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Nr. 24 (I-2019) - Osnabrücker Wissen

Nr. 24 (I-2019) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

Nr. 24 (I-2019) - Osnabrücker Wissen

Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

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<strong>Nr</strong>. <strong>24</strong> · kostenlos · Ausgabe I / <strong>2019</strong><br />

März · April · Mai<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

KOSTENLOS!<br />

17<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wer erfand den Buchdruck?<br />

Wie sauber<br />

ist Osnabrück?<br />

Titelfoto © AWIGO Abfallwirtschaft Landkreis Osnabrück GmbH<br />

29<br />

NATUR & UMWELT<br />

Welche Katzen leben im Rudel?<br />

37<br />

LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Wo wurden Osnabrücks Bischöfe beigesetzt?<br />

42<br />

HINTER DEN KULISSEN<br />

Kann denn Seife Sünde sein?<br />

1


IMPRESSUM<br />

EDITORIAL<br />

Ein Verlagsobjekt der<br />

sinus Marketing GmbH<br />

Gartenkamp 19<br />

49492 Westerkappeln<br />

Telefon: +49 5404 / 95 750 20<br />

E-Mail: kontakt@sinus-marketing.de<br />

Internet: www.sinus-marketing.de<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur:<br />

Dr. Thorsten Stegemann<br />

Weitere Redaktionsmitglieder<br />

dieser Ausgabe:<br />

Ebba Ehrnsberger<br />

Yörn Kreib<br />

Heiko Schulze<br />

Dr. Hermann Queckenstedt<br />

Sina-Christin Wilk<br />

Dr. Carl-Heinrich Bösling<br />

Mareike Jans<br />

Laura Seewald<br />

Redaktionsbeiträge<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

<strong>Nr</strong>.<br />

Weitere Highlights dieser Ausgabe<br />

Wo wird in Holzhütten gearbeitet?<br />

<strong>24</strong><br />

Foto © Jana Lange<br />

Sauberkeit ist am empfänglichsten für Flecke.<br />

Jerzy Grodek (geb. 1959),<br />

polnischer Weltbürger und Aphoristiker<br />

Genießen auf bayerisch<br />

direkt in Osnabrück!<br />

Gastbeiträge in dieser Ausgabe:<br />

Isabel Jannack<br />

Museum Industriekultur Osnabrück<br />

Judith Franzen / Sara Snowadsky<br />

Stadt- und Kreisarchäologie<br />

Svenja Vortmann<br />

Zoo Osnabrück<br />

Beatrice le Coutre-Bick<br />

Literaturbüro Westniedersachsen / Osnabrück<br />

Patrick Chellouche / Hendrik Hoerner<br />

Museum am Schölerberg<br />

Projekt- & Anzeigenleitung<br />

Stephan Buchholz<br />

Vermarktung<br />

Laura Seewald, Igor Hafner<br />

Leitung Mediengestaltung<br />

Laura Fromm<br />

Projektmanagement & Distribution<br />

Sebastian Buchholz<br />

FOTOGRAFEN<br />

Jana Lange · www.jana-fotografiert.de<br />

Marlen Rasche · www.mara-fotografie.jimdo.com<br />

Oliver Schratz · www.blendeneffekte.de<br />

sowie siehe Bildnachweise<br />

DRUCK & PRODUKTION<br />

Levien-Druck GmbH<br />

Eduard-Pestel-Straße 16<br />

49080 Osnabrueck<br />

Telefon: +49 5 41 / 9 59 29-0<br />

Internet: www.levien.de<br />

REDAKTIONSSCHLUSS:<br />

Februar <strong>2019</strong><br />

COPYRIGHT<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Veröffentlichung im Internet<br />

oder Vervielfältigung auf Datenträgern nur nach vorheriger<br />

schriftlicher Genehmigung der sinus Marketing GmbH. Trotz<br />

sorgfältiger Prüfung keine Gewähr für eventuelle Druckfehler.<br />

Unsere Redaktion ist selbstverständlich bemüht, alle<br />

Ansprüche im Bereich der Urheberrechte (insbesondere der<br />

Bildrechte) vor Drucklegung zu klären und zu berücksichtigen.<br />

Sollte uns trotzdem mal ein unbeabsichtigter Fehler unter-<br />

laufen, wenden Sie sich bitte direkt per E-Mail an: redaktion@<br />

osnabruecker-wissen.de, damit wir umgehend eine einvernehmliche<br />

Lösung finden.<br />

Wie wirkt Osnabrück bei Nacht?<br />

Wer versorgt<br />

Osnabrücks Streuner?<br />

Warum gingen Lehrer<br />

in eine Normalschule?<br />

28<br />

16<br />

Wo ist die gelbe Flöte?<br />

Wer wusch seine<br />

Hände in Unschuld?<br />

14<br />

18<br />

31<br />

38<br />

Liebe Leserinnen & Leser,<br />

in unserer ersten großen Geschichte des Jahres <strong>2019</strong> wollen wir wissen:<br />

„Wie sauber ist Osnabrück?“. Unser Autor Yörn Kreib gibt sich natürlich<br />

nicht mit der naheliegendsten Antwort zufrieden. Er interessiert<br />

sich auch dafür, seit wann Osnabrück Müll trennt, wie viele Tonnen<br />

Altpapier der Landkreis sammelt, wie die Hase geputzt wird und wie<br />

Raumpfleger zum Prädikat „Traumberuf“ stehen.<br />

Außerdem werfen wir einen Blick auf Orte, an denen Putzlappen und<br />

Besen nicht mehr ausreichen. Wie werden denn eigentlich Krankenhäuser,<br />

Großküchen, Kirchen, Tatorte oder Tiergehege gereinigt?<br />

Auch unsere anderen Redakteure haben wieder genauer hingeschaut und<br />

für die <strong>24</strong>. Ausgabe sauber recherchiert. Erfahren Sie auf den folgenden<br />

Seiten, wer im Mittelalter seine Hände in Unschuld wusch, wo die gelbe<br />

Flöte geblieben ist, ob Seife Sünde sein kann oder was der heilige Bonifatius<br />

mit fossilen Seelilien zu tun hat.<br />

Auch <strong>2019</strong> wünschen wir Spaß beim Lesen und Entdecken – und natürlich<br />

viel Glück beim Lösen unseres Kreuzworträtsels.<br />

Stephan Buchholz<br />

Herausgeber<br />

Dr. Thorsten Stegemann<br />

Chefredakteur<br />

Jetzt auch online noch mehr Fragen zur Region entdecken!<br />

Einfach „liken“ und regelmäßig weitere spannende Antworten finden:<br />

www.osnabruecker-wissen.de/facebook<br />

© sinus-marketing.de<br />

Dienstag bis Sonntag<br />

von 11 bis <strong>24</strong> Uhr.<br />

Montag Ruhetag.<br />

Hakenstraße 4a · 49074 Osnabrück<br />

Telefon 05 41 / 2 22 92<br />

www.posthalterei-os.de<br />

In eigener Sache:<br />

Werbung in diesem Magazin<br />

Wir sind der Meinung: <strong>Wissen</strong> sollte frei verfügbar sein!<br />

Deshalb ist „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ seit der ersten Ausgabe<br />

bis heute für interessierte Leserinnen und Leser kostenlos<br />

an ausgewählten Vertriebsstellen erhältlich.<br />

Aufwendungen wie z.B. für die Redaktion, Gestaltung,<br />

Logistik und den Druck werden durch Werbeeinnahmen<br />

refinanziert und ermöglichen so erst das regelmäßige<br />

Erscheinen dieser Printpublikation. Neben klassischen<br />

Werbeanzeigen werden auch zum Teil „bezahlte Beiträge“<br />

von Unternehmen veröffentlicht. Um Ihnen als Leser hier<br />

größtmögliche Transparenz zu gewährleisten, markieren<br />

wir alle diese Beiträge deutlich mit dem Wort „Anzeige“.<br />

Darüber hinaus werden einige Rubriken und Artikel von<br />

Unternehmen „präsentiert“, d.h. sie haben keinerlei Einfluss<br />

auf die Inhalte selbst, unterstützen das Projekt aber<br />

ebenfalls finanziell und können ihr Unternehmen im<br />

Gegenzug in der jeweiligen Rubrik z.B. durch ihr Logo<br />

und die Kontaktdaten werblich darstellen.<br />

Wir bedanken uns bei allen treuen Werbepartnern für das<br />

Vertrauen und die Unterstützung dieses Projektes!<br />

2<br />

3


TOPTHEMA<br />

TOPTHEMA<br />

Wie sauber ist Osnabrück?<br />

Regelmäßige Müllabfuhr und Entsorgung, ökologisch korrekte Trennung und Wiederverwertung,<br />

wo möglich Abfallvermeidung – für die Menschen in Stadt und Landkreis Osnabrück eine Selbstverständlichkeit.<br />

Die Straßen- und Gebäudereinigung hat sich zu einem bedeutsamen Wirtschaftsfaktor<br />

entwickelt. Dies war jedoch nicht immer so.<br />

Bild © AWIGO Abfallwirtschaft Landkreis Osnabrück GmbH<br />

Ab wann wurde Müll getrennt?<br />

Bis ins 13./14. Jahrhundert landete jeglicher<br />

Müll auf dem eigenen Misthaufen<br />

und wurde regelmäßig als Dünger auf<br />

den Feldern ausgebracht. Später sammelte<br />

man Hausmüll und menschliche Fäkalien<br />

in Kloaken und Abtrittgruben, um sie alle<br />

20 bis 50 Jahre zu leeren. Der Inhalt wurde<br />

einfach vergraben.<br />

Eine gesonderte Entsorgung des Hausmülls<br />

etablierte sich erst Mitte des 18. Jahrhunderts.<br />

Kloaken dienten fortan nur noch<br />

als Auffangbecken für menschliche Fäkalien,<br />

während der Hausmüll zunehmend<br />

zur Verfüllung von durch die zunehmende<br />

städtische Bautätigkeit entstehenden<br />

Gruben verwendet wurde.<br />

Was macht Müll zu<br />

einem Problem?<br />

„Müll als ein die Umwelt<br />

belastendes Produkt ist<br />

eine Erscheinung der heutigen<br />

Zivilisation“, sagt Dr.<br />

Michael Haverkamp, Leiter<br />

des Emsland Moormuseums.<br />

Mit dem Anwachsen<br />

der <strong>Osnabrücker</strong> Bevölkerung<br />

von 12.000<br />

Menschen im Jahr 1845<br />

auf über 65.000 im Jahr<br />

1910 wuchsen auch<br />

die Müllberge. Die<br />

bisher ausreichende<br />

Entsorgungsinfrastruktur<br />

kollabierte<br />

mit verhängnisvollen<br />

Folgen. Bis<br />

Ende des 19. Jahrhunderts<br />

boten<br />

die fürchterlichen<br />

hygienischen Zustände<br />

immer<br />

wieder Nährboden<br />

für Choleraepidemien<br />

in<br />

Osnabrück.<br />

Wer fühlte sich zuständig?<br />

Naturwissenschaftlich-medizinische<br />

Erkenntnisse wiesen der hygienischen<br />

Dimension der Müllfrage eine bis dato unbekannte<br />

Bedeutung zu. Sauberes Wasser,<br />

Kanalisation, verbesserte Wohnbedingungen<br />

und eine geregelte Müllabfuhr avancierten<br />

zu unverzichtbaren und wirkungsvollen<br />

Waffen im Kampf gegen die Cholera.<br />

Auch die Stadt Osnabrück erkannte die<br />

Zeichen der Zeit. Mit der 1817 erlassenen<br />

und 1839 modifizierten Straßenordnung<br />

schob sie den schwarzen Peter aber erneut<br />

der Bevölkerung zu, die weiterhin eigenverantwortlich<br />

für die Müllentsorgung<br />

zuständig war. Erste Überlegungen zur<br />

Übernahme der Reinigungs- und Abfuhrarbeiten<br />

durch die Stadtverwaltung<br />

wurden 1866 aufgrund der zu erwartenden<br />

Kosten wieder verworfen.<br />

Wer sorgt heute<br />

für saubere Straßen?<br />

Erst am 2. November 1897 verabschiedete<br />

der Magistrat der Stadt Osnabrück das<br />

„Orts Statut über die Übernahme der den<br />

Anliegern obliegenden Verpflichtungen<br />

zur Straßenreinigung und die Abfuhr des<br />

Straßen- und Hausunraths“ und läutete<br />

damit die Ära des kommunalen Müllmanagements<br />

ein.<br />

79 städtische Straßen wurden fortan von<br />

12 Arbeitern unter Einsatz einer Kehrmaschine<br />

und zwei einspännigen Fuhrwerken<br />

sauber gehalten. Die <strong>Osnabrücker</strong> fanden<br />

rasch Gefallen an diesem Service, sodass<br />

die Entsorgungstätigkeiten kontinuierlich<br />

ausgeweitet werden mussten. Heute sorgen<br />

rund 450 Mitarbeiter des am 1. Januar 2010<br />

gegründeten <strong>Osnabrücker</strong> ServiceBetriebs<br />

(OSB) für ein sauberes Osnabrück.<br />

Wie wird Osnabrück sauber?<br />

An sieben Tagen in der Woche reinigen<br />

Mitarbeiter des OSB mit großen und kleinen<br />

Kehrmaschinen (12) und per Hand<br />

Straßen, Radwege, städtische Fußwege und<br />

Plätze, befreien die öffentlichen Flächen<br />

von Müll und Unrat und beseitigen wilde<br />

5


TOPTHEMA<br />

TOPTHEMA<br />

Haseputzen 2018<br />

Holztonne für den Abtransport<br />

von Fäkalien aus städtischen Abortgruben, um 1900<br />

Müllablagerungen. Auf dem Plan stehen<br />

pro Jahr 33.000 Leerungen von rund 1.900<br />

Abfallboxen und Papierkörben.<br />

Außerdem werden täglich rund 4.000<br />

Restmülltonnen, 2.500 Bioabfalltonnen<br />

und 4.000 Altpapiertonnen geleert. Im Jahr<br />

nehmen die Müllwerker mehr als 2,7 Millionen<br />

Mülltonnen in die Hand. Insgesamt<br />

warten in Osnabrück 40.000 Restmüllund<br />

40.000 Altpapierbehälter sowie 25.000<br />

Biotonnen auf die regelmäßige Leerung.<br />

Dabei werden jährlich 26.000 Tonnen<br />

Restmüll, 14.500 Tonnen Altpapier und<br />

9.000 Tonnen Bioabfall eingesammelt.<br />

... und wer macht<br />

den Landkreis sauber?<br />

Für die Belange der Abfallwirtschaft im<br />

Landkreis Osnabrück ist seit Januar 2002<br />

die AWIGO (Abfallwirtschaft Landkreis<br />

Osnabrück GmbH) verantwortlich. Im<br />

Laufe der Jahre ist sie zu einer Unternehmensgruppe<br />

herangewachsen, in der mehr<br />

als 300 Mitarbeiter aktuell dafür sorgen,<br />

dass der Landkreis sauber bleibt. „Die<br />

eingesammelten Müllmengen, gerade im<br />

Bereich der größten Fraktionen, also Rest-,<br />

Sperr-, Bio-, Papier- und Verpackungsabfälle,<br />

bewegen sich seit Jahren in konstanten<br />

Höhen“, sagt Daniela Pommer, bei der<br />

AWIGO zuständig für Unternehmenskommunikation.<br />

2017 sammelten die Mitarbeiter<br />

43.007 Tonnen Hausmüll, <strong>24</strong>.451<br />

Tonnen Altpapier und 23.752 Tonnen Bioabfall<br />

ein. Der beste Abfall ist jedoch der,<br />

der gar nicht erst entsteht,<br />

betont die AWIGO. „In den<br />

letzten beiden Jahren standen<br />

deshalb beispielsweise auch<br />

die ehrenamtlichen Repair<br />

Cafés im Fokus der Öffentlichkeitsarbeit“,<br />

erklärt Pommer<br />

gegenüber „<strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Wissen</strong>“.<br />

Historisches Bild © Museum Industriekultur Osnabrück (Foto: Stadtarchiv Dülmen) / Haseputzen © Olaf Damerow / IG Bau Region Weser Ems /<br />

Mann reinigt Straße; Straßenreinigung © OS_Servicebetriebe // Bagger, Grünabfälle © AWIGO Abfallwirtschaft Landkreis Osnabrück GmbH<br />

Wann wird<br />

die Hase geputzt?<br />

Auch im vergangenen Jahr<br />

konnte sich das Ergebnis der<br />

dritten Haseputz-Aktion leider<br />

wieder sehen lassen. „Die<br />

Müllmenge, die wir 2018 aus<br />

der Hase gefischt haben, war<br />

schon erstaunlich, wobei wir<br />

aufgrund des begrenzten Platzes<br />

in den Kajaks und Kanadiern<br />

nur einen Bruchteil bergen konnten“,<br />

bilanziert Martin Volpers vom Wassersportverein<br />

Osnabrück (WSV). Fahrräder,<br />

Verkehrsschilder, Schubkarren, Autoreifen<br />

und zunehmend Plastikmüll – kaum<br />

etwas das nicht in der Hase zu finden ist.<br />

29 Säcke voller Müll fischten die Mitglieder<br />

von WSV und <strong>Osnabrücker</strong> Kanu<br />

Club (OKC) anlässlich des Stadtputztages<br />

2018 aus der Hase. Die Teilnahme am<br />

8. <strong>Osnabrücker</strong> Stadtputztag am Samstag,<br />

den 30. März <strong>2019</strong>, sei selbstverständlich.<br />

„Wir werden wieder mit einigen Teams<br />

und Kanus vor Ort sein und die Hase putzen“,<br />

verspricht Sascha Dömer vom OKC.<br />

Raumpfleger – ein Traumberuf?<br />

Handelte es sich zunächst um in Privathaushalten<br />

beschäftigte Dienstboten und<br />

Dienstmädchen, arbeiten heutige Gebäudereiniger<br />

überwiegend in gewerblich<br />

genutzten Immobilien wie Büros, Werkstätten,<br />

Labors, Krankenhäusern und<br />

Museen. Um einen Traumberuf hat es sich<br />

dabei wohl nie gehandelt. Vielmehr stellte<br />

Herbert Kromberg, Geschäftsführer der<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Firma Piepenbrock Dienstleistungen<br />

GmbH + Co. KG, 2008 in einem<br />

Interview mit Rolf Spilker (Museum Industriekultur)<br />

lapidar fest: „Ich habe noch<br />

keine Mitarbeiterin getroffen, die von ihrer<br />

Tätigkeit begeistert ist“. Das Unternehmen<br />

beschäftigt 26.600 Mitarbeiter bundesweit,<br />

davon aktuell etwa 21.000 in der Gebäudereinigung.<br />

Wie viele Gebäudereiniger<br />

sorgen für Sauberkeit?<br />

Die für Gebäudereiniger zuständige<br />

Industriegewerkschaft Bauen – Agrar –<br />

Umwelt (IG Bau) ging im November 2018<br />

von rund 8.000 Gebäudereinigern in der<br />

Region Osnabrück aus. Dirk Reker, stellvertretender<br />

Landesinnungsmeister der<br />

Gebäudereiniger-Innung Bremen und<br />

Nordwest-Niedersachsen sowie Geschäftsführer<br />

des 1895 gegründeten und mittlerweile<br />

ältesten Gebäudereinigungsbetriebs<br />

in Osnabrück (in vierter Generation),<br />

hält sich mit konkreten Zahlen dagegen<br />

bedeckt. „Viele Firmen dieser Branche<br />

arbeiten überregional. Mitarbeiter <strong>Osnabrücker</strong><br />

Unternehmen sind auswärts im<br />

Einsatz, während Beschäftigte anderer<br />

Firmen zeitweise in bestimmten Objekten<br />

in Osnabrück tätig sind“, erklärt er gegenüber<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“.<br />

Konkrete Zahlen seien auch deshalb<br />

schwer zu ermitteln, da viele Firmen<br />

inzwischen die Gebäudereinigung als<br />

Bestandteil von Dienstleistungspaketen<br />

(Facility Management) zusammen mit<br />

Gartenpflege, Wachdienst etc. anböten.<br />

Bundesweit würden zehn Prozent aller<br />

im Handwerk Beschäftigten in der Gebäudereinigung<br />

arbeiten und hätten 2018<br />

einen Jahresumsatz von über 17 Mrd. Euro<br />

erwirtschaftet.<br />

Wer arbeitet als Gebäudereiniger?<br />

„Menschen, die im ersten Arbeitsmarkt<br />

keine Chance haben und aufgrund fehlender<br />

Ausbildung in der Reinigungsbranche<br />

gestrandet sind“, erklärt Olaf Damerow,<br />

Gewerkschaftssekretär Gebäudereinigung<br />

IG Bau (Region Weser Ems). Gebäudereiniger<br />

seien in der Mehrzahl weiblich (außer<br />

in der Glas- und Industriereinigung,<br />

da die dortige Arbeit körperlich zu schwer<br />

sei) und immer häufiger Migranten.<br />

Obwohl der Branchenmindestlohn seit<br />

dem 1. Januar <strong>2019</strong> von 10,30 € / Std. auf<br />

10,56 € / Std. angehoben wurde, seien die<br />

Arbeitsbedingungen insgesamt dringend<br />

verbesserungsfähig. So führe beispielsweise<br />

der ständige Kostendruck dazu, die<br />

anfallenden Arbeiten in immer kürzere<br />

Arbeitszeiten zu packen. Leidtragende<br />

dieser sog. „Leistungsverdichtung“ seien<br />

die Gebäudereiniger. | Yörn Kreib<br />

6 7<br />

« Landkreis Osnabrück: Abfallbilanz von 2017


TOPTHEMA<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

Das Magazin<br />

im Jahres-Abo<br />

Wo sind spezielle<br />

Reinigungsmaßnahmen nötig?<br />

Besondere Orte erfordern besondere Reinigungsformen. Putzlappen und Besen allein reichen<br />

nicht aus, um Krankenhäuser, Großküchen, Kirchen, Leichenfundorte oder Tiergehege zu säubern.<br />

Wo wird mit Quarzsand gefegt?<br />

„Da die Sandsteinplatten im Dom in<br />

Quarzsand gelegt sind, werden diese auch<br />

mit feuchtem Quarzsand gefegt“, verrät<br />

Domküster Ansgar Stuckenberg. Eine<br />

echte Herausforderung ist die Spezialreinigung<br />

des Sandsteins vom herabtropfenden<br />

Wachs der Opferkerzen durch den<br />

Steinmetz.<br />

Besonderes Augenmerk auf den Kirchenboden<br />

haben auch Frank Albrecht<br />

Uhlhorn, Pastor der Marienkirche und<br />

sein Küster Carsten Niemeyer. Regelmäßig<br />

müssen durch die Besucher hereingetragene<br />

kleine Steinchen entfernt werden.<br />

„Sie können dem Holzfußboden und insbesondere<br />

den historischen Grabplatten<br />

im Chorumgang erhebliche Schäden<br />

zufügen“, erklärt er.<br />

Wann kommt der Tatortreiniger?<br />

Die Dienste dieser besonders zertifizierten<br />

Reinigungskräfte würden in Osnabrück<br />

glücklicherweise selten benötigt,<br />

sagt Anke Hamker, Pressesprecherin der<br />

Polizeiinspektion Osnabrück. „Tatortreiniger<br />

werden dann angefordert, wenn<br />

es darum geht, Spuren mit chemischen<br />

Mitteln zu reinigen, beispielsweise wenn<br />

Blutspuren am Tatort durch unsere Kriminaltechniker<br />

sichtbar gemacht wurden,<br />

Leichen über einen längeren Zeitraum in<br />

Wohnungen gelegen haben oder auch zur<br />

Reinigung sogenannter Messie-Wohnungen“.<br />

Auftraggeber sind neben der Polizei<br />

Hausverwaltungen, Hinterbliebene oder<br />

die Ordnungsämter.<br />

Wo ist das<br />

gesamte Personal gefragt?<br />

Je nach Gästeaufkommen werden in den<br />

Mensen und Cafeterien des Studentenwerks<br />

Osnabrück täglich zwischen 8.000<br />

und 10.000 Essen zubereitet und ausgegeben.<br />

Höchste Hygienestandards sind da<br />

selbstverständlich. „Wir haben nach den<br />

Richtlinien der Lebensmittelhygiene-Verordnung<br />

ein sogenanntes Hygienemanagementsystem<br />

(HACCP) eingerichtet.<br />

Darüber hinaus werden wir jährlich von<br />

der Lebensmittelüberwachung des Landkreises<br />

Osnabrück kontrolliert“, erläutert<br />

Philipp Heckmann, stellvertretender<br />

Abteilungsleiter Hochschulgastronomie<br />

beim Studentenwerk Osnabrück.<br />

Alle Mensen und Cafeterien des Studentenwerks<br />

Osnabrück sind mit dem Hygienesmiley<br />

des Landkreises ausgezeichnet.<br />

Dieser Standard kann nur gewährleistet<br />

werden, wenn das gesamte, regelmäßig<br />

geschulte Küchenpersonal mit anpackt.<br />

Wie häufig werden<br />

OP-Säle desinfiziert?<br />

In einer Operationsabteilung reicht eine<br />

normale Reinigung nicht aus, um Erreger<br />

abzutöten. Deshalb werde dort mit Desinfektionsmitteln<br />

gearbeitet, betont Bernd<br />

Gruber, Hygienemanager der Niels-Stensen-Kliniken.<br />

Grundsätzlich würden<br />

zwischen zwei<br />

Operationen die<br />

patientennahen Flächen<br />

(z.B. OP-Tische),<br />

Instrumentiertische<br />

sowie die Überwachungs-<br />

und Narko-<br />

Zoo reinigung © Zoo Osnabrück / Restliche Bilder © Bundesinnungsverband<br />

segeräte desinfizierend gereinigt. Der<br />

Aufwand der darüber hinausgehenden<br />

Desinfektionen richte sich nach der<br />

Art der Operation und den entsprechenden<br />

Richtlinien bzw. Empfehlungen,<br />

erklärt Gruber. Ähnlich wird<br />

dies auch im Klinikum Osnabrück<br />

gehandhabt. „Ergänzend findet täglich<br />

nach Beendigung des OP-Programms<br />

eine Schlussdesinfektion<br />

statt, bei der alle Flächen, einschließlich<br />

der Wände, desinfiziert werden“,<br />

sagt Krankenhaushygienikerin Christiane<br />

Körbel-Peceny. Grundlage seien<br />

die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts,<br />

genauer der Kommission für<br />

Krankenhaushygiene und Infektionsprävention<br />

(KRINKO).<br />

Was tun, wenn der Hund<br />

am Buch geknabbert hat?<br />

„Wir haben nicht viele Verschmutzungen<br />

zu beklagen und putzen unsere<br />

Bücher nicht nach jeder Rückgabe“,<br />

meint Stadtbibliotheksleiterin Martina<br />

Dannert. Die Medien seien durch<br />

einen Folieneinband geschützt. In den<br />

meisten Fällen reiche ein feuchtes Tuch<br />

oder in besonders hartnäckigen, klebrigen<br />

Fällen stark verdünnter Spiritus.<br />

Und wenn ein Buch doch Knabberoder<br />

Wasserspuren aufweise, müsse es<br />

durch den Entleiher ersetzt werden.<br />

Wo wird zur Reinigung<br />

das Wasser abgelassen?<br />

Zur wöchentlichen Gehegereinigung<br />

wird das Becken der Seehunde und<br />

Seelöwen im Zoo Osnabrück trockengelegt.<br />

Die Reinigung der elf unterschiedlichen<br />

Reviere obliegt den Tierpflegern<br />

und diese kann je nach Tierart<br />

sehr unterschiedlich sein. „Beim Säubern<br />

der Anlagen werden zum Beispiel<br />

je nach Tierkot spezielle Reinigungsmittel<br />

verwendet. Ist dieser fetthaltig,<br />

wird ein Putzmittel mit speziell fettlösenden<br />

Eigenschaften verwendet“,<br />

erläutert Thorsten Vaupel, stellvertretender<br />

Zooinspektor.<br />

In allen Fällen aber müssen die Tierpfleger<br />

auch an ihre persönliche Hygiene<br />

denken und Hände gründlich<br />

waschen und desinfizieren. | Yörn Kreib<br />

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11<br />

Keine bösen Überraschungen bei der<br />

Rückgabe von Leasing-Fahrzeugen<br />

Vereinbaren Sie frühzeitig einen unabhängigen<br />

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Vorfeld günstige Lösungen für eine entspannte<br />

Fahrzeugrückgabe an.<br />

sinus Automobile GmbH<br />

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WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wer traut sich<br />

mit Graviermaschine?<br />

Die Trauringgraviermaschine<br />

Trauring-Gravier-Maschine Cardan D.R.P. „Die vorzügliche, die billige, die verblüffend<br />

arbeitende und leicht zu handhabende Maschine.“ Schon der Werbespruch drückt die<br />

Eigenschaften der Maschine aus, die unscheinbar zwischen den vielen Exponaten im<br />

Depot des Museums Industriekultur steht. Parallel zum Erscheinen dieser Ausgabe von<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ ist die Graviermaschine im Haseschachtgebäude des Museums<br />

zu sehen.<br />

Eine Gravur die zum Anlass einer Ehe<br />

gefertigt wird, verleiht dem Ring eine Personalisierung<br />

und macht das Schmuckstück<br />

einzigartig. Schon in der Antike<br />

wurde der Spruch „Pignus amoris habes“,<br />

welcher so viel bedeutet wie „Du bist meiner<br />

Liebe Pfand“, in Trauringe graviert.<br />

Heutzutage fallen die Gravuren ausgelassener<br />

aus: Liebeszitate, Tag der Eheschließung<br />

und Namen oder Initialen<br />

der Ehepartner sind gängige Gravuren in<br />

Trauringen.<br />

Warum wurde die Maschine<br />

zum Exportschlager?<br />

Mit der Trauringgraviermaschine aus der<br />

Museumssammlung konnte die Innenseite<br />

von Trauringen mit Schablonen graviert<br />

werden. Erfunden, hergestellt und<br />

patentiert wurde sie im Jahre 1931 von Johann<br />

Peter Hartfuß, der in der Region um<br />

die saarländische Stadt Merzig als „genialer<br />

Tüftler“ bezeichnet wurde. In einer<br />

ehemaligen Öl- und<br />

Getreidemühle<br />

aus dem 18. Jahrhundert gründete<br />

er 1927 eine feinmechanische Werkstatt,<br />

in der Maschinen und Werkzeuge für<br />

Juwelier- und Uhrmachergewerbe hergestellt<br />

wurden.<br />

Hartfuß konnte mit seinen Maschinen im<br />

Ausland hohes Ansehen gewinnen. Trotz<br />

großer Konkurrenz war es<br />

ihm und seinen Mitarbeitern<br />

möglich, seine Erfindungen<br />

– besonders die<br />

Graviermaschine<br />

– in die ganze<br />

Welt zu verkaufen.<br />

Das einzigartige<br />

an der Trauringgraviermaschine<br />

war<br />

die vereinfachte Funktionsweise.<br />

Für die Bedienung<br />

musste man weder<br />

gelernter Graveur sein<br />

noch eine besondere Ausbildung haben.<br />

In kürzester Zeit konnten gleichmäßig<br />

gute Gravuren angefertigt werden. Die<br />

ehemalige feinmechanische Werkstatt<br />

von Jo- hann Peter Hartfuß ist heute<br />

noch in den historischen<br />

Gebäuden in Merzig vorzufinden<br />

– sie wird seit 1997 als „Feinmechanisches<br />

Museum Fellenbergmühle“<br />

geführt. Die Maschinen und Gerätschaften,<br />

die Hartfuß und seine Nachfolger<br />

einst selbst in Betrieb hatten, sind dort<br />

ausgestellt und noch funktionstüchtig.<br />

Auch im „Feinmechanischen<br />

Museum Fellenbergmühle“<br />

befindet sich<br />

eine Trauringgraviermaschine,<br />

wie<br />

sie in der Sammlung<br />

des Museums Industriekultur<br />

Osnabrück<br />

zu finden ist.<br />

In Merzig ist die Trauringgraviermaschine<br />

Cardan<br />

allerdings noch in Aktion:<br />

Wer sich traut, kann<br />

sich im Museum das Ja-Wort geben und<br />

seine Initialen in wenigen Minuten in die<br />

Trauringe gravieren lassen. | Isabel Jannack<br />

Bilder © Stadtwerke Osnabrück<br />

Bilder © Isabel Jannack<br />

Bilder © id|berlin<br />

- Anzeige -<br />

Wo verschwimmen die Grenzen zwischen Fahrrad und PKW?<br />

DIE BIKE-BRANCHE BLÜHT WIEDER AUF - DER MARKT WIRD VON ELEKTRISCH UNTERSTÜTZTEN RÄDERN DOMINIERT.<br />

WAREN DIE VERKAUFSZAHLEN 2007 NOCH STARK FAHRRADLASTIG, KIPPT DAS VERHÄLTNIS HEUTE ZUGUNSTEN<br />

DES E-ANTRIEBS. WAR DAS PEDELEC FRÜHER EIN „ALTE-LEUTE-FAHRRAD“, WANDELT SICH DAS IMAGE IMMER<br />

MEHR ZUM LIFESTYLE-PRODUKT.<br />

Lastenräder und Leichtmobilität nehmen<br />

zunehmend mehr Platz in den Städten ein.<br />

Die Mobilität des Einzelnen beginnt sich<br />

zu wandeln, dadurch erhöhen sich die Anforderungen<br />

an das klassische Fahrrad.<br />

Die Fahrzeuge sollen leicht und einfach,<br />

aber sicher sein sowie eine Transportmöglichkeit<br />

und einen Wetterschutz bei guter<br />

Wendigkeit bieten. Somit muss es zukünftig<br />

Lösungen geben, die zwischen den<br />

beiden Welten Fahrrad und PKW liegen.<br />

WER BEDIENT DEN BEDARF DER<br />

NEUEN LEICHTMOBILITÄT?<br />

Das neue Segment der Mobilität liegt<br />

näher am Fahrrad als am PKW, dennoch<br />

verschwimmen die Grenzen beider Industriezweige.<br />

Das zeigt sich auch an dem<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Unternehmen K-os - Engineering.<br />

Deren Dipl.-Ing. Martin Herber<br />

kommt aus der Fahrradbranche und hat<br />

zehn Jahre Erfahrung in der Fahrrad-/<br />

E-Bike-Entwicklung. In Kooperation mit<br />

einem Automobilzulieferer und einem Designer<br />

entwickelt das Team die Fahrzeugkonzepte<br />

von morgen.<br />

WIE ENTSTEHT EIN LEICHTFAHR-<br />

ZEUG IN OSNABRÜCK?<br />

Steht die in Meetings besprochene Vision<br />

eines Fahrzeugs, machen sich Ingenieure<br />

und Designer daran, die Konzepte zu<br />

visualisieren. Die ersten Entwürfe entstehen<br />

als Handskizze oder als einfache,<br />

am Computer erzeugte Grafiken, um ein<br />

Gefühl für das Fahrzeug zu bekommen.<br />

Hier werden grundlegende Dinge für<br />

das spätere Fahrzeug festgelegt, wie z.B.<br />

die Akkuposition und die Proportionen.<br />

Nach der Konzeptionierung und dem<br />

groben Vorentwurf beginnt die technische<br />

Entwicklung des Fahrzeugs und<br />

der einzelnen Komponenten mittels<br />

moderner computergestützter<br />

3D-Programme. Das Fahrzeug wird<br />

virtuell komplett am Computer konstruiert<br />

und berechnet. Ziel ist es, nach<br />

abgeschlossener Konstruktion das Fahrzeug<br />

als Prototyp zu bauen und zu testen.<br />

Vieles davon geschieht bei K-os Engineering<br />

im InnovationsCentrum Osnabrück.<br />

| Redaktion<br />

www.k-os.info<br />

Kontakt<br />

ICO InnovationsCentrum Osnabrück GmbH<br />

Albert-Einstein-Straße 1<br />

49076 Osnabrück<br />

fon +49 541 202 80 - 0<br />

info@ico-os.de | www.ico-os.de<br />

12<br />

13


JOB & KARRIERE<br />

In dieser Lagerhalle sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.<br />

20 Holzhütten stehen auf grünem Rasen, an den Wänden erstreckt<br />

sich ein Alpenpanorama. Das schafft eine einzigartige<br />

Arbeitsatmosphäre und zwar mitten in Osnabrück.<br />

Die Idee, für SALT AND PEPPER eine<br />

Alpenidylle zu schaffen, bis der Bau des<br />

nebenan entstehenden Bürotrakts abgeschlossen<br />

war, kam vom Vermieter der<br />

Lagerhalle Jens Strebe, Geschäftsführer<br />

der O.K. Immobilien GmbH. Diese Idee<br />

wurde dann gemeinsam mit dem Unternehmen<br />

weiterentwickelt und umgesetzt.<br />

Nach ca. dreimonatiger Planungsphase<br />

und zwei Wochen Hüttenaufbau konnte<br />

das gesamte Virtual Reality-Team in die<br />

Hütten, die mit modernsten und technisch<br />

voll ausgestatteten Arbeitsplätzen<br />

bestückt wurden, einziehen.<br />

"Seitdem wir mit dem Team in die<br />

Wo wird in Holzhütten<br />

gearbeitet ?<br />

Hütten eingezogen sind, hat sich auch<br />

nach Feierabend eine schöne Tradition<br />

entwickelt: Wir veranstalten regelmäßig<br />

´Jam Sessions´ und lassen die Arbeit<br />

dann bei Snacks, Getränken und Musik<br />

ausklingen", erzählt Timo Seggelmann,<br />

Geschäftsführer von SALT AND PEPPER<br />

Software Solutions.<br />

Und was passiert mit den Hütten, wenn<br />

der neue Trakt bezugsfertig ist? Sie sollen<br />

verkauft oder intern für eine Alternativnutzung<br />

verwendet werden. Die Lagerhalle<br />

wird dann voraussichtlich für einen<br />

Folgemieter umgebaut. | Laura Seewald<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

DAS UNTERNEHMEN<br />

SALT AND PEPPER Software<br />

Solutions ist ein modernes Software-Entwicklungshaus.<br />

Das Unternehmen<br />

realisiert auf Basis agiler<br />

Entwicklungsmethoden sowohl<br />

individuelle Softwarelösungen als<br />

auch eigene Softwareprodukte. In<br />

der Produktentwicklung sind Virtual<br />

Reality Anwendungen im Industriekontext<br />

einer der Schwerpunkte.<br />

An den Standorten Osnabrück,<br />

Hamburg und Stuttgart beschäftigt<br />

das Unternehmen rund 150 Mitarbeiter.<br />

Bilder © SALT AND PEPPER / Hintergrund © monropic, fotolia.de<br />

Bild Frauen © Exil und Geba Osnabrück / Hände schütteln © djile, fotolia.de<br />

Wer hilft Migranten bei der Arbeitssuche?<br />

Eine neue Sprache, eine andere Kultur und eine fremde Stadt – all das kann im ersten Moment ziemlich<br />

beunruhigend sein. Doch auch nur im ersten Moment, denn die GEBA (Gesellschaft für Berufsförderung<br />

und Ausbildung GmbH) und der Exil-Verein, das <strong>Osnabrücker</strong> Zentrum für Flüchtlinge, bieten speziell<br />

für Mütter mit Migrationshintergrund oder Fluchterfahrung ein Projekt an, mit dem das Ankommen in<br />

Deutschland erleichtert wird.<br />

Die beiden Projektmitarbeiterinnen<br />

Eugenie Becker und Gergana Georgieva<br />

stehen den Müttern bei allen Fragen<br />

rund um den Berufseinstieg in Deutschland<br />

beratend zur Seite: Angefangen<br />

beim Schreiben von Bewerbungen, über<br />

die verschiedenen Möglichkeiten der<br />

Weiterbildung und die Vermittlung in<br />

Sprachkurse bis hin zur Betreuung der<br />

Kinder während der Arbeitszeit. Sie<br />

bieten sowohl Einzel- als auch Gruppengespräche<br />

an, um die individuellen<br />

Interessen der Teilnehmerinnen mit<br />

ihren persönlichen Fähigkeiten abzugleichen.<br />

Besonders an diesem Projekt<br />

ist der lange Zeitraum, der für die<br />

Erarbeitung der Stärken und die Entwicklung<br />

eines persönlichen Förderplanes<br />

zur Verfügung steht, um schließlich<br />

den Übergang in die Berufstätigkeit zu<br />

realisieren: Die Frauen können bis zu<br />

drei Jahre im Projekt bleiben, bisher<br />

nehmen etwa 20 teil.<br />

Das Projekt „Stark im Beruf – Mütter<br />

mit Migrationshintergrund steigen<br />

ein“ wird vom Bundesministerium für<br />

Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

und den Europäischen Sozialfonds<br />

gefördert. Es findet in Kooperation mit<br />

dem Jobcenter Osnabrück, der Agentur<br />

für Arbeit und der MaßArbeit Jobcenter<br />

Landkreis Osnabrück, statt. Offiziell<br />

startete das Programm in Osnabrück<br />

im Februar dieses Jahres. | Mareike Jans<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

60er<br />

<br />

<br />

SONDER-<br />

<br />

AUSSTELLUNG<br />

<br />

<br />

14. APRIL BIS 06. OKTOBER<br />

Für <br />

wen tun wir das<br />

denn alles?<br />

Leben <br />

und Arbeiten<br />

in <br />

den 60er Jahren<br />

<br />

Viele <br />

Filme, Fotos<br />

und <br />

Erinnerungsstücke<br />

<br />

Begleitprogramm<br />

<br />

<br />

<br />

www.industriekultur-museumos.de<br />

<br />

<br />

<br />

Magazingebäude · • Süberweg · 50a • <br />

49090 Osnabrück<br />

Öffnungszeiten: <br />

Mi.–So., 10:00 Uhr–18:00 Uhr<br />

14<br />

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15


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Geschichte(n) aus<br />

Osnabrücks Partnerstädten<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wie wirkt<br />

Osnabrück bei Nacht?<br />

Osnabrück bei Tag zu sehen ist schön. Doch wie wirkt die Hasestadt,<br />

wenn die Sonne untergeht? Während der Stadtrundfahrt<br />

in einem Oldtimer Bus präsentiert sich das abendliche Osnabrück<br />

mit seinen beleuchteten Straßen, Gebäuden und Sehenswürdigkeiten<br />

von einer ganz anderen Seite.<br />

Geplant ist eine außergewöhnliche Fahrt<br />

in einem besonderen Ambiente, denn<br />

eine Fahrt in einem Doppeldecker-Oldtimer-Bus<br />

ist nichts Alltägliches. Die Tour,<br />

die an sechs Terminen jeweils um 20:00<br />

Uhr am Heger Tor beginnt, verläuft hauptsächlich<br />

am Rande der Stadt. Es werden<br />

ausgewählte Aussichtspunkte angefahren,<br />

welche die Sicht auf Osnabrück in<br />

dieser Atmosphäre erstrahlen lassen. Ein<br />

persönlicher Tourguide wird die gesamte<br />

Tour kommentieren und die Gäste mit<br />

spannenden Informationen versorgen.<br />

Die Tour peilt beleuchtete Gebäude oder<br />

Aussichtsplattformen an, die Osnabrück<br />

bei Nacht in einer speziellen Weise präsentieren.<br />

Ein Beispiel ist das Alando Palais,<br />

welches mit seinen bunten Lichtern<br />

ein Blickfang ist. Auch das ehemalige Gewerkschaftshaus<br />

am Hauptbahnhof wirkt<br />

bei Nacht ganz anders als am Tag. Erhöhte<br />

Positionen wie der Schinkelberg sind ebenfalls<br />

Ziele dieser Tour, um Osnabrück von<br />

oben bewundern zu können. | Mareike Jans<br />

Termine &<br />

Preise<br />

Termine:<br />

29.03.<strong>2019</strong> | 12.04.<strong>2019</strong> | 10.05.<strong>2019</strong><br />

11.10.<strong>2019</strong> | 18.10.<strong>2019</strong> | 01.11.<strong>2019</strong><br />

Die Tour startet jeweils um 20:00 Uhr an<br />

der Haltestelle Hegertor.<br />

Tickets gibt es unter anderem bei den<br />

Stadtwerken, im Mobiliätszentrum, am<br />

Neumarkt, im Servicezentrum am Nikolaiort,<br />

in der Tourist Information in der<br />

Bierstraße sowie auch online unter<br />

www.stadtwerke-osnabrueck.de und.<br />

Fahrpreise<br />

Die dreistündige Fahrt kostet 27 € für<br />

Erwachsene und 20 € für Kinder (bis 14<br />

Jahre).<br />

Eine Pause in der Gaststätte „Zum Laubenpieper“<br />

ist inklusive.<br />

Hegertor bei Nacht © Florian Remark / übrige Bilder © Jörg Segebarth / Hintergrund © Ammak, fotolia.de<br />

Bilder © Gemeente Haarlem<br />

Wer erfand den Buchdruck?<br />

Johannes Gutenberg, so um 1452, meint der geschichtsbewusste Deutsche. Doch manch niederländischer<br />

Nachbar fühlt sich da in seiner Nationalehre gekränkt. Der Haarlemer Laurens<br />

Janszoon Coster (1370 - ca. 1440) soll im Haarlemerhout – dem heutigen Stadtwald von Osnabrücks<br />

Partnerstadt Haarlem – einen Buchstaben in Buchenrinde geschnitzt haben. Als dieser in<br />

den Sand fiel und einen Abdruck hinterließ, sei die Idee zum Buchdruck geboren worden.<br />

Coster stellte die ersten Druckerwerkzeuge<br />

her. Ein Bediensteter habe diese 1441<br />

gestohlen und zu Johannes Gutenberg gebracht,<br />

der die Druckertechnik verfeinerte.<br />

Wie wurde die Legende geschürt?<br />

Seit 1856 erinnert eine Bronzestatue auf<br />

dem Großen Markt in Haarlem an diese<br />

Geschichte. Den legendären Buchstaben,<br />

der zu der weltverändernden Erfindung<br />

geführt haben soll, präsentiert er gut sichtbar.<br />

Für die Finanzierung wurde eine<br />

nationale Spendenaktion initiiert. Prinz<br />

Heinrich von Oranien-Nassau war bei der<br />

Enthüllung zugegen, um dem berühmten<br />

Sohn der Stadt zu gedenken.<br />

Niemand Geringeres als der flämische<br />

Bildhauer Louis Royer erschuf die Statue<br />

und setzte sich somit auch selbst ein Denkmal.<br />

Da kein Bild von Coster vorlag, ist das<br />

Gesicht der Statue dem von Royer nachempfunden.<br />

Welche Fakten sind zum niederländischen<br />

Buchdruck bekannt?<br />

Um die Person Laurens Janszoon Coster<br />

ranken sich viele Legenden. Historiker<br />

zweifeln nicht nur an, dass Coster der eigentliche<br />

Erfinder des Buchdrucks war. Sie<br />

gehen sogar davon aus, dass er nie existiert<br />

hat. Dennoch ist der Mythos ungebrochen:<br />

Die Haarlemer verehren ihren Helden. Seit<br />

dem 19. Jahrhundert steht Coster für seine<br />

Verdienste in der Liste der niederländischen<br />

Nationalhelden – u.a. neben Michiel<br />

de Ruyter, Rembrandt und Willem van<br />

Oranje.<br />

Erste Belege für die Ausübung der Druckkunst<br />

sind später datiert. Von 1483 bis<br />

1486 war Jacob Belleart als erster Drucker<br />

in Haarlem tätig. Er druckte Bücher<br />

in Niederländisch und Französisch. Somit<br />

war Haarlem auf jeden Fall die erste<br />

Stadt in den Niederlanden, in der Bücher<br />

gedruckt wurden. | Sina-Christin Wilk<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

PARTNERSTADT HAARLEM<br />

1961 wurde Haarlem die erste internationale<br />

Partnerstadt von Osnabrück.<br />

Nicht nur das Fachwerk in<br />

der Innenstadt haben beide Orte<br />

gemein. Mit 150.000 Einwohnern<br />

ist die Studentenstadt ähnlich groß<br />

wie Osnabrück und liegt ebenfalls in<br />

unmittelbarer Nähe eines Nationalparks.<br />

16<br />

17


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wer wusch sich im Mittelalter<br />

die Hände in Unschuld?<br />

Bei Ausschachtungsarbeiten für das neue L&T Sporthaus in Osnabrück macht ein Baggerfahrer<br />

im Sommer 2016 eine erstaunliche Entdeckung. Der leicht verbogene, mehrfach reparierte<br />

Gegenstand, den er zutage fördert, steckt tief im Erdreich. Die Oberfläche ist mit einer dünnen<br />

Moor- und Flusspatina überzogen.<br />

Das Objekt lag also lange Zeit im Feuchtbereich<br />

der Hase verborgen, die heute<br />

noch direkt entlang des Grundstücks<br />

verläuft. Gefunden hatte er eine gravierte<br />

Bronzeschale, die auf den ersten<br />

Blick vielleicht etwas unscheinbar wirkt.<br />

Schaut man genauer hin, entdeckt man<br />

jedoch einige interessante Details.<br />

Im Mittelmedaillon ist der Hochmut<br />

(lat. superbia) als männliche Personifikation<br />

mit Dreizack und Schild dargestellt.<br />

Die rundum laufende lateinische<br />

Inschrift „HAC RADICE MALA<br />

NASCITUR OMNE MALUM“ lautet<br />

übersetzt „Aus dieser bösen Wurzel ist<br />

alles Übel erwachsen“.<br />

Um die Hauptfigur sind sieben Büsten<br />

gruppiert, deren punkartig abstehende<br />

Haare das Wirken teuflischer Mächte<br />

anzeigen. Die Köpfe symbolisieren<br />

die Laster Geiz (lat. avaricia),<br />

Götzendienst (lat. idolatria), Neid<br />

(lat. invidia), Zorn (lat. ira),<br />

Prunksucht (lat. luxuria), Begierde<br />

(lat. libido) und Zwietracht (lat.<br />

discordia). Zwischen den Ästen<br />

exotisch anmutender Pflanzen<br />

Zeichnung © Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück, Zeichnung D. Lau / Übrige Bilder © Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück, U. Haug<br />

geben lateinische Inschriften weitere 19<br />

Sünden an. Die Darstellung dieser Motive<br />

erinnert stark an die aus der Buchmalerei<br />

bekannten Tugend- und Lasterbäume.<br />

Wozu diente die Schale?<br />

Derartige Schalen, auch Hanseschalen<br />

genannt, waren zwischen dem 11. und<br />

13. Jahrhundert wohl in weiten Teilen<br />

Europas verbreitet. Hergestellt wurden<br />

sie vornehmlich im Ostseeraum bis ins<br />

Baltikum und in England. Die Bezeichnung<br />

Hanseschale ist allerdings etwas<br />

irreführend, da die Deutsche Hanse,<br />

also die Vereinigung der Kaufleute, mit<br />

ihren vielfältigen Handelsbeziehungen<br />

im Nord- und Ostseeraum erst im 14.<br />

Jahrhundert ihren Höhepunkt fand.<br />

Die Schalen wurden vermutlich sowohl<br />

im weltlichen wie auch im kirchlichen<br />

Kontext verwendet. In den wohlhabenden<br />

Haushalten der Adels- und<br />

Bürgerschicht dienten sie der<br />

Handwaschung bei Tisch<br />

oder waren Bestandteil<br />

der Morgentoilette.<br />

Möglicherweise wurden<br />

sie auch für<br />

liturgische Handlungen<br />

während der<br />

Messfeier in Kirchen<br />

oder Klöstern genutzt.<br />

Die Bronzeschalen kommen<br />

mit und ohne Gravur<br />

vor. Typisches Bildprogramm sind<br />

florale Ornamente, geometrische Muster,<br />

Szenen der Mythologie, Tierabbildungen<br />

und christliche Motive. Personifikationen,<br />

wie sie auf sogenannten Tugendund<br />

Lasterschalen wiedergegeben sind,<br />

waren besonders im 12. Jahrhundert in<br />

Mode. Auf zahlreichen Exemplaren werden,<br />

nach dem Schema Gut gegen Böse,<br />

Laster und Tugenden einander gegenübergestellt.<br />

Ist diese Schale echt?<br />

Das fragten sich auch die <strong>Osnabrücker</strong><br />

Archäologen, als sie das Fundstück zum<br />

ersten Mal in den Händen hielten und<br />

genauer unter die Lupe nahmen. Die<br />

„modernen“ Frisuren der Büsten und<br />

der gute Erhaltungszustand sowie die<br />

vielen Details ließen zunächst Zweifel<br />

aufkommen.<br />

Es stellte sich jedoch schnell heraus: Für die<br />

punkartig anmutenden Frisuren lassen<br />

sich passende Vergleichsstücke aus Köln<br />

und den Niederlanden finden. Die hohe<br />

Qualität des Stückes ist zwar ungewöhnlich,<br />

aber nicht einzigartig.<br />

Was macht die Schale so besonders?<br />

In der Regel ist die Zentralfigur bei<br />

Lasterschalen weiblich und nicht – wie<br />

hier –männlich. Auffällig ist auch die<br />

akkurate Strichzeichnung, die feine<br />

Ausarbeitung der verschiedenen Motive<br />

verweist auf ein hohes handwerkliches<br />

Können. Ganz fehlerfrei<br />

hat der Künstler die<br />

lateinischen Worte<br />

nicht auf die Schale<br />

kopiert, im Vergleich<br />

mit anderen Exemplaren<br />

hat er jedoch<br />

sehr sorgfältig gearbeitet,<br />

alle Begriffe<br />

sind identifizierbar.<br />

Die erzieherische Absicht<br />

hinter den moralisierenden<br />

Abbildungen funktioniert<br />

in jedem Fall. Seine Hände buchstäblich<br />

in Unschuld waschen kann man in der<br />

Lasterschale nicht. Die eigenen Charakterschwächen<br />

so deutlich vor Augen geführt<br />

zu bekommen, sollte den Benutzer<br />

zu einem guten und gottgefälligen Leben<br />

anregen.<br />

Ob nun die Schale bewusst abgelegt<br />

wurde oder zufällig verloren ging, lässt<br />

sich heute nicht mehr rekonstruieren.<br />

Dennoch ist sie ein schönes Exponat, das<br />

demnächst am Ort seiner Entdeckung<br />

im neuen L&T Sporthaus zu sehen sein<br />

wird. | Judith Franzen und Sara Snowadsky<br />

18


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Otto Vesper<br />

Wann gab es<br />

<strong>Osnabrücker</strong><br />

„Verfassungsväter“? (2)<br />

Wie entstanden eigentlich Grundrechte? Das Recht auf körperliche Unversehrtheit, das für<br />

Gleichheit vor dem Gesetz, das für freie Wahlen? Wer setzte sich für Verfassungsartikel ein,<br />

die Oppositions-, Meinungs-, Rede-, Presse- und Versammlungsfreiheit festschrieben? Die<br />

Jahre 1849, 1919 und 1949 stehen allesamt für demokratische Regelwerke, an denen auch frei<br />

gewählte <strong>Osnabrücker</strong> mitgewirkt haben. Um wen ging es dabei?<br />

Insgesamt dreimal ist es in der deutschen<br />

Geschichte nach harten Auseinandersetzungen<br />

gelungen, Grundrechte in Verfassungen<br />

festzuschreiben: Vor 170 Jahren<br />

im Jahre 1849, vor genau 100 Jahren anno<br />

1919 und vor 70 Jahren anno 1949. Jede<br />

der Verfassungen stieß auf den erbitterten<br />

Widerstand demokratiefeindlicher und<br />

rückwärtsgewandter Kräfte. Die ersten<br />

beiden Regelwerke scheiterten, weil sich<br />

nicht genügend Demokraten zur Verteidigung<br />

ihrer Rechte fanden. Selbst heute<br />

ist die Demokratie überall durch immer<br />

mehr Despoten, Demagogen und nationalistische<br />

Hetzer bedroht. Auch deshalb<br />

darf der Wert unserer Grundrechte gar<br />

nicht hoch genug eingeschätzt werden.<br />

Im ersten Teil dieser Abhandlung wurden<br />

der Leserschaft vor allem Johann Detering<br />

(1808-1876) und Carl Theodor<br />

Breusing (1789–1867) vorgestellt, die am<br />

gescheiterten Verfassungswerk von 1849<br />

mitwirkten. Im zweiten Teil stehen hiesige<br />

Parlamentarier im Mittelpunkt, die<br />

aktiv dabei halfen, die Verfassungsartikel<br />

von 1919 durchzusetzen.<br />

Was geschah<br />

vor 100 Jahren?<br />

Das Völkerschlachten des Ersten Weltkrieges<br />

war seit dem Waffenstillstand<br />

von Compiègne am 11. November 1918<br />

beendet. Millionen von Soldaten hatten<br />

das sinnlose Sterben für Kaiser, Vaterland<br />

und Rüstungsindustrie endgültig satt.<br />

Allein in Deutschland hatten mehr als<br />

zwei Millionen Männer an der Front ihr<br />

Leben verloren. Unter ihnen waren 2.200<br />

Söhne und Familienväter aus Osnabrück.<br />

Wie ein Flächenbrand hatten sich landesweit<br />

demokratisch gewählte Arbeiterund<br />

Soldatenräte gebildet. Deren Mehrheit<br />

hatte sich daraufhin, einvernehmlich<br />

mit der mehrheitssozialdemokratischen<br />

Parteispitze um Friedrich Ebert,<br />

gegen tiefgreifende Änderungen von<br />

Wirtschaft und Institutionen und stattdessen<br />

für die schnellstmögliche Einberufung<br />

einer verfassungsgebenden<br />

Nationalversammlung entschieden.<br />

Der Wahlgang für das in Weimar<br />

tagende Gremium fand am 19. Januar<br />

1919 statt.<br />

Was passierte<br />

in Osnabrück?<br />

Bereits einen Tag vor den revolutionären<br />

Ereignissen in Berlin, am 8. November<br />

1918, hatte sich in Osnabrück<br />

unter Führung des Mehrheitssozialdemokraten<br />

und Bürgervorstehers Otto<br />

Vesper (1875-1923) ein Arbeiter- und Soldatenrat<br />

(ASR) gebildet. Seine Mitglieder<br />

kümmerten sich vor allem um die akuten<br />

Versorgungsprobleme der Bevölkerung<br />

und halfen der unverändert belassenen<br />

Stadtverwaltung dabei, die akute Notlage<br />

zu lindern und von der Front heimkehrende<br />

Soldaten zu integrieren. Bereits eine<br />

Woche nach seiner Konstituierung wurde<br />

der ASR, der im örtlichen Schloss amtierte,<br />

mit Mitgliedern bürgerlicher Parteien<br />

sowie durch August Josef Hagemann<br />

(1875-1950) von der katholischen Zentrumspartei<br />

erweitert. Während in vielen<br />

anderen Orten des Reiches revolutionäres<br />

Geschehen die Schlagzeilen bestimmte,<br />

blieb es in Osnabrück eher ruhig. Ausnahmen<br />

bildeten einige wiederholt aufflammende<br />

Hungerproteste großer Teile<br />

der Bevölkerung.<br />

Was war neu am<br />

Wahlgang 1919?<br />

Am 19. Januar 1919, vor fast genau 100<br />

Jahren, war die Wahlen zur verfassungsgebenden<br />

Nationalversammlung angesetzt.<br />

Neben den Frauen profitierten<br />

Otto Vesper © Familienarchiv Ingeborg Hensing / übrige Bilder Bilderl © commons.wikimedia.org / Hintegrund © oly5, fotolia.de<br />

Gedenktafel zur Nationalversammlung von 1919 am Großen Haus<br />

des Deutschen Nationaltheaters in Weimar<br />

vom neuen Wahlrecht auch alle jungen<br />

Leute: Sie durften jetzt bereits mit 20 statt<br />

erst mit 25 Jahren wählen. Die später, im<br />

Sommer 1919 beschlossene erste republikanische<br />

Verfassung sollte dieses Recht<br />

für die nahe Zukunft festschreiben. Auch<br />

in Osnabrück kam es somit erstmals in<br />

der Stadtgeschichte zu einem lebendigen<br />

demokratischen Wahlkampf, der Frauen,<br />

Männer und junge Menschen gemeinsam<br />

ansprach. Ein politisches Parteienspektrum<br />

von kaisertreuen Deutschnationalen<br />

über die Zentrumspartei, Rechts- und<br />

Linksliberale bis hin zu Sozialisten bot der<br />

Wählerschaft eine breite Palette an Wahlalternativen.<br />

Wer zog in die Weimarer<br />

Nationalversammlung?<br />

Zwei <strong>Osnabrücker</strong> wirkten danach in der<br />

Schiller- und Goethestadt aktiv daran mit,<br />

eine republikanische Verfassung zu formulieren:<br />

der Sozialdemokrat Otto Vesper<br />

sowie der Zentrumsvertreter August<br />

Josef Hagemann. Beide waren bereits seit<br />

vielen Jahren engagierte Arbeitersekretäre,<br />

denen insbesondere die Rechte der werktätigen<br />

Bevölkerung am Herzen lagen.<br />

Gewählt wurden beide auf den Wahllisten<br />

ihrer Parteien für den Wahlkreis 15, der<br />

das Gebiet des Regierungsbezirks Osnabrück-Aurich<br />

umfasste. Otto Vesper war<br />

um die Jahrhundertwende als Geselle des<br />

Tapezierer-Handwerks aus Berlin nach<br />

Osnabrück gekommen. Seit 1902 hatte er<br />

mit Unterbrechungen vor Ort als Arbeitersekretär<br />

der Freien Gewerkschaften<br />

gewirkt. Seit 1912 schrieb er als leitender<br />

Redakteur in der SPD-nahen „<strong>Osnabrücker</strong><br />

Abendpost“. Von 1913 an fungierte<br />

er als Bürgervorsteher und seit Herbst<br />

1918 auch als Mitglied des Magistrats. Im<br />

Sommer 1919 sollte Vesper dem neuerrichteten<br />

Arbeitsamt der Stadt Osnabrück<br />

vorstehen, das er bis zu seinem frühen Tod<br />

im Jahre 1923 leitete. Der andere <strong>Osnabrücker</strong><br />

Verfassungsvater, August Josef<br />

Hagemann, war Sohn eines Heuermanns.<br />

In Hopsten hatte er das Schlosserhandwerk<br />

erlernt und als Wandergeselle in Düsseldorf,<br />

Bonn, Köln, Boppard und Mainz<br />

gearbeitet. Anno 1900 war er als Schlosser<br />

zur Eisenbahnwerkstätte Osnabrück gekommen.<br />

1909 wurde er Bürgervorsteher.<br />

1921-22 sollte er auch dem Reichstag angehören,<br />

von 1920 bis 1933 zusätzlich dem<br />

Preußischen Landtag. Nach 1945 gehörte<br />

Hagemann, der einen Beitritt zu der ihm<br />

allzu konservativen CDU ablehnte, zu den<br />

wichtigsten Mitgliedern der neu gegründeten<br />

Zentrumspartei.<br />

Philipp Scheidemann ruft vom<br />

Westbalkon des Berliner Reichstags die Republik aus<br />

Wann gab es die erste<br />

offizielle Verfassung?<br />

Dies war natürlich erst der Fall, nachdem<br />

Verfassungsväter und -mütter ihre Beratungen<br />

zu den einzelnen Artikeln im<br />

Weimarer Nationaltheater abgeschlossen<br />

hatten. In Weimar tagte das Plenum vom<br />

6. Februar 1919 bis zum September 1919,<br />

um sich anschließend bis zum 21. Mai<br />

1920 nach Berlin zu vertagen. Bereits am<br />

31. Juli 1919 hatte die Nationalversammlung<br />

die neue Reichsverfassung mit großer<br />

Mehrheit angenommen. Am 1. August trat<br />

sie feierlich in Kraft. Endlich fanden Ideen<br />

wie das Wahlrecht für beide Geschlechter,<br />

die Gleichheit aller vor dem Gesetz und<br />

die Abschaffung der Standesunterschiede,<br />

die Unverletzlichkeit der Wohnung und<br />

das Recht auf freie Meinung ihre Rechtsgültigkeit.<br />

Erst die Nazis sollten jene Rechte<br />

wieder brutal zerschlagen. Die am 30.<br />

Januar 1933 durch den Reichspräsidenten<br />

Hindenburg erfolgte Machtübergabe an<br />

die Nationalsozialisten liquidierte bis zum<br />

Kriegsende 1945 abrupt und brutal alle<br />

demokratischen Verfassungsrechte, die<br />

im Weimarer Regelwerk festgeschrieben<br />

waren. | Heiko Schulze<br />

20<br />

August Josef Hagemann<br />

21


:42<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

KUNST & KULTUR<br />

Orte in Stadt und Land (17)<br />

Schinkel, Schenkel oder Geröll?<br />

Hat ein preußischer Baumeister seine Finger im Spiel gehabt, als der heutige Stadtteil Schinkel<br />

zu seinem Namen kam? Viele Menschen glauben, dass die Spur zu Karl Friedrich von Schinkel<br />

führt.<br />

Fotos: trodler1/Fotolia | iStockphoto.com/ideabug<br />

In einem alten Verzeichnis bischöflicher<br />

Tafelgüter von 1<strong>24</strong>0 wird eine Mühle in<br />

Vromelo genannt. Für den Volkskundler<br />

Hermann Jellinghaus zeigt sich darin<br />

ein verlorengegangener Name der heutigen<br />

Bauernschaft Schinkel. Dazu gehörte<br />

der jetzige Schützenhof (Kemnade) und<br />

„domus to wellen“, ein Wellmannsches<br />

Erbe. Noch heute gibt es die Straßenbezeichnung<br />

Vromelo. Die älteste schriftliche<br />

Erwähnung dürfte „silva scinkel“<br />

aus dem Jahr 1350 sein, wie der Heimatforscher<br />

Günter Wrede herausgefunden<br />

hat. In seinem Verzeichnis listet er<br />

die weitere Genese auf: 1404 hieß der Ort<br />

„Schinkele“, 1421 „Schynckele“, seit 1789<br />

ist von „Schinkel“ die Rede. 1914 wurde<br />

die bis dahin selbständige Gemeinde zu<br />

einem Stadtteil von Osnabrück.<br />

30. Mai bis<br />

2. Juni <strong>2019</strong><br />

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Wofür steht der Name?<br />

Häufig verbreitet ist die Ansicht, dass die<br />

Bezeichnung von „Schenkel“ abgeleitet<br />

wurde. Damit könnte der Schenkel zwischen<br />

der Bremer<br />

und der Mindener<br />

Straße gemeint<br />

sein. Diese<br />

Meinung vertrat<br />

auch Jellinghaus.<br />

Der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Rektor Kohstall<br />

dagegen legte<br />

in seiner Chronik<br />

eine Spur ins<br />

14. Jahrhundert,<br />

als noch weite<br />

Teile der Landschaft von Wald bedeckt<br />

waren. Er zitiert den lateinischen Satz<br />

„Magna via, que ducit ad silvam dictum<br />

schinkel.“ Die Übersetzung wäre: „Ein<br />

großer Weg, der zum Wald führt, wird<br />

Schinkel genannt“. Kohstall bot eine weitere<br />

Deutung des Namens an. Die Übersetzung<br />

des keltischen Wortes „schen“<br />

habe mit „Geröll“ zu tun. Für Kohstall<br />

bedeutete das eine treffende Bezeichnung<br />

für die Bodenbeschaffenheit dieses Ortes.<br />

Ob Schenkel oder Geröll, beiden Thesen<br />

fehlt es an Belegen. Hier gibt es für die<br />

Heimatforscher noch ein weites Betätigungsfeld.<br />

Zum Schluss noch einmal zur Frage, was<br />

das alles mit dem Baumeister Karl Friedrich<br />

von Schinkel zu tun hat. Gar nichts,<br />

denn der wurde erst 400 Jahre nach der<br />

ersten urkundlichen Erwähnung geboren.<br />

| Ebba Ehrnsberger<br />

Bilder © Ebba Ehrnsberger<br />

Header © www.roh.org.uk / La Forza, Faust, Romeo und Julia Bild © wikimedia.org / Kinosessel © peych_p; fotolia.de<br />

WELCHE VERDI-OPER WURDE<br />

ZUERST IN RUSSLAND GESPIELT?<br />

Am liebsten hob Giuseppe Verdi seine Meister-<br />

werke auf den großen italienischen Opernbühnen<br />

aus der Taufe. Doch der Maestro traute<br />

sich auch in die Fremde. Neun Jahre bevor die<br />

legendäre „Aida“ in Kairo uraufgeführt wurde<br />

(1871), hatte er sein Glück bereits in Russland<br />

versucht. Die „Macht des Schicksals“ erlebte<br />

ihre Weltpremiere am Bolschoi-Theater in<br />

Sankt Petersburg. Später überarbeitete Verdi<br />

das Werk komplett – die neue Fassung kam<br />

1869 an der Mailänder Scala heraus. Am<br />

Royal Opera House singen die Weltstars Anna<br />

Netrebko und Jonas Kaufmann in einer Inszenierung<br />

von Christof Loy.<br />

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Wo wird die<br />

Leinwand zur Opernbühne?<br />

Auch im April, Mai und Juni bietet die Filmpassage Osnabrück allen Musikfreunden drei ganz besondere Highlights. Im „de<br />

luxe“-Saal werden hochkarätig besetzte Aufführungen des weltberühmten Royal Opera House in London zu sehen sein.<br />

Die Besucher können sich auf internationale Stars und eine <strong>Osnabrücker</strong> Opernlegende freuen. In der Filmpassage eröffnet<br />

der Tenor Hans-Hermann Ehrich sämtliche Vorstellungen mit einer persönlichen Einführung.<br />

07.04.‘19<br />

WAS HAT „FAUST“ MIT<br />

„TIM UND STRUPPI“ ZU TUN?<br />

Eine einzige, wundervolle Arie, die in Charles<br />

Gounods 1859 uraufgeführter Goethe-Oper<br />

von der unglücklichen Margarethe gesungen<br />

wird. 80 Jahre später machte der Comiczeichner<br />

Hergé „Ah, je ris de me voir si belle“ zum<br />

Bravourstück seiner Opernsängerin Bianca<br />

Castafiore. Die kapriziöse Figur trat zum ersten<br />

Mal in dem „Tim und Struppi“-Abenteuer<br />

„König Ottokars Zepter“ auf und brachte manchen<br />

Zuhörer an den Rand der Verzweiflung.<br />

Die Gefahr besteht in London nicht. Hier singt<br />

die international gefeierte Sopranistin Diana<br />

Damrau die Rolle der Margarethe.<br />

HANS-HERMANN EHRICH<br />

Jeweils zu den<br />

genannten Terminen -<br />

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erhältlich!<br />

WANN FEIERTE EIN BALLETT<br />

IM KONZERTSAAL PREMIERE?<br />

Sergej Prokofjew war der stalinistischen<br />

Kulturpolitik weit lieber als sein Kollege Dmitri<br />

Schostakowitsch, doch auch er wurde, u.a.<br />

wegen seiner Erfolge im Westen, misstrauisch<br />

beäugt. Die am Bolschoi-Theater geplante Premiere<br />

des Balletts „Romeo und Julia“ platzte<br />

und fand schließlich in Brünn statt. So lernte<br />

die Musikwelt zuerst die beiden Orchestersuiten<br />

kennen, die Prokofjew 1936 und 37 für<br />

Konzertveranstaltungen ausgekoppelt hatte.<br />

| Thorsten Stegemann<br />

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22<br />

23<br />

23


KUNST & KULTUR<br />

Vergessene Bücher (12):<br />

Louise Astons Gedichtzyklus „Wilde Rosen“<br />

Wann störte eine ungläubige<br />

Zigarrenraucherin die Ruhe und Ordnung?<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts war Louise Aston in aller Munde – und ein begehrtes<br />

Beobachtungsobjekt der Berliner Polizei, die sich berufen fühlte, der „unsittlichen<br />

Lebensweise“ einer geschiedenen Künstlerin besondere Aufmerksamkeit zu widmen.<br />

Als sie wie ihr großes Vorbild George Sand auf offener Straße Männerkleidung<br />

trug, Zigarren rauchte und obendrein die Existenz Gottes leugnete, verlangte der<br />

preußische Ordnungssinn 1846 die Ausweisung der „staatsgefährlichen Person“.<br />

Im selben Jahr entstand ihr Gedichtzyklus<br />

„Wilde Rosen“. Die<br />

Verse dokumentieren nicht nur<br />

den einsamen<br />

Kampf einer mutigen Frau<br />

für Gleichberechtigung, Freiheit<br />

und Selbstbestimmung, sondern<br />

auch den Erfindungsreichtum,<br />

die thematische<br />

Aufgeschlossenheit<br />

und nicht zuletzt die<br />

unbeugsame Vitalität<br />

einer heute fast vergessenen<br />

Schriftstellerin.<br />

Wie so oft in ihrem<br />

Werk wechselt die Verzweiflung<br />

über den<br />

„Schiffbruch glühender<br />

Gefühle“, der auch<br />

durch gesellschaftliche<br />

Defizite verursacht<br />

wird, mit enthusiastischen<br />

Beschwörungen<br />

der eigenen Möglichkeiten.<br />

Immer wieder verdichtet<br />

Aston den<br />

lyrischen Fluss zum persönlichen<br />

Vorsatz und zur politischen Parole:<br />

Freiem Lieben, freiem Leben,<br />

Hab´ ich ewig mich ergeben.<br />

... heißt es in „Lebensmotto“, und<br />

das Gedicht „An ihn“ geht noch<br />

mehrere Schritte weiter:<br />

Welche Ideen<br />

sind gefährlich?<br />

Louise Franziska Hoche wurde am<br />

26. November 1814 in Gröningen<br />

bei Halberstadt als jüngstes Kind<br />

des Konsistorialrats Johann Gottfried<br />

Hoche und seiner Ehefrau<br />

Louise geboren.<br />

Im Alter von 21<br />

Jahren drängte<br />

die gutbürgerliche<br />

Familie<br />

sie in eine Ehe<br />

mit dem englischen Fabrikanten<br />

Samuel Aston, der in unerschüt-<br />

Bild unten rechts © 1885 gefertigter Stich für das Buch „Heinrich Groß: Deutsche Dichterinnen und Schriftstellerinnen in Wort und Bild. Fr. Thiel, Berlin 1885<br />

terlicher Zeugungskraft bereits vier<br />

uneheliche Kinder von drei Frauen<br />

hatte. Durch die neue Verbindung stieg<br />

die Zahl der Nachkommen auf sieben,<br />

doch Louise versuchte immer wieder<br />

aus dem engen bürgerlichen Korsett<br />

auszubrechen.<br />

1839 wurde die Ehe geschieden, der<br />

anschließenden Versöhnung folgte<br />

eine zweite Heirat, die ebenfalls nur<br />

von kurzer Dauer war. Louise Aston<br />

zog nach Berlin, unterhielt einige viel<br />

diskutierte Liebesaffären und wurde<br />

Teil einer in jeder Hinsicht unangepassten<br />

Künstlerszene.<br />

Nach der Ausweisung lebte sie in Köpenick<br />

und der Schweiz und verarbeitete<br />

ihren Dauerkonflikt mit der bürgerlichen<br />

Gesellschaft in der Schrift<br />

„Meine Emancipation, Verweisung<br />

und Rechtfertigung“, welcher der autobiografische<br />

Roman „Aus dem Leben<br />

einer Frau“ folgte, der bei Hoffmann<br />

und Campe in Hamburg erschien.<br />

In dem angriffslustigen Pamphlet<br />

„Meine Emancipation“ schilderte sie<br />

auch die Ereignisse, die zu ihrer Ausweisung<br />

führten:<br />

Am 21sten März erhielt ich wieder eine<br />

Verfügung, auf der Polizei zu erscheinen,<br />

wo mir Herr Assessor Köppin<br />

mündlich den Befehl ertheilte, „Berlin<br />

binnen 8 Tagen zu verlassen, weil ich<br />

Ideen geäußert, und ins Leben rufen<br />

wolle, welche für die bürgerliche Ruhe<br />

und Ordnung gefährlich seien.“<br />

So wurde mir von der Polizei eine<br />

Wichtigkeit beigelegt, die ich selbst mir<br />

beizulegen nie gewagt hätte, denn wie<br />

kühn müßten die Träume einer Frau<br />

sein, welche sich für eine staatsgefährliche<br />

Person hielte.<br />

Die zuständigen Beamten sahen das<br />

anders, denn die Vorgeladene äußerte<br />

sich in der Nachbetrachtung offenbar<br />

diplomatischer als im Verhör, von dem<br />

folgender Wortlaut überliefert ist:<br />

Ich glaube nicht an Gott und rauche<br />

Zigarren, deshalb bin ich vielleicht vielen<br />

Damen ein Greuel. Ich beabsichtige<br />

die Frauen zu emancipiren und sollte<br />

es mein Herzbluth kosten. Ich halte die<br />

Ehe für das unsittlichste Institut, da<br />

ich keine dauernde Liebe in derselben<br />

für möglich halte. Wenn der Mann<br />

heirathet ist er blödsinnig.<br />

1848 kehrte sie nach Berlin zurück<br />

und versuchte mit der Zeitschrift „Der<br />

Freischärler. Für Kunst und sociales<br />

Leben“ erneut Einfluss auf die politischen<br />

und gesellschaftlichen Entwicklungen<br />

zu nehmen. Neben dem<br />

Roman „Revolution und Contrerevolution“<br />

(1849) erschien der Gedichtzyklus<br />

„Freischärler-Reminiscenzen“<br />

(1850), bevor sie sich zur Überraschung<br />

vieler Zeitgenossen weitgehend ins Privatleben<br />

zurückzog.<br />

Louise Aston heiratete den Arzt Daniel<br />

Eduard Meier, lebte mit ihm (erneut<br />

unter polizeilicher Überwachung) zeitweise<br />

in Bremen und beteiligte sich an<br />

den Aktivitäten des Demokratischen<br />

Vereins. Als ihr Mann, der vor einer<br />

Verbindung mit Louise nachdrücklich<br />

gewarnt worden war, seine Anstellung<br />

verlor, folgte ihm seine Frau nach<br />

Russland und viele weitere Dienstorte<br />

in Ost- und Südosteuropa.<br />

1871 kehrten die beiden nach Deutschland<br />

zurück. Am 21. Dezember des<br />

Jahres starb Louise Aston – inzwischen<br />

verarmt und schwer deprimiert<br />

- in Wangen im Allgäu.<br />

Was verband Astons<br />

Vater mit Osnabrück?<br />

Ihre politischen Ansichten wurden<br />

der Pfarrerstochter sicher nicht in die<br />

Wiege gelegt. Doch das schriftstellerische<br />

Talent könnte sie von ihrem<br />

Vater geerbt haben. Der Theologe und<br />

Historiker Johann Gottfried Hoche<br />

(1762-1836) publizierte Romane, religiöse<br />

Schriften und zahlreiche wissenschaftliche<br />

Abhandlungen. Im<br />

Jahr 1800 erschien seine „Reise durch<br />

Osnabrück und Niedermünster in das<br />

Saterland, Ostfriesland und Gröningen“.<br />

| Thorsten Stegemann<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

ASTON LESEN<br />

In den letzten Jahren sind viele<br />

Texte von Louise Aston –<br />

Nachdrucke, Digitalisate oder<br />

eBooks – wieder zugänglich<br />

gemacht worden. Die Universitätsbibliothek<br />

Osnabrück hat<br />

dagegen die Erstaufgabe des<br />

Zyklus „Wilde Rosen“, die 1846<br />

im Verlag von W. Moeser und<br />

Kühn erschien. Das 170 Jahre<br />

alte Exemplar darf allerdings<br />

nur im Lesesaal benutzt und<br />

nicht kopiert werden.<br />

<strong>24</strong> 25


MOMENTAUFNAHMEN<br />

Wer klappert seit<br />

(mindestens) 660 Jahren?<br />

Auf unserem Poster stehen ihre Räder still,<br />

doch von April bis Oktober (sonntags, 14.00-<br />

18.00 Uhr) geht sie immer noch ihrer Arbeit<br />

nach. Dann klappert das hölzerne Rad der<br />

Wassermühle in Bad Essen, die 1359 erstmals<br />

urkundlich erwähnt wurde.<br />

An den genannten Sonntagnachmittagen<br />

kann das mehrfach restaurierte Wahrzeichen<br />

der Gemeinde, das aus dem aufgestauten<br />

Schwanenteich angetrieben wird, besichtigt<br />

werden. Auch der Erwerb eines „Mühlen-<br />

Diploms“ ist möglich. | Redaktion<br />

Foto: Marlen Rasche<br />

www.mara-fotografie.jimdo.com<br />

26 27


NATUR & UMWELT<br />

NATUR & UMWELT<br />

Welche Katzen<br />

leben im Rudel?<br />

Wer versorgt Osnabrücks Streuner?<br />

Vor 29 Jahren ging aus einem Catsitter-Club der Katzenschutzbund e.V. hervor. Seither sind die<br />

inzwischen 60 Ehrenamtlichen <strong>24</strong>/7 aktiv und kümmern sich um alle Belange der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Samtpfoten – vor allem um die der Streuner.<br />

Wo finden Felltiger<br />

ein neues Zuhause?<br />

Werden die Ehrenamtlichen auf Jungtiere<br />

im Alter bis acht Wochen aufmerksam,<br />

werden diese in der Auffangstation in<br />

Belm-Vehrte oder bei anderen Tierschutzvereinen<br />

untergebracht. Dort werden die<br />

Fellbündel geimpft und entwurmt, um<br />

schließlich vermittelt zu werden. „Ältere<br />

Tiere lassen sich innerhalb eines Tierheimbetriebes<br />

kaum oder nur sehr schwer<br />

sozialisieren und kommen zurück an die<br />

Futterstellen“, so Andreas Renner, Vorsitzender<br />

des Katzenschutzbundes.<br />

Auch kränkliche Katzen — häufig von den<br />

Besitzern ausgesetzt — finden in der Auffangstation<br />

eine Bleibe. Versorgt werden<br />

die Tiere von einer angestellten Halbtagskraft,<br />

einer gelernten Tierpflegerin, und<br />

den Ehrenamtlichen. Gearbeitet wird in<br />

Drei-Stunden-Schichten. Die immensen<br />

Kosten der Auffangstation werden weitgehend<br />

durch Spenden und Mitgliedsbeiträge<br />

aufgefangen.<br />

Ein Partnernetzwerk aus Tierheimen,<br />

Tierschutzvereinen, Tierärzten und Futtermärkten<br />

leistet Unterstützung. Hier<br />

liegt auch die kostenlose Vereinszeitung<br />

„Samtpfote & Co.“ aus, die über Aktivitäten<br />

und einzelne Tiere berichtet oder<br />

Tipps zur Katzenhaltung und -gesundheit<br />

bietet.<br />

Auf samtpfote-online.de ermöglicht eine<br />

Live-Webcam rund um die Uhr einen Einblick<br />

in das derzeitige Heim der Vierbeiner.<br />

Bei einer Adoption fällt eine Schutzgebühr<br />

an, die direkt in die Auffangstation<br />

investiert wird. Wer keine Katze aufnehmen<br />

kann, hat die Möglichkeit durch eine<br />

Patenschaft ab 5 Euro pro Monat einen<br />

wertvollen Beitrag zu leisten. Das Geld<br />

wird für Futter, medizinische Versorgung<br />

und die Unterbringung genutzt.<br />

Seit zwei Jahren ist ein Außengehege in<br />

Planung, das den Stubentigern Platz zum<br />

Spielen und Klettern bietet. Eine glatte<br />

Mauer sorgt dafür, dass kein Schützling<br />

verschwindet. Von den insgesamt erforderlichen<br />

17.000 Euro sind bereits 6.000 Euro<br />

gesammelt worden. | Sina-Christin Wilk<br />

Katzenschutzbund<br />

Osnabrück e.V.<br />

Dorfstr. 6 | 49191 Belm<br />

Tel.: 0541 4480080<br />

info@katzenschutzbund.com<br />

Bilder © Katzenschutzbund Osnabrück e.V.<br />

Bilder © Zoo Osnabrück<br />

Sie sind die zweitgrößten Katzen nach dem Tiger und gelten als „Könige der Tierwelt“: Die<br />

Löwen. Ausgewachsene Männchen können eine Kopf-Rumpf-Länge von 1,7 bis 2,5 Meter<br />

erreichen und wiegen im Schnitt 190 Kilogramm. Ihre weiblichen Artgenossen sind etwas kleiner<br />

und leichter, sie bringen etwa 125 Kilogramm auf die Waage. Die afrikanischen Raubtiere leben<br />

im Gegensatz zu anderen Katzenarten im Rudel.<br />

Uberlegene Jager?<br />

Innerhalb des Rudels gehen meist die<br />

Weibchen auf die Jagd. Zu ihrer Beute<br />

gehören Antilopen, Gnus, Zebras und<br />

Gazellen. In seltenen Fällen können große<br />

Gruppen auch junge Giraffen, Elefanten<br />

oder Flusspferde erlegen. Die Raubkatzen<br />

sind mit bis zu 60 Stundenkilometern<br />

langsamer als einige ihrer Beutetiere und<br />

nicht sehr ausdauernd. Ihr Vorteil: Löwen<br />

pirschen sich bis auf wenige Meter an ihre<br />

Beute heran und jagen diese dann taktisch<br />

im Rudel.<br />

Harem oder Frauen-WG?<br />

Während die Weibchen meist ein Leben<br />

lang in einem Rudel bleiben, werden die<br />

führenden Männchen in der Natur oft<br />

nach zwei bis drei Jahren von jüngeren<br />

Konkurrenten abgelöst. Im Zoo Osnabrück<br />

lebt Rudelführer Nakuru gemeinsam<br />

mit den Weibchen Shaba und Nyota<br />

sowie seinen drei Söhnen Kipangi, Amani<br />

und Mahiri.<br />

Wie sieht die Kinderstube aus?<br />

Eine tragende Löwin bringt nach etwa<br />

vier Monaten zumeist ein bis vier Jungtiere<br />

zur Welt. Die kleinen Löwen sind<br />

anfangs noch blind, nur etwa 50 Zentimeter<br />

groß und circa 1,5 Kilogramm schwer.<br />

Zunächst sorgt nur die Mutter für ihren<br />

Nachwuchs, später kümmern sich auch<br />

andere Weibchen aus dem Rudel. Auch im<br />

Zoo Osnabrück soll es in Zukunft wieder<br />

Löwennachwuchs geben: Damit das Rudel<br />

dann genug Platz hat, soll die Anlage der<br />

Raubkatzen um das Dreifache vergrößert<br />

werden. Die Finanzierung des Umbaus<br />

unterstützt der Verein „Löwen für Löwen“.<br />

Löwen-Fans können den Zoo durch eine<br />

Spende oder die Mitgliedschaft im Verein<br />

unterstützen.<br />

Weitere Infos gibt es auf der Homepage<br />

des Zoos unter www.zoo-osnabrueck.de<br />

| Svenja Vortmann<br />

28<br />

29


SOMMER<br />

NATUR & UMWELT<br />

Wie steigen Fische auf?<br />

Die Düte ist das zweitgrößte städtische Fließgewässer und Heimat für viele Fischarten, die<br />

stromaufwärts wandern. An der Mühle Bohle in Wersen wäre ihr Weg zu Ende, doch mittlerweile<br />

können Fische hier aufsteigen.<br />

In ihrer über 700-jährigen Geschichte<br />

diente sie als Walke- und Boke, Korn-,<br />

Öl- und Sägemühle. Heute fungiert das<br />

aufwändig restaurierte Gelände rund um<br />

die Mühle Bohle als außerschulischer<br />

Lernstandort, der spannende Einblicke in<br />

die Technik vergangener Zeiten ermöglicht.<br />

Derweil leben in der Düte Elritzen, Groppen<br />

und Döbel, Aale, Barsche, Forellen und<br />

Bachneunaugen. Mehr als 20 verschiedene<br />

Arten zieht es an der Mühle vorbei stromaufwärts,<br />

vor allem im Frühjahr, wenn es<br />

zu den Laichgründen geht.<br />

2016 wurde deshalb eine Aufstiegsanlage<br />

errichtet. Der kiesgefüllte Stahltrog, der<br />

in neun Kammern geteilt ist, kann mit<br />

Wasser geflutet werden. Die Fische durchschwimmen<br />

die einzelnen Becken, können<br />

mitunter eine Pause in den Ruhezonen<br />

machen und überwinden so die Höhenunterschiede<br />

am Mühlenwehr.<br />

Am Ende der Fischtreppe wurde eine Reuse<br />

installiert, deren Kontrolle durch den<br />

Wersener Naturschutz- und Fischereiverein<br />

erstaunliche Zahlen ergab. Innerhalb<br />

eines Jahres passierten rund 4.000 Fische<br />

die Anlage. | Thorsten Stegemann<br />

Infos zur Historie, Öffnungszeiten und<br />

Veranstaltungen der Mühle gibt es unter:<br />

www.muehle-bohle.de.<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

MIT DEM RAD ZUR MÜHLE<br />

Die Mühle Bohle ist bequem mit<br />

dem Auto, aber auch sehr gut mit<br />

dem Fahrrad zu erreichen. Über den<br />

Haseuferweg geht es nach Eversburg<br />

und von dort aus am Stichkanal<br />

entlang, bevor ein Bahnübergang<br />

Richtung Achmerstraße führt.<br />

Von dort zweigt der Mühlengrund<br />

Richtung Mühle Bohle ab.<br />

Bilder © Thorsten Stegemann<br />

Bilder © Paul Stegemann<br />

Wo ist die GELBE Flöte?<br />

Nördlich von Hunteburg liegt ein Eschen-Ulmen-Auenwald, der<br />

seit 1982 unter Naturschutz steht. Hier brüten Graureiher und<br />

andere bedrohte Vogelarten in unmittelbarer Nähe eines jahrhundertealten<br />

Rittersitzes. Ein idyllischer Ort, der obendrein<br />

von einem kleinen Fluss durchzogen wird – oder durchzogen<br />

werden sollte.<br />

Die einstige Verbindung zwischen Elze<br />

und Hunte, die den pittoresken Namen<br />

„Gelbe Flöte“ trägt, könnte als Laichgewässer<br />

eine wichtige ökologische Rolle<br />

spielen. Eben deshalb wurde sie seit 2005<br />

mit großem Aufwand und einer fünfstelligen<br />

Summe renaturiert.<br />

Doch die Maßnahmen zeigten nicht den<br />

gewünschten dauerhaften Erfolg und<br />

natürlich forderten die Hitzewellen des<br />

vergangenen Jahres auch hier ihren Tribut.<br />

Die „Gelbe Flöte“ trocknete aus, außerdem<br />

verstopften herabfallende Blätter,<br />

Äste und umgestürzte Bäume das ohnehin<br />

flache Flussbett.<br />

Erst im Winter, wie hier auf den kurz vor<br />

Weihnachten 2018 fotografierten Bildern<br />

zu sehen ist, füllte sich der Lauf nach<br />

starken Regenfällen wieder mit Wasser.<br />

| Thorsten Stegemann<br />

WINTER<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

RITTERGUT IM<br />

NATURSCHUTZGEBIET<br />

Das Rittergut Streithorst wurde zu<br />

Beginn des 14. Jahrhunderts erstmals<br />

urkundlich erwähnt und später<br />

mehrfach zerstört, auf- und umgebaut.<br />

Seit 2004 befindet es sich<br />

wieder in Familienbesitz. Hausherr<br />

Eberhard Clamor stammt aus der<br />

Hünnefelder Linie der alteingesessenen<br />

Adelsfamilie von dem Bussche.<br />

30<br />

31


NATUR & UMWELT<br />

Geschichte(n) aus dem<br />

WO WIRD AN ZWEI TAGEN<br />

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Was hat der heilige Bonifatius mit fossilen Seelilien zu tun?<br />

Im <strong>Osnabrücker</strong> Raum kann man auch heute noch Fossilien finden,<br />

deren Interpretation einst auf großes Unbehagen bei Kirchenverantwortlichen<br />

stieß. Was aber sind Trochiten, Sonnenradsteine oder Bonifatiuspfennige?<br />

Bei Trochiten handelt es sich um die<br />

versteinerten Stielglieder von Seelilien, die<br />

vor über 200 Millionen Jahren ihre Blütezeit<br />

hatten. Seelilien, anders als der Name<br />

vermuten lässt, gehören nicht zu den<br />

Pflanzen, sondern zu den Stachelhäutern.<br />

Sie sind somit verwandt mit Seeigel und<br />

Seesternen. Auch heute noch existieren<br />

einige Seelilienarten in den Weltmeeren.<br />

Die Germanen verehrten die Trochiten<br />

wegen ihren strahlenförmigen Strukturen<br />

auf den Ober- und Unterseiten als Abbilder<br />

der Sonne. Die große magische Bedeutung,<br />

ihrer Sonnenradsteine genannten<br />

Trochiten, leitet sich mythologisch von<br />

der Vergöttlichung der Sonne ab. Ein solches<br />

Abzeichen zu tragen, sicherte dem<br />

Träger die Unterstützung der Gottheit zu;<br />

ein Symbol für Tapferkeit. Im Rahmen der<br />

Christianisierung bekehrte im 8. Jahrhundert<br />

der Missionar Bonifatius die germanische<br />

Urbevölkerung, teilweise mit rabiaten<br />

Methoden. Die alten heidnischen Gottheiten<br />

wurden allmählich von einem neuen,<br />

angeblich mächtigeren Gott verdrängt,<br />

den es gnädig zu stimmen galt. Heidnische<br />

Relikte, wie die magischen Sonnenradsteine,<br />

wurden als wertlose Bonifatiuspfennige<br />

(auch Hexengeld und Wichtelpfennige<br />

genannt) abgegeben und geopfert. In<br />

Apotheken allerdings, fand man bis in das<br />

18. Jahrhundert gepulverte Trochiten als<br />

Heilmittel gegen verschiedene Krankheiten,<br />

wie beispielsweise Melancholie.<br />

Wo kann man heute im<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Raum Trochiten finden?<br />

Die Chancen stehen dort gut, wo Gesteine<br />

des Oberen Muschelkalks den Untergrund<br />

bilden; zum Beispiel am Schölerberg, am<br />

Harderberg, bei Natbergen oder Niederholsten.<br />

Mit etwas Glück, findet man dort<br />

seinen ganz persönlichen Sonnenradstein<br />

oder Bonifatiuspfennig. | Hendrik Hoerner<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

TERRA.VISION<br />

Wer einen Blick auf 300 Millionen<br />

Jahre Erdgeschichte der Region<br />

werfen möchte, ist herzlich eingeladen<br />

die Dauerausstellung<br />

TERRA.vision im Museum am<br />

Schölerberg zu besuchen.<br />

Museum am Schölerberg<br />

Natur und Umwelt · Planetarium<br />

Umweltbildungszentrum<br />

Klaus-Strick-Weg 10<br />

49082 Osnabrück<br />

Telefon: 0541 323 7000<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag: geschlossen · Dienstag: 9 bis 20 Uhr<br />

Mittwoch bis Freitag: 9 bis 18 Uhr<br />

Samstag: 14 bis 18 Uhr · Sonntag: 10 bis 18 Uhr<br />

www.museum-am-schoelerberg.de<br />

Fossil Chladocrinus basaltiformis © Hendrik Hoerner / Rezente Seelilie im Ozean vor Indonesien © NOAA CC BY 2.0<br />

Bilder Energiemesse © PEAG<br />

Am letzten Märzwochenende informieren mehr als 50 Aussteller<br />

aus der Region zu den Themen Solarenergie, Stromspeicher,<br />

effiziente Heiz- und Lüftungssysteme, Wärmepumpen<br />

und auch zu Förder- und Finanzierungsprogrammen. Auf der<br />

15. Energiemesse im DBU Zentrum für Umweltkommunikation<br />

an der Straßenecke Pagenstecherstraße / „An der Bornau“<br />

steht in diesem Jahr darüber hinaus der Einsatz und die<br />

Nutzung der Elektromobilität besonders im Fokus.<br />

Zum Beispiel präsentiert das Team des<br />

Autohauses Starke den neuen VW Crafter<br />

als E-Modell. Dank einer leistungsstarken<br />

Lithium-Ionen-Batterie kann er bis<br />

zu 170 km weit fahren und erreicht eine<br />

Geschwindigkeit bis 90 km/h. Mit Hilfe<br />

eines Schnellladevorgangs erreicht die<br />

Batterie (Energiegehalt 35,8 kWh) bei<br />

einer „CCS-Ladestation“ mit 50 kW<br />

(Gleichstrom) nach nur 45 Minuten<br />

wieder einen Ladezustand von 80 Prozent.<br />

Da die Nutzfahrzeuge üblicherweise über<br />

Nacht auf einem Firmenbetriebshof geladen<br />

werden, reicht aber meist auch die<br />

Ladung über eine sogenannte „AC-Wallbox“<br />

mit 7,2 kW (Wechselstrom), so dass<br />

der Akku nach ungefähr 5 Stunden wieder<br />

zu 100 Prozent mit Energie versorgt<br />

ist. Auch die Stadtwerke Osnabrück sind<br />

wieder auf der Energiemesse vertreten<br />

und informieren unter anderem über die<br />

17 Ladestationen,<br />

die heute schon von den Stadtwerken<br />

im Gebiet Osnabrück bereitgestellt werden.<br />

An jeder Station können bis zu zwei<br />

Autos geladen werden.<br />

„Bereits im vergangenen Jahr war das Thema<br />

E-Mobilität der Renner der Messe“,<br />

hat Peter Band, Erfinder und Macher<br />

der Energiemesse, mit seiner Crew<br />

erkannt. „In diesem Jahr kooperieren<br />

wir daher eng mit dem Handwerk und<br />

dem Handel, um insbesondere auch den<br />

Gewerbetreibenden die Möglichkeit zu<br />

geben, ihre individuellen Fragestellungen<br />

zum Flottenmanagement oder der passenden<br />

Ladeinfrastruktur kompetent<br />

beantworten zu lassen.“<br />

Natürlich entdecken auch Privatpersonen<br />

an beiden Messetagen des 30. / 31. März<br />

von je 10 bis 17 Uhr spannend aufbereitet<br />

und gebündelt jede Menge praktischer<br />

Tipps, innovative Produkte und<br />

clevere Ansätze zum smarteren,<br />

autarken und flexiblen Umgang<br />

mit Energie – treu nach<br />

dem Messemotto „Energie geht<br />

uns alle an!“ Der Eintritt ist für<br />

alle Wissbegierigen kostenfrei.<br />

| Redaktion<br />

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Der Duft von frischen Croissants und heißem Kaffee<br />

– hier bleiben keine Wünsche offen! Zu zweit oder<br />

mit der ganzen Familie – jeden 2. und 4. Sonntag<br />

im Monat – unser Brunchbuffet für Sie.<br />

32,00 € pro Person<br />

inkl. Kaffee, Tee und Säften.<br />

Beginn: 11.30 Uhr<br />

Jetzt reservieren: Tel. +49 541 6096-628<br />

Natruper-Tor-Wall 1 . 49076 Osnabrück<br />

Tel. +49 541 6096-628 . weinwirtschaft-osnabrueck.de<br />

Geschäftsanschrift: arcona Hotel GmbH . Steinstr. 9 . 18055 Rostock<br />

Gericht oben © Valery / Lachs frei; Gericht unten © weyo / Knoblauch<br />

© fotoart-wallraf, fotolia.de<br />

www.dransmann.com<br />

präsentiert das Kochrezept:<br />

Wie gesund ist der Lieblingsfisch der Deutschen?<br />

Gesundheitsexperten empfehlen ihn ein- bis zweimal pro Woche, gleichzeitig machen<br />

Negativschlagzeilen über skandinavische Fischfarmen die Runde.<br />

Von Natur aus enthalten Lachse zahlreiche<br />

wichtige Vitamine, Mineralien, Spurenelemente<br />

und die sogenannten Omega-3-Fettsäuren.<br />

Diese ungesättigten Fettsäuren könnenvommenschlichen<br />

Körper nicht<br />

selbst gebildet<br />

werden.<br />

Sie tragen<br />

zur Senkung<br />

des Blutdrucks<br />

sowie zur Regulierung des Cholesterinspiegels<br />

bei. Überdies verringern sie das Risiko<br />

eines Herzinfarktes, und selbst der Verlauf<br />

von Entzündungen kann positiv beeinflusst<br />

werden.<br />

Unhaltbare Zustände auf diversen Zuchtfarmen<br />

haben die Lachsproduktion allerdings<br />

in Verruf gebracht. Speisefische werden<br />

mit Antibiotika und Pestiziden verseucht,<br />

die FAZ berichtete im März 2018 von einer<br />

„giftigen Fischsuppe“ in norwegischen Fjorden.<br />

Fast zeitgleich untersuchte die Stiftung<br />

Warentest frischen und tiefgekühlten Zuchtsowie<br />

tiefgekühlten Wildlachs, den man in<br />

hiesigen Supermärkten kaufen konnte. 19<br />

von 30 Filetproben wurden als „gut“ bewertet.<br />

Zwischenfazit: Auch beim Lachs empfiehlt<br />

es sich, ganz genau auf die jeweilige Herkunft<br />

zu achten! | Redaktion<br />

Gebratener Lachs auf<br />

Spinat-Tagliatelle<br />

(für 4 Personen)<br />

Das Lachsfilet unter kaltem Wasser abwaschen,<br />

ggf. Gräten entfernen, dann trocken<br />

tupfen und von beiden Seiten salzen und pfeffern.<br />

Öl erhitzen und die Filets darin bei mittlerer<br />

Hitze von jeder Seite etwa drei bis vier<br />

Minuten anbraten.<br />

Spinat waschen, in gesalzenem Wasser<br />

blanchieren oder mit Öl und etwas Knoblauch<br />

dünsten. Tiefgekühlten Spinat auftauen und<br />

langsam erhitzen.<br />

Tagliatelle in kochendem Salzwasser zubereiten.<br />

Spinat unter die Tagliatelle heben, danach<br />

mit den Lachsfilets servieren.<br />

Wir wünschen Guten Appetit!<br />

Zutaten gebratener Lachs<br />

auf Spinat-Tagliatelle:<br />

800 Gramm Lachsfilet<br />

750 Gramm Spinat (frisch oder tiefgekühlt)<br />

500 Gramm Tagliatelle<br />

1 EL Olivenöl<br />

ggf. eine Knoblauchzehe<br />

Jodsalz, Pfeffer aus der Mühle<br />

35


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Wer geht den Diamantweg?<br />

Über die Empfehlung eines Freundes stieß Ingo Schaff 1993 auf Ole Nydahl, einen Lama<br />

(Lehrer) des tibetischen Buddhismus. Das Interesse war geweckt. Nach dem Studium diverser<br />

Bücher und bei Nydahl selbst gründete Schaff das Buddhistische Zentrum Osnabrück. Eine<br />

Begegnungsstätte für Jung und Alt. „Jeder nimmt sich so viel Zeit wie er kann und mag“, erklärt<br />

Schaff. Freiheit sei der wesentliche Ansatz im Buddhismus: Er soll Teil des Alltags werden, aber<br />

keine Zwänge ausüben.<br />

Die Gruppe trifft sich montags und donnerstags<br />

ab 20 Uhr in einer hellen Wohnung<br />

in der Altstadt. Für jeden Teilnehmer<br />

gibt es ein Sitzkissen im langgezogenen<br />

Meditationsraum. Vorne befindet sich ein<br />

kleiner Schrein mit einer Buddha-Statue.<br />

Darüber: Bilder von Nydahl, Trinley Thaye<br />

Dorje - dem 17. Karmapa (Oberhaupt des<br />

tibetischen Buddhismus) -, sowie ein Foto<br />

seiner vorherigen Inkarnation. Buddhisten<br />

glauben, dass das Bewusstsein des<br />

Karmapa wiedergeboren wird. Angebetet<br />

wird das Oberhaupt nicht, es agiert als<br />

Lehrer für alle, die dem buddhistischen<br />

Weg folgen.<br />

Welches Ziel hat die Meditation?<br />

Drei verschiedene Pfade gebe es im Bud-<br />

dhismus: Das kleine Fahrzeug, das große<br />

Fahrzeug und den Diamantweg. Buddhismus<br />

sei eine Weltanschauung, keine<br />

Religion, so Schaff. „Das Ziel eines jeden<br />

Buddhisten ist es, im Einklang mit sich<br />

selbst zu seinem eigenen<br />

Buddha zu finden.<br />

Hiermit einher gehen<br />

Furchtlosigkeit und Lebens-Weisheit,<br />

die eine<br />

veränderte Wahrnehmung<br />

von sich selbst und der Umwelt hervorrufen.“<br />

Der Diamantweg ist ganzheitlich<br />

ausgerichtet. Körper, Seele und Geist<br />

sollen in Einklang treten und so zum Zustand<br />

dauerhaften Glücks führen. Während<br />

der Meditation, dem buddhistischen<br />

Tantra, fokussiert sich jeder auf sich selbst.<br />

Rund 30 Minuten dauert dieser konzentrierte<br />

Zustand bei völliger Ruhe an.<br />

Nach jedem Meditationsabend sitzen die<br />

Mitglieder für einen gemeinsamen Ausklang<br />

zusammen, bevor sie wieder in den<br />

Alltag zurückkehren. Das jüngste reguläre<br />

Mitglied ist Anfang 20, das älteste<br />

Mitte 70. Derzeit sind es rund 60 Mitglieder.<br />

Gemeinsam wird viel gelacht und<br />

dem eigenen Glück Ausdruck verliehen.<br />

| Sina-Christin Wilk<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

DER WEG UND<br />

DIE REISEKOSTEN<br />

Es wird ein monatlicher Mitgliedsbeitrag<br />

von 15 Euro für die Mitgliedschaft<br />

im Dachverband Diamantweg<br />

(Regionalverband Mitte),<br />

Miete für die gemeinsam genutzten<br />

Räumlichkeiten sowie Tee erhoben.<br />

Am ersten und dritten<br />

Montag des Monats gibt es Einführungen<br />

um 19.00 Uhr. Mehr Infos:<br />

www.diamantweg-buddhismus.de<br />

Bilder © Sina-Christin Wilk<br />

Bilder © Diözesanmuseum Osnabrück<br />

Wo wurden Osnabrücks<br />

Bischöfe beigesetzt?<br />

Wer das Diözesanmuseum durch die schwere Eingangstür<br />

betritt, stößt auf eine rechteckige glasgedeckte Bodenkammer<br />

mit dem Foto eines Grabes sowie zwei kleinen Grabbeigaben.<br />

Im 1:1-Format ist ein aufgemauertes Grab aus dem 12. Jahrhundert<br />

zu sehen, in dem vermutlich 1237 der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Bischof Thiethard beigesetzt wurde.<br />

Der kleine Kelch und der Hostienteller im<br />

Miniaturformat zeigen dem Betrachter,<br />

dass hier ein Priester seine letzte Ruhestätte<br />

gefunden hat. Das Foto wurde 1966<br />

im <strong>Osnabrücker</strong> Dom aufgenommen, wo<br />

Bauarbeiter bei der Anlage eines unterirdischen<br />

Heizungsschachtes auf die Grablege<br />

gestoßen waren.<br />

Wie Thiethard wurden auch andere mittelalterliche<br />

Bischöfe Osnabrücks in der<br />

Kathedrale beigesetzt: so etwa der heilige<br />

Adolf von Tecklenburg, der als Zisterziensermönch<br />

eine möglichst bescheidene<br />

Grablege im Eingangsbereich zum Dom<br />

wünschte. An ihn erinnert ein Altarbild<br />

am südlichen Zugang zum Chorumgang,<br />

das Bischof Wilhelm Berning zu Adolfs<br />

700. Todestag im Jahr 19<strong>24</strong> weihte.<br />

Im dritten Raum des Diözesanmuseums<br />

fällt der Blick des Besuchers unweigerlich<br />

auf eine lebensgroße liegende Skulptur,<br />

die Bischof Konrad III. von Diepholz darstellt.<br />

Dieser galt im 15. Jahrhundert nicht<br />

nur als geistlich ausgesprochen versierter<br />

Oberhirte, sondern wegen seiner Aversion<br />

gegen kostspielige Kriege zugleich als einer<br />

der Garanten für Wohlstand und Frieden<br />

in Stadt und Land. Der Bischof errichtete<br />

um 1475 nicht nur die Marienkapelle am<br />

östlichen Ende des Chorumgangs, sondern<br />

schaffte wohl noch zu seinen Lebzeiten<br />

auch die große Figur für sein dort<br />

geplantes Grab an. 1478 setzte man ihn hier<br />

tatsächlich bei.<br />

Seit dem 19. Jahrhundert haben zudem die<br />

Weihbischöfe Carl Clemens von Gruben,<br />

Karl Anton Lüpke und Bernhard Schräder<br />

sowie die Bischöfe Johannes Heinrich Beckmann<br />

(+1878), Bernard Höting (+1898),<br />

Hubertus Voss (+1914), Wilhelm Berning<br />

(+1955), Franziskus Demann<br />

(+1957), Helmut Hermann Wittler (+1987)<br />

und Hubertus Brandenburg (+2009) in<br />

Konrads „Bischofskapelle“ ihre letzte Ruhe<br />

gefunden: zunächst in Erdbestattung und<br />

seit 1949 in einer Gruftanlage mit insgesamt<br />

16 gemauerten Grabkammern.<br />

Eine Gedenktafel an der Westwand der<br />

Kapelle erinnert zudem an alle katholischen<br />

Oberhirten Osnabrücks seit dem<br />

um 804 verstorbenen Missionar Wiho–<br />

egal ob sie im Dom, im Kloster Iburg oder<br />

an ganz anderen Orten beigesetzt wurden.<br />

| Hermann Queckenstedt<br />

36<br />

37


GEWERKSCHAFTLICHER DRUCK<br />

Bernhard Heinrich Overberg<br />

BEITRÄGE GERECHT VERTEILT!*<br />

Warum gingen Lehrer<br />

doch einen beträchtlichen Fort-<br />

WIRKT! KRANKENKASSENschritt<br />

gegenüber der Situation,<br />

www.igmetall.de/zusatzbeitrag<br />

die Overberg vor allem in ländlichen<br />

Regionen vorgefunden<br />

in eine „Normalschule“?<br />

hatte.<br />

So forderte er unter anderem<br />

BEITRÄGE GERECHT VERTEILT!*<br />

auf das sture Auswendiglernen zu<br />

verzichten, denn es „erstickt die Begierde<br />

etwas gründlich zu erlernen, und<br />

entwöhnt den Verstand vom Nachdenken.“<br />

Overberg plädierte stattdessen für eine freundliche, motivierende<br />

Unterrichtsatmosphäre, die im Dialog von Schülern und<br />

WIRKT! KRANKENKASSEN-<br />

www.igmetall.de/zusatzbeitragGEWERKSCHAFTLICHER<br />

Lehrern entstehen sollte.<br />

DRUCK<br />

Die Schulreformen, die auch die Grundlage für eine angemes-<br />

WIRKT! KRANKENKASSENsene<br />

Besoldung schufen, waren allerdings nur ein Teil seines<br />

www.igmetall.de/zusatzbeitrag<br />

weitgefächerten Aufgabengebietes. Der Krämersohn aus Voltlage<br />

fungierte überdies als Rektor der Lotharinger Chorschwestern,<br />

www.igmetall.de/zusatzbeitrag<br />

Seelsorger und enger Vertrauter der schillernden Fürstin Amalie<br />

von Gallitzin sowie Pfarrer der Überwasserkirche in Münster.<br />

Auch die neue preußische Landesherrschaft wusste seine Verdienste<br />

zu schätzen und ernannte ihn zum Oberkonsistorialrat<br />

und Ehrenmitglied des Provinzialschulkollegiums.<br />

Bernhard Heinrich Overberg starb am 9. November 18<strong>24</strong> in<br />

„Was kann der neue Lehrer?“ Diese Frage stellt Albert Ankers Gemälde „Das Schulexamen“ auch noch 1862<br />

Münster. Bis heute tragen zahlreiche Schulen seinen Namen, so<br />

etwa in Osnabrück, Münster, Vechta, Meppen oder Warendorf.<br />

| Thorsten Stegemann<br />

LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Wer halbwegs lesen und schreiben, Kirchenlieder singen und außerdem<br />

noch ein wenig rechnen konnte, hatte im 18. Jahrhundert gute<br />

Chancen, einen unbeliebten, schlecht bezahlten Job zu bekommen -<br />

und Lehrer zu werden. Für den 1754 in Voltlage geborenen Bernhard<br />

Heinrich Overberg war die Erziehung von Kindern und Jugendlichen<br />

dagegen eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben. Er begann<br />

deshalb Lehrer zu unterrichten.<br />

Portrait © commons.wikimedia.org/wiki/File:Overberg,_Bernhard.jpg?uselang=de<br />

WIRKT! KRANKENKASSEN-<br />

„Christkatholisches Religionshandbuch um<br />

sich und andere zu belehren“, Ausgabe von 1839<br />

GEWERKSCHAFTLICHER DRUCK<br />

BEITRÄGE GERECHT VERTEILT!*<br />

BEITRÄGE GERECHT VERTEILT!*<br />

Overberg, der aus einer<br />

armen Krämerfamilie stammte, besuchte<br />

zunächst das Franziskaner-Gymnasium<br />

in Rheine, ehe er von 1774 bis 79 Philosophie<br />

und Theologie in Münster studierte.<br />

1779 wurde er zum Priester geweiht und<br />

kurze Zeit später Kaplan in Everswinkel.<br />

1783 berief ihn der Bildungsreformer<br />

und Generalvikar Franz von Fürstenberg<br />

zum Leiter des Elementarschulwesens,<br />

um die Ausbildung der Lehrer und<br />

damit auch deren Unterricht auf ein neues<br />

38<br />

Fundament zu stellen. Tief überzeugt von<br />

der „Würde und Wichtigkeit des Schullehreramtes“,<br />

das aus jungen Menschen<br />

„rechtschaffene Christen“ machen sollte,<br />

organisierte Overberg in der Münsteraner<br />

Normalschule eine mehrmonatige Ausbildung<br />

für bereits berufstätige und später<br />

auch für angehende Lehrer. Bernhard<br />

Heinrich Overbergs Einfluss reichte weit<br />

über Münster hinaus. Seine Bücher, allen<br />

voran die 1793 veröffentlichte, aus vielen<br />

zeitgenössischen Quellen gespeiste „Anweisung<br />

zum zweckmäßigen Schulunterricht<br />

für die Schullehrer im Hochstifte<br />

Münster“ wurden immer wieder nachgedruckt<br />

und vielerorts zur Basis einer<br />

katholischen Volksaufklärung. Auch wenn<br />

seine Erkenntnisse in manchen Punkten<br />

nicht mit modernen pädagogischen Anforderungen<br />

übereinstimmen, bedeuteten sie<br />

* AB DEM 1.1.<strong>2019</strong><br />

Das gedankenlose auswendig lernen karikiert Johann Peter<br />

Hasenclever (1810–53) mit seinem Gemälde "Die Dorfschule".<br />

Ob jung oder alt: Alle wollen eine Rente mit Zukunft. Aus<br />

* AB DEM 1.1.<strong>2019</strong><br />

der Politik gibt es Hoffnung. Die Wirtschaftslobby stellt<br />

sich dagegen. Noch ist der Ausgang offen. Deshalb ist es<br />

* AB DEM 1.1.<strong>2019</strong><br />

jetzt Zeit, um zusammen zu kämpfen: für die faire Rente -<br />

angemessen, rechtzeitig, von allen für alle.<br />

* AB DEM 1.1.<strong>2019</strong><br />

www.mehr-rente-mehr-zukunft.de<br />

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IG Metall Osnabrück<br />

August-Bebel-Platz 1<br />

WIRKT! KRANKENKASSEN-<br />

49074 Osnabrück<br />

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Telefon: 0541 33838-0<br />

E-Mail: osnabrueck@igmetall.de<br />

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www.igmetall-osnabrueck.de


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Warum war 1919 die Geburts-<br />

stunde der Volkshochschulen?<br />

Vor 100 Jahren, ein Jahr nach der Katastrophe des Ersten<br />

Weltkrieges, gab es in ganz Deutschland Bestrebungen<br />

zur Gründung neuer Bildungseinrichtungen. Der Artikel<br />

148 der Weimarer Verfassung von 1919 lautete: „Das Volksbildungswesen, einschließlich der<br />

Volkshochschulen, soll von Reich, Ländern und Gemeinden gefördert werden.“<br />

1919 wurde damit zum wichtigsten<br />

Gründungsdatum der Volkshochschulbewegung<br />

in Deutschland, 135 Volkshochschulen<br />

nahmen in diesem Jahr den<br />

Betrieb auf und begründeten damit eine<br />

Erfolgsgeschichte. Heute gibt es flächendeckend<br />

rund 900 Volkshochschulen, die<br />

insgesamt jährlich mehr als 9 Millionen<br />

Kursteilnahmen verbuchen können.<br />

Auch die Volkshochschule Osnabrück<br />

feiert ihren Geburtstag. Ein guter Grund,<br />

einen Blick in die Archive zu werfen.<br />

Deutlich wird, dass man 1919 vorhatte,<br />

in Osnabrück eine moderne Bildungseinrichtung<br />

für alle Schichten der Bevölkerung<br />

zu schaffen, die sich in ihren pädagogischen<br />

Zielsetzungen klar unterschied<br />

von den autoritären Bildungsvorstellungen<br />

des Kaiserreiches. Und manches lässt<br />

uns heute schmunzeln.<br />

Wer gab in Osnabrück<br />

den Anstoss zur<br />

Gründung der Volkshochschule?<br />

In einer Denkschrift zur Begründung<br />

einer Volkshochschule „Möserakademie“<br />

zu Osnabrück formulierte Dr. Heinz<br />

Hungerland am 25. Februar 1919 wichtige<br />

Leitgedanken und bezog sich ausdrücklich<br />

auf die demokratischen Wurzeln der<br />

Bilder © Volkshochschule Osnabrück<br />

dänischen Volkshochschulbewegung. Die<br />

Gründung der neuen Bildungseinrichtung<br />

war der Stadt immerhin die nicht unbeträchtliche<br />

Summe von 20.000 Mark wert<br />

und zur Jahresmitte wurde im Rathaus<br />

ein Büro eingerichtet, wo auch das „Hörgeld“<br />

zu entrichten war. Der Magistrat<br />

teilte am 10. September offiziell mit: „Die<br />

Lehrplankommission des Volksbildungsausschusses<br />

hat vorerst aus den 150 Themata,<br />

zu deren Behandlung sich rund<br />

70 Dozenten erboten haben, 42 Themata<br />

ausgewählt, die von 37 Lehrern vorgetragen<br />

werden.“ Mitte Oktober 1919 erschien<br />

dann das erste Programm und im<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> Tageblatt“ vom 31. Dezember<br />

1919 fand sich nach den ersten<br />

Monaten die skeptische Prognose zur<br />

neuen Volkshochschule: „ob sie mehr<br />

bedeutet als ein Augenblicksgebilde, muss<br />

die Zukunft ergeben.“<br />

Was stand damals<br />

auf dem Programm?<br />

Im ersten Programm fanden sich der Zeit<br />

angemessene Themen wieder. So führte<br />

aus aktuellem Anlass Vikar Dolfen im<br />

Ratsgymnasium einen Kursus durch unter<br />

dem Titel „Deutschland nach dem 30jährigen<br />

Krieg und dem Weltkriege 1914 –<br />

1918“. Pastor Dr. Pfannkuche referierte<br />

nach dem Ende des Kaiserreiches über das<br />

Thema „Der Staatsgedanke unserer großen<br />

deutschen Denker“, während Domprediger<br />

Voß sich die „Wandlung im deutschen<br />

Wirtschaftsleben“ vorgenommen<br />

hatte. Ein heikles Thema wurde strikt nach<br />

Geschlechtern getrennt behandelt. Dr.<br />

med. Gent bot im Lyzeum nur für Männer<br />

einen Kurs über Geschlechtskrankheiten<br />

an. Ausschließlich für Frauen war dagegen<br />

ein gleichnamiger Kurs von Frau Dr. Gilbert.<br />

Wer besuchte die<br />

Volkshochschule?<br />

Die Richtlinien der Volkshochschule führten<br />

13 Punkte auf und formulierten als erstes<br />

Ziel der Bildungsarbeit: „Ausbildung<br />

des Denk- und Urteilsvermögens. Keine<br />

Vermittlung von Kenntnissen“. Weiter<br />

finden sich: „Engste Fühlungnahme zwischen<br />

Lehrer und Hörer“; „Grundsätzlich<br />

keine Vorlesung sondern freier Vortrag“<br />

und „Jedem Vortrag muss eine Besprechung<br />

mit der Hörerschaft folgen.“ Punkt<br />

12 lautet: „Die Volkshochschule ist die<br />

Bekämpferin der Halbbildung.“ Auch der<br />

letzte Satz macht Erwartungen deutlich:<br />

„Es kommt nicht auf die Zahl sondern auf<br />

die Qualität der Hörer an.“<br />

Klang die Presse zum Ende des Jahres 1919<br />

noch skeptisch, so waren die Bedenken ein<br />

Jahr später verflogen. In der Weihnachtsausgabe<br />

des <strong>Osnabrücker</strong> Tageblatts vom<br />

<strong>24</strong>. Dezember 1920 war zu lesen:<br />

„Leiter und Lehrer der VH (Volkshochschule)<br />

können mit Befriedigung auf den soeben<br />

geschlossenen Kursus zurückblicken. Während<br />

andere Städte von der Größe Osnabrücks<br />

ihre VH schon wieder haben schließen<br />

müssen, war unser dritter Kursus besser<br />

besucht als der erste und zweite – von rund<br />

1700 Hörern. …. Und doch ist die Freude<br />

über den Erfolg nicht ganz ungetrübt, weil<br />

von den Personen, denen doch die Kurse<br />

ursprünglich dienen sollten, zu wenige teilnehmen.<br />

Wie oft ist die Forderung erhoben:<br />

Freie Bahn den Begabten! Hier ist die<br />

Gelegenheit dazu geboten, wird aber zu wenig<br />

benutzt. … Möchten doch vor allem die jungen<br />

Leute die Winterabende dazu benutzen,<br />

wöchentlich mindestens zweimal die VH zu<br />

besuchen.“<br />

Lesen Sie im zweiten Teil unserer kleinen<br />

Geschichte, wie es mit der VHS in der<br />

Nazizeit und nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

weiterging. | Carl-Heinrich Bösling<br />

40<br />

41


HINTER DEN KULISSEN<br />

Zugießen der Lauge<br />

Öle und Fette werden vermengt<br />

Kann denn Seife Sünde sein?<br />

Die wohlriechenden handlichen Stücke aus der Seifenmanufaktur St. Annen sind es sicher nicht.<br />

Ist die handwerkliche Produktion doch in unmittelbarer Nachbarschaft einer über 500 Jahre<br />

alten Wallfahrtskirche angesiedelt. Wertvolle Rohstoffe, ausgefallene Duftkompositionen und die<br />

schonende Herstellung haben den kleinen Betrieb zu einem echten Geheimtipp werden lassen.<br />

„Meine Mutter hatte einen Waschsalon“,<br />

erzählt Britta Heidland und erklärt damit<br />

ihren Einstieg in die Seifenproduktion. Sie<br />

und ihr Mann Oliver Rautenberg hätten<br />

sich anfangs überlegt, ein ökologisches<br />

Waschmittel zu entwickeln, diesen Plan<br />

dann aber zugunsten der Seife aufgegeben.<br />

2004 stellten sie gemeinsam ihre erste<br />

Seife her. Vier Jahre später zogen die beiden<br />

mit ihren Kindern in das ehemalige<br />

42<br />

Oliver Rautenberg bei der Arbeit<br />

Dorfgasthaus in St. Annen und gründeten<br />

die Seifenmanufaktur.<br />

Was ist eine Manufaktur?<br />

„Unsere Manufaktur ist eine echte Alternative<br />

zu den großen Industriebetrieben“,<br />

erklärt Rautenberg. Zusammen mit seiner<br />

Frau ist der Biologe verantwortlich für das<br />

umfangreiche Angebot, das längst auch<br />

Körperöle und Badesalze umfasst. „Seife<br />

ist etwas sehr Sinnliches“, sagt Heidland.<br />

Hochwertige Rohstoffe und sorgfältige<br />

Handarbeit sind für die beiden deshalb<br />

selbstverständlich.<br />

Wo entsteht die Seife?<br />

Der Blick in die ehemalige Backstube<br />

erinnert ein wenig an die Labore mittelalterlicher<br />

Alchemisten. Töpfe, Gläser,<br />

Rührbesen, Holzformen und hölzerne<br />

Lauge gießen, bei der Arbeit, Öle, Seifenkisten, Britta im Laden © Jürgen Wentzel /<br />

übrigen Bilder © Yörn Kreib<br />

Seifenkisten bestimmen das Bild. Die<br />

durch ein Fenster einfallenden Sonnenstrahlen<br />

bringen das soeben in Fläschchen<br />

abgefüllte Körperöl goldgelb zum<br />

Leuchten. In einem der großen Fässer<br />

lagert intensiv duftendes Kokosöl, daneben<br />

eines mit kalt gepresstem Olivenöl,<br />

beides unverzichtbare Seifenbestandteile.<br />

Wie entsteht Seife?<br />

Das Öl wird in großen Kochtöpfen zum<br />

Sieden gebracht - es darf nämlich nicht gekocht<br />

werden! Unter Zugabe von Natronlauge<br />

setzt der Prozess der Verseifung ein.<br />

Jetzt werden nach und nach die entsprechenden<br />

Aromaöle und Kräuter<br />

hinzugegeben. Der<br />

erkaltende und noch<br />

flüssige Inhalt wird<br />

dann in längliche<br />

Holzformen gegossen,<br />

in denen<br />

die Seifenmasse<br />

über einen Zeitraum von etwa <strong>24</strong><br />

Stunden Flüssigkeit abgibt und fest<br />

wird. Diese Seifenstangen werden<br />

mit einer eigens dafür konstruierten<br />

Schneidevorrichtung in jeweils 50<br />

quadratische Seifenstückchen mit einem<br />

Reifegewicht von etwa 100 Gramm<br />

geschnitten.<br />

Was zeichnet die Seifen aus?<br />

„Wir verwenden nur rein pflanzliche Öle<br />

zur Seifenproduktion, wie das früher üblich<br />

war“, betont Rautenberg. Außerdem<br />

wird aus ökologischen Gründen komplett<br />

auf den Einsatz von Palmöl verzichtet.<br />

Die Seifen sind vegan. Dies sei vor allem<br />

für junge Menschen inzwischen extrem<br />

wichtig. Im Vergleich zu Shampoos fällt<br />

bei den Seifen zudem so gut wie kein Verpackungsmaterial<br />

an. Und, dieser Hinweis<br />

ist Rautenberg sehr wichtig, schließlich<br />

weisen Seifen aufgrund ihres basischen<br />

ph-Werts einen desinfizierenden Charakter<br />

auf. Die Zugabe von Konservierungsstoffen<br />

sei deshalb völlig überflüssig.<br />

Auch Seife mit Osnabrück-Motiv gibt es im Laden<br />

Kann Seife Spaß machen?<br />

Den sinnlichen Zauber der Seife präsentiert<br />

Heidland im angeschlossenen<br />

kleinen Laden, in dem eine gemütliche<br />

Sitzecke zum Verweilen und Schnuppern<br />

einlädt. Interessierten Gruppen werden in<br />

der historischen Gaststube Kaffee und Kuchen<br />

serviert bevor es dann im früheren<br />

Festsaal heißt „Vorhang auf für die Seifenkochshow!“.<br />

Vor den Augen (und Nasen)<br />

aller Gäste entsteht eine Seife – kann das<br />

denn Sünde sein? | Yörn Kreib<br />

Seifenmanufaktur St. Annen<br />

Zur Howe 15<br />

49326 Melle<br />

Tel.: 05428-325002<br />

www.seifenmanufaktur-st-annen.de<br />

Wir verlosen je 1x 1<br />

Gesichtpflege- sowie<br />

1x 1 Handpflege-Set.<br />

Mehr Infos zum<br />

Gewinnspiel auf Seite 51!


SPORT & GESUNDHEIT<br />

Wo sind Lebensretter<br />

im Dauereinsatz?<br />

21 Jahre lang leitete er die Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und wollte<br />

eigentlich in Pension gehen. Doch seit August 2018 stellt sich Prof.<br />

Dr. Johannes Rueger noch einmal einer neuen Herausforderung.<br />

Als Chefarzt der Unfall- und Handchirurgie im Klinikum<br />

Osnabrück arbeitet er mit vollem Einsatz, um das Leben<br />

seiner Patienten zu retten.<br />

Ein 25-köpfiges Ärzteteam ist in dem<br />

Zentrum für Orthopädie und Sportmedizin,<br />

Unfall- und Handchirurgi<br />

beschäftigt, die Arbeit beginnt morgens<br />

um 7.00 Uhr. Nachdem die aktuelle<br />

Lage besprochen wurde, erstellen die<br />

Mediziner ein Operationsprogramm für den<br />

Tag. Neben dem OP und der Intensivstation<br />

- Anzeige -<br />

betreuen sie drei Stationen mit orthopädischen<br />

und Unfallpatienten und natürlich die<br />

Notfallaufnahme.<br />

„Vom gequetschten Finger mit Wunde bis hin<br />

zum Genickbruch haben wir es hier mit den<br />

verschiedensten Verletzungen zu tun“, erzählt<br />

Prof. Dr. Johannes Rueger. Außerdem werden<br />

in der Unfallchirurgie auch langwierige<br />

Bilder © Klinikum Osnabrück / Bild links im Kreis © peterschreiber.media, fotolia.de<br />

Erkrankungen, wie etwa Arthrose infolge<br />

einer Gelenkverletzung behandelt. Generell<br />

unterscheiden die Mediziner zwischen<br />

drei Verletzungsgraden, der Monoverletzung,<br />

der Mehrfachverletzung und dem<br />

Polytrauma. „Von einem Polytrauma sprechen<br />

wir, wenn eine oder die Kombination<br />

aus mehreren Verletzungen einen Patienten<br />

möglicherweise töten kann“, erklärt<br />

Rueger.<br />

Das Wort „Trauma“ kommt aus dem<br />

Griechischen und bedeutet „Wunde“<br />

oder „Verletzung“, also jedwede Einwirkung,<br />

die den Organismus verletzt und die<br />

Lebensqualität der Betroffenen mitunter<br />

massiv beeinträchtigt.<br />

Wer stoppt<br />

die „fünf Killer“?<br />

Wenn ein Mensch lebensbedrohlich<br />

verletzt ist, muss schnellstmöglich herausgefunden<br />

werden, was sein Leben<br />

akut bedroht. „Wir reden von den sogenannten<br />

´fünf Killern´ : Blutungen<br />

im Kopf, Bruch der Halswirbelsäule,<br />

Blutung im Brustraum, im Bauchraum<br />

oder eine instabile Beckenfraktur“, sagt<br />

Prof. Dr. Johannes Rueger. Die Mediziner<br />

entscheiden nun in kürzester Zeit,<br />

was in welcher Reihenfolge geschehen<br />

muss, um dem Patienten zu helfen<br />

und einen möglichst hundertprozentigen<br />

Heilungserfolg zu erzielen.<br />

Dabei setzen sie auf modernste Behandlungsmethoden,<br />

die der Unfallchirurgie<br />

in den vergangenen Jahren gewaltige Fortschritte<br />

ermöglicht haben: Computertomographie<br />

und Magnetresonanztomographie<br />

können Verletzungen besser sichtbar<br />

machen, Implantate und Techniken sind<br />

um ein Vielfaches effizienter geworden.<br />

Vor allem die Becken-, Wirbelsäulen- und<br />

Gelenkchirurgie sowie Behandlungsmethoden<br />

bei Weichteilverletzungen hätten<br />

enorme Fortschritte gemacht, meint Rueger.<br />

Der Berufsalltag des Unfallchirurgen sei<br />

gleichwohl noch immer mit großem Stress<br />

verbunden. „Oft ist schnelles Handeln<br />

gefragt, Entscheidungen müssen getroffen<br />

oder stundenlange Operationen hochkonzentriert<br />

durchgeführt werden. Das ist<br />

nicht nur ein intellektueller, sondern auch<br />

ein sehr körperlicher Beruf“, bilanziert<br />

der Chefarzt, dessen längste OP insgesamt<br />

12 Stunden dauerte.<br />

Was motiviert<br />

das Ärzteteam?<br />

Dass Prof. Dr. Johannes Rueger und die<br />

anderen Mitglieder des Teams ihren Beruf<br />

Klinikum Osnabrück GmbH<br />

Am Finkenhügel 1 · 49076 Osnabrück<br />

Telefon: : 0541 405 0 · Fax: 0541 405 4997<br />

E-Mail: info@klinikum-os.de<br />

www.klinikum-os.de<br />

lieben, steht trotzdem völlig außer Zweifel.<br />

„Wenn es nicht um Leben und Tod geht,<br />

dann geht es trotzdem immer um die<br />

Wiederherstellung hundertprozentiger<br />

Gesundheit“, erklärt Rueger. „Bei uns<br />

kommt ein Patient mit 10 Prozent<br />

Gesundheit an und wir versuchen ihn wieder<br />

auf 100 Prozent zu bringen. Das ist das<br />

Schöne an unserem Beruf, dass wir mit<br />

schwerstkranken Patienten beginnen und<br />

unsere Aufgabe, wenn wir sie gut erfüllen,<br />

mit einem gesunden Menschen beenden<br />

können.“ | Redaktion<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

ÜBERREGIONALES<br />

TRAUMAZENTRUM<br />

Schon seit 2013 ist das Klinikum Osnabrück<br />

zertifiziertes „Überregionales<br />

Traumazentrum“ und Teil des<br />

TraumaNetzwerks Süd-West-Niedersachsen.<br />

Dieses Netzwerk<br />

garantiert die leistungsstarke, flächendeckende<br />

und qualitätsgesicherte<br />

Versorgung von Schwerund<br />

Schwerstverletzten - und das<br />

täglich rund um die Uhr. Ziel ist es,<br />

die Überlebenswahrscheinlichkeit<br />

von Unfallopfern und deren<br />

Lebensqualität deutlich zu verbessern.<br />

44<br />

45


KUNST & KULTUR<br />

Was ist im Eimer?<br />

präsentiert: Osnabrück in den 50er und 60er Jahren<br />

Sie glänzten mit Genreperlen wie „Der ganze Kahn ist voller Heimweh“, „Was will der weiße Wal<br />

im Rhein?“ und „Honolulu, Hula Hula“. Sie sangen auf ein- und derselben Melodie über an der<br />

Wand hängende Büstenhalter, Trabireifen und Pferdehalfter und drückten der Flutwelle von Karl-<br />

May-Filmen ihren musikalischen Stempel auf. Doch der Durchbruch gelang ihnen mit einem Titel,<br />

der in seiner augenzwinkernden Monotonie die Neue Deutsche Welle vorwegnahm.<br />

Die beiden Voxtruper Helmut Niekamp<br />

und Wilfried Witte und der gebürtige<br />

Breslauer Lothar Nitschke wurden als<br />

„Medium Terzett“ eine der erfolgreichsten<br />

Schlagerformationen der Nachkriegszeit.<br />

Die drei lernten sich Anfang der 1950er<br />

Jahre in einem Männergesangsverein<br />

kennen und sammelten als „Welfen-Trio“<br />

Bühnenerfahrungen in Stadt und Landkreis.<br />

1958 wurde Niekamp, Witte und<br />

Nitschke der erste Plattenvertrag angeboten<br />

- und dringend ein neuer Name empfohlen.<br />

Nun ging die Karriere steil bergauf.<br />

Das „Medium Terzett“, das in erster Linie<br />

gute Laune vermitteln wollte, absolvierte<br />

Auftritte in ganz Deutschland, schaffte<br />

den Sprung ins noch junge Fernsehen<br />

und lieferte mit Liedern wie „Der Schatz<br />

im Silbersee“ oder „Lebe wohl, Winnetou“<br />

eine Art inoffiziellen Soundtrack zu den<br />

Karl May-Verfilmungen der 60er Jahre.<br />

Der endgültige Durchbruch gelang 1964<br />

mit der Neufassung eines gut 250 Jahre<br />

alten Scherzliedes. „Ein Loch ist im<br />

Eimer“ wurde zum Super-Hit und blieb<br />

über Jahrzehnte das Markenzeichen der<br />

Gruppe. Auch ihren zweiten durchschlagenden<br />

Erfolg verdankte sie einem älteren<br />

Volkslied. 1968 präsentierte das „Medium<br />

Terzett“ den Titel „Drei Chinesen mit dem<br />

Kontrabass“, der viel später Hip-Hop-<br />

Stars wie „Fettes Brot“ und „Fischmob“<br />

inspirieren sollte.<br />

Bilder © Thorsten Stegemann<br />

Auf dem Höhepunkt ihrer Popularität waren<br />

Niekamp, Witte und Nitschke Dauergäste<br />

in legendären Fernseh-Shows wie<br />

„Musik ist Trumpf“, „Der große Preis“<br />

oder „Dalli Dalli“, die seinerzeit astronomische<br />

Einschaltquoten erzielten. Das galt<br />

auch für den kauzigen „Blauen Bock“. Bei<br />

„Äppelwoi“-Wirt Heinz Schenk absolvierten<br />

sie 30 Auftritte - mehr als jeder andere<br />

Unterhaltungskünstler.<br />

Doch die drei Musiker waren auch international<br />

gefragt. Sie gastierten in Russland,<br />

Nord- und Südamerika, Asien,<br />

Afrika und sogar in der Karibik. Das Motto<br />

der Gruppe, das auf vielen Werbeartikeln<br />

Der geburtenstärkste Jahrgang<br />

1964 war der Optimismus der Wirtschaftswunder-Zeit<br />

auch in der Geburtsstatistik<br />

nachzulesen. In der Bundesrepublik und<br />

DDR erblickten 1.357.304 Kinder das Licht<br />

der Welt. Dieser Wert wurde nie wieder erreicht<br />

– derzeit werden in Deutschland pro<br />

Jahr knapp 800.000 Kinder geboren.<br />

14. Februar<br />

In Bonn tritt erstmals der Sachverständigenrat<br />

zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklung zusammen - besser<br />

bekannt als die „fünf Weisen“.<br />

9. März<br />

In Dearborn/Michigan läuft der erste Ford<br />

Mustang vom Band.<br />

bis hin zu Streichholzheftchen verbreitet<br />

wurde, hieß also nicht ganz ohne Grund:<br />

„Wir zünden immer“.<br />

In den 90er Jahren wurde es stiller um das<br />

„Medium Terzett“, dessen Geschichte mit<br />

dem Tod Lothar Nitschkes am 2. Oktober<br />

1999 endete. Am <strong>24</strong>. November 2015<br />

verstarb auch Helmut Niekamp. Der 1935<br />

geborene Wilfried Witte war noch im vergangenen<br />

Jahr im „Forum Zeitgeschichte“<br />

des Kulturgeschichtlichen Museums zu<br />

erleben. | Thorsten Stegemann<br />

Schlagzeilen des Jahres 1964<br />

22. Oktober<br />

Jean-Paul Sartre soll den Literatur-Nobelpreis<br />

erhalten. Doch der streitbare Schriftsteller<br />

und Philosoph lehnt ab – „aus persönlichen<br />

und sachlichen Gründen“.<br />

4. Dezember<br />

Nach einem entsprechenden Beschluss<br />

des Deutschen Bundestages entsteht die<br />

Stiftung Warentest.<br />

11. Dezember<br />

Die Aktion „Das Schweigen von Marcel<br />

Duchamp wird überbewertet“ von Joseph<br />

Beuys läuft live im ZDF. Der Künstler kreiert<br />

dabei u.a. eine seiner berühmten Fettecken.<br />

ORIGINAL MEDIUM TERZETT -<br />

ERINNERUNGSSTÜCKE AUS<br />

DEM NACHLASS<br />

2012 bot die Ehefrau von Henry<br />

Niekamp dem Museum des Heimat-<br />

und Wandervereins Bissendorf<br />

den Nachlass ihres verstorbenen<br />

Mannes an, der im<br />

Rahmen einer Sonderausstellung<br />

bis Ende 2018 im alten Speicher<br />

auf dem Hof Eickhoff in Bissendorf-<br />

Natbergen präsentiert wurde. Die<br />

Exponate bleiben im Besitz des<br />

Museums, eine Neuauflage der<br />

Ausstellung ist also nicht ausgeschlossen.<br />

4. April<br />

Gustav „Bubi“ Scholz wird Europameister<br />

im Halbschwergewicht.<br />

Das „Wohnzimmer“ im <strong>Osnabrücker</strong> acrona LIVING,<br />

46 eingerichtet im original Stil der Wirtschaftswunderzeit.<br />

47


FAMILIE & SOZIALES<br />

Buchautorin Akampita Steiner<br />

HANDGEZEICHNET<br />

Worüber streiten Adam und Eva?<br />

Eine Redaktions<br />

Kooperation mit dem<br />

Wer arbeitet<br />

an den Rändern der Gesellschaft?<br />

Akampita Steiner schillert in vielen Facetten - ob als Musikerin, Sängerin oder als Schreibende.<br />

Und ihrem wachen und aufmerksamen Blick auf das Leben entgeht die Poesie des Alltags nicht.<br />

Sie fängt diese in den Gedichten und kurzen Erzählungen ihres Buchdebüts „Himmel Erde Hölle“,<br />

dessen thematisches Spektrum von den Nöten der Wohnungssuche bis zu den ganz großen<br />

Gefühlen reicht, mit viel Gefühl fürs Detail ein.<br />

Karikatur © Marcus Wolf, www.Fritz-Wolf.de<br />

Der erste Eindruck des Buches ist haptischer<br />

Natur: Der Einband ist auffallend<br />

kühl und samtig zugleich und nimmt die<br />

Gegensätzlichkeiten voraus, mit denen uns<br />

das Buch - wie das Leben auch - konfrontiert.<br />

Liebe und Kälte, Glück und Verzweiflung<br />

liegen in den Texten von Akampita<br />

Steiner oft nahe beieinander, und die Autorin<br />

schont ihre Leserinnen und Leser nicht,<br />

sich beidem auszusetzen. Ein Buch, in dem<br />

- nicht weniger zwischen als in den Zeilen -<br />

ein poetisches Ringen um ein umfassendes<br />

Verstehen unseres von konträren Kräften<br />

gerütteltes Leben spürbar ist. Doch trotz<br />

aller Lebenshärten - bei Akampita Steiner<br />

ist es die Liebe, die als Essenz bleibt.<br />

Mein Fazit: Ein Buch, das die Leserinnen<br />

und Leser streichelt und durchschüttelt -<br />

und das nur eines nicht kann: einen kalt<br />

lassen.<br />

Akampita Steiner wurde 1969 in Detmold<br />

geboren. Als Kindergarten- und Grundschulkind<br />

sang sie im Kirchenchor, mit<br />

zwölf Jahren verfasste sie ihre ersten<br />

Lieder mit philosophischen, sozial- und<br />

umweltpolitischen Themen und begleitete<br />

sich dazu auf der Gitarre. Nach dem<br />

Abitur nahm sie Schauspielunterricht in<br />

Bielefeld, danach studierte sie Theater-,<br />

Film- und Fernsehwissenschaften sowie<br />

Germanistik und Sozialpsychologie an<br />

der Ruhruniversität Bochum. Außerdem<br />

absolvierte die vielseitige Künstlerin eine<br />

Ausbildung in biodynamischer Körperpsychotherapie.<br />

Heute arbeitet Akampita Steiner als freischaffende<br />

Musikerin, Dichterin und<br />

Performance-Künstlerin. Der unvergessene<br />

Roger Willemsen schrieb Ende 2014<br />

an die Autorin: „Das Konzept deines<br />

Arbeitens für die Ränder der Gesellschaft<br />

ist fesselnd.“ | Beatrice le Coutre-Bick<br />

Akampita Steiner: Himmel - Erde – Hölle, Independently<br />

published, 10 €, erhältlich bei Amazon<br />

und in ausgewählten Buchhandlungen in<br />

Osnabrück.<br />

Wir verlosen 1x 1<br />

Exemplar des Buches<br />

„Himmel Erde Hölle“.<br />

Mehr Infos zum<br />

Gewinnspiel auf Seite 51!<br />

Portrait © Steiner Heinz Schierenberg<br />

Gott ist sichtlich bedient vom Ungehorsam<br />

seiner einst hoffnungsvollen Prototypen,<br />

die ihr neues Leben mit einem Grundsatzstreit<br />

beginnen. Darf ER sich über die<br />

Vertreibung aus dem Paradies beschweren,<br />

weil SIE zuerst vom Baum der Erkenntnis<br />

gegessen hat?<br />

Fritz Wolf zeichnete hier die Urfassung<br />

eines Geschlechterkonflikts, den er in<br />

unzähligen Varianten immer wieder aufnahm.<br />

Partei für SIE oder IHN ergriff er<br />

freilich nicht …<br />

2018 wurde der 100. Geburtstag von Fritz<br />

Wolf ausgiebig gefeiert. „<strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Wissen</strong>“ erinnert weiterhin in jeder Ausgabe<br />

an das Werk des legendären Karikaturisten.<br />

| Thorsten Stegemann<br />

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48<br />

49


AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

Wie viel <strong>Wissen</strong><br />

steckt in Ihnen?<br />

Parkartige<br />

Anlage zur<br />

Haltung<br />

verschiedener<br />

Tierarten?<br />

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Niedersachsens?<br />

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von Seifen?<br />

Öffentliche<br />

Einrichtung,<br />

für das Ausstellen<br />

von<br />

Produkten?<br />

13<br />

Name einer<br />

biblischen<br />

Figur?<br />

8<br />

Etwas das<br />

sehr in<br />

mode ist<br />

Ein Bauwerk<br />

das Räume<br />

einschließt<br />

Eine rankende<br />

Pflanze<br />

Namen<br />

einer Stadt<br />

im Iran?<br />

Ein<br />

Reinigungsmittel<br />

zum<br />

Waschen?<br />

Dient dem<br />

Antrieb von<br />

Fahrzeugen<br />

durch den<br />

Wind?<br />

Lösungswort:<br />

7<br />

Name einer<br />

Naturwissenschaft<br />

2<br />

Ein anderes<br />

Wort für<br />

Hygiene?<br />

Ein Fossil,<br />

auch Bonifatiuspfennig<br />

genannt?<br />

Ergebnis des<br />

Zusammentreffens<br />

besonders<br />

günstiger<br />

Umstände<br />

Person die<br />

ärztlich<br />

behandelt<br />

wird?<br />

6<br />

3<br />

Eine dunkle<br />

Farbe<br />

Gesellschaftliche<br />

Gruppe mit<br />

Vorrang?<br />

Eine Kirche<br />

Eines der mit herausragender<br />

Gliedmaßen<br />

Bedeutung?<br />

Englisches<br />

Wort für<br />

Hersteller?<br />

Osnabrück<br />

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1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. Bitte Kontaktdaten nicht vergessen ...<br />

9<br />

Deutsches<br />

Wort für<br />

humanities<br />

Eine<br />

Baumart<br />

Die Ansammlung<br />

loser Steine<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

Wildkatzen die<br />

den Kontakt<br />

mit Menschen<br />

vermeiden?<br />

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Osnabrück?<br />

12<br />

Ein anderes<br />

Wort für<br />

prüfen<br />

Geographische<br />

Bezeichnung<br />

für eine Ecke?<br />

Englisches<br />

Wort für<br />

Katze?<br />

Einer der 12<br />

Monate<br />

13 14<br />

Arbeitsstätte<br />

mit Werkzeugen?<br />

Das Tier ist<br />

im Zoo zu<br />

finden<br />

Anderes<br />

Wort für<br />

Gaststätte<br />

Eine<br />

Verwandtschaftsbeziehung?<br />

Kollektive<br />

Arbeitsniederlegung<br />

zum<br />

Erreichen von<br />

Interessen<br />

Förmliche<br />

Verbindung<br />

zwischen zwei<br />

10<br />

Menschen<br />

11<br />

Pflanzengattung,<br />

Kurzform<br />

Corporate<br />

symbolisiert<br />

Identity<br />

Glück<br />

Ein länglicher<br />

Hohlkörper<br />

4<br />

5<br />

Ort in<br />

Wisconsin<br />

vereinigte<br />

Staaten?<br />

1<br />

14<br />

12<br />

Teil des<br />

Auges<br />

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EVENTS <strong>2019</strong><br />

SPRUNGPLATZ SOEST - BAD SASSENDORF<br />

<strong>24</strong>.05. - 26.05.<strong>2019</strong><br />

RW-LO mit Dieter Kirsch<br />

(DO28 und SuperVan)<br />

30.05. - 02.06.<strong>2019</strong><br />

FF-LO mit Dom<br />

22.06.<strong>2019</strong><br />

XIX Bördecup<br />

(langes Sprungwochenende<br />

vom 20.06.-23.06.<strong>2019</strong>)<br />

MIT GROßER SOMMER-<br />

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03.10. - 06.10.<strong>2019</strong><br />

FF-LO mit Phi Lipp<br />

Von ostern bis oktober<br />

skydive soest - Tandemspringen<br />

Einsendeschluss: 15. Mai <strong>2019</strong><br />

Die Gewinner werden benachrichtigt. Sollten<br />

mehr richtige Antworten eingehen als Preise<br />

zur Verfügung stehen, entscheidet das Los.<br />

Das Redaktionsteam wünscht viel Erfolg!<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, keine Auszahlung der Preise in bar.<br />

Mitarbeiter und Angehörige der teilnehmenden Unternehmen sind<br />

von der Verlosung ausgeschlossen.<br />

50<br />

Schicken Sie uns einfach das Lösungswort<br />

sowie Ihre Kontaktdaten per E-Mail an:<br />

gewinnspiel@osnabruecker-wissen.de<br />

Alternativ auch gerne per Post:<br />

Redaktion <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong><br />

Stichwort „Gewinnspiel“<br />

Gartenkamp 19, 49492 Westerkappeln<br />

Seit Herbst 2018 in Westerkappeln!<br />

Datenschutz-Hinweise<br />

Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklären Sie sich damit<br />

einverstanden, dass wir Ihre Daten bis zum Widerruf speichern<br />

und Sie ggf. per E-Mail, Telefon oder postalisch kontaktieren,<br />

um Ihnen im Gewinnfall eine Benachrichtigung<br />

zukommen zu lassen. Ihre Daten werden nach den Vorgaben<br />

des Bundesdatenschutzgesetzes erhoben, gespeichert und<br />

nur für den o.g. Zweck genutzt - selbstverständlich geben wir<br />

Ihre Daten nicht an Dritte weiter.<br />

Bei weiteren Fragen zum Thema Datenschutz kontaktieren<br />

Sie uns gerne per E-Mail unter kontakt@os-wissen.de.<br />

Wert: je 54 €<br />

Suchen Sie sich Ihren Wunschpreis selbst aus!<br />

Wert: 14,90 €<br />

Tipp zur Gewinnspiel-Teilnahme: Geben Sie beim Lösungswort auch gerne mit an,<br />

welche(n) der Preis(e) Sie am liebsten gewinnen möchten. Bei der Auslosung versuchen<br />

wir daraufhin, die Preise den Gewinnern möglichst passend zuzuordnen.<br />

51<br />

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* Aus Sicherheitsgründen gilt ein maximal Gewicht von 90kg (bekleidet)<br />

FLUGPLATZ SOEST-BAD SASSENDORF<br />

+49 (0) 29 27-18 90 07 • info@skydive-soest.de • fsc.soest


Online-Blog<br />

Podcasts<br />

NEU AB<br />

SOMMER<br />

2 0 1 9<br />

Videoclips<br />

Social-Media<br />

WER ERKLÄRT DIE REGION<br />

BALD AUCH VIRTUELL & DIGITAL!?<br />

Ab Sommer dieses Jahres geht unsere Redaktion zusätzlich über digitale<br />

Kanäle auf Sendung. Damit starten wir nun auch aufregende virtuelle<br />

Entdeckungsreisen. Nutzen Sie zukünftig die neuen Formate wie Online-<br />

Blog, Podcasts, Videoclips und Social-Media-Aktionen, um besondere<br />

Geschichten rund um Ihr Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen<br />

zu erzählen. Informieren Sie sich jetzt, damit auch Ihr Unternehmen<br />

pünktlich zum Onlinestart dabei ist!<br />

Redaktionsteam<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“<br />

Gartenkamp 19<br />

49492 Westerkappeln<br />

0 54 04 / 95 750 -20<br />

kontakt@os-wissen.de<br />

www.os-wissen.de

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