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Bibel heute Passion

Auswahl aus einem Heft des Katholischen Bibelwerk e. V. zur Passion

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pierend, keine Krone als Zeichen von Macht und<br />

Stärke, der Vater scheint den Sohn kaum halten<br />

zu können – oder zu wollen.<br />

Beängstigend: Die Weltkugel – in vielen Gottesund<br />

Christusbildern als Zeichen der Macht mühelos<br />

in der Hand balanciert – scheint aus dem Thronbereich<br />

herausrollen zu wollen. Wird sie in den<br />

Abgrund stürzen? Wer hält sie auf? Soll ich vielleicht<br />

denken: Wenn der Vater die Hände frei hätte!<br />

Lässt er den Sohn los, gibt er ihn hin, zur Rettung<br />

der Welt? „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass<br />

er seinen einzigen Sohn hingab …“ (Joh 3,16)?<br />

Nicht dogmatisch korrekt<br />

Ein bestürzendes Bild – nicht nur des leidenden<br />

und mitleidenden Christus, sondern auch des leidenden<br />

und mitleidenden Vaters. Ich habe mal in<br />

der Dogmatikvorlesung gelernt, das zu denken,<br />

sei gefährlich nah an einer Häresie. Es gab sogar<br />

einen Fachausdruck dafür: Patripassianismus.<br />

Dieses Bild – jedes gute Bild – ist weit davon entfernt,<br />

eine dogmatisch korrekte Glaubenslehre<br />

veranschaulichen zu wollen. Es ist ein Andachtsbild,<br />

das die Konvention überbietet, die den Vater<br />

lediglich den leidenden Christus präsentieren<br />

lässt. Viel mehr: das Geheimnis des dreieinen<br />

Gottes. Liebe. Unfassbar.<br />

Herbert Fendrich ist Beauftragter für Kirche und Kunst im<br />

Bistum Essen.<br />

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