcher Technologie trauen Sie zu, in 20 Jahren<br />
zu dominieren?<br />
Es wird in 20 Jahren keine dominante Technologie geben.<br />
Jede Technologie wird sich ihr Umfeld suchen. Mit der drastischen<br />
Senkung der CO 2<br />
-Grenzwerte in den nächsten zehn Jahren wird die<br />
erneuerbare Energie eine grosse Rolle spielen. Ich glaube an die Zukunft<br />
des Wasserstoffantriebs. Der Wasserstoff hat gegenüber dem<br />
batterieelektrischen Fahrzeug einen ganz entscheidenden Reichweitenvorteil.<br />
Das Problem ist noch die Infrastruktur, aber ich<br />
glaube, dass diese zügig ausgebaut wird. Auch CNG funktioniert. Ich<br />
bin ehrlich erstaunt, dass nie der Hype entstand, mit dem man angesichts<br />
der CO 2<br />
-Diskussion eigentlich gerechnet hatte.<br />
Ist Olivier Rihs der richtige Mann, um den Salon in eine erfolgreiche<br />
Zukunft zu führen?<br />
Ja, davon bin ich überzeugt. Er kommt aus der digitalen Welt,<br />
die auch am Salon nicht spurlos vorbeigeht. Wir müssen einfach<br />
schauen, dass wir den richtigen Weg finden.<br />
Was ist der richtige Weg? Muss Olivier Rihs einfach die abwesenden<br />
Hersteller wie Ford, Jaguar, Volvo, Hyundai oder Opel<br />
zurückholen? Oder denken Sie an ganz andere Wege?<br />
Wenn ein Hersteller entschieden hat, nicht zu kommen, dann<br />
kommt er nicht. Da könnten Sie auch einen goldenen Palast aufstellen,<br />
es würde nichts daran ändern. Die Gründe für die Absenzen<br />
22 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
sind vielfältig. Ich kann Ihnen das gerne aufzählen: Ford verliert<br />
Geld in Europa und Asien. Bei Jaguar Land Rover spielte die Unsicherheit<br />
am Vorabend rund um den Brexit eine grosse Rolle. Volvo<br />
fährt eine ganz eigene Strategie und setzt stark auf Lifestyle: Volvo<br />
hat beispielsweise an einer Möbelmesse in Mailand ausgestellt und<br />
an der Autoshow in Los Angeles war am Pressetag kein einziges<br />
Fahrzeug am Stand! Dafür waren Ingenieure da <strong>–</strong> und es gab einen<br />
sehr guten Kaffee, was in den USA ja keine Selbstverständlichkeit<br />
ist (lacht). Hyundai teilte uns mit, keine Neuigkeiten zu haben,<br />
und darum nicht an den Salon zu kommen. Die Gründe für eine<br />
Nichtteilnahme sind sehr unterschiedlich. Das macht es für uns<br />
schwierig, hier Gegensteuer zu geben.<br />
Sie haben Ihre ganze Berufskarriere dem Auto verschrieben.<br />
Warum das Automobil?<br />
Autos haben mich schon als Kind fasziniert.<br />
Eigentlich wollte ich Automechaniker werden <strong>–</strong><br />
meine Eltern setzten aber eine kaufmännische<br />
Ausbildung durch. Diese KV-Lehre aber habe ich<br />
in einer Firma gemacht, die mit Autozubehör aus<br />
den USA handelte. Später ging ich zu Renault, wo<br />
ich 40 Jahre blieb: zunächst im technischen Bereich,<br />
später auch im Rennsport, schliesslich als Direktor<br />
für Kommunikation. Mich hat immer die Technik<br />
am meisten fasziniert, deren Entwicklung ich hautnah miterlebte. Aber<br />
wenn ich an die Designs von früher denke, kommt manchmal etwas<br />
Wehmut auf. Die Designer hatten viel mehr Freiheiten als heute; ein<br />
Cadillac Eldorado oder ein Cadillac Fleetwood wären mit den heutigen<br />
Vorschriften und Sicherheitsstandards gar nicht mehr möglich.<br />
Als wir uns vor dem Salon 2018 unterhielten, sprachen Sie über eine<br />
mögliche Kooperation mit der Elektronikmesse IFA in Berlin. Auf<br />
welchem Stand übergeben Sie das Projekt an Ihren Nachfolger?<br />
Wir haben am Salon <strong>2019</strong> am zweiten Pressetag unter dem Titel<br />
«Shift Automotive» einige Keynotes, Impulsreferate und Panel-<br />
Diskussionen zum Thema Mobilität durchgeführt; dazu haben wir<br />
bewusst keine Autoentwickler eingeladen, sondern Referenten,<br />
die von ausserhalb der Branche kommen. Ob und wie Olivier Rihs<br />
das weiterführen will, muss ich ihm überlassen. Solche Parallel-<br />
Veranstaltungen während des Salons sind in Genf nicht ganz<br />
einfach, weil unsere Strukturen in der Palexpo nicht ideal dafür<br />
sind. Platzierten wir die Referate in irgendeinem Raum ausserhalb<br />
des Salons, würde es schwierig, die Leute an diese «Shift Automotive»<br />
zu bringen. Darum haben wir uns entschlossen, diese<br />
Veranstaltung in den Palexpo-Hallen durchzuführen. Das hat sich<br />
als richtig erwiesen. Das Interesse war spürbar.<br />
Allgemein kämpfen Fach- wie Publikumsmessen ums Überleben.<br />
Sind Messen im Zeitalter der Digitalisierung ein Auslaufmodell?<br />
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich mache mir keine<br />
«Wenn ein Hersteller nicht<br />
kommen will, könnten<br />
Sie auch einen goldenen<br />
Palast aufstellen. Es<br />
würde nichts ändern.»<br />
Sorgen. Es stimmt mich nachdenklich. Und es sind ja nicht nur die<br />
Automessen, es kämpfen auch viele Publikumsmessen ums Überleben<br />
<strong>–</strong> oder haben diesen Kampf verloren. Ich bin überzeugt, dass<br />
Automessen trotz Internet eine Zukunft haben. Natürlich können Sie<br />
ein Auto am Computer anschauen, konfigurieren und Informationen<br />
zur Motorisierung finden. Aber die Emotion, die ein Auto auslöst, die<br />
spüren Sie am Rechner nicht.<br />
Seit Jahren ächzen die Aussteller über die hohen Kosten in Genf<br />
<strong>–</strong> insbesondere in der Hotellerie. Warum ist es nie gelungen, das<br />
Genfer Gastgewerbe zu einem nachhaltigeren Umgang mit den<br />
Salon-Gästen zu bewegen?<br />
Dass die Hoteliers während solchen Anlässen mehr für ein Zimmer verlangen,<br />
ist ganz normal. Das ist eine Frage von Angebot und Nachfrage.<br />
Was viel mehr stört, ist die Tatsache, dass einzelne<br />
Hoteliers beispielsweise an den Pressetagen fordern,<br />
dass ihre Gäste drei Nächte buchen, selbst wenn<br />
diese nur eine Nacht in Genf bleiben wollen. Man<br />
darf nicht alle Hoteliers in einen Topf werfen <strong>–</strong> es gibt<br />
hyperkorrekte Hoteliers, aber leider auch schwarze<br />
Schafe. Wir haben 2018 unter dem Namen «Palexpo<br />
Hotel Reservation» eine eigene Plattform ins Leben<br />
gerufen, die Zimmer zu fairen Preisen vermittelt.<br />
Wir hoffen, das Thema damit etwas zu entschärfen.<br />
Auch aus Kostengründen werden die Zulieferer in Halle 7 ab 2020 nur<br />
noch während sechs Tagen ausstellen. Wie stehen Sie zu diesem<br />
Entscheid?<br />
Wir haben in den letzten Jahren fast die Hälfte der Aussteller<br />
verloren. Für mich ist schon lange klar, dass elf Tage für<br />
diese Fachmesse viel zu lange sind. Nur waren nicht alle derselben<br />
Meinung. Eine Kurz- und eine Langmesse in Halle 7 war von Anfang<br />
an als Übergang gedacht; weil zwei verschiedene Messedauern<br />
schwierig zu managen und mit hohen Kosten verbunden sind. Ab<br />
2020 ist fertig mit dieser Doppelausstellung. Halle 7 wird an sechs<br />
Tagen vom Mittwoch, dem zweiten Pressetag, bis am Montag geöffnet<br />
sein <strong>–</strong> und das ist eine gute Lösung.<br />
Zu guter Letzt: Mit dem Salon <strong>2019</strong> endet eine Ära. Am 30. Juni verabschieden<br />
Sie sich mit 71 Jahren in den Ruhestand. Welche Pläne<br />
haben Sie?<br />
Ich werde versuchen, all das nachzuholen, wozu ich in den letzten<br />
50 Jahren keine Zeit hatte. Ich bin ein passionierter Motorradfahrer,<br />
werde sicher mehr und längere Touren machen. Auch der Automobilsport<br />
ist meine grosse Liebe. Ich möchte unbedingt einmal das Indy-<br />
500-Rennen sehen und das «Pikes Peak»-Bergrennen in Colorado. In<br />
den letzten Monaten haben sich einige alte Freunde bei mir gemeldet<br />
und mich gebeten, sie bei verschiedenen Veranstaltungen zu unterstützen.<br />
Und dann hoffe ich, dass es für die eine oder andere Runde<br />
auf dem Golfplatz reicht. Langweilig wird mir sicher nicht. <<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 23
AUTO-SALON<br />
André Koch<br />
«Ein Potenzial von 300 bis 400 Millionen liegt brach»<br />
andrekoch.ch<br />
Die André Koch AG trat in Genf gemeinsam mit der Swiss Automotive<br />
Group auf. Das Unternehmen aus Urdorf ZH ist der grösste Player im<br />
Bereich Farben und Lacke in der Schweizer Autobranche. «Da ist es<br />
naheliegend, dass wir diese Plattform nutzen, um mit unseren Kunden<br />
ins Gespräch zu kommen», sagt Giuseppe Ciappa, Mitglied der Geschäftsleitung<br />
der André Koch AG.<br />
Im Zentrum des Auftritts standen die drei Marken Lesonal,<br />
Standox und De Beer, aber auch Effektlackierungen von Lumilor.<br />
Vor allem aber ging es André Koch darum, die Garagisten von Micro<br />
Repair zu überzeugen. «Im Bereich dieser kosmetischen Reparaturen<br />
liegt ein enormes Potenzial brach», stellt Giuseppe Ciappa klar. «Wir<br />
gehen von rund 300 bis 400 Millionen Franken jährlich aus.» Schon<br />
mit geringen Investitionen könne der Garagist hier ein interessantes<br />
Geschäftsfeld erschliessen.<br />
«Das sind kleine Kratzer oder Dellen, deretwegen kaum ein Autobesitzer<br />
extra zum Carrossier fährt. Wenn er seinen Wagen aber in<br />
den Service oder zum Reifenwechsel bringt, kann ihn sein Garagist<br />
darauf aufmerksam machen und ihm diese Reparaturen anbieten.»<br />
André Koch zeigte am Stand in Halle 7 ein Carheal-Portal, das genau<br />
für solche nicht strukturellen Reparaturen entwickelt wurde.<br />
Ein Aktivkohlefilter sorgt dafür, dass die Luft in der Garage rein<br />
bleibt. Giuseppe Ciappa: «Das System ist modern, sauber, effizient<br />
und wurde unlängst durch die Suva zertifiziert.» <<br />
André Koch AG<br />
GL-Mitglied Giuseppe Ciappa (links) und CEO Enzo Santarsiero von der André Koch AG.<br />
Apollo Vredestein<br />
Zwei Testsieger und der grosse Abwesende<br />
vredestein.ch<br />
Nein, den Vredestein Quatrac Pro, den neuen Ganzjahresreifen von<br />
Vredestein, konnte Markus Brunner in Genf nicht präsentieren.<br />
Vredestein feierte am 21. März in Baden-Baden seinen 110. Geburtstag<br />
und stellte sein neues Premiumprodukt in einer feierlichen Gala<br />
vor. Ganzjahresreifen liegen im Trend, sogar in der alpinen Schweiz<br />
mit ihren ausgeprägten Jahreszeiten. «Von 2017 auf 2018 steigerte sich<br />
in der Schweiz der Absatz von Allseason-Reifen um 83 Prozent, allerdings<br />
auf tiefem Niveau», weiss Markus Brunner. Im gleichen Zeitraum<br />
nahmen die Verkäufe von Sommer- und Winterreifen leicht ab.<br />
Den neuen Quattrac Pro beschreibt der Country Manager Switzerland<br />
von Apollo Vredestein als «Ganzjahresreifen mit mehr Winter-<br />
als Sommereigenschaften. So gesehen, ein guter Kompromiss».<br />
Natürlich sei es weder ideal, noch im Sinne der Garagisten, wenn die<br />
Automobilisten vermehrt auf Ganzjahresreifen setzen: «Aber es gibt<br />
preissensitive Kunden, die sich die Kosten für den Reifenwechsel und<br />
das Reifenhotel sparen wollen. Und die sind mit einem Allseason-Reifen<br />
besser unterwegs, als wenn sie das ganze Jahr hindurch mit Winterreifen<br />
fahren.<br />
In Genf zeigte Apollo Vredestein seine gesamte Reifenkompetenz,<br />
allen voran den Vredestein Sportrac 5, der im aktuellen TCS-Sommerreifentest<br />
mit der Bestnote «sehr empfehlenswert» ausgezeichnet<br />
wurde (siehe <strong>AUTOINSIDE</strong> 03/19), sowie den Apollo Altrust, den<br />
Testsieger bei den Reifen für leichte Nutzfahrzeuge. <<br />
Den Testsieger im Angebot: Markus Brunner, Country Manager Switzerland von<br />
Apollo Vredestein.<br />
24 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
Auto-i-dat<br />
Gute News für den Fahrzeughandel<br />
auto-i-dat.ch<br />
Die Auto-i-dat AG präsentierte an ihrem Stand am Auto-Salon in Genf<br />
unter anderem die Zusammenarbeit mit Carauktion, der führenden<br />
Schweizer Re-Marketingplattform. Im Zentrum steht dabei der «ValueCheck»,<br />
eine App von Carauktion, die den Fahrzeugausweis scannt,<br />
die Daten einliest, mit dem aktuellen Kilometerstand des Fahrzeugs ergänzt<br />
wird und anschliessend die VIN-Abfrage von Auto-i-dat AG nutzt.<br />
Resultat sind zwei Restwertpreise (Carauktion und Auto-i-dat), die dem<br />
Verkäufer noch mehr Sicherheit bei der Preiskalkulation bieten.<br />
Der Star am Stand von Auto-i-dat aber war Silver DAT 3, das<br />
auf Basis der neuesten HTML-5 Technologie komplett neu in einer<br />
Online-Version entwickelt worden ist. Ebenfalls am Auto-Salon gab<br />
Auto-i-dat bekannt, dass man Gründungsmitglied im Verein Cardossier<br />
wird, einem Projekt, das die Daten eines Fahrzeugs über<br />
seinen gesamten Lebenszyklus digital abbilden will. Einen Eindruck<br />
konnten die Gäste am Stand auch vom Update des Auto-i-Autohandels<br />
mit dem integrierten Versicherungsmodul bekommen.<br />
Grosses Thema <strong>–</strong> nicht nur am Auto-Salon, sondern als Schwerpunkt<br />
das ganze Jahr über <strong>–</strong> sind bei Auto-i-dat die Restwerte. Der<br />
«Restwert-Brunch» für Importeure, Leasingprovider und Flottenanbieter<br />
stiess auf sehr grosses Interesse. Ihnen wurde aufgezeigt, dass<br />
die Zuverlässigkeit der Daten auf einer ausgeklügelten Mischung aus<br />
realen Verkaufs- und Eintauschpreisen, einer jahrzehntelangen Erfahrung<br />
und einem ständig weiterentwickelten System an Algorithmen<br />
basieren. <<br />
Wolfgang Schinagl präsentierte am Auto-i-dat-Stand in Genf mehrere Neuigkeiten<br />
im Zusammenhang mit Fahrzeugdaten.<br />
Einladung zur ordentlichen Generalversammlung<br />
Donnerstag, 16. Mai <strong>2019</strong> | Kursaal Interlaken<br />
Tagesprogramm<br />
Ab 13.30 Uhr Eintreffen der Mitinhaber und Gäste im<br />
Kursaal Interlaken, wo Kaffee und Gebäck<br />
serviert werden<br />
Statutarischer Teil<br />
Punkt 15.00 Uhr Beginn der Generalversammlung im<br />
Kongress-Saal Interlaken gemäss Traktandenliste<br />
Rahmenprogramm<br />
Ab ca. 16.30 Uhr Auftritt von Christian Gansch, Gastreferent<br />
Ab 17.30 Uhr Apéro riche<br />
18.30 Uhr Beginn Nachtessen<br />
21.30 Uhr Schluss der Veranstaltung<br />
Traktandenliste für die ESA-Generalversammlung*<br />
1. Eröffnung der Generalversammlung durch den Präsidenten<br />
2. Ehrung der verstorbenen Mitinhaber<br />
3. Protokoll der Generalversammlung vom 16. Mai 2018<br />
4. Vorlage und Genehmigung des Jahresberichts, der statutarischen<br />
Jahresrechnung, der Konzernrechnung sowie der Berichte der Revisionsstelle<br />
5. Verwendung des Jahresergebnisses<br />
6. Entlastung der verantwortlichen Organe<br />
7. Mutationen<br />
7.1. Demissionen<br />
7.2. Wahlen in den ESA-Vorstand<br />
7.3. Wahl der Revisionsstelle für das Jahr <strong>2019</strong><br />
8. Beschlussfassung über eingereichte Anträge gemäss Art. 15 der ESA-Statuten<br />
9. Varia<br />
* Traktanden unter Vorbehalt der Genehmigung an der ESA-Vorstandssitzung vom 4. <strong>April</strong> <strong>2019</strong>.<br />
esa.ch | esashop.ch
AUTO-SALON<br />
AutoScout24<br />
Ein Paket aus 3,5 Millionen Daten<br />
autoscout24.ch<br />
Pierre-Alain Regali, seit November Director von Autoscout24.<br />
Auch Autoscout24 gehört zu den Messeteilnehmern, die sich mit<br />
ihrem Auftritt sowohl an Endkunden wie auch an Garagisten wenden.<br />
Für Letztere stand der Optimizer Pro im Fokus. Die Weiterentwicklung<br />
des bewährten Optimizer gibt dem Händler die Chance, für sein<br />
Angebot den optimalen Preis festzulegen. «Das Tool führt mehr als<br />
3,5 Millionen Daten zusammen und sorgt so für eine gute Marktübersicht»,<br />
erklärt Marketing Manager Olivier Benoit. Stellt ein Garagist<br />
sein Fahrzeug auf die Plattform, sucht die Software nach vergleichbaren<br />
Angeboten und unterstützt den Händler auf diese Weise, ein<br />
realistisches Preisschild zu generieren.<br />
Als weiteres Thema bei der Schweizer Nummer 1 der Online-Plattformen<br />
präsentierten Director Pierre-Alain Regali und sein Team<br />
ihren Profi-Kunden die Anbieterbewertung. Der User hat nach dem<br />
Kontakt mit dem Händler die Möglichkeit, diesen in einer Skala von<br />
1 bis 5 Sternen zu benoten und seine Erfahrungen auch schriftlich<br />
in einem Kommentar kundzutun. Olivier Benoit: «Die Funktion hilft<br />
dem User, sich zurechtzufinden, und sie gibt dem Händler die Chance,<br />
sich dank guten Bewertungen optimal zu positionieren.» Auf Kommentare<br />
kann dieser reagieren <strong>–</strong> und so in einen Dialog mit seinen<br />
Kunden treten. Dass die Schweizer Garagisten bei ihren Kunden hoch<br />
im Kurs stehen, belegen die bisher abgegebenen Kundenbewertungen:<br />
Olivier Benoit: «5 Sterne sind das Maximum. Der Durchschnitt liegt<br />
aktuell bei 4,6 Sternen. Das ist ein gutes Zeichen für die Qualität und<br />
Seriosität der Branche.» <<br />
Aquarama Swiss<br />
Saubere Sache dank Fotozellenbarrieren<br />
aquarama.it/de<br />
Frank Müller, Geschäftsführer der Aquarama Swiss AG.<br />
Der Eyecatcher am Stand von Aquarama war fraglos die Startgate S6,<br />
wobei Frank Müller, Geschäftsführer der Aquarama Schweiz AG, mit<br />
Stolz auf die LKW-Waschanlage deutete, die zumindest als Bild ebenfalls<br />
am Stand präsent war. «Die Erfahrungen aus dem PW-Bereich<br />
sind hier eingeflossen», verrät Müller. Die erste installierte Anlage sei<br />
praktisch im Dauerbetrieb und diene nun auch als Showcase.<br />
Es sei generell sehr wertvoll, Anlagen in Betrieb zeigen zu können.<br />
«Viele Kunden zeigen zu Beginn Interesse an einer Anlage im mittleren<br />
Bereich», erklärt Müller. Bei der Bedürfnisabklärung würde sich jedoch<br />
schnell zeigen, dass die Wünsche anspruchsvoller seien. «Gerade<br />
die Fotozellenbarrieren überzeugen viele Kunden, weil so ausgerüstete<br />
Anlagen auch Fahrzeuge mit Dachboxen, SUV mit einem Reserverad<br />
auf der Rückseite oder Pick-ups problemlos waschen können.» Gerade<br />
in nicht betreuten Anlagen sei dies ein nicht zu unterschätzender<br />
Vorteil. «Die Dachbürsten können die Seitenläden nicht erkennen,<br />
weshalb Pick-ups eine Herausforderung sind.»<br />
Die verschiedenen Anlagen würden alle ein sauberes Ergebnis produzieren.<br />
«Der Unterschied liegt in der Zeit, in der das Fahrzeug gewaschen<br />
wird», so Müller. Und im Trocknen, wie er ergänzt. Gerade<br />
Letzteres sei für die Endkunden von grosser Bedeutung. Dabei stellt er<br />
auch fest, dass die Automobilisten in der Schweiz Qualität verlangen<br />
und dafür bereit sind, den entsprechenden Preis zu zahlen. Folglich<br />
sind das Portal Stargate S9 und die Doppelportalanlage S111 die Bestseller<br />
von Aquarama Schweiz. <<br />
26 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
Bopp Solutions<br />
Clevere Lösungen für intelligente Schlüssel<br />
bopp-solutions.ch<br />
2015 stellte BMW an der CES in Las Vegas seinen sogenannten «BMW<br />
Display Key» vor. Dieser Schlüssel sieht mit seinem 2,2 Zoll grossen<br />
Farbdisplay aus wie ein kleines Smartphone und informiert den<br />
Fahrzeugbesitzer über den Benzinstand, die Batterieladung oder auch<br />
einen fälligen Service-Termin. So hübsch der Hightech-Schlüssel ist,<br />
so bringt er für Garagisten zwei Herausforderungen mit sich: Er hat<br />
keine Öse, an der er im Schlüsseldepot platziert werden kann. Vor<br />
allem aber erfordert der kleine Bildschirm einen sorgfältigen Umgang:<br />
In einem Schlüsseldepot mit klassischem Abwurfsystem drohen Beschädigungen<br />
<strong>–</strong> und verärgerte Kunden. «Und klassische Fächerdepots<br />
sind ebenfalls etwas riskant. Denn ein Einbrecher weiss, dass hinter<br />
jeder Tür ein Schlüssel liegen muss», erklärt Jean-Claude Bopp von<br />
Bopp Solutions AG.<br />
Jean-Claude Bopp präsentierte am Auto-Salon die Lösung: ein<br />
Bring- und Holfächerdepot mit Lift. 24 Schlüssel passen in das Depot,<br />
das mit zwei <strong>Ausgabe</strong>fächern geliefert wird. Erst nachdem der<br />
Kunde seinen Code eingegeben hat, transportiert ein mechanischer<br />
Lift den Schlüssel in eines der beiden <strong>Ausgabe</strong>fächer. «Bricht ein Krimineller<br />
die Fächer auf, findet er darin keinen Schlüssel, sondern<br />
Luft», sagt Firmeninhaber Jean-Claude Bopp mit einem Schmunzeln.<br />
Bislang verfügt einzig BMW über den Displayschlüssel. Dass in<br />
Kürze weitere Hersteller mit ähnlichen Produkten folgen werden, ist<br />
so sicher wie das Amen in der Kirche <strong>–</strong> oder das moderne Schlüsseldepot<br />
von Bopp Solutions AG. <<br />
Jean-Claude Bopp präsentiert sein topaktuelles Bring- und Holfächerdepot.<br />
Robert Bosch<br />
Bosch unterstützt die Garagen umfassend<br />
ch.bosch-automotive.com<br />
Sandro Francescutto (links, Leiter Garagenkonzepte) und<br />
Silvio Conconi (Vertriebsbeauftragter der Robert Bosch AG).<br />
Der Garagenmarkt befindet sich im Umbruch. Service, hohe Transparenz,<br />
attraktive Dienstleistungen sowie eine individuelle Ansprache<br />
der Kunden bekommen eine immer grössere Bedeutung. Zudem<br />
steigen die Komplexität der Fahrzeuge wie auch die Erwartungen der<br />
Kunden an die Werkstätten. «Wir unterstützen mit unserem Bosch Car<br />
Service Konzept die Garagen umfassend, stärken die Wettbewerbsfähigkeit<br />
und erhöhen damit am Ende des Tages ihre Profitabilität», sagt<br />
Sandro Francescutto, Leiter Garagenkonzepte bei Bosch Schweiz.<br />
Seit mehr als 30 Jahren erleichtern innovative Diagnoselösungen<br />
von Bosch den Werkstattalltag. Bosch präsentierte in Genf Neuheiten,<br />
mit denen die Werkstätten ihre Abläufe effizienter gestalten und ihr<br />
Leistungsangebot erweitern können. Beispielsweise die Software-Version<br />
Esitronic 2.0: Sie ermöglicht den Werkstätten optimierte Reparatur-<br />
und Diagnoseprozesse, verkürzte Durchläufe und kontinuierliche<br />
Online-Updates. Die Esitronic ist das Herzstück des neuen Diagnosetesters<br />
KTS 250, der insbesondere für den mobilen und unkomplizierten<br />
Werkstatteinsatz entwickelt wurde. Ein leistungsstarker Prozessor<br />
sorgt für den schnellen Programmstart und zügige Diagnoseabläufe.<br />
Beim Klimaservice wurde die Produktpalette um drei neue Geräte<br />
erweitert. Mit dem ACS 663-Ri, ACS 663-P und ACS 653-P werden<br />
die vollautomatischen Servicearbeiten an A/C R134a- und R1234yf-<br />
Systemen noch effizienter und können sogar via Smartphone-App gesteuert<br />
werden. Und dank dem neuen und patentiertem «Deep Recovery»<br />
beträgt die Kühlmittel-Rückgewinnungsrate über 99 Prozent. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 27
AUTO-SALON<br />
Brembo<br />
Farbenfrohes Bremsen<br />
brembo.com/de/<br />
Was vor mehr als 25 Jahren mit roten Bremssätteln<br />
bei Porsche begann, hat mittlerweile längst<br />
Kultcharakter: Die Brembo-Bremssättel, meist<br />
in gelb oder rot, sehen nicht nur bei den deutschen<br />
Sportwagen gut aus. Gerade die weite<br />
Verbreitung von Leichtmetallfelgen gibt den<br />
Blick auf die edlen Bremssättel frei. Doch längst<br />
geht der Farbhorizont über schwarz, rot oder<br />
gelb hinaus. «Derzeit sind rund 120 Farben<br />
in der Produktion», erklärt Michael Huster,<br />
System Division Market Director von Brembo.<br />
Am Auto-Salon in Genf ging der renommierteste<br />
Bremsenhersteller der Welt gar noch einen<br />
Schritt weiter: Inspiriert von der Welt von Mode,<br />
Kunst und Design präsentierte Brembo bunt<br />
lackierte Bremssättel. «Wir wollen zeigen, was<br />
grundsätzlich möglich ist <strong>–</strong> in der Produktion<br />
sind diese farbigen Bremssättel aber nicht», so<br />
Huster. Es sei zum Beispiel für Garagisten theoretisch<br />
möglich, individuelle Bremssättel zu<br />
gestalten. «Ab einer gewissen Grössenordnung<br />
allerdings erst <strong>–</strong> und die Funktionalität und Sicherheit<br />
muss ebenfalls gewährleistet sein.» <<br />
Michael Huster, System Division Market Director von Brembo, strahlt mit den farbigen<br />
Brembo-Bremssättels um die Wette.<br />
Bucher AG Langenthal Motorex Schmiertechnik<br />
motorex.com/de-ch/<br />
Getriebeölwechsel als interessantes Zusatzgeschäft<br />
Immer mehr Fahrzeuge auf Schweizer Strassen verfügen über ein Automatikgetriebe.<br />
«Ab rund 50‘000 Kilometern steht bei diesen Getrieben<br />
ein Ölwechsel an», sagt Product Manager Peter Sulzer. «Für den<br />
Garagisten ist das ein interessantes Geschäft.» Denn der Ölwechsel<br />
bei einem Automatikgetriebe ist deutlich komplexer als ein Motorölwechsel.<br />
Beim Motorölwechsel wird die Ablassschraube geöffnet und<br />
nahezu das gesamte Öl kann abfliessen. Macht man das beim Automatikgetriebe,<br />
bleibt systembedingt rund 60 Prozent Altöl im Getriebe<br />
zurück. Für diese Problematik hat Motorex den neuen Dynamic Fluid<br />
Controller Dynco entwickelt. Peter Sulzer: «Dynco ermöglicht es, das<br />
gesamte Getriebeöl in einem dynamischen Prozess auszutauschen.»<br />
Das dynamische, gleichzeitige Entleeren und Befüllen des Getriebes erfolgt<br />
vollautomatisch und muss nicht beaufsichtigt werden. Der ganze<br />
Prozess dauert je nach Getriebe lediglich drei bis acht Minuten. Gleichzeitig<br />
lassen sich Reinigungs- und Pflegeadditive integrieren.<br />
Unter dem Motto «The World of Motorex» präsentierte der Langenthaler<br />
Schmiermittelproduzent in Halle 7 sein Vollsortiment im<br />
Schmiermittelbereich. Als Eyecatcher waren die MotoGP-Maschine<br />
des Spaniers Pol Espargaro sowie ein Motorex-gebrandeter KTM X-<br />
Bow am Stand zu bewundern. <<br />
Product Manager Peter Sulzer präsentierte am grosszügigen Stand in Halle 7<br />
«The World of Motorex».<br />
28 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
Cooper Tires<br />
Eine Entdeckung namens Discoverer<br />
coopertire.de<br />
An der «Tire Cologne» im vergangenen Juni hatte Cetin Demirciler<br />
den neuen Discoverer AT3 von Cooper Tires als Weltneuheit vorgestellt.<br />
Knapp neun Monate später am Auto-Salon in Genf strahlte der<br />
General Manager Schweiz des US-Reifenherstellers übers ganze Gesicht,<br />
als er vom SUV-Reifen erzählte. «Ein absoluter Verkaufsschlager»<br />
sei der neue Reifen, «schon in den ersten zwei Monaten nach<br />
Köln hatten wir 5000 Stück verkauft».<br />
Cooper Tires teilte sich in Halle 1 den Stand mit der Chelsea Truck<br />
Co. des Autodesigners Afzal Kahn. Die zwei Custom-Cars, die mit den<br />
ursprünglichen Land Rover Defender nur noch die Form gemeinsam<br />
haben, passten perfekt zur Erfolgsstory des SUV-Reifens Discoverer,<br />
Cetin Demirciler präsentierte als Neuheit den Discoverer Allseason,<br />
ein Ganzjahresreifen mit dem Schneeflockensymbol, sowie den<br />
exklusiven Cooper DC CS Sport Ltd. Edition, von dem gerademal<br />
200 Einheiten produziert wurden. DC steht für David Coulthard: Der<br />
frühere Formel-1-Fahrer (Williams, McLaren, Red Bull) und Markenbotschafter<br />
von Cooper Tires steht mit seinem Namen für die Qualität<br />
der Reifen im mittleren Preissegment. Auf dem DC CS prangt sein<br />
Name sowie als Gag ein dezent an der Seitenwand angebrachtes Karomuster.<br />
David Coulthard wuchs im Örtchen Twynholm im Süden<br />
Schottlands auf.<br />
Ebenfalls ausgestellt war der Cooper Zeon CS Sport. Ein Longseller,<br />
der im TCS-Sommerreifentest 2017 die Bestnote «sehr empfehlenswert»<br />
erhielt. <<br />
Limitiert auf 200 Stück: Cetin Demirciler zeigte am Auto-Salon den Cooper DC<br />
CS Sport Ltd. Edition.<br />
Otto Christ<br />
Diese Schäume sind (Autowasch-)Träume<br />
christ-ag.com<br />
Man sagt im Volksmund, dass Träume Schäume sind. Bei Otto Christ<br />
Car Wash trifft dies umgekehrt zu: Schäume lassen bei der Fahrzeugwäsche<br />
Autoherzen höher schlagen. «Ich war unlängst bei<br />
einem Waschpark in Memmingen, nahe beim Mutterhaus», erzählt<br />
Markus Tschuran, Niederlassungs- und Serviceleiter Otto Christ<br />
AG Schweiz. «Dieser blinkt und glitzert in der Nacht. Das sieht geil<br />
aus; da komme ich am nächsten Tag wieder hin.» Der Kundenlauf bei<br />
diesem «Wash Vegas»-Waschpark sei entsprechend hoch.<br />
Und eben: Attraktiv sind für die Kunden die neuen Foam-Splash-<br />
Lanzen, die das Auto in einen fein riechenden Schaum hüllen. «Die<br />
Lanze funktioniert mit Niederdruck und kann selbst von Kindern<br />
bedient werden», so Tschuran. «Ich habe beobachtet, wie ein kleiner<br />
Junge grossen Spass hatte, das Auto des Vaters einzuschäumen.» Dies<br />
sehe aber nicht nur spektakulär aus und rieche gut. Der Schaum löst<br />
den Schmutz sehr gut. Und die LED-Beleuchtung übe eine zusätzliche<br />
Anziehungskraft aus. «Wir stellen eine deutliche Zunahme der Anfragen<br />
fest, die ihre Anlagen entsprechend nachrüsten wollen», sagt<br />
Tschuran. Die Waschanlagenbetreiber würden eine Umsatzsteigerung<br />
feststellen. «Wir haben für unsere eigenen Anlagen entsprechende<br />
Nachrüstsätze», ergänzt er. Das Investment sei schnell amortisiert, erklärt<br />
er weiter. <<br />
Jean-Philipp Kern (links) und Markus Tschuran präsentierten in Genf Autowaschen<br />
mit Strahlen, Blinken und Schaum.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 29
AUTO-SALON<br />
Derendinger<br />
Attraktive Angebote, Finanzierung inklusive<br />
derendinger.ch<br />
Maja Kaufmann, Derendinger-Markenchefin, präsentierte nicht nur neue<br />
Produkte, sondern auch Finanzierungsmöglichkeiten.<br />
Derendinger-Markenchefin Maja Kaufmann präsentierte ihren<br />
Kunden attraktive Aktionen, «die nur am Salon gültig sind». Entsprechend<br />
zufrieden war sie mit den Umsätzen an der Kurzmesse in<br />
Genf. Neuerungen bot Derendinger nicht nur bei den Produkten, sondern<br />
auch bei deren Finanzierung. Werkstatteinrichtungen und Geräte<br />
können neu auch geleast werden. Maja Kaufmann: «Das erlaubt<br />
unseren Kunden eine flexiblere Gestaltung ihrer Liquidität.» Die neue<br />
Finanzierungsmöglichkeit werde sehr gut aufgenommen. Während<br />
des Auto-Salons bot Derendinger für verschiedene Produkte gar ein<br />
0%-Leasing an.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Stand um 66 Quadratmeter,<br />
was Maja Kaufmann und ihrem Team ermöglichte, Geräte zur Diagnose<br />
und zur Kalibrierung von Fahrerassistenzsystemen der Marke<br />
Texa zu präsentieren. Als Neuheit führt Derendinger die imposante,<br />
elektrohydraulische Scherenhebebühne Ravaglioli RAV8055 im Angebot.<br />
Die Hebebühne mit einer Tragkraft bis 5,5 Tonnen ist für PW<br />
und leichte Nutzfahrzeuge geeignet.<br />
Am Salon wurde auch eine neue Reifenmarke ausgestellt: Kleber<br />
aus dem Hause Michelin ergänzt das Sortiment. Maja Kaufmann:<br />
«Die qualitativ hochwertige Marke aus dem Eco-Segment passt sehr<br />
gut zu Derendinger.» Auch im Bereich Werkzeuge wurde das Sortiment<br />
breiter: Neben Beta führt Derendinger neu auch Beta-Easy, wo<br />
Qualität mit attraktiven Preisen vereint wird. <<br />
Energie 360°<br />
Weltneuheiten für die Elektromobilität der Zukunft<br />
ewb.ch<br />
Elektromobilität braucht clevere Lösungen fürs Laden. Am Auto-Salon<br />
zeigte Energie 360° zwei Weltneuheiten, die das Laden der Zukunft<br />
möglich machen: eine Ladestation mit Power-Split und eine bidirektionale<br />
Ladestation, dank der das Elektroauto zum Speicher wird.<br />
Energie 360° war lange ein Teil der Zürcher Stadtverwaltung, operiert<br />
aber seit 1998 als Aktiengesellschaft. Im Fokus stehen Innovation, erneuerbare<br />
Energien und umweltfreundliche Energieträger. Das Unternehmen<br />
versorgt rund 40 Gemeinden mit Erdgas/Biogas, plant, baut<br />
und betreibt Energielösungen für Wärme, Kälte und Strom und investiert<br />
in Gastankstellen und Elektroladestationen.<br />
Am Auto-Salon standen zwei Weltneuheiten im Fokus. Die Ladestation<br />
mit Power-Split von Evtec ist weltweit die erste Station,<br />
die mit zweimal 25 Kilowatt Gleichstrom lädt. Die DC-Ladestation ist<br />
die ideale Infrastruktur für die neue Generation Elektroautos, die von<br />
einer ökologischen Gleichstromlösung angetrieben werden. Auch ältere<br />
E-Mobile können noch an der Station geladen werden (22 Kilowatt<br />
AC). Die neue bidirektionale Ladestation «sospeso&charge»<br />
von Evtec nutzt Elektrofahrzeuge als Pufferstation für Solarstrom. Bei<br />
Bedarf entzieht die Ladestation dem Elektroauto Energie, beispielsweise<br />
wenn abends im Mehrfamilienhaus der Strom fürs Kochen gebraucht<br />
wird. So erhöht sich der Autarkiegrad des Gebäudes <strong>–</strong> angesichts<br />
der zunehmenden Zahl von Photovoltaikanlagen eine sinnvolle<br />
Lösung. Am Stand in Halle 2 zeigte Energie 360° mit einem Nissan EV<br />
200 Evalia, wie das funktioniert. <<br />
Marco Piffaretti, Leiter Mobilität bei Energie 360°, präsentierte in Genf zwei<br />
Weltneuheiten.<br />
30 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
ESA<br />
Gastfreundschaft und Netzwerken auf der Piazza<br />
esa.ch<br />
Ein letztes Mal lud die ESA-Piazza während der gesamten Messe dauer<br />
Kunden und Mitinhaber zum Verweilen, zu Speis und Trank und<br />
zu Gesprächen unter Branchenkollegen. «Ob es auch 2020 wieder<br />
eine Piazza gibt, lassen wir offen», lässt sich Matthias Krummen,<br />
Leiter Management Services und Kommunikation, nicht in die Karten<br />
blicken.<br />
An ihrem grosszügig konzipierten Stand nutzte die ESA die Gelegenheit,<br />
ihr gesamtes Leistungsspektrum aufzuzeigen. Im Zentrum<br />
stand dabei die neuste Generation des ESA Tecar. «Der Garagistenreifen<br />
mit Biss ist sicher das Highlight unseres Auftritts <strong>2019</strong>», so<br />
Matthias Krummen. «ESA Tecar ist ein starker ‹Brand› und gibt es<br />
nicht irgendwo im Internet zu kaufen, sondern nur beim Garagisten.»<br />
Ein zweiter Schwerpunkt <strong>2019</strong> war das Kompetenzzentrum Fahrzeugtechnik,<br />
mit dem die ESA die Garagisten in den Bereichen Fahrzeugdiagnostik<br />
und Kalibrierung von Fahrerassistenzsysteme unterstützt.<br />
Die erfolgreichen Garagenkonzepte Le Garage (feiert heuer das<br />
20-Jahr-Jubiläum), Checkbox und Bosch Car Service wurden um<br />
zwei neuartige Garagenmodule ergänzt: Das Modul Reifenspezialist<br />
richtet sich an Garagen, die sich auf den Verkauf, die Lagerung und<br />
den Service rund um Reifen und Räder spezialisieren, und das Modul<br />
Vintage Partner unterstützt Garagisten, die sich der Reparatur und<br />
Wartung von Young- und Oldtimern widmen. <<br />
CEO Giorgio Feitknecht und sein Team luden auch dieses Jahr ihre Kunden und<br />
Mitinhaber als VIP auf die ESA-Piazza.<br />
Gassner AG Automobil-Servicegeräte<br />
Ein Salonauftritt im Zeichen des Jubiläums<br />
gassnerag.ch<br />
Thomas Küderli, Geschäftsleiter der Gassner AG, mit der Ultraschall-Reifenwaschmaschine<br />
von Tiresonic.<br />
Wenn wir bei der Gassner AG und ihrem Geschäftsführer Thomas<br />
Küderli von einem Jubiläum schreiben, ist das masslos untertrieben.<br />
«Seit 40 Jahren gibt es die Gassner AG, seit 30 Jahren bin ich dabei<br />
und seit 20 Jahren als Geschäftsführer», gibt das Salon-Urgestein zu<br />
Protokoll. Das 40-Jahr-Jubiläum beging die Gassner AG mit einem<br />
grossen Wettbewerb, bei dem nicht weniger als 40 attraktive Preise<br />
zu gewinnen waren. Neben dem Hauptpreis, einem Wochenende im<br />
Schwarzwald mit Oldtimer-Ausflügen, gab es vor allem Produktneuheiten<br />
und Schulungen zur Reifenmontage zu gewinnen. «Als wir mit<br />
den Montageschulungen angefangen haben, gab es nicht wenige, die<br />
uns belächelten. Denn wenn ein Mechaniker etwas kann, dann Reifen<br />
wechseln», erinnert sich Thomas Küderli. Das war vielleicht einmal<br />
so, bis immer mehr Runflat-Reifen auf den Markt kamen. «Wir<br />
zeigen den Teilnehmern, wie sie diese Reifen ohne Kraftaufwand<br />
montieren und demontieren können <strong>–</strong> und vor allem ohne Pneu, Felge<br />
und Ventil zu beschädigen.»<br />
Den Stand in Halle 7 dominierten die Marken Beissbarth und Butler.<br />
Das Lenkgeometriegerät Beissbarth 3D sei nach wie vor ein Verkaufsschlager,<br />
sagt Thomas Küderli, «weil es das einzige Gerät ist, das<br />
über eine fahrende Felgenschlagkompensation verfügt». Neu im Sortiment<br />
sind Pneumontiermaschinen und Wuchtmaschinen von Butler.<br />
Küderli: «Wir führen beide Marken und picken uns die jeweiligen Rosinen<br />
heraus.» <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 31
AUTO-SALON<br />
Gesag Garage Service<br />
Arbeit und Service nach Mass<br />
«Wir wollen Bewährtes gut umsetzen», sagt Monika Bösch, Geschäftsleiterin<br />
von Gesag. Zu den Stärken des Familienbetriebs gehört,<br />
dass alles nach Mass gefertigt wird. «Bremsprüfstände und Hebebühnen<br />
können wir passgenau anfertigen», sagt Tom Stewart, der die dritte<br />
Generation vertritt, und deutet auf die Garageneinrichtungen, die<br />
Gesag am Auto-Salon präsentiert. Sehr wichtig für die Gesag ist der<br />
gesag.ch<br />
Service. «Der Verkauf erfolgt nur über einen guten Service», ist Monika<br />
Bösch überzeugt. Die Tochter des Firmengründers Hans Bösch<br />
ist zufrieden mit dem angelaufenen Geschäftsjahr: «Wir sind gut ausgelastet.<br />
Der Service wird sehr geschätzt.» Und natürlich fehlen auch<br />
die bewährten Stempellifte nicht. «Wir sind Marktführer bei Stempelliftsanierungen.<br />
Das ist unsere Spezialität», sagt Tom Stewart. <<br />
Familienbetrieb mit Anhang: Das Gesag-Team mit Tom Stewart (ganz links) und Geschäftsleiterin Monika Bösch (vierte von links).<br />
Goodyear Dunlop<br />
Die Vision vom autonomen, fliegenden Auto<br />
goodyear.eu/corporate/de<br />
Jürgen Titz, Vorsitzender der Geschäftsführung DACH bei Goodyear, präsentiert<br />
den Konzeptreifen Aero.<br />
Traditionell wirft Goodyear am Auto-Salon einen Blick in eine mögliche<br />
Zukunft, sei es mit dem Kugelreifen Eagle 360 Urban im Jahr<br />
2017 oder dem Konzeptreifen Oxygene im Jahr 2018. Dieses Jahr<br />
präsentierten die Amerikaner den futuristischen Goodyear Aero<br />
und zeigten ihre Vision von autonomen, fliegenden Autos der Zukunft.<br />
Der Aero funktioniert zum einen wie ein ganz normaler Reifen<br />
für ein Auto, das auf der Strasse fährt. Zum anderen kann er wie<br />
ein Rotor für Auftrieb nach oben sorgen und das Auto fliegen lassen.<br />
«Unternehmen am Mobilitätsmarkt denken auch in die Vertikale,<br />
wenn sie die Probleme im städtischen Verkehr und die Überlastung<br />
unserer Strassen lösen wollen. Vor diesem Hintergrund hat unsere<br />
Arbeit an fortschrittlichen Reifentechnologien und Materialien zu<br />
einem Rad geführt, das sowohl als ein traditioneller Reifen auf der<br />
Strasse als auch als ein Antriebssystem in der Luft dient», erklärte<br />
Chris Heisel, Chief Technology Officer, an der Pressekonferenz am<br />
ersten Medientag.<br />
Der luftlose Aero basiert auf einer nicht-pneumatischen Struktur,<br />
die flexibel genug ist, um Stösse abzudämpfen, wenn das Auto auf<br />
der Strasse fährt. Sie ist auch stark genug, um so schnell rotieren<br />
zu können, dass die Rotorblätter vertikal Auftrieb geben. Und bei<br />
der nicht-pneumatischen Struktur sind wir bei allem «Science Fiction»<br />
schon wieder recht nah an der Gegenwart: Nicht-pneumatische<br />
Struktur und intelligente Reifen gehören schon heute zur realen Entwicklung<br />
bei Goodyear. <<br />
32 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
Hella Gutmann Solutions<br />
Gewaltige Entwicklungen und mobile Einsätze<br />
swiss.hella-gutmann.com<br />
Jean-Paul Nicolier, Managing Director von Hella Gutmann, zeigt vor dem CSC-<br />
Tool Mobile einen Mega Macs 77.<br />
Der schwarze Mercedes stand nicht zufällig am Stand von<br />
Hella Gutmann. «Wir haben mit dem Hersteller ein Scheinwerfereinstellgerät<br />
entwickelt, weil Mercedes für seine LED-Leuchten ein<br />
anderes Konzept verwendet», erklärt Managing Director Jean-Paul<br />
Nicolier. Aus diesem Grund lud Hella Gutmann alle Mercedes-Werkstätten<br />
nach Genf ein, um die neue Lösung vorzuzeigen.<br />
Daneben präsentierte Hella Gutmann seine bewährten Diagnosegeräte,<br />
wobei der Mega Macs 77 ein umfassendes Update erhalten<br />
wird. «Das wird eine gewaltige Entwicklung», verspricht Nicolier.<br />
«Mit dem nächsten Softwareupdate im Herbst <strong>2019</strong> bekommt der<br />
Mega Macs 77 ein neues Gesicht und wird Fahrzeugdiagnose in einer<br />
neuen Dimension bieten.»<br />
Neu präsentierte Hella Gutmann das CSC-Tool Mobile. «Damit<br />
gibt es für Kalibirierungen von Kamera- und Radarsystemen der<br />
Fahrassistenzsysteme eine praktische transportable Lösung für ortsunabhängige<br />
Kalibrierungen», sagt Nicolier. Das mobile CSC-Tool<br />
erzielt dieselbe Genauigkeit wie das stationäre Werkstattgerät und<br />
entspricht somit den höchsten Herstellervorgaben <strong>–</strong> eine ebene Aufstellfläche<br />
vorausgesetzt. Das CSC-Tool Mobile ist deutlich leichter<br />
als die stationäre Variante und lässt sich in wenigen Schritten von<br />
nur einer Person auf- und abbauen. Es besteht aus drei elementaren<br />
Komponenten: einem Untergestell, einem Obergestell und einen<br />
Justagebalken mit ausfahrbaren Spiegeln. Die grossformatigen Kalibriertafeln<br />
für Frontkameras wurden teilweise faltbar ausgeführt. <<br />
Hirschi<br />
Hirschi verkuppelt alles<br />
hirschi.com<br />
Die Hirschi AG aus Brügg im Bieler Seeland führt gut und gerne 1500<br />
Anhängerkupplungen für praktisch alle Personenwagen und Nutzfahrzeuge<br />
im Sortiment. «Wir sind der grösste Kupplungslieferant der<br />
Schweiz», sagt Geschäftsführer Stephan Marty nicht ohne Stolz. 95<br />
Prozent der Kunden von Hirschi sind Garagisten, nur fünf Prozent machen<br />
Private aus.<br />
Stephan Marty und sein Team importieren Anhängevorrichtungen<br />
der Marken Westfalia, MVG und Aragon. Zudem ist die Hirschi AG<br />
Generalimporteur von Rockinger-Anhängekupplungen sowie von<br />
Jost-Sattelkupplungen und -Stützwinden. Das Sortiment ist riesig und<br />
dennoch finden Kunden mit exotischen Fahrzeugen nicht immer die<br />
exakt passende Vorrichtung. «Was es nicht gibt, das stellen wir her»,<br />
sagt Stephan Marty. Mit 3D-CAD werden neue Produkte und Spezialanfertigungen<br />
entworfen, im Simulator auf allfällige Schwachstellen<br />
getestet und schliesslich in der eigenen Schlosserei gefertigt. Zwei<br />
Schweisser widmen sich der Produktion in-house, montieren und<br />
verkabeln auch direkt am Kundenfahrzeug in der eigenen Werkstatt.<br />
«Oder der Garagist bringt die Fahrzeuge bei uns in Brügg vorbei», ergänzt<br />
Stephan Marty.<br />
Der Stand der Hirschi AG in Halle 7 des Auto-Salon stand ganz im<br />
Zeichen des PW-Bereichs. Die Nutzfahrzeugler kommen dann vom 14.<br />
bis 17. November an der Transport-CH in Bern auf ihre Rechnung. <<br />
«Die Nummer 1 der Schweiz»: Stephan Marty, Geschäftsführer der Hirschi AG.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 33
AUTO-SALON<br />
Hostettler Autotechnik<br />
«Den Garagisten die Angst nehmen»<br />
autotechnik.ch<br />
Der Stand von Hostettler Autotechnik AG präsentierte sich mit 200<br />
Quadratmetern mehr Fläche als noch 2018. Das Team von Marcel<br />
Stocker, Leiter Automotive, nutzte das Plus an Platz, um den Hostettler-Kunden<br />
die Möglichkeiten der Kalibrierung von Fahrerassistenzsystemen<br />
mit den Diagnosegeräten von Texa, Conti und Delphi<br />
näherzubringen. Hier deckt Hostettler das ganze Spektrum ab <strong>–</strong> und<br />
bietet seinen Kunden auch die entsprechenden Schulungen an. «Wir<br />
wollen nicht nur Produkte verkaufen, sondern auch Knowhow», erklärt<br />
Marcel Stocker an.<br />
Der Seat Leon, an dem die Kalibrierungen vorgenommen wurden,<br />
zeigte den interessierten Garagisten gleichzeitig Dachboxen und Veloträger<br />
der Marke Atera. Stocker: «Hier bietet sich den Garagisten<br />
ein spannendes Zusatzgeschäft.» Hostettler vertreibt die Produkte der<br />
deutschen Marke exklusiv in der Schweiz.<br />
Spannend in diesem Zusammenhang ist sicher auch Motul Evo,<br />
ein komplettes Serviceangebot für Automatik-DSG- und CVT-Getriebe,<br />
das Hostettler in Halle 7 präsentierte. Auch wenn Automatikgetriebe<br />
oft als «wartungsfrei» angepriesen werden, kann der Garagist<br />
auch hier bei seinen Kunden punkten. Stocker: «Die Spülung und der<br />
Ölwechsel im Automatikgetriebe stehen oft nicht im Serviceplan.<br />
Aber wenn man den Kunden diesen Service aktiv anbietet, kann er<br />
das Resultat sprichwörtlich selber erfahren.» <<br />
«Spannendes Zusatzgeschäft»: Marcel Stocker präsentiert die Dachbox und<br />
den Veloträger von Atera.<br />
Karl Ernst<br />
Kleiner, handlicher, kräftiger<br />
Markus Ernst mit einem Werkzeugwagen von Hazet.<br />
karlernstag.ch<br />
Der Trend zu qualitativ hochwertigem Werkzeug in der Garage hält<br />
an. Entsprechend gefragt ist Hazet. «Der Hersteller brachte neue<br />
Schlagschrauber auf den Markt, die noch kleiner, handlicher und<br />
gleichzeitig kräftiger sind», sagt Markus Ernst, Verwaltungsrat der<br />
Karl Ernst AG. Der 9012 M-1 leistet 1200 Nm, der nur 10 cm kurze<br />
9012 MT sogar 1400 Nm. «Die Garagisten fragen durchaus nach den<br />
stärksten Schlagschraubern, die wir im Angebot haben und sind sich<br />
auch bewusst, dass dieser vielleicht etwas teurer ist.»<br />
Gefragt sind auch Drehmomentschlüssel. «Wir haben eine neue<br />
Serie im Angebot. Es gehört mittlerweile zur Qualitätssicherung. Fast<br />
alle Schrauben müssen, so schreiben es die Hersteller auch vor, mit<br />
einem Drehmomentschlüssel angezogen werden. Besonders wichtig<br />
ist es natürlich bei den Reifen», erklärt Ernst.<br />
Am Stand der Karl Ernst AG haben die Garagisten auch die Gelegenheit,<br />
Werkzeugwagen zu prüfen. «Wie lassen sich die Schubladen<br />
öffnen, wie schwer ist er, wir leicht lässt er sich rollen», so Markus<br />
Ernst. Auch Werkzeug in die Hand nehmen zu können, wird sehr geschätzt.<br />
Es wird geprüft, wie das Werkzeug in der Hand liegt. «Auch<br />
hier stellen wir fest, dass sich die Garagiten lieber für gute Qualität<br />
entscheiden. Die Lehrmeister schaffen nun auch teureres Werkzeug<br />
für die Lernenden an <strong>–</strong> aus verschiedenen Gründen: Erstens geht gutes<br />
Werkzeug weniger kaputt und zweitens tragen auch die Lernenden<br />
selber mehr Sorge zum guten Werkzeug.» <<br />
34 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
Kärcher<br />
Sehr interessant für die Schweiz<br />
kaercher.ch<br />
Sie war im Mai 2018 an der Uniti Expo in Stuttgart<br />
der Hingucker am Stand von Kärcher <strong>–</strong><br />
die «Klean!Star iQ». Nun erlebte die neuste<br />
Generation der Waschportale ihre Schweizer<br />
Premiere in Genf. «Die Markteinführung für<br />
die Schweiz ist sehr interessant», sagt Marcel<br />
Sutter, Marketing Manager von Kärcher<br />
Schweiz AG. «Die Schweizer haben ein sehr<br />
hohes Qualitätsbewusstsein <strong>–</strong> und genau das<br />
zeichnet diese Anlage auch aus.» Die moderne<br />
Anlage überzeugt vor allem mit diesen<br />
vier technischen Innovationen: Segmentierte<br />
Seitenbürsten für eine perfekte Fahrzeugkonturerfassung,<br />
einem Hochleistungstrockner<br />
mit verstellbarem Arbeitswinkel (Pflugeffekt),<br />
einer effizienten Felgenreinigung mit Radhöhenanpassung<br />
und dem schlichten, edlen<br />
und kundenspezifisch anpassbarem Design.<br />
«Die Anlage sieht nicht nur schön aus, sie bietet<br />
dem Betreiber dank ihrer hohen Effizienz<br />
auch einen Wettbewerbsvorteil», ist Sutter<br />
überzeugt. Nach der Enthüllung im vergangenen<br />
Mai gibt es nun erste Erfahrungen aus<br />
dem praktischen Betrieb.<br />
Die Besucher konnten sich von der Funktionalität<br />
des Waschportals überzeugen lassen.<br />
«Wir zeigen die Anlage bewusst in Betrieb<br />
<strong>–</strong> wenn auch nur mit Trockenwaschen»,<br />
erklärt Sutter. «Schliesslich wollen wir nicht<br />
nur einfach von Innovationen reden, sondern<br />
sie auch zeigen und erklären» <<br />
Das Kärcher-Team in Genf (von links nach rechts): Marcel Sutter (Marketing Manager), Etienne Mayr (Projektleiter<br />
Wash System Westschweiz), Karl Steiner (Managing Director), Michael Hagen (Projektleiter Wash System<br />
Deutschschweiz) und Marcel Beljean (Projektleiter Wash System Deutschschweiz)<br />
Klaus<br />
Reparieren ist nachhaltiger als ersetzen<br />
klaus-ag.ch<br />
Das Team der E. Klaus AG in Genf: Geschäftsführer Baskim Begzati, Produktionsleiter Christian Hess und<br />
Patrick Grosse, Verantwortlicher Romandie.<br />
Die Klaus AG nutzte den Auftritt in Halle<br />
7, um ihre Dienstleistungen im Bereich<br />
der Revision von Motorenkomponenten<br />
nicht nur vorzustellen, sondern auch praktisch<br />
vorzuführen. So standen eine Messuhr<br />
für den Öffnungshub beim Diesel-Injector sowie<br />
ein Prüfstand für Benzineinspritzungen<br />
am Stand. «Wir möchten unseren Besuchern<br />
diese Services aufzeigen und auch, wie viel<br />
Arbeit und Handwerk dahintersteckt», erklärt<br />
Produktionsleiter Christian Hess.<br />
«Grundsätzlich geht es bei den Bedürfnissen<br />
unserer Kunden immer um zwei Fragen:<br />
Wer kann das? Und wie schnell geht das?», ergänzt<br />
Geschäftsführer Baskim Begzati. In der<br />
Schweiz gebe es keinen zweiten Anbieter, der<br />
Revisionen an Motorenkomponenten in dieser<br />
Tiefe und Breite anbiete. «Es geht immer<br />
auch um Nachhaltigkeit. Es ist doch schade,<br />
etwas wegzuwerfen, das man auch reparieren<br />
kann. Hier leistet die Klaus AG ihren Beitrag.»<br />
75 Mitarbeitende in der ganzen Schweiz<br />
sind für die Klaus AG im Einsatz. Die meisten<br />
davon sind langjährige Mitarbeiter, sagt<br />
Christian Hess und erklärt, warum das so<br />
wichtig ist: «Um eine Einspritzpumpe oder<br />
einen Diesel-Injector zu reparieren, braucht<br />
man mindestens fünf Jahre Erfahrung.» Am<br />
Sitz in Rickenbach SG sind noch weniger<br />
als sieben Diesel-Prüfstände im Einsatz. Die<br />
Klaus AG ist die einzige Firma in der Schweiz,<br />
die über einen Reinraum für die Instandstellung<br />
von Dieselkomponenten verfügt. Christian<br />
Hess: «Hier prüfen und reparieren wir<br />
Komponenten aller Marken.» <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 35
AUTO-SALON<br />
KSU A-Technik<br />
Im Zeichen der Weiterentwicklung<br />
ksu.ch<br />
Ein neues Corporate Design zum 40-Jahr-Jubiläum: Das Team von KSU A-Technik am Stand in Halle 7.<br />
Die KSU A-Technik AG feiert <strong>2019</strong> ihr 40-jähriges Bestehen. Neben<br />
Werkstatteinrichtungen, Waschanlagen und Werkzeugen ist die KSU<br />
A-Technik AG stolz auf ihren «360-Grad-Service», wie Geschäftsleiter<br />
Ferdinand Smolders erklärt. «Dieser Service ist in unserer DNA und<br />
in unserer ganzen Infrastruktur verankert. Bei uns erhält der Kunde<br />
alles aus einem Guss.» So seien nicht weniger als 20 Monteure für<br />
Werkstatteinrichtungen für KSU A-Technik im Einsatz.<br />
Die KSU A-Technik AG präsentierte ihr Sortiment an exklusiv in<br />
der Schweiz vertriebenen Marken wie Istobal, Hunter, Snap-on oder<br />
Maha. Ferdinand Smolders: «Mit diesen Partnern sind wir gewachsen<br />
und gross geworden.» Per 1. März hat KSU A-Technik zudem seine<br />
Kompetenz im Bereich Waschen und Pflegen mit der Übernahme der<br />
Sparte Car Wash des Schweizer Herstellers Moog Cleaning System<br />
verstärkt. Moog ist spezialisiert auf Selbstbedienungswaschplätze.<br />
Im Fokus stand zudem die Marke Hunter mit Produkten für den<br />
Reifenservice und die Achsvermessung. Ferdinand Smolders: «Hunter<br />
bietet ein in sich geschlossenes und automatisiertes System und garantiert<br />
einen hohen Return on Investment.» Auch ein Ausblick in die nahe<br />
Zukunft wurde dem Besucher mit dem digitalen Autohaus gewährt. <<br />
KW Automotive<br />
Individuelle Tieferlegung für die Masse<br />
kwsuspensions.ch<br />
«Tieferlegungen sind auch ein Zusatzgeschäft für Garagisten», sagt<br />
Peter Banz, Geschäftsführer der KW Automotive (Schweiz) AG. Diese<br />
Aussage belegte er in Genf mit den Produkten KW DDC Plug &<br />
Play sowie mit den KW-Gewindefedersätzen.<br />
Das KW DDC Plug & Play bringt für viele Fahrer von Premiumfahrzeugen<br />
mit einem adaptiven Fahrwerksystem einen grossen Gewinn.<br />
Sie mussten bislang bei einer individuellen Tieferlegung oft Kompromisse<br />
eingehen und oftmals sogar auf ihre extra bezahlten aktiven Regelsysteme<br />
verzichten. Bei der Installation werden die Serienfederbeine<br />
einfach gegen die in Edelstahltechnologie «Inox-Line» gefertigten<br />
KW Federbeine ersetzt und die adaptiven KW Dämpfer mit der Serien-<br />
Bordelektronik durch die Originalstecker des Herstellers verbunden.<br />
Für Garagisten interessant sind auch die KW-Gewindefedersätze,<br />
die zur stufenlosen Tieferlegung des Fahrzeugs in Kombination mit<br />
den serienmässigen Dämpfern verwendet werden. Sie ermöglichen<br />
eine individuelle Höhenanpassung innerhalb des geprüften Einstellbereichs.<br />
Peter Banz: «Neu sind diese KW-Gewindefedersätze auch für<br />
Kompaktmodelle wie beispielsweise den VW Golf, Seat Leon, Audi<br />
RS3 etc. erhältlich. Sie sind kostengünstig und damit auch für junge<br />
Leute erschwinglich <strong>–</strong> hier besteht also durchaus ein gewisses Potenzial<br />
in einem Massenmarkt.» <<br />
«Zusatzgeschäft für Garagisten»: Peter Banz, Geschäftsführer von KW Automotive<br />
(Schweiz) AG.<br />
36 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
Lemania Energy<br />
Alles, was es für die Batterie braucht<br />
lemania-energy.com<br />
Der Stand von Lemania Energy gibt dem<br />
Besuchenden den richtigen Boost: «Wir haben<br />
rund 25 Booster im Angebot», erklärt<br />
Saul Ferreira, zuständig für die iberischen<br />
Länder und Nordeuropa. «Grundsätzlich<br />
haben wir alles im Angebot, was es für die<br />
Batterie braucht.» Alle Produkte würden<br />
in der Schweiz entwickelt und hergestellt.<br />
Der Portugiese betont, dass die Schweizer<br />
Qualität im Markt sehr gefragt sei. «Wir haben<br />
Produkte für die Profis und für den Endkunden.<br />
Der Service ist für uns zentral: Wir<br />
können auch Booster spezifisch und zeitnah<br />
herstellen.» Die jeweiligen Produkte hätten<br />
identische Charakteristiken.<br />
Den ersten Booster stellte Lemania Energy<br />
vor 23 Jahren her und hat sich seither darauf<br />
spezialisiert. «Unsere Ingenieure arbeiten<br />
jeden Tag daran, dass wir genau das<br />
anfertigen, was unsere Kunden brauchen.<br />
Qualität ist unsere beste Investition in die<br />
Zukunft», sagt Ferreira. <<br />
Luginbühl Fahrzeugtechnik<br />
Praktische Carrosseriehebebühne aus Australien<br />
luginbuehl-ag.ch<br />
Erhard Luginbühl nimmt auf der Cartar-Hebebühne aus Australien Platz.<br />
In die Ferne schweifen, kann auch den Blick für Neues öffnen.<br />
Dieser Meinung ist Erhard Luginbühl, Geschäftsführer der<br />
Luginbühl Fahrzeugtechnik AG <strong>–</strong> und mit gutem Grund: «Es ist interessant<br />
zu sehen, wie Garagen in Japan, Thailand oder China funktionieren.<br />
Da sind die Werkstätten Sharepoints und sogar Kinderhorte.»<br />
Diese Ideen möchte Erhard Luginbühl auch seinen Kunden<br />
vermitteln. «Wir nehmen die Ideologie des Kunden auf und wollen<br />
auch neue mögliche Abläufe aufzeigen.»<br />
Wie in den Vorjahren brachte Luginbühl nur wenige seiner Produkte<br />
nach Genf. «Wir können sehr viele Produkte anbieten und haben<br />
dann sicher genau nicht das richtige dabei», erklärt Luginbühl<br />
lachend. «Unsere Stärken sind die Planung und die Dienstleistung <strong>–</strong><br />
darauf wollen wir uns fokussieren.» Deshalb steht auch die virtuelle<br />
CAD-Planung bei den Gesprächen am Stand im Vordergrund.<br />
Mitgebracht hatte Erhard Luginbühl eine ganz neue Hebebühne,<br />
die vor allem für Carrosseriebetriebe sehr nützlich ist. «Wir importieren<br />
die Cartar-Hebebühne aus Australien», so Luginbühl. Die Hebebühne<br />
ist eine mobile Hebemaschine, die ein beschädigtes Auto vom<br />
Boden hochheben und sich damit sicher in der Werkstatt bewegen<br />
kann. «Sie verfügt über ein automatisches Radhubsystem und kann<br />
so Abläufe in der Werkstatt effizienter machen.» Luginbühl ist überzeugt,<br />
dass auch kleine, gut eingerichtete Garagen mit Fachkompetenz<br />
und Freundlichkeit punkten und deshalb eine rosige Zukunft haben. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 37
AUTO-SALON<br />
Matik<br />
Wartung ist wichtig und wirtschaftlich<br />
matik.ch<br />
Als klassisches Verteilland hat die Schweiz einige Eigenheiten, was<br />
das Transportwesen betrifft: Fast 70 Prozent der Schweizer Nutzfahrzeuge<br />
verfügen über eine Ladebordwand, die das Be- und Entladen<br />
von Waren erleichtert. «Es wird aber nicht viel darüber gesprochen<br />
und das Bewusstsein war lange Zeit auch in den Werkstätten<br />
nicht sehr hoch, weil es eben ein schweiz-typisches Phänomen ist»,<br />
sagt René Wasem, Leiter Marketing und Produktemanagement. Die<br />
Gespräche am Auto-Salon nutzte Wasem deshalb, um das Bewusstsein<br />
zu schärfen, zumal auch die Fahrzeughersteller die Notwendigkeit<br />
erkannt haben. «Die Hubladebühnen werden viel gebraucht und<br />
müssen folglich regelmässiger gewartet werden <strong>–</strong> sinnvollerweise<br />
jährlich», empfiehlt Wasem. Matik hat für alle Marken die entsprechenden<br />
Verschleiss- und Ersatzteile lieferbar. Und für die Nutzfahrzeug-Garagisten,<br />
so ist Wasem überzeugt, kann dies ein gutes<br />
Geschäft sein, weil auch für den Fahrzeugbesitzer ein einwandfrei<br />
funktionierendes Gefährt wirtschaftlich wichtig ist.<br />
Im Weiteren präsentierte Matik die neue, vertiefte Partnerschaft<br />
mit KS Tools, wie Wasem ausführt: «Wir haben einen 400-seitigen<br />
Katalog mit Werkzeugen für den Nutzfahrzeugbereich in Vorbereitung.»<br />
Ausserdem wird der neue Onlineshop laufend verbessert. Die<br />
Innovationen präsentierte Matik rund 30 eingeladenen Kunden aus<br />
der Westschweiz auch im Rahmen einer Veranstaltung am Rande<br />
des Auto-Salons. <<br />
Baskim Begzati, Leiter von Matik in der Schweiz, und René Wasem (rechts) am<br />
Matik-Stand.<br />
Michelin<br />
Langlebig und widerstandsfähig<br />
michelin.ch<br />
Scott Clark, CEO von Michelin Nordamerika, präsentierte am Auto-Salon in<br />
Genf mit einigem Stolz den Michelin Pilot Sport 4 SUV.<br />
Nach einer längeren Pause meldete sich Michelin am Auto-Salon<br />
zurück <strong>–</strong> und wie. Am früheren Standort von Ford präsentierte der französische<br />
Reifenhersteller seine beiden Weltneuheiten und brachte<br />
die Salonbesucher mit den drehenden Rädern an einem Porsche 911<br />
auch zum Staunen. «Genf ist eine sehr spezielle Automesse», lobte<br />
Scott Clark, CEO von Michelin Nordamerika, die Genfer Ausstellung.<br />
Die PS-starken Boliden und Neuheiten waren auch Clark nicht<br />
entgangen. «Die Leistung ist aber nur so gut wie die Verbindung, die<br />
das Auto mit der Strasse hat <strong>–</strong> also nur so effektiv, wie die Reifen die<br />
Leistung auf den Boden bringen», erinnerte er. Michelin zeigte seinen<br />
Michelin Pilot Sport 4 SUV mit Eigenschaften «wie sie diese grösseren<br />
und schwereren Fahrzeuge verlangen: langlebig, widerstandsfähig,<br />
guter Grip und Sicherheit.»<br />
Dabei lassen die Entwickler von Michelin das Wissen von den<br />
Rennstrecken der Welt in die neusten Generationen ihrer Reifen einfliessen.<br />
So ist Michelin auch Ausrüster der Formel E. «Der SUV-Reifen<br />
hat beste Bremseigenschaften bei trockenen und nassen Bedingungen<br />
<strong>–</strong> auch im Vergleich mit unserer Konkurrenz», sagte Clark stolz. Der<br />
Michelin Pilot Sport 4 SUV ist in 53 verschiedenen Grössen erhältlich.<br />
Sportlich ist der Michelin Pilot Sport Cup 2 R, der auf der legendären<br />
Nordschleife ausgiebig getestet wurde. «Der einzige Rennreifen,<br />
der auch im Strassenverkehr legal ist», so Clark. Ebenso spannend<br />
ist das Projekt «Michelin Track Connect». Dank einem Chip im Reifen<br />
sind die Daten direkt auf dem Smartphone abrufbar. <<br />
38 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
Pirelli<br />
Alles dreht sich um den P Zero<br />
pirelli.ch/tyres/de-ch<br />
«Im Winter die gleiche Performance wie im Sommer»: Matteo Battaini, Head of<br />
Strategic Marketing von Pirelli, mit dem neuen P Zero Winter.<br />
Pirelli präsentierte am Auto-Salon den P Zero Winter. «Unsere Kunden<br />
wollen im Winter die gleiche Performance wie im Sommer»,<br />
erklärt Matteo Battaini, Head of Strategic Marketing, im Gespräch<br />
mit <strong>AUTOINSIDE</strong>. «Sie wollen ihre Sportwagen auch im Winter fahren,<br />
wenn der Asphalt kalt und nass ist.» Eine Neuheit ist auch das<br />
Track Adrenaline-System für die Rennstrecke. Das System besteht<br />
aus einer Elektronikbox, die sich einfach im Auto einpassen lässt, der<br />
P Zero Track Adrenaline App und dem Reifen P Zero Trofeo R mit<br />
eingebauten Sensoren. Die Box kommuniziert über WiFi mit der App<br />
und kombiniert Telemetrie- und Reifendaten und meldet dem Fahrer,<br />
wann die Reifen aufgewärmt werden müssen, wann der richtige Zeitpunkt<br />
für eine fliegende Runde gekommen und wann ein Boxenstopp<br />
angesagt ist.<br />
Der P Zero mit der Elect-Markierung, die ihre Premiere in Genf erlebte,<br />
erschliesst den wachsenden Markt der Elektromobilität. Matteo<br />
Battaini: «Er ist die Antwort auf verschiedene technische Herausforderungen:<br />
Rollwiderstand, Geräuschemission, Grip und Gewichtsverteilung.»<br />
In Genf waren die elektrischen Supersportwagen Italdesign<br />
DaVinci und Pininfarina Battista mit dem neuen Reifen ausgestattet.<br />
Und schliesslich zeigte Pirelli auch die Zukunft der Formel 1 mit<br />
den 18-Zoll-Reifen, die ab 2021 die aktuellen 13-Zoll-Gummis ersetzen<br />
werden. «Wir wollen mit diesem Schritt die Übertragbarkeit der Technologie<br />
von der Formel 1 auf den Strassenverkehr erhöhen», erklärt<br />
Erik Vecchiet, Direktor Swiss Market von Pirelli. <<br />
Pichler Werkzeug<br />
Massgeschneidertes Werkzeug für die Werkstatt<br />
pichler.tools/de<br />
«Es gibt kaum einen Werkstatt-Mitarbeitenden<br />
in einer Schweizer Garage, der noch nicht<br />
mit unseren Werkzeugen gearbeitet hat»,<br />
sagt Seniorchef Hansjörg Pichler, der Pichler<br />
Werkzeug 1978 in Innsbruck gegründet<br />
hatte. Mittlerweile ist der innovative Werkzeughersteller<br />
in sieben Ländern präsent. Am<br />
Auto-Salon präsentierte Pichler unter anderem<br />
ein Schleifgerät für effiziente Lagerreinigung.<br />
«Wir erfinden, erzeugen und vertreten<br />
Werkzeuge», erklärt Hansjörg Pichler. «Wenn<br />
uns ein Problem geschildert wird, für das ein<br />
Werkzeug benötigt wird, suchen wir nach<br />
einer Lösung.» Jede Woche eine Produktneuheit,<br />
verspricht die Pichler-Broschüre.<br />
Auch die Autohersteller wenden sich gerne<br />
an Pichler, um spezifisch für ihre Fahrzeuge<br />
entsprechendes Werkzeug herstellen zu lassen.<br />
So entsteht «massgeschneidertes Werkzeug<br />
für die Werkstatt». Die Aussendienstmitarbeiter<br />
sind mit dem Kleinbus unterwegs<br />
und demonstrieren und informieren die Garagisten<br />
direkt über Neuigkeiten von spezifischen<br />
Werkzeugen. <<br />
Das Pichler-Werkzeug-Team mit Seniorchef und Firmengründer Hansjörg Pichler (Zweiter von links) am<br />
Stand in der Halle 7.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 39
AUTO-SALON<br />
Safia Garage- und Industriebedarf<br />
Die hohe Qualität aus Dänemark <strong>–</strong> seit 39 Jahren<br />
safia.ch<br />
«Sie können ruhig schreiben, der Huwyler<br />
sei ein wenig skandinavienverrückt», sagt<br />
Louis Huwyler und lacht. Seit 39 Jahren importiert<br />
die Firma Safia die Hebebühnen des<br />
dänischen Herstellers Autop-Stenhoj. «Wir<br />
haben das komplette Sortiment von Autop-<br />
Stenhoj <strong>–</strong> sowohl Überflur- und Unterflurhebebühnen<br />
als auch neu Bremsprüfstände<br />
und -strassen.» Qualität verpflichtet. Dazu<br />
steht den Safia-Kunden ein grosses Sortiment<br />
an homologierter Werkstatteinrichtung zur<br />
Verfügung, was inzwischen von zahlreichen<br />
Marken verlangt wird.<br />
Den Auto-Salon nutzt Huwyler auch zur gezielten<br />
Kundenpflege: «Wir investieren viel Vorarbeit<br />
in den Salon. Es braucht ein aktives Vorgehen,<br />
um die Leute auf die Matte zu bringen»,<br />
erklärt er. «Das Stelldichein in Genf ist sehr<br />
wichtig», betont er die Bedeutung des Salons<br />
und der Halle 7. Deshalb verwöhnt Safia seine<br />
Gäste auch in diesem Jahr mit den leckeren,<br />
würzigen Würsten aus der Dorfmetzgerein in<br />
Kerzers. «Der Mensch steht im Mittelpunkt.» <<br />
Louis Huwyler sagt von sich selbst, dass er ein «wenig skandiavienverrückt» sei: «In die Ferien fahre ich<br />
aber lieber in den Süden.»<br />
Südo<br />
Ladegeräte, die mit der Batterie kommunizieren<br />
suedo.ch<br />
«Eine Batterie sollte alle ein bis zwei Monate voll geladen werden»,<br />
sagt Georg Huber, Geschäftsleiter der Südo AG. Moderne Fahrzeuge<br />
stecken voller Elektronik und die Anforderungen an die Batterien<br />
wachsen ständig. Georg Huber: «Gerade bei häufigen Kurzstreckenfahrten<br />
hat die Batterie gar nicht mehr die Möglichkeit, voll aufzuladen.»<br />
Hier helfen die intelligenten Lade- und Erhaltungsgeräte der<br />
schwedischen Marke CTEK.<br />
Einer der Stars am Südo-Stand in Halle 7 war das CTEK CT5, Testsieger<br />
in einem AutoBild-Test mit 14 Batterie-Ladegeräten. Das Gerät<br />
lädt nicht nur schlappe Batterien wieder auf, es zeigt dem User auch,<br />
wie lange dieser Prozess dauert. Georg Huber erklärt: «Das CT5 misst<br />
die Grösse der Batterie und erkennt auch, wie gut die Batterie den<br />
Strom aufnimmt. Daraus errechnet es die verbleibende Zeit, bis sie<br />
wieder voll geladen ist. Das CTEK CT5 ist weltweit das einzige Gerät,<br />
das über diese Logik verfügt.<br />
Das Angebot von CTEK richtet sich sowohl an gewerbliche Kunden<br />
wie auch an Endverbraucher. Diesen bietet Battery Sense eine intelligente<br />
Batterieüberwachung via App. Das Gerät wird an die Batterie<br />
angeschlossen und liefert via Bluetooth Informationen über den Batteriestatus<br />
direkt aufs Smartphone. Womit wir wieder bei den Kurzstreckenfahrern<br />
sind: Sie brauchen sich keine Sorgen mehr zu machen,<br />
dass ihr Wagen eines Morgens plötzlich nicht mehr anspringt. <<br />
Georg Huber, Geschäftsleiter des Südo AG präsentierte in Halle 7 Lade- und<br />
Erhaltungsgeräte für Profis und Endverbraucher.<br />
40 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
Technomag<br />
Neuer Auftritt <strong>–</strong> gleiche Philosophie<br />
technomag.ch<br />
Die Neuheit am Stand von Technomag, ist Technomag selber. «Rechtzeitig<br />
zum 70-Jahr-Jubiläum haben wir unseren Firmenauftritt überarbeitet»,<br />
sagt Kurt Wyssbrod, Markenchef bei Technomag. «Wir<br />
halten unseren überarbeiteten Auftritt eher in dunkel und haben auch<br />
den Schriftzug etwas edler gestaltet.» Dabei geht es um eine klare<br />
Positionierung im Markt: «Wir haben ein anderes Geschäftsmodell als<br />
unsere Mitbewerber. Unsere Kunden schliessen mit uns längerfristige<br />
Vereinbarungen ab. Dies bringt ihnen zwar Verpflichtungen, aber<br />
auch klare Vorteile», so Wyssbrod. «Mit dem erwirtschafteten Umsatz<br />
können sich die Garagenbetriebe Investitionsgüter leisten, ohne dafür<br />
grosse Summen aufbringen zu müssen.» Dies sei für kleinere Betriebe<br />
mit zwei bis drei Mitarbeitenden ideal.<br />
«Wir wollen mit unserer Kundschaft wachsen, sie begleiten und<br />
unterstützen und ihnen Innovationen und Neuheiten zugänglich machen»,<br />
erklärt Wyssbrod. Der Zulieferer will mit seinen Dienstleistungen<br />
Mehrwerte bieten, die nur bei Technomag erhältlich sein werden. <<br />
Zum Jubiläum ein Apéro unter Kollegen<br />
Seit 70 Jahren ist Technomag einer der wichtigen Player im Schweizer<br />
Automotive-Aftermarkt. Am Auto-Salon lud Kurt Wyssbrod zum «Apéro<br />
riche». Es war ein Stelldichein unter Freunden und Kollegen. Nicht nur SAA-<br />
Präsident Erhard Luginbühl war Gast, sondern auch Ferdinand Smolders,<br />
CEO der KSU A-Technik, oder Georg Huber, Geschäftsleiter der Südo AG.<br />
Seit 2009 ist Technomag Teil der Swiss Automotive Group (SAG).<br />
Kurt Wyssbrod über den neuen Auftritt von Technomag: «Der Stand ist edel in<br />
dunklen Farben gehalten und auch der Schriftzug wurde entschnörkelt.»<br />
Techpool<br />
Tipps und Tricks vermitteln<br />
techpool.ch<br />
Wie stellt man Wissen aus? Mit dieser Herausforderung ist Jean-Marc<br />
Geiser, Head of Techpool, an Messen jeweils konfrontiert. «Wir sind<br />
ein Premiumpartner für technische Auskünfte: Mit Techpool bieten<br />
wir den Zugang zu Informationen und wir haben eine enge, internationale<br />
Partnerschaft mit Hella Gutmann», erklärt Geiser. Messen wie<br />
der Auto-Salon sind für ihn eine ideale Möglichkeit zu sehen, wohin<br />
sich der Markt bewegt. «Haben wir die richtigen Geräte für die Zukunft?<br />
Hier erhalten wir die wichtigen Angaben und Informationen<br />
der Hersteller direkt vor Ort», so Geiser. «Wir können auch die Lieferanten<br />
miteinbeziehen.»<br />
Auf der anderen Seite stellte Jean-Marc Geiser fest, dass Carrossiers<br />
inzwischen oft früher mit den Herausforderungen gerade von modernen<br />
Assistenzsystemen konfrontiert sind als Multimarkengaragen:<br />
«Das Berufsbild hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt: Licht<br />
einstellen, Diagnose <strong>–</strong> viel wird schon vom Spengler erledigt.» Neben<br />
Lichteinstellgeräten ist laut Geiser bei «Hochvolt viel Bedarf und allgemein<br />
bei der Diagnostik».<br />
Die rasante Entwicklung im technischen Bereich ist auch für Techpool<br />
eine Herausforderung. «Sie passiert so schnell, dass wir das<br />
Know-how nur schwer im gleichen Tempo an die Leute bringen können»,<br />
erläutert Geiser. «Es ist unsere Herausforderung, wie wir Informationen,<br />
Tipps und Tricks schnell und effizient an den Mann und an<br />
die Frau bringen können.» <<br />
Das Kerngeschäft von Jean-Marc Geiser und Techpool: Know-how und<br />
Informationen vermitteln.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 41
AUTO-SALON<br />
Thommen Furler<br />
Zeit sparen beim Polieren<br />
thommen-furler.ch<br />
<strong>2019</strong> überraschte Thommen Furler mit<br />
einem komplett neuen Standauftritt: Beleuchtete<br />
Container bildeten die Standstruktur.<br />
«Der Stand symbolisiert perfekt, für was wir<br />
stehen», erklärt Thierry Zuber, Mitglied Geschäftsleitung.<br />
«Wir verkaufen Chemikalien.»<br />
Und Chemikalien waren ein Highlight in<br />
der präsentierten Produktepalette am Stand.<br />
«Mit Koch Chemie haben wir ein sehr<br />
interessantes Produkt für Garagisten und<br />
Carrosseriebetriebe, das wir mit einer Live-<br />
Demonstration vorstellen», sagt Zuber. «Statt<br />
wie bisher in drei kann der Lack in zwei Polituretappen<br />
aufbereitet werden. Das spart<br />
enorm viel Zeit und es können mehr Autos<br />
pro Tag poliert werden. Die Vorteile liegen<br />
auf der Hand.» Dazu liefert Koch Chemie<br />
farblich abgestimmt die Pflegeprodukte und<br />
das Zubehör. «Es ist hochwertig produziert<br />
und hilft jedem Garagisten, weil man auch<br />
kleinere Schäden im Lack so schnell beseitigen<br />
kann», so Zuber. <<br />
Keny Vebijau (links) und Stefano Florindo demonstrieren am neu gestalteten Stand von Thommen Furler die<br />
Politur von Koch Chemie, die verbraucherfreundlich mit Farben deklariert ist.<br />
Trösch Autoglas<br />
Der kompetente Partner für Autoglas und mehr<br />
autoglas.ch<br />
Seit mehr als 30 Jahren ist Trösch Autoglas der leistungsfähige und<br />
kompetente Partner des Garagen- und Carrosseriegewerbes für Autoglas,<br />
Montageteile, Klebstoffe und Scheiben-Austrennwerkzeuge.<br />
Der grosse Lagerbestand an Frontscheiben in Originalqualität sowie<br />
an Heck- und Seitenscheiben garantiert einen Liefergrad von nahezu<br />
100 Prozent, das heisst, fast alle bestellten Scheiben und Montageteile<br />
sind innert weniger Stunden lieferbar. «Wir richten unseren Fokus<br />
auf Qualität, Verfügbarkeit, Lieferservice und Beratung, um unsere<br />
Kunden im Autoglasgeschäft bestmöglich zu unterstützen», umreisst<br />
Geschäftsführer Rolf Bäuerle die Philosophie von Trösch Autoglas.<br />
«Unseren Kunden gegenüber wollen wir ein fairer und kompetenter<br />
Partner sein und eine umfangreiche Dienstleistung rund ums Autoglas<br />
gewährleisten.»<br />
Die Kunden profitieren nicht nur von Top-Produkten, sondern<br />
auch vom Know-how der Autoglas-Spezialisten von Trösch in den<br />
Bereichen Autoglas, Autoglasmontage, Klebstoffanwendungen und<br />
Kalibrieren von Fahrerassistenzsystemen. An regelmässigen Kundenschulungen<br />
können sie ihr eigenes Fachwissen auf den neusten<br />
Stand bringen.<br />
Am Stand in Halle 7 präsentierte Trösch Autoglas auch Beleuchtungsteile<br />
von Magneti Marelli und TYC sowie Wischblätter von<br />
Magneti Marelli. Ein weiterer Schwerpunkt waren die Reinigungsprodukte<br />
der italienischen Marke Ma-Fra sowie Scholl-Polituren. <<br />
«Qualität, Verfügbarkeit, Lieferservice und Beratung»: Rolf Bäuerle, Geschäftsführer<br />
von Trösch Autoglas.<br />
42 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
Yokohama<br />
Sechs Premieren am Genfer Salon<br />
de.yokohama.ch<br />
Takeshi Masatomo, General Manager Consumer Tire Product Planning<br />
bei Yokohama, hatte einiges zu erzählen an der Pressekonferenz<br />
des japanischen Reifenherstellers am Medientag in Genf. Nicht weniger<br />
als fünf Produktneuheiten enthüllte Miss Yokohama Milena Crusi.<br />
Der Advan HF Type D und der Advan Neova AD08RS sind Strassensportler,<br />
die ab diesem Frühjahr auf den Markt kommen. «Der Advan<br />
Neova AD08RS besticht durch ein exzellentes Handling und dank<br />
geringem Rollwiderstand durch einen tiefen Treibstoffverbrauch», erklärte<br />
Takeshi Masatomo.<br />
Der Geolandar X-CV ist für die stetig wachsende Zahl an High<br />
Performance SUV entwickelt worden.<br />
Den Offroad-Reifen Geolandar X-MT präsentierte Takeshi Masamoto<br />
mit der rhetorischen Frage «Wer braucht schon Strassen?»<br />
Der BluEarth-air EF21 unterstreicht die Anstrengungen von Yokohama,<br />
leichte und umweltfreundliche Reifen zu produzieren. Er ist<br />
rund 25 Prozent leichter als vergleichbar Reifen.<br />
Dazu kommt der G.T. Special Classic für historische Fahrzeuge.<br />
Takeshi Masatomo gab den Medienvertretern einen Einblick in die<br />
Produktstrategie von Yokohama. Man wolle ein globaler Reifenanbieter<br />
für Premiumfahrzeuge sein, die Nummer 1 bei den Winterreifen<br />
sowie die Nummer 1 bei den sogenannten Hobby-Reifen (Rennwagen,<br />
Rallye, Offroader und historische Fahrzeuge). <<br />
Milena Crusi, Miss Yokohama 2018/19, enthüllte in Genf nicht weniger als sechs<br />
Premieren.<br />
UGS<br />
Unabhängigkeit als oberstes Prinzip<br />
ugs-swiss.ch<br />
Unter dem Dach der Union der freien Fahrzeugteile-Grossisten der<br />
Schweiz (UGS) haben sich verschiedene regionale Zulieferer zusammengeschlossen.<br />
Vor etwas mehr als zwei Jahren lancierte die UGS<br />
ihre Garagenzertifizierung, die sich explizit als Gegenentwurf zu Garagenkonzepten<br />
definiert. Mittlerweile sind rund 70 Garagen in der ganzen<br />
Schweiz UGS-zertifiziert. UGS-Präsident Gregor Eckert versteht<br />
nicht, «wieso sich Garagisten, die ihre Markenvertretungen abgeben<br />
oder abgeben müssen, sogleich in die erneute Abhängigkeit eines Garagenkonzepts<br />
begeben». Im Gegensatz zum Konzept bleibe der Garagist<br />
im Falle einer UGS-Zertifizierung unabhängig. Er verpflichte sich<br />
zwar, das Gros der Ersatzteile bei einem UGS-Mitglied zu beziehen<br />
und an den angebotenen technischen Weiterbildungen teilzunehmen,<br />
so Eckert, «aber wir geben keine Umsatzziele vor.»<br />
Die UGS-Mitglieder arbeiten ihrerseits mit namhaften Marken zusammen.<br />
Am Stand in Halle 7 hatten beispielsweise Banner Batterien,<br />
Rowe Schmierstoffe oder Thule einen prominenten Auftritt.<br />
Die UGS selber befindet sich im Umbruch. «Wir wollen neutraler,<br />
unabhängiger und flexibler werden», sagt Gregor Eckert. Eine<br />
Arbeitsgruppe ist damit beschäftigt, die «neue UGS» aufzubauen.<br />
Eckert: «Viele Lieferanten haben Interesse mit uns zusammenzuarbeiten.<br />
Dazu bilden wir neue Synergien mit bestehenden Lieferanten<br />
<strong>–</strong> alles, um unseren Kunden noch bessere Margen zu bieten.» <<br />
UGS-Präsident Gregor Eckert ist gleichzeitig stellvertretender Geschäftsführer<br />
der NS Autoersatzteile AG in Langendorf SO.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 43
AUTO-SALON<br />
44 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Dot.swiss<br />
Mehr Schweiz für die<br />
Automobilbranche<br />
Wer Schweizer Qualität für seine Firma unterstreichen will, sollte für den Webauftritt die<br />
Internetendung .swiss prüfen. Der Auto-Salon ist wie viele andere Unternehmen bereits<br />
auf das digitale Gütesiegel umgestiegen. Rolf Boesch<br />
Der Auto-Salon gilt als einer der Wegweiser<br />
der Automobilbranche: Jedes Frühjahr zeigt er,<br />
was die Zukunft bringt. Nicht nur die Aussteller<br />
setzen Trends oder spuren diese vor; auch die Verantwortlichen<br />
des Salons nehmen Entwicklungen<br />
vorweg. Sichtbarer Ausdruck davon ist die Internetadresse<br />
der Geneva International Motorshow.<br />
Diese endet nicht auf .ch. Die GIMS setzt<br />
auf .swiss und zeigt diese Endung unübersehbar<br />
auf allen Plakaten und Werbemitteln.<br />
Dass sich eine der weltweit wichtigsten Automessen<br />
für den Umstieg auf .swiss entschieden<br />
hat, hat viel mit Schweizer Werten, aber auch mit<br />
der Informationsflut unserer Tage zu tun. Mittlerweile<br />
gibt es weltweit schätzungsweise rund 1,9<br />
Milliarden verschiedene Websites. Noch vor fünf<br />
Jahren waren es erst halb so viele.<br />
Wer sich in diesem digitalen Dschungel erfolgreich<br />
bewegen will, steht deshalb immer wieder vor<br />
der Frage, wie er aus der Masse herausragen und<br />
sich im Internet für seine Zielgruppe positionieren<br />
kann. Umgekehrt müssen potenzielle Kunden aus<br />
der Flut von Angeboten blitzschnell jene herausfiltern<br />
können, die ihnen einen Mehrwert bringen.<br />
Garagisten, Markenvertreter, Zulieferer<br />
Aktuell haben sich bereits über 10 000 Firmen<br />
und Organisationen eine .swiss-Adresse für einen<br />
Auftritt im Internet gesichert. Dazu gehören zahlreiche<br />
Exponenten der Fahrzeugbranche wie<br />
beispielsweise Auto-Schweiz. Auch Schweizer<br />
Vertretungen bekannter Automarken, darunter<br />
ford.swiss, nutzen die neue Internetendung. Audi<br />
präsentiert unter e-hub.swiss Informationen zu<br />
seinen Elektrofahrzeugen.<br />
Ob Premium-Garagist wie das House of Cars<br />
in Hünenberg oder die lokal tätige Bach-Garage<br />
in Niederbüren <strong>–</strong> sie vertrauen auf die Kraft der<br />
mit der Domain-Endung .swiss einhergehenden<br />
Swissness. Damit unterwegs sind auch zahlreiche<br />
Zulieferer der internationalen Automobilindustrie<br />
wie die Scheurer Swiss GmbH, die Härterei<br />
Gester AG, der IT-Spezialist Automaster oder der<br />
Servicedienstleister Motorsport Wydler.<br />
Ein Gütesiegel<br />
Dass auch der Auto-Salon auf .swiss setzen muss,<br />
war für Direktor André Hefti klar, als er vor zwei<br />
Jahren von der neuen Domain erfuhr. «Es ist<br />
ein Must, diese Endung zu nutzen», sagt er. «Wir<br />
haben damit nur gute Erfahrungen gemacht.» Eine<br />
Domain wie .swiss verschafft dem Auftritt einer<br />
Firma im Internet einen wichtigen Wettbewerbsvorteil:<br />
Sie erlaubt sofort erste Rückschlüsse auf<br />
die Inhaberschaft. René Dönni, Vizedirektor des<br />
Bundesamts für Kommunikation (Bakom), das<br />
für die Vergabe der Adressen zuständig ist, erklärt:<br />
«Fragen Sie im Ausland jemanden, wofür die Endung<br />
.ch steht, kann es passieren, dass die Antwort China<br />
oder Chile lautet <strong>–</strong> und nicht Schweiz.»<br />
Es gibt einfach verständliche Kriterien, wer<br />
.swiss beantragen kann. Ausschlaggebend ist<br />
nicht die Grösse einer Firma, sondern der Standort<br />
des beantragenden Unternehmens und der Nachweis<br />
eines Bezugs zur Schweiz. Wer eine Domain<br />
mit .swiss hat, profitiert vom positiven Image der<br />
Schweiz und überträgt dieses auf seine Dienstleistungen<br />
und Produkte. <<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />
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TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />
Herausforderungen der E-Mobilität<br />
E als Antwort? <strong>–</strong> Fragen zu<br />
Ladeinfrastruktur und<br />
Rohstoffen bleiben offen<br />
Die «Geneva International Motor Show» (GIMS) zeigte dieses Jahr erneut eine breite Palette von neuen batterieelektrischen<br />
Fahrzeugen (BEV) und Plug-in-Hybriden, die in den kommenden Monaten den Markt erobern werden. Um die CO 2<br />
-Emissionen<br />
und die lokalen Abgasimmissionen zu senken und grundsätzlich von den fossilen, endlichen Energieträgern wegzukommen,<br />
drängt sich die E-Mobilität auf. Die grössten Herausforderungen wollen wir skizzieren und Prognosen wagen. Andreas Senger<br />
Kaum sind die Scheinwerfer in den Palexpohallen erloschen und die<br />
Präsentationsstände abgebaut, geht es für das Automobilgewerbe wieder<br />
ans «daily Business». Die Flut von angekündeten BEV und Plug-in-Hybriden,<br />
die in den kommenden Monaten und Jahren in den Showrooms der<br />
Garagisten Einzug halten werden, bringt die Geschäftsführung aber auch<br />
die Werkstattmitarbeiter ins Grübeln: Sind wir eigentlich vorbereitet<br />
auf die Flut von E-Fahrzeugen? Bieten wir genügend Ladeinfrastruktur?<br />
Welche Auswirkungen hat der Antriebswechsel auf unsere Werkstattauslastung<br />
und den Aftersales? Kauft der Kunde die E-Autos überhaupt?<br />
Das angekündigte hohe Tempo, mit dem die OEM den Kunden und<br />
den Werkstätten die E-Mobilität schmackhaft machen wollen, ist beeindruckend.<br />
Der Grund für das enorm hohe Marschtempo: Die Strafgebühren<br />
für die CO 2<br />
-Abgaben bei zu hohem Flottenverbrauch zwingen<br />
die OEM drastisch zu handeln. Es geht also nicht primär darum, den<br />
sinnvollsten Antrieb zu pushen, sondern vielmehr den am schnellsten<br />
umsetzbaren, möglichst CO 2<br />
-freien Antrieb zu etablieren.<br />
Die OEM argumentieren auf einer anderen Ebene. «Der neue ‹I.D.›<br />
wird das erste bilanziell klimaneutral hergestellte Serienauto des Volkswagen-Konzerns.<br />
Damit die Nutzungsphase emissionsfrei bleibt, sorgen<br />
wir für vielfältige Möglichkeiten, Grünstrom zu laden. Wirklich nachhaltige<br />
Mobilität ist machbar, wenn alle es wollen und gemeinsam daran<br />
arbeiten», sagt Thomas Ulbrich, Vorstand für E-Mobilität der Marke<br />
Volkswagen, dazu und lässt einige technische Argumente aussen vor,<br />
die gegen den brachialen Mobilitätsumbau sprechen.<br />
Speicherdichte und Wirkungsgrad<br />
Der hohe Wirkungsgrad des E-Antriebes ist zweifelsohne beeindruckend.<br />
Die Energieumwandlung von elektrisch in mechanisch<br />
ist unschlagbar. Kein Wunder, waren zu Beginn des Automobils E-<br />
Antrieb und Verbrenner ebenbürtig. Wird die Wirkungsgradkette<br />
allerdings von der Stromproduktion bis in den Akkumulator genauer<br />
unter die Lupe genommen, erhält die Euphorie einen Dämpfer. Je<br />
nach Annahmen sind ein E-Fahrzeug und ein modernes Dieselfahrzeug<br />
über die komplette Energiewirkungsgradkette gleich gut oder<br />
schlecht.<br />
Ein weiteres Handicap der BEV: Die Speicherkapazität und damit<br />
die Energiedichte ist im Vergleich zu fossilen Treibstoffen verschwindend<br />
klein. Ein moderner Lithium-Ionen-Akku kann rund 200 Wh/kg<br />
speichern. In einem Kilogramm Akku (ohne Peripherie wie Ladegerät,<br />
Leistungselektronik usw.) sind also 200 Wattstunden elektrische<br />
Energie speicherbar. Im Vergleich: Ein Kilogramm Benzin speichert<br />
die Energie von 11 400 Wh, rund 60-mal mehr als in einer Batterie<br />
mit gleicher Masse. Dies ist der Hauptgrund, warum eigentlich nur<br />
kleine Fahrzeuge mit leichten Batterien technisch sinnvoll sind. Bei<br />
angenommenen 20 kWh Energieverbrauch auf 100 km sind für diese<br />
Strecke also 100 kg Akku nötig.<br />
Je mehr Reichweite beim BEV verlangt wird, desto immens schwerer<br />
der Akkumulator. Bei den OEM boomen aber derzeit grosse,<br />
schwere SUV und Limousinen, die bis zu eine Tonne Akkumasse<br />
mitschleppen. Die Kaufkraft soll in diesem Segment der E-Mobilität<br />
zum Durchbruch verhelfen und die grössten Flotteneinsparungen<br />
an CO 2<br />
-Emissionen ermöglichen. Viel sinnvoller sind dagegen Plug-in-<br />
Hybridantriebe, die ebenfalls beim Verzögern rekuperieren und mit<br />
vollgeladenen Akkus Strecken zwischen 30 und 70 Kilometer rein<br />
elektrisch zurücklegen können.<br />
Woher stammt in Europa der Strom?<br />
Wer jetzt mit dem Argument der Emissionen dem Verbrenner den<br />
46 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />
Genickschuss verabreichen will, sollte sich zuerst über die europäische<br />
Stromproduktion Gedanken machen. In Norwegen wird fast der<br />
komplette Strom mittels Geothermie produziert. Die heissen Quellen<br />
sorgen für einen beinahe CO 2<br />
-freie Produktion. Dies ist allerdings die<br />
löbliche Ausnahme. In allen anderen europäischen Ländern sind<br />
die Kernenergie, Kohlekraftwerke oder fossile Kraftwerke Hauptlieferanten.<br />
Ein mit deutschem Kohlestrom geladenes Oberklasse-BEV<br />
emittiert rund 390 Gramm CO 2<br />
pro km, während das gleiche Fahrzeug<br />
mit dem CH-Strommix geladen 170 g/km emittiert (Quelle Bericht<br />
Umweltaspekte, Bafu). Der Schweizer Flottendurchschnitt im<br />
Jahr 2017: 134,1 g/km (Vorgabe des Bundes bis Ende <strong>2019</strong> 130 g/km)<br />
und die Vorgabe für das Jahr 2020 sind noch lediglich 95 g/km.<br />
Alle Experten im Energiesektor sind sich einig: BEV sind nur<br />
dann sinnvoll einsetzbar, wenn die elektrische Energie aus regenerativer<br />
Produktion stammen. Die Schweiz verfügt aktuell über knapp<br />
60 Prozent Wasser- und knapp 40 Prozent Kernenergie. Der Traum<br />
von Solarpanels, welche die BEV mit Sonnenstrom laden, ist noch<br />
nicht realisierbar. Tagsüber sind die Fahrzeuge in Betrieb und nachts<br />
zu Hause an der Ladesteckdose.<br />
Steuerliche Diskrepanz<br />
Solange Solarstrom nicht wirkungsgrad- und kostengünstig gespeichert<br />
werden kann, ist auch diese Variante bis auf Weiteres nicht umsetzbar. Und<br />
einen weiteren Aspekt wirft Prof. Dr. Konstantinos Boulouchos von der<br />
ETH Zürich in die Diskussion ein: «Die Zuordnung von Null-CO 2<br />
-Emissionen<br />
für elektrifizierte Antriebe ist mit Bezug auf den absehbaren CO 2<br />
-Fussabdruck<br />
des erforderlichen Zusatzstroms massiv marktverzerrend.»<br />
Dass die E-Fahrzeuge mit 0 g/km in die Flottenemissionen eingerechnet<br />
werden, ist technisch nicht korrekt, politisch aber gewollt. Der Energieexperte<br />
ergänzt: «In Zukunft muss die Infrastruktur für die Strasse auch von<br />
Elektrofahrzeugen bezahlt werden.» Die heute vom Bund eingenommenen<br />
etwa 5 Milliarden Franken Mineralölsteuer brechen kontinuierlich weg,<br />
BEV sind aktuell zudem in vielen Kantonen steuerlich begünstigt.<br />
Geopolitische Strategie<br />
Ausgerechnet China ist aktuell der Treiber bei den BEV. Grund:<br />
Das Land erfährt im Moment die Massenmotorisierung mit Autos,<br />
hat in den Grossstädten immense Immissionsprobleme und hat sich<br />
darum auf die lokal emissionslose Mobilität eingeschossen. Dies ist<br />
neben dem Bevölkerungswachstum mit ein Grund, warum China aktuell<br />
seinen Kernkraftwerkpark massiv ausbaut. Über 30 Reaktoren<br />
sind im Bau oder wurden kürzlich in Betrieb genommen. Die Stromproduktion<br />
ist CO 2<br />
-frei, aber die Endlagerung der radioaktiven Abfälle<br />
ebenfalls nicht endgültig gelöst.<br />
Gleichzeitig sicherte sich China in der Vergangenheit auf allen<br />
Kontinenten Schürfrechte für die benötigten Rohstoffe zur Produktion<br />
von Akkumulatoren und E-Maschinen (siehe Tabelle). 90 Prozent<br />
der Akkumulatorenproduktion findet im asiatischen Raum statt.<br />
Obwohl Tesla eine Giga-Fabrik (zusammen mit Panasonic) für die Produktion<br />
von Lithium-Ionen-Akkus gebaut hat, sind die globalen Player<br />
in Asien. Firmen wie Panasonic, Samsung, LG Chem, CATL oder<br />
BYD sind die Dominatoren und machen die europäische Automobilindustrie<br />
abhängig. In Europa wurden Lieferverträge und Firmenbeteiligungen<br />
erst spät in Angriff genommen. China hat die staatliche<br />
Steuerung der Batterieproduktion übernommen und sieht die Automobilindustrie<br />
als Schlüsselbereich. Die Materialkosten machen zudem<br />
rund 50 Prozent des Preises eines Akkus aus.<br />
Energieintensive Produktion<br />
Doch nicht nur die Rohstoffbeschaffung für die Herstellung der<br />
Akkumulatoren ist aktuell wie künftig aufgrund der geopolitischen<br />
Lage eine Herausforderung, auch die Produktion für die mittel- bis<br />
langfristigen Mengen sorgt für Kopfzerbrechen in den Führungsetagen<br />
von OEM und Zulieferern. Die Bereitstellung der Rohstoffe und<br />
die Herstellung von Akkus benötigen viel Energie und erzeugen hohe<br />
CO 2<br />
-Emissionen. Wird das bei der Herstellung freigesetzte CO 2<br />
in Benzinäquivalente<br />
durch die Verbrennung im Ottomotor umgerechnet,<br />
sind dies für ein durchschnittliches BEV zwischen 600 und 2 400<br />
Liter Benzin. Dies entspricht einer Fahrleistung von 8700 bis 34 800<br />
km (Quelle: Aktualisierung Umweltaspekte von Elektroautos im Auftrag<br />
des Bundesamtes für Umwelt Bafu, 4. Oktober 2018). Wird ein<br />
luxuriöses Fahrzeug wie der Tesla Modell S eingerechnet, kommt die<br />
Akkuproduktion auf eine umgerechnete Fahrleistung von 65 000 km.<br />
Fokus Entwicklung und Infrastruktur<br />
«Lithium-Ionen-Akkumulatoren mit flüssiger Kathode aus Nickel,<br />
Kobalt und Lithium sowie einer Kohlenstoffanode werden bis 2025<br />
den Markt bei den E-Fahrzeugen dominieren» sagte Dr. Thorsten Bran-<br />
Gehäuseoberteil<br />
Kühlmittelleitung<br />
Gehäusedeckel<br />
Elektrik / Elektronik<br />
HV-Anschlüsse<br />
Zellüberwachungseinheit<br />
Zellblock<br />
Gehäuseunterteil<br />
Unterbodenverkleidung<br />
Herausforderung Akkumulator:<br />
Sowohl die Produktionskapazitäten<br />
wie auch die Rohstoffverfügbarkeit<br />
hinken der Planung<br />
hinterher. Einzig China kann aus<br />
dem Vollen schöpfen. Aufgrund<br />
der weltweiten Schürfrechte<br />
vor allem für Lithium und Kobalt,<br />
aber auch dem staatlich verordneten<br />
Aufbau der Akkuindustrie<br />
verschafft sich das Reich der<br />
Mitte Vorteile für den Wachstumsmarkt<br />
E-Mobilität.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 47
TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />
Herausforderung Produktion: BEV und Plug-in-Hybridfahrzeuge benötigen<br />
Unmengen von Akkumulatorenzellen und -module. Die Produktionskapazitäten<br />
sind hauptsächlich in Asien, auch wenn wie im Bild Tesla eine<br />
Megafabrik für die Akkuproduktion gebaut hat. Wenige globale Firmen<br />
beherrschen den grössten Teil der Produktionskapazität und steuern wie<br />
die Rohstofflieferanten den Preis.<br />
Herausforderung E-Motor: Seltene Erden sind je nach E-Motorbauart<br />
ein wichtiger Rohstoff für Dauermagnete und nebst dem benötigen, zusätzlichen<br />
Kupfer für die elektrischen Leiter eine weitere Hürde auf dem<br />
Rohstoffmarkt, da 97% der globalen Produktion aus China stammen.<br />
denburg vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie anlässlich<br />
der SSM-/SAE-Tagung 2018 in Sursee. Die Feststoffbatterien, in die<br />
grosse Hoffnungen für grössere Kapazität gesetzt werden, können nicht<br />
vor 2025 im Massenmarkt erwartet werden.<br />
Einen weiteren Knackpunkt stellen die Ladeinfrastruktur und die<br />
Netzkapazität der Elektrizitätswerke dar. Bei der Ladeinfrastruktur<br />
stellt sich nach wie vor die Frage, wo Wohnungsmieter mit Aussenparkplätzen<br />
ihr BEV aufladen können. Nur Eigenheimbesitzer können mit privatem<br />
Investment eine Ladeinfrastruktur einbauen lassen. Eine weitere<br />
Herausforderung: Wenn in einem Mehrfamilienhaus über Nacht alle BEV<br />
gleichzeitig geladen werden sollen, verfügt die Netzinfrastruktur über zu<br />
wenig Kapazität. Leistungsgesteuertes Laden mit entsprechender Hard-<br />
und Software befindet sich aktuell in Entwicklung und Felderprobung.<br />
Das Bild in den Medien und die Aussagen vieler Politiker könnten<br />
die Konsumenten vermuten lassen, dass der Wechsel von fossilen Energieträgern<br />
auf E-Antrieb von heute auf morgen realisierbar ist. Schade,<br />
dass auch Bundespolitiker oft nur ihren Wahlerfolg im Herbst verfolgen<br />
und nicht die Rahmenbedingungen aufgrund der Faktenlage beschliessen,<br />
um den Umstieg in geordneten Bahnen einzuleiten.<br />
Die Energiewende muss erfolgen, aber in vernünftigen und für den<br />
Wohlstand der Schweiz erträglichen Schritten. Für die Garagisten<br />
heisst dies, die Kunden über die Fakten aufzuklären und Möglichkeiten<br />
der individuellen Mobilität aufzeigen. Das ist die Kernaufgabe der<br />
Experten an der Front. <<br />
Wertschöpfung der Batterie konzentriert sich in Asien<br />
Bergwerksförderung/Mining<br />
Kobalt: DR Kongo 61%, China 7%, Australien 4%<br />
Graphit: China 70%, Indien 12%, Brasilien 7%<br />
Lithium: Australien 40%, Chile 36%, Argentinien 11%<br />
Batteriequalität<br />
Kathode, Anode, Elektrolyte<br />
Zellfertigung<br />
(und Batterieproduktion)<br />
Wertschöpfung<br />
Kobalt und Graphit: v.a. in China<br />
Lithium: Südamerika, USA, Südost-Asien<br />
Mehr als 90% der globalen Produktion von China,<br />
Japan und Südkorea dominiert<br />
Asien dominiert, wenige, «etablierte»<br />
Batterieproduzenten: Panasonic, Samsung,<br />
LG Chem, CATL, BYD, …<br />
OEM<br />
Herausforderung Rohstoffgewinnung: Die wichtigsten Länder für die Rohstoffe und deren Verarbeitung sind entweder politisch instabil oder im Falle<br />
von China marktbeherrschend und steuern Angebot und Nachfrage. Die OEM sind aktuell gefordert, die benötigten Rohstoffe und Akkuhersteller<br />
vertraglich zu binden, um langfristig die Lieferung sicherzustellen.<br />
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TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />
Untere Mittelkalsse CO 2<br />
-Emissionen (g/km)<br />
(Gesamtlaufleistung: 150.000 km)<br />
Entwicklung alternative Antriebe pro Quartal seit 2017<br />
CO2-Emissionen (g/km)<br />
Diesel<br />
(4,5l/100km)<br />
Erdgas, CNG<br />
(4,5 kg/100km)<br />
Autogas LPG<br />
(8.2 l/100km)<br />
Elektro<br />
Strommix<br />
(14,7<br />
kWh/100km)<br />
Elektro<br />
regenerativ<br />
(14,7<br />
kWh/100km)<br />
Antriebsart<br />
PlugIn-Hybrid<br />
Strommix<br />
(2,5l/100km,<br />
5,6<br />
kWh/100km)<br />
PlugIn-Hybrid<br />
regenerativ<br />
(2,5l/100km,<br />
5,6<br />
kWh/100km)<br />
Benzin<br />
(5,8l/100km)<br />
Hybrid<br />
(4,1l/100km)<br />
CO2 (g/km) Herstellung/Recyling<br />
CO2 (g/km) Strombereitstellung (WTT)<br />
CO2 (g/km) Kraftstoffbereitstellung (WTT)<br />
CO2 (g/km) Direkte Emissionen Fahrzeugnutzung (TTW)<br />
Stückzahl alt. Antriebe Stückzahl BEV und PHEV Marktanteil alt. Antriebe Marktanteil BEV und PHEV<br />
Ein Fahrzeug der unteren Mittelklasse mit einer Gesamtlaufleistung<br />
von 150 000 km: Im Vergleich kommen von der «Wiege bis zur Bahre»<br />
alle Antriebe mehr oder weniger gleich weg. Einzig ein Elektrofahrzeug,<br />
das regenerativen Strom zum Laden einsetzt, ist mit deutlich weniger<br />
CO 2<br />
-Emissionen unterwegs. Die Kosten für den Energieumbau sind dafür<br />
gewaltig und in der Übersicht des ADAC nicht eingerechnet.<br />
Gemessen am Gesamtmarkt sind alternative Antriebe immer noch<br />
bescheiden unterwegs. Mit dem massiv gesteigerten Angebot wird der<br />
Trend aber deutlich nach oben zeigen und bis in ein paar Jahren werden<br />
Plug-in-Hybride und BEV markante Marktanteile dazugewinnen.<br />
Anwendung im<br />
Fahrzeug<br />
Werkstoff Bedarf, Umsetzung Produktion und<br />
Herkunft,<br />
Lieferungsanteil<br />
aktuell<br />
Schätzung über<br />
Zusatzbedarf im<br />
Jahr 2025 gemessen<br />
an heutiger<br />
Produktion<br />
Elektrische<br />
Leitungen<br />
Kupfer<br />
Elektrische Leitungen<br />
Kupferbedarf von heute 20 kg pro Fahrzeug auf rund 40 kg bei<br />
Elektro- und Hybridfahrzeugen. Grosse Vorräte in verschiedenen<br />
Ländern vorhanden. Hauptproduzent China mit 97%.<br />
Chile 27%,<br />
Peru 12%,<br />
China 10%<br />
Keine Angaben<br />
Lithium-Ionen-<br />
Akkumulator<br />
Graphit<br />
Anodenmaterial<br />
Durch China beherrschter Rohstoff. Kontrolle der Förderung und<br />
Weiterverarbeitung zum grössten Teil in China. Massiver Ausbau<br />
von Kapazitäten möglich, Preisanstieg wahrscheinlich.<br />
China 70%,<br />
Indien 12%,<br />
Brasilien 7%<br />
85%<br />
Kobalt<br />
Kathodenmaterial<br />
Politische Unsicherheit im Kongo, unmenschlicher Abbau, Markt<br />
in Kongo beherrscht von den Chinesen (Schürfrechte), weiterhin<br />
starker Preisanstieg zu erwarten.<br />
DR Kongo 61%,<br />
China 7%,<br />
Australien 4%<br />
85%<br />
Lithium<br />
Kathodenmaterial<br />
und Elektrolyt<br />
Lithium wird mit 120 bis 180 g/Wh benötigt. Pro kg Batterie sind es<br />
zwischen 13 bis 31 g Lithium. 300 kg Batterie gleich 6 kg Lithium.<br />
Mittelfristig keine Angebotsdefizite durch hohe Kapazitäten. Langfristig<br />
aber massive Lieferengpässe möglich.<br />
Australien 40%,<br />
Chile 36%,<br />
Argentinien 11%<br />
300%<br />
Mangan<br />
Kathodenmaterial<br />
Benötigtes Material für Akkuproduktion ist Ferromangan, das mit<br />
53% der Weltproduktion aus China stammt. Gilt als Ersatzprodukt<br />
für Kobalt.<br />
Südafrika 30%,<br />
China 28%,<br />
Australien 12%<br />
Keine Angaben<br />
Nickel<br />
Kathodenmaterial<br />
Grosse Nachfrage weltweit, wert- und mengenmässig wichtiger als<br />
Lithium.<br />
Indonesien 21%,<br />
Kanada 11%,<br />
Australien 11%<br />
50%<br />
Elektromotor<br />
Seltene Erden<br />
(bspw.<br />
Neodym oder<br />
Dysprosium)<br />
0,5 bis 1 kg pro Elektro-/Hybridfahrzeug. China Hauptproduzent mit<br />
97% und damit marktdominierend und preisbestimmend.<br />
China 85%,<br />
Australien 10%,<br />
Indien 3%<br />
Keine Angaben<br />
Quelle: Aktualisierung Umweltaspekte von Elektroautos im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt Bafu, 4. Oktober 2018, und Rohstoffe für die Elektromobilität<br />
DERA-Rohstoffmonitoring Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Vortrag Dr. Torsten Brandenburg SSM-Tagung 2018<br />
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TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />
Ladeinfrastruktur<br />
«Thema Ladeinfrastruktur<br />
möglichst frühzeitig<br />
vorbereiten»<br />
Keine Zukunftsmusik, sondern vom Kunden erwartet: Ladeinfrastruktur gehört je länger desto mehr zur normalen Einrichtung<br />
eines Garagenbetriebs. Beim Einbau einer Ladestation gibt es allerdings einige Punkte zu beachten. Reinhard Kronenberg<br />
«Autohäuser werden sich über kurz oder lang<br />
von reinen Fahrzeughändlern und Servicebetrieben<br />
zu Mobilitätsdienstleistern entwickeln»,<br />
sagt Andreas Lemke <strong>–</strong> und spricht<br />
damit ein Thema an, das von ihm aus gesehen<br />
unbedingt dazugehört: die Elektro-Ladeinfrastruktur.<br />
Für den Experten für Elektromobilität<br />
beim Münchner Beratungs- und Projektmanagement-Unternehmen<br />
Cotedo Service<br />
GmbH, das jährlich über 400 Werkstätten<br />
in ganz Europa berät, wird dieses Thema<br />
schnell und stark an Bedeutung gewinnen,<br />
nicht nur für jene Garagisten, die bereits E-<br />
Fahrzeuge verkaufen und warten.<br />
«Ein hochkomplexer Vorgang»<br />
Aufgrund seiner Erfahrung rät Lemke «jedem<br />
Garagenbetrieb» dazu, das Thema Ladeinfrastruktur<br />
in Eigeninitiative möglichst<br />
frühzeitig vorzubereiten, besonders wenn<br />
Neu- oder Umbauten anstehen. Dies aus einem<br />
simplen Grund: «Die Einführung von Ladeinfrastruktur<br />
ins Autohaus ist ein hochkomplexer<br />
Vorgang <strong>–</strong> und es ist nicht damit getan,<br />
eine Ladesäule auf den Hof zu stellen und sie<br />
anschliessen zu lassen.» Dafür seien die Anforderungen<br />
an die verschiedenen Ladepunkte<br />
innerhalb des Garagenbetriebs zu vielfältig.<br />
Ausserdem sei der Markt im Bereich Ladeinfrastruktur<br />
schon heute sehr breit und<br />
entsprechend unübersichtlich. «Das Angebot<br />
zu sichten und mit den eigenen Bedürfnissen<br />
abzugleichen, bedeutet einen immensen Rechercheaufwand»,<br />
sagt Lemke.<br />
Seiner Erfahrung nach dauert es von der<br />
ersten Idee bis zur tatsächlichen Realisierung<br />
bei Ladeinfrastruktur-Projekten unter den<br />
besten Voraussetzungen mindestens sechs<br />
Monate. Dabei hält er sich an eine bewährte<br />
Formel: «Unter Zeitdruck entscheidet es sich<br />
immer schlecht oder anders gesagt: Wer Zeit<br />
in die Vorbereitung investiert, spart am Ende<br />
bares Geld.»<br />
Nicht allein bauliche Massnahmen<br />
Substanziell zur Komplexität trägt bei,<br />
dass sich die Planung nicht allein auf die<br />
baulichen Massnahmen im Betrieb selber<br />
beschränkt, sondern dass hier Abhängigkeiten<br />
auch zum lokalen beziehungsweise<br />
regionalen Energieversorger bestehen. «Der<br />
individuelle Aufbau von Ladeinfrastruktur<br />
kann an manchen Orten dem Netzausbau der<br />
Energieversorger vorauseilen», sagt Lemke.<br />
Er rät deshalb dringend, sich frühzeitig mit<br />
dem Energieversorger in Verbindung zu setzen<br />
Andreas Lemke, Cotedo<br />
Service GmbH.<br />
Zehn-Punkte-Plan<br />
Wer sich mit dem Einrichten von Ladestationen<br />
befasst, sollte laut Andreas Lemke von Cotedo<br />
an diese zehn Punkte denken:<br />
1. Auswirkungen auf den Garagenbetrieb als<br />
Gesamtheit bedenken: Dazu gehört auch die<br />
Sensibilisierung und Schulung des Personals<br />
<strong>–</strong> auch und gerade in Bezug auf sicherheitsrelevante<br />
Themen.<br />
2. Energieberatung einholen: Ziel sollte sein, die Ladeleistung möglichst aus<br />
Einsparungen im laufenden Betrieb zu generieren.<br />
3. Ist/Soll-Vergleich anstellen: Hier geht es unter anderem um die<br />
Platzierung. Langfristig werden Lademöglichkeiten im Aussenbereich, auf<br />
den Kundenparkplätzen, im Verkaufsraum und in der Werkstatt benötigt.<br />
4. Kurze Wege anstreben: Die ideale Positionierung der Ladestationen sollte<br />
unbedingt ein Spezialist ermitteln, denn Bauarbeiten, Durchbrüche oder<br />
gar Erdarbeiten werden sonst schnell teurer als die Ladetechnik selbst.<br />
5. Lastgangprofil beauftragen: Profis ermitteln den Energieverbrauch des<br />
jeweiligen Betriebs und seine zeitliche Verteilung. Das Resultat wird<br />
abgeglichen mit der energetischen «Normallinie», wodurch sich die Restkapazität<br />
ergibt. Das hat Einfluss auf die Entscheidung für eine Schnelllade-Lösung<br />
(DC) oder «normales» Wechselstromladen (AC).<br />
6. Möglichst günstig das Richtige einkaufen: Neben dem Anschaffungspreis<br />
sollten die Betriebskosten der jeweiligen Ladeinfrastruktur beachtet werden.<br />
Der Dauerbetrieb stellt hohe Ansprüche an die Produktqualität. Eine lange<br />
Haltbarkeit und ein reibungsloser Wartungsservice machen sich bezahlt.<br />
7. Energiemonitoring erwägen: Eine Software misst in Echtzeit den Energieverbrauch<br />
mit dem Ziel, Lastspitzen zu vermeiden.<br />
8. Elektromobilität professionell präsentieren: Gut auffindbare Lademöglichkeiten<br />
erhöhen die Attraktivität des Betriebs. Elektrofahrer sind solvente<br />
Interessenten. Und: Die Ladestationen auf dem Parkplatz sollten für<br />
Kunden freigehalten werden.<br />
9. Für Zugänglichkeit sorgen: Ladesäulen sollen möglichst 24 Stunden pro<br />
Tag barrierefrei für alle Kunden und Elektroautofahrer zugänglich sein.<br />
10. Zusatzumsätze realisieren: Garagen sollen sich als Mobilitäts-Dienstleister<br />
betrachten und mit der Ladeinfrastruktur ein weiteres Geschäfts feld<br />
erschliessen.<br />
50 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Südo AG<br />
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Das Thema Ladeinfrastruktur will gut vorbereitet sein und benötigt Zeit: Von der ersten Idee bis zur tatsächlichen<br />
Realisierung dauert es unter den besten Voraussetzungen mindestens sechs Monate.<br />
und zu klären, welche Leistung beziehungsweise<br />
Leistungserhöhung möglich sei. Das gelte insbesondere<br />
für Betriebe mit einer Carrosserie oder<br />
Lackiererei, bei denen der Stromverbrauch bereits<br />
heute zu erheblichen Leistungsspitzen führe.<br />
Ein Energie-Audit, weiss Lemke aufgrund<br />
seiner Erfahrung, gehe weit über das «Thema<br />
Strom» hinaus: «Es handelt sich um eine ganzheitliche<br />
Betrachtung des Gebäudes, seiner Versorgung<br />
und seiner Nutzung».<br />
«Es braucht Schnellladestationen»<br />
Diese Erfahrung hat auch René Degen gemacht.<br />
Der Inhaber der Gorenmatt-Garage in<br />
Binningen BL vertritt mit Nissan eine Marke,<br />
die ihre Modellpalette schon früh mit Elektrofahrzeugen<br />
ergänzt hat. Entsprechend lange<br />
setzt sich Degen auch mit dem Thema Ladeinfrastruktur<br />
auseinander. Seit sieben Jahren<br />
hat er solche im Aussen- wie im Innenbereich<br />
und plant zwei Schnellladestationen vor dem<br />
Haus, an dem eine stark befahrene Strasse vorbeiführt.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />
Mit der baulichen Veränderung der Strasse<br />
bekommt er jetzt auf eine elegante Art die<br />
Möglichkeit, eine Leitung ans Haus ziehen zu<br />
können, die die nötige Stromleistung transportieren<br />
kann. «Um als Mobilitätspartner attraktiv<br />
zu sein, braucht es Schnellladestationen»,<br />
sagt Degen.<br />
«Brötli-Bar» als Chance<br />
Aber mit dem Hinstellen sei es nicht getan.<br />
Ihm schwebt vor, dass die Kunden die Wartezeit<br />
von durchschnittlich 20 Minuten an einer schicken<br />
«Brötli-Bar» überbrücken können <strong>–</strong> eine<br />
ideale Gelegenheit, um in lockerem Rahmen<br />
über neue Modelle zu diskutieren und zusätzliche<br />
Dienstleistungen zu verkaufen. <<br />
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TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />
Reifen für Elektrofahrzeuge<br />
Alternativer Antrieb <strong>–</strong><br />
andere Reifen<br />
Elektroautos müssen seltener gewartet werden, es gibt aber eine Ausnahme: Die Reifen nutzen sich doppelt so schnell ab<br />
wie bei konventionellen Fahrzeugen. <strong>AUTOINSIDE</strong> fragte sechs grosse Zubehörlieferanten, wie gross das Angebot für diese<br />
spezifischen Anforderungen bereits ist. Sascha Rhyner<br />
Es ist bekannt: Elektroautos haben weniger Verschleissteile und<br />
werden wohl weniger in die Garage müssen. Die Reifen sind die Ausnahme.<br />
Sie müssen in der Regel nach 25 000 Kilometern gewechselt<br />
werden. Hintergrund: Bei Elektroautos ist das maximale Drehmoment<br />
sofort verfügbar <strong>–</strong> und das geht zulasten der Reifen. Aber nicht nur<br />
deshalb empfehlen sich für Elektroautos spezielle Reifen. Wenn auf<br />
Ganzjahresreifen oder besonders günstige Alternativprodukte zurückgegriffen<br />
wird, kann dies neben sicherheitsrelevanten Defiziten bei<br />
hohem Rollwiderstand auf Kosten der Reichweite gehen.<br />
Wie gross ist das Angebot an Reifen für Elektroautos?<br />
Sven Krey, Productmanager<br />
Reifen bei<br />
der Amag.<br />
Sven Kray: Diese Fahrzeuge benötigen<br />
andere Reifendimensionen: Die Reifen haben<br />
oftmals einen grösseren Querschnitt und eine<br />
schmalere Lauffläche. Alle unsere Hersteller<br />
sind für die gängigen Dimensionen der BEV-<br />
Fahrzeuge ausgerüstet. Auch wir bei der<br />
Amag haben diese Dimensionen vorrätig für<br />
unsere Partner und freien Garagen. Übrigens, wir<br />
haben dieses Jahr unsere Reifen sehr attraktiv<br />
eingepreist, damit wir weiterhin starke Konditionen mit guter Qualität<br />
und Verfügbarkeit anbieten können.<br />
Maja Kaufmann, Markenchefin<br />
Derendinger.<br />
Maja Kaufmann: Derendinger führt natürlich<br />
auch in diesem Segment ein entsprechendes<br />
Angebot. Wir stellen sicher, dass wir den<br />
Anforderungen gerecht werden und unsere<br />
Kunden zufriedenstellend beraten und bedienen<br />
können.<br />
Roger Limacher,<br />
Geschäftsführer<br />
Fibag AG.<br />
Kurt Wyssbrod, Markenchef<br />
Technomag.<br />
Patrik Spirig, Product<br />
Manager, Hostettler<br />
Automobiltechnik.<br />
Roger Limacher: Der Reifenverschleiss ist bei<br />
Elektrofahrzeugen höher als bei konventionellen<br />
Autos. Das Abrollgeräusch steht bei E-Autos<br />
mehr im Fokus, weil der Elektromotor lautlos<br />
ist. Verschiedene Premiumhersteller haben<br />
bereits heute spezielle Reifen im Sortiment, die<br />
auf die Anforderungen von E-Fahrzeugen ausgerichtet<br />
sind. Die Auswahl in diesem Segment<br />
ist noch überschaubar. Im Moment ist das E-Auto<br />
noch ein Nischenprodukt.<br />
Kurt Wyssbrod: Die Auswahl ist zwar noch<br />
beschränkt, aber die führenden Marken sind<br />
dabei. Die wichtigsten Marken entwickeln<br />
ihre Reifen mit den Autoherstellern, weil<br />
eben doch mehr Technologie im Reifen ist,<br />
als man vielleicht vermutet.<br />
Patrik Spirig: Die Reifen von E-Autos müssen<br />
andere Ansprüche erfüllen. Da Elektrofahrzeuge<br />
leiser werden, sind die Abrollgeräusche<br />
der Reifen deutlicher zu hören.<br />
Reifenhersteller müssen deshalb mehr<br />
Aufwand betreiben, um die Reifen leiser zu<br />
machen. Das Angebot ist noch überschaubar,<br />
wird aber stetig der Nachfrage angepasst und<br />
ausgebaut. <<br />
Martin Schütz,<br />
Category Manager<br />
Reifen und Verbrauchsgüter,<br />
ESA.<br />
Martin Schütz: Alle Premiumhersteller bieten<br />
solche Reifen an, wobei die Zahl insgesamt noch<br />
klein ist. Aber auch abgesehen von Reifen für<br />
elektrisch betriebene Fahrzeuge entwickeln die<br />
Hersteller Reifen mit guten Rollwiderstandswerten,<br />
was wiederum hilft, den Treibstoffverbrauch<br />
zu senken. Dieses Angebot wird in<br />
den kommenden Jahren weiter zunehmen und<br />
die Nachfrage nach solchen Reifen wird weiter<br />
steigen <strong>–</strong> auch hier kann der Garagist aus dem<br />
Angebot der ESA den Reifen empfehlen.<br />
52 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />
E-Occasionen<br />
«Ein guter Zeitpunkt, um<br />
aktiv zu werden»<br />
Der Occasionsmarkt von E-Autos ist zwar noch sehr überschaubar, nimmt aber langsam Fahrt auf. Die angebotenen<br />
Gebrauchtwagen sind gefragt: Ihre Standzeiten sind leicht tiefer als bei konventionellen Occasionen. André Bissegger<br />
«Der Markt für E-Occasionen ist noch sehr<br />
klein», sagt René Mitteregger, Datenspezialist<br />
bei Auto-i-dat. Im vergangenen Jahr<br />
wechselten 2463 E-PW ihren Besitzer. Bei<br />
insgesamt rund 856 000 Halterwechseln<br />
macht das 0,29 Prozent aus. Dies zeigen die<br />
Zahlen von Eurotax, die Roland Strilka, Director<br />
of Valuations bei der Autovista Group,<br />
mit seinem Team zusammengetragen hat.<br />
Der Grund dafür ist einfach. «Nennenswerte<br />
Neuzulassungen sind, mit Ausnahme von<br />
Tesla mit den Modellen S und X und vereinzelten<br />
Modellen anderer Hersteller, erst seit<br />
Kurzem zu verzeichnen. Somit sind aktuell<br />
noch relativ junge Fahrzeuge im Bestand,<br />
die erst nach und nach auf den Occasionsmarkt<br />
kommen», heisst es bei Eurotax. Laut<br />
René Mitteregger liegt der Bestand an reinen<br />
Elektrofahrzeugen in der Schweiz zurzeit bei<br />
19 060 zugelassenen Personenwagen. «Das<br />
entspricht bei einem Gesamtbestand von<br />
rund 4,8 Millionen zugelassenen Personenwagen<br />
noch nicht mal 0,4 Prozent.»<br />
Daniel Hablützel ist Geschäftsführer von<br />
Carauktion, dem grössten B2B-Fahrzeugmarkt<br />
der Schweiz. Er spürt damit den Puls<br />
des Occasionsmarkts besonders gut. «Rund<br />
3,3 Prozent der Fahrzeuge, die durchschnittlich<br />
pro Monat in die Auktion kommen,<br />
verfügen über einen Elektro- oder Hybridantrieb»,<br />
sagt Hablützel.<br />
«Auktionsfieber»<br />
Werden E-Fahrzeuge zur Versteigerung<br />
angeboten, werden sie meistens auch ersteigert<br />
<strong>–</strong> «und zwar im Auktionsfieber», sagt<br />
Hablützel. «Aber ganz klar gibt es einzelne<br />
Modelle, die schwieriger zu verkaufen sind.»<br />
Das gelte vor allem dann, wenn Nachfolgebatterien<br />
mit grösseren Reichweiten auf dem<br />
Markt seien.<br />
Bei Eurotax zeigt sich bezüglich Angebotsdauer<br />
ein stark schwankendes Bild.<br />
Dies wegen der geringen Stückzahlen und<br />
dem überproportional hohen Marktanteil<br />
von Tesla, der die Statistik beeinflusse. «Aktuell<br />
beträgt die Angebotsdauer der kürzlich<br />
verkauften beziehungsweise gelöschten E-<br />
Occasionen in der Altersklasse von zwei bis<br />
vier Jahren rund 60 Tage.» Bei den PW dieser<br />
Altersklassen sind es 76 Tage. «Die Standzeiten<br />
der E-Occasionen bewegen sich also<br />
im üblichen Rahmen und sind sogar leicht<br />
tiefer als bei konventionellen Occasionen.»<br />
Grosse Änderungen erwartet Eurotax nicht<br />
<strong>–</strong> das Angebot an E-Occasionen werde mit<br />
der steigenden Nachfrage mithalten können.<br />
René Mitteregger bringt es auf den Punkt:<br />
«Junge Occasionen stehen nur kurz. Ältere<br />
Fahrzeuge der letzten oder gar vorletzten<br />
Generation haben es da schon wesentlich<br />
schwieriger.»<br />
Design als Grund für Wertverlust<br />
Doch sind E-Occasionen im Verhältnis teurer<br />
oder günstiger als konventionelle Autos?<br />
54 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />
Dies kann Daniel Hablützel nicht beantworten.<br />
«Die Restwerte bei E-Occasionen sind<br />
sehr abhängig von Modell- und Fahrzeugtyp<br />
und die Anzahl für einen Vergleich noch immer<br />
sehr klein.» Er beobachtet jedoch, dass<br />
neu angebotene Batteriemodelle mit erhöhter<br />
Kapazität respektive Reichweite einen direkten<br />
Einfluss auf den Restwert der Vorgängerversionen<br />
haben.<br />
Markt bestimmt Wert<br />
Laut Eurotax berechnet sich der Wert<br />
von E-Occasionen grundsätzlich gleich wie<br />
bei konventionell angetriebenen PW: «Der<br />
Wert wird auch hier vom Markt bestimmt.»<br />
Ein entscheidende Rolle spielen der Zustand<br />
und die Reichweite der Batterie. Die Neuerungen<br />
bei der Technologie sorgen laut René<br />
Mitteregger denn auch für den grössten<br />
Wertverlust bei E-Fahrzeugen. «Ferner dürfte<br />
auch die hohe Preisdifferenz zu vergleichbaren<br />
Verbrennervarianten auf den Wert von<br />
gebrauchten E-Fahrzeugen drücken.»<br />
Eurotax sieht neben der Batteriereichweite<br />
die technische Weiterentwicklung bei<br />
der Ladegeschwindigkeit als weiteren Grund<br />
für den Wertverlust. «Und natürlich spielen<br />
auch der vor einigen Jahren noch sehr hohe<br />
Anschaffungspreis und das oft unkonventionelle<br />
Design der ersten E-Fahrzeuge eine<br />
bedeutende Rolle.» Käufer von E-Modellen<br />
würden zwar ein modernes, aber doch<br />
deutlich konventionelleres Design bevorzugen.<br />
«Die erste Generation der E-Fahrzeuge<br />
hat also mit einigen Minuspunkten<br />
bezüglich Restwert zu kämpfen im Vergleich<br />
zu den neusten und insbesondere den angekündigten<br />
Modellen.»<br />
Eurotax ist gespannt, wie sich die «einfachere»<br />
Fahrzeugproduktion und die erwarteten<br />
Kostensenkungen bei der Batterie auf die<br />
Neupreise auswirken werden, was wiederum<br />
unmittelbare Auswirkungen auf den Restwert<br />
hat. «Auch Faktoren wie die tieferen Wartungskosten<br />
oder allfällige Förderbeiträge und<br />
die Geschwindigkeit, mit der die Ladeinfrastruktur<br />
aufgebaut wird, können die Restwerte<br />
von E-Occasionen nachhaltig beeinflussen.»<br />
Vorteil Stadt und Agglomeration<br />
Sowohl Eurotax als auch Auto-i-dat gehen<br />
davon aus, dass E-Fahrzeuge künftig<br />
vermehrt auf den Schweizer Strassen anzutreffen<br />
sind. «Dies nur schon, weil ohne<br />
diese Fahrzeuge die CO 2<br />
-Emissionsziele von<br />
95g/km mit Sicherheit nicht erreicht werden<br />
können», sagt René Mitteregger. Beide sind<br />
der Ansicht, die Garagisten sollten sich<br />
dieser Entwicklung nicht verschliessen<br />
und mit E-Occasionen handeln. «Insbesondere<br />
im Stadt- und Agglomerationsbereich,<br />
aber auch auf dem Lande erscheint uns ein<br />
Angebot an E-Occasionen wichtig», heisst<br />
es bei Eurotax. «Jetzt scheint uns ein guter<br />
Zeitpunkt zu sein, um bei den E-Occasionen<br />
aktiv zu werden.»<br />
Das Unternehmen rät zu einem umsichtigen<br />
Vorgehen. Die Garagisten sollen primär dann<br />
aktiv werden, wenn das geschulte Personal, die<br />
Betriebs- und auch die Ladeinfrastruktur in der<br />
jeweiligen Region schon ausreichend verfügbar<br />
beziehungsweise im Aufbau sind. Zudem erwartet<br />
Eurotax von Seiten der Hersteller und<br />
Importeure Initiativen und Vorgaben, um<br />
die Markenhändler bei der Vermarktung von<br />
E-Occasionen zu unterstützen.<br />
Für René Mitteregger ist wichtig, dass die<br />
Garagisten sich gut vorbereiten und genau<br />
wissen, wie sie die Fahrzeuge wieder an den<br />
Mann bringen. «Händler in den Städten, wo<br />
auch bereits eine brauchbare Infrastruktur besteht,<br />
tun sich da sicher leichter.» <<br />
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TECHNOLOGIE/ANTRIEBE<br />
Online-Plattformen<br />
«Kein Hype, sondern ein Trend,<br />
der sich fortsetzen wird»<br />
Neue Antriebstechnologien sind eine Herausforderung nicht nur für die Hersteller und für die Garagisten. Auch die<br />
diversen Handelsplattformen spüren den Wandel, der zwar erst langsam, aber stetig voranschreitet. Sandro Compagno<br />
Daniel Hablützel,<br />
Carauktion.<br />
Noch vor wenigen Jahren gab es Diesel<br />
oder Benzin. Wie verändert die zunehmende<br />
Komplexität und Parallelität der Antriebssysteme<br />
das Geschäftsmodell der Online-<br />
Plattformen?<br />
Daniel Hablützel, Geschäftsführer Car auktion<br />
AG: Neue Technologien stellen höhere Anforderungen<br />
an die Komplexität und erfordert<br />
dementsprechend mehr Transparenz und Informationsgehalt<br />
in der Plattform. Jedoch erhöht sich dadurch auch<br />
die Angebotsvielfalt für die Käufer.<br />
Neue Technologien bringen immer auch Gleichungen mit vielen<br />
Unbekannten mit sich: Wie können Sie den Garagisten in der<br />
Entwicklung von Preisen und Angeboten unterstützen? Beispielsweise<br />
bei gebrauchten E-Fahrzeugen oder im Bereich CNG?<br />
Auf der Auktionsplattform ist die effizienteste Massnahme, transparent<br />
und umfassend zu informieren. Zudem kommt in Kürze mit<br />
dem «Valuecheck» unsere Restwert-App auf den Markt. Mit dieser<br />
App können die aktuellen Marktpreise ermittelt werden.<br />
Wie gross ist die Nachfrage nach Gebrauchten mit alternativen<br />
Antrieben (Elektro, Hybrid, PHEV, CNG)?<br />
Die ist vorhanden. Wie bei jeder neuen Technologie gibt es auch hier<br />
die «Early Adaptors», die erkannt haben, dass diese Fahrzeuge gut<br />
handelbar sind und man sich mit dem gewonnenen Wissen von den<br />
Mitbewerbern abheben kann. Das Volumen ist zwar steigend <strong>–</strong> vor<br />
allem bei den Elektrofahrzeugen. Es ist im Verhältnis zum gesamten<br />
Umschlagsvolumen aber immer noch klein.<br />
Wie gross ist der Anteil dieser Fahrzeuge auf carauktion.ch?<br />
Der liegt momentan zwischen 3,5 und 4 Prozent. Wobei die Elektround<br />
Hybridfahrzeuge den grössten Anteil ausmachen.<br />
Felix Fröhlich,<br />
leasingmarkt.ch<br />
Noch vor wenigen Jahren gab es Diesel<br />
oder Benzin. Wie verändert die zunehmende<br />
Komplexität und Parallelität der Antriebssysteme<br />
das Geschäftsmodell der Online-<br />
Plattformen?<br />
Felix Fröhlich, Geschäftsführer leasingmarkt.ch:<br />
Die zunehmende Komplexität<br />
macht es für die Endkunden immer schwieriger,<br />
einen umfassenden Überblick zu behalten.<br />
Zusätzlich sind viele Kunden unsicher, da sie nicht wissen, ob beispielsweise<br />
ihr Diesel-Fahrzeug in Zukunft von einem Fahrverbot<br />
betroffen sein könnte. Online-Marktplätze geben den Kunden trans-<br />
parente Vergleichsmöglichkeiten. Plattformen, die sich auf Leasing,<br />
Miete oder Abos spezialisieren, helfen Kunden mobil zu bleiben <strong>–</strong><br />
ohne eine hohe Investition beim Fahrzeugkauf.<br />
Neue Technologien bringen immer auch Gleichungen mit vielen<br />
Unbekannten mit sich: Wie können Sie den Garagisten in der Entwicklung<br />
von Preisen und Angeboten unterstützen? Beispielsweise<br />
bei gebrauchten E-Fahrzeugen oder im Bereich CNG?<br />
Wir beraten unsere Partnerhändler bei der Erstellung ihrer Angebote,<br />
damit die Inserate für die Endkunden möglichst attraktiv sind und<br />
auch viele Interessenten generieren. Zusätzlich bieten wir ein übersichtliches<br />
Händlercockpit und stellen unterschiedliche Auswertungen<br />
zur Verfügung. Insgesamt ist eine gute Online-Sichtbarkeit in<br />
der heutigen Zeit kaufentscheidend. Dazu gehört es auch, gebrauchte<br />
E- oder CNG-Fahrzeuge nicht nur mit dem Kaufpreis zu inserieren,<br />
sondern auch mit einer attraktiven Leasingrate zu bewerben.<br />
Wie gross ist die Nachfrage nach Gebrauchten mit alternativen Antrieben<br />
(Elektro, Hybrid, PHEV, CNG)?<br />
Es ist wichtig den Kunden zu zeigen, dass Fahrzeuge mit neuen<br />
Technologien und alternativen Antrieben auch bezahlbar sind. Da<br />
kann eine Occasion für viele Interessenten ein guter Einstieg sein.<br />
Natürlich ist die Nachfrage nach den konventionellen Antrieben<br />
noch höher, doch das Verhältnis ändert sich stetig.<br />
Wie gross ist der Anteil dieser Fahrzeuge auf leasingmarkt.ch?<br />
Wir sind letzten Sommer 2018 live gegangen und deshalb noch im<br />
Aufbau. Kurzfristig möchten wir eine grosse Marken- und Modellvielfalt<br />
gewährleisten und sicherlich den Anteil der Fahrzeuge mit alternativen<br />
Antrieben von aktuell nur rund vier Prozent deutlich ausbauen.<br />
Pierre-Alain Regali,<br />
Autoscout 24<br />
Noch vor wenigen Jahren gab es Diesel<br />
oder Benzin. Wie verändert die zunehmende<br />
Komplexität und Parallelität der Antriebssysteme<br />
das Geschäftsmodell der Online-<br />
Plattformen?<br />
Pierre-Alain Regali, Director Autoscout24:<br />
Mobilitäts- und Umweltthemen werden immer<br />
stärker unmittelbar mit Fragen unserer<br />
Lebensqualität heute und in Zukunft verknüpft<br />
und geniessen in der öffentlichen Wahrnehmung einen<br />
immer höheren Stellenwert. Zudem wächst das Angebot an Fahrzeugmodellen<br />
mit alternativem Antrieb spürbar und auch die zunehmende<br />
Reichweite und die Ladeinfrastruktur wirken sich positiv<br />
auf das Interesse aus. Das stärkt die Nachfrage. Im Kontext dieser<br />
wachsenden Nachfrage beispielsweise nach Elektromobilität wollen<br />
56 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TECHNOLOGIE/ANTRIEBE<br />
wir die Wünsche unserer Importeure, Händler und User so bedarfsorientiert<br />
wie möglich erfüllen. Selbstverständlich wollen wir auch<br />
auf Autoscout24 die sich immer stärker differenzierenden User-Bedürfnisse<br />
im Hinblick auf Antriebssysteme abbilden. Dazu entwickeln<br />
wir aktuell mit unserem Partner-Netzwerk neue Lösungen.<br />
Neue Technologien bringen immer auch Gleichungen mit vielen<br />
Unbekannten mit sich: Wie können Sie den Garagisten in der<br />
Entwicklung von Preisen und Angeboten unterstützen? Beispielsweise<br />
bei gebrauchten E-Fahrzeugen oder im Bereich CNG?<br />
Mit dem «Optimizer Pro» hat Autoscout24 kürzlich ein Produkt lanciert,<br />
das Garagisten mithilfe künstlicher Intelligenz zu einem Preis<br />
verhilft, der optimal auf die Markt- und die Nachfragesituation abgestimmt<br />
ist. Mittels sogenanntem «Machine Learning» ermittelt<br />
Autoscout24, gestützt auf die eigene Datenbasis, die über 3,5 Millionen<br />
Fahrzeuge umfasst, Richtwerte für Angebote. Damit erhalten<br />
Garagisten die Möglichkeit, ihre Preisanpassungen flexibel, effizient<br />
und einfach an den Markt anzupassen.<br />
Wie gross ist die Nachfrage nach Gebrauchten mit alternativen<br />
Antrieben (Elektro, Hybrid, PHEV, CNG)?<br />
Die Nachfrage nach Autos mit alternativem Antrieb hat sich in den<br />
letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt und macht bereits über<br />
7 Prozent aller Suchanfragen auf autoscout24.ch aus. Damit sind<br />
Hybrid- und Elektro-Autos bei Herr und Frau Schweizer so beliebt<br />
wie noch nie. Die Statistiken von Autoscout24 zeigen eine kontinuierliche<br />
Zunahme der Suchen nach Öko-Autos über einen Zeitraum<br />
von mehr als zwei Jahren. Damit handelt es sich nicht nur um einen<br />
kurzfristigen Hype, sondern um einen Trend, der sich auch in Zukunft<br />
fortsetzen wird.<br />
Wie gross ist der Anteil dieser Fahrzeuge auf autoscout24.ch?<br />
Das Angebot auf Autoscout24 umfasst aktuell rund 163 000 Neuund<br />
Occasion-Fahrzeuge. Rund 2,6 Prozent aller inserierten Autos<br />
verfügen über einen alternativen Antrieb. Genauer formuliert: Hybrid-Fahrzeuge<br />
1,9 Prozent, Elektro-Fahrzeuge 0,3 Prozent, Gas-,<br />
Bioethanol- und Wasserstoffmotoren 0,4 Prozent. Am meisten vertreten<br />
sind mit 63,8 Prozent Benzin-Antriebe und mit 33,8 Prozent<br />
Diesel-Fahrzeuge.<br />
Victor Sanjuan,<br />
carforyou.ch<br />
Noch vor wenigen Jahren gab es Diesel<br />
oder Benzin. Wie verändert die zunehmende<br />
Komplexität und Parallelität der Antriebssysteme<br />
das Geschäftsmodell der Online-<br />
Plattformen?<br />
Victor Sanjuan, Head of Business Development<br />
carforyou.ch: Unserer Erfahrung<br />
zufolge haben die neuen Optionen wie Hybrid-<br />
und Elektroautos keinen Einfluss auf das<br />
Business-Modell der Online-Fahrzeugplattformen. Wo wir eine Veränderung<br />
sehen, ist beim Informationsinhalt, den wir unseren Plattform-Nutzern<br />
zur Verfügung stellen. Zum Beispiel können wir den<br />
Nutzer dabei unterstützen, die Unterschiede der einzelnen Motor-<br />
Optionen zu verstehen. Auch dann, wenn es um die Vollkosten einer<br />
dieser Varianten geht.<br />
Neue Technologien bringen immer auch Gleichungen mit vielen<br />
Unbekannten mit sich: Wie können Sie den Garagisten in der Entwicklung<br />
von Preisen und Angeboten unterstützen? Beispielsweise<br />
bei gebrauchten E-Fahrzeugen oder im Bereich CNG?<br />
Wir unterstützen die Händler, indem wir gegenüber den Plattform-<br />
Nutzern beim Kauf eines Fahrzeuges transparent sind. Die meisten<br />
Käufer kennen die Kostenunterschiede zwischen der Verwendung<br />
eines Elektrofahrzeuges und eines Benzin-/Diesel-Fahrzeuges nicht.<br />
Auch das Thema Batterie wirft Fragezeichen auf, da sie sich über den<br />
Zustand der Batterie und allfällige Ersatz- oder Verbesserungskosten<br />
im Unklaren sind. Auf diese Transparenz legen wir viel Wert, um<br />
die Händler bei der Preisfestlegung der Fahrzeuge zu unterstützen und<br />
dem Plattform-Nutzer bei seiner Wahl zu helfen.<br />
Wie gross ist die Nachfrage nach Gebrauchten mit alternativen<br />
Antrieben (Elektro, Hybrid, PHEV, CNG)?<br />
Wir sehen, dass die Nachfrage nach Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />
steigt. Die Nachfrage der Hybridfahrzeuge ist jedoch höher, da sie<br />
weniger Treibstoff verbrauchen als Benzin- und Dieselfahrzeuge und<br />
nicht von Ladestationen abhängig sind. Der Trend hin zu mehr Elektrofahrzeugen<br />
ist klar ersichtlich und wird in naher Zukunft noch<br />
zunehmen.<br />
Wie gross ist der Anteil dieser Fahrzeuge auf carforyou.ch?<br />
Zur Zeit ist auf unserer Fahrzeugplattform der prozentuale Anteil an<br />
Elektro- und Hybridfahrzeugen gering. Unser Fokus liegt momentan<br />
auf dem Occasionsmarkt. Die meisten Elektro- und Hybridfahrzeuge<br />
sind neue und keine Occasionswagen. Allerdings nimmt die Anzahl<br />
dieser Fahrzeuge auf unserer Online-Fahrzeugplattform zu. <<br />
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<strong>2019</strong> <strong>–</strong> 2021<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 57
TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />
Fünf Fragen an …<br />
«Wir sind von der Nachfrage<br />
überrascht»<br />
Elektro und Gas: Die Garagisten müssen sich je länger desto mehr mit neuen Technologien auseinandersetzen. Das benötigt<br />
neue Kompetenzen. <strong>AUTOINSIDE</strong> hat sich bei Anbietern von CNG- und Hochvolt-Lehrgängen umgehört. André Bissegger<br />
Bernward Limacher,<br />
Autef GmbH.<br />
Welche Kompetenzen bezüglich der neuen<br />
Technologien kann man sich bei Ihnen<br />
aneignen?<br />
Bernward Limacher, Partner Autef GmbH:<br />
Im kleinen CNG-Markt führen wir Aufträge für<br />
Importeure, für unsere Mitbewerber und eigene<br />
Trainings durch. Im Hochvolt-Bereich decken<br />
wir nahezu alle Bedürfnisse ab. Das fängt bei<br />
der Arbeitssicherheit an, geht über profundes<br />
Wissen betreffend technischer Ausrüstung, hin zum Service- und Wartungsbereich<br />
und endet beim Mandat von Auto-Strassenhilfe Schweiz<br />
ASS. Hier vermitteln wir die notwendigen Spezialkenntisse für Pannen-<br />
und Bergungsfachleute am Ereignisort. Zudem bieten wir neu zum<br />
Thema Hochvoltfahrzeuge auch eine Studienreise nach Kanada an. Bei<br />
unseren Spezialkursen für Brennstoffzellen vereinen sich dann jeweils<br />
die Hochvolt- und die Gas-Seite.<br />
An wen richten sich die Kurse und was müssen die Teilnehmer<br />
mitbringen?<br />
Die Kurse richten sich an alle Automobilfachleute, die sich Sonderkenntnisse<br />
zu Gas-, Hochvolt- oder Brennstoffzellenfahrzeugen aneignen<br />
wollen oder dies auf Grund von Händlerverträgen müssen. Mitbringen<br />
müssen sie die notwendige Neugier und die Freude an neuen<br />
Technologien. Abgerundet wird das Profil durch eine grosse Portion<br />
Zielstrebigkeit, Selbstdisziplin, Organisationstalent und eine gehörige<br />
Portion Sensibilität für Fragen rund um die Arbeitssicherheit.<br />
Wie beurteilen Sie die Nachfrage nach den Hochvolt- und<br />
CNG-Kursen?<br />
Seit die Politik wegen des Dieselskandals Druck macht und der<br />
Elektromobilität zum Durchbruch verhelfen will, steigt die Nachfrage<br />
im Hochvolt-Segment enorm. Interessanterweise ist die Nachfrage<br />
an CNG- und LPG-Kursen gleichgeblieben. Amag (CNG), Scania und<br />
Iveco (CNG und LNG) oder Hyundai, das für seine H 2<br />
-Fahrzeuge die<br />
CNG-Ausbildung akzeptiert, setzen nach wie vor auch auf diese Karte.<br />
Was brennt den Kursteilnehmern besonders unter den Nägeln?<br />
Unser Gehirn vergleicht laufend Bekanntes mit Unbekanntem. Bei<br />
neuen Themen ist dem unbedingt Rechnung zu tragen. Nur so werden<br />
sie für die Teilnehmer auch begreifbar. Für sie müssen sich darum<br />
Theorie- und Praxisteile zwingend im Umfeld des Fahrzeugs abspielen.<br />
Welches sind für Sie als Anbieter die grössten Herausforderungen<br />
bei diesen Kursen?<br />
Die grössten Herausforderungen sind für uns die Bedürfnisse und<br />
Fragen der Pannen- und Bergungsfachleute von ASS. Sie setzen sich den<br />
wirklichen Risiken und Gefahren aus. Jedes Ereignis ist einzigartig. Zur<br />
Zeit fehlt es hier wegen der geringen Fahrzeugdichte an genügend Vergleichsbeispielen.<br />
Verständlich, dass da Fragen auftauchen, die verlässliche<br />
Antworten verlangen. In dem Kontext ist die allgemeine Beschaffung<br />
technischer Informationen und von Übungsobjekten zwar immer<br />
noch eine Herausforderung, wird aber plötzlich sekundär.<br />
58 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />
und Wasserfaches (SVGW) explizit verlangt, dass die Teilnehmer über<br />
einen anerkannten Berufsabschluss im Autogewerbe oder einem artverwandten<br />
Beruf verfügen. Gleiches verlangen wir für den Besuch<br />
der Hochvolttrainings. Wer sich im Bereich Service und Unterhalt<br />
an Hochvolt-Fahrzeugen weiterbilden will, muss zudem den Kompetenznachweis<br />
erbringen, dass er sich vorgängig zum Thema «Sicheres<br />
Arbeiten an Hochvolt-Fahrzeugen» weitergebildet hat.<br />
Wie beurteilen Sie die Nachfrage nach den Hochvolt- und CNG-Kursen?<br />
Das Thema Hochvolt-Fahrzeuge interessiert unsere Kunden, seit wir<br />
dies anbieten. Das liegt einerseits daran, dass die Technik allgemein<br />
fasziniert, andererseits, dass unsere Kunden grossen Respekt vor diesen<br />
Anlagen haben und sicher daran arbeiten wollen. Im Gas-Bereich<br />
schätzen wir die Situation so ein, dass viele Gasfahrzeuge mittlerweile<br />
nicht mehr durch die Markenvertretungen betreut werden. Deswegen<br />
forderten unsere Kunden in den letzten Jahren vermehrt auch Weiterbildungen<br />
in diesem Segment.<br />
Franz Wey, Hostettler<br />
Autotechnik AG.<br />
Welche Kompetenzen bezüglich der neuen<br />
Technologien kann man sich bei Ihnen<br />
aneignen?<br />
Franz Wey, Leiter Technik und Diagnose<br />
Hostettler Autotechnik AG: Im Bereich<br />
Gas bieten wir unseren Kunden die Basisausbildung<br />
für Gasfahrzeuge und die wiederkehrende<br />
Rezertifizierung für CNG-Fahrzeuge an.<br />
Im Hochvolt-Segment offerieren wir unseren<br />
Kunden schon seit 2011 Trainings, welche die Arbeitssicherheit in<br />
Verbindung mit Hochvolt-Fahrzeugen betreffen, sowie systemtechnische<br />
Trainings zur Arbeitsweise der Hochvolt-Komponenten. Seit<br />
2018 führen wir auch das von Autef entwickelte Training «Service und<br />
Unterhalt an Hochvolt-Fahrzeugen» in unserem Trainingsprogramm.<br />
An wen richten sich die Kurse und was müssen die Teilnehmer<br />
mitbringen?<br />
Die Trainings richten sich an alle unsere Kunden. Für die Zulassung<br />
zu den Gas-Trainings wird vom Schweizerischen Verein des Gas-<br />
Was brennt den Kursteilnehmern besonders unter den Nägeln?<br />
Unsere Kunden interessiert es brennend, wie sich die Elektromobilität<br />
auf das Tagesgeschäft im Reparaturbetrieb auswirken wird.<br />
Zudem sind sie etwas verunsichert. Über die Reparaturtiefe <strong>–</strong> also:<br />
«Was können wir noch reparieren und warten?» <strong>–</strong> und über die Reparaturberechtigung:<br />
«Was dürfen wir noch reparieren?» Hier geistern<br />
sehr viele Halbwahrheiten herum.<br />
Welches sind für Sie als Anbieter die grössten Herausforderungen<br />
bei diesen Kursen?<br />
Wir pflegen mit den Ersatzteil-Lieferanten und Diagnosegeräte-Herstellern<br />
seit Jahren ein gutes und partnerschaftliches Verhältnis. Daher<br />
bestehen im technischen Bereich keine Herausforderungen, die nicht<br />
auch anderswo zu meistern wären. Da wir aus Qualitätsgründen strikt<br />
prüfen, ob die oben erwähnten Bedingungen zur Zulassung erfüllt sind,<br />
stieg der administrative Aufwand. Er hält sich aber immer noch in Grenzen.<br />
Wir sind von der Nachfrage überrascht. Zusätzliche Termine bei<br />
unserem Trainingspartner zu erhalten, war nicht ganz einfach.<br />
Fortsetzung auf Seite 60<br />
Eintauschfahrzeuge?<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 59
TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />
Welche Kompetenzen bezüglich der neuen Technologien<br />
kann man sich bei Ihnen aneignen?<br />
Matthias Krummen, Leiter Management<br />
Services und Kommunikation ESA: Das Schulungs-<br />
und Weiterbildungsangebot der ESA ist<br />
gross und wird im Austausch mit den Garagisten,<br />
Carrossiers und Schulungsanbietern lau-<br />
Matthias Krummen, ESA.<br />
fend den Bedürfnissen des Marktes angepasst.<br />
Der Fokus liegt dabei auf technischen Themen, die den Alltag in der<br />
Werkstatt erleichtern, und im unternehmerischen Bereich. Die meisten<br />
Kurse sind eintägig. Es gibt aber auch zweitägige Schulungen. Dazu gehören<br />
die Zertifikatslehrgänge für den Umgang mit Klimaanlagen sowie<br />
mit Hochvoltsystemen in Elektro- und Hybridfahrzeugen.<br />
An wen richten sich die Kurse und was müssen die Teilnehmer<br />
mitbringen?<br />
Das Angebot richtet sich an das Fachpersonal der Schweizer Garagen<br />
<strong>–</strong> vom Ein-Mann-Betrieb bis hin zu grösseren Mehrmarkengaragen. Je<br />
nach Thema und Kursinhalt sind unterschiedliche Kompetenzen und<br />
Erfahrungen gefragt. Seit einiger Zeit fasst die ESA ihr Schulungsangebot<br />
auf der Onlineplattform mechanixcampus.ch zusammen. Dort können<br />
sich die interessierten Garagisten über die einzelnen Kurse informieren.<br />
Wie beurteilen Sie die Nachfrage nach den Hochvolt- und<br />
CNG-Kursen?<br />
Hochvoltkurse sind momentan sehr gut besucht. Heute muss jeder<br />
Betrieb an Elektro- und Hybridfahrzeugen arbeiten können. Der Kompetenznachweis<br />
für «Sicheres Arbeiten an Hochvoltsystemen in der Fahrzeugtechnik»<br />
ist eine wichtige Voraussetzung dafür. Das hat sicher einen<br />
Einfluss auf die Nachfrage. Ähnliches gilt auch für die Fachbewilligung<br />
für Kältemittel, die für den beruflichen oder gewerblichen Umgang mit<br />
Kältemitteln vorausgesetzt wird. Ebenfalls eine grosse Nachfrage haben<br />
Kurse, die mit der Digitalisierung in der Fahrzeugtechnik und den immer<br />
komplexeren Assistenzsystemen zusammenhängen.<br />
Was brennt den Kursteilnehmern besonders unter den Nägeln?<br />
Die Herausforderungen durch die technische Entwicklung sind im<br />
Moment so vielfältig, dass es fast nicht möglich ist, für alle aktuellen<br />
Themen gleichzeitig einen Kurs zu besuchen. Das kann zu einer gewissen<br />
Verunsicherung führen. Gute Information über den Nutzen und das<br />
Ziel der einzelnen Kurse ist deshalb besonders wichtig, damit die Garagisten<br />
trotz der vielen Bäume den Wald wieder sehen.<br />
Welches sind für Sie als Anbieter die grössten Herausforderungen<br />
bei diesen Kursen?<br />
Wir sind sehr nahe bei unseren Kunden und passen unser Angebot<br />
laufend den Bedürfnissen an. Die Vorlaufzeit für die Auswahl oder<br />
Organisation von Kursen ist deshalb kürzer geworden. Zudem müssen<br />
auch wir unsere Kompetenz laufend ausbauen, um die Trends richtig<br />
zu interpretieren und mit unseren Partnern zusammen die richtigen<br />
Kurse in hoher Qualität anbieten zu können. Generell besteht eine der<br />
Herausforderungen darin, dass sich für die angebotenen Kurse genügend<br />
Teilnehmer anmelden, damit die Kurse durchgeführt werden können. Es<br />
macht keinen Sinn, dass verschiedene Anbieter den gleichen Kurs anbieten,<br />
diesen dann mangels Teilnehmer aber absagen müssen. Deshalb<br />
arbeiten wir unter anderem auch im Bereich Schulungen eng mit dem<br />
AGVS Schweiz zusammen und haben ihren Kurs zum Thema Hochvolt<br />
auf mechanixcampus.ch aufgeschaltet.<br />
Welche Kompetenzen bezüglich der neuen<br />
Technologien kann man sich bei Ihnen<br />
aneignen?<br />
Markus Peter, Leiter Technik & Umwelt<br />
AGVS: Der AGVS bietet in Zusammenarbeit<br />
mit Electrosuisse Schulungen im Bereich der<br />
Markus Peter, AGVS. Elektromobilität an. Dabei handelt es sich<br />
um einen zweitägigen Kurs mit dem Schwerpunkt<br />
auf Arbeitssicherheit und die praxisbezogene Anwendung im<br />
Zusammenhang mit Hochvolt-Systemen in der Fahrzeugtechnik.<br />
An wen richten sich die Kurse und was müssen die Teilnehmer<br />
mitbringen?<br />
Dieser Kurs richtet sich in erster Linie an Werkstattpersonal, das<br />
sich fit für den sicheren Umgang mit Hochvolt-Systemen in der Fahrzeugtechnik<br />
machen möchte. Idealerweise bringen die Teilnehmer<br />
eine technische Ausbildung in Form eines Abschlusses als Auto- beziehungsweise<br />
Nutzfahrzeugmechaniker, -Elektriker, -Mechatroniker,<br />
oder -Fachmann mit. In Zeiten der Digitalisierung benötigen<br />
die Teilnehmer zudem einen Laptop oder dergleichen, damit sie den<br />
Abschlusstest in elektronischer Form durchführen können.<br />
Wie beurteilen Sie die Nachfrage nach den Hochvolt-Kursen?<br />
Der Kurs stösst auf grosses Interesse, was eine schöne Ausgangslage<br />
darstellt. Dies zeigt, dass sich die Schweizer Garagisten der<br />
technologischen Änderungen bewusst sind und sich auch bezüglich<br />
Arbeitssicherheit auf den neusten Stand bringen möchten.<br />
Was brennt den Kursteilnehmern besonders unter den Nägeln?<br />
Obwohl es sich um einen technischen Kurs handelt, diskutieren<br />
die Teilnehmer oft auch über die Umwelt- und Energiebilanz von Hybrid-<br />
und insbesondere reinen Elektrofahrzeugen. Eine oft gestellte<br />
<strong>–</strong> und auch beantwortete <strong>–</strong> Frage ist zudem, wer welche Arbeiten an<br />
den Hochvolt-Systemen ausführen darf und welches die sinnvollste<br />
Schutzausrüstung darstellt.<br />
Welches sind für Sie als Anbieter die grössten Herausforderungen<br />
bei diesen Kursen?<br />
Wenn bei einem Kurs wie der Hochvolt-Instruktion eine regelmässige<br />
Nachfrage besteht, ist eine der grössten Hürden <strong>–</strong> nämlich<br />
einen ausgeschriebenen Kurs tatsächlich auch durchführen zu können<br />
<strong>–</strong> bereits gemeistert. Von daher haben wir bei diesem Kurs nur<br />
kleinere Herausforderungen, wie zum Beispiel die ausreichende Berücksichtigung<br />
der unterschiedlichen Fahrzeugsegmente, also Personenwagen,<br />
Busse und Lastwagen, zu lösen. Gleichzeitig stellt dies<br />
auch eine Bereicherung für die Kursteilnehmer dar, indem sie sich mit<br />
den Kollegen aus der jeweils anderen Sparte austauschen können. <<br />
60 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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der Rekrutierung messen<br />
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wie Unternehmen ihren Rekrutierungserfolg in der Personalgewinnung messen können.<br />
Es ist nicht einfach, den Erfolg der Personalgewinnung zu messen.<br />
Aber mit relevanten Kennzahlen ist dies machbar. Wir haben für Sie<br />
die wichtigsten Kennzahlen zusammengefasst, mit denen Sie den Erfolg<br />
Ihrer Rekrutierungsprozesse bewerten und vergleichen können.<br />
Diese können eingesetzt werden, um Vergleichswerte zu schaffen,<br />
agil zu bleiben und die eigene Rekrutierung erfolgreich zu verbessern.<br />
• Anzahl an Bewerbungen pro Stelle<br />
Hier wird gemessen, wie viele Bewerbungen für eine offene Stelle<br />
eingegangen sind. Der Wert kann pro einzelne Stelle oder als<br />
Durchschnitt berechnet werden.<br />
• Herkunft der Bewerbungen<br />
Bei dieser Kennzahl wird analysiert, über welche Kanäle die<br />
Bewerbungen am häufigsten eingetreffen. Wichtige Kanäle<br />
können Online-Jobportale, Social Recruiting, Stellenvermittler<br />
oder Active Sourcing sein.<br />
• Herkunft der Rekrutierungen<br />
Diese Kennzahl zeigt auf, wie viele Mitarbeitende über welchen<br />
Rekrutierungskanal eingestellt wurden. Es macht Sinn, dies gleichzeitig<br />
mit der Herkunft der Bewerbungen zu messen, um so zu<br />
eruieren, welche Kanäle verhältnismässig am erfolgreichsten sind.<br />
• Time-to-hire<br />
Bei dieser wichtigen HR-Kennzahl wird berechnet, wie viel Zeit<br />
zwischen dem Beginn der Suche nach einem neuen Mitarbeitenden<br />
bis zur definitiven Einstellung vergeht.<br />
• Zeitspanne der verschiedenen Rekrutierungsetappen<br />
Hier wird gemessen, wie lange die verschiedenen Rekrutierungsetappen<br />
dauern. Zum Beispiel kann ausgewertet werden, wie viel<br />
Zeit zwischen dem Wunsch einer neuen Stelle durch den Manager<br />
und der Veröffentlichung des Stellenangebots oder der Veröffentlichung<br />
des Jobangebots und dem ersten Jobinterview vergeht.<br />
• Jährliche Anzahl an Rekrutierungen<br />
Hier wird die Summe an Rekrutierungen pro Jahr addiert. Wurden<br />
in einem Jahr Stellen abgebaut, so werden diese abgezogen.<br />
• Anzahl an internen Rekrutierungen<br />
Diese Kennzahl misst, wie viele Stellen innerhalb eines Jahres<br />
intern, also durch bestehende Mitarbeitende, besetzt wurden.<br />
• Anzahl an externen Rekrutierungen<br />
Bei dieser Kennzahl wird eine Summe aller Personen, die extern<br />
eingestellt wurden, gebildet.<br />
• Fluktuationsrate<br />
Hier handelt es sich um die Anzahl an Personen, die in einem<br />
definierten Zeitraum vom Unternehmen ausscheiden (freiwillig<br />
oder unfreiwillig). Diese Kennzahl ist enorm wichtig, da Rekrutierungskosten<br />
in einem Unternehmen einen nicht zu vernachlässigenden<br />
Faktor darstellen.<br />
• Mitarbeiterbindung<br />
Hierbei handelt es sich um eine Prozentzahl an Mitarbeitenden,<br />
die nach einer bestimmten Zeit immer noch beim Unternehmen<br />
angestellt sind. Eine hohe Mitarbeiterbindung soll ein wichtiges<br />
Ziel aller Unternehmen sein.<br />
• Kosten pro Rekrutierung<br />
Diese Kennzahl zeigt auf, wie viel die Rekrutierung einer neuen Person<br />
durchschnittlich kostet. Dabei müssen sowohl sämtliche Arbeitsstunden<br />
jener Personen, die in den Rekrutierungsprozess involviert wurden,<br />
als auch die Kosten für die Rekrutierungskanäle und eventuelle<br />
externe Partner wie Stellenvermittler berücksichtigt werden.<br />
JobCloud ist das führende Unternehmen im digitalen Stellenmarkt<br />
der Schweiz mit mehr als 20 Jahren Erfahrung und betreibt<br />
unter anderem jobs.ch sowie jobup.ch, die beliebtesten Jobportale der<br />
Deutsch- beziehungsweise der Westschweiz. Weitere Informationen<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 61
TECHNOLOGIE/ANTRIEBE<br />
Gute Laune am Auto-Salon: Pascal Lenzin (links), nationaler Mobilitätskoordinator CNG, und Christoph Schreyer, Leiter Mobilität beim Bundesamt für Energie, nehmen<br />
Platz in einem nicht wirklich serienreifen Fahrzeug.<br />
CNG-Mobilität<br />
Gefangen im Konjunktiv<br />
«CNG wäre der ideale Treibstoff, um die CO 2<br />
-Emissionen im motorisierten Individualverkehr zu senken.» Das Zitat stammt<br />
von François Launaz, Präsident von Auto-Schweiz, und zeigt eines der Probleme dieser ökologisch sinnvollen Alternative<br />
zu Benzin und Diesel. CNG ist gefangen im Konjunktiv. Sandro Compagno<br />
Um beim Konjunktiv zu bleiben: Die Vorteile lägen auf der Hand. CNG<br />
ist sauber, kostengünstig und verlässlich. CNG steht für Compressed<br />
Natural Gas und besteht hauptsächlich aus komprimiertem Methan<br />
(CH 4<br />
). Ein CNG-Antrieb stösst 25 Prozent weniger des schädlichen<br />
Treibhausgases CO 2<br />
aus als ein vergleichbarer Benziner; mit 100 Prozent<br />
Biogas betankt ist er sogar nahezu CO 2<br />
-neutral. Auch Stickoxide<br />
(NO x<br />
) und Feinstaub sind praktisch kein Thema. Rund 145 CNG-<br />
Tankstellen garantieren eine ausreichende Versorgung mit dem<br />
Treibstoff <strong>–</strong> wenn man nicht gerade im Engadin oder im Obergoms<br />
wohnt.<br />
Und die Technologie beruht auf dem Ottomotor, was für die<br />
Garagisten mehrere Vorteile hat: Einerseits beschäftigen sie sich seit<br />
mehr als 100 Jahren mit der Technologie, verfügen dadurch über viel<br />
Know-how und die entsprechende Werkstattausrüstung. Andererseits<br />
verspricht der Ottomotor <strong>–</strong> im Gegensatz zur wartungsarmen E-<br />
Mobilität <strong>–</strong> auch in Zukunft ein stabiles Aftersales-Geschäft.<br />
12 000 CNG-Fahrzeuge in der Schweiz<br />
Und doch: Ende 2018 waren nur rund 12 000 CNG-betriebene Fahrzeuge<br />
in der Schweiz immatrikuliert. «Das wollen wir ändern», verspricht<br />
Pascal Lenzin. Der Berner ist nationaler Mobilitätskoordinator<br />
der regional organisierten Schweizer Gasbranche. Lenzin hat ein<br />
62 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS TECHNOLOGIE/ANTRIEBE<br />
klares Ziel für <strong>2019</strong>: Eine Steigerung der<br />
Absatzzahlen um 25 Prozent auf 1500 Immatrikulationen.<br />
Dabei setzt er vor allem auf Flotten.<br />
«Flotten müssen sich rechnen», erklärt Lenzin.<br />
«Hier ist CNG unschlagbar. Eine CNG-Flotte<br />
rentiert sehr schnell. Sie ist sowohl ökologisch<br />
wie auch ökonomisch sinnvoll.» 2018 hat sich<br />
unter anderen das Telekom-Unternehmen Salt<br />
von den Argumenten für CNG <strong>–</strong> und vor allem<br />
von den TCO (= Total Cost of Ownership) <strong>–</strong><br />
überzeugen lassen und im <strong>April</strong> 44 Seat Leon<br />
TGI für ihre Aussendienstmitarbeiter geordert<br />
(<strong>AUTOINSIDE</strong> berichtete). Diese Zahl zeigt<br />
den zweiten Grund, warum Lenzin derzeit<br />
vor allem auf Flottenkunden fokussiert: Hier<br />
ist der Hebel ungleich grösser als bei Privatkunden.<br />
Vor allem der Volkswagen-Konzern und<br />
Fiat Chrysler setzen auf CNG. Neben Seat<br />
haben auch die VW-Töchter Audi, Skoda und<br />
VW entsprechende Fahrzeuge im Sortiment,<br />
Opel bietet in der Schweiz den Astra mit Erdgas/Biogas-Antrieb<br />
an. Sämtliche hierzulande<br />
angebotenen Fahrzeuge sind bivalent ausgelegt,<br />
das bedeutet, dass der Wagen ausser<br />
mit CNG auch mit normalem Superbenzin gefahren<br />
werden kann.<br />
Im Nutzfahrzeugbereich sind es Scania,<br />
Iveco und (teilweise) Mercedes, die mit CNG-<br />
Fahrzeugen auf dem Schweizer Markt präsent<br />
sind.<br />
Am Auto-Salon stellte die Schweizer Gasbranche<br />
in Halle 6 einige der derzeit verfügbaren<br />
PW-Modelle aus <strong>–</strong> darunter auch<br />
einen jener Seat, mit denen die Salt-Aussendienstmitarbeiter<br />
derzeit unterwegs sind.<br />
Pascal Lenzin war zum Zeitpunkt des Salons<br />
mit verschiedenen grösseren Unternehmen<br />
in Verhandlungen, will aber keine Namen<br />
nennen. «Spruchreif ist noch nichts. Was ich<br />
sagen kann: Wir sprechen hier von Verträgen<br />
über die Lieferung von einigen hundert Fahrzeugen.»<br />
1200 CNG-Fahrzeuge wurden 2018 in der<br />
Schweiz neuimmatrikuliert. Es hätten mehr<br />
sein können, doch Verzögerungen im Zuge<br />
der Umstellung auf das neue Abgastestverfahren<br />
WLTP (Worldwide Harmonized<br />
Light-Duty Vehicles Test Procedures) trafen<br />
gerade die CNG-Fahrzeuge besonders hart.<br />
Der Volkswagen-Konzern, der 2017 und<br />
2018 zahlreiche neue Modelle mit dem alternativen<br />
Antrieb auf den Markt gebracht<br />
hatte, sorgte aufgrund der Engpässe für eine<br />
beschleunigte Zertifizierung seiner Volumenmodelle.<br />
«Dafür wurden jene Varianten<br />
vernachlässigt, die weniger oft gekauft<br />
werden», erklärte Auto-Professor Ferdinand<br />
Dudenhöffer im August 2018 gegenüber der<br />
«Luzerner Zeitung». Und dabei handelte es<br />
sich auch um CNG-Fahrzeuge.<br />
Befreiung von der Mineralölsteuer<br />
CNG profitiert in der Schweiz von Steuerermässigungen,<br />
was den Treibstoff kostengünstiger<br />
als Benzin und Diesel macht. Das<br />
ist nicht nur für die Flottenmanager, sondern<br />
auch für den Endkonsumenten ein Argument.<br />
Während beispielsweise in Deutschland die<br />
CNG-Mobilität noch bis 2026 von solchen<br />
Steuerermässigungen profitiert, endet dieses<br />
Privileg in der Schweiz nächstes Jahr. Wie es<br />
danach weitergeht und ob die steuerlichen<br />
Vorteile über 2020 hinaus gewährt werden,<br />
ist noch offen. Bundesbern setzt aktuell stark<br />
auf den Ausbau der Elektromobilität, um die<br />
angestrebten CO 2<br />
-Ziele zu erreichen. Es ist zu<br />
hoffen, dass diese Bevorzugung der E-Mobilität<br />
nicht dazu führt, dass einer sinnvollen,<br />
bewährten und sicheren Technologie der<br />
Stecker gezogen wird. <<br />
Die aktuelle Modellpalette<br />
mit CNG-Antrieb<br />
nach Effizienzklassen<br />
A+<br />
Audi A3 Sportback g-tron<br />
Audi A4 Avant g-tron<br />
Audi A5 Sportback g-tron<br />
Fiat Doblo Natural Power<br />
Seat Ibiza TGI<br />
Seat Leon ST TGI Evo<br />
Skoda Citigo G-TEC<br />
Skoda Octavia G-TEC<br />
VW eco up!<br />
VW Polo TGI<br />
A<br />
Fiat Panda Natural Power<br />
Seat Arona TGI<br />
Seat Mii Ecofuel<br />
Seat Leon TGI Evo<br />
Skoda Scala G-Tec (Ende <strong>2019</strong>)<br />
VW Caddy TGI<br />
VW Caddy Maxi TGI<br />
VW Golf TGI BlueMotion<br />
B<br />
Fiat Doblo Cargo Natural Power<br />
Fiat Fiorino Natural Power<br />
Fiat Qubo Natural Power<br />
Opel Astra ECOTEC CNG<br />
Opel Astra Sports Tourer ECOTEC CNG<br />
C<br />
Fiat Ducato Natural Power<br />
Schwerpunktthema <strong>2019</strong><br />
Vertrauenssache.<br />
Der Garagist als<br />
Mobilitätspartner.<br />
Skoda hat unmittelbar vor dem Auto-Salon<br />
in Genf angekündigt, auch den Kamiq mit<br />
CNG-Antrieb auf den Markt zu bringen.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 63
TECHNOLOGIE / ANTRIEBE FOKUS<br />
Der Weg des Erdgases von den Förderstätten<br />
bis zu den Verbrauchern.<br />
Weniger CO 2 dank Gasantrieb<br />
Sind eigentlich Personenwagen, die mit CNG und LPG betrieben werden, umweltfreundlicher als konventionelle Diesel- oder<br />
Benzinfahrzeuge? Wir schauen bei den gasförmigen Treibstoffen und den Gasfahrzeugen näher hin. Bruno Sinzig, auto&wissen<br />
Derzeit dürfen in der Schweiz erstmals zum Verkehr zugelassene<br />
Personenwagen (PW) durchschnittlich pro Kilometer 130 Gramm CO 2<br />
(Kohlendioxid) emittieren. Erhoben wird dieser Wert aufgrund des sogenannten<br />
Flottenverbrauchs.<br />
Der Bundesrat schlägt in seiner Energiestrategie 2050 vor, den<br />
CO 2<br />
-Ausstoss von neu immatrikulierten PW parallel zur EU weiter zu<br />
senken. Nach den EU-Zielvorgaben dürfen Personenwagen ab 2020<br />
(durchschnittlich) nur noch 95 Gramm CO 2<br />
pro Kilometer ausstossen.<br />
Da in der Schweiz oftmals leistungsstarke Fahrzeuge gekauft werden,<br />
sind die Importeure, die über eine grosse Modellpalette verfügen,<br />
sehr daran interessiert, den Anteil an Fahrzeugen mit geringen CO 2<br />
-<br />
Emissionen möglichst gross zu halten. Denn <strong>–</strong> deshalb der Begriff Flottenverbrauch<br />
<strong>–</strong> die Importeure können Personenwagen mit CO 2<br />
-Emissionen<br />
über der flottenspezifischen Zielvorgabe mit PW kompensieren, deren<br />
CO 2<br />
-Emissionen unter der Zielvorgabe liegen.<br />
Der Automobilindustrie bleibt es überlassen, Fahrzeuge zu entwickeln<br />
und anzubieten, die diese Vorgaben erfüllen. Übersteigen die<br />
durchschnittlichen Emissionen den Zielwert, drohen happige Bussen.<br />
Verringerung der Emissionen<br />
Mit gasbetriebenen Fahrzeugen lassen sich <strong>–</strong> gegenüber den konventionellen<br />
Benzin- oder Dieselfahrzeugen <strong>–</strong> neben dem CO 2<br />
-Ausstoss<br />
auch die Stickoxid- und Partikelemissionen reduzieren. Dabei kommen<br />
zwei Arten von Gas zum Einsatz:<br />
• Erdgas/Biogas, auch Compressed Natural Gas (CNG) genannt, und<br />
• Liquefied Petroleum Gas (LPG), bisweilen auch als Flüssiggas oder<br />
Autogas bezeichnet.<br />
Weil derzeit in der Schweiz vorwiegend CNG-Fahrzeuge eingesetzt<br />
werden, konzentrieren wir uns auf diese Treibstoffart. Der Motor dieser<br />
Fahrzeuge entspricht einem herkömmlichen Ottomotor. Anstatt eines<br />
Benzin-Luft-Gemischs wird in den Zylindern jedoch ein aufbereitetes<br />
CNG-Luft-Gemisch verbrannt.<br />
Hauptbestandteil Methan<br />
Erdgas ist ein fossiles, farb- und in der Regel geruchloses, brennbares<br />
Gasgemisch aus unterirdischen Lagerstätten. Es ist ein Gemisch<br />
aus verschiedenen Gasen, dessen Hauptbestandteil Methan (CH 4<br />
) ist.<br />
Diese Verbindung (Molekül) besteht jeweils aus einem Kohlenstoffund<br />
vier Wasserstoffatomen.<br />
Erdgas/Biogas aus dem bestehenden Erdgasnetz wird an den Tankstellen<br />
<strong>–</strong> in der Regel ein wenig abseits der Benzin- oder Dieseltankanlage<br />
<strong>–</strong> komprimiert und steht danach den Fahrzeugen zur Verfügung.<br />
Es stellt zudem einen wichtigen Energieträger im Haushaltsbereich dar.<br />
Aufgrund des (unterschiedlichen) Methananteils wird Erdgas<br />
manchmal in so genanntes H-Gas (High-Gas) oder L-Gas (Low-Gas)<br />
eingestuft. Beim H-Gas liegt der Methananteil über 87 Prozent, beim<br />
L-Gas liegt der Methananteil unter 87 Prozent.<br />
Weil dem Erdgas in der Schweiz rund 20 Prozent klimaneutrales<br />
Biogas aus Abfallverwertungsanlagen beigemischt wird, schneiden<br />
CNG-Fahrzeuge im Lebensdauervergleich bezüglich der CO 2<br />
-Emission<br />
noch besser als die an sich sehr effizienten Dieselfahrzeuge ab (Bild 4).<br />
Bei atmosphärischem Normaldruck (1013,25 hPa ≈ 1 bar) besitzt<br />
reines Erdgas beispielsweise im Vergleich mit Dieseltreibstoff eine sehr<br />
geringe Energiedichte. Der volumetrische Heizwert beträgt beim Gas<br />
rund 0,03636 MJ/Liter, derweil es beim Diesel rund 35,83 MJ/Liter sind.<br />
Der Energiegehalt des flüssigen Treibstoffs ist somit ungefähr 1000-<br />
mal grösser. Um eine ausreichende Energiemenge in einem vertretbaren<br />
Volumen im Fahrzeug mitführen zu können, wird das Gas deshalb<br />
auf etwa 200 bar verdichtet (CNG = Compressed Natural Gas). Es muss<br />
überdies berücksichtigt werden, dass das Biogas gegenüber dem reinen<br />
Erdgas einen kleineren Heizwert besitzt, der Energiegehalt dieses Gasgemischs<br />
daher entsprechend kleiner ist.<br />
Energiegehalt<br />
Ein direkter Vergleich zwischen den Durchschnittsverbräuchen<br />
von CNG und den konventionellen Treibstoffen ist nicht möglich, da<br />
Erdgas/Biogas als Treibstoff in Kilogramm bemessen und verkauft<br />
wird. Aufgrund des Energiegehalts können die drei Treibstoffe jedoch<br />
einander gegenübergestellt werden (Bild 3).<br />
Verbraucht ein Gasfahrzeug zum Beispiel 5 kg CNG auf<br />
100 km, so entspräche dies einem Verbrauch von 7,35 l Benzin oder<br />
entsprechend 6,75 l Dieseltreibstoff auf 100 km.<br />
Im Gasbetrieb läuft die Verbrennung <strong>–</strong> im Vergleich mit derjenigen<br />
im Dieselmotor <strong>–</strong> langsamer und somit «weicher» ab. Man geht davon<br />
aus, dass bei gleichen Bedingungen Gasmotoren um etwa die Hälfte<br />
leiser sind als Dieselmotoren.<br />
Während Tankstellenbenzin in der Regel eine Oktanzahl von 95<br />
bis 100 (ROZ) aufweist, besticht Erdgas/Biogas mit einer Klopffestig-<br />
64 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />
keit von mehr als 130 Oktan. Ein optimal auf CNG abgestimmter Hubkolbenmotor<br />
<strong>–</strong> dieser kann gegenüber dem Ottomotor dank der hohen<br />
Oktanzahl höher verdichtet werden <strong>–</strong> gibt somit eine markant höhere<br />
Leistung ab. Eine Einschränkung besteht jedoch darin, dass reine CNG-<br />
Motoren bei tiefen Temperaturen nicht praxistauglich sind. In den derzeitigen<br />
Fahrzeugen werden deshalb jeweils Motoren verbaut, welche<br />
<strong>–</strong> insbesondere bei niedrigen Temperaturen <strong>–</strong> mit Benzin gestartet<br />
werden. Daher sind diese bezüglich des Verdichtungsverhältnisses<br />
auf den Benzinbetrieb ausgelegt, weshalb das Leistungspotenzial<br />
nicht voll ausgeschöpft werden kann.<br />
Mit aufgeladenen Benzinmotoren ist <strong>–</strong> zumindest zum Teil <strong>–</strong> eine<br />
Lösung dieses Zielkonflikts möglich. Im CNG-Betrieb kann nämlich<br />
gegenüber dem Betrieb mit Benzin mit höherem Ladedruck gefahren<br />
werden, da die höhere Oktanzahl von Erdgas/Biogas verhindert, dass<br />
der Motor zu klopfen beginnt. Erzielt werden dadurch ein besserer<br />
Wirkungsgrad und demzufolge eine höhere Motorleistung.<br />
Bivalent und monovalent<br />
CNG-Fahrzeuge gibt es in zwei Ausführungen:<br />
• Bivalente Fahrzeuge (auch bifuel genannt) können sowohl mit Erdgas/Biogas<br />
als auch mit Benzin betrieben werden. Durch Betätigen<br />
eines Schalters oder automatisch kann der Betrieb zwischen<br />
den zwei Treibstoffen jederzeit gewechselt werden. Dadurch ist<br />
die Reichweite der Fahrzeuge vergleichbar mit derjenigen von konventionell<br />
angetriebenen Personenwagen.<br />
• Monovalente Fahrzeuge (monofuel) werden grundsätzlich mit<br />
komprimiertem Erdgas/Biogas betrieben. Die Motoren bei monovalenten<br />
Fahrzeugen sind auf den CNG-Betrieb technisch besser<br />
abgestimmt. Sie zeichnen sich durch optimierten Treibstoffverbrauch<br />
und geringere Schadstoffemissionen aus.<br />
Eher verwirrend ist der Umstand, dass Fahrzeuge auch als monovalent<br />
bezeichnet werden können, obwohl sie zum Teil ebenfalls mit<br />
Benzin betrieben werden. Vorausgesetzt wird dabei, dass der Benzintank<br />
ein Fassungsvermögen von höchstens 15 Liter Benzin aufweist. Unter<br />
Umständen wird diese Konfiguration als «monovalent-plus» bezeichnet.<br />
Mittlerweile ist es möglich, Erdgas auch synthetisch zu erzeugen.<br />
Paradebeispiel ist das Verfahren, das von Audi in der (derzeit) weltweit<br />
grössten Power-to-Gas-Anlage im emsländischen Werlte (D) angewendet<br />
wird. Mit «überschüssiger» elektrischer Energie wird in einem ersten<br />
Schritt durch Elektrolyse Wasserstoffgas erzeugt, welches danach mithilfe<br />
von CO 2<br />
so genannt «methanisiert» und anschliessend ins Erdgasnetz<br />
eingespeist wird. Diese Treibstoffart erlaubt einen höchst CO 2<br />
-effizienten<br />
Fahrbetrieb (Bild 4 / Gasfahrzeug [erneuerbar]). <<br />
Bild 2: Die Eigenschaften des in der Schweiz verteilten reinen Erdgases (Jahresmittelwerte).<br />
Bild 5: Das Tankmodul des Audi A4-g-tron mit<br />
dem Benzintank (A) und den Gasbehältern.<br />
Bild 3: So genanntes Benzin- oder Diesel-Äquivalent von<br />
Erdgas (in Kilogramm und Liter).<br />
Bild 4: Die gesamten CO 2<br />
-Emissionen bei einer Fahrleistung von 160 000 Kilometern (der sogenannte Life-Cycle: von<br />
der Herstellung bis zur Entsorgung).<br />
Möchten Sie noch mehr Lesestoff in dieser<br />
Richtung? Dann sind Sie bei der Fachzeitschrift<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 65
TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />
Verkaufsargumente für den Diesel<br />
Dieselautos: grössere Reichweite<br />
und sauberer als vorgeschrieben<br />
Vom «leuchtenden Stern am Autohimmel» zum «Prügelknaben am Pranger»: Die Verkäufer von Dieselautos haben<br />
es momentan nicht leicht <strong>–</strong> vor allem bei Occasionen. Viele Kunden sind verunsichert. <strong>AUTOINSIDE</strong> liefert Verkaufsargumente<br />
für den Selbstzünder. André Bissegger<br />
Im Jahr 2018 waren laut dem Bundesamt für<br />
Statistik (BfS) knapp 1,4 Millionen Diesel-<br />
Personenwagen auf den Schweizer Strassen<br />
unterwegs. Von den 4,6 Millionen PW war<br />
damit fast jeder Dritte ein Diesel. Es ist noch<br />
nicht so lange her, da wurden sie in der Öffentlichkeit<br />
als «leuchtender Stern am Autohimmel»<br />
bezeichnet. Doch der Abgasskandal<br />
um manipulierte Emissionen und verschiedene<br />
Fahrverbote in deutschen Städten setzten<br />
der Beliebtheit der Selbstzünder stark zu<br />
<strong>–</strong> sie wurden «zum Prügelknaben am Pranger».<br />
Der Marktanteil von erstmals zugelassenen<br />
Dieselfahrzeugen in der Schweiz und<br />
im Fürstentum Liechtenstein sank von einst<br />
rund 39 Prozent bis Ende 2018 auf knapp 30<br />
Prozent. Immerhin scheint sich der Absatz<br />
nun stabilisiert zu haben.<br />
Trotzdem: Die Angst und Unsicherheit<br />
der Kunden erschweren den Verkauf von Occasions-<br />
und Neuwagen. Dabei gibt es nach<br />
wie vor gute Gründe, die für den Kauf eines<br />
Selbstzünders sprechen: <<br />
Es gibt viele Gründe, die noch immer für den Kauf eines Diesel-Fahrzeugs sprechen.<br />
1. Mehr Effizienz<br />
Dieselmotoren sind effizienter als Benziner: Einerseits<br />
wird der im Diesel enthaltene Kohlenstoff<br />
besser genutzt. So kann der Diesel 42 Prozent<br />
der Energie aus dem Treibstoff in Bewegung<br />
umwandeln <strong>–</strong> beim Benzin sind es 37 Prozent.<br />
Andererseits verbraucht er weniger Kraftstoff<br />
und stösst dadurch weniger CO 2<br />
aus als ein<br />
Benzinmotor.<br />
2. Grössere Reichweite<br />
Fahrzeuge, die mit einem Dieselmotor<br />
unterwegs sind, haben gegenüber dem<br />
gleichen Modell mit einem Benzinmotor<br />
und gleich grossem Tank die grössere<br />
Reichweite. Der Diesel verbraucht auf<br />
100 Kilometer bis zu 20 Prozent<br />
weniger Treibstoff.<br />
3. Ideal für Vielfahrer<br />
Zwar waren Dieselautos bislang in der Anschaffung<br />
teurer als vergleichbare Benzinmodelle und der Liter<br />
Diesel kostet <strong>–</strong> zumindest in der Schweiz <strong>–</strong> ebenfalls<br />
mehr als Benzin. Aufgrund seiner Sparsamkeit ist der<br />
Dieselmotor jedoch ideal für Vielfahrer <strong>–</strong> vor allem, wenn<br />
sie oft auf Autobahnen unterwegs sind. Wer jährlich<br />
über 10 000 Kilometer zurücklegt, fährt mit einem Diesel<br />
besser.<br />
4. Sauberer als vorgeschrieben<br />
Die aktuellen Euro-6d-Temp-Fahrzeuge stossen kaum Stickoxide (NO X<br />
)<br />
aus <strong>–</strong> sowohl im Labor als auch auf der Strasse. Dies zeigt der aktuelle<br />
ADAC-Ecotest. Der deutsche Automobil-Club stattete verschiedene<br />
Modelle mit einem mobilen PEMS-Messgerät aus und prüfte sie im<br />
Rahmen einer RDE-Messung. Fazit: Die Dieselautos liegen deutlich unter<br />
dem geltenden Euro-6-Laborgrenzwert von 80mg NO X<br />
pro Kilometer.<br />
Die meisten Modelle übertrafen nicht einmal die 50-Milligramm-Grenze.<br />
5. Keine Schweizer Fahrverbote in Sicht<br />
Während in einigen deutschen Städten für ältere Diesel- und Benzinautos<br />
ein Fahrverbot gilt, müssen Schweizer Automobilisten keine<br />
Angst haben (siehe Interview). Dies ist gerade auch für Verkäufer von<br />
Occasionsautos eine gute Nachricht. Zudem hat die Euro 6-Norm den<br />
Euro 5-Standard für Neufahrzeuge im September 2014 abgelöst. Damit<br />
drohen gerade jüngeren Occasionen selbst in deutschen Innenstädten<br />
keine Probleme.<br />
66 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />
Fahrverbote<br />
«Ist auf Bundesebene kein Thema»<br />
Lukas Reinhardt, TCS-Mediensprecher, kennt die aktuelle Situation bezüglich Fahrverboten in der Schweiz.<br />
Herr Reinhardt, wie steht es um das Fahrverbot<br />
für ältere Diesel-Fahrzeuge in Genf?<br />
Lukas Reinhardt: Genf ist derzeit der einzige<br />
Kanton, der die gesetzlichen Grundlagen<br />
für ein befristetes Dieselfahrverbot geschaffen<br />
hat. Die Genfer Sektionen der Astag und<br />
des TCS haben gegen das Gesetz Rekurs<br />
eingelegt, da das Vorhaben gegen Bundesrecht<br />
und die Wirtschaftsfreiheit verstösst. Die<br />
Kompetenz für die Einführung von Umweltplaketten<br />
liegt allein beim Bund und nicht<br />
bei den Kantonen.<br />
Wie sieht es auf Bundesebene aus?<br />
Die Schaffung von Umweltzonen ist auf<br />
Bundesebene kein Thema. Dies hat die damalige<br />
Bundesrätin Doris Leuthard 2017 in<br />
einem Brief an die Genfer Regierung klar gemacht.<br />
Eine entsprechende Vernehmlassung<br />
2010 hat gezeigt, dass die grosse Mehrheit<br />
(auch der Kantone) Umweltzonen ablehnt.<br />
Einem hohen Verwaltungsaufwand steht keine<br />
messbare Wirkung gegenüber. Zudem könnte<br />
ein solches System kontraproduktiv sein, da es<br />
zu Umfahrungsverkehr führen dürfte.<br />
Wie ist die Einschätzung des TCS: Wird es<br />
in Zukunft zu Fahrverboten in der Schweiz<br />
kommen?<br />
Die Forderung nach Dieselfahrverboten in<br />
Lukas Reinhardt.<br />
der Schweiz ist reiner Populismus. Denn die Situation<br />
hierzulande ist nicht mit Deutschland<br />
vergleichbar. Die NO X<br />
-Grenzwerte werden in<br />
der Schweiz weitgehend eingehalten und dies<br />
trotz tieferem Grenzwert (30 Mikrogramm/<br />
m 3 ) als in Deutschland (40 Mikrogramm/m 3 ).<br />
Würde in der Schweiz derselbe Grenzwert wie<br />
in Deutschland gelten, gäbe es in der Schweiz<br />
kaum Grenzwertüberschreitungen.<br />
Warum bringt ein solches Fahrverbot nichts?<br />
Bei Stickoxid-Emissionen liegt der PW-Anteil<br />
nicht einmal bei 20 Prozent der Gesamtemissionen.<br />
Wenn nun wie beispielsweise in<br />
Genf für einen Teil der Dieselfahrzeuge ein<br />
befristetes oder auch dauerhaftes Fahrverbot<br />
ausgesprochen wird, macht dies auf die Gesamtemissionen<br />
so wenig aus, dass bei den Immissionen<br />
kein Unterschied mehr spürbar ist. <<br />
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BILDUNG<br />
Eidgenössisch diplomierte Betriebswirtin im Automobilgewerbe<br />
«Grüezi Fröllein, kann ich<br />
mit dem Chef sprechen?»<br />
KV-Abschluss und Berufsmatur mit 19, Teilhaberin mit 26, selbstständige Unternehmerin mit 30 Jahren: Die Biografie von<br />
Yasmin Bürgi hat es in sich. Mit Optimismus und einer grossen Portion Gelassenheit nimmt die diplomierte Betriebswirtin<br />
die Zukunft ihres Betriebs in die Hand. Sandro Compagno<br />
an der Handelsschule KV Aarau. «Ich sah die Inhalte und sagte mir:<br />
‹Genial! Das ist genau das, was ich brauche.›»<br />
Sie schätzte einerseits die Atmosphäre in der Klasse («Wir<br />
haben alle noch Kontakt.»), aber auch das breit gefächerte Angebot<br />
des viersemestrigen Lehrgangs. Dabei ging es nicht einmal<br />
nur um Fächer wie Personalführung («Da konnte ich wohl am<br />
meisten mitnehmen.»), Recht («Es hilft, Bescheid zu wissen, was im<br />
Obligationenrecht steht und was nicht.») oder Marketing («Ich habe<br />
kein schriftliches Marketingkonzept, aber ich weiss, was ich tue.») <strong>–</strong><br />
der Lehrgang habe ihr vor allem Selbstvertrauen gegeben: «Ich erlebe<br />
immer wieder, dass Kunden in die Garage kommen, mich sehen und<br />
fragen, wo der Chef sei.»<br />
Diplomierte Betriebswirtin und Jungunternehmerin Yasmin Bürgi.<br />
City Garage GmbH steht in grossen Lettern am Geschäftshaus im<br />
Aarauer Telli-Quartier. Yasmin Bürgi lächelt etwas schüchtern,<br />
während sie sich fürs Foto an die grosse Nissan-Stele vor dem Haus<br />
lehnt. Im Jahr 2014 stieg die heute 31-Jährige zur Teilhaberin von<br />
Firmeninhaber Max Fricker auf, seit einem guten Jahr trägt sie als<br />
Inhaberin die alleinige Verantwortung für den Kleinbetrieb mit fünf<br />
Mitarbeitenden.<br />
«Max fragte mich bei jedem Mitarbeitergespräch, ob ich<br />
als Teilhaberin einsteigen möchte», erinnert sie sich lachend an<br />
die Zusammenarbeit mit dem Patron und Vorgänger. Dabei war ihr<br />
Start ins Autogewerbe durchaus holprig verlaufen. Nach der Lehrabschlussprüfung<br />
begann sie bei der City Garage als kaufmännische<br />
Angestellte und kümmerte sich dazu um die Hertz-Autovermietung.<br />
Zwei Monate später zog sich Hertz vom Standort zurück: «50 Prozent<br />
meiner Arbeit waren damit weg.» Max Fricker hatte eine Idee: Sie<br />
solle es mit dem Autoverkauf versuchen, riet er seiner jungen Mitarbeiterin.<br />
«Dabei hatte ich überhaupt keine Ahnung von Autos!»<br />
AGVS-Lehrgang Autoverkaufsberater<br />
Dafür aber <strong>–</strong> einen AGVS-Lehrgang später <strong>–</strong> hatte sie Ahnung<br />
vom Verkaufen. «In der Schweiz sind weder Marke noch Preis die<br />
entscheidenden Kriterien. Wichtiger ist die Persönlichkeit des Verkaufsberaters»,<br />
weiss Yasmin Bürgi heute. Mit 26 Jahren, nach der<br />
Akquisition von Avis, zahlreichen verkauften Nissans und einem erneuten<br />
Mitarbeitergespräch, entschied sie sich, in die Firma einzusteigen.<br />
Auf der Suche nach einer Weiterbildungsmöglichkeit stiess<br />
sie auf den Lehrgang «Betriebswirt/-in im Automobilgewerbe HFP»<br />
Der Chef ist jung, blond, weiblich<br />
Der Chef ist jung und weiblich. Noch immer die grosse Ausnahme<br />
im Schweizer Autogewerbe. Und der Chef fährt ein Elektro-Fahrzeug!<br />
Als Nissan-Vertreterin hat sie sich für den Leaf entschieden,<br />
mit 380 000 verkauften Exemplaren der weltweit meistverkaufte Stromer.<br />
«Ein tolles Fahrzeug», sagt Yasmin Bürgi, die der Herausforderung<br />
Elektromobilität mit viel Zuversicht entgegenblickt. «Heute verrechnen<br />
wir bei einem Service vor allem Material und etwas Arbeit.<br />
Bei Elektrofahrzeugen müssen wir weniger Teile auswechseln, dafür<br />
nehmen die Arbeitsstunden durch die vielen Kontrollen zu. Und als<br />
Garagisten verdienen wir vor allem an den verrechneten Stunden.»<br />
Im Herbst 2017 schloss die Jung-Unternehmerin ihr Studium zur<br />
eidgenössisch diplomierten Betriebswirtin im Automobilgewerbe<br />
als Beste ihres Jahrgangs ab. Unterstützung habe sie von einem<br />
«megastarken Team» und in ihrem persönlichen Umfeld gefunden.<br />
Mittlerweile bleibt neben der Geschäftsleitung sogar wieder Zeit für<br />
Hobbys, Yasmin Bürgi ist eine passionierte Tänzerin.<br />
In ihrer Garage gibt sie heute den Takt und die Melodie vor. Dabei<br />
ist Yasmin Bürgis Blick in die Zukunft frei von Träumereien und<br />
Romantik; sie blickt zuversichtlich, aber auch mit einer gesunden<br />
Portion Realismus auf das, was noch kommen wird: «In welcher<br />
Branche hat man schon die Gewissheit, was man in 20 Jahren<br />
macht?» Ihre beruflichen Ziele definiert sie bescheiden: «Ich will<br />
nicht wachsen. Ich möchte den Betrieb stabil halten und in der Lage<br />
sein, meinen Mitarbeitern regelmässig und pünktlich die Löhne zu<br />
überweisen. Wenn Ende Jahr ein kleiner Gewinn rausschaut, dann<br />
bin ich happy.» <<br />
68 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
In vier Semestern zum<br />
Unternehmer reifen<br />
Dauer: vier Semester in neun Modulen (berufsbegleitend)<br />
Abschluss:<br />
Dipl. Betriebswirt/in im Automobilgewerbe<br />
Inhalte: Die Ausbildung zum eidgenössisch<br />
diplomierten Betriebswirt respektive zur eidgenössisch<br />
diplomierten Betriebswirtin im Automobilgewerbe<br />
tangiert die Bereiche Finanzwesen, Recht,<br />
Personalführung, Marketing, Handel von Neu- und<br />
Occasionsfahrzeugen, Kundendienst, Werkstätten,<br />
Ersatzteilhandel und Administration.<br />
Lernziele: Die Absolventen erarbeiten sich das Rüstzeug,<br />
um Unternehmensstrategien festzulegen, die<br />
Finanzen und das Controlling ihrer Garage zu steuern,<br />
Produkte und Dienstleistungen zu positionieren, den<br />
Infrastrukturbedarf (inklusive EDV) zu analysieren,<br />
das interne Pflichtenheft zu verfassen, die Prozesse<br />
im Unternehmen zu managen und Erfolgskontrollen<br />
durchzuführen.<br />
Zulassungsvoraussetzungen: Zur Abschlussprüfung<br />
wird zugelassen, wer über einen eidgenössischen<br />
Fachausweis im Automobilgewerbe oder einen von<br />
der Qualitätssicherungskommission anerkannten<br />
gleichwertigen Abschluss verfügt. Zudem müssen<br />
Kandidierende nach dem Erwerb des Fachausweises<br />
und zum Zeitpunkt des Anmeldeschlusses zwei Jahre<br />
Praxiserfahrung nachweisen können und über die<br />
erforderlichen Modulabschlüsse verfügen.<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.autoberufe.ch/de/node/23609<br />
«Marke und Preis sind sekundär»: Privat fährt Garagistin Yasmin Bürgi mit dem Nissan Leaf das<br />
meistverkaufte Elektrofahrzeug der Welt.<br />
«Nichts ist mehr so, wie es einmal war»<br />
Peter Baschnagel,<br />
Präsident QSK-HFP<br />
Herr Baschnagel, welche Eigenschaften muss<br />
ein angehender Betriebswirt beziehungsweise<br />
eine angehende Betriebswirtin im Automobilgewerbe<br />
mitbringen?<br />
Peter Baschnagel: Die Lehrgangsteilnehmer/<br />
innen müssen eine hohe Leistungsbereitschaft<br />
mitbringen. Sowohl die Modulprüfungen als auch<br />
die vernetzte Schlussprüfung sind anspruchsvoll.<br />
Die Erfahrung zeigt aber, dass diejenigen,<br />
die bereit sind, sich intensiv zu engagieren und<br />
auch einen wesentlichen Teil ihrer Freizeit zum<br />
Studium verwenden, mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
mit dem Diplom ausgezeichnet werden.<br />
Sie haben mehrfach betont, dass es die höhere Berufsbildung im Automobilgewerbe<br />
in sich hat <strong>–</strong> und das gut sei. Worauf müssen sich die<br />
Interessenten für diesen viersemestrigen Lehrgang gefasst machen?<br />
Es stimmt, dass es die höhere Fachprüfung in sich hat. Dies deshalb, weil<br />
es die Anforderungen an den Unternehmer ebenfalls in sich haben. Es<br />
wird nichts Unnötiges vermittelt. Die Teilnehmer müssen engagiert am<br />
Unterricht teilnehmen und sich anhand der Lehrgangsdokumente <strong>–</strong> diese<br />
sind beim AGVS erhältlich <strong>–</strong> jederzeit Rechenschaft ablegen, ob sie alles<br />
verstanden haben. Die Kursteilnahme allein ist keine Erfolgsgarantie.<br />
Welche Zukunftsaussichten eröffnen sich den Absolventen<br />
des Lehrgangs?<br />
Nichts ist mehr so, wie es einmal war. Unser Gewerbe befindet sich in<br />
einem fundamentalen Wandel. Um die Herausforderungen der Zukunft<br />
zu meistern, brauchen wir Unternehmer und leitende Mitarbeiter, die<br />
bereit sind, sich das dafür notwendige Rüstzeug anzueignen, die sich auf<br />
ein hervorragendes Grundwissen stützen können und denen ein praxisorientiertes<br />
Handeln nicht fern ist. Diese Basis schaffen wir mit dem<br />
Lehr gang zum diplomierten Betriebswirt im Automobilgewerbe. Die Absolventen<br />
werden in die Lage versetzt, autogewerbliche Unternehmungen<br />
selbstständig erfolgreich zu führen. Sie wirken als Geschäftsführer oder<br />
in Teilbereichen wie Finanzen, Autohandel, After-Sales, Personal. Sie<br />
werden während der Ausbildung mit allen möglichen Facetten konfron tiert.<br />
Dadurch werden sie befähigt, ihr Handeln konsequent an den Anforderungen<br />
des Marktes auszurichten.<br />
Und welche Perspektiven eröffnen die Betriebswirte ihren Arbeitgebern,<br />
den Garagisten?<br />
Die Garagisten erhalten Führungskräfte, denen sie auf Augenhöhe begegnen<br />
können. Man weiss sofort, wovon man redet. Bei einem Führungsgespräch<br />
kommt man direkt auf den Punkt. Es braucht kein langatmiges<br />
Einführungsgespräch. Die Betriebswirte wissen, mit welchen Massnahmen<br />
sie die von ihnen geforderten Ziele erreichen können. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 69
BILDUNG<br />
Höhere Berufsbildung<br />
«Wenn Jugendliche kein Angebot finden,<br />
sinkt das Interesse an unserer Branche»<br />
Ab 2020 haben in der Schweiz mehr Personen einen Tertiärabschluss als einen Sekundar-II-Abschluss im Ausbildungsrucksack.<br />
Ist die Schweiz bald ein Land der Hochgebildeten? Wird sich der Fachkräftemangel in den Grundbildungen<br />
des Autogewerbes verschärfen? Braucht es in den zunehmend digitaleren Garagen neue Berufsbilder? Olivier Maeder,<br />
Geschäftsleitungsmitglied und Bildungsverantwortlicher beim AGVS, sagt im Interview, wie der Schweizer Garagistenverband<br />
diese Mammutaufgaben langzeitig vorspurt. Tatjana Kistler<br />
Herr Maeder, die nationalrätliche Bildungskommission sagt voraus,<br />
dass nächstes Jahr mehr Leute über einen tertiären Abschluss verfügen<br />
als über einen Sekundarschul-II-Abschluss. Eine Entwicklung,<br />
die dem AGVS auf den Magen schlägt?<br />
Olivier Maeder: Nein. Einerseits wissen wir aus den Megatrends, welche<br />
die Basis für das Leitbild «Berufsbildung 2030» darstellen, dass die<br />
Tertiärabschlüsse markant zunehmen werden. Andererseits erleben wir<br />
auch in unserer Branche durch den rasanten Technologiefortschritt<br />
eine zunehmende Komplexität der Automobile. Dadurch wird das Anspruchsniveau<br />
an die Fachkräfte auch im Automobilgewerbe erhöht.<br />
Was bedeutet die zunehmende Zahl Tertiärabschlüsse fürs Autogewerbe<br />
und wie fangen Sie diesen Trend auf?<br />
Die Bedeutung der höheren Berufsbildung für die persönliche<br />
berufliche Entwicklung wird weiter zunehmen. Weiterbildung ist<br />
ein Wachstumsmarkt. Die Attraktivität eines Berufsfelds, die massgebend<br />
durch berufliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten bestimmt<br />
wird, ist zunehmend wichtig für die Gewinnung von Fachkräften.<br />
Ein breites und aktuelles Angebot ist ein Muss <strong>–</strong> daran arbeiten wir<br />
stetig. Bei der Überarbeitung oder bei neuen Weiterbildungen mit<br />
eidgenössischem Abschluss wollen wir eine möglichst hohe Durchlässigkeit<br />
zu den Importeursausbildungen erreichen. Nur so können<br />
Doppelspurigkeiten in der Ausbildung minimiert werden, was auch<br />
im Interesse unserer Mitglieder ist. Dadurch werden wir ausserdem<br />
mehr Absolventen mit Tertiärabschluss für unsere Garagen erhalten.<br />
Für die Revision der Weiterbildung zum Kundendienstberater, die<br />
dieses Jahr startet, haben wir uns dies auf die Fahne geschrieben. Die<br />
Importeure unterstützen dieses herausfordernde Vorhaben.<br />
Bildungsökonomen beobachten, dass für Berufe, für die vor zwei<br />
Dekaden aus den Volksschulabgängern rekrutiert worden sind,<br />
heute Tertiärabschlüsse nötig sind. Inwiefern waren Autoberufe<br />
von dieser Professionalisierung tangiert?<br />
Diese Beobachtung gilt auch für unser Gewerbe. Ursprünglich kannten<br />
wir wie zahlreiche andere Branchen eine «Meisterausbildung» als<br />
Weiterbildung. Zielgruppe waren Geschäftsinhaber und beispielsweise<br />
Verantwortliche im Aftersales-Geschäft. Die Weiterbildung vermittelte<br />
sowohl technische Kompetenzen als auch kaufmännisches Wissen. In<br />
der Werkstatt waren neben dem Meister Automechaniker und angelernte<br />
Mitarbeiter tätig. Heute benötigen wir für unser Gewerbe<br />
wesentlich mehr Fachkräfte mit Tertiärabschluss, zum Beispiel Automobildiagnostiker,<br />
Automobil-Werkstattkoordinatoren, Kundendienstberater,<br />
Verkaufsberater sowie Betriebswirte im Automobilgewerbe.<br />
Bedeutet diese Tendenz, dass Sie sich im Autogewerbe mit neuen<br />
Berufsbildern für Personen mit Hochschul-/Universitätsabschluss<br />
befassen müssen?<br />
Bereits heute arbeiten Fachkräfte in unseren Betrieben, die einen<br />
Bachelor-Abschluss an einer Fachhochschule, einen CAS-Abschluss,<br />
also ein «Certificate of Advanced Studies», oder gar einen MAS, einen<br />
«Master of Advanced Studies», haben. Der Weiterbildungsmarkt an<br />
Hochschulen boomt also. CAS- oder MAS-Abschlüsse gibt es wie Sand<br />
am Meer. Leider ist die Qualitätsspanne auch sehr breit. Ich behaupte,<br />
dass wir mit dem Automobildiagnostiker auf Stufe Berufsprüfung<br />
und dem Betriebswirt im Automobilgewerbe auf Stufe höhere Fachprüfung<br />
mit unseren Bildungspartnern Weiterbildungen anbieten, die<br />
anspruchsvoller sind als gewisse bereits genannte Abschlüsse. Trotzdem<br />
70 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
dürfen wir uns gegenüber dem Weiterbildungsmarkt der Hochschulen<br />
nicht verschliessen. Heute beschränkt sich das Hochschulangebot auf<br />
die Bachelor-Ausbildung in Automobiltechnik. Tatsache ist, dass viele<br />
Jugendliche einen Hochschulabschluss machen wollen. Wenn sie kein<br />
passendes Angebot finden, sinkt das Interesse an unserer Branche.<br />
Wie könnten diese Berufsbilder in Zukunft aussehen?<br />
Aus der aktuellen Tendenz müssen sich nicht zwingend neue Berufsbilder<br />
ergeben. Die Pflegeberufe sind ein Musterbeispiel: Für dieselben Tätigkeiten<br />
gibt es Fachkräfte mit einer Berufsprüfung, einer höheren Fachprüfung<br />
oder auch einem Bachelor-Abschluss. Durch die vielfältigen<br />
Ausbildungsmöglichkeiten für vergleichbare Tätigkeiten spricht man<br />
wesentlich mehr junge Berufsleute an. Dies schliesst allerdings nicht<br />
aus, dass sich in unserem Gewerbe neue Berufsbilder etablieren<br />
werden. Mit dem angestrebten Wandel vom Garagisten zum Mobilitätsberater<br />
werden Kompetenzen im Bereich Dienstleistungsmanagement<br />
und -marketing sowie Beratung einen höheren Stellenwert erhalten.<br />
Um diese Kompetenzen abzudecken, werden Fachkräfte mit Tertiärabschluss<br />
nötig sein. Ein Tertiärabschluss bedeutet aber nicht zwingend,<br />
dafür einen Hochschul- respektive<br />
Universitätsabschluss<br />
an stre ben zu müssen. In Zusammenhang<br />
mit der AGVS-Berufsbildungs<br />
strategie werden wir<br />
eine Ausbildung im Bereich<br />
der ebenfalls boomenden höheren<br />
Fachschulen, vormals die<br />
Technikerschulen, prüfen.<br />
Denkbar ist eine HF in Automobiltechnik.<br />
Allenfalls ergibt<br />
es zu gegebener Zeit Sinn, mit einer Hochschule einen Lehrgang zu<br />
entwickeln <strong>–</strong> beispielsweise ergänzend oder aufbauend auf unserem<br />
Lehrgang zum Betriebswirt im Automobilgewerbe.<br />
Welche Türen stehen Personen mit Tertiärabschluss im<br />
Autogewerbe offen?<br />
Mit einer höheren Berufsbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis<br />
stehen viele Türen für eine ansehnliche Karriere im Autogewerbe<br />
offen. Entscheidend ist allerdings nicht nur die Ausbildung,<br />
sondern auch der Nachweis der entsprechenden und erfolgreichen<br />
Berufserfahrung. Dies ist wichtig, weil unsere AGVS-Tertiärabschlüsse<br />
weiterhin auf dem dualen Berufsbildungssystem mit den Lernorten<br />
Schule und Betrieb beruhen werden.<br />
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten haben Fachkräfte im Autogewerbe,<br />
die sich nicht für eine Tertiärausbildung entschieden haben?<br />
Wir benötigen in unseren Betrieben auch in Zukunft zahlreiche gute<br />
Automobil-Assistenten, Automobilfachleute und Automobil-Mechatroniker.<br />
Doch auch für diese Fachkräfte lautet das Gebot aufgrund des<br />
rasanten Technologiefortschritts «lebenslanges Lernen» <strong>–</strong> mit fachtechnischen<br />
Weiterbildungskursen beim Importeur, beim AGVS oder<br />
bei unseren Bildungspartnern.<br />
Wie einst in der kaufmännischen Branche lässt sich das «Rosinenpicken»<br />
beobachten: Wie positioniert sich die Grund- und Weiterbildung<br />
im Autogewerbe innerhalb der Schweizer Arbeitgeber, um<br />
an junge Talente zu gelangen?<br />
Wir bieten ein vielfältiges aktuelles Grundbildungsangebot mit einer<br />
hohen Durchlässigkeit an. Das Automobil ist ein emotionales und<br />
hoch entwickeltes Produkt. Diese Vorteile gilt es für die Bewerbung der<br />
Berufe zu nutzen. Das reicht aber heute und insbesondere in Zukunft<br />
nicht mehr. Ein breites und aktuelles Weiterbildungsangebot mit guten<br />
beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten wird zunehmend wichtiger,<br />
um junge Talente für eine unserer Grundbildungen zu motivieren.<br />
Auf nationaler Ebene wird prognostiziert, dass es bald an guten<br />
Technikern und Informatikern mangelt. Macht sich dieser Fachkräftemangel<br />
im Autogewerbe bereits bemerkbar?<br />
Wie in diversen anderen Berufszweigen herrscht in unserer Branche eine<br />
angespannte Fachkräftesituation<br />
<strong>–</strong> sei es beim Werkstattpersonal,<br />
bei den Service- oder auch<br />
56 658<br />
Personen absolvierten in den Jahren 2016/2017 ein Studium in der höheren<br />
Berufsbildung <strong>–</strong> Frauen und Männer zu fast gleichen Teilen. Die höhere<br />
Berufsbildung ermöglicht Personen mit einer abgeschlossenen Ausbildung<br />
auf Sekundarstufe II, ihre Berufskenntnisse zu vertiefen oder auf neue<br />
Bereiche zu erweitern. Sie besteht aus mehreren Bildungswegen: den<br />
höheren Fachschulen, der Vorbereitung auf die im Bundesgesetz über die<br />
Berufsbildung (BBG) geregelten Berufsprüfungen und höheren Fachprüfungen<br />
sowie den nicht eidgenössisch anerkannten höheren Berufsbildungen.<br />
bei den Automobil-Verkaufsberatern.<br />
Die Anstrengungen,<br />
um den Fachkräftebedarf zu<br />
decken, werden von Jahr zu Jahr<br />
grösser. Deshalb ist eine gute<br />
Zusammenarbeit des AGVS mit<br />
seinen Sektionen, seinen Mitgliedern,<br />
den Bildungspartnern<br />
und Importeuren sowie den Werkstattkonzeptanbietern eminent<br />
wichtig. Nur mit vereinten Kräften kann dieser Tendenz mit effektiven<br />
Massnahmen im Bereich Nachwuchs- und Weiterbildungsmarketing<br />
sowie zur Mitarbeiterbindung entgegengewirkt werden.<br />
Angesichts der Digitalisierung der Garagen dürfte sich der Bedarf<br />
an Informatikern zuspitzen…<br />
Neuere branchenneutrale Berufe, wie der Mediamatiker mit seinen<br />
Kompetenzen rund um Informatik, Marketing und Administration,<br />
werden auch in grösseren Garagenbetrieben vermehrt zum Einsatz<br />
kommen. Professor Dillenbourg von der ETH in Lausanne hat am<br />
«Tag der Garagisten» 2018 anschaulich erklärt, dass wir in den Werkstätten<br />
künftig nicht Informatiker beziehungsweise Programmierer<br />
benötigen <strong>–</strong> unsere technischen Fachkräfte müssen in der Aus- und<br />
Weiterbildung Kompetenzen erlangen, damit sie sich auch in Zukunft<br />
mit neuen Technologien und Systemen zurechtfinden. Unbestritten ist,<br />
dass für unsere technischen Berufe die Informatikkompetenzen einen<br />
zunehmend höheren Stellenwert erhalten. Diesem Umstand wurde<br />
bei der soeben erfolgten Revision der technischen Grundbildung<br />
Rechnung getragen. <<br />
seit<br />
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CORTELLINI &<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 71
BILDUNG<br />
Z1-Intensivkurs «Fahrzeug-Elektrik-Elektronik»<br />
In kurzer Zeit auf die<br />
Prüfung vorbereiten<br />
Neu besteht die Möglichkeit, einen Z1-Intensivkurs «Fahrzeug-Elektrik-Elektronik» zu absolvieren. Damit bekommen Garagen<br />
auch ohne Mitarbeiter mit Tertiärabschluss die Möglichkeit, Automobil-Mechatroniker auszubilden <strong>–</strong> und sparen erst noch Zeit.<br />
abi. Die neuen Bildungsverordnungen für<br />
die technischen Grundbildungen Automobil-Assistent/-in,<br />
Automobil-Fachmann/-frau<br />
und Automobil-Mechatroniker/-in traten per<br />
1. Januar 2018 in Kraft. Dies hatte Auswirkungen<br />
auf die Ausbildungsberechtigung für<br />
Automobil-Mechatroniker. So dürfen neu<br />
auch Automobil-Mechatroniker, Automechaniker<br />
und Fahrzeug-Elektriker-Elektroniker<br />
ohne Tertiärabschluss die zukünftigen Fachpersonen<br />
ausbilden <strong>–</strong> wenn sie gewisse Kriterien<br />
erfüllen: Sie benötigen drei Praxisjahre,<br />
einen anerkannten fachtechnischen Weiterbildungsabschluss<br />
des AGVS und müssen ein<br />
eintägiges AGVS-Didaktikmodul absolvieren.<br />
MIDLAND.CH<br />
AGVS organisiert Prüfungen<br />
Aktuell zählen die Abschlüsse eines Teils<br />
der Ausbildung zum Automobildiagnostiker/Automobil-Werkstattkoordinator<br />
zur<br />
fachtechnischen Weiterbildung: Z1 (Fahrzeug-<br />
Elektrik-Elektronik) oder Z2 (Komfort- und Sicherheitselektronik)<br />
zusammen mit Z3 (Fahrassistent-<br />
und Infotainmentsysteme). Die nicht<br />
obligatorischen Vorbereitungskurse auf die Prüfungen<br />
können bei verschiedenen Ausbildungsstätten<br />
in der ganzen Schweiz besucht werden.<br />
Die Prüfungen selbst finden dann jeweils im<br />
Frühjahr und Herbst in der Mobilcity in Bern<br />
statt <strong>–</strong> unter der Federführung des AGVS.<br />
Um den Garagisten zeitlich entgegenzukommen,<br />
bietet die Schweizerische Technische<br />
Fachschule Winterthur (STFW) neu den Lehrgang<br />
Z1 als Intensivkurs an. Dieser findet jeweils<br />
ganztags am Freitag statt und dauert 144<br />
Lektionen <strong>–</strong> aufgeteilt in 80 Lektionen Theorie<br />
und 64 Lektionen praktische Ausbildung. Arnold<br />
Schöpfer, beim AGVS für die technischen<br />
Grundbildungen und die höhere technische Berufsbildung<br />
zuständig, erklärt, wie es dazu kam.<br />
Herr Schöpfer, weshalb<br />
hat sich der AGVS entschlossen,<br />
neben dem<br />
bisherigen Z1-Kurs<br />
neu an der STFW auch<br />
einen Z1-Intensivkurs<br />
Arnold Schöpfer, AGVS. anzubieten?<br />
Arnold Schöpfer:<br />
Ein normaler AD -Lehrgang dauert rund<br />
neun Monate. Die Absolventen besuchen den<br />
Kurs wöchentlich an einem halben Tag. Das<br />
ist für die viel beschäftigten Garagisten sehr<br />
aufwendig. Wir suchten das Gespräch mit<br />
verschiedenen Ausbildungsstätten, ob sie<br />
einen Intensivkurs von drei bis maximal vier<br />
Monaten mit jeweils einem ganzen Ausbildungstag<br />
pro Woche anbieten könnten. Die<br />
STFW hat sich bereit erklärt, einen solchen<br />
Kurs auszuschreiben und <strong>–</strong> wenn genügend<br />
Teilnehmer mitmachen <strong>–</strong> anzubieten.<br />
Für welchen Lerntyp ist dieser Intensivlehrgang<br />
geeignet?<br />
Dieser Lehrgang ist für jeden Automobil-<br />
Mechatroniker mit einer abgeschlossenen<br />
Grundbildung gedacht <strong>–</strong> entweder direkt nach<br />
der Lehrabschlussprüfung oder noch besser<br />
nach einem oder zwei Praxisjahren. Die Person<br />
sollte in Zukunft in einem Betrieb als Ausbildungsverantwortlicher<br />
für die Automobil-Mechatroniker<br />
vorgesehen sein. Mit diesem Abschluss<br />
hat die Person auch die Möglichkeit,<br />
zu einem späteren Zeitpunkt oder direkt im<br />
Anschluss die restlichen Ausbildungsinhalte<br />
zu besuchen und mit der Berufsprüfung den<br />
Abschluss als Automobildiagnostiker oder<br />
Automobil-Werkstattkoordinator zu machen.<br />
Welche Voraussetzungen und Ziele muss<br />
ein Berufsbildner für Automobil-Mechatroniker<br />
in Ihren Augen mitbringen, um einen<br />
Lernenden vorbildlich betreuen zu können?<br />
Neben den nötigen fachtechnischen Kenntnissen<br />
muss ein Ausbildungsverantwortlicher<br />
Freude am Umgang mit Jugendlichen mitbringen<br />
und diese auch verstehen. Er muss die<br />
Ausbildungsinhalte kennen und wissen, wie<br />
man diese erreichen kann. Der AGVS hat dazu<br />
ein Ausbildungsprogramm mit der Lerndokumentation<br />
für den Betrieb erstellt und führt<br />
regelmässig Tagesseminare zu diesem Thema<br />
durch. In diesen AGVS-Didaktikmodulen erhalten<br />
die Teilnehmer spezielle Informationen<br />
und Praxisanwendungen für den Umgang mit<br />
Lernenden. Das AGVS-Didaktikmodul ist übrigens<br />
für alle Berufsbildner obligatorisch, die<br />
nur über einen Lehrabschluss verfügen.<br />
Die Kurse sind nicht obligatorisch. Weshalb<br />
sollten die Prüfungsberechtigten die<br />
Vorbereitungskurse dennoch besuchen?<br />
Es steht natürlich jedem frei, ob er einen<br />
Vorbereitungskurs besuchen will. Er kann<br />
sich die nötigen Kenntnisse und das Wissen<br />
auch durch das Besuchen von markenspezifischen<br />
Kursen oder bei der täglichen Arbeit<br />
im Betrieb aneignen. Für alle, die eine Ausbildungsberechtigung<br />
erlangen wollen, ist das<br />
Bestehen der Prüfung obligatorisch. Der Kurs<br />
hat dabei den bedeutenden Vorteil, dass die<br />
spezifischen Inhalte vermittelt werden. So ist<br />
mit dem zusätzlichen Lernen zuhause die Vorbereitung<br />
auf die Prüfung besser gegeben. <<br />
Z1-Intensivkurs «Fahrzeug-<br />
Elektrik-Elektronik» STFW<br />
Der Intensivkurs startet am 10. Mai und<br />
dauert bis am 19. Juli. Die Anmeldung und<br />
weitere Informationen finden sich unter<br />
stfw.ch.<br />
72 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Lehrgang DAB+<br />
3,5 Mio. potenzielle Kunden<br />
Die Radiozukunft beginnt früher, als viele Autobesitzer (und Garagisten) glauben. Um seine Mitglieder fit für die Zeit nach<br />
UKW zu machen, führt der AGVS im <strong>April</strong> zwei Lehrgänge zum Thema DAB+ mit Kompetenzausweis durch. Sandro Compagno<br />
Das Marktpotenzial ist erheblich. Schätzungen gehen von rund 3,5<br />
Millionen Fahrzeugen aus, die in der Schweiz in den nächsten Jahren<br />
umgerüstet werden müssen. Unter der Leitung von Ernst S. Werder<br />
lernen die Teilnehmenden im eintägigen Kurs, wie sie alle Fahrzeuge<br />
zur vollen Zufriedenheit der Kunden auf DAB+-Empfang umrüsten<br />
und sie kennen die Vorteile der neuen Technologie. DAB steht für<br />
«Digital Audio Broadcast» und wird die gute, alte Ultrakurzwelle UKW<br />
bis spätestens 2024 ablösen.<br />
Dass das Umrüsten der Autoradios keineswegs banal ist, musste<br />
DAB+-Vorreiter Norwegen vor einem Jahr erfahren. Als die Skandinavier<br />
am 31. Dezember 2017 die UKW-Sender vom Netz nahmen, gab es<br />
viele Reklamationen erboster Autobesitzer, die sich über schlechten<br />
Empfang mit DAB+ beklagten. «Das Problem war aber nicht das<br />
DAB+-Netz», erklärt Ernst S. Werder, «sondern Fehler beim Umrüsten<br />
der Empfänger.» Simpel erklärt: Moderne Fahrzeuge sind vollgestopft<br />
mit Elektronik. Wer beim Umrüsten auf DAB+ ungenau arbeitet, der<br />
riskiert, dass sich die elektronischen Bauteile gegenseitig beeinflussen<br />
und so den Empfang beeinträchtigen. «Wer die Antenne kurzerhand im<br />
Handschuhfach oder unter dem Beifahrersitz verstaut, muss sich nicht<br />
wundern, wenn die Kunden unzufrieden sind», sagt Kursleiter Werder.<br />
«DAB-Mann» der ersten Stunde<br />
Werder ist ein «DAB-Mann» der ersten Stunde. Von 2006 bis 2016<br />
war er als Projektleiter massgeblich an der Einführung von DAB und<br />
DAB+ durch die SRG SSR beteiligt und führte auch halbtägige Workshops<br />
zum Thema durch. Gemeinsam mit dem AGVS und dem Fahrzeugspezialisten<br />
Sandro Angeloni professionalisierte Ernst S. Werder<br />
die Kurse, die in der jetzigen Form von der AGVS Business Academy<br />
angeboten werden. Die Lerninhalte umfassen:<br />
• Netzaufbau<br />
• Netz aller Anbieter in der Schweiz<br />
• Normen<br />
• Zusatzdienste<br />
• Antennentechnik-Grundlagen<br />
• Antennen-Montage<br />
• Vollintegration/Teilintegration/Nachrüsten<br />
• Installation<br />
• Marketing und Promotion<br />
Beschäftigt sich seit 2006 mit DAB: Kursleiter Ernst S. Werder.<br />
UKW-Ende schon vor 2024?<br />
Die Schweizer Radiobranche (SRG und Privatradios) hat im Jahr<br />
2014 beschlossen, den UKW-Betrieb Ende 2024 einzustellen. Radiostationen,<br />
die mit beiden Technologien senden, erhalten vom Bakom<br />
derzeit noch Unterstützungsbeiträge aus dem sogenannten «Technologieförderungstopf».<br />
Bis zu 80 Prozent der Aufwendungen für die<br />
digitale Verbreitung sind dadurch gedeckt. Ernst S. Werder: «Gut<br />
möglich, dass erste Radiostationen schon vor 2024 den UKW-Betrieb<br />
einstellen, weil es sich nicht rechnet, auf zwei Netzen zu senden.»<br />
Höchste Zeit also, sich als Garagist mit dem Thema zu befassen!<br />
Die Kurse finden am 9. <strong>April</strong> in der Mobilcity Bern und am 24. <strong>April</strong><br />
im AGVS-Ausbildungszentrum St. Gallen statt. An beiden Tagen sind<br />
noch Plätze frei. <<br />
Jetzt anmelden!<br />
Die Teilnehmer sind instruiert, wie sie alle Fahrzeuge<br />
zur vollen Zufriedenheit der Kunden auf DAB+ Empfang<br />
umrüsten und kennen die Vorteile von DAB+.<br />
Detaillierte Informationen und Anmeldemöglich keiten<br />
online in Ihrer AGVS Business Academy.<br />
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Ihren Kompetenzausweis!<br />
Der Lehrgang richtet sich an Geschäftsführer, Werkstattchefs,<br />
Serviceleiter, Automobil-Mechatroniker, Automobil-Fachleute, Kundendienstberater<br />
und allgemein Fachleute mit langjähriger Erfahrung in der<br />
Fahrzeugelektronik. Am Ende der Veranstaltung wird eine schriftliche<br />
Lernkontrolle durchgeführt. Erfolgreiche Absolventen erhalten einen<br />
Kompetenzausweis als instruierte Person gemäss Anforderungen AGVS.<br />
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Revisionen von Automaten- und Schaltgetrieben,<br />
Verteilergetrieben, Differentialen und Wandlern.<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 73<br />
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BILDUNG<br />
AGVS Business Academy<br />
APRIL<br />
Lehrgang DAB+<br />
Die Teilnehmer sind instruiert, wie sie alle<br />
Fahrzeuge zur vollen Zufriedenheit der<br />
Kunden auf DAB+-Empfang umrüsten und<br />
kennen die Vorteile von DAB+.<br />
Siehe auch Beitrag auf Seite 73<br />
> 9. <strong>April</strong> <strong>2019</strong>, Bern<br />
> 24. <strong>April</strong> <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />
Berufs- und Praxisbildnerschulung<br />
Kaufmann/-frau EFZ (BiVo 2012)<br />
Einführung in die kaufmännische Grundbildung<br />
der Branche Automobil-Gewerbe<br />
(BiVo 2012) für Ausbildungsverantwortliche.<br />
> 16. <strong>April</strong> <strong>2019</strong>, Winterthur<br />
Modules didactiques de l’UPSA<br />
pour formateurs professionnels des<br />
formations initiales techniques<br />
Il ne faut pas que du savoir-faire<br />
technique pour former la relève.<br />
Préparez-vous dès maintenant pour<br />
être prêts à encadrer vos nouvelles<br />
personnes en formation afin de pouvoir<br />
foncer ensemble.<br />
« Utiliser avec compétence<br />
les instruments des nouvelles<br />
ordonnances de formation »<br />
> 11 avril <strong>2019</strong>, Yverdon<br />
« Sélectionner les personnes en<br />
formation »<br />
> 6 mai <strong>2019</strong>, Yverdon<br />
MAI<br />
Social Media im Autoverkauf<br />
> 6. Mai <strong>2019</strong>, Bern<br />
> 23. September <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />
Occasionsmanagement<br />
Für Automobilverkaufsberater,<br />
Geschäftsführer und<br />
TIPP!<br />
Inhaber: Ausstellung sowie<br />
Präsentation der Occasionen, Erarbeiten<br />
des gesamten Eintauschprozesses, Bestandsmanagement<br />
von Occasionen, Aufzeigen<br />
und Erarbeiten einer dynamischen<br />
Preisstrategie anhand von Beispielen auf<br />
den Internetplattformen, CRM Kunden<br />
gewinnen und binden.<br />
> 9. Mai <strong>2019</strong>, Bern<br />
> 6. Juni <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />
Séminaire de gestion des occasions<br />
Groupes cibles: propriétaires, directeurs,<br />
vendeurs automobiles. Contenu : exposition<br />
et présentation des occasions, élaborer<br />
toute la procédure de reprise, gestion des<br />
stocks de véhicules d’occasions, montrer et<br />
élaborer une stratégie tarifaire dynamique à<br />
l’aide d’exemples sur les plates-formes Internet,<br />
gagner et fidéliser les clients de CRM.<br />
> 10 mai <strong>2019</strong>, Paudex<br />
Facebook, Xing, Twitter et WhatsApp<br />
dans la vente automobile<br />
L’atelier montre de nouvelles possibilités<br />
pour utiliser ces différentes plateformes afin<br />
de vendre encore plus efficacement.<br />
> 13 mai <strong>2019</strong>, Yverdon<br />
Das Google-Basics-Training für<br />
den Autohandel<br />
> 13. Mai <strong>2019</strong>, Winterthur<br />
Video-Training im Autoverkauf<br />
> 14. Mai <strong>2019</strong>, Bern<br />
AGVS-Didaktikmodul für Berufsbildner<br />
der technischen Grundbildungen<br />
«Die Instrumente der neuen Bildungsverordnung<br />
kompetent einsetzen»<br />
> 9. Mai <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />
> 23. Mai <strong>2019</strong>, Chur<br />
«Lernende selektieren»<br />
> 4. Juni <strong>2019</strong>, Winterthur<br />
> 10. September <strong>2019</strong>, Sissach<br />
> 19. November <strong>2019</strong>, Bern<br />
Grundlagen Flottenverkauf<br />
Fahrzeugflotten in Unternehmen zu bewirtschaften,<br />
erfordert von den Verantwortlichen<br />
umfassende Kenntnisse und<br />
Fähigkeiten. Lernen Sie in diesem Kurs den<br />
Flottenmarkt und dessen Bewirtschaftungsformen<br />
kennen!<br />
> 17. Mai <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />
MwSt.-Grundkurs<br />
Der Grundkurs ist eine aktuelle, praxisnahe<br />
Einführung in die Mehrwertsteuer<br />
im Automobilgewerbe unter Anwendung<br />
von Fallbeispielen. Der Tageskurs soll den<br />
Teilnehmenden einen Überblick über die<br />
Mehrwertsteuer verschaffen. Es werden die<br />
wichtigsten Elemente der Mehrwertsteuer<br />
74 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
behandelt, damit in der Praxis die korrekte<br />
Anwendung gesichert ist.<br />
> 21. Mai <strong>2019</strong>, Winterthur<br />
> 11. Juni <strong>2019</strong>, Horw<br />
> 18. September <strong>2019</strong>, Bern<br />
MwSt.-Fortsetzungs- und Vertiefungskurs<br />
Der Fortsetzungs- und Vertiefungskurs<br />
MwSt. soll bei den Teilnehmenden die<br />
korrekte Anwendung der MwSt fördern.<br />
Anhand von kurzen praxisbezogenen Fallbeispielen<br />
und im Dialog mit dem Referenten<br />
kann das Wissen vertieft werden. Voraussetzung:<br />
Grundkurs.<br />
> 28. Mai <strong>2019</strong>, Winterthur<br />
> 18. Juni <strong>2019</strong>, Horw<br />
> 25. September <strong>2019</strong>, Bern<br />
Meine Wirkung als Führungsverantwortliche/r<br />
Von den Grundregeln der Kommunikation<br />
über Ihre Rolle als Führungsperson. Wie<br />
gehen Sie mit aktuellen Herausforderungen<br />
um? Aktuelle Führungssituationen werden<br />
im Seminar besprochen und Sie erhalten so<br />
die Gelegenheit, gemeinsam Lösungen zu<br />
erarbeiten.<br />
> 21. Mai <strong>2019</strong>, Horw<br />
JUNI<br />
Formation vidéo dans la vente automobile<br />
mise en œuvre pratique et simple<br />
Cet atelier est spécialement conçu pour la<br />
branche automobile. L’accent est mis sur les<br />
points suivants : les idées, la production et<br />
l’utilisation de vidéos dans la vente automobile.<br />
> 24 juin <strong>2019</strong> à Yverdon<br />
AUGUST<br />
Basisseminar für Automobil-Verkaufsberater<br />
Während 10 Tagen werden die jungen oder<br />
angehenden Automobil-Verkaufsberater/<br />
innen im Detail mit den eigentlichen Verkaufsbelangen<br />
(Verkaufspsychologie,<br />
Kommunikation, Verkaufsmethodik) auf ihre<br />
tägliche Arbeit vorbereitet.<br />
Dauer: 10 Tage<br />
> Start: 12. August <strong>2019</strong>, Bern<br />
Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />
Les cours sont proposés dans la langue<br />
correspondante. D’autres cours seront proposés<br />
ultérieurement. Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />
Automobil-Verkaufsberater/in mit eidg.<br />
Fachausweis<br />
Der Lehrgang umfasst acht Module, die<br />
einzeln abgeschlossen werden. Sind alle<br />
erfolgreich bestanden, steht der Weg zum<br />
eidgenössischen Fachausweis offen.<br />
> Start Lehrgang: 22. August <strong>2019</strong> in Bern,<br />
Dauer: drei Semester, berufsbegleitend<br />
Diese und weitere interessante Themen<br />
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agvs-upsa.ch, Rubrik :<br />
Berufsbildung/AGVS Business Academy<br />
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ARBEITSSICHERHEIT UND DEN<br />
GESUNDHEITSSCHUTZ<br />
IN IHREM BETRIEB NICHT DEM ZUFALL!<br />
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Zweiradgewerbe bei der Umsetzung der gesetzlichen EKAS-Richtlinie 6508<br />
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des Auto- und Zweiradgewerbes (BAZ)<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 75
BILDUNG<br />
Aktuelle regionale Veranstaltungen zur Aus- und<br />
Weiterbildung im Automobilgewerbe<br />
AARGAU<br />
Automobildiagnostiker<br />
Informationsabend:<br />
Donnerstag, 9. Mai <strong>2019</strong>, 18 Uhr<br />
Start Lehrgang: Mittwoch, 4. September<br />
<strong>2019</strong><br />
Ort : Weiterbildungszentrum, Lenzburg<br />
> wbzlenzburg.ch<br />
Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />
Informationsabend:<br />
Donnerstag, 9. Mai <strong>2019</strong>, 18 Uhr<br />
Ort: Handelsschule KV Aarau<br />
> hkvaarau.ch<br />
BERN<br />
Automobil-Verkaufsberater/in<br />
Informationsabende:<br />
Donnerstag, 25. <strong>April</strong> <strong>2019</strong>, 18 Uhr<br />
Donnerstag, 6. Juni <strong>2019</strong>, 18 Uhr<br />
Start Lehrgang: August <strong>2019</strong><br />
Ort: Mobilcity, Bern<br />
> agvs-upsa.ch<br />
Kart-Event AGVS Sektion Bern für Schüler<br />
der siebten bis neunten Klassen<br />
Mittwoch, 1. Mai <strong>2019</strong>, 13.30 Uhr<br />
Ort: Kartbahn, Lyss<br />
> agvs-be.ch<br />
Automobildiagnostiker/in<br />
Start Lehrgang: Mittwoch, 14. August <strong>2019</strong><br />
Ort: GIBB<br />
> gibb.ch<br />
Betriebswirt/in im Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: Freitag, 16. August <strong>2019</strong><br />
Ort: GIBB<br />
> gibb.ch<br />
Werkstattkoordinator/in im<br />
Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: Freitag, 16. August <strong>2019</strong><br />
Ort: GIBB<br />
> gibb.ch<br />
CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />
Automobildiagnostiker/in<br />
Informationsabende:<br />
Donnerstag, 23. Mai <strong>2019</strong>, 19 Uhr,<br />
Bahnhofpark 2a, Sargans<br />
Dienstag, 28. Mai <strong>2019</strong>, 19 Uhr,<br />
Gürtelstrasse 48, Chur<br />
Start Lehrgang: August 2020<br />
ibW Höhere Fachschule Südostschweiz,<br />
Chur<br />
> ibw.ch<br />
ST. GALLEN<br />
Automobildiagnostiker/in<br />
Neu mit Einführungstagen<br />
Infoabend: Mittwoch, 15. Mai <strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />
Start Lehrgang: August <strong>2019</strong><br />
Ort: AGVS Ausbildungszentrum, St. Gallen<br />
> agvs-abz.ch<br />
THURGAU<br />
Automobildiagnostiker/in<br />
Start Lehrgang: 13. August <strong>2019</strong><br />
Ort : Gewerbliches Bildungszentrum,<br />
Weinfelden<br />
> gbw.ch<br />
WINTERTHUR<br />
Informationsanlass Weiterbildungen<br />
im Automobilgewerbe<br />
Donnerstag, 11. <strong>April</strong> <strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />
Mittwoch, 12. Juni <strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />
Ort : Schweizerische Technische Fachschule<br />
Winterthur (STFW)<br />
> stfw.ch/info<br />
Kundendienstberater im Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: Januar 2020<br />
Ort: STFW<br />
> stfw.ch/akb<br />
Automobil-Verkaufsberater<br />
Start Lehrgang: 20. August <strong>2019</strong><br />
Ort: STFW<br />
> stfw.ch/aavb<br />
Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: 21. August <strong>2019</strong><br />
Ort: STFW<br />
> stfw.ch/abwa<br />
Automobildiagnostiker<br />
Automobil-Werkstattkoordinator<br />
Start Lehrgang: 2./3. September <strong>2019</strong><br />
Ort: STFW<br />
> stfw.ch/ad und stfw.ch/adwo<br />
ZÜRICH<br />
Infoabende Automobiltechnik<br />
Donnerstag, 11. <strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />
Montag, 6. Mai <strong>2019</strong><br />
Donnerstag, 23. Mai <strong>2019</strong><br />
Ort: TBZ Zürich<br />
> tbz.ch<br />
WO PRAXIS<br />
SCHULE MACHT.<br />
> Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />
> Automobildiagnostiker PW / NFZ<br />
> Werkstattkoordinator<br />
> Kundendienstberater<br />
> Automobil-Verkaufsberater<br />
www.stfw.ch | Tel. 052 260 28 01<br />
INFO-VERANSTALTUNG<br />
Mi, 12.06.<strong>2019</strong>, 19.00 Uhr<br />
Anmelden: stfw.ch/info<br />
76 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: 23. August <strong>2019</strong>,<br />
berufsbegleitend, jeweils freitags<br />
Ort: TBZ<br />
> tbz.ch<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/in BP<br />
und mit Zertifikat AGVS<br />
Start: 16. September <strong>2019</strong>, berufsbegleitend<br />
(montags ganztägig oder dienstag- und<br />
donnerstagabends)<br />
Ort: TBZ, Zürich<br />
ROMANDIE<br />
Brevet fédéral de conseiller<br />
de vente en automobile<br />
Prochaine session : avril <strong>2019</strong><br />
Localité : Centre Patronal de Paudex<br />
> romandieformation.ch<br />
Diplôme fédéral de gestionnaire<br />
d’entreprise de la branche automobile<br />
Prochaine session : septembre <strong>2019</strong><br />
Localité : Centre Patronal de Paudex<br />
Conseiller de service à la clientèle<br />
Séance d’information : 30 avril <strong>2019</strong>, 18 h<br />
Prochaine session : septembre <strong>2019</strong><br />
Localité : Centre Patronal de Paudex<br />
Coordinateur d’atelier automobile<br />
Séance d’information : 14 mai <strong>2019</strong>, 18 h<br />
Prochaine session : septembre <strong>2019</strong><br />
Localité : Centre Patronal de Paudex<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Prochaine session : novembre <strong>2019</strong><br />
Centre de formation UPSA, Genève<br />
> formation-upsa-ge.ch<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Prochaine session : Janvier 2020<br />
Localité : Centre de formation UPSA-VAUD,<br />
Yverdon-les-Bains<br />
> formation.upsa-vd.ch<br />
VALAIS<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Prochaine session : Automne <strong>2019</strong><br />
Localité : Ecole Professionnelle Technique<br />
et des Métiers (EPTM), Sion<br />
> formationcontinuevalais.ch<br />
Coordinateur d’atelier automobile<br />
Prochain session : Automne <strong>2019</strong><br />
Localité : EPTM, Sion<br />
Aus den Sektionen<br />
Für eine Publikation im <strong>AUTOINSIDE</strong><br />
melden Sie uns bitte Ihre Daten zu den<br />
aktuellen Infoveranstaltungen und<br />
Lehrgängen im Automobilgewerbe an<br />
myfuture@agvs-upsa.ch.<br />
Informationen zu allen<br />
Weiter bildungen erhalten<br />
Sie unter agvs-upsa.ch/de/<br />
berufsbildung/hoehereberufsbildung.<br />
TBZ<br />
HF<br />
Technische Berufsschule Zürich<br />
Höhere Fachschule HF<br />
Sihlquai 101, 8005 Zürich<br />
Tel. 044 446 95 11<br />
admin.hf@tbz.zh.ch<br />
Informationen: www.tbz.ch<br />
Weiterbildung<br />
- Betriebswirt/in im Automobilgewerbe mit eidg. Diplom<br />
- Automobilwerkstattkoordinator/in mit eidg. Fachausweis*<br />
- Werkstattkoordinator/in mit Zertifikat AGVS*<br />
*auch als Abendkurs<br />
Besuchen Sie einen Infoabend am:<br />
Do,11.4. /Mo, 6.5. oder Do, 23.5.19 um 18.30h<br />
Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 77
BILDUNG<br />
Mit Autef und den AGVS-Medien nach Kanada<br />
Vom Markt in Nordamerika lernen<br />
«Die Fahrzeughersteller dominieren den Aftermarket und den Servicebereich in Europa viel stärker als beispielsweise in<br />
den USA oder Kanada», sagen Bernward Limacher und Markus Roth von Autef. Mit einer neuntägigen Studienreise nach<br />
Montreal vermitteln die beiden Berufsbildner interessierten Garagisten einen Einblick in das Autogewerbe in Übersee. Die<br />
AGVS-Medien sind Medienpartner dieser spannenden Reise. Sandro Compagno<br />
Die Reise dauert vom 14. bis 22. September <strong>2019</strong> und führt die<br />
Teilnehmer an die renommierte staatliche «École des métiers de<br />
l’équipement motorisé de Montréal». Das Angebot richtet sich an Inhaber<br />
und Kadermitarbeitende von Schweizer Garagen. «Ziel ist es,<br />
vom Know-how nordamerikanischer Betriebe zu profitieren und die<br />
gesammelten Erkenntnisse im eigenen Unternehmen anzuwenden»,<br />
erklärt Organisator Markus Roth.<br />
Im Fokus der Studienreise stehen drei Themenschwerpunkte:<br />
• Elektro- und Hybridfahrzeuge<br />
• «Passthru»-Diagnosearbeiten<br />
• Markenfreie Garagen/Marketing<br />
Elektro- und Hybridfahrzeuge<br />
Die Exkursion soll aufzeigen, wie die neuen Antriebstechnologien<br />
den Alltag von nordamerikanischen Garagen verändert haben. Teilnehmende<br />
haben die Möglichkeit, vor Ort Interventionen an entsprechenden<br />
Fahrzeugen durchzuführen und Ideen zu sammeln, was<br />
sich im eigenen Betrieb umsetzen lässt.<br />
«Passthru»-Diagnosearbeiten<br />
In Europa dominieren die Fahrzeughersteller den Markt. Zwar ist<br />
klar geregelt, dass freie Garagen dieselben Zugänge zu allen Fahrzeugdaten<br />
gewährt werden müssen wie Markenvertreter. Doch nur wenige<br />
freie Garagen nutzen diese Zugänge. Markus Roth: «Jahrelang wurde<br />
suggeriert, dass eine erfolgreiche Diagnose und Reparatur nur mit<br />
den markenspezifischen Geräten und Werkzeugen möglich sei. Die<br />
Studienreise soll die Chancen und Möglichkeiten dieses Verfahrens<br />
ausleuchten und latente <strong>–</strong> oft von den Herstellern geschürte <strong>–</strong> Ängste<br />
abbauen.» Die Teilnehmenden lernen die Verwendung der «Passthru»-<br />
Bernward Limacher (links) und Markus Roth von Autef.<br />
Technologie, führen Diagnosearbeiten durch, programmieren Steuergeräte<br />
und schalten Baugruppen frei.<br />
Markenfreie Garagen/Marketing<br />
Überdies soll die Reise aufzeigen, mit welchen Strategien sich<br />
markenunabhängige Garagen erfolgreich auf dem Markt behaupten<br />
und wie sie die Kunden von der Elektromobilität überzeugen.<br />
Die Studienreise vom 14. bis 22. September kostet 4490 Franken<br />
(Doppelzimmer mit Frühstück), für Begleitpersonen 2490 Franken.<br />
Es besteht die Möglichkeit, den Aufenthalt im kanadischen «Indian<br />
Summer» individuell zu verlängern. Unterstützt wird die spannende<br />
Reise durch Hostettler Autotechnik und die ESA. Medienpartner<br />
sind die AGVS-Medien.<br />
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen beschränkt. Anmeldeschluss<br />
ist der 30. <strong>April</strong> <strong>2019</strong>. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
autef.ch<br />
78 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SWISS AUTOMOTIVE SHOW<br />
«Save the Date»: 6./7. September <strong>2019</strong><br />
Swiss Automotive Show in neuem Kleid<br />
Grösser, schöner, attraktiver: Die Swiss Automotive Show (SAS) zieht von Niederbipp nach Freiburg um. Das Forum<br />
Fribourg wird am 6. und 7. September <strong>2019</strong> zum Zentrum des Schweizer Autogewerbes. Die AGVS-Medien sind erneut als<br />
Medienpartner mit von der Partie.<br />
Das Forum Fribourg eröffnet der Swiss Automotive Show neue Möglichkeiten.<br />
sco. «Wenn wir in Zukunft wachsen wollen, müssen wir einen neuen<br />
Standort finden», hatte Sébastien Moix im September 2018 im Interview<br />
mit <strong>AUTOINSIDE</strong> gesagt. Was der Marketingchef der Swiss<br />
Automotive Group (SAG) damals für sich behielt, war die Tatsache,<br />
dass er den neuen Standort bereits ausgemacht hatte: Die Swiss Automotive<br />
Show zieht für ihre vierte <strong>Ausgabe</strong> vom SAG-Landeslager in<br />
Niederbipp ins Forum Fribourg.<br />
Weitere Infos unter:<br />
swissautomotiveshow.ch<br />
FIGAS <strong>–</strong> Ihr Branchenprofi<br />
professionell <strong>–</strong> diskret <strong>–</strong> persönlich<br />
FIGAS<br />
140 Aussteller auf 9000 Quadratmetern<br />
Moix schlägt mit diesem Umzug mehrere Fliegen mit einer Klappe.<br />
Die Infrastruktur in Fribourg ist hervorragend. Allein die Grösse<br />
der Halle erlaubt der SAG, die Zahl der Aussteller nochmals deutlich<br />
zu erhöhen. Moix rechnet mit 150 Ausstellern (+40%) und<br />
6000 bis 7000 Besucherinnen und Besuchern an den beiden Messetagen.<br />
Insgesamt wird die Hausmesse mit 9000 Quadratmetern Fläche<br />
doppelt so gross sein wie im Vorjahr. Für die Vorträge im «TechForum»<br />
stehen eigene Räumlichkeiten zur Verfügung. Sébastien Moix will<br />
diesen Teil der SAS im Vergleich zum Vorjahr nochmals ausbauen, um<br />
den Besuchern neben dem breiten Angebot an Produkten und Dienstleistungen<br />
auch Know-how zu vermitteln.<br />
Das moderne Messezentrum verfügt über 800 hauseigene Parkplätze<br />
und ist nur 300 Meter von der Autobahnausfahrt Freiburg<br />
Nord entfernt. Mit der Lage direkt auf der Sprachgrenze ist Fribourg<br />
sowohl von Zürich wie auch von Genf in knapp anderthalb Stunden<br />
zu erreichen. Die SAG wird auch für den 6. und 7. September wieder<br />
eine grosse Zahl von Busfahrten organisieren, damit die Kunden<br />
der Firmen Derendinger, Technomag, Matik und André Koch stressfrei<br />
aus der ganzen Schweiz nach Fribourg reisen können.<br />
Als sehr willkommener Nebeneffekt entlastet der Umzug nach<br />
Freiburg die Logistik der SAG. Denn das Landeslager in Niederbipp<br />
war während der Hausmesse stets in vollem Umfang in Betrieb<br />
<strong>–</strong> eine Herkulesaufgabe für die Logistiker wie auch für das SAS-<br />
Organisationsteam. <<br />
Branchentreuhand<br />
• Buchführung und Abschlussberatung<br />
• Ordentliche und Eingeschränkte Revisionen<br />
• MWST-Abrechnungen und MWST-Checks<br />
• Steuerberatung und Steuerdeklarationen<br />
• Begleitung von Gründungen, Umstrukturierungen,<br />
Sanierungen und Liquidationen<br />
• Finanz- und betriebswirtschaftliche<br />
Beratungen<br />
• Inkassodienstleistungen<br />
• Lohnbuchhaltung<br />
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Ein Unternehmen der OBT Gruppe<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 79
POLITIK & RECHT<br />
Sicherung der unternehmerischen Freiheit<br />
Werkstatt ist nicht Verkauf<br />
Der Werkstattbetrieb ist ein eigenständiger und wichtiger Markt im Kfz-Gewerbe. Möchte der Garagist Garantiearbeiten<br />
leisten, so ist er auf einen Werkstattvertrag mit dem <strong>–</strong> gemäss Wettbewerbsbehörden vermutlich «marktmächtigen» <strong>–</strong> Importeur<br />
angewiesen. In unseren Nachbarstaaten wie in der gesamten EU in ist diese «Realität» schon lange anerkannt. Dennoch<br />
gibt es in der Schweiz noch Stimmen, welche die Werkstattarbeit als ein Anhängsel des Verkaufs betrachten. Die Weko hat<br />
im Herbst 2018 aber deutlich gemacht, dass sie den Werkstattbetrieb als eigenständigen Markt behandelt. Dies bestätigt<br />
nun ein empirisches Gutachten der ZHAW. Prof. Dr. Patrick L. Krauskopf und Sarah Umbricht, ZHAW<br />
Anwendung<br />
Kartellgesetz<br />
Marktabgrenzung<br />
Marktmacht<br />
Missbrauch von<br />
Marktmacht<br />
Es liegt auf der Hand, dass das Kartellgesetz<br />
auf das Verhältnis zwischen marktmächtigem<br />
Importeur und Garagisten anwendbar ist. In<br />
der Beitragsserie «Sicherung der unternehmerischen<br />
Freiheit» wurde im <strong>AUTOINSIDE</strong> 02/<strong>2019</strong><br />
deshalb auf die Rahmenbedingungen der Wettbewerbskommission<br />
(Weko) für die Ausgestaltung<br />
der Werkstattnetze eingegangen.<br />
Im vorliegenden Beitrag wird dargelegt,<br />
dass der Werkstattbetrieb eine vom Handel<br />
eigenständige Markttätigkeit darstellt. Die<br />
Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />
(ZHAW) hat im Auftrag des AGVS<br />
diesbezüglich ein emprisches Gutachten erstellt<br />
und dieses am 20. März <strong>2019</strong> anlässlich<br />
des XXX. Atelier de la Concurrence in Bern<br />
vorgestellt.<br />
Folge dieser Marktabgrenzung ist, dass<br />
der Wettbewerb auf dem Markt für Werkstattarbeiten<br />
nur dann funktionieren kann,<br />
wenn die Garagisten auch tatsächlich die<br />
Möglichkeit haben, Wartungs- und Garantieleistungen<br />
zu erbringen. Auf «Marktmacht<br />
und deren Missbrauch» wird in einem nächsten<br />
Artikel im <strong>AUTOINSIDE</strong> eingegangen.<br />
Systemmarkt vs. Spotmarkt<br />
Für die Marktabgrenzung in der Automobilbranche<br />
gibt es grundsätzlich zwei mögliche<br />
Modelle: Entweder es liegt ein sogennanter<br />
Systemmarkt oder ein Spotmarkt vor.<br />
• Systemmarkt: Ein Systemmarkt ist ein<br />
Markt für ein «Systemprodukt», im Kfz-<br />
Gewerbe wäre das der umfassende «Automobilhandel».<br />
Dieses Systemprodukt<br />
würde die Elemente Handel mit Fahrzeugen,<br />
Werkstattleistungen, Ersatzteilen<br />
und mit Betriebs- und Verbrauchsstoffen<br />
umfassen. Alle diese Leistungen würden<br />
aus Sicht des Konsumenten ein einziges<br />
Leistungsbündel darstellen. Daher wäre<br />
die Kaufentscheidung für ein Fahrzeug<br />
gleichzeitig auch die Entscheidung für das<br />
gesamte «Leistungsbündel». Beispiel: Ein<br />
Kunde kauft einen Drucker. Der Drucker<br />
ist nicht teuer, aber die Farbpatronen. Daher<br />
berücksichtigt der Kunde beim Kauf<br />
des Druckers bereits den Preis für die<br />
Patrone und bezieht diesen Preis in seine<br />
Kaufentscheidung mit ein.<br />
• Sportmarkt: Der Fahrzeugmarkt (Sales,<br />
Handel) und die Märkte für Werkstatt-<br />
Dienstleistungen (Aftersales) sowie für<br />
alle weiteren Güter und Dienstleistungen<br />
im Kfz-Gewerbe sind je eigenständige<br />
Märkte, also aus Kundensicht separate<br />
Angebote. Das bedeutet, dass Konsumenten<br />
bezüglich des Produkts (Sales) und der<br />
Werkstattleistungen (Aftersales-Services)<br />
sowie aller weiteren Angebote im Kfz-<br />
Gewerbe jeweils getrennt entscheiden.<br />
Beispiel: Ein Kunde kauft ein Fahrzeug<br />
bei Garagist X. Für den Reifenwechsel<br />
und den Jahresservice geht er aber zu<br />
Garagist Y, der insgesamt für ihn das bessere<br />
Angebot hat. Es handelt sich somit<br />
bei den Entscheidungen «Fahrzeugkauf»<br />
und «Service»/«Pneuwechsel» um zwei<br />
getrennte Entscheidungen.<br />
vs.<br />
Systemmarkt («Nespresso-Modell») versus Spotmarkt mit verschiedenen Teilmärkten im Kfz-Gewerbe.<br />
80 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK & RECHT<br />
Praxis von Behörden und Gerichten<br />
Wettbewerbsbehörden: Die Auffassung<br />
der Wettbewerbsbehörden ist im Wesentlich<br />
klar: Sowohl europäische wie auch<br />
schweizerische Wettbewerbsbehörden gehen<br />
grundsätzlich von einem Spotmarkt aus, also<br />
von separaten Märkten für Sales, Aftersales<br />
und Ersatzteilen. Es sind etwa folgende Beispiele<br />
zu nennen:<br />
• Sektorspezifische Regelwerke: Sowohl<br />
auf EU-Ebene wie auch in der Schweiz<br />
manifestiert sich das Modell separater<br />
Märkte in sektorspezifischen Regeln wie<br />
beispielsweise die Kfz-Bekanntmachung<br />
der Schweizerischen Wettbewerbskommission,<br />
das österreichische Kraftfahrzeugschutzgesetz<br />
oder die europäische<br />
Kfz-GVO, gemäss welcher für den Vertrieb<br />
einerseits und für die «Anschlussmärkte»<br />
Aftersales und Ersatzteile unterschiedliche<br />
Regeln anwendbar sind.<br />
• Schlussbericht der Weko zur Vorabklärung<br />
gegen einen grossen Importeur:<br />
Die Schweizerische Wettbewerbsbehörde<br />
hat im Oktober 2018 eine Zusammenfassung<br />
eines Schlussberichts veröffentlicht,<br />
wonach «provisorisch» von separaten<br />
Märkten und von einer marktbeherrschenden<br />
Stellung des Importeurs auf<br />
dem Markt für Aftersales auszugehen ist.<br />
• Positionspapier der Bundeswettbewerbsbehörde<br />
(BWB) Österreich: In<br />
einem Positionspapier hat die BWB explizit<br />
bekannt gegeben, dass ihrer Ansicht<br />
nach in Übereinstimmung mit jahrzehntelanger<br />
Rechtsprechung separate Märkte<br />
vorliegen und dass der jeweilige Importeur<br />
regelmässig marktbeherrschend auf<br />
dem Markt für Aftersales sei.<br />
Zivilgerichte: Bei den Zivilgerichten zeigt<br />
sich ein uneinheitliches Bild:<br />
• Europäische Zivilgerichte tendieren in<br />
jüngerer Zeit zu einem Spotmarkt und<br />
gehen von separaten Märkten für Sales,<br />
Aftersales und Ersatzteile aus. Das führt<br />
dazu, dass in der Regel ein Importeur auf<br />
dem Markt für Aftersales als marktbeherrschend<br />
gilt.<br />
• Die Schweizerischen Zivilgerichte sind<br />
zum Teil anderer Ansicht, zum Teil lassen<br />
sie die Frage einfach offen. Daraus folgt in<br />
der Schweiz a) eine unsichere Rechtslage<br />
und b) eine mangelhafte Durchsetzung<br />
zivilrechtlicher Ansprüche für Garagisten.<br />
Diese Situation ist unbefriedigend für<br />
Händler, weshalb die Politik nun aktiv<br />
wurde: Die Motion Pfister will die für die<br />
Gerichte unverbindliche Kfz-Bekanntmachung<br />
in eine verbindliche Verordnung<br />
überführen.<br />
ZHAW-Studie: Keine Evidenz für<br />
Systemmarkt<br />
Eine Umfrage der ZHAW zur Marktabgrenzung<br />
im Auftrag des AGVS zeigt folgende<br />
Ergebnisse:<br />
• Die Ergebnisse der Umfragen bei Konsumenten<br />
und Garagisten zeigen, dass Konsumenten<br />
beim Bezug von verschiedenen<br />
Leistungen unterschiedliche Entscheidungen<br />
treffen.<br />
• Im Kfz-Bereich gibt es keine Anhaltspunkte<br />
für einen Systemmarkt. Das<br />
Konsumenten- und Händlerverhalten<br />
lässt auf einen Spotmarkt schliessen, also<br />
auf separate Märkte Sales, Aftersales und<br />
Ersatzteilgeschäfte.<br />
• Ausserdem gibt es Indizien für eine<br />
markenspezifische Abgrenzung im Markt<br />
Aftersales.<br />
Fazit<br />
Beseitigung Rechtsunsicherheit: Die<br />
Marktabgrenzung im Kfz-Gewerbe ist in der<br />
Schweiz noch nicht restlos geklärt. Nationale<br />
und internationale Behörden, internationale<br />
Gerichte und die rechtlichen Grundlagen<br />
gehen von separaten Märkten Sales, Aftersales<br />
und Ersatzteile aus. Die Rechtsprechung<br />
der Schweizer Zivilgerichte ist bisher nicht<br />
einheitlich <strong>–</strong> allerdings ohne ökonomische<br />
Grundlage. Diese Lücke schliesst nur das<br />
neue Gutachten der ZHAW. Für die Garagisten<br />
bedeutet dies, dass Importeure auf dem<br />
Markt für Aftersales in der Regel marktbeherrschend<br />
sind und sich daher an die Vorgaben<br />
von Art. 7 KG halten müssen.<br />
Rechtliche Unterstützung: Der AGVS<br />
wird die Weko-Praxis und vor allem die Umsetzung<br />
der kartell-rechtlichen Vorgaben der<br />
Weko weiterhin beobachten. Sollten Sie in<br />
diesem Zusammenhang Fragen haben, melden<br />
Sie sich beim Rechtsdienst des AGVS! <<br />
Alles für Farbwechsel.<br />
Chemuwa Autozubehör AG<br />
info@chemuwa.ch, Tel. 055 256 10 10<br />
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POLITIK & RECHT<br />
Vorerst keine periodischen Abgastests: Eine entsprechende Motion von Tiana Moser wurde im Nationalrat nicht behandelt.<br />
Frühlingssession der eidgenössischen Räte<br />
Abgastests auf der langen Bank<br />
Auch in der Frühlingssession der eidgenössischen Räte war die Motion von Nationalrätin Tiana Moser zur Wiedereinführung<br />
der periodischen Abgaskontrolle kein Thema. Wird das Begehren nun ad acta gelegt? Sandro Compagno<br />
Die Regeln sind klar und haben schon manchen politischen Vorstoss<br />
versanden lassen. Wird ein parlamentarischer Vorstoss nicht<br />
innert zwei Jahren nach seiner Einreichung abschliessend behandelt,<br />
wird er abgeschrieben. Und da Tiana Moser (GLP/ZH) ihre Motion<br />
zur Einführung einer periodischen Abgaskontrolle am 17. März 2017<br />
eingereicht hat, wird sie nach dem Ende der Frühlingssession genau<br />
dieses Schicksal ereilen.<br />
Die Zürcher Nationalrätin und ihre Mitunterzeichner <strong>–</strong> darunter<br />
die aktuelle VBS-Vorsteherin Viola Amherd (CVP), aber auch<br />
die Grüne Regula Rytz oder das SVP-Urgestein Ueli Giezendanner<br />
<strong>–</strong> erwägen nun, die Motion erneut einzureichen. Im Nachgang zu<br />
den Manipulationen mehrerer Hersteller an den Abgasreinigungssystemen<br />
vor allem von Dieselfahrzeugen hatte die Zürcher Nationalrätin<br />
verlangt, dass die 2014 eingestellten periodischen Kontrollen<br />
wieder aufgenommen werden. Die Schweizer Garagisten sollten<br />
dabei eine durchaus wichtige Rolle spielen. «Ein Teil der notwendigen<br />
Infrastruktur wie auch das Know-how ist bereits bei<br />
den Prüflaboren (z.B. Empa, Fachhochschulen), den Strassenverkehrsämtern<br />
oder den Schweizer Garagen gegeben. Automechaniker<br />
sind in der Schweiz für Abgasmessungen wie auch Reparaturen ausgebildet<br />
und können diese niederschwellig vornehmen», schreibt<br />
Tiana Moser in ihrer Motion.<br />
Sommer-RS im Clinch mit Berufslehre<br />
Ein Vorstoss, der ebenfalls Auswirkungen auf das Gewerbe hat,<br />
wurde dafür von Ständerat überwiesen. Der Ständerat will den<br />
Beginn der Sommer-RS nach hinten verschieben, um diese besser<br />
auf das Ende der Berufslehre abzustimmen. Er hat eine Motion des<br />
Obwaldner CVP-Ständerats Erich Ettlin mit dieser Forderung angenommen.<br />
Dieser erinnerte daran, dass der Beginn der Sommer-<br />
Rekrutenschule mit der Armeereform WEA nach vorne verschoben<br />
worden sei. Beim RS-Beginn seien die meisten Lehrverhältnisse noch<br />
nicht beendet. Verteidigungsministerin Viola Amherd betonte, dass<br />
auch die Ausbildungsbedürfnisse der Armee berücksichtigt werden<br />
müssten. Diese prüfe aber, wie im Rahmen der geltenden Rechtsordnung<br />
den Lehrbetrieben entgegengekommen werden könne.<br />
Nimmt auch der Nationalrat die Motion an, ist der Auftrag für den<br />
Bundesrat verbindlich. <<br />
PK MOBIL ist die Pensionskasse der Berufsverbände AGVS ASTAG 2rad Schweiz VSCI<br />
Unsere Scheinwerfer<br />
sind aufs Mobilitätsgewerbe<br />
gerichtet.<br />
Als Vorsorge-Profis kennen wir die Bedürfnisse der Branche wie keine andere<br />
Pensionskasse. Wir beraten Sie gerne. Ganz unkompliziert, freundlich und kompetent.<br />
PK MOBIL, Wölflistrasse 5, 3006 Bern, Telefon 031 326 20 19, www.pkmobil.ch<br />
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82 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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auto-i-dat ag<br />
Vertrauen als Basis für Restwerte<br />
Der Trend ist klar: verstärkte Regulationen im Finanzbereich, unsichere Restwerte für alternative Antriebe, neue Mobilitätskonzepte<br />
<strong>–</strong> all das führt sowohl bei Anbietern wie auch Käufern zu Verunsicherung. Fahrzeug- und Mobilitätsanbieter<br />
brauchen verlässliche Restwerte.<br />
pd. Welche Autos, Fahrzeugklassen und Motorisierungen<br />
behalten nach ein, zwei oder<br />
mehr Jahren ihren Wert am stabilsten? Auf<br />
diese regelmässig gestellten Fragen beim<br />
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ihrem Programm auto-i Forecast zuverlässige<br />
Antworten, um bei der Fahrzeugrücknahme<br />
böse Überraschungen zu verhindern. Seit<br />
fast 30 Jahren beliefert die Firma den professionellen<br />
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relevanten Fahrzeugdaten, Informationen<br />
und aktualisierten Preisen zum Occasionsmarkt,<br />
zu den immer schneller rotierenden<br />
Neuwagenpreisen und zum Marktgeschehen<br />
ganz generell. Dieser Datenschatz ist einzigartig.<br />
Gepaart mit einem kompetenten Team<br />
aus Experten und Redaktoren, das sich ausschliesslich<br />
auf den Schweizer Markt konzentriert<br />
und ausgefeilte Algorithmen entwickelt,<br />
kann die auto-i-dat ag die präzisesten<br />
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Update bald alle zwei Tage<br />
Auf Basis dieses täglichen Monitorings, der<br />
permanenten Analyse und der dynamischen<br />
Anpassung an aktuelle Gegebenheiten (Diesel-<br />
Thematik!) gehen die Bestrebungen der autoi-dat<br />
ag dahin, dass künftig alle zwei Tage ein<br />
Update veröffentlicht werden kann.<br />
Dieser Service gehört zur DNA der Firma:<br />
Die auto-i-dat ag beschäftigt sich seit Beginn<br />
ihrer Geschichte intensiv mit der Frage, wie<br />
unabhängige, relevante Restwerte für Fahrzeuge<br />
berechnet werden können. Doch erst<br />
die Kombination aus dem Rückblick auf die<br />
Entwicklung und dem Überblick über aktuelle<br />
Marktbewegungen lassen ein relevante<br />
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Flottenbesitzer die Sicherheit, die sie für ein<br />
erfolgreiches Geschäft brauchen.<br />
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Bild Andreas Busslinger<br />
AGVS-Delegiertenversammlung am 12. Juni <strong>2019</strong> in Unterägeri<br />
Wir laden Sie herzlich ein<br />
Die Sektion Zug und der AGVS Schweiz freuen<br />
sich, Sie an die Delegiertenversammlung in<br />
Unterägeri begrüssen zu dürfen. Der Kanton<br />
Zug zählt zur Grossregion Zentralschweiz sowie<br />
zur Metropolregion Zürich. Unterägeri befindet<br />
sich am westlichen Ende des Ägerisees (auf knapp<br />
730 m ü. M.), südöstlich der Stadt Zug. Wir freuen<br />
uns über Ihre Teilnahme. <<br />
Programm<br />
Ab 8.30 Uhr Eintreffen der Teilnehmer<br />
10 bis 12.30 Uhr Delegiertenversammlung<br />
ab 12.30 Uhr Apéro und anschl. Mittagessen<br />
ca. 15 Uhr Ende<br />
Ort<br />
Aegerihalle, Zentrum Chilematt,<br />
Alte Landstrasse 113, 6314 Unterägeri<br />
Wir freuen uns, Sie am Mittwoch, 12. Juni <strong>2019</strong>,<br />
in Unterägeri willkommen zu heissen. Gerne<br />
nehmen wir Ihre Anmeldung bis spätestens 19.<br />
Mai <strong>2019</strong> entgegen: AGVS, Monique Baldinger,<br />
Direktwahl 031 307 15 26 oder E-Mail monique.<br />
baldinger@agvs-upsa.ch.<br />
Für Ihre Teilnahme verrechnen wir einen<br />
Unkostenanteil von 60 Franken<br />
(einschliesslich Mittagessen).<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 83
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Solothurner Autogewerbe fördert den Nachwuchs<br />
> Die AGVS-Sektion Solothurn bildet einen Ausbildungsfond zur Förderung der jungen Berufsleute.<br />
René Bobnar, Präsident der AGVS-Sektion<br />
Solothurn, begrüsste zahlreiche Mitglieder<br />
und Gäste zur 88. Generealversammlung <strong>–</strong> darunter<br />
auch die Nationalräte Walter Wobmann<br />
und Christian Imark. Zudem stellte der Präsident<br />
mit Freude fest, dass die Sektion eine<br />
gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
mit dem Amt für Berufsbildung, der Mittelund<br />
Hochschule sowie dem Berufsbildungszentrum<br />
Solothurn pflegt. Dies zeigte sich<br />
beispielsweise mit der Präsenz vieler Funktionsträger<br />
dieser Institutionen. Auch mit der<br />
Motorfahrzeugkontrolle, den benachbarten<br />
Sektionen Aargau und beider Basel sowie dem<br />
Dachverband AGVS Schweiz tauscht sich der<br />
Verband regelmässig aus.<br />
Mit 299 716 neu immatrikulierten Fahrzeugen<br />
lag der Schweizer Automarkt erstmals<br />
seit Langem unter der 300 000er-Marke.<br />
Der Präsident wies zudem auf einen Bericht<br />
der «SonntagsZeitung» vom 26. Januar hin, in<br />
dem besonders die Solothurner Kennzahlen<br />
erläutert wurden. «Das Auto-Business macht<br />
sich grosse Gedanken darüber, was passiert,<br />
wenn Elektrofahrzeuge einen bedeutenden<br />
Marktanteil einnehmen», sagte Bobnar. Bekannte<br />
Arbeiten im Bereich Wartung würden<br />
wegfallen, dafür werde der digitale Anteil<br />
steigen. Somit steigen auch die Ansprüche<br />
an die Ausbildung. Die Garagisten sind gefordert,<br />
sich diesen Veränderungen zu stellen.<br />
Eine Tatsache wird sich jedoch nicht ändern:<br />
Die individuelle Mobilität wird bei Herr und<br />
Frau Schweizer immer ein zentrales Thema<br />
bleiben.<br />
Geschäftsführer Thomas Jenni führte anschliessend<br />
durch den Jahresbericht: Im Ausbildungscenter<br />
werden die Überbetrieblichen<br />
Kurse wie auch Förderkurse für schwächere<br />
Lernende durchgeführt. Die Auslastung sei<br />
soweit gut; die schwachen Jahrgänge würden<br />
sich aber bemerkbar machen. So sei ein leichter<br />
Rückgang der Lehrverhältnisse spürbar.<br />
Jenni betonte die Wichtigkeit der Rekruktierung:<br />
Mit einer gezielten und umfassenden<br />
Beurteilung der interessierten Kandidaten<br />
lasse sich später eine Änderung der einzelnen<br />
Lehrverhältnisse oder gar Auflösung vermeiden.<br />
Die Sektion unternimmt bezüglich Berufsbildungsmarketing<br />
sehr viel und ist beispielsweise<br />
an allen Lehrstellenbörsen präsent.<br />
Zudem sind bereits einige Garagisten im kantonalen<br />
Projekt «Rent a Boss» involviert. Das<br />
Angebot für Schulen wurde vom kantonalen<br />
Solothurner Gewerbeverband, der Solothurner<br />
Handelskammer, dem Amt für Berufsbildung<br />
sowie der Mittel- und Hochschule lanciert.<br />
Um den Vorgaben der neuen Bildungsverordnung<br />
zu genügen, stehen in den Jahren<br />
2020/2021 grosse Investitionen im Ausbildungscenter<br />
an. Diese Investitionen können<br />
nicht aus der laufenden Rechnung getätigt<br />
werden. Die Sektion kann aber auf die Unterstützung<br />
ihrer Mitglieder zählen: Sie werden<br />
in den Jahren <strong>2019</strong> und 2020 in einen Ausbildungsfond<br />
investieren. Dank diesem können<br />
die notwendigen Anschaffungen getätigt<br />
werden und darüber hinaus auch Förderkurse<br />
sowie die Rekrutierung des Nachwuchses gefördert<br />
werden. Das Team vom Ausbildungscenter<br />
bedankte sich für die Hilfe.<br />
Die Verbandsrechnung inklusive Ausbildungscenter<br />
weist einen kleinen Gewinn von<br />
3000 Franken aus. Die Einnahmen aus Mitglieder-<br />
und Kursbeiträge liegen auf Vorjahresniveau.<br />
Die Aufwendungen entsprechen<br />
ebenfalls den Erwartungen und setzen sich<br />
aus Personalaufwand, Liegenschafts- und Betriebskosten<br />
zusammen. Die Bilanzsumme<br />
liegt knapp unter einer Million. Wie immer<br />
hat die Firma Conz Treuhand AG aus Olten<br />
die Prüfung der Rechnung professionell vorgenommen.<br />
Fazit: Der Auto Gewerbe Verband Solothurn<br />
geht mit viel Elan ins neue Verbandsjahr.<br />
<<br />
Die Solothurner Sektion des AGVS investiert in sein Ausbildungscenter und kann dazu auf seine Mitglieder zählen: Sie investieren in einen Ausbildungsfond.<br />
84 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Zürcher Garagen können bald Nachkontrollen durchführen<br />
> Der Kanton Zürich hat mit der Zürcher Sektion des AGVS eine Vereinbarung über ein RBV unterzeichnet<br />
abi. «Eine gute Lösung für alle Seiten.» Mit diesen Worten fasste der<br />
Zürcher Regierungsrat Mario Fehr (SP) die Vereinbarung über ein Reparaturbestätigungs-Verfahren<br />
(RBV) zusammen. «Sie ist ökologisch sinnvoll,<br />
da viele unnötige Fahrten wegfallen, die Bevölkerung profitiert von<br />
kürzeren Wegen und sie steigert die Attraktivität der Garagisten.»<br />
Mit dem RBV werden die Zürcher Garagen berechtigt, im Auftrag<br />
des Strassenverkehrsamt des Kantons Zürich (StVA) selber Nachkontrollen<br />
durchzuführen. Die Garagenbetriebe müssen dazu verschiedene<br />
Kriterien erfüllen, beispielweise bezüglich Personal und Infrastruktur.<br />
Um die Qualität sicherzustellen, kontrolliert das StVA die RBV-Betriebe<br />
oder reparierte Fahrzeuge mittels Stichproben. «Wir haben grosses Vertrauen<br />
in die Garagisten und den AGVS», sagt Fehr an der Unterzeichnung<br />
Anfang März. «Der Verband steht für Qualität.»<br />
Peter Kyburz, Geschäftsleiter des StVA, ergänzt: «Wir stellen hohe<br />
Anforderungen an die Betriebe. Sie müssen sauber arbeiten, denn<br />
‹ab MFK› ist eine wertvolle Marke.» Sie hätten daher einen engen<br />
Rahmen definiert, damit die Qualitätsstandards erfüllt werden.<br />
Auch die Sanktionen sind in der Vereinbarung geregelt. «Wer sich<br />
nicht an die Regeln hält, wird ausgeschlossen», betont Kyburz.<br />
Auch er ist davon überzeugt, dass die Automobilisten es schätzen<br />
werden, wenn sie wegen eines durchschnittlichen Mangels zu<br />
ihrem Garagisten gehen können <strong>–</strong> und nicht ins Strassenverkehrsamt<br />
fahren müssen. «Das hat für uns auch betriebliche Vorteile»,<br />
sagt er. «Wir können beispielsweise die Auslastung besser steuern<br />
und gewinnen so an Flexibilität.» Es geht immerhin um rund 40 000<br />
Nachkontrollen pro Jahr.<br />
Unter Federführung des Präsidenten<br />
RBV ist in der Schweiz nicht neu: Die Kantone Appenzell, St. Gallen,<br />
Thurgau, Graubünden, Schwyz und Tessin wenden bereits eine solche<br />
Vereinbarung an, die jeweils auf einem Vertrag zwischen der jeweiligen<br />
AGVS-Sektion und dem kantonalen Strassenverkehrsamt basiert.<br />
Damit dies in Zukunft auch im Kanton Zürich möglich ist, brauchte<br />
es einen parlamentarischen Vorstoss, «aus dem Christian Müller dann<br />
das Beste für eine sinnvolle Umsetzung herausgeholt hat», sagt Fehr.<br />
Christian Müller ist Präsident der AGVS-Sektion Zürich und FDP-<br />
Kantonsrat. Unter seiner Federführung kam die Vereinbarung mit<br />
dem Kanton zustande. «Für die Garagisten ist das RBV eine gute<br />
Freuen sich über die Vereinbarung: (v. l.) Peter Kyburz, Geschäftsleiter StVA<br />
Kanton Zürich, AGVS-Sektion-Zürich-Präsident Christian Müller, Regierungsrat<br />
Mario Fehr und Diego De Pedrini, Sekretär AGVS-Sektion Zürich.<br />
Möglichkeit, um sich als Mobilitätsdienstleister zu positionieren», sagt<br />
er. «Es ist aber kein Geschäftsmodell, sondern lediglich eine Dienstleistung,<br />
die wir künftig anbieten können.» Auch sorge das RBV für eine<br />
Entlastung der Garagenbetriebe: Oftmals waren es die Garagisten, die<br />
die Kundenautos für die Nachkontrolle zur Prüfstelle fuhren.<br />
Ziel: Start Anfang 2020<br />
In einem nächsten Schritt legt der AGVS nun die genauen Kriterien<br />
für die Betriebe fest und erstellt eine Datenbank, die über eine<br />
Schnittstelle zum StVA verfügt. Danach können sich die Garagen<br />
bewerben. Die Verantwortung für das Audit liegt ebenfalls beim<br />
AGVS. «Läuft alles nach Plan, können wir ab Anfang 2020 die ersten<br />
Nachkontrollen durchführen», sagt Müller. <<br />
Weniger Sorgen<br />
für Selbstständige.<br />
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85 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Interview mit Roland Lötscher, CEO Mobility<br />
«Es braucht Lösungen, und<br />
zwar schnell»<br />
Roland Lötscher ist seit Anfang Jahr CEO der Carsharing-Genossenschaft Mobility. Im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong><br />
erklärt er, was ihn am Thema Mobilität reizt und wie zufrieden er mit dem AGVS-Pilotprojekt ist. André Bissegger<br />
Roland Lötscher, CEO Mobility.<br />
Herr Lötscher, wie haben Sie die ersten<br />
Monate als Mobility-CEO erlebt?<br />
Roland Lötscher, CEO Mobility: Intensiv<br />
und sehr spannend. Mobility ist ein breit<br />
aufgestelltes Unternehmen, das mit einem<br />
hohen Tempo im Markt unterwegs ist. Da<br />
gibt es viel zu lernen, zu analysieren und zu<br />
entscheiden. Ich bin mir sicher, dass wir auf<br />
dem richtigen Weg sind. Aber es gilt, unsere<br />
Schlagzahl noch einmal zu erhöhen.<br />
Sie waren früher vor allem bei Telekom-<br />
Unternehmen im In- und Ausland tätig und<br />
haben nun in die Mobilitätsbranche gewechselt.<br />
Was reizt Sie an der Mobilität?<br />
Mobilität stellt die Gesellschaft vor immer<br />
grössere Herausforderungen. Schon<br />
heute sind die Systeme überlastet, Staus und<br />
Umweltbelastung sind die Folge. Denkt man<br />
diese Entwicklung in die Zukunft weiter,<br />
merkt man: Es braucht Lösungen, und zwar<br />
schnell. Mobility ist ein wichtiger Teil dieser<br />
Lösung. Es reizt mich, für solch ein zukunftsorientiertes<br />
Unternehmen zu arbeiten.<br />
Ziel von Mobility ist, zum führenden<br />
Schweizer Anbieter für individuelle<br />
Mobilität zu werden. Wie wollen Sie<br />
dieses Ziel erreichen?<br />
Indem unsere Kunden mit einem Klick<br />
verschiedenste Möglichkeiten haben, von A<br />
nach B zu kommen. Zum Flughafen fahren<br />
und das Auto einfach stehen lassen? Nimm<br />
«Moblity-One-Way». Ein Tagesausflug in<br />
die Berge? Nimm «Mobility-Return». Für die<br />
Kurzfahrt in Zürich? Nimm den Scooter. Mit<br />
dieser Flexibilität wollen wir die Menschen<br />
von uns überzeugen <strong>–</strong> und davon, dass es<br />
vor allem in Städten kein Privatauto mehr<br />
braucht, um rund um die Uhr mobil zu sein.<br />
Wie bewerten Sie den Test mit den Garagisten,<br />
die ihre Fahrzeuge neu Mobility zur<br />
Verfügung stellen können?<br />
Der Anfang war sehr überzeugend. Wir<br />
haben viel positives Feedback erhalten, auch<br />
von Garagenbetrieben selber. Für uns ist die<br />
Zusammenarbeit deshalb interessant, weil wir<br />
an attraktive städtische und ländliche Lagen<br />
kommen. Ausserdem nutzen wir Ressourcen<br />
effizient: Wir bringen «Stehzeuge» auf die<br />
Strasse, statt selber neue Autos zu kaufen.<br />
Haben Sie selbst schon ein Mobility-Auto<br />
aus einem Garagenbetrieb gemietet?<br />
Nein, da noch keine Garage in meiner<br />
Nähe bei diesem Projekt mitmacht. Eines ist<br />
allerdings klar: Das Erlebnis ist genau gleich<br />
toll wie mit einem roten Mobility-Auto. Darauf<br />
legen wir grossen Wert. Einfach anmelden,<br />
buchen, losfahren und Geld sparen. Ob<br />
das Auto nun rot, blau oder grau lackiert ist,<br />
spielt dem Fahrer ja keine Rolle.<br />
Für einige Autofahrer sind die Mobility-<br />
Fahrer ein rotes Tuch im Strassenverkehr.<br />
Können und wollen Sie dieses Image<br />
korrigieren?<br />
Klischees verstärken sich oft nur, wenn man<br />
sie bekämpft. Es ist mit Mobility genau wie mit<br />
den Aargauern und ihren weissen Socken: Die<br />
Realität ist eine ganz andere, aber das Klischee<br />
bleibt. Wir wissen, dass unsere Kunden genau<br />
gleich gut fahren wie jeder andere Schweizer.<br />
Das zeigen Versicherungsstatistiken.<br />
Welchen Einfluss wird autonomes Fahren<br />
auf das Sharing-Geschäft haben?<br />
Selbstfahrende Autos bieten eine riesige<br />
Chance für uns. Sie werden Reisende auf<br />
Knopfdruck abholen, von A nach B bringen<br />
und danach eigenständig parkieren und tanken.<br />
Das ermöglicht Carsharing im grossen<br />
Stil, wobei sowohl «Sammeltaxis» als auch<br />
Autos für individuelle Einzelstrecken denkbar<br />
sind. Langfristig gesehen kann das die Zahl<br />
an Privatautos reduzieren und die Verkehrssituation<br />
entlasten. Mit unserem Pilotprojekt<br />
in Zug, wo wir den «MyShuttle» zusammen<br />
mit Partnern testen, wollen wir einen grossen<br />
Schritt in die Mobilität der Zukunft machen.<br />
Der Volksmund sagt: «Teilen ist das neue<br />
Besitzen». Ist das tatsächlich so?<br />
Teilen ist ein Megatrend, ja. Gerade jüngere<br />
Generationen sind sich gewohnt, Dinge<br />
zu nutzen statt sie zu besitzen. Das fängt bei<br />
Ferienwohnungen an und hört eben bei Mobilität<br />
auf. Es ist doch toll, wenn man keinen<br />
Parkplatz, keine Versicherungen und keine<br />
Reparaturen zahlen muss und trotzdem<br />
rund um die Uhr ein Auto zur Verfügung<br />
hat. Wir merken das an den vielen jungen<br />
Mobility-Kunden, deren Zahl überproportional<br />
wächst.<br />
Wie würden Sie Ihre Beziehung zum Automobil<br />
beschreiben? Ist es mehr Mittel zum<br />
Zweck oder auch Fahrgenuss? Welches<br />
Auto fahren Sie privat?<br />
Ich habe eine sehr pragmatische Beziehung<br />
zum Auto. Wir wohnen mitten in der<br />
Stadt und brauchen kein eigenes Auto. Wir<br />
teilen uns bei Bedarf den älteren Firmen-Sharan<br />
meiner Frau. Und neu nutze ich natürlich<br />
auch Mobility. <<br />
86 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SPONSORED CONTENT<br />
Digitales Tool unterstützt Kunden-Dialog<br />
Auch Kundenbeziehung profitiert von<br />
der Stieger Annahme-App<br />
Der Einsatz digitaler Instrumente in vielfältige Betriebsabläufe gehört immer mehr zum Standard einer Garage. Richtig eingebunden,<br />
hilft es dem Garagisten auch beim Optimieren seiner Kundenbeziehungen, wie das Beispiel der Stieger Annahme-App zeigt.<br />
pd. Der persönliche Austausch mit dem Kunden wird umso wichtiger,<br />
je mehr auf digitalem Weg mit ihm kommuniziert wird. Die mobile<br />
Fahrzeugannahme mit der Annahme-App verbindet beides auf ideale<br />
Weise: Der Garagist erfasst im Dialog mit dem Kunden den Auftrag<br />
direkt und komfortabel via Tablet und kann in dessen Beisein alle<br />
Arbeiten checklistengeführt per Texteingabe und Foto dokumentieren.<br />
Dieses Vorgehen ermöglicht ihm eine qualitativ hochstehende Beratung<br />
und Betreuung, die das Kundenvertrauen stärkt und gleichzeitig<br />
die Beziehung zwischen den beiden Parteien optimieren hilft.<br />
Praxiserprobt<br />
Das Digitalisieren der Fahrzeugannahme geht denkbar einfach: Die<br />
App lässt sich schnell und unkompliziert in eine bestehende IT-Lösung<br />
von Stieger integrieren. Kommt ein Neu- oder Stammkunde ohne vorherige<br />
Anmeldung in die Garage, kann der Serviceberater auch ohne<br />
bestehende Auftragsdaten sofort mit der mobilen Fahrzeugannahme<br />
starten. Denn die Stieger Annahme-App erlaubt es ihm, den Werkstattauftrag<br />
direkt am Tablet zu eröffnen.<br />
Clever vernetzt<br />
Dank geführter Abläufe und Checklisten der App sind schnelle<br />
und lückenlose Fahrzeugannahmen möglich. Schäden am Auto können<br />
direkt ab Tablet fotografiert und der Auftrag ergänzt oder Zusatzaufgaben<br />
dokumentiert werden. Die Daten werden per WLAN<br />
ins System übertragen, Bilder automatisch in der Dokumentenverwaltung<br />
des Werkstattplaners sowie dem DMS abgespeichert. In<br />
gewohnter Form erhält die Werkstatt dann den Auftrag. Auch dass<br />
direkt aus der App heraus der buchhalterische Auftrag automatisch<br />
eröffnet werden kann, ist für den Garagisten sehr hilfreich.<br />
Die Vollintegration der Annahme-App ins Stieger-DMS xDrive<br />
bzw. EUROPLUS und den Werkstattplaner xPlan stellt sicher, dass<br />
Werkstattaufträge von der Fahrzeugannahme bis zur Rechnungsstellung<br />
den Betrieb reibungslos durchlaufen. <<br />
Mehr erfahren und unverbindlich präsentieren lassen: Stephan Rissi,<br />
Telefon 071 858 50 80, ist gerne behilflich.<br />
Stellenausschreibung<br />
Wir suchen per 1. August <strong>2019</strong><br />
Fachlehrperson für Automobilberufe EFZ/EBA (20 <strong>–</strong> 40%)<br />
WEITERBILDUNG<br />
GEWERBLICH-INDUSTRIELLE<br />
BERUFSSCHULE BERN<br />
Die Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern (gibb) ist eine<br />
kantonale Berufsfachschule des Kantons Bern. Wir unterrichten<br />
rund 7000 junge Menschen in mehr als 60 gewerblichindustriellen<br />
Berufen und bilden etwa 1000 Berufstätige berufsbegleitend<br />
in der höheren Berufsbildung (HBB) aus.<br />
Aufgabe:<br />
Erteilen von berufskundlichem Unterricht an folgende Klassen:<br />
«Automobil-Assistenten/-innen EBA» und<br />
«Automobil-Fachleute EFZ»<br />
Anforderungen:<br />
Abgeschlossene Lehre als Automobil-Mechatroniker/in oder<br />
Automechaniker/in, Abschluss als Automobildiagnostiker/in mit<br />
eidg. Fachausweis (Berufsprüfung), Abschluss als Betriebswirt/in<br />
im Automobilgewerbe oder Automobilkaufmann/-kauffrau (Höhere<br />
Fachprüfung) oder Automobilingenieur HTL/FH oder gleichwertiger<br />
Abschluss, mehrjährige Berufspraxis im entsprechenden Berufsfeld,<br />
Unterrichtserfahrung in der Berufsbildung erwünscht, Bereitschaft<br />
zu pädagogischer und fachlicher Weiterbildung.<br />
Anstellungsart:<br />
Befristete Anstellung und Besoldung nach den kantonalen<br />
Richtlinien (LAG/LAV).<br />
Wir bieten:<br />
• Sorgfältige Einführung in die Lehrtätigkeit mittels Mentorat.<br />
• Engagierte Teamarbeit mit verbindlicher Unterstützung durch<br />
das Team und die Schulleitung.<br />
• Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten in einer entwicklungsorientierten<br />
Berufsfachschule.<br />
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne:<br />
Niklaus Gerber, Leiter Abteilung Mechanisch-Technische Berufe<br />
niklaus.gerber@gibb.ch/031 335 92 20<br />
Bewerbungen mit Lebenslauf, Foto und Zeugniskopien bitte an:<br />
Gewerblich-Industriellen Berufsschule Bern<br />
Niklaus Gerber, Leiter Abteilung MTB<br />
Postfach 248, Lorrainestrasse 1, 3000 Bern 22<br />
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis am 12. <strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 87
GARAGENWELT<br />
Continental<br />
continental-reifen.ch<br />
> Neuer EcoContact 6: Optimierter Hightech-Reifen für eine breite Palette an Fahrzeugen<br />
pd. Der neue EcoContact 6 nimmt weniger Energie auf. Das<br />
bringt mit der neuen «Green Chili verringert den Rollwiderstand.<br />
2.0»-Generation die neueste und Somit trägt der EcoContact 6<br />
fortschrittlichste Mischungstechnologie<br />
in die Eco Reifen-<br />
dazu bei, Kraftstoff zu sparen.<br />
reihe. Der neue Sommerreifen<br />
ist ein Hightech-Produkt für<br />
höchste Ansprüche an Sicherheit,<br />
weniger Kraftstoffverbrauch,<br />
mehr Laufleistung und<br />
optimierten Grip.<br />
Verglichen mit dem Conti<br />
EcoContact 5 bietet der Eco<br />
Contact 6 um 20 Prozent höhere<br />
Laufleistung, einen um 15 Prozent<br />
verringerten Rollwiderstand,<br />
noch präziseres Handling<br />
und kürzere Bremswege auf<br />
nasser und trockener Fahrbahn.<br />
Weniger Kraftstoffverbrauch<br />
Durch die «Green Chili<br />
2.0»-Gummimischung wird<br />
weniger Reibung beim Kontakt<br />
zur Strasse erzeugt. Der Reifen<br />
KW Automotive AG<br />
kwsuspenisons.ch<br />
> Stufenlose Tieferlegung bei Serienfahrwerken mit KW Automotive<br />
pd. Seit mehreren Jahren<br />
bietet KW als Marktführer für<br />
individuelle Fahrwerklösungen<br />
mit seinen bewährten Gewindefedern<br />
die Möglichkeit,<br />
Serienfahrwerke mit einer<br />
stufenlosen Niveauregulierung<br />
auszurüsten. Ähnlich wie ein<br />
Gewindefahrwerk ermöglichen<br />
die KW-Gewindefedern<br />
eine individuelle Tieferlegung.<br />
Die Fahrzeuge können an der<br />
Vorderachse zwischen 15<br />
bis 25 Millimeter und an der<br />
Hinterachse zwischen 5 bis 20<br />
Millimeter stufenlos tiefergelegt<br />
werden. Mit herkömmlichen<br />
Federn verschiedener Anbieter<br />
ist eine stufenlose Tieferlegung<br />
nicht möglich.<br />
Ab sofort sind die<br />
höheneinstellbaren Federn auch<br />
für den Audi RS3 Sportback<br />
und die Audi RS3 Stufenhecklimousine<br />
(8V-Baureihe), den<br />
Mehr Laufleistung<br />
Mit der «Green Chili<br />
2.0»-Technologie wird ein<br />
optimiertes Anpassungsverhalten<br />
des Reifens an die<br />
Fahrbahnoberfläche erreicht.<br />
Weniger Schlupf führt<br />
zu weniger Reifenabrieb auf<br />
trockener und nasser Fahrbahn.<br />
Dadurch erhöht sich die<br />
Laufleistung des EcoContact 6.<br />
Grössenabhängige Profilanpassungen<br />
mit 3 bis 5 Längsrillen<br />
ermöglichen optimales<br />
Handling für verschiedene<br />
Fahrzeuge. Neue Bestandteile<br />
der «Green Chili 2.0»-Gummimischung<br />
verbessern den Grip<br />
bei Trockenheit und Nässe. <<br />
Der neue EcoContact 6<br />
von Continental.<br />
Golf 7 R Typ AU (Variant und<br />
Limousine), den Cupra Ateca<br />
(Allrad) und den Seat Leon<br />
Cupra und Cupra «R» erhältlich.<br />
Die serienmässige elektronische<br />
Dämpferregulierung bleibt bei<br />
allen Fahrzeugen erhalten.<br />
«In den vergangenen Jahren<br />
haben wir verschiedene<br />
Systeme entwickelt und nach<br />
ausführlichen Belastungs- und<br />
Langzeittests können nun auch<br />
ausgewählte Kompakt- und<br />
Mittelklassemodelle, die über<br />
einen am Serienfederbein konventionell<br />
befestigen Federteller<br />
verfügen, mit unseren weiterentwickelten<br />
KW-Gewindefedern<br />
ausgerüstet werden»,<br />
erklärt KW-Geschäftsführer<br />
Peter Banz.<br />
Der variable Spielraum<br />
bei der Tieferlegung hat den<br />
grossen Vorteil, dass beim<br />
Wechsel der Rad-Reifenkombination<br />
die Tiefe an die<br />
neuen Felgen angepasst werden<br />
kann. Mit herkömmlichen<br />
Fahrwerkfedern ist dies nicht<br />
möglich. In Verbindung mit den<br />
Seriendämpfern im Fahrzeug<br />
wird durch die KW-Gewindefedern<br />
ein harmonisches<br />
www.continental-reifen.ch<br />
CO_SP19_114mmx200m_EC6-2_CH.indd 2 12.03.<strong>2019</strong> 17:53:54<br />
und direktes Fahrverhalten<br />
realisiert. Selbst bei<br />
extremen Fahrmanövern und<br />
plötzlichen Lastwechseln<br />
steigern die KW-Federn mit<br />
ihrer progressiven Federrate<br />
die Agilität und sorgen für ein<br />
harmonisches Fahr verhalten. <<br />
Die KW Gewindefedern sind jetzt auch für den Audi RS3 erhältlich.<br />
88 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
GARAGENWELT<br />
Mewa Service AG<br />
mewa.ch<br />
> Multitex: Power-Auffangmatte gegen Öl und Leckagen<br />
pd. In der Produktion, Montage schützt Maschinen, Arbeitsplatz<br />
oder der Werkstatt sind<br />
und Boden vor Ver-<br />
professionelle Saugmatten schmutzung: beim Wechsel von<br />
eine saubere Sache. Sie helfen Öl-, Brems- und Kühlflüssigkeiten,<br />
im täglichen Kampf gegen<br />
für das Aufsaugen von<br />
tropfende oder chemische Emulsionen, Laugen oder Lösemitteln,<br />
Flüssigkeiten oder kriechende<br />
beim Zerlegen von Ge-<br />
Öle. Mit der Auffangmatte triebe- und Motorteilen, für die<br />
Multitex bietet Mewa eine Ablage öliger Werkzeuge und<br />
einfache und effektive Lösung: bei der Reparatur von Pumpen<br />
eine schützende Unterlage oder Rohrleitungen.<br />
bei Reparatur- und Wartungsarbeiten,<br />
Rund drei Liter Flüssig-<br />
die gleichzeitig für keit «tankt» das Spezialvlies.<br />
Sauberkeit sorgt. Sauber bleibt Heikle Flüssigkeiten werden<br />
dabei auch die Umwelt, denn im Saugkern sicher und sauber<br />
Mewa holt die verschmutzten gespeichert. Und dies dank<br />
Matten ab, wäscht sie und bringt dem umweltfreundlichen<br />
sie sauber zum Kunden zurück. Mehrwegsystem viele Male.<br />
Die Auffangmatte Multitex Im griffigen Format von 60 x 90<br />
eignet sich speziell in der cm ist die Matte absolut unentbehrlich.<br />
Metall- und Automobilindustrie,<br />
Ein praktisches Plus:<br />
in den Branchen Sanitär, Mehrere aneinandergelegte<br />
Heizung und Klima oder in Auffangmatten decken grössere<br />
Autowerkstätten. Sie saugt Leckage-Schwerpunkte zuverlässig<br />
alle Flüssigkeiten auf und<br />
ab.<br />
Multitex ist eine Mehrweg-<br />
Textillösung, das heisst, die<br />
Matten werden nicht gekauft,<br />
sondern im Full-Service von<br />
Mewa unkompliziert und im vertraglich<br />
vereinbarten Rhythmus<br />
und im sicher verschlossenen<br />
Safety Container SaCon angeliefert,<br />
abgeholt, gewaschen<br />
und vom Servicefahrer sauber<br />
wieder gebracht. Umweltschonend<br />
und wirtschaftlich<br />
eine spürbare Entlastung für<br />
den Betrieb. <<br />
Die textile Auffangmatte Mewa Multitex dient bei Reparatur- und Wartungsarbeiten<br />
als schützende Unterlage und reduziert die Rutschgefahr.<br />
Südo AG<br />
suedo.ch<br />
> Südo reist im Bus mit den Werkzeugen der KS-Tools zu den Kunden<br />
pd. Die Südo AG ist der KS-<br />
Tools-Partner für die Schweiz.<br />
Als international führender<br />
Anbieter für Werkzeuge und<br />
Werkstatteinrichtungen steht<br />
KS Tools mit über 350 Mitarbeitern<br />
für Qualität, ein<br />
attraktives Preis-Leistungsverhältnis,<br />
Lösungsorientierung<br />
und Flexibilität. Ausserdem<br />
verfügt KS-Tools mit circa<br />
34 000 Artikeln über eines<br />
der breitesten Sortimente im<br />
Standard- und Spezialwerkzeugbereich.<br />
deren Qualität für sich sprechen<br />
lassen.<br />
Mit über 300 Artikeln, die<br />
sich im Bus befinden, können<br />
wir den Kunden bereits einen<br />
grossen Teil von Spezialwerkzeugen<br />
für den Automotivbereich<br />
gezeigt werden. <<br />
Unterwegs im KS-Tools-Bus<br />
Die Südo AG ist Importeur<br />
der neusten Werkzeuge von KS<br />
Tools. Die Südo-Aussendienstmitarbeiter<br />
sind mit einem<br />
eigens angefertigten KS-Tools-<br />
Bus für die Kunden unterwegs<br />
und können so direkt vor Ort die<br />
Werkzeuge präsentieren und<br />
Die Aussendienstmitarbeiter der Südo AG sind mit einem speziell angefertigten<br />
KS-Tools-Bus für die Kunden unterwegs.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 89
UMFRAGE DES MONATS<br />
UNTERSTÜTZEN SIE DIE<br />
IDEE, DAS AUSGEWÄHLTE<br />
ZULIEFERER VON HALLE 7<br />
IN DIE HALLEN 1 <strong>–</strong> 6<br />
WECHSELN KÖNNEN?<br />
Halle 1 <strong>–</strong> 6<br />
Mit einer Reglementsänderung werden Ausstellern aus<br />
Halle 7 die Türen zu den Hallen 1 bis 6 geöffnet. Damit<br />
soll der Auto-Salon fit für die Zukunft gemacht werden.<br />
48 Prozent der Umfrageteilnehmer sind jedoch der<br />
Meinung, das löse das Problem nicht. 32 Prozent finden<br />
die Idee gut, 20 Prozent nicht. (Stand 21. März)<br />
32%<br />
Gute Idee<br />
20%<br />
Keine<br />
gute Idee<br />
48%<br />
Löst das<br />
Problem<br />
nicht<br />
Bereitet Ihnen das Rekrutieren<br />
von Lernenden Schwierigkeiten?<br />
Halle 7<br />
Hier gehts zur aktuellen Umfrage:<br />
Scannen und mitmachen!<br />
www.agvs-upsa.ch/de/<br />
bereitet-ihnen-das-rekrutierenvon-lernenden-schwierigkeiten<br />
UNTERSTÜTZEN SIE DIE IDEE, DAS AUSGEWÄHLTE<br />
ZULIEFERER VON HALLE 7 IN DIE HALLEN 1-6<br />
WECHSELN KÖNNEN?<br />
VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong>-AUSGABE 5 <strong>–</strong> MAI <strong>2019</strong><br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 6. Mai <strong>2019</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />
Der Blick nach hinten: Eyesight-<br />
Rückfahrkameras retten Leben<br />
Überwachungs- und Rückfahrkameras sind<br />
seit 1. <strong>April</strong> Pflicht für Traktoren. Aber auch<br />
Transportunternehmen nutzen Eyesight immer<br />
mehr <strong>–</strong> und verhindern so schwere Unfälle.<br />
Elektrische Bedrohung für<br />
Strassenretter<br />
Die E-Autos stellen die Blaulichtorganisationen<br />
vor unbekannte Herausforderungen: Retter und<br />
Insassen sehen sich durch den Strom einer neuen<br />
Gefährdung gegenüber.<br />
Genossenschaft ESA trifft sich Mitte<br />
Mai zur Generalversammlung<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> zeigt, womit sich die ESA-Mitinhaber<br />
am 16. Mai im Casino-Kursaal in<br />
Interlaken befassen müssen und worauf sie<br />
sich freuen können.<br />
Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
91. Jahrgang, 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache<br />
WEMF-beglaubigte Auflage per September 2018: 12 725 Exemplare davon 9548 in Deutsch, 3117 in Französisch<br />
Herausgeber<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
www.agvs-upsa.ch<br />
Verlag<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong><br />
Wölflistrasse 5, Postfach 64, CH-3000 Bern 22<br />
Telefon: +41 (0)31 307 15 15<br />
verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />
Administration und Aboverwaltung<br />
Jahresabonnement<br />
CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />
Einzelnummer<br />
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Kontakt: Monique Baldinger<br />
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monique.baldinger@agvs-upsa.ch<br />
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(abi, Redaktor Mobilität), Jean-Philippe<br />
Pressl-Wenger (jppw, Korrespondent Westschweiz),<br />
Andreas Senger (se, Spezialgebiet<br />
Technik), Bruno Sinzig (si, Spezialgebiet<br />
Bildung), Raoul Studer (rst, Spezialgebiet<br />
Politik).<br />
Weitere Beiträge von: Patrick L. Krauskopf,<br />
Sarah Umbricht, Rolf Boesch.<br />
Gestaltung: Robert Knopf, Christoph Pfister,<br />
Fatma Bindal.<br />
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90 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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<strong>–</strong> Haltestift / Zubehörsätze<br />
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<strong>–</strong> Bremstrommeln und Bremsbacken<br />
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<strong>–</strong> Bremskraftregler<br />
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<strong>–</strong> Bremsleitungen und Bremsschläuche<br />
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<strong>–</strong> Revisionen gebrauchter Komponenten<br />
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