Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
18 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Sport<br />
NACHRICHTEN<br />
Haie ziehen ins<br />
DEL-Halbfinale ein<br />
EISHOCKEY. Dank einer außergewöhnlichen<br />
Aufholjagd haben sich<br />
die Kölner Haie doch noch den Einzug<br />
ins Halbfinale um die deutsche<br />
Meisterschaft gesichert. Derachtmalige<br />
Meister gewann am Sonntag<br />
das siebteViertelfinalspiel gegen den<br />
ERCIngolstadt 3:2. Mitdem dritten<br />
Sieg nacheinander machten die Kölner<br />
in der SerieimModus Best of seveneinen<br />
1:3-Rückstand wett und<br />
schafften dieses Kunststück als zweites<br />
Team in der Play-off-Geschichte<br />
der DEL. Sietreffen im Halbfinale auf<br />
Mannheim. Augsburgsetzte sich am<br />
Abend 2:1 gegen Düsseldurfdurch<br />
und trifft nun im Halbfinale auf Eisbären-Bezwinger<br />
München.<br />
Mick Schumacher holt<br />
nächste Formel-2-Punkte<br />
MOTORSPORT. Mick Schumacher<br />
hat auch in seinem zweiten Formel-<br />
2-Rennen Punkte gesammelt. Einen<br />
Tagnach Platz acht bei seinem Debüt<br />
in der höchsten Nachwuchsklasse<br />
in Bahrain landete der Sohn<br />
vonFormel-1-Rekordweltmeister<br />
Michael Schumacher am Sonntag<br />
auf Rang sechs.ImSprintrennen<br />
musste er seine Pole Position zwar in<br />
der dritten Runde abgeben, holte<br />
aber vier Punkte.Den Sieg feierte<br />
Luca Ghiotto vomTeam UniVirtuosi.<br />
Geschkebeendet Rundfahrt<br />
im Krankenhaus<br />
RADSPORT. DerKolumbianer Miguel<br />
Ángel Lópezhat die 99. Katalonien-Rundfahrtgewonnen.<br />
Für den<br />
<strong>Berliner</strong> Simon Geschke endete die<br />
letzte Etappe mit einem Schlüsselbeinbruch.<br />
Er stürzte auf der Abfahrt<br />
vonBarcelonas HausbergMontjuic.<br />
DenSieg auf der Schlussetappe sicherte<br />
holte der Italiener Davide<br />
Formolo (Bora-hansgrohe). AufPlatz<br />
drei fuhr sein Teamkollege Maximilian<br />
Schachmann aus Berlin.<br />
ZAHLEN<br />
Fussball<br />
2. Bundesliga, 27. Spieltag<br />
FC St. Pauli−Duisburg 0:0<br />
Magdeburg −Heidenheim 0:0<br />
VfL Bochum−Hamburger SV 0:0<br />
Union Berlin−SCPaderborn 1:3<br />
Darmstadt 98 −Regensburg 1:1<br />
1. FC Köln−Kiel 4:0<br />
Ingolstadt −Sandhausen 1:2<br />
Greuther Fürth−Arminia Bielefeld 2:2<br />
ErzgebirgeAue −Dynamo Dresden Mo., 20.30<br />
1 1. FC Köln 26 68: 31 54<br />
2 Hamburger SV 27 38: 29 51<br />
3 Union Berlin 27 43: 26 47<br />
4 SC Paderborn 27 61: 41 44<br />
5 FC St. Pauli 27 38: 40 44<br />
6 Heidenheim 27 40: 32 43<br />
7 Kiel 27 51: 41 42<br />
8 Regensburg 27 39: 39 38<br />
9 VfL Bochum 27 37: 39 35<br />
10 Arminia Bielefeld 27 40: 43 35<br />
11 Darmstadt 98 27 38: 46 33<br />
12 Greuther Fürth 26 28: 43 33<br />
13 ErzgebirgeAue 26 33: 35 32<br />
14 Dynamo Dresden 25 29: 38 28<br />
15 Sandhausen 27 31: 39 26<br />
16 Magdeburg 27 28: 41 24<br />
17 Duisburg 26 24: 42 22<br />
18 Ingolstadt 27 26: 47 19<br />
Eishockey<br />
DEL, Viertelfinale, Play-offs<br />
Köln -Ingolstadt 3:2 (1:0, 1:1, 1:1) Stand: 4:3<br />
Augsburg -Dü’dorf 2:1 (1:1, 0:0, 1:0) Stand: 4:3<br />
Köln, Augsburg,München und Mannheim sind fürs<br />
Halbfinale qualifiziert<br />
Motorsport<br />
Formel-1-WM, 2. Wettbewerb<br />
GP von Bahrain: 1. Hamilton (Großbr.) -Mercedes<br />
1:34:21,295 Std.; 2. Bottas (Finnland) -Mercedes<br />
+2,980 Sek.; 3. Leclerc (Monaco) -Ferrari<br />
+6,131; 4. Verstappen (Niederlande) -Red Bull<br />
+6,408; 5. Vettel (Heppenheim) -Ferrari<br />
+36,068; 6. Norris (Großbr.) -McLaren +45,754;<br />
7. Räikkönen (Finnland) -Alfa Romeo +47,470; 8.<br />
Gasly (Frankreich) -Red Bull +58,094<br />
Zu versöhnliches Ende<br />
Eine enttäuschende Saison ist vorbei, ein tiefgreifender Umbruch ist bei den Eisbären aber nicht zu erwarten<br />
VonBenedikt Paetzholdt<br />
Nachdem die Schlusssirene<br />
am Freitagabend<br />
verklungen und dasViertelfinalaus<br />
der Eisbären<br />
in den Play-offs durch das 3:4 gegen<br />
München gewiss war, erlebten die<br />
EHC-Cracks ergreifende Momente.<br />
Minutenlang feierten die Zuschauer<br />
die Mannschaft, die ihnen viel zugemutet<br />
hatte in dieser Saison. Profis<br />
wie Louis-Marc Aubry versuchten<br />
erst gar nicht, die Tränen der Rührung<br />
zurückzuhalten. Und auch in<br />
den Sozialen Netzwerken ging es am<br />
Wochenende versöhnlich zu. Es gab<br />
ja nicht wenige, die sich gewünscht<br />
hätten, dass diese Saison ganz ohne<br />
Play-offs endet. Damit die Verantwortlichen<br />
die Notwendigkeit eines<br />
tiefgreifenden Umbruchs sehen.<br />
Richers Fehlplanungen<br />
Ergreifender Moment: Frank Hördler,Colin Smith und Co. nehmen Abschied.<br />
In der Tatdroht die Gefahr, dass der<br />
Handlungsdruck aufgrund der aufsteigenden<br />
Form in den Play-offs<br />
mal wieder nachgelassen hat. Zumal<br />
Geschäftsführer Peter John Lee nach<br />
dem Spiel unbedingt mitteilen<br />
wollte, „dass wir im Schnitt auf sieben<br />
Spieler verzichten mussten. Wir<br />
müssen jetzt schauen, woran das<br />
liegt: Istesdie Fitness oder fehlt was<br />
anderes.“ Aber natürlich genügte<br />
dieser Kader nicht den eigenen und<br />
schon gar nicht höchsten Ansprüchen.<br />
„Wir haben jetzt viel Zeit und<br />
müssen schauen, wie wir eine bessere<br />
Mannschaft bekommen“, sagte<br />
Lee noch. Vor allem Sportdirektor<br />
Stéphane Richer muss also die Fehlplanungen<br />
desVorjahres korrigieren.<br />
Im Zentrum aller Überlegungen<br />
steht der zukünftige Trainer. Zuletzt<br />
wurde in der Süddeutschen <strong>Zeitung</strong><br />
ja die latente Spekulation neu befeuert,<br />
dass Serge Aubin übernehmen<br />
soll. Der Kanadier war Chefcoach<br />
unter Sportdirektor Stéphane Richer<br />
bei den Hamburg Freezers. Derzeit<br />
bezieht er noch Gehalt von den ZSC<br />
Lions aus der Schweiz, wo er im Januar<br />
entlassen wurde.<br />
Lee hingegen sprach vonzweibis<br />
drei Kandidaten, die sich mittlerweile<br />
in der engeren Auswahl befänden.<br />
„Jetzt werden wir die Gespräche<br />
intensivieren. Wir haben 25 bis 30<br />
Dinge aufgeschrieben, die wir erwarten.“<br />
Unter anderem müsse der neue<br />
Bandenchef eine Autoritätsperson<br />
sein.„Man muss heute mehr mit den<br />
Jungs kommunizieren als früher“,<br />
weiß Lee. Zudem muss der Neue für<br />
einen offensiven, sehenswerten Stil<br />
stehen. „Wir wollen nicht passiv<br />
spielen.“<br />
CITY-PRESS<br />
Natürlich braucht es auch die<br />
Spieler, die auf dem Eis für einen<br />
Neustart sorgen. Dass Nationalstürmer<br />
Leonhard Pföderl von den<br />
NürnbergIce Tigers zu den Eisbären<br />
wechselt, ist längst kein Geheimnis<br />
mehr.Dennoch besteht auf allen Positionen<br />
weiterer Handlungsbedarf.<br />
Abgestaubter Triumph<br />
TorwartKevin Poulin, den die Eisbären<br />
Ende September verpflichtet<br />
hatten, spielte überzeugende Playoffs<br />
und genoss bei der Ehrenrunde<br />
am Freitag mit Constantin Braun die<br />
größte Zuneigung der Fans. Allerdings<br />
gilt der Kanadier als sehr emotionaler<br />
und auch eigenwilliger Charakter.Während<br />
die Kollegen in den<br />
letzten Jahren stets die Leistungen<br />
seinesVorgängers PetriVehanens betonten,<br />
gab es wenig Schmeicheleien<br />
für ihn. Möglich, dass die EHC-<br />
Bosse auf mehr Ruhe im Torsetzen.<br />
Baxmanns Abschied<br />
In der Abwehr endet eine Ära. Nach<br />
15 Jahren erhält Jens Baxmann keinen<br />
neuenVertragmehr.Inden Playoffs<br />
kam er nie zum Einsatz. Spannend<br />
wird zudem sein, wie sich die<br />
<strong>Berliner</strong> auf den Ausländerpositionen<br />
neu aufstellen wollen. Micki Du-<br />
Pont, Danny Richmond und Mark<br />
Cundari haben kein Arbeitspapier<br />
mehr. DuPont hat wohl als einziger<br />
Aussichten auf ein weiteres Jahr. Mit<br />
acht Vorlagen war er zweitbester<br />
Play-off-Scorer der Mannschaft.<br />
Auch verpasste er keines der 60<br />
Spiele. Richer & Co. werden sich<br />
nach mindestens einem physisch<br />
starken Verteidiger umsehen müssen,<br />
der zudem Torgefahr ausstrahlt.<br />
Der größte Handlungsspielraum<br />
besteht in der Offensive. Jamie Mac-<br />
Queen, der in der Hauptrunde 21<br />
Tore schoss,soll Wechselambitionen<br />
hegen. Zudem laufen die Verträge<br />
von Brendan Ranford und Colin<br />
Smith aus. Diese zwei Positionen<br />
auszutauschen wäre die einfache<br />
Lösung. Aber es braucht mehr, um<br />
die enteilte Ligaspitze wieder einzufangen.<br />
Von Vertragsauflösungen<br />
machten die Eisbären in den letzten<br />
Jahren allerdings wenig Gebrauch.<br />
Gerneverweisen die EHC-Verantwortlichen<br />
auf die Rolle ihres Nachwuchses.Doch<br />
hat es den Anschein,<br />
dass die Qualität oder das Vertrauen<br />
in jene Spieler fehlt. Denn die Talente<br />
kommen meist nur dann zum<br />
Einsatz, wenn die Personalnot groß<br />
ist −und das obwohl die einstigen<br />
Vorbilder André Rankel und Co. ihre<br />
besten Jahre hinter sich haben. Eine<br />
echte Vision fehlt dem Klub. Was<br />
dazu führt, dass fast jährlich der Ruf<br />
nach einem Umbruch laut wird.<br />
Weil die Batterie seines Ferraris ausfällt, verliert Charles Leclerc den sicher geglaubten Sieg in Bahrain an Lewis Hamilton<br />
VonElmar Brümmer,Sakhir<br />
Erste Pole-Position und erstes Podium<br />
im zweiten Rennen für Ferrari<br />
hörtsich gut an. Trotzdem gab es<br />
beim Großen Preis vonBahrain wohl<br />
niemanden, der unglücklicher war<br />
als Charles Leclerc. Durcheinen Batterieausfall<br />
an seinem Ferrari wurde<br />
der Monegasse um den ersten Sieg<br />
gebracht. Derging dafür an Titelverteidiger<br />
Lewis Hamilton. Es gab in<br />
Sakhir zum zweiten Mal inFolge einen<br />
silbernen Doppelerfolg, nachdem<br />
Melbourne-Sieger Valtteri Bottas<br />
Zweiter wurde. Die Dramen bei<br />
Ferrarihören trotz Platz drei für Leclerc<br />
nicht auf. Sebastian Vettel als<br />
Fünfter war bei dem mit dem Safety<br />
CarzuEnde gebrachten 999. Formel-<br />
1-Rennen der große Verlierer.<br />
„Mensch, ist das bitter für<br />
Charles“, sagte Hamilton nach der<br />
Zieldurchfahrt, „er hat noch eine<br />
Menge Siege vor sich.“ Der derart<br />
Gelobte, der immerhin den Zusatzpunkt<br />
für die schnellste Rennrunde<br />
kassierte, bilanzierte traurig: „Ein<br />
bitterer Tag. Wir werden stärker zurückkommen.“<br />
In der WM-Wertung<br />
führt weiterhin Bottas mit 44 Zählernvor<br />
Hamilton (43), MaxVerstappen<br />
(27), Leclerc(25) und Vettel (22).<br />
„Es war kein einfaches Rennen“, gestand<br />
Vettel, „mit Sicherheit passt es<br />
bei uns noch nicht ganz. Wirtun uns<br />
schwer,alles herauszuholen.“<br />
„Mensch, bitter für Charles“: Lewis Hamilton tröstet Leclerc<br />
Gegenwind von 50km/h war die<br />
klimatische Entsprechung in Sakhir<br />
für das, was Vettel bei Ferrari blüht.<br />
Dervierfache Weltmeister,der unbedingt<br />
seinen ersten Titel in Rotholen<br />
muss, hat Konkurrenz im eigenen<br />
Haus. Leclerc erfüllt sich kühnste<br />
Träume im Eiltempo: Nach 23 Formel-1-Rennen<br />
ist er schon ein Nummer-Eins-Kandidat,<br />
das erinnert an<br />
Hamiltons Debütsaison 2007.<br />
Ferrariwar in Bahrain auf bestem<br />
Wegzur Wiedergutmachung für den<br />
Fehlstartvon Australien, beide Autos<br />
in der ersten Startreihe –das technische<br />
Versagen kam dazwischen. Da-<br />
IMAGO/ZAK MAUGER<br />
mit ist klar,dass Mercedes seinen gewaltigen<br />
Vorsprung verloren hat.<br />
Leclerc, 21, ist die neue Lichtgestalt.<br />
Er fährtmit der Coolness eines alten<br />
Hasen. Aber die Silberpfeile setzten<br />
ihreRoutine dagegen.<br />
Die Frage nach der Ferrari-Stallorder,<br />
die eigentlich Vettel versprochen<br />
war, stellte sich nicht. Reifenwahl<br />
und Autoabstimmung sprachen<br />
für Leclerc, der diesen Vorteil<br />
kaltschnäuzig zu nutzen verstand.<br />
Schnell setzte er sich ab, während<br />
sich Vettel im Duell der Champions<br />
mit Hamilton auseinandersetzen<br />
musste. Der Brite fuhr beim ersten<br />
Boxenstopp vorbei, musste dann<br />
aber nach 23 Runden angesichts ruinierter<br />
Pneus zurückstecken. „Ich<br />
bin eine lahme Ente, zum Abschuss<br />
freigegeben“, klagte der Titelverteidiger.<br />
Mercedes wusste, dass es in<br />
der Wüstennacht schwierig werden<br />
würde, nachdem Ferrari alle Trainingssitzungen<br />
dominiert und Leclercdas<br />
Qualifying kontrollierthatte.<br />
Aber nach dem zweiten vorgezogenen<br />
Boxenstopp befand sich Hamilton<br />
in Schlagdistanz zu Vettel,<br />
und zum Ende des zweiten Renndrittels<br />
liefern sie sich Zweikämpfe.<br />
Bisder Heppenheimer sich plötzlich<br />
drehte. Ernahm den Fahrfehler auf<br />
seine Kappe. Wenig später flog der<br />
Frontflügel am Auto mit der Nummer<br />
fünf davon, beim Boxenstopp<br />
klemmt die Fahrzeugnase – ein<br />
Rückfall in alte Ferrari-Zeiten? Vettel<br />
war Neunter, tankte sich aber auf<br />
den fünften Rang vor. Enttäuschung<br />
undWutwaren riesig –die Unruhe in<br />
Maranello wirdgrößer.<br />
Vorallem, nachdem Leclerc zehn<br />
Runden vor Schluss hilflos aus dem<br />
Cockpit funkte: „Was passiert hier<br />
mit mir?“ Das Auto des Führenden<br />
wurde dramatisch langsamer, Hamilton<br />
überholte ihn neun Sekunden<br />
vorSchluss lässig, Bottas machte<br />
ebenfalls Beute. Die Batterieaufladung<br />
war defekt, damit fehlten Leclerc<br />
160 PS, Gegenwehr unmöglich.<br />
Wollte Ferrarizuschnell zu viel?<br />
Einer,der<br />
alles<br />
macht<br />
Zachrisson führt die Füchse<br />
zum Gruppensieg<br />
VonCarolin Paul<br />
Mattias Zachrisson stand mit gehoben<br />
Händen vor Fabian<br />
Wiede und nickte seinem Mitspieler<br />
zu. „Spiel mich ruhig an. Ich weiß,<br />
was zu tun ist“, schrie es förmlich aus<br />
seinen Augen. Denn nichtWiede war<br />
bei dem 36:23(16:14)-Sieg gegen Balatonfüredi<br />
auf der Mitte zugange,<br />
sondernder Schwede.<br />
Bei der Partie im EHF-Cup konnten<br />
die Füchse am Sonntagnachmittag<br />
entspannt aufspielen, da der<br />
Hauptkonkurrent um den Gruppensieg,<br />
Var St. Raphaël, am Vorabend<br />
gegen Logroño verloren hatte. Dennoch,<br />
nach den Auftritten der vergangenen<br />
Wochen ging es nicht nur<br />
um zwei Punkte, sondern gleichermaßen<br />
darum, vor eigenem Publikum<br />
zu überzeugen.<br />
Im Angriff erfüllte Zachrisson<br />
seine Aufgabe dahingehend bravurös.<br />
Hier ein Diagonalpass nach außen,<br />
da eine angesagte Kreuzung<br />
und wenn sich für die Nebenmänner<br />
keine Lücke ergab, ging er einfach<br />
selbst. Ob Schlagwurf, Durchbruch<br />
oder klassisches Gegenstoßtor –das<br />
Repertoire des 28-Jährigen ist breit<br />
und das zeigte er vonMinute eins an<br />
auf dem Feld.<br />
Comeback vonMandalinic<br />
Die<strong>Berliner</strong> starteten jedoch verhalten<br />
in die Begegnung und schließlich<br />
lag es auch an Zachrisson, dass sich<br />
das Team etwas absetzen konnte.<br />
Vonder 8. bis 10. Minute erzielte er<br />
drei Tore in Folge (7:4) und ließ über<br />
das Spiel noch sieben Treffer folgen.<br />
„Ich habe in letzter Zeit überall gespielt,<br />
wo es nötig war. Das lag auch<br />
an den Verletzten. Manchmal ist es<br />
da etwas schwierig, so in das Spiel zu<br />
finden, aber ich mache alles,wenn es<br />
dem Team hilft“, sagte Zachrisson.<br />
Bravourös im Angriff: der <strong>Berliner</strong> Mattias<br />
Zachrisson<br />
DPA/JÖRG CARSTENSEN<br />
Sorgenkind war allerdings wieder<br />
einmal die Abwehr. Vielfach taten<br />
sich dort bei den <strong>Berliner</strong>n riesige<br />
Lücken auf, die es den Ungarnleicht<br />
machten, einfache Tore zu erzielen.<br />
Vonihrer Defensive imStich gelassen,<br />
konnten weder Silvio Heinevetter<br />
noch Malte Semisch entscheidend<br />
dagegen vorgehen. Erst in der<br />
zweiten Halbzeit fing Semisch wichtige<br />
Bälle zwischen den Pfosten ab<br />
und gab seiner Mannschaft dadurch<br />
neue Impulse.<br />
Nach 37 Minuten gingen die<br />
Füchse mit sechs Toren in Front<br />
(22:16) und bauten die Führung von<br />
da an stetig aus. Ein willkommenes<br />
Comeback für Stipe Mandalinic, der<br />
in der Partie erste Einsatzzeiten erhielt<br />
und zwei Treffer erzielen<br />
konnte. Dawar auch Geschäftsführer<br />
Bob Hanning wieder frohen Mutes:<br />
„Das war heute ein gutes Zeichen.<br />
Wirhaben lange nicht mehr so<br />
eine gute zweite Halbzeit gespielt.“<br />
Damit ist ein weiterer Schritt in<br />
Richtung Titelverteidigung getan.<br />
Während Kiel mit dem Sieg in<br />
Gruppe Dals Gastgeber automatisch<br />
im Final Four am 17./18. Maigesetzt<br />
ist, spielen die anderen Gruppensieger<br />
am letzten Aprilwochenende das<br />
Viertelfinale aus. Wen die Füchse<br />
dann zu Hause erwarten dürfen, entscheidet<br />
sich am Dienstag via Los.