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AUTOINSIDE Ausgabe 4 – April 2019

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AUSGABE 4 <strong>–</strong> APRIL <strong>2019</strong><br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

AUTO<br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

89. Auto-Salon<br />

Bundesrat Cassis zu Gast beim AGVS<br />

Seiten 20 <strong>–</strong> 21<br />

Auto-Salon<br />

Der Auto-Salon öffnet sich<br />

künftig für Tech-Firmen und<br />

Zulieferer.<br />

Seiten 12 <strong>–</strong> 13<br />

E-Mobilität<br />

Die Herausforderungen und<br />

die Prognosen für die<br />

Elektromobilität.<br />

Seiten 46 <strong>–</strong> 49<br />

Bildung<br />

Wie der AGVS mit der<br />

zunehmenden Zahl an<br />

Tertiärabschlüssen umgeht.<br />

Seiten 70 <strong>–</strong> 71


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Hydraulikkomponenten<br />

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Auto-Salon<br />

Der Auto-Salon öffnet sich<br />

künftig für Tech-Firmen und<br />

Zulieferer.<br />

Seiten 12 <strong>–</strong> 13<br />

E-Mobilität<br />

Die Herausforderungen und<br />

die Prognosen für die<br />

Elektromobilität.<br />

Seiten 46 <strong>–</strong> 49<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

Bildung<br />

Wie der AGVS mit der<br />

zunehmenden Zahl an<br />

Tertiärabschlüssen umgeht.<br />

Seiten 70 <strong>–</strong> 71<br />

INHALT<br />

<strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />

5 Editorial<br />

6 Kurz notiert<br />

Auto-Salon<br />

8 Der Auto-Salon <strong>–</strong> der Treffpunkt<br />

der Branche<br />

10 Ein Abend mit der Sektion Genf<br />

12 Wie weiter mit der Halle 7?<br />

14 Bundesrat Cassis am AGVS-Stand<br />

18 Online praktische<br />

Problemstellungen lösen<br />

20 Cecra-Generaldirektor Bernard<br />

Lycke im Gespräch<br />

22 Der Grand Seigneur der<br />

Autobranche, André Hefti, tritt ab<br />

24 Die Highlights der Zulieferer<br />

45 Dot.swiss <strong>–</strong> mehr Swissness<br />

geht nicht<br />

Technologie / Antriebe<br />

44 Die Herausforderungen der<br />

E-Mobilität<br />

50 Ladeinfrastruktur ist keine<br />

Zukunftsmusik<br />

52 Neue Reifen für alternative Antriebe<br />

54 E-Autos auf dem Occasionsmarkt<br />

56 Plattformen spüren Wandel<br />

58 Neue Technologien benötigen<br />

neue Kompetenzen<br />

62 Wann startet CNG durch?<br />

64 Weniger CO 2<br />

dank Gasantrieb<br />

66 Diesel ist nicht tot<br />

Bildung<br />

68 Betriebswirtin Yasmin Bürgi nimmt<br />

die Zukunft in die Hand<br />

70 Olivier Maeder spricht über<br />

Tertiärabschlüsse im Autogewerbe<br />

72 Z1-Intensivkurs spart Zeit<br />

73 AGVS hilft, die Radios auf DAB+<br />

umzurüsten<br />

74 AGVS Business Academy<br />

76 Regionale Weiterbildungskurse<br />

78 Vom amerikanischen Markt lernen<br />

Swiss Automotive Show<br />

79 SAS in neuem Kleid<br />

Politik & Recht<br />

80 Unternehmerische Freiheit sichern<br />

82 Nationalrat will Sommer-RS<br />

verschieben<br />

Verband & Sektionen<br />

83 Einladung zur AGVS-DV in<br />

Unterägeri<br />

84 Neues aus der Sektion Solothurn<br />

85 Zürcher Garagen können bald<br />

Nachkontrollen durchführen<br />

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AUSGABE 4 <strong>–</strong> APRIL <strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

86 Der neue Mobility-CEO Roland<br />

Lötscher im Gespräch<br />

89. Auto-Salon<br />

Bundesrat Cassis zu Gast beim AGVS<br />

Seiten 20 <strong>–</strong> 21<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />

Titelseite:<br />

Bundesrat<br />

Ignazio Cassis zu<br />

Gast beim AGVS<br />

(Bild srh).<br />

87 Garagenwelt<br />

90 Grafik des Monats,<br />

Vorschau & Impressum<br />

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EDITORIAL<br />

Die E-Mobilität ist da <strong>–</strong> die Garagisten sind bereit<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Der Auto-Salon in Genf hat an medialer<br />

Aufmerksamkeit nichts eingebüsst.<br />

Wiederum sind rund 10 000 Medienschaffende<br />

nach Genf gereist, um sich<br />

über die neusten Entwicklungen ein<br />

Bild zu machen und über viele Weltneuheiten<br />

zu berichten. Auch informierten<br />

sich über 600 000 Besucherinnen und<br />

Besucher über die News und Trends in<br />

der Auto- und Zulieferbranche.<br />

Damit bleibt Genf die mit Abstand<br />

meistbesuchte Autoausstellung<br />

weltweit. Für uns Garagisten ist der<br />

Auto-Salon ein wichtiger Taktgeber<br />

für das Neuwagengeschäft. Ich danke<br />

dem Team um André Hefti für die<br />

hervorragende Organisation. Es ist<br />

ihnen gelungen, die Standflächen<br />

mit interessanten neuen Ausstellern<br />

attraktiv zu gestalten und dem Publikum<br />

wiederum die faszinierende Welt<br />

des Autos und damit der indi viduellen<br />

Mobilität zu präsentieren.<br />

Definitiv bei den Medien angekommen<br />

sind die elektrisch oder teilelektrisch<br />

angetriebenen Modelle. Die Modelloffensiven<br />

der Hersteller sind beeindruckend.<br />

Das Autogewerbe ist<br />

für die E-Mobilität gut aufgestellt. Die<br />

Lerninhalte der Autoberufe sind auf die<br />

neuen Technologien abgestimmt und<br />

die Weiterbildungskurse des AGVS für<br />

Hochvoltsysteme werden von den<br />

Automobilfachleuten rege besucht.<br />

Nun geht es darum, den Kunden die<br />

«Das Autogewerbe ist<br />

für die E-Mobilität gut<br />

aufgestellt.»<br />

positiven Eigenschaften der E-Mobilität<br />

zu erklären, ohne dabei die bisherigen<br />

Antriebssysteme zu vernachlässigen.<br />

Denn es ist unbestritten, dass die bewährten<br />

Brennstoffmotoren weiterhin<br />

dominant im Einsatz bleiben.<br />

Die Förderung der E-Mobilität entspricht<br />

dem politischen Willen in der Schweiz<br />

und in ganz Europa. Der Bund plant<br />

entlang der Schweizer Autobahnen<br />

100 Ladestationen. Zusammen mit<br />

dem stetigen Ausbau der Elektroladeinfrastruktur<br />

in Städten entsteht in den<br />

nächsten Jahren ein ausreichendes<br />

Netz, um ein E-Fahrzeug unter gewissen<br />

Einschränkungen betreiben zu können.<br />

Mitentscheidend für deren ökologischen<br />

Nutzen ist vor allem die<br />

Herkunft des Stroms. Wird er unter<br />

Einsatz von nicht erneuerbaren Quellen<br />

wie Kohle, Erdgas oder Öl hergestellt,<br />

ergibt die Elektromobilität wenig Sinn.<br />

Hingegen ist ein E-Auto unter Verwendung<br />

erneuerbarer Energie wie<br />

Sonne, Wind, Wasser schon zu prüfen.<br />

Ausgeblendet wird leider noch häufig<br />

die Belastung der Umwelt durch<br />

die Herstellung und Entsorgung der<br />

Energiespeicher. Heute stammen die<br />

Batterien vor allem aus Asien. Kritisch<br />

zu betrachten ist vor allem der Abbau<br />

der Rohstoffe und dessen Auswirkungen<br />

auf die Umwelt. Auch ist<br />

die Verwendung der Energiespeicher<br />

am Ende der Verwendungsdauer im<br />

Auto noch offen. Ebenso fehlt der<br />

industrielle Ansatz für das Recycling.<br />

Zuversichtlich dürfen wir trotzdem sein,<br />

dass die Politik zusammen mit der Gesellschaft<br />

den ökologischen Einsatz der<br />

Elektromobilität meistern kann und die<br />

Polemik um den CO 2<br />

-Ausstoss durch<br />

die Brennstoffmotoren wieder einer<br />

sachlichen Diskussion weicht.<br />

Herzliche Grüsse<br />

Urs Wernli<br />

Zentralpräsident<br />

6. und 7. September <strong>2019</strong><br />

im Forum Fribourg<br />

www.swiss-automotive-show.ch


KURZ NOTIERT<br />

Anina Zimmerli, ...<br />

Drei neue Gesichter in der<br />

Mobilcity<br />

Seit dem 1. März unterstützen<br />

Stefanie Hostettler das<br />

Team des Berufsbildungsfonds<br />

und Nils Messerli den Rechtsdienst.<br />

Zudem verstärkt Anina<br />

Zimmerli seit Anfang <strong>April</strong> das<br />

AGVS-Kommunikationsteam.<br />

Die 23-Jährige aus Bern tritt<br />

die Stelle als Mitarbeiterin<br />

«Kommunikation & digitale<br />

Projekte» an. Der AGVS heisst<br />

die neuen Mitarbeiter herzlich<br />

willkommen und wünscht ihnen<br />

viel Erfolg und Freude in ihrem<br />

neuen Tätigkeitsgebiet.<br />

Carauktion und Auto-i-dat<br />

sind Partner<br />

... Stefanie Hostettler und ... ... Nils Messerli verstärken den AGVS.<br />

Um ihren gemeinsamen<br />

Kunden einen Mehrwert zu<br />

schaffen, vereinbaren Carauktion<br />

und Auto-i-dat eine Zusammenarbeit.<br />

Dank gemeinsamer<br />

Schnittstelle können Fahrzeuge<br />

aus dem Auto-i-Autohandel<br />

schnell auf Carauktion verkauft<br />

werden und umgekehrt.<br />

Carauktion betreibt die grösste<br />

B2B-Fahrzeug Re-Marketingplattform<br />

der Schweiz. Auto-i-dat<br />

beliefert die Schweizer Auto- und<br />

Motorradbranche sowie verschiedenste<br />

Nutzer mit Fahrzeugdaten,<br />

EDV-Programmen<br />

und Statistiken. Die Schnittstelle<br />

ermöglicht den Kunden<br />

einen schnellen Verkauf über die<br />

B2B-Plattform und in einem<br />

weiteren Schritt können die dort<br />

gekauften Fahrzeuge einfach in<br />

den Auto-i-Autohandel importiert<br />

werden. «Diese Zusammenarbeit<br />

optimiert den Prozess im Fahrzeughandel<br />

der gemeinsamen<br />

Kunden», sind sich Wolfgang<br />

Schinagl, Geschäftsführer Autoi-dat<br />

AG, und Daniel Hablützel,<br />

CEO Carauktion AG, sicher.<br />

Daimler und BMW bündeln ihre<br />

Mobilitätsdienste<br />

Die BMW Group und die<br />

Daimler AG bündeln ihre Mobilitätsdienste<br />

und schaffen einen<br />

neuen globalen Player, der<br />

nachhaltige urbane Mobilität<br />

konsequent zum Nutzen der<br />

Kunden umsetzt. Die beiden<br />

Konzerne investieren mehr als<br />

eine Milliarde Euro, um die bestehenden<br />

Angebote in den Bereichen<br />

CarSharing, Ride-Hailing,<br />

Parking, Charging und Multimodalität<br />

weiter auszubauen und<br />

eng miteinander zu verzahnen.<br />

Ford Mustang mit 1471 Teilen<br />

selber bauen<br />

Männerträume zum selber<br />

bauen: Anfang März rollte mit<br />

dem neuen LegoCreator Expert<br />

Set Ford Mustang ein echter Held<br />

der amerikanischen Highways in<br />

die Lego-Stores. In Zusammenarbeit<br />

mit Ford hat die Lego<br />

Gruppe ein originalgetreues<br />

Abbild des 1967er Fastback<br />

aus 1471 Teilen erschaffen.<br />

Besonderes Highlight: Das<br />

dunkelblaue Muscle-Car mit<br />

weissen Rennstreifen und detailgenauem<br />

Motor lässt sich dank<br />

zahlreicher optionaler Details<br />

wie verschiedener Spoiler zur<br />

ganz persönlichen Version des<br />

Klassikers tunen.<br />

Daniel Abt ist neuer Michelin-<br />

Markenbotschafter<br />

Formel-E-Rennfahrer, Autoenthusiast<br />

und YouTuber Daniel<br />

Abt fährt <strong>2019</strong> voll auf Michelin<br />

ab. Der erfolgreichste deutsche<br />

Fahrer in der Formel E ist dort auf<br />

dem Pilot Sport EV von Exklusivausstatter<br />

Michelin unterwegs.<br />

Auch privat fährt der 26-Jährige<br />

gerne, sicher und stets sportlich<br />

auf den Hochleistungsreifen<br />

von Michelin. Seine enge<br />

Verbundenheit zur Marke und<br />

den Reifen qualifizieren ihn als<br />

neuen Markenbotschafter für<br />

Michelin. Die Partnerschaft von<br />

Michelin und Daniel Abt geht<br />

weit über den Einsatz in der<br />

Formel E hinaus. Neue Produkte<br />

von Michelin werden gemeinsam<br />

getestet und in Abts<br />

sozialen Kanälen vorgestellt.<br />

Nokian Tyres eine der<br />

nachhaltigsten Firmen der Welt<br />

Nokian Tyres wurde erneut<br />

als eines der nachhaltigsten<br />

Unternehmen der Welt ausgezeichnet.<br />

Das Unternehmen<br />

erhielt die Silber-Auszeichnung<br />

im Rahmen des im Februar<br />

veröffentlichten RobecoSAM<br />

Sustainability Yearbook <strong>2019</strong>.<br />

RobecoSAM zählt zu den<br />

Experten auf dem Gebiet der<br />

Nachhaltigkeit, dessen jährliche<br />

Bewertung als besonders<br />

zuverlässiger und umfassender<br />

Bericht darüber gilt, wie Nachhaltigkeit<br />

in Unternehmen auf<br />

der ganzen Welt umgesetzt<br />

wird. Im vergangenen Jahr<br />

erhielt Nokian Tyres bereits<br />

die Bronze-Auszeichnung. In<br />

diesem Jahr ist Nokian Tyres<br />

das einzige Unternehmen aus<br />

dem Bereich Autokomponenten,<br />

das es in die Silberkategorie<br />

geschafft hat. Insgesamt<br />

Harald Krüger (links), BWM, und Dieter Zetsche von Daimler bündeln ihre Kräfte.<br />

Das partnerschaftliche<br />

Garagenkonzept Ihrer ESA


KURZ NOTIERT<br />

Infiniti, das seinen Hauptsitz in Hong Kong hat, verlässt die Schweiz.<br />

Markanter Neubau: Die Freihof Garage in Näfels GL.<br />

wurden 39 Unternehmen aus<br />

dem Bereich Autokomponenten<br />

bewertet.<br />

Infiniti zieht sich 2020 aus<br />

Westeuropa zurück<br />

Die Infiniti Motor Company<br />

hat Anfang März einen Restrukturierungsplan<br />

bekannt<br />

gegeben: Die Marke will sich<br />

auf ihre Wachstumsmärkte,<br />

insbesondere Nordamerika und<br />

China, konzentrieren und sich<br />

Anfang 2020 aus Westeuropa<br />

zurückziehen. Das Unternehmen<br />

arbeitet zusammen mit<br />

den Arbeitnehmervertretern<br />

an Alternativen für alle betroffenen<br />

Mitarbeiter. Wechselpotenziale<br />

sollen identifiziert<br />

und Weiterbildungsmassnahmen<br />

angeboten werden.<br />

Darüber hinaus wird Infiniti<br />

gemeinsam mit seinen Händlern<br />

an einem Ausstieg aus dem<br />

aktuellen Franchise- Vertrag<br />

arbeiten, wie die Firma<br />

mitteilte. Im vergangenen<br />

Jahr wurden in der Schweiz<br />

insgesamt 128 neue Infiniti<br />

immatrikuliert.<br />

Ford Schweiz: Ernst Ramic kehrt<br />

als Sales Manager zurück<br />

Wechsel im Management von<br />

Ford Schweiz: Ernst Ramic wird<br />

neuer Sales Manager. Er trat die<br />

Stelle bereits am 1. Februar an.<br />

Ausgelöst wird der Sesselwechsel<br />

bei der Ford Motor<br />

Company (Switzerland) SA durch<br />

den Weggang des bisherigen<br />

Sales Managers David Frey.<br />

Ramic stieg 2001 bei Ford Credit<br />

als Zonenleiter ein, arbeitete<br />

anschliessend unter anderem<br />

als Brandmanager bei Ford<br />

Schweiz und wechselte 2015 in<br />

die Europazentrale nach Köln, wo<br />

er die Funktion als Coordinator<br />

European Sales Office und<br />

später als Manager Future<br />

Retail Strategy Battery Electric<br />

Vehicles ausübte.<br />

Freihof Garage in Näfels<br />

erstrahlt in neuem Glanz<br />

Am «Tag der Schweizer<br />

Garagisten» am 15. Januar in<br />

Bern hatte Edwin Koller sein<br />

Grossprojekt angekündigt. Am 15.<br />

März war es soweit: Edwin Koller<br />

und seine Frau Daniela feierten<br />

die Eröffnung des Neubaus ihres<br />

Familienbetriebs in Näfels GL.<br />

6 Millionen Franken investierte<br />

der Garagist in den Neubau, der<br />

seine Marken Renault, Dacia und<br />

Mazda ins beste Licht rückt.<br />

Die Bauzeit betrug ein Jahr.<br />

Rund 80 Gäste empfingen<br />

Edwin und Daniela Koller zur<br />

Einweihung <strong>–</strong> grossmehrheitlich<br />

die am Neubau beteiligten Handwerker,<br />

aber auch Branchenprominenz<br />

wie beispielsweise<br />

Markus Hutter, Verwaltungsratspräsident<br />

der ESA. «Wir haben<br />

beim Bauprojekt ganz bewusst<br />

auf lokale und regionale Partner<br />

gesetzt», erklärt Edwin Koller,<br />

der neben seiner Tätigkeit als<br />

Garagist im VR der ESA sitzt<br />

und die AGVS-Sektion Glarus<br />

präsidiert. Geplant wurde der<br />

Neubau von AWS Architekten<br />

in Bern in Zusammenarbeit<br />

mit Fuchsbau Architekten AG<br />

in Näfels. Auf einer Grundfläche<br />

von 1000 Quadratmetern<br />

entstand eine moderne Infrastruktur<br />

mit Showroom, Werkstatt,<br />

Büroräumlichkeiten und<br />

Lager. Die 1950 von Edwin Kollers<br />

Grossvater erstellte und in den<br />

folgenden Jahrzehnten schrittweise<br />

ausgebaute Garage platzte<br />

zuletzt aus allen Nähten. Nun<br />

stehen den 18 Mitarbeitenden<br />

helle, freundliche und topmoderne<br />

Arbeitsräume zur<br />

Verfügung.<br />

Am Wochenende nach der<br />

Eröffnung präsentierte das Team<br />

der Freihof Garage den Neubau<br />

der Bevölkerung im Rahmen<br />

eines Tages der offenen Türe.<br />

«Wir wurden an diesen beiden<br />

Tagen förmlich überrannt»,<br />

freute sich Edwin Koller.<br />

Daniel Abt ist Michelin-Botschafter.<br />

Von Lego gibt es neu einen originalgetreuen 1967er Fastback.<br />

Ernst Ramic, Ford Schweiz.<br />

Die Marke Ihrer Wahl


AUTO-SALON<br />

89. Auto-Salon<br />

Zufriedene Aussteller und<br />

kaufwillige Besucher<br />

Die Organisatoren des Auto-Salons vermelden zwar einen Besucherrückgang, durften aber ein hohes Kaufinteresse der<br />

über 600 000 Besucher feststellen. Künftig soll noch mehr auf Erlebnismesse gesetzt werden. Sascha Rhyner<br />

Der Eindruck in Genf hatte nicht getäuscht: Der Auto-Salon<br />

<strong>2019</strong> verzeichnete weniger Besucher. Das elektronische Zutrittssystem<br />

verzeichnete bis eine Stunde vor Salonschluss 602 000<br />

Besucherinnen und Besucher <strong>–</strong> neun Prozent weniger als im Vorjahr.<br />

Die Zahl ist indes zu relativieren, denn die Aussteller bemerkten<br />

eine durchaus hohe Qualität. In der Halle 7 erfuhren<br />

die AGVS-Medien an mehreren Ständen, dass die Aussteller wohl<br />

weniger Gäste hatten, aber die Geschäfte eher besser waren als<br />

in den Vorjahren. Gleiches lässt sich über die gesamte Kundschaft<br />

sagen. Ein Viertel der Besucher erklärte in der Besucher-<br />

Fahrwerkskomponenten für mehr als 3000 Fahrzeugmodelle<br />

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AUTO-SALON<br />

umfrage, dass sie bis 2020 ein Auto kaufen wollten.<br />

Besonders attraktiv für die Besucher waren Stände<br />

mit einem besonderen Erlebnis. Dazu zählten die Stände<br />

von Citroën, Renault oder Tag Heuer, wo auf Simulatoren ein<br />

Rennparcours bewältigt werden konnte, oder der Stand von<br />

McLaren, der die Fans einlud, sich in einen dieser fantastischen<br />

Boliden zu setzen. «Dieses Interesse bekräftigt uns in unserer<br />

Absicht, den Auto-Salon in Zukunft noch mehr als Erlebnismesse<br />

zu positionieren. Wenn wir alle Aspekte der Mobilität<br />

aufzeigen, werden wir in Zukunft wieder ein breiteres Publikum<br />

anziehen», so Maurice Turrettini, Präsident der Geneva International<br />

Motor Show (GIMS).<br />

Bemerkenswert war auch heuer wieder die mediale Resonanz.<br />

Rund 10 000 Medienvertreter aus der ganzen Welt haben gemäss<br />

den Organisatoren den Auto-Salon besucht und dabei<br />

unter anderem über 151 Welt- und Europapremieren berichtet.<br />

Besonders grossen Zulauf hatte die Berichterstattung in den<br />

sozialen Netzwerken. Rund 5,8 Millionen Views registrierte der<br />

Salon auf Instagram, 154 000 Fans hat gimsswiss auf Facebook und<br />

der Hashtag #gimsswiss wurde 345 000 Mal auf Twitter geteilt.<br />

Die neue Website gims.swiss verzeichnete während der Messedauer<br />

rund 1,5 Millionen Besucher. «Wir freuen uns, dass der<br />

Salon weltweit eine so grosse Aufmerksamkeit erhält. Es ist die<br />

Bestätigung, dass sich unsere digitale Kommunikationsstrategie<br />

auszahlt. Der Besucher kommt heute nicht nur physisch, sondern<br />

auch digital an den Salon. Wir wollen die Bilder von unseren Ausstellern<br />

und unserer Show einem Publikum, das in der ganzen<br />

Welt zu Hause ist, nahebringen», freut sich der abtretende Salon-<br />

Direktor André Hefti (siehe auch Interview auf Seite 22).<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> lädt Sie ein, den 89. Auto-Salon noch einmal<br />

Revue passieren zu lassen. Auf 40 Seiten berichten wir über die<br />

Zukunft der Zulieferer und Halle 7 (Seite 12/13), über den Besuch<br />

von Bundesrat Ignazio Cassis am AGVS-Stand (Seite 14), und über<br />

die Neuheiten der Zulieferer (Seite 24 bis 43). <<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.agvs-upsa.ch/de/Salon<strong>2019</strong><br />

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AUTO-SALON<br />

Daumen hoch (v.l.): Jean-Luc Pirlot (Sekretär Sektion VD), Pierre-Yves Actis<br />

(Sekretär Sektion VS), Zentralpräsident Urs Wernli, Denis Picard (Präsident<br />

Sektion GE und Gastgeber), Pierre Daniel Senn (AGVS-Vizepräsident und<br />

Präsident Sektion NE), Charles-Albert Hediger (Präsident Sektion VS), Georges<br />

Bovet (Präsident Sektion FR) und Nicolas Leuba (Präsident Sektion VD).<br />

Abendanlass der Sektion Genf<br />

Ein Treffen unter Freunden<br />

Es ist eine mittlerweile lieb gewonnene Tradition am zweiten Donnerstag am Auto-Salon: Die AGVS-Sektion Genf lädt die<br />

Präsidenten der Westschweizer Sektionen zu einem gemütlichen Umtrunk am AGVS-Stand ein.<br />

fp./sco. Etwa 50 Personen waren der traditionellen Einladung des<br />

Genfer AGVS-Präsidenten Denis Picard gefolgt. Der Apéro schliesst<br />

an die Versammlung der Westschweizer Präsidenten an, an<br />

der Bildungsthemen, die technologische Entwicklung, aber auch<br />

das Ringen um einen Gesamtarbeitsvertrag auf der Traktandenliste<br />

standen. Aus dem Zentralpräsidium waren AGVS-Zentralpräsident<br />

Urs Wernli und Vizepräsident Pierre Daniel Senn zugegen, von der<br />

Geschäftsstelle hatten unter anderen die Geschäftsleitungsmitglieder<br />

Markus Aegerter und Olivier Maeder den Weg nach Genf<br />

unter die Räder genommen.<br />

Und so wurde bei Weisswein und Häppchen auch nach der<br />

«Assemblée» über den Geschäftsgang und über die politischen Entwicklungen<br />

gesprochen, alte Freundschaften aufgefrischt <strong>–</strong> und vor<br />

allem auf gute Geschäfte im laufenden Auto-Frühling angestossen. <<br />

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sind auf einen maximalen Nutzwert ausgerichtet und werden von <strong>AUTOINSIDE</strong>-Partner Pirelli zur Verfügung gestellt.<br />

Der Rennsport gehört zur DNA von Pirelli. Als die Formel 1 in den<br />

1950er-Jahren losdonnerte, stand Pirelli mit am Start. Nach dem<br />

Wiedereinstieg 2011 ist Pirelli mittlerweile in der achten Saison<br />

exklusiver Ausrüster der Königsklasse des Automobilrennsports.<br />

Darauf ist wohl jeder unserer rund 30 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

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38 788 Reifen für die Formel-1-Teams<br />

Um das enorme Engagement darzulegen, ein paar Zahlen aus<br />

der Saison 2017: Insgesamt lieferte Pirelli 38 788 Reifen an die verschiedenen<br />

Teams; 33 520 Reifen wurden an den Rennwochenenden<br />

geliefert, 5268 für Tests. Nicht jeder Reifen wurde auch<br />

tatsächlich eingesetzt. Die Teams verwendeten insgesamt 12 920<br />

Reifen: 11 532 Slicks und 1388 Regenreifen oder Intermediates. Nun<br />

mag man sich fragen, wozu Pirelli einen derartigen Aufwand betreibt.<br />

Um es mit den Worten von Mario Isola zu sagen, der bei Pirelli<br />

für den gesamten Motorsport verantwortlich ist: «Die Formel 1 ist<br />

das ultimative Forschungs- und Entwicklungslabor.»<br />

Formel-1-Boliden verantwortlich. Dies wird mit 18 Zoll nicht mehr<br />

möglich sein, die Autos werden 2021 also ganz anders aussehen als<br />

in der aktuellen und der kommenden Saison. Vor allem die Aufhängungen<br />

werden ein komplett neues Design erhalten.<br />

Für Pirelli bringt die neue Dimension zahlreiche Vorteile. Vor allem<br />

erhöht sie die Übertragbarkeit der technischen Entwicklung. Wer<br />

fährt denn heute noch mit 13-Zoll-Reifen? Im Premium- und Prestigebereich,<br />

also im Herzstück unseres PW-Reifengeschäfts, ist das sicher<br />

nicht mehr der Fall. Eine Reifengrösse in der Formel 1, die näher an den<br />

Grössen liegt, die wir regelmässig für die Strasse liefern, ermöglicht es<br />

uns, noch mehr relevante Technologien von der Rennstrecke auf die<br />

Strasse zu übertragen. Gerade bezüglich Einlenk- und Bremsverhalten<br />

werden sich Learnings viel unmittelbarer vom Rennsonntag in den<br />

Strassenalltag transferieren lassen <strong>–</strong> und Pirelli-Produkte noch besser,<br />

sicherer und effizienter machen. Für den Zuschauer eine Riesenshow,<br />

für Pirelli das schnellste Labor der Welt.<br />

www.pirelli.ch / elio.rullo@pirelli.com<br />

Unser anspruchsvollster Kunde<br />

Die Formel 1 ist unser vielleicht anspruchsvollster Kunde und stellt<br />

die Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Pirelli immer wieder<br />

vor Herausforderungen. Beispielsweise, als die Rennserie 2014 zu<br />

Turbomotoren zurückkehrte. Die Turbopower verlangte nach neuen<br />

Flügelkonstruktionen, um die Boliden auf die Strasse zu pressen. Und<br />

was befindet sich zwischen Auto und Strasse? Der Reifen.<br />

Als auf die Saison 2017 Reifen, Front- und Heckflügel grösser und<br />

breiter wurden, hatte dies ebenfalls grosse Auswirkungen auf den<br />

mechanischen Grip und damit auf die Reifenkonstruktion und die<br />

Gummimischungen. Und es hatte Einfluss auf die Rundenzeiten:<br />

Weil die um 25 Prozent breiteren Reifen (Vorderachse 305 mm,<br />

Hinterachse 405 mm breit) höhere Kurvengeschwindigkeiten erlaubten,<br />

wurden die Formel-1-Boliden im Durchschnitt aller Formel-<br />

1-Strecken um 2,69 Sekunden pro Runde schneller!<br />

In der Entwicklung der Gummimischungen für Strassenfahrzeuge<br />

profitieren wir stark von der Formel 1. Insbesondere im Bereich<br />

der Regenreifen fliessen Erkenntnisse sehr schnell in unsere<br />

Premium- und Highendprodukte ein <strong>–</strong> und tragen so zur Verkehrssicherheit<br />

bei.<br />

Im November des letzten Jahres hat Pirelli sein Engagement als exklusiver<br />

Reifenlieferant der Formel 1 um weitere vier Jahre bis 2023<br />

verlängert. Mit dieser Vertragsverlängerung wurde auch eine eigentliche<br />

Revolution bei der Reifendimension bekanntgegeben. Die bisher<br />

bekannten 13-Zoll-Reifen werden durch 18-Zöller ersetzt. Am Auto-<br />

Salon in Genf war die neue Dimension am Pirelli-Stand ausgestellt.<br />

Heutzutage sind die Reifen für rund 60 Prozent der Federung der<br />

Elio Rullo ist seit 30 Jahren in der<br />

Reifenbranche tätig und einer der<br />

profundesten Kenner des Reifengeschäfts<br />

in der Schweiz. Bei der<br />

Pirelli Tyre (Suisse) SA bekleidete<br />

er in den letzten drei Jahrzehnten<br />

verschiedene Positionen, unter<br />

anderen jene des Leiters Motorsport.<br />

Heute ist er verantwortlich<br />

für Kundendienst und Technik.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 11


AUTO-SALON<br />

Fachmesse<br />

Rettet «GIMS-Tech»<br />

die Halle 7?<br />

Dem Rückzug von Herstellern begegnet der Auto-Salon, indem er die Hallentore für Tech-Firmen und Mobilitätsdienstleister<br />

öffnet. Von der dafür notwendigen Änderung des Reglements können unter Umständen auch Aussteller in Halle 7<br />

profitieren. Während die Branche um die Zukunft der Fachmesse diskutiert, kündigt der neue Salon-Direktor Engagement<br />

und Investitionen an. Reinhard Kronenberg<br />

SAA-Präsident Erhard Luginbühl (links) und Salon-Direktor Olivier Rihs machen sich Gedanken über die Zukunft der Halle 7.<br />

Nach dem Salon ist vor dem Salon, doch <strong>2019</strong><br />

ist alles etwas anders. Die gewohnte Routine<br />

gerät ins Stocken und der jahrzehntelange<br />

Automatismus erfährt eine nachhaltige<br />

Veränderung. Im Vordergrund stehen drei<br />

zentrale Fragen: Wird es Olivier Rihs, dem<br />

neuen Salon-Direktor, gelingen, mit neuem<br />

Schwung und einem neuen Konzept die<br />

traditionelle Ausstellung zukunftsfähig zu<br />

machen? Welche Dynamik löst die beschlossene<br />

Änderung des Ausstellerreglements auf<br />

Aussteller und Besucher aus? Und wie geht<br />

es weiter mit der für das Schweizer Autogewerbe<br />

und die Zulieferbranche wichtigen<br />

Fachmesse für Garageneinrichtungen und<br />

Zubehör in Halle 7?<br />

Absagen von gewichtigen Herstellern konnte<br />

der Salon in diesem Jahr einerseits durch<br />

asiatische und russische Hersteller, Nischenanbieter<br />

im Bereich Elektromobilität sowie kleinere<br />

Restaurationsbetriebe und Ruheinseln<br />

kompensieren. Dazu kam die Ausstellung zum<br />

70-Jahr-Jubiläum von Abarth sowie eine Veranstaltungsreihe<br />

namens «Shift AUTOMOTI-<br />

VE», beide jedoch ohne erkennbaren Impact.<br />

Die Gänge waren da und dort etwas<br />

breiter, der Besucherstrom wurde ruhiger,<br />

aber das hat auch damit zu tun, dass der Salon<br />

mit 602 000 Besuchern einen deutlichen<br />

Rückgang verzeichnet <strong>–</strong> minus 9 Prozent. Vor<br />

zwei Jahren waren es noch knapp 700 000.<br />

Das ist erheblich und für viele kritische Beobachter<br />

<strong>–</strong> und von denen gibt es eine zunehmende<br />

Zahl <strong>–</strong> eine Bestätigung, dass Genf in<br />

Gefahr ist, auf der Strasse in Richtung Bedeutungslosigkeit<br />

zu fahren.<br />

Olivier Rihs: ein Mann auf Mission<br />

Doch ein Mann stemmt sich mit all seiner<br />

Kraft gegen den aufkeimenden Pessimismus<br />

und tritt der einschleichenden Lethargie mit<br />

offenem Visier entgegen. Seine Mission ist<br />

so anspruchsvoll wie seine Verantwortung<br />

gross und nicht wenige betonen, dass sie diesen<br />

Job nicht machen wollten oder könnten:<br />

Olivier Rihs, der Neue am Steuer, will und<br />

muss den Auto-Salon Genf zukunftsfähig<br />

machen. Den «Übergangs-Salon» von André<br />

Hefti und ihm hat er zu einem grossen Teil<br />

dazu genutzt, Optimismus zu verströmen:<br />

«Wir finden Lösungen, wir reissen das». Es<br />

ist sein Mantra und es klingt anders als der<br />

Zweckoptimismus der vergangenen Jahre.<br />

Im Gespräch mit ihm wird rasch klar: Der<br />

Mann hat eine Mission.<br />

Bringt Google mehr Garagisten nach<br />

Genf?<br />

Erste sichtbare Massnahme: Eine Änderung<br />

des Ausstellerreglements. Damit stösst<br />

der Auto-Salon seine Tore weit auf für Tech-<br />

Firmen und Mobilitätsanbieter. Das Signal<br />

geht an Google, Facebook, Amazon, Uber<br />

und Co. Genf bildet damit ab, was im automotiven<br />

Bereich ohnehin schon Realität ist:<br />

Branchenfremde Firmen drängen dank technologischem<br />

Vorsprung und hoher Reichweite<br />

in den bisher von Herstellern dominierten<br />

Markt ein.<br />

In welchem Ausmass das tatsächlich mehr<br />

Zuschauer bringt oder einfach jene Lücken<br />

füllt, die immer mehr Brands hinterlassen, ist<br />

fraglich. Wenn Genf zu einer Mobilitätsmesse<br />

im übergeordneten Sinn wird, wo neu übrigens<br />

auch Motor- und Fahrräder ausgestellt<br />

12 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AUTO-SALON<br />

werden können, dann stellt sich die Frage:<br />

Wo bleibt am Schluss der Kern der Marke, das<br />

Auto? Und auf Halle 7 bezogen: Zieht das tatsächlich<br />

wieder mehr Garagisten nach Genf?<br />

Wer wird 2020 noch dabei sein?<br />

Halle 7 steht etwas im Schatten des<br />

grösseren Problems, das Rihs zu lösen hat.<br />

Für Aussteller ist das ein schwacher Trost.<br />

Viele von ihnen blicken skeptisch in zwei<br />

Richtungen: Nach hinten, weil auch in Halle<br />

7 ein Rückgang an (Fach-)Besuchern zu verzeichnen<br />

war, und nach vorne, weil auch die<br />

nächsten Monate nicht klar ist, wer 2020<br />

überhaupt noch dabei sein wird. Insider berichten,<br />

dass der ausbleibende Erfolg in diesem<br />

Jahr bei einigen Ausstellern den letzten<br />

Impuls dafür gegeben hat, der Messe künftig<br />

fern zu bleiben.<br />

Auch stellt sich die Frage, wer von den<br />

Ausstellern die durch die Änderung des<br />

Ausstellerreglements geschaffene Möglichkeit<br />

nutzt, die Halle zu wechseln. Neben<br />

Tech-Firmen können nämlich künftig auch<br />

Aussteller aus dem Zuliefererbereich nach<br />

oben. Das wird von Rihs gegenüber AUTOIN-<br />

SIDE so bestätigt. Er legt jedoch Wert auf die<br />

Feststellung, dass dies beim Entscheid nicht<br />

im Vordergrund gestanden habe.<br />

Aus SAA-Expo wird «GIMS-Tech»<br />

Rihs erklärtes Ziel ist, die Halle 7 zu stärken.<br />

Eine Abwanderung der ESA beispielsweise<br />

würde aber genau das Gegenteil bewirken.<br />

Also will Rihs sie unbedingt in Halle 7<br />

halten. Genauso wie bisherige und neue Aussteller.<br />

Dafür lanciert der Salon ein Projekt<br />

unter dem Arbeitstitel «GIMS-Tech». Die<br />

bisher einwöchige SAA-Expo soll erheblich<br />

aufgewertet werden. «Wir sind bereit,<br />

zu investieren», sagt Rihs. Der Wunsch-Effekt:<br />

Im nächsten Jahr sollen 70 Aussteller<br />

in Halle 7 zu finden sein. Dieses Jahr waren<br />

es 45 inklusive den T-Shirt-, Modellautound<br />

Schnellkleber-Ständen. Platz in Halle<br />

7 hätte es ohnehin noch: Von den 13 000 zur<br />

Verfügung stehenden Quadratmeter waren<br />

dieses Jahr 7300 besetzt.<br />

ESA spielt die Schlüsselrolle<br />

Ob und welche Firmen aus Halle 7 von<br />

dieser neuen Möglichkeit Gebrauch machen,<br />

ist so lange Gegenstand von Spekulationen,<br />

bis die ersten Karten auf dem Tisch liegen.<br />

Klarheit herrscht spätestens am 1. Juli <strong>2019</strong>,<br />

dem Anmeldeschluss für das Jahr 2020.<br />

Bis dahin sind die Blicke der meisten Aussteller<br />

auf die Grossen in Halle 7 gerichtet: ESA,<br />

SAG (Derendinger, Technomag), Hostettler und<br />

KSU A-Technik. Die Schlüsselrolle kommt dabei<br />

der ESA zu. Dies vor allem deshalb, weil<br />

von ihrem Entscheid faktisch die Zukunft von<br />

Halle 7 abhängt; entsprechend gross ist die Verantwortung,<br />

die mit ihrem Entscheid verbunden<br />

ist. Würde die ESA entweder in die Halle 1<br />

bis 6 ziehen oder im Extremfall gar nicht mehr<br />

in Genf ausstellen, wäre das mit Sicherheit das<br />

Ende der Fachausstellung.<br />

SAA-Präsident Erhard Luginbühl bestätigt,<br />

was auch mehrere von AUTOIN-<br />

SIDE befragte Aussteller übereinstimmend<br />

äussern: «Wenn die ESA nach oben geht, ist<br />

hier unten fertig.» Luginbühl sagt, dass das<br />

auch der Salon-Organisation klar sei. Mit ein<br />

Grund: Bleibt die ESA weg, schwächt das die<br />

Attraktivität von Halle 7 substanziell <strong>–</strong> was<br />

dazu führen würde, dass auch die SAG wegbleiben<br />

würde. Dort diskutiert man eine weitere<br />

Teilnahme derzeit ohnehin kontrovers.<br />

Wie also wird die ESA entscheiden? Und<br />

wann? Gegenüber <strong>AUTOINSIDE</strong> sagt Matthias<br />

Krummen: «Wir haben den Entscheid<br />

zur Änderung des Ausstellerreglements zur<br />

Kenntnis genommen und halten uns alle Optionen<br />

offen.»<br />

Erhard Luginbühl glaubt nicht, dass am<br />

Schluss so heiss gegessen wird, wie gekocht<br />

wurde: «Ich rechne nicht damit, dass Werkstatteinrichter<br />

die Halle wechseln», sagt er.<br />

Er hält es allerdings für möglich, dass Firmen<br />

wie beispielsweise Motorex wechseln könnten,<br />

weil deren Produkte auch für Endkonsumenten<br />

interessant sind. Doch auch ihm ist<br />

klar: Die nächsten Monate werden wegweisend<br />

sein für die Zukunft von Halle 7.<br />

Bleiben zwei Fragen zum Schluss: Hat die<br />

Branche die Kraft, Partikularinteressen zu<br />

überwinden und sich zusammen mit dem<br />

Auto-Salon für eine Fachveranstaltung von<br />

nationalem Interesse einzusetzen? Und welche<br />

Lösung bleibt Olivier Rihs, wenn er die<br />

ESA unbedingt in Halle 7 behalten will, sie<br />

aber trotzdem auf den zwei Wochen Präsenz<br />

bestehen würde? <<br />

Mit AGVS-Medien immer<br />

informiert<br />

Bleiben Sie mit den AGVS-Medien am Puls: Wir<br />

haben die einzigartige Gelegenheit, Salon-<br />

Direktor Olivier Rihs das ganze Jahr über zu<br />

begleiten und werden über alle für Aussteller<br />

und Garagisten relevante Entscheidungen<br />

berichten.<br />

Von der Wallbox bis zum<br />

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AUTO-SALON<br />

89. Auto-Salon <strong>–</strong> Am AGVS-Stand<br />

Der Bundesrat und der Fiat<br />

Bundesrat Ignazio Cassis erinnerte in seiner Ansprache an die 220 000 Arbeitsplätze, die direkt mit dem Auto zusammenhängen.<br />

Entsprechend erwies er auch den Lernenden und Studierenden am AGVS-Stand seine Reverenz. Sandro Compagno<br />

Auf dem traditionellen Salon-Rundgang machte Cassis, begleitet von<br />

AGVS-Zentralpräsident Urs Wernli, auch Halt am AGVS-Stand, wo er<br />

sich mit Lernenden sowie den Studierenden der Berner Fachhochschule<br />

(BFH) und der ETH Zürich unterhielt. Beide Schulen stellten<br />

beim AGVS ihre Elektro-Racer aus, mit denen sie an der Formula<br />

Student teilnehmen. Es waren wie in den Vorjahren auch beliebte<br />

Fotoobjekte für die Besucherinnen und Besucher.<br />

Seit Kindsbeinen sei er von Autos fasziniert gewesen, erzählte<br />

der Bundesrat in seiner Ansprache zur Eröffnung des 89. Genfer<br />

Auto-Salons: «Die Freiheit, die Geschwindigkeit und die Technik<br />

haben mich schon immer interessiert.» Mit Geschwindigkeit hatte<br />

seine erste automobile Erfahrung allerdings wenig zu tun: der Fiat<br />

500 C «Topolino» Giardiniera mit Baujahr 1952 seines Vaters erreichte<br />

mit Rückenwind und Heimweh rund 90 km/h…<br />

Heute sei das Auto für ihn ein «mobiles Büro. Hier arbeite ich<br />

und studiere Akten». Die Haltung des FDP-Magistraten in Verkehrsfragen<br />

ist nicht von Ideologie geprägt. Auf seiner Website bekennt<br />

sich Cassis zu einem Miteinander von öffentlichem und privatem<br />

Verkehr: «Strassenverkehr und Schienenverkehr, öffentliche und<br />

private Transportmittel <strong>–</strong> beide sind wichtig. Mobilität als Ganzes<br />

muss auch nachhaltig sein.» Cassis erwähnte in seiner Ansprache<br />

die Kampagne «co2tieferlegen» von EnergieSchweiz, die traditionell<br />

am Auto-Salon präsent ist. Cassis und seine Frau sind seit 2014 privat<br />

mit einem Elektroauto unterwegs.<br />

«Die Schweiz produziert zwar keine Autos. Aber insgesamt sind<br />

220 000 Arbeitsplätze direkt mit dem Auto verbunden: in Garagen,<br />

Carrosserien oder auch im Transportgewerbe», hielt der Aussenminister<br />

fest und spannte den Bogen vom Transportgewerbe zum<br />

Verhältnis der Schweiz zur EU und namentlich zu unserem nördlichen<br />

Nachbarn. «Deutschland ist und bleibt unser wichtigster<br />

Handelspartner», sagte Cassis und warb um Unterstützung für ein<br />

Rahmenabkommen mit der Europäischen Union.<br />

Cecra-Generalsekretär Bernard Lycke und Cecra-<br />

Präsident Jean-Charles Herrenschmidt.<br />

Die Luxemburgerli am AGVS-Stand kamen bei der<br />

internationalen Cecra-Delegation sehr gut an.<br />

Jean-Charles Herrenschmidt mit Monique Baldinger<br />

(AGVS-Geschäftsstelle) und Urs Wernli.<br />

14 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AUTO-SALON<br />

Von links: Jörg Buchenhorner, Vermieter AGVS-Bildungszentrum Sissach,<br />

Daniel Riedo, Ehrenmitglied AGVS-Sektion beider Basel, Kurt Oggier, Garage<br />

Oggier, Markus Rüedi und Marc Oggier.<br />

Delegation des BFE am AGVS-Stand (von links): Thomas Weiss (Projektleiter<br />

«co2tieferlegen»), Christoph Schreyer (Leiter Sektion Mobilität Energie<br />

Schweiz), Markus Peter, Urs Wernli, Olivier Maeder und Daniel Büchel (Leiter<br />

des Aktionsprogramms Energie Schweiz).<br />

Impressionen vom AGVS-Stand<br />

Der AGVS-Stand in der Halle 2 war auch in diesem Jahr<br />

wieder ein beliebter Treffpunkt für Garagisten und für<br />

Gespräche mit Branchenkollegen.<br />

Rolf Plattner von der Garage Plattner in Basel (rechts) im Gespräch mit Thomas<br />

Jäggi, beim AGVS zuständig für Grundbildung & Höhere Berufsbildung.<br />

Martin Sollberger, Präsident der AGVS-Sektion Aargau, wird umrahmt von<br />

AGVS-Juristin Olivia Solari und Heinz Schmidli.<br />

Familien- und Betriebsausflug nach Genf (von links): Martin, Thomas und Max<br />

Umiker, Subaru Garage Max Umiker AG, Muttenz.<br />

Oliver und Susanne Frei von der Jura-Garage Oliver Frei in Bettlach.<br />

Von links: Lukas Alijauskas, Bruno Lemm, Garage Lemp AG in Attiswil, und<br />

Peter Lendenmann, ehemals Garage Stauffer, Zuchwil.<br />

Andreas Billeter (v. l.) und Hans Pfister im Gespräch mit Oliver Haselbach vom<br />

Akademischen Motorsportverein Zürich der ETH.<br />

Edwin Koller, Präsident der AGVS-Sektion Glarus, mit Frau Daniela.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 15


AUTO-SALON<br />

«Genf ist eine phänomenale<br />

Plattform und ein Schlüsseltermin<br />

in Europa, weil es<br />

der erste Termin im Jahr ist.<br />

Es ist eine gute Vorschau,<br />

was uns erwartet <strong>–</strong> auch im<br />

Bereich Technik, Unterhalt<br />

und Einrichtung.»<br />

Markus Hutter, Verwaltungsratspräsident<br />

der ESA<br />

«Wir freuen uns natürlich,<br />

bei diesem Jahreshighlight<br />

dabei zu sein. Die<br />

Halle 7 ist ein Treffpunkt<br />

für die Garagen- und<br />

Carroseriebranche. Hier<br />

können wir Neuigkeiten<br />

präsentieren und unsere<br />

Mitinhaber betreuen und<br />

verwöhnen.»<br />

Giorgio Feitknecht, CEO der ESA<br />

«Genf ist international<br />

und gleichzeitig sehr<br />

kompakt. Hier kommt die<br />

Autofamilie zusammen.»<br />

Ina Berger, Leiterin Marketing<br />

und PR bei CG Car Garantie<br />

«Die SAA-Expo präsentiert<br />

sich sehr gut. Wir können das<br />

Erlebnis noch weiter verbessern<br />

und zum Beispiel die Berufswelt<br />

abbilden. Die Faszination der<br />

Autoberufe vermitteln. Genf hat<br />

eine Chance!»<br />

Erhard Luginbühl, Präsident SAA<br />

«Der Salon ist ein extrem<br />

spannender Ort, wo sich<br />

Persönlichkeiten der Autobranche,<br />

von Verbänden, Politik<br />

und Wissenschaft treffen. Es<br />

herrscht jeweils eine Art Feststimmung,<br />

die den Boden für<br />

gute Gespräche legt.»<br />

Daniela Decurtins, Direktorin<br />

Verband der Schweizerischen<br />

Gasindustrie (VSG)<br />

«Ich bin eine Auto-Nerd.<br />

Seit ich aus Nordamerika<br />

zurück in der Schweiz bin,<br />

ist Genf für mich ein jährlicher<br />

Pflichttermin. Als<br />

zweites Standbein gegen<br />

Ende meiner Karriere habe<br />

ich eine Firma im Bereich<br />

Kitesurfen gegründet.<br />

Unsere kleine Fahrzeugflotte<br />

betreiben wir mit<br />

umweltfreundlichen Seat<br />

mit CNG-Antrieb.»<br />

Jonas Hiller, Eishockeyspieler<br />

«Die Qualität der Auswahl an Modellen ist einzigartig wie<br />

auch die Organisation. Auf kleinem Raum hat man einen<br />

ausgezeichneten Überblick. Auch darum haben wir für unser<br />

Meeting mit den internationalen Importeuren Genf gewählt.»<br />

Bernard Lycke, Generaldirektor Cecra, und<br />

Cecra-Präsident Jean-Charles Herrenschmidt (rechts)<br />

«Für mich ist die<br />

Faszination die<br />

Innovationskraft der<br />

Branche: effiziente und<br />

alternative Antriebe,<br />

Digitalisierung, Automatisation<br />

und die<br />

Helferlein in Form von<br />

Fahrassistenzsystemen<br />

als Beispiele. Und es<br />

ist perfekt, um Leute zu<br />

treffen und Gespräche<br />

mit Branchenkollegen<br />

zu führen.»<br />

Andreas Burgener,<br />

Direktor Auto-Schweiz<br />

«Bisher war ich immer<br />

beruflich am Salon, um<br />

Kontakte zu pflegen und<br />

mich mit Garagisten zu<br />

treffen. Wenn man in<br />

der Autobranche tätig<br />

ist, ist ein Besuch am<br />

Auto-Salon Pflicht, um<br />

sich über den Markt zu<br />

informieren.»<br />

Toni von Dach, ehemaliger<br />

Vizedirektor von Figas<br />

16 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AUTO-SALON<br />

«Es ist spannend, alle<br />

Neuigkeiten zu sehen und<br />

gleichzeitig ist der Salon ein<br />

wichtiger Branchentreffpunkt.<br />

Mir hat besonders der<br />

neue Porsche 911 gefallen.»<br />

Sandro Piffaretti, CEO der Swiss<br />

Automotive Group SAG<br />

«Es ist grossartig, dass wir<br />

als Fachmesse in der Halle 7<br />

die Neuigkeiten präsentieren<br />

können und so das Interesse<br />

des Fachpublikums wecken. So<br />

kommen auch genügend Fachbesucher<br />

nach Genf.»<br />

Bernadette Langenick,<br />

VR-Delegierte der Auto-i-dat AG<br />

«Es ist ein Privileg der Schweiz,<br />

einen internationalen Salon<br />

zu haben. Hier erfährt man<br />

aus erster Hand, was punkto<br />

Innovation und Technik läuft.<br />

Ausserdem trifft man die Leute<br />

aus der Branche. Der Salon<br />

ist optimal, um Kontakte zu<br />

pflegen.»<br />

Christoph Aebi, ehemaliger Director<br />

von Autoscout24<br />

«Vermutlich müsste ich<br />

nachts an den Salon»<br />

Kimi Räikkönen, Formel-1-Weltmeister von 2007, war der<br />

gefragteste Prominente am Auto-Salon. <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

unterhielt sich ebenfalls mit dem in Baar ZG wohnenden<br />

Finnen. Sascha Rhyner<br />

Was ist für Sie speziell am Auto-Salon in Genf?<br />

Ich bin hier, um zu arbeiten. (lacht) Ginge es nach mir, wäre<br />

ich zu Hause mit der Familie. Ich bin zum vierten Mal in Genf,<br />

zweimal mit Ferrari und einmal noch mit Lotus. Leider kann ich<br />

deshalb nicht sehen, was es hier alles gibt. Es wäre schön, einen<br />

Rundgang zu machen <strong>–</strong> mit den Kindern. Diese wären sicher be-<br />

geistert, aber es würde wohl einen grossen Trubel geben. Vielleicht<br />

müsste ich in der Nacht gehen, wenn hier geschlossen ist (lacht).<br />

Was ist für Sie wichtig an einem Auto?<br />

Es muss bequem sein <strong>–</strong> und sicher. Ich bin ein Familienvater,<br />

wir brauchen Platz. Ich bevorzuge einen 4×4-Antrieb wegen<br />

des Winters. Ich will nicht stecken bleiben, wenn es schneit.<br />

(Räikkönen wohnt in Baar an einem steilen Hang; Anm. d. Red.)<br />

Schauen wir noch auf die kommende Formel-1-Saison: Was<br />

dürfen Ihre Fans erwarten?<br />

Nach den Tests waren alle nur am Vermuten. Nach dem ersten<br />

Rennen weiss man mehr und danach geht es darum, wer das Auto<br />

schneller verbessern kann. Die Entwicklung in der Saison ist ent-<br />

scheidend.<br />

«Ich hoffe, dass die Halle 7 ihre<br />

Zukunft hat. Als Zubehörmesse<br />

ist Genf <strong>–</strong> wie Zürich <strong>–</strong> wichtig.<br />

In den Hallen 1 bis 6 habe ich<br />

schon mehr Emotionen gesehen<br />

als in den letzten Jahren. Die<br />

Abarth-Ausstellung hat mir<br />

sehr gut gefallen.»<br />

Peter Krieg, Organisator der<br />

autotecnica.ch in Zürich<br />

Gefragter Interviewpartner: Formel-1-Fahrer Kimi Räikkönen.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 17


AUTO-SALON<br />

Digitales Lehrmittel<br />

Üben wie in der Werkstatt<br />

Praktische Problemstellungen online lösen, statt in der Werkstatt am realen Motor und mit Diagnosegerät zu üben:<br />

Das geht dank dem webbasierten Training, das am Auto-Salon am AGVS-Stand präsentiert wurde. Sascha Rhyner<br />

Neu ist das E-Learning-Tool Electude nicht, wie Yves Virchaux von<br />

Technolab, die das Programm in der Schweiz vertreibt, erklärt: «In<br />

der Schweiz wird es seit rund anderthalb Jahren angeboten und<br />

bereits von zahlreichen Berufsschulen und Ausbildungszentren<br />

genutzt.» Es habe über 300 000 Nutzer weltweit und wird in<br />

35 Sprachen angeboten. «Das webbasierte Training beinhaltet den<br />

gesamten Lehrplan der Automobil-Mechatroniker-Ausbildung», sagt<br />

Virchaux. «Die Lernenden können so zu Hause üben, was sonst nur<br />

in der Werkstatt möglich wäre <strong>–</strong> oder am Auto der Eltern.» Electude<br />

bietet auch einen direkten Zugriff vom Smartphone.<br />

Zusätzlichen Ansporn schaffen<br />

Ausbildende können den Lernenden gezielt Aufgaben wie beispielsweise<br />

Fehlerdiagnose stellen, die diese im Simulator lösen.<br />

«Am Bildschirm arbeiten die Lernenden im Prinzip wie in der Werkstatt»,<br />

führt Yves Virchaux aus. Die Lernenden erhalten sofort ein<br />

Feedback, ob die Aufgabe richtig gelöst wurde. Es können auch<br />

Wettbewerbe durchgeführt werden. «Das kann ein zusätzlicher<br />

Lernansporn sein.»<br />

Effizienter für Ausbildende<br />

Electude ist aber nicht nur für die Auszubildenden praktisch und<br />

intuitiv anwendbar. Es bietet auch den Ausbildenden zahlreiche Vorteile,<br />

wie Virchaux betont: «Berufsschullehrer und Instruktoren erhalten<br />

einen schnellen Überblick, wo eventuell einzelne Lernende<br />

noch Probleme haben oder wo gar ganze Klassen Mühe bekunden,<br />

und können entsprechend reagieren.» Dies sei effizienter und realitätsnäher<br />

als Kurztests zu jedem einzelnen Lernthema. «Mit einem<br />

Klick sehen die Lehrpersonen, was nicht verstanden wurde», so<br />

Virchaux. Auch ist es möglich, sich zu vernetzten: «Schweizweit<br />

können sich die üK-Zentren mit Berufsschulen verbinden. So sehen<br />

alle, was am anderen Ort gemacht wird.»<br />

Spezialfall Schweiz<br />

Das E-Learning-Tool ist weltweit bereits erfolgreich im Einsatz. In<br />

der Schweiz haben es wie eingangs erwähnt zahlreiche Schulen und<br />

Zentren schon eingeführt. «Es laufen überdies weitere Pilotprojekte<br />

und Gespräche für Pilotprojekte», erläutert Vichaux. «Wir müssen<br />

checken, ob es für den Schweizer Markt im gleichen Mass geeignet<br />

ist, weil wir hier mit dem dualen Bildungssystem eine andere Ausgangslage<br />

haben als im Ausland», begründet Virchaux. <<br />

Olivier Maeder (links), Bildungsverantwortlicher beim AGVS, und Yves<br />

Virchaux unterhalten sich mit Jugendlichen beim E-Learning-Tool.<br />

18 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Lernende auf dem technischen Rundgang<br />

Oldtimer, Bugatti und Aston<br />

Martin <strong>–</strong> Klassiker bevorzugt<br />

Der Auto-Salon ist für Berufsschulen und ihre Lernenden auch dank dem<br />

technischen Rundgang von Berufsschullehrer Andreas Lerch ein beliebtes und<br />

lehrreiches Ausflugsziel. Sascha Rhyner<br />

Der AGVS lotst gezielt Lernende aus dem Autogewerbe<br />

nach Genf. Dank dem technischen<br />

Rundgang, der jedes Jahr von Andreas Lerch<br />

in kürzester Zeit an den beiden Pressetagen<br />

realisiert wird, ist der Besuch auch für ganze<br />

Klassen lohnenswert und lehrreich. Dabei<br />

musste Lerch noch improvisieren: «Leider<br />

entfernte Audi nach den Pressetagen die<br />

tollen Schnittmodelle zum E-Tron.» Der entsprechende<br />

Posten musste kurzfristig gestrichen<br />

werden.<br />

Der Freude und dem Enthusiasmus tat<br />

dies keinen Abbruch. «Wir sind mit dem<br />

Bus gekommen, was wegen des Staus etwas<br />

länger dauerte», erzählt Andrea, Automobil-<br />

Mechatronikerin mit der Fachrichtung Nutzfahrzeuge.<br />

Und die Lernenden haben klare<br />

Vorlieben: «Die Oldtimer sind cool», sagt<br />

Jacobus. «Mir gefallen alle Engländer», erklärt<br />

Harrison. «Ich wollte einen Bugatti<br />

kaufen», scherzte Niklas. Yannick gefiel der<br />

neue Porsche 911 und Marco meinte: «Die<br />

Schnittmodelle bei Aston Martin waren<br />

sehr interessant.» <<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong>


AUTO-SALON<br />

Fahrzeugdaten<br />

«Ein erstes Ziel ist erreicht:<br />

Die OBD-Ports bleiben drin»<br />

Die Europäische Dachorganisation der Garagisten Cecra macht Druck auf Politik und Hersteller: Sie sieht markenunabhängige<br />

Garagisten im Wettbewerbsnachteil und Konsumenten vor einer eingeschränkten Wahlmöglichkeit. Im Fokus steht<br />

nicht nur der Zugang zu den nötigen Fahrzeugdaten an sich, sondern auch deren Struktur. Cecra-Generaldirektor Bernard<br />

Lycke im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong>. Reinhard Kronenberg<br />

vorschreiben, die einen sicheren, unmittelbaren,<br />

direkten, uneingeschränkten, unbeaufsichtigten<br />

und in Echtzeit erfolgenden Zugang<br />

zu den im Fahrzeug generierten Datenfunktionen<br />

und -ressourcen gewährleistet.<br />

Wie erleben Sie die Einstellung von Herstellern,<br />

die versuchen, den Zugang nur auf den<br />

jeweiligen Markenvertreter zu beschränken?<br />

Obwohl sie öffentlich sagen, dass sie<br />

Dritten Zugang zu Daten gewähren, haben<br />

Hersteller in Wirklichkeit nach wie vor einen<br />

exklusiven Zugang zu den Daten und Ressourcen<br />

im Fahrzeug. Durch diesen exklusiven<br />

Zugang können Hersteller beispielsweise<br />

den Kunden zur eigenen und oftmals entfernteren<br />

Tochtergesellschaft leiten <strong>–</strong> zum Nachteil<br />

einer näherliegenden autorisierten Werkstatt.<br />

Auch für unsere Vertragswerkstätten<br />

hat dies Konsequenzen, ganz zu schweigen<br />

von anderen Gliedern in der automobilen<br />

Wertschöpfungskette.<br />

Bernard Lycke, Generaldirektor Cecra.<br />

Herr Lycke, Sie kämpfen in Brüssel dafür,<br />

dass alle Reparaturwerkstätten freien<br />

Zugang zu den für eine Reparatur notwendigen<br />

Fahrzeugdaten haben. Wie ist der<br />

aktuelle Stand dieser Angelegenheit?<br />

Bernard Lycke: Die meisten derzeit<br />

in Neufahrzeugen installierten Telematiksysteme<br />

sind so konzipiert, dass nur noch<br />

Fahrzeughersteller direkt auf die im Fahrzeug<br />

generierten Datenfunktionen und -ressourcen<br />

zugreifen dürfen. Diese technische<br />

Lösung, genannt «Extended Vehicle» oder<br />

«Nevada», verschafft den Herstellern einen<br />

grossen Vorteil, versetzt Händler und Werkstätten<br />

in eine Position des Wettbewerbsnachteils<br />

und reduziert gleichzeitig die<br />

Wahlmöglichkeiten für den Verbraucher. In<br />

den letzten Jahren hat die Cecra wiederholt<br />

die Verabschiedung neuer EU-Rechtsvorschriften<br />

gefordert. Diese sollen die Einrichtung<br />

einer On-Board-Anwendungsplattform<br />

Und das Ergebnis?<br />

Als Ergebnis dieser langjährigen Kampagne<br />

wurde ein erstes signifikantes Ziel erreicht:<br />

die Aufrechterhaltung des OBD-Ports<br />

in den neuen EU-Typengenehmigungsvorschriften.<br />

Darüber hinaus haben die europäischen<br />

Institutionen ein erhöhtes Bewusstsein<br />

für dieses Thema entwickelt. Dies führte zu<br />

zwei von der Europäischen Kommission in<br />

Auftrag gegebenen Studien und zwei Entscheidungen<br />

des Parlaments, in denen die<br />

Europäische Kommission aufgefordert wurde,<br />

einen Gesetzesvorschlag über den Zugang<br />

zu Daten und Ressourcen im Fahrzeug anzunehmen.<br />

Wir sind zuversichtlich, dass mit den<br />

bevorstehenden Europawahlen und einer neu<br />

besetzten Europäischen Kommission die Zeit<br />

reif sein wird, um den von uns angestrebten<br />

Rechtsrahmen zu erhalten.<br />

Was sind die grössten Hindernisse?<br />

Der monopolistische Ansatz der Hersteller<br />

und die zögerliche Haltung der derzeitigen<br />

Europäischen Kommission gegenüber einer<br />

rechtsverbindlichen Lösung.<br />

Rein rechtlich wird die Situation erst am<br />

1. September 2020 geklärt sein, wenn die<br />

entsprechende EU-Typengenehmigungsregelung<br />

in Kraft tritt. Gibt es Grund zur<br />

Sorge, dass es hier noch Veränderungen<br />

geben wird?<br />

Die im Mai des letzten Jahres verabschiedete<br />

neue Typengenehmigungsverordnung<br />

(Nr. 858/2018 - Artikel 61) ist eindeutig,<br />

was die Verpflichtung der Fahrzeughersteller<br />

betrifft: Sie müssen den Händlern und Werkstätten<br />

OBD-Informationen über Fahrzeuge<br />

und Informationen über Fahrzeugreparatur<br />

und -wartung zur Verfügung zu stellen. Gemäss<br />

den europäischen Verträgen werden<br />

die Verordnungen nach ihrem Inkrafttreten<br />

unmittelbar und automatisch Teil der<br />

nationalen Rechtsordnungen, ohne dass<br />

eine Umsetzung oder Auslegung durch den<br />

nationalen Gesetzgeber erforderlich ist. Ich<br />

befürchte daher keine weiteren Veränderungen<br />

auf nationaler Ebene.<br />

Wenn der Fall auf europäischer Ebene<br />

rechtlich geklärt ist, was bedeutet das für<br />

Schweizer Händler und Werkstätten?<br />

Soweit ich weiss, befolgt die Schweiz die<br />

EU-Vorschriften auf freiwilliger Basis.<br />

Eine der Herausforderungen besteht nicht<br />

nur darin, die für die Reparatur benötigten<br />

Daten zu beschaffen, sondern auch in<br />

der von den Herstellern unterschiedlich<br />

bereitgestellte Datenstruktur. Besteht die<br />

Aussicht auf eine Norm dafür?<br />

Derzeit findet ein «Proof of Concept» statt<br />

um den von den Herstellern vorgeschlagenen<br />

20 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


«Extended Vehicle/Neutral Server» zu untersuchen. Drei Anwendungsfälle<br />

werden diskutiert, darunter die für die Cecra wichtigsten<br />

zur Ferndiagnose.<br />

Die für viele europäische Volkswirtschaften relevante Automobilindustrie<br />

steht auch im Zuge der noch andauernden Dieseldebatte<br />

unter Druck. Wie beurteilen Sie die Situation?<br />

Die neuen Ziele für die fahrzeugbezogenen CO 2<br />

-Emissionen, die<br />

kürzlich vom europäischen Gesetzgeber eingeführt wurden, sind<br />

sehr ambitioniert. Wir teilen zwar die Notwendigkeit, konkrete Massnahmen<br />

zur Verringerung der Auswirkungen der Treibhausgase auf<br />

die Atmosphäre zu ergreifen. Aber wir sind der Meinung, dass der<br />

Übergang vernünftig sein muss. Indem wir den gesamten Prozess<br />

rationalisieren und einige notwendige Schritte einsparen, befürchten<br />

wir, dass der Übergang weder für die Hersteller noch für die Händler<br />

und noch weniger für die Verbraucher nachhaltig wird. Das gilt insbesondere<br />

für diejenigen mit geringerem Einkommen, die sich teure<br />

Elektrofahrzeuge nicht leisten können.<br />

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Wie beurteilen Sie die Entwicklung bei den CO 2<br />

-Zielwerten aus<br />

Sicht der Händler und Werkstätten? Wo sieht die Cecra die grössten<br />

Herausforderungen, wo den grössten Handlungsbedarf?<br />

Als einziger Berührungspunkt der Automarken spielen die Händler<br />

eine entscheidende Rolle bei der Begleitung des Übergangs zu<br />

emissionsärmeren Fahrzeugen. Insofern muss der Gesetzgeber sowohl<br />

auf nationaler als auch auf europäischer Ebene die Händler und<br />

Händlerverbände stärker in den Entscheidungsprozess zu CO 2<br />

-Einsparungsmassnahmen<br />

einbeziehen.<br />

Wie beurteilt die Cecra die Tatsache, dass Hersteller und Importeure<br />

wahrscheinlich den für Ende 2020 festgelegten Grenzwert von<br />

95 g/km CO 2<br />

nicht erreichen werden?<br />

Die Frage sollte den Herstellern und ihrem wichtigsten EU-<br />

Verband Acea gestellt werden. Händler und Werkstätten sind nicht<br />

verantwortlich für die Herstellung oder den Import der Produkte, die<br />

von Herstellern in Verkehr gebracht und dann von Händlern und<br />

Werkstätten verkauft, repariert oder gewartet werden.<br />

Wenn Sie selbst Garagenbesitzer wären, was würden Sie jetzt tun?<br />

Es ist für die Garagisten wichtig, zu investieren, um ihr Unternehmen<br />

an die Anforderungen der Zukunft anzupassen und gleichzeitig<br />

die Kontrolle über den Status quo zu behalten, der noch immer ihr<br />

Einkommen sichert. Das ist natürlich eine grosse Herausforderung,<br />

aber meiner Meinung nach der einzige Weg.


AUTO-SALON<br />

«Jede Technologie wird sich ihr Umfeld suchen»:<br />

Der scheidende Salon-Direktor André Hefti glaubt<br />

an die Parallelität der Systeme <strong>–</strong> und an den<br />

Wasserstoffantrieb.<br />

Interview mit André Hefti, Generaldirektor Auto-Salon<br />

«Es darf noch<br />

geträumt werden!»<br />

Am 30. Juni endet eine Ära. Nach acht Jahren als Generaldirektor verlässt André Hefti die «Geneva International Motor<br />

Show» und geht in den verdienten Ruhestand. Im Interview mit <strong>AUTOINSIDE</strong> spricht der 71-jährige Grand Seigneur der<br />

Schweizer Autobranche über die Faszination Technik, über die digitale Konkurrenz der klassischen Messen und über<br />

US-amerikanische Strassenkreuzer der 1950er-Jahre. Sandro Compagno<br />

Herr Hefti, acht Jahre standen Sie an der Spitze der «Geneva<br />

International Motor Show». Mit welchen Gefühlen übergeben<br />

Sie das Zepter an Olivier Rihs?<br />

André Hefti, Generaldirektor Auto-Salon: Der Salon befindet<br />

sich im Zeitalter der Digitalisierung im Umbruch. Aber er kann auf<br />

eine treue Stammkundschaft und auf gewisse Highlights zählen, die<br />

nur bei uns zu sehen sind. Ich denke da vor allem an die sogenannten<br />

Hypercars, um die uns viele Messen beneiden: Bugatti, Lamborghini,<br />

Aston Martin, McLaren, Pagani und wie sie alle heissen.<br />

Wieso kommen diese Hersteller alle nach Genf?<br />

Kunden, die ein Auto für 1,5 oder 2 Millionen Franken kaufen,<br />

schätzen die Annehmlichkeiten von Genf, insbesondere den nahen<br />

Flughafen. Viele dieser Kunden kommen mit dem eigenen Jet. Und<br />

Genf findet in einem familiären Rahmen statt. Paris oder Frankfurt<br />

sind Fabriken <strong>–</strong> die sind so gross!<br />

Alternative Antriebe sind ein Thema, das zunehmend an Gewicht<br />

gewinnt. Sind Aussteller wie Pagani, Koenigsegg oder auch Ferrari<br />

in Zeiten der CO 2<br />

-Diskussion noch zeitgemäss?<br />

Ja, absolut. Es darf noch geträumt werden. Man darf nicht vergessen,<br />

dass es sich bei diesen Wagen um kleinste Stückzahlen<br />

handelt, die realistisch betrachtet keinerlei Einfluss auf die globalen<br />

CO 2<br />

-Emissionen haben. Und auch in diesem Segment wird es alternative<br />

Antriebe geben. Porsche hat in Genf den rein elektrischen<br />

Taycan ausgestellt, andere werden nachziehen. Der Salon ist eine<br />

Plattform für alle.<br />

In Genf waren neben Benzin- und Diesel-betriebenen Autos<br />

auch zahlreiche alternative Antriebstechnologien zu sehen.<br />

Welcher Technologie trauen Sie zu, in 20 Jahren<br />

zu dominieren?<br />

Es wird in 20 Jahren keine dominante Technologie geben.<br />

Jede Technologie wird sich ihr Umfeld suchen. Mit der drastischen<br />

Senkung der CO 2<br />

-Grenzwerte in den nächsten zehn Jahren wird die<br />

erneuerbare Energie eine grosse Rolle spielen. Ich glaube an die Zukunft<br />

des Wasserstoffantriebs. Der Wasserstoff hat gegenüber dem<br />

batterieelektrischen Fahrzeug einen ganz entscheidenden Reichweitenvorteil.<br />

Das Problem ist noch die Infrastruktur, aber ich<br />

glaube, dass diese zügig ausgebaut wird. Auch CNG funktioniert. Ich<br />

bin ehrlich erstaunt, dass nie der Hype entstand, mit dem man angesichts<br />

der CO 2<br />

-Diskussion eigentlich gerechnet hatte.<br />

Ist Olivier Rihs der richtige Mann, um den Salon in eine erfolgreiche<br />

Zukunft zu führen?<br />

Ja, davon bin ich überzeugt. Er kommt aus der digitalen Welt,<br />

die auch am Salon nicht spurlos vorbeigeht. Wir müssen einfach<br />

schauen, dass wir den richtigen Weg finden.<br />

Was ist der richtige Weg? Muss Olivier Rihs einfach die abwesenden<br />

Hersteller wie Ford, Jaguar, Volvo, Hyundai oder Opel<br />

zurückholen? Oder denken Sie an ganz andere Wege?<br />

Wenn ein Hersteller entschieden hat, nicht zu kommen, dann<br />

kommt er nicht. Da könnten Sie auch einen goldenen Palast aufstellen,<br />

es würde nichts daran ändern. Die Gründe für die Absenzen<br />

22 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AUTO-SALON<br />

sind vielfältig. Ich kann Ihnen das gerne aufzählen: Ford verliert<br />

Geld in Europa und Asien. Bei Jaguar Land Rover spielte die Unsicherheit<br />

am Vorabend rund um den Brexit eine grosse Rolle. Volvo<br />

fährt eine ganz eigene Strategie und setzt stark auf Lifestyle: Volvo<br />

hat beispielsweise an einer Möbelmesse in Mailand ausgestellt und<br />

an der Autoshow in Los Angeles war am Pressetag kein einziges<br />

Fahrzeug am Stand! Dafür waren Ingenieure da <strong>–</strong> und es gab einen<br />

sehr guten Kaffee, was in den USA ja keine Selbstverständlichkeit<br />

ist (lacht). Hyundai teilte uns mit, keine Neuigkeiten zu haben,<br />

und darum nicht an den Salon zu kommen. Die Gründe für eine<br />

Nichtteilnahme sind sehr unterschiedlich. Das macht es für uns<br />

schwierig, hier Gegensteuer zu geben.<br />

Sie haben Ihre ganze Berufskarriere dem Auto verschrieben.<br />

Warum das Automobil?<br />

Autos haben mich schon als Kind fasziniert.<br />

Eigentlich wollte ich Automechaniker werden <strong>–</strong><br />

meine Eltern setzten aber eine kaufmännische<br />

Ausbildung durch. Diese KV-Lehre aber habe ich<br />

in einer Firma gemacht, die mit Autozubehör aus<br />

den USA handelte. Später ging ich zu Renault, wo<br />

ich 40 Jahre blieb: zunächst im technischen Bereich,<br />

später auch im Rennsport, schliesslich als Direktor<br />

für Kommunikation. Mich hat immer die Technik<br />

am meisten fasziniert, deren Entwicklung ich hautnah miterlebte. Aber<br />

wenn ich an die Designs von früher denke, kommt manchmal etwas<br />

Wehmut auf. Die Designer hatten viel mehr Freiheiten als heute; ein<br />

Cadillac Eldorado oder ein Cadillac Fleetwood wären mit den heutigen<br />

Vorschriften und Sicherheitsstandards gar nicht mehr möglich.<br />

Als wir uns vor dem Salon 2018 unterhielten, sprachen Sie über eine<br />

mögliche Kooperation mit der Elektronikmesse IFA in Berlin. Auf<br />

welchem Stand übergeben Sie das Projekt an Ihren Nachfolger?<br />

Wir haben am Salon <strong>2019</strong> am zweiten Pressetag unter dem Titel<br />

«Shift Automotive» einige Keynotes, Impulsreferate und Panel-<br />

Diskussionen zum Thema Mobilität durchgeführt; dazu haben wir<br />

bewusst keine Autoentwickler eingeladen, sondern Referenten,<br />

die von ausserhalb der Branche kommen. Ob und wie Olivier Rihs<br />

das weiterführen will, muss ich ihm überlassen. Solche Parallel-<br />

Veranstaltungen während des Salons sind in Genf nicht ganz<br />

einfach, weil unsere Strukturen in der Palexpo nicht ideal dafür<br />

sind. Platzierten wir die Referate in irgendeinem Raum ausserhalb<br />

des Salons, würde es schwierig, die Leute an diese «Shift Automotive»<br />

zu bringen. Darum haben wir uns entschlossen, diese<br />

Veranstaltung in den Palexpo-Hallen durchzuführen. Das hat sich<br />

als richtig erwiesen. Das Interesse war spürbar.<br />

Allgemein kämpfen Fach- wie Publikumsmessen ums Überleben.<br />

Sind Messen im Zeitalter der Digitalisierung ein Auslaufmodell?<br />

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich mache mir keine<br />

«Wenn ein Hersteller nicht<br />

kommen will, könnten<br />

Sie auch einen goldenen<br />

Palast aufstellen. Es<br />

würde nichts ändern.»<br />

Sorgen. Es stimmt mich nachdenklich. Und es sind ja nicht nur die<br />

Automessen, es kämpfen auch viele Publikumsmessen ums Überleben<br />

<strong>–</strong> oder haben diesen Kampf verloren. Ich bin überzeugt, dass<br />

Automessen trotz Internet eine Zukunft haben. Natürlich können Sie<br />

ein Auto am Computer anschauen, konfigurieren und Informationen<br />

zur Motorisierung finden. Aber die Emotion, die ein Auto auslöst, die<br />

spüren Sie am Rechner nicht.<br />

Seit Jahren ächzen die Aussteller über die hohen Kosten in Genf<br />

<strong>–</strong> insbesondere in der Hotellerie. Warum ist es nie gelungen, das<br />

Genfer Gastgewerbe zu einem nachhaltigeren Umgang mit den<br />

Salon-Gästen zu bewegen?<br />

Dass die Hoteliers während solchen Anlässen mehr für ein Zimmer verlangen,<br />

ist ganz normal. Das ist eine Frage von Angebot und Nachfrage.<br />

Was viel mehr stört, ist die Tatsache, dass einzelne<br />

Hoteliers beispielsweise an den Pressetagen fordern,<br />

dass ihre Gäste drei Nächte buchen, selbst wenn<br />

diese nur eine Nacht in Genf bleiben wollen. Man<br />

darf nicht alle Hoteliers in einen Topf werfen <strong>–</strong> es gibt<br />

hyperkorrekte Hoteliers, aber leider auch schwarze<br />

Schafe. Wir haben 2018 unter dem Namen «Palexpo<br />

Hotel Reservation» eine eigene Plattform ins Leben<br />

gerufen, die Zimmer zu fairen Preisen vermittelt.<br />

Wir hoffen, das Thema damit etwas zu entschärfen.<br />

Auch aus Kostengründen werden die Zulieferer in Halle 7 ab 2020 nur<br />

noch während sechs Tagen ausstellen. Wie stehen Sie zu diesem<br />

Entscheid?<br />

Wir haben in den letzten Jahren fast die Hälfte der Aussteller<br />

verloren. Für mich ist schon lange klar, dass elf Tage für<br />

diese Fachmesse viel zu lange sind. Nur waren nicht alle derselben<br />

Meinung. Eine Kurz- und eine Langmesse in Halle 7 war von Anfang<br />

an als Übergang gedacht; weil zwei verschiedene Messedauern<br />

schwierig zu managen und mit hohen Kosten verbunden sind. Ab<br />

2020 ist fertig mit dieser Doppelausstellung. Halle 7 wird an sechs<br />

Tagen vom Mittwoch, dem zweiten Pressetag, bis am Montag geöffnet<br />

sein <strong>–</strong> und das ist eine gute Lösung.<br />

Zu guter Letzt: Mit dem Salon <strong>2019</strong> endet eine Ära. Am 30. Juni verabschieden<br />

Sie sich mit 71 Jahren in den Ruhestand. Welche Pläne<br />

haben Sie?<br />

Ich werde versuchen, all das nachzuholen, wozu ich in den letzten<br />

50 Jahren keine Zeit hatte. Ich bin ein passionierter Motorradfahrer,<br />

werde sicher mehr und längere Touren machen. Auch der Automobilsport<br />

ist meine grosse Liebe. Ich möchte unbedingt einmal das Indy-<br />

500-Rennen sehen und das «Pikes Peak»-Bergrennen in Colorado. In<br />

den letzten Monaten haben sich einige alte Freunde bei mir gemeldet<br />

und mich gebeten, sie bei verschiedenen Veranstaltungen zu unterstützen.<br />

Und dann hoffe ich, dass es für die eine oder andere Runde<br />

auf dem Golfplatz reicht. Langweilig wird mir sicher nicht. <<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 23


AUTO-SALON<br />

André Koch<br />

«Ein Potenzial von 300 bis 400 Millionen liegt brach»<br />

andrekoch.ch<br />

Die André Koch AG trat in Genf gemeinsam mit der Swiss Automotive<br />

Group auf. Das Unternehmen aus Urdorf ZH ist der grösste Player im<br />

Bereich Farben und Lacke in der Schweizer Autobranche. «Da ist es<br />

naheliegend, dass wir diese Plattform nutzen, um mit unseren Kunden<br />

ins Gespräch zu kommen», sagt Giuseppe Ciappa, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der André Koch AG.<br />

Im Zentrum des Auftritts standen die drei Marken Lesonal,<br />

Standox und De Beer, aber auch Effektlackierungen von Lumilor.<br />

Vor allem aber ging es André Koch darum, die Garagisten von Micro<br />

Repair zu überzeugen. «Im Bereich dieser kosmetischen Reparaturen<br />

liegt ein enormes Potenzial brach», stellt Giuseppe Ciappa klar. «Wir<br />

gehen von rund 300 bis 400 Millionen Franken jährlich aus.» Schon<br />

mit geringen Investitionen könne der Garagist hier ein interessantes<br />

Geschäftsfeld erschliessen.<br />

«Das sind kleine Kratzer oder Dellen, deretwegen kaum ein Autobesitzer<br />

extra zum Carrossier fährt. Wenn er seinen Wagen aber in<br />

den Service oder zum Reifenwechsel bringt, kann ihn sein Garagist<br />

darauf aufmerksam machen und ihm diese Reparaturen anbieten.»<br />

André Koch zeigte am Stand in Halle 7 ein Carheal-Portal, das genau<br />

für solche nicht strukturellen Reparaturen entwickelt wurde.<br />

Ein Aktivkohlefilter sorgt dafür, dass die Luft in der Garage rein<br />

bleibt. Giuseppe Ciappa: «Das System ist modern, sauber, effizient<br />

und wurde unlängst durch die Suva zertifiziert.» <<br />

André Koch AG<br />

GL-Mitglied Giuseppe Ciappa (links) und CEO Enzo Santarsiero von der André Koch AG.<br />

Apollo Vredestein<br />

Zwei Testsieger und der grosse Abwesende<br />

vredestein.ch<br />

Nein, den Vredestein Quatrac Pro, den neuen Ganzjahresreifen von<br />

Vredestein, konnte Markus Brunner in Genf nicht präsentieren.<br />

Vredestein feierte am 21. März in Baden-Baden seinen 110. Geburtstag<br />

und stellte sein neues Premiumprodukt in einer feierlichen Gala<br />

vor. Ganzjahresreifen liegen im Trend, sogar in der alpinen Schweiz<br />

mit ihren ausgeprägten Jahreszeiten. «Von 2017 auf 2018 steigerte sich<br />

in der Schweiz der Absatz von Allseason-Reifen um 83 Prozent, allerdings<br />

auf tiefem Niveau», weiss Markus Brunner. Im gleichen Zeitraum<br />

nahmen die Verkäufe von Sommer- und Winterreifen leicht ab.<br />

Den neuen Quattrac Pro beschreibt der Country Manager Switzerland<br />

von Apollo Vredestein als «Ganzjahresreifen mit mehr Winter-<br />

als Sommereigenschaften. So gesehen, ein guter Kompromiss».<br />

Natürlich sei es weder ideal, noch im Sinne der Garagisten, wenn die<br />

Automobilisten vermehrt auf Ganzjahresreifen setzen: «Aber es gibt<br />

preissensitive Kunden, die sich die Kosten für den Reifenwechsel und<br />

das Reifenhotel sparen wollen. Und die sind mit einem Allseason-Reifen<br />

besser unterwegs, als wenn sie das ganze Jahr hindurch mit Winterreifen<br />

fahren.<br />

In Genf zeigte Apollo Vredestein seine gesamte Reifenkompetenz,<br />

allen voran den Vredestein Sportrac 5, der im aktuellen TCS-Sommerreifentest<br />

mit der Bestnote «sehr empfehlenswert» ausgezeichnet<br />

wurde (siehe <strong>AUTOINSIDE</strong> 03/19), sowie den Apollo Altrust, den<br />

Testsieger bei den Reifen für leichte Nutzfahrzeuge. <<br />

Den Testsieger im Angebot: Markus Brunner, Country Manager Switzerland von<br />

Apollo Vredestein.<br />

24 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AUTO-SALON<br />

Auto-i-dat<br />

Gute News für den Fahrzeughandel<br />

auto-i-dat.ch<br />

Die Auto-i-dat AG präsentierte an ihrem Stand am Auto-Salon in Genf<br />

unter anderem die Zusammenarbeit mit Carauktion, der führenden<br />

Schweizer Re-Marketingplattform. Im Zentrum steht dabei der «ValueCheck»,<br />

eine App von Carauktion, die den Fahrzeugausweis scannt,<br />

die Daten einliest, mit dem aktuellen Kilometerstand des Fahrzeugs ergänzt<br />

wird und anschliessend die VIN-Abfrage von Auto-i-dat AG nutzt.<br />

Resultat sind zwei Restwertpreise (Carauktion und Auto-i-dat), die dem<br />

Verkäufer noch mehr Sicherheit bei der Preiskalkulation bieten.<br />

Der Star am Stand von Auto-i-dat aber war Silver DAT 3, das<br />

auf Basis der neuesten HTML-5 Technologie komplett neu in einer<br />

Online-Version entwickelt worden ist. Ebenfalls am Auto-Salon gab<br />

Auto-i-dat bekannt, dass man Gründungsmitglied im Verein Cardossier<br />

wird, einem Projekt, das die Daten eines Fahrzeugs über<br />

seinen gesamten Lebenszyklus digital abbilden will. Einen Eindruck<br />

konnten die Gäste am Stand auch vom Update des Auto-i-Autohandels<br />

mit dem integrierten Versicherungsmodul bekommen.<br />

Grosses Thema <strong>–</strong> nicht nur am Auto-Salon, sondern als Schwerpunkt<br />

das ganze Jahr über <strong>–</strong> sind bei Auto-i-dat die Restwerte. Der<br />

«Restwert-Brunch» für Importeure, Leasingprovider und Flottenanbieter<br />

stiess auf sehr grosses Interesse. Ihnen wurde aufgezeigt, dass<br />

die Zuverlässigkeit der Daten auf einer ausgeklügelten Mischung aus<br />

realen Verkaufs- und Eintauschpreisen, einer jahrzehntelangen Erfahrung<br />

und einem ständig weiterentwickelten System an Algorithmen<br />

basieren. <<br />

Wolfgang Schinagl präsentierte am Auto-i-dat-Stand in Genf mehrere Neuigkeiten<br />

im Zusammenhang mit Fahrzeugdaten.<br />

Einladung zur ordentlichen Generalversammlung<br />

Donnerstag, 16. Mai <strong>2019</strong> | Kursaal Interlaken<br />

Tagesprogramm<br />

Ab 13.30 Uhr Eintreffen der Mitinhaber und Gäste im<br />

Kursaal Interlaken, wo Kaffee und Gebäck<br />

serviert werden<br />

Statutarischer Teil<br />

Punkt 15.00 Uhr Beginn der Generalversammlung im<br />

Kongress-Saal Interlaken gemäss Traktandenliste<br />

Rahmenprogramm<br />

Ab ca. 16.30 Uhr Auftritt von Christian Gansch, Gastreferent<br />

Ab 17.30 Uhr Apéro riche<br />

18.30 Uhr Beginn Nachtessen<br />

21.30 Uhr Schluss der Veranstaltung<br />

Traktandenliste für die ESA-Generalversammlung*<br />

1. Eröffnung der Generalversammlung durch den Präsidenten<br />

2. Ehrung der verstorbenen Mitinhaber<br />

3. Protokoll der Generalversammlung vom 16. Mai 2018<br />

4. Vorlage und Genehmigung des Jahresberichts, der statutarischen<br />

Jahresrechnung, der Konzernrechnung sowie der Berichte der Revisionsstelle<br />

5. Verwendung des Jahresergebnisses<br />

6. Entlastung der verantwortlichen Organe<br />

7. Mutationen<br />

7.1. Demissionen<br />

7.2. Wahlen in den ESA-Vorstand<br />

7.3. Wahl der Revisionsstelle für das Jahr <strong>2019</strong><br />

8. Beschlussfassung über eingereichte Anträge gemäss Art. 15 der ESA-Statuten<br />

9. Varia<br />

* Traktanden unter Vorbehalt der Genehmigung an der ESA-Vorstandssitzung vom 4. <strong>April</strong> <strong>2019</strong>.<br />

esa.ch | esashop.ch


AUTO-SALON<br />

AutoScout24<br />

Ein Paket aus 3,5 Millionen Daten<br />

autoscout24.ch<br />

Pierre-Alain Regali, seit November Director von Autoscout24.<br />

Auch Autoscout24 gehört zu den Messeteilnehmern, die sich mit<br />

ihrem Auftritt sowohl an Endkunden wie auch an Garagisten wenden.<br />

Für Letztere stand der Optimizer Pro im Fokus. Die Weiterentwicklung<br />

des bewährten Optimizer gibt dem Händler die Chance, für sein<br />

Angebot den optimalen Preis festzulegen. «Das Tool führt mehr als<br />

3,5 Millionen Daten zusammen und sorgt so für eine gute Marktübersicht»,<br />

erklärt Marketing Manager Olivier Benoit. Stellt ein Garagist<br />

sein Fahrzeug auf die Plattform, sucht die Software nach vergleichbaren<br />

Angeboten und unterstützt den Händler auf diese Weise, ein<br />

realistisches Preisschild zu generieren.<br />

Als weiteres Thema bei der Schweizer Nummer 1 der Online-Plattformen<br />

präsentierten Director Pierre-Alain Regali und sein Team<br />

ihren Profi-Kunden die Anbieterbewertung. Der User hat nach dem<br />

Kontakt mit dem Händler die Möglichkeit, diesen in einer Skala von<br />

1 bis 5 Sternen zu benoten und seine Erfahrungen auch schriftlich<br />

in einem Kommentar kundzutun. Olivier Benoit: «Die Funktion hilft<br />

dem User, sich zurechtzufinden, und sie gibt dem Händler die Chance,<br />

sich dank guten Bewertungen optimal zu positionieren.» Auf Kommentare<br />

kann dieser reagieren <strong>–</strong> und so in einen Dialog mit seinen<br />

Kunden treten. Dass die Schweizer Garagisten bei ihren Kunden hoch<br />

im Kurs stehen, belegen die bisher abgegebenen Kundenbewertungen:<br />

Olivier Benoit: «5 Sterne sind das Maximum. Der Durchschnitt liegt<br />

aktuell bei 4,6 Sternen. Das ist ein gutes Zeichen für die Qualität und<br />

Seriosität der Branche.» <<br />

Aquarama Swiss<br />

Saubere Sache dank Fotozellenbarrieren<br />

aquarama.it/de<br />

Frank Müller, Geschäftsführer der Aquarama Swiss AG.<br />

Der Eyecatcher am Stand von Aquarama war fraglos die Startgate S6,<br />

wobei Frank Müller, Geschäftsführer der Aquarama Schweiz AG, mit<br />

Stolz auf die LKW-Waschanlage deutete, die zumindest als Bild ebenfalls<br />

am Stand präsent war. «Die Erfahrungen aus dem PW-Bereich<br />

sind hier eingeflossen», verrät Müller. Die erste installierte Anlage sei<br />

praktisch im Dauerbetrieb und diene nun auch als Showcase.<br />

Es sei generell sehr wertvoll, Anlagen in Betrieb zeigen zu können.<br />

«Viele Kunden zeigen zu Beginn Interesse an einer Anlage im mittleren<br />

Bereich», erklärt Müller. Bei der Bedürfnisabklärung würde sich jedoch<br />

schnell zeigen, dass die Wünsche anspruchsvoller seien. «Gerade<br />

die Fotozellenbarrieren überzeugen viele Kunden, weil so ausgerüstete<br />

Anlagen auch Fahrzeuge mit Dachboxen, SUV mit einem Reserverad<br />

auf der Rückseite oder Pick-ups problemlos waschen können.» Gerade<br />

in nicht betreuten Anlagen sei dies ein nicht zu unterschätzender<br />

Vorteil. «Die Dachbürsten können die Seitenläden nicht erkennen,<br />

weshalb Pick-ups eine Herausforderung sind.»<br />

Die verschiedenen Anlagen würden alle ein sauberes Ergebnis produzieren.<br />

«Der Unterschied liegt in der Zeit, in der das Fahrzeug gewaschen<br />

wird», so Müller. Und im Trocknen, wie er ergänzt. Gerade<br />

Letzteres sei für die Endkunden von grosser Bedeutung. Dabei stellt er<br />

auch fest, dass die Automobilisten in der Schweiz Qualität verlangen<br />

und dafür bereit sind, den entsprechenden Preis zu zahlen. Folglich<br />

sind das Portal Stargate S9 und die Doppelportalanlage S111 die Bestseller<br />

von Aquarama Schweiz. <<br />

26 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AUTO-SALON<br />

Bopp Solutions<br />

Clevere Lösungen für intelligente Schlüssel<br />

bopp-solutions.ch<br />

2015 stellte BMW an der CES in Las Vegas seinen sogenannten «BMW<br />

Display Key» vor. Dieser Schlüssel sieht mit seinem 2,2 Zoll grossen<br />

Farbdisplay aus wie ein kleines Smartphone und informiert den<br />

Fahrzeugbesitzer über den Benzinstand, die Batterieladung oder auch<br />

einen fälligen Service-Termin. So hübsch der Hightech-Schlüssel ist,<br />

so bringt er für Garagisten zwei Herausforderungen mit sich: Er hat<br />

keine Öse, an der er im Schlüsseldepot platziert werden kann. Vor<br />

allem aber erfordert der kleine Bildschirm einen sorgfältigen Umgang:<br />

In einem Schlüsseldepot mit klassischem Abwurfsystem drohen Beschädigungen<br />

<strong>–</strong> und verärgerte Kunden. «Und klassische Fächerdepots<br />

sind ebenfalls etwas riskant. Denn ein Einbrecher weiss, dass hinter<br />

jeder Tür ein Schlüssel liegen muss», erklärt Jean-Claude Bopp von<br />

Bopp Solutions AG.<br />

Jean-Claude Bopp präsentierte am Auto-Salon die Lösung: ein<br />

Bring- und Holfächerdepot mit Lift. 24 Schlüssel passen in das Depot,<br />

das mit zwei <strong>Ausgabe</strong>fächern geliefert wird. Erst nachdem der<br />

Kunde seinen Code eingegeben hat, transportiert ein mechanischer<br />

Lift den Schlüssel in eines der beiden <strong>Ausgabe</strong>fächer. «Bricht ein Krimineller<br />

die Fächer auf, findet er darin keinen Schlüssel, sondern<br />

Luft», sagt Firmeninhaber Jean-Claude Bopp mit einem Schmunzeln.<br />

Bislang verfügt einzig BMW über den Displayschlüssel. Dass in<br />

Kürze weitere Hersteller mit ähnlichen Produkten folgen werden, ist<br />

so sicher wie das Amen in der Kirche <strong>–</strong> oder das moderne Schlüsseldepot<br />

von Bopp Solutions AG. <<br />

Jean-Claude Bopp präsentiert sein topaktuelles Bring- und Holfächerdepot.<br />

Robert Bosch<br />

Bosch unterstützt die Garagen umfassend<br />

ch.bosch-automotive.com<br />

Sandro Francescutto (links, Leiter Garagenkonzepte) und<br />

Silvio Conconi (Vertriebsbeauftragter der Robert Bosch AG).<br />

Der Garagenmarkt befindet sich im Umbruch. Service, hohe Transparenz,<br />

attraktive Dienstleistungen sowie eine individuelle Ansprache<br />

der Kunden bekommen eine immer grössere Bedeutung. Zudem<br />

steigen die Komplexität der Fahrzeuge wie auch die Erwartungen der<br />

Kunden an die Werkstätten. «Wir unterstützen mit unserem Bosch Car<br />

Service Konzept die Garagen umfassend, stärken die Wettbewerbsfähigkeit<br />

und erhöhen damit am Ende des Tages ihre Profitabilität», sagt<br />

Sandro Francescutto, Leiter Garagenkonzepte bei Bosch Schweiz.<br />

Seit mehr als 30 Jahren erleichtern innovative Diagnoselösungen<br />

von Bosch den Werkstattalltag. Bosch präsentierte in Genf Neuheiten,<br />

mit denen die Werkstätten ihre Abläufe effizienter gestalten und ihr<br />

Leistungsangebot erweitern können. Beispielsweise die Software-Version<br />

Esitronic 2.0: Sie ermöglicht den Werkstätten optimierte Reparatur-<br />

und Diagnoseprozesse, verkürzte Durchläufe und kontinuierliche<br />

Online-Updates. Die Esitronic ist das Herzstück des neuen Diagnosetesters<br />

KTS 250, der insbesondere für den mobilen und unkomplizierten<br />

Werkstatteinsatz entwickelt wurde. Ein leistungsstarker Prozessor<br />

sorgt für den schnellen Programmstart und zügige Diagnoseabläufe.<br />

Beim Klimaservice wurde die Produktpalette um drei neue Geräte<br />

erweitert. Mit dem ACS 663-Ri, ACS 663-P und ACS 653-P werden<br />

die vollautomatischen Servicearbeiten an A/C R134a- und R1234yf-<br />

Systemen noch effizienter und können sogar via Smartphone-App gesteuert<br />

werden. Und dank dem neuen und patentiertem «Deep Recovery»<br />

beträgt die Kühlmittel-Rückgewinnungsrate über 99 Prozent. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 27


AUTO-SALON<br />

Brembo<br />

Farbenfrohes Bremsen<br />

brembo.com/de/<br />

Was vor mehr als 25 Jahren mit roten Bremssätteln<br />

bei Porsche begann, hat mittlerweile längst<br />

Kultcharakter: Die Brembo-Bremssättel, meist<br />

in gelb oder rot, sehen nicht nur bei den deutschen<br />

Sportwagen gut aus. Gerade die weite<br />

Verbreitung von Leichtmetallfelgen gibt den<br />

Blick auf die edlen Bremssättel frei. Doch längst<br />

geht der Farbhorizont über schwarz, rot oder<br />

gelb hinaus. «Derzeit sind rund 120 Farben<br />

in der Produktion», erklärt Michael Huster,<br />

System Division Market Director von Brembo.<br />

Am Auto-Salon in Genf ging der renommierteste<br />

Bremsenhersteller der Welt gar noch einen<br />

Schritt weiter: Inspiriert von der Welt von Mode,<br />

Kunst und Design präsentierte Brembo bunt<br />

lackierte Bremssättel. «Wir wollen zeigen, was<br />

grundsätzlich möglich ist <strong>–</strong> in der Produktion<br />

sind diese farbigen Bremssättel aber nicht», so<br />

Huster. Es sei zum Beispiel für Garagisten theoretisch<br />

möglich, individuelle Bremssättel zu<br />

gestalten. «Ab einer gewissen Grössenordnung<br />

allerdings erst <strong>–</strong> und die Funktionalität und Sicherheit<br />

muss ebenfalls gewährleistet sein.» <<br />

Michael Huster, System Division Market Director von Brembo, strahlt mit den farbigen<br />

Brembo-Bremssättels um die Wette.<br />

Bucher AG Langenthal Motorex Schmiertechnik<br />

motorex.com/de-ch/<br />

Getriebeölwechsel als interessantes Zusatzgeschäft<br />

Immer mehr Fahrzeuge auf Schweizer Strassen verfügen über ein Automatikgetriebe.<br />

«Ab rund 50‘000 Kilometern steht bei diesen Getrieben<br />

ein Ölwechsel an», sagt Product Manager Peter Sulzer. «Für den<br />

Garagisten ist das ein interessantes Geschäft.» Denn der Ölwechsel<br />

bei einem Automatikgetriebe ist deutlich komplexer als ein Motorölwechsel.<br />

Beim Motorölwechsel wird die Ablassschraube geöffnet und<br />

nahezu das gesamte Öl kann abfliessen. Macht man das beim Automatikgetriebe,<br />

bleibt systembedingt rund 60 Prozent Altöl im Getriebe<br />

zurück. Für diese Problematik hat Motorex den neuen Dynamic Fluid<br />

Controller Dynco entwickelt. Peter Sulzer: «Dynco ermöglicht es, das<br />

gesamte Getriebeöl in einem dynamischen Prozess auszutauschen.»<br />

Das dynamische, gleichzeitige Entleeren und Befüllen des Getriebes erfolgt<br />

vollautomatisch und muss nicht beaufsichtigt werden. Der ganze<br />

Prozess dauert je nach Getriebe lediglich drei bis acht Minuten. Gleichzeitig<br />

lassen sich Reinigungs- und Pflegeadditive integrieren.<br />

Unter dem Motto «The World of Motorex» präsentierte der Langenthaler<br />

Schmiermittelproduzent in Halle 7 sein Vollsortiment im<br />

Schmiermittelbereich. Als Eyecatcher waren die MotoGP-Maschine<br />

des Spaniers Pol Espargaro sowie ein Motorex-gebrandeter KTM X-<br />

Bow am Stand zu bewundern. <<br />

Product Manager Peter Sulzer präsentierte am grosszügigen Stand in Halle 7<br />

«The World of Motorex».<br />

28 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AUTO-SALON<br />

Cooper Tires<br />

Eine Entdeckung namens Discoverer<br />

coopertire.de<br />

An der «Tire Cologne» im vergangenen Juni hatte Cetin Demirciler<br />

den neuen Discoverer AT3 von Cooper Tires als Weltneuheit vorgestellt.<br />

Knapp neun Monate später am Auto-Salon in Genf strahlte der<br />

General Manager Schweiz des US-Reifenherstellers übers ganze Gesicht,<br />

als er vom SUV-Reifen erzählte. «Ein absoluter Verkaufsschlager»<br />

sei der neue Reifen, «schon in den ersten zwei Monaten nach<br />

Köln hatten wir 5000 Stück verkauft».<br />

Cooper Tires teilte sich in Halle 1 den Stand mit der Chelsea Truck<br />

Co. des Autodesigners Afzal Kahn. Die zwei Custom-Cars, die mit den<br />

ursprünglichen Land Rover Defender nur noch die Form gemeinsam<br />

haben, passten perfekt zur Erfolgsstory des SUV-Reifens Discoverer,<br />

Cetin Demirciler präsentierte als Neuheit den Discoverer Allseason,<br />

ein Ganzjahresreifen mit dem Schneeflockensymbol, sowie den<br />

exklusiven Cooper DC CS Sport Ltd. Edition, von dem gerademal<br />

200 Einheiten produziert wurden. DC steht für David Coulthard: Der<br />

frühere Formel-1-Fahrer (Williams, McLaren, Red Bull) und Markenbotschafter<br />

von Cooper Tires steht mit seinem Namen für die Qualität<br />

der Reifen im mittleren Preissegment. Auf dem DC CS prangt sein<br />

Name sowie als Gag ein dezent an der Seitenwand angebrachtes Karomuster.<br />

David Coulthard wuchs im Örtchen Twynholm im Süden<br />

Schottlands auf.<br />

Ebenfalls ausgestellt war der Cooper Zeon CS Sport. Ein Longseller,<br />

der im TCS-Sommerreifentest 2017 die Bestnote «sehr empfehlenswert»<br />

erhielt. <<br />

Limitiert auf 200 Stück: Cetin Demirciler zeigte am Auto-Salon den Cooper DC<br />

CS Sport Ltd. Edition.<br />

Otto Christ<br />

Diese Schäume sind (Autowasch-)Träume<br />

christ-ag.com<br />

Man sagt im Volksmund, dass Träume Schäume sind. Bei Otto Christ<br />

Car Wash trifft dies umgekehrt zu: Schäume lassen bei der Fahrzeugwäsche<br />

Autoherzen höher schlagen. «Ich war unlängst bei<br />

einem Waschpark in Memmingen, nahe beim Mutterhaus», erzählt<br />

Markus Tschuran, Niederlassungs- und Serviceleiter Otto Christ<br />

AG Schweiz. «Dieser blinkt und glitzert in der Nacht. Das sieht geil<br />

aus; da komme ich am nächsten Tag wieder hin.» Der Kundenlauf bei<br />

diesem «Wash Vegas»-Waschpark sei entsprechend hoch.<br />

Und eben: Attraktiv sind für die Kunden die neuen Foam-Splash-<br />

Lanzen, die das Auto in einen fein riechenden Schaum hüllen. «Die<br />

Lanze funktioniert mit Niederdruck und kann selbst von Kindern<br />

bedient werden», so Tschuran. «Ich habe beobachtet, wie ein kleiner<br />

Junge grossen Spass hatte, das Auto des Vaters einzuschäumen.» Dies<br />

sehe aber nicht nur spektakulär aus und rieche gut. Der Schaum löst<br />

den Schmutz sehr gut. Und die LED-Beleuchtung übe eine zusätzliche<br />

Anziehungskraft aus. «Wir stellen eine deutliche Zunahme der Anfragen<br />

fest, die ihre Anlagen entsprechend nachrüsten wollen», sagt<br />

Tschuran. Die Waschanlagenbetreiber würden eine Umsatzsteigerung<br />

feststellen. «Wir haben für unsere eigenen Anlagen entsprechende<br />

Nachrüstsätze», ergänzt er. Das Investment sei schnell amortisiert, erklärt<br />

er weiter. <<br />

Jean-Philipp Kern (links) und Markus Tschuran präsentierten in Genf Autowaschen<br />

mit Strahlen, Blinken und Schaum.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 29


AUTO-SALON<br />

Derendinger<br />

Attraktive Angebote, Finanzierung inklusive<br />

derendinger.ch<br />

Maja Kaufmann, Derendinger-Markenchefin, präsentierte nicht nur neue<br />

Produkte, sondern auch Finanzierungsmöglichkeiten.<br />

Derendinger-Markenchefin Maja Kaufmann präsentierte ihren<br />

Kunden attraktive Aktionen, «die nur am Salon gültig sind». Entsprechend<br />

zufrieden war sie mit den Umsätzen an der Kurzmesse in<br />

Genf. Neuerungen bot Derendinger nicht nur bei den Produkten, sondern<br />

auch bei deren Finanzierung. Werkstatteinrichtungen und Geräte<br />

können neu auch geleast werden. Maja Kaufmann: «Das erlaubt<br />

unseren Kunden eine flexiblere Gestaltung ihrer Liquidität.» Die neue<br />

Finanzierungsmöglichkeit werde sehr gut aufgenommen. Während<br />

des Auto-Salons bot Derendinger für verschiedene Produkte gar ein<br />

0%-Leasing an.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Stand um 66 Quadratmeter,<br />

was Maja Kaufmann und ihrem Team ermöglichte, Geräte zur Diagnose<br />

und zur Kalibrierung von Fahrerassistenzsystemen der Marke<br />

Texa zu präsentieren. Als Neuheit führt Derendinger die imposante,<br />

elektrohydraulische Scherenhebebühne Ravaglioli RAV8055 im Angebot.<br />

Die Hebebühne mit einer Tragkraft bis 5,5 Tonnen ist für PW<br />

und leichte Nutzfahrzeuge geeignet.<br />

Am Salon wurde auch eine neue Reifenmarke ausgestellt: Kleber<br />

aus dem Hause Michelin ergänzt das Sortiment. Maja Kaufmann:<br />

«Die qualitativ hochwertige Marke aus dem Eco-Segment passt sehr<br />

gut zu Derendinger.» Auch im Bereich Werkzeuge wurde das Sortiment<br />

breiter: Neben Beta führt Derendinger neu auch Beta-Easy, wo<br />

Qualität mit attraktiven Preisen vereint wird. <<br />

Energie 360°<br />

Weltneuheiten für die Elektromobilität der Zukunft<br />

ewb.ch<br />

Elektromobilität braucht clevere Lösungen fürs Laden. Am Auto-Salon<br />

zeigte Energie 360° zwei Weltneuheiten, die das Laden der Zukunft<br />

möglich machen: eine Ladestation mit Power-Split und eine bidirektionale<br />

Ladestation, dank der das Elektroauto zum Speicher wird.<br />

Energie 360° war lange ein Teil der Zürcher Stadtverwaltung, operiert<br />

aber seit 1998 als Aktiengesellschaft. Im Fokus stehen Innovation, erneuerbare<br />

Energien und umweltfreundliche Energieträger. Das Unternehmen<br />

versorgt rund 40 Gemeinden mit Erdgas/Biogas, plant, baut<br />

und betreibt Energielösungen für Wärme, Kälte und Strom und investiert<br />

in Gastankstellen und Elektroladestationen.<br />

Am Auto-Salon standen zwei Weltneuheiten im Fokus. Die Ladestation<br />

mit Power-Split von Evtec ist weltweit die erste Station,<br />

die mit zweimal 25 Kilowatt Gleichstrom lädt. Die DC-Ladestation ist<br />

die ideale Infrastruktur für die neue Generation Elektroautos, die von<br />

einer ökologischen Gleichstromlösung angetrieben werden. Auch ältere<br />

E-Mobile können noch an der Station geladen werden (22 Kilowatt<br />

AC). Die neue bidirektionale Ladestation «sospeso&charge»<br />

von Evtec nutzt Elektrofahrzeuge als Pufferstation für Solarstrom. Bei<br />

Bedarf entzieht die Ladestation dem Elektroauto Energie, beispielsweise<br />

wenn abends im Mehrfamilienhaus der Strom fürs Kochen gebraucht<br />

wird. So erhöht sich der Autarkiegrad des Gebäudes <strong>–</strong> angesichts<br />

der zunehmenden Zahl von Photovoltaikanlagen eine sinnvolle<br />

Lösung. Am Stand in Halle 2 zeigte Energie 360° mit einem Nissan EV<br />

200 Evalia, wie das funktioniert. <<br />

Marco Piffaretti, Leiter Mobilität bei Energie 360°, präsentierte in Genf zwei<br />

Weltneuheiten.<br />

30 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AUTO-SALON<br />

ESA<br />

Gastfreundschaft und Netzwerken auf der Piazza<br />

esa.ch<br />

Ein letztes Mal lud die ESA-Piazza während der gesamten Messe dauer<br />

Kunden und Mitinhaber zum Verweilen, zu Speis und Trank und<br />

zu Gesprächen unter Branchenkollegen. «Ob es auch 2020 wieder<br />

eine Piazza gibt, lassen wir offen», lässt sich Matthias Krummen,<br />

Leiter Management Services und Kommunikation, nicht in die Karten<br />

blicken.<br />

An ihrem grosszügig konzipierten Stand nutzte die ESA die Gelegenheit,<br />

ihr gesamtes Leistungsspektrum aufzuzeigen. Im Zentrum<br />

stand dabei die neuste Generation des ESA Tecar. «Der Garagistenreifen<br />

mit Biss ist sicher das Highlight unseres Auftritts <strong>2019</strong>», so<br />

Matthias Krummen. «ESA Tecar ist ein starker ‹Brand› und gibt es<br />

nicht irgendwo im Internet zu kaufen, sondern nur beim Garagisten.»<br />

Ein zweiter Schwerpunkt <strong>2019</strong> war das Kompetenzzentrum Fahrzeugtechnik,<br />

mit dem die ESA die Garagisten in den Bereichen Fahrzeugdiagnostik<br />

und Kalibrierung von Fahrerassistenzsysteme unterstützt.<br />

Die erfolgreichen Garagenkonzepte Le Garage (feiert heuer das<br />

20-Jahr-Jubiläum), Checkbox und Bosch Car Service wurden um<br />

zwei neuartige Garagenmodule ergänzt: Das Modul Reifenspezialist<br />

richtet sich an Garagen, die sich auf den Verkauf, die Lagerung und<br />

den Service rund um Reifen und Räder spezialisieren, und das Modul<br />

Vintage Partner unterstützt Garagisten, die sich der Reparatur und<br />

Wartung von Young- und Oldtimern widmen. <<br />

CEO Giorgio Feitknecht und sein Team luden auch dieses Jahr ihre Kunden und<br />

Mitinhaber als VIP auf die ESA-Piazza.<br />

Gassner AG Automobil-Servicegeräte<br />

Ein Salonauftritt im Zeichen des Jubiläums<br />

gassnerag.ch<br />

Thomas Küderli, Geschäftsleiter der Gassner AG, mit der Ultraschall-Reifenwaschmaschine<br />

von Tiresonic.<br />

Wenn wir bei der Gassner AG und ihrem Geschäftsführer Thomas<br />

Küderli von einem Jubiläum schreiben, ist das masslos untertrieben.<br />

«Seit 40 Jahren gibt es die Gassner AG, seit 30 Jahren bin ich dabei<br />

und seit 20 Jahren als Geschäftsführer», gibt das Salon-Urgestein zu<br />

Protokoll. Das 40-Jahr-Jubiläum beging die Gassner AG mit einem<br />

grossen Wettbewerb, bei dem nicht weniger als 40 attraktive Preise<br />

zu gewinnen waren. Neben dem Hauptpreis, einem Wochenende im<br />

Schwarzwald mit Oldtimer-Ausflügen, gab es vor allem Produktneuheiten<br />

und Schulungen zur Reifenmontage zu gewinnen. «Als wir mit<br />

den Montageschulungen angefangen haben, gab es nicht wenige, die<br />

uns belächelten. Denn wenn ein Mechaniker etwas kann, dann Reifen<br />

wechseln», erinnert sich Thomas Küderli. Das war vielleicht einmal<br />

so, bis immer mehr Runflat-Reifen auf den Markt kamen. «Wir<br />

zeigen den Teilnehmern, wie sie diese Reifen ohne Kraftaufwand<br />

montieren und demontieren können <strong>–</strong> und vor allem ohne Pneu, Felge<br />

und Ventil zu beschädigen.»<br />

Den Stand in Halle 7 dominierten die Marken Beissbarth und Butler.<br />

Das Lenkgeometriegerät Beissbarth 3D sei nach wie vor ein Verkaufsschlager,<br />

sagt Thomas Küderli, «weil es das einzige Gerät ist, das<br />

über eine fahrende Felgenschlagkompensation verfügt». Neu im Sortiment<br />

sind Pneumontiermaschinen und Wuchtmaschinen von Butler.<br />

Küderli: «Wir führen beide Marken und picken uns die jeweiligen Rosinen<br />

heraus.» <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 31


AUTO-SALON<br />

Gesag Garage Service<br />

Arbeit und Service nach Mass<br />

«Wir wollen Bewährtes gut umsetzen», sagt Monika Bösch, Geschäftsleiterin<br />

von Gesag. Zu den Stärken des Familienbetriebs gehört,<br />

dass alles nach Mass gefertigt wird. «Bremsprüfstände und Hebebühnen<br />

können wir passgenau anfertigen», sagt Tom Stewart, der die dritte<br />

Generation vertritt, und deutet auf die Garageneinrichtungen, die<br />

Gesag am Auto-Salon präsentiert. Sehr wichtig für die Gesag ist der<br />

gesag.ch<br />

Service. «Der Verkauf erfolgt nur über einen guten Service», ist Monika<br />

Bösch überzeugt. Die Tochter des Firmengründers Hans Bösch<br />

ist zufrieden mit dem angelaufenen Geschäftsjahr: «Wir sind gut ausgelastet.<br />

Der Service wird sehr geschätzt.» Und natürlich fehlen auch<br />

die bewährten Stempellifte nicht. «Wir sind Marktführer bei Stempelliftsanierungen.<br />

Das ist unsere Spezialität», sagt Tom Stewart. <<br />

Familienbetrieb mit Anhang: Das Gesag-Team mit Tom Stewart (ganz links) und Geschäftsleiterin Monika Bösch (vierte von links).<br />

Goodyear Dunlop<br />

Die Vision vom autonomen, fliegenden Auto<br />

goodyear.eu/corporate/de<br />

Jürgen Titz, Vorsitzender der Geschäftsführung DACH bei Goodyear, präsentiert<br />

den Konzeptreifen Aero.<br />

Traditionell wirft Goodyear am Auto-Salon einen Blick in eine mögliche<br />

Zukunft, sei es mit dem Kugelreifen Eagle 360 Urban im Jahr<br />

2017 oder dem Konzeptreifen Oxygene im Jahr 2018. Dieses Jahr<br />

präsentierten die Amerikaner den futuristischen Goodyear Aero<br />

und zeigten ihre Vision von autonomen, fliegenden Autos der Zukunft.<br />

Der Aero funktioniert zum einen wie ein ganz normaler Reifen<br />

für ein Auto, das auf der Strasse fährt. Zum anderen kann er wie<br />

ein Rotor für Auftrieb nach oben sorgen und das Auto fliegen lassen.<br />

«Unternehmen am Mobilitätsmarkt denken auch in die Vertikale,<br />

wenn sie die Probleme im städtischen Verkehr und die Überlastung<br />

unserer Strassen lösen wollen. Vor diesem Hintergrund hat unsere<br />

Arbeit an fortschrittlichen Reifentechnologien und Materialien zu<br />

einem Rad geführt, das sowohl als ein traditioneller Reifen auf der<br />

Strasse als auch als ein Antriebssystem in der Luft dient», erklärte<br />

Chris Heisel, Chief Technology Officer, an der Pressekonferenz am<br />

ersten Medientag.<br />

Der luftlose Aero basiert auf einer nicht-pneumatischen Struktur,<br />

die flexibel genug ist, um Stösse abzudämpfen, wenn das Auto auf<br />

der Strasse fährt. Sie ist auch stark genug, um so schnell rotieren<br />

zu können, dass die Rotorblätter vertikal Auftrieb geben. Und bei<br />

der nicht-pneumatischen Struktur sind wir bei allem «Science Fiction»<br />

schon wieder recht nah an der Gegenwart: Nicht-pneumatische<br />

Struktur und intelligente Reifen gehören schon heute zur realen Entwicklung<br />

bei Goodyear. <<br />

32 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AUTO-SALON<br />

Hella Gutmann Solutions<br />

Gewaltige Entwicklungen und mobile Einsätze<br />

swiss.hella-gutmann.com<br />

Jean-Paul Nicolier, Managing Director von Hella Gutmann, zeigt vor dem CSC-<br />

Tool Mobile einen Mega Macs 77.<br />

Der schwarze Mercedes stand nicht zufällig am Stand von<br />

Hella Gutmann. «Wir haben mit dem Hersteller ein Scheinwerfereinstellgerät<br />

entwickelt, weil Mercedes für seine LED-Leuchten ein<br />

anderes Konzept verwendet», erklärt Managing Director Jean-Paul<br />

Nicolier. Aus diesem Grund lud Hella Gutmann alle Mercedes-Werkstätten<br />

nach Genf ein, um die neue Lösung vorzuzeigen.<br />

Daneben präsentierte Hella Gutmann seine bewährten Diagnosegeräte,<br />

wobei der Mega Macs 77 ein umfassendes Update erhalten<br />

wird. «Das wird eine gewaltige Entwicklung», verspricht Nicolier.<br />

«Mit dem nächsten Softwareupdate im Herbst <strong>2019</strong> bekommt der<br />

Mega Macs 77 ein neues Gesicht und wird Fahrzeugdiagnose in einer<br />

neuen Dimension bieten.»<br />

Neu präsentierte Hella Gutmann das CSC-Tool Mobile. «Damit<br />

gibt es für Kalibirierungen von Kamera- und Radarsystemen der<br />

Fahrassistenzsysteme eine praktische transportable Lösung für ortsunabhängige<br />

Kalibrierungen», sagt Nicolier. Das mobile CSC-Tool<br />

erzielt dieselbe Genauigkeit wie das stationäre Werkstattgerät und<br />

entspricht somit den höchsten Herstellervorgaben <strong>–</strong> eine ebene Aufstellfläche<br />

vorausgesetzt. Das CSC-Tool Mobile ist deutlich leichter<br />

als die stationäre Variante und lässt sich in wenigen Schritten von<br />

nur einer Person auf- und abbauen. Es besteht aus drei elementaren<br />

Komponenten: einem Untergestell, einem Obergestell und einen<br />

Justagebalken mit ausfahrbaren Spiegeln. Die grossformatigen Kalibriertafeln<br />

für Frontkameras wurden teilweise faltbar ausgeführt. <<br />

Hirschi<br />

Hirschi verkuppelt alles<br />

hirschi.com<br />

Die Hirschi AG aus Brügg im Bieler Seeland führt gut und gerne 1500<br />

Anhängerkupplungen für praktisch alle Personenwagen und Nutzfahrzeuge<br />

im Sortiment. «Wir sind der grösste Kupplungslieferant der<br />

Schweiz», sagt Geschäftsführer Stephan Marty nicht ohne Stolz. 95<br />

Prozent der Kunden von Hirschi sind Garagisten, nur fünf Prozent machen<br />

Private aus.<br />

Stephan Marty und sein Team importieren Anhängevorrichtungen<br />

der Marken Westfalia, MVG und Aragon. Zudem ist die Hirschi AG<br />

Generalimporteur von Rockinger-Anhängekupplungen sowie von<br />

Jost-Sattelkupplungen und -Stützwinden. Das Sortiment ist riesig und<br />

dennoch finden Kunden mit exotischen Fahrzeugen nicht immer die<br />

exakt passende Vorrichtung. «Was es nicht gibt, das stellen wir her»,<br />

sagt Stephan Marty. Mit 3D-CAD werden neue Produkte und Spezialanfertigungen<br />

entworfen, im Simulator auf allfällige Schwachstellen<br />

getestet und schliesslich in der eigenen Schlosserei gefertigt. Zwei<br />

Schweisser widmen sich der Produktion in-house, montieren und<br />

verkabeln auch direkt am Kundenfahrzeug in der eigenen Werkstatt.<br />

«Oder der Garagist bringt die Fahrzeuge bei uns in Brügg vorbei», ergänzt<br />

Stephan Marty.<br />

Der Stand der Hirschi AG in Halle 7 des Auto-Salon stand ganz im<br />

Zeichen des PW-Bereichs. Die Nutzfahrzeugler kommen dann vom 14.<br />

bis 17. November an der Transport-CH in Bern auf ihre Rechnung. <<br />

«Die Nummer 1 der Schweiz»: Stephan Marty, Geschäftsführer der Hirschi AG.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 33


AUTO-SALON<br />

Hostettler Autotechnik<br />

«Den Garagisten die Angst nehmen»<br />

autotechnik.ch<br />

Der Stand von Hostettler Autotechnik AG präsentierte sich mit 200<br />

Quadratmetern mehr Fläche als noch 2018. Das Team von Marcel<br />

Stocker, Leiter Automotive, nutzte das Plus an Platz, um den Hostettler-Kunden<br />

die Möglichkeiten der Kalibrierung von Fahrerassistenzsystemen<br />

mit den Diagnosegeräten von Texa, Conti und Delphi<br />

näherzubringen. Hier deckt Hostettler das ganze Spektrum ab <strong>–</strong> und<br />

bietet seinen Kunden auch die entsprechenden Schulungen an. «Wir<br />

wollen nicht nur Produkte verkaufen, sondern auch Knowhow», erklärt<br />

Marcel Stocker an.<br />

Der Seat Leon, an dem die Kalibrierungen vorgenommen wurden,<br />

zeigte den interessierten Garagisten gleichzeitig Dachboxen und Veloträger<br />

der Marke Atera. Stocker: «Hier bietet sich den Garagisten<br />

ein spannendes Zusatzgeschäft.» Hostettler vertreibt die Produkte der<br />

deutschen Marke exklusiv in der Schweiz.<br />

Spannend in diesem Zusammenhang ist sicher auch Motul Evo,<br />

ein komplettes Serviceangebot für Automatik-DSG- und CVT-Getriebe,<br />

das Hostettler in Halle 7 präsentierte. Auch wenn Automatikgetriebe<br />

oft als «wartungsfrei» angepriesen werden, kann der Garagist<br />

auch hier bei seinen Kunden punkten. Stocker: «Die Spülung und der<br />

Ölwechsel im Automatikgetriebe stehen oft nicht im Serviceplan.<br />

Aber wenn man den Kunden diesen Service aktiv anbietet, kann er<br />

das Resultat sprichwörtlich selber erfahren.» <<br />

«Spannendes Zusatzgeschäft»: Marcel Stocker präsentiert die Dachbox und<br />

den Veloträger von Atera.<br />

Karl Ernst<br />

Kleiner, handlicher, kräftiger<br />

Markus Ernst mit einem Werkzeugwagen von Hazet.<br />

karlernstag.ch<br />

Der Trend zu qualitativ hochwertigem Werkzeug in der Garage hält<br />

an. Entsprechend gefragt ist Hazet. «Der Hersteller brachte neue<br />

Schlagschrauber auf den Markt, die noch kleiner, handlicher und<br />

gleichzeitig kräftiger sind», sagt Markus Ernst, Verwaltungsrat der<br />

Karl Ernst AG. Der 9012 M-1 leistet 1200 Nm, der nur 10 cm kurze<br />

9012 MT sogar 1400 Nm. «Die Garagisten fragen durchaus nach den<br />

stärksten Schlagschraubern, die wir im Angebot haben und sind sich<br />

auch bewusst, dass dieser vielleicht etwas teurer ist.»<br />

Gefragt sind auch Drehmomentschlüssel. «Wir haben eine neue<br />

Serie im Angebot. Es gehört mittlerweile zur Qualitätssicherung. Fast<br />

alle Schrauben müssen, so schreiben es die Hersteller auch vor, mit<br />

einem Drehmomentschlüssel angezogen werden. Besonders wichtig<br />

ist es natürlich bei den Reifen», erklärt Ernst.<br />

Am Stand der Karl Ernst AG haben die Garagisten auch die Gelegenheit,<br />

Werkzeugwagen zu prüfen. «Wie lassen sich die Schubladen<br />

öffnen, wie schwer ist er, wir leicht lässt er sich rollen», so Markus<br />

Ernst. Auch Werkzeug in die Hand nehmen zu können, wird sehr geschätzt.<br />

Es wird geprüft, wie das Werkzeug in der Hand liegt. «Auch<br />

hier stellen wir fest, dass sich die Garagiten lieber für gute Qualität<br />

entscheiden. Die Lehrmeister schaffen nun auch teureres Werkzeug<br />

für die Lernenden an <strong>–</strong> aus verschiedenen Gründen: Erstens geht gutes<br />

Werkzeug weniger kaputt und zweitens tragen auch die Lernenden<br />

selber mehr Sorge zum guten Werkzeug.» <<br />

34 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AUTO-SALON<br />

Kärcher<br />

Sehr interessant für die Schweiz<br />

kaercher.ch<br />

Sie war im Mai 2018 an der Uniti Expo in Stuttgart<br />

der Hingucker am Stand von Kärcher <strong>–</strong><br />

die «Klean!Star iQ». Nun erlebte die neuste<br />

Generation der Waschportale ihre Schweizer<br />

Premiere in Genf. «Die Markteinführung für<br />

die Schweiz ist sehr interessant», sagt Marcel<br />

Sutter, Marketing Manager von Kärcher<br />

Schweiz AG. «Die Schweizer haben ein sehr<br />

hohes Qualitätsbewusstsein <strong>–</strong> und genau das<br />

zeichnet diese Anlage auch aus.» Die moderne<br />

Anlage überzeugt vor allem mit diesen<br />

vier technischen Innovationen: Segmentierte<br />

Seitenbürsten für eine perfekte Fahrzeugkonturerfassung,<br />

einem Hochleistungstrockner<br />

mit verstellbarem Arbeitswinkel (Pflugeffekt),<br />

einer effizienten Felgenreinigung mit Radhöhenanpassung<br />

und dem schlichten, edlen<br />

und kundenspezifisch anpassbarem Design.<br />

«Die Anlage sieht nicht nur schön aus, sie bietet<br />

dem Betreiber dank ihrer hohen Effizienz<br />

auch einen Wettbewerbsvorteil», ist Sutter<br />

überzeugt. Nach der Enthüllung im vergangenen<br />

Mai gibt es nun erste Erfahrungen aus<br />

dem praktischen Betrieb.<br />

Die Besucher konnten sich von der Funktionalität<br />

des Waschportals überzeugen lassen.<br />

«Wir zeigen die Anlage bewusst in Betrieb<br />

<strong>–</strong> wenn auch nur mit Trockenwaschen»,<br />

erklärt Sutter. «Schliesslich wollen wir nicht<br />

nur einfach von Innovationen reden, sondern<br />

sie auch zeigen und erklären» <<br />

Das Kärcher-Team in Genf (von links nach rechts): Marcel Sutter (Marketing Manager), Etienne Mayr (Projektleiter<br />

Wash System Westschweiz), Karl Steiner (Managing Director), Michael Hagen (Projektleiter Wash System<br />

Deutschschweiz) und Marcel Beljean (Projektleiter Wash System Deutschschweiz)<br />

Klaus<br />

Reparieren ist nachhaltiger als ersetzen<br />

klaus-ag.ch<br />

Das Team der E. Klaus AG in Genf: Geschäftsführer Baskim Begzati, Produktionsleiter Christian Hess und<br />

Patrick Grosse, Verantwortlicher Romandie.<br />

Die Klaus AG nutzte den Auftritt in Halle<br />

7, um ihre Dienstleistungen im Bereich<br />

der Revision von Motorenkomponenten<br />

nicht nur vorzustellen, sondern auch praktisch<br />

vorzuführen. So standen eine Messuhr<br />

für den Öffnungshub beim Diesel-Injector sowie<br />

ein Prüfstand für Benzineinspritzungen<br />

am Stand. «Wir möchten unseren Besuchern<br />

diese Services aufzeigen und auch, wie viel<br />

Arbeit und Handwerk dahintersteckt», erklärt<br />

Produktionsleiter Christian Hess.<br />

«Grundsätzlich geht es bei den Bedürfnissen<br />

unserer Kunden immer um zwei Fragen:<br />

Wer kann das? Und wie schnell geht das?», ergänzt<br />

Geschäftsführer Baskim Begzati. In der<br />

Schweiz gebe es keinen zweiten Anbieter, der<br />

Revisionen an Motorenkomponenten in dieser<br />

Tiefe und Breite anbiete. «Es geht immer<br />

auch um Nachhaltigkeit. Es ist doch schade,<br />

etwas wegzuwerfen, das man auch reparieren<br />

kann. Hier leistet die Klaus AG ihren Beitrag.»<br />

75 Mitarbeitende in der ganzen Schweiz<br />

sind für die Klaus AG im Einsatz. Die meisten<br />

davon sind langjährige Mitarbeiter, sagt<br />

Christian Hess und erklärt, warum das so<br />

wichtig ist: «Um eine Einspritzpumpe oder<br />

einen Diesel-Injector zu reparieren, braucht<br />

man mindestens fünf Jahre Erfahrung.» Am<br />

Sitz in Rickenbach SG sind noch weniger<br />

als sieben Diesel-Prüfstände im Einsatz. Die<br />

Klaus AG ist die einzige Firma in der Schweiz,<br />

die über einen Reinraum für die Instandstellung<br />

von Dieselkomponenten verfügt. Christian<br />

Hess: «Hier prüfen und reparieren wir<br />

Komponenten aller Marken.» <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 35


AUTO-SALON<br />

KSU A-Technik<br />

Im Zeichen der Weiterentwicklung<br />

ksu.ch<br />

Ein neues Corporate Design zum 40-Jahr-Jubiläum: Das Team von KSU A-Technik am Stand in Halle 7.<br />

Die KSU A-Technik AG feiert <strong>2019</strong> ihr 40-jähriges Bestehen. Neben<br />

Werkstatteinrichtungen, Waschanlagen und Werkzeugen ist die KSU<br />

A-Technik AG stolz auf ihren «360-Grad-Service», wie Geschäftsleiter<br />

Ferdinand Smolders erklärt. «Dieser Service ist in unserer DNA und<br />

in unserer ganzen Infrastruktur verankert. Bei uns erhält der Kunde<br />

alles aus einem Guss.» So seien nicht weniger als 20 Monteure für<br />

Werkstatteinrichtungen für KSU A-Technik im Einsatz.<br />

Die KSU A-Technik AG präsentierte ihr Sortiment an exklusiv in<br />

der Schweiz vertriebenen Marken wie Istobal, Hunter, Snap-on oder<br />

Maha. Ferdinand Smolders: «Mit diesen Partnern sind wir gewachsen<br />

und gross geworden.» Per 1. März hat KSU A-Technik zudem seine<br />

Kompetenz im Bereich Waschen und Pflegen mit der Übernahme der<br />

Sparte Car Wash des Schweizer Herstellers Moog Cleaning System<br />

verstärkt. Moog ist spezialisiert auf Selbstbedienungswaschplätze.<br />

Im Fokus stand zudem die Marke Hunter mit Produkten für den<br />

Reifenservice und die Achsvermessung. Ferdinand Smolders: «Hunter<br />

bietet ein in sich geschlossenes und automatisiertes System und garantiert<br />

einen hohen Return on Investment.» Auch ein Ausblick in die nahe<br />

Zukunft wurde dem Besucher mit dem digitalen Autohaus gewährt. <<br />

KW Automotive<br />

Individuelle Tieferlegung für die Masse<br />

kwsuspensions.ch<br />

«Tieferlegungen sind auch ein Zusatzgeschäft für Garagisten», sagt<br />

Peter Banz, Geschäftsführer der KW Automotive (Schweiz) AG. Diese<br />

Aussage belegte er in Genf mit den Produkten KW DDC Plug &<br />

Play sowie mit den KW-Gewindefedersätzen.<br />

Das KW DDC Plug & Play bringt für viele Fahrer von Premiumfahrzeugen<br />

mit einem adaptiven Fahrwerksystem einen grossen Gewinn.<br />

Sie mussten bislang bei einer individuellen Tieferlegung oft Kompromisse<br />

eingehen und oftmals sogar auf ihre extra bezahlten aktiven Regelsysteme<br />

verzichten. Bei der Installation werden die Serienfederbeine<br />

einfach gegen die in Edelstahltechnologie «Inox-Line» gefertigten<br />

KW Federbeine ersetzt und die adaptiven KW Dämpfer mit der Serien-<br />

Bordelektronik durch die Originalstecker des Herstellers verbunden.<br />

Für Garagisten interessant sind auch die KW-Gewindefedersätze,<br />

die zur stufenlosen Tieferlegung des Fahrzeugs in Kombination mit<br />

den serienmässigen Dämpfern verwendet werden. Sie ermöglichen<br />

eine individuelle Höhenanpassung innerhalb des geprüften Einstellbereichs.<br />

Peter Banz: «Neu sind diese KW-Gewindefedersätze auch für<br />

Kompaktmodelle wie beispielsweise den VW Golf, Seat Leon, Audi<br />

RS3 etc. erhältlich. Sie sind kostengünstig und damit auch für junge<br />

Leute erschwinglich <strong>–</strong> hier besteht also durchaus ein gewisses Potenzial<br />

in einem Massenmarkt.» <<br />

«Zusatzgeschäft für Garagisten»: Peter Banz, Geschäftsführer von KW Automotive<br />

(Schweiz) AG.<br />

36 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AUTO-SALON<br />

Lemania Energy<br />

Alles, was es für die Batterie braucht<br />

lemania-energy.com<br />

Der Stand von Lemania Energy gibt dem<br />

Besuchenden den richtigen Boost: «Wir haben<br />

rund 25 Booster im Angebot», erklärt<br />

Saul Ferreira, zuständig für die iberischen<br />

Länder und Nordeuropa. «Grundsätzlich<br />

haben wir alles im Angebot, was es für die<br />

Batterie braucht.» Alle Produkte würden<br />

in der Schweiz entwickelt und hergestellt.<br />

Der Portugiese betont, dass die Schweizer<br />

Qualität im Markt sehr gefragt sei. «Wir haben<br />

Produkte für die Profis und für den Endkunden.<br />

Der Service ist für uns zentral: Wir<br />

können auch Booster spezifisch und zeitnah<br />

herstellen.» Die jeweiligen Produkte hätten<br />

identische Charakteristiken.<br />

Den ersten Booster stellte Lemania Energy<br />

vor 23 Jahren her und hat sich seither darauf<br />

spezialisiert. «Unsere Ingenieure arbeiten<br />

jeden Tag daran, dass wir genau das<br />

anfertigen, was unsere Kunden brauchen.<br />

Qualität ist unsere beste Investition in die<br />

Zukunft», sagt Ferreira. <<br />

Luginbühl Fahrzeugtechnik<br />

Praktische Carrosseriehebebühne aus Australien<br />

luginbuehl-ag.ch<br />

Erhard Luginbühl nimmt auf der Cartar-Hebebühne aus Australien Platz.<br />

In die Ferne schweifen, kann auch den Blick für Neues öffnen.<br />

Dieser Meinung ist Erhard Luginbühl, Geschäftsführer der<br />

Luginbühl Fahrzeugtechnik AG <strong>–</strong> und mit gutem Grund: «Es ist interessant<br />

zu sehen, wie Garagen in Japan, Thailand oder China funktionieren.<br />

Da sind die Werkstätten Sharepoints und sogar Kinderhorte.»<br />

Diese Ideen möchte Erhard Luginbühl auch seinen Kunden<br />

vermitteln. «Wir nehmen die Ideologie des Kunden auf und wollen<br />

auch neue mögliche Abläufe aufzeigen.»<br />

Wie in den Vorjahren brachte Luginbühl nur wenige seiner Produkte<br />

nach Genf. «Wir können sehr viele Produkte anbieten und haben<br />

dann sicher genau nicht das richtige dabei», erklärt Luginbühl<br />

lachend. «Unsere Stärken sind die Planung und die Dienstleistung <strong>–</strong><br />

darauf wollen wir uns fokussieren.» Deshalb steht auch die virtuelle<br />

CAD-Planung bei den Gesprächen am Stand im Vordergrund.<br />

Mitgebracht hatte Erhard Luginbühl eine ganz neue Hebebühne,<br />

die vor allem für Carrosseriebetriebe sehr nützlich ist. «Wir importieren<br />

die Cartar-Hebebühne aus Australien», so Luginbühl. Die Hebebühne<br />

ist eine mobile Hebemaschine, die ein beschädigtes Auto vom<br />

Boden hochheben und sich damit sicher in der Werkstatt bewegen<br />

kann. «Sie verfügt über ein automatisches Radhubsystem und kann<br />

so Abläufe in der Werkstatt effizienter machen.» Luginbühl ist überzeugt,<br />

dass auch kleine, gut eingerichtete Garagen mit Fachkompetenz<br />

und Freundlichkeit punkten und deshalb eine rosige Zukunft haben. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 37


AUTO-SALON<br />

Matik<br />

Wartung ist wichtig und wirtschaftlich<br />

matik.ch<br />

Als klassisches Verteilland hat die Schweiz einige Eigenheiten, was<br />

das Transportwesen betrifft: Fast 70 Prozent der Schweizer Nutzfahrzeuge<br />

verfügen über eine Ladebordwand, die das Be- und Entladen<br />

von Waren erleichtert. «Es wird aber nicht viel darüber gesprochen<br />

und das Bewusstsein war lange Zeit auch in den Werkstätten<br />

nicht sehr hoch, weil es eben ein schweiz-typisches Phänomen ist»,<br />

sagt René Wasem, Leiter Marketing und Produktemanagement. Die<br />

Gespräche am Auto-Salon nutzte Wasem deshalb, um das Bewusstsein<br />

zu schärfen, zumal auch die Fahrzeughersteller die Notwendigkeit<br />

erkannt haben. «Die Hubladebühnen werden viel gebraucht und<br />

müssen folglich regelmässiger gewartet werden <strong>–</strong> sinnvollerweise<br />

jährlich», empfiehlt Wasem. Matik hat für alle Marken die entsprechenden<br />

Verschleiss- und Ersatzteile lieferbar. Und für die Nutzfahrzeug-Garagisten,<br />

so ist Wasem überzeugt, kann dies ein gutes<br />

Geschäft sein, weil auch für den Fahrzeugbesitzer ein einwandfrei<br />

funktionierendes Gefährt wirtschaftlich wichtig ist.<br />

Im Weiteren präsentierte Matik die neue, vertiefte Partnerschaft<br />

mit KS Tools, wie Wasem ausführt: «Wir haben einen 400-seitigen<br />

Katalog mit Werkzeugen für den Nutzfahrzeugbereich in Vorbereitung.»<br />

Ausserdem wird der neue Onlineshop laufend verbessert. Die<br />

Innovationen präsentierte Matik rund 30 eingeladenen Kunden aus<br />

der Westschweiz auch im Rahmen einer Veranstaltung am Rande<br />

des Auto-Salons. <<br />

Baskim Begzati, Leiter von Matik in der Schweiz, und René Wasem (rechts) am<br />

Matik-Stand.<br />

Michelin<br />

Langlebig und widerstandsfähig<br />

michelin.ch<br />

Scott Clark, CEO von Michelin Nordamerika, präsentierte am Auto-Salon in<br />

Genf mit einigem Stolz den Michelin Pilot Sport 4 SUV.<br />

Nach einer längeren Pause meldete sich Michelin am Auto-Salon<br />

zurück <strong>–</strong> und wie. Am früheren Standort von Ford präsentierte der französische<br />

Reifenhersteller seine beiden Weltneuheiten und brachte<br />

die Salonbesucher mit den drehenden Rädern an einem Porsche 911<br />

auch zum Staunen. «Genf ist eine sehr spezielle Automesse», lobte<br />

Scott Clark, CEO von Michelin Nordamerika, die Genfer Ausstellung.<br />

Die PS-starken Boliden und Neuheiten waren auch Clark nicht<br />

entgangen. «Die Leistung ist aber nur so gut wie die Verbindung, die<br />

das Auto mit der Strasse hat <strong>–</strong> also nur so effektiv, wie die Reifen die<br />

Leistung auf den Boden bringen», erinnerte er. Michelin zeigte seinen<br />

Michelin Pilot Sport 4 SUV mit Eigenschaften «wie sie diese grösseren<br />

und schwereren Fahrzeuge verlangen: langlebig, widerstandsfähig,<br />

guter Grip und Sicherheit.»<br />

Dabei lassen die Entwickler von Michelin das Wissen von den<br />

Rennstrecken der Welt in die neusten Generationen ihrer Reifen einfliessen.<br />

So ist Michelin auch Ausrüster der Formel E. «Der SUV-Reifen<br />

hat beste Bremseigenschaften bei trockenen und nassen Bedingungen<br />

<strong>–</strong> auch im Vergleich mit unserer Konkurrenz», sagte Clark stolz. Der<br />

Michelin Pilot Sport 4 SUV ist in 53 verschiedenen Grössen erhältlich.<br />

Sportlich ist der Michelin Pilot Sport Cup 2 R, der auf der legendären<br />

Nordschleife ausgiebig getestet wurde. «Der einzige Rennreifen,<br />

der auch im Strassenverkehr legal ist», so Clark. Ebenso spannend<br />

ist das Projekt «Michelin Track Connect». Dank einem Chip im Reifen<br />

sind die Daten direkt auf dem Smartphone abrufbar. <<br />

38 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AUTO-SALON<br />

Pirelli<br />

Alles dreht sich um den P Zero<br />

pirelli.ch/tyres/de-ch<br />

«Im Winter die gleiche Performance wie im Sommer»: Matteo Battaini, Head of<br />

Strategic Marketing von Pirelli, mit dem neuen P Zero Winter.<br />

Pirelli präsentierte am Auto-Salon den P Zero Winter. «Unsere Kunden<br />

wollen im Winter die gleiche Performance wie im Sommer»,<br />

erklärt Matteo Battaini, Head of Strategic Marketing, im Gespräch<br />

mit <strong>AUTOINSIDE</strong>. «Sie wollen ihre Sportwagen auch im Winter fahren,<br />

wenn der Asphalt kalt und nass ist.» Eine Neuheit ist auch das<br />

Track Adrenaline-System für die Rennstrecke. Das System besteht<br />

aus einer Elektronikbox, die sich einfach im Auto einpassen lässt, der<br />

P Zero Track Adrenaline App und dem Reifen P Zero Trofeo R mit<br />

eingebauten Sensoren. Die Box kommuniziert über WiFi mit der App<br />

und kombiniert Telemetrie- und Reifendaten und meldet dem Fahrer,<br />

wann die Reifen aufgewärmt werden müssen, wann der richtige Zeitpunkt<br />

für eine fliegende Runde gekommen und wann ein Boxenstopp<br />

angesagt ist.<br />

Der P Zero mit der Elect-Markierung, die ihre Premiere in Genf erlebte,<br />

erschliesst den wachsenden Markt der Elektromobilität. Matteo<br />

Battaini: «Er ist die Antwort auf verschiedene technische Herausforderungen:<br />

Rollwiderstand, Geräuschemission, Grip und Gewichtsverteilung.»<br />

In Genf waren die elektrischen Supersportwagen Italdesign<br />

DaVinci und Pininfarina Battista mit dem neuen Reifen ausgestattet.<br />

Und schliesslich zeigte Pirelli auch die Zukunft der Formel 1 mit<br />

den 18-Zoll-Reifen, die ab 2021 die aktuellen 13-Zoll-Gummis ersetzen<br />

werden. «Wir wollen mit diesem Schritt die Übertragbarkeit der Technologie<br />

von der Formel 1 auf den Strassenverkehr erhöhen», erklärt<br />

Erik Vecchiet, Direktor Swiss Market von Pirelli. <<br />

Pichler Werkzeug<br />

Massgeschneidertes Werkzeug für die Werkstatt<br />

pichler.tools/de<br />

«Es gibt kaum einen Werkstatt-Mitarbeitenden<br />

in einer Schweizer Garage, der noch nicht<br />

mit unseren Werkzeugen gearbeitet hat»,<br />

sagt Seniorchef Hansjörg Pichler, der Pichler<br />

Werkzeug 1978 in Innsbruck gegründet<br />

hatte. Mittlerweile ist der innovative Werkzeughersteller<br />

in sieben Ländern präsent. Am<br />

Auto-Salon präsentierte Pichler unter anderem<br />

ein Schleifgerät für effiziente Lagerreinigung.<br />

«Wir erfinden, erzeugen und vertreten<br />

Werkzeuge», erklärt Hansjörg Pichler. «Wenn<br />

uns ein Problem geschildert wird, für das ein<br />

Werkzeug benötigt wird, suchen wir nach<br />

einer Lösung.» Jede Woche eine Produktneuheit,<br />

verspricht die Pichler-Broschüre.<br />

Auch die Autohersteller wenden sich gerne<br />

an Pichler, um spezifisch für ihre Fahrzeuge<br />

entsprechendes Werkzeug herstellen zu lassen.<br />

So entsteht «massgeschneidertes Werkzeug<br />

für die Werkstatt». Die Aussendienstmitarbeiter<br />

sind mit dem Kleinbus unterwegs<br />

und demonstrieren und informieren die Garagisten<br />

direkt über Neuigkeiten von spezifischen<br />

Werkzeugen. <<br />

Das Pichler-Werkzeug-Team mit Seniorchef und Firmengründer Hansjörg Pichler (Zweiter von links) am<br />

Stand in der Halle 7.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 39


AUTO-SALON<br />

Safia Garage- und Industriebedarf<br />

Die hohe Qualität aus Dänemark <strong>–</strong> seit 39 Jahren<br />

safia.ch<br />

«Sie können ruhig schreiben, der Huwyler<br />

sei ein wenig skandinavienverrückt», sagt<br />

Louis Huwyler und lacht. Seit 39 Jahren importiert<br />

die Firma Safia die Hebebühnen des<br />

dänischen Herstellers Autop-Stenhoj. «Wir<br />

haben das komplette Sortiment von Autop-<br />

Stenhoj <strong>–</strong> sowohl Überflur- und Unterflurhebebühnen<br />

als auch neu Bremsprüfstände<br />

und -strassen.» Qualität verpflichtet. Dazu<br />

steht den Safia-Kunden ein grosses Sortiment<br />

an homologierter Werkstatteinrichtung zur<br />

Verfügung, was inzwischen von zahlreichen<br />

Marken verlangt wird.<br />

Den Auto-Salon nutzt Huwyler auch zur gezielten<br />

Kundenpflege: «Wir investieren viel Vorarbeit<br />

in den Salon. Es braucht ein aktives Vorgehen,<br />

um die Leute auf die Matte zu bringen»,<br />

erklärt er. «Das Stelldichein in Genf ist sehr<br />

wichtig», betont er die Bedeutung des Salons<br />

und der Halle 7. Deshalb verwöhnt Safia seine<br />

Gäste auch in diesem Jahr mit den leckeren,<br />

würzigen Würsten aus der Dorfmetzgerein in<br />

Kerzers. «Der Mensch steht im Mittelpunkt.» <<br />

Louis Huwyler sagt von sich selbst, dass er ein «wenig skandiavienverrückt» sei: «In die Ferien fahre ich<br />

aber lieber in den Süden.»<br />

Südo<br />

Ladegeräte, die mit der Batterie kommunizieren<br />

suedo.ch<br />

«Eine Batterie sollte alle ein bis zwei Monate voll geladen werden»,<br />

sagt Georg Huber, Geschäftsleiter der Südo AG. Moderne Fahrzeuge<br />

stecken voller Elektronik und die Anforderungen an die Batterien<br />

wachsen ständig. Georg Huber: «Gerade bei häufigen Kurzstreckenfahrten<br />

hat die Batterie gar nicht mehr die Möglichkeit, voll aufzuladen.»<br />

Hier helfen die intelligenten Lade- und Erhaltungsgeräte der<br />

schwedischen Marke CTEK.<br />

Einer der Stars am Südo-Stand in Halle 7 war das CTEK CT5, Testsieger<br />

in einem AutoBild-Test mit 14 Batterie-Ladegeräten. Das Gerät<br />

lädt nicht nur schlappe Batterien wieder auf, es zeigt dem User auch,<br />

wie lange dieser Prozess dauert. Georg Huber erklärt: «Das CT5 misst<br />

die Grösse der Batterie und erkennt auch, wie gut die Batterie den<br />

Strom aufnimmt. Daraus errechnet es die verbleibende Zeit, bis sie<br />

wieder voll geladen ist. Das CTEK CT5 ist weltweit das einzige Gerät,<br />

das über diese Logik verfügt.<br />

Das Angebot von CTEK richtet sich sowohl an gewerbliche Kunden<br />

wie auch an Endverbraucher. Diesen bietet Battery Sense eine intelligente<br />

Batterieüberwachung via App. Das Gerät wird an die Batterie<br />

angeschlossen und liefert via Bluetooth Informationen über den Batteriestatus<br />

direkt aufs Smartphone. Womit wir wieder bei den Kurzstreckenfahrern<br />

sind: Sie brauchen sich keine Sorgen mehr zu machen,<br />

dass ihr Wagen eines Morgens plötzlich nicht mehr anspringt. <<br />

Georg Huber, Geschäftsleiter des Südo AG präsentierte in Halle 7 Lade- und<br />

Erhaltungsgeräte für Profis und Endverbraucher.<br />

40 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AUTO-SALON<br />

Technomag<br />

Neuer Auftritt <strong>–</strong> gleiche Philosophie<br />

technomag.ch<br />

Die Neuheit am Stand von Technomag, ist Technomag selber. «Rechtzeitig<br />

zum 70-Jahr-Jubiläum haben wir unseren Firmenauftritt überarbeitet»,<br />

sagt Kurt Wyssbrod, Markenchef bei Technomag. «Wir<br />

halten unseren überarbeiteten Auftritt eher in dunkel und haben auch<br />

den Schriftzug etwas edler gestaltet.» Dabei geht es um eine klare<br />

Positionierung im Markt: «Wir haben ein anderes Geschäftsmodell als<br />

unsere Mitbewerber. Unsere Kunden schliessen mit uns längerfristige<br />

Vereinbarungen ab. Dies bringt ihnen zwar Verpflichtungen, aber<br />

auch klare Vorteile», so Wyssbrod. «Mit dem erwirtschafteten Umsatz<br />

können sich die Garagenbetriebe Investitionsgüter leisten, ohne dafür<br />

grosse Summen aufbringen zu müssen.» Dies sei für kleinere Betriebe<br />

mit zwei bis drei Mitarbeitenden ideal.<br />

«Wir wollen mit unserer Kundschaft wachsen, sie begleiten und<br />

unterstützen und ihnen Innovationen und Neuheiten zugänglich machen»,<br />

erklärt Wyssbrod. Der Zulieferer will mit seinen Dienstleistungen<br />

Mehrwerte bieten, die nur bei Technomag erhältlich sein werden. <<br />

Zum Jubiläum ein Apéro unter Kollegen<br />

Seit 70 Jahren ist Technomag einer der wichtigen Player im Schweizer<br />

Automotive-Aftermarkt. Am Auto-Salon lud Kurt Wyssbrod zum «Apéro<br />

riche». Es war ein Stelldichein unter Freunden und Kollegen. Nicht nur SAA-<br />

Präsident Erhard Luginbühl war Gast, sondern auch Ferdinand Smolders,<br />

CEO der KSU A-Technik, oder Georg Huber, Geschäftsleiter der Südo AG.<br />

Seit 2009 ist Technomag Teil der Swiss Automotive Group (SAG).<br />

Kurt Wyssbrod über den neuen Auftritt von Technomag: «Der Stand ist edel in<br />

dunklen Farben gehalten und auch der Schriftzug wurde entschnörkelt.»<br />

Techpool<br />

Tipps und Tricks vermitteln<br />

techpool.ch<br />

Wie stellt man Wissen aus? Mit dieser Herausforderung ist Jean-Marc<br />

Geiser, Head of Techpool, an Messen jeweils konfrontiert. «Wir sind<br />

ein Premiumpartner für technische Auskünfte: Mit Techpool bieten<br />

wir den Zugang zu Informationen und wir haben eine enge, internationale<br />

Partnerschaft mit Hella Gutmann», erklärt Geiser. Messen wie<br />

der Auto-Salon sind für ihn eine ideale Möglichkeit zu sehen, wohin<br />

sich der Markt bewegt. «Haben wir die richtigen Geräte für die Zukunft?<br />

Hier erhalten wir die wichtigen Angaben und Informationen<br />

der Hersteller direkt vor Ort», so Geiser. «Wir können auch die Lieferanten<br />

miteinbeziehen.»<br />

Auf der anderen Seite stellte Jean-Marc Geiser fest, dass Carrossiers<br />

inzwischen oft früher mit den Herausforderungen gerade von modernen<br />

Assistenzsystemen konfrontiert sind als Multimarkengaragen:<br />

«Das Berufsbild hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt: Licht<br />

einstellen, Diagnose <strong>–</strong> viel wird schon vom Spengler erledigt.» Neben<br />

Lichteinstellgeräten ist laut Geiser bei «Hochvolt viel Bedarf und allgemein<br />

bei der Diagnostik».<br />

Die rasante Entwicklung im technischen Bereich ist auch für Techpool<br />

eine Herausforderung. «Sie passiert so schnell, dass wir das<br />

Know-how nur schwer im gleichen Tempo an die Leute bringen können»,<br />

erläutert Geiser. «Es ist unsere Herausforderung, wie wir Informationen,<br />

Tipps und Tricks schnell und effizient an den Mann und an<br />

die Frau bringen können.» <<br />

Das Kerngeschäft von Jean-Marc Geiser und Techpool: Know-how und<br />

Informationen vermitteln.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 41


AUTO-SALON<br />

Thommen Furler<br />

Zeit sparen beim Polieren<br />

thommen-furler.ch<br />

<strong>2019</strong> überraschte Thommen Furler mit<br />

einem komplett neuen Standauftritt: Beleuchtete<br />

Container bildeten die Standstruktur.<br />

«Der Stand symbolisiert perfekt, für was wir<br />

stehen», erklärt Thierry Zuber, Mitglied Geschäftsleitung.<br />

«Wir verkaufen Chemikalien.»<br />

Und Chemikalien waren ein Highlight in<br />

der präsentierten Produktepalette am Stand.<br />

«Mit Koch Chemie haben wir ein sehr<br />

interessantes Produkt für Garagisten und<br />

Carrosseriebetriebe, das wir mit einer Live-<br />

Demonstration vorstellen», sagt Zuber. «Statt<br />

wie bisher in drei kann der Lack in zwei Polituretappen<br />

aufbereitet werden. Das spart<br />

enorm viel Zeit und es können mehr Autos<br />

pro Tag poliert werden. Die Vorteile liegen<br />

auf der Hand.» Dazu liefert Koch Chemie<br />

farblich abgestimmt die Pflegeprodukte und<br />

das Zubehör. «Es ist hochwertig produziert<br />

und hilft jedem Garagisten, weil man auch<br />

kleinere Schäden im Lack so schnell beseitigen<br />

kann», so Zuber. <<br />

Keny Vebijau (links) und Stefano Florindo demonstrieren am neu gestalteten Stand von Thommen Furler die<br />

Politur von Koch Chemie, die verbraucherfreundlich mit Farben deklariert ist.<br />

Trösch Autoglas<br />

Der kompetente Partner für Autoglas und mehr<br />

autoglas.ch<br />

Seit mehr als 30 Jahren ist Trösch Autoglas der leistungsfähige und<br />

kompetente Partner des Garagen- und Carrosseriegewerbes für Autoglas,<br />

Montageteile, Klebstoffe und Scheiben-Austrennwerkzeuge.<br />

Der grosse Lagerbestand an Frontscheiben in Originalqualität sowie<br />

an Heck- und Seitenscheiben garantiert einen Liefergrad von nahezu<br />

100 Prozent, das heisst, fast alle bestellten Scheiben und Montageteile<br />

sind innert weniger Stunden lieferbar. «Wir richten unseren Fokus<br />

auf Qualität, Verfügbarkeit, Lieferservice und Beratung, um unsere<br />

Kunden im Autoglasgeschäft bestmöglich zu unterstützen», umreisst<br />

Geschäftsführer Rolf Bäuerle die Philosophie von Trösch Autoglas.<br />

«Unseren Kunden gegenüber wollen wir ein fairer und kompetenter<br />

Partner sein und eine umfangreiche Dienstleistung rund ums Autoglas<br />

gewährleisten.»<br />

Die Kunden profitieren nicht nur von Top-Produkten, sondern<br />

auch vom Know-how der Autoglas-Spezialisten von Trösch in den<br />

Bereichen Autoglas, Autoglasmontage, Klebstoffanwendungen und<br />

Kalibrieren von Fahrerassistenzsystemen. An regelmässigen Kundenschulungen<br />

können sie ihr eigenes Fachwissen auf den neusten<br />

Stand bringen.<br />

Am Stand in Halle 7 präsentierte Trösch Autoglas auch Beleuchtungsteile<br />

von Magneti Marelli und TYC sowie Wischblätter von<br />

Magneti Marelli. Ein weiterer Schwerpunkt waren die Reinigungsprodukte<br />

der italienischen Marke Ma-Fra sowie Scholl-Polituren. <<br />

«Qualität, Verfügbarkeit, Lieferservice und Beratung»: Rolf Bäuerle, Geschäftsführer<br />

von Trösch Autoglas.<br />

42 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AUTO-SALON<br />

Yokohama<br />

Sechs Premieren am Genfer Salon<br />

de.yokohama.ch<br />

Takeshi Masatomo, General Manager Consumer Tire Product Planning<br />

bei Yokohama, hatte einiges zu erzählen an der Pressekonferenz<br />

des japanischen Reifenherstellers am Medientag in Genf. Nicht weniger<br />

als fünf Produktneuheiten enthüllte Miss Yokohama Milena Crusi.<br />

Der Advan HF Type D und der Advan Neova AD08RS sind Strassensportler,<br />

die ab diesem Frühjahr auf den Markt kommen. «Der Advan<br />

Neova AD08RS besticht durch ein exzellentes Handling und dank<br />

geringem Rollwiderstand durch einen tiefen Treibstoffverbrauch», erklärte<br />

Takeshi Masatomo.<br />

Der Geolandar X-CV ist für die stetig wachsende Zahl an High<br />

Performance SUV entwickelt worden.<br />

Den Offroad-Reifen Geolandar X-MT präsentierte Takeshi Masamoto<br />

mit der rhetorischen Frage «Wer braucht schon Strassen?»<br />

Der BluEarth-air EF21 unterstreicht die Anstrengungen von Yokohama,<br />

leichte und umweltfreundliche Reifen zu produzieren. Er ist<br />

rund 25 Prozent leichter als vergleichbar Reifen.<br />

Dazu kommt der G.T. Special Classic für historische Fahrzeuge.<br />

Takeshi Masatomo gab den Medienvertretern einen Einblick in die<br />

Produktstrategie von Yokohama. Man wolle ein globaler Reifenanbieter<br />

für Premiumfahrzeuge sein, die Nummer 1 bei den Winterreifen<br />

sowie die Nummer 1 bei den sogenannten Hobby-Reifen (Rennwagen,<br />

Rallye, Offroader und historische Fahrzeuge). <<br />

Milena Crusi, Miss Yokohama 2018/19, enthüllte in Genf nicht weniger als sechs<br />

Premieren.<br />

UGS<br />

Unabhängigkeit als oberstes Prinzip<br />

ugs-swiss.ch<br />

Unter dem Dach der Union der freien Fahrzeugteile-Grossisten der<br />

Schweiz (UGS) haben sich verschiedene regionale Zulieferer zusammengeschlossen.<br />

Vor etwas mehr als zwei Jahren lancierte die UGS<br />

ihre Garagenzertifizierung, die sich explizit als Gegenentwurf zu Garagenkonzepten<br />

definiert. Mittlerweile sind rund 70 Garagen in der ganzen<br />

Schweiz UGS-zertifiziert. UGS-Präsident Gregor Eckert versteht<br />

nicht, «wieso sich Garagisten, die ihre Markenvertretungen abgeben<br />

oder abgeben müssen, sogleich in die erneute Abhängigkeit eines Garagenkonzepts<br />

begeben». Im Gegensatz zum Konzept bleibe der Garagist<br />

im Falle einer UGS-Zertifizierung unabhängig. Er verpflichte sich<br />

zwar, das Gros der Ersatzteile bei einem UGS-Mitglied zu beziehen<br />

und an den angebotenen technischen Weiterbildungen teilzunehmen,<br />

so Eckert, «aber wir geben keine Umsatzziele vor.»<br />

Die UGS-Mitglieder arbeiten ihrerseits mit namhaften Marken zusammen.<br />

Am Stand in Halle 7 hatten beispielsweise Banner Batterien,<br />

Rowe Schmierstoffe oder Thule einen prominenten Auftritt.<br />

Die UGS selber befindet sich im Umbruch. «Wir wollen neutraler,<br />

unabhängiger und flexibler werden», sagt Gregor Eckert. Eine<br />

Arbeitsgruppe ist damit beschäftigt, die «neue UGS» aufzubauen.<br />

Eckert: «Viele Lieferanten haben Interesse mit uns zusammenzuarbeiten.<br />

Dazu bilden wir neue Synergien mit bestehenden Lieferanten<br />

<strong>–</strong> alles, um unseren Kunden noch bessere Margen zu bieten.» <<br />

UGS-Präsident Gregor Eckert ist gleichzeitig stellvertretender Geschäftsführer<br />

der NS Autoersatzteile AG in Langendorf SO.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 43


AUTO-SALON<br />

44 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Dot.swiss<br />

Mehr Schweiz für die<br />

Automobilbranche<br />

Wer Schweizer Qualität für seine Firma unterstreichen will, sollte für den Webauftritt die<br />

Internetendung .swiss prüfen. Der Auto-Salon ist wie viele andere Unternehmen bereits<br />

auf das digitale Gütesiegel umgestiegen. Rolf Boesch<br />

Der Auto-Salon gilt als einer der Wegweiser<br />

der Automobilbranche: Jedes Frühjahr zeigt er,<br />

was die Zukunft bringt. Nicht nur die Aussteller<br />

setzen Trends oder spuren diese vor; auch die Verantwortlichen<br />

des Salons nehmen Entwicklungen<br />

vorweg. Sichtbarer Ausdruck davon ist die Internetadresse<br />

der Geneva International Motorshow.<br />

Diese endet nicht auf .ch. Die GIMS setzt<br />

auf .swiss und zeigt diese Endung unübersehbar<br />

auf allen Plakaten und Werbemitteln.<br />

Dass sich eine der weltweit wichtigsten Automessen<br />

für den Umstieg auf .swiss entschieden<br />

hat, hat viel mit Schweizer Werten, aber auch mit<br />

der Informationsflut unserer Tage zu tun. Mittlerweile<br />

gibt es weltweit schätzungsweise rund 1,9<br />

Milliarden verschiedene Websites. Noch vor fünf<br />

Jahren waren es erst halb so viele.<br />

Wer sich in diesem digitalen Dschungel erfolgreich<br />

bewegen will, steht deshalb immer wieder vor<br />

der Frage, wie er aus der Masse herausragen und<br />

sich im Internet für seine Zielgruppe positionieren<br />

kann. Umgekehrt müssen potenzielle Kunden aus<br />

der Flut von Angeboten blitzschnell jene herausfiltern<br />

können, die ihnen einen Mehrwert bringen.<br />

Garagisten, Markenvertreter, Zulieferer<br />

Aktuell haben sich bereits über 10 000 Firmen<br />

und Organisationen eine .swiss-Adresse für einen<br />

Auftritt im Internet gesichert. Dazu gehören zahlreiche<br />

Exponenten der Fahrzeugbranche wie<br />

beispielsweise Auto-Schweiz. Auch Schweizer<br />

Vertretungen bekannter Automarken, darunter<br />

ford.swiss, nutzen die neue Internetendung. Audi<br />

präsentiert unter e-hub.swiss Informationen zu<br />

seinen Elektrofahrzeugen.<br />

Ob Premium-Garagist wie das House of Cars<br />

in Hünenberg oder die lokal tätige Bach-Garage<br />

in Niederbüren <strong>–</strong> sie vertrauen auf die Kraft der<br />

mit der Domain-Endung .swiss einhergehenden<br />

Swissness. Damit unterwegs sind auch zahlreiche<br />

Zulieferer der internationalen Automobilindustrie<br />

wie die Scheurer Swiss GmbH, die Härterei<br />

Gester AG, der IT-Spezialist Automaster oder der<br />

Servicedienstleister Motorsport Wydler.<br />

Ein Gütesiegel<br />

Dass auch der Auto-Salon auf .swiss setzen muss,<br />

war für Direktor André Hefti klar, als er vor zwei<br />

Jahren von der neuen Domain erfuhr. «Es ist<br />

ein Must, diese Endung zu nutzen», sagt er. «Wir<br />

haben damit nur gute Erfahrungen gemacht.» Eine<br />

Domain wie .swiss verschafft dem Auftritt einer<br />

Firma im Internet einen wichtigen Wettbewerbsvorteil:<br />

Sie erlaubt sofort erste Rückschlüsse auf<br />

die Inhaberschaft. René Dönni, Vizedirektor des<br />

Bundesamts für Kommunikation (Bakom), das<br />

für die Vergabe der Adressen zuständig ist, erklärt:<br />

«Fragen Sie im Ausland jemanden, wofür die Endung<br />

.ch steht, kann es passieren, dass die Antwort China<br />

oder Chile lautet <strong>–</strong> und nicht Schweiz.»<br />

Es gibt einfach verständliche Kriterien, wer<br />

.swiss beantragen kann. Ausschlaggebend ist<br />

nicht die Grösse einer Firma, sondern der Standort<br />

des beantragenden Unternehmens und der Nachweis<br />

eines Bezugs zur Schweiz. Wer eine Domain<br />

mit .swiss hat, profitiert vom positiven Image der<br />

Schweiz und überträgt dieses auf seine Dienstleistungen<br />

und Produkte. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />

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TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />

Herausforderungen der E-Mobilität<br />

E als Antwort? <strong>–</strong> Fragen zu<br />

Ladeinfrastruktur und<br />

Rohstoffen bleiben offen<br />

Die «Geneva International Motor Show» (GIMS) zeigte dieses Jahr erneut eine breite Palette von neuen batterieelektrischen<br />

Fahrzeugen (BEV) und Plug-in-Hybriden, die in den kommenden Monaten den Markt erobern werden. Um die CO 2<br />

-Emissionen<br />

und die lokalen Abgasimmissionen zu senken und grundsätzlich von den fossilen, endlichen Energieträgern wegzukommen,<br />

drängt sich die E-Mobilität auf. Die grössten Herausforderungen wollen wir skizzieren und Prognosen wagen. Andreas Senger<br />

Kaum sind die Scheinwerfer in den Palexpohallen erloschen und die<br />

Präsentationsstände abgebaut, geht es für das Automobilgewerbe wieder<br />

ans «daily Business». Die Flut von angekündeten BEV und Plug-in-Hybriden,<br />

die in den kommenden Monaten und Jahren in den Showrooms der<br />

Garagisten Einzug halten werden, bringt die Geschäftsführung aber auch<br />

die Werkstattmitarbeiter ins Grübeln: Sind wir eigentlich vorbereitet<br />

auf die Flut von E-Fahrzeugen? Bieten wir genügend Ladeinfrastruktur?<br />

Welche Auswirkungen hat der Antriebswechsel auf unsere Werkstattauslastung<br />

und den Aftersales? Kauft der Kunde die E-Autos überhaupt?<br />

Das angekündigte hohe Tempo, mit dem die OEM den Kunden und<br />

den Werkstätten die E-Mobilität schmackhaft machen wollen, ist beeindruckend.<br />

Der Grund für das enorm hohe Marschtempo: Die Strafgebühren<br />

für die CO 2<br />

-Abgaben bei zu hohem Flottenverbrauch zwingen<br />

die OEM drastisch zu handeln. Es geht also nicht primär darum, den<br />

sinnvollsten Antrieb zu pushen, sondern vielmehr den am schnellsten<br />

umsetzbaren, möglichst CO 2<br />

-freien Antrieb zu etablieren.<br />

Die OEM argumentieren auf einer anderen Ebene. «Der neue ‹I.D.›<br />

wird das erste bilanziell klimaneutral hergestellte Serienauto des Volkswagen-Konzerns.<br />

Damit die Nutzungsphase emissionsfrei bleibt, sorgen<br />

wir für vielfältige Möglichkeiten, Grünstrom zu laden. Wirklich nachhaltige<br />

Mobilität ist machbar, wenn alle es wollen und gemeinsam daran<br />

arbeiten», sagt Thomas Ulbrich, Vorstand für E-Mobilität der Marke<br />

Volkswagen, dazu und lässt einige technische Argumente aussen vor,<br />

die gegen den brachialen Mobilitätsumbau sprechen.<br />

Speicherdichte und Wirkungsgrad<br />

Der hohe Wirkungsgrad des E-Antriebes ist zweifelsohne beeindruckend.<br />

Die Energieumwandlung von elektrisch in mechanisch<br />

ist unschlagbar. Kein Wunder, waren zu Beginn des Automobils E-<br />

Antrieb und Verbrenner ebenbürtig. Wird die Wirkungsgradkette<br />

allerdings von der Stromproduktion bis in den Akkumulator genauer<br />

unter die Lupe genommen, erhält die Euphorie einen Dämpfer. Je<br />

nach Annahmen sind ein E-Fahrzeug und ein modernes Dieselfahrzeug<br />

über die komplette Energiewirkungsgradkette gleich gut oder<br />

schlecht.<br />

Ein weiteres Handicap der BEV: Die Speicherkapazität und damit<br />

die Energiedichte ist im Vergleich zu fossilen Treibstoffen verschwindend<br />

klein. Ein moderner Lithium-Ionen-Akku kann rund 200 Wh/kg<br />

speichern. In einem Kilogramm Akku (ohne Peripherie wie Ladegerät,<br />

Leistungselektronik usw.) sind also 200 Wattstunden elektrische<br />

Energie speicherbar. Im Vergleich: Ein Kilogramm Benzin speichert<br />

die Energie von 11 400 Wh, rund 60-mal mehr als in einer Batterie<br />

mit gleicher Masse. Dies ist der Hauptgrund, warum eigentlich nur<br />

kleine Fahrzeuge mit leichten Batterien technisch sinnvoll sind. Bei<br />

angenommenen 20 kWh Energieverbrauch auf 100 km sind für diese<br />

Strecke also 100 kg Akku nötig.<br />

Je mehr Reichweite beim BEV verlangt wird, desto immens schwerer<br />

der Akkumulator. Bei den OEM boomen aber derzeit grosse,<br />

schwere SUV und Limousinen, die bis zu eine Tonne Akkumasse<br />

mitschleppen. Die Kaufkraft soll in diesem Segment der E-Mobilität<br />

zum Durchbruch verhelfen und die grössten Flotteneinsparungen<br />

an CO 2<br />

-Emissionen ermöglichen. Viel sinnvoller sind dagegen Plug-in-<br />

Hybridantriebe, die ebenfalls beim Verzögern rekuperieren und mit<br />

vollgeladenen Akkus Strecken zwischen 30 und 70 Kilometer rein<br />

elektrisch zurücklegen können.<br />

Woher stammt in Europa der Strom?<br />

Wer jetzt mit dem Argument der Emissionen dem Verbrenner den<br />

46 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />

Genickschuss verabreichen will, sollte sich zuerst über die europäische<br />

Stromproduktion Gedanken machen. In Norwegen wird fast der<br />

komplette Strom mittels Geothermie produziert. Die heissen Quellen<br />

sorgen für einen beinahe CO 2<br />

-freie Produktion. Dies ist allerdings die<br />

löbliche Ausnahme. In allen anderen europäischen Ländern sind<br />

die Kernenergie, Kohlekraftwerke oder fossile Kraftwerke Hauptlieferanten.<br />

Ein mit deutschem Kohlestrom geladenes Oberklasse-BEV<br />

emittiert rund 390 Gramm CO 2<br />

pro km, während das gleiche Fahrzeug<br />

mit dem CH-Strommix geladen 170 g/km emittiert (Quelle Bericht<br />

Umweltaspekte, Bafu). Der Schweizer Flottendurchschnitt im<br />

Jahr 2017: 134,1 g/km (Vorgabe des Bundes bis Ende <strong>2019</strong> 130 g/km)<br />

und die Vorgabe für das Jahr 2020 sind noch lediglich 95 g/km.<br />

Alle Experten im Energiesektor sind sich einig: BEV sind nur<br />

dann sinnvoll einsetzbar, wenn die elektrische Energie aus regenerativer<br />

Produktion stammen. Die Schweiz verfügt aktuell über knapp<br />

60 Prozent Wasser- und knapp 40 Prozent Kernenergie. Der Traum<br />

von Solarpanels, welche die BEV mit Sonnenstrom laden, ist noch<br />

nicht realisierbar. Tagsüber sind die Fahrzeuge in Betrieb und nachts<br />

zu Hause an der Ladesteckdose.<br />

Steuerliche Diskrepanz<br />

Solange Solarstrom nicht wirkungsgrad- und kostengünstig gespeichert<br />

werden kann, ist auch diese Variante bis auf Weiteres nicht umsetzbar. Und<br />

einen weiteren Aspekt wirft Prof. Dr. Konstantinos Boulouchos von der<br />

ETH Zürich in die Diskussion ein: «Die Zuordnung von Null-CO 2<br />

-Emissionen<br />

für elektrifizierte Antriebe ist mit Bezug auf den absehbaren CO 2<br />

-Fussabdruck<br />

des erforderlichen Zusatzstroms massiv marktverzerrend.»<br />

Dass die E-Fahrzeuge mit 0 g/km in die Flottenemissionen eingerechnet<br />

werden, ist technisch nicht korrekt, politisch aber gewollt. Der Energieexperte<br />

ergänzt: «In Zukunft muss die Infrastruktur für die Strasse auch von<br />

Elektrofahrzeugen bezahlt werden.» Die heute vom Bund eingenommenen<br />

etwa 5 Milliarden Franken Mineralölsteuer brechen kontinuierlich weg,<br />

BEV sind aktuell zudem in vielen Kantonen steuerlich begünstigt.<br />

Geopolitische Strategie<br />

Ausgerechnet China ist aktuell der Treiber bei den BEV. Grund:<br />

Das Land erfährt im Moment die Massenmotorisierung mit Autos,<br />

hat in den Grossstädten immense Immissionsprobleme und hat sich<br />

darum auf die lokal emissionslose Mobilität eingeschossen. Dies ist<br />

neben dem Bevölkerungswachstum mit ein Grund, warum China aktuell<br />

seinen Kernkraftwerkpark massiv ausbaut. Über 30 Reaktoren<br />

sind im Bau oder wurden kürzlich in Betrieb genommen. Die Stromproduktion<br />

ist CO 2<br />

-frei, aber die Endlagerung der radioaktiven Abfälle<br />

ebenfalls nicht endgültig gelöst.<br />

Gleichzeitig sicherte sich China in der Vergangenheit auf allen<br />

Kontinenten Schürfrechte für die benötigten Rohstoffe zur Produktion<br />

von Akkumulatoren und E-Maschinen (siehe Tabelle). 90 Prozent<br />

der Akkumulatorenproduktion findet im asiatischen Raum statt.<br />

Obwohl Tesla eine Giga-Fabrik (zusammen mit Panasonic) für die Produktion<br />

von Lithium-Ionen-Akkus gebaut hat, sind die globalen Player<br />

in Asien. Firmen wie Panasonic, Samsung, LG Chem, CATL oder<br />

BYD sind die Dominatoren und machen die europäische Automobilindustrie<br />

abhängig. In Europa wurden Lieferverträge und Firmenbeteiligungen<br />

erst spät in Angriff genommen. China hat die staatliche<br />

Steuerung der Batterieproduktion übernommen und sieht die Automobilindustrie<br />

als Schlüsselbereich. Die Materialkosten machen zudem<br />

rund 50 Prozent des Preises eines Akkus aus.<br />

Energieintensive Produktion<br />

Doch nicht nur die Rohstoffbeschaffung für die Herstellung der<br />

Akkumulatoren ist aktuell wie künftig aufgrund der geopolitischen<br />

Lage eine Herausforderung, auch die Produktion für die mittel- bis<br />

langfristigen Mengen sorgt für Kopfzerbrechen in den Führungsetagen<br />

von OEM und Zulieferern. Die Bereitstellung der Rohstoffe und<br />

die Herstellung von Akkus benötigen viel Energie und erzeugen hohe<br />

CO 2<br />

-Emissionen. Wird das bei der Herstellung freigesetzte CO 2<br />

in Benzinäquivalente<br />

durch die Verbrennung im Ottomotor umgerechnet,<br />

sind dies für ein durchschnittliches BEV zwischen 600 und 2 400<br />

Liter Benzin. Dies entspricht einer Fahrleistung von 8700 bis 34 800<br />

km (Quelle: Aktualisierung Umweltaspekte von Elektroautos im Auftrag<br />

des Bundesamtes für Umwelt Bafu, 4. Oktober 2018). Wird ein<br />

luxuriöses Fahrzeug wie der Tesla Modell S eingerechnet, kommt die<br />

Akkuproduktion auf eine umgerechnete Fahrleistung von 65 000 km.<br />

Fokus Entwicklung und Infrastruktur<br />

«Lithium-Ionen-Akkumulatoren mit flüssiger Kathode aus Nickel,<br />

Kobalt und Lithium sowie einer Kohlenstoffanode werden bis 2025<br />

den Markt bei den E-Fahrzeugen dominieren» sagte Dr. Thorsten Bran-<br />

Gehäuseoberteil<br />

Kühlmittelleitung<br />

Gehäusedeckel<br />

Elektrik / Elektronik<br />

HV-Anschlüsse<br />

Zellüberwachungseinheit<br />

Zellblock<br />

Gehäuseunterteil<br />

Unterbodenverkleidung<br />

Herausforderung Akkumulator:<br />

Sowohl die Produktionskapazitäten<br />

wie auch die Rohstoffverfügbarkeit<br />

hinken der Planung<br />

hinterher. Einzig China kann aus<br />

dem Vollen schöpfen. Aufgrund<br />

der weltweiten Schürfrechte<br />

vor allem für Lithium und Kobalt,<br />

aber auch dem staatlich verordneten<br />

Aufbau der Akkuindustrie<br />

verschafft sich das Reich der<br />

Mitte Vorteile für den Wachstumsmarkt<br />

E-Mobilität.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 47


TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />

Herausforderung Produktion: BEV und Plug-in-Hybridfahrzeuge benötigen<br />

Unmengen von Akkumulatorenzellen und -module. Die Produktionskapazitäten<br />

sind hauptsächlich in Asien, auch wenn wie im Bild Tesla eine<br />

Megafabrik für die Akkuproduktion gebaut hat. Wenige globale Firmen<br />

beherrschen den grössten Teil der Produktionskapazität und steuern wie<br />

die Rohstofflieferanten den Preis.<br />

Herausforderung E-Motor: Seltene Erden sind je nach E-Motorbauart<br />

ein wichtiger Rohstoff für Dauermagnete und nebst dem benötigen, zusätzlichen<br />

Kupfer für die elektrischen Leiter eine weitere Hürde auf dem<br />

Rohstoffmarkt, da 97% der globalen Produktion aus China stammen.<br />

denburg vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie anlässlich<br />

der SSM-/SAE-Tagung 2018 in Sursee. Die Feststoffbatterien, in die<br />

grosse Hoffnungen für grössere Kapazität gesetzt werden, können nicht<br />

vor 2025 im Massenmarkt erwartet werden.<br />

Einen weiteren Knackpunkt stellen die Ladeinfrastruktur und die<br />

Netzkapazität der Elektrizitätswerke dar. Bei der Ladeinfrastruktur<br />

stellt sich nach wie vor die Frage, wo Wohnungsmieter mit Aussenparkplätzen<br />

ihr BEV aufladen können. Nur Eigenheimbesitzer können mit privatem<br />

Investment eine Ladeinfrastruktur einbauen lassen. Eine weitere<br />

Herausforderung: Wenn in einem Mehrfamilienhaus über Nacht alle BEV<br />

gleichzeitig geladen werden sollen, verfügt die Netzinfrastruktur über zu<br />

wenig Kapazität. Leistungsgesteuertes Laden mit entsprechender Hard-<br />

und Software befindet sich aktuell in Entwicklung und Felderprobung.<br />

Das Bild in den Medien und die Aussagen vieler Politiker könnten<br />

die Konsumenten vermuten lassen, dass der Wechsel von fossilen Energieträgern<br />

auf E-Antrieb von heute auf morgen realisierbar ist. Schade,<br />

dass auch Bundespolitiker oft nur ihren Wahlerfolg im Herbst verfolgen<br />

und nicht die Rahmenbedingungen aufgrund der Faktenlage beschliessen,<br />

um den Umstieg in geordneten Bahnen einzuleiten.<br />

Die Energiewende muss erfolgen, aber in vernünftigen und für den<br />

Wohlstand der Schweiz erträglichen Schritten. Für die Garagisten<br />

heisst dies, die Kunden über die Fakten aufzuklären und Möglichkeiten<br />

der individuellen Mobilität aufzeigen. Das ist die Kernaufgabe der<br />

Experten an der Front. <<br />

Wertschöpfung der Batterie konzentriert sich in Asien<br />

Bergwerksförderung/Mining<br />

Kobalt: DR Kongo 61%, China 7%, Australien 4%<br />

Graphit: China 70%, Indien 12%, Brasilien 7%<br />

Lithium: Australien 40%, Chile 36%, Argentinien 11%<br />

Batteriequalität<br />

Kathode, Anode, Elektrolyte<br />

Zellfertigung<br />

(und Batterieproduktion)<br />

Wertschöpfung<br />

Kobalt und Graphit: v.a. in China<br />

Lithium: Südamerika, USA, Südost-Asien<br />

Mehr als 90% der globalen Produktion von China,<br />

Japan und Südkorea dominiert<br />

Asien dominiert, wenige, «etablierte»<br />

Batterieproduzenten: Panasonic, Samsung,<br />

LG Chem, CATL, BYD, …<br />

OEM<br />

Herausforderung Rohstoffgewinnung: Die wichtigsten Länder für die Rohstoffe und deren Verarbeitung sind entweder politisch instabil oder im Falle<br />

von China marktbeherrschend und steuern Angebot und Nachfrage. Die OEM sind aktuell gefordert, die benötigten Rohstoffe und Akkuhersteller<br />

vertraglich zu binden, um langfristig die Lieferung sicherzustellen.<br />

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TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />

Untere Mittelkalsse CO 2<br />

-Emissionen (g/km)<br />

(Gesamtlaufleistung: 150.000 km)<br />

Entwicklung alternative Antriebe pro Quartal seit 2017<br />

CO2-Emissionen (g/km)<br />

Diesel<br />

(4,5l/100km)<br />

Erdgas, CNG<br />

(4,5 kg/100km)<br />

Autogas LPG<br />

(8.2 l/100km)<br />

Elektro<br />

Strommix<br />

(14,7<br />

kWh/100km)<br />

Elektro<br />

regenerativ<br />

(14,7<br />

kWh/100km)<br />

Antriebsart<br />

PlugIn-Hybrid<br />

Strommix<br />

(2,5l/100km,<br />

5,6<br />

kWh/100km)<br />

PlugIn-Hybrid<br />

regenerativ<br />

(2,5l/100km,<br />

5,6<br />

kWh/100km)<br />

Benzin<br />

(5,8l/100km)<br />

Hybrid<br />

(4,1l/100km)<br />

CO2 (g/km) Herstellung/Recyling<br />

CO2 (g/km) Strombereitstellung (WTT)<br />

CO2 (g/km) Kraftstoffbereitstellung (WTT)<br />

CO2 (g/km) Direkte Emissionen Fahrzeugnutzung (TTW)<br />

Stückzahl alt. Antriebe Stückzahl BEV und PHEV Marktanteil alt. Antriebe Marktanteil BEV und PHEV<br />

Ein Fahrzeug der unteren Mittelklasse mit einer Gesamtlaufleistung<br />

von 150 000 km: Im Vergleich kommen von der «Wiege bis zur Bahre»<br />

alle Antriebe mehr oder weniger gleich weg. Einzig ein Elektrofahrzeug,<br />

das regenerativen Strom zum Laden einsetzt, ist mit deutlich weniger<br />

CO 2<br />

-Emissionen unterwegs. Die Kosten für den Energieumbau sind dafür<br />

gewaltig und in der Übersicht des ADAC nicht eingerechnet.<br />

Gemessen am Gesamtmarkt sind alternative Antriebe immer noch<br />

bescheiden unterwegs. Mit dem massiv gesteigerten Angebot wird der<br />

Trend aber deutlich nach oben zeigen und bis in ein paar Jahren werden<br />

Plug-in-Hybride und BEV markante Marktanteile dazugewinnen.<br />

Anwendung im<br />

Fahrzeug<br />

Werkstoff Bedarf, Umsetzung Produktion und<br />

Herkunft,<br />

Lieferungsanteil<br />

aktuell<br />

Schätzung über<br />

Zusatzbedarf im<br />

Jahr 2025 gemessen<br />

an heutiger<br />

Produktion<br />

Elektrische<br />

Leitungen<br />

Kupfer<br />

Elektrische Leitungen<br />

Kupferbedarf von heute 20 kg pro Fahrzeug auf rund 40 kg bei<br />

Elektro- und Hybridfahrzeugen. Grosse Vorräte in verschiedenen<br />

Ländern vorhanden. Hauptproduzent China mit 97%.<br />

Chile 27%,<br />

Peru 12%,<br />

China 10%<br />

Keine Angaben<br />

Lithium-Ionen-<br />

Akkumulator<br />

Graphit<br />

Anodenmaterial<br />

Durch China beherrschter Rohstoff. Kontrolle der Förderung und<br />

Weiterverarbeitung zum grössten Teil in China. Massiver Ausbau<br />

von Kapazitäten möglich, Preisanstieg wahrscheinlich.<br />

China 70%,<br />

Indien 12%,<br />

Brasilien 7%<br />

85%<br />

Kobalt<br />

Kathodenmaterial<br />

Politische Unsicherheit im Kongo, unmenschlicher Abbau, Markt<br />

in Kongo beherrscht von den Chinesen (Schürfrechte), weiterhin<br />

starker Preisanstieg zu erwarten.<br />

DR Kongo 61%,<br />

China 7%,<br />

Australien 4%<br />

85%<br />

Lithium<br />

Kathodenmaterial<br />

und Elektrolyt<br />

Lithium wird mit 120 bis 180 g/Wh benötigt. Pro kg Batterie sind es<br />

zwischen 13 bis 31 g Lithium. 300 kg Batterie gleich 6 kg Lithium.<br />

Mittelfristig keine Angebotsdefizite durch hohe Kapazitäten. Langfristig<br />

aber massive Lieferengpässe möglich.<br />

Australien 40%,<br />

Chile 36%,<br />

Argentinien 11%<br />

300%<br />

Mangan<br />

Kathodenmaterial<br />

Benötigtes Material für Akkuproduktion ist Ferromangan, das mit<br />

53% der Weltproduktion aus China stammt. Gilt als Ersatzprodukt<br />

für Kobalt.<br />

Südafrika 30%,<br />

China 28%,<br />

Australien 12%<br />

Keine Angaben<br />

Nickel<br />

Kathodenmaterial<br />

Grosse Nachfrage weltweit, wert- und mengenmässig wichtiger als<br />

Lithium.<br />

Indonesien 21%,<br />

Kanada 11%,<br />

Australien 11%<br />

50%<br />

Elektromotor<br />

Seltene Erden<br />

(bspw.<br />

Neodym oder<br />

Dysprosium)<br />

0,5 bis 1 kg pro Elektro-/Hybridfahrzeug. China Hauptproduzent mit<br />

97% und damit marktdominierend und preisbestimmend.<br />

China 85%,<br />

Australien 10%,<br />

Indien 3%<br />

Keine Angaben<br />

Quelle: Aktualisierung Umweltaspekte von Elektroautos im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt Bafu, 4. Oktober 2018, und Rohstoffe für die Elektromobilität<br />

DERA-Rohstoffmonitoring Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Vortrag Dr. Torsten Brandenburg SSM-Tagung 2018<br />

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TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />

Ladeinfrastruktur<br />

«Thema Ladeinfrastruktur<br />

möglichst frühzeitig<br />

vorbereiten»<br />

Keine Zukunftsmusik, sondern vom Kunden erwartet: Ladeinfrastruktur gehört je länger desto mehr zur normalen Einrichtung<br />

eines Garagenbetriebs. Beim Einbau einer Ladestation gibt es allerdings einige Punkte zu beachten. Reinhard Kronenberg<br />

«Autohäuser werden sich über kurz oder lang<br />

von reinen Fahrzeughändlern und Servicebetrieben<br />

zu Mobilitätsdienstleistern entwickeln»,<br />

sagt Andreas Lemke <strong>–</strong> und spricht<br />

damit ein Thema an, das von ihm aus gesehen<br />

unbedingt dazugehört: die Elektro-Ladeinfrastruktur.<br />

Für den Experten für Elektromobilität<br />

beim Münchner Beratungs- und Projektmanagement-Unternehmen<br />

Cotedo Service<br />

GmbH, das jährlich über 400 Werkstätten<br />

in ganz Europa berät, wird dieses Thema<br />

schnell und stark an Bedeutung gewinnen,<br />

nicht nur für jene Garagisten, die bereits E-<br />

Fahrzeuge verkaufen und warten.<br />

«Ein hochkomplexer Vorgang»<br />

Aufgrund seiner Erfahrung rät Lemke «jedem<br />

Garagenbetrieb» dazu, das Thema Ladeinfrastruktur<br />

in Eigeninitiative möglichst<br />

frühzeitig vorzubereiten, besonders wenn<br />

Neu- oder Umbauten anstehen. Dies aus einem<br />

simplen Grund: «Die Einführung von Ladeinfrastruktur<br />

ins Autohaus ist ein hochkomplexer<br />

Vorgang <strong>–</strong> und es ist nicht damit getan,<br />

eine Ladesäule auf den Hof zu stellen und sie<br />

anschliessen zu lassen.» Dafür seien die Anforderungen<br />

an die verschiedenen Ladepunkte<br />

innerhalb des Garagenbetriebs zu vielfältig.<br />

Ausserdem sei der Markt im Bereich Ladeinfrastruktur<br />

schon heute sehr breit und<br />

entsprechend unübersichtlich. «Das Angebot<br />

zu sichten und mit den eigenen Bedürfnissen<br />

abzugleichen, bedeutet einen immensen Rechercheaufwand»,<br />

sagt Lemke.<br />

Seiner Erfahrung nach dauert es von der<br />

ersten Idee bis zur tatsächlichen Realisierung<br />

bei Ladeinfrastruktur-Projekten unter den<br />

besten Voraussetzungen mindestens sechs<br />

Monate. Dabei hält er sich an eine bewährte<br />

Formel: «Unter Zeitdruck entscheidet es sich<br />

immer schlecht oder anders gesagt: Wer Zeit<br />

in die Vorbereitung investiert, spart am Ende<br />

bares Geld.»<br />

Nicht allein bauliche Massnahmen<br />

Substanziell zur Komplexität trägt bei,<br />

dass sich die Planung nicht allein auf die<br />

baulichen Massnahmen im Betrieb selber<br />

beschränkt, sondern dass hier Abhängigkeiten<br />

auch zum lokalen beziehungsweise<br />

regionalen Energieversorger bestehen. «Der<br />

individuelle Aufbau von Ladeinfrastruktur<br />

kann an manchen Orten dem Netzausbau der<br />

Energieversorger vorauseilen», sagt Lemke.<br />

Er rät deshalb dringend, sich frühzeitig mit<br />

dem Energieversorger in Verbindung zu setzen<br />

Andreas Lemke, Cotedo<br />

Service GmbH.<br />

Zehn-Punkte-Plan<br />

Wer sich mit dem Einrichten von Ladestationen<br />

befasst, sollte laut Andreas Lemke von Cotedo<br />

an diese zehn Punkte denken:<br />

1. Auswirkungen auf den Garagenbetrieb als<br />

Gesamtheit bedenken: Dazu gehört auch die<br />

Sensibilisierung und Schulung des Personals<br />

<strong>–</strong> auch und gerade in Bezug auf sicherheitsrelevante<br />

Themen.<br />

2. Energieberatung einholen: Ziel sollte sein, die Ladeleistung möglichst aus<br />

Einsparungen im laufenden Betrieb zu generieren.<br />

3. Ist/Soll-Vergleich anstellen: Hier geht es unter anderem um die<br />

Platzierung. Langfristig werden Lademöglichkeiten im Aussenbereich, auf<br />

den Kundenparkplätzen, im Verkaufsraum und in der Werkstatt benötigt.<br />

4. Kurze Wege anstreben: Die ideale Positionierung der Ladestationen sollte<br />

unbedingt ein Spezialist ermitteln, denn Bauarbeiten, Durchbrüche oder<br />

gar Erdarbeiten werden sonst schnell teurer als die Ladetechnik selbst.<br />

5. Lastgangprofil beauftragen: Profis ermitteln den Energieverbrauch des<br />

jeweiligen Betriebs und seine zeitliche Verteilung. Das Resultat wird<br />

abgeglichen mit der energetischen «Normallinie», wodurch sich die Restkapazität<br />

ergibt. Das hat Einfluss auf die Entscheidung für eine Schnelllade-Lösung<br />

(DC) oder «normales» Wechselstromladen (AC).<br />

6. Möglichst günstig das Richtige einkaufen: Neben dem Anschaffungspreis<br />

sollten die Betriebskosten der jeweiligen Ladeinfrastruktur beachtet werden.<br />

Der Dauerbetrieb stellt hohe Ansprüche an die Produktqualität. Eine lange<br />

Haltbarkeit und ein reibungsloser Wartungsservice machen sich bezahlt.<br />

7. Energiemonitoring erwägen: Eine Software misst in Echtzeit den Energieverbrauch<br />

mit dem Ziel, Lastspitzen zu vermeiden.<br />

8. Elektromobilität professionell präsentieren: Gut auffindbare Lademöglichkeiten<br />

erhöhen die Attraktivität des Betriebs. Elektrofahrer sind solvente<br />

Interessenten. Und: Die Ladestationen auf dem Parkplatz sollten für<br />

Kunden freigehalten werden.<br />

9. Für Zugänglichkeit sorgen: Ladesäulen sollen möglichst 24 Stunden pro<br />

Tag barrierefrei für alle Kunden und Elektroautofahrer zugänglich sein.<br />

10. Zusatzumsätze realisieren: Garagen sollen sich als Mobilitäts-Dienstleister<br />

betrachten und mit der Ladeinfrastruktur ein weiteres Geschäfts feld<br />

erschliessen.<br />

50 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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Das Thema Ladeinfrastruktur will gut vorbereitet sein und benötigt Zeit: Von der ersten Idee bis zur tatsächlichen<br />

Realisierung dauert es unter den besten Voraussetzungen mindestens sechs Monate.<br />

und zu klären, welche Leistung beziehungsweise<br />

Leistungserhöhung möglich sei. Das gelte insbesondere<br />

für Betriebe mit einer Carrosserie oder<br />

Lackiererei, bei denen der Stromverbrauch bereits<br />

heute zu erheblichen Leistungsspitzen führe.<br />

Ein Energie-Audit, weiss Lemke aufgrund<br />

seiner Erfahrung, gehe weit über das «Thema<br />

Strom» hinaus: «Es handelt sich um eine ganzheitliche<br />

Betrachtung des Gebäudes, seiner Versorgung<br />

und seiner Nutzung».<br />

«Es braucht Schnellladestationen»<br />

Diese Erfahrung hat auch René Degen gemacht.<br />

Der Inhaber der Gorenmatt-Garage in<br />

Binningen BL vertritt mit Nissan eine Marke,<br />

die ihre Modellpalette schon früh mit Elektrofahrzeugen<br />

ergänzt hat. Entsprechend lange<br />

setzt sich Degen auch mit dem Thema Ladeinfrastruktur<br />

auseinander. Seit sieben Jahren<br />

hat er solche im Aussen- wie im Innenbereich<br />

und plant zwei Schnellladestationen vor dem<br />

Haus, an dem eine stark befahrene Strasse vorbeiführt.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />

Mit der baulichen Veränderung der Strasse<br />

bekommt er jetzt auf eine elegante Art die<br />

Möglichkeit, eine Leitung ans Haus ziehen zu<br />

können, die die nötige Stromleistung transportieren<br />

kann. «Um als Mobilitätspartner attraktiv<br />

zu sein, braucht es Schnellladestationen»,<br />

sagt Degen.<br />

«Brötli-Bar» als Chance<br />

Aber mit dem Hinstellen sei es nicht getan.<br />

Ihm schwebt vor, dass die Kunden die Wartezeit<br />

von durchschnittlich 20 Minuten an einer schicken<br />

«Brötli-Bar» überbrücken können <strong>–</strong> eine<br />

ideale Gelegenheit, um in lockerem Rahmen<br />

über neue Modelle zu diskutieren und zusätzliche<br />

Dienstleistungen zu verkaufen. <<br />

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TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />

Reifen für Elektrofahrzeuge<br />

Alternativer Antrieb <strong>–</strong><br />

andere Reifen<br />

Elektroautos müssen seltener gewartet werden, es gibt aber eine Ausnahme: Die Reifen nutzen sich doppelt so schnell ab<br />

wie bei konventionellen Fahrzeugen. <strong>AUTOINSIDE</strong> fragte sechs grosse Zubehörlieferanten, wie gross das Angebot für diese<br />

spezifischen Anforderungen bereits ist. Sascha Rhyner<br />

Es ist bekannt: Elektroautos haben weniger Verschleissteile und<br />

werden wohl weniger in die Garage müssen. Die Reifen sind die Ausnahme.<br />

Sie müssen in der Regel nach 25 000 Kilometern gewechselt<br />

werden. Hintergrund: Bei Elektroautos ist das maximale Drehmoment<br />

sofort verfügbar <strong>–</strong> und das geht zulasten der Reifen. Aber nicht nur<br />

deshalb empfehlen sich für Elektroautos spezielle Reifen. Wenn auf<br />

Ganzjahresreifen oder besonders günstige Alternativprodukte zurückgegriffen<br />

wird, kann dies neben sicherheitsrelevanten Defiziten bei<br />

hohem Rollwiderstand auf Kosten der Reichweite gehen.<br />

Wie gross ist das Angebot an Reifen für Elektroautos?<br />

Sven Krey, Productmanager<br />

Reifen bei<br />

der Amag.<br />

Sven Kray: Diese Fahrzeuge benötigen<br />

andere Reifendimensionen: Die Reifen haben<br />

oftmals einen grösseren Querschnitt und eine<br />

schmalere Lauffläche. Alle unsere Hersteller<br />

sind für die gängigen Dimensionen der BEV-<br />

Fahrzeuge ausgerüstet. Auch wir bei der<br />

Amag haben diese Dimensionen vorrätig für<br />

unsere Partner und freien Garagen. Übrigens, wir<br />

haben dieses Jahr unsere Reifen sehr attraktiv<br />

eingepreist, damit wir weiterhin starke Konditionen mit guter Qualität<br />

und Verfügbarkeit anbieten können.<br />

Maja Kaufmann, Markenchefin<br />

Derendinger.<br />

Maja Kaufmann: Derendinger führt natürlich<br />

auch in diesem Segment ein entsprechendes<br />

Angebot. Wir stellen sicher, dass wir den<br />

Anforderungen gerecht werden und unsere<br />

Kunden zufriedenstellend beraten und bedienen<br />

können.<br />

Roger Limacher,<br />

Geschäftsführer<br />

Fibag AG.<br />

Kurt Wyssbrod, Markenchef<br />

Technomag.<br />

Patrik Spirig, Product<br />

Manager, Hostettler<br />

Automobiltechnik.<br />

Roger Limacher: Der Reifenverschleiss ist bei<br />

Elektrofahrzeugen höher als bei konventionellen<br />

Autos. Das Abrollgeräusch steht bei E-Autos<br />

mehr im Fokus, weil der Elektromotor lautlos<br />

ist. Verschiedene Premiumhersteller haben<br />

bereits heute spezielle Reifen im Sortiment, die<br />

auf die Anforderungen von E-Fahrzeugen ausgerichtet<br />

sind. Die Auswahl in diesem Segment<br />

ist noch überschaubar. Im Moment ist das E-Auto<br />

noch ein Nischenprodukt.<br />

Kurt Wyssbrod: Die Auswahl ist zwar noch<br />

beschränkt, aber die führenden Marken sind<br />

dabei. Die wichtigsten Marken entwickeln<br />

ihre Reifen mit den Autoherstellern, weil<br />

eben doch mehr Technologie im Reifen ist,<br />

als man vielleicht vermutet.<br />

Patrik Spirig: Die Reifen von E-Autos müssen<br />

andere Ansprüche erfüllen. Da Elektrofahrzeuge<br />

leiser werden, sind die Abrollgeräusche<br />

der Reifen deutlicher zu hören.<br />

Reifenhersteller müssen deshalb mehr<br />

Aufwand betreiben, um die Reifen leiser zu<br />

machen. Das Angebot ist noch überschaubar,<br />

wird aber stetig der Nachfrage angepasst und<br />

ausgebaut. <<br />

Martin Schütz,<br />

Category Manager<br />

Reifen und Verbrauchsgüter,<br />

ESA.<br />

Martin Schütz: Alle Premiumhersteller bieten<br />

solche Reifen an, wobei die Zahl insgesamt noch<br />

klein ist. Aber auch abgesehen von Reifen für<br />

elektrisch betriebene Fahrzeuge entwickeln die<br />

Hersteller Reifen mit guten Rollwiderstandswerten,<br />

was wiederum hilft, den Treibstoffverbrauch<br />

zu senken. Dieses Angebot wird in<br />

den kommenden Jahren weiter zunehmen und<br />

die Nachfrage nach solchen Reifen wird weiter<br />

steigen <strong>–</strong> auch hier kann der Garagist aus dem<br />

Angebot der ESA den Reifen empfehlen.<br />

52 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />

E-Occasionen<br />

«Ein guter Zeitpunkt, um<br />

aktiv zu werden»<br />

Der Occasionsmarkt von E-Autos ist zwar noch sehr überschaubar, nimmt aber langsam Fahrt auf. Die angebotenen<br />

Gebrauchtwagen sind gefragt: Ihre Standzeiten sind leicht tiefer als bei konventionellen Occasionen. André Bissegger<br />

«Der Markt für E-Occasionen ist noch sehr<br />

klein», sagt René Mitteregger, Datenspezialist<br />

bei Auto-i-dat. Im vergangenen Jahr<br />

wechselten 2463 E-PW ihren Besitzer. Bei<br />

insgesamt rund 856 000 Halterwechseln<br />

macht das 0,29 Prozent aus. Dies zeigen die<br />

Zahlen von Eurotax, die Roland Strilka, Director<br />

of Valuations bei der Autovista Group,<br />

mit seinem Team zusammengetragen hat.<br />

Der Grund dafür ist einfach. «Nennenswerte<br />

Neuzulassungen sind, mit Ausnahme von<br />

Tesla mit den Modellen S und X und vereinzelten<br />

Modellen anderer Hersteller, erst seit<br />

Kurzem zu verzeichnen. Somit sind aktuell<br />

noch relativ junge Fahrzeuge im Bestand,<br />

die erst nach und nach auf den Occasionsmarkt<br />

kommen», heisst es bei Eurotax. Laut<br />

René Mitteregger liegt der Bestand an reinen<br />

Elektrofahrzeugen in der Schweiz zurzeit bei<br />

19 060 zugelassenen Personenwagen. «Das<br />

entspricht bei einem Gesamtbestand von<br />

rund 4,8 Millionen zugelassenen Personenwagen<br />

noch nicht mal 0,4 Prozent.»<br />

Daniel Hablützel ist Geschäftsführer von<br />

Carauktion, dem grössten B2B-Fahrzeugmarkt<br />

der Schweiz. Er spürt damit den Puls<br />

des Occasionsmarkts besonders gut. «Rund<br />

3,3 Prozent der Fahrzeuge, die durchschnittlich<br />

pro Monat in die Auktion kommen,<br />

verfügen über einen Elektro- oder Hybridantrieb»,<br />

sagt Hablützel.<br />

«Auktionsfieber»<br />

Werden E-Fahrzeuge zur Versteigerung<br />

angeboten, werden sie meistens auch ersteigert<br />

<strong>–</strong> «und zwar im Auktionsfieber», sagt<br />

Hablützel. «Aber ganz klar gibt es einzelne<br />

Modelle, die schwieriger zu verkaufen sind.»<br />

Das gelte vor allem dann, wenn Nachfolgebatterien<br />

mit grösseren Reichweiten auf dem<br />

Markt seien.<br />

Bei Eurotax zeigt sich bezüglich Angebotsdauer<br />

ein stark schwankendes Bild.<br />

Dies wegen der geringen Stückzahlen und<br />

dem überproportional hohen Marktanteil<br />

von Tesla, der die Statistik beeinflusse. «Aktuell<br />

beträgt die Angebotsdauer der kürzlich<br />

verkauften beziehungsweise gelöschten E-<br />

Occasionen in der Altersklasse von zwei bis<br />

vier Jahren rund 60 Tage.» Bei den PW dieser<br />

Altersklassen sind es 76 Tage. «Die Standzeiten<br />

der E-Occasionen bewegen sich also<br />

im üblichen Rahmen und sind sogar leicht<br />

tiefer als bei konventionellen Occasionen.»<br />

Grosse Änderungen erwartet Eurotax nicht<br />

<strong>–</strong> das Angebot an E-Occasionen werde mit<br />

der steigenden Nachfrage mithalten können.<br />

René Mitteregger bringt es auf den Punkt:<br />

«Junge Occasionen stehen nur kurz. Ältere<br />

Fahrzeuge der letzten oder gar vorletzten<br />

Generation haben es da schon wesentlich<br />

schwieriger.»<br />

Design als Grund für Wertverlust<br />

Doch sind E-Occasionen im Verhältnis teurer<br />

oder günstiger als konventionelle Autos?<br />

54 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />

Dies kann Daniel Hablützel nicht beantworten.<br />

«Die Restwerte bei E-Occasionen sind<br />

sehr abhängig von Modell- und Fahrzeugtyp<br />

und die Anzahl für einen Vergleich noch immer<br />

sehr klein.» Er beobachtet jedoch, dass<br />

neu angebotene Batteriemodelle mit erhöhter<br />

Kapazität respektive Reichweite einen direkten<br />

Einfluss auf den Restwert der Vorgängerversionen<br />

haben.<br />

Markt bestimmt Wert<br />

Laut Eurotax berechnet sich der Wert<br />

von E-Occasionen grundsätzlich gleich wie<br />

bei konventionell angetriebenen PW: «Der<br />

Wert wird auch hier vom Markt bestimmt.»<br />

Ein entscheidende Rolle spielen der Zustand<br />

und die Reichweite der Batterie. Die Neuerungen<br />

bei der Technologie sorgen laut René<br />

Mitteregger denn auch für den grössten<br />

Wertverlust bei E-Fahrzeugen. «Ferner dürfte<br />

auch die hohe Preisdifferenz zu vergleichbaren<br />

Verbrennervarianten auf den Wert von<br />

gebrauchten E-Fahrzeugen drücken.»<br />

Eurotax sieht neben der Batteriereichweite<br />

die technische Weiterentwicklung bei<br />

der Ladegeschwindigkeit als weiteren Grund<br />

für den Wertverlust. «Und natürlich spielen<br />

auch der vor einigen Jahren noch sehr hohe<br />

Anschaffungspreis und das oft unkonventionelle<br />

Design der ersten E-Fahrzeuge eine<br />

bedeutende Rolle.» Käufer von E-Modellen<br />

würden zwar ein modernes, aber doch<br />

deutlich konventionelleres Design bevorzugen.<br />

«Die erste Generation der E-Fahrzeuge<br />

hat also mit einigen Minuspunkten<br />

bezüglich Restwert zu kämpfen im Vergleich<br />

zu den neusten und insbesondere den angekündigten<br />

Modellen.»<br />

Eurotax ist gespannt, wie sich die «einfachere»<br />

Fahrzeugproduktion und die erwarteten<br />

Kostensenkungen bei der Batterie auf die<br />

Neupreise auswirken werden, was wiederum<br />

unmittelbare Auswirkungen auf den Restwert<br />

hat. «Auch Faktoren wie die tieferen Wartungskosten<br />

oder allfällige Förderbeiträge und<br />

die Geschwindigkeit, mit der die Ladeinfrastruktur<br />

aufgebaut wird, können die Restwerte<br />

von E-Occasionen nachhaltig beeinflussen.»<br />

Vorteil Stadt und Agglomeration<br />

Sowohl Eurotax als auch Auto-i-dat gehen<br />

davon aus, dass E-Fahrzeuge künftig<br />

vermehrt auf den Schweizer Strassen anzutreffen<br />

sind. «Dies nur schon, weil ohne<br />

diese Fahrzeuge die CO 2<br />

-Emissionsziele von<br />

95g/km mit Sicherheit nicht erreicht werden<br />

können», sagt René Mitteregger. Beide sind<br />

der Ansicht, die Garagisten sollten sich<br />

dieser Entwicklung nicht verschliessen<br />

und mit E-Occasionen handeln. «Insbesondere<br />

im Stadt- und Agglomerationsbereich,<br />

aber auch auf dem Lande erscheint uns ein<br />

Angebot an E-Occasionen wichtig», heisst<br />

es bei Eurotax. «Jetzt scheint uns ein guter<br />

Zeitpunkt zu sein, um bei den E-Occasionen<br />

aktiv zu werden.»<br />

Das Unternehmen rät zu einem umsichtigen<br />

Vorgehen. Die Garagisten sollen primär dann<br />

aktiv werden, wenn das geschulte Personal, die<br />

Betriebs- und auch die Ladeinfrastruktur in der<br />

jeweiligen Region schon ausreichend verfügbar<br />

beziehungsweise im Aufbau sind. Zudem erwartet<br />

Eurotax von Seiten der Hersteller und<br />

Importeure Initiativen und Vorgaben, um<br />

die Markenhändler bei der Vermarktung von<br />

E-Occasionen zu unterstützen.<br />

Für René Mitteregger ist wichtig, dass die<br />

Garagisten sich gut vorbereiten und genau<br />

wissen, wie sie die Fahrzeuge wieder an den<br />

Mann bringen. «Händler in den Städten, wo<br />

auch bereits eine brauchbare Infrastruktur besteht,<br />

tun sich da sicher leichter.» <<br />

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TECHNOLOGIE/ANTRIEBE<br />

Online-Plattformen<br />

«Kein Hype, sondern ein Trend,<br />

der sich fortsetzen wird»<br />

Neue Antriebstechnologien sind eine Herausforderung nicht nur für die Hersteller und für die Garagisten. Auch die<br />

diversen Handelsplattformen spüren den Wandel, der zwar erst langsam, aber stetig voranschreitet. Sandro Compagno<br />

Daniel Hablützel,<br />

Carauktion.<br />

Noch vor wenigen Jahren gab es Diesel<br />

oder Benzin. Wie verändert die zunehmende<br />

Komplexität und Parallelität der Antriebssysteme<br />

das Geschäftsmodell der Online-<br />

Plattformen?<br />

Daniel Hablützel, Geschäftsführer Car auktion<br />

AG: Neue Technologien stellen höhere Anforderungen<br />

an die Komplexität und erfordert<br />

dementsprechend mehr Transparenz und Informationsgehalt<br />

in der Plattform. Jedoch erhöht sich dadurch auch<br />

die Angebotsvielfalt für die Käufer.<br />

Neue Technologien bringen immer auch Gleichungen mit vielen<br />

Unbekannten mit sich: Wie können Sie den Garagisten in der<br />

Entwicklung von Preisen und Angeboten unterstützen? Beispielsweise<br />

bei gebrauchten E-Fahrzeugen oder im Bereich CNG?<br />

Auf der Auktionsplattform ist die effizienteste Massnahme, transparent<br />

und umfassend zu informieren. Zudem kommt in Kürze mit<br />

dem «Valuecheck» unsere Restwert-App auf den Markt. Mit dieser<br />

App können die aktuellen Marktpreise ermittelt werden.<br />

Wie gross ist die Nachfrage nach Gebrauchten mit alternativen<br />

Antrieben (Elektro, Hybrid, PHEV, CNG)?<br />

Die ist vorhanden. Wie bei jeder neuen Technologie gibt es auch hier<br />

die «Early Adaptors», die erkannt haben, dass diese Fahrzeuge gut<br />

handelbar sind und man sich mit dem gewonnenen Wissen von den<br />

Mitbewerbern abheben kann. Das Volumen ist zwar steigend <strong>–</strong> vor<br />

allem bei den Elektrofahrzeugen. Es ist im Verhältnis zum gesamten<br />

Umschlagsvolumen aber immer noch klein.<br />

Wie gross ist der Anteil dieser Fahrzeuge auf carauktion.ch?<br />

Der liegt momentan zwischen 3,5 und 4 Prozent. Wobei die Elektround<br />

Hybridfahrzeuge den grössten Anteil ausmachen.<br />

Felix Fröhlich,<br />

leasingmarkt.ch<br />

Noch vor wenigen Jahren gab es Diesel<br />

oder Benzin. Wie verändert die zunehmende<br />

Komplexität und Parallelität der Antriebssysteme<br />

das Geschäftsmodell der Online-<br />

Plattformen?<br />

Felix Fröhlich, Geschäftsführer leasingmarkt.ch:<br />

Die zunehmende Komplexität<br />

macht es für die Endkunden immer schwieriger,<br />

einen umfassenden Überblick zu behalten.<br />

Zusätzlich sind viele Kunden unsicher, da sie nicht wissen, ob beispielsweise<br />

ihr Diesel-Fahrzeug in Zukunft von einem Fahrverbot<br />

betroffen sein könnte. Online-Marktplätze geben den Kunden trans-<br />

parente Vergleichsmöglichkeiten. Plattformen, die sich auf Leasing,<br />

Miete oder Abos spezialisieren, helfen Kunden mobil zu bleiben <strong>–</strong><br />

ohne eine hohe Investition beim Fahrzeugkauf.<br />

Neue Technologien bringen immer auch Gleichungen mit vielen<br />

Unbekannten mit sich: Wie können Sie den Garagisten in der Entwicklung<br />

von Preisen und Angeboten unterstützen? Beispielsweise<br />

bei gebrauchten E-Fahrzeugen oder im Bereich CNG?<br />

Wir beraten unsere Partnerhändler bei der Erstellung ihrer Angebote,<br />

damit die Inserate für die Endkunden möglichst attraktiv sind und<br />

auch viele Interessenten generieren. Zusätzlich bieten wir ein übersichtliches<br />

Händlercockpit und stellen unterschiedliche Auswertungen<br />

zur Verfügung. Insgesamt ist eine gute Online-Sichtbarkeit in<br />

der heutigen Zeit kaufentscheidend. Dazu gehört es auch, gebrauchte<br />

E- oder CNG-Fahrzeuge nicht nur mit dem Kaufpreis zu inserieren,<br />

sondern auch mit einer attraktiven Leasingrate zu bewerben.<br />

Wie gross ist die Nachfrage nach Gebrauchten mit alternativen Antrieben<br />

(Elektro, Hybrid, PHEV, CNG)?<br />

Es ist wichtig den Kunden zu zeigen, dass Fahrzeuge mit neuen<br />

Technologien und alternativen Antrieben auch bezahlbar sind. Da<br />

kann eine Occasion für viele Interessenten ein guter Einstieg sein.<br />

Natürlich ist die Nachfrage nach den konventionellen Antrieben<br />

noch höher, doch das Verhältnis ändert sich stetig.<br />

Wie gross ist der Anteil dieser Fahrzeuge auf leasingmarkt.ch?<br />

Wir sind letzten Sommer 2018 live gegangen und deshalb noch im<br />

Aufbau. Kurzfristig möchten wir eine grosse Marken- und Modellvielfalt<br />

gewährleisten und sicherlich den Anteil der Fahrzeuge mit alternativen<br />

Antrieben von aktuell nur rund vier Prozent deutlich ausbauen.<br />

Pierre-Alain Regali,<br />

Autoscout 24<br />

Noch vor wenigen Jahren gab es Diesel<br />

oder Benzin. Wie verändert die zunehmende<br />

Komplexität und Parallelität der Antriebssysteme<br />

das Geschäftsmodell der Online-<br />

Plattformen?<br />

Pierre-Alain Regali, Director Autoscout24:<br />

Mobilitäts- und Umweltthemen werden immer<br />

stärker unmittelbar mit Fragen unserer<br />

Lebensqualität heute und in Zukunft verknüpft<br />

und geniessen in der öffentlichen Wahrnehmung einen<br />

immer höheren Stellenwert. Zudem wächst das Angebot an Fahrzeugmodellen<br />

mit alternativem Antrieb spürbar und auch die zunehmende<br />

Reichweite und die Ladeinfrastruktur wirken sich positiv<br />

auf das Interesse aus. Das stärkt die Nachfrage. Im Kontext dieser<br />

wachsenden Nachfrage beispielsweise nach Elektromobilität wollen<br />

56 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNOLOGIE/ANTRIEBE<br />

wir die Wünsche unserer Importeure, Händler und User so bedarfsorientiert<br />

wie möglich erfüllen. Selbstverständlich wollen wir auch<br />

auf Autoscout24 die sich immer stärker differenzierenden User-Bedürfnisse<br />

im Hinblick auf Antriebssysteme abbilden. Dazu entwickeln<br />

wir aktuell mit unserem Partner-Netzwerk neue Lösungen.<br />

Neue Technologien bringen immer auch Gleichungen mit vielen<br />

Unbekannten mit sich: Wie können Sie den Garagisten in der<br />

Entwicklung von Preisen und Angeboten unterstützen? Beispielsweise<br />

bei gebrauchten E-Fahrzeugen oder im Bereich CNG?<br />

Mit dem «Optimizer Pro» hat Autoscout24 kürzlich ein Produkt lanciert,<br />

das Garagisten mithilfe künstlicher Intelligenz zu einem Preis<br />

verhilft, der optimal auf die Markt- und die Nachfragesituation abgestimmt<br />

ist. Mittels sogenanntem «Machine Learning» ermittelt<br />

Autoscout24, gestützt auf die eigene Datenbasis, die über 3,5 Millionen<br />

Fahrzeuge umfasst, Richtwerte für Angebote. Damit erhalten<br />

Garagisten die Möglichkeit, ihre Preisanpassungen flexibel, effizient<br />

und einfach an den Markt anzupassen.<br />

Wie gross ist die Nachfrage nach Gebrauchten mit alternativen<br />

Antrieben (Elektro, Hybrid, PHEV, CNG)?<br />

Die Nachfrage nach Autos mit alternativem Antrieb hat sich in den<br />

letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt und macht bereits über<br />

7 Prozent aller Suchanfragen auf autoscout24.ch aus. Damit sind<br />

Hybrid- und Elektro-Autos bei Herr und Frau Schweizer so beliebt<br />

wie noch nie. Die Statistiken von Autoscout24 zeigen eine kontinuierliche<br />

Zunahme der Suchen nach Öko-Autos über einen Zeitraum<br />

von mehr als zwei Jahren. Damit handelt es sich nicht nur um einen<br />

kurzfristigen Hype, sondern um einen Trend, der sich auch in Zukunft<br />

fortsetzen wird.<br />

Wie gross ist der Anteil dieser Fahrzeuge auf autoscout24.ch?<br />

Das Angebot auf Autoscout24 umfasst aktuell rund 163 000 Neuund<br />

Occasion-Fahrzeuge. Rund 2,6 Prozent aller inserierten Autos<br />

verfügen über einen alternativen Antrieb. Genauer formuliert: Hybrid-Fahrzeuge<br />

1,9 Prozent, Elektro-Fahrzeuge 0,3 Prozent, Gas-,<br />

Bioethanol- und Wasserstoffmotoren 0,4 Prozent. Am meisten vertreten<br />

sind mit 63,8 Prozent Benzin-Antriebe und mit 33,8 Prozent<br />

Diesel-Fahrzeuge.<br />

Victor Sanjuan,<br />

carforyou.ch<br />

Noch vor wenigen Jahren gab es Diesel<br />

oder Benzin. Wie verändert die zunehmende<br />

Komplexität und Parallelität der Antriebssysteme<br />

das Geschäftsmodell der Online-<br />

Plattformen?<br />

Victor Sanjuan, Head of Business Development<br />

carforyou.ch: Unserer Erfahrung<br />

zufolge haben die neuen Optionen wie Hybrid-<br />

und Elektroautos keinen Einfluss auf das<br />

Business-Modell der Online-Fahrzeugplattformen. Wo wir eine Veränderung<br />

sehen, ist beim Informationsinhalt, den wir unseren Plattform-Nutzern<br />

zur Verfügung stellen. Zum Beispiel können wir den<br />

Nutzer dabei unterstützen, die Unterschiede der einzelnen Motor-<br />

Optionen zu verstehen. Auch dann, wenn es um die Vollkosten einer<br />

dieser Varianten geht.<br />

Neue Technologien bringen immer auch Gleichungen mit vielen<br />

Unbekannten mit sich: Wie können Sie den Garagisten in der Entwicklung<br />

von Preisen und Angeboten unterstützen? Beispielsweise<br />

bei gebrauchten E-Fahrzeugen oder im Bereich CNG?<br />

Wir unterstützen die Händler, indem wir gegenüber den Plattform-<br />

Nutzern beim Kauf eines Fahrzeuges transparent sind. Die meisten<br />

Käufer kennen die Kostenunterschiede zwischen der Verwendung<br />

eines Elektrofahrzeuges und eines Benzin-/Diesel-Fahrzeuges nicht.<br />

Auch das Thema Batterie wirft Fragezeichen auf, da sie sich über den<br />

Zustand der Batterie und allfällige Ersatz- oder Verbesserungskosten<br />

im Unklaren sind. Auf diese Transparenz legen wir viel Wert, um<br />

die Händler bei der Preisfestlegung der Fahrzeuge zu unterstützen und<br />

dem Plattform-Nutzer bei seiner Wahl zu helfen.<br />

Wie gross ist die Nachfrage nach Gebrauchten mit alternativen<br />

Antrieben (Elektro, Hybrid, PHEV, CNG)?<br />

Wir sehen, dass die Nachfrage nach Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />

steigt. Die Nachfrage der Hybridfahrzeuge ist jedoch höher, da sie<br />

weniger Treibstoff verbrauchen als Benzin- und Dieselfahrzeuge und<br />

nicht von Ladestationen abhängig sind. Der Trend hin zu mehr Elektrofahrzeugen<br />

ist klar ersichtlich und wird in naher Zukunft noch<br />

zunehmen.<br />

Wie gross ist der Anteil dieser Fahrzeuge auf carforyou.ch?<br />

Zur Zeit ist auf unserer Fahrzeugplattform der prozentuale Anteil an<br />

Elektro- und Hybridfahrzeugen gering. Unser Fokus liegt momentan<br />

auf dem Occasionsmarkt. Die meisten Elektro- und Hybridfahrzeuge<br />

sind neue und keine Occasionswagen. Allerdings nimmt die Anzahl<br />

dieser Fahrzeuge auf unserer Online-Fahrzeugplattform zu. <<br />

Erwachsenenbildung<br />

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Automobildiagnostiker/in FA<br />

<strong>2019</strong> <strong>–</strong> 2021<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 57


TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />

Fünf Fragen an …<br />

«Wir sind von der Nachfrage<br />

überrascht»<br />

Elektro und Gas: Die Garagisten müssen sich je länger desto mehr mit neuen Technologien auseinandersetzen. Das benötigt<br />

neue Kompetenzen. <strong>AUTOINSIDE</strong> hat sich bei Anbietern von CNG- und Hochvolt-Lehrgängen umgehört. André Bissegger<br />

Bernward Limacher,<br />

Autef GmbH.<br />

Welche Kompetenzen bezüglich der neuen<br />

Technologien kann man sich bei Ihnen<br />

aneignen?<br />

Bernward Limacher, Partner Autef GmbH:<br />

Im kleinen CNG-Markt führen wir Aufträge für<br />

Importeure, für unsere Mitbewerber und eigene<br />

Trainings durch. Im Hochvolt-Bereich decken<br />

wir nahezu alle Bedürfnisse ab. Das fängt bei<br />

der Arbeitssicherheit an, geht über profundes<br />

Wissen betreffend technischer Ausrüstung, hin zum Service- und Wartungsbereich<br />

und endet beim Mandat von Auto-Strassenhilfe Schweiz<br />

ASS. Hier vermitteln wir die notwendigen Spezialkenntisse für Pannen-<br />

und Bergungsfachleute am Ereignisort. Zudem bieten wir neu zum<br />

Thema Hochvoltfahrzeuge auch eine Studienreise nach Kanada an. Bei<br />

unseren Spezialkursen für Brennstoffzellen vereinen sich dann jeweils<br />

die Hochvolt- und die Gas-Seite.<br />

An wen richten sich die Kurse und was müssen die Teilnehmer<br />

mitbringen?<br />

Die Kurse richten sich an alle Automobilfachleute, die sich Sonderkenntnisse<br />

zu Gas-, Hochvolt- oder Brennstoffzellenfahrzeugen aneignen<br />

wollen oder dies auf Grund von Händlerverträgen müssen. Mitbringen<br />

müssen sie die notwendige Neugier und die Freude an neuen<br />

Technologien. Abgerundet wird das Profil durch eine grosse Portion<br />

Zielstrebigkeit, Selbstdisziplin, Organisationstalent und eine gehörige<br />

Portion Sensibilität für Fragen rund um die Arbeitssicherheit.<br />

Wie beurteilen Sie die Nachfrage nach den Hochvolt- und<br />

CNG-Kursen?<br />

Seit die Politik wegen des Dieselskandals Druck macht und der<br />

Elektromobilität zum Durchbruch verhelfen will, steigt die Nachfrage<br />

im Hochvolt-Segment enorm. Interessanterweise ist die Nachfrage<br />

an CNG- und LPG-Kursen gleichgeblieben. Amag (CNG), Scania und<br />

Iveco (CNG und LNG) oder Hyundai, das für seine H 2<br />

-Fahrzeuge die<br />

CNG-Ausbildung akzeptiert, setzen nach wie vor auch auf diese Karte.<br />

Was brennt den Kursteilnehmern besonders unter den Nägeln?<br />

Unser Gehirn vergleicht laufend Bekanntes mit Unbekanntem. Bei<br />

neuen Themen ist dem unbedingt Rechnung zu tragen. Nur so werden<br />

sie für die Teilnehmer auch begreifbar. Für sie müssen sich darum<br />

Theorie- und Praxisteile zwingend im Umfeld des Fahrzeugs abspielen.<br />

Welches sind für Sie als Anbieter die grössten Herausforderungen<br />

bei diesen Kursen?<br />

Die grössten Herausforderungen sind für uns die Bedürfnisse und<br />

Fragen der Pannen- und Bergungsfachleute von ASS. Sie setzen sich den<br />

wirklichen Risiken und Gefahren aus. Jedes Ereignis ist einzigartig. Zur<br />

Zeit fehlt es hier wegen der geringen Fahrzeugdichte an genügend Vergleichsbeispielen.<br />

Verständlich, dass da Fragen auftauchen, die verlässliche<br />

Antworten verlangen. In dem Kontext ist die allgemeine Beschaffung<br />

technischer Informationen und von Übungsobjekten zwar immer<br />

noch eine Herausforderung, wird aber plötzlich sekundär.<br />

58 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />

und Wasserfaches (SVGW) explizit verlangt, dass die Teilnehmer über<br />

einen anerkannten Berufsabschluss im Autogewerbe oder einem artverwandten<br />

Beruf verfügen. Gleiches verlangen wir für den Besuch<br />

der Hochvolttrainings. Wer sich im Bereich Service und Unterhalt<br />

an Hochvolt-Fahrzeugen weiterbilden will, muss zudem den Kompetenznachweis<br />

erbringen, dass er sich vorgängig zum Thema «Sicheres<br />

Arbeiten an Hochvolt-Fahrzeugen» weitergebildet hat.<br />

Wie beurteilen Sie die Nachfrage nach den Hochvolt- und CNG-Kursen?<br />

Das Thema Hochvolt-Fahrzeuge interessiert unsere Kunden, seit wir<br />

dies anbieten. Das liegt einerseits daran, dass die Technik allgemein<br />

fasziniert, andererseits, dass unsere Kunden grossen Respekt vor diesen<br />

Anlagen haben und sicher daran arbeiten wollen. Im Gas-Bereich<br />

schätzen wir die Situation so ein, dass viele Gasfahrzeuge mittlerweile<br />

nicht mehr durch die Markenvertretungen betreut werden. Deswegen<br />

forderten unsere Kunden in den letzten Jahren vermehrt auch Weiterbildungen<br />

in diesem Segment.<br />

Franz Wey, Hostettler<br />

Autotechnik AG.<br />

Welche Kompetenzen bezüglich der neuen<br />

Technologien kann man sich bei Ihnen<br />

aneignen?<br />

Franz Wey, Leiter Technik und Diagnose<br />

Hostettler Autotechnik AG: Im Bereich<br />

Gas bieten wir unseren Kunden die Basisausbildung<br />

für Gasfahrzeuge und die wiederkehrende<br />

Rezertifizierung für CNG-Fahrzeuge an.<br />

Im Hochvolt-Segment offerieren wir unseren<br />

Kunden schon seit 2011 Trainings, welche die Arbeitssicherheit in<br />

Verbindung mit Hochvolt-Fahrzeugen betreffen, sowie systemtechnische<br />

Trainings zur Arbeitsweise der Hochvolt-Komponenten. Seit<br />

2018 führen wir auch das von Autef entwickelte Training «Service und<br />

Unterhalt an Hochvolt-Fahrzeugen» in unserem Trainingsprogramm.<br />

An wen richten sich die Kurse und was müssen die Teilnehmer<br />

mitbringen?<br />

Die Trainings richten sich an alle unsere Kunden. Für die Zulassung<br />

zu den Gas-Trainings wird vom Schweizerischen Verein des Gas-<br />

Was brennt den Kursteilnehmern besonders unter den Nägeln?<br />

Unsere Kunden interessiert es brennend, wie sich die Elektromobilität<br />

auf das Tagesgeschäft im Reparaturbetrieb auswirken wird.<br />

Zudem sind sie etwas verunsichert. Über die Reparaturtiefe <strong>–</strong> also:<br />

«Was können wir noch reparieren und warten?» <strong>–</strong> und über die Reparaturberechtigung:<br />

«Was dürfen wir noch reparieren?» Hier geistern<br />

sehr viele Halbwahrheiten herum.<br />

Welches sind für Sie als Anbieter die grössten Herausforderungen<br />

bei diesen Kursen?<br />

Wir pflegen mit den Ersatzteil-Lieferanten und Diagnosegeräte-Herstellern<br />

seit Jahren ein gutes und partnerschaftliches Verhältnis. Daher<br />

bestehen im technischen Bereich keine Herausforderungen, die nicht<br />

auch anderswo zu meistern wären. Da wir aus Qualitätsgründen strikt<br />

prüfen, ob die oben erwähnten Bedingungen zur Zulassung erfüllt sind,<br />

stieg der administrative Aufwand. Er hält sich aber immer noch in Grenzen.<br />

Wir sind von der Nachfrage überrascht. Zusätzliche Termine bei<br />

unserem Trainingspartner zu erhalten, war nicht ganz einfach.<br />

Fortsetzung auf Seite 60<br />

Eintauschfahrzeuge?<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 59


TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />

Welche Kompetenzen bezüglich der neuen Technologien<br />

kann man sich bei Ihnen aneignen?<br />

Matthias Krummen, Leiter Management<br />

Services und Kommunikation ESA: Das Schulungs-<br />

und Weiterbildungsangebot der ESA ist<br />

gross und wird im Austausch mit den Garagisten,<br />

Carrossiers und Schulungsanbietern lau-<br />

Matthias Krummen, ESA.<br />

fend den Bedürfnissen des Marktes angepasst.<br />

Der Fokus liegt dabei auf technischen Themen, die den Alltag in der<br />

Werkstatt erleichtern, und im unternehmerischen Bereich. Die meisten<br />

Kurse sind eintägig. Es gibt aber auch zweitägige Schulungen. Dazu gehören<br />

die Zertifikatslehrgänge für den Umgang mit Klimaanlagen sowie<br />

mit Hochvoltsystemen in Elektro- und Hybridfahrzeugen.<br />

An wen richten sich die Kurse und was müssen die Teilnehmer<br />

mitbringen?<br />

Das Angebot richtet sich an das Fachpersonal der Schweizer Garagen<br />

<strong>–</strong> vom Ein-Mann-Betrieb bis hin zu grösseren Mehrmarkengaragen. Je<br />

nach Thema und Kursinhalt sind unterschiedliche Kompetenzen und<br />

Erfahrungen gefragt. Seit einiger Zeit fasst die ESA ihr Schulungsangebot<br />

auf der Onlineplattform mechanixcampus.ch zusammen. Dort können<br />

sich die interessierten Garagisten über die einzelnen Kurse informieren.<br />

Wie beurteilen Sie die Nachfrage nach den Hochvolt- und<br />

CNG-Kursen?<br />

Hochvoltkurse sind momentan sehr gut besucht. Heute muss jeder<br />

Betrieb an Elektro- und Hybridfahrzeugen arbeiten können. Der Kompetenznachweis<br />

für «Sicheres Arbeiten an Hochvoltsystemen in der Fahrzeugtechnik»<br />

ist eine wichtige Voraussetzung dafür. Das hat sicher einen<br />

Einfluss auf die Nachfrage. Ähnliches gilt auch für die Fachbewilligung<br />

für Kältemittel, die für den beruflichen oder gewerblichen Umgang mit<br />

Kältemitteln vorausgesetzt wird. Ebenfalls eine grosse Nachfrage haben<br />

Kurse, die mit der Digitalisierung in der Fahrzeugtechnik und den immer<br />

komplexeren Assistenzsystemen zusammenhängen.<br />

Was brennt den Kursteilnehmern besonders unter den Nägeln?<br />

Die Herausforderungen durch die technische Entwicklung sind im<br />

Moment so vielfältig, dass es fast nicht möglich ist, für alle aktuellen<br />

Themen gleichzeitig einen Kurs zu besuchen. Das kann zu einer gewissen<br />

Verunsicherung führen. Gute Information über den Nutzen und das<br />

Ziel der einzelnen Kurse ist deshalb besonders wichtig, damit die Garagisten<br />

trotz der vielen Bäume den Wald wieder sehen.<br />

Welches sind für Sie als Anbieter die grössten Herausforderungen<br />

bei diesen Kursen?<br />

Wir sind sehr nahe bei unseren Kunden und passen unser Angebot<br />

laufend den Bedürfnissen an. Die Vorlaufzeit für die Auswahl oder<br />

Organisation von Kursen ist deshalb kürzer geworden. Zudem müssen<br />

auch wir unsere Kompetenz laufend ausbauen, um die Trends richtig<br />

zu interpretieren und mit unseren Partnern zusammen die richtigen<br />

Kurse in hoher Qualität anbieten zu können. Generell besteht eine der<br />

Herausforderungen darin, dass sich für die angebotenen Kurse genügend<br />

Teilnehmer anmelden, damit die Kurse durchgeführt werden können. Es<br />

macht keinen Sinn, dass verschiedene Anbieter den gleichen Kurs anbieten,<br />

diesen dann mangels Teilnehmer aber absagen müssen. Deshalb<br />

arbeiten wir unter anderem auch im Bereich Schulungen eng mit dem<br />

AGVS Schweiz zusammen und haben ihren Kurs zum Thema Hochvolt<br />

auf mechanixcampus.ch aufgeschaltet.<br />

Welche Kompetenzen bezüglich der neuen<br />

Technologien kann man sich bei Ihnen<br />

aneignen?<br />

Markus Peter, Leiter Technik & Umwelt<br />

AGVS: Der AGVS bietet in Zusammenarbeit<br />

mit Electrosuisse Schulungen im Bereich der<br />

Markus Peter, AGVS. Elektromobilität an. Dabei handelt es sich<br />

um einen zweitägigen Kurs mit dem Schwerpunkt<br />

auf Arbeitssicherheit und die praxisbezogene Anwendung im<br />

Zusammenhang mit Hochvolt-Systemen in der Fahrzeugtechnik.<br />

An wen richten sich die Kurse und was müssen die Teilnehmer<br />

mitbringen?<br />

Dieser Kurs richtet sich in erster Linie an Werkstattpersonal, das<br />

sich fit für den sicheren Umgang mit Hochvolt-Systemen in der Fahrzeugtechnik<br />

machen möchte. Idealerweise bringen die Teilnehmer<br />

eine technische Ausbildung in Form eines Abschlusses als Auto- beziehungsweise<br />

Nutzfahrzeugmechaniker, -Elektriker, -Mechatroniker,<br />

oder -Fachmann mit. In Zeiten der Digitalisierung benötigen<br />

die Teilnehmer zudem einen Laptop oder dergleichen, damit sie den<br />

Abschlusstest in elektronischer Form durchführen können.<br />

Wie beurteilen Sie die Nachfrage nach den Hochvolt-Kursen?<br />

Der Kurs stösst auf grosses Interesse, was eine schöne Ausgangslage<br />

darstellt. Dies zeigt, dass sich die Schweizer Garagisten der<br />

technologischen Änderungen bewusst sind und sich auch bezüglich<br />

Arbeitssicherheit auf den neusten Stand bringen möchten.<br />

Was brennt den Kursteilnehmern besonders unter den Nägeln?<br />

Obwohl es sich um einen technischen Kurs handelt, diskutieren<br />

die Teilnehmer oft auch über die Umwelt- und Energiebilanz von Hybrid-<br />

und insbesondere reinen Elektrofahrzeugen. Eine oft gestellte<br />

<strong>–</strong> und auch beantwortete <strong>–</strong> Frage ist zudem, wer welche Arbeiten an<br />

den Hochvolt-Systemen ausführen darf und welches die sinnvollste<br />

Schutzausrüstung darstellt.<br />

Welches sind für Sie als Anbieter die grössten Herausforderungen<br />

bei diesen Kursen?<br />

Wenn bei einem Kurs wie der Hochvolt-Instruktion eine regelmässige<br />

Nachfrage besteht, ist eine der grössten Hürden <strong>–</strong> nämlich<br />

einen ausgeschriebenen Kurs tatsächlich auch durchführen zu können<br />

<strong>–</strong> bereits gemeistert. Von daher haben wir bei diesem Kurs nur<br />

kleinere Herausforderungen, wie zum Beispiel die ausreichende Berücksichtigung<br />

der unterschiedlichen Fahrzeugsegmente, also Personenwagen,<br />

Busse und Lastwagen, zu lösen. Gleichzeitig stellt dies<br />

auch eine Bereicherung für die Kursteilnehmer dar, indem sie sich mit<br />

den Kollegen aus der jeweils anderen Sparte austauschen können. <<br />

60 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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Mit Kennzahlen den Erfolg bei<br />

der Rekrutierung messen<br />

JobCloud, das führende digitale Unternehmen im Schweizer Stellenmarkt mit Jobportalen wie jobs.ch und jobup.ch, weiss,<br />

wie Unternehmen ihren Rekrutierungserfolg in der Personalgewinnung messen können.<br />

Es ist nicht einfach, den Erfolg der Personalgewinnung zu messen.<br />

Aber mit relevanten Kennzahlen ist dies machbar. Wir haben für Sie<br />

die wichtigsten Kennzahlen zusammengefasst, mit denen Sie den Erfolg<br />

Ihrer Rekrutierungsprozesse bewerten und vergleichen können.<br />

Diese können eingesetzt werden, um Vergleichswerte zu schaffen,<br />

agil zu bleiben und die eigene Rekrutierung erfolgreich zu verbessern.<br />

• Anzahl an Bewerbungen pro Stelle<br />

Hier wird gemessen, wie viele Bewerbungen für eine offene Stelle<br />

eingegangen sind. Der Wert kann pro einzelne Stelle oder als<br />

Durchschnitt berechnet werden.<br />

• Herkunft der Bewerbungen<br />

Bei dieser Kennzahl wird analysiert, über welche Kanäle die<br />

Bewerbungen am häufigsten eingetreffen. Wichtige Kanäle<br />

können Online-Jobportale, Social Recruiting, Stellenvermittler<br />

oder Active Sourcing sein.<br />

• Herkunft der Rekrutierungen<br />

Diese Kennzahl zeigt auf, wie viele Mitarbeitende über welchen<br />

Rekrutierungskanal eingestellt wurden. Es macht Sinn, dies gleichzeitig<br />

mit der Herkunft der Bewerbungen zu messen, um so zu<br />

eruieren, welche Kanäle verhältnismässig am erfolgreichsten sind.<br />

• Time-to-hire<br />

Bei dieser wichtigen HR-Kennzahl wird berechnet, wie viel Zeit<br />

zwischen dem Beginn der Suche nach einem neuen Mitarbeitenden<br />

bis zur definitiven Einstellung vergeht.<br />

• Zeitspanne der verschiedenen Rekrutierungsetappen<br />

Hier wird gemessen, wie lange die verschiedenen Rekrutierungsetappen<br />

dauern. Zum Beispiel kann ausgewertet werden, wie viel<br />

Zeit zwischen dem Wunsch einer neuen Stelle durch den Manager<br />

und der Veröffentlichung des Stellenangebots oder der Veröffentlichung<br />

des Jobangebots und dem ersten Jobinterview vergeht.<br />

• Jährliche Anzahl an Rekrutierungen<br />

Hier wird die Summe an Rekrutierungen pro Jahr addiert. Wurden<br />

in einem Jahr Stellen abgebaut, so werden diese abgezogen.<br />

• Anzahl an internen Rekrutierungen<br />

Diese Kennzahl misst, wie viele Stellen innerhalb eines Jahres<br />

intern, also durch bestehende Mitarbeitende, besetzt wurden.<br />

• Anzahl an externen Rekrutierungen<br />

Bei dieser Kennzahl wird eine Summe aller Personen, die extern<br />

eingestellt wurden, gebildet.<br />

• Fluktuationsrate<br />

Hier handelt es sich um die Anzahl an Personen, die in einem<br />

definierten Zeitraum vom Unternehmen ausscheiden (freiwillig<br />

oder unfreiwillig). Diese Kennzahl ist enorm wichtig, da Rekrutierungskosten<br />

in einem Unternehmen einen nicht zu vernachlässigenden<br />

Faktor darstellen.<br />

• Mitarbeiterbindung<br />

Hierbei handelt es sich um eine Prozentzahl an Mitarbeitenden,<br />

die nach einer bestimmten Zeit immer noch beim Unternehmen<br />

angestellt sind. Eine hohe Mitarbeiterbindung soll ein wichtiges<br />

Ziel aller Unternehmen sein.<br />

• Kosten pro Rekrutierung<br />

Diese Kennzahl zeigt auf, wie viel die Rekrutierung einer neuen Person<br />

durchschnittlich kostet. Dabei müssen sowohl sämtliche Arbeitsstunden<br />

jener Personen, die in den Rekrutierungsprozess involviert wurden,<br />

als auch die Kosten für die Rekrutierungskanäle und eventuelle<br />

externe Partner wie Stellenvermittler berücksichtigt werden.<br />

JobCloud ist das führende Unternehmen im digitalen Stellenmarkt<br />

der Schweiz mit mehr als 20 Jahren Erfahrung und betreibt<br />

unter anderem jobs.ch sowie jobup.ch, die beliebtesten Jobportale der<br />

Deutsch- beziehungsweise der Westschweiz. Weitere Informationen<br />

auf www.jobcloud.ch/blog, wo regelmässig Ratgeber, Checklisten und<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 61


TECHNOLOGIE/ANTRIEBE<br />

Gute Laune am Auto-Salon: Pascal Lenzin (links), nationaler Mobilitätskoordinator CNG, und Christoph Schreyer, Leiter Mobilität beim Bundesamt für Energie, nehmen<br />

Platz in einem nicht wirklich serienreifen Fahrzeug.<br />

CNG-Mobilität<br />

Gefangen im Konjunktiv<br />

«CNG wäre der ideale Treibstoff, um die CO 2<br />

-Emissionen im motorisierten Individualverkehr zu senken.» Das Zitat stammt<br />

von François Launaz, Präsident von Auto-Schweiz, und zeigt eines der Probleme dieser ökologisch sinnvollen Alternative<br />

zu Benzin und Diesel. CNG ist gefangen im Konjunktiv. Sandro Compagno<br />

Um beim Konjunktiv zu bleiben: Die Vorteile lägen auf der Hand. CNG<br />

ist sauber, kostengünstig und verlässlich. CNG steht für Compressed<br />

Natural Gas und besteht hauptsächlich aus komprimiertem Methan<br />

(CH 4<br />

). Ein CNG-Antrieb stösst 25 Prozent weniger des schädlichen<br />

Treibhausgases CO 2<br />

aus als ein vergleichbarer Benziner; mit 100 Prozent<br />

Biogas betankt ist er sogar nahezu CO 2<br />

-neutral. Auch Stickoxide<br />

(NO x<br />

) und Feinstaub sind praktisch kein Thema. Rund 145 CNG-<br />

Tankstellen garantieren eine ausreichende Versorgung mit dem<br />

Treibstoff <strong>–</strong> wenn man nicht gerade im Engadin oder im Obergoms<br />

wohnt.<br />

Und die Technologie beruht auf dem Ottomotor, was für die<br />

Garagisten mehrere Vorteile hat: Einerseits beschäftigen sie sich seit<br />

mehr als 100 Jahren mit der Technologie, verfügen dadurch über viel<br />

Know-how und die entsprechende Werkstattausrüstung. Andererseits<br />

verspricht der Ottomotor <strong>–</strong> im Gegensatz zur wartungsarmen E-<br />

Mobilität <strong>–</strong> auch in Zukunft ein stabiles Aftersales-Geschäft.<br />

12 000 CNG-Fahrzeuge in der Schweiz<br />

Und doch: Ende 2018 waren nur rund 12 000 CNG-betriebene Fahrzeuge<br />

in der Schweiz immatrikuliert. «Das wollen wir ändern», verspricht<br />

Pascal Lenzin. Der Berner ist nationaler Mobilitätskoordinator<br />

der regional organisierten Schweizer Gasbranche. Lenzin hat ein<br />

62 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS TECHNOLOGIE/ANTRIEBE<br />

klares Ziel für <strong>2019</strong>: Eine Steigerung der<br />

Absatzzahlen um 25 Prozent auf 1500 Immatrikulationen.<br />

Dabei setzt er vor allem auf Flotten.<br />

«Flotten müssen sich rechnen», erklärt Lenzin.<br />

«Hier ist CNG unschlagbar. Eine CNG-Flotte<br />

rentiert sehr schnell. Sie ist sowohl ökologisch<br />

wie auch ökonomisch sinnvoll.» 2018 hat sich<br />

unter anderen das Telekom-Unternehmen Salt<br />

von den Argumenten für CNG <strong>–</strong> und vor allem<br />

von den TCO (= Total Cost of Ownership) <strong>–</strong><br />

überzeugen lassen und im <strong>April</strong> 44 Seat Leon<br />

TGI für ihre Aussendienstmitarbeiter geordert<br />

(<strong>AUTOINSIDE</strong> berichtete). Diese Zahl zeigt<br />

den zweiten Grund, warum Lenzin derzeit<br />

vor allem auf Flottenkunden fokussiert: Hier<br />

ist der Hebel ungleich grösser als bei Privatkunden.<br />

Vor allem der Volkswagen-Konzern und<br />

Fiat Chrysler setzen auf CNG. Neben Seat<br />

haben auch die VW-Töchter Audi, Skoda und<br />

VW entsprechende Fahrzeuge im Sortiment,<br />

Opel bietet in der Schweiz den Astra mit Erdgas/Biogas-Antrieb<br />

an. Sämtliche hierzulande<br />

angebotenen Fahrzeuge sind bivalent ausgelegt,<br />

das bedeutet, dass der Wagen ausser<br />

mit CNG auch mit normalem Superbenzin gefahren<br />

werden kann.<br />

Im Nutzfahrzeugbereich sind es Scania,<br />

Iveco und (teilweise) Mercedes, die mit CNG-<br />

Fahrzeugen auf dem Schweizer Markt präsent<br />

sind.<br />

Am Auto-Salon stellte die Schweizer Gasbranche<br />

in Halle 6 einige der derzeit verfügbaren<br />

PW-Modelle aus <strong>–</strong> darunter auch<br />

einen jener Seat, mit denen die Salt-Aussendienstmitarbeiter<br />

derzeit unterwegs sind.<br />

Pascal Lenzin war zum Zeitpunkt des Salons<br />

mit verschiedenen grösseren Unternehmen<br />

in Verhandlungen, will aber keine Namen<br />

nennen. «Spruchreif ist noch nichts. Was ich<br />

sagen kann: Wir sprechen hier von Verträgen<br />

über die Lieferung von einigen hundert Fahrzeugen.»<br />

1200 CNG-Fahrzeuge wurden 2018 in der<br />

Schweiz neuimmatrikuliert. Es hätten mehr<br />

sein können, doch Verzögerungen im Zuge<br />

der Umstellung auf das neue Abgastestverfahren<br />

WLTP (Worldwide Harmonized<br />

Light-Duty Vehicles Test Procedures) trafen<br />

gerade die CNG-Fahrzeuge besonders hart.<br />

Der Volkswagen-Konzern, der 2017 und<br />

2018 zahlreiche neue Modelle mit dem alternativen<br />

Antrieb auf den Markt gebracht<br />

hatte, sorgte aufgrund der Engpässe für eine<br />

beschleunigte Zertifizierung seiner Volumenmodelle.<br />

«Dafür wurden jene Varianten<br />

vernachlässigt, die weniger oft gekauft<br />

werden», erklärte Auto-Professor Ferdinand<br />

Dudenhöffer im August 2018 gegenüber der<br />

«Luzerner Zeitung». Und dabei handelte es<br />

sich auch um CNG-Fahrzeuge.<br />

Befreiung von der Mineralölsteuer<br />

CNG profitiert in der Schweiz von Steuerermässigungen,<br />

was den Treibstoff kostengünstiger<br />

als Benzin und Diesel macht. Das<br />

ist nicht nur für die Flottenmanager, sondern<br />

auch für den Endkonsumenten ein Argument.<br />

Während beispielsweise in Deutschland die<br />

CNG-Mobilität noch bis 2026 von solchen<br />

Steuerermässigungen profitiert, endet dieses<br />

Privileg in der Schweiz nächstes Jahr. Wie es<br />

danach weitergeht und ob die steuerlichen<br />

Vorteile über 2020 hinaus gewährt werden,<br />

ist noch offen. Bundesbern setzt aktuell stark<br />

auf den Ausbau der Elektromobilität, um die<br />

angestrebten CO 2<br />

-Ziele zu erreichen. Es ist zu<br />

hoffen, dass diese Bevorzugung der E-Mobilität<br />

nicht dazu führt, dass einer sinnvollen,<br />

bewährten und sicheren Technologie der<br />

Stecker gezogen wird. <<br />

Die aktuelle Modellpalette<br />

mit CNG-Antrieb<br />

nach Effizienzklassen<br />

A+<br />

Audi A3 Sportback g-tron<br />

Audi A4 Avant g-tron<br />

Audi A5 Sportback g-tron<br />

Fiat Doblo Natural Power<br />

Seat Ibiza TGI<br />

Seat Leon ST TGI Evo<br />

Skoda Citigo G-TEC<br />

Skoda Octavia G-TEC<br />

VW eco up!<br />

VW Polo TGI<br />

A<br />

Fiat Panda Natural Power<br />

Seat Arona TGI<br />

Seat Mii Ecofuel<br />

Seat Leon TGI Evo<br />

Skoda Scala G-Tec (Ende <strong>2019</strong>)<br />

VW Caddy TGI<br />

VW Caddy Maxi TGI<br />

VW Golf TGI BlueMotion<br />

B<br />

Fiat Doblo Cargo Natural Power<br />

Fiat Fiorino Natural Power<br />

Fiat Qubo Natural Power<br />

Opel Astra ECOTEC CNG<br />

Opel Astra Sports Tourer ECOTEC CNG<br />

C<br />

Fiat Ducato Natural Power<br />

Schwerpunktthema <strong>2019</strong><br />

Vertrauenssache.<br />

Der Garagist als<br />

Mobilitätspartner.<br />

Skoda hat unmittelbar vor dem Auto-Salon<br />

in Genf angekündigt, auch den Kamiq mit<br />

CNG-Antrieb auf den Markt zu bringen.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 63


TECHNOLOGIE / ANTRIEBE FOKUS<br />

Der Weg des Erdgases von den Förderstätten<br />

bis zu den Verbrauchern.<br />

Weniger CO 2 dank Gasantrieb<br />

Sind eigentlich Personenwagen, die mit CNG und LPG betrieben werden, umweltfreundlicher als konventionelle Diesel- oder<br />

Benzinfahrzeuge? Wir schauen bei den gasförmigen Treibstoffen und den Gasfahrzeugen näher hin. Bruno Sinzig, auto&wissen<br />

Derzeit dürfen in der Schweiz erstmals zum Verkehr zugelassene<br />

Personenwagen (PW) durchschnittlich pro Kilometer 130 Gramm CO 2<br />

(Kohlendioxid) emittieren. Erhoben wird dieser Wert aufgrund des sogenannten<br />

Flottenverbrauchs.<br />

Der Bundesrat schlägt in seiner Energiestrategie 2050 vor, den<br />

CO 2<br />

-Ausstoss von neu immatrikulierten PW parallel zur EU weiter zu<br />

senken. Nach den EU-Zielvorgaben dürfen Personenwagen ab 2020<br />

(durchschnittlich) nur noch 95 Gramm CO 2<br />

pro Kilometer ausstossen.<br />

Da in der Schweiz oftmals leistungsstarke Fahrzeuge gekauft werden,<br />

sind die Importeure, die über eine grosse Modellpalette verfügen,<br />

sehr daran interessiert, den Anteil an Fahrzeugen mit geringen CO 2<br />

-<br />

Emissionen möglichst gross zu halten. Denn <strong>–</strong> deshalb der Begriff Flottenverbrauch<br />

<strong>–</strong> die Importeure können Personenwagen mit CO 2<br />

-Emissionen<br />

über der flottenspezifischen Zielvorgabe mit PW kompensieren, deren<br />

CO 2<br />

-Emissionen unter der Zielvorgabe liegen.<br />

Der Automobilindustrie bleibt es überlassen, Fahrzeuge zu entwickeln<br />

und anzubieten, die diese Vorgaben erfüllen. Übersteigen die<br />

durchschnittlichen Emissionen den Zielwert, drohen happige Bussen.<br />

Verringerung der Emissionen<br />

Mit gasbetriebenen Fahrzeugen lassen sich <strong>–</strong> gegenüber den konventionellen<br />

Benzin- oder Dieselfahrzeugen <strong>–</strong> neben dem CO 2<br />

-Ausstoss<br />

auch die Stickoxid- und Partikelemissionen reduzieren. Dabei kommen<br />

zwei Arten von Gas zum Einsatz:<br />

• Erdgas/Biogas, auch Compressed Natural Gas (CNG) genannt, und<br />

• Liquefied Petroleum Gas (LPG), bisweilen auch als Flüssiggas oder<br />

Autogas bezeichnet.<br />

Weil derzeit in der Schweiz vorwiegend CNG-Fahrzeuge eingesetzt<br />

werden, konzentrieren wir uns auf diese Treibstoffart. Der Motor dieser<br />

Fahrzeuge entspricht einem herkömmlichen Ottomotor. Anstatt eines<br />

Benzin-Luft-Gemischs wird in den Zylindern jedoch ein aufbereitetes<br />

CNG-Luft-Gemisch verbrannt.<br />

Hauptbestandteil Methan<br />

Erdgas ist ein fossiles, farb- und in der Regel geruchloses, brennbares<br />

Gasgemisch aus unterirdischen Lagerstätten. Es ist ein Gemisch<br />

aus verschiedenen Gasen, dessen Hauptbestandteil Methan (CH 4<br />

) ist.<br />

Diese Verbindung (Molekül) besteht jeweils aus einem Kohlenstoffund<br />

vier Wasserstoffatomen.<br />

Erdgas/Biogas aus dem bestehenden Erdgasnetz wird an den Tankstellen<br />

<strong>–</strong> in der Regel ein wenig abseits der Benzin- oder Dieseltankanlage<br />

<strong>–</strong> komprimiert und steht danach den Fahrzeugen zur Verfügung.<br />

Es stellt zudem einen wichtigen Energieträger im Haushaltsbereich dar.<br />

Aufgrund des (unterschiedlichen) Methananteils wird Erdgas<br />

manchmal in so genanntes H-Gas (High-Gas) oder L-Gas (Low-Gas)<br />

eingestuft. Beim H-Gas liegt der Methananteil über 87 Prozent, beim<br />

L-Gas liegt der Methananteil unter 87 Prozent.<br />

Weil dem Erdgas in der Schweiz rund 20 Prozent klimaneutrales<br />

Biogas aus Abfallverwertungsanlagen beigemischt wird, schneiden<br />

CNG-Fahrzeuge im Lebensdauervergleich bezüglich der CO 2<br />

-Emission<br />

noch besser als die an sich sehr effizienten Dieselfahrzeuge ab (Bild 4).<br />

Bei atmosphärischem Normaldruck (1013,25 hPa ≈ 1 bar) besitzt<br />

reines Erdgas beispielsweise im Vergleich mit Dieseltreibstoff eine sehr<br />

geringe Energiedichte. Der volumetrische Heizwert beträgt beim Gas<br />

rund 0,03636 MJ/Liter, derweil es beim Diesel rund 35,83 MJ/Liter sind.<br />

Der Energiegehalt des flüssigen Treibstoffs ist somit ungefähr 1000-<br />

mal grösser. Um eine ausreichende Energiemenge in einem vertretbaren<br />

Volumen im Fahrzeug mitführen zu können, wird das Gas deshalb<br />

auf etwa 200 bar verdichtet (CNG = Compressed Natural Gas). Es muss<br />

überdies berücksichtigt werden, dass das Biogas gegenüber dem reinen<br />

Erdgas einen kleineren Heizwert besitzt, der Energiegehalt dieses Gasgemischs<br />

daher entsprechend kleiner ist.<br />

Energiegehalt<br />

Ein direkter Vergleich zwischen den Durchschnittsverbräuchen<br />

von CNG und den konventionellen Treibstoffen ist nicht möglich, da<br />

Erdgas/Biogas als Treibstoff in Kilogramm bemessen und verkauft<br />

wird. Aufgrund des Energiegehalts können die drei Treibstoffe jedoch<br />

einander gegenübergestellt werden (Bild 3).<br />

Verbraucht ein Gasfahrzeug zum Beispiel 5 kg CNG auf<br />

100 km, so entspräche dies einem Verbrauch von 7,35 l Benzin oder<br />

entsprechend 6,75 l Dieseltreibstoff auf 100 km.<br />

Im Gasbetrieb läuft die Verbrennung <strong>–</strong> im Vergleich mit derjenigen<br />

im Dieselmotor <strong>–</strong> langsamer und somit «weicher» ab. Man geht davon<br />

aus, dass bei gleichen Bedingungen Gasmotoren um etwa die Hälfte<br />

leiser sind als Dieselmotoren.<br />

Während Tankstellenbenzin in der Regel eine Oktanzahl von 95<br />

bis 100 (ROZ) aufweist, besticht Erdgas/Biogas mit einer Klopffestig-<br />

64 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />

keit von mehr als 130 Oktan. Ein optimal auf CNG abgestimmter Hubkolbenmotor<br />

<strong>–</strong> dieser kann gegenüber dem Ottomotor dank der hohen<br />

Oktanzahl höher verdichtet werden <strong>–</strong> gibt somit eine markant höhere<br />

Leistung ab. Eine Einschränkung besteht jedoch darin, dass reine CNG-<br />

Motoren bei tiefen Temperaturen nicht praxistauglich sind. In den derzeitigen<br />

Fahrzeugen werden deshalb jeweils Motoren verbaut, welche<br />

<strong>–</strong> insbesondere bei niedrigen Temperaturen <strong>–</strong> mit Benzin gestartet<br />

werden. Daher sind diese bezüglich des Verdichtungsverhältnisses<br />

auf den Benzinbetrieb ausgelegt, weshalb das Leistungspotenzial<br />

nicht voll ausgeschöpft werden kann.<br />

Mit aufgeladenen Benzinmotoren ist <strong>–</strong> zumindest zum Teil <strong>–</strong> eine<br />

Lösung dieses Zielkonflikts möglich. Im CNG-Betrieb kann nämlich<br />

gegenüber dem Betrieb mit Benzin mit höherem Ladedruck gefahren<br />

werden, da die höhere Oktanzahl von Erdgas/Biogas verhindert, dass<br />

der Motor zu klopfen beginnt. Erzielt werden dadurch ein besserer<br />

Wirkungsgrad und demzufolge eine höhere Motorleistung.<br />

Bivalent und monovalent<br />

CNG-Fahrzeuge gibt es in zwei Ausführungen:<br />

• Bivalente Fahrzeuge (auch bifuel genannt) können sowohl mit Erdgas/Biogas<br />

als auch mit Benzin betrieben werden. Durch Betätigen<br />

eines Schalters oder automatisch kann der Betrieb zwischen<br />

den zwei Treibstoffen jederzeit gewechselt werden. Dadurch ist<br />

die Reichweite der Fahrzeuge vergleichbar mit derjenigen von konventionell<br />

angetriebenen Personenwagen.<br />

• Monovalente Fahrzeuge (monofuel) werden grundsätzlich mit<br />

komprimiertem Erdgas/Biogas betrieben. Die Motoren bei monovalenten<br />

Fahrzeugen sind auf den CNG-Betrieb technisch besser<br />

abgestimmt. Sie zeichnen sich durch optimierten Treibstoffverbrauch<br />

und geringere Schadstoffemissionen aus.<br />

Eher verwirrend ist der Umstand, dass Fahrzeuge auch als monovalent<br />

bezeichnet werden können, obwohl sie zum Teil ebenfalls mit<br />

Benzin betrieben werden. Vorausgesetzt wird dabei, dass der Benzintank<br />

ein Fassungsvermögen von höchstens 15 Liter Benzin aufweist. Unter<br />

Umständen wird diese Konfiguration als «monovalent-plus» bezeichnet.<br />

Mittlerweile ist es möglich, Erdgas auch synthetisch zu erzeugen.<br />

Paradebeispiel ist das Verfahren, das von Audi in der (derzeit) weltweit<br />

grössten Power-to-Gas-Anlage im emsländischen Werlte (D) angewendet<br />

wird. Mit «überschüssiger» elektrischer Energie wird in einem ersten<br />

Schritt durch Elektrolyse Wasserstoffgas erzeugt, welches danach mithilfe<br />

von CO 2<br />

so genannt «methanisiert» und anschliessend ins Erdgasnetz<br />

eingespeist wird. Diese Treibstoffart erlaubt einen höchst CO 2<br />

-effizienten<br />

Fahrbetrieb (Bild 4 / Gasfahrzeug [erneuerbar]). <<br />

Bild 2: Die Eigenschaften des in der Schweiz verteilten reinen Erdgases (Jahresmittelwerte).<br />

Bild 5: Das Tankmodul des Audi A4-g-tron mit<br />

dem Benzintank (A) und den Gasbehältern.<br />

Bild 3: So genanntes Benzin- oder Diesel-Äquivalent von<br />

Erdgas (in Kilogramm und Liter).<br />

Bild 4: Die gesamten CO 2<br />

-Emissionen bei einer Fahrleistung von 160 000 Kilometern (der sogenannte Life-Cycle: von<br />

der Herstellung bis zur Entsorgung).<br />

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Richtung? Dann sind Sie bei der Fachzeitschrift<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 65


TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />

Verkaufsargumente für den Diesel<br />

Dieselautos: grössere Reichweite<br />

und sauberer als vorgeschrieben<br />

Vom «leuchtenden Stern am Autohimmel» zum «Prügelknaben am Pranger»: Die Verkäufer von Dieselautos haben<br />

es momentan nicht leicht <strong>–</strong> vor allem bei Occasionen. Viele Kunden sind verunsichert. <strong>AUTOINSIDE</strong> liefert Verkaufsargumente<br />

für den Selbstzünder. André Bissegger<br />

Im Jahr 2018 waren laut dem Bundesamt für<br />

Statistik (BfS) knapp 1,4 Millionen Diesel-<br />

Personenwagen auf den Schweizer Strassen<br />

unterwegs. Von den 4,6 Millionen PW war<br />

damit fast jeder Dritte ein Diesel. Es ist noch<br />

nicht so lange her, da wurden sie in der Öffentlichkeit<br />

als «leuchtender Stern am Autohimmel»<br />

bezeichnet. Doch der Abgasskandal<br />

um manipulierte Emissionen und verschiedene<br />

Fahrverbote in deutschen Städten setzten<br />

der Beliebtheit der Selbstzünder stark zu<br />

<strong>–</strong> sie wurden «zum Prügelknaben am Pranger».<br />

Der Marktanteil von erstmals zugelassenen<br />

Dieselfahrzeugen in der Schweiz und<br />

im Fürstentum Liechtenstein sank von einst<br />

rund 39 Prozent bis Ende 2018 auf knapp 30<br />

Prozent. Immerhin scheint sich der Absatz<br />

nun stabilisiert zu haben.<br />

Trotzdem: Die Angst und Unsicherheit<br />

der Kunden erschweren den Verkauf von Occasions-<br />

und Neuwagen. Dabei gibt es nach<br />

wie vor gute Gründe, die für den Kauf eines<br />

Selbstzünders sprechen: <<br />

Es gibt viele Gründe, die noch immer für den Kauf eines Diesel-Fahrzeugs sprechen.<br />

1. Mehr Effizienz<br />

Dieselmotoren sind effizienter als Benziner: Einerseits<br />

wird der im Diesel enthaltene Kohlenstoff<br />

besser genutzt. So kann der Diesel 42 Prozent<br />

der Energie aus dem Treibstoff in Bewegung<br />

umwandeln <strong>–</strong> beim Benzin sind es 37 Prozent.<br />

Andererseits verbraucht er weniger Kraftstoff<br />

und stösst dadurch weniger CO 2<br />

aus als ein<br />

Benzinmotor.<br />

2. Grössere Reichweite<br />

Fahrzeuge, die mit einem Dieselmotor<br />

unterwegs sind, haben gegenüber dem<br />

gleichen Modell mit einem Benzinmotor<br />

und gleich grossem Tank die grössere<br />

Reichweite. Der Diesel verbraucht auf<br />

100 Kilometer bis zu 20 Prozent<br />

weniger Treibstoff.<br />

3. Ideal für Vielfahrer<br />

Zwar waren Dieselautos bislang in der Anschaffung<br />

teurer als vergleichbare Benzinmodelle und der Liter<br />

Diesel kostet <strong>–</strong> zumindest in der Schweiz <strong>–</strong> ebenfalls<br />

mehr als Benzin. Aufgrund seiner Sparsamkeit ist der<br />

Dieselmotor jedoch ideal für Vielfahrer <strong>–</strong> vor allem, wenn<br />

sie oft auf Autobahnen unterwegs sind. Wer jährlich<br />

über 10 000 Kilometer zurücklegt, fährt mit einem Diesel<br />

besser.<br />

4. Sauberer als vorgeschrieben<br />

Die aktuellen Euro-6d-Temp-Fahrzeuge stossen kaum Stickoxide (NO X<br />

)<br />

aus <strong>–</strong> sowohl im Labor als auch auf der Strasse. Dies zeigt der aktuelle<br />

ADAC-Ecotest. Der deutsche Automobil-Club stattete verschiedene<br />

Modelle mit einem mobilen PEMS-Messgerät aus und prüfte sie im<br />

Rahmen einer RDE-Messung. Fazit: Die Dieselautos liegen deutlich unter<br />

dem geltenden Euro-6-Laborgrenzwert von 80mg NO X<br />

pro Kilometer.<br />

Die meisten Modelle übertrafen nicht einmal die 50-Milligramm-Grenze.<br />

5. Keine Schweizer Fahrverbote in Sicht<br />

Während in einigen deutschen Städten für ältere Diesel- und Benzinautos<br />

ein Fahrverbot gilt, müssen Schweizer Automobilisten keine<br />

Angst haben (siehe Interview). Dies ist gerade auch für Verkäufer von<br />

Occasionsautos eine gute Nachricht. Zudem hat die Euro 6-Norm den<br />

Euro 5-Standard für Neufahrzeuge im September 2014 abgelöst. Damit<br />

drohen gerade jüngeren Occasionen selbst in deutschen Innenstädten<br />

keine Probleme.<br />

66 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNOLOGIE / ANTRIEBE<br />

Fahrverbote<br />

«Ist auf Bundesebene kein Thema»<br />

Lukas Reinhardt, TCS-Mediensprecher, kennt die aktuelle Situation bezüglich Fahrverboten in der Schweiz.<br />

Herr Reinhardt, wie steht es um das Fahrverbot<br />

für ältere Diesel-Fahrzeuge in Genf?<br />

Lukas Reinhardt: Genf ist derzeit der einzige<br />

Kanton, der die gesetzlichen Grundlagen<br />

für ein befristetes Dieselfahrverbot geschaffen<br />

hat. Die Genfer Sektionen der Astag und<br />

des TCS haben gegen das Gesetz Rekurs<br />

eingelegt, da das Vorhaben gegen Bundesrecht<br />

und die Wirtschaftsfreiheit verstösst. Die<br />

Kompetenz für die Einführung von Umweltplaketten<br />

liegt allein beim Bund und nicht<br />

bei den Kantonen.<br />

Wie sieht es auf Bundesebene aus?<br />

Die Schaffung von Umweltzonen ist auf<br />

Bundesebene kein Thema. Dies hat die damalige<br />

Bundesrätin Doris Leuthard 2017 in<br />

einem Brief an die Genfer Regierung klar gemacht.<br />

Eine entsprechende Vernehmlassung<br />

2010 hat gezeigt, dass die grosse Mehrheit<br />

(auch der Kantone) Umweltzonen ablehnt.<br />

Einem hohen Verwaltungsaufwand steht keine<br />

messbare Wirkung gegenüber. Zudem könnte<br />

ein solches System kontraproduktiv sein, da es<br />

zu Umfahrungsverkehr führen dürfte.<br />

Wie ist die Einschätzung des TCS: Wird es<br />

in Zukunft zu Fahrverboten in der Schweiz<br />

kommen?<br />

Die Forderung nach Dieselfahrverboten in<br />

Lukas Reinhardt.<br />

der Schweiz ist reiner Populismus. Denn die Situation<br />

hierzulande ist nicht mit Deutschland<br />

vergleichbar. Die NO X<br />

-Grenzwerte werden in<br />

der Schweiz weitgehend eingehalten und dies<br />

trotz tieferem Grenzwert (30 Mikrogramm/<br />

m 3 ) als in Deutschland (40 Mikrogramm/m 3 ).<br />

Würde in der Schweiz derselbe Grenzwert wie<br />

in Deutschland gelten, gäbe es in der Schweiz<br />

kaum Grenzwertüberschreitungen.<br />

Warum bringt ein solches Fahrverbot nichts?<br />

Bei Stickoxid-Emissionen liegt der PW-Anteil<br />

nicht einmal bei 20 Prozent der Gesamtemissionen.<br />

Wenn nun wie beispielsweise in<br />

Genf für einen Teil der Dieselfahrzeuge ein<br />

befristetes oder auch dauerhaftes Fahrverbot<br />

ausgesprochen wird, macht dies auf die Gesamtemissionen<br />

so wenig aus, dass bei den Immissionen<br />

kein Unterschied mehr spürbar ist. <<br />

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BILDUNG<br />

Eidgenössisch diplomierte Betriebswirtin im Automobilgewerbe<br />

«Grüezi Fröllein, kann ich<br />

mit dem Chef sprechen?»<br />

KV-Abschluss und Berufsmatur mit 19, Teilhaberin mit 26, selbstständige Unternehmerin mit 30 Jahren: Die Biografie von<br />

Yasmin Bürgi hat es in sich. Mit Optimismus und einer grossen Portion Gelassenheit nimmt die diplomierte Betriebswirtin<br />

die Zukunft ihres Betriebs in die Hand. Sandro Compagno<br />

an der Handelsschule KV Aarau. «Ich sah die Inhalte und sagte mir:<br />

‹Genial! Das ist genau das, was ich brauche.›»<br />

Sie schätzte einerseits die Atmosphäre in der Klasse («Wir<br />

haben alle noch Kontakt.»), aber auch das breit gefächerte Angebot<br />

des viersemestrigen Lehrgangs. Dabei ging es nicht einmal<br />

nur um Fächer wie Personalführung («Da konnte ich wohl am<br />

meisten mitnehmen.»), Recht («Es hilft, Bescheid zu wissen, was im<br />

Obligationenrecht steht und was nicht.») oder Marketing («Ich habe<br />

kein schriftliches Marketingkonzept, aber ich weiss, was ich tue.») <strong>–</strong><br />

der Lehrgang habe ihr vor allem Selbstvertrauen gegeben: «Ich erlebe<br />

immer wieder, dass Kunden in die Garage kommen, mich sehen und<br />

fragen, wo der Chef sei.»<br />

Diplomierte Betriebswirtin und Jungunternehmerin Yasmin Bürgi.<br />

City Garage GmbH steht in grossen Lettern am Geschäftshaus im<br />

Aarauer Telli-Quartier. Yasmin Bürgi lächelt etwas schüchtern,<br />

während sie sich fürs Foto an die grosse Nissan-Stele vor dem Haus<br />

lehnt. Im Jahr 2014 stieg die heute 31-Jährige zur Teilhaberin von<br />

Firmeninhaber Max Fricker auf, seit einem guten Jahr trägt sie als<br />

Inhaberin die alleinige Verantwortung für den Kleinbetrieb mit fünf<br />

Mitarbeitenden.<br />

«Max fragte mich bei jedem Mitarbeitergespräch, ob ich<br />

als Teilhaberin einsteigen möchte», erinnert sie sich lachend an<br />

die Zusammenarbeit mit dem Patron und Vorgänger. Dabei war ihr<br />

Start ins Autogewerbe durchaus holprig verlaufen. Nach der Lehrabschlussprüfung<br />

begann sie bei der City Garage als kaufmännische<br />

Angestellte und kümmerte sich dazu um die Hertz-Autovermietung.<br />

Zwei Monate später zog sich Hertz vom Standort zurück: «50 Prozent<br />

meiner Arbeit waren damit weg.» Max Fricker hatte eine Idee: Sie<br />

solle es mit dem Autoverkauf versuchen, riet er seiner jungen Mitarbeiterin.<br />

«Dabei hatte ich überhaupt keine Ahnung von Autos!»<br />

AGVS-Lehrgang Autoverkaufsberater<br />

Dafür aber <strong>–</strong> einen AGVS-Lehrgang später <strong>–</strong> hatte sie Ahnung<br />

vom Verkaufen. «In der Schweiz sind weder Marke noch Preis die<br />

entscheidenden Kriterien. Wichtiger ist die Persönlichkeit des Verkaufsberaters»,<br />

weiss Yasmin Bürgi heute. Mit 26 Jahren, nach der<br />

Akquisition von Avis, zahlreichen verkauften Nissans und einem erneuten<br />

Mitarbeitergespräch, entschied sie sich, in die Firma einzusteigen.<br />

Auf der Suche nach einer Weiterbildungsmöglichkeit stiess<br />

sie auf den Lehrgang «Betriebswirt/-in im Automobilgewerbe HFP»<br />

Der Chef ist jung, blond, weiblich<br />

Der Chef ist jung und weiblich. Noch immer die grosse Ausnahme<br />

im Schweizer Autogewerbe. Und der Chef fährt ein Elektro-Fahrzeug!<br />

Als Nissan-Vertreterin hat sie sich für den Leaf entschieden,<br />

mit 380 000 verkauften Exemplaren der weltweit meistverkaufte Stromer.<br />

«Ein tolles Fahrzeug», sagt Yasmin Bürgi, die der Herausforderung<br />

Elektromobilität mit viel Zuversicht entgegenblickt. «Heute verrechnen<br />

wir bei einem Service vor allem Material und etwas Arbeit.<br />

Bei Elektrofahrzeugen müssen wir weniger Teile auswechseln, dafür<br />

nehmen die Arbeitsstunden durch die vielen Kontrollen zu. Und als<br />

Garagisten verdienen wir vor allem an den verrechneten Stunden.»<br />

Im Herbst 2017 schloss die Jung-Unternehmerin ihr Studium zur<br />

eidgenössisch diplomierten Betriebswirtin im Automobilgewerbe<br />

als Beste ihres Jahrgangs ab. Unterstützung habe sie von einem<br />

«megastarken Team» und in ihrem persönlichen Umfeld gefunden.<br />

Mittlerweile bleibt neben der Geschäftsleitung sogar wieder Zeit für<br />

Hobbys, Yasmin Bürgi ist eine passionierte Tänzerin.<br />

In ihrer Garage gibt sie heute den Takt und die Melodie vor. Dabei<br />

ist Yasmin Bürgis Blick in die Zukunft frei von Träumereien und<br />

Romantik; sie blickt zuversichtlich, aber auch mit einer gesunden<br />

Portion Realismus auf das, was noch kommen wird: «In welcher<br />

Branche hat man schon die Gewissheit, was man in 20 Jahren<br />

macht?» Ihre beruflichen Ziele definiert sie bescheiden: «Ich will<br />

nicht wachsen. Ich möchte den Betrieb stabil halten und in der Lage<br />

sein, meinen Mitarbeitern regelmässig und pünktlich die Löhne zu<br />

überweisen. Wenn Ende Jahr ein kleiner Gewinn rausschaut, dann<br />

bin ich happy.» <<br />

68 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

In vier Semestern zum<br />

Unternehmer reifen<br />

Dauer: vier Semester in neun Modulen (berufsbegleitend)<br />

Abschluss:<br />

Dipl. Betriebswirt/in im Automobilgewerbe<br />

Inhalte: Die Ausbildung zum eidgenössisch<br />

diplomierten Betriebswirt respektive zur eidgenössisch<br />

diplomierten Betriebswirtin im Automobilgewerbe<br />

tangiert die Bereiche Finanzwesen, Recht,<br />

Personalführung, Marketing, Handel von Neu- und<br />

Occasionsfahrzeugen, Kundendienst, Werkstätten,<br />

Ersatzteilhandel und Administration.<br />

Lernziele: Die Absolventen erarbeiten sich das Rüstzeug,<br />

um Unternehmensstrategien festzulegen, die<br />

Finanzen und das Controlling ihrer Garage zu steuern,<br />

Produkte und Dienstleistungen zu positionieren, den<br />

Infrastrukturbedarf (inklusive EDV) zu analysieren,<br />

das interne Pflichtenheft zu verfassen, die Prozesse<br />

im Unternehmen zu managen und Erfolgskontrollen<br />

durchzuführen.<br />

Zulassungsvoraussetzungen: Zur Abschlussprüfung<br />

wird zugelassen, wer über einen eidgenössischen<br />

Fachausweis im Automobilgewerbe oder einen von<br />

der Qualitätssicherungskommission anerkannten<br />

gleichwertigen Abschluss verfügt. Zudem müssen<br />

Kandidierende nach dem Erwerb des Fachausweises<br />

und zum Zeitpunkt des Anmeldeschlusses zwei Jahre<br />

Praxiserfahrung nachweisen können und über die<br />

erforderlichen Modulabschlüsse verfügen.<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.autoberufe.ch/de/node/23609<br />

«Marke und Preis sind sekundär»: Privat fährt Garagistin Yasmin Bürgi mit dem Nissan Leaf das<br />

meistverkaufte Elektrofahrzeug der Welt.<br />

«Nichts ist mehr so, wie es einmal war»<br />

Peter Baschnagel,<br />

Präsident QSK-HFP<br />

Herr Baschnagel, welche Eigenschaften muss<br />

ein angehender Betriebswirt beziehungsweise<br />

eine angehende Betriebswirtin im Automobilgewerbe<br />

mitbringen?<br />

Peter Baschnagel: Die Lehrgangsteilnehmer/<br />

innen müssen eine hohe Leistungsbereitschaft<br />

mitbringen. Sowohl die Modulprüfungen als auch<br />

die vernetzte Schlussprüfung sind anspruchsvoll.<br />

Die Erfahrung zeigt aber, dass diejenigen,<br />

die bereit sind, sich intensiv zu engagieren und<br />

auch einen wesentlichen Teil ihrer Freizeit zum<br />

Studium verwenden, mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

mit dem Diplom ausgezeichnet werden.<br />

Sie haben mehrfach betont, dass es die höhere Berufsbildung im Automobilgewerbe<br />

in sich hat <strong>–</strong> und das gut sei. Worauf müssen sich die<br />

Interessenten für diesen viersemestrigen Lehrgang gefasst machen?<br />

Es stimmt, dass es die höhere Fachprüfung in sich hat. Dies deshalb, weil<br />

es die Anforderungen an den Unternehmer ebenfalls in sich haben. Es<br />

wird nichts Unnötiges vermittelt. Die Teilnehmer müssen engagiert am<br />

Unterricht teilnehmen und sich anhand der Lehrgangsdokumente <strong>–</strong> diese<br />

sind beim AGVS erhältlich <strong>–</strong> jederzeit Rechenschaft ablegen, ob sie alles<br />

verstanden haben. Die Kursteilnahme allein ist keine Erfolgsgarantie.<br />

Welche Zukunftsaussichten eröffnen sich den Absolventen<br />

des Lehrgangs?<br />

Nichts ist mehr so, wie es einmal war. Unser Gewerbe befindet sich in<br />

einem fundamentalen Wandel. Um die Herausforderungen der Zukunft<br />

zu meistern, brauchen wir Unternehmer und leitende Mitarbeiter, die<br />

bereit sind, sich das dafür notwendige Rüstzeug anzueignen, die sich auf<br />

ein hervorragendes Grundwissen stützen können und denen ein praxisorientiertes<br />

Handeln nicht fern ist. Diese Basis schaffen wir mit dem<br />

Lehr gang zum diplomierten Betriebswirt im Automobilgewerbe. Die Absolventen<br />

werden in die Lage versetzt, autogewerbliche Unternehmungen<br />

selbstständig erfolgreich zu führen. Sie wirken als Geschäftsführer oder<br />

in Teilbereichen wie Finanzen, Autohandel, After-Sales, Personal. Sie<br />

werden während der Ausbildung mit allen möglichen Facetten konfron tiert.<br />

Dadurch werden sie befähigt, ihr Handeln konsequent an den Anforderungen<br />

des Marktes auszurichten.<br />

Und welche Perspektiven eröffnen die Betriebswirte ihren Arbeitgebern,<br />

den Garagisten?<br />

Die Garagisten erhalten Führungskräfte, denen sie auf Augenhöhe begegnen<br />

können. Man weiss sofort, wovon man redet. Bei einem Führungsgespräch<br />

kommt man direkt auf den Punkt. Es braucht kein langatmiges<br />

Einführungsgespräch. Die Betriebswirte wissen, mit welchen Massnahmen<br />

sie die von ihnen geforderten Ziele erreichen können. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 69


BILDUNG<br />

Höhere Berufsbildung<br />

«Wenn Jugendliche kein Angebot finden,<br />

sinkt das Interesse an unserer Branche»<br />

Ab 2020 haben in der Schweiz mehr Personen einen Tertiärabschluss als einen Sekundar-II-Abschluss im Ausbildungsrucksack.<br />

Ist die Schweiz bald ein Land der Hochgebildeten? Wird sich der Fachkräftemangel in den Grundbildungen<br />

des Autogewerbes verschärfen? Braucht es in den zunehmend digitaleren Garagen neue Berufsbilder? Olivier Maeder,<br />

Geschäftsleitungsmitglied und Bildungsverantwortlicher beim AGVS, sagt im Interview, wie der Schweizer Garagistenverband<br />

diese Mammutaufgaben langzeitig vorspurt. Tatjana Kistler<br />

Herr Maeder, die nationalrätliche Bildungskommission sagt voraus,<br />

dass nächstes Jahr mehr Leute über einen tertiären Abschluss verfügen<br />

als über einen Sekundarschul-II-Abschluss. Eine Entwicklung,<br />

die dem AGVS auf den Magen schlägt?<br />

Olivier Maeder: Nein. Einerseits wissen wir aus den Megatrends, welche<br />

die Basis für das Leitbild «Berufsbildung 2030» darstellen, dass die<br />

Tertiärabschlüsse markant zunehmen werden. Andererseits erleben wir<br />

auch in unserer Branche durch den rasanten Technologiefortschritt<br />

eine zunehmende Komplexität der Automobile. Dadurch wird das Anspruchsniveau<br />

an die Fachkräfte auch im Automobilgewerbe erhöht.<br />

Was bedeutet die zunehmende Zahl Tertiärabschlüsse fürs Autogewerbe<br />

und wie fangen Sie diesen Trend auf?<br />

Die Bedeutung der höheren Berufsbildung für die persönliche<br />

berufliche Entwicklung wird weiter zunehmen. Weiterbildung ist<br />

ein Wachstumsmarkt. Die Attraktivität eines Berufsfelds, die massgebend<br />

durch berufliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten bestimmt<br />

wird, ist zunehmend wichtig für die Gewinnung von Fachkräften.<br />

Ein breites und aktuelles Angebot ist ein Muss <strong>–</strong> daran arbeiten wir<br />

stetig. Bei der Überarbeitung oder bei neuen Weiterbildungen mit<br />

eidgenössischem Abschluss wollen wir eine möglichst hohe Durchlässigkeit<br />

zu den Importeursausbildungen erreichen. Nur so können<br />

Doppelspurigkeiten in der Ausbildung minimiert werden, was auch<br />

im Interesse unserer Mitglieder ist. Dadurch werden wir ausserdem<br />

mehr Absolventen mit Tertiärabschluss für unsere Garagen erhalten.<br />

Für die Revision der Weiterbildung zum Kundendienstberater, die<br />

dieses Jahr startet, haben wir uns dies auf die Fahne geschrieben. Die<br />

Importeure unterstützen dieses herausfordernde Vorhaben.<br />

Bildungsökonomen beobachten, dass für Berufe, für die vor zwei<br />

Dekaden aus den Volksschulabgängern rekrutiert worden sind,<br />

heute Tertiärabschlüsse nötig sind. Inwiefern waren Autoberufe<br />

von dieser Professionalisierung tangiert?<br />

Diese Beobachtung gilt auch für unser Gewerbe. Ursprünglich kannten<br />

wir wie zahlreiche andere Branchen eine «Meisterausbildung» als<br />

Weiterbildung. Zielgruppe waren Geschäftsinhaber und beispielsweise<br />

Verantwortliche im Aftersales-Geschäft. Die Weiterbildung vermittelte<br />

sowohl technische Kompetenzen als auch kaufmännisches Wissen. In<br />

der Werkstatt waren neben dem Meister Automechaniker und angelernte<br />

Mitarbeiter tätig. Heute benötigen wir für unser Gewerbe<br />

wesentlich mehr Fachkräfte mit Tertiärabschluss, zum Beispiel Automobildiagnostiker,<br />

Automobil-Werkstattkoordinatoren, Kundendienstberater,<br />

Verkaufsberater sowie Betriebswirte im Automobilgewerbe.<br />

Bedeutet diese Tendenz, dass Sie sich im Autogewerbe mit neuen<br />

Berufsbildern für Personen mit Hochschul-/Universitätsabschluss<br />

befassen müssen?<br />

Bereits heute arbeiten Fachkräfte in unseren Betrieben, die einen<br />

Bachelor-Abschluss an einer Fachhochschule, einen CAS-Abschluss,<br />

also ein «Certificate of Advanced Studies», oder gar einen MAS, einen<br />

«Master of Advanced Studies», haben. Der Weiterbildungsmarkt an<br />

Hochschulen boomt also. CAS- oder MAS-Abschlüsse gibt es wie Sand<br />

am Meer. Leider ist die Qualitätsspanne auch sehr breit. Ich behaupte,<br />

dass wir mit dem Automobildiagnostiker auf Stufe Berufsprüfung<br />

und dem Betriebswirt im Automobilgewerbe auf Stufe höhere Fachprüfung<br />

mit unseren Bildungspartnern Weiterbildungen anbieten, die<br />

anspruchsvoller sind als gewisse bereits genannte Abschlüsse. Trotzdem<br />

70 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

dürfen wir uns gegenüber dem Weiterbildungsmarkt der Hochschulen<br />

nicht verschliessen. Heute beschränkt sich das Hochschulangebot auf<br />

die Bachelor-Ausbildung in Automobiltechnik. Tatsache ist, dass viele<br />

Jugendliche einen Hochschulabschluss machen wollen. Wenn sie kein<br />

passendes Angebot finden, sinkt das Interesse an unserer Branche.<br />

Wie könnten diese Berufsbilder in Zukunft aussehen?<br />

Aus der aktuellen Tendenz müssen sich nicht zwingend neue Berufsbilder<br />

ergeben. Die Pflegeberufe sind ein Musterbeispiel: Für dieselben Tätigkeiten<br />

gibt es Fachkräfte mit einer Berufsprüfung, einer höheren Fachprüfung<br />

oder auch einem Bachelor-Abschluss. Durch die vielfältigen<br />

Ausbildungsmöglichkeiten für vergleichbare Tätigkeiten spricht man<br />

wesentlich mehr junge Berufsleute an. Dies schliesst allerdings nicht<br />

aus, dass sich in unserem Gewerbe neue Berufsbilder etablieren<br />

werden. Mit dem angestrebten Wandel vom Garagisten zum Mobilitätsberater<br />

werden Kompetenzen im Bereich Dienstleistungsmanagement<br />

und -marketing sowie Beratung einen höheren Stellenwert erhalten.<br />

Um diese Kompetenzen abzudecken, werden Fachkräfte mit Tertiärabschluss<br />

nötig sein. Ein Tertiärabschluss bedeutet aber nicht zwingend,<br />

dafür einen Hochschul- respektive<br />

Universitätsabschluss<br />

an stre ben zu müssen. In Zusammenhang<br />

mit der AGVS-Berufsbildungs<br />

strategie werden wir<br />

eine Ausbildung im Bereich<br />

der ebenfalls boomenden höheren<br />

Fachschulen, vormals die<br />

Technikerschulen, prüfen.<br />

Denkbar ist eine HF in Automobiltechnik.<br />

Allenfalls ergibt<br />

es zu gegebener Zeit Sinn, mit einer Hochschule einen Lehrgang zu<br />

entwickeln <strong>–</strong> beispielsweise ergänzend oder aufbauend auf unserem<br />

Lehrgang zum Betriebswirt im Automobilgewerbe.<br />

Welche Türen stehen Personen mit Tertiärabschluss im<br />

Autogewerbe offen?<br />

Mit einer höheren Berufsbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis<br />

stehen viele Türen für eine ansehnliche Karriere im Autogewerbe<br />

offen. Entscheidend ist allerdings nicht nur die Ausbildung,<br />

sondern auch der Nachweis der entsprechenden und erfolgreichen<br />

Berufserfahrung. Dies ist wichtig, weil unsere AGVS-Tertiärabschlüsse<br />

weiterhin auf dem dualen Berufsbildungssystem mit den Lernorten<br />

Schule und Betrieb beruhen werden.<br />

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten haben Fachkräfte im Autogewerbe,<br />

die sich nicht für eine Tertiärausbildung entschieden haben?<br />

Wir benötigen in unseren Betrieben auch in Zukunft zahlreiche gute<br />

Automobil-Assistenten, Automobilfachleute und Automobil-Mechatroniker.<br />

Doch auch für diese Fachkräfte lautet das Gebot aufgrund des<br />

rasanten Technologiefortschritts «lebenslanges Lernen» <strong>–</strong> mit fachtechnischen<br />

Weiterbildungskursen beim Importeur, beim AGVS oder<br />

bei unseren Bildungspartnern.<br />

Wie einst in der kaufmännischen Branche lässt sich das «Rosinenpicken»<br />

beobachten: Wie positioniert sich die Grund- und Weiterbildung<br />

im Autogewerbe innerhalb der Schweizer Arbeitgeber, um<br />

an junge Talente zu gelangen?<br />

Wir bieten ein vielfältiges aktuelles Grundbildungsangebot mit einer<br />

hohen Durchlässigkeit an. Das Automobil ist ein emotionales und<br />

hoch entwickeltes Produkt. Diese Vorteile gilt es für die Bewerbung der<br />

Berufe zu nutzen. Das reicht aber heute und insbesondere in Zukunft<br />

nicht mehr. Ein breites und aktuelles Weiterbildungsangebot mit guten<br />

beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten wird zunehmend wichtiger,<br />

um junge Talente für eine unserer Grundbildungen zu motivieren.<br />

Auf nationaler Ebene wird prognostiziert, dass es bald an guten<br />

Technikern und Informatikern mangelt. Macht sich dieser Fachkräftemangel<br />

im Autogewerbe bereits bemerkbar?<br />

Wie in diversen anderen Berufszweigen herrscht in unserer Branche eine<br />

angespannte Fachkräftesituation<br />

<strong>–</strong> sei es beim Werkstattpersonal,<br />

bei den Service- oder auch<br />

56 658<br />

Personen absolvierten in den Jahren 2016/2017 ein Studium in der höheren<br />

Berufsbildung <strong>–</strong> Frauen und Männer zu fast gleichen Teilen. Die höhere<br />

Berufsbildung ermöglicht Personen mit einer abgeschlossenen Ausbildung<br />

auf Sekundarstufe II, ihre Berufskenntnisse zu vertiefen oder auf neue<br />

Bereiche zu erweitern. Sie besteht aus mehreren Bildungswegen: den<br />

höheren Fachschulen, der Vorbereitung auf die im Bundesgesetz über die<br />

Berufsbildung (BBG) geregelten Berufsprüfungen und höheren Fachprüfungen<br />

sowie den nicht eidgenössisch anerkannten höheren Berufsbildungen.<br />

bei den Automobil-Verkaufsberatern.<br />

Die Anstrengungen,<br />

um den Fachkräftebedarf zu<br />

decken, werden von Jahr zu Jahr<br />

grösser. Deshalb ist eine gute<br />

Zusammenarbeit des AGVS mit<br />

seinen Sektionen, seinen Mitgliedern,<br />

den Bildungspartnern<br />

und Importeuren sowie den Werkstattkonzeptanbietern eminent<br />

wichtig. Nur mit vereinten Kräften kann dieser Tendenz mit effektiven<br />

Massnahmen im Bereich Nachwuchs- und Weiterbildungsmarketing<br />

sowie zur Mitarbeiterbindung entgegengewirkt werden.<br />

Angesichts der Digitalisierung der Garagen dürfte sich der Bedarf<br />

an Informatikern zuspitzen…<br />

Neuere branchenneutrale Berufe, wie der Mediamatiker mit seinen<br />

Kompetenzen rund um Informatik, Marketing und Administration,<br />

werden auch in grösseren Garagenbetrieben vermehrt zum Einsatz<br />

kommen. Professor Dillenbourg von der ETH in Lausanne hat am<br />

«Tag der Garagisten» 2018 anschaulich erklärt, dass wir in den Werkstätten<br />

künftig nicht Informatiker beziehungsweise Programmierer<br />

benötigen <strong>–</strong> unsere technischen Fachkräfte müssen in der Aus- und<br />

Weiterbildung Kompetenzen erlangen, damit sie sich auch in Zukunft<br />

mit neuen Technologien und Systemen zurechtfinden. Unbestritten ist,<br />

dass für unsere technischen Berufe die Informatikkompetenzen einen<br />

zunehmend höheren Stellenwert erhalten. Diesem Umstand wurde<br />

bei der soeben erfolgten Revision der technischen Grundbildung<br />

Rechnung getragen. <<br />

seit<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 71


BILDUNG<br />

Z1-Intensivkurs «Fahrzeug-Elektrik-Elektronik»<br />

In kurzer Zeit auf die<br />

Prüfung vorbereiten<br />

Neu besteht die Möglichkeit, einen Z1-Intensivkurs «Fahrzeug-Elektrik-Elektronik» zu absolvieren. Damit bekommen Garagen<br />

auch ohne Mitarbeiter mit Tertiärabschluss die Möglichkeit, Automobil-Mechatroniker auszubilden <strong>–</strong> und sparen erst noch Zeit.<br />

abi. Die neuen Bildungsverordnungen für<br />

die technischen Grundbildungen Automobil-Assistent/-in,<br />

Automobil-Fachmann/-frau<br />

und Automobil-Mechatroniker/-in traten per<br />

1. Januar 2018 in Kraft. Dies hatte Auswirkungen<br />

auf die Ausbildungsberechtigung für<br />

Automobil-Mechatroniker. So dürfen neu<br />

auch Automobil-Mechatroniker, Automechaniker<br />

und Fahrzeug-Elektriker-Elektroniker<br />

ohne Tertiärabschluss die zukünftigen Fachpersonen<br />

ausbilden <strong>–</strong> wenn sie gewisse Kriterien<br />

erfüllen: Sie benötigen drei Praxisjahre,<br />

einen anerkannten fachtechnischen Weiterbildungsabschluss<br />

des AGVS und müssen ein<br />

eintägiges AGVS-Didaktikmodul absolvieren.<br />

MIDLAND.CH<br />

AGVS organisiert Prüfungen<br />

Aktuell zählen die Abschlüsse eines Teils<br />

der Ausbildung zum Automobildiagnostiker/Automobil-Werkstattkoordinator<br />

zur<br />

fachtechnischen Weiterbildung: Z1 (Fahrzeug-<br />

Elektrik-Elektronik) oder Z2 (Komfort- und Sicherheitselektronik)<br />

zusammen mit Z3 (Fahrassistent-<br />

und Infotainmentsysteme). Die nicht<br />

obligatorischen Vorbereitungskurse auf die Prüfungen<br />

können bei verschiedenen Ausbildungsstätten<br />

in der ganzen Schweiz besucht werden.<br />

Die Prüfungen selbst finden dann jeweils im<br />

Frühjahr und Herbst in der Mobilcity in Bern<br />

statt <strong>–</strong> unter der Federführung des AGVS.<br />

Um den Garagisten zeitlich entgegenzukommen,<br />

bietet die Schweizerische Technische<br />

Fachschule Winterthur (STFW) neu den Lehrgang<br />

Z1 als Intensivkurs an. Dieser findet jeweils<br />

ganztags am Freitag statt und dauert 144<br />

Lektionen <strong>–</strong> aufgeteilt in 80 Lektionen Theorie<br />

und 64 Lektionen praktische Ausbildung. Arnold<br />

Schöpfer, beim AGVS für die technischen<br />

Grundbildungen und die höhere technische Berufsbildung<br />

zuständig, erklärt, wie es dazu kam.<br />

Herr Schöpfer, weshalb<br />

hat sich der AGVS entschlossen,<br />

neben dem<br />

bisherigen Z1-Kurs<br />

neu an der STFW auch<br />

einen Z1-Intensivkurs<br />

Arnold Schöpfer, AGVS. anzubieten?<br />

Arnold Schöpfer:<br />

Ein normaler AD -Lehrgang dauert rund<br />

neun Monate. Die Absolventen besuchen den<br />

Kurs wöchentlich an einem halben Tag. Das<br />

ist für die viel beschäftigten Garagisten sehr<br />

aufwendig. Wir suchten das Gespräch mit<br />

verschiedenen Ausbildungsstätten, ob sie<br />

einen Intensivkurs von drei bis maximal vier<br />

Monaten mit jeweils einem ganzen Ausbildungstag<br />

pro Woche anbieten könnten. Die<br />

STFW hat sich bereit erklärt, einen solchen<br />

Kurs auszuschreiben und <strong>–</strong> wenn genügend<br />

Teilnehmer mitmachen <strong>–</strong> anzubieten.<br />

Für welchen Lerntyp ist dieser Intensivlehrgang<br />

geeignet?<br />

Dieser Lehrgang ist für jeden Automobil-<br />

Mechatroniker mit einer abgeschlossenen<br />

Grundbildung gedacht <strong>–</strong> entweder direkt nach<br />

der Lehrabschlussprüfung oder noch besser<br />

nach einem oder zwei Praxisjahren. Die Person<br />

sollte in Zukunft in einem Betrieb als Ausbildungsverantwortlicher<br />

für die Automobil-Mechatroniker<br />

vorgesehen sein. Mit diesem Abschluss<br />

hat die Person auch die Möglichkeit,<br />

zu einem späteren Zeitpunkt oder direkt im<br />

Anschluss die restlichen Ausbildungsinhalte<br />

zu besuchen und mit der Berufsprüfung den<br />

Abschluss als Automobildiagnostiker oder<br />

Automobil-Werkstattkoordinator zu machen.<br />

Welche Voraussetzungen und Ziele muss<br />

ein Berufsbildner für Automobil-Mechatroniker<br />

in Ihren Augen mitbringen, um einen<br />

Lernenden vorbildlich betreuen zu können?<br />

Neben den nötigen fachtechnischen Kenntnissen<br />

muss ein Ausbildungsverantwortlicher<br />

Freude am Umgang mit Jugendlichen mitbringen<br />

und diese auch verstehen. Er muss die<br />

Ausbildungsinhalte kennen und wissen, wie<br />

man diese erreichen kann. Der AGVS hat dazu<br />

ein Ausbildungsprogramm mit der Lerndokumentation<br />

für den Betrieb erstellt und führt<br />

regelmässig Tagesseminare zu diesem Thema<br />

durch. In diesen AGVS-Didaktikmodulen erhalten<br />

die Teilnehmer spezielle Informationen<br />

und Praxisanwendungen für den Umgang mit<br />

Lernenden. Das AGVS-Didaktikmodul ist übrigens<br />

für alle Berufsbildner obligatorisch, die<br />

nur über einen Lehrabschluss verfügen.<br />

Die Kurse sind nicht obligatorisch. Weshalb<br />

sollten die Prüfungsberechtigten die<br />

Vorbereitungskurse dennoch besuchen?<br />

Es steht natürlich jedem frei, ob er einen<br />

Vorbereitungskurs besuchen will. Er kann<br />

sich die nötigen Kenntnisse und das Wissen<br />

auch durch das Besuchen von markenspezifischen<br />

Kursen oder bei der täglichen Arbeit<br />

im Betrieb aneignen. Für alle, die eine Ausbildungsberechtigung<br />

erlangen wollen, ist das<br />

Bestehen der Prüfung obligatorisch. Der Kurs<br />

hat dabei den bedeutenden Vorteil, dass die<br />

spezifischen Inhalte vermittelt werden. So ist<br />

mit dem zusätzlichen Lernen zuhause die Vorbereitung<br />

auf die Prüfung besser gegeben. <<br />

Z1-Intensivkurs «Fahrzeug-<br />

Elektrik-Elektronik» STFW<br />

Der Intensivkurs startet am 10. Mai und<br />

dauert bis am 19. Juli. Die Anmeldung und<br />

weitere Informationen finden sich unter<br />

stfw.ch.<br />

72 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Lehrgang DAB+<br />

3,5 Mio. potenzielle Kunden<br />

Die Radiozukunft beginnt früher, als viele Autobesitzer (und Garagisten) glauben. Um seine Mitglieder fit für die Zeit nach<br />

UKW zu machen, führt der AGVS im <strong>April</strong> zwei Lehrgänge zum Thema DAB+ mit Kompetenzausweis durch. Sandro Compagno<br />

Das Marktpotenzial ist erheblich. Schätzungen gehen von rund 3,5<br />

Millionen Fahrzeugen aus, die in der Schweiz in den nächsten Jahren<br />

umgerüstet werden müssen. Unter der Leitung von Ernst S. Werder<br />

lernen die Teilnehmenden im eintägigen Kurs, wie sie alle Fahrzeuge<br />

zur vollen Zufriedenheit der Kunden auf DAB+-Empfang umrüsten<br />

und sie kennen die Vorteile der neuen Technologie. DAB steht für<br />

«Digital Audio Broadcast» und wird die gute, alte Ultrakurzwelle UKW<br />

bis spätestens 2024 ablösen.<br />

Dass das Umrüsten der Autoradios keineswegs banal ist, musste<br />

DAB+-Vorreiter Norwegen vor einem Jahr erfahren. Als die Skandinavier<br />

am 31. Dezember 2017 die UKW-Sender vom Netz nahmen, gab es<br />

viele Reklamationen erboster Autobesitzer, die sich über schlechten<br />

Empfang mit DAB+ beklagten. «Das Problem war aber nicht das<br />

DAB+-Netz», erklärt Ernst S. Werder, «sondern Fehler beim Umrüsten<br />

der Empfänger.» Simpel erklärt: Moderne Fahrzeuge sind vollgestopft<br />

mit Elektronik. Wer beim Umrüsten auf DAB+ ungenau arbeitet, der<br />

riskiert, dass sich die elektronischen Bauteile gegenseitig beeinflussen<br />

und so den Empfang beeinträchtigen. «Wer die Antenne kurzerhand im<br />

Handschuhfach oder unter dem Beifahrersitz verstaut, muss sich nicht<br />

wundern, wenn die Kunden unzufrieden sind», sagt Kursleiter Werder.<br />

«DAB-Mann» der ersten Stunde<br />

Werder ist ein «DAB-Mann» der ersten Stunde. Von 2006 bis 2016<br />

war er als Projektleiter massgeblich an der Einführung von DAB und<br />

DAB+ durch die SRG SSR beteiligt und führte auch halbtägige Workshops<br />

zum Thema durch. Gemeinsam mit dem AGVS und dem Fahrzeugspezialisten<br />

Sandro Angeloni professionalisierte Ernst S. Werder<br />

die Kurse, die in der jetzigen Form von der AGVS Business Academy<br />

angeboten werden. Die Lerninhalte umfassen:<br />

• Netzaufbau<br />

• Netz aller Anbieter in der Schweiz<br />

• Normen<br />

• Zusatzdienste<br />

• Antennentechnik-Grundlagen<br />

• Antennen-Montage<br />

• Vollintegration/Teilintegration/Nachrüsten<br />

• Installation<br />

• Marketing und Promotion<br />

Beschäftigt sich seit 2006 mit DAB: Kursleiter Ernst S. Werder.<br />

UKW-Ende schon vor 2024?<br />

Die Schweizer Radiobranche (SRG und Privatradios) hat im Jahr<br />

2014 beschlossen, den UKW-Betrieb Ende 2024 einzustellen. Radiostationen,<br />

die mit beiden Technologien senden, erhalten vom Bakom<br />

derzeit noch Unterstützungsbeiträge aus dem sogenannten «Technologieförderungstopf».<br />

Bis zu 80 Prozent der Aufwendungen für die<br />

digitale Verbreitung sind dadurch gedeckt. Ernst S. Werder: «Gut<br />

möglich, dass erste Radiostationen schon vor 2024 den UKW-Betrieb<br />

einstellen, weil es sich nicht rechnet, auf zwei Netzen zu senden.»<br />

Höchste Zeit also, sich als Garagist mit dem Thema zu befassen!<br />

Die Kurse finden am 9. <strong>April</strong> in der Mobilcity Bern und am 24. <strong>April</strong><br />

im AGVS-Ausbildungszentrum St. Gallen statt. An beiden Tagen sind<br />

noch Plätze frei. <<br />

Jetzt anmelden!<br />

Die Teilnehmer sind instruiert, wie sie alle Fahrzeuge<br />

zur vollen Zufriedenheit der Kunden auf DAB+ Empfang<br />

umrüsten und kennen die Vorteile von DAB+.<br />

Detaillierte Informationen und Anmeldemöglich keiten<br />

online in Ihrer AGVS Business Academy.<br />

Sichern Sie sich jetzt Ihren Platz und holen Sie sich<br />

Ihren Kompetenzausweis!<br />

Der Lehrgang richtet sich an Geschäftsführer, Werkstattchefs,<br />

Serviceleiter, Automobil-Mechatroniker, Automobil-Fachleute, Kundendienstberater<br />

und allgemein Fachleute mit langjähriger Erfahrung in der<br />

Fahrzeugelektronik. Am Ende der Veranstaltung wird eine schriftliche<br />

Lernkontrolle durchgeführt. Erfolgreiche Absolventen erhalten einen<br />

Kompetenzausweis als instruierte Person gemäss Anforderungen AGVS.<br />

Ihr Spezialist in Getriebetechnik.<br />

Revisionen von Automaten- und Schaltgetrieben,<br />

Verteilergetrieben, Differentialen und Wandlern.<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 73<br />

ins_auto_inside_d_91x63_rz.indd 1 06.02.17 08:32


BILDUNG<br />

AGVS Business Academy<br />

APRIL<br />

Lehrgang DAB+<br />

Die Teilnehmer sind instruiert, wie sie alle<br />

Fahrzeuge zur vollen Zufriedenheit der<br />

Kunden auf DAB+-Empfang umrüsten und<br />

kennen die Vorteile von DAB+.<br />

Siehe auch Beitrag auf Seite 73<br />

> 9. <strong>April</strong> <strong>2019</strong>, Bern<br />

> 24. <strong>April</strong> <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />

Berufs- und Praxisbildnerschulung<br />

Kaufmann/-frau EFZ (BiVo 2012)<br />

Einführung in die kaufmännische Grundbildung<br />

der Branche Automobil-Gewerbe<br />

(BiVo 2012) für Ausbildungsverantwortliche.<br />

> 16. <strong>April</strong> <strong>2019</strong>, Winterthur<br />

Modules didactiques de l’UPSA<br />

pour formateurs professionnels des<br />

formations initiales techniques<br />

Il ne faut pas que du savoir-faire<br />

technique pour former la relève.<br />

Préparez-vous dès maintenant pour<br />

être prêts à encadrer vos nouvelles<br />

personnes en formation afin de pouvoir<br />

foncer ensemble.<br />

« Utiliser avec compétence<br />

les instruments des nouvelles<br />

ordonnances de formation »<br />

> 11 avril <strong>2019</strong>, Yverdon<br />

« Sélectionner les personnes en<br />

formation »<br />

> 6 mai <strong>2019</strong>, Yverdon<br />

MAI<br />

Social Media im Autoverkauf<br />

> 6. Mai <strong>2019</strong>, Bern<br />

> 23. September <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />

Occasionsmanagement<br />

Für Automobilverkaufsberater,<br />

Geschäftsführer und<br />

TIPP!<br />

Inhaber: Ausstellung sowie<br />

Präsentation der Occasionen, Erarbeiten<br />

des gesamten Eintauschprozesses, Bestandsmanagement<br />

von Occasionen, Aufzeigen<br />

und Erarbeiten einer dynamischen<br />

Preisstrategie anhand von Beispielen auf<br />

den Internetplattformen, CRM Kunden<br />

gewinnen und binden.<br />

> 9. Mai <strong>2019</strong>, Bern<br />

> 6. Juni <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />

Séminaire de gestion des occasions<br />

Groupes cibles: propriétaires, directeurs,<br />

vendeurs automobiles. Contenu : exposition<br />

et présentation des occasions, élaborer<br />

toute la procédure de reprise, gestion des<br />

stocks de véhicules d’occasions, montrer et<br />

élaborer une stratégie tarifaire dynamique à<br />

l’aide d’exemples sur les plates-formes Internet,<br />

gagner et fidéliser les clients de CRM.<br />

> 10 mai <strong>2019</strong>, Paudex<br />

Facebook, Xing, Twitter et WhatsApp<br />

dans la vente automobile<br />

L’atelier montre de nouvelles possibilités<br />

pour utiliser ces différentes plateformes afin<br />

de vendre encore plus efficacement.<br />

> 13 mai <strong>2019</strong>, Yverdon<br />

Das Google-Basics-Training für<br />

den Autohandel<br />

> 13. Mai <strong>2019</strong>, Winterthur<br />

Video-Training im Autoverkauf<br />

> 14. Mai <strong>2019</strong>, Bern<br />

AGVS-Didaktikmodul für Berufsbildner<br />

der technischen Grundbildungen<br />

«Die Instrumente der neuen Bildungsverordnung<br />

kompetent einsetzen»<br />

> 9. Mai <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />

> 23. Mai <strong>2019</strong>, Chur<br />

«Lernende selektieren»<br />

> 4. Juni <strong>2019</strong>, Winterthur<br />

> 10. September <strong>2019</strong>, Sissach<br />

> 19. November <strong>2019</strong>, Bern<br />

Grundlagen Flottenverkauf<br />

Fahrzeugflotten in Unternehmen zu bewirtschaften,<br />

erfordert von den Verantwortlichen<br />

umfassende Kenntnisse und<br />

Fähigkeiten. Lernen Sie in diesem Kurs den<br />

Flottenmarkt und dessen Bewirtschaftungsformen<br />

kennen!<br />

> 17. Mai <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />

MwSt.-Grundkurs<br />

Der Grundkurs ist eine aktuelle, praxisnahe<br />

Einführung in die Mehrwertsteuer<br />

im Automobilgewerbe unter Anwendung<br />

von Fallbeispielen. Der Tageskurs soll den<br />

Teilnehmenden einen Überblick über die<br />

Mehrwertsteuer verschaffen. Es werden die<br />

wichtigsten Elemente der Mehrwertsteuer<br />

74 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

behandelt, damit in der Praxis die korrekte<br />

Anwendung gesichert ist.<br />

> 21. Mai <strong>2019</strong>, Winterthur<br />

> 11. Juni <strong>2019</strong>, Horw<br />

> 18. September <strong>2019</strong>, Bern<br />

MwSt.-Fortsetzungs- und Vertiefungskurs<br />

Der Fortsetzungs- und Vertiefungskurs<br />

MwSt. soll bei den Teilnehmenden die<br />

korrekte Anwendung der MwSt fördern.<br />

Anhand von kurzen praxisbezogenen Fallbeispielen<br />

und im Dialog mit dem Referenten<br />

kann das Wissen vertieft werden. Voraussetzung:<br />

Grundkurs.<br />

> 28. Mai <strong>2019</strong>, Winterthur<br />

> 18. Juni <strong>2019</strong>, Horw<br />

> 25. September <strong>2019</strong>, Bern<br />

Meine Wirkung als Führungsverantwortliche/r<br />

Von den Grundregeln der Kommunikation<br />

über Ihre Rolle als Führungsperson. Wie<br />

gehen Sie mit aktuellen Herausforderungen<br />

um? Aktuelle Führungssituationen werden<br />

im Seminar besprochen und Sie erhalten so<br />

die Gelegenheit, gemeinsam Lösungen zu<br />

erarbeiten.<br />

> 21. Mai <strong>2019</strong>, Horw<br />

JUNI<br />

Formation vidéo dans la vente automobile<br />

mise en œuvre pratique et simple<br />

Cet atelier est spécialement conçu pour la<br />

branche automobile. L’accent est mis sur les<br />

points suivants : les idées, la production et<br />

l’utilisation de vidéos dans la vente automobile.<br />

> 24 juin <strong>2019</strong> à Yverdon<br />

AUGUST<br />

Basisseminar für Automobil-Verkaufsberater<br />

Während 10 Tagen werden die jungen oder<br />

angehenden Automobil-Verkaufsberater/<br />

innen im Detail mit den eigentlichen Verkaufsbelangen<br />

(Verkaufspsychologie,<br />

Kommunikation, Verkaufsmethodik) auf ihre<br />

tägliche Arbeit vorbereitet.<br />

Dauer: 10 Tage<br />

> Start: 12. August <strong>2019</strong>, Bern<br />

Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />

Les cours sont proposés dans la langue<br />

correspondante. D’autres cours seront proposés<br />

ultérieurement. Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />

Automobil-Verkaufsberater/in mit eidg.<br />

Fachausweis<br />

Der Lehrgang umfasst acht Module, die<br />

einzeln abgeschlossen werden. Sind alle<br />

erfolgreich bestanden, steht der Weg zum<br />

eidgenössischen Fachausweis offen.<br />

> Start Lehrgang: 22. August <strong>2019</strong> in Bern,<br />

Dauer: drei Semester, berufsbegleitend<br />

Diese und weitere interessante Themen<br />

finden Sie online in der Business Academy.<br />

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agvs-upsa.ch, Rubrik :<br />

Berufsbildung/AGVS Business Academy<br />

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GESUNDHEITSSCHUTZ<br />

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Zweiradgewerbe bei der Umsetzung der gesetzlichen EKAS-Richtlinie 6508<br />

zum Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.<br />

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für die Umsetzung zur Verfügung wie branchenspezifische Checklisten, Kurse<br />

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Branchenlösung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

des Auto- und Zweiradgewerbes (BAZ)<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 75


BILDUNG<br />

Aktuelle regionale Veranstaltungen zur Aus- und<br />

Weiterbildung im Automobilgewerbe<br />

AARGAU<br />

Automobildiagnostiker<br />

Informationsabend:<br />

Donnerstag, 9. Mai <strong>2019</strong>, 18 Uhr<br />

Start Lehrgang: Mittwoch, 4. September<br />

<strong>2019</strong><br />

Ort : Weiterbildungszentrum, Lenzburg<br />

> wbzlenzburg.ch<br />

Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />

Informationsabend:<br />

Donnerstag, 9. Mai <strong>2019</strong>, 18 Uhr<br />

Ort: Handelsschule KV Aarau<br />

> hkvaarau.ch<br />

BERN<br />

Automobil-Verkaufsberater/in<br />

Informationsabende:<br />

Donnerstag, 25. <strong>April</strong> <strong>2019</strong>, 18 Uhr<br />

Donnerstag, 6. Juni <strong>2019</strong>, 18 Uhr<br />

Start Lehrgang: August <strong>2019</strong><br />

Ort: Mobilcity, Bern<br />

> agvs-upsa.ch<br />

Kart-Event AGVS Sektion Bern für Schüler<br />

der siebten bis neunten Klassen<br />

Mittwoch, 1. Mai <strong>2019</strong>, 13.30 Uhr<br />

Ort: Kartbahn, Lyss<br />

> agvs-be.ch<br />

Automobildiagnostiker/in<br />

Start Lehrgang: Mittwoch, 14. August <strong>2019</strong><br />

Ort: GIBB<br />

> gibb.ch<br />

Betriebswirt/in im Automobilgewerbe<br />

Start Lehrgang: Freitag, 16. August <strong>2019</strong><br />

Ort: GIBB<br />

> gibb.ch<br />

Werkstattkoordinator/in im<br />

Automobilgewerbe<br />

Start Lehrgang: Freitag, 16. August <strong>2019</strong><br />

Ort: GIBB<br />

> gibb.ch<br />

CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />

Automobildiagnostiker/in<br />

Informationsabende:<br />

Donnerstag, 23. Mai <strong>2019</strong>, 19 Uhr,<br />

Bahnhofpark 2a, Sargans<br />

Dienstag, 28. Mai <strong>2019</strong>, 19 Uhr,<br />

Gürtelstrasse 48, Chur<br />

Start Lehrgang: August 2020<br />

ibW Höhere Fachschule Südostschweiz,<br />

Chur<br />

> ibw.ch<br />

ST. GALLEN<br />

Automobildiagnostiker/in<br />

Neu mit Einführungstagen<br />

Infoabend: Mittwoch, 15. Mai <strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />

Start Lehrgang: August <strong>2019</strong><br />

Ort: AGVS Ausbildungszentrum, St. Gallen<br />

> agvs-abz.ch<br />

THURGAU<br />

Automobildiagnostiker/in<br />

Start Lehrgang: 13. August <strong>2019</strong><br />

Ort : Gewerbliches Bildungszentrum,<br />

Weinfelden<br />

> gbw.ch<br />

WINTERTHUR<br />

Informationsanlass Weiterbildungen<br />

im Automobilgewerbe<br />

Donnerstag, 11. <strong>April</strong> <strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />

Mittwoch, 12. Juni <strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />

Ort : Schweizerische Technische Fachschule<br />

Winterthur (STFW)<br />

> stfw.ch/info<br />

Kundendienstberater im Automobilgewerbe<br />

Start Lehrgang: Januar 2020<br />

Ort: STFW<br />

> stfw.ch/akb<br />

Automobil-Verkaufsberater<br />

Start Lehrgang: 20. August <strong>2019</strong><br />

Ort: STFW<br />

> stfw.ch/aavb<br />

Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />

Start Lehrgang: 21. August <strong>2019</strong><br />

Ort: STFW<br />

> stfw.ch/abwa<br />

Automobildiagnostiker<br />

Automobil-Werkstattkoordinator<br />

Start Lehrgang: 2./3. September <strong>2019</strong><br />

Ort: STFW<br />

> stfw.ch/ad und stfw.ch/adwo<br />

ZÜRICH<br />

Infoabende Automobiltechnik<br />

Donnerstag, 11. <strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />

Montag, 6. Mai <strong>2019</strong><br />

Donnerstag, 23. Mai <strong>2019</strong><br />

Ort: TBZ Zürich<br />

> tbz.ch<br />

WO PRAXIS<br />

SCHULE MACHT.<br />

> Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />

> Automobildiagnostiker PW / NFZ<br />

> Werkstattkoordinator<br />

> Kundendienstberater<br />

> Automobil-Verkaufsberater<br />

www.stfw.ch | Tel. 052 260 28 01<br />

INFO-VERANSTALTUNG<br />

Mi, 12.06.<strong>2019</strong>, 19.00 Uhr<br />

Anmelden: stfw.ch/info<br />

76 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />

Start Lehrgang: 23. August <strong>2019</strong>,<br />

berufsbegleitend, jeweils freitags<br />

Ort: TBZ<br />

> tbz.ch<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/in BP<br />

und mit Zertifikat AGVS<br />

Start: 16. September <strong>2019</strong>, berufsbegleitend<br />

(montags ganztägig oder dienstag- und<br />

donnerstagabends)<br />

Ort: TBZ, Zürich<br />

ROMANDIE<br />

Brevet fédéral de conseiller<br />

de vente en automobile<br />

Prochaine session : avril <strong>2019</strong><br />

Localité : Centre Patronal de Paudex<br />

> romandieformation.ch<br />

Diplôme fédéral de gestionnaire<br />

d’entreprise de la branche automobile<br />

Prochaine session : septembre <strong>2019</strong><br />

Localité : Centre Patronal de Paudex<br />

Conseiller de service à la clientèle<br />

Séance d’information : 30 avril <strong>2019</strong>, 18 h<br />

Prochaine session : septembre <strong>2019</strong><br />

Localité : Centre Patronal de Paudex<br />

Coordinateur d’atelier automobile<br />

Séance d’information : 14 mai <strong>2019</strong>, 18 h<br />

Prochaine session : septembre <strong>2019</strong><br />

Localité : Centre Patronal de Paudex<br />

Diagnosticien d’automobiles<br />

Prochaine session : novembre <strong>2019</strong><br />

Centre de formation UPSA, Genève<br />

> formation-upsa-ge.ch<br />

Diagnosticien d’automobiles<br />

Prochaine session : Janvier 2020<br />

Localité : Centre de formation UPSA-VAUD,<br />

Yverdon-les-Bains<br />

> formation.upsa-vd.ch<br />

VALAIS<br />

Diagnosticien d’automobiles<br />

Prochaine session : Automne <strong>2019</strong><br />

Localité : Ecole Professionnelle Technique<br />

et des Métiers (EPTM), Sion<br />

> formationcontinuevalais.ch<br />

Coordinateur d’atelier automobile<br />

Prochain session : Automne <strong>2019</strong><br />

Localité : EPTM, Sion<br />

Aus den Sektionen<br />

Für eine Publikation im <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

melden Sie uns bitte Ihre Daten zu den<br />

aktuellen Infoveranstaltungen und<br />

Lehrgängen im Automobilgewerbe an<br />

myfuture@agvs-upsa.ch.<br />

Informationen zu allen<br />

Weiter bildungen erhalten<br />

Sie unter agvs-upsa.ch/de/<br />

berufsbildung/hoehereberufsbildung.<br />

TBZ<br />

HF<br />

Technische Berufsschule Zürich<br />

Höhere Fachschule HF<br />

Sihlquai 101, 8005 Zürich<br />

Tel. 044 446 95 11<br />

admin.hf@tbz.zh.ch<br />

Informationen: www.tbz.ch<br />

Weiterbildung<br />

- Betriebswirt/in im Automobilgewerbe mit eidg. Diplom<br />

- Automobilwerkstattkoordinator/in mit eidg. Fachausweis*<br />

- Werkstattkoordinator/in mit Zertifikat AGVS*<br />

*auch als Abendkurs<br />

Besuchen Sie einen Infoabend am:<br />

Do,11.4. /Mo, 6.5. oder Do, 23.5.19 um 18.30h<br />

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 77


BILDUNG<br />

Mit Autef und den AGVS-Medien nach Kanada<br />

Vom Markt in Nordamerika lernen<br />

«Die Fahrzeughersteller dominieren den Aftermarket und den Servicebereich in Europa viel stärker als beispielsweise in<br />

den USA oder Kanada», sagen Bernward Limacher und Markus Roth von Autef. Mit einer neuntägigen Studienreise nach<br />

Montreal vermitteln die beiden Berufsbildner interessierten Garagisten einen Einblick in das Autogewerbe in Übersee. Die<br />

AGVS-Medien sind Medienpartner dieser spannenden Reise. Sandro Compagno<br />

Die Reise dauert vom 14. bis 22. September <strong>2019</strong> und führt die<br />

Teilnehmer an die renommierte staatliche «École des métiers de<br />

l’équipement motorisé de Montréal». Das Angebot richtet sich an Inhaber<br />

und Kadermitarbeitende von Schweizer Garagen. «Ziel ist es,<br />

vom Know-how nordamerikanischer Betriebe zu profitieren und die<br />

gesammelten Erkenntnisse im eigenen Unternehmen anzuwenden»,<br />

erklärt Organisator Markus Roth.<br />

Im Fokus der Studienreise stehen drei Themenschwerpunkte:<br />

• Elektro- und Hybridfahrzeuge<br />

• «Passthru»-Diagnosearbeiten<br />

• Markenfreie Garagen/Marketing<br />

Elektro- und Hybridfahrzeuge<br />

Die Exkursion soll aufzeigen, wie die neuen Antriebstechnologien<br />

den Alltag von nordamerikanischen Garagen verändert haben. Teilnehmende<br />

haben die Möglichkeit, vor Ort Interventionen an entsprechenden<br />

Fahrzeugen durchzuführen und Ideen zu sammeln, was<br />

sich im eigenen Betrieb umsetzen lässt.<br />

«Passthru»-Diagnosearbeiten<br />

In Europa dominieren die Fahrzeughersteller den Markt. Zwar ist<br />

klar geregelt, dass freie Garagen dieselben Zugänge zu allen Fahrzeugdaten<br />

gewährt werden müssen wie Markenvertreter. Doch nur wenige<br />

freie Garagen nutzen diese Zugänge. Markus Roth: «Jahrelang wurde<br />

suggeriert, dass eine erfolgreiche Diagnose und Reparatur nur mit<br />

den markenspezifischen Geräten und Werkzeugen möglich sei. Die<br />

Studienreise soll die Chancen und Möglichkeiten dieses Verfahrens<br />

ausleuchten und latente <strong>–</strong> oft von den Herstellern geschürte <strong>–</strong> Ängste<br />

abbauen.» Die Teilnehmenden lernen die Verwendung der «Passthru»-<br />

Bernward Limacher (links) und Markus Roth von Autef.<br />

Technologie, führen Diagnosearbeiten durch, programmieren Steuergeräte<br />

und schalten Baugruppen frei.<br />

Markenfreie Garagen/Marketing<br />

Überdies soll die Reise aufzeigen, mit welchen Strategien sich<br />

markenunabhängige Garagen erfolgreich auf dem Markt behaupten<br />

und wie sie die Kunden von der Elektromobilität überzeugen.<br />

Die Studienreise vom 14. bis 22. September kostet 4490 Franken<br />

(Doppelzimmer mit Frühstück), für Begleitpersonen 2490 Franken.<br />

Es besteht die Möglichkeit, den Aufenthalt im kanadischen «Indian<br />

Summer» individuell zu verlängern. Unterstützt wird die spannende<br />

Reise durch Hostettler Autotechnik und die ESA. Medienpartner<br />

sind die AGVS-Medien.<br />

Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen beschränkt. Anmeldeschluss<br />

ist der 30. <strong>April</strong> <strong>2019</strong>. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

autef.ch<br />

78 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


SWISS AUTOMOTIVE SHOW<br />

«Save the Date»: 6./7. September <strong>2019</strong><br />

Swiss Automotive Show in neuem Kleid<br />

Grösser, schöner, attraktiver: Die Swiss Automotive Show (SAS) zieht von Niederbipp nach Freiburg um. Das Forum<br />

Fribourg wird am 6. und 7. September <strong>2019</strong> zum Zentrum des Schweizer Autogewerbes. Die AGVS-Medien sind erneut als<br />

Medienpartner mit von der Partie.<br />

Das Forum Fribourg eröffnet der Swiss Automotive Show neue Möglichkeiten.<br />

sco. «Wenn wir in Zukunft wachsen wollen, müssen wir einen neuen<br />

Standort finden», hatte Sébastien Moix im September 2018 im Interview<br />

mit <strong>AUTOINSIDE</strong> gesagt. Was der Marketingchef der Swiss<br />

Automotive Group (SAG) damals für sich behielt, war die Tatsache,<br />

dass er den neuen Standort bereits ausgemacht hatte: Die Swiss Automotive<br />

Show zieht für ihre vierte <strong>Ausgabe</strong> vom SAG-Landeslager in<br />

Niederbipp ins Forum Fribourg.<br />

Weitere Infos unter:<br />

swissautomotiveshow.ch<br />

FIGAS <strong>–</strong> Ihr Branchenprofi<br />

professionell <strong>–</strong> diskret <strong>–</strong> persönlich<br />

FIGAS<br />

140 Aussteller auf 9000 Quadratmetern<br />

Moix schlägt mit diesem Umzug mehrere Fliegen mit einer Klappe.<br />

Die Infrastruktur in Fribourg ist hervorragend. Allein die Grösse<br />

der Halle erlaubt der SAG, die Zahl der Aussteller nochmals deutlich<br />

zu erhöhen. Moix rechnet mit 150 Ausstellern (+40%) und<br />

6000 bis 7000 Besucherinnen und Besuchern an den beiden Messetagen.<br />

Insgesamt wird die Hausmesse mit 9000 Quadratmetern Fläche<br />

doppelt so gross sein wie im Vorjahr. Für die Vorträge im «TechForum»<br />

stehen eigene Räumlichkeiten zur Verfügung. Sébastien Moix will<br />

diesen Teil der SAS im Vergleich zum Vorjahr nochmals ausbauen, um<br />

den Besuchern neben dem breiten Angebot an Produkten und Dienstleistungen<br />

auch Know-how zu vermitteln.<br />

Das moderne Messezentrum verfügt über 800 hauseigene Parkplätze<br />

und ist nur 300 Meter von der Autobahnausfahrt Freiburg<br />

Nord entfernt. Mit der Lage direkt auf der Sprachgrenze ist Fribourg<br />

sowohl von Zürich wie auch von Genf in knapp anderthalb Stunden<br />

zu erreichen. Die SAG wird auch für den 6. und 7. September wieder<br />

eine grosse Zahl von Busfahrten organisieren, damit die Kunden<br />

der Firmen Derendinger, Technomag, Matik und André Koch stressfrei<br />

aus der ganzen Schweiz nach Fribourg reisen können.<br />

Als sehr willkommener Nebeneffekt entlastet der Umzug nach<br />

Freiburg die Logistik der SAG. Denn das Landeslager in Niederbipp<br />

war während der Hausmesse stets in vollem Umfang in Betrieb<br />

<strong>–</strong> eine Herkulesaufgabe für die Logistiker wie auch für das SAS-<br />

Organisationsteam. <<br />

Branchentreuhand<br />

• Buchführung und Abschlussberatung<br />

• Ordentliche und Eingeschränkte Revisionen<br />

• MWST-Abrechnungen und MWST-Checks<br />

• Steuerberatung und Steuerdeklarationen<br />

• Begleitung von Gründungen, Umstrukturierungen,<br />

Sanierungen und Liquidationen<br />

• Finanz- und betriebswirtschaftliche<br />

Beratungen<br />

• Inkassodienstleistungen<br />

• Lohnbuchhaltung<br />

FIGAS Autogewerbe-Treuhand der Schweiz AG<br />

Mühlestrasse 20 | 3173 Oberwangen<br />

Telefon +41 31 980 40 50 | www.figas.ch<br />

Ein Unternehmen der OBT Gruppe<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 79


POLITIK & RECHT<br />

Sicherung der unternehmerischen Freiheit<br />

Werkstatt ist nicht Verkauf<br />

Der Werkstattbetrieb ist ein eigenständiger und wichtiger Markt im Kfz-Gewerbe. Möchte der Garagist Garantiearbeiten<br />

leisten, so ist er auf einen Werkstattvertrag mit dem <strong>–</strong> gemäss Wettbewerbsbehörden vermutlich «marktmächtigen» <strong>–</strong> Importeur<br />

angewiesen. In unseren Nachbarstaaten wie in der gesamten EU in ist diese «Realität» schon lange anerkannt. Dennoch<br />

gibt es in der Schweiz noch Stimmen, welche die Werkstattarbeit als ein Anhängsel des Verkaufs betrachten. Die Weko hat<br />

im Herbst 2018 aber deutlich gemacht, dass sie den Werkstattbetrieb als eigenständigen Markt behandelt. Dies bestätigt<br />

nun ein empirisches Gutachten der ZHAW. Prof. Dr. Patrick L. Krauskopf und Sarah Umbricht, ZHAW<br />

Anwendung<br />

Kartellgesetz<br />

Marktabgrenzung<br />

Marktmacht<br />

Missbrauch von<br />

Marktmacht<br />

Es liegt auf der Hand, dass das Kartellgesetz<br />

auf das Verhältnis zwischen marktmächtigem<br />

Importeur und Garagisten anwendbar ist. In<br />

der Beitragsserie «Sicherung der unternehmerischen<br />

Freiheit» wurde im <strong>AUTOINSIDE</strong> 02/<strong>2019</strong><br />

deshalb auf die Rahmenbedingungen der Wettbewerbskommission<br />

(Weko) für die Ausgestaltung<br />

der Werkstattnetze eingegangen.<br />

Im vorliegenden Beitrag wird dargelegt,<br />

dass der Werkstattbetrieb eine vom Handel<br />

eigenständige Markttätigkeit darstellt. Die<br />

Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />

(ZHAW) hat im Auftrag des AGVS<br />

diesbezüglich ein emprisches Gutachten erstellt<br />

und dieses am 20. März <strong>2019</strong> anlässlich<br />

des XXX. Atelier de la Concurrence in Bern<br />

vorgestellt.<br />

Folge dieser Marktabgrenzung ist, dass<br />

der Wettbewerb auf dem Markt für Werkstattarbeiten<br />

nur dann funktionieren kann,<br />

wenn die Garagisten auch tatsächlich die<br />

Möglichkeit haben, Wartungs- und Garantieleistungen<br />

zu erbringen. Auf «Marktmacht<br />

und deren Missbrauch» wird in einem nächsten<br />

Artikel im <strong>AUTOINSIDE</strong> eingegangen.<br />

Systemmarkt vs. Spotmarkt<br />

Für die Marktabgrenzung in der Automobilbranche<br />

gibt es grundsätzlich zwei mögliche<br />

Modelle: Entweder es liegt ein sogennanter<br />

Systemmarkt oder ein Spotmarkt vor.<br />

• Systemmarkt: Ein Systemmarkt ist ein<br />

Markt für ein «Systemprodukt», im Kfz-<br />

Gewerbe wäre das der umfassende «Automobilhandel».<br />

Dieses Systemprodukt<br />

würde die Elemente Handel mit Fahrzeugen,<br />

Werkstattleistungen, Ersatzteilen<br />

und mit Betriebs- und Verbrauchsstoffen<br />

umfassen. Alle diese Leistungen würden<br />

aus Sicht des Konsumenten ein einziges<br />

Leistungsbündel darstellen. Daher wäre<br />

die Kaufentscheidung für ein Fahrzeug<br />

gleichzeitig auch die Entscheidung für das<br />

gesamte «Leistungsbündel». Beispiel: Ein<br />

Kunde kauft einen Drucker. Der Drucker<br />

ist nicht teuer, aber die Farbpatronen. Daher<br />

berücksichtigt der Kunde beim Kauf<br />

des Druckers bereits den Preis für die<br />

Patrone und bezieht diesen Preis in seine<br />

Kaufentscheidung mit ein.<br />

• Sportmarkt: Der Fahrzeugmarkt (Sales,<br />

Handel) und die Märkte für Werkstatt-<br />

Dienstleistungen (Aftersales) sowie für<br />

alle weiteren Güter und Dienstleistungen<br />

im Kfz-Gewerbe sind je eigenständige<br />

Märkte, also aus Kundensicht separate<br />

Angebote. Das bedeutet, dass Konsumenten<br />

bezüglich des Produkts (Sales) und der<br />

Werkstattleistungen (Aftersales-Services)<br />

sowie aller weiteren Angebote im Kfz-<br />

Gewerbe jeweils getrennt entscheiden.<br />

Beispiel: Ein Kunde kauft ein Fahrzeug<br />

bei Garagist X. Für den Reifenwechsel<br />

und den Jahresservice geht er aber zu<br />

Garagist Y, der insgesamt für ihn das bessere<br />

Angebot hat. Es handelt sich somit<br />

bei den Entscheidungen «Fahrzeugkauf»<br />

und «Service»/«Pneuwechsel» um zwei<br />

getrennte Entscheidungen.<br />

vs.<br />

Systemmarkt («Nespresso-Modell») versus Spotmarkt mit verschiedenen Teilmärkten im Kfz-Gewerbe.<br />

80 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


POLITIK & RECHT<br />

Praxis von Behörden und Gerichten<br />

Wettbewerbsbehörden: Die Auffassung<br />

der Wettbewerbsbehörden ist im Wesentlich<br />

klar: Sowohl europäische wie auch<br />

schweizerische Wettbewerbsbehörden gehen<br />

grundsätzlich von einem Spotmarkt aus, also<br />

von separaten Märkten für Sales, Aftersales<br />

und Ersatzteilen. Es sind etwa folgende Beispiele<br />

zu nennen:<br />

• Sektorspezifische Regelwerke: Sowohl<br />

auf EU-Ebene wie auch in der Schweiz<br />

manifestiert sich das Modell separater<br />

Märkte in sektorspezifischen Regeln wie<br />

beispielsweise die Kfz-Bekanntmachung<br />

der Schweizerischen Wettbewerbskommission,<br />

das österreichische Kraftfahrzeugschutzgesetz<br />

oder die europäische<br />

Kfz-GVO, gemäss welcher für den Vertrieb<br />

einerseits und für die «Anschlussmärkte»<br />

Aftersales und Ersatzteile unterschiedliche<br />

Regeln anwendbar sind.<br />

• Schlussbericht der Weko zur Vorabklärung<br />

gegen einen grossen Importeur:<br />

Die Schweizerische Wettbewerbsbehörde<br />

hat im Oktober 2018 eine Zusammenfassung<br />

eines Schlussberichts veröffentlicht,<br />

wonach «provisorisch» von separaten<br />

Märkten und von einer marktbeherrschenden<br />

Stellung des Importeurs auf<br />

dem Markt für Aftersales auszugehen ist.<br />

• Positionspapier der Bundeswettbewerbsbehörde<br />

(BWB) Österreich: In<br />

einem Positionspapier hat die BWB explizit<br />

bekannt gegeben, dass ihrer Ansicht<br />

nach in Übereinstimmung mit jahrzehntelanger<br />

Rechtsprechung separate Märkte<br />

vorliegen und dass der jeweilige Importeur<br />

regelmässig marktbeherrschend auf<br />

dem Markt für Aftersales sei.<br />

Zivilgerichte: Bei den Zivilgerichten zeigt<br />

sich ein uneinheitliches Bild:<br />

• Europäische Zivilgerichte tendieren in<br />

jüngerer Zeit zu einem Spotmarkt und<br />

gehen von separaten Märkten für Sales,<br />

Aftersales und Ersatzteile aus. Das führt<br />

dazu, dass in der Regel ein Importeur auf<br />

dem Markt für Aftersales als marktbeherrschend<br />

gilt.<br />

• Die Schweizerischen Zivilgerichte sind<br />

zum Teil anderer Ansicht, zum Teil lassen<br />

sie die Frage einfach offen. Daraus folgt in<br />

der Schweiz a) eine unsichere Rechtslage<br />

und b) eine mangelhafte Durchsetzung<br />

zivilrechtlicher Ansprüche für Garagisten.<br />

Diese Situation ist unbefriedigend für<br />

Händler, weshalb die Politik nun aktiv<br />

wurde: Die Motion Pfister will die für die<br />

Gerichte unverbindliche Kfz-Bekanntmachung<br />

in eine verbindliche Verordnung<br />

überführen.<br />

ZHAW-Studie: Keine Evidenz für<br />

Systemmarkt<br />

Eine Umfrage der ZHAW zur Marktabgrenzung<br />

im Auftrag des AGVS zeigt folgende<br />

Ergebnisse:<br />

• Die Ergebnisse der Umfragen bei Konsumenten<br />

und Garagisten zeigen, dass Konsumenten<br />

beim Bezug von verschiedenen<br />

Leistungen unterschiedliche Entscheidungen<br />

treffen.<br />

• Im Kfz-Bereich gibt es keine Anhaltspunkte<br />

für einen Systemmarkt. Das<br />

Konsumenten- und Händlerverhalten<br />

lässt auf einen Spotmarkt schliessen, also<br />

auf separate Märkte Sales, Aftersales und<br />

Ersatzteilgeschäfte.<br />

• Ausserdem gibt es Indizien für eine<br />

markenspezifische Abgrenzung im Markt<br />

Aftersales.<br />

Fazit<br />

Beseitigung Rechtsunsicherheit: Die<br />

Marktabgrenzung im Kfz-Gewerbe ist in der<br />

Schweiz noch nicht restlos geklärt. Nationale<br />

und internationale Behörden, internationale<br />

Gerichte und die rechtlichen Grundlagen<br />

gehen von separaten Märkten Sales, Aftersales<br />

und Ersatzteile aus. Die Rechtsprechung<br />

der Schweizer Zivilgerichte ist bisher nicht<br />

einheitlich <strong>–</strong> allerdings ohne ökonomische<br />

Grundlage. Diese Lücke schliesst nur das<br />

neue Gutachten der ZHAW. Für die Garagisten<br />

bedeutet dies, dass Importeure auf dem<br />

Markt für Aftersales in der Regel marktbeherrschend<br />

sind und sich daher an die Vorgaben<br />

von Art. 7 KG halten müssen.<br />

Rechtliche Unterstützung: Der AGVS<br />

wird die Weko-Praxis und vor allem die Umsetzung<br />

der kartell-rechtlichen Vorgaben der<br />

Weko weiterhin beobachten. Sollten Sie in<br />

diesem Zusammenhang Fragen haben, melden<br />

Sie sich beim Rechtsdienst des AGVS! <<br />

Alles für Farbwechsel.<br />

Chemuwa Autozubehör AG<br />

info@chemuwa.ch, Tel. 055 256 10 10<br />

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POLITIK & RECHT<br />

Vorerst keine periodischen Abgastests: Eine entsprechende Motion von Tiana Moser wurde im Nationalrat nicht behandelt.<br />

Frühlingssession der eidgenössischen Räte<br />

Abgastests auf der langen Bank<br />

Auch in der Frühlingssession der eidgenössischen Räte war die Motion von Nationalrätin Tiana Moser zur Wiedereinführung<br />

der periodischen Abgaskontrolle kein Thema. Wird das Begehren nun ad acta gelegt? Sandro Compagno<br />

Die Regeln sind klar und haben schon manchen politischen Vorstoss<br />

versanden lassen. Wird ein parlamentarischer Vorstoss nicht<br />

innert zwei Jahren nach seiner Einreichung abschliessend behandelt,<br />

wird er abgeschrieben. Und da Tiana Moser (GLP/ZH) ihre Motion<br />

zur Einführung einer periodischen Abgaskontrolle am 17. März 2017<br />

eingereicht hat, wird sie nach dem Ende der Frühlingssession genau<br />

dieses Schicksal ereilen.<br />

Die Zürcher Nationalrätin und ihre Mitunterzeichner <strong>–</strong> darunter<br />

die aktuelle VBS-Vorsteherin Viola Amherd (CVP), aber auch<br />

die Grüne Regula Rytz oder das SVP-Urgestein Ueli Giezendanner<br />

<strong>–</strong> erwägen nun, die Motion erneut einzureichen. Im Nachgang zu<br />

den Manipulationen mehrerer Hersteller an den Abgasreinigungssystemen<br />

vor allem von Dieselfahrzeugen hatte die Zürcher Nationalrätin<br />

verlangt, dass die 2014 eingestellten periodischen Kontrollen<br />

wieder aufgenommen werden. Die Schweizer Garagisten sollten<br />

dabei eine durchaus wichtige Rolle spielen. «Ein Teil der notwendigen<br />

Infrastruktur wie auch das Know-how ist bereits bei<br />

den Prüflaboren (z.B. Empa, Fachhochschulen), den Strassenverkehrsämtern<br />

oder den Schweizer Garagen gegeben. Automechaniker<br />

sind in der Schweiz für Abgasmessungen wie auch Reparaturen ausgebildet<br />

und können diese niederschwellig vornehmen», schreibt<br />

Tiana Moser in ihrer Motion.<br />

Sommer-RS im Clinch mit Berufslehre<br />

Ein Vorstoss, der ebenfalls Auswirkungen auf das Gewerbe hat,<br />

wurde dafür von Ständerat überwiesen. Der Ständerat will den<br />

Beginn der Sommer-RS nach hinten verschieben, um diese besser<br />

auf das Ende der Berufslehre abzustimmen. Er hat eine Motion des<br />

Obwaldner CVP-Ständerats Erich Ettlin mit dieser Forderung angenommen.<br />

Dieser erinnerte daran, dass der Beginn der Sommer-<br />

Rekrutenschule mit der Armeereform WEA nach vorne verschoben<br />

worden sei. Beim RS-Beginn seien die meisten Lehrverhältnisse noch<br />

nicht beendet. Verteidigungsministerin Viola Amherd betonte, dass<br />

auch die Ausbildungsbedürfnisse der Armee berücksichtigt werden<br />

müssten. Diese prüfe aber, wie im Rahmen der geltenden Rechtsordnung<br />

den Lehrbetrieben entgegengekommen werden könne.<br />

Nimmt auch der Nationalrat die Motion an, ist der Auftrag für den<br />

Bundesrat verbindlich. <<br />

PK MOBIL ist die Pensionskasse der Berufsverbände AGVS ASTAG 2rad Schweiz VSCI<br />

Unsere Scheinwerfer<br />

sind aufs Mobilitätsgewerbe<br />

gerichtet.<br />

Als Vorsorge-Profis kennen wir die Bedürfnisse der Branche wie keine andere<br />

Pensionskasse. Wir beraten Sie gerne. Ganz unkompliziert, freundlich und kompetent.<br />

PK MOBIL, Wölflistrasse 5, 3006 Bern, Telefon 031 326 20 19, www.pkmobil.ch<br />

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82 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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auto-i-dat ag<br />

Vertrauen als Basis für Restwerte<br />

Der Trend ist klar: verstärkte Regulationen im Finanzbereich, unsichere Restwerte für alternative Antriebe, neue Mobilitätskonzepte<br />

<strong>–</strong> all das führt sowohl bei Anbietern wie auch Käufern zu Verunsicherung. Fahrzeug- und Mobilitätsanbieter<br />

brauchen verlässliche Restwerte.<br />

pd. Welche Autos, Fahrzeugklassen und Motorisierungen<br />

behalten nach ein, zwei oder<br />

mehr Jahren ihren Wert am stabilsten? Auf<br />

diese regelmässig gestellten Fragen beim<br />

Fahrzeugeinkauf liefert die auto-i-dat ag mit<br />

ihrem Programm auto-i Forecast zuverlässige<br />

Antworten, um bei der Fahrzeugrücknahme<br />

böse Überraschungen zu verhindern. Seit<br />

fast 30 Jahren beliefert die Firma den professionellen<br />

Autohandel als einziger Schweizer<br />

Fahrzeugdatenlieferant wöchentlich mit<br />

relevanten Fahrzeugdaten, Informationen<br />

und aktualisierten Preisen zum Occasionsmarkt,<br />

zu den immer schneller rotierenden<br />

Neuwagenpreisen und zum Marktgeschehen<br />

ganz generell. Dieser Datenschatz ist einzigartig.<br />

Gepaart mit einem kompetenten Team<br />

aus Experten und Redaktoren, das sich ausschliesslich<br />

auf den Schweizer Markt konzentriert<br />

und ausgefeilte Algorithmen entwickelt,<br />

kann die auto-i-dat ag die präzisesten<br />

Restwerte und Forecasts anbieten.<br />

Update bald alle zwei Tage<br />

Auf Basis dieses täglichen Monitorings, der<br />

permanenten Analyse und der dynamischen<br />

Anpassung an aktuelle Gegebenheiten (Diesel-<br />

Thematik!) gehen die Bestrebungen der autoi-dat<br />

ag dahin, dass künftig alle zwei Tage ein<br />

Update veröffentlicht werden kann.<br />

Dieser Service gehört zur DNA der Firma:<br />

Die auto-i-dat ag beschäftigt sich seit Beginn<br />

ihrer Geschichte intensiv mit der Frage, wie<br />

unabhängige, relevante Restwerte für Fahrzeuge<br />

berechnet werden können. Doch erst<br />

die Kombination aus dem Rückblick auf die<br />

Entwicklung und dem Überblick über aktuelle<br />

Marktbewegungen lassen ein relevante<br />

Prognose zu <strong>–</strong> und vermitteln Händlern und<br />

Flottenbesitzer die Sicherheit, die sie für ein<br />

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Bild Andreas Busslinger<br />

AGVS-Delegiertenversammlung am 12. Juni <strong>2019</strong> in Unterägeri<br />

Wir laden Sie herzlich ein<br />

Die Sektion Zug und der AGVS Schweiz freuen<br />

sich, Sie an die Delegiertenversammlung in<br />

Unterägeri begrüssen zu dürfen. Der Kanton<br />

Zug zählt zur Grossregion Zentralschweiz sowie<br />

zur Metropolregion Zürich. Unterägeri befindet<br />

sich am westlichen Ende des Ägerisees (auf knapp<br />

730 m ü. M.), südöstlich der Stadt Zug. Wir freuen<br />

uns über Ihre Teilnahme. <<br />

Programm<br />

Ab 8.30 Uhr Eintreffen der Teilnehmer<br />

10 bis 12.30 Uhr Delegiertenversammlung<br />

ab 12.30 Uhr Apéro und anschl. Mittagessen<br />

ca. 15 Uhr Ende<br />

Ort<br />

Aegerihalle, Zentrum Chilematt,<br />

Alte Landstrasse 113, 6314 Unterägeri<br />

Wir freuen uns, Sie am Mittwoch, 12. Juni <strong>2019</strong>,<br />

in Unterägeri willkommen zu heissen. Gerne<br />

nehmen wir Ihre Anmeldung bis spätestens 19.<br />

Mai <strong>2019</strong> entgegen: AGVS, Monique Baldinger,<br />

Direktwahl 031 307 15 26 oder E-Mail monique.<br />

baldinger@agvs-upsa.ch.<br />

Für Ihre Teilnahme verrechnen wir einen<br />

Unkostenanteil von 60 Franken<br />

(einschliesslich Mittagessen).<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 83


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Solothurner Autogewerbe fördert den Nachwuchs<br />

> Die AGVS-Sektion Solothurn bildet einen Ausbildungsfond zur Förderung der jungen Berufsleute.<br />

René Bobnar, Präsident der AGVS-Sektion<br />

Solothurn, begrüsste zahlreiche Mitglieder<br />

und Gäste zur 88. Generealversammlung <strong>–</strong> darunter<br />

auch die Nationalräte Walter Wobmann<br />

und Christian Imark. Zudem stellte der Präsident<br />

mit Freude fest, dass die Sektion eine<br />

gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

mit dem Amt für Berufsbildung, der Mittelund<br />

Hochschule sowie dem Berufsbildungszentrum<br />

Solothurn pflegt. Dies zeigte sich<br />

beispielsweise mit der Präsenz vieler Funktionsträger<br />

dieser Institutionen. Auch mit der<br />

Motorfahrzeugkontrolle, den benachbarten<br />

Sektionen Aargau und beider Basel sowie dem<br />

Dachverband AGVS Schweiz tauscht sich der<br />

Verband regelmässig aus.<br />

Mit 299 716 neu immatrikulierten Fahrzeugen<br />

lag der Schweizer Automarkt erstmals<br />

seit Langem unter der 300 000er-Marke.<br />

Der Präsident wies zudem auf einen Bericht<br />

der «SonntagsZeitung» vom 26. Januar hin, in<br />

dem besonders die Solothurner Kennzahlen<br />

erläutert wurden. «Das Auto-Business macht<br />

sich grosse Gedanken darüber, was passiert,<br />

wenn Elektrofahrzeuge einen bedeutenden<br />

Marktanteil einnehmen», sagte Bobnar. Bekannte<br />

Arbeiten im Bereich Wartung würden<br />

wegfallen, dafür werde der digitale Anteil<br />

steigen. Somit steigen auch die Ansprüche<br />

an die Ausbildung. Die Garagisten sind gefordert,<br />

sich diesen Veränderungen zu stellen.<br />

Eine Tatsache wird sich jedoch nicht ändern:<br />

Die individuelle Mobilität wird bei Herr und<br />

Frau Schweizer immer ein zentrales Thema<br />

bleiben.<br />

Geschäftsführer Thomas Jenni führte anschliessend<br />

durch den Jahresbericht: Im Ausbildungscenter<br />

werden die Überbetrieblichen<br />

Kurse wie auch Förderkurse für schwächere<br />

Lernende durchgeführt. Die Auslastung sei<br />

soweit gut; die schwachen Jahrgänge würden<br />

sich aber bemerkbar machen. So sei ein leichter<br />

Rückgang der Lehrverhältnisse spürbar.<br />

Jenni betonte die Wichtigkeit der Rekruktierung:<br />

Mit einer gezielten und umfassenden<br />

Beurteilung der interessierten Kandidaten<br />

lasse sich später eine Änderung der einzelnen<br />

Lehrverhältnisse oder gar Auflösung vermeiden.<br />

Die Sektion unternimmt bezüglich Berufsbildungsmarketing<br />

sehr viel und ist beispielsweise<br />

an allen Lehrstellenbörsen präsent.<br />

Zudem sind bereits einige Garagisten im kantonalen<br />

Projekt «Rent a Boss» involviert. Das<br />

Angebot für Schulen wurde vom kantonalen<br />

Solothurner Gewerbeverband, der Solothurner<br />

Handelskammer, dem Amt für Berufsbildung<br />

sowie der Mittel- und Hochschule lanciert.<br />

Um den Vorgaben der neuen Bildungsverordnung<br />

zu genügen, stehen in den Jahren<br />

2020/2021 grosse Investitionen im Ausbildungscenter<br />

an. Diese Investitionen können<br />

nicht aus der laufenden Rechnung getätigt<br />

werden. Die Sektion kann aber auf die Unterstützung<br />

ihrer Mitglieder zählen: Sie werden<br />

in den Jahren <strong>2019</strong> und 2020 in einen Ausbildungsfond<br />

investieren. Dank diesem können<br />

die notwendigen Anschaffungen getätigt<br />

werden und darüber hinaus auch Förderkurse<br />

sowie die Rekrutierung des Nachwuchses gefördert<br />

werden. Das Team vom Ausbildungscenter<br />

bedankte sich für die Hilfe.<br />

Die Verbandsrechnung inklusive Ausbildungscenter<br />

weist einen kleinen Gewinn von<br />

3000 Franken aus. Die Einnahmen aus Mitglieder-<br />

und Kursbeiträge liegen auf Vorjahresniveau.<br />

Die Aufwendungen entsprechen<br />

ebenfalls den Erwartungen und setzen sich<br />

aus Personalaufwand, Liegenschafts- und Betriebskosten<br />

zusammen. Die Bilanzsumme<br />

liegt knapp unter einer Million. Wie immer<br />

hat die Firma Conz Treuhand AG aus Olten<br />

die Prüfung der Rechnung professionell vorgenommen.<br />

Fazit: Der Auto Gewerbe Verband Solothurn<br />

geht mit viel Elan ins neue Verbandsjahr.<br />

<<br />

Die Solothurner Sektion des AGVS investiert in sein Ausbildungscenter und kann dazu auf seine Mitglieder zählen: Sie investieren in einen Ausbildungsfond.<br />

84 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Zürcher Garagen können bald Nachkontrollen durchführen<br />

> Der Kanton Zürich hat mit der Zürcher Sektion des AGVS eine Vereinbarung über ein RBV unterzeichnet<br />

abi. «Eine gute Lösung für alle Seiten.» Mit diesen Worten fasste der<br />

Zürcher Regierungsrat Mario Fehr (SP) die Vereinbarung über ein Reparaturbestätigungs-Verfahren<br />

(RBV) zusammen. «Sie ist ökologisch sinnvoll,<br />

da viele unnötige Fahrten wegfallen, die Bevölkerung profitiert von<br />

kürzeren Wegen und sie steigert die Attraktivität der Garagisten.»<br />

Mit dem RBV werden die Zürcher Garagen berechtigt, im Auftrag<br />

des Strassenverkehrsamt des Kantons Zürich (StVA) selber Nachkontrollen<br />

durchzuführen. Die Garagenbetriebe müssen dazu verschiedene<br />

Kriterien erfüllen, beispielweise bezüglich Personal und Infrastruktur.<br />

Um die Qualität sicherzustellen, kontrolliert das StVA die RBV-Betriebe<br />

oder reparierte Fahrzeuge mittels Stichproben. «Wir haben grosses Vertrauen<br />

in die Garagisten und den AGVS», sagt Fehr an der Unterzeichnung<br />

Anfang März. «Der Verband steht für Qualität.»<br />

Peter Kyburz, Geschäftsleiter des StVA, ergänzt: «Wir stellen hohe<br />

Anforderungen an die Betriebe. Sie müssen sauber arbeiten, denn<br />

‹ab MFK› ist eine wertvolle Marke.» Sie hätten daher einen engen<br />

Rahmen definiert, damit die Qualitätsstandards erfüllt werden.<br />

Auch die Sanktionen sind in der Vereinbarung geregelt. «Wer sich<br />

nicht an die Regeln hält, wird ausgeschlossen», betont Kyburz.<br />

Auch er ist davon überzeugt, dass die Automobilisten es schätzen<br />

werden, wenn sie wegen eines durchschnittlichen Mangels zu<br />

ihrem Garagisten gehen können <strong>–</strong> und nicht ins Strassenverkehrsamt<br />

fahren müssen. «Das hat für uns auch betriebliche Vorteile»,<br />

sagt er. «Wir können beispielsweise die Auslastung besser steuern<br />

und gewinnen so an Flexibilität.» Es geht immerhin um rund 40 000<br />

Nachkontrollen pro Jahr.<br />

Unter Federführung des Präsidenten<br />

RBV ist in der Schweiz nicht neu: Die Kantone Appenzell, St. Gallen,<br />

Thurgau, Graubünden, Schwyz und Tessin wenden bereits eine solche<br />

Vereinbarung an, die jeweils auf einem Vertrag zwischen der jeweiligen<br />

AGVS-Sektion und dem kantonalen Strassenverkehrsamt basiert.<br />

Damit dies in Zukunft auch im Kanton Zürich möglich ist, brauchte<br />

es einen parlamentarischen Vorstoss, «aus dem Christian Müller dann<br />

das Beste für eine sinnvolle Umsetzung herausgeholt hat», sagt Fehr.<br />

Christian Müller ist Präsident der AGVS-Sektion Zürich und FDP-<br />

Kantonsrat. Unter seiner Federführung kam die Vereinbarung mit<br />

dem Kanton zustande. «Für die Garagisten ist das RBV eine gute<br />

Freuen sich über die Vereinbarung: (v. l.) Peter Kyburz, Geschäftsleiter StVA<br />

Kanton Zürich, AGVS-Sektion-Zürich-Präsident Christian Müller, Regierungsrat<br />

Mario Fehr und Diego De Pedrini, Sekretär AGVS-Sektion Zürich.<br />

Möglichkeit, um sich als Mobilitätsdienstleister zu positionieren», sagt<br />

er. «Es ist aber kein Geschäftsmodell, sondern lediglich eine Dienstleistung,<br />

die wir künftig anbieten können.» Auch sorge das RBV für eine<br />

Entlastung der Garagenbetriebe: Oftmals waren es die Garagisten, die<br />

die Kundenautos für die Nachkontrolle zur Prüfstelle fuhren.<br />

Ziel: Start Anfang 2020<br />

In einem nächsten Schritt legt der AGVS nun die genauen Kriterien<br />

für die Betriebe fest und erstellt eine Datenbank, die über eine<br />

Schnittstelle zum StVA verfügt. Danach können sich die Garagen<br />

bewerben. Die Verantwortung für das Audit liegt ebenfalls beim<br />

AGVS. «Läuft alles nach Plan, können wir ab Anfang 2020 die ersten<br />

Nachkontrollen durchführen», sagt Müller. <<br />

Weniger Sorgen<br />

für Selbstständige.<br />

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Die Unternehmerversicherung der Suva bietet Selbstständigerwerbenden<br />

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und Freizeit sowie bei Berufskrankheiten. Übrigens: Auch<br />

mitarbeitende Familienmitglieder, die keinen AHV-pflichtigen Lohn<br />

beziehen, können sich versichern lassen. Weitere Informationen<br />

erhalten Sie unter www.suva.ch/unternehmerversicherung.<br />

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85 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Interview mit Roland Lötscher, CEO Mobility<br />

«Es braucht Lösungen, und<br />

zwar schnell»<br />

Roland Lötscher ist seit Anfang Jahr CEO der Carsharing-Genossenschaft Mobility. Im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

erklärt er, was ihn am Thema Mobilität reizt und wie zufrieden er mit dem AGVS-Pilotprojekt ist. André Bissegger<br />

Roland Lötscher, CEO Mobility.<br />

Herr Lötscher, wie haben Sie die ersten<br />

Monate als Mobility-CEO erlebt?<br />

Roland Lötscher, CEO Mobility: Intensiv<br />

und sehr spannend. Mobility ist ein breit<br />

aufgestelltes Unternehmen, das mit einem<br />

hohen Tempo im Markt unterwegs ist. Da<br />

gibt es viel zu lernen, zu analysieren und zu<br />

entscheiden. Ich bin mir sicher, dass wir auf<br />

dem richtigen Weg sind. Aber es gilt, unsere<br />

Schlagzahl noch einmal zu erhöhen.<br />

Sie waren früher vor allem bei Telekom-<br />

Unternehmen im In- und Ausland tätig und<br />

haben nun in die Mobilitätsbranche gewechselt.<br />

Was reizt Sie an der Mobilität?<br />

Mobilität stellt die Gesellschaft vor immer<br />

grössere Herausforderungen. Schon<br />

heute sind die Systeme überlastet, Staus und<br />

Umweltbelastung sind die Folge. Denkt man<br />

diese Entwicklung in die Zukunft weiter,<br />

merkt man: Es braucht Lösungen, und zwar<br />

schnell. Mobility ist ein wichtiger Teil dieser<br />

Lösung. Es reizt mich, für solch ein zukunftsorientiertes<br />

Unternehmen zu arbeiten.<br />

Ziel von Mobility ist, zum führenden<br />

Schweizer Anbieter für individuelle<br />

Mobilität zu werden. Wie wollen Sie<br />

dieses Ziel erreichen?<br />

Indem unsere Kunden mit einem Klick<br />

verschiedenste Möglichkeiten haben, von A<br />

nach B zu kommen. Zum Flughafen fahren<br />

und das Auto einfach stehen lassen? Nimm<br />

«Moblity-One-Way». Ein Tagesausflug in<br />

die Berge? Nimm «Mobility-Return». Für die<br />

Kurzfahrt in Zürich? Nimm den Scooter. Mit<br />

dieser Flexibilität wollen wir die Menschen<br />

von uns überzeugen <strong>–</strong> und davon, dass es<br />

vor allem in Städten kein Privatauto mehr<br />

braucht, um rund um die Uhr mobil zu sein.<br />

Wie bewerten Sie den Test mit den Garagisten,<br />

die ihre Fahrzeuge neu Mobility zur<br />

Verfügung stellen können?<br />

Der Anfang war sehr überzeugend. Wir<br />

haben viel positives Feedback erhalten, auch<br />

von Garagenbetrieben selber. Für uns ist die<br />

Zusammenarbeit deshalb interessant, weil wir<br />

an attraktive städtische und ländliche Lagen<br />

kommen. Ausserdem nutzen wir Ressourcen<br />

effizient: Wir bringen «Stehzeuge» auf die<br />

Strasse, statt selber neue Autos zu kaufen.<br />

Haben Sie selbst schon ein Mobility-Auto<br />

aus einem Garagenbetrieb gemietet?<br />

Nein, da noch keine Garage in meiner<br />

Nähe bei diesem Projekt mitmacht. Eines ist<br />

allerdings klar: Das Erlebnis ist genau gleich<br />

toll wie mit einem roten Mobility-Auto. Darauf<br />

legen wir grossen Wert. Einfach anmelden,<br />

buchen, losfahren und Geld sparen. Ob<br />

das Auto nun rot, blau oder grau lackiert ist,<br />

spielt dem Fahrer ja keine Rolle.<br />

Für einige Autofahrer sind die Mobility-<br />

Fahrer ein rotes Tuch im Strassenverkehr.<br />

Können und wollen Sie dieses Image<br />

korrigieren?<br />

Klischees verstärken sich oft nur, wenn man<br />

sie bekämpft. Es ist mit Mobility genau wie mit<br />

den Aargauern und ihren weissen Socken: Die<br />

Realität ist eine ganz andere, aber das Klischee<br />

bleibt. Wir wissen, dass unsere Kunden genau<br />

gleich gut fahren wie jeder andere Schweizer.<br />

Das zeigen Versicherungsstatistiken.<br />

Welchen Einfluss wird autonomes Fahren<br />

auf das Sharing-Geschäft haben?<br />

Selbstfahrende Autos bieten eine riesige<br />

Chance für uns. Sie werden Reisende auf<br />

Knopfdruck abholen, von A nach B bringen<br />

und danach eigenständig parkieren und tanken.<br />

Das ermöglicht Carsharing im grossen<br />

Stil, wobei sowohl «Sammeltaxis» als auch<br />

Autos für individuelle Einzelstrecken denkbar<br />

sind. Langfristig gesehen kann das die Zahl<br />

an Privatautos reduzieren und die Verkehrssituation<br />

entlasten. Mit unserem Pilotprojekt<br />

in Zug, wo wir den «MyShuttle» zusammen<br />

mit Partnern testen, wollen wir einen grossen<br />

Schritt in die Mobilität der Zukunft machen.<br />

Der Volksmund sagt: «Teilen ist das neue<br />

Besitzen». Ist das tatsächlich so?<br />

Teilen ist ein Megatrend, ja. Gerade jüngere<br />

Generationen sind sich gewohnt, Dinge<br />

zu nutzen statt sie zu besitzen. Das fängt bei<br />

Ferienwohnungen an und hört eben bei Mobilität<br />

auf. Es ist doch toll, wenn man keinen<br />

Parkplatz, keine Versicherungen und keine<br />

Reparaturen zahlen muss und trotzdem<br />

rund um die Uhr ein Auto zur Verfügung<br />

hat. Wir merken das an den vielen jungen<br />

Mobility-Kunden, deren Zahl überproportional<br />

wächst.<br />

Wie würden Sie Ihre Beziehung zum Automobil<br />

beschreiben? Ist es mehr Mittel zum<br />

Zweck oder auch Fahrgenuss? Welches<br />

Auto fahren Sie privat?<br />

Ich habe eine sehr pragmatische Beziehung<br />

zum Auto. Wir wohnen mitten in der<br />

Stadt und brauchen kein eigenes Auto. Wir<br />

teilen uns bei Bedarf den älteren Firmen-Sharan<br />

meiner Frau. Und neu nutze ich natürlich<br />

auch Mobility. <<br />

86 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


SPONSORED CONTENT<br />

Digitales Tool unterstützt Kunden-Dialog<br />

Auch Kundenbeziehung profitiert von<br />

der Stieger Annahme-App<br />

Der Einsatz digitaler Instrumente in vielfältige Betriebsabläufe gehört immer mehr zum Standard einer Garage. Richtig eingebunden,<br />

hilft es dem Garagisten auch beim Optimieren seiner Kundenbeziehungen, wie das Beispiel der Stieger Annahme-App zeigt.<br />

pd. Der persönliche Austausch mit dem Kunden wird umso wichtiger,<br />

je mehr auf digitalem Weg mit ihm kommuniziert wird. Die mobile<br />

Fahrzeugannahme mit der Annahme-App verbindet beides auf ideale<br />

Weise: Der Garagist erfasst im Dialog mit dem Kunden den Auftrag<br />

direkt und komfortabel via Tablet und kann in dessen Beisein alle<br />

Arbeiten checklistengeführt per Texteingabe und Foto dokumentieren.<br />

Dieses Vorgehen ermöglicht ihm eine qualitativ hochstehende Beratung<br />

und Betreuung, die das Kundenvertrauen stärkt und gleichzeitig<br />

die Beziehung zwischen den beiden Parteien optimieren hilft.<br />

Praxiserprobt<br />

Das Digitalisieren der Fahrzeugannahme geht denkbar einfach: Die<br />

App lässt sich schnell und unkompliziert in eine bestehende IT-Lösung<br />

von Stieger integrieren. Kommt ein Neu- oder Stammkunde ohne vorherige<br />

Anmeldung in die Garage, kann der Serviceberater auch ohne<br />

bestehende Auftragsdaten sofort mit der mobilen Fahrzeugannahme<br />

starten. Denn die Stieger Annahme-App erlaubt es ihm, den Werkstattauftrag<br />

direkt am Tablet zu eröffnen.<br />

Clever vernetzt<br />

Dank geführter Abläufe und Checklisten der App sind schnelle<br />

und lückenlose Fahrzeugannahmen möglich. Schäden am Auto können<br />

direkt ab Tablet fotografiert und der Auftrag ergänzt oder Zusatzaufgaben<br />

dokumentiert werden. Die Daten werden per WLAN<br />

ins System übertragen, Bilder automatisch in der Dokumentenverwaltung<br />

des Werkstattplaners sowie dem DMS abgespeichert. In<br />

gewohnter Form erhält die Werkstatt dann den Auftrag. Auch dass<br />

direkt aus der App heraus der buchhalterische Auftrag automatisch<br />

eröffnet werden kann, ist für den Garagisten sehr hilfreich.<br />

Die Vollintegration der Annahme-App ins Stieger-DMS xDrive<br />

bzw. EUROPLUS und den Werkstattplaner xPlan stellt sicher, dass<br />

Werkstattaufträge von der Fahrzeugannahme bis zur Rechnungsstellung<br />

den Betrieb reibungslos durchlaufen. <<br />

Mehr erfahren und unverbindlich präsentieren lassen: Stephan Rissi,<br />

Telefon 071 858 50 80, ist gerne behilflich.<br />

Stellenausschreibung<br />

Wir suchen per 1. August <strong>2019</strong><br />

Fachlehrperson für Automobilberufe EFZ/EBA (20 <strong>–</strong> 40%)<br />

WEITERBILDUNG<br />

GEWERBLICH-INDUSTRIELLE<br />

BERUFSSCHULE BERN<br />

Die Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern (gibb) ist eine<br />

kantonale Berufsfachschule des Kantons Bern. Wir unterrichten<br />

rund 7000 junge Menschen in mehr als 60 gewerblichindustriellen<br />

Berufen und bilden etwa 1000 Berufstätige berufsbegleitend<br />

in der höheren Berufsbildung (HBB) aus.<br />

Aufgabe:<br />

Erteilen von berufskundlichem Unterricht an folgende Klassen:<br />

«Automobil-Assistenten/-innen EBA» und<br />

«Automobil-Fachleute EFZ»<br />

Anforderungen:<br />

Abgeschlossene Lehre als Automobil-Mechatroniker/in oder<br />

Automechaniker/in, Abschluss als Automobildiagnostiker/in mit<br />

eidg. Fachausweis (Berufsprüfung), Abschluss als Betriebswirt/in<br />

im Automobilgewerbe oder Automobilkaufmann/-kauffrau (Höhere<br />

Fachprüfung) oder Automobilingenieur HTL/FH oder gleichwertiger<br />

Abschluss, mehrjährige Berufspraxis im entsprechenden Berufsfeld,<br />

Unterrichtserfahrung in der Berufsbildung erwünscht, Bereitschaft<br />

zu pädagogischer und fachlicher Weiterbildung.<br />

Anstellungsart:<br />

Befristete Anstellung und Besoldung nach den kantonalen<br />

Richtlinien (LAG/LAV).<br />

Wir bieten:<br />

• Sorgfältige Einführung in die Lehrtätigkeit mittels Mentorat.<br />

• Engagierte Teamarbeit mit verbindlicher Unterstützung durch<br />

das Team und die Schulleitung.<br />

• Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten in einer entwicklungsorientierten<br />

Berufsfachschule.<br />

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne:<br />

Niklaus Gerber, Leiter Abteilung Mechanisch-Technische Berufe<br />

niklaus.gerber@gibb.ch/031 335 92 20<br />

Bewerbungen mit Lebenslauf, Foto und Zeugniskopien bitte an:<br />

Gewerblich-Industriellen Berufsschule Bern<br />

Niklaus Gerber, Leiter Abteilung MTB<br />

Postfach 248, Lorrainestrasse 1, 3000 Bern 22<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis am 12. <strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 87


GARAGENWELT<br />

Continental<br />

continental-reifen.ch<br />

> Neuer EcoContact 6: Optimierter Hightech-Reifen für eine breite Palette an Fahrzeugen<br />

pd. Der neue EcoContact 6 nimmt weniger Energie auf. Das<br />

bringt mit der neuen «Green Chili verringert den Rollwiderstand.<br />

2.0»-Generation die neueste und Somit trägt der EcoContact 6<br />

fortschrittlichste Mischungstechnologie<br />

in die Eco Reifen-<br />

dazu bei, Kraftstoff zu sparen.<br />

reihe. Der neue Sommerreifen<br />

ist ein Hightech-Produkt für<br />

höchste Ansprüche an Sicherheit,<br />

weniger Kraftstoffverbrauch,<br />

mehr Laufleistung und<br />

optimierten Grip.<br />

Verglichen mit dem Conti<br />

EcoContact 5 bietet der Eco<br />

Contact 6 um 20 Prozent höhere<br />

Laufleistung, einen um 15 Prozent<br />

verringerten Rollwiderstand,<br />

noch präziseres Handling<br />

und kürzere Bremswege auf<br />

nasser und trockener Fahrbahn.<br />

Weniger Kraftstoffverbrauch<br />

Durch die «Green Chili<br />

2.0»-Gummimischung wird<br />

weniger Reibung beim Kontakt<br />

zur Strasse erzeugt. Der Reifen<br />

KW Automotive AG<br />

kwsuspenisons.ch<br />

> Stufenlose Tieferlegung bei Serienfahrwerken mit KW Automotive<br />

pd. Seit mehreren Jahren<br />

bietet KW als Marktführer für<br />

individuelle Fahrwerklösungen<br />

mit seinen bewährten Gewindefedern<br />

die Möglichkeit,<br />

Serienfahrwerke mit einer<br />

stufenlosen Niveauregulierung<br />

auszurüsten. Ähnlich wie ein<br />

Gewindefahrwerk ermöglichen<br />

die KW-Gewindefedern<br />

eine individuelle Tieferlegung.<br />

Die Fahrzeuge können an der<br />

Vorderachse zwischen 15<br />

bis 25 Millimeter und an der<br />

Hinterachse zwischen 5 bis 20<br />

Millimeter stufenlos tiefergelegt<br />

werden. Mit herkömmlichen<br />

Federn verschiedener Anbieter<br />

ist eine stufenlose Tieferlegung<br />

nicht möglich.<br />

Ab sofort sind die<br />

höheneinstellbaren Federn auch<br />

für den Audi RS3 Sportback<br />

und die Audi RS3 Stufenhecklimousine<br />

(8V-Baureihe), den<br />

Mehr Laufleistung<br />

Mit der «Green Chili<br />

2.0»-Technologie wird ein<br />

optimiertes Anpassungsverhalten<br />

des Reifens an die<br />

Fahrbahnoberfläche erreicht.<br />

Weniger Schlupf führt<br />

zu weniger Reifenabrieb auf<br />

trockener und nasser Fahrbahn.<br />

Dadurch erhöht sich die<br />

Laufleistung des EcoContact 6.<br />

Grössenabhängige Profilanpassungen<br />

mit 3 bis 5 Längsrillen<br />

ermöglichen optimales<br />

Handling für verschiedene<br />

Fahrzeuge. Neue Bestandteile<br />

der «Green Chili 2.0»-Gummimischung<br />

verbessern den Grip<br />

bei Trockenheit und Nässe. <<br />

Der neue EcoContact 6<br />

von Continental.<br />

Golf 7 R Typ AU (Variant und<br />

Limousine), den Cupra Ateca<br />

(Allrad) und den Seat Leon<br />

Cupra und Cupra «R» erhältlich.<br />

Die serienmässige elektronische<br />

Dämpferregulierung bleibt bei<br />

allen Fahrzeugen erhalten.<br />

«In den vergangenen Jahren<br />

haben wir verschiedene<br />

Systeme entwickelt und nach<br />

ausführlichen Belastungs- und<br />

Langzeittests können nun auch<br />

ausgewählte Kompakt- und<br />

Mittelklassemodelle, die über<br />

einen am Serienfederbein konventionell<br />

befestigen Federteller<br />

verfügen, mit unseren weiterentwickelten<br />

KW-Gewindefedern<br />

ausgerüstet werden»,<br />

erklärt KW-Geschäftsführer<br />

Peter Banz.<br />

Der variable Spielraum<br />

bei der Tieferlegung hat den<br />

grossen Vorteil, dass beim<br />

Wechsel der Rad-Reifenkombination<br />

die Tiefe an die<br />

neuen Felgen angepasst werden<br />

kann. Mit herkömmlichen<br />

Fahrwerkfedern ist dies nicht<br />

möglich. In Verbindung mit den<br />

Seriendämpfern im Fahrzeug<br />

wird durch die KW-Gewindefedern<br />

ein harmonisches<br />

www.continental-reifen.ch<br />

CO_SP19_114mmx200m_EC6-2_CH.indd 2 12.03.<strong>2019</strong> 17:53:54<br />

und direktes Fahrverhalten<br />

realisiert. Selbst bei<br />

extremen Fahrmanövern und<br />

plötzlichen Lastwechseln<br />

steigern die KW-Federn mit<br />

ihrer progressiven Federrate<br />

die Agilität und sorgen für ein<br />

harmonisches Fahr verhalten. <<br />

Die KW Gewindefedern sind jetzt auch für den Audi RS3 erhältlich.<br />

88 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


GARAGENWELT<br />

Mewa Service AG<br />

mewa.ch<br />

> Multitex: Power-Auffangmatte gegen Öl und Leckagen<br />

pd. In der Produktion, Montage schützt Maschinen, Arbeitsplatz<br />

oder der Werkstatt sind<br />

und Boden vor Ver-<br />

professionelle Saugmatten schmutzung: beim Wechsel von<br />

eine saubere Sache. Sie helfen Öl-, Brems- und Kühlflüssigkeiten,<br />

im täglichen Kampf gegen<br />

für das Aufsaugen von<br />

tropfende oder chemische Emulsionen, Laugen oder Lösemitteln,<br />

Flüssigkeiten oder kriechende<br />

beim Zerlegen von Ge-<br />

Öle. Mit der Auffangmatte triebe- und Motorteilen, für die<br />

Multitex bietet Mewa eine Ablage öliger Werkzeuge und<br />

einfache und effektive Lösung: bei der Reparatur von Pumpen<br />

eine schützende Unterlage oder Rohrleitungen.<br />

bei Reparatur- und Wartungsarbeiten,<br />

Rund drei Liter Flüssig-<br />

die gleichzeitig für keit «tankt» das Spezialvlies.<br />

Sauberkeit sorgt. Sauber bleibt Heikle Flüssigkeiten werden<br />

dabei auch die Umwelt, denn im Saugkern sicher und sauber<br />

Mewa holt die verschmutzten gespeichert. Und dies dank<br />

Matten ab, wäscht sie und bringt dem umweltfreundlichen<br />

sie sauber zum Kunden zurück. Mehrwegsystem viele Male.<br />

Die Auffangmatte Multitex Im griffigen Format von 60 x 90<br />

eignet sich speziell in der cm ist die Matte absolut unentbehrlich.<br />

Metall- und Automobilindustrie,<br />

Ein praktisches Plus:<br />

in den Branchen Sanitär, Mehrere aneinandergelegte<br />

Heizung und Klima oder in Auffangmatten decken grössere<br />

Autowerkstätten. Sie saugt Leckage-Schwerpunkte zuverlässig<br />

alle Flüssigkeiten auf und<br />

ab.<br />

Multitex ist eine Mehrweg-<br />

Textillösung, das heisst, die<br />

Matten werden nicht gekauft,<br />

sondern im Full-Service von<br />

Mewa unkompliziert und im vertraglich<br />

vereinbarten Rhythmus<br />

und im sicher verschlossenen<br />

Safety Container SaCon angeliefert,<br />

abgeholt, gewaschen<br />

und vom Servicefahrer sauber<br />

wieder gebracht. Umweltschonend<br />

und wirtschaftlich<br />

eine spürbare Entlastung für<br />

den Betrieb. <<br />

Die textile Auffangmatte Mewa Multitex dient bei Reparatur- und Wartungsarbeiten<br />

als schützende Unterlage und reduziert die Rutschgefahr.<br />

Südo AG<br />

suedo.ch<br />

> Südo reist im Bus mit den Werkzeugen der KS-Tools zu den Kunden<br />

pd. Die Südo AG ist der KS-<br />

Tools-Partner für die Schweiz.<br />

Als international führender<br />

Anbieter für Werkzeuge und<br />

Werkstatteinrichtungen steht<br />

KS Tools mit über 350 Mitarbeitern<br />

für Qualität, ein<br />

attraktives Preis-Leistungsverhältnis,<br />

Lösungsorientierung<br />

und Flexibilität. Ausserdem<br />

verfügt KS-Tools mit circa<br />

34 000 Artikeln über eines<br />

der breitesten Sortimente im<br />

Standard- und Spezialwerkzeugbereich.<br />

deren Qualität für sich sprechen<br />

lassen.<br />

Mit über 300 Artikeln, die<br />

sich im Bus befinden, können<br />

wir den Kunden bereits einen<br />

grossen Teil von Spezialwerkzeugen<br />

für den Automotivbereich<br />

gezeigt werden. <<br />

Unterwegs im KS-Tools-Bus<br />

Die Südo AG ist Importeur<br />

der neusten Werkzeuge von KS<br />

Tools. Die Südo-Aussendienstmitarbeiter<br />

sind mit einem<br />

eigens angefertigten KS-Tools-<br />

Bus für die Kunden unterwegs<br />

und können so direkt vor Ort die<br />

Werkzeuge präsentieren und<br />

Die Aussendienstmitarbeiter der Südo AG sind mit einem speziell angefertigten<br />

KS-Tools-Bus für die Kunden unterwegs.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 89


UMFRAGE DES MONATS<br />

UNTERSTÜTZEN SIE DIE<br />

IDEE, DAS AUSGEWÄHLTE<br />

ZULIEFERER VON HALLE 7<br />

IN DIE HALLEN 1 <strong>–</strong> 6<br />

WECHSELN KÖNNEN?<br />

Halle 1 <strong>–</strong> 6<br />

Mit einer Reglementsänderung werden Ausstellern aus<br />

Halle 7 die Türen zu den Hallen 1 bis 6 geöffnet. Damit<br />

soll der Auto-Salon fit für die Zukunft gemacht werden.<br />

48 Prozent der Umfrageteilnehmer sind jedoch der<br />

Meinung, das löse das Problem nicht. 32 Prozent finden<br />

die Idee gut, 20 Prozent nicht. (Stand 21. März)<br />

32%<br />

Gute Idee<br />

20%<br />

Keine<br />

gute Idee<br />

48%<br />

Löst das<br />

Problem<br />

nicht<br />

Bereitet Ihnen das Rekrutieren<br />

von Lernenden Schwierigkeiten?<br />

Halle 7<br />

Hier gehts zur aktuellen Umfrage:<br />

Scannen und mitmachen!<br />

www.agvs-upsa.ch/de/<br />

bereitet-ihnen-das-rekrutierenvon-lernenden-schwierigkeiten<br />

UNTERSTÜTZEN SIE DIE IDEE, DAS AUSGEWÄHLTE<br />

ZULIEFERER VON HALLE 7 IN DIE HALLEN 1-6<br />

WECHSELN KÖNNEN?<br />

VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong>-AUSGABE 5 <strong>–</strong> MAI <strong>2019</strong><br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 6. Mai <strong>2019</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />

Der Blick nach hinten: Eyesight-<br />

Rückfahrkameras retten Leben<br />

Überwachungs- und Rückfahrkameras sind<br />

seit 1. <strong>April</strong> Pflicht für Traktoren. Aber auch<br />

Transportunternehmen nutzen Eyesight immer<br />

mehr <strong>–</strong> und verhindern so schwere Unfälle.<br />

Elektrische Bedrohung für<br />

Strassenretter<br />

Die E-Autos stellen die Blaulichtorganisationen<br />

vor unbekannte Herausforderungen: Retter und<br />

Insassen sehen sich durch den Strom einer neuen<br />

Gefährdung gegenüber.<br />

Genossenschaft ESA trifft sich Mitte<br />

Mai zur Generalversammlung<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> zeigt, womit sich die ESA-Mitinhaber<br />

am 16. Mai im Casino-Kursaal in<br />

Interlaken befassen müssen und worauf sie<br />

sich freuen können.<br />

Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

91. Jahrgang, 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache<br />

WEMF-beglaubigte Auflage per September 2018: 12 725 Exemplare davon 9548 in Deutsch, 3117 in Französisch<br />

Herausgeber<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

Verlag<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong><br />

Wölflistrasse 5, Postfach 64, CH-3000 Bern 22<br />

Telefon: +41 (0)31 307 15 15<br />

verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />

Administration und Aboverwaltung<br />

Jahresabonnement<br />

CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Einzelnummer<br />

CHF 11.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Kontakt: Monique Baldinger<br />

Telefon: +41 (0)31 307 15 26<br />

monique.baldinger@agvs-upsa.ch<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

Jetzt abonnieren unter<br />

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Redaktion<br />

AGVS-Medien<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Telefon: +41 (0)43 499 19 81<br />

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Redaktionsteam: Sandro Compagno (sco,<br />

Redaktionsleiter), Reinhard Kronenberg<br />

(kro, Leiter Publizistik), Sascha Rhyner<br />

(srh, Redaktor Mobilität), André Bissegger<br />

(abi, Redaktor Mobilität), Jean-Philippe<br />

Pressl-Wenger (jppw, Korrespondent Westschweiz),<br />

Andreas Senger (se, Spezialgebiet<br />

Technik), Bruno Sinzig (si, Spezialgebiet<br />

Bildung), Raoul Studer (rst, Spezialgebiet<br />

Politik).<br />

Weitere Beiträge von: Patrick L. Krauskopf,<br />

Sarah Umbricht, Rolf Boesch.<br />

Gestaltung: Robert Knopf, Christoph Pfister,<br />

Fatma Bindal.<br />

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90 <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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Mechanische Komponenten<br />

<strong>–</strong> Bremsscheiben und Scheibenbremssätze<br />

<strong>–</strong> Kontaktkabel<br />

<strong>–</strong> Haltestift / Zubehörsätze<br />

<strong>–</strong> Gleitbolzensätze<br />

<strong>–</strong> Dämpferbleche<br />

<strong>–</strong> Bremstrommeln und Bremsbacken<br />

<strong>–</strong> Handbremsseile<br />

Hydraulikkomponenten<br />

<strong>–</strong> Hauptbremszylinder<br />

<strong>–</strong> Bremskraftregler<br />

<strong>–</strong> Bremszangen<br />

<strong>–</strong> Radbremszylinder<br />

<strong>–</strong> Bremsleitungen und Bremsschläuche<br />

<strong>–</strong> Montage und Kleinmaterial<br />

<strong>–</strong> Revisionen gebrauchter Komponenten<br />

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