05.04.2019 Aufrufe

Humanismus 4.0 - Und wo bleibt der Mensch? - Das SHE works! Magazin im April 2019

Humanismus 4.0 - Und wo bleibt der Mensch? Mensch und Maschine – eine Verbindung, die in den vergangenen Jahren immer enger geworden ist. Kaum ein Gebiet, das nicht ohne Roboter, künstliche Intelligenz oder Automation auskommt. Und die Einsatzbereiche werden größer. Ob im Job, in der Freizeit oder zuhause – die Technik ist umfassend im Vormarsch und umgibt uns schon jetzt, ohne dass wir es immer wahrnehmen. Wo bleibt da der Mensch mit seinen Fähigkeiten?

Humanismus 4.0 - Und wo bleibt der Mensch? Mensch und Maschine – eine Verbindung, die in den vergangenen Jahren immer enger geworden ist. Kaum ein Gebiet, das nicht ohne Roboter, künstliche Intelligenz oder Automation auskommt. Und die Einsatzbereiche werden größer. Ob im Job, in der Freizeit oder zuhause – die Technik ist umfassend im Vormarsch und umgibt uns schon jetzt, ohne dass wir es immer wahrnehmen. Wo bleibt da der Mensch mit seinen Fähigkeiten?

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<strong>Humanismus</strong> <strong>4.0</strong><br />

Wo <strong>bleibt</strong> <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong> <strong>im</strong> Maschinenzeitalter?<br />

Von Melanie Vogel, Initiatorin <strong>der</strong> <strong>wo</strong>men&<strong>wo</strong>rk<br />

Liebe Leserinnen,<br />

„Was unterscheidet den <strong>Mensch</strong>en von <strong>der</strong><br />

Maschine?“ <strong>Das</strong> ist die Kernfrage, die wir <strong>im</strong><br />

Rahmen des Themenschwerpunktes<br />

„<strong>Humanismus</strong> <strong>4.0</strong>“ auf <strong>der</strong> 9. <strong>wo</strong>men&<strong>wo</strong>rk am 4.<br />

Mai <strong>im</strong> FORUM <strong>der</strong> Messe Frankfurt mit Ihnen<br />

und unseren Gästen diskutieren werden.<br />

Der <strong>Humanismus</strong> hat in Europa, <strong>der</strong> Wiege <strong>der</strong><br />

Renaissance, eine ganz beson<strong>der</strong>e Bedeutung<br />

erlangt. Von dort ausgehend, kristallisieren sich<br />

drei humanistische Strömungen heraus, die uns<br />

zum <strong>Humanismus</strong> <strong>4.0</strong> führen:<br />

· <strong>Humanismus</strong> 1.0 „uomo universalis“: In<br />

<strong>der</strong> Epoche <strong>der</strong> Renaissance stand <strong>der</strong><br />

<strong>Mensch</strong> als schöpferisches Individuum <strong>im</strong><br />

Mittelpunkt des Weltbildes. Dieser<br />

„Universalmensch“ wurde zum Idealbild<br />

menschlicher Schaffenskraft.<br />

· <strong>Humanismus</strong> 2.0 „an<strong>im</strong>al rationale“: Im<br />

Zeitalter <strong>der</strong> Aufklärung wurde Wissen<br />

Macht. <strong>Das</strong> Idealbild des<br />

vernunftgesteuerten <strong>Mensch</strong>en setzte sich<br />

durch.<br />

· <strong>Humanismus</strong> 3.0 „Homo oeconomicus“:<br />

Der nutzenorientierte <strong>Mensch</strong>en<br />

beherrscht seit <strong>der</strong> Industrialisierung die<br />

Wirtschaftswelt.<br />

Doch einen essentiellen Teil des <strong>Mensch</strong>seins<br />

haben wir eines in all den Jahrhun<strong>der</strong>ten völlig<br />

ausgeklammert: unsere angeborene Fähigkeit zur<br />

Kooperation. Kooperation ist das Bemühen von<br />

<strong>Mensch</strong>en, gelingende Beziehungen aufzubauen<br />

und zu gestalten, die das gesellschaftliche<br />

Zusammenleben und -wirken positiv beeinflussen.<br />

Zahlreiche Forschungsstudien beweisen seit<br />

Jahrzehnten: <strong>Das</strong> grundlegende Naturgesetz <strong>der</strong><br />

<strong>Mensch</strong>en beruht auf Kooperation, nicht auf<br />

Wettkampf. Kooperative <strong>Mensch</strong>en sind in <strong>der</strong><br />

Lage, Wissens- und Lerngesellschaften zu<br />

gründen, denn sie verstehen, dass sich nur<br />

geteiltes Wissen vermehrt. In einem kooperativen<br />

Umfeld empfinden <strong>Mensch</strong>en Spaß und Sinn an<br />

ihrer Arbeit, weil sie als Gemeinschaft am Erfolg<br />

des Unternehmens o<strong>der</strong> am Erfolg <strong>der</strong> Zukunft<br />

arbeiten. Kooperation kann nicht digitalisiert<br />

werden.<br />

Daher ist das visionäre <strong>Mensch</strong>enbild des 21.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts <strong>der</strong> „Homo cooperativus“. Er<br />

definiert den <strong>Humanismus</strong> <strong>4.0</strong>.<br />

<strong>Das</strong>s wir eine neue Form des <strong>Humanismus</strong><br />

brauchen, steht für mich außer Frage.<br />

Digitalisierung, Kl<strong>im</strong>a- und demografischer<br />

Wandel aber auch die zunehmend ungleiche<br />

Verteilung von Reichtum sorgen dafür, dass wir<br />

neue Wege des Zusammenlebens finden müssen,<br />

wenn wir nachhaltig die Zukunft gestalten <strong>wo</strong>llen.<br />

Seit <strong>der</strong> ersten Veranstaltung <strong>im</strong> Jahr 2011 setzt<br />

sich die <strong>wo</strong>men&<strong>wo</strong>rk für ein neues Miteinan<strong>der</strong><br />

ein, das kooperativer als bisher auch Frauen die<br />

gleichberechtigte Teilhabe in <strong>der</strong> Wirtschaftswelt<br />

ermöglicht, denn gerade dort wird sich ein<br />

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