Berliner Kurier 05.04.2019
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14 BERLIN BERLINER KURIER, Freitag, 5. April 2019 *<br />
Durch dieses Loch zwängten<br />
sich die Diebe und kehrten auf<br />
dem selben Weg<br />
wieder zurück.<br />
Juwelenladen ausgeräumt<br />
Die Diebe kamen<br />
durch die Wand<br />
Sie zerschlugen mehrereVitrinen und stahlen wertvollen Schmuck und Uhren<br />
Von<br />
LUTZ SCHNEDELBACH<br />
Wedding –Sie kamen mitten<br />
in der Nacht, als alle im Haus<br />
schliefen. Mehrere Männer<br />
stiegen kurz nach Mitternacht<br />
in ein Schmuckgeschäft<br />
im Erdgeschoss eines<br />
Wohn- und Geschäftshauses<br />
in der Müllerstraße ein und<br />
nahmen mit, was sie tragen<br />
konnten. Jetzt fahndet die<br />
Polizei nach den dreisten<br />
Schmuckdieben.<br />
Der Durchbruch war offenbar<br />
lange geplant. Das Spektakuläre:<br />
Die Diebe kamen nicht, wie<br />
sonst die meisten ihrer Zunft,<br />
über den Hof, sondern gelangten<br />
vom Café nebenan in den<br />
Verkaufsraum. Sie stemmten<br />
ein Loch in die gemauerte Ziegelwand<br />
und zwängten sich in<br />
das Schmuckgeschäft. Dann<br />
zerschlugen sie mehrere Vitrinen<br />
und stahlen Schmuck und<br />
Uhren im Wert von mehreren<br />
Zehntausend Euro. Die genaue<br />
Schadenssumme stehe noch<br />
nicht fest, hieß es am Donnerstag<br />
bei der Polizei. Die Täter<br />
hatten sich über den Tatort informiert.<br />
Sie wussten, dass das<br />
Café gegenwärtig restauriert<br />
und umgebaut wird. „Das<br />
haben sie gnadenlos ausgenutzt“,<br />
sagte ein Ermittler.<br />
Und schnell mussten sie sein.<br />
Denn die Alarmanlage sprang<br />
an. Durch den schrillen Ton<br />
wurden Anwohner wach. Die<br />
alarmierten die Polizei. Als<br />
Streifenwagen eintrafen, waren<br />
die Diebe längst über alle Berge.<br />
Nur ein Brecheisen ließen sie<br />
zurück.<br />
Foto: Morris Pudwell<br />
DasLokal und der<br />
Juwelier in der Müllerstraße<br />
grenzen unmittelbar aneinander.<br />
Kriminaltechniker<br />
suchen im Café nach<br />
Spuren. Sie stellten ein<br />
Brecheisen sicher.<br />
MutterliefertTöchtereinemKinderschänderaus<br />
Die Angeklagte sitzt im Gerichtssaal und bedeckt ihr Gesicht.<br />
Foto: PressefotoWagner<br />
Es geht um mehr als 1000 Missbrauchsfälle. Seit gestern sitzt das Duo vor Gericht<br />
Moabit – Eine Mutter soll ihre<br />
drei Töchter elf Jahre<br />
lang einem Kinderschänder<br />
ausgeliefert haben. Um mehr<br />
als 1000 Fälle des Missbrauchs<br />
geht es nun vor Gericht.<br />
Mit Leidensmiene schlich Gabriele<br />
K. (55) in den Saal. Eine<br />
Frührentnerin aus Schöneberg.<br />
Sie sah nur kurz zu ihrem<br />
mitangeklagten Adoptivbruder.<br />
Bayarsaikhan H. (51) soll<br />
ihre drei minderjährigenMädchen<br />
zu Sex-Sklavinnen gemacht<br />
haben.<br />
Schutz und Geborgenheit<br />
sollen Mütter geben. Gabriele<br />
K. aber soll ihre Mädchen<br />
skrupellos in die Gewalt ihres<br />
Adoptivbruders gegeben, Ekel<br />
und Angst der Kinder kleingeredet,<br />
ignoriert haben. Sie habe<br />
die Mädchen immer wieder<br />
überredet, die sexuellen Handlungen<br />
über sich ergehen zu<br />
lassen.<br />
Von 2006 bis 2017 sollsich H.<br />
an den drei Schwestern vergangen<br />
haben. Bis sich eines<br />
der Kinder offenbarte. Seit<br />
September 2018 sitzt der in der<br />
Mongolei geboren H. in Untersuchungshaft.<br />
Auch die Mutter<br />
wurde damals abgeführt, kam<br />
zunächst aber wieder frei. Sie<br />
istseit Januar in U-Haft.<br />
Tausendfacher Missbrauch.<br />
Außerdem geht es um die Herstellung<br />
von Kinderpornografie.<br />
57 Seiten umfasst die Anklageschrift.<br />
Verhandelt aber<br />
wird hinter verschlossenen<br />
Türen. Auf Antrag der Nebenklage-Anwältin<br />
schloss das Gericht<br />
die Öffentlichkeit aus.<br />
Die Anwältin der Schwestern:<br />
„Bereits durch die Verlesung<br />
der Anklage könnten Persönlichkeitsrechte<br />
der Kinder verletzt<br />
werden.“<br />
Ein umfassendes Geständnis<br />
würde den Schwestern wenigstens<br />
die Aussage vor Gericht<br />
ersparen. Noch aber ist<br />
offen, ob sich die Frau und ihr<br />
Adoptivbruder äußern. 15 weitere<br />
Verhandlungstage bis<br />
zum 21. Juni sind geplant. KE.