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Berliner Zeitung 06.04.2019

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Mieterdemo und Volksbegehren: Das Wochenende des Protests – Berlin Seiten 12 und 13<br />

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Sonnabend/Sonntag,6./7. April 2019<br />

Nr.81HA-75. Jahrgang<br />

Auswärts/D*: 2.00 €<br />

Berlin/Brandenburg: 1.80 €<br />

Im Magazin:<br />

Zurück ins Leben<br />

DasMartyrium des DJs Paul vanDyk<br />

Seiten 2und 3<br />

Frühling am Hindukusch<br />

Junge Afghanen entdecken die Liebe<br />

Seiten 4und 5<br />

Hugh Grant, übernehmen Sie!<br />

Maxim Leo hat den ultimativen Brexit-Plan<br />

Seite 10<br />

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Halbmarathon:<br />

Die Lauf-Karte<br />

SportSeite 23<br />

Die Blume der DDR<br />

Sie stand im Palast der Republik, sie sollte im neuen Humboldt Forum stehen.<br />

Doch die Gläserne Blume liegt verrümpelt und vergessen in Kisten. Report Seiten 2und 3<br />

HEINZ KRÜGER<br />

Wiewar’s bei<br />

Bob Dylan?<br />

Feuilleton Seiten 30 und 31<br />

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Heute in der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Gratis<br />

Wenn jemand eine<br />

Freundin besucht, ist<br />

das in der Regel nichts<br />

Besonderes.Wenn Barack<br />

Obama aber Angela Merkel besucht,<br />

dann merken viele auf.<br />

Seit Freitagnachmittag ist er in<br />

Berlin, und sofort werden die Erinnerungen<br />

wach. An seinen ersten<br />

Auftritt im Jahr 2008 an der Siegessäule,vor<br />

200 000 begeisterten Menschen,<br />

und an eine zögerliche Kanzlerin,<br />

der dieser Hype suspekt war.<br />

Und die den Präsidentschaftskandidaten<br />

dann doch im Kanzleramt<br />

empfing. Zwischen den beiden hat<br />

sich über die Jahre wohl tatsächlich<br />

so etwas wie Freundschaft entwickelt,<br />

das ist selten unter Politikern.<br />

Es ist oft spekuliert worden, was<br />

die Nähe zwischen diesen beiden auf<br />

den ersten Blick doch so unterschiedlichen<br />

Persönlichkeiten ausmacht.<br />

Eine mögliche Antwort ist, dass sie<br />

beide als Außenseiter den Wegandie<br />

Spitze ihrer Länder geschafft haben,<br />

entgegen aller Wahrscheinlichkeit<br />

und gegen mächtige Netzwerke.<br />

Merkel gelang dies als erster Frau,<br />

Ostdeutscher und Protestantin in<br />

der westdeutsch, männlich und katholisch<br />

ausgerichteten CDU und<br />

Obama als Schwarzem mit multikulturellem<br />

Hintergrund in einer von<br />

Weißen dominierten Partei. Solche Erfahrungen<br />

verbinden. Dazu kommt<br />

eine nüchterne Sicht auf die Welt<br />

und das Machbare, verbunden mit<br />

dem Vertrauen in die Gültigkeit von<br />

Fakten und die menschliche Vernunft.<br />

Natürlich kann man Merkels<br />

Einladung an Obama auch als eine<br />

Botschaft an den Präsidenten in Washington<br />

verstehen.Vorallem diesen<br />

Eindruck wollte man in Berlin nicht<br />

aufkommen lassen. Die Kanzlerin,<br />

erklärte ihr Sprecher Steffen Seibert,<br />

empfange Obama zu einem Gespräch<br />

–wie es immer wieder vorkomme,<br />

dass sie mit früheren Präsidenten<br />

und Regierungschefs, „mit<br />

denen sie eine Strecke lang eng und<br />

gut zusammengearbeitet hat, auch<br />

durchaus nach deren Zeit noch einmal<br />

zusammentrifft“. Aufdie Frage,obdas<br />

Treffen ein Zeichen an Trump sei,<br />

sagte er:„Diesem Eindruck würde ich<br />

entschieden widersprechen.“<br />

Aber neben Merkel sind auch<br />

viele andere Deutsche, die <strong>Berliner</strong><br />

zumal, ihrer Sympathie zu diesem<br />

besonderen Präsidenten treu geblieben,<br />

trotz aller während seiner achtjährigen<br />

Amtszeit aufgetretenen Belastungen,<br />

etwa durch die Spionageaffäre<br />

umdie NSA und den von ihm<br />

geförderten Krieg der Drohnen. Mit<br />

seinem Charme und seinem Charisma,<br />

seiner Empathie sowie seinem<br />

Bekenntnis zur internationalen<br />

Zusammenarbeit stellt er eine ideale<br />

Projektionsfläche für alle dar, die an<br />

das gute Amerika glauben. Daswirkt<br />

umso stärker, als er gleich zwei Mal<br />

im unmittelbaren Vergleich mit Präsidenten<br />

stand, die eher das Gegenteil,<br />

das hässliche Amerika repräsentieren:<br />

Sein Vorgänger George W.<br />

Bush, den bei seinem Feldzug gegen<br />

den Irak internationale Regeln ge-<br />

Macht der<br />

Erinnerungen<br />

Barack Obama und Angela Merkel<br />

treffen sich wieder im Kanzleramt. Ist<br />

das eine Botschaft an Donald Trump?<br />

Eins ist auf jeden Fall klar: Früher war<br />

nicht alles, aber vieles besser<br />

VonHolger Schmale<br />

Freundschaft, die ist selten unter Politikern. Aber<br />

es gibt sie: Angela Merkelund Barack Obama. DPA<br />

nauso wenig interessiert haben, wie<br />

das heute bei Donald Trump der Fall<br />

ist. In diesem Kontrast strahlt die<br />

Lichtgestalt Obama umso heller.<br />

Es gibt nur wenige Politiker, denen<br />

es gelingt, weit über ihre Amtszeit<br />

hinaus Ansehen und Einfluss zu<br />

wahren oder sogar zu steigern. In<br />

Deutschland ist Helmut Schmidt dafür<br />

ein Beispiel, dessen Ruhm umso<br />

mehr zu steigen schien, je länger<br />

seine Kanzlerschaft zurücklag.<br />

Gleichwohl sind es Charaktereigenschaften,<br />

die dabei eine Rolle spielen.<br />

Eine klareHaltung, Bescheidenheit<br />

und die Achtung dessen, was<br />

sich nach allgemeinem Empfinden<br />

gehört, zählen dazu. Deshalb ist das<br />

Ansehen von Schmidts Nachfolgern<br />

Helmut Kohl und GerhardSchröder,<br />

der übrigens an diesem Sonntag 75<br />

wird, eher überschaubar –während<br />

es sich bei Angela Merkel wieder anders<br />

entwickeln könnte.<br />

Die Popularität Obamas und seiner<br />

Ehefrau Michelle zahlt sich im<br />

Übrigen im wahrsten Sinne desWortes<br />

aus. Ergehört zuden am besten<br />

bezahlten Rednern weltweit. Für einen<br />

Vortragvor BankerninNew York<br />

soll er 400 000 Dollar erhalten haben.<br />

Die billigsten Eintrittskarten für einen<br />

Auftritt in Köln am Donnerstag<br />

kosteten 75 Euro. Für 5000 Euro<br />

konnte man an einem Abendessen<br />

mit dem Ex-Präsidenten teilnehmen.<br />

Allerdings fließen diese Einnahmen<br />

zum größten Teil nicht in<br />

die Taschen der Obamas, sondern<br />

kommen ihren Stiftungen zu Gute.<br />

Dereigentliche Anlass für Obamas<br />

Besuch ist ein „Townhall-Meeting“<br />

seiner Stiftung an diesem Sonnabend<br />

in Berlin. Daran nehmen rund 300<br />

junge Menschen aus mehreren europäischen<br />

Ländern teil. „Präsident<br />

Obama und die Stiftung wollen direkt<br />

von aufstrebenden Führungskräften<br />

aus ganz Europa hören –über ihreBestrebungen,<br />

Herausforderungen und<br />

Themen von Interesse und Chancen“,<br />

teilte die Stiftung mit. Ein Ziel<br />

der Stiftung ist es, junge Menschen<br />

für bürgerschaftliches Engagement<br />

und die Übernahme von Führungsverantwortung<br />

zu begeistern. Die<br />

Veranstaltung findet in der privaten<br />

Europäischen Schule für Management<br />

und Technologie im ehemaligen<br />

Staatsratsgebäude der DDR in<br />

Mittestatt. Siewirdab15Uhr über die<br />

Webseite obama.orgausgestrahlt.<br />

Obama war am Freitag mit einem<br />

Privatflugzeug in Berlin eingetroffen.<br />

Anschließend besuchte er Angela<br />

Merkel im Kanzleramt. Sein Quartier<br />

bezog erwie bei früheren Aufenthalten<br />

im Hotel Adlon. Vondort sind es<br />

nur wenige Schritte zur US-Botschaft,<br />

in welcher der von Donald Trump<br />

entsandte offizielle Botschafter der<br />

Vereinigten Staaten, Richard Grenell,<br />

residiert. Es ist nicht bekannt, ob es<br />

während des Aufenthalts vonObama<br />

zu einem Kontakt der beiden Männer<br />

kommen sollte. Wahrscheinlich ist<br />

das nicht, denn Obamas Besuch wird<br />

als rein privat bezeichnet. Aber es ist<br />

derBesuch eines Botschafters des anderen<br />

Amerika.<br />

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2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

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·<br />

Report<br />

Kommt sie oder kommt sie nicht?<br />

Wird die Gläserne Blume aus dem<br />

großen Foyerdes Palasts der Republik<br />

die versunkene DDR im neuen<br />

Prestige-Projekt Humboldt Forum ineiner<br />

positiven, schönen Facette vertreten? Die<br />

Frage der Blume wühlt auf. Eine Leserin<br />

schrieb: „Für die Gläserne Blume würde ich<br />

auf die Straße gehen.“<br />

Die jüngste Kunde lautet: Sie kommt ein<br />

bisschen, auf Zwergenformat geschrumpft<br />

und äußerlich deutlich verändert; das Original<br />

ist statisch und politisch zu gefährlich.<br />

Obendrein liegt dieses mittlerweile unzugänglich<br />

und zugerümpelt im Depot –ausgerechnet<br />

30 Mauerteile mussten dortuntergebracht<br />

werden, um vorErosion geschützt zu<br />

werden. EinTreppenwitz der Geschichte.<br />

Wasder DDR-Bürgern Palast und Blume<br />

bedeuteten, verdeutlichen schon die Zahlen.<br />

Vonder Eröffnung am 26. März 1976 bis zur<br />

Schließung im September 1990 hatte das<br />

Haus 70 Millionen Gäste –viermal die Bevölkerung<br />

der ganzen kleinen DDR. Fünf Millionen<br />

im Jahr.Eine unfassbar große Zahl.<br />

Die meisten betraten das Haus durch den<br />

Haupteingang, standen sofort imFoyer –86<br />

Meter lang, 42 Meter breit, acht Meter hoch<br />

über zwei Etagen –und sahen die Gläserne<br />

Blume: mit Edelstahl-Schaft, grüner Innenkugel<br />

und kristallen funkelnden Blättern. Groß<br />

und doch leicht, fünf Tonnen schwebten da<br />

5,20 hoch im Raum, hochpräsent trotz der erstaunlichen<br />

Transparenz. Dierunde Form entsprach<br />

den mehr als tausend Kugelleuchten.<br />

Die Idee der politischen und gestalterischen<br />

Architekten des Republikpalastes,das<br />

Foyer zum repräsentativen Empfangssalon<br />

fürs Volk zu machen, ging auf. Galt die Weltzeituhr<br />

auf dem Alexanderplatz für die umstandslose<br />

Verabredung als beste Wahl, so<br />

war das für den gepflegten Nachmittag die<br />

rote Polstergruppe an der Gläsernen Blume.<br />

Nurannähernd ähnlich<br />

Eingedenk des künstlerischen, emotionalen<br />

und historischen Stellenwertes erschien es<br />

als Selbstverständlichkeit, das Original aus<br />

den Depotkisten zu befreien und in der Nähe<br />

des ursprünglichen Platzes wieder aufzustellen.<br />

Aber nein: Diezuständige Stiftung Humboldt<br />

Forum teilt nun mit, man werde das<br />

Mini-Modell der Gläsernen Blume zuerst<br />

dem Stadtmuseum Berlin für seine Ausstellung<br />

„Ost-Berlin – die halbe Hauptstadt“<br />

ausleihen und es nach der Eröffnung des<br />

Humboldt Forums vorerst in einer Vitrine im<br />

Eingangsbereich der Ausstellung zur Geschichte<br />

des Ortes zeigen. Es handelt sich um<br />

ein 50 Zentimeter großes Blümchen, nur annähernd<br />

dem Original ähnlich, keine Kopie.<br />

Hergestellt hat es einer der beiden Schöpfer<br />

der Palast-Blume, Reginald Richter, imAuftrag<br />

der Stiftung Humboldt Forum–ohne den<br />

zweiten Urheber, RichardWilhelm, auch nur<br />

zu informieren, geschweige denn sein Einverständnis<br />

einzuholen. Dasist fast so,als würde<br />

man eine Kurzfassung der Dreigroschenoper<br />

fabrizieren und aus dem Künstlerduo<br />

Brecht/Weill den Brecht tilgen.<br />

DerVersuch, dem Schicksal der Blume näherzukommen,<br />

führt erst zum Interesse aufgeschlossener<br />

West-Kulturleute, dann in einen<br />

Irrgarten von Geschichtsvergessenheit,<br />

Gemeinheit, Eitelkeit, Arroganz und ideologischen<br />

Verklemmungen. Verstehen lässt sich<br />

der Konflikt um die Gläserne Blume nur vor<br />

dem Hintergrund der DDR-Abwicklung und<br />

den Abertausenden Verletzungen, die dabei<br />

entstanden. Siesind 30 Jahrenach dem Mauerfall<br />

keineswegs verheilt.<br />

Richard Wilhelm, Glaskünstler aus einer<br />

Bautzener Glasmacherfamilie mit 300-jähriger<br />

Tradition, hat seine speziellen Erfahrungen<br />

gemacht. Der Mitschöpfer der Gläsernen<br />

Blume ist 87 Jahrealt und lebt in Magdeburg.<br />

Dort entstand in der von ihm 1953 gegründeten<br />

und bis 1984 geleiteten Werkstatt<br />

das Kunstwerk. Er selber sei für die Gesamtleitung<br />

zuständig gewesen, sagt er,und habe<br />

überwiegend an der grünen Kugel gearbeitet,<br />

Reginald Richter an den großen kristallenen<br />

Blätternund deren Ornamenten.<br />

Gerne erinnert sich Wilhelm an die Änfänge.ImFrühjahr<br />

1974 habe ihn der Palastarchitekt<br />

Heinz Graffunder gefragt, wie man<br />

wohl die mit poliertem Marmor belegte Fläche<br />

des Foyers mit einem Zentrum, einem<br />

Höhepunkt versehen könnte. Erwusste um<br />

die Platzangst, die Menschen vorgroßen leeren<br />

Flächen zurückschrecken lässt. Statt<br />

diese zu betreten, weichen sie an die Ränder<br />

aus. Doch es sollte ja ein erhebendes Zu-<br />

Hause-Gefühl entstehen, ein Gesamtwerk<br />

von großer Schönheit. „Denk dir was aus,<br />

aber halt die Klappe“, so lautete Graffunders<br />

Auftrag. Wilhelm dachte sich was aus: zum<br />

einen ein Trio der geometrischen Grundformen<br />

Kubus,Kugel, Pyramide –zum anderen<br />

einen Baum. In der Urversion sah der auch<br />

so aus,mit roten Früchten am Geäst.<br />

DerBaum gefiel sofort, Graffunder stellte<br />

ihn dem obersten Bauherrn der Republik,<br />

Erich Honecker,vor –auch der war angetan.<br />

Doch statt der Früchte sollten es große Blätter<br />

sein und überhaupt wenig Farbe. Die<br />

brachten ja schon die großen Gemälde an<br />

den Wänden ins Revier.Zudem waren hochwertige<br />

Polstermöbel, rotes feines Leder, für<br />

das Staatswohnzimmer vorgesehen.<br />

Zu diesem Zeitpunkt war nach Wilhelms<br />

Erinnerung klar, dass ein so gewaltiges Werk<br />

eine Gemeinschaftsarbeit werden müsste –<br />

zumal der Fertigstellungstermin Anfang<br />

1976 Eile gebot. So wurde der am besten geeignete<br />

Kollege im Kollektiv der Glaskünstler,<br />

Reginald Richter, Wilhelms Schüler in Glasbaudingen,<br />

ins Vertrauen gezogen. In der<br />

Magdeburger Werkstatt legten insgesamt<br />

fünf Leute los: kreativ und handwerklich auf<br />

höchstem Niveau.<br />

Ein Reporter der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> beobachtete<br />

dort imAugust 1977: Abgesehen<br />

vonder künstlerischen Idee könne einer„gut<br />

schleifen und in anderen Techniken arbeiten<br />

oder montieren“, ein anderer „bedenkt besonders<br />

schöpferisch die eine oder andere<br />

Aufgabe“. Der sozialistische Staat ehrte Wilhelm<br />

und Richter mit dem Orden „Banner<br />

der Arbeit Stufe I“, Richter auch als „Held der<br />

Arbeit“ und Wilhelm mit dem „Nationalpreis<br />

für Kunst und Literatur“.<br />

Von der Palasteröffnung weiß Richard<br />

Wilhelm eine echte DDR-Anekdote zu erzählen.<br />

Honecker habe dort„die Blume“ gepriesen,<br />

und prompt stand es am Tagdarauf genau<br />

so im Neuen Deutschland. Wilhelm bestand<br />

aber darauf, das Werk sei ein Baum,<br />

und bat im Kulturressort des Zentralorgans<br />

um Korrektur. Die Antwort: „Wenn der<br />

Staatsratsvorsitzende sagt, es ist eine Blume,<br />

dann bleibt es eine Blume.“<br />

Hübsche Geschichte, allerdings wird das<br />

Objekt als Teil der Foyer-Konzeption „Wenn<br />

Kommunisten träumen“ schon im Werkvertrag<br />

mit den beiden Künstlern von 1975 als<br />

Glas-Stahl-Plastik „Palast Blume“ bezeichnet.<br />

Als Gläserne Blume machte sie Karriere.<br />

Auch Lothar de Maizière, als erster frei gewählter<br />

Ministerpräsident der DDR zugleich<br />

ihr Abwickler, räumte 2016 ein, dass sich<br />

„unheimlich viele positive Alltagserlebnisse<br />

mit diesem Palast“ verbanden, und vermutete<br />

zu Recht, den Abriss mit der Asbestbelastung<br />

zu begründen, sei den Leuten wie<br />

eine „Scheindiskussion“ vorgekommen. Sie<br />

hätten das Gefühl gehabt: „Die meinen nicht<br />

das Gebäude.“<br />

Tatsächlich war der Abriss vomZornjener<br />

begleitet, die sich darin heimisch gefühlt hatten.<br />

Dieses Gefühl kristallisierte sich in der<br />

Gläsernen Blume. Soist das bis heute, denn<br />

sie existiertjanoch. Entsprechend aufregend<br />

war dieVorstellung, sie wieder aufzustellen.<br />

Zuerst gab es um 2006 im Deutschen Historischen<br />

Museum (DHM) unter dem damaligen<br />

Generaldirektor Hans Ottomeyer<br />

„Überlegungen, die Blume oder Teile davon<br />

im Foyer oder in Wechselausstellungen zu<br />

zeigen“, erfuhr die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> jetzt vom<br />

Sammlungsdirektor Fritz Backhaus. „Doch<br />

da hatten wir das populäre, kompliziert aufgebaute<br />

Kunstobjekt noch nicht in Augenschein<br />

genommen“, schreibt er. Infolge dieser<br />

Überlegungen übernahm das DHM die<br />

Teile vom Bundesamt für zentrale Dienste<br />

und offene Vermögensfragen.<br />

Notdürftig gesichert<br />

Diezehn Glassegmente lagerninTransportrahmen<br />

verpackt, zum Teil an den Wänden<br />

lehnend, zum Teil in Regalen, die grüne Kugel<br />

in zwei Hemisphären geteilt auf Platten<br />

und sonstige Teile in Kisten in einem Spandauer<br />

Depot des DHM. Die Teile seien „so<br />

schwer,dass der Zustand aller Segmente von<br />

uns nicht ausreichend beurteilt werden<br />

konnte“, erklärt Fritz Backhaus. ImJanuar<br />

2008 berichtete ein Restaurierungsexperte<br />

des DHM von „vergilbtem und versprödetem<br />

Klebstoff, der wellig ist und sich zum Teil<br />

abziehen lässt“. Lose Teile der Glas-auf-Glas-<br />

Applikationen seien „notdürftig gesichert“.<br />

Eine „Aufstellung ohne jede restauratorische/konservatorische<br />

Maßnahme im Hinblick<br />

auf die Sicherheit der Öffentlichkeit“ sei<br />

„völlig ausgeschlossen“. Im Umkehrschluss:<br />

Nach Restaurierung wäreeswohl möglich.<br />

Als Nächste zeigte die Stadt Magdeburg<br />

Interesse an einer Rückholung der Blume an<br />

ihren Entstehungsortund an der Wiederaufstellung.<br />

Im März2011 beauftragte der Stadtrat<br />

den Oberbürgermeister, mit dem Verwahrer<br />

DHM sowie dem Bund als Eigentümer<br />

über eine Dauerleihgabe zu verhandeln.<br />

Möglicher Standort: das Foyer des MDR-<br />

Landesfunkhauses. Man bedachte die baustatische<br />

Prüfung –und vergaß nicht, beide<br />

Künstler zu befragen. Laut Magdeburger Beschlussprotokoll<br />

stimmte Richard Wilhelm<br />

im November 2010 zu, vorbehaltlich einer<br />

Sanierung.<br />

Reginald Richter äußerte sich skeptisch,<br />

war das Objekt doch für die besondere Umgebung<br />

des Palastfoyers erdacht. Zudem<br />

könnten jüngere Sicherheitsauflagen nur<br />

sehr schwer erfüllt werden. Eine Neuaufstellung<br />

erfordereÜberkopfmontage; das ist nur<br />

Die Frage<br />

der Blume<br />

Einst stand sie im Foyer des Palasts der Republik,<br />

die große Gläserne Blume.<br />

Dann verschwand sie im Depot, zerlegt und zugerümpelt.<br />

Und ihre beiden Schöpfer stritten um die Urheberschaft.<br />

Nur ein Miniatur-Modell soll nun im Humboldt Forum gezeigt<br />

werden. Warum zeigt man nicht das Original?<br />

Ein Lehrstück über den Umgang mit DDR-Kunst und<br />

Heimatgefühlen<br />

VonMaritta Tkalec<br />

Verehrtund missachtet: Die Gläserne Blume im Foyer des Palasts der Republik, elegant mit kristallklaren Blättern.<br />

BERLINER VERLAG


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 3· ./7. April 2019 ·<br />

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Report<br />

mit Sicherheitsglas gestattet. Und daraus ist<br />

die Blume nicht gefertigt, sondernaus tschechischem<br />

Spezialglas. Dennoch gab Richter<br />

eine unverbindliche Kostenschätzung für<br />

Restaurierung und Montage ab: ungefähr<br />

50 000 Euro.Verblüffend wenig.<br />

Vom DHM wussten die Magdeburger,<br />

dass bei der Demontage der Blume „leider<br />

ein Teil des Schaftes abgebrochen“ war, sodass<br />

sie ohne Reparatur ihre Originalhöhe<br />

nicht erreichen könnte. Den Abbau hatte<br />

1999 Reginald Richter mit einer Firma, aber<br />

ohne seinen Partner RichardWilhelm ausgeführt,<br />

obwohl ein gemeinsamer Abbau fest<br />

vereinbart war. Damals begann der erbitterte<br />

Streit, der bis heute die Ausstellungspläne<br />

belastet. Aber dazu später.<br />

Im Februar 2011 reiste eine Magdeburger<br />

Abordnung ins Spandauer DHM-Depot, um<br />

das Objekt der Begierde in Augenschein zu<br />

nehmen. Im dazu angefertigten Bericht erfährtman<br />

klarer als anderswo,wie es um die<br />

Blume bestellt ist. Interessant das Urteil des<br />

anwesenden Reginald Richter: Zwar sei der<br />

Kunstharzkleber bis zu zwei Millimeter<br />

Stärke in denZwischenfugen nach 35 Jahren<br />

erwartungsgemäß vergilbt. Die Zwischenfugen<br />

müssten „herausgekratzt und eventuell<br />

neu verfugt“ werden. Die eigentlichen Klebeflächen<br />

erschienen ihm „optisch in tadellosem<br />

Zustand“. Flügelflächen und Klemmbügelhalterungen<br />

waren nicht exakt einzuschätzen,<br />

weil sie eng gestapelt beziehungsweise<br />

verpackt waren. So gibt es auch keine<br />

Information über möglichen Glasbruch. Der<br />

SpezialtransportnachMagdeburgwurde mit<br />

8000 bis 10 000 Euro veranschlagt.<br />

Auch die DHM-Expertin Carola Jüllig<br />

sagte laut Begehungsbericht, das Museum<br />

stehe „der Aufstellung positiv gegenüber“,<br />

sollte in Magdeburgein geeigneter Raum gefunden<br />

werden.Das ist nicht gelungen. Doch<br />

nach einem marsflugähnlichen Megaprojekt<br />

klingt das hier nicht. Dashat sich inzwischen<br />

geändert.<br />

Eine Enteignung und die Kopien-Lüge<br />

Die <strong>Berliner</strong> Öffentlichkeit wusste damals<br />

nichts von den Überlegungen, wurde aber<br />

hellwach, als zur Grundsteinlegung des<br />

Schlosses im Jahr 2013 Bau-Chef Manfred Rettich,Sprecher<br />

des Vorstands der Stiftung <strong>Berliner</strong><br />

Schloss – Humboldt Forum, wünschte,<br />

„dass die Gläserne Blumezurückkehrt“.<br />

Linken-Politiker, namentlich Katrin<br />

Lompscher und Klaus Lederer,damals Abgeordnete,<br />

heute Senatoren, nahmen den Gedanken<br />

höchst erfreut auf. Nach einem Depotbesuch<br />

im Januar 2015, an dem Experten<br />

des Museums sowie abermals Reginald Richter<br />

teilnahmen, nährte Rettichs Nachfolger<br />

Johannes Wien Hoffnungen. Während eines<br />

Expertengesprächs über das entstehende<br />

Humboldt Forum bemerkte er am 26. Februar<br />

2016: „Wir waren aber schon ein bisschen<br />

begeistert und sagten: Wäre das nicht<br />

eine gute Idee?“<br />

Ausder zumExpertengespräch publizierten<br />

Broschüre geht hervor, dass die mit der<br />

Konzipierung des Humboldt Forums Befass-<br />

Richard Wilhelm mit seinem Ur-Entwurf der Blume, ein Baum mit roten Früchten. DPA/WOLF<br />

Reginald Richter mit seinem Nachbau: Die Transparenz der Blätter ist dahin. HAGEN EICHLER<br />

ten durchaus wissen, womit sie es zu tun haben.<br />

Den „Höhepunkt“ der ganzen Palast-<br />

Debatte nannte Carola Jüllig in ihrem Beitrag<br />

„das Objekt, auf das alle warten –die Gläserne<br />

Blume“. Diese sei „wirklich ein Zeichen“.<br />

Zugleich sprach sie von einem „Objekt,<br />

das an sich gar nicht zu bewältigen ist“.<br />

Ihr Haupteinwand gegen einen Wiederaufbau:<br />

Im Foyer des Palastes sei die Blume in<br />

ein eigenes Fundament eingemauert gewesen.<br />

So etwas bräuchte man nun wieder. In<br />

„irgendeiner Form“solle das historische Objekt<br />

wieder an seinen historischen Ort zurückkehren.<br />

In irgendeiner Form.Soso.<br />

Die Lust auf das Original ist vollständig<br />

verflogen. DieKlebstoff-Frage,abgelöste Ornamente,Fundament,<br />

Sicherheit und ähnliches<br />

–alles wird großgeredet, als seien die<br />

technisch-handwerklichen Probleme unüberwindlich.<br />

Für manifesten Unwillen spricht auch<br />

eine Auskunft des Bundesfinanzministeriums,<br />

die die <strong>Berliner</strong> Bundestagsabgeordnete<br />

Gesine Lötzsch (Linke) angefordert<br />

hatte. Nicht einmal eine Kostenschätzung<br />

für die Sanierung der Glasskulptur sei in Auftrag<br />

gegeben worden, teilte sie dem Neuen<br />

Deutschland mit.<br />

Diezweimal vorgetragene Bitte der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> um eine Besichtigung der angeblich<br />

denkmalgerecht zerlegten Blume im<br />

Depot lehnte das DHM als „unmöglich“ ab.<br />

Die Situation im Außendepot habe sich dramatisch<br />

verschärft, seit Carola Jüllig vorzwei<br />

Jahren gesagt hatte,man zeige die Blume allen<br />

Journalisten und Interessierten gerne.<br />

Wegen 30 zusätzlich eingelagerten Mauerteilen<br />

sei „die Zugänglichkeit nicht mehr gegeben“.<br />

Auf gut Deutsch: Das Kunstwerk wurde<br />

derart zugerümpelt, dass keiner herankommt.<br />

Das bedeutet: Seit zwei Jahren<br />

hatte auch kein Gutachter, der sich praktisch<br />

mit Sanierungsfragen hätte befassen<br />

wollen, Zugang.<br />

Regelrecht unheimlich erscheint der Umgang<br />

der Stiftung Humboldt Forummit dem<br />

Urheberrecht an der GläsernenBlume.Während<br />

man mit Reginald Richter regen Kontakt<br />

pflegte, wurde Richard Wilhelm nicht<br />

einbezogen. In seinem Fall brauchte es keine<br />

Treuhand, um geistiges Eigentum zu expropriieren.<br />

So wurde allein Reginald Richter<br />

mit der Herstellung eines 1:10-Modells beauftragt.<br />

Mehr noch: Als das Blümchen 2016<br />

auf einem hüfthohen Holzpodest im Rohbau<br />

des Schlosses erstmals gezeigt wurde,unterschlug<br />

die Stiftung Humboldt Foruminallen<br />

Texten den NamenRichardWilhelms.<br />

Erst auf dessen Protest hin bat die Stiftung<br />

Reginald Richter, seine angebliche alleinige<br />

Urheberschaft zu belegen. Wie die Stiftung<br />

auf Anfrage der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> mitteilte,<br />

wurde ein Fachanwalt beauftragt, „auf der<br />

Grundlage der von Herrn Richter und von<br />

HerrnWilhelm überlassenen Unterlagen den<br />

Sachverhalt zu prüfen“. Ergebnis: DieAlleinurheberschaft<br />

von Herrn Richter wurde<br />

nicht bewiesen.<br />

RichardWilhelm bot die Stiftung an, in einer<br />

Vereinbarung der „öffentlichen Klarstellung<br />

seiner Miturheberschaft Rechnung“ zu<br />

tragen. Die Vereinbarung scheiterte –nach<br />

Version der Stiftung, weil Wilhelm zu hohe<br />

Beträge unter anderem wegen „schwerwiegender<br />

Rufschädigung“ forderte. Wilhelm<br />

spricht von „unerträglicher Arroganz“ der<br />

Stiftung.<br />

In einer Pressemitteilung vom 30. Juni<br />

2017 räumt die Stiftung ein, RichardWilhelm<br />

als Urheber der Blume „vernachlässigt“ zu<br />

haben. Fälschlicherweise sei nur Reginald<br />

Richter genannt worden, „tatsächlich waren<br />

beide Künstler als Urheber gleichberechtigt<br />

für den Entwurf verantwortlich und führten<br />

das Werk gemeinsam aus“. Zu einer Entschuldigung<br />

konnte man sich nicht durchringen.<br />

Reginald Richter lehnte es energisch<br />

ab, der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> seine Position darzulegen.<br />

Immerhin wurde ein böses Versagen teilweise<br />

korrigiert. Alles gut also? Mitnichten!<br />

Richard Wilhelms Urheberrechte werden<br />

weiter missachtet, denn die Stiftung hält es<br />

für „möglich, die Kopie im Rahmen des ‚Zitatrechts‘<br />

auszustellen“. Gerichte haben die<br />

Grenzen für sogenannte Bildzitate sehr eng<br />

gesteckt. Als wichtig wird vor allem die wissenschaftliche<br />

Auseinandersetzung mit dem<br />

Objekt bewertet.<br />

Das Stadtmuseum, das das Teilchen vom<br />

11. MaianimEphraim-Palais zeigen möchte,<br />

stellt fest, es zeige die Gläserne Blume „nicht<br />

in erster Linie als Kunstwerk, sondern als<br />

Nachbildung eines wichtigen Ost-<strong>Berliner</strong><br />

Treffpunkts“. Die Auflage der Stiftung Humboldt<br />

Forum, das Miniaturmodell dürfe „im<br />

Rahmen der Ausstellung nie allein stehen, da<br />

dann kein Zitat vorliegt“, werde erfüllt. Im<br />

unmittelbar räumlichen Kontext sollen daher<br />

auf einer Tafel Geschichte und Bedeutung<br />

der ursprünglichen Gläsernen Blume<br />

erläutert werden. Beide Urheber des Originals<br />

seien ausdrücklich zu benennen.<br />

Ebenso Reginald Richter als alleiniger Hersteller<br />

der Miniatur.<br />

Richard Wilhelm reagiert erbost. Er hält<br />

das Modell für „verfälschend“ und vergleicht<br />

es mit„Filetdeckchen“, wie sie vor60Jahren in<br />

deutschen Stuben lagen. Im Gespräch mit<br />

dieser <strong>Zeitung</strong> kündigt er juristische Konsequenzen<br />

an, sollte das Objekt tatsächlich ausgestellt<br />

werden.<br />

Mitallen Defekten und Schrunden<br />

Bleibt die Frage, warum trotz anfänglich guten<br />

Willens, das Original in die Öffentlichkeit<br />

zu bringen, über ungefähres In-Augenschein-<br />

Nehmen hinaus kein Glasbauer von Rang je<br />

die praktische Machbarkeit prüfte.Völlig unglaubwürdig<br />

ist unter diesen Umständen die<br />

Behauptung, die handwerklichen und statischen<br />

Probleme seien übermächtig und unbezwingbar.<br />

Vielmehr drängt sich –wieder<br />

einmal –der Verdacht auf, es gehe darum, die<br />

DDR-Kunst im neuen deutschen Heiligtum<br />

so klein wie möglich zu halten.<br />

Das führte noch im Januar 2016 zu dem<br />

absonderlichen, von Stiftungs-Vertreterin<br />

Judith Prokasky in der Magdeburger Volksstimme<br />

vorgetragenen Gedanken: „Richter<br />

überlegt, ob eine variierende Neuschöpfung<br />

infrage kommt. Es gibt Möglichkeiten, das<br />

Kunstwerk umzubauen oder zu ergänzen,<br />

sodass ein neues Werk entsteht.“ Damitwäre<br />

die Enteignung Wilhelms vollständig. Dieses<br />

Projekt scheint immerhin verworfen.<br />

Ein anderer Gedanke wurde öffentlich<br />

noch gar nicht erwogen, obwohl er zig Vorbilder<br />

hat: das Zeigen des Originals mit all<br />

seinen Schrunden und Defekten, die ihm die<br />

Geschichte zugefügt hat. Aufgestellt in sicherer<br />

Distanz zum Publikum –als Zeichen der<br />

seit dem Palastabriss verstrichenen Zeit.<br />

Schichten der Geschichte sichtbar machen<br />

–soll das nicht eine Aufgabe des Humboldt<br />

Forums sein? Undsollte nicht Richard<br />

Wilhelm um seinen Ratgefragt werden?<br />

Maritta Tkalec<br />

entsetzt der heuchlerische Umgang<br />

mit dem populären DDR-Kunstobjekt.<br />

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4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

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Politik<br />

NACHRICHTEN<br />

Verkehrsminister wollen<br />

E-Tretroller schnell zulassen<br />

DieVerkehrsminister der Länder<br />

sind für eine rasche Zulassung von<br />

Elektro-Tretrollern. Es gebe zwar<br />

noch „leichte Differenzen“ darüber,<br />

ob die langsamen Versionen der<br />

neuen Gefährte auf dem Gehweg<br />

fahren dürften, sagte die Vorsitzende<br />

der Verkehrsministerkonferenz,<br />

Anke Rehlinger (Saarland/SPD), am<br />

Freitag in Saarbrücken. Aber alle<br />

seien sich einig: „Wir wollen uns<br />

nicht hinter Bürokratie verschanzen,<br />

sondernwir wollen den Wegfreimachen.“<br />

Klar sei, dass auf dem Gehweg<br />

nur im Schritttempo gefahren werden<br />

dürfe. (dpa)<br />

Deutschland will Flüchtlinge<br />

der „Alan Kurdi“ aufnehmen<br />

Deutschland will einen Teil der<br />

Flüchtlinge auf dem Rettungsschiff<br />

„Alan Kurdi“ aufnehmen. DieBundesregierung<br />

setzesich für eine<br />

„schnelle und humanitäreLösung“<br />

für die aus Seenot geretteten Menschen<br />

im Mittelmeer ein, sagte ein<br />

Sprecher des Bundesinnenministeriums<br />

am Freitag. Sieerwarte dabei<br />

auch einen Beitrag anderer EU-Mitgliedsstaaten.<br />

DasSchiff der in Regensburgansässigen<br />

Organisation<br />

Sea-Eye hatte nach eigenen Angaben<br />

64 Flüchtlinge vorLibyens Küste aus<br />

einem Schlauchboot gerettet. (AFP)<br />

Schwere Kämpfe nahe der<br />

libyschen Hauptstadt Tripolis<br />

Nach dem Vormarsch libyscher<br />

Truppen auf die Hauptstadt Tripolis<br />

und schwerer Gefechte etwa 50 Kilomer<br />

südlich der Stadt bemühen sich<br />

Deutschland und die UN um eine<br />

Entschärfung der angespannten<br />

Lage in dem Krisenland. UN-Chef<br />

Antonio Guterres traf am Freitag in<br />

der ostlibyschen Stadt Bengasi den<br />

mächtigen General Chalifa Haftar,<br />

dessen Truppen Tripolis einnehmen<br />

wollen. Deutschland berief eine<br />

Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates<br />

an. (AFP)<br />

USA entziehen<br />

Chefanklägerin Visum<br />

Rechts der Mitte<br />

In der CDU ist ein Richtungsstreit zwischen Konservativen und Liberalen entbrannt<br />

VonMarina Kormbaki<br />

Auf ein Detail ist Paul Ziemiak<br />

an diesem Freitag besonders<br />

stolz. Der CDU-<br />

Generalsekretär stellt die<br />

Plakatkampagne seiner Partei für die<br />

Europawahl Ende Mai vor. Auf einem<br />

Motiv sind die Parteilogos von<br />

CDU und CSU zu sehen –das hat es<br />

„in dieser Form noch nicht gegeben“,<br />

sagt Ziemiak. Das Plakat zeigt<br />

den gemeinsamen Spitzenkandidaten,<br />

den CSU-Europapolitiker Manfred<br />

Weber. Darauf der Slogan: „Für<br />

Deutschlands Zukunft. Unser Europa“.<br />

Geschlossen wolle die Union<br />

dafür sorgen, „dass Weber Präsident<br />

der Kommission wird“, betont Ziemiak.<br />

Für ihn jedenfalls fühle sich<br />

die bevorstehende Zeit des Wahlkampfs<br />

an „wie Flitterwochen“.<br />

Woringenau die Romantik in den<br />

Wochen bis zur Europawahl bestehen<br />

soll, wird andiesem Tagnicht<br />

ganz klar. Naheliegend ist allerdings<br />

die Deutung, dass CDU und CSU<br />

den Wegdorthin in trauter Einigkeit<br />

beschreiten wollen. Die neuen Parteivorsitzenden,<br />

Annegret Kramp-<br />

Karrenbauer und Markus Söder, ließen<br />

in den zurückliegenden Wochen<br />

kaum eine Gelegenheit aus,gemeinsam<br />

vor die Presse zu treten und<br />

neue Harmonie zu demonstrieren.<br />

Aufarbeitung der Flüchtlingskrise<br />

Die CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer will die Konservativen wieder stärkerindie<br />

Partei einbinden.<br />

AFP/TOBIAS SCHWARZ<br />

Neulich zum Beispiel, als beide in<br />

Berlin das Wahlprogramm zur Europawahl<br />

vorstellten, lobte Söder,dass<br />

dies „aus einem Guss sei“; etwas,das<br />

„letztes Jahr gar nicht vorstellbar“<br />

gewesen sei. Um dies zu verdeutlichen,<br />

zitierte der Bayer aus dem Kapitel<br />

über Migration und Flucht. Söder<br />

genoss es sichtlich, auf diese<br />

Weise aufzuzeigen, wie weit die CDU<br />

der kleinen Schwester unter neuer<br />

Führung entgegengekommen ist.<br />

Schließlich war es Kramp-Karrenbauer,<br />

die zuvor im „Werkstattgespräch“<br />

zur Aufarbeitung der Flüchtlingskrise<br />

2015/2016 zu dem Fazit<br />

kam, Grenzschließungen seien als<br />

„Ultima Ratio“ möglich.<br />

Nicht nur in der Asylpolitik ging<br />

Kramp-Karrenbauer auf die Konservativen<br />

in der Union zu. Auch ihr Faschingswitz<br />

über Transgender-Toiletten,<br />

die Forderung nach einem europäischen<br />

Flugzeugträger und der Ruf<br />

nach einer Entlastung für Unternehmen<br />

waren ein Gruß an jene Teile ihrer<br />

Partei, die sich unter Angela Merkel<br />

an den Rand gedrängt wähnten.<br />

Vorallem dieWerteunion –ein kleiner<br />

Kreis von Parteimitgliedern innicht<br />

allzu wichtiger Funktion –sieht sich<br />

durch die neue Vorsitzende ermuntert<br />

zu immer neuen Anti-Merkel-<br />

Forderungen –und prägt so das Erscheinungsbild<br />

der CDU mit. Eine<br />

Entwicklung, die liberale Christdemokraten<br />

jetzt stoppen wollen. Dazu<br />

haben sie eine Gegenbewegung initiiert:<br />

die„Union der Mitte“.<br />

Treffen in Berlin<br />

Der Gesprächsrunde gehören Bundestagsabgeordnete,<br />

Landes- und<br />

Kommunalpolitiker an. Sie hat sich<br />

am Freitagnachmittag erstmals in<br />

Berlin getroffen. Schleswig-Holsteins<br />

Bildungsministerin Karin<br />

Prien, eine der Initiatorinnen, wollte<br />

mit diesem Treffen dem Eindruck<br />

entgegenwirken, die CDU rücke<br />

nach rechts. Eine „engagierte<br />

Runde“ sei zusammengekommen,<br />

sagte Prien im Anschluss an das Treffen.„Die<br />

Union der Mittewill auch in<br />

Zukunft Annegret Kramp-Karrenbauer<br />

dabei unterstützen, uns als<br />

Volkspartei des konservativen, liberalen<br />

und christlich-sozialen Bürgertums<br />

breit aufzustellen“, so Prien.<br />

Serap Güler, Staatssekretärin in<br />

der NRW-Landesregierung von Armin<br />

Laschet, sagte der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

(Redaktionsnetzwerk Deutschland):<br />

„Wenndie Union weiterhin erfolgreich<br />

dieses Land gestalten will,<br />

muss sie die Partei derMitte bleiben.“<br />

Güler warnt Parteichefin Kramp-Karrenbauer<br />

vor einer Rücksichtnahme<br />

auf die Ultrakonservativen in ihrer<br />

Partei: „Ein Rechtsruck, wie ihn sich<br />

eine Handvoll selbst ernannter Konservativer<br />

wünscht, wäre das Ende<br />

der UnionalsVolkspartei.“<br />

Marina Kormbaki sieht die<br />

CDU voreinem langwierigenRichtungsstreit.<br />

Wer<br />

kontrolliert<br />

die AfD?<br />

Zur Spendenaffäre kommt der<br />

Vorwurf russischen Einflusses<br />

VonChristoph Burmeister<br />

Henning Conle senior soll der<br />

Mann hinter den verdeckten<br />

Wahlkampfhilfen an die AfD-Größen<br />

Alice Weidel und Jörg Meuthen<br />

sein. Wasist über den geheimnisvollen<br />

deutschen Milliardär bekannt?<br />

Bereits seit den 90er-Jahren lebt<br />

der mutmaßliche AfD-Spender mit<br />

Frau und Kindern inder Schweiz, in<br />

einer Villa an einer Privatstraße am<br />

edlen Zürichberg. Wie der Spiegel,<br />

WDR, NDR und Süddeutsche <strong>Zeitung</strong><br />

mit unterschiedlichen Schwerpunkten<br />

zu dem Thema berichten, soll der<br />

75-Jährige über Strohmänner und<br />

Firmen 2017 132 000 Euro in acht<br />

Tranchen an den AfD-Kreisverband<br />

Bodensee (Verwendungszweck:<br />

„Wahlkampfspende Alice Weidel“)<br />

gespendet haben. Meuthen soll über<br />

Umwege 2016 im baden-württembergischen<br />

Wahlkampf rund 90 000<br />

Euro erhalten haben.<br />

Ursprünglich stammt die Familie<br />

Conle aus Duisburg. Es war Heinz<br />

Conle, der Vater von Henning Conle<br />

senior,der denGrundstein für das Familienvermögen<br />

legte. Inden 50erund<br />

60er-Jahren baute der Architekt<br />

und Sozialdemokrat 18 000 Wohnungen.<br />

Heinz Conle gründete die Fluggesellschaft<br />

LTU, die2009 in einer Fusion<br />

mit Air Berlin aufging. Die<br />

Schweizer Zeitschrift Bilanz hat das<br />

Familienvermögen 2017 auf mindestens<br />

1,35 Milliarden Schweizer Frankentaxiert.<br />

Henning Conle senior hatsich vor<br />

allem als Immobilienhändler einen<br />

Namen gemacht. Allerdings keinen<br />

besonders guten. Ende der 90er-<br />

Jahre geriet er in Hamburg in die<br />

Schlagzeilen. Dort besaß er rund<br />

2500 Altbauwohnungen. DieMieten<br />

waren relativ günstig, dafür ließ sein<br />

Unternehmen die Wohnungen verfallen.<br />

In Berlin fiel Conle 2012 auf,<br />

weil er trotz hoher Nachfrage ein<br />

Wohnhaus leer stehen ließ. Inzwischen<br />

hat Conle im großen Stil in<br />

Londoner Immobilien investiert.<br />

Nicht nur wegen der Spendenaffäre<br />

steht dieAfD derzeitunter Druck:<br />

Fatou Bensouda darf trotz Visumentzugs<br />

zum UN-Sicherheitsrat reisen.<br />

AFP<br />

DieUSA haben der Chefanklägerin<br />

des Weltstrafgerichts,Fatou Bensouda,<br />

das Einreisevisum entzogen.<br />

Dasbestätigte das Büroder AnklägerinamFreitag<br />

in DenHaag. DieUSA<br />

wollen verhindern, dass das Gericht<br />

ein Ermittlungsverfahren gegen US-<br />

Soldaten wegen mutmaßlicher Verbrechen<br />

in Afghanistan eröffnet. Sie<br />

könne aber zum Weltsicherheitsrat<br />

nach NewYorkreisen. (dpa)<br />

Assange droht Verweis aus<br />

der Botschaft binnen Tagen<br />

Derseit fast sieben Jahren in Ecuadors<br />

Botschaft in London festsitzende<br />

Wikileaks-Gründer Julian Assange<br />

verliertnach Angaben der Enthüllungsplattformmöglicherweise<br />

schon sehr bald sein Asyl. In dem Fall<br />

droht ihm die sofortige Festnahme.<br />

Dergebürtige Australier lebt dortauf<br />

der Flucht vorder Justiz seit 2012 im<br />

selbst gewählten Exil.Wikileaks teilte<br />

via Twitter mit, Assange werde„binnen<br />

Stunden oder Tagen“ der Botschaft<br />

verwiesen. (dpa)<br />

Liebe Yael,<br />

ich bin gerade aus Berlin zurückgekommen.<br />

Leider haben wir uns<br />

nicht gesehen. Du hast deinen Salon<br />

eingerichtet, ich habe eine Geschichte<br />

recherchiert, war für einen<br />

TaginMünchen, habe Freunde, Familie,Kollegen<br />

getroffen.<br />

Eigentlich war alles wie immer,<br />

und doch war mir Berlin noch nie so<br />

fremd wie in diesen Tagen. Nicht unangenehm<br />

fremd, es war eher so,dass<br />

ich Dinge gesehen habe,die mir sonst<br />

nicht auffallen.Wieschön es ist, wenn<br />

die Natur um diese Jahreszeit langsam<br />

wieder zum Leben erwacht zum<br />

Beispiel, wie kalt die Nächte noch<br />

sind und wie warmdie Tage,wie groß<br />

und mächtig Berlin gegenüber<br />

TelAviv wirkt, wie gut der öffentliche<br />

Nahverkehr funktioniert (trotz Streik<br />

und Baustellen), wie sicher man sich<br />

in der Stadt fühlt, wie schnell man im<br />

Umland ist, wie lange man in Brandenburger<br />

Wäldern spazieren gehen<br />

kann, ohne einem einzigen Menschen<br />

zu begegnen.<br />

Was für eine Lebensqualität! Ich<br />

glaube, wenn ich Israelin wäre,<br />

würde ich auch nach Berlin ziehen<br />

oder hier zumindest ab und zu auf<br />

Shopping-Tour gehen. Ich weiß, in<br />

Berlin klagen gerade alle darüber,<br />

wie teuer die Stadt geworden ist,<br />

aber im Vergleich zu Tel Aviv, der<br />

zehntteuersten Stadt der Welt, ist<br />

Berlin ein Schnäppchen. EinFriseurbesuch<br />

kostet gerade mal die Hälfte,<br />

genauso wie ein Restaurantbesuch,<br />

ein Brot, ein Auto, ein Stück Käse,<br />

Zahnpasta, Kaffee und –nun ja –Katzenstreu.<br />

70 Schekel, umgerechnet<br />

fast 20 Euro, habe ich neulich in Tel<br />

Aviv für ein Paket bezahlt. Ichdachte,<br />

Welche Stadt? Ich muss<br />

mich entscheiden!<br />

der Verkäufer hat sich versprochen<br />

und legte einen 20-Schekel-Schein<br />

auf den Tresen. Er wiederholte: 70.<br />

Seitdem denke ich darüber nach, wie<br />

unser Osterbesuch reagiert, wenn<br />

wir auf die Frage, was wir aus Berlin<br />

brauchen, antworten: Schokolade,<br />

Elmex, Katzenstreu.<br />

Zu den Höhepunkten meiner<br />

Berlin-Reise zählte mein Rossmann-<br />

Besuch. Staunend lief ich zwischen<br />

Kosmetik-, Waschmittel- und Kleintierzubehörregalen<br />

hin und her und<br />

überlegte ernsthaft, was davon in<br />

meinen Koffer passte. Was war los<br />

mit mir? Warum fand ich auf einmal<br />

alles so toll in Berlin?<br />

TelAviv –Berlin<br />

Anja Reich<br />

Vielleicht lag es daran, dass ich im<br />

Hotel geschlafen habe.Ein Hotelgast<br />

bewegt sich anders durch die Stadt,<br />

wie ein Gast eben, und wird auch so<br />

wahrgenommen. DerTaxifahrer, der<br />

mich zum Hotel brachte,erklärte mir<br />

so ausführlich die Entwicklung auf<br />

dem Immobilienmarkt, als wolle er<br />

mir eine Wohnung verkaufen. Als er<br />

hörte, dass ich aus Israel angereist<br />

war, erkundigte er sich, ob ich Jüdin<br />

sei. Nein, sagte ich. Gut, sagte er. Juden<br />

würde er hier nämlich zur Vorsichtraten.<br />

DieSprüche,die er so zu<br />

hören bekomme! Unglaublich! Und<br />

er sei nicht mal Jude, sondern <strong>Berliner</strong><br />

mit türkischen Wurzeln.<br />

Seine Sorge überraschte mich<br />

mehr als seine Beobachtung an sich.<br />

Dass es Antisemitismus in Berlin<br />

gibt, ist ja nicht neu, aber dass ein Taxifahrer<br />

es wahrnimmt und als Problem<br />

ansieht, das hatte ich noch nie<br />

erlebt. Natürlich fragte ich mich<br />

auch, ob der Mann seine Erfahrungen<br />

genauso unverblümt mit mir geteilt<br />

hätte, wenn ich wirklich Jüdin<br />

wäre, und wie ich dann reagiert<br />

hätte.Was sagt man in so einer Situation,<br />

Yael? Washättest du gesagt?<br />

DasTaxi setzte mich in der Schönhauser<br />

Allee vor meinem Hotel ab.<br />

Alex hatte es mir mit den Worten<br />

empfohlen, das Frühstück sei fantastisch<br />

und er habe dort gut geschlafen.<br />

Leider hatte ich nicht daran gedacht,<br />

dass Alex überall gut schläft.<br />

Ichmachte kaum ein Auge zu. Es lag<br />

nicht an dem Hotel. Es lag an mir.<br />

Statt froh zu sein, für ein paar Tage<br />

den Raketen aus Gaza entkommen<br />

zu sein, sehnte ich mich nach meinem<br />

Bett in TelAviv. Als ich meinen<br />

Rollkoffer über den Hof zog, dachte<br />

ich daran, wie das die Nachbarn<br />

störte.Tratich aufdie Straße,fuhrdie<br />

Straßenbahn mit dieser absurdfröhlichen<br />

Israel-Werbung an mir vorbei:<br />

„Tel Aviv –Jerusalem, zwei sonnige<br />

Städte. Buche jetzt deine Reise!“<br />

Manchmal kam es mir so vor, als<br />

wolle mir meine Heimatstadt meine<br />

ganze Zerrissenheit vor Augen führen.<br />

TelAviv oder Berlin. Du musst<br />

dich entscheiden!<br />

Am Ende war ich froh, meine Sachen<br />

zu packen, zurück zum Flughafen<br />

zu fahren und meinen Koffer aufs<br />

Gepäckband zu hieven. Er war sehr<br />

schwer.<br />

Deine Anja<br />

Doppelt unter Druck: AfD-Vorsitzende Alice<br />

Weidel.<br />

DPA<br />

Medienberichten zufolge hatdie russische<br />

Regierung versucht, weitreichenden<br />

Einfluss auf deutsche Politiker<br />

–insbesondereder AfD –zunehmen.<br />

Nach Recherchen von Spiegel,<br />

ZDF, BBC und der italienischen <strong>Zeitung</strong><br />

La Repubblica kursierte in der<br />

Präsidialverwaltung von Wladimir<br />

Putin vor der Bundestagswahl 2017<br />

ein Strategiepapier über Aktivitäten,<br />

mit denen die EU-Staaten destabilisiert<br />

und Propaganda für russische<br />

Positionen verbreitet werden sollte.<br />

EinProjekt war demnach die„Unterstützung“<br />

des AfD-Politikers Markus<br />

Frohnmaier, dem ehemaligen Pressesprecher<br />

der heutigen AfD-Fraktionsvorsitzenden<br />

Alice Weidel, der<br />

2017 in den Bundestag gewählt<br />

wurde.Der damaligeVorsitzende der<br />

AfD-Jugendorganisation Junge Alternative<br />

fiel da schon mit russlandfreundlichen<br />

Positionen auf. Frohnmaier<br />

„wird ein unter absoluter<br />

Kontrolle stehender Abgeordneter<br />

sein“, wird aus dem Papier zitiert.<br />

Frohnmaier teilte über seinen Anwalt<br />

mit, das Strategiepapier sei ihm<br />

nicht bekannt. (mit AFP)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 5 *<br />

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Politik<br />

Bartsch wäre<br />

gern allein<br />

der Chef<br />

Linksfraktionsvorsitzender<br />

strebt Einzelspitze an<br />

VonMarkus Decker<br />

Linksfraktionschef<br />

Dietmar<br />

Bartsch strebt an, den Vorsitz<br />

nach dem Verzicht seiner Co-Fraktionsvorsitzenden<br />

SahraWagenknecht<br />

auf eine erneute Kandidatur künftig<br />

allein zu übernehmen. Daserfuhr die<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> (Redaktionsnetzwerk<br />

Deutschland) aus Bartschs Umfeld.<br />

Demnach arbeitet der 61-Jährige<br />

ferner darauf hin, die Entscheidung<br />

noch vor der parlamentarischen<br />

Sommerpause herbeizuführen; diese<br />

beginnt am 29. Juni.<br />

Wagenknecht hatte Anfang März<br />

erklärt, sich nicht noch einmal um<br />

den Vorsitz zu bewerben. Sie machte<br />

gesundheitliche Gründe geltend und<br />

verwies auf fortgesetzte Anfeindungen.<br />

Mit Bartsch und den Parteivorsitzenden<br />

Katja Kipping und Bernd<br />

Riexinger kam sie überein, die Entscheidung<br />

darüber,wie es weitergeht,<br />

nach der Europawahl am 26. Mai zu<br />

fällen. Nunwerden zwei Modelle gehandelt:<br />

die neue Fraktionsführung<br />

bis Ende Juni zu wählen –weit vorden<br />

Landtagswahlen in Brandenburgund<br />

Sachsen am 1. September –oder nach<br />

dem 27. Oktober, dem Tagder Landtagswahl<br />

in Thüringen. Turnusmäßig<br />

stünde die Neuwahl des Fraktionsvorstandes<br />

erst im Herbst an.<br />

Für den Fall, dass sich Bartsch mit<br />

seinem Wunsch nicht durchsetzen<br />

sollte, sind mehrere Nachfolgerinnen<br />

im Gespräch. Gehandelt werden<br />

Parteichefin Katja Kipping, die ehemalige<br />

Bundesgeschäftsführerin Caren<br />

Lay sowie die Innenexpertin<br />

Martina Renner. Die bisherigen Wagenknecht-Unterstützer<br />

haben die<br />

frühere Parteivorsitzende Gesine<br />

Lötzsch ins Spiel gebracht. Genannt<br />

wird auch Bildungsexpertin Nicole<br />

Gohlke.Aus Fraktionskreisen verlautet,<br />

Bartsch sei gewiss in der Lage,es<br />

allein zu machen, dass es im Fall eines<br />

entsprechenden Versuchs aber<br />

„ziemlich viel Gegenwind“ gäbe.Die<br />

Chancen könnten steigen, wenn<br />

keine Mehrheit für eine Wagenknecht-Nachfolgerin<br />

in Sicht käme<br />

und das Europawahlergebnis so<br />

schlecht ausfiele, dass Bartsch wie<br />

ein Stabilitätsanker dastünde.<br />

Die Drohschreiben richteten sich unter anderem an Gerichte, Finanzämter und vereinzelt auch Politiker.<br />

Unterschrieben mit „NSU 2.0“<br />

Deutschlandweit gehen mehr als 200 E-Mails mit massiven Drohungen ein. Nun gibt es einen Verdächtigen<br />

Nach einer deutschlandweiten<br />

Serie von Mails<br />

mit Bombendrohungen<br />

und rechtsextremistischen<br />

Inhalten hat die Polizei einen<br />

Verdächtigen aus Schleswig-Holstein<br />

ermittelt. Der Mann stehe im<br />

Verdacht, Verfasser zahlreicher Mails<br />

unter anderem mit Drohungen an<br />

Gerichte und andere Einrichtungen<br />

zu sein, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft<br />

in Berlin am Freitag mit.<br />

Kriminalpolizisten aus Berlin und<br />

Schleswig-Holstein durchsuchten<br />

am Donnerstagnachmittag die Wohnung<br />

des Verdächtigen in Schleswig-<br />

Holstein und beschlagnahmten<br />

Computer und Handys, wie der<br />

Sprecher der <strong>Berliner</strong> Staatsanwaltschaft,<br />

Martin Steltner,sagte.<br />

Nach Informationen von NDR<br />

und Hamburger Abendblatt soll die<br />

Wohnung in einem kleinen Ort<br />

nordwestlich von Hamburg liegen.<br />

Derdortige Bürgermeister bestätigte<br />

demnach, dass es „im Zusammenhang<br />

mit den Drohschreiben polizeiliche<br />

Maßnahmen“ gegeben habe.<br />

Der Mann wurde nicht festgenommen.<br />

Für einen Haftbefehl lägen<br />

bislang keine ausreichenden Be-<br />

Paragraf: Dem Verdächtigen<br />

wird die Störung des öffentlichen<br />

Friedens durch Androhung<br />

vonStraftaten vorgeworfen.<br />

Dabei handelt es<br />

sich um Paragraf 126 Strafgesetzbuch.<br />

weise vor, so Steltner. Aber es gebe<br />

zahlreiche Indizien und einen „Anfangsverdacht“<br />

in dem sehr großen<br />

Ermittlungskomplex mit mehr als<br />

200 Mails. Der Mann sei „durchaus<br />

kein Unbekannter“, so die Staatsanwaltschaft.<br />

DerHauptvorwurfsei die<br />

Störung des öffentlichen Friedens<br />

durch Androhung vonStraftaten.<br />

Weder das Alter noch die Staatsangehörigkeit<br />

des Verdächtigen wurden<br />

mitgeteilt. Nach Informationen<br />

des NDR soll der Mann Anfang 30<br />

und Deutscher sein. Aus Ermittlerkreisen<br />

in Berlin hieß es, ersei psy-<br />

DER HAUPTVORWURF<br />

Inhalt: Schuldig ist, werzum<br />

Beispiel Landfriedensbruch,<br />

einen Mord, eine schwere<br />

Körperverletzung,eine räuberische<br />

Erpressung oder ein<br />

gemeingefährliches Vergehen<br />

androht.<br />

Strafe: Wereines solchen<br />

Verbrechens nach Paragraf<br />

126 Strafgesetzbuch für<br />

schuldig erklärtwird, muss<br />

mit einer Freiheitsstrafe von<br />

bis zu drei Jahren oder mit einer<br />

Geldstrafe rechnen.<br />

chisch labil, möglicherweise verwirrt.<br />

Er soll demnach vorJahren wegen<br />

verschiedener Gewalttaten verurteilt<br />

worden sein.<br />

Die Mails, die seit April 2018 verschickt<br />

wurden, seien unter anderem<br />

mit „Nationalsozialistische Offensive“<br />

unterzeichnet gewesen, so<br />

die Staatsanwaltschaft. Sie gingen<br />

demnach an Behörden in Hamburg,<br />

Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg<br />

und Brandenburg. Die <strong>Berliner</strong><br />

Staatsanwaltschaft ermittelt federführend.<br />

Beteiligt war auch das<br />

Bundeskriminalamt.<br />

IMAGO/PRIMOZ JENKO<br />

Ob die komplette Seriealler Drohungen<br />

aus den Jahren 2018 und<br />

2019, die bei Finanzämtern, Rathäusern,<br />

Anwaltskanzleien, Verlagen<br />

und einzelnen Politikern in<br />

ganz Deutschland eingingen, auch<br />

auf das Konto des aktuellen Verdächtigen<br />

gehen könnte, soll jetzt<br />

mit Hilfe der beschlagnahmten Beweise<br />

untersucht werden. Daraus<br />

ergebe sich, „ob sich der Tatverdacht<br />

gegen den Beschuldigten erhärten<br />

lässt“, hieß es.<br />

Unterzeichnet wurden weitere<br />

Mails zum Teil auch mit „NSU 2.0“,<br />

„Wehrmacht“ oder „RAF“. Betroffen<br />

waren öffentliche Einrichtungen in<br />

Bundesländern wie Bayern, Nordrhein-Westfalen,<br />

Niedersachsen,<br />

Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen<br />

und im Saarland.<br />

Gedroht wurde mit Bomben oder<br />

–wie im Fall der Bundestagsabgeordneten<br />

Martina Renner (Linke) –<br />

damit, „Bürger auf offener Straße zu<br />

exekutieren“. Mehrfach evakuierte<br />

die Polizei Gebäude wie einen<br />

Hauptbahnhof, Rathäuser, ein Finanzamt<br />

und auch einen Kindergarten.<br />

Sprengkörper wurden aber nicht<br />

gefunden. (dpa)<br />

IS-Rückkehrer<br />

in Deutschland<br />

gelandet<br />

Hierzulande sollen sie vor<br />

Gericht gestellt werden<br />

Die ersten IS-Rückkehrer aus den<br />

Konfliktgebieten im Nahen Osten<br />

sind nach Deutschland zurückgeholt<br />

worden. Es handelt sich um<br />

eine Zahl minderjähriger Kinder „im<br />

hohen einstelligen Bereich“, wie am<br />

Freitag aus dem Auswärtigen Amt<br />

verlautete. In Stuttgart landete am<br />

Donnerstag eine 31-jährige Frau mit<br />

ihren drei Kindern, wie ihr Anwalt<br />

mitteilte. Die Frau sei sofort inHaft<br />

genommen worden, hieß es in der<br />

Erklärung des Rechtsanwalts. Das<br />

Bundesinnenministerium und das<br />

Auswärtige Amt bestätigten, dass der<br />

Fall bekannt sei.<br />

Anspruch auf Einreise<br />

Das Auswärtige Amt betreut nach<br />

eigenen Angaben im Irak acht deutsche<br />

Staatsangehörige in Haft konsularisch.<br />

Deren ebenfalls in der<br />

Haftanstalt untergebrachte Kinder<br />

könnten mit Zustimmung der Eltern<br />

zuVerwandten nach Deutschland<br />

gebracht werden. Dazu stehe<br />

das Auswärtige Amt mit den zuständigen<br />

irakischen Behörden in Kontakt.<br />

Über die Rückkehr von früheren<br />

Kämpfern der Dschihadistenmiliz<br />

IS und deren Familienangehörigen<br />

aus Syrien und Irak wird seit<br />

geraumer Zeit diskutiert. Ein Teil<br />

der Betroffenen ist in Lagern inden<br />

Kurdengebieten Syriens interniert.<br />

Sofern sie über einen deutschen<br />

Pass verfügen, haben sie grundsätzlich<br />

einen Anspruch darauf, wieder<br />

nach Deutschland einreisen zu können.<br />

In der Bundesrepublik sollen<br />

die IS-Rückkehrer vor Gericht gestellt<br />

werden.<br />

US-Präsident Donald Trump<br />

hatte die EU-Staaten im Märzaufgerufen,<br />

in Syrien gefangene IS-Kämpfer<br />

wieder bei sich aufzunehmen<br />

und ihnen den Prozess zu machen.<br />

Allerdings lassen sich in den Kampfgebieten<br />

begangene Verbrechen nur<br />

schwer nachweisen. Die EU-Staaten<br />

sind daher überwiegend zögerlich.<br />

Bundesinnenminister Horst Seehofer<br />

(CSU) hat sich am Donnerstag<br />

dafür ausgesprochen, Kämpferndes<br />

IS vor einem internationalen Strafgerichtshof<br />

den Prozess zu machen<br />

anstatt in Deutschland. (AFP)<br />

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6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

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Politik<br />

Ende Juni oder Mitte 2020?<br />

Der Brexit wird sich wohl noch lange hinziehen. In Großbritannien machen die Hardliner mobil<br />

VonPeter Nonnenmacher,London<br />

Die britische Premierministerin<br />

Theresa Mayhat<br />

am Freitag erstmals in<br />

die Teilnahme ihres<br />

Landes an den kommenden Europawahlen<br />

eingewilligt. Vorbereitungen<br />

dazu werden nun in London getroffen.VordreiWochen<br />

sprach sich May<br />

noch gegen eine solche Teilnahme<br />

aus.<br />

Um die Brexiteers in der eigenen<br />

Partei zu beschwichtigen, schlug<br />

May ineinem Brief an den EU-Ratspräsidenten<br />

Donald Tusk erneut den<br />

30. Juni als letztgültiges Austrittsdatum<br />

vor. Sollte Großbritannien zu<br />

diesem Zeitpunkt oder schon vorher<br />

aus der EU ausscheiden, würden britische<br />

Europa-Abgeordnete ihre<br />

Plätze imEuropa-Parlament im Juli<br />

einfach nicht einnehmen –das war<br />

und ist Mays Plan. Erwartet wird in<br />

London allerdings nicht, dass die EU<br />

auf diese schon mehrfach abgelehnte<br />

Idee eingeht –zumal Tusk vor<br />

Erhalt des May-Briefs seinerseits einen<br />

„flexiblen“ Brexit-Aufschub um<br />

maximal zwölf Monate ins Gespräch<br />

gebracht hatte.<br />

Kronanwalt Geoffrey Cox, Kabinettsmitglied<br />

und oberster Rechtsberater<br />

der britischen Regierung,<br />

räumte bereits ein, es werde„wahrscheinlich<br />

ein langer Aufschub“ werden,<br />

den man akzeptieren müsse.<br />

Außenminister Jeremy Hunt<br />

stimmte dem zu: London werde<br />

„kaum eine andereWahl“ haben, als<br />

sich auf eine lange Frist einzustellen.<br />

Inflation<br />

in Prozent<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5 9,2<br />

0<br />

–5<br />

’73 ’80<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

’85 ’90<br />

’90<br />

’00<br />

’00<br />

Vertrauen in die Wirtschaft<br />

100 =Durchschnitt<br />

104,0<br />

In Westminster geht man davon<br />

aus, dass auch May dem Tusk-Vorschlag<br />

letztlich zustimmen wird,<br />

dass sie sich aus Angst vor ihren<br />

Hardlinern daheim aber nicht allzu<br />

willig zeigen möchte.<br />

Rees-Mogg und Johnson lauern<br />

Viele Brexiteers waren sich bisher<br />

darin einig, dass sie eine Teilnahme<br />

an Europawahlen –drei Jahre nach<br />

dem Austritts-Beschluss von 2016 –<br />

nicht hinnehmen würden. Auch<br />

Arbeitslosenquote<br />

Bevölkerung<br />

Wirtschaftswachstum<br />

in Prozent<br />

in Millionen<br />

in Prozent<br />

6,5<br />

Shetland<br />

66,2<br />

6<br />

60<br />

10<br />

4<br />

1,4<br />

4,4<br />

2<br />

40<br />

3,3 3,7<br />

0<br />

5<br />

–2<br />

Schottland 20<br />

–4<br />

0<br />

Edinburgh 0<br />

–6<br />

’10 ’17 ’73 ’80 ’90 ’00 ’10 ’17<br />

’73 ’80 ’90 ’00 ’10 ’18 ’73 ’80 ’90 ’00 ’10 ’17<br />

Nord-<br />

Ausländische Direktinvestitionen<br />

Nettozufluss<br />

Belfast<br />

in Milliarden Pfund<br />

in Millionen<br />

Irland<br />

Handelsbilanz<br />

Fahrzeugproduktion<br />

in Prozent des BIP<br />

GROSSBRITANNIEN 10<br />

2,2<br />

103,7<br />

IRLAND<br />

2,0<br />

8<br />

0<br />

1,6<br />

’10<br />

’19<br />

6<br />

4<br />

1,4<br />

2<br />

0<br />

2,5<br />

100 km<br />

–2<br />

–40<br />

’73 ’80 ’90 ’00 ’10 ’17 BLZ/GALANTY; Q.: EUROSTAT, ONS, WELTBANK, EUROPA, PARLIAMENT.UK, AFP ’73 ’80 ’90 ’00 ’10 ’17<br />

mehrere Minister hatten eine Fristverlängerung<br />

über den Mai hinaus<br />

bei der letzten Kabinettssitzung kategorisch<br />

abgelehnt.„KeineVerzögerungen<br />

mehr!“, forderte am Freitag<br />

der Brexit-Veteran Sir John Redmond.<br />

Sein Land solle „nur endlich<br />

raus aus der EU am 12. April“.<br />

Der Anführer der Tory-Rechten,<br />

Jacob Rees-Mogg, warnte die EU, im<br />

Falle eines längeren Verbleibs könnten<br />

die Briten in Brüssel gezielt „Obstruktion<br />

betreiben“. Rees-Moggs<br />

Wales<br />

England<br />

London<br />

–10<br />

–1,793<br />

–20<br />

–30<br />

Gefolgsleute rechnen damit, dass<br />

May bei Zustimmung zu einer langfristigen<br />

Verschiebung des Brexit-<br />

Datums noch in diesem Sommer<br />

durch einen Brexit-Hardliner wie<br />

BorisJohnson abgelöst wird.<br />

DerfrühereUkip-Vorsitzende Nigel<br />

Farage kündigte an, dass er nun<br />

mit seiner neuen „Brexit-Partei“ an<br />

den Europawahlen teilnehmen<br />

werde. Wegen „Verrats“ am Brexit<br />

werde er jetzt wieder gebraucht,<br />

sagte Farage.<br />

–25,886<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0<br />

’73 ’80<br />

’90<br />

’00<br />

’10 ’18<br />

Bei einer Unterhaus-Nachwahl<br />

im walisischen Newport hatte Farages<br />

mittlerweile weit nach rechts gerutschte<br />

Partei sich als drittstärkste<br />

Kraft erwiesen. Ukip verdreifachte<br />

ihren Stimmenanteil gegenüber der<br />

Unterhauswahl vorzweiJahren.<br />

Beiden Verhandlungen zwischen<br />

Regierung und Opposition über eine<br />

Brexit-Lösung zeichnet sich auch<br />

nach drei Tagen noch keine Einigung<br />

ab. Offenbar ließ May Oppositionschef<br />

Jeremy Corbyn am Freitag ein<br />

Positionspapier zukommen. Kronanwalt<br />

Coxhatte bereits zu erkennen<br />

gegeben, dass die Regierung der Opposition<br />

in der Frage einer Zollunion<br />

nachgeben könnte. In der Labour<br />

Party verstärkt sich allerdings auch<br />

der Druck auf Corbyn, zusätzlich auf<br />

einem Referendum zu bestehen.<br />

Sollte Corbyn in den Verhandlungen<br />

einen Volksentscheid nicht zur<br />

Bedingung machen,„könnte es zu ein<br />

paar Schwierigkeiten in unserer Fraktion<br />

kommen“, warnte Vize-Parteichef<br />

TomWatson. Immerhin sei Labour„in<br />

diese Gespräche gezogen mit<br />

der Vorstellung, dass es ein Ratifizierungs-Referendum<br />

geben wird“.<br />

Ringen um ein neues Referendum<br />

Befürworter eines Referendums reagierten<br />

empört auf Mays Beharren<br />

auf dem 30. Maials Austritts-Datum.<br />

Damit suche die Regierungschefin<br />

ein neues Referendum vor vornherein<br />

auszuschließen, meinten sie.Ein<br />

Referendum würde nach Ansicht<br />

seiner Anhänger die Forderung des<br />

französischen Staatspräsidenten<br />

Emmanuel Macron nach einem<br />

„klaren Plan“ erfüllen.<br />

Unklar ist einstweilen, welchen<br />

Einfluss das Parlament noch nehmen<br />

kann. Unter anderem wegen eines<br />

Wasserrohrbruchs im Unterhaus<br />

können weitereEntscheidungen erst<br />

wieder am Dienstag – einen Tag<br />

vorm EU-Gipfel –gefällt werden. Ungewiss<br />

ist außerdem, welche Anträge<br />

dann zur Abstimmung stehen werden.<br />

Das Ringen zwischen Volksvertretung<br />

und Exekutivesetzt sich fort.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 7· ·<br />

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Politik<br />

„Das Verfahren macht einen irritierenden Eindruck“<br />

Der <strong>Berliner</strong> Rechtswissenschaftler Christoph Möllers über die Ermittlungen gegen Philipp Ruch und das Zentrum für Politische Schönheit<br />

Gegen Philipp Ruch vom<br />

<strong>Berliner</strong> Zentrum für Politische<br />

Schönheit ermittelt<br />

die Staatsanwaltschaft<br />

Gera. Seit dem 29. November<br />

2017. Wegen des Verdachts der „Bildung<br />

krimineller Vereinigungen“.<br />

Der Rechtswissenschaftler Christoph<br />

Möllers vonder <strong>Berliner</strong> Humboldt-Universität<br />

sieht darin keinen<br />

Verstoß gegen geltendes Recht.<br />

Aber nach seinem Urteil ist es für einen<br />

Rechtsstaat existenziell, dass<br />

die Strafverfolgungsbehörden auch<br />

nur den leisesten Anschein politischer<br />

Voreingenommenheit vermeiden.<br />

Herr Möllers, darf ermittelt werden,<br />

ohne dass der Betroffene darüber informiertwird?<br />

Dasist der Regelfall. DieStaatsanwaltschaft<br />

kann Betroffene informieren,<br />

wenn es den Ermittlungen<br />

dient, muss es aber nicht. Das ist<br />

auch sinnvoll.<br />

Über eineinhalb Jahre?<br />

Es gibt keine gesetzliche Beschränkung<br />

für Ermittlungsverfahren.<br />

Die Behörden könnten gegen jemanden<br />

ein Leben lang ermitteln, ohne zu<br />

einem Ergebnis zu kommen?<br />

Das ist eher unwahrscheinlich.<br />

Denn irgendwann wird es dann<br />

doch publik –wie ja auch in diesem<br />

Fall – oder offensichtlich sinnlos.<br />

Aber es gibt keine Regelungen, die<br />

die Ermittlungsdauer einschränken.<br />

Ein Verdacht muss sich doch entweder<br />

bestätigen oder nicht bestätigen.<br />

Man kann ihn doch nicht einfach<br />

ewig aufrechterhalten.<br />

Das klingt logisch, ist aber nicht<br />

die Rechtslage. Eslässt sich ja auch<br />

schlecht in eine allgemeine Formulierung<br />

fassen, wie lange man<br />

braucht, um zu einem Ergebnis zu<br />

kommen, und was passiert, wenn<br />

neue Erkenntnisse auftauchen.<br />

Kollidiert hier die Freiheit der Kunst<br />

mit den gesetzlichen Regelungen über<br />

Ermittlungsverfahren?<br />

Auf den ersten Blick nicht. Man<br />

wird nicht unter Berufung auf die<br />

Kunstfreiheit Straftaten begehen<br />

können. Natürlich besteht die Gefahr,dass<br />

solche Ermittlungen einen<br />

abschreckenden Effekt haben können,<br />

aber im Ausgangspunkt gilt das<br />

bloße Ermittlungsverfahren nicht als<br />

Grundrechtseingriff. Es ist ein allgemeines<br />

Problem, dass wir die zum<br />

Teil drastischen Folgen staatsanwaltlicher<br />

Ermittlungen (Rufschädigung<br />

und ähnliches) nicht gut<br />

grundrechtlich im Griff haben. Aber<br />

zunächst geht es darum, ob Herr<br />

Ruch eine kriminelle Vereinigung ins<br />

Leben gerufen hat oder es versucht.<br />

Was ist eine kriminelle Vereinigung<br />

nach Strafgesetzbuch Paragraf 129?<br />

Eine Organisation, deren Ziel und<br />

Zweck die Begehung von Straftaten<br />

ist.<br />

UndParagraf 129a?<br />

Da geht es um eine terroristische<br />

Das Holocaustmahnmal vor dem Haus des AfD-PolitikersBjörnHöckeinThüringen –eine<br />

Aktion des Zentrums für Politische Schönheit.<br />

IMAGO IMAGES/BAUERSCHMIDT, BLZ/PONIZAK<br />

ZUR PERSON<br />

Christoph Möllers, geboren 1969, ist Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und<br />

Rechtsphilosophie an der <strong>Berliner</strong> Humboldt-Universität.<br />

Vereinigung. Also eine Organisation,<br />

die auf die Begehung ganz bestimmter<br />

besonders schwerer Straftaten<br />

ausgerichtet ist.<br />

Ist das Ziel der Künstlervereinigung<br />

Zentrum für Politische Schönheit die<br />

Begehung vonStraftaten?<br />

Meinem Kenntnisstand nach<br />

nicht. Aber die ermittelnden Behörden<br />

mögen einen Verdacht haben,<br />

dem sie nachgehen. Das ist erst einmal<br />

ihr Job.<br />

Man könnte eine Künstlergruppe mit<br />

Ermittlungsverfahren lahmlegen?<br />

Ich verstehe das Bedenken, aber<br />

kann man vonLahmlegen sprechen?<br />

Ich würde vermuten, dass sich das<br />

„Zentrum“ dadurch nicht aufhalten<br />

lässt, und das muss es bei einem Ermittlungsverfahren<br />

auch nicht.<br />

Das Bundesinnenministerium strich<br />

Philipp Ruch voneinerVeranstaltung<br />

der Bundeszentrale für politische Bildung<br />

mit der Begründung, gegen ihn<br />

werde ermittelt.<br />

Wenn das Ministerium politische<br />

(oder ästhetische) Einwände gegen<br />

ihn hat, wäre das zu verstehen, aber<br />

auf ein solches Verfahren zu verweisen,<br />

wirkt eher wie eine Ausflucht.<br />

Rechtlich ist dagegen aber kaum etwas<br />

einzuwenden. Es gibt kein<br />

Grundrecht auf einen Vortrag inder<br />

Bundeszentrale.<br />

Das Ermittlungsverfahren begann<br />

eine Woche, nachdem die Künstlergruppe<br />

dem AfD-Politiker Björn Höcke<br />

ein Holocaustmahnmal vor die<br />

Nase gesetzt hatte.<br />

Der zeitliche Zusammenhang ist<br />

in der Tatirritierend. Mitder Bildung<br />

einer kriminellen Vereinigung hat die<br />

Errichtung eines „Holocaustmahnmals“<br />

auf einem privaten Gelände<br />

nichts zu tun. Ich kann auch in den<br />

anderen Aktivitäten des Zentrums<br />

nichts erkennen, das die Auffassung<br />

bestärkte, essei zur Begehung von<br />

Straftaten gegründet worden.<br />

Also muss es um etwas anderes gehen?<br />

Ich weiß es nicht. Da müssen Sie<br />

den ermittelnden Staatsanwalt fragen.<br />

Istalso alles okay?<br />

Ichsehe keinen Verstoß gegen geltendes<br />

Recht, aber natürlich macht<br />

dasVerfahren einen irritierenden Eindruck.<br />

Da ist der zeitliche Zusammenhang<br />

zwischen dem Ermittlungsverfahren<br />

und dem Bau des<br />

„Mahnmals“, und da ist die lange<br />

Dauer des Ermittlungsverfahrens.<br />

Man sieht von außen umgekehrt<br />

nicht, warum hier die Verteidigung<br />

des Rechtsstaates gegen eine ihn angreifende<br />

Organisation oder die Abwehr<br />

einer Bedrohung durch eine kriminelle<br />

Vereinigung beabsichtigt<br />

wäre. Es ist für einen Rechtsstaat existenziell,<br />

dass die Strafverfolgungsbehörden<br />

auch nur den leisesten Anschein<br />

politischerVoreingenommenheit<br />

vermeiden. Daher darf man auf<br />

nähereErläuterungen gespannt sein.<br />

DasGespräch führte Arno Widmann.<br />

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01. Palma de Mallorca/Spanien 22.00<br />

02. Erholung auf See - -<br />

03. Civitavecchia/Rom/Italien 08.00 19.00<br />

04. La Spezia/Florenz/Italien 05.30 23.58<br />

05. Erholung auf See - -<br />

06. Marseille/Frankreich 06.00 17.00<br />

07. Barcelona/Spanien 06.00 20.00<br />

08. Palma de Mallorca/Spanien 05.00<br />

08. Flug Rückreise nach Deutschland<br />

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8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

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Wirtschaft<br />

NACHRICHTEN<br />

VW sichert sich<br />

Lithiumnachschub<br />

Im Kampf gegen Engpässe bei Rohstoffen<br />

für E-Auto-Batterien hat sich<br />

Volkswagen den Nachschub an Lithium<br />

gesichert. Derchinesische Lithiumproduzent<br />

Ganfeng solle den<br />

Konzernund seine Batterielieferanten<br />

für die nächsten zehn Jahremit<br />

dem begehrten Rohstoff beliefern,<br />

teilte Volkswagen am Freitag mit.<br />

DerTrend zu Elektroautos werde<br />

sich erheblich auf die Rohstoffmärkte<br />

auswirken, allein der BedarfanLithium<br />

werdesich in den nächsten<br />

Jahren mehr als verdoppeln. Beide<br />

Unternehmen wollten gemeinsam<br />

auch an Batterierecycling arbeiten<br />

und Feststoffbatterien entwickeln.<br />

VW will vomnächsten Jahr im großen<br />

Stil E-Autos verkaufen. (dpa)<br />

Die Baukosten<br />

sind stark gestiegen<br />

In Deutschland ist das Bauen erneut<br />

deutlich teurer geworden. Für den<br />

herkömmlichen Neubau vonWohngebäuden<br />

mussten im Februar um<br />

4,8 Prozent höherePreise gezahlt<br />

werden als ein Jahr zuvor,wie das<br />

Statistische Bundesamt am Freitag<br />

berichtete.HöhereSteigerungen<br />

hatte es zuletzt im Jahr 2007 gegeben.<br />

Besonders starksind die Preise<br />

für Erdarbeiten (plus 7,4 Prozent)<br />

und Maurerarbeiten (plus 6,0 Prozent)<br />

gestiegen. Im Innenausbau<br />

langten die Elektriker (plus 5,6 Prozent)<br />

besonders kräftig zu. Hintergrund<br />

ist die gute Auslastung der Betriebe.Weil<br />

Bauunternehmen „endlich<br />

auch mal etwas“ verdienten, gehe<br />

die Insolvenzquote zurück, erklärte<br />

der Hauptverband der Deutschen<br />

Bauindustrie. (dpa)<br />

14 Milliarden für die Reviere<br />

Wirtschaftsminister sagt den vom Kohleausstieg betroffenen Bundesländern Finanzhilfe zu<br />

Von Andreas Niesmann<br />

Bundeswirtschaftsminister<br />

Peter Altmaier (CDU) will<br />

den vom Braunkohleausstieg<br />

betroffenen Bundesländern<br />

Finanzhilfen in Höhe von<br />

14 Milliarden Euro bis zum Jahr 2038<br />

zur Verfügung stellen. Das geht aus<br />

demEckpunktepapier fürein „Strukturstärkungsgesetz<br />

Kohleregionen“,<br />

das sich derzeit in der Ressortabstimmung<br />

befindet und das dem RedaktionsNetzwerk<br />

Deutschland (RND)<br />

vorliegt, hervor. Altmaier setzt damit<br />

einen zentralen Punkt aus dem Abschlussbericht<br />

der Kohlekommission<br />

aus dem Februar um.<br />

Digitalisierung und Tourismus<br />

Laut dem Eckpunktepapier sollen<br />

37 Prozent der Mittel auf Nordrhein-<br />

Westfalen entfallen, was einer Summe<br />

von 5,2 Milliarden Euro entspricht.<br />

Brandenburg bekommt<br />

demnach 25,8 Prozent (3,6 Milliarden<br />

Euro), Sachsen 25,2 Prozent<br />

(3,5 Milliarden Euro) und Sachsen-<br />

Anhalt 12 Prozent (1,7 Milliarden<br />

Euro) der Mittel. Das Geld soll für<br />

Projekte in den Bereichen Wirtschaft,<br />

Innovation, Digitalisierung, Infrastruktur,<br />

Naturschutz, Raumentwicklung<br />

und Tourismus zur Verfügung<br />

gestellt werden. „Die Verwaltung<br />

der Finanzhilfen liegt bei den<br />

Ländern“, heißt es in dem Papier.Der<br />

BundwilldieWirksamkeitdesMitteleinsatzes<br />

allerdings alle drei Jahre<br />

überprüfen. Eine Revisionsklausel<br />

soll die Möglichkeit zur Nachsteuerung<br />

geben, falls dies nötig ist. Außerdem<br />

soll es ein Koordinierungsgremium<br />

mit Vertreternder vier Braunkohleländer<br />

und des Bundes auf Ministerebene<br />

eingerichtet werden.<br />

Kühltürme des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde.<br />

FOTO: MONIKA SKOLIMOOWSKI/DPA<br />

Für ein Sofortprogramm soll der<br />

Bund noch in diesem Jahr 240 Millionen<br />

Euro zur Verfügung stellen, um<br />

„strukturwirksame Projekte“ in den<br />

Braunkohleregionen zu realisieren.<br />

Entsprechende Projektanträge der<br />

Länder im Rahmen bestehender<br />

Bundesprogramme sollen mit dem<br />

Geld zusätzlich genehmigt werden.<br />

Gescheitert sind die Länder mit<br />

ihrer Forderung, keinen Eigenanteil<br />

bei der Finanzierung leisten zu müssen.<br />

Vorallem die Ministerpräsidenten<br />

der Ostländer hatten sich dagegen<br />

starkgemacht. Das Altmaier-<br />

Papier sieht nun ausdrücklich eine<br />

Co-Finanzierung aus den Landeskassen<br />

vor. „Die Länder leisten dabei<br />

den grundgesetzlich vorgeschriebenen<br />

Eigenanteil von 10 Prozent“,<br />

heißt es.<br />

Neben den im Investitionsgesetz<br />

festgeschriebenen direkten Finanzhilfen<br />

soll sich der Bund laut dem<br />

Eckpunktepapier außerdem dazu<br />

verpflichten, „in seiner Zuständigkeit<br />

weitere Maßnahmen zugunsten<br />

der Braunkohleregionen mit einer<br />

Zielgröße von bis zu 26 Milliarden<br />

Euro bis spätestens 2038 zu ergreifen“.<br />

Insgesamt würde der Bund<br />

danndenStrukturwandelindenvom<br />

Kohleausstieg betroffenen Regionen<br />

mit einer Fördersumme von 40Milliarden<br />

Euro abmildern. Finanzhilfen<br />

dieser Größenordnung hatte die<br />

Kohlekommission in ihrem Abschlussbericht<br />

gefordert.<br />

Um neue Arbeitsplätzeinden betroffenen<br />

Regionen zu schaffen, sieht<br />

der Eckpunkteentwurf unter anderem<br />

den Aufbau eines Fraunhofer<br />

Instituts für Energieinfrastrukturen<br />

und Geothermie in der Lausitz und<br />

dem Rheinischen Revier vor, dieAnsiedlung<br />

eines Center für Advanced<br />

System Understandings (CASUS) in<br />

Sachsen, die Einrichtung eines<br />

Helmholtz-Zentrums für untertägige<br />

Forschungsinfrastruktur in Brandenburg,<br />

Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen<br />

sowie die Gründung<br />

neuer Standorte des Deutschen<br />

Zentrums für Luft- und Raumfahrt<br />

(DLR) in Jülich, Cottbus und Zittau/<br />

Görlitz. Insgesamt sollen durch die<br />

Ansiedlung von Bundeseinrichtungen<br />

5000 Arbeitsplätzeinnerhalb von<br />

zehn Jahren in den vom Strukturwandel<br />

betroffenen Regionen entstehen.<br />

Um einen „rationalen Abwägungsprozess“<br />

zwischen strukturpolitischen<br />

und fachlichen Gesichtspunkten<br />

sicherzustellen, will Altmaier<br />

eine eigene „Clearingstelle“<br />

aufbauen.<br />

Nach Osternsoll das Bundeskabinett<br />

die Eckpunkte beschließen. Auf<br />

dieser Grundlage wird dann das<br />

„Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“<br />

erarbeitet. Es soll noch in<br />

diesem Jahr verabschiedet werden.<br />

Boeing findet<br />

weiteren<br />

Softwarefehler<br />

Steuerungsprogramm für<br />

737Max überarbeitet<br />

Von Hannes Breustedt<br />

Nach zwei Abstürzenvon Boeings<br />

Flugzeugtyp 737 Max 8hat der<br />

US-Hersteller Probleme mit einer<br />

weiteren Softwareeingeräumt. Diese<br />

seien bei der Überarbeitung des umstrittenen<br />

Steuerungsprogramms<br />

MCAS festgestellt worden. Zuvorhatte<br />

die „Washington Post“ berichtet,<br />

dass die US-Luftfahrtbehörde FAA<br />

das neue Problem beanstandet habe.<br />

Solange es nicht gelöst sei, werdedas<br />

Startverbot für Boeings Unglücksflieger<br />

der 737-Max-Serie nicht aufgehoben.<br />

Boeing bezeichnete das Problem<br />

dagegen als „relativ geringfügige“<br />

Angelegenheit. In den „kommenden<br />

Wochen“ werde das Update so weit<br />

sein, dass es der FAAzur Zertifizierung<br />

vorgelegt werden könnte.<br />

Vorstandschef Dennis Muilenburghatte<br />

kurzzuvor so deutlich wie<br />

noch nie Probleme mit der SteuerungssoftwareMCAS<br />

eingeräumt. Es<br />

scheine nach dem vorläufigen Ermittlungsbericht<br />

zum Absturz in<br />

Äthiopien, als ob das Programm<br />

durch falsche Sensordaten unnötigerweise<br />

eingeschaltet worden sei.<br />

Damit wirddie Theorie,dass ein Softwarefehler<br />

die Maschine Richtung<br />

Boden lenkte,von oberster Konzernstelle<br />

gestützt. Das MCAS-Update<br />

werdesicherstellen, dass Unfälle wie<br />

in Äthiopien und Indonesien „nie<br />

wieder passieren“, versicherte Muilenburg.<br />

Bislang hatte Boeings stets<br />

bestritten, dass die MCAS-Software<br />

ein Sicherheitsrisiko darstellt. (dpa)<br />

Traueranzeigen<br />

Senatund Abgeordnetenhaus vonBerlin trauern um<br />

Dr. Waleri Fjodorowitsch Bykowski<br />

Ehrenbürgervon Berlin<br />

*2.August1934 †27. März 2019<br />

Dr. Waleri Fjodorowitsch Bykowski ist ein Pionier der Raumfahrt. Er hat zur ersten<br />

Gruppe sowjetischer Kosmonauten gehört, die 1960 für das Wostok-Programm<br />

ausgewählt wurden.<br />

Für Deutschland und für unsere Stadt spielt Dr. Bykowski ein besondere Rolle, weil<br />

er 1978 auf seinem dritten und letzten Flug ins Weltall Kommandant und Kamerad<br />

des erstenDeutschen im Weltraum, Dr.Sigmund Jähn, gewesen ist. Die Ehrenbürgerwürde<br />

unserer Stadt wurde beiden Kosmonauten gemeinsam am 21. September 1978<br />

verliehen.<br />

Wir trauern um einen mutigen Mann, der zu den ersten Menschen gehört, die das<br />

Risiko und die Herausforderung auf sich genommen haben, die Tür inden Kosmos<br />

aufzustoßen. Wir werden Dr. Waleri Fjodorowitsch Bykowski ein ehrendes Andenken<br />

bewahren.<br />

Michael Müller<br />

Regierender Bürgermeistervon Berlin<br />

„Das Werk vollbringen, sich selbst zurückziehen,<br />

so ist des Himmels Weg.“ Lao Tse<br />

Dr. Gerhard Kahlenbach<br />

06.08.1932 –20.03.2019<br />

In tiefer Trauer<br />

Seine Familie<br />

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am<br />

24. Mai 2019, um 12.00 Uhr, in der Taborkirche Wilhelmshagen statt.<br />

Selig sind, die nicht sehen und doch glauben! (Joh. 20,29)<br />

Hans-Jochen Hartlieb<br />

*30.07.1943 †31.03.2019<br />

In Liebe und Dankbarkeit vermissen Dich:<br />

Ingeborg Hartlieb<br />

Bettina, Rainer und Elisabeth Noak<br />

Die Trauerfeier findet am Samstag, den 13.4.2019 um 11.00<br />

Uhr in der Christuskirche, Firlstraße 16, 12459 Berlin, statt.<br />

VonBlumen und Kranzschmuck bitten wir abzusehen!<br />

Ralf Wieland<br />

Präsidentdes Abgeordnetenhauses vonBerlin<br />

Wer im Gedächtnis seiner<br />

Lieben lebt, ist nicht tot.<br />

Er ist nur fern. Tot ist nur,<br />

wer vergessen wird.<br />

Immanuel Kant<br />

Ursula Auerbach<br />

*07.02.1929 †25.03.2019<br />

In Liebe und Dankbarkeit<br />

in tiefer Trauer<br />

Andreas und Angelika<br />

die Enkel Melanie und Stefanie<br />

und Urenkel<br />

In Liebe nehmen wir Abschied<br />

von meinem lieben Mann,<br />

dem Musiker<br />

Benno<br />

Niederhübner<br />

*12.10.1932 †7.3.2019<br />

In tiefer Trauer die Familie<br />

Annerose, Jörg<br />

Petra und Marc Niederhübner<br />

Monika und Mark Scott-Kerce<br />

In stiller Trauer nehmen wir Abschied<br />

von meinem lieben Ehemann,<br />

unserem lieben Vater und<br />

Schwiegervater, Bruder, Opa<br />

und Uropa<br />

Dr. Werner Krecek<br />

geb. 05.03.1933 gest. 29.03.2019<br />

In unseren Herzen lebst du weiter<br />

Helga Krecek<br />

Petra, Klaus und Thomas<br />

Regine und Frank<br />

Rolf und Seffi<br />

Karolin, Nico, Felina und Bennet<br />

Die Trauerfeier und Urnenbeisetzung finden im engsten<br />

Familienkreis statt.<br />

Zur Erinnerung an den Familienvater<br />

Paul Kulinski<br />

*4.4.1934 †6.4.2014<br />

zum 85. Geburtstag<br />

gedenken<br />

Ehefrau Sieglinde<br />

Kinder Brigitte und Klaus<br />

Enkelkinder Martin, Andreas und Jaqueline<br />

Mit ihr hatte ich die Kraft<br />

der zwei Herzen.<br />

Die Schauspielerin<br />

Sonja<br />

Hildebrandt<br />

19.04.1922 –03.04.2019<br />

ist von der Bühne abgetreten.<br />

In Liebe<br />

Gisela Vogel<br />

Ihr Berater Im trauerfall<br />

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Im trauerfall<br />

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dem 13.04.2019<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 9 *<br />

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Wirtschaft<br />

Den Autobauern drohen empfindliche Strafen<br />

Die EU-Kommissionhält illegale Absprachen bei der Abgasreinigung für erwiesen<br />

Von Frank-Thomas Wenzel<br />

Für die EU-Kommission steht<br />

fest, dass die drei deutschen<br />

Autokonzerne Volkswagen,<br />

Daimler und BMW bei der<br />

Technik zur Abgasreinigung illegale<br />

Absprachen getroffen haben. Es drohen<br />

Strafzahlungen in Milliardenhöhe,wobei<br />

vorallem Daimler und VW<br />

auf Milde hoffen: Beide Konzerne sehen<br />

sich als Kronzeugen, die bei der<br />

Aufklärung geholfen hätten.<br />

Die EU-Kommission veröffentlichte<br />

am Freitag das vorläufige Ergebnis<br />

ihrer Untersuchungen, die<br />

2017 starteten. Die beschuldigten<br />

Unternehmen können nun zu den<br />

Vorwürfen Stellung nehmen. Branchenkenner<br />

vermuten ein langwieriges<br />

Verfahren, denn die Absprachen<br />

der Unternehmen bewegen sich in<br />

einer Grauzone.<br />

Nach Überzeugung der Wettbewerbshüter<br />

hat das Trio bei SCR-Katalysatoren<br />

zur Reinigung von Dieselabgasen<br />

und von Partikelfiltern<br />

für Benzinmotoren systematisch zusammengearbeitet.<br />

„Dadurch könnte<br />

Verbrauchern inEuropa die Möglichkeit<br />

verwehrt worden sein, Fahrzeuge<br />

mit der besten verfügbaren<br />

Technologie zu kaufen“, sagte EU-<br />

Wettbewerbskommissarin Margrethe<br />

Vestager.<br />

Die SCR-Kats zerlegen Stickoxide<br />

(NO X ) in Wasser und harmlosen<br />

Stickstoff. Dabei wirdHarnstoff –Adblue<br />

genannt –eingespritzt, und die<br />

drei Hersteller standen vordem gleichen<br />

Problem: Um ihre Aufgabe<br />

dauerhaft zu erfüllen, hätten die Adblue-Tanks<br />

zu groß sein müssen. So<br />

sollen die Hersteller nach „vorläufiger<br />

Auffassung“ der EU-Kommission<br />

„zwischen 2006 und 2014 ihre Adblue-Dosierstrategien“,<br />

die Größen<br />

der Tanks sowie die Reichweiten der<br />

jeweiligen Tankfüllungen abgesprochen<br />

haben. DasZiel sei gewesen, die<br />

Tanks klein zu halten, also „den Adblue-Verbrauch<br />

und die Wirksamkeit<br />

der Abgasreinigung“ zu begrenzen.<br />

Genau dies stand im Zentrum des<br />

Abgasskandals. Die zu klein dimensionierten<br />

Tanks hatten zur Folge,<br />

dass die Abgasreinigung zumindest<br />

zeitweise abgeschaltet wurde. Die<br />

Fahrzeuge hielten zwar auf Prüfständen<br />

die Grenzwerte ein, im Realbetrieb<br />

lagen die Emissionen aber weit<br />

über dem Erlaubten.<br />

Beim zweiten Thema, den Partikelfiltern<br />

für Benzinmotoren, sollen<br />

Volkswagen, Daimler und BMW zwischen<br />

2009 und 2014 zusammengearbeitet<br />

haben, um die Einführung<br />

der Filter „zu vermeiden oder zumindest<br />

zu verzögern“, so die Brüsseler<br />

Behörde.<br />

Obwohl es keine Preisabsprachen<br />

gab, stelle das Verhalten der Unternehmen<br />

einen Verstoß gegen das<br />

Kartellverbot dar, erklärte die Kommission.<br />

Den Unternehmen drohen<br />

Geldstrafen bis zu 10 Prozent des<br />

weltweiten Jahresumsatzes. Bei<br />

Volkswagen könnte es also um eine<br />

zweistellige Milliardensumme gehen.<br />

Allerdings erwarten Branchenkenner,dassdieAutobauerdurchalle<br />

Instanzen gehen werden.<br />

Volkswagen und Daimler hatten<br />

im vorigen Jahr überdies einen Antrag<br />

auf eine Kronzeugenregelung<br />

gestellt. Kronzeugen, die umfänglich<br />

mit den Ermittlernkooperieren, können<br />

auf einen Teilerlass der Strafe<br />

oder gar auf Straffreiheit hoffen.<br />

BMW könnte es dagegen harttreffen.<br />

Die Ermittlungen der Kommission<br />

stützen sich offenbar unter anderem<br />

auf Dokumente der VW-Tochter<br />

Audi aus dem Jahr 2010. In einer<br />

Präsentation zur „Clean Diesel Strategie“<br />

soll unter anderem voneinem<br />

„Commitment der deutschen Automobilhersteller<br />

auf Vorstandsebene“<br />

die Rede sein. Dies würde bedeuten,<br />

dass nicht nur Entwicklungsingenieure<br />

sich abgesprochen haben,<br />

sondern auch das Topmanagement<br />

von „Dosier-Strategien“ und anderen<br />

Tricks zur Teilabschaltung der<br />

Abgasreinigung wusste.<br />

DieBrüsseler Experten weisen indes<br />

ausdrücklich darauf hin, dass<br />

man die Praktiken des Trios vonlegalen<br />

Formen der Zusammenarbeit<br />

unterscheiden müsse, bei denen es<br />

um die Steigerung vonProduktqualität<br />

oder Innovationstätigkeit gehe.<br />

Solche Absprachen seien vom EU-<br />

Wettbewerbsrecht gedeckt.<br />

MÄRKTE<br />

DAX-30 in Punkten<br />

▲ 12009,75 (+0,18 %)<br />

7.1.19<br />

5.4.19<br />

Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />

▲ 70,45 (+1,64 %)<br />

7.1.19<br />

Euro in US-Dollar<br />

5.4.19<br />

▲ 1,1233 (+0,12 %)<br />

7.1.19<br />

5.4.19<br />

Stand der Daten: 05.04.2019 (21:50 Uhr)<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Quelle<br />

Baudarlehen Kaufpreis 250.000 Euro<br />

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0800/8833880 0,66 0,96 1,21<br />

MKIB Online<br />

030/6408810 0,88 1,08 1,35<br />

BBBank<br />

0721/1410 0,78 0,91 1,34<br />

Commerzbank<br />

069/98660966 1,07 1,11 1,47<br />

ING<br />

069/50500109 0,88 1,21 1,55<br />

Deutsche Bank<br />

069/91010000 1,12 1,24 1,73<br />

Postbank<br />

0228/55002010 1,32 1,49 1,77<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 0,78 1,18 1,68<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/86986969 1,08 1,23 1,64<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

030/42080420 0,97 1,25 1,84<br />

PSD Berlin-Brandenburg<br />

psd-bb.de 1,01 1,31 1,77<br />

<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />

030/30363300 1,30 1,39 1,61<br />

Mittelwert von 95 Banken 0,96 1,17 1,53<br />

Der Effektivzins beinhaltet Kosten der Grundschuldeintragung;<br />

unveränderter Zinssatz nach Zinsbindung.<br />

NACHRICHTEN<br />

Federal Reserve: DieUS-Notenbank<br />

sieht sich erneut Forderungen von<br />

Präsident Donald Trump nach einer<br />

Zinssenkung gegenüber.„Persönlich<br />

glaube ich, die Fedsollte die Zinsen<br />

senken“, sagte Trump am Freitag in<br />

Washington. „Sie haben uns wirklich<br />

gebremst“, fügte er mit Blick auf die<br />

zurückliegenden Zinsanhebungen<br />

der US-Notenbank hinzu. Er sprach<br />

sich auch gegen die Verkäufe von<br />

Anleihen aus.Diese fährtdie Fedallerdings<br />

ohnehin zurück, und auch<br />

die Zinserhöhungen wurden vorerst<br />

gestoppt –indiesem Jahr dürfte es<br />

keine mehr geben. (dpa)


10 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

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·<br />

Meinung<br />

BVG-Tarifstreit<br />

AUSLESE<br />

Längst fällige<br />

Normalisierung<br />

Wegmit der<br />

Demokratie!<br />

Peter Neumann<br />

meint, dass die Einigung früher<br />

hätte kommen können.<br />

Endlich: Die Gewerkschaft Verdi und<br />

der Kommunale Arbeitgeberverband<br />

haben sich geeinigt. Nach drei Warnstreiks<br />

und fünf Verhandlungsrunden<br />

steht nun fest, dass das BVG-Personal den<br />

ersehnten Nachschlag erhält.<br />

Es ist ein Tarifabschluss,der viele <strong>Berliner</strong><br />

mit Neid erfüllen wird. Vorallem jene,<br />

die sich mit niedrigen Löhnen zufriedengeben<br />

müssen und noch nie in den Genuss<br />

einer Lohnerhöhung gekommen<br />

sind. DerAbschluss zeigt ihnen aber auch,<br />

wie wichtig es ist, sich zu organisieren.<br />

Ja,esist richtig: Es ist ein kräftiges Plus,<br />

das da in der Nacht zu Freitag besiegelt<br />

wurde. Ein Plus, das die „Schwarze Null“<br />

in der BVG-Bilanz erst einmal wieder in<br />

eine rote Zahl verwandeln wird. Die Finanzplaner<br />

müssen nun aufpassen, dass<br />

die BVGnicht wieder zu dem kränkelnden<br />

Dauer-Kostgänger wird, der sie einst war.<br />

Doch bei diesem Streit war vonAnfang<br />

an klar, dass die Arbeitgeberseite der Gewerkschaft<br />

entgegenkommen muss. Zu<br />

mager waren die vergangenen Lohnerhöhungen<br />

gewesen, zu schlecht war zuletzt<br />

die Bezahlung des Fahrpersonals –von allen<br />

Bundesländern war sie in Berlin am<br />

schlechtesten. So gesehen entspricht der<br />

Schritt, der nun getan worden ist, einer<br />

längst fälligen Normalisierung. Und er<br />

war notwendig, damit der größte deutsche<br />

Nahverkehrsbetrieb genug Personal<br />

rekrutieren kann, um in der wachsenden<br />

Stadt seine Aufgaben erfüllen zu können.<br />

Verwunderlich ist nur,dass sich die Arbeitgeberseite<br />

anfangs wenig eindeutig<br />

verhalten und das Tauziehen in die Länge<br />

gezogen hat. Aber auchVerdihat den Konflikt<br />

verkompliziert: durch die unerfüllbareForderung<br />

nach einer Arbeitszeitverkürzung.<br />

Dieser Kompromiss war lange<br />

fällig. Jetzt ist er da –und das ist gut so.<br />

CDU<br />

Kramp-Karrenbauer<br />

und die Mitte<br />

Marina Kormbaki<br />

hält die Strategie der neuen Parteichefin<br />

für riskant.<br />

All jene, die meinten, mit Annegret<br />

Kramp-Karrenbauer sei eine zweite<br />

Angela Merkel zur CDU-Chefin gewählt<br />

worden, dürften nun klarer sehen. AKK<br />

setzt sich ab. Offen ist, ob ihre Absetzbewegungen<br />

die CDU zum Ziel führen –also<br />

in die Nähe der 40-Prozent-Marke. Oder<br />

doch eher ins Abseits.<br />

Mit ihrer Ansage, Grenzschließungen<br />

seien als „Ultima Ratio“ möglich, ihrer<br />

Forderung nach einem Flugzeugträger<br />

oder der Witzelei auf Kosten von Minderheiten<br />

hat sich die Saarländerin rechts<br />

von Merkel verortet. Aufhorchen ließ<br />

auch ihre Forderung nach Steuersenkungen<br />

für die Wirtschaft. Kramp-Karrenbauer<br />

hat damit den Konservativen und<br />

Wirtschaftsliberalen in der Union ein Versöhnungsangebot<br />

unterbreitet, das diese<br />

dankbar annahmen. So verhinderte sie<br />

nach ihrer knappen Wahl zur Vorsitzenden<br />

eine Spaltung der CDU und überwand<br />

das Zerwürfnis mit der CSU.<br />

Doch dafür nahm Kramp-Karrenbauer<br />

in Kauf, liberale Christdemokraten zu verprellen<br />

– ausgerechnet jene, die sie im<br />

Wettstreit mit Friedrich Merz am stärksten<br />

unterstützten. Dass deren Gesprächskreis<br />

–die „Union der Mitte“ –nun erstmals zusammenkam,<br />

muss Kramp-Karrenbauer<br />

alsWarnsignal deuten. DieBotschaft an sie<br />

ist klar: Nicht übertreiben. Die Umfragen<br />

bestätigen dieVerfechter des Mitte-Kurses:<br />

Die CDU stagniert bei 30 Prozent, die Beliebtheit<br />

derVorsitzenden sinkt.<br />

Merkel orientierte sich an der Mehrheit<br />

in der Bevölkerung und weniger an<br />

der Mehrheit in der Partei. Der Union tat<br />

das nicht immer gut.Will sich Kramp-Karrenbauer<br />

Machtoptionen offenhalten,<br />

sollte sie nicht den umgekehrten Fehler<br />

begehen.<br />

In Erinnerung an die guten, vortrumpschen Zeiten<br />

Die britischen Abgeordneten haben<br />

einen Dachschaden. Man<br />

darfdas sagen, ohne in die Nähe<br />

des Beleidigungstatbestands zu<br />

geraten. Denn es regnet schlicht rein ins<br />

House of Commons.Pfützen bilden sich, Debatten<br />

werden unterbrochen. Es ist, als habe<br />

sich ein kichernder Regisseur eine neue düstere<br />

Pointe einfallen lassen für Londons absurdes<br />

Theater.<br />

DieFans vonHarold Pinter,EdwardAlbee<br />

oder Samuel Beckett wissen: Das„Theatreof<br />

the Absurd“ kommt ohne logische Handlung<br />

aus und ohne klare Struktur –alles ist also<br />

wie in den Brexit-Debatten der vergangenen<br />

Monate.Charakterelaufen geschäftig auf der<br />

Bühne umeinander, ohne tatsächlich etwas<br />

zu bewirken. Manche wiederholen laufend<br />

etwas Sinnloses, andere scheinen auf etwas<br />

zu warten, was nie kommt. Und imletzten<br />

Akt steht dann anstelle eines Happy End die<br />

ultimative, die allumfassende Ratlosigkeit.<br />

Politik darf so nicht sein. Theresa May<br />

weiß das eigentlich. „Strong and stable“<br />

werde ihre Regierung sein, versprach sie<br />

einst ihren Landsleuten –esist ein Hohn. So<br />

schwach und so instabil war noch keine Regierung,<br />

an die sich die heute Lebenden<br />

noch erinnernkönnen.<br />

Monatelang ließ May ihre Konservativen<br />

immer wieder abstimmen über den von ihr<br />

mit Brüssel ausgehandelten EU-Austrittsvertrag<br />

–nur um immer wieder aufs Neue festzustellen,<br />

dass ihrePartei ihr nicht folgt. Erst<br />

als sie den Karren unwiederbringlich in den<br />

Graben gefahren hatte, erwog May, die Labour<br />

Party umHilfe zu bitten –von deren<br />

Chef sie allerdings nicht mal eine Mobiltelefonnummer<br />

hat.<br />

Jeremy Corbyn wiederum, der europaferne<br />

Linke, verharrt stumm in seiner ganz<br />

Wissen Sie, was mir Angst macht? Irgendwann<br />

wird die Kitazeit meiner<br />

Kinder vorbei sein und dann geht die Schule<br />

los. Seit Jahren kursieren aus den <strong>Berliner</strong><br />

Schulen nur Horrorgeschichten. Es ist, als<br />

würde man das Kind, das man jahrelang mit<br />

zuckerfreier Kost, pädagogisch wertvollem<br />

Holzspielzeug und Einschlafbegleitung verwöhnt<br />

hat, plötzlich in eine Krisenregion abschieben.<br />

Eine schlimme Schlagzeile jagt die<br />

andere: Brandbriefe, Lehrermangel, Platzmangel,<br />

Lehrer-Burnout, Unterrichtsausfall,<br />

Mobbing, baufällige Turnhallen, verschimmelte<br />

Toiletten. Hilfe!<br />

Die meisten Eltern sind nervös, der<br />

Druck, sich um eine gute Schule zu kümmern,<br />

ist hoch und beginnt früh. Ob ich mich<br />

um einen Platz bei der bilingualen, prestigereichen<br />

Nelson-Mandela-Schule beworben<br />

habe, wurde ich das erste Mal gefragt, als<br />

mein Sohn etwa zwei Jahrealt war.Jetzt ist er<br />

vier und die Schulwahl ist so ein großes<br />

Thema, als stünde die Einschulung unmittelbar<br />

bevor. Einige Eltern haben bereits<br />

mehrere Info-Veranstaltungen besucht, ein<br />

Vater erzählte mir von einer Liste mit zehn<br />

Schulen, die er nach und nach durchcheckt.<br />

Eindeutsch-deutsches Paar ist extranach<br />

Zehlendorfgezogen, in eine kleinere, teurere<br />

Wohnung, damit der Sohn in einem Jahr dort<br />

in die deutsch-englische Schule eingeschult<br />

werden kann. Um für den globalen Wettbewerb<br />

gerüstet zu sein. Istdas,was vonEltern<br />

heute erwartet wird? Undwie geht es weiter?<br />

Muss man den Kindern die Tasche bis zum<br />

Brexit<br />

Erst mal<br />

etwas Ruhe<br />

Matthias Koch<br />

wünscht sich für Großbritannien die ernsthafte Suche nach<br />

neuen Mehrheiten und eine Pause im Parteienstreit.<br />

KOLUMNE<br />

Kinder auf dem<br />

Wegins<br />

Krisengebiet<br />

Sabine Rennefanz<br />

Abitur in die Schule tragen? Die guten Unis<br />

bestechen, damit der Nachwuchs einen<br />

Platz bekommt, wie das offenbar ein paar<br />

Hollywood-Mütter gemacht haben?<br />

Viele Mittelschichtseltern trauen den<br />

staatliche Schulen nicht mehr und wollen<br />

sich auf Privatschulen retten oder gleich<br />

selbst unterrichten. Das ist zwar verboten,<br />

aber trotzdem populär. Inmeinem Bekanntenkreis<br />

scheint gefühlt jeder Zweite sein Kind<br />

BERLINER ZEITUNG/HEIKO SAKURAI<br />

eigenen Variante von unfassbarer Unnahbarkeit<br />

inmitten einer historischen Krise.<br />

EU? Brüssel? Brexit-Verhandlungen? Alles<br />

nicht sein Thema. Es scheint, als sei die britische<br />

Politik insgesamt wie vor Jahrhunderten<br />

generell nur sehr begrenzt interessiert<br />

am Geschehen „auf dem Kontinent“. Gerade<br />

mal 81 der 650 britischen Abgeordneten folgen<br />

laut „Politico“ auf Twitter dem EU-Kommissionspräsidenten<br />

Jean-Claude Juncker.<br />

Großbritannien braucht jetzt dringend<br />

mehr als ein neues Dach auf dem Parlament.<br />

Das Land muss wachgerüttelt werden, es<br />

muss raus aus den dunklen Kammern des<br />

absurden Theaters, es braucht jetzt Licht<br />

und Luft, eine neue Regierung, neue politische<br />

Führer, idealerweise eine neue Verfassung,<br />

am besten auch eine neue pragmatische,europafreundliche<br />

Partei der Mitte.<br />

Neue politische Fragestellungen suchen<br />

sich neue Mehrheiten –diese Weisheit verbreitete<br />

schon der alte Fuchs Hans-Dietrich<br />

Genscher zu Zeiten der Bonner Republik.<br />

Wasspräche dagegen, dass sich all jene, die<br />

für den Verbleib in der EU sind, zusammentun?<br />

Schnell ließe sich ein überraschend<br />

breiter Bogen bilden, der vom EU-freundlichen<br />

Flügel der Labour Party über die Liberaldemokraten<br />

und die wachsende Zahl von<br />

Unabhängigen im Unterhaus bis zum EUfreundlichen<br />

Teil der Tories reicht. Aus diesen<br />

Kräften müsste sich eine Allianz formen<br />

lassen, die zumindest den allergrößten Schaden<br />

sowohl von der EU wie auch von Großbritannien<br />

abwendet.<br />

Die sauberste Lösung ist und bleibt ein<br />

zweites Referendum. Darin würde man den<br />

Briten nicht die gleiche Frage vorlegen wie am<br />

23. Juni 2016, sonderneine neue: Stimmen Sie<br />

dem EU-Austrittsvertrag zu, der inzwischen<br />

vorliegt? Oder wollen Sieinder EU bleiben?<br />

Es wird Zeit, endlich mit einem für alle<br />

nachvollziehbaren Fahrplan die Brexit-Wirrenzuüberwinden.<br />

Denn ewig hält auch der<br />

Rest der EU die Londoner Absurditäten nicht<br />

aus. Die EU dürfe nicht dauerhaft „Geisel“<br />

der britischen Krisen sein, mahnt Frankreichs<br />

Präsident Emmanuel Macron. Die<br />

deutsche Kanzlerin dagegen zeigt eine Engelsgeduld,<br />

über die sich viele in der EU<br />

wundern. Manche sagen, Angela Merkel näheresich<br />

den Briten mit der Milde einer Nervenärztin,<br />

die nicht noch mehr Unruhe will<br />

auf der Station. Gebraucht wird jetzt, darin<br />

ist Merkel mit EU-Ratspräsident Donald<br />

Tusk einig, erst mal etwas Ruhe. Eine „flexible<br />

Erweiterung“ der EU-Mitgliedschaft,<br />

vielleicht für ein Jahr,könnte helfen.<br />

auf eine Privatschule schicken zu wollen. Da<br />

denke ich nicht nur an die Eltern aus Prenzlauer<br />

Berg,sondernauch an meine Verwandten<br />

in Frankfurt/Oder. „Unsere Tochter<br />

kommt in die Waldorfschule,das ist ganz toll,<br />

ganz kreativ“, erklärte meine Cousine,eine Finanzbeamtin.<br />

Ob ich meinen Sohn wirklich<br />

in die Kiezschule schicken wollte? Käme das<br />

nichtVernachlässigung gleich?<br />

Auf meiner Dorfschule hatte es einen<br />

Lehrer gegeben, der anders war als alle anderen,<br />

er war aus Stuttgartinden Ostengekommen<br />

und hieß Herr Proksch. Herr Proksch<br />

trug Cordhosen und stets ein Taschenbuch<br />

von Raymond Chandler in der Tasche, er<br />

trank Schwarztee mit Milch. Ohne ihn wäre<br />

ich, ein Arbeiterkind, nicht Journalistin geworden.<br />

Manchmal braucht es nicht mehr<br />

als einen solchen Lehrer.Oder eine Lehrerin.<br />

DieZeiten sind anders,wandteeine Mutter<br />

ein, als ich ihr davon erzählte. Ihr älterer<br />

Sohn war im vergangenenJahr in die Schule<br />

gekommen. „Unterschätze nicht die erste<br />

Klasse“, sagte sie. Das sei alles soanstrengend,<br />

dass sie beschlossen habe, ihren Wiedereinstieg<br />

inden Beruf weiter aufzuschieben,<br />

um den Sohn nach der Schule weiter<br />

optimal zu betreuen. Ich hörte und ich vermisste<br />

HerrnProksch.<br />

Sabine Rennefanz liest mit JennaBehrends („Rabenvater<br />

Staat“)am11. April um 19 Uhr im JuggleHUB,Christburger<br />

Straße23, aus ihremBuch „Mutter to go“, Ticketsüber<br />

Eventbrite.<br />

Die türkische Journalistin und Romanautorin<br />

Ece Temelkuran, erfolgreich<br />

in den USA und in Deutschland, lebt heute<br />

in Zagreb im Exil. Ihr neues Buch hat im<br />

Deutschen den Untertitel „Sieben Schritte<br />

in die Diktatur“. Darum geht es. Ece Temelkuran<br />

sagt uns: Ich erzähle euch, wie<br />

Erdogan sich die Türkei angeeignet hat,<br />

nicht, damit ihr etwas über dieTürkei lernt,<br />

sondern damit ihr<br />

rechtzeitig begreift, was<br />

mit euch geschieht.<br />

Der sogenannte Populismus<br />

ist international.<br />

Er läuft überall nach<br />

denselben Gesetzen ab.<br />

Die Demokratie wird<br />

bekämpft als ein Spiel<br />

der Eliten. Gegen die<br />

mobilisiert ein Volkstribun<br />

das Volk. Er schafft<br />

ein Wir und bekämpft<br />

alles, was nicht in sein<br />

Wirpasst.Erdogan ist so<br />

gesehen kein Relikt aus<br />

Ece Temelkuran:<br />

Wenn dein Land<br />

nicht mehr dein<br />

Land ist.<br />

Hoffmann und<br />

Campe, 272<br />

Seiten, 22 Euro.<br />

einer vordemokratischen Zeit. Er ist einer<br />

der Diktatoren der postdemokratischen<br />

Epoche, ein Vorgänger von Trump. Wenn<br />

die Europäer auf ihn schauen, sehen sie,<br />

wenn sie sich nicht besinnen, ihreZukunft.<br />

Der größte Irrtum ist die Vorstellung:<br />

Beiuns ist das unmöglich. VordiesemIrrtum<br />

will Temelkuran bewahren. Ihr Buch<br />

schildertdie sieben Schritte,die auseiner<br />

populistischen Witzfigureinen Angst einflößenden<br />

Autokraten machen. Es sind<br />

weniger seine Schritte als unsere. Noch<br />

mehr sind es die Schritte, die wir nicht<br />

machen. Weil wir noch lachen über die<br />

Ignoranz des Populistenführers. Er gibt<br />

den Leuten, was sie wollen, dafür wählen<br />

sie ihn. Und was wollen sie? Ein Hassobjekt!<br />

Sie sind ihm so dankbar, dass erihnenetwas<br />

zum Fraß vorwirft.Sie schauen<br />

nicht hin, was es ist. Es gibt einen traurigen<br />

Grundton in diesem Buch. Derlautet:<br />

„Wiedereinmalstecken wir in einer historischen<br />

Phase, in der die Massen ihre<br />

traurigen Leidenschaften hinausbrüllen<br />

und für ihre Knechtschaft kämpfen, als<br />

wäresie ihreErlösung.“ ArnoWidmann<br />

KORREKTUR<br />

Die SPD-Politikerin Franziska Giffeyist Bundesfamilienministerin<br />

und nicht Bundesbildungsministerin, wie<br />

wir in der Freitagausgabe fälschlich geschrieben haben.<br />

Wirbitten um Entschuldigung.<br />

PFLICHTBLATTDER BÖRSE BERLIN<br />

Chefredakteur: Jochen Arntz.<br />

Mitglied der Chefredaktion: Elmar Jehn.<br />

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Kultur: Harry Nutt.<br />

Regio: Arno Schupp, Karim Mahmoud.<br />

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Story: Christian Seidl.<br />

Meinungsseite: Christine Dankbar.<br />

Seite 3: Bettina Cosack.<br />

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Reporterin: Sabine Rennefanz.<br />

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18,99 €.Im Fallehöherer Gewalt und bei Arbeitskampf (Streik/Aussperrung)<br />

besteht kein Belieferungs- und Entschädigungsanspruch. Erfüllung und<br />

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wird keineHaftung übernommen.<br />

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und erreicht laut Mediaanalyse 2018 in Berlin und<br />

Brandenburg täglich 274 000 Leser.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 – S eite 11 *<br />

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Berlin<br />

Mieter begehren auf:<br />

Fakten zur Großdemo<br />

am Sonnabend<br />

Seiten 12 und 13<br />

Streikgefahr gebannt –BVG-Mitarbeiter bekommen mehr Geld Seite 14<br />

Schneller als gedacht –Evangelische Kirche hat neuen Bischof Seite 17<br />

Else geht wieder auf Tour<br />

An diesem Wochenende präsentiert sich die letzte betriebsfähige Dampflok Berlins der Öffentlichkeit<br />

VonPeter Neumann<br />

Ein schönes Stück Technik! Vorder Kulisse des Schöneweider Wasserturms zeigt sich Lok 52 8177 den Fotografen. Nach einer kostspieligen Hauptuntersuchung darf Else nun wieder acht Jahre fahren und Züge ziehen. Der Einsatzplan ist eng bestückt.<br />

BERND FRIEDEL<br />

Es dürfte nicht viele Rechtsanwälte<br />

mit Kesselwärterlizenz<br />

geben. Mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit ist Jens<br />

Berger sogar weltweit der einzige Jurist,<br />

der Dampfloks mit Rostfeuerung<br />

anheizen darf. Er gehörtzuden<br />

Menschen, die sich um Else kümmern.<br />

„Ein schönes Stück Technik,<br />

nicht wahr?“, sagt Berger.Dann hüllt<br />

Else auch ihn in graue Schwaden ein.<br />

Else –soheißt das 75 Jahrealte,23<br />

Meter lange und 140 Tonnen schwere<br />

Prachtstück des Vereins Dampflokfreunde<br />

Berlin. An diesem Wochenende<br />

zeigt sich die letzte betriebsfähige<br />

Dampflokomotive dieser Stadt<br />

wieder der Öffentlichkeit –nach mehr<br />

als 3000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden<br />

und Ausgaben von mehr als<br />

600 000 Euro.Schauplatz ist das Frühlingsfest<br />

im Bahnbetriebswerk Schöneweide,<br />

woElse mit zwei anderen<br />

Dampfloks normalerweise im Schuppen<br />

steht. Rund 160 Mitglieder hat<br />

der Verein, der die vier Hektar große<br />

Anlage im Südosten Berlins 2018 von<br />

der Deutschen Bahn (DB) gekauft<br />

hat. Es wäre eine Untertreibung, sie<br />

Eisenbahn-Enthusiasten zu nennen.<br />

Diese Kraft! Dieser Geruch!<br />

„Bei mir fing es mit drei Jahren an.<br />

Ichbin in Meerane in Sachsen aufgewachsen<br />

und habe meine Eltern genervt,<br />

mit mir an der Bahnstrecke<br />

spazieren zu gehen“, erzählt Berger.<br />

„Später habe ich Loks fotografiert.<br />

Bis mir 1994 klar wurde, dass das<br />

nicht reicht, um alte Technik für die<br />

Nachwelt zu erhalten. So wurde ich<br />

Mitglied der Dampflokfreunde.“ Der<br />

Verein verdient sein Geld mit bis zu<br />

50 Sonderzugfahrten proJahr.Bevor<br />

es auf Tour geht, heizt Berger oder<br />

ein Kollege in der Nacht die Lok an.<br />

Fast schon zärtlich hat Lokführer<br />

Sven Hesse die Dampflok Nummer<br />

52 8177 zum Halten gebracht, damit<br />

sie fotografiert werden kann. Sein<br />

Heizer ist Frank Rust, der sich beruflich<br />

normalerweise mit Heizungsund<br />

Sanitärtechnik befasst. Das Eisenbahn-Virus<br />

hat auch ihn infiziert.<br />

Rust spricht ganz offen von Liebe –<br />

Liebe zu diesem großen, schweren,<br />

schwarz-roten Stück analoger Technik,<br />

das er vorund unter sich hat.<br />

„Der Tender fasst zehn Tonnen<br />

Steinkohle, das reicht für 800 bis 900<br />

Kilometer“, sagt Rust. Der Wassertank,<br />

in dem 30 Kubikmeter Platz haben,<br />

muss spätestens nach 250 Kilometer<br />

nnachgefüllt werden. Um Else<br />

zu bewegen, müssen viele Menschen<br />

schwer arbeiten. Aber auch Else hat<br />

eine Persönlichkeit. Sie hat schon einige<br />

Hauptuntersuchungen hinter<br />

sich. Jedes Malwurde sie dabei größtenteils<br />

zerlegt, und jedes Malwar etwas<br />

anders, nachdem sie wieder zusammengebaut<br />

worden war. Aber<br />

warum heißt die 1300 PS starke,<br />

Tempo 80 schnelle Lok Else? Vereinssprecher<br />

Holger Bajohra: „Viele Lokführer<br />

verbringen mehr Zeit mit ihren<br />

Loks als mit der Ehefrau. Da ist es<br />

zwangsläufig, dass man für sie Frauennamen<br />

findet.“ Der 46-jährige Jurist,<br />

der bei der DB arbeitet, kennt<br />

auch eine Mathilde und eine Barbara.<br />

Er hat sich das Virus bei Spaziergängen<br />

zwischen Wannsee und Grunewald<br />

eingefangen. Männer und Loks:<br />

Dasist eine vielschichtige Beziehung.<br />

Fast immer laufen die Schwärmereien<br />

auf dasselbe hinaus: Diese<br />

Kraft! Der Geruch! Die Geräusche!<br />

Doch Else hat auch Frauen in ihren<br />

Bann geschlagen.„Sehen Siesich das<br />

an!“, ruft Josi Sommerfeld. „Irgendwann<br />

werde ich so eine Lok auch<br />

einmal fahren. Ganz bestimmt!“<br />

Sommerfeld arbeitet in Schöneweide,<br />

wodie Lokführerin als Dozentin<br />

Berufsnachwuchs ausbildet.<br />

Mittlerweile gehören dem Verein<br />

mehr als 30 Frauen an, sagt Bajohra.<br />

Es ist eine kostspielige Leidenschaft,<br />

eine Dampflok zu unterhalten.<br />

Seit einigen Jahren ist vorgeschrieben,<br />

dass auch Oldtimer moderne<br />

Sicherungstechnik wie Zugfunk<br />

und das Sicherungssystem PZB<br />

90 an Bord haben müssen. Die<strong>Berliner</strong><br />

Eisenbahnfreunde, die in Basdorf<br />

nordöstlich von Berlin zwei<br />

Dampfloks haben, konnten sich die<br />

Nachrüstungen bisher nicht leisten –<br />

weshalb die „Ampflwang“ und die<br />

65 1057 leider im Schuppen bleiben.<br />

Rundfahrten durch Berlin<br />

Immerhin konnten die Kosten für Elses<br />

Hauptuntersuchung um rund<br />

200 000 Euro gedrückt werden, weil<br />

Vereinsmitglieder selbst anfassten –<br />

Blech schnitten, Schraubenschlüssel<br />

schwangen, Material schleppten,<br />

das meiste in Handarbeit.„Trotzdem<br />

waren mehr als 600 000 Euro zu finanzieren“,<br />

sagte Bajohra. Die Zugfahrten,<br />

für die die Bahnfirma Wedler&Franz<br />

ihre Dampfloks vermietete,<br />

brachten einen Großteil des<br />

Geldes zusammen. An diesem Wochenende<br />

wird Else erstmals wieder<br />

angespannt – zu Ausflugsfahrten<br />

durch Berlin, die um 11.30, 13.10<br />

und 15 Uhrauf dem Frühlingsfest in<br />

Schöneweide beginnen. Als Nächstes<br />

stehen Dresden, der Spreewald<br />

und Templin auf ihrem Tourenplan.<br />

Kann Technik ohne Stecker, ohne<br />

Display noch begeistern? „Ein Drittel<br />

unserer 12 000 Fahrgäste proJahr sind<br />

Kinder“, sagt Bajohra. „Diese Technik<br />

hat ihreFaszination nicht verloren.“<br />

Peter Neumann<br />

hat sich in Osnabrück mit<br />

dem Bahn-Virus infiziert.<br />

DEMOKRATIE 2019<br />

WEIMAR:VOM<br />

WESENUND WERT<br />

DERDEMOKRATIE<br />

Ausstellung<br />

4. April —<br />

22. September<br />

2019


12 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

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Berlin<br />

Harmsens Berlin<br />

Wie<br />

wegjeblasen<br />

Kreuzberg<br />

Prenzlauer Berg<br />

Torsten Harmsen<br />

trifft seinen rückengeschädigten<br />

alten Schulkumpel.<br />

Neulich habe ich nach langer Zeit<br />

mal wieder meinen alten Schulkumpel<br />

getroffen. „Mensch, wie<br />

läufst’n du rum?“, fragte ich, denn er<br />

ging etwas schief. „Ick hab Rücken!“,<br />

sagte er und erzählte von der Kiste,<br />

die er vom Regalbrett gezogen habe<br />

und die schwerer gewesen sei, als gedacht.<br />

Rumms –habe er einen Ruck<br />

im Rücken verspürt. „Ja. Voll blöd. Ick<br />

weeß“, sagte er.<br />

Ich schwieg, obwohl der <strong>Berliner</strong><br />

für solche Situationen schöne Sprüche<br />

bereithält. Zum Beispiel: „Unjeschickt<br />

lässt grüßen!“ – „Kunden<br />

schickt det Arbeetsamt“ –„Du hast<br />

deinen Kopp ooch nur für’t Haareschneiden“<br />

–„Werden Schaden hat,<br />

spottet jeder Beschreibung“.<br />

„Sind’s die Bandscheiben?“, fragte<br />

ich.„Nee“, sagte er,„ick habe wohl ’ne<br />

ISG-Blockade –„Wat haste?“, fragte<br />

ich. Im ersten Moment dachte ich an<br />

eine Militäraktion vorfremder Küste.<br />

Blockade der Internationalen Schiffs-<br />

Gewässer –ISG –oder so. Machten<br />

nicht die Amis so etwas ganz gern?<br />

ISG heiße Iliosakralgelenk, erklärte<br />

mein Schulkumpel. –„Wie, iliosakral?“,<br />

fragte ich,„das hörtsich ja an<br />

wie ’ne neue Religion. He Leute, ich<br />

zahl keine Kirchensteuer mehr, ich<br />

gehöre abjetzt zu den Iliosakralen.<br />

Wir beten Ilio an, den Obergott der<br />

Rückenschmerzen.“ – „Blödkopp!“,<br />

regte sich mein Kumpel auf. „Iliosakraljelenk.<br />

Ditsitzt hinten, unten, neben<br />

der Wirbelsäule. Daisdit Kreuzbein<br />

an’t Darmbein jeknüppert. Hat<br />

sich offenbar blockiert.“ Sein Physio-<br />

Fritze habe ihm das erklärt, sagte er.<br />

Außerdem hatte er wohl noch andere<br />

Experten konsultiert–darunter Doktor<br />

Netund Professor Google.<br />

Es stimmt schon. Man kümmert<br />

sich erst dann um den Aufbau seines<br />

Körpers, wenn’s irgendwo weh tut.<br />

Voreiniger Zeit ging ich mal ins sogenannte<br />

Menschen-Museum unterm<br />

Fernsehturm. Die „Körperwelten“-<br />

Schau mit den Plastinaten von Gunther<br />

von Hagens ist umstritten, ich<br />

weiß. Aber ich hatte gerade Fußprobleme<br />

und wollte mir mal genau angucken,<br />

wie so ein Fuß aufgebaut ist.<br />

Undwas soll ich sagen: Genial! Aber<br />

auch ein bisschen wie die Bastelarbeit<br />

einer Kindergartengruppe, die<br />

sehr viel Material hatte,aber nicht so<br />

ganz das richtige.Man sieht viele zusammengewürfelte<br />

Knöchelchen<br />

und lauter Strippen, die kreuz und<br />

quer gespannt sind. Dazu Gummis,<br />

die das Ganze zusammenhalten. Auf<br />

dieser Konstruktion läuft man nun<br />

sein Leben lang herum.<br />

„Und wat machste jetzt?“, fragte<br />

ich meinen alten Schulkumpel.<br />

„Naja, ick mach solche komischen<br />

Physio-Übungen, um dit Janze zu<br />

dehnen. Wärme hilft leider nich. Is<br />

schon nich so super“, seufzte er.<br />

Wir umarmten uns und humpelten<br />

in verschiedene Richtungen von<br />

dannen. Beim Gedanken an Gottes<br />

Bastel-Kindergarten hatte mein Fuß<br />

wieder angefangen wehzutun.<br />

Ein paar Tage später sprach ich<br />

meinen alten Schulkumpel wieder –<br />

per Telefon. „Wie geht’s?“, fragte ich.<br />

„Der Schmerziswie wegjeblasen“, jubelte<br />

er,„ick loof wieder rund.“<br />

Waswar passiert? Eine Freundin<br />

hatte ihm geraten, in ein Wirbelsäulen-Gelenk-Zentrum<br />

mitten in der<br />

Stadt zu fahren. Dort gebe es einen<br />

super Arzt. Derkriege das wieder hin.<br />

Gesagt, getan. Der Arzt untersuchte<br />

ihn und sagte: „Das ist wie bei einem<br />

alten Schrank, der einen Tritt gekriegt<br />

hat. Plötzlich ist die Schublade verklemmt.<br />

Undwir rücken den Schrank<br />

wieder gerade.“ Mein Schulkumpel<br />

musste sich hinlegen, und nach einigem<br />

geschickten Dehnen und Renken<br />

war alles erledigt.„Die Schublade<br />

jeht wieder uff“, sagte mein Kumpel.<br />

Wie schön, dass es in dieser Stadt<br />

noch Menschen mit goldenen Händen<br />

gibt.<br />

Sie hätte nicht gedacht, dass sie noch einmal demonstrieren geht, sagt<br />

die 76-jährige Ingrid Jeschke aus Kreuzberg. Aber an diesem Sonnabend<br />

macht sie es,zusammen mit ihrem Lebenspartner Michael Klage,<br />

70. „Bei den Mieten sehe ich die Zukunft unserer Kinder gefährdet“, sagt<br />

sie.„Wirhaben fünf Kinder und acht Enkelkinder.“ Als eine Tochter wieder<br />

nach Berlin ziehen wollte,habe sie hier schon keine Wohnung mehr<br />

gefunden. Siezog schließlich nach RathenowinWest-Brandenburg.<br />

Wiestarkdie Miete selbst bei bestehenden Mietverhältnissen steigen<br />

kann, erfahren Ingrid Jeschke und Michael Klage gerade am eigenen<br />

Leib. Ihr Vermieter, die Deutsche Wohnen, modernisiert derzeit ihr<br />

Wohnhaus in der Otto-Suhr-Siedlung. Die Miete für ihre etwa 63 Quadratmeter<br />

große Wohnung soll danach von bisher knapp 470 auf 583<br />

Euro warm steigen, sagt Klage. Und das auch nur, weil sich Deutsche<br />

Wohnen und Bezirk bei den Mietsteigerungen auf eine Obergrenze von<br />

1,79 Euro pro Quadratmeter geeinigt haben. Sonst wäre die Erhöhung<br />

noch stärker ausgefallen. Die1,79 Euro proQuadratmeter seien für viele<br />

Mieter trotzdem noch „ein Haufen Geld“, sagt Klage.Indem Gebiet, unweit<br />

des ehemaligen Mauerstreifens, leben viele Mieter mit geringem<br />

Einkommen. Er könne sich die jetzige Miete zusammen mit seiner Lebenspartnerin<br />

leisten, sagt Klage. Aber für einen allein werde esschwer.<br />

DieMiete würde dann schon 50 Prozent der Rente auffressen. WasKlage<br />

besonders wurmt: Die Modernisierungsumlage ist dauerhaft zu bezahlen,<br />

also auch dann noch, wenn die Aufwendungen des Vermieters rechnerisch<br />

längst abbezahlt sind. Der entsprechende Paragraf im Bürgerlichen<br />

Gesetzbuch, der dies erlaubt, müsse gestrichen werden, sagt Klage.<br />

Wenn am Sonnabend die Unterschriftensammlung für das Volksbegehren<br />

der Initiative„DeutscheWohnen &Co.“enteignen beginnt, werde<br />

er unterzeichnen, sagt Klage. Zur Demo bekommen er und seine Frau<br />

auch Unterstützung der Familie: Zwei ihrer Kinder kommen mit. (ulp.)<br />

Mieter<br />

machen<br />

mobil<br />

Mehr als 270 Initiativen rufen<br />

zur Teilnahme an der Mieten-Demo<br />

am Sonnabend auf. Gleichzeitig<br />

startet die Unterschriftensammlung<br />

für das Volksbegehren „Deutsche<br />

Wohnen &Co. enteignen“<br />

VonUlrich Paul<br />

THOMAS UHLEMANN (5)<br />

„Eine Tochter<br />

von uns ist<br />

nach Rathenow<br />

gezogen.<br />

Sie hat in<br />

Berlin nichts<br />

gefunden.“<br />

Ingrid Jeschke,<br />

Mieterin in der<br />

Kreuzberger<br />

Otto-Suhr-Siedlung<br />

Demonstration gegen Mietenwahnsinn<br />

Grunerstr.<br />

Klosterstr.<br />

Märkisches<br />

Museum<br />

Moritzplatz<br />

KREUZBERG<br />

Alexanderplatz<br />

Heinrich-<br />

Heine-Str.<br />

Schillingstr.<br />

START<br />

Auftaktkundgebung<br />

6. April, 12 Uhr<br />

Kottbusser Tor<br />

Jannowitzbrücke<br />

Karl-Marx-Allee<br />

Skalitzer Str.<br />

Lange Schlangen bei Wohnungsbesichtigungen,<br />

steigende<br />

Mieten und Verdrängung:<br />

In immer mehr deutschen<br />

Städten haben Menschen Probleme,<br />

noch bezahlbaren<br />

Wohnraum zu finden. An diesem<br />

Sonnabend werden Tausende gegen<br />

diese Entwicklung protestieren. Allein<br />

in Berlin unterstützen mehr als<br />

270 Initiativen die Demonstration<br />

„Gemeinsam gegen Verdrängung<br />

und Mietenwahnsinn“. Der Protestmarsch<br />

startet um 12 Uhr auf dem<br />

Alexanderplatz und soll bis zur<br />

Arena inTreptowziehen, wo eine Immobilienmesse<br />

stattfindet. Das Besondere:<br />

Während der Demonstration<br />

will die „Initiative Deutsche<br />

Wohnen &Co. enteignen“ die Unterschriftensammlung<br />

für ein Volksbegehren<br />

starten, das die Vergesellschaftung<br />

der Häuser von Immobilienunternehmen<br />

mit mehr als 3000<br />

Wohnungen zum Ziel hat. Ein bislang<br />

einmaliger Vorgang in der Geschichte<br />

der Bundesrepublik. DieInitiative<br />

stützt sich auf Artikel 15 des<br />

Grundgesetzes. Darin steht, dass<br />

„Grund und Boden, Naturschätze<br />

und Produktionsmittel“ zum Zwecke<br />

der Vergesellschaftung durch ein<br />

Gesetz in Gemeineigentum oder in<br />

andere Formen der Gemeinwirtschaft<br />

überführt werden können –<br />

die betroffenen Unternehmen müssen<br />

jedoch entschädigt werden.<br />

Zwar streiten Verfassungsrechtler<br />

darüber, obeine Vergesellschaftung,<br />

wie sie die Initiative plant, rechtlich<br />

zulässig ist. Doch diejenigen, die dies<br />

verneinen, sind gegenwärtig in der<br />

Minderheit. So entwickelt sich die<br />

Idee von einer Vergesellschaftung<br />

von etwa 243 000 Wohnungen, um<br />

die es geht, zu einem ernst zu nehmendenVorschlag<br />

–wie auch immer<br />

man dazu steht.<br />

„Der Markt, insbesondere der<br />

Wohnungsmarkt, treibt uns Mieterinnen<br />

und Mieter in die Armut“,<br />

sagt Sandrine Woinzeck von den Organisatoren<br />

der Mieten-Demo. Der<br />

Markt sei jedoch kein Naturgesetz,<br />

M<br />

arja M. aus Prenzlauer Berg steht an einem Tisch und bastelt Protestplakate.Der<br />

Name ihres Vermieters,Deutsche Wohnen, ist darauf<br />

durchgestrichen. Die 44-Jährige ist auf die Deutsche Wohnen nicht<br />

gut zu sprechen. Ende vergangenen Jahres hat ihr diese eine Modernisierungsankündigung<br />

zugeschickt, wonach die Kaltmiete für ihre 58Quadratmeter<br />

große Wohnung vonjetzt 270 Euro monatlich voraussichtlich<br />

um 195 Euro steigen soll –auf 465 Euro.InklusiveBetriebskosten soll sie<br />

dann 662 Euro zahlen.<br />

„Ich bin alleinerziehend, ich kann das nicht bezahlen“, sagt sie.Zwar<br />

sei sie froh, dass ihre Ofenheizung gegen eine Zentralheizung mit Fernwärme<br />

ausgewechselt werden soll, sagt sie. Doch das war’s auch schon.<br />

Dieübrigen Modernisierungsmaßnahmen lehnt sie ab,darunter den Anbau<br />

eines Balkons im Hof. Andere Mieter haben sogar eine Gasetagenheizung,<br />

die nun gegen die Zentralheizung mit Fernwärme ausgetauscht<br />

werden soll. Sie gehe zur Mieten-Demo, weil ihr der Protest wichtig ist.<br />

„Es muss irgendeinen Ausweg geben“, sagt Marja M. Sie möchte keine<br />

Angst haben müssen, ob sie noch in ihrer Wohnung bleiben könne. Sie<br />

bezieht derzeit Arbeitslosengeld II. Nach der Modernisierung werde die<br />

Miete 123 Euro über dem Wert liegen, den das Jobcenter noch übernehme.Selbst<br />

wenn sie als Härtefall eingestuft werdeund der Modernisierungsumlage<br />

entgehe,drohe später alle drei Jahreeine Mieterhöhung<br />

um 15 Prozent –bis die ortsübliche Miete erreicht ist.<br />

Neben Marja M. steht die 56-jährige Hardy S.aus Moabit und bastelt<br />

ebenfalls Protestplakate.Ihr Vermieter ist die Akelius,die größte börsennotierte<br />

Immobiliengesellschaft in Schweden, berühmt-berüchtigt<br />

durch teureNeuvermietungen. 2016 habe Akelius ihrWohnhaus gekauft.<br />

Nach jedem Auszug eines Altmieters werde die Wohnung modernisiert<br />

und teuer neu vermietet. „Wir könnten uns die neuen Wohnungen nicht<br />

mehr leisten“, sagt sie.Deswegen gehe sie auf die Straße. (ulp.)<br />

Lichtenberger Str.<br />

Andreasstr.<br />

Köpenicker Str.<br />

Görlitzer Bhf.<br />

Straußberger Pl.<br />

Karl-Marx-Allee<br />

Ostbahnhof<br />

Die Demonstration<br />

beginnt am<br />

Sonnabend um<br />

12 Uhr auf dem<br />

Alexanderplatz in<br />

Mitte und führtüber<br />

die Karl-Marx-Allee<br />

und die<br />

Oberbaumbrücke<br />

zur Arena in<br />

Treptow.<br />

Rüdersdorfer Str.<br />

Schlesisches Tor<br />

Görlitzer<br />

Park<br />

Weberwiese<br />

Mühlenstr.<br />

Richard-Sorge-Str.<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

Oberbaumstr.<br />

Schlesische Str.<br />

Petersburger Str.<br />

Warschauer Str.<br />

Frankfurter Tor<br />

Frankfurter<br />

Allee<br />

Boxhagener<br />

Str.<br />

Warschauer Str.<br />

Stralauer Allee<br />

ARENA-Gelände<br />

gegen 16Uhr<br />

ZIEL<br />

BLZ/GALANTY; QUELLE: MIETENWAHNSINN.INFO<br />

„sondern die Folge einer Wirtschaftspolitik,<br />

die lediglich den Interessen<br />

einer Minderheit“ diene.<br />

„Wir kämpfen für einen Staat, der<br />

kein Geschäftsmodell ist, sondern<br />

Lebensformfür alle,unabhängig von<br />

Herkunft, Glauben, Sprache, Geschlecht,<br />

Alter oder gesundheitlichem<br />

Zustand“, sagt Woinzeck. „Wir<br />

verlangen einen radikalen Kurswechsel<br />

in der Wohnungspolitik“ –<br />

wegvon „dem Interesse einer selbstverliebten<br />

Minderheit, die sich selbst<br />

als Leistungsträger bezeichnet“ –hin<br />

zu einem „würdevollen Miteinander,<br />

welches sich durch Menschlichkeit<br />

auszeichnet“. Woinzeck: „Wir fordern<br />

eine Gesellschaft, in der das


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 13<br />

· ·<br />

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Berlin<br />

Mitte<br />

Pankow<br />

Kreuzberg<br />

Daniel Diekmann aus der Habersaathstraße 40 bis 48 in Mitte ist entsetzt.„Heute<br />

ist schon wieder jemand ausgezogen“, sagt der 50-Jährige.„Über<br />

80 Wohnungen stehen jetzt schon leer.“ Obwohl Wohnraum<br />

in Berlin dringend benötigt wird. DemEigentümer dürfte der Leerstand<br />

ganz recht sein. Er will das ehemalige Schwesternwohnheim der Charité,<br />

das erst in den 80er-Jahren errichtet wurde, abreißen. Weil sich eine Sanierung<br />

angeblich nicht mehr lohnt. Den Mietern wurde deswegen gekündigt.<br />

Diekmann soll seine Wohnung bis Ende Maiverlassen.<br />

Doch dagegen setzt er sich zur Wehr.„Ich finde das skandalös,Wohnen<br />

ist ein Menschenrecht“, sagt Diekmann. „Auf der Demo werden wir<br />

deutlich machen, dass wir bleiben“, kündigt er an. DieMenschen in dem<br />

Haus lebten alle in bescheidenenVerhältnissen, sagt Diekmann. Er selbst<br />

ist im Jahr 2005 eingezogen. Für 40 Quadratmeter –zweiZimmer,Küche,<br />

Diele, Bad –zahlt er 300 Euro warm. So günstige Mieten sind in Mitte<br />

heute kaum noch zu finden. Insgesamt gibt es 106 Wohnungen in dem<br />

Haus. Der Eigentümer, die Arcadia, will anstelle des Plattenbaus 91 Eigentumswohnungen<br />

plus Tiefgarage errichten. „Die Berechnungen zeigen,<br />

dass eine angemessene wirtschaftlicheVerwertung des Grundstücks<br />

bei Fortsetzung der bestehenden Mietverhältnisse nicht möglich ist und<br />

die Arcadia dadurch erhebliche Nachteile erleiden würde“, heißt es in der<br />

Kündigung. Nicht alle Mieter haben wie Diekmann die Kraft, sich gegen<br />

die Kündigung zu wehren. Viele sind bereits ausgezogen.<br />

WasDiekmann verstört: Im September 2018 ging sein auf der Straße<br />

geparkter Volvo amhelllichten TaginFlammen auf. Diekmann spricht<br />

von Brandstiftung. Zwar parkte der Volvo direkt vor der bestens mit Kameras<br />

gesicherten Schule des Bundesnachrichtendienstes und des Verfassungsschutzes,<br />

doch die hätten angeblich keine erkennbaren Bilder<br />

von Tat und Täter geliefert, erzählt Diekmann. Die Staatsanwaltschaft<br />

stellte nach zwei Monaten das Ermittlungsverfahren ein. (ulp.)<br />

Jolanda Todt, 32, steht in ihrem Atelier in der Grabbeallee 34 in Pankow.<br />

Vorihr eine Installation aus neunzig Betontafeln, an der sie zwei Jahre<br />

gearbeitet hat. Jolanda Todt gehört zueiner Gruppe von 30Künstlerinnen<br />

und Künstlern, die seit zwei Jahren die Räume der ehemaligen Australischen<br />

Botschaft in Ost-Berlin nutzen. Inspirierend sei es, hier mit<br />

den anderen Künstlern zuarbeiten, sagt sie. Doch wie lange sie bleiben<br />

dürfen, ist ungewiss. Denn der Mietvertrag mit dem privaten Eigentümer,<br />

der Ende März auslief, wurde nur für drei Monate verlängert –also<br />

bis Ende Juni. „Wenn wir hier bleiben können, wäre das ein Riesen-Gewinn“,<br />

sagt Jolanda Todt. Künstler-Ateliers sind rarinBerlin, bezahlbare<br />

erst recht. JolandaTodt zahlt für ihren 40 Quadratmeter großen Raum 200<br />

Euro monatlich. Am Sonnabend will sie demonstrieren. „Ich bin dabei,<br />

damit die Stadt lebenswertfür alle Menschen bleibt und wird–imsozialen<br />

und ökologischen Sinn“, sagt sie.<br />

DieKünstler haben sich im Verein Atelierhaus Australische Botschaft<br />

(Ost) zusammengeschlossen. IhrZiel ist, aus dem Gebäude ein selbstorganisiertes<br />

Künstlerhaus mit Ateliers,öffentlichem Garten, AusstellungsundVeranstaltungsraum<br />

zu machen, sagtVereinsmitglied Sandy Schwermer,<br />

eine Darstellende Künstlerin. Die ehemalige diplomatische Vertretung<br />

wurde in den 70er-Jahren errichtet. Als Botschaft wurde das Haus<br />

aber nur bis 1986 genutzt. Nach derWiedervereinigung kam die Immobilie<br />

zunächst in Bundesbesitz, wurde aber 2010 privatisiert. Derjetzige Eigentümer<br />

besitzt das Haus seit 2015. Pläne, dort Eigentumswohnungen<br />

zu errichten, wurden zwar bisher nicht realisiert. Doch für die Künstler<br />

tickt die Uhr. Obwohl das Haus 2015 unter Denkmalschutz gestellt<br />

wurde, sind die Umbaupläne des Eigentümers vor kurzem genehmigt<br />

worden. „Wir würden gerne weiterhin als Verein den Ort sichern“, sagt<br />

Sandy Schwermer. Wie das geschehen könnte, wird derzeit diskutiert.<br />

DerVerein sucht nach Sponsoren. (ulp.)<br />

Patrick Neumann, 41, und Henning Brümmer,47, aus der Reichenberger<br />

Straße 55 in Kreuzberghaben ihr Transparent für die Demonstration<br />

schon fertiggestellt. „Deutsche Wohnen stoppen“, steht darauf. Die<br />

DeutscheWohnen hat den Gründerzeitbau und etwa zwei DutzendweitererHäuser<br />

im vergangenen Jahr mit dem Privatisierer Accentroerworben.<br />

Zwar waren die Mieter aus der Reichenberger Straße froh, dass sie den vorigen<br />

Eigentümer loswurden, weil er das Haus zu einem spekulativ hohen<br />

Preiserworben hatte –doch über die neuen Besitzer können sie sich nicht<br />

wirklich freuen. „Wir haben nicht dafür gekämpft, dass wir vom schlimmen<br />

Finger zur schlimmen Hand kommen“, sagen sie.<br />

DerWechsel vomalten Besitzer zu den neuen Eigentümernverlief alles<br />

andere als reibungslos.„Der alten Hausverwaltung wurde gekündigt, die<br />

neue, die Deutsche-Wohnen-Tochter Helvetica, stellte sich erst zwei Wochen<br />

später vor“, sagt Neumann. Dabei sei das doch das Kerngeschäft der<br />

Deutsche Wohnen. Noch immer hätten Müllabfuhr und Postbote keine<br />

Schlüssel fürdas Haus.Was dieMieterbesonders beunruhigt: Solange ein<br />

Konzerneinen hohen Kaufpreis für das Haus einspielen muss,könnensie<br />

nicht sicher sein, ob sie in dem Haus weiter wohnen können. Dassei belastend,<br />

sagt Brümmer. Kaum einer der jetzigen Mieter könnte seine Wohnung<br />

bezahlen, wenn sie in Eigentum umgewandelt und verkauft werden<br />

sollte.Ihr Ziel sei, dass das Haus voneiner Genossenschaft übernommen<br />

wird, sagt Neumann. So kritisch Brümmer und Neumann gegenüber der<br />

Deutsche Wohnen auftreten, voneiner Enteignung halten sie nichts.„Ich<br />

bin dafür, dass die Deutsche Wohnen die Häuser wieder hergibt, ich bin<br />

aber nicht der Meinung, dass sie Spekulationsgewinne,die bei einer Entschädigung<br />

zu zahlen wären, mitnehmen sollte“, sagt Brümmer.Notwendig<br />

sei eine politische Lösung, die verhindere, dass Wohnungen zum Spekulationsobjekt<br />

werden. Deshalb, soNeumann, stehe auf ihrem Plakat<br />

nicht„DeutscheWohnen enteignen“, sondern„stoppen“. (ulp.)<br />

StranDbeschleuniger.<br />

Jetzt schon in den Sommerstarten.<br />

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Menschenrecht auf Wohnen garantiert<br />

ist.“ Zwangsräumungen gehörten<br />

nicht dazu. Woinzeck erinnertan<br />

Artikel 14 des Grundgesetzes. Darin<br />

stehe, „Eigentum verpflichtet“. Sein<br />

Gebrauch solle zugleich dem Wohle<br />

der Allgemeinheit dienen. „Traurig<br />

müssen wir beobachten: Die Allgemeinheit<br />

ist dem Wohl des Kapitals<br />

verpflichtet –und nicht umgekehrt“,<br />

sagt Woinzeck. „Deswegen fordern<br />

wir die Enteignung von profitorientierten<br />

Wohnungsunternehmen zugunsten<br />

gemeinwohlorientierter Lösungen.“<br />

Dass die Forderungen der Mieter<br />

sich mittlerweile nicht mehr darauf<br />

beschränken, das Mietrecht etwas<br />

mieterfreundlicher zu gestalten,<br />

liegt an der sich zuspitzenden Lage<br />

auf demWohnungsmarkt der Hauptstadt.<br />

Laut Investitionsbank Berlin<br />

(IBB) fehlen fast 100 000 Wohnungen.<br />

Grund dafür ist, dass der Neubau<br />

nicht ausreicht, um den wachsenden<br />

Bedarf nach Wohnungen<br />

durch Zuzügler zu befriedigen. So<br />

Im Streit um den geplanten Verkauf von150<br />

Wohnungen an der Karl-Marx-Allee an die<br />

Deutsche Wohnen hat das Land Berlin am<br />

Freitag einen Etappensieg errungen.<br />

Das Landgericht bestätigte eine einstweilige<br />

Verfügung vom24. Januar 2019, mit der eine<br />

Tochter der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft<br />

Mitte (WBM) den Vollzug des Kaufvertrags<br />

zwischen der Predac und der Deutsche<br />

Wohnen untersagt hatte. Die Deutsche<br />

Wohnen kann damit zunächst nicht die Eigentümerfunktion<br />

für den Block F-Nord an<br />

der Karl-Marx-Allee übernehmen.<br />

Die Richter begründeten ihre Entscheidung<br />

damit, dass ohne einstweiligeVerfügung die<br />

Gefahr bestehe, dass die Durchsetzung eines<br />

Vorkaufsrechts der Mieter oder der WBM-<br />

Tochter vereitelt werden könnte.<br />

URTEIL<br />

Die Mieter haben laut Predac kein Vorkaufsrecht.<br />

Kurz vordem Verkauf an die Deutsche<br />

Wohnen war das bereits geschaffene Wohnungseigentum,<br />

nach dem das Vorkaufsrecht<br />

gegriffen hätte, aufgehoben worden.<br />

Bei dem Block F-Nord handelt es sich um einen<br />

voninsgesamt fünf Wohnblöcken an der<br />

Karl-Marx-Allee in Friedrichshain, die die<br />

Deutsche Wohnen vonder Predac erwerben<br />

wollte. Bislang gelang dies nur teilweise.<br />

Der Bezirk machte für einen Block mit 80<br />

Wohnungen im Milieuschutzgebiet sein Vorkaufsrecht<br />

zugunsten der WBM geltend. 377<br />

voninsgesamt 675 Wohnungenaus drei weiteren<br />

Blöcken kamen auf dem Wegdes gestreckten<br />

Erwerbs, bei dem die Mieter ihr Vorkaufsrecht<br />

zugunsten der landeseigenen Gewobag<br />

ausübten, in Landesbesitz.<br />

zogen die Angebotsmieten für freie<br />

Wohnungen laut aktuellem IBB-<br />

Wohnungsmarktbericht von 2011<br />

bis 2018 von 6,47 Euro jeQuadratmeter<br />

auf 10,70 Euro je Quadratmeter<br />

kalt an. Dasentspricht einem Anstieg<br />

um etwa 65 Prozent. Zwar ist<br />

der Neubau mittlerweile in Schwung<br />

gekommen, doch wurden zunächst<br />

überwiegend teure Miet- oder Eigentumswohnungen<br />

durch Private<br />

errichtet. Der Bau preiswerter Wohnungen,<br />

der überwiegend durch die<br />

landeseigenen Wohnungsunternehmen<br />

gestemmt werden soll, kommt<br />

dagegen nur nach und nach voran.<br />

Gerade börsennotierte Unternehmen<br />

wie die Deutsche Wohnen<br />

haben sich unterdessen wegen einer<br />

rigiden Mieterhöhungspolitik wenig<br />

Freunde unter den Mietern gemacht.<br />

Wie stark sich die Deutsche<br />

Wohnen von den sechs landeseigenen<br />

Wohnungsunternehmen unterscheidet,<br />

zeigt ein Vergleich der<br />

Durchschnittsmieten. Während<br />

Mieter in den Wohnungen der landeseigenen<br />

Unternehmen Ende<br />

2018 im Schnitt 6,05 Euro je Quadratmeter<br />

kalt bezahlten, mussten<br />

Mieter in den Wohnungen der Deutsche<br />

Wohnen in Berlin im Schnitt<br />

schon 6,71 Euro je Quadratmeter berappen.<br />

Allein im vergangenen Jahr<br />

steigerte die Deutsche Wohnen die<br />

Mieten konzernweit um 3,4 Prozent,<br />

in Berlin sogar um 3,6 Prozent.<br />

Neben der Deutsche Wohnen wärenvon<br />

einerVergesellschaftung laut<br />

Senat neun andere Immobilienunternehmen<br />

in Berlin betroffen, darunter<br />

Vonovia, ADO Properties, Covivio<br />

und Akelius. Die Schätzungen<br />

zu möglichen Entschädigungen reichen<br />

von 7,3 Milliarden bis 36 Milliarden<br />

Euro.<br />

Während die <strong>Berliner</strong> Wirtschaft<br />

warnt, die Enteignungsdebatte<br />

schade dem Rufder Hauptstadt,reagieren<br />

die Parteien unterschiedlich<br />

auf die Vergesellschaftungsidee. Die<br />

Opposition lehnt den Vorstoß ab,<br />

doch die rot-rot-grüne Koalition<br />

zeigt sich gespalten. DieLinke unterstützt<br />

die Enteignungs-Initiative,<br />

Grüne und SPD haben sich bisher<br />

nicht festgelegt. DerRegierende Bürgermeister<br />

MichaelMüller (SPD) hat<br />

allerdings schon klar gesagt, dass<br />

Enteignungen nicht zu seinen politischen<br />

Mitteln gehören. DieSPD setzt<br />

darauf, die Wohnkosten durcheinen<br />

Mietendeckel zu begrenzen, ruft<br />

aber dennoch zur Teilnahme an der<br />

Mieten-Demo auf. Der CDU-Bundestagsabgeordnete<br />

KaiWegner, zugleich<br />

baupolitischer Sprecher der<br />

Unionsfraktion, sieht in der Mieten-<br />

Demo ein „Scheitern des Senats“.<br />

Dieser habe dabei versagt, über ausreichend<br />

Neubau denMietanstieg zu<br />

begrenzen. Was Wegner nicht erwähnte:<br />

Die CDU hat von 2011 bis<br />

2016 in Berlin mitregiert.<br />

Ulrich Paul<br />

ist in Berlin bereits fünf<br />

Mal umgezogen.


14 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Bis zu 21,4 Prozent mehr Lohn<br />

Die Gefahr weiterer Warnstreiks bei der BVG ist gebannt. Gewerkschaft und Arbeitgeber haben sich auf eine kräftige Entgelterhöhung geeinigt<br />

VonPeter Neumann<br />

Wer bei den <strong>Berliner</strong><br />

Verkehrsbetrieben<br />

(BVG)als Fahrer arbeitet,<br />

kann sich freuen.<br />

Der monatliche Bruttolohn steigt<br />

um 413,75 Euro, rückwirkend zum<br />

1. Januar. Das ist ein Zuwachs von<br />

bis zu 19 Prozent. Aber auch die anderen<br />

Berufsgruppen bei dem Landesunternehmen<br />

haben allen<br />

Grund, mit dem in der Nacht zu Freitag<br />

erzielten Tarifabschluss zufrieden<br />

zu sein. Je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit<br />

und Tätigkeit erhalten<br />

sie zwischen 350 und<br />

473 Euro mehr im Monat. Das entspricht<br />

einem Zuwachs von acht bis<br />

fast 21,4 Prozent. Der Streit um höhereLöhne<br />

und Gehälter ist zu Ende,<br />

es drohen keine Warnstreiks mehr.<br />

Nach fünf Verhandlungsrunden<br />

und dreiWarnstreiks war es am Donnerstag<br />

gegen 23 Uhr endlich so<br />

weit. DieGewerkschaftVerdiund der<br />

Kommunale Arbeitgeberverband<br />

besiegelten ihre Einigung. „Dieser<br />

Abschluss ist einmalig. Mit diesem<br />

Paket würdigen wir das vorbildliche<br />

Engagement unserer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter für die Mobilität<br />

in unserer Stadt“, so BVG-Personalvorstand<br />

Dirk Schulte. „Damit senden<br />

wir zudem eine positive Botschaft<br />

an zukünftige Bewerberinnen<br />

und Bewerber.“ Es sei jetzt gelungen,<br />

Der Fahrer kann sich freuen: Im Fahrdienst der BVGsteigen die Löhne je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit rückwirkend um 17,3 bis 19,1 Prozent.<br />

die Beschäftigten aller Berufsgruppen<br />

zu berücksichtigen, sagte Jeremy<br />

Arndt von der Gewerkschaft<br />

Verdi. „Der Abschluss kann sich sehen<br />

lassen, da der neue Tarifvertrag<br />

einen deutlichen Schritt im bundesweiten<br />

Vergleich nach vornemacht.“<br />

In der Tat: Wurden die 7549 BVG-<br />

Fahrer bis vor kurzem von allen Fahrern<br />

in Deutschland am schlechtesten<br />

bezahlt, haben sie es jetzt auf den<br />

zweitbesten Platz der Ländertabelle<br />

„Diese Kostensteigerung wird<br />

das Land nicht ausgleichen können.<br />

WerEinzelfahrausweise oder Monatskarten<br />

kauft, wird 2020 mit einer kräftigen<br />

Verteuerung rechnen müssen.“<br />

Jens Wieseke, Sprecher des <strong>Berliner</strong> Fahrgastverbands IGEB<br />

IMAGO IMAGES/JÜRGEN HEINRICH<br />

geschafft. Werneu im Fahrdienst anfängt,<br />

bekommt 2582,17 Euro brutto<br />

proMonat, das sind 19 Prozent mehr<br />

Lohn als bisher. Über die Jahre steigt<br />

der Grundlohn auf 2807,80 Euro,ein<br />

Plus von 17,3 Prozent. Zulagen und<br />

Zuschläge kommen hinzu.<br />

Weitere Beispiele: WerHandwerkertätigkeiten<br />

ausführt, erhält eine<br />

Erhöhung von392,50 Euro,der Bruttolohn<br />

für Sicherheitskräfte steigt<br />

um bis zu 407,13 Euro. Der Tarifvertrag<br />

für die Löhne und Gehälter gilt<br />

bis Ende Juni 2020, andere Regelungen<br />

zum Teil bis Dezember 2023.<br />

Die Forderung, die Wochenarbeitszeit<br />

von 39auf 36,5 Stunden zu<br />

verkürzen, sei erst mal zurückgestellt<br />

worden, so Arndt. Zwar hatte die Arbeitgeberseite<br />

eine stufenweise Absenkung<br />

ab 2021 angeboten. Doch<br />

dem stünde die bundesweite Abmachung<br />

entgegen, die Laufzeiten der<br />

Manteltarifverträge in den Ländern<br />

ab 2020 zu synchronisieren. Dann<br />

werdedas Thema erneut aktuell.<br />

50 Einzelpositionen enthält die<br />

Liste derVerbesserungen. Unter dem<br />

Strich steigen die Personalkosten des<br />

BVG-Konzerns, die im vergangenen<br />

Jahr 668 Millionen Euro erreichten,<br />

um 102 Millionen Euro. Für Jens<br />

Wieseke vom <strong>Berliner</strong> Fahrgastverband<br />

IGB ist klar: 2020 kommt auf<br />

viele BVG-Nutzer eine kräftige Fahrpreiserhöhung<br />

zu. „Diese Kostensteigerung<br />

wird das Land Berlin<br />

nicht ausgleichen können“, sagte er.<br />

Dass die Fahrpreise nach zwei<br />

Nullrunden ab 2020 wieder steigen<br />

werden, war schon vordem Streit um<br />

höhere Löhne absehbar. Zudem<br />

bleibt es dabei, dass <strong>Berliner</strong> Schüler<br />

ab August gratis fahren und Firmentickets<br />

ab September preiswerter werden.<br />

„Wer jedoch Einzelfahrausweise<br />

oder Monatskarten kauft, wird Anfang<br />

2020 mit einer kräftigenVerteuerung<br />

rechnen müssen“, soWieseke.<br />

herzenswünsche<br />

Partnerschaften<br />

sie sucht ihn<br />

"Alter schützt vor Liebe nicht" -<br />

Anne, 60+, verw., m. viel Herz u.<br />

Gefühl, hat d. gr. Herzenswunsch<br />

wieder früh bei e. schö.<br />

duftend. Kaffee gemeins. m. lieben<br />

Mann d. Tag zu beginnen u.<br />

ihn auch abends gemeins. lächelnd<br />

zu beenden. Wie klingt<br />

das? PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Apothekerin, 56, mit anziehend<br />

weibl. Charme, fröhlichem Naturell,<br />

lebt ein ausgewogenes,<br />

gut situiertes Leben, macht<br />

gern Weltreisen, Ski, Golf, würde<br />

sich auf ein Kennenlernen<br />

auf Augenhöhe freuen. Agt.<br />

Partnertreff Tel. 89 04 94 51<br />

Ärztin, 58, attr., brünett, ruhig,<br />

zärtl., e. herzliche Frau, fin. unabh.,<br />

hat ein fröhl. Naturell, su.<br />

"Ihn", ehrlich u. verlässlich. PS<br />

Harmonie t 0151/20126923<br />

Attraktive, warmherzige Ärztin,<br />

eine blonde, schöne, schlanke<br />

Erscheinung, 57/178, strahlend<br />

blaue Augen, liebevoll u. fürsorglich<br />

ist verw. Kultur versiert,<br />

sie mö. einen gefühlvollen<br />

Mann kennenlernen u. langsam<br />

eine Zweisamkeit aufbauen.<br />

Agt. Partnertreff Tel. 89 04 94 51<br />

Bärbel, 69, verw., Sekretärin, gepflegt<br />

mit immer noch schöner<br />

Figur, führt ein ruhiges Leben,<br />

traut sich dem Glück eine<br />

Chance zu geben, su. "Ihn", gern<br />

Witwer. HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Carla, 71, verw. -jetzt, da genug<br />

Zeit und e. sichere gute fin. Versorgung<br />

vorhanden sind, bin ich<br />

allein, geht es Ihnen auch so?<br />

Anrufen!! PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Daniela, 53, eine Frau mit Rasse u.<br />

Klasse, im öfftl. D. tätig, mag Kino,<br />

Spagetti, Rad u. Reisen, su.<br />

den ehrl. Mann mit Ecken u.<br />

Kanten bis ca. 62 J. HERZ-<br />

BLATT-BERLIN: t 20459745<br />

Den Zauber des Frühlings nicht<br />

mehr allein genießen mö. zierliche,<br />

schlanke, kleine Frau, Elisabeth,<br />

Sozialarbeiterin, 66/<br />

162, sie hat viel Feingefühl, mag<br />

Jazz, Klassik, Spaziergänge u.<br />

tanzt auch noch gern, su. einen<br />

Optimisten für Gemeinsamkeiten.<br />

Agt. 60 plus Tel. 89 04 94 51<br />

Eine liebevolle Postbeamtin a. D.,<br />

74/164, eine Gartenfreundin,<br />

liebt Volksmusik, hat eine<br />

herzl., bescheidene Art, welcher<br />

liebe Mann bis 80 J. fühlt<br />

sich noch nicht zu alt für eine<br />

Zweisamkeit? Agt. 60 plus Tel.<br />

89 04 94 51<br />

Eine schlanke, blonde Witwe,<br />

ehemalige Hotelbesitzerin, 68,<br />

mit sehr natürl. Naturell, mit<br />

Freude an Oper, klass. Musik,<br />

Kino, Rad, Golf, möchte einen<br />

neuen Lebensabschnitt mit einem<br />

aktiven Gefährten genießen.<br />

Agt. 60 plus Tel. 89 04 94 51<br />

Witwe mit Hut! 70+, 1,63, sehr gepflegt,<br />

fröhl., nicht langweilig,<br />

NR, Löwe, Bibliothekarin ö. D.,<br />

Interessen: Kultur, Reisen, eben<br />

alles, was zu zweit Spaß macht.<br />

PS Harmonie t 0151/20126923<br />

Heidi, 72 J., finanz. abgesichert,<br />

jung. gebl. Witwe, ohne Anhang,<br />

sehnt sich nach herzl. Mann,<br />

gern älter, welcher e. gemütliches,<br />

schönes Zuhause schätzt,<br />

keine Angst vor e. Ärztin im Ruhestand<br />

hat, nicht allein bleiben<br />

möchte. Glücksbote: t 27596611<br />

Janina, 53, blonde Locken,<br />

hübsch, keck, wenn Dir Dein<br />

Singleleben auch keinen Spaß<br />

mehr macht, ist es unsere<br />

Chance! Ruf einfach an!!! PS<br />

Harmonie t 0151/20126923<br />

Julia, 43, berufstätig, m. Kind, lg.<br />

blondes Haar, sehr ansprechende<br />

Figur, unkompliziert,<br />

su. "Ihn", etwas sportl. bis 50 J.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Junggebl.moderne Frau, Ende 60,<br />

1,70/58 mit Esprit su. großen,<br />

sportl. u. gebildeten Mann m.<br />

Humor f. gemeinsame Unternehmungen.<br />

o ZU4000104636<br />

BLZ, PF, 11509 BLN<br />

Lydia, 65, hübsche Witwe, jüng.<br />

wirkd., Typ sinnl. Mädchenfrau,<br />

m. Pfiff, Leuchteaugen, optimist.<br />

Frau, nach d. man sich<br />

umdreht (Italienerin), su. Dich.<br />

PS Harmonie t 0151/20126923<br />

Marion, 76J., hüb. verw., Mädchenfrau,<br />

unkompliziert, kreativ,<br />

mit schönem Lächeln, sehnt<br />

sich nach e. lieben, bodenständigen<br />

Mann bis Mitte 80 J., welcher<br />

nicht mehr allein sein<br />

möchte. HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Michaela, 50, hübsche Bürokauffrau<br />

mit strahlend, blauen<br />

Augen u. toller Figur hat den<br />

Falschen gehabt u. den Richtigen<br />

noch nicht gefunden. Trau<br />

Dich. Gib uns eine Chance.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Noch ausgefüllter Beruf als Export-Sachbearbeiterin,<br />

fröhliche<br />

Optimistin, 63, sie vermisst<br />

schöne Stunden zu zweit, bin<br />

sehr naturverbunden, gern Rad,<br />

Segeln. Agt. 60 plus Tel.<br />

89 04 94 51<br />

Schöne Krankenschwester, 64 J.,<br />

jungebl., verw., warmherzig mit<br />

Pkw u. guter finanz. Versorg. PS<br />

Harmonie t 0151/20126923<br />

Stefanie,55, schlanke, hüb., blonde<br />

Frau, mag Fernreisen, Motorrad,<br />

kann kochen u. backen,<br />

finanz. o. Sorgen, möchte sich<br />

wieder verlieben ... will das Alleinsein<br />

beenden. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Schöne Wohnung, kleines Auto,<br />

Hobbyköchin, aber niemand da<br />

zum Kuscheln u. Verwöhnen,<br />

Juliane, 60 J., Kr.-schwester, su.<br />

den ganz normalen Mann, bis<br />

ca. 73 J., für mehr als eine Jahreszeit,<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Junggebliebene Witwe, 75J., 1,67<br />

su. zur Freizeitgestaltung, evtl.<br />

auch Partnersch., netten Herrn,<br />

NR b. 75 J.; Tel.: 0173/ 60 17 115<br />

Su. f.gem. Leben seelenverwandten<br />

Mann. Bin Anf. 60J., jugendlicher<br />

Typ, liebe Spaziergänge,<br />

gutes Essen, d. Ostsee, bin aber<br />

auch gerne zu Hause; NR, BmB<br />

o ZU4000097307 BLZ, PF,<br />

11509 BLN<br />

Temperamentvolle, sportl., aufgeschlossene,<br />

unkomplizierte<br />

stellvertr. Geschäftsführerin,<br />

58/168, für mich ist Natur sehr<br />

wichtig, bin zwar unternehmungslustig<br />

aber auch sehr<br />

häuslich, mö. die kleinen u. großen<br />

Abenteuer gemeinsam genießen.<br />

Agt. Partnertreff Tel.<br />

89 04 94 51<br />

Gabriele, 64/1,65, verw., Bürokauffrau,<br />

dunkelhaarig, mit<br />

schönen Formen, keine Opernfreundin,<br />

dafür gern Friedrichstadtpalast,<br />

Spaziergänge, Garteninter.,<br />

möchte den Tisch<br />

wieder für "zwei decken", bist<br />

Du auch allein und willst nicht<br />

nur aus dem Fenster schauen ...<br />

dann habe Mut! Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Freund u. Begleiter gesucht für<br />

Ausstellungen, Konzerte (auch<br />

Jass), Theater, Kino u. bei Annäherung<br />

auch für Reisen u. mehr.<br />

Bin 65+/170, schlk., sehr junggeblieben<br />

u. modern, total unabhängig<br />

u. spontan mit Int. an<br />

Archit., Mus., u. Lit. Su. Freund<br />

mit Geist, Humor u. Sehnsüchten.<br />

o ZU4000106200 BLZ, PF,<br />

11509 BLN<br />

er sucht sie<br />

Architekt75/1.78 sucht Zweisamkeit<br />

mit Wärme und Lachen.<br />

Genuss durch Kultur und Liebe.<br />

o ZU4000089719 BLZ, PF,<br />

11509 BLN<br />

Attraktiver Mann, 55+/1,86, ö. D.,<br />

fleißig, gutauss., mit Boot, Humor,<br />

Wärme, Gefühl. Möchte<br />

raus aus der Einsamkeit! PS<br />

Harmonie t 0151/20126923<br />

Beine haben die richtige Länge,<br />

wenn sie bis auf den Boden reichen!<br />

Gerd, 68, 1,84, Bau-Ing.,<br />

gepflegter Lebensstil, humorv.<br />

- erfrisch. unkompliziert, su.<br />

Sie, die sich nicht über die<br />

Strahlkraft von Tischdecken<br />

definiert, sond. auch Nähe, Vertrauen,<br />

Lachen u. schö. Unternehmg.<br />

mö. PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Bernd, 68, selbst. Untern. fragt:<br />

Hast Du Deinem Herzen auch e.<br />

"kl. Sturzhelm" verpasst? Kenne<br />

ich! Suche nette "Sie", die wieder<br />

e. niveau- u. liebevolle Beziehg.<br />

bei getr. Wohng. mö. Bin<br />

viels. interessiert. Äusserlichkeiten<br />

zweitr. -d.Chemie entscheidet!<br />

Glück wird nicht serienmäßig<br />

m. perfekter Figur geliefert.<br />

Bitte melde Dich! PS<br />

Harmonie t 0151/20126923<br />

Er, 74, 1,82, verw., sportl., eleg.<br />

Mann m. geradlinigem Denken<br />

u. Niveau! Er mö. liebe Sie, für 2.<br />

Glück kennenlernen. Alles persönlich<br />

beim Kaffee. PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Stattlicher Handwerksmeister i.<br />

R., 73/188, ein aufrichtiger<br />

Mann mit geradlinigem Charakter,<br />

solider Lebenseinstellung,<br />

mag Musik, am Zeitgeschehen<br />

interessiert, reisefreudig, gern<br />

Campingurlaub, ein Garten- u.<br />

Blumenfreund freut sich auf<br />

gemeinsamen Lebensweg mit<br />

einer natürl. Frau. Agt. 60 plus<br />

Tel. 89 04 94 51<br />

Der Frühling, eine passende Zeit<br />

für den Beginn einer harmonischen<br />

Partnerschaft, auch im<br />

Alter. Begegnen Sie einem seriösen<br />

Gentleman, 76 J. - su.<br />

nochmals eine innige Gemeinsamkeit,<br />

sie sollte über zärtl.<br />

Nähe u. Achtsamkeit führen,<br />

muss nicht zusammen ziehen<br />

bedeuten. Agt. 60 plus Tel.<br />

89 04 94 51<br />

Detlef, 68, bodenständig, treu u.<br />

zuverlässig, mit einer großen<br />

Prise Humor, wünscht sich eine<br />

liebe Frau für den Rest des Lebens,<br />

Gemeinsamkeiten entdecken<br />

u. teilen. Agt. 60 plus<br />

Tel. 89 04 94 51<br />

Ein Mann in den besten Jahren!<br />

Alex, 60/1,80, attr. Meister,<br />

sportl. Typ mit Pkw, Inter.<br />

Theater, Klassik, Kurzreisen,<br />

aber auch ferne Länder, sucht<br />

jung gebl. Partnerin, passenden<br />

Alters. Glücksbote: t 27596611<br />

Endsiebziger/181, Witwer, ein romantischer<br />

Realist. Bau-Ing. i.<br />

R., mag Jazz, musiziere selbst,<br />

bin an Architektur interessiert,<br />

sehr naturverbunden, gern am<br />

Wasser, mag Europa-Reisen,<br />

wü. mir eine angenehme Zeit<br />

mit einer patenten Frau. Agt. 60<br />

plus Tel. 89 04 94 51<br />

Er, verw., 71+, 1,77, m. Pkw, erlebt<br />

Alltag m. viel Leere -recht isoliert<br />

in den eigen. 4Wänden u.<br />

meist allein unterwegs -soist<br />

es leider oft, wenn man verw.<br />

ist. Er ist sehr herzl., gesellig,<br />

sehr großzügig - su. natürl.<br />

"Sie", d. ähnlich fühlt. PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Fröhlicher Optimist mit lachenden<br />

Augen, 69/175, freut sich<br />

auf gemeinsame Stunden zu<br />

zweit, ob Theater, Kino, Museen,<br />

beim Wellness oder Autotour<br />

viel Gemeinsamkeiten<br />

sollten uns verbinden. Agt. 60<br />

plus Tel. 89 04 94 51<br />

Für die Einsamkeit zu jung! Thomas,<br />

64/1,84, ein sympath. Firmeninhaber,<br />

handwerkl. begabt,<br />

su. etwas tanzbegeisterte<br />

Frau, für viele schöne Jahreszeiten,<br />

denn auf den Zufall ist<br />

kein Verlass! HERZBLATT-BER-<br />

LIN: t 20459745<br />

Gerd, 63, handwerkl. begabt, guter<br />

Beruf, solide, angenehmes<br />

Äußeres, gern Wassersport, su.<br />

liebe Frau für den letzten Neuanfang,<br />

nur ehrlich sollte "Sie"<br />

bis 65 sein. Agt. 60 plus Tel.<br />

89 04 94 51<br />

Getrennt leben -gemeinsam erleben!<br />

Bernhard, 77 J., Kultur- u.<br />

Naturfreund, verw., Meister i.<br />

R., mit Humor u. guten Umgangsformen,<br />

fährt Pkw, NR,<br />

sucht natürliche "Sie", nur Mut!<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Hiermit wende ich mich an alle<br />

Frauen, welche einen netten,<br />

sportl. u. attraktiven Mann kennenlernen<br />

möchten. Ich,<br />

53/1,65, wohnh. in Oranienburg,<br />

Beruf Krankenpfl.. Meine<br />

Inter. sind vielfältig, vordergründig<br />

Haus u. Garten. Das ist<br />

meine Einladung f. eine dauerh.<br />

Partnerschaft. 0152 263 44 372<br />

Junggebl. 80er, mit leichter Sehbehind.<br />

su. Begleiterin f. Freizeitaktivitäten.<br />

030/88661344<br />

Kultur, Musik, interessante Gespräche<br />

... Mögen Sie das? Dann<br />

interessieren Sie sich vielleicht<br />

für mich! Witwer, 80/182,<br />

schlank, gebildet, gepflegt u.<br />

aufmerksam, freue mich auf eine<br />

natürliche, solide Frau, um<br />

dem Leben nochmals einen<br />

Sinn zu geben. Agt. 60 plus Tel.<br />

89 04 94 51<br />

Liebe -so unerschöpflich wie ein<br />

Teller Suppe, u. man hat nur eine<br />

Gabel. Haben wir nicht fast<br />

alle nur eine Gabel? Biete Besteckkasten,<br />

gute Küche und<br />

Ideen f. gemeins. Unternehmung.<br />

Er, 68, 1,84, gutauss.,<br />

symp. u. herzl., sucht keine<br />

Traumfrau, aber e. Frau mit der<br />

er träumen kann. PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Seriöser Beamter a. D., 75, unternehmungsfreudig<br />

u. humorvoll<br />

mit Sinn für Schönheiten des<br />

Lebens u. der Natur, mö. Gemeinsamkeiten<br />

teilen, mich interessiert<br />

Literatur, gute Filme,<br />

Reisen, gern getr. Wohnen. Agt.<br />

60 plus Tel. 89 04 94 51<br />

Nicht alle Männer sind vergeben,<br />

manche werden ungewollt wieder<br />

frei! Stefan, 55/1,80, Ing.,<br />

ein sportl. Kuschelbär mit Format,<br />

hat das gewisse Etwas,<br />

mag nicht im Internet suchen.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Pensionierter, verw., Akademiker,<br />

Hans, 75/1,78, möchte nicht das<br />

Schöne im Leben alleine genießen,<br />

mag die Nord- u. Ostsee,<br />

Reisen, schönes Wohnen,<br />

fahre Auto, sucht natürl. Partnerin,<br />

welche gern auch ihre<br />

Wohnung, bei Sympathie, behalten<br />

möchte. HERZBLATT-<br />

BERLIN: t 20459745<br />

Sehr gepflegter Bartträger, 69,<br />

handwerklich begabt, ein humorvoller<br />

Mann mit positiver<br />

Lebenseinstellung ist verw. Er<br />

möchte nochmals schöne Momente<br />

im Leben teilen, um sie<br />

zu verdoppeln. Agt. 60 plus Tel.<br />

89 04 94 51<br />

Wichtige Information für unsere Anzeigenkunden:<br />

Vorgezogener<br />

Anzeigenschluss<br />

Ostern 2019<br />

Erscheinungstag Anzeigenschluss Rubrik<br />

Sa./So., 20.04./21.04.2019<br />

Hauptprodukt Do., 18.04.19, 10 Uhr Bauen/Kapitalmarkt<br />

Dienstleistung u.a.<br />

Veranstaltungen<br />

Traueranzeigen<br />

redaktionelle Anzeigen<br />

Vorprodukt „Wochenende“ Mi., 17.04.19, 10 Uhr<br />

Mi., 17.04.19, 12 Uhr<br />

Automarkt<br />

Stellenmarkt<br />

Bildungsmarkt<br />

Reisemarkt<br />

Immobilienwelten Mi., 17.04.19, 15 Uhr Immobilienmarkt<br />

Am 19. und 22. April<br />

erscheint keine<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Dienstag, 23.04.2019 Do., 18.04.19, 14 Uhr alle redaktionellen Anzeigen u. Rubriken<br />

Jetzt Anzeige buchen!<br />

Telefon: 030 2327-50, Fax: 030 2327-6697, E-Mail: berlin.anzeigen@dumont.de<br />

Bodo, 68/1,77, ein gepfl., jung<br />

gebl. Witwer mit vollem Haar,<br />

fährt Pkw, reist gern, auch<br />

Kreuzfahrten, gut situiert,<br />

sucht richtig nette Frau, zu<br />

zweit ist alles schöner. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Stattlicher Polizei-Beamter a. D.,<br />

70+/182, verw., mit vollem<br />

Haar, schl., sportl., kluger<br />

Schöngeist, der zuverlässig u.<br />

unternehmungsfreudig ist. Er<br />

hat Zeit, das Leben mit einer<br />

Partnerin von d. angenehm.<br />

Seite zu genießen. PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Uwe, 58, ltd. Angetellter, 1,83<br />

groß, aktiv u. vital, mit schönem<br />

Grundstück, familiär, su. warmherzige<br />

gern lachende "Sie".<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Verdammt, jetzt wag ich's! Er, 50/<br />

1,85, lt. Techniker, charmant u.<br />

zuvorkommend, lebt in guten<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 15<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Falsche<br />

Polizisten<br />

unterwegs<br />

Die Betrüger haben es auf<br />

alte Menschen abgesehen<br />

D<br />

ie Polizei verzeichnet eine neue<br />

Welle von Trickbetrügereien,<br />

bei denen sich die Kriminellen ausgerechnet<br />

als Polizisten ausgeben.<br />

Diese Banden suchten in Telefonverzeichnissen<br />

nach alt klingendenVornahmen<br />

und riefen dann dort an,<br />

schildert die Polizei das Vorgehen.<br />

Im Telefondisplay erschiene dann<br />

die 110. Den offiziellen Notruf bringen<br />

viele mit den Sicherheitsbehörden<br />

in Verbindung. Die Polizei weist<br />

darauf hin, dass bei ihren Anrufen<br />

nicht die 110 im Display erscheine.<br />

DieTäter machten den Angerufenen<br />

Angst und sagten zum Beispiel,<br />

es gebe Erkenntnisse, dass bei ihnen<br />

ein Einbruch geplant sei. Dann böten<br />

sie an, Geld und Wertsachen sicherheitshalber<br />

in Verwahrung zu nehmen.<br />

Genau so gingen die Täter laut<br />

Polizei am Mittwoch in Neukölln vor.<br />

DerAnrufer riet einer 79-Jährigen wegen<br />

vieler Einbrüche in der Umgebung,<br />

ihren Schmuck an die Polizei<br />

zu übergeben. Dann erschien ein<br />

Mann, der sich als Polizist ausgab,<br />

nahm den Schmuck in Empfang –<br />

und verschwand.<br />

Die Polizei rät, keine hohen Beträge<br />

und teuren Schmuck zu Hause<br />

aufzubewahren. Bei Telefonbucheinträgen<br />

sollte man Vornamen<br />

abkürzen. Die Polizei weist darauf<br />

hin, dass sie keine Wertgegenstände<br />

in Verwahrung nimmt. (kop.)<br />

TOBIAS KÜNZEL<br />

kennt und mag den auffällig rot geschriebenen<br />

und sicherheitshalber<br />

mit mehreren Ausrufezeichen versehenen<br />

Hinweis „Ausverkauft“ in der<br />

Terminrubrik der Internetseite seiner<br />

Band Die Prinzen. Den gibt es<br />

auch schon wieder für viele Konzerte<br />

der im Mai startenden Tournee<br />

durch Kirchen. Auch für den Auftritt<br />

am 8. September in der früheren Segenskirche<br />

in der Schönhauser Allee,<br />

die jetzt Stadtkloster Segen heißt,<br />

gibt es keine Karten mehr.<br />

Wer den Frontman der Prinzen<br />

trotzdem mal wieder auf einer<br />

Bühne erleben will, dem bietet sich<br />

dazu schon am 13. April eine Gelegenheit.<br />

Allerdings muss man da<br />

schon genauer hinschauen, denn in<br />

seiner Londoner Band Ruff as Stone,<br />

die nächsten Sonnabend ab<br />

22.30 UhrimProgramm vomQuasimodo<br />

steht, sitzt Tobias Künzel hinter<br />

dem Schlagzeug.<br />

Im Mittelpunkt der Auftritte steht<br />

Sänger Austin Howard. Der erfüllt<br />

eine wichtige Voraussetzung, die<br />

Künzel so erklärt:„Ich setzemich nur<br />

ans Schlagzeug, wenn vorn einer<br />

steht und singt, der es besser als ich<br />

macht.“ Schon seit zehn Jahren musiziert<br />

Tobias Künzel mit Ruff as<br />

Stone.Inzwischen hat es sich so eingepegelt,<br />

dass er mit seiner Dritt-<br />

Band –nach den Prinzen und Final<br />

Stap –vier bis sechs Wochen proJahr<br />

beim Proben und bei gemeinsamen<br />

Auftritten verbringt.„Das hängt ganz<br />

davon ab, wie viel von meiner Zeit<br />

die Prinzen beanspruchen. Die sind<br />

und bleiben das Mutterschiff.“ Mit<br />

den Ausflügen der weniger bekann-<br />

Abenteuer Dritt-Band<br />

von Andreas Kurtz<br />

ak@andreaskurtz.net<br />

Tobias Künzel tritt im Quasimodo<br />

auf –abernicht mitden Prinzen,<br />

sondern mit Ruff as Stone.<br />

Dort spielt er das Schlagzeug<br />

Lutz und Tobias Künzel, Austin Howard und Rob Tree (v.L.) sind Ruff as Stone.<br />

OLLY NELKEN<br />

ten Band, in der Rob Tree den Bass<br />

bedient und sein Bruder Lutz Künzel<br />

Gitarrespielt, befriedigt der Prinzen-<br />

Sänger nicht nur seine Lust auf Rock<br />

und Soul der 70er-Jahre, sondern<br />

auch seine Abenteuerlust: „Bei den<br />

Prinzen ist es oft ausverkauft, alles<br />

läuft gut. BeiRuff as Stone ist nicht so<br />

klar, was passiert. Ein zusätzlicher<br />

Kitzel.“<br />

OLIVER TAUTORAT<br />

hat mit dem Ensemble seines Primetime-Theaters<br />

nicht nur gerade die<br />

122. Folge der Theater-Soap „Gutes<br />

Wedding, schlechtes Wedding“ gestartet.<br />

Sieträgt in Anlehnung an das<br />

Jubiläum „50 Jahre Woodstock“ den<br />

Titel „Das Weddingstock-Festival“.<br />

Der Gründer und Inhaber des<br />

Hauses beweist ein großes Herz und<br />

stellt am Sonntag von 12bis 16 Uhr<br />

die Räume des Theaters in der Müllerstraße<br />

163b für eine Registrierungsaktion<br />

der Deutschen Knochenmarkspenderdatei<br />

(DKMS) zur<br />

Verfügung. Damit soll die 12-jährige<br />

Melisa aus dem Wedding gerettet<br />

werden, die zum Überleben einer Erkrankung<br />

ihres Immunsystems einen<br />

Stammzellenspender benötigt.<br />

Um herauszufinden, ob sich ein Teilnehmer<br />

an dieser Aktion zum Lebensretter<br />

eignet, wird eine Speichelprobe<br />

genommen. Tautorat<br />

spendiert zu diesem Anlass 60 Tickets<br />

für sein Theater, die von den<br />

Teilnehmern der Registrierungsaktion<br />

zum frei zu wählenden Soli-<br />

Preis erworben werden können. Die<br />

Einnahmen gehen an DKMS und<br />

sollen dabei helfen, solche Registrierungsaktionen<br />

zu finanzieren.<br />

MDC fordert<br />

abgesicherte<br />

Partnerschaft<br />

Zusammenarbeit mit<br />

Charité ist neu zu regeln<br />

Das Max-Delbrück-Centrum für<br />

Molekulare Medizin (MDC) begrüßt<br />

die Entscheidung zur Zukunft<br />

der <strong>Berliner</strong> Instituts für Gesundheitsforschung<br />

(BIG). Wieberichtet, haben<br />

Bund und Land Berlin beschlossen,<br />

das BIG als eigenständige Säule in der<br />

Charité zu verankern. Das MDC soll<br />

„privilegierter Partner“ werden. Nun<br />

müsse dieser Begriff mit Leben gefüllt<br />

und auch finanziell abgesichert werden,<br />

erklärte das MDC am Freitag.<br />

Nach langem Warten sei endlich<br />

eine Lösung gefunden worden, von<br />

der die Patienten profitieren könnten,<br />

sagte Martin Lohse, Wissenschaftlicher<br />

Vorstand am MDC. Bisher hatten<br />

Charitéund MDCgemeinsam das BIG<br />

getragen. Nunsolltedie Ausgestaltung<br />

derneuen Partnerschaft „klar geregelt<br />

werden“, sagte Lohse, „am besten in<br />

derVereinbarung selbst“.<br />

Mansei gerne bereit, die am MDC<br />

„aufgebauten hervorragenden Technologieplattformen“<br />

weiter gemeinsam<br />

mit dem BIG zu nutzen, zu entwickeln<br />

„und auch so zu finanzieren“.<br />

Auch das weltweite Forschungsnetzwerk<br />

des MDC wolle man ins BIG einbringen,<br />

„die Kliniker der Charité<br />

daran teilhaben lassen und es mit ihnen<br />

ausbauen“. Im Gegenzug wünsche<br />

sich das MDC über das BIG einen<br />

Ausbau der gemeinsamen Überführung<br />

von Forschungsergebnissen in<br />

die Klinik. (har.)


16 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

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Berlin<br />

POLIZEIREPORT<br />

Entflohener gefasst.<br />

DerMitte Märzgeflohene Totschläger<br />

Hendrik Sch. ist am Freitagmorgen<br />

vonZielfahnderninGatowgefasst<br />

worden. Er befindet sich wieder<br />

im Maßregelvollzug. Der34Jahre<br />

alte Mann war während eines begleiteten<br />

Ausgangs entkommen. Er ist<br />

2007 wegenTotschlags verurteilt und<br />

in die Psychiatrie eingewiesen worden.<br />

Derals gefährlich geltende<br />

Mann hatte 2006 einen 22-Jährigen<br />

auf einem Gehweg in Spandau erstochen,<br />

weil dieser ihn angeblich<br />

grundlos angerempelt haben soll.<br />

Flasche traf Reisenden.<br />

Ein37Jahrealter Mann hat am Donnerstagabend<br />

einem Reisenden auf<br />

dem S-Bahnhof Beusselstraße eine<br />

Bierflasche gegen den Hinterkopf<br />

geworfen. EinZeuge hielt den betrunkenen<br />

Wohnungslosen fest und<br />

übergab ihn der Bundespolizei. Die<br />

Beamten nahmen den Werfer fest.<br />

Beiihm wurden 2,5 Promille Alkohol<br />

im Atem gemessen.<br />

ICE-Unfall verhindert.<br />

Am Hauptbahnhof ist am Freitagmittag<br />

eine verwirrtwirkende Frau<br />

auf eine Wagenkupplung eines ausfahrenden<br />

ICE gesprungen. Zeugen<br />

zogen die Frau vomICE. EinReisender<br />

im Zugzog die Notbremse,sodass<br />

die Frau gerettet werden<br />

konnte.Sie kam in eine psychiatrische<br />

Klinik.<br />

Kontrollen in Sisha-Bars.<br />

DiePolizei hat am Freitagabend in<br />

einem großen Einsatz Shisha-Bars in<br />

Wedding kontrolliert. Rund 160 Beamte<br />

seien vorOrt teilte die Polizei<br />

auf Twitter mit. DieLokale gälten<br />

„zum Teil auch als Rockertreffpunkt“,<br />

hieß es.Die Aktion sei vom<br />

Zoll, Ordnungsamt, Umweltamt und<br />

Gesundheitsamt unterstützt worden.<br />

Auch Fahrzeuge würden kontrolliert,<br />

teilte die Polizei mit. (dpa)<br />

Am Limit<br />

Die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Leipziger Straße wird eingehalten –manchmal notgedrungen<br />

VonJohanna Uchtmann<br />

Ungewöhnlich wenige Autofahrer<br />

verstoßen gegen<br />

das Tempo-30-Gebot,<br />

das seit einem Jahr<br />

auf einem Teil der Leipziger Straße in<br />

Mitte gilt. Das liege aber vor allem<br />

daran, dass der ständig stockende<br />

Verkehr ein schnelleres Fahren gar<br />

nicht erst möglich mache,bestätigte<br />

die Polizei. Wegen des hohen Verkehrsaufkommens<br />

gebe es häufig<br />

Staus,heißt es in der Antwortder Polizei<br />

– „weshalb die festgestellte<br />

Überschreitensrate geringer ist als<br />

bei vergleichbaren Straßenabschnitten“.<br />

Ein Jahr nach Einführung der<br />

Geschwindigkeitsbegrenzung auf<br />

30 Kilometer pro Stunde auf einem<br />

Abschnitt der Leipziger Straße sieht<br />

die Statistik daher gut aus: „Die ermittelte<br />

Überschreitensrate von<br />

3,92 Prozent liegt deutlich unter<br />

dem berlinweiten Durchschnitt vergleichbarer<br />

Straßenabschnitte“,<br />

heißt es in der Antwort der Polizei.<br />

Das bedeutet: Nicht einmal 4Prozent<br />

der kontrollierte Fahrzeuge fahren<br />

schneller als Tempo 30. Der<br />

Durchschnitt liegt in Berlin laut Polizeibei<br />

11,34 Prozent.<br />

NO 2 -Konzentration sank deutlich<br />

Hintergrund der Drosselung war<br />

eine zu hohe Konzentration von<br />

Stickstoffdioxid (NO 2 )inder Luft an<br />

der Leipziger Straße. Berlin überschreitet<br />

wie rund 70 andere deutsche<br />

Städte den zulässigen EU-<br />

Grenzwert für Stickoxid, der bei<br />

40 Mikrogramm je Kubikmeter im<br />

Jahresdurchschnitt liegt. NO 2 gilt als<br />

gesundheitsgefährdend.<br />

Voreinem Jahr rief die Stadt den<br />

Modellversuch mit Tempo-30-Zonen<br />

für bessere Luft auf einigen<br />

Hauptstraßen aus. Pilotstrecke war<br />

Die Temporeduktion soll die Stickstoff-Konzentration in der Luft senken.<br />

MARKUS WÄCHTER<br />

ab dem 9. April die Leipziger Straße.<br />

Ende Juli folgten vier weitere: Potsdamer<br />

Straße (Tiergarten/Schöneberg),<br />

Hauptstraße (Schöneberg),<br />

Tempelhofer Damm (Tempelhof)<br />

und Kantstraße (Charlottenburg).<br />

In der Leipziger Straße sei die<br />

Stickstoffdioxid-Konzentration bereits<br />

um 23 Prozent gesunken, sagte<br />

Jan Thomsen, Sprecher der <strong>Berliner</strong><br />

Umweltverwaltung. „Aber welchen<br />

Anteil Tempo 30 daran hat, das ist<br />

nun genau noch herauszufinden.“<br />

Für eine konkrete Jahresbilanz sei<br />

es noch zu früh. „Daist nicht nur ein<br />

komplettes Jahr an Messwerten erforderlich,<br />

sondern esmüssen auch<br />

noch Laboranalysen gewonnen werden“,<br />

erklärt Thomsen. Im Sommer<br />

könnte feststehen, ob die Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

auf der Leipziger<br />

Straße – einer der Hauptverkehrsachsen<br />

der Stadt –tatsächlich<br />

zu besserer Luft geführthabe.<br />

Weniger Überwachung vorKitas<br />

Laut Polizei hatte die Begrenzung<br />

auch andere Effekte: Die Überwachung<br />

der Tempo-30-Strecken binde<br />

„materielle und personelle Ressourcen“.<br />

Das gehe zu Lasten der Überwachung<br />

von sogenannten sensiblen<br />

Orten, etwa Schulen, Kitas, Senioreneinrichtungen<br />

und Unfallschwerpunkten.<br />

DieUmweltverwaltung kennt das<br />

Problem. Mansei in Gesprächen mit<br />

der Senatsverwaltung für Inneres<br />

und der Polizei, „um zu klären, was<br />

da machbar ist“, sagte der Sprecher<br />

der Senatsverwaltung. „Natürlich<br />

können wir nicht alle Leute jetzt<br />

überall abziehen und alle nur noch<br />

auf Tempo 30 oder Fahrverbotszonen<br />

lenken.“ Die begrenzten Personalkapazitäten<br />

der Polizei habe man<br />

im Blick, und man sei zuversichtlich,<br />

eine Lösung zu finden. (dpa)<br />

Senat soll beim<br />

Gasnetz-Streit<br />

einlenken<br />

Opposition fordert<br />

Gespräche mit der Gasag<br />

Nach der Entscheidung des Kammergerichts<br />

im Streit um das<br />

Gasnetz fordert die Opposition den<br />

Senat jetzt auf, von weiteren Klagen<br />

abzusehen. Wie berichtet, hat das<br />

Gericht am Donnerstag Berufungen<br />

sowohl des Landes als auch der<br />

Gasag –die das Gasnetz betreibt –<br />

zurückgewiesen.<br />

Hintergrund ist, dass der Senat<br />

versucht, die Energieinfrastruktur<br />

der Stadt wieder in seine Hände zu<br />

bekommen. Während das beim<br />

Stromnetz gelungen ist –das Landesunternehmen<br />

Berlin Energie erhielt<br />

Anfang Märzden Zuschlag –gestaltet<br />

sich das beim Gasnetz deutlich<br />

schwieriger.Durch die Entscheidung<br />

des Kammergerichts am<br />

Donnerstag bleibt das Vergabeverfahren<br />

bis auf weiteres offen.<br />

„Bei der Gasnetzvergabe hilft kein<br />

Jammernund Klagen“, heißt es in einer<br />

gemeinsamen Mitteilung der<br />

wirtschaftspolitischen und energiepolitischen<br />

Sprecher der CDU-Fraktion,<br />

Christian Gräff und Frank Henkel.<br />

Sie appellierten an den Senat,<br />

auf eine erneute zeitraubende und<br />

kostspielige Revision zu verzichten.<br />

Diese erscheine „wenig aussichtsreich<br />

und wäredaher rausgeschmissenes<br />

Geld“. Nach Ansicht von Henner<br />

Schmidt, dem energiepolitischen<br />

Sprecher der FDP-Fraktion im<br />

Abgeordnetenhaus,„sollte der Senat<br />

versuchen, eine Einigung im Vergabeverfahren<br />

herbeizuführen, um<br />

möglichst bald für Klarheit zu sorgen.<br />

Das Gasnetz braucht einen<br />

kompetenten Betreiber, der den<br />

Energiekunden in unserer Stadt den<br />

größten Nutzen bringt.“ (elm.)<br />

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Freitag, 05. Juli,19.30 Uhr<br />

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Inszeniert in Lichtund Feuer<br />

Samstag, 06.Juli,19.30 Uhr<br />

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Dieitalienische Operngala<br />

Sonntag, 07.Juli, 19.30Uhr<br />

Vier Pianisten–ein Konzert<br />

Klassik, Jazz undBoogieWoogie<br />

Montag, 08.Juli, 19.30Uhr<br />

Die Prinzen &Sinfonieorchester<br />

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Verschiedenes


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 17 *<br />

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Berlin/Brandenburg<br />

Der Hingucker<br />

Die evangelische Kirche hat einen neuen Bischof. Propst Christian Stäblein folgt auf Bischof Markus Dröge. Er verspricht eine Kirche, in der jeder gesehen wird<br />

VonJulia Haak<br />

Damit hatte keiner gerechnet.<br />

Dass es dann doch<br />

so schnell gehen würde.<br />

Eineinhalb Stunden und<br />

zwei Wahlgänge brauchen die Kirchenparlamentarier<br />

nur, dann steht<br />

das Ergebnis fest. Christian Stäblein,<br />

der Propst und Stellvertreter des bisherigen<br />

wirdneuer Bischof in Berlin-<br />

Brandenburg und der schlesischen<br />

Oberlausitz. Und überrascht sieht<br />

Stäblein dann auch aus, als das Ergebnis<br />

verkündet wird, gerührt, ein<br />

paar Tränen im Augenwinkel zurückdrängend,<br />

während um ihn<br />

herum die Parlamentarier applaudieren<br />

und rufen.<br />

Minutenlanger Beifall<br />

Sigrun Neuwerth, die Vorsitzende<br />

der Kirchensynode kommt erstmal<br />

gar nicht zu Wort.Erst als sie die Glocke<br />

läutet, kann sie sich Gehör verschaffen<br />

und Stäblein fragen, ob er<br />

die Wahl annimmt. „Ja, ich nehme<br />

die Wahl an“, sagt Stäblein. Ganz hat<br />

er sich zu diesem Zeitpunkt immer<br />

noch nicht gefasst, aber nun ist es<br />

amtlich und die Delegierten klatschen<br />

minutenlang.<br />

Dieser Freitag war ein großer Tag<br />

für die Evangelische Kirche Berlin-<br />

Brandenburg schlesische Oberlausitz.<br />

Die St. Bartholomäuskirche am<br />

Volkspark Friedrichshain hatte sich<br />

in ein Kirchenparlament verwandelt<br />

mit Tischen und Stühlen, Wahlkabinen<br />

und Mikrofonen. Nach zehn<br />

Jahren wurde ein neuer Bischof gewählt.<br />

Die 113 anwesenden Mitglieder<br />

des Kirchenparlaments haben<br />

entschieden, wer imNovember auf<br />

Bischof Markus Dröge folgen soll,<br />

der dann in den Ruhestand gehen<br />

wird. In geheimerWahl und mit einer<br />

Zweidrittelmehrheit.<br />

ZurWahl standen der Direktor des<br />

Michaelisklosters Hildesheim, Jochen<br />

Arnold, die evangelische Beauftragte<br />

beim Hessischen Rundfunk,<br />

Heidrun Dörken, und eben jener <strong>Berliner</strong><br />

Propst Christian Stäblein, der<br />

dann dieWahl für sich entschied.<br />

Christian Stäblein, 1967 in Bad<br />

Pyrmont geboren und in Hannover<br />

aufgewachsen, hatte einen Heimvorteil.<br />

Das stand bereits vor der Wahl<br />

fest. Er kennt die Landeskirche gut,<br />

kennt ihreVielfalt auch im Sinne der<br />

sehr unterschiedlichen Bedürfnisse<br />

von der Uckermark über die Großstadt<br />

Berlin bis zur Lausitz. Und er<br />

kann gut reden. Unüberhörbar ist das<br />

in jenen paar Minuten, die vor der<br />

Wahl den Kandidaten noch einmal<br />

gegeben werden, um unentschlossene<br />

Parlamentarier vonsich zu überzeugen.<br />

Es gehe ums Hingucken, sagt<br />

er.Und so einer sei er:ein Hingucker,<br />

„jemand, der gern auf Menschen zugeht“.<br />

Er will klareKante zeigen, aber<br />

auch mitgehen mit den Menschen,<br />

überall dort, wo er gebraucht werde.<br />

Stäblein verspricht eine Volkskirche,<br />

in der Menschen gesehen und wahrgenommen<br />

werden.<br />

Es herrscht eine besondereAtmosphäre<br />

bei so einer Bischofswahl. Es<br />

Christian Stäblein ist gerührt, der Amtsinhaber (links) applaudiert.<br />

ZAHLEN & FAKTEN<br />

Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische<br />

Oberlausitz (EKBO)<br />

hat aktuell 940 000 Mitglieder,davon in<br />

Berlin 600 000. Es gibt 1247 Gemeinden<br />

und 26 Kirchenkreise. Oberstes Gremium<br />

der EKBOist die Landessynode mit<br />

114 Mitgliedern.<br />

Die Landeskirche beschäftigt 516 Pfarrer<br />

und 407 Pfarrerinnen, mehr als<br />

8000 hauptamtliche und etwa<br />

47 000 ehrenamtliche Mitarbeiter.<br />

MARKUS WÄCHTER<br />

Evangelische Kirche<br />

Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz<br />

Brandenburg<br />

Berlin<br />

Sachsen<br />

BLZ/HECHER<br />

gibt Ansprachen und Abstimmungen,<br />

so wie bei anderen Wahlen. Dazwischen<br />

wird aber auch gesungen.<br />

„Hallelujah“, schallt es dann durch<br />

den Raum und plötzlich weiß man<br />

wieder,dass man sich in einer Kirche<br />

befindet.<br />

Die Abstimmungsrunden beginnen<br />

an diesem Tagum15Uhr. Ineiner<br />

langen Schlange stellen sich die<br />

Kirchenparlamentarier vor den<br />

Wahlkabinen auf. Um kurz vor 16<br />

Uhr steht dann ein erstes Ergebnis<br />

fest. Christian Stäblein geht deutlich<br />

in Führung. Eine Zweidrittelmehrheit<br />

erringt er jedoch erst im zweiten<br />

Wahlgang: Jochen Arnold bekommt<br />

23 Stimmen, Heidrun Dörken 13 und<br />

Christian Stäblein gewinnt mit 76<br />

Stimmen die Wahl. Bischof Dröge<br />

gratuliertund mittlerweile sind auch<br />

Glückwünsche vonaußen eingetroffen.<br />

Vom EKD-Ratsvorsitzenden<br />

Heinrich Bedford-Strohm zum Beispiel.<br />

Der katholische Erzbischof<br />

Heiner Koch freut sich auf künftige<br />

Zusammenarbeit.<br />

Stäblein galt vielen als Favorit.<br />

Tatsächlich ist es eine nicht ganz<br />

leichte Aufgabe, gleichzeitig für fast<br />

eine Million Mitglieder in 1247 Gemeinden<br />

dazusein, in Zeiten sinkender<br />

Mitgliederzahlen in einer Gesellschaft,<br />

die sich polarisiert.<br />

Und sowird erdann in einer im<br />

Anschluss an die Wahl anberaumten<br />

Pressekonferenz auch gleich nach Lösungen<br />

gefragt angesichts rasant sinkender<br />

Gläubigenzahlen und vielfältiger<br />

Umstrukturierungsprozesse.<br />

„Wir wissen alle,dass die Welt um<br />

uns herum sich verändert. Wir stehen<br />

mitten in Umbrüchen. Wir werden<br />

digitaler, wir werden säkularer.<br />

Die Prozesse verdichten sich. Es<br />

kommt darauf an, dass wir nach außen<br />

attraktiv und missionarisch die<br />

Kirche gestalten und gleichzeitig in<br />

der Vielfalt und Buntheit, die die<br />

Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg<br />

schlesische Oberlausitz<br />

auszeichnet, beieinanderbleiben<br />

und gemeinsam in die Zukunft gehen“,<br />

sagt Stäblein. Er wird nach einem<br />

100-Tage-Programm gefragt.<br />

Nach dem Strukturwandel in der<br />

Lausitz. Stäblein versichert, die Kirche<br />

stehe für einen Wandel der Energiewirtschaft,<br />

aber genauso auch für<br />

die Moderation, als Ansprechpartner<br />

für alle Gruppen zur Verfügung.<br />

Amtseinführung im November<br />

Der Amtswechsel steht ja ohnehin<br />

erst im November an. Schon vor der<br />

Wahl hatte er angekündigt, sollte er<br />

gewählt werden, werde er erstmal<br />

wieder auf Reisen gehen und sich in<br />

neuer Funktion vorstellen. „Ich<br />

glaube nicht, dass ich alles schon<br />

weiß“, sagt Stäblein.<br />

Ganz zum Schluss wird erdann<br />

noch mal nach seinen Gefühlen gefragt.„Ich<br />

habe mit überhaupt nichts<br />

gerechnet. Jetzt nehme ich dankbar<br />

und überwältigt den Vertrauensvorschuss<br />

entgegen. Im Vordergrund<br />

steht ganz viel Freude“, sagt Stäblein.<br />

Respekt vorder Aufgabe habe er aber<br />

auch.<br />

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Was tun bei Tinnitus?<br />

Tinnitus-Entlastungstherapie im terzo-Zentrum<br />

Beeindruckend leistungsstark und dabei<br />

fast unsichtbar: Hörgeräte von Signia<br />

Entspannt trotz Tinnitus. Neue Therapieform kombiniert ein Training<br />

Ihrer eigenen Hörfilter mit der vielversprechenden Signia Hörgerätetechnik.<br />

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Zahl der Betroffenen wächst<br />

In Deutschland leiden zirka drei Millionen Menschen<br />

unter einem Tinnitus. Das entspricht 15 Prozent der<br />

Gesamtbevölkerung. Und jedes Jahr treten rund<br />

300.000 neue Fälle auf. Die Ursachen für das Pfeifen<br />

oder Rauschen im Ohr können seelische und körperliche<br />

Belastungen, aber auch Stress sein.<br />

Aufklärung und Linderung<br />

Die Auseinandersetzung mit einem störenden Tinnitus<br />

ist ein wichtiger Schritt zum Leben mit dem Ohrgeräusch.<br />

Um mit dem Rauschen im Ohr besser umgehen<br />

zu können, sind Kenntnisseüberdie Vorgänge im<br />

Ohr und Gehirn eine wichtige Grundvoraussetzung.<br />

Dieterzo-Zentren habenessichzur Aufgabegemacht,<br />

aktiv zur Aufklärung über Tinnitus beizutragen und<br />

die Belastung Betroffenerzulindern.<br />

Tinnitus und Hörverlust<br />

Eines istsicher, die Ohrgeräusche sind niedie Krankheit<br />

selbst, sondern nur das Symptom! Tinnitus ist<br />

Zeichen einer Veränderung im hörverarbeitenden<br />

System. Die Hauptursache, die zu solch einer Veränderung<br />

führen kann, ist eine Hörminderung. Was viele<br />

nicht wissen: 80 bis 90 Prozent aller Tinnitus-Betroffenen<br />

habengleichzeitigeinenmeistnoch unbemerkten<br />

Hörverlust. Daher ist essehr wichtig, dass Betroffene<br />

umfassendaufgeklärt undbehandelt werden.<br />

„Es überrascht nicht, dass viele Menschen zunächst<br />

Stressquellen aus dem Alltag mit Tinnitus in Verbindung<br />

bringen“, erläutert Dr. rer. nat. Juliane Dettling-<br />

Papargyris, Leiterin des terzo-Instituts für angewandte<br />

Gehörforschung. Häufig werden Verspannungen in<br />

Nacken und Halswirbelsäule oder auch Erkrankungen<br />

wie Diabetes,Arteriosklerose, Herzrhythmusstörungen<br />

oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Auslöser genannt.<br />

„Dabeikann eine Hörminderung der eigentliche<br />

Grund für einen Tinnitus sein, wenn die Hörfilter im<br />

Gehirn nicht mehr richtig arbeiten und bestimmte<br />

Töne infolgedessendominantinden Vordergrundder<br />

Wahrnehmung rücken.“<br />

Die terzo ® Gehörtherapie<br />

In einem kostenfreien Beratungsgespräch inklusive<br />

ausführlicher Gehöranalyse mit Hörfiltermessung ermitteln<br />

die terzo-Gehörtherapie-Berater Ihren aktuellenHörstatus.<br />

Wie bei einer Hörminderung treten auch bei einem<br />

Tinnitus erhebliche Defiziteder Hörfilter auf. An dieser<br />

Stelle setzt die terzo-Gehörtherapie an. Durch die<br />

Kombination aus Hörtraining und dem Tragen von<br />

Hörsystemen kann die Tinnitus-Belastung oft deutlich<br />

reduziert werden. Durch das gezielte Hörtraining können<br />

innerhalb von zwei Wochen die beeinträchtigten<br />

Filtereigenschaften wiedergestärkt werden. Gleichzeitig<br />

sorgt das Tragen von Hörsystemen dafür, dass alles<br />

Gehörte wieder ordnungsgemäß in die Hörverarbeitung<br />

gelangen kann. Dadurch wird der Hörverlust<br />

ausgeglichen und das Gehirn wieder besser mit Hörinformationen<br />

versorgt. Soist es möglich, die natürliche<br />

Geräuschkulisse verstärkt wahrzunehmen, das<br />

PiepenimOhr tritt in denHintergrund.<br />

Tinnitus kann behandelt werden<br />

Sollten Sie unter einem Tinnitus leiden, zögern Sie<br />

nicht und vereinbarenSie einenTermin in Ihrem terzo-<br />

Zentrumvor Ort.<br />

Unsere Devise: Hören ist Kopfsache<br />

Die Entlastungstherapie im Überblick: Geeignet für Tinnitusbetroffene<br />

mit und ohne Hörgeräteerfahrung<br />

■ Die Teilnahme ist kostenfrei und<br />

völlig unverbindlich.<br />

■ Jeder Interessent erhält eine Höranalyse<br />

und eine professionelle Gehörtherapie.<br />

■ Eine HNO-ärztliche Abklärung des Hörstatus/<br />

Befundes wird empfohlen.<br />

■ Aktuell hat sich das terzo-Trainingsprogramm<br />

bereits mehr als 30.000 mal bewährt.<br />

Melden Sie sich jetzt an<br />

vom 08.04. bis 26.04.2019.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Ihre Ansprechpartner<br />

terzo-Zentrum Berlin<br />

Filiale Charlottenburg<br />

Uhlandstraße 29<br />

10719 Berlin<br />

terzo-Zentrum Berlin<br />

Filiale Roseneck<br />

Hohenzollerndamm 88<br />

14199 Berlin<br />

terzo-Zentrum Potsdam<br />

Filiale Babelsberg<br />

Rudolf-Breitscheid-Straße 41<br />

14482 Potsdam/Babelsberg<br />

terzo-Zentrum Potsdam<br />

Filiale Potsdam<br />

Mittelstraße 25<br />

14467 Potsdam<br />

Dominic Batram<br />

Hörgeräteakustikermeister,<br />

Audiotherapeut<br />

Anmeldung<br />

Tel: 030 –88716 606 oder<br />

service@terzozentrum-berlin.de<br />

Manuela Alemans<br />

Hörgeräteakustikermeisterin<br />

Anmeldung<br />

Tel: 030 –81056 115 oder<br />

service@terzozentrum-roseneck.de<br />

Wiebke Paul<br />

Hörgeräteakustikermeisterin<br />

Anmeldung<br />

Tel: 0331 –70467 844 oder<br />

service@terzozentrum-babelsberg.de<br />

Helga Rikus-Ihle<br />

Hörgeräteakustikermeisterin<br />

Anmeldung<br />

Tel: 0331 –88760 364 oder<br />

service@terzozentrum-potsdam.de


18 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

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Leserbriefe<br />

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Leserbriefe<br />

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10969 Berlin<br />

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Am Telefon<br />

Mo–Fr10–16 Uhr<br />

(030) 63 33 11-457<br />

Wegen der großen Zahl der Zuschriften<br />

ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu<br />

beantworten oder abzudrucken.<br />

Die Redaktion behält sich das Recht<br />

sinnwahrender Kürzungen vor.<br />

Die deutsche Geburtenrate<br />

ist schon niedrig genug<br />

Magazin: „Frei, das heißt auch allein“<br />

von Madlen Schäfer<br />

(30. März)<br />

AlsMann und Vater will ich gar nicht<br />

darüber nachdenken, ob und warum<br />

Frauen Kinder bekommen sollten.<br />

Ichhalte es einfach für natürlich und<br />

notwendig, auch im Interesse unseresLandes.Stellen<br />

Siesich doch bitte<br />

einmal vor, dass diese Position eine<br />

Weiterverbreitung in der Gesellschaft<br />

finden würde? Die Geburtenrate<br />

in Deutschland ist schon niedrig<br />

genug. Eine ideologische Bewegung<br />

gegen das Leben aus welchen Gründen<br />

auch immer (Bequemlichkeit,<br />

prinzipielle Ablehnung vonKindern,<br />

Umweltschutz) kann verheerende<br />

Folgen haben. Sollte sich aber jemand,<br />

egal ob Mann oder Frau, letztendlich<br />

aus persönlichen Gründen<br />

gegen Kinder entscheiden, so sind<br />

meine Frau und ich schon seit Jahren<br />

der Meinung, dass diese Personen<br />

einen viel höheren Anteil für ihre<br />

spätere Pflege zahlen sollten. Die lächerlichen<br />

0,5 Prozent mehr Pflegebeitrag,<br />

die jetzt erhoben werden,<br />

gleichen den späteren Zuschuss der<br />

Solidargemeinschaft nie aus.<br />

Peter Fischer,Hoppegarten<br />

Finanzielle Nachteile müssen<br />

ausgeglichen werden<br />

Meinung: „Lehrer als Beamte“ von<br />

Martin Klesmann<br />

(28. März)<br />

Das von Ihnen am Beispiel der Lehrerschaft<br />

dargestellte Problem der<br />

fehlenden Gleichbehandlung von<br />

Tarifbeschäftigten mit verbeamteten<br />

Kolleginnen und Kollegen ist ein generelles,<br />

systembedingtes Defizit im<br />

öffentlichen Dienst. Alle im öffentlichen<br />

Dienst Tätigen werden von<br />

Steuergeldern bezahlt. Deshalb geht<br />

es im Hinblick auf die finanzielle Ungleichheit<br />

zwischen den Gruppen<br />

während der Arbeits- und Rentenphase<br />

darum, dass finanzielle Nachteile<br />

ausgeglichen werden müssen.<br />

Leider steht dieses Thema nicht im<br />

Fokus.<br />

Cornelia Dildei, per E-Mail<br />

Auf und davon: DFB-Präsident Reinhard Grindel macht den Abgang.<br />

Das moralische Problem im Fußball<br />

Dummes, selbstgerechtes Zeug<br />

Berlin: „Gastbeitrag: ,In der Innenstadt<br />

haben viele ihr Auto längst abgeschafft‘“<br />

von Heinrich Strößenreuther<br />

(2. April)<br />

Soviel dummes, selbstgerechtes<br />

Zeug kann man schwer ertragen.Wer<br />

andere Menschen als Vorstadtschmarotzer<br />

diffamiert, ist in seiner<br />

Denke genauso borniert und beschränkt<br />

wie die angeblichen Vorstadtschmarotzer.<br />

Immer sind die<br />

bösen Autofahrer schuld. Fahrradfahrer<br />

machen fast alles besser und<br />

die Fußgänger, um die geht es ja<br />

auch noch. Sind denn wirklich alle<br />

Autofahrer dumme und egoistische<br />

Umweltfrevler?<br />

André Fischer,per E-Mail<br />

Ichwusste bisher nicht, dass Zehlenund<br />

Reinickendorf Vorstädte von<br />

Berlin sind? Auch nicht, dass die Bevölkerung<br />

von Reinickendorf inVillen<br />

lebt, selbst in Zehlendorf gibt es<br />

Miethäuser mit mehreren Etagen.<br />

Daran erkennt man schon das unsachgemäße<br />

und polarisierende Geschreibsel<br />

vondem radikalen Radaktivisten.<br />

Herr Strößenreuther vergisst<br />

auch, dass es <strong>Berliner</strong> gibt, die<br />

auf ein Auto angewiesen sind.<br />

Kranke und Schwerbehinderte gehören<br />

dazu. Nicht jeder ist in der<br />

Lage, auf ein Fahrrad zu steigen und<br />

etliche Kilometer bei Wind und Wetter<br />

damit zurückzulegen. Strößenreuther<br />

schließt ständig vonsich auf<br />

alle anderen. Das kann man schon<br />

als Diskriminierung sehen.<br />

Maximilian Dorstfeld,<br />

Berlin-Schöneberg<br />

Früher bin ich immer mit dem Rad<br />

zur Arbeit gefahren. Aber jetzt bin<br />

ich Pensionär, schwerbeschädigt.<br />

Obwohl ich viel mit der BVGerledige,<br />

brauche ich doch immer wieder<br />

mein Auto.Aber das scheint Egoisten<br />

wie Herrn Strößenreuther egal zu<br />

sein. Erwin Klein, per E-Mail<br />

Nicht alle können aufs Rad. Ein<br />

Schritt wäre kostenfreier Nahverkehr.<br />

I. Groll, Berlin-Köpenick<br />

GETTY IMAGES<br />

Sport: „Es hat sich ausgegrindelt“ von Markus Lotter<br />

(3. April)<br />

Wenn von Gier und Maßlosigkeit im Fall des zurückgetretenen DFB-<br />

Präsidenten Reinhard Grindel gesprochen wird, dann ist das zu kurz<br />

gegriffen. Denn das moralische Problem im Fußball wie auch in anderenBereichen<br />

vonPolitik bis Finanzwelt liegt doch tiefer als nur in diesem<br />

Einzelfall eines Spitzenfunktionärs. Man sehe sich doch nur einmal<br />

die unfassbaren Transfersummen für zum Teil blutjunge Fußballspieler<br />

an. Daran lässt sich das wirkliche Ausmaß der moralischen<br />

Maßlosigkeit erkennen, zu der der Profifußball wie auch die Olympischen<br />

Spiele verkommen sind. EinBundesligaverein wie Bayern München<br />

meint, da mithalten zu müssen. Dashat auch zur Folge,dass immer<br />

weniger Spitzenspiele im europäischen Fußball im frei empfangbaren<br />

Fernsehen gezeigt werden. Alle politisch Verantwortlichen nicken<br />

das auch brav ab.Und die Fußballfans finden das alles okay.<br />

Wilfried Mommert, Berlin-Wilmersdorf<br />

Kritik sollte erlaubt sein<br />

Thema: „Grenzerfahrungen in Ost und<br />

West“ von Sabine Rennefanz<br />

(4. April)<br />

In einer angeblich toleranten Gesellschaft<br />

sollte Kritik erlaubt sein und<br />

nicht als Jammern diffamiert werden!<br />

Aus heutiger Sicht werden ja<br />

auch seitens vonPolitikernFehler in<br />

den 90er-Jahren eingestanden. Die<br />

Westdeutschen hatten einfach das<br />

Kapital, um zur Wendezeit den Ostdeutschen<br />

ihren Besitz unter dem<br />

Hinternwegzukaufen.<br />

M. Brauer,per E-Mail<br />

Er warbeeindruckt von der<br />

Atmosphäre unter uns Ossis<br />

Politik: „Zu wenig Durchsetzungswille<br />

im Osten?“ von Holger Schmale und<br />

Markus Decker<br />

(3. April)<br />

Über zehn Jahre arbeitete ich nach<br />

der Wende in der ostdeutschen Filiale<br />

einer großen deutschen Beratungsfirma.<br />

Regelmäßig kam der<br />

westdeutsche Hauptgeschäftsführer.<br />

Ständig brachte er zum Ausdruck,<br />

wie beeindruckt er über die Atmosphäre<br />

unter uns Ossis war. Hilfsbereitschaft,<br />

Vertrauen, offene Ansprache<br />

von Stärken und Schwächen, all<br />

das gäbe es in den westdeutschen Filialen<br />

nicht.<br />

UweTrostel, per E-Mail<br />

Gauck ist kein Maßstab für die<br />

Mehrheit der Ostdeutschen<br />

Leitartikel: „Leben als Opfer“<br />

von Maritta Tkalec<br />

(3. April)<br />

Altpräsident Joachim Gauck ist kein<br />

Maßstab für die Mehrheit der Ostdeutschen.<br />

Er hat immer in einer anderen<br />

Liga gespielt und kennt nur<br />

den Blick auf eine Welt, die weit zurückliegt.<br />

Die neue Generation im<br />

Osten hat andereVorstellungen von<br />

gerechter und lebenswerter Welt.<br />

UweWitteweg,<br />

Strausberg<br />

Susanne Dübber<br />

will wissen, was Sie denken.<br />

Eichhörnchen wohnen nicht nur<br />

im Wald. Leserin Rita Steyer<br />

schickte uns ein Foto von ihrem Küchenbalkon.<br />

Der befindet sich in<br />

Berlin-Mitte an der Wilhelmstraße.<br />

Im 8. Stock, ganz schön hoch!<br />

Sie erzählte mir, wie sie auf das<br />

Tier aufmerksam wurde: „Plötzlich<br />

sehe ich einen wolligen braunen Ball<br />

am Vogelhäuschen auf meinem Küchenbalkon.<br />

Was ist denn das?,<br />

denke ich und schaue näher hin. Da<br />

ist doch tatsächlich ein Eichhörnchen<br />

die acht Stockwerke heraufgeklettert<br />

und futtert das Vogelhaus<br />

leer. Schon einige Male habe ich es<br />

jetzt beobachtet und es ist immer<br />

morgens gegen neun, zehn Uhr da.<br />

Extra für das Tier lege ich nun auch<br />

Hasel- und Walnüsse hin. Aber es<br />

frisst weiter auch den Spatzen, Blaumeisen<br />

und Staren das Futter aus<br />

Körnern, Fett und Kernen weg.“<br />

Das ist das Eichhörnchen auf dem Balkon<br />

von Leserin Rita Steyer.<br />

STEYER<br />

Wie kommt das Tier nur so hoch,<br />

frage ich Derk Ehlert, Naturexperte<br />

der Senatsverwaltung für Umweltschutz.<br />

Er wundert sich nicht: „Mit<br />

ihren scharfen Krallen können sich<br />

Eichhörnchen nicht nur an Baumrinden,<br />

sondernauchanHäuserputz<br />

festhalten. Sogar im 11. Stock sind<br />

sie unterwegs.“ In Berlin leben in<br />

Mitte durch den nahen Tiergarten<br />

mehrere Eichhörnchenfamilien.<br />

„Wohnanlagen selbst mit wenigen<br />

Bäumen sind ein Schlaraffenland für<br />

sie. Denn die Anwohner füttern die<br />

putzigen Tiere gerne und häufig.“<br />

Aber nichts Salziges und Süßes geben,<br />

warnt Derk Ehlert. „Das bekommt<br />

ihnen nicht.“ DieLeserin<br />

erzählt weiter: „Es gibt<br />

vieleTiere hier. Hasen flitzen<br />

über den Parkplatz, Füchse<br />

auf dem Schulsportplatz ins<br />

Gebüsch. Einen Greifvogel<br />

beobachtete ich, wie er den<br />

Spatz auf meinem Balkon<br />

packte, mit ihm im Schnabel<br />

davonflog.“ Derk Ehlert fügt<br />

hinzu: „Auf Dächern, in Kellernund<br />

Garagen leben Marder<br />

und Waschbären.“<br />

BLZ/REEG<br />

BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />

Heute stören nur selten dünne Wolken den Sonnenschein. Dabei klettern<br />

die Höchsttemperaturen auf 20 bis 23Grad, und der Wind weht schwach<br />

bis mäßig aus östlichen Richtungen. In der Nacht funkeln verbreitet die<br />

Sterne, teilweise begleitet von einigen Wolken. Es werden Tiefstwertevon<br />

10 bis 6Grad erzielt.<br />

Biowetter: Das Wetter führt bei einigen<br />

Menschen vermehrt zuKopfschmerzen<br />

und Migräneattacken.<br />

Auch Schwindelgefühle können sich<br />

Wittenberge<br />

einstellen. Das allgemeine Wohlbefinden<br />

wird negativ<br />

8°/21°<br />

beeinflusst.<br />

Pollenflug: Die Belastung durch<br />

Weiden- und Pappelpollen ist mäßig<br />

bis stark. Darüber hinaus sind Pollen<br />

von Birken, Ulmen, Eschen und<br />

Hainbuchen unterwegs.<br />

Gefühlte Temperatur: maximal 22Grad.<br />

Wind: schwach aus Ost.<br />

Min./Max.<br />

des 24h-Tages<br />

Brandenburg BERLIN<br />

6°/20° 11°/22°<br />

Luckenwalde<br />

6°/21°<br />

Cottbus<br />

8°/23°<br />

Sonntag<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

sonnig wolkig sonnig<br />

10°/21° 10°/19° 6°/15°<br />

Prenzlau<br />

7°/20°<br />

Frankfurt<br />

(Oder)<br />

8°/21°<br />

Über dem südlichen Mitteleuropa und dem zentralen Mittelmeer liegen Tiefdruckgebiete.<br />

Sie sorgen nur für einzelne Schauer und schicken milde Frühlingsluft<br />

zuuns. Im Westen des Kontinents ist es deutlich ungemütlicher mit vielen<br />

Wolken und teils gewittrigen Regengüssen. Auch zwischen der Balkanhalbinsel<br />

und der Türkei überwiegen Regenwolken am Himmel.<br />

Sylt<br />

3°/19°<br />

Hannover<br />

5°/18°<br />

Köln<br />

7°/15°<br />

Saarbrücken<br />

3°/17°<br />

Konstanz<br />

3°/18°<br />

Hamburg<br />

8°/20°<br />

Erfurt<br />

4°/17°<br />

Frankfurt/Main<br />

6°/16°<br />

Stuttgart<br />

3°/17°<br />

Rostock<br />

8°/19°<br />

Magdeburg<br />

7°/20°<br />

Nürnberg<br />

6°/19°<br />

München<br />

4°/17°<br />

Rügen<br />

8°/17°<br />

Dresden<br />

8°/19°<br />

Deutschland: Heute gibt es zeitweise<br />

Sonnenschein, ab und zu aber<br />

auch Wolken, und die Temperaturen<br />

klettern amTage auf 15 bis 23Grad.<br />

Nachts gehen die Wertedann auf<br />

10 bis 4Grad zurück. Der Wind weht<br />

nur schwach aus östlichen Richtungen.<br />

Morgen gibt es sonnige Abschnitte,<br />

zeitweise aber auch<br />

Wolken, und es stehen 12 bis<br />

21 Grad in Aussicht. Der Wind weht<br />

schwach aus Ost.<br />

Schneehöhen:<br />

Thüringer Wald 0cm<br />

Harz 0cm<br />

Erzgebirge 0cm<br />

Bayerische Alpen bis 400 cm<br />

Mondphasen: 12.04. 19.04. 26.04. 04.05.<br />

Sonnenaufgang: 06:29 Uhr Sonnenuntergang: 19:49 Uhr Mondaufgang: 07:26 Uhr Monduntergang: 20:58 Uhr<br />

Lissabon<br />

14°<br />

Las Palmas<br />

20°<br />

Madrid<br />

11°<br />

Reykjavik<br />

6°<br />

Dublin<br />

12°<br />

London<br />

12°<br />

Paris<br />

17°<br />

Bordeaux<br />

14°<br />

Palma<br />

17°<br />

Algier<br />

16°<br />

Nizza<br />

14°<br />

Trondheim<br />

7°<br />

Oslo<br />

13°<br />

Stockholm<br />

11°<br />

Kopenhagen<br />

13°<br />

Berlin<br />

22°<br />

Mailand<br />

18°<br />

Tunis<br />

21°<br />

Rom<br />

17°<br />

Warschau<br />

18°<br />

Wien<br />

16° Budapest<br />

17°<br />

Palermo<br />

21°<br />

Kiruna<br />

2°<br />

Oulu<br />

8°<br />

Dubrovnik<br />

18°<br />

Athen<br />

16°<br />

St. Petersburg<br />

13°<br />

Wilna<br />

15°<br />

Kiew<br />

15°<br />

Odessa<br />

14°<br />

Varna<br />

14°<br />

Istanbul<br />

17°<br />

Iraklio<br />

21°<br />

Archangelsk<br />

3°<br />

Moskau<br />

9°<br />

Ankara<br />

18°<br />

Antalya<br />

15°<br />

Acapulco 34° sonnig<br />

Bali 33° Gewitter<br />

Bangkok 38° heiter<br />

Barbados 27° wolkig<br />

Buenos Aires 23° heiter<br />

Casablanca 15° wolkig<br />

Chicago 20° heiter<br />

Dakar 28° heiter<br />

Dubai 33° wolkig<br />

Hongkong 29° sonnig<br />

Jerusalem 18° wolkig<br />

Johannesburg 23° wolkig<br />

Kairo 27° bedeckt<br />

Kapstadt 23° sonnig<br />

Los Angeles 19° heiter<br />

Manila 35° heiter<br />

Miami 30° heiter<br />

Nairobi 31° heiter<br />

Neu Delhi 40° sonnig<br />

New York 15° bewölkt<br />

Peking 19° heiter<br />

Perth 28° sonnig<br />

Phuket 35° heiter<br />

Rio de Janeiro 34° wolkig<br />

San Francisco 17° bedeckt<br />

Santo Domingo 30° heiter<br />

Seychellen 30° wolkig<br />

Singapur 34° Gewitter<br />

Sydney 31° heiter<br />

Tokio 22° sonnig<br />

Toronto 14° heiter


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 – S eite 19<br />

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Berlin<br />

AM WOCHENENDE<br />

Pfingstrose oder Kuhschelle:<br />

Auf zum <strong>Berliner</strong> Staudenmarkt<br />

Schönes Wochenende Seite 21<br />

Kampf und Ritual:<br />

Capoeira ist mehr als Sport<br />

Berlin bewegt sich Seite 22<br />

Die Politik<br />

des Essens<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

Essen ist Diskurs, nicht selten<br />

sogar Konflikt. Das betrifft<br />

mehr als nur den Geschmack.<br />

Essen ist politisch<br />

geworden. Was, wie viel und<br />

wie wir essen, berührt alle möglichen<br />

Haltungs- und Wohlstandsfragen.<br />

Lokale Tafelbirne statt Flugmango,Bio<br />

statt Massenproduktion,<br />

eigene Kochkunst statt Fertigware –<br />

so lauten die Trends unserer Zeit, auf<br />

die man sich auch in der <strong>Berliner</strong><br />

Gastronomie geeinigt hat.<br />

Doch nun kommt ein <strong>Berliner</strong><br />

Gastronom und pfeift auf all diese<br />

Trends –und zwar nicht irgendein<br />

Gastronom, sondern The Duc Ngo,<br />

der in Berlin elf Läden<br />

führt. Im Dezember<br />

kam ein weiterer<br />

dazu: das Ngo<br />

Kim Pak. Eine „Fun<br />

Asian Eatery“, wie er<br />

es nennt. Der „Fun“<br />

besteht darin, dass<br />

es neben typisch<br />

asiatischem Streetund<br />

Fast-Food auch<br />

Fertigtütensuppen<br />

aus Korea gibt. Nonkonformistischer<br />

geht es nicht.<br />

Die Initialen des Ladens –NKP –<br />

trägt Duc Ngo derzeit auf seiner<br />

Baseball-Cap, sein neuestes Baby<br />

scheint ihm wirklich am Herzen zu<br />

liegen. Dabei hatte er an selber Stelle<br />

gerade noch supergesunde vegetarische<br />

Bowls und Raw Food verkauft.<br />

Vor einem guten Jahr saß mir ein<br />

Koch gegenüber, der laut über seine<br />

Verantwortung nachdachte, den<br />

Fleischkonsum nicht weiter anzuheizen.<br />

Beeinflusst durch seine vegane<br />

Freundin, sei er nun von roher<br />

Gemüseküche fasziniert.<br />

Dievegane Freundin und Toki the<br />

Rabbit, so hieß der Vorgängerladen,<br />

in dem er diese neu entdeckte Liebe<br />

zur fleischlosen Küche auslebte,sind<br />

weg. Aus dem aufgeräumten Interieur<br />

vom Toki, das sein Clean-Eating-Konzept<br />

widerspiegelte, ist ein<br />

knallbunter Laden geworden mit<br />

Retro-Cola-Eisschrank, gestapelten<br />

Verpackungskartons von zuckersüßen<br />

fernöstlichen Softdrinks und einer<br />

Wandcollage aus aufgerissenen<br />

Folien von Tütensuppen. Natürlich<br />

ist der Kitsch vonDuc Ngos Designerin<br />

Kim, die im Restaurant-Namen<br />

mitberücksichtigt ist, sorgfältig arrangiert.<br />

Der Laden erinnert andie<br />

typischen Straßenküchen Asiens,<br />

man sitzt aber viel schöner.<br />

Die Karte, auf die Ngo einfach all<br />

seine Lieblingsgerichte von vergangenen<br />

Reisen gesetzt hat, ist wie ein<br />

Streifzug durch diese Welt. Das geht<br />

losbei der Ramen-Suppe,dem Soulfood<br />

der japanischen Küche, über<br />

koreanisches Bibimbab, Tapas wie<br />

chinesische Schweinerippchen bis<br />

zu hawaiianischen Poké Bowls und<br />

besagten scharfen Ramyun-Fertigsuppen<br />

aus Korea.<br />

Wasdas Essen angeht, nimmt es<br />

mir Duc Ngo hoffentlich nicht<br />

krumm, wenn ich sage, dass man<br />

Gerichte wie die Ramen oder das<br />

Tempura inseinen anderen Läden –<br />

dem Cocolo Ramen, dem Kuchi oder<br />

dem 893 Ryotei – ausgefeilter bekommt,<br />

allerdings auch teurer.Doch<br />

der Ortund das kulinarische Durcheinander<br />

machen tatsächlich Spaß.<br />

Ich bestelle die Ika Bombs, das<br />

sind kleine, gummiartige Bällchen,<br />

die beim Reinbeißen quietschen. Sie<br />

bestehen aus prozessierten<br />

Meeresfrüchten<br />

und sind<br />

mit Fertigmayo, Bonitoflocken<br />

und einer<br />

süß-fruchtigen<br />

Bulldog-Soße überzogen,<br />

ein japani-<br />

AUFGETISCHT<br />

Tina Hüttl<br />

war im NgoKim Pak.<br />

Schlüterstr.<br />

Pestalozzistr.<br />

Ngo Kim Pak<br />

sches Kultprodukt.<br />

Das Gesündeste an<br />

diesem Gericht sind<br />

wohl die Frühlingszwiebeln.<br />

Weiter geht es mit<br />

einem süßlichen<br />

Bun-Brötchen, in das im Tempura-<br />

Teig ausgebackene Garnelen, etwas<br />

Pfirsichmarmelade und milde grüne<br />

Chili gepackt wurden –keine Hexerei,<br />

aber schmackhaft.<br />

Für Liebhaber ist dann wohl die<br />

Ramyun-Suppe gedacht, ein Instant-Produkt,<br />

das samt Nudeln nur<br />

mit heißemWasser aufgegossen wird<br />

und entweder mit einem in Soja gekochten<br />

Ei oder mit schmelzendem<br />

Cheddar-Käse verfeinertwird.<br />

Nunja, Anhänger der reinen Produktküche<br />

werden ebenso wie Gesundheitsfanatiker<br />

ihr Glück nicht<br />

im NKP finden. Duc Ngo wünsche<br />

ich es. Nur möge er bitte diesmal<br />

nicht –wie sonst bei seinen Läden –<br />

dem Zeitgeist voraus sein.<br />

NgoKim Pak Schlüterstraße22–23,Charlottenburg,geöffnettägl.12–23<br />

Uhr,Tel. 23 53 16 86<br />

Kleinigkeiten und Tapas kosten hier 2–5 Euro,<br />

Suppen, Ramen und Ramyun 5–12 Euro,Bowls<br />

und anderes8–13 Euro.<br />

Kantstr.<br />

Savignyplatz<br />

Savignyplatz<br />

50 m<br />

BLZ/REEG<br />

Während die Küche in Berlin immer<br />

gesünder wird, setzt The Duc Ngo auf das<br />

genaue Gegenteil: Asiatisches Fast Food,<br />

das vor allem eines soll –Spaß machen<br />

Familienausflug<br />

Nicht ohne<br />

Maikel!<br />

VonBarbaraWeitzel<br />

Schaut fast so aus wie Maikel, dieses Kaninchen.<br />

IMAGO IMAGES<br />

Mit dem Leben vonKindernund<br />

Jugendlichen kennt Benjamin<br />

Tienti sich aus. Der Autor des unvergesslichen<br />

Buches „Salon Salami“, in<br />

dem die 12-jährige Hani sehr plötzlich<br />

erwachsen werden muss, weil<br />

ihre Mutter verschwindet, arbeitet in<br />

der Neuköllner Rütli-Schule. Einfühlungsvermögen,<br />

Fantasie, ein weiter<br />

Blick und Humor zeichnen die meisten<br />

guten Pädagogen aus –inStadtteilen<br />

wie Neukölln, wo Kinder aus aller<br />

Welt und ganz verschiedenen sozialen<br />

Verhältnissen zusammentreffen,<br />

sind diese Gaben unerlässlich.<br />

Tienti hat sie. Und wenn er schreibt,<br />

kommtWunderbares dabei heraus.<br />

In „Unterwegs mit Kaninchen“<br />

erzählt Benjamin Tienti ein weiteres<br />

Mal von einer nicht ganz leichten<br />

Kindheit –und liest am Sonnabend<br />

daraus vor. Auch Andrea, Hauptfigur<br />

des Buches, lebt allein mit seinem<br />

Vater, halt: nicht ganz! Maikel, sein<br />

Kaninchen, gehört mit zur Familie.<br />

Wieschon in „Salon Salami“ geht gelegentlich<br />

alles drunter und drüber,<br />

aber die drei kommen gut zurecht.<br />

Doch dann zieht eine neue Frau ein<br />

und mit ihr Fidaa. Das Mädchen<br />

lässt Maikel fallen, und weil der Gedanke,das<br />

geliebte Tier einschläfern<br />

zu lassen, für Andrea unvorstellbar<br />

ist, macht er sich auf den Wegzuseiner<br />

Mutter ...<br />

Benjamin Tienti liest aus „Unterwegs mit Kaninchen“inder<br />

„Libelle“, Karl-Kunger-Str.63, Alt-<br />

Treptow. Sa 16 Uhr,Eintritt frei. Ab 10 Jahre.


20 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

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Schönes Wochenende<br />

WARENKUNDE<br />

FUNDSTÜCKE<br />

von Julia Grass<br />

Haben Sie auchetwas Neues in derStadtentdeckt?<br />

Bitte schreiben Sie uns an: berlin.fundstuecke@dumont.de<br />

VonBettina Cosack<br />

ZOOM FRESH<br />

LINDA ROSA SAAL<br />

Das Heizkissen<br />

für drinnen und draußen<br />

Obich denn schon im Heizkissen-Alter sei, fragte der Kollege,als<br />

ich berichtete,über ein solches Kissen schreiben<br />

zu wollen. Heizkissen-Alter! Pah! EinHeizkissen-Alter gibt es<br />

nicht –entweder man mag sie,die Dinger,oder man mag sie<br />

nicht. Ichmag sie seit meiner Kindheit –undWärmflaschen, die<br />

Ahnen des Heizkissens,auch. Ichverwende beideVarianten der<br />

Privat-Erhitzung winters wie sommers.WeilWärme Schmerzen<br />

in Nacken, Bauch oder Rücken lindert, weilWärme wohlig entspannt<br />

und nicht zuletzt, weilWärme gut gegen Kälte ist.<br />

Kein Wunder also,dass ich elektrisiertwar,als ich voneinem<br />

neuartigen Heizkissen las.Stoovheißt es,ebenso wie die<br />

kleine Firma,die es verkauft. Maarten Middelkoop und Teun<br />

vanLeijsen haben sie vorzweiJahren in den Niederlanden gegründet.<br />

„Wir wärmen Menschen, nicht unseren Planeten“,<br />

lautet der nette Slogan des Start-ups,der irgendwie stimmt<br />

und auch wieder nicht: Wohl wirddas Kissen durchaus nachhaltig<br />

produziert, Stromallerdings braucht man schon, um es<br />

ab und an aufzuladen. Allerdings nicht viel.<br />

Wasist nun so besonders am Stoov? Es ist ein Kissen, das angenehme,punktuell<br />

wirkende Infrarotwärme ausstrahlt. Undes<br />

funktioniertkabellos,ist also mobil. Mankann die Kissen von<br />

Stoovauf dem Sofa verwenden oder auf der Kirchenbank, im<br />

Park,imGarten, in einem Zelt oder auf einem Boot.<br />

DasStoovgibt es in verschiedenen Varianten, ich bestellte<br />

die mit dem Namen Ploovinder Outdoor-Version, damit ich<br />

das Kissen auf dem Balkon und im Schrebergarten benutzen<br />

kann, wenn es abends kühl wird.<br />

DasOutdoor-Ploovineiner Größe von45mal 60 Zentimeternkostet<br />

99,95 Euro,recht teuer finde ich das.Nach zwei Tagen<br />

nur kam es im Paket angereist, schön dick (14 Zentimeter)<br />

ist es und 1,3 Kilo schwer.Der schmutz- und wasserabweisende<br />

Outdoor-Bezug aus robustem Olefin-Gewebe ist waschbar<br />

und vorallem solide genäht, erfreulich! Meiner ist auf der<br />

einen Seite grau, auf der anderen mittelblau, ich stopfe das<br />

Ploovhinein. Jetzt muss ich es erst mal aufladen.<br />

Im Kissen selbst verbirgt sich das 12-Watt-Infrarot-Heizelement<br />

(mit Temperaturschutz). Undobendrein ein Lithium-Ionen-Akku,<br />

derWärme für Stunden abgibt. Drei Heizstufen gibt<br />

es,zweiStunden bleibt das Kissen warm, wenn man die<br />

höchste Stufe (45 Grad) einstellt, vier Stunden, wenn man sich<br />

per Knopfdruck für die 35-Grad-Variante entscheidet. Ein<br />

Stromkabel zum Aufladen gibt es auch, man klickt es im Bedarfsfall<br />

an das Kissen, das Laden dauertzweiStunden.<br />

Undwie fühlt es sich an, das Stoov-Ploov? Nichtzuschlabberig,<br />

nicht zu hart, und es bleibt dauerhaft warm. Undder Stoff<br />

aus synthetischem Olefin? Fasstsichgut an,fast baumwollig.<br />

Ichtestete das Kissen aufdem Sofa und auf dem Balkon, der<br />

Garten-Check folgt am Sonntag. Mein Tipp: Es wirdmuckelig.<br />

Kochbox<br />

Asiatisch kochen<br />

leicht gemacht<br />

Sicher haben Sie schon mal von sogenannten Kochboxen<br />

gehört. Mitdem Kochhaus kam die Idee damals nach Berlin,<br />

jetzt gibt es Kochhaus auf Asiatisch: das Zoom Fresh in<br />

Prenzlauer Berg.Hier bekommt man Kochboxen mit authentischen<br />

asiatischen Gerichten. Die Zutaten werden frisch zusammengestellt,<br />

sämtliches Gemüse schon geschnitten, sogar<br />

der Reis vorgekocht. Manmuss fast nichts mehr tun und sogar<br />

ich –die normalerweise an jedem Gemüse scheitert, das komplizierter<br />

zu schneiden ist als eine Zucchini –kann damit in 15<br />

Minuten ein leckeres und vorzeigbares Abendessen zaubern.<br />

AufnachhaltigeVerpackung wirdWertgelegt, Saucen gibt es in<br />

kleinen Weckgläschen, die man gegen Pfand zurückbringen<br />

kann. Der Tipp kam übrigens von Rausgehen-Leserin Sinead<br />

Uhle! Falls Sieauch Empfehlungen für mich haben, schreiben<br />

Siemir doch eine Mail an berlin.fundstuecke@dumont.de<br />

Zoom FreshAsiatische Kochboxen Stargarder Straße 29,PrenzlauerBerg.<br />

Montag–Sonnabend 12–20Uhr<br />

Virtual Reality<br />

Lebensgroßer<br />

Mönch am Meer<br />

Der einsame „Mönch am Meer“ ist eines der bekanntesten<br />

Gemälde von Caspar David Friedrich. Die Alte Nationalgalerie<br />

macht dieses Kunstwerk nun erlebbar. Virtual Reality<br />

macht es möglich –Besucher können eine spezielle Brille aufziehen<br />

und somit in den Bildraum hineintreten. Lebensgroß<br />

steht der Mönch neben ihnen, und sie sehen Schiffe auf dem<br />

Wasser –diese waren in Skizzen früherer Versionen des Bildes<br />

zu sehen. Während die Besucher sie betrachten, folgt eine<br />

Möweden Blicken und zieht Pinselstriche nach sich, die langsam<br />

die früheren Versionen überlagern, bis die heutige zu sehen<br />

ist. So unternehmen Besucher eine Reise durch die Entstehung<br />

des Kunstwerks. Untermalt wird das virtuelle Erlebnis<br />

mit verschiedenen Sounds und vorgelesenen Briefen Friedrichs<br />

über sein Werk und den Entstehungsprozess.<br />

Mitdem MönchamMeer –CasparDavid Friedrich in VirtualReality AlteNationalgalerie,<br />

Bodestraße1,Mitte.Bis 30. Juni. Sa und So 10–18Uhr,Eintritt: 10 Euro<br />

SMB, NATIONALGALERIE/ANDRES KILGER<br />

Zimmerpflanzen<br />

Die Monstera<br />

ist ein Muss<br />

Die Zimmerpflanze erlebt ein Comeback. Früher nur<br />

Staubfänger,heute beliebtes Wohnaccessoire–inden sozialen<br />

Netzwerken teilen Tausende ihre inSzene gesetzten<br />

Pflanzen, oft unter dem Stichwort „Urban Jungle“. Galt die<br />

Monstera früher als bieder, ist sie heute quasi ein Muss in jedem<br />

modernen Haushalt. Und ein Besuch im „Botanical<br />

Room“ ist ein Muss für jeden Zimmerpflanzen-Liebhaber.<br />

Dort verkauft Hanni Schermaul ausschließlich Zimmerpflanzen<br />

und passendes Zubehör. ObKaktus, Begonie oder Gummibaum<br />

–hier wird jeder fündig. Hanni Schermaul liefert<br />

Tipps und Tricks rund ums Hegen und Pflegen der stillen Mitbewohner<br />

dazu. Liebevoll arrangiert sie ihr Angebot, sodass<br />

Kunden sich vor dem Kauf inspirieren lassen können –damit<br />

es später auch mit dem richtigen Foto für die sozialen Netzwerkeklappt.<br />

TheBotanical Room Manteuffelstraße 73, Kreuzberg,Dienstag 13–19 Uhr,<br />

Donnerstag bis Sonnabend 13–19 Uhr<br />

Designersale<br />

Shopping, Snacks und<br />

Sonnenschein<br />

ImKreativdorf Holzmarkt findet dieses Wochenende zum<br />

fünften Malein Designer Sale statt, und der kann sich sehen<br />

lassen. Mit dabei sind mehr als 50 <strong>Berliner</strong> Labels, Künstler<br />

und Designer,darunter große Namen wie Esther Perbandt. Sie<br />

ist <strong>Berliner</strong>in, hat ihre Mode-Kollektionen schon zweimal auf<br />

der Fashion Week in ihrer Heimatstadt gezeigt und auch in Toronto,<br />

Singapur und Los Angeles. Doch nicht nur bekannte<br />

Designer wie Perbandt, sondern auch Newcomer bieten ihre<br />

Kollektionen zum Kauf an.Die Preise variieren, es gibt Luxusstücke<br />

und Erschwingliches.Zum Rahmenprogramm gehören<br />

Snacks, Musik und Aktionen wie Hennapainting oder eine<br />

Handleserin. DasMotto lautet: Make Love Great Again. Beiangekündigten<br />

17 Grad und Sonnenschein sollte der guten<br />

Laune nichts im Wege stehen.<br />

Designer Sale im Säälchen auf dem Holzmarkt Holzmarktstraße25,<br />

Friedrichshain, Sonnabend und Sonntag12–20 Uhr,Eintritt frei<br />

IMAGO IMAGES<br />

WOHIN AM WOCHENENDE?<br />

Nichts<br />

von der<br />

Stange<br />

<strong>Berliner</strong> Kunsthandwerker<br />

öffnen ihre Ateliers und<br />

Werkstätten zum Schauen,<br />

Stöbern und Kaufen<br />

VonIda Luise Krenzlin<br />

Glas,Holz, Keramik, Leder,Stoffe,<br />

Silber und Gold. Kunsthandwerker<br />

arbeiten mit vielen verschiedenen<br />

Materialien, beherrschen<br />

jahrhundertealte Techniken und<br />

werten unseren Alltag mit hübschen<br />

Gebrauchsgegenständen auf. Einzigartige<br />

Schmuckstücke, individuelles<br />

Geschirr, handgemachte und<br />

mit Mosaiksteinen verzierte Seifenschalen,<br />

das ist „modern craft“. Und<br />

„modern craft“ steht an diesem Wochenende<br />

in ganz Berlin im Mittelpunkt.<br />

Knapp 200 Kunsthandwerker<br />

öffnen ihre Ateliers und laden <strong>Berliner</strong><br />

ein, sich ihreArbeit aus der Nähe<br />

anzusehen.<br />

Die Handwerkskammer Berlin<br />

richtet die 6. Europäischen Tage des<br />

Kunsthandwerks aus und möchte so<br />

das Interesse an dem vielseitigen<br />

und wichtigen Wirtschaftsbereich<br />

Kunsthandwerk und Design in Zeiten<br />

von billig produzierter Massenwarestärken.<br />

Blumiges Mosaik von Cosmomusivo<br />

COSMOMUSIVO MOSAIK<br />

Auf der Webseite berlin.kunsthandwerkstage.de<br />

entdecken Sie alle<br />

Kunsthandwerker,die an diesemWochenende<br />

ihre Werkstätten öffnen.<br />

Dortfinden Modenschauen, Ausstellungen<br />

und Mitmachangebote für<br />

Kinder und Erwachsene statt.<br />

Eine gute Möglichkeit, den Kiez<br />

einmal neu zu entdecken. Welche<br />

Kunsthandwerker arbeiten in den<br />

Seitenstraßen oder auch versteckt in<br />

den Hinterhöfen? Vielleicht finden<br />

Sieeinen neuen Lieblingsladen oder<br />

erfahren, wie Drechsler, Schuhmacher<br />

und Silberschmiede arbeiten.<br />

Die Europäischen Tage des<br />

Kunsthandwerks finden zeitgleich in<br />

20 weiteren europäischen Ländern<br />

statt. DieInitiativedazu ging im Jahr<br />

2002 vom französischen Ministerium<br />

für Handwerkaus.<br />

Am Moritzplatz in Kreuzbergliegt<br />

die Werkstatt der Mosaizisten Svenja<br />

Teichert und Giuseppe Fornasari.<br />

Die „Werkstatt für handgefertigte<br />

Glas- und Natursteinmosaiken“ des<br />

Künstler-Paares gibt es bereits seit 24<br />

Jahren. DasAtelier ist voller bunt gefüllter<br />

Setzkästen, die das schillernde<br />

Farbspektrum der Natursteine<br />

und Glasmosaiken offenbaren.<br />

Es funkelt in allen Ecken.<br />

Die Werkstoffe kommen aus<br />

Norditalien, dem Zentrum der italienischen<br />

Mosaikkunst. Manche der<br />

bunten Mosaiksteinchen stammen<br />

aber auch aus einer venezianischen<br />

Glasfabrik auf der Insel Murano.Aus<br />

dem bekannten Muranoglas stellen<br />

die beiden Meisterwerke der <strong>Berliner</strong><br />

Mosaikkunst her.<br />

Auftragsarbeiten wie 20 Quadratmeter<br />

große Wandmosaiken in<br />

Eingangsportalen, selbst entworfene<br />

Wand-, Fußboden- oder Deckenmosaiken,<br />

Restaurierungsarbeiten<br />

historischer Mosaiken, auch<br />

Kunst am Bau inZusammenarbeit<br />

mit Künstlern gehören zum Repertoirevon<br />

Teichertund Fornasari. Al-


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 21<br />

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Schönes Wochenende<br />

STADT, LAND, MENSCH<br />

Verstrickt in<br />

die Liebe<br />

zur Pflanze<br />

KOCHSTUNDE<br />

Rezept der Woche<br />

Post-Apokalypse-Suppe<br />

Saisonauftakt für Gärtner:<br />

Uwe Peglow hat den<br />

<strong>Berliner</strong> Staudenmarkt vor<br />

20 Jahren mit erfunden.<br />

Und ist immer noch mit<br />

Leidenschaft dabei<br />

VonJörg Niendorf<br />

Ein typisches Wort des Gartenphilosophen<br />

Karl Foerster<br />

geht so: Werschon zufrieden<br />

ist mit seinem Garten,<br />

verdient ihn nicht. Undwozurät<br />

also der berühmte Gärtner aus Potsdam-Bornim<br />

(1874–1970), der eigentlich<br />

immer und ständig zitiert<br />

wird? „Verstricken“ soll man sich: in<br />

die Leidenschaft für Pflanzen, die Literatur<br />

und natürlich die Beete,<br />

durch die man kreucht. Oder man<br />

stellt sich jetzt am Botanischen Garten<br />

in Dahlem an, in die Schlange,<br />

die es gewiss wieder gibt. Dort ist<br />

<strong>Berliner</strong> Staudenmarkt.<br />

Dasist ein riesengroßes Foerster-<br />

Fan-Treffen, eine Leistungsschau<br />

des Naturgärtnerns – zum Verstricken<br />

also. Dageht es um Raritäten,<br />

um den blauesten Rittersporn, um<br />

Fachsimpeleien an den Marktständen,<br />

die die frühen Pflanzen in kleinen<br />

Töpfen im Angebot haben.<br />

Gleichzeitig zieht der Markt Tausende<br />

begeisterte Laien an, weil<br />

bunte Lupinen, Phlox und Rittersporne<br />

einfach so schön sind, eben<br />

ein „Hochsommerglück“ (sagt natürlich:<br />

Foerster). Man kann es derzeit<br />

ja auch kaum mehr erwarten,<br />

dass es endlich losgeht.<br />

Allein 100 Gärtnereien, allesamt<br />

spezialisiert auf mehrjährige Stauden,<br />

also die Dauerblüher im Garten,<br />

stehen mit ihren Ständen nahe dem<br />

Großen Gewächshaus. Sie kommen<br />

aus ganz Deutschland, manche aus<br />

Nachbarländern. Uwe Peglow, der<br />

eine Gärtnerei in Hohen Neuendorf<br />

hat und jetzt auch hier ist, kennt viele<br />

vonihnen. Manche,das weiß er,sind<br />

schon seit dem allerersten Markt im<br />

Jahr 1999 dabei, genau wie er.<br />

Damals hatte sich Peglow, der immer<br />

Naturgärtner war, mit ein paar<br />

Gleichgesinnten zusammengetan<br />

und zu einem Wochenende in den<br />

Botanischen Garten eingeladen. Sie<br />

wollten den Austausch. Ein Gartenbaubetrieb,<br />

der damals bereits ausgerichtet<br />

war auf Natur-statt Betonsteine,machte<br />

auch mit.<br />

UwePeglow –hier mit einer Kaiserkrone –ist Stauden-Spezialist. BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER (3)<br />

Heute, 20Jahre später, ist dieser<br />

„Gärtnerhof“ immer noch der Ausrichter<br />

des Staudenmarkts und Peglow<br />

nach wie vor einer der wichtigsten<br />

Pflanzenberater. Es gibt sogar<br />

zwei Termine pro Jahr. Gerade hat<br />

Peglow mit seiner Frau drei Transporter-Ladungen<br />

Pflanzen nach<br />

Dahlem geschafft. Das meiste wird<br />

weggehen, viele Stammkunden werden<br />

kommen, wie stets. ImSeptember<br />

ist dann der nächste Staudenmarkt.<br />

Die Treffen sind gediehen zu<br />

Events. Mehr Fachleute für Stauden<br />

kommen nirgends zusammen. Die<br />

Im Angebot: Netzblatt-Pfingstrose und Gewöhnliche Kuhschelle.<br />

Mienen der Händler strahlen, wenn<br />

sie denn die richtigen Gesprächspartner<br />

finden, fast so, wie es später<br />

wohl die Blüten ihrer Lieblingsstauden<br />

tun werden.„Dieses Leuchten in<br />

den Augen kenne ich seit den 80ern“,<br />

sagt UwePeglow, heute 52 Jahrealt.<br />

Er lernte einst die Staudengärtnereiauf<br />

der Potsdamer Freundschaftsinsel,<br />

danach war er Geselle im Foerster-Garten<br />

in Bornim. Über die Jahre<br />

sind die Philosophien des Potsdamer<br />

Altmeisters nur noch populärer geworden.<br />

Eine davon: Allein Qualität<br />

zählt. So gilt es auf dem Staudenmarkt.<br />

Sämtliche Aussteller dürfen<br />

nur mit selbst aufgezogenen Pflanzen<br />

anreisen. Es sind Stauden, Wildgräser<br />

und Farne mit Gütesiegel sozusagen,<br />

aus kleinen Gewächshäusern. Ganz<br />

anders als die Ware aus dem Baumarkt.<br />

Dafür zahlen viele Kunden<br />

entsprechend mehr.<br />

Natürlich heißt allerdings keinesfalls<br />

nur „heimisch“, stellt Peglow,<br />

der Staudenmeister, klar –auch damit<br />

steht er ganz in alter Schule.<br />

„Gärtnerei ist immer Kulturvielfalt“,<br />

sagt er,seine Pflanzen stammen bisweilen<br />

ursprünglich vonweit her.So<br />

hat er wilde Miniatur-Netzblatt-<br />

Pfingstrosen dabei, im Kaukasus beheimatet,<br />

die ganz fein geschlitzte<br />

Blätter haben. Aber die runde Blüte,<br />

noch zart und eingerollt, lässt sofort<br />

eine Pfingstrose erkennen.<br />

Für die Sammler vonPhlox–und<br />

diese fachmännische Spezies ist weit<br />

verbreitet –hat Peglowdie„Rote Eva“<br />

im Angebot. Und diese, in einem<br />

flammenden Lachsrot, hat wirklich<br />

nur er. Esist ein Nachkomme der<br />

„Eva Foerster“, die der damalige Gartenkünstler<br />

für seine Frau züchtete.<br />

<strong>Berliner</strong> Staudenmarkt 6. und 7. April jeweils<br />

9–18 Uhr. Botanischer Garten, Dahlem. Eingang<br />

über Königin-Luise-Platz oder Unter den Eichen.<br />

Eintritt: 6Euro<br />

Unter dem Titel Malwanne betreibtVanessa Gierszewski einenYouTube-Kanal;<br />

zuerst, um ihreMalkunst vorzuführen,<br />

zuletzt aber immer mehr,umzukochen. Dabei haben es<br />

der <strong>Berliner</strong>in solche Gerichte angetan, die sie in Filmen und Serien<br />

gesehen hat. 60 der„akribisch recherchierten“ Rezepte fanden<br />

nun ihrenWegvomVideokanal in die Buchform:„Wie<br />

schmeckt’s?“ (Community Editions,16Euro). Kulinarisch entdeckten<br />

wir hier kein Neuland, aber hey,dieYouTuberin nutzt<br />

ihredigitale Prominenz zur Erweiterung derVerwertungskette<br />

ins Analoge.Und bevor wir nur noch meckern: DieFrage,wie<br />

die Menschen schmecken, die in der Serie„TheWalking Dead“<br />

vonZombies verspeist werden –die fanden wir dann doch delikat.<br />

Nachstehend ist das entsprechende Rezept Gierszewskis.<br />

Allein die Wurst als abgehackter Finger:filmreif! (schl.)<br />

Zutaten<br />

1Dose Erbsen und Möhrchen (ca. 280 g),<br />

Dose Mais (150 g), 1Dose Kidneybohnen (400 g),<br />

1Dose schwarze Bohnen (400 g),<br />

1Dose passierte Tomaten (400 g),<br />

2ELfrisch gehackte Kräuter (Petersilie,Rosmarin, Thymian …),<br />

250 ml Gemüsebrühe,5(vegetarische) Bratwürstchen,<br />

5Mandelblättchen, 2ELPflanzenöl, Pfeffer &Salz, Zucker<br />

Zubereitung<br />

Schritt 1 DasDosengemüse abtropfen lassen. DieKonservendosen<br />

spülen und das Papier entfernen, falls darin serviert<br />

werden soll. DasGemüse in einenTopf geben und mit den passierten<br />

Tomaten, den Kräutern und der Gemüsebrühe auffüllen.<br />

Zugedeckt für 30 Minuten köcheln lassen.<br />

Schritt 2 Um dieWürstchen wie Finger aussehen zu lassen, die<br />

Haut im oberen und unteren Drittel je dreimal untereinander<br />

einschneiden. Das werden später die Fingergelenke. Als Fingernagel<br />

dienen Mandelblättchen. Damit diese nachher halten,<br />

an einem Ende der Würstchen eine Art Nagelbett einschneiden.<br />

Danach dieWürstchen in Öl anbraten und schließlich<br />

die Mandelblättchen an der Spitzeanbringen.<br />

Schritt 3 DieSuppe mit Pfeffer,Salz und Zucker abschmecken<br />

und in die Konserven füllen. Aber Vorsicht: Konservendosen<br />

werden sehr schnell sehr heiß, besser mit einer Serviette umwickeln!<br />

Schritt 4 Die Wurst-Finger nun auf die Dosen verteilen, und<br />

fertig ist die Halloween-Suppe!<br />

VERLAG COMMUNITY EDITIONS<br />

les auf höchstem künstlerischen Niveau.<br />

TIPPS<br />

Am Wochenende stellen Svenja<br />

Teichert und Guiseppe Fornasari<br />

von Cosmomusivo kleinere Objekte<br />

wie Seifenschalen, Serviettenringe Berlin: Die Europäischen Tage<br />

und runde Tischplatten auf der des Kunsthandwerks finden am<br />

Kunsthandwerksmesse im Kühlhaus<br />

am Gleisdreieck aus. Rund 50 Mitglieder<br />

und Gäste des Berufsverbandes<br />

Angewandte Kunst präsentieren<br />

Sonnabend und Sonntag statt.<br />

Alle in Berlin teilnehmenden<br />

Werkstätten finden Sie auf<br />

www.berlin.kunsthandwerkstage.de<br />

und verkaufen die breite Palette ihrer<br />

meisterhaften Gebrauchskunst. Das<br />

Kühlhaus ist eine ehemalige Eisfabrik,<br />

genutzt, um zu Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts Lebensmittel wie Fisch<br />

und Fleisch zu kühlen. Im weitläufigen,<br />

Besichtigen und Kaufen:<br />

Messe „ECHT moderncraft“,<br />

Kühlhaus am Gleisdreieck, Luckenwalder<br />

Straße 3, Kreuzberg,Sa11bis<br />

19 Uhr,So10bis 18 Uhr.Der Eintritt<br />

ehemals größten Kühlhaus-<br />

ist frei.<br />

komplex Europas können die ausgestellten<br />

Objekte ihre ganze Schönheit<br />

entfalten.<br />

Werkstatt: CosmomusivoMosaik,<br />

handgefertigte Glas- und Naturnsteinmosaiken,<br />

Für den kulinarischen Genuss<br />

Prinzenstraße 85 F, Kreuzberg.<br />

beim Messebesuch serviert das Catering<br />

www.cosmomusivo.de<br />

Wilde Küche Veganes,Vegeta-<br />

risches und Regionales. Mundgeblasenes Glas von Karina Wendt MICHEL KLEHM Feinstes Hutdesign von Angelika Klose ANGELIKA KLOSE


22 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

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Berlin bewegt sich<br />

Kampf und<br />

Tanz zugleich<br />

Afrikanische Sklaven in Brasilien<br />

entwickelten Capoeira. Der Sport ist in Mode,<br />

er trainiert Kraft und Geschmeidigkeit –<br />

eine Herausforderung für<br />

den ganzen Körper<br />

VonMechthild Henneke<br />

Unsere Autorin Mechthild Hennekewird gleich bei ihrem ersten Capoeira-Training zu einer sogenannten Ronda aufgefordert. Zwei Capoeiristas treten in die Raummitte, bewegen sich umeinander zu Musik und die anderen sehen zu. SABINE GUDATH (2)<br />

Bevor es um den Sport geht,<br />

müssen wir über Politik reden:<br />

Capoeiraist ohne Politik<br />

nicht denkbar.Der Sport<br />

gründet auf Toten und Tränen aus<br />

vielen Jahrhunderten. Mehr als drei<br />

Millionen Afrikanerinnen und Afrikaner<br />

sind während der Kolonialzeit<br />

nach Brasilien verschleppt worden.<br />

Eiserne Halsbänder mit Ketten wurden<br />

ihnen von Sklavenhändlern um<br />

den Hals gelegt, sie wurden in Schiffe<br />

gepfercht. Werauf der langen Reise<br />

meuterte, bezahlte mit dem Leben.<br />

Wohin immer sie verkauft wurden:<br />

Das Leid ging weiter. Rechtlosigkeit,<br />

Gewalt und Ausbeutung war das<br />

Schicksal derVerschleppten.<br />

Capoeira ist aus dieser Unterdrückung<br />

entstanden: Da es den Sklaven<br />

verboten war, ihren Körper zu<br />

trainieren, versteckten sie ihre<br />

Übungen in einem Tanz.<br />

Einbisschen was vonZirkus<br />

CLUB ODER VEREIN<br />

Club: Capoeira-Studios gibt es in vielen<br />

Bezirken Berlins. Das Centro 113 befindet<br />

sich am Kaiserdamm 112–113 in<br />

Charlottenburg.Hier wird Training für Kinder<br />

und Erwachsene angeboten.<br />

Mehr Infos: www.centro113.com<br />

Akademie: Die Capoeira-Akademie liegt<br />

unweit des Hermannplatzes in Kreuzberg.<br />

Neben Training für Klein und Groß gibt es<br />

hier auch Personal Training.Mehr Infos:<br />

www.capoeira-berlin.de<br />

Vereine: Wiedie <strong>Berliner</strong> Turnerschaft<br />

bieten auch noch andere Sportvereine<br />

Capoeira an.<br />

Als ich das Capoeira-Studio in einem<br />

Altbau am Kaiserdamm in Charlottenburg<br />

betrete, sehe ich Kinder die<br />

geduckten, flinken Bewegungen trainieren,<br />

und schlagartig wird mir bewusst,<br />

worauf ich mich eingelassen<br />

habe: Dies ist kein Fitnesstraining<br />

wie andere. Es ist ein Ritual, ein<br />

Statement mit Armen und Beinen,<br />

ein Befreiungstanz.<br />

Dass Capoeira etwas Fremdes,<br />

Faszinierendes ist, weiß ich seit vielen<br />

Jahren. Der französische Sänger<br />

Bernard Lavilliers hat schon in den<br />

70er-Jahren ein Lied über Capoeira<br />

geschrieben, in dem er die verwegene<br />

und zugleich sehnsuchtsvolle<br />

Grundstimmung des Sports eingefangen<br />

hat. Das Lied geht mir in der<br />

Umkleidekabine durch den Sinn.<br />

DieGruppe,die sich um 18 Uhrin<br />

dem einstigen Ladenlokal zusammenfindet,<br />

vereint Männer, Frauen,<br />

Mädchen, Jungen, Hellhäutige,Dunkelhäutige,<br />

Muskulöse und weniger<br />

Durchtrainierte. Platz für mich ist<br />

also allemal. Unser Trainingsleiter<br />

sticht heraus: Thilo Stöhr, 44, trägt<br />

ein knallbuntes Outfit aus einer lockeren<br />

Hose und einem ärmelfreien<br />

T-Shirt. Das wirkt fröhlich und nahbar,<br />

eshat ein bisschen was von Zirkus.<br />

Meine Mitstreiter sind ganz in<br />

Weiß oder Schwarzgekleidet.<br />

Wir wärmen uns auf. Dazu läuft<br />

die typische Capoeira-Musik, Melodien<br />

voller Synkopen und wechselnden<br />

Rhythmen. Das lässt die Stadt<br />

vor dem Fenster verschwinden. Es<br />

scheint, als ob Bahia im Nordosten<br />

Brasiliens, der Geburtsort des Capoeira,<br />

näher gerückt ist.<br />

Unsere Bewegungen werden von<br />

einem raumgroßen Spiegel reflektiert.<br />

Wirkommen gedoppelt aufeinander<br />

zu, bewegen uns voneinander<br />

fort. Zunächst in der sogenannten<br />

Ginga: EinBein wirdnach hinten gestellt,<br />

der Körper wandert zurück,<br />

dann wieder vor, der Schritt geht zur<br />

Seite, das andere Bein geht zurück –<br />

ein schwingendes Dreieck entsteht.<br />

Ein Ellenbogen wandert hoch, um<br />

das Gesicht zu schützen. Tanzen, ja,<br />

aber auch kämpfen –darum geht es.<br />

Der Ginga folgen weitere Bewegungsabfolgen:<br />

blitzschnelle Drehungen,<br />

Tritte in die Luft und ein tiefes<br />

Ducken, um den Tritten des Gegenübers<br />

auszuweichen. Ganz wichtig<br />

in der Capoeira: das Rad. „Kannst<br />

du Radschlagen?“, fragt mich Thilo.<br />

„Als Kind konnte ich es gut“, antworte<br />

ich und zweifele, ob die 40<br />

Jahre, die seit meinem letzten Rad<br />

vermutlich vergangen sind, nicht zu<br />

lang waren, um noch einmal damit<br />

anzufangen. Ich lasse mir nichts anmerken<br />

und probiere mein Glück.<br />

Meine untere Hälfte will nicht hoch,<br />

und ich plumpse auf die Seite.„Hast<br />

du dir weh getan?“, fragt Thilo<br />

schnell. „Nein.“ Ich verziehe mich<br />

Bunt gekleidet und erstaunlich beweglich:<br />

Thilo Stöhr,der Trainingsleiter.<br />

grummelnd in den hinteren Teil des<br />

Raums und übe das Rad. Kann doch<br />

nicht sein, dass ich das verlernt habe.<br />

Ohne Zuschauer geht es gleich viel<br />

besser.Ich fasse neuen Mut.<br />

Friedrich Klucke,27, Thilos Assistent,<br />

kommt, um mich zu unterstützen.<br />

Geduldig probt er mit mir einen<br />

Bewegungsablauf, der auch für Anfänger<br />

zu schaffen ist: Zwei Personen<br />

winden sich elegant umeinander,<br />

was in unserem Fall dazu führt, dass<br />

wir häufig kollidieren. Aus dem Augenwinkel<br />

beobachte ich staunend,<br />

was die anderen machen. Da ist<br />

Lina, die aus der Bewegung nach<br />

hinten in eine Brücke sinkt und sofortwieder<br />

auf den Füßen steht, Neil,<br />

der auf den Händen durch den<br />

Raum läuft, und Yohann, der sein<br />

rechtesBeinwie einen Uhrzeiger um<br />

die eigene Achse schnellen lässt. Die<br />

Capoeiristas, wie sich die Anhänger<br />

des Sports nennen, machen aus ihren<br />

Körpern Pfeil und Bogen, so<br />

scheint es.Mal sind sie biegsam und<br />

weich, mal fest und zielgerichtet –<br />

und das meist in unmittelbarem<br />

Wechsel. Lässt sich so etwas denn<br />

wirklich lernen?<br />

Friedrich lacht. „Aber natürlich.<br />

Ichbin selbst erst seit fünf Jahren dabei“,<br />

sagt er. Der Psychologiestudent<br />

liebt die drei Trainingseinheiten pro<br />

Woche.Erhabe durch CapoeiraFreiheit<br />

gewonnen. „Man überschreitet<br />

seine Grenzen und sieht immer mehr,<br />

was möglich ist.“ Es sei der individuellste<br />

und zugleich gemeinschaftlichste<br />

Sport, den er erlebt habe.<br />

Wie eng die Gruppe zusammengehört,<br />

spüreich im zweiten Teil des<br />

Trainings: Thilo eröffnet ein sogenanntes<br />

Spiel; auf Portugiesisch<br />

spricht man von einer Roda, auf<br />

Deutsch von Kreis oder Runde. Er<br />

nimmt ein Instrument, die Berimbau,<br />

und beginnt, die Saite zu anzuschlagen,<br />

die in einen gebogenen<br />

Holzstock gespannt ist. Dazu singt<br />

er, und zwei Mitglieder der Trainingsgruppe<br />

spielen im Rhythmus<br />

Pandeiros,Tambourins mit Schellen.<br />

Dieanderen klatschen dazu.<br />

Zu der Musik treten jetzt immer<br />

zwei Capoeiristas in die Mitte. Sie<br />

machen erst ein paar Gingas, dann<br />

beginnt der Ernst: Sie schlagen umeinander<br />

Rad, bewegen sich auf ihr<br />

Gegenüber zu, das sich daraufhin<br />

duckt. Körperkontakt entsteht dabei<br />

nicht, es gibt keine Gefahr, verletzt<br />

zu werden. Das Ziel ist zu spielen –<br />

die Schönheit der Bewegung zu feiern,<br />

den anderen zu animieren, es einem<br />

nachzutun, miteinander zu<br />

wetteifern umden höchsten Salto,<br />

das schnellste Rad.<br />

Verschiedene Welten verbinden<br />

Ichbleibe am Rand, bis Thilo mich in<br />

die Mitte zieht. Ich bin überrascht:<br />

Der blutigste aller Anfänger soll sich<br />

hier präsentieren? „Natürlich –<br />

komm doch“, sagt Thilo. Ich traue<br />

mich und merke, wie das anfeuernde<br />

Klatschen, dasWohlwollen der<br />

Erfahrenen mich trägt und es gar<br />

nicht schlimm ist, dass ich schon<br />

wieder in meinen Tanzpartner hineingerannt<br />

bin. Ich werde später<br />

auch noch von Neil und von Lina<br />

aufgefordert – ganz egal, dass ich<br />

noch gar nichts kann.<br />

Das Endorphin lässt nicht lange<br />

auf sich warten. DieGemeinschaft in<br />

diesem Studio ist außergewöhnlich.<br />

Auf die Frage, was ihm Capoeira bedeutet,<br />

sagt Thilo, esgebe ihm „eine<br />

Art Seelenheil“. Er habe in den 14<br />

Jahren, die er den Sport macht, gelernt,<br />

eigene und fremde Welten zu<br />

verbinden. Und auch wenn es ein<br />

Kampfsport ist: „Aggressionen haben<br />

darin keinen Platz.“ Wie singt<br />

doch Bernard Lavilliers: „La vie et la<br />

mort, c’est Capoeira.“ –Das Leben<br />

und der Tod, das ist Capoeira.<br />

Aus Brasilien in die Welt<br />

Sklavenhandel –festgehalten vom<br />

britischen Künstler John Raphael<br />

Smith (1751–1812). IMAGO IMAGES<br />

Geschichte<br />

Einig sind sich die Experten nicht,<br />

wie Capoeira entstanden ist. Sie<br />

gilt als Mischung afrikanischer<br />

Kampfstile, Tänze und Rituale, die<br />

unter den Sklaven in Bahia im Nordosten<br />

Brasiliens im 19. Jahrhundert<br />

entstanden ist, schreibt Nestor Capoeira<br />

in seinem Buch „Capoeira.<br />

Kampfkunst und Tanz aus Brasilien“.<br />

Eine Theorie besagt, dass Capoeira<br />

sich als Tanz tarnte.Eine anderevermutet,<br />

dass junge Männer bei der<br />

CapoeiraumFrauen warben.<br />

Lange mussten die Capoeiristas,<br />

wie sich die Anhänger nennen, den<br />

Sport im Untergrund praktizieren.<br />

Die portugiesischen Kolonialherrscher<br />

verboten ihn, weil sie befürchteten,<br />

dass er die Sklaven einte und<br />

stärkte.<br />

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

wurde Capoeira legalisiert<br />

und gilt heute sogar als NationalsportBrasiliens.<br />

(mec.)<br />

Ein Capoeirista führtinder Altstadt<br />

des brasilianischem Salvador<br />

seine Kunst vor. IMAGO IMAGES<br />

Stile<br />

Capoeira Regional und Capoeira<br />

Angola sind die beiden Hauptstile,<br />

nach denen der Sport praktiziertwird.<br />

CapoeiraRegional basiert<br />

auf dem bekannten Meister des<br />

Sports, Bimba (1900–1974). Er trug<br />

den Beinamen „Drei Schläge“, denn<br />

länger konnten seine Gegner ihm<br />

meist nicht standhalten. Bimba<br />

schaffte es, die Capoeira aus einer<br />

Kampfkunst des Untergrunds in die<br />

Mittelklasse zu führen. Er entwickelte<br />

eine Unterrichtsmethode auf<br />

der Grundlage von acht vorbestimmten<br />

Folgen und Techniken.<br />

Die Capoeira Angola ist weitaus<br />

langsamer. Auch tragen die Sportler<br />

bei der Capoeira Angola bunte Kleidung,<br />

bei den Vorführkämpfen, den<br />

Rondas, manchmal sogar Anzüge.<br />

Witz und Humor spielen eine große<br />

Rolle bei dieser Variante.Inden <strong>Berliner</strong><br />

Studios wirdvor allem Capoeira<br />

Regional angeboten. (mec.)<br />

Die Berimbau verfügt nur über eine<br />

Saite, ein ausgehöhlter Flaschenkürbis<br />

dient als Resonanzkörper.<br />

IMAGO IMAGES<br />

Musik<br />

Eine ganz eigene Musik gehörtzur<br />

Capoeira. Häufig wird sie zum<br />

Training sogar live gespielt. Wichtigstes<br />

Instrument ist die Berimbau,<br />

die nur wenige Töne erzeugen kann.<br />

Sie besteht aus einem gebogenen<br />

Holzstock, an dessen Enden ein<br />

Draht als Saite befestigt ist. Ein aufgeschnittener,<br />

ausgehöhlter Flaschenkürbis<br />

wird als Resonanzkörper<br />

am unteren Drittel des Holzbogens<br />

befestigt. Die Saite wird mit einem<br />

Holzstab, der Baqueta,<br />

angeschlagen, der in der rechten<br />

Hand zusammen mit einer kleinen<br />

Glocke aus geflochtenem Stroh gehalten<br />

wird. Der Mangel an Tonvielfalt<br />

wird durch die vielen wechselnden<br />

Rhythmen ausgeglichen, die zur<br />

Capoeiragehören.<br />

Außerdem singt der Spieler eindringliche<br />

Lieder zur Musik. Auch in<br />

Kuba, Angola und anderen Ländern<br />

Afrikas gibt es die Berimbau. (mec.)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 23 *<br />

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Sport<br />

Es wird<br />

scharf<br />

geschossen<br />

Worauf sich Alba Berlin in<br />

Crailsheim einstellen muss<br />

VonChristian Schwager<br />

Manchmal verzerrt das Internet<br />

ja die Wirklichkeit. Ein Blick<br />

auf die beliebtesten Schlagzeilen der<br />

vergangenen Tage zum Thema<br />

Crailsheim etwa vermitteln den Eindruck,<br />

der Ortnahe Schwäbisch Hall<br />

sei ein heißes Pflaster. „Duo verkaufte<br />

kiloweise Cannabis“, heißt es<br />

da. Oder:„Räuber schießt auf Frau.“<br />

Allerdings wird auch ein Foto von<br />

Marco Baldi angezeigt, was trotz der<br />

Headline „Alba in Crailsheim gefordert:<br />

,Eine klassische Falle’“ auf eher<br />

geordnete Abläufe hindeutet.<br />

Albas Geschäftsführer Baldi und<br />

sein Team belegen Platz drei der Basketball-Bundesliga<br />

(BBL). DieCrailsheim<br />

Merlins, Gastgeber an diesem<br />

Sonnabend (20.30 Uhr), sind Viertletzte.<br />

Die <strong>Berliner</strong> reisen mit dem<br />

wertvollsten Spieler des Eurocups<br />

an, mit dem frisch gekürten MVP<br />

Luke Sikma. Doch genau dieser Eurocup<br />

macht die Partie im Schwäbischen<br />

so tückisch. Schließlich bricht<br />

Alba direkt im Anschluss nachValencia<br />

auf, wo am Dienstag das erste von<br />

maximal drei Finalspielen der zweiten<br />

europäischen Liga stattfindet.<br />

„Es wird schwierig, die nötige Konzentration<br />

aufzubringen“, sagt Geschäftsführer<br />

Baldi.<br />

Hollis Thompson debütiert<br />

Die Tabelle kann täuschen, mindestens<br />

so sehr wie das Angebot an<br />

Nachrichten einschlägiger Suchmaschinen<br />

im Internet. Dort ist der<br />

Name Hollis Thompson inzwischen<br />

um einiges nach unten gerutscht.<br />

Der28Jahrealte Flügelspieler kam in<br />

dieser Woche aus Los Angeles nach<br />

Crailsheim, überstand einen Medizincheck<br />

und erste Trainingseinheiten<br />

problemlos und kann nun gegen<br />

Alba auflaufen. Thompson soll für<br />

die verbleibenden neun Saisonspiele<br />

bei den Merlins Akzente setzen.<br />

Frisch gekürt: LukeSikma ist der wertvollste<br />

Profi der Eurocup-Saison. DPA/STACHE<br />

Den 2,03 Meter großen Profi aus<br />

Pasadena/Kalifornien für die gesamte<br />

Spielzeit zu engagieren, hätten<br />

sich die Crailsheimer finanziell<br />

nicht leisten können. Er kann die Erfahrung<br />

aus 265 NBA-Partien vorweisen,<br />

stand von 2013 bis 2017 bei<br />

den Philadelphia 76ers unterVertrag,<br />

bevor seine Karriere in der besten<br />

Liga der Welt ins Stottern geriet, er<br />

aber immerhin beim europäischen<br />

Topklub Olympiakos Piräus unterkam<br />

und schließlich in der Farmliga<br />

der NBA, der G-League ,bei den Northern<br />

Arizona Suns auflief, für die er<br />

16,6 Punkte erzielte, eine Dreier-<br />

Quote von33,8 Prozent schaffte und<br />

6,2 Rebounds einsammelte.<br />

Einer wie Thompson bedeutet<br />

zunächst einen erheblichen Qualitätszuwachs.<br />

Allerdings, so hat es<br />

auch Crailsheims sportlicher Leiter<br />

Ingo Enskat der Südwest Presse gesagt,<br />

kann er „es nicht im Alleingang<br />

richten“. Gelegentlich führteine solche<br />

Verstärkung in einem Team sogar<br />

zum Verlust des Gleichgewichts.<br />

Es kann ein heikles Duell werden.<br />

Für Alba, für die Merlins. Für beide<br />

Mannschaften gilt die Warnung, die<br />

sich in einer der Schlagzeilen aus<br />

Crailsheim versteckt: „Schuss löst<br />

sich versehentlich und trifft Mann.“<br />

Strecke des <strong>Berliner</strong> Halbmarathons am Sonntag<br />

4<br />

A100<br />

Kaiserdamm<br />

Spandauer<br />

Damm<br />

6<br />

7<br />

5<br />

EP<br />

Perfektionist in der Abwehr<br />

Nicolas Rossard weiß, wie die BR Volleys dem Druck im Entscheidungsspiel gegen Düren am Sonntag standhalten können<br />

VonKarin Bühler<br />

Schlossstr.<br />

8<br />

Droysenstr.<br />

R.-Wagner-<br />

Platz<br />

Bismarckstr.<br />

CHARLOTTEN-<br />

BURG<br />

9<br />

Otto-Suhr-Allee<br />

Konstanzer<br />

Str.<br />

3<br />

Leibnitzstr.<br />

Kantstr.<br />

10<br />

EP<br />

Kurfürstendamm<br />

Franklinstr.<br />

2<br />

Tiergarten<br />

Zoologischer<br />

Garten<br />

Bundesallee<br />

11<br />

Altonaer Str.<br />

Nach der 2:3-Niederlage im zweiten<br />

Play-off-Viertelfinale in Düren<br />

saß Nicolas Rossard lange da,<br />

dehnte sich und starrte auf den Boden.<br />

Dann schallte der Name des <strong>Berliner</strong><br />

Liberos durchs Hallenmikrofon.<br />

Dürens Trainer hatte den Franzosen<br />

zum wertvollsten Spieler der BR Volleys<br />

erkoren. Rossard war darüber<br />

wenig begeistert, stand aber auf, um<br />

die Medaille in Empfang zu nehmen:<br />

„Lieber wäre ich nicht wertvollster<br />

Spieler geworden und wir hätten gewonnen.<br />

Kein Spieler des Verliererteams<br />

mag diese Auszeichnung“,<br />

sagte der 28-Jährige tags darauf.<br />

Da hatte er nach einer langen Busfahrt<br />

zurück durch die Nacht mit ein<br />

paar Teamkollegen die <strong>Berliner</strong> Frühlingssonne<br />

genossen. Siehatten über<br />

den Ausgleich in der Best-of-three-<br />

Serie geredet. Über das Entscheidungsspiel<br />

am Sonntag in Berlin (19<br />

Uhr, Max-Schmeling-Halle) und darüber,„dass<br />

wir in Düren nie unser Level<br />

erreicht haben. Unsere Blockabwehr<br />

war nicht gut, unsere<br />

Aufschläge waren nicht gut,<br />

unsere Abwehr auch nicht.<br />

Ich war mit mir nicht zufrieden“,<br />

sagte Rossard.<br />

„Ich bin nie zufrieden, solange<br />

es nicht perfekt ist.“<br />

Berlins Trainer Cedric<br />

Enard hatte an Rossards<br />

Leistung am Mittwoch<br />

nichts auszusetzen. „Aber<br />

er macht ein Ingenieursstudium.<br />

Er will immer Perfektion.<br />

Deshalb sorgt er für Ordnung und redet<br />

sehr viel mit den Spielern inder<br />

Abwehr“, sagt Enard. „Er will sichergehen,<br />

dass sich die anderen Abwehrleute<br />

auf dem Platz gut fühlen.“ Enard<br />

kennt Rossard aus Toulouse. Als der<br />

1,83 Meter große Nationalspieler dort<br />

1<br />

Tauentzienstr.<br />

12<br />

Hofjägerall.<br />

Paulstr.<br />

Straße des 17. Juni<br />

2009 seine Karriere begann, war<br />

Enard Assistenztrainer der ersten<br />

Mannschaft und Cheftrainer der<br />

zweiten. Beide waren glücklich, als<br />

die BR Volleys den Libero<br />

vorigen Dezember nachverpflichteten.<br />

Denn nach<br />

den Erfahrungen bei Paris<br />

Volleys hatte Rossard beim<br />

polnischen Klub Stocznia<br />

Stettin zum zweiten Mal<br />

IMAGO IMAGES/MARCEL LORENZ<br />

Alt-Moabit<br />

START<br />

Lützowufer<br />

13<br />

Tiergartenstr.<br />

14<br />

EP<br />

Potsdamer Str.<br />

ZIEL<br />

TEMPELHOF<br />

TEMPELHOF<br />

Ebertstr.<br />

hintereinander miterleben<br />

müssen, wie sich ein Klub<br />

Kommunikator: wegen finanzieller Schwierigkeiten<br />

auflöst.<br />

Nicolas Rossard<br />

„Ich liebe Berlin, die<br />

Restaurants und Cafés, die East Side<br />

Gallery“, sagt Rossard, der in Charlottenburg<br />

fünf Minuten entfernt von<br />

den Kollegen Tuia und Bogachev<br />

wohnt.„Ich liebe denVerein. Ichfühle<br />

mich längst zu Hause. Ich bin nach<br />

Berlin gekommen, um zu gewinnen.<br />

Ichwill auf keinen Fall, dass schon am<br />

EP<br />

Potsdamer<br />

Platz<br />

Luisenstr.<br />

Wilhelmstr.<br />

Friedrichstr.<br />

Unter d. Linden<br />

BLZ/GALANTY; QUELLE: BERLINER-HALBMARATHON.DE<br />

Der Hase wird zum Jäger<br />

15<br />

16<br />

Friedrichstr.<br />

MITTE<br />

Start:<br />

Skater: 9.30 Uhr<br />

Rollis: 9.55 Uhr<br />

Läufer: 10.05 Uhr<br />

1 Kilometerangabe<br />

EP<br />

K.-Liebknecht-Str.<br />

Breite Str.<br />

17 EP 18<br />

Leipziger Str.<br />

Spittelmarkt<br />

Erfrischungspunkt<br />

Richard Ringer debütiert beim <strong>Berliner</strong> Halbmarathon auf der Straße –und will unter 62 Minuten bleiben<br />

VonKarin Bühler<br />

Will sich am Sonntag mit der Straße anfreunden: Richard Ringer<br />

Vorhaben: Die Niederländerin<br />

Sifan Hassan, 26, hat vor,<br />

am Sonntag den Weltrekord<br />

über 21,0975 km zu knacken.<br />

Voriges Jahr lief die gebürtigeÄthiopierin<br />

in Kopenhagen<br />

bereits Europarekord<br />

(65:15 Minuten).<br />

Richard Ringer musste lachen,<br />

als er sich bei der<br />

Pressekonferenz zum <strong>Berliner</strong><br />

Halbmarathon auf<br />

der Videoleinwand laufen sah. Er<br />

trug Handschuhe auf den Bildern,<br />

ein langes Lauf-Shirtund statt seines<br />

Names stand auf seiner Startnummer<br />

„Pace“. „Ich musste lachen, weil<br />

es ja eigentlich noch keine Videos<br />

von mir auf der Straße gibt“, sagte<br />

Ringer. „Mein erstes Rennen war ja<br />

für mich kein Wettkampf.“ Nein, im<br />

Oktober hatte ihn Deutschlands<br />

schnellster Marathonläufer Arne<br />

Gabius gefragt, ob Ringer ihm beim<br />

Frankfurt Marathon als Tempomacher-Hase<br />

dienen könne. Klar, sagte<br />

der 5000 und 10 000-Meter-Spezialist,<br />

der 2016 in Amsterdam über<br />

5000 Meter EM-Bronzegewann.<br />

Eigentlich wollte er bei Kilometer<br />

21 aussteigen, aber da ging es ihm<br />

noch blendend. Undseine Freundin,<br />

die österreichische Läuferin Nada<br />

Ina Pauer, hatte gesagt, er solle das<br />

Rennen erst beenden, wenn er sich<br />

nicht mehr wohl fühle.Das war nach<br />

31 Kilometern so. Am nächsten Tag<br />

stellte Ringer überrascht fest, dass<br />

ihn die Oberschenkel schmerzten,<br />

nicht die Waden, wie er vermutet<br />

hatte: „Damals habe ich meine<br />

erste freundschaftliche Bekanntschaft<br />

mit dem Belag gemacht.“<br />

Beim Halbmarathon in Berlin<br />

soll die Freundschaft weiter wachsen,<br />

Ringer gibt sein Wettkampfdebüt<br />

auf der Straße.„Irgendwann<br />

muss ich ja mal damit anfangen“,<br />

findet der 30-Jährige, der für den<br />

LC Rehlingen startet und eine ehrgeizige<br />

Zeit jagt: „Eine 61 tief traue<br />

ich mir zu“, kündigte er in der<br />

Läufersprache an. Übersetzt heißt<br />

das: Ringer will unter 62 Minuten<br />

bleiben. Das hat in den vergangenen<br />

20 Jahren kein Deutscher außer<br />

Homiyu Tesfaye geschafft,<br />

dem 2018 in Den Haag eine Zeit<br />

von 61:20 Minuten gelang.<br />

Abschied von der Bahn nimmt<br />

Ringer aber erst nach den Sommerspielen<br />

2020 in Tokio. Dort will der<br />

studierte Maschinenbauer die 5000<br />

Meter laufen, Olympia mit seiner<br />

Freundin erleben, einer promovier-<br />

WELTREKORD IM VISIER<br />

Vorlage: Damit lag sie nur<br />

24 Sekunden über dem<br />

Weltrekord der Kenianerin<br />

Joyciline Jepkosgei (64:51)<br />

von2017. In Kopenhagen<br />

habe sie sich garnicht besonders<br />

auf das Rennen vorbereitet,<br />

sagte Hassan.<br />

IMAGO IMAGES/ULMER<br />

Vorbehalt: Hassan gehört<br />

zum Oregon-Projekt des umstrittenen<br />

US-Trainers Alberto<br />

Salazar.Sie wird wohl<br />

den 13 Jahre alten Streckenrekord<br />

(67:16) brechen. Die<br />

vorhergesagten 14, 15 Grad<br />

Celsius sind günstig dafür.<br />

ten Juristin, die er trainiert. Dennoch<br />

hat er sich jetzt im Höhentrainingslager<br />

in Flagstaff, USA, auf der Straßenrunde<br />

ans Laufen ohne Spikes<br />

gewöhnt. Am Donnerstag flog er aus<br />

Phoenix nach Frankfurt und hatte<br />

Glück, dass er in der Holzklasse eine<br />

freie Viererreihe fand, wo er sich<br />

schlafen legen konnte. Den Aufenthalt<br />

in Frankfurt nutzt er, um im<br />

Wald neben dem Flughafen laufen<br />

zu gehen und sich beim Physiotherapeuten<br />

in der Stadt Beine und Rücken<br />

ausstreichen zu lassen.<br />

Am Donnerstagabend kam er in<br />

Berlin an. Er wunderte sich, dass es<br />

in seinem Hotel am Potsdamer Platz<br />

fast so ruhig wie zu Hause in Uhldingen-Mühlhofen<br />

war, wohinter seinem<br />

Elternhaus der Wald und davor<br />

der Bodensee liegen. Keine Klimaanlage,<br />

kein Aufzug, kein Straßenlärm,<br />

dafür Totenstille.„Ich bin sofort eingeschlafen“,<br />

sagt Ringer.<br />

Philipp Pflieger, 31, hörte dem<br />

Kollegen aufmerksam zu. DerOlympiateilnehmer<br />

von 2016 hat ebenfalls<br />

die Qualifikation für Tokio 2020<br />

zum Ziel –imMarathonlauf. Dafür<br />

will er in diesem Frühjahr seine<br />

Halbmarathon-Bestzeit von 63:14<br />

Minuten verbessern. „Ich will möglichst<br />

in die nächste Minute reinkommen.“<br />

Diese Ansage amüsierte<br />

wiederum Patrick Lange, der als Triathlet<br />

ebenfalls sein Halbmarathon-<br />

Debüt gibt. Er werde„so ein bisschen<br />

als Tourist in Berlin sein und die<br />

Jungs, die wirklich im Rampenlicht<br />

stehen, beobachten“, sagte der zweimalige<br />

Ironman-Hawaii-Sieger. Vermutlich<br />

wirderdas ein bisschen verbissener<br />

tun als die meisten der<br />

35 551 Läufer. Immerhin gab der<br />

Mann, der auf Hawaii regelmäßig<br />

mit seinen Marathonzeiten verblüfft,<br />

71 Minuten als 21,1-km-Bestzeit<br />

innerhalb eines Mitteldistanz-<br />

Triathlons an.<br />

Pflieger wiederum stellt sich darauf<br />

ein, das Rennen nicht in unmittelbarer<br />

Gesellschaft von Richard<br />

Ringer zu bestreiten: „Ich befürchte,<br />

dass wir beide nicht zusammenlaufen,<br />

weil Richardsicher schneller angehen<br />

möchte.“ Ringer schmunzelte.<br />

Ersagte: „Ja, wenn ich Philipp<br />

schon vordem Ziel treffe,dann läuft<br />

es bei mir nicht so gut.“<br />

Sonntag mein Urlaub beginnt.“<br />

Enard ergänzt: „Keiner von uns will<br />

das.“ Noch in der Kabine sagte der<br />

Trainer zu den Spielern: „Wir alle wissen,<br />

dass wir zu Hause den Kampf annehmen,<br />

besser aufschlagen und<br />

mehr Druck ausüben können.“ Das<br />

erste Spiel gegen Düren, das die <strong>Berliner</strong><br />

3:0 gewannen, dient als Beweis.<br />

Dennoch ist die Situation angespannt,<br />

der Erfolgsdruck groß. Beieinem<br />

AusimViertelfinale um die deutsche<br />

Meisterschaft wären die BR Volleys<br />

zum ersten Mal seit 20 Jahren<br />

kommende Saison in keinem europäischenWettbewerb<br />

vertreten.<br />

„Der Schlüssel wird der Beginn<br />

sein. Wirmüssen die Partie sofortaggressiv<br />

angehen“, sagt Rossard über<br />

das Entscheidungsspiel am Sonntag.<br />

„Wir müssen unserem System vertrauen,<br />

selbstbewusst sein, Leidenschaft<br />

zeigen. Dann schaffen wir den<br />

Einzug ins Halbfinale.“<br />

NACHRICHTEN<br />

Coach Rose hält sich zum<br />

Thema Gladbach bedeckt<br />

FUSSBALL. Trainer MarcoRose von<br />

RedBull Salzburghat laut eigener<br />

Aussage noch keine Entscheidung<br />

über einen möglichen Wechsel zu<br />

Borussia Mönchengladbach getroffen.<br />

„Wenn es Fakten gibt, werdeich<br />

mich dazu äußern“, sagte der 42-<br />

Jährige.Ferner sei er „nicht hier,um<br />

irgendwelche Wasserstandsmeldungen<br />

zu kommentieren“. Rose wird<br />

heiß als Nachfolger des scheidenden<br />

Dieter Hecking als Cheftrainer in<br />

Gladbach gehandelt.<br />

Widerstand gegen Reform<br />

der Champions League<br />

FUSSBALL. Europas Fußball-Ligen<br />

gehen auf Konfrontationskurs zu der<br />

Club-Vereinigung und lehnen die<br />

publik gewordenen Pläne für eine<br />

Reformder Champions League ab.<br />

„Die Leidenschaft der Fußballfans<br />

ist vomlokalen Fußball und vonder<br />

Tradition geprägt, am Sonnabend<br />

und Sonntag mit Familie und Freunden<br />

ins Stadion zu gehen“, hieß es in<br />

einem Statement. DieEuropean<br />

Club Association (ECA) hatte im<br />

MärzihreGespräche mit der Uefa<br />

über eine Europapokal-Reformaufgenommen.<br />

Von2024 an könnte es<br />

eine dreistufige Champions League<br />

geben. Wochenendspiele hatte ECA-<br />

Chef Andrea Agnelli explizit nicht<br />

ausgeschlossen.<br />

Becker lobt Oranienburger<br />

Molleker in höchsten Tönen<br />

Lob von Becker,Faust von Becker:Rudolf<br />

Molleker<br />

IMAGO IMAGES/GEPA<br />

TENNIS. Derdreimalige Wimbledonsieger<br />

BorisBecker hat das Oranienburger<br />

Talent Rudi Molleker in<br />

den höchsten Tönen gelobt.„Wir haben<br />

in Rudi Molleker den vielleicht<br />

besten 18-Jährigen der Welt“, sagte<br />

Becker in einem Interview der Stuttgarter<br />

<strong>Zeitung</strong>. Als Männer-Chef im<br />

Deutschen Tennis Bund versuche er,<br />

„den Spielernmit Ratund Tatzur<br />

Seite zu stehen. Dasbetrifft nicht nur<br />

die Profis im Davis-Cup-Team, sondernauch<br />

und nicht zuletzt den<br />

Nachwuchs“, sagte der 51-Jährige.<br />

Westphal bleibt den<br />

Netzhopperstreu<br />

VOLLEYBALL. Dirk Westphal, 33, hat<br />

seinen Vertragbeim Volleyball-Bundesligisten<br />

Netzhoppers KW-Bestensee<br />

um ein Jahr verlängert. „Erist<br />

für uns ein sehr wichtiger Spieler,der<br />

aufgrund seiner Erfahrung die<br />

Mannschaft führen kann“, sagte Manager<br />

Arvid Kinder nach der Vertragsunterzeichnung.<br />

Italiens Regierung will<br />

Rennen in Monza retten<br />

MOTORSPORT. Dieitalienische Regierung<br />

ist gewillt, zum Erhalt des<br />

Formel-1-Grand-PrixinMonza<br />

durch finanzielle Zuwendung beizutragen.<br />

Dierechte Regierungspartei<br />

Lega brachte im Parlament am Freitag<br />

einen Gesetzentwurfein, wonach<br />

das Rennen vorden TorenMailands<br />

als „traditionsreicher Grand<br />

Prix“ geschützt und vomStaat finanziell<br />

in Höhe vonzehn Millionen<br />

Euro jährlich gefördertwerden soll.<br />

Die2018er-Ausgabe des Rennens<br />

war mit einem Minus vonzwölf Millionen<br />

Euro zu Ende gegangen.


JETZT<br />

am Kiosk<br />

unveu-news.de


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 25<br />

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Sport<br />

Sehnsucht nach Seabiscuit<br />

Die dubiosen Todesfälle auf der Rennbahn in Santa Anita stehen symbolisch für den Überlebenskampf des Galoppsports in den VereinigtenStaaten<br />

VonHarry Nutt<br />

Die kalifornische Galopprennbahn<br />

Santa Anita,<br />

nordöstlich von Los Angeles,<br />

war einmal die<br />

große Bühne von Seabiscuit. Dem<br />

kleinen, unscheinbaren Hengst<br />

schien der TodimSchlachthof schon<br />

sicher, ehe ein erfahrener, aber erfolgloser<br />

Trainer sich seiner erbarmte,<br />

und es noch einmal auf der<br />

Rennbahn mit ihm versuchte.<br />

Die amerikanische Soziologin<br />

Laura Hillenbrand hat 2001 in einer<br />

umfangreichen amerikanischen Sozialgeschichte<br />

der Dreißiger- und<br />

Vierzigerjahredarüber berichtet, wie<br />

Seabiscuit in der Zeit der großen<br />

Wirtschaftskrise zu einer amerikanischen<br />

Legende und zu einer Identifikationsfigur<br />

der Armen und der von<br />

Verlustängsten geplagten Mittelschicht<br />

wurde.<br />

In insgesamt 89 Rennen siegte<br />

Seabiscuit 33 Mal und wurde 28 Mal<br />

Zweiter oder Dritter. Das Pferd begeisterte<br />

durch seinen unbeugsamen<br />

Willen, der selbst in schon verloren<br />

geglaubten Rennen sein<br />

Kämpferherz zeigte und nie aufgab.<br />

Seabiscuits Geschichte wurde 2003<br />

in der Regie von Gary Ross mit Jeff<br />

Bridges und Toby Maguire fürs Kino<br />

produziert. Der Film erzählt ein soziales<br />

Märchen, in der abgestempelte<br />

Verlierer –Toby Maguire spielt<br />

einen zu groß geratenen Jockey −<br />

ihreChancen suchen und zu nutzen<br />

wissen. Weil Seabiscuit von Geburt<br />

an nicht wie ein Sieger aussah,<br />

wurde er als Trainingspartner für<br />

bessere Pferde eingesetzt. Er war<br />

darauf konditioniertworden, zu verlieren.<br />

Auf der Rennbahn von Santa<br />

Anita aber kehrte er als gefeierter<br />

Sieger zurück.<br />

Inzwischen aber hat es den Anschein,<br />

als sei die Rennbahn selbst<br />

der Verlierer.Eine fatale Serievon 23<br />

Todesfällen im Renn- und Trainingsbetrieb<br />

seit Dezember 2018 hat das<br />

imposante Oval in Verruf gebracht.<br />

Nach der Häufung der Todesfälle erfolgte<br />

eine vorrübergehende Schließung<br />

der Bahn, aber eine Gefahrenanalyse<br />

blieb mehr oder weniger ergebnislos.Gleich<br />

nach der Neueröffnung<br />

Ende März war erneut ein<br />

Rennpferd gestürzt und musste aufgrund<br />

der schweren Verletzungen<br />

eingeschläfertwerden.<br />

Die Ursachenforschung brachte<br />

widersprüchliche Resultate. Oft ist<br />

ein zu hartes oder zu weiches Geläuf<br />

Zuletzt wurden die Rennen in Santa Anita überschattet von zahlreichen Todesfällen. 23 Pferde kam seit Dezember ums Leben. IMAGO IMAGES/EVERS (2)<br />

Die Seabiscuit-Statue erinnertandie große Zeit dieser Rennbahn.<br />

Auslöser vonStürzenund Verletzungen.<br />

In Santa Anita aber gibt es neben<br />

einer Sandbahn auch ein Rasengeläuf,<br />

die Unfälle ereigneten sich<br />

auf beiden Belägen. Die ratlose<br />

Fachwelt spekuliert weiter, während<br />

am heutigen Sonnabend das mit einer<br />

Millionen Dollar dotierte Santa<br />

IMAGO IMAGES<br />

Anita Derby ausgetragen wird, das<br />

als wichtige Vorprüfung zum legendären<br />

Kentucky Derbygilt.<br />

Für die Tierschutzorganisation<br />

Peta ist die Sache klar. Sie nutzt die<br />

Vorfälle auf der einstigen Traditionspiste<br />

und heutigen Skandalbahn<br />

Santa Anita dazu, der in ihren Augen<br />

Ein Tusch auf die Tradition!<br />

tierquälerischen Großveranstaltung<br />

Pferderennen insgesamt das nahe<br />

Ende zu bereiten.<br />

Aber dazu braucht es Peta vielleicht<br />

gar nicht. In der Berichterstattung<br />

über Santa Anita fehlte in den<br />

letzten Tagen zwar selten der Hinweis<br />

auf die zweistelligen Milliardenbeträge,<br />

die im amerikanischen<br />

RennsportinWetten umgesetzt werden,<br />

noch lukrativer sei das Riesengeschäft<br />

Pferdezucht. Tatsächlich<br />

aber handelt es sich in beiden Fällen<br />

um schrumpfende Märkte. Die Einnahmen<br />

gehen seit Jahren zurück,<br />

viele Rennbahnen im Land wurden<br />

imVerlauf der letzten Jahregeschlossen.<br />

Der Besitzer der Rennbahn im<br />

Santa Anita Park ist über das Firmenkonstrukt<br />

Stronach Group der aus<br />

Österreich stammende Unternehmer<br />

Frank Stronach, der 2013 in seinem<br />

Heimatland mit einer Partei namens<br />

Team Stronach dort auch an<br />

den Nationalratswahlen teilgenommen<br />

hatte.<br />

Der Stronach Group gehören in<br />

den USA ein ganzes Bündel Rennbahnen.<br />

Das Geld verdient das Unternehmen<br />

auf diesen aber immer<br />

weniger mit Wettumsätzen auf Pferderennen,<br />

sondern mit Casinoautomaten,<br />

die direkt auf den Rennbahnen<br />

positioniertsind.<br />

Der Niedergang des Wettgeschäfts<br />

gibt denn womöglich auch<br />

Hinweise auf die mysteriösen Unfälle<br />

in Santa Anita. Insbesondere<br />

amerikanische Kurzstreckenrennen<br />

gelten als „überpaced“. Anstelle einer<br />

Taktik, die den Kräfteverhältnissen<br />

des jeweiligen Pferdes angemessen<br />

ist, werden diese vom Start<br />

weg schnell angegangen. Die Jockeystreiben<br />

die Pferde an und hoffen,<br />

am Ende irgendwie anzukommen.<br />

Im amerikanischen Rennsport<br />

ist der Einsatz von Medikamenten<br />

in begrenzten Umfang<br />

erlaubt, als umstritten gilt dabei der<br />

häufige Einsatz von Lasix, einem<br />

Mittel zur Stillung von Blutungen,<br />

das den Start von eigentlich nicht<br />

einsatzfähigen Pferden ermöglichen<br />

soll. Mehr Pferde pro Rennen<br />

bieten nun einmal einen höheren<br />

Anreiz für Wetten.<br />

Die Rennbahn in Santa Anita ist<br />

nicht der einzige Problemfall. In<br />

Churchill Downs,woineinigen Wochen<br />

das inder Branche als Jahreshöhepunkt<br />

geltende Kentucky<br />

Derby ausgetragen werden soll,<br />

mussten seit 2016 43 Pferde nach<br />

Stürzenund Unfällen eingeschläfert<br />

werden. DieFunktionäredes amerikanischen<br />

Pferderennsports grübeln,<br />

wie es weitergehen soll. Längst<br />

hat die Affäre auch die Politik erreicht.<br />

Eine Geschichte wie die von<br />

Seabiscuit und seinen taktischen<br />

Meisterleistungen ist nicht in Sicht.<br />

Das Industrieprodukt Pferderennen<br />

kämpft selbst ums Überleben.<br />

Harry Nutt<br />

war Redakteur der Magazine<br />

Trab und Traber aktuell.<br />

„Deswegen trainieren wir manchmal wie die Schweine“<br />

Füchse-Kapitän Hans Lindberg über seine Auszeit von der dänischen Nationalmannschaft, harte Ergebnisse und die mitunter seltsame Stimmung beim Final Four in Hamburg<br />

Die Stimmung im Fuchsbau ist<br />

angespannt. Die Zeit bis zum<br />

Final Four am Wochenende in Hamburg<br />

ist knapp und bis dahin muss<br />

alles passen. Das weiß auch Kapitän<br />

Hans Lindberg. Nach der Krise in<br />

den letzten Wochen will er mit seiner<br />

Mannschaft den Titel holen –trotz<br />

Außenseiter-Rolle. Der Topscorer<br />

der <strong>Berliner</strong> hat den Pokal das letzte<br />

Mal 2010 in den Händen gehalten,<br />

als er noch für den HSV spielte. Jetzt<br />

hofft er auf eine Wiederholung.<br />

Herr Lindberg, in der nächstenWoche<br />

sind Sie zur dänischen Nationalmannschaft<br />

geladen, haben jedoch<br />

abgesagt. Gehen die Füchse momentan<br />

vor?<br />

Diese Saison war viel los und ich<br />

hatte zwei Verletzungen. Jetzt kommen<br />

viele wichtige Spiele mit dem<br />

EHF-Cup, dem Final Four und der<br />

Liga. Deshalb habe ich dem Trainer<br />

erklärt, dass es vielleicht keinen Sinn<br />

macht, noch zwei zusätzliche Spiele<br />

einzuschieben. Dashat er akzeptiert.<br />

Wir haben darüber offen geredet<br />

und genauso über die Zukunft gesprochen.<br />

Ich werde auch beim<br />

Lehrgang im Juni nicht dabei sein.<br />

Danach sehen wir weiter.<br />

Vonden Füchsen ist hingegen Jacob<br />

Holm in den Kader aufgerückt.<br />

Er hat gut gespielt, finde ich. Es ist<br />

sein erstes Jahr in Deutschland, das<br />

ist nicht immer einfach. Doch er hat<br />

das gut gemacht. Ich freue mich für<br />

ihn. Jetzt kann er der Nationalmannschaft<br />

und den Zuschauern zeigen,<br />

dass er zu Recht dabei ist.<br />

Gegen Balatonfüredi musste er zuletzt<br />

verletzungsbedingt aussetzen,<br />

dennoch konnte die Mannschaft mit<br />

13 Toren gewinnen. Wie wichtig war<br />

der Sieg für das Team?<br />

Das war natürlich gut. Wir hatten<br />

eine schwierige Phase mit harten Ergebnissen.<br />

Wir haben oft schlecht<br />

gespielt oder bei guter Leistung<br />

trotzdem verloren. Da tat der Sieg<br />

gut. Das war ja auch das Ziel gegen<br />

diesen Gegner.<br />

Wirft man sich da etwas den Frust<br />

vonder Seele?<br />

Etwas. Wir wussten schon vor<br />

dem Spiel, dass wir sicher Erster<br />

sind, da St. Raphael am Abend vorher<br />

verloren hatte. Aber hatten wir<br />

uns vorgenommen, dass wir den Zuschauernund<br />

uns selbst zeigen wollen,<br />

dass wir immer noch Spaß am<br />

ZUR PERSON<br />

In der Jugend: Hans Lindberg,37,<br />

spielte in seiner Jugend sowohl<br />

Handball als auch Fußball,<br />

spielte in beiden Sportarten<br />

für Dänemark<br />

sogar in Jugendauswahlmannschaften.<br />

Erst als<br />

Teenager entschied er sich für den Handball.<br />

Im Klub: Seine Karriere als Profi-Handballer<br />

startete er mit 18 bei Team Helsinge,<br />

im Jahr 2005 wechselte er zu Viborg<br />

HK, um 2007 zum HSV Hamburg<br />

weiterzuziehen. Seit 2016 spielt er für die<br />

Füchse Berlin.<br />

Im Nationalteam: Der Siebenmeterspezialist<br />

ist Champions-League-Sieger<br />

(2013 mit dem HSV), Europameister<br />

(2008 und 2012), seit 2019 auch Weltmeister.Für<br />

Dänemark hat er 236 Länderspiele<br />

bestritten, dabei 732 Tore erzielt.<br />

Seine Spezialität:<br />

Hans Lindberg<br />

beim<br />

Siebenmeter<br />

IMAGO IMAGES/NORDPHOTO<br />

Handball haben und dass wir gut<br />

spielen können.<br />

In Hamburg wartet mit dem THW<br />

Kiel am Sonnabend ein ganz andererGegner.Was<br />

muss funktionieren,<br />

damit die Füchse als Sieger aus der<br />

Partie hervorgehen?<br />

Das ist ganz einfach zu sagen: alles!<br />

Dasist,wie gesagt, kein einfacher<br />

Gegner.Die spielen momentan ganz<br />

gut, wir nicht so. Viele, wenn nicht<br />

sogar alle, geben uns ganz wenige<br />

Chancen beziehungsweise keine.<br />

Doch ich habe schon viele Turniere<br />

gespielt und weiß, dass nicht immer<br />

die Favoriten gewinnen. Das wird<br />

schwer, aber wenn wir den Titel<br />

holen wollen, müssen wir<br />

dieses Spiel überstehen.<br />

Der letzte Sieg der Füchse<br />

gegen Kiel ist acht Jahre<br />

her.Hat man das als Spieler<br />

im Kopf?<br />

Kiel ist ein Topteam und gegen<br />

die gewinnt man nicht immer. Wir<br />

haben es im Viertelfinale gegen die<br />

Rhein-Neckar Löwen geschafft, das<br />

hätte auch keiner gedacht. Da lagen<br />

wir die ganze Zeit hinten, haben allerdings<br />

immer an uns geglaubt. Das<br />

ist vielleicht das Wichtigste, dass wir<br />

daran glauben.Wirbereiten uns eine<br />

Woche vor und müssen schauen,<br />

dass wir irgendetwas zusammenbasteln,<br />

damit wir erfolgreich sind.<br />

Siehaben den Pokalvor neun Jahren<br />

mit dem HSV schon mal gewonnen.<br />

Das war mit Verlängerung gegen<br />

die Rhein-Neckar Löwen. Es macht<br />

natürlich Spaß, Titel zu gewinnen.<br />

Deswegen kämpfen und schwitzen<br />

wir in der Halle und trainieren<br />

manchmal wie die Schweine. Wenn<br />

man sich dann mit einem Titel belohnen<br />

kann, ist es umso schöner.<br />

Durch die vier Fan-Lager ist das Ambiente<br />

etwas Besonderes.<br />

Mitdem HSV waren es immer komische<br />

Pokalspiele, weil drei Seiten<br />

gegen uns waren. Alle haben geschimpft,<br />

dass wir zu Hause spielen<br />

dürfen, das hat sich aber nie so angefühlt.<br />

DieHalle war zwar die gleiche,<br />

doch die Zuschauer waren eben andere.<br />

Trotzdem ist es eine Veranstaltung,<br />

die viel Spaß macht. Unddiesmal<br />

haben wir ja unsereFans dabei.<br />

DasGespräch führte<br />

CarolinPaul.


26 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

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Sport<br />

Immer mit der Ruhe<br />

Der 1. FC Union trifft im Ost-Klassiker auf Dynamo Dresden. Trotz der jüngsten Rückschläge will Trainer Urs Fischer Personal und Spielstil treu bleiben<br />

VonMathias Bunkus<br />

Puristen streiten dieser Tage<br />

um die korrekte Bezeichnung<br />

des sonntäglichen<br />

Aufeinandertreffens zwischen<br />

der SG Dynamo Dresden und<br />

dem 1. FC Union (13.30 Uhr/Rudolf-<br />

Harbig-Stadion). Während die Protagonisten<br />

das Spiel zwischen dem<br />

Tabellendritten aus der Hauptstadt<br />

und den auf Rang 14 liegenden Sachsen<br />

als Derby bezeichnen, sehen<br />

Feingeister darin vor allem innerstädtische<br />

Auseinandersetzungen.<br />

Für die Köpenicker also Spiele gegen<br />

den BFC Dynamo oder in jüngerer<br />

Zeit auch Hertha BSC. Stadtmeisterschaften<br />

eben. Selbst wenn man den<br />

Begriff weiter fasst, regionale Rivalitäten<br />

mit einbezieht, fällt eine Partie<br />

zwischen Dresden und Berlin eher<br />

nicht unter diesen Begriff. Der Ost-<br />

Klassiker wäredaschon passender.<br />

Knapp 3000 reisen mit<br />

Ungeachtet der Begrifflichkeiten<br />

birgt die Partie genug Brisanz. Für<br />

die Anhänger der beiden Traditionsklubs<br />

ohnehin. Man ist sich seit Jahren<br />

in inniger Abneigung verbunden.<br />

DieArena in Dresden ist ausverkauft.<br />

2941 Union-Fans hatten das<br />

Glück, eine Karte zuergattern. „Das<br />

ist ein spezielles Spiel. Ein Duell mit<br />

langer Tradition. Das muss ein Ansporn<br />

sein. Und wir haben ein bisschen<br />

was gutzumachen“, sagte<br />

Unions Trainer UrsFischer,der dafür<br />

Rückblende: Cristian Fiel in der Saison 2001/2002 im Trikot des 1. FC Union. Jetzt tritt er als Trainer von Dynamo Dresden gegen seinen ehemaligen Klub an.<br />

Sorge tragen muss, dass sich sein<br />

Team wieder belohnt. Daswar in den<br />

letzten beiden Partien eben nicht der<br />

Fall gewesen.<br />

Die Hausherren haben sich zwar,<br />

seit Cristian Fiel dort das Zepter an<br />

der Seitenlinie schwingt, ein Stück<br />

weit aus dem Keller herausgearbeitet.<br />

Aber sicher dürfen sie sich noch<br />

nicht sein, auch wenn sie diese Woche<br />

aus den schweren beiden Auswärtsspielen<br />

in Aue (3:1) und in<br />

Fürth (0:0) ordentliche vier Zähler<br />

mitbrachten.<br />

Union hingegen muss dafür<br />

Sorge tragen, dass die beiden Niederlagen<br />

in Heidenheim (1:2) und<br />

gegen Paderborn (1:3) keinen nachhaltigen<br />

Schaden hinterlassen haben.<br />

Fischer bemängelte mehr die<br />

Ergebnisse als deren Zustandekommen.<br />

Aber auch der 53-Jährige weiß,<br />

dass weitere Misserfolge nicht auftreten<br />

dürfen. Negativerlebnisse<br />

könnten sich sonst in den Köpfen<br />

festsetzen. Vergebene Chancen<br />

kommen auch eher selten wieder.<br />

„Es tut schon ein bisschen weh,<br />

wenn man solche Möglichkeiten liegenlässt“,<br />

gab Fischer zu, auch wenn<br />

Union Glück im Unglück gehabt<br />

hatte.<br />

Nur immer wird die Hauptkonkurrenz<br />

namens Hamburger SV die<br />

Gunst der Stunden nicht leichtfertig<br />

wegschmeißen. Selbst Rang drei ist<br />

ja alles andereals sicher für die Eisernen.<br />

„Das wird bis zum Ende eng.<br />

Auch nach diesem Spieltag wird<br />

noch nichts entschieden sein. Egal,<br />

wie es ausgeht“, sagte Fischer. Immerhin<br />

hat der Trainer ja wieder ei-<br />

IMAGO IMAGES/HÖHNE<br />

nen Joker in der Hinterhand. Sein<br />

wichtigster Angreifer dürfte wohl<br />

wieder auf der Bank Platz nehmen<br />

können, auch wenn es für die ganzen<br />

90 Minuten noch nicht reichen wird.<br />

Stürmer Sebastian Polter richtete<br />

nach seinem Comeback mit Torerfolg<br />

gegen Paderbornschon mal den<br />

Blick nach vorn: „Vielleicht haben<br />

diese Niederlagen ja unsere Sinne<br />

wieder geschärft.“<br />

Das wird auch nötig sein in Dresden.<br />

Denn die Sachsen präsentierten<br />

sich zuletzt als gefestigt. „Sie haben<br />

sich gegen Aueund auch anfangs gegen<br />

Fürth als lauffreudiges und aggressives<br />

Team erwiesen. Sie stellen<br />

hoch zu und bauen Druck auf. Wir<br />

müssen über 90 Minuten an unsere<br />

Grenzen gehen“, sagte Fischer, der<br />

aus dem intensiven Studium des Dynamo-Spiels<br />

von dieser Woche einige<br />

Erkenntnisse für sich gewonnen<br />

hat.<br />

System entschlüsselt<br />

Die Gefahr, dass die Gegner Unions<br />

System mittlerweile entschlüsselt<br />

haben, sieht er aber eher nicht. Die<br />

jüngsten Misserfolge lägen nicht am<br />

System. „In Heidenheim haben wir<br />

uns sehr oft aus dem Druck gut befreien<br />

können. Undüber die Organisationsstruktur<br />

müssen wir nicht<br />

sprechen, wenn wir solche individuellen<br />

Fehler machen wie gegen Paderborn.<br />

Die wurden dann eiskalt<br />

ausgenutzt. Dass du aufmachst und<br />

am Ende dann das zweite und dritte<br />

Torkassierst, das ist halt im Fußball<br />

so“, lautet Fischers grundlegende Erkenntnis.<br />

Mitanderen Worten: Er wirdweiterhin<br />

seinem Personal und dem bisherigen<br />

Spielstil treu bleiben.Waseigentlich<br />

logisch ist. Rang drei wurde<br />

den Eisernen ja nicht aufgrund der<br />

Einzigartigkeit des Klubs verliehen,<br />

sondern sich erarbeitet. Und genau<br />

das wird in den kommenden Wochen<br />

weiter der Schlüssel zum Erfolg<br />

bleiben: harte Arbeit. Und Ruhe bewahren.<br />

ZAHLEN<br />

Fürmich immo<br />

nurmit Traumbad.<br />

Fußball<br />

Bundesliga, 28. Spieltag<br />

Mainz 05 −SCFreiburg 5:0 (3:0)<br />

FC Schalke04−Eintr.Frankfurt Sa., 15.30<br />

Leverkusen −RBLeipzig Sa., 15.30<br />

VfB Stuttgart−Nürnberg Sa., 15.30<br />

Hertha BSC−Düsseldorf Sa., 15.30<br />

VfL Wolfsburg−Hannover96 Sa., 15.30<br />

München−Bor.Dortmund Sa., 18.30<br />

FC Augsburg −Hoffenheim So., 15.30<br />

M'gladbach−SVWerderBremen So., 18.00<br />

1 Bor.Dortmund 27 66: 30 63<br />

2 München 27 69: 28 61<br />

3 RB Leipzig 27 49: 20 52<br />

4 Eintr.Frankfurt 27 54: 30 49<br />

5 M'gladbach 27 46: 34 47<br />

6 SV Werder Bremen 27 49: 39 42<br />

7 Leverkusen 27 48: 44 42<br />

8 VfL Wolfsburg 27 44: 41 42<br />

9 Hoffenheim 27 54: 39 41<br />

10 Hertha BSC 27 40: 44 35<br />

11 Düsseldorf 27 36: 51 34<br />

12 Mainz 05 28 33: 48 33<br />

13 SC Freiburg 28 38: 48 32<br />

14 FC Schalke04 27 28: 44 26<br />

15 FC Augsburg 27 37: 50 25<br />

16 VfB Stuttgart 27 26: 59 20<br />

17 Nürnberg 27 22: 52 16<br />

18 Hannover96 27 24: 62 14<br />

3. Liga, 32. Spieltag<br />

Pr.Münster −SVMeppen 1:1 (1:1)<br />

Kaiserslautern−VfRAalen Sa., 14.00<br />

SF Lotte −KFC Uerdingen Sa., 14.00<br />

Hallescher FC−Würzb.Kickers Sa., 14.00<br />

Karlsruher SC−Unterhaching Sa., 14.00<br />

FSV Zwickau −SVWehen Sa., 14.00<br />

FC CZ Jena −Cottbus Sa., 14.00<br />

Fortuna Köln−Hansa Rostock So., 13.00<br />

VfL Osnabrück−Braunschweig So., 14.00<br />

Großaspach −München Mo., 19.00<br />

1 VfL Osnabrück 31 46: 22 64<br />

2 SV Wehen 31 59: 40 55<br />

3 Karlsruher SC 31 47: 32 55<br />

4 Hallescher FC 31 35: 29 50<br />

5 Hansa Rostock 31 39: 40 45<br />

6 München 31 43: 34 44<br />

7 Würzb.Kickers 31 46: 38 44<br />

8 Kaiserslautern 31 40: 41 44<br />

9 SV Meppen 32 42: 42 43<br />

10 Pr.Münster 32 40: 40 42<br />

11 Unterhaching 31 45: 34 41<br />

12 KFC Uerdingen 31 35: 47 41<br />

13 FSV Zwickau 31 35: 37 37<br />

14 SF Lotte 31 27: 33 36<br />

15 Braunschweig 31 37: 46 36<br />

16 Fortuna Köln 31 33: 51 36<br />

17 Großaspach 31 27: 32 34<br />

18 Cottbus 31 40: 50 34<br />

19 FC CZ Jena 31 32: 50 28<br />

20 VfR Aalen 31 38: 48 27<br />

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berliner-zeitung.immowelt.de<br />

2. Bundesliga, Nachholspiel<br />

Greuther Fürth –Dynamo Dresden 0:0<br />

28.Spieltag<br />

Arm. Bielefeld −Erzg.Aue 2:1(1:0)<br />

Regensburg−VfL Bochum 2:1(0:0)<br />

Kiel−FCSt. Pauli Sa., 13.00<br />

Duisburg −Ingolstadt Sa., 13.00<br />

Sandhausen−SCPaderborn Sa., 13.00<br />

Heidenheim −1.FCKöln So., 13.30<br />

Dyn. Dresden−Union Berlin So., 13.30<br />

Gr.Fürth −Darmstadt 98 So., 13.30<br />

Hamburger SV −Magdeburg Mo., 20.30<br />

1 1. FC Köln 26 68: 31 54<br />

2 Hamburger SV 27 38: 29 51<br />

3 Union Berlin 27 43: 26 47<br />

4 SC Paderborn 27 61: 41 44<br />

5 FC St. Pauli 27 38: 40 44<br />

6 Heidenheim 27 40: 32 43<br />

7 Kiel 27 51: 41 42<br />

8 Regensburg 28 41: 40 41<br />

9 Arm. Bielfeld 28 42: 44 38<br />

10 VfL Bochum 28 38: 41 35<br />

11 Gr.Fürth 27 28: 43 34<br />

12 Darmstadt 98 27 38: 46 33<br />

13 Erzg.Aue 28 35: 40 32<br />

14 Dyn. Dresden 27 32: 39 32<br />

15 Sandhausen 27 31: 39 26<br />

16 Magdeburg 27 28: 41 24<br />

17 Duisburg 26 24: 42 22<br />

18 Ingolstadt 27 26: 47 19<br />

Eishockey<br />

DEL-Play-offs, Halbfinale<br />

Köln -Mannheim 1:4 (Stand: 0:2)<br />

Augsburg -München 4:3 (Stand: 1:1)<br />

Tennis<br />

WTA-Turnier in Monterrey/Mexiko<br />

Achtelfinale:<br />

Angelique Kerber (Kiel/1) -Karolina Muchova<br />

(Tschechien) 6:3, 6:4;<br />

Garbine Muguruza (Spanien/2) -Margarita Gasparjan<br />

(Russland) 6:3, 6:7 (1:7), 6:2;<br />

Viktoria Asarenka (Weißrussland/5) -Sarina Dijas<br />

(Kasachstan) 6:3, 6:2;<br />

Kristina Mladenovic (Frankreich/7) -Greta Arn<br />

(Ungarn) 6:0, 6:2<br />

WTA-Turnier in Charleston<br />

Achtelfinale:<br />

Sloane Stephens (USA/1) -Ajla Tomljanovic (Australien/14)<br />

4:6, 6:4, 6:4;<br />

Maria Sakkari (Griechenland/15) -Kiki Bertens<br />

(Niederlande/2) 7:6 (10:8), 6:3;<br />

Monica Puig (Puerto Rico) -Aryna Sabalenka<br />

(Weißrussland/3) 6:2, 7:5


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 27 *<br />

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Sport<br />

Aus<br />

33 mach<br />

23<br />

Deutschlands Fußballfrauen<br />

proben den WM-Ernstfall<br />

Für einige Fußball-Nationalspielerinnen<br />

ist die Erinnerung an den<br />

bis dato letzten EM-Triumph noch<br />

frisch, die Jüngeren kennen den Endspielort<br />

Solna nur aus Erzählungen.<br />

Als die DFB-Auswahl im Sommer<br />

2013 mit Bundestrainerin Silvia Neid<br />

vor den Toren Stockholms durch das<br />

1:0 gegen Norwegen zum achten Mal<br />

Europameister wurde,war die derzeit<br />

jüngste der WM-Kandidatinnen,<br />

Lena MarieOberdorf, gerade elf Jahre<br />

alt. Gleichwohl ist der nun 17-Jährigen<br />

vom Bundesligisten SGS Essen,<br />

dem vielleicht größten deutschen Talent,<br />

sogar der Sprung in den Kader<br />

für das in exakt neun Wochen in<br />

Frankreich beginnende Weltturnier<br />

(7. Juni bis 7. Juli) zuzutrauen.<br />

„Wir haben 30, 33 Spielerinnen,<br />

die berechtigte Chancen haben, mit<br />

zurWM zu fahren. Einige werden ihre<br />

erste WM spielen. Das wird spannend“,<br />

sagte Cheftrainerin Martina<br />

Voss-Tecklenburg vor den beiden<br />

Länderspielen am Sonnabend (13.45<br />

Uhr/ARD) gegen Schweden und drei<br />

Tage später in Paderborn gegen Japan.<br />

Die beiden Partien seien in der<br />

WM-Vorbereitung „richtungsweisend“,<br />

ergänzte die 51-Jährige.<br />

ZuschauerrekordinSolna<br />

Das WM-Casting geht in den Endspurt.<br />

Nach der Heimpremiere als<br />

Bundestrainerin am Dienstag (16.00<br />

Uhr/ZDF) in PaderbornwerdenVoss-<br />

Tecklenburg und ihr Trainerteam<br />

schon sehr klare Vorstellungen haben,<br />

mit welchem Kader die „Tour de<br />

France“ angegangen wird. Am 14.<br />

Maiwill die Duisburgerin ihr 23 Spielerinnen<br />

umfassendes WM-Aufgebot<br />

bekanntgeben. Denletzten Lehrgang<br />

in Grassau am Chiemsee vom 24. bis<br />

31. Mai und die WM-Generalprobe<br />

am 30. MaiinRegenburggegen Chile<br />

werden nur die Auserwählten bestreiten.<br />

Änderungen im Kader – etwa<br />

durch Verletzungen –sind aber noch<br />

bis zum Auftaktmatch des zweimaligenWeltmeisters<br />

am 8. Juni in Rennes<br />

gegen China möglich.<br />

Im Zweifel für den Stürmer<br />

Hertha kann nur noch Meister der Mittelmäßigkeit werden. Der Optimist Salomon Kalou weiß das nun auch<br />

VonPaul Linke<br />

und Sebastian Schmitt<br />

In einer inoffiziellen Rangliste<br />

der größten Optimisten der<br />

Bundesliga belegt Salomon Kalou<br />

den zweiten Platz. Nur am<br />

ewig breit und schelmisch grinsenden<br />

Claudio Pizarro kommt er nicht<br />

vorbei. Der Stürmer sprach bei jedem<br />

seiner Wechsel zu Werder Bremen<br />

vom Europapokal, also 1999,<br />

2008, 2015, 2018, und fast jedes Mal<br />

präzisierte er seinenWunsch: Champions<br />

League –immerhin zweimal<br />

klappte es. Doch als Pizarro imvergangenen<br />

Sommer mehr wollte, als<br />

seine Mannschaft tatsächlich leisten<br />

kann, nahm das keiner mehr so<br />

ernst. Eingroßer Optimist muss sich<br />

eben auch den Vorwurf gefallen lassen,<br />

ein kleiner Realist zu sein.<br />

Kalou wollte mit Hertha BSC auch<br />

mal in die Königsklasse,die er wie Pizarro<br />

und nur acht weitere, zurzeit<br />

aktive Bundesligaspieler bereits gewonnen<br />

hat. Und Kalou war auch<br />

der Einzige, der sich zuletzt traute,<br />

immer noch von der Europa League<br />

zu sprechen, obwohl Herthas Rückstand<br />

auf Platz sechs von drei (Ende<br />

Hinrunde) auf sieben Punkte angewachsen<br />

war. Das reichte, umden<br />

zweiten Platz in der Optimistenrangliste<br />

zu verteidigen. Doch der ist nun<br />

in Gefahr, weil Kalou unerwartet<br />

zum Realisten geworden ist. Europapokal?<br />

Kein Wort mehr dazu. Über<br />

das 0:5 bei RB Leipzig sagte er:„Wir<br />

wurden zerstört.“<br />

Atmosphärische Störungen<br />

Am diesem Sonnabend geht es um<br />

den Wiederaufbau. Ab halb vier<br />

spielt Hertha gegen Fortuna Düsseldorf,<br />

und so wie Kalou die Lage einschätzt,<br />

ist sie eine besonders kritische.<br />

„Das ist ein enorm wichtiges<br />

Spiel für uns“, sagte er. „Düsseldorf<br />

steht direkt hinter uns,könnte sogar<br />

vorbeiziehen. Das müssen wir verhindern.“<br />

Noch malzur Erinnerung:<br />

Im Olympiastadion findet das Spitzenspiel<br />

der untereren Tabellenhälfte<br />

statt, Zehnter gegen Elfter,<br />

plötzlicher Zweifel gegen unerwartete<br />

Euphorie. Gesucht wird der<br />

Meister der Mittelmäßigkeit. Zu<br />

mehr wirdesfür Hertha in dieser Saison<br />

nicht mehr reichen.<br />

Sieben Spiele sind es noch, sieben<br />

Gelegenheiten, etwas zu korrigieren,<br />

das nicht nur in Leipzig falsch gelaufen<br />

ist. Drei Niederlagen in Seriesind<br />

das eine. Das andere sind die atmosphärischen<br />

Störungen auf Leitungsebene,<br />

die immer sichtbarer<br />

Vertrauen schenken: PalDardai und Salomon Kalou<br />

IMAGO IMAGES/BERND KÖNIG<br />

„Nach so einer Niederlage wie in Leipzig<br />

zeigt sich der Charakter des Teams<br />

im nächsten Spiel.“<br />

Salomon Kalou erklärt das Heimspiel gegen Düsseldorf zum Charaktertest<br />

werden. Dass MichaelPreetzund Pal<br />

Dardai keine besten Freunde sind,<br />

das ist bekannt. Das Verhältnis zwischen<br />

Manager und Trainer ist ein<br />

rein berufliches.Und der Chef wurde<br />

Anfang Februar deutlich gegenüber<br />

seinem wichtigsten Angestellten:<br />

„Pal Dardai entwickelt sich“, sagte<br />

Preetz dem Kicker und ergänzte:<br />

„Und muss das auch.“ Am Erscheinungstag<br />

des Interviews reagierte<br />

der Trainer mit dem spöttischen<br />

Hinweis: „Die Aufstellung kommt<br />

immer von oben. Ich muss warten,<br />

bis der Manager kommt und mir<br />

sagt, werspielt und wernicht.“<br />

Nach der Niederlage in Leipzig<br />

wurde noch deutlicher,dass die Trainerfrage<br />

mehr als ein Sommerlochthema<br />

werden könnte. „Und dass<br />

immer gesagt wird, dass etwas entstehen<br />

kann, wenn die Mannschaft<br />

zusammenbleibt, stört mich“, sagte<br />

Preetz. „Im Moment ist die Mannschaft<br />

komplett. Da darf gern jetzt<br />

mehr kommen.“ Dazu muss man<br />

wissen: Der Mann, der ständig wiederholt,<br />

dass etwas entstehen kann,<br />

wenn die Mannschaft zusammenbleibt,<br />

heißt Dardai. Dessen Antwort:<br />

„Es geht um das Jetzt, Jetzt,<br />

Jetzt. Jetzt wollen wir etwas erreichen<br />

und wollen nicht auf das<br />

nächste Jahr warten.“ Nee, Halt,<br />

stimmt ja gar nicht. Das sagte nicht<br />

Dardai, sondern Florian Kohfeldt,<br />

Trainer von Werder Bremen und Pizarro,<br />

der schon wieder grinst und<br />

von der Champions League träumt.<br />

Dardai sagte immerhin: „Jetzt müssen<br />

wir loslegen.“<br />

EinCharaktertest<br />

Kalou müsste eigentlich auch mal<br />

wieder. Seine sechs Pflichtspieltore<br />

erzielte er gegen Dortmund (vier),<br />

Bayern und Gladbach (jeweils eins),<br />

seine drei Assists gelangen ihm gegen<br />

Gladbach, Bayern und Werder.<br />

Gegen Teams aus den mittleren bis<br />

unteren Tabellenregionen wirkt er irgendwie<br />

gehemmt, als wäre ihm die<br />

Größe der Aufgabe zu klein. Das<br />

scheintnun anders zu sein. „Nach so<br />

einer Niederlage wie in Leipzig zeigt<br />

sich der Charakter des Teams im<br />

nächsten Spiel“, sagte Salomon Kalou<br />

und versprach: „Wir werden das<br />

Spiel für die Fans gewinnen.“ Da war<br />

er also doch wieder, der große Optimist<br />

in ihm.<br />

Paul Linke<br />

wird das Topspiel<br />

leider verpassen.<br />

Der Präsident<br />

wird<br />

ungemütlich<br />

Hoeneß setzt auch Coach<br />

Kovac gehörig unter Druck<br />

VonMaik Rosner,München<br />

Gegen Dortmund müsse geliefert<br />

werden, sagte Bayern-Präsident<br />

Uli Hoeneß vor dem Ligatopspiel an<br />

diesem Sonnabend gegen den Tabellenführer,<br />

„unsere Mannschaft muss<br />

mit einem Sieg gegenDortmund zeigen,<br />

dass sie Meister werden will.“<br />

Undwennnicht? „An eine Niederlage<br />

denke ich gar nicht“, sagte Hoeneß,<br />

„wir müssen gewinnen, dazu gibt es<br />

für mich keine Alternative.“ Sollte es<br />

gegen den BVB nicht zu einem Sieg<br />

reichen, „würde ich trotzdem gerne<br />

Deutscher Meister werden“, wenngleich<br />

die Münchner den siebten Titelgewinn<br />

in Serie dann„nicht mehr<br />

ganz so verdient hätten, weil wir ja<br />

auch im Hinspiel das Nachsehen hatten“,<br />

wie er wegen der 2:3-Niederlage<br />

bei der Borussia befand. Das alles<br />

klang verdächtig nach: Es ist ein Gipfel<br />

der Entscheidung.<br />

Wer Hoeneß nur ein bisschen<br />

kennt, weiß, dass derart deutliche<br />

Forderungen nicht nur an die Spieler<br />

adressiert sind, sondern ebenso an<br />

den Trainer. Das ahnt vermutlich<br />

auch Niko Kovac,obwohl er in dieser<br />

Woche auf frühereHoeneß-Aussagen<br />

Bezug nahm und daraus ableitete,<br />

dass es „kein Beinbruch“ wäre, wenn<br />

der Meistertitel in seinem ersten<br />

Amtsjahr ausbleiben sollte. Kovac<br />

weiß aber auch sehr genau, dass sich<br />

nun die ganze Saison des FC Bayern<br />

auf 90 Minuten verdichtet –und die<br />

Essenz seine Zukunft beeinflussen<br />

könnte. Längst mehrt sich die Kritik<br />

am 47 Jahre alten Kroaten wieder,<br />

ähnlich wie im Krisenherbst, als er<br />

nach dem 3:3 gegen Düsseldorf kurz<br />

vorder Beurlaubung stand. Erwehren<br />

muss sich Kovac immer wieder des<br />

Vorwurfs,erschaffe es nicht, eine offensive<br />

Spielidee zu vermitteln.<br />

Hinzu kommen die bisherigen Topspiele<br />

der Saison, aus denen seine Belegschaft<br />

nie als Sieger hervorging,<br />

weder in Dortmund noch gegen den<br />

FC Liverpool im Achtelfinale der<br />

Champions League (0:0/1:3). Dass<br />

Routinierin mit 24 Jahren:<br />

Melanie Leupolz<br />

AP/VINCENT<br />

DieBundestrainerin, die ihr Team<br />

in Marienfeld auf die Partien gegen<br />

die zwei„Nationen, die top sind in der<br />

Welt“ vorbereitete, fordert selbstbewusstes<br />

und spielbestimmendes Auftreten.<br />

IhrCredo lautet: gestalten statt<br />

reagieren. „Ich glaube, dass wir die<br />

Abwehr vonSchweden vorProbleme<br />

stellen können.“ Ihren Akteurinnen<br />

bescheinigt sie im Training „eine unheimlich<br />

große Lust und Bereitschaft,<br />

für ihrenWM-Platz zu kämpfen“.<br />

Mehr als 30 000 Fans werden am<br />

Sonnabend in der Friends Arena erwartet.<br />

Damit wirddie Bestmarke für<br />

ein Freundschaftsspiel der Schwedinnen<br />

aus dem Jahr 2002 (20 302 Besucher)<br />

klar überschritten. Melanie<br />

Leupolz, die 2013 die FinalatmosphäreinSolna<br />

erlebte,freut sich auf<br />

die Rückkehr. Mit 24 Jahren gehört<br />

die Allgäuerin schon zu den Routiniers<br />

der DFB-Elf und will auch aufgrund<br />

ihrer Rolle in der Mittelfeld-<br />

Schaltzentrale mehr Führungsaufgaben<br />

übernehmen: „Man bestimmt<br />

Spieltempo und Rhythmus,muss die<br />

Bälle verteilen und Kommandos geben.<br />

Diese Verantwortung gefällt<br />

mir.“ (dpa)<br />

Das große Zittern<br />

Das Abstiegsduell zwischen Stuttgart und Nürnberg ist im Besonderen für VfB-Coach Markus Weinzierl eine Art Endspiel<br />

Miserable Bilanz: VfB-Coach Weinzierl<br />

Ilkay Gündogan mag mittlerweile<br />

für Manchester City und in der<br />

Champions League spielen, doch<br />

aus alter Verbundenheit setzte er<br />

sich in diesen Tagen mal wieder mit<br />

der Bundesliga auseinander. Ober<br />

glaube, dass der 1. FC Nürnberg die<br />

Klasse halten könne,wurde der Nationalspieler<br />

auf Twitter gefragt. Der<br />

einstige Clubberer antwortete: „Ich<br />

denke, sie müssen jetzt zwingend in<br />

Stuttgart gewinnen, dann ist wieder<br />

alles möglich! Ich drücke die Daumen!!!“<br />

Sollte der Club am Sonnabend<br />

(15.30 Uhr/Sky) tatsächlich beim VfB<br />

gewinnen, wird bei den Schwaben<br />

wohl das große Zitterneinsetzen: Nur<br />

einen Punkt betrüge dann ihr Vorsprung<br />

auf die Nürnberger im Endspurt<br />

umRang 16, viel mehr scheint<br />

angesichts des Abstands zum rettenden<br />

Ufer nicht mehr möglich zu sein.<br />

„Die Drucksituation ist klar. Wir haben<br />

viel zu gewinnen, Stuttgart eher<br />

etwas zu verlieren“, meint Club-Trainer<br />

BorisSchommers.<br />

Zu verlieren hat nicht zuletzt Markus<br />

Weinzierl: Das Duell der beiden<br />

Abstiegskandidaten ist eine Art Endspiel<br />

um seinen Job. Seit dem achten<br />

Spieltag verantwortet er die derzeit<br />

schlechteste Mannschaft in der 125-<br />

jährigen Geschichte des VfB. Fünf<br />

Siege, fünf Unentschieden und<br />

17 Niederlagen nach 27 Spieltagen –<br />

schlimmer sah es nie aus. Gut möglich,<br />

dass der Trainer bei einer weiteren<br />

Niederlage gehen muss –für die<br />

Zweite Liga besitzt er eh keinen Vertrag.<br />

DPA/GOLLNOW<br />

Dass der Österreicher Oliver Glasner<br />

vom Linzer ASK bereits als sein<br />

Nachfolger gehandelt wird, sei ihm<br />

jetzt nicht „völlig wurscht, da würde<br />

ich lügen“, sagte Weinzierl, ergänzte<br />

jedoch: „Wenn ich mich damit groß<br />

beschäftigen würde, wäre es auch<br />

nicht richtig. Ich konzentriere mich<br />

auf die Mannschaft. Ich merke eine<br />

positiveEntwicklung. Dasist die Diskussionsgrundlage.“<br />

PositiveEntwicklung? DerVfB hat<br />

aus den vergangenen drei Spielen<br />

nur einen Punkt geholt. Weinzierl<br />

behauptet dennoch, dass auch das<br />

Erreichen von Rang 15 weiter möglich<br />

sei. „Wir wollen siegen, um die<br />

Chance hochzuhalten, die Klasse direkt<br />

zu halten“, sagte er. Neben einem<br />

Erfolg gegen Nürnberg wären<br />

dafür aber auch Niederlagen des FC<br />

Augsburg (gegen Hoffenheim) oder<br />

von Schalke 04 (gegen Frankfurt)<br />

durchaus hilfreich.<br />

NichtanRechenspielen interessiert<br />

Weinzierl interessieren derlei Rechenspiele<br />

angeblich nicht, auch die<br />

Psychospielchen, behauptet er zumindest,<br />

ließen ihn kalt. „Ich rechne<br />

nicht –und ich halte mich im Abstiegskampf<br />

auch nicht mit Gefühlen<br />

auf“, sagte er und ergänzte,essei<br />

ihm deshalb auch „wurscht, wer<br />

mehr Druck hat:Wirhaben auf jeden<br />

Fall Druck, dem gilt es standzuhalten.Wirsehen<br />

uns in der Lage,Nürnberg<br />

zu besiegen.“ Denn: Seine<br />

Mannschaft habe „den Glauben,<br />

diese schwierige Saison zu reparieren“.<br />

(sid)<br />

Taktik-Gespräch: Bayern-Coach Kovac<br />

und Thiago<br />

AFP/STACHE<br />

zudem für Bayern untypische 43 Gegentore<br />

inden insgesamt 39 Spielen<br />

der Saison gelistet sind, gerät auch<br />

deshalb zu keinem guten Zwischenzeugnis<br />

für Kovac, weil es als seine<br />

Kernkompetenz galt, die Defensive<br />

zu stabilisieren. „Verteidigen ist das<br />

Einfachste, was es im Fußball gibt.<br />

Angreifen ist Kunst. Verteidigen ist<br />

Handwerk“, sagte Kovac nun vordem<br />

100. Ligavergleich mit dem BVB und<br />

appellierte zum wiederholten Male,<br />

jeder Spieler müsse verteidigen wollen,<br />

„auch wenn man Künstler ist“.<br />

DerTrainer befindet sich also im Verteidigungsmodus,<br />

vor allem in eigener<br />

Sache, und er geht dabei vernehmbar<br />

auf Distanz zu seinen Spielern,<br />

die er mit uneinsichtigen Kindernverglich.<br />

Auf Dortmund, hatte Hoeneß<br />

Ende Februar noch prognostiziert,<br />

warte an diesem Sonnabend „die<br />

Hölle“ werde die Meisterschaft entschieden.<br />

Derzeit hat die Borussia<br />

zwei Punkte Vorsprung, bei einem<br />

Sieg wären esderen fünf und die Titelvergabe<br />

wohl so gut wie festgezurrt.<br />

Nuranders als vonHoeneß gehofft,<br />

gedacht –und gefordert.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 – S eite 28<br />

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Sport<br />

Die Macht der Honorarkraft<br />

Matthias Sammer glaubt nicht, dass Borussia Dortmund schon reif für die Meisterschaft ist, gleichwohl könnte er<br />

alsBerater dem BVB im Titelrennen mit dem FC Bayern die entscheidenden Impulse verleihen<br />

VonDaniel Theweleit, Dortmund<br />

Große Gesten, großartiges Fachwissen: Matthias Sammer IMAGO IMAGES/SCHMIDT (4)<br />

Mit echter Überzeugung<br />

glaubt Matthias Sammer<br />

nicht an den Klienten,<br />

zu dessen<br />

Wohlergehen er beitragen soll. Der<br />

mit einer ordentlichen Portion Eigensinn<br />

ausgestattete Fachmann arbeitet<br />

bekanntlich als „externer Berater“<br />

für den Tabellenführer Borussia<br />

Dortmund, Deutscher Meister<br />

werde aber der FC Bayern, prophezeit<br />

der ehemalige Fußballprofi. Die<br />

Münchner seien „einfach weiter in<br />

dieser Situation“, über die vielen unterschiedlichen<br />

Phasen solch einer<br />

langen Saison werde Dortmunds<br />

„Stabilität wahrscheinlich nicht ausreichen“.<br />

Das sind Worte mit Gewicht.<br />

Denn einerseits verfügt Sammer<br />

über intime Informationen aus dem<br />

Inneren des BVB. Vorallem aber gibt<br />

es in Deutschland nur wenige Fußballdenker,die<br />

ähnlich versiertdarin<br />

sind, das Spiel nicht nur als technisch-taktisches<br />

Phänomen zu beschreiben,<br />

sondernals Herausforderung<br />

für Menschen mit sehr besonderen<br />

Fähigkeiten, aber auch mit<br />

Schwächen, Abgründen, Eitelkeiten.<br />

Zwischen 2012 und 2016 war der<br />

51-Jährige Sportvorstand des FC<br />

Bayern und verhalf dem Klub mit<br />

seinem besonderen Blick auf das<br />

Spiel zu großen Erfolgen, bevor er<br />

2018 vonBorussia Dortmund beauftragt<br />

wurde,als Querdenker Impulse<br />

vonaußen zu geben. Sammer ist damit<br />

so etwas wie der führende Experte<br />

für das Duell der Münchner gegen<br />

den BVB, auf das die Fußballnation<br />

am Sonnabendabend blicken<br />

wird.<br />

KomplexeGrundsatzanalysen<br />

Für Fernsehzuschauer ist es bedauerlich,<br />

dass dieses Topspiel nicht auf<br />

Eurosportübertragen wird, wo Sammer<br />

seine Gedanken anlässlich der<br />

Bundesligaübertragungen vor einem<br />

großen Publikum ausbreitet.<br />

Aber es gab etliche andere BVB-<br />

Spiele, inderen Rahmen Sammers<br />

Doppelrolle nicht nur merkwürdig<br />

erschien, sondern auch hoch interessante<br />

Einblicke gewährte.<br />

Eigentlich besteht seine Aufgabe<br />

als BVB-Berater darin, in regelmäßigen<br />

Treffen mit Geschäftsführer<br />

Hans-Joachim Watzke,Sportdirektor<br />

Michael Zorc und Sebastian Kehl,<br />

dem Leiter der Lizenzspielerabteilung,<br />

kontrovers mitzudiskutieren.<br />

In diesem Kreis ist er explizit als unbequemer<br />

Kritiker gefragt und<br />

nimmt direkt Einfluss auf den inneren<br />

Zirkel der Dortmunder Klubführung.<br />

Es zeugt vom großen Mut der<br />

Verantwortlichen beim BVB, dass sie<br />

diesen Mann so nah an sich heranlassen,<br />

obgleich sie wissen, dass er<br />

einige Tage später wieder als undiplomatischer<br />

TV-Experte auftreten<br />

wird. Aber womöglich ist genau<br />

diese Konstellation ein Glücksfall.<br />

Die Dortmunder Mannschaft sei<br />

„einfach unreif“, sagt Sammer bei-<br />

Anzeige<br />

FC Bayern<br />

Bor. Dortmund<br />

1<br />

1.55<br />

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2<br />

4.75<br />

spielsweise nach der 1:2-Niederlage<br />

in Augsburg, gegen solche Abstiegskandidaten<br />

verhalte sich Borussia<br />

Dortmund immer wieder „wie eine<br />

Durchschnittsmannschaft“. Wenn<br />

irgendwelche Offiziellen des FC Bayern<br />

derart lospoltern, werden automatisch<br />

Trainer beschädigt und<br />

Spieler gekränkt. „In dem Moment,<br />

in dem Matthias bei Eurosport im<br />

Glasstudio sitzt, ist er TV-Experte<br />

und Journalist und nicht Berater von<br />

Borussia Dortmund. Er muss in dieser<br />

Funktion das sagen, was er sieht –<br />

und das tut er selbstverständlich<br />

auch“, definiert Zorc die Rolle der<br />

BVB-Honorarkraft gegenüber der<br />

Bildzeitung. Sammer kann kritisieren,<br />

wirdsehr ernst genommen, wird<br />

von Favre und den Spielern gehört,<br />

ohne direkten persönlichen Kontakt<br />

und ohne die Stimmung im Klub zu<br />

kontaminieren.<br />

Er wirkt als ausgleichendes Gegengewicht<br />

zu Lucien Favre, dessen<br />

Verlautbarungen sich strikt auf fachliche<br />

Aspekte seiner Arbeit als Fußball-Lehrer<br />

beschränken. Vertraute<br />

des Trainers versichern, dass der<br />

Schweizer selbst in den Extremsituationen<br />

solch eines Fußballjahres nie<br />

die Ebene der sachlichen Fachanalyse<br />

verlässt. Als es im Februar nicht<br />

so gut lief, erklärte Sammer im TV,es<br />

sei an der Zeit, „mal auf den Tisch zu<br />

hauen. Denn wenn du Großes erreichen<br />

willst und die Wahrheit nicht<br />

öffentlich benennst, wird esschwierig.“<br />

Aber eigentlich übernimmt<br />

Sammer genau diesen Job längst<br />

selbst. DerBVB hat die Rolle des unbequemen<br />

Quertreibers gewissermaßen<br />

ausgelagert.Womöglich handelt<br />

es sich um ein geniales Konstrukt,<br />

denn als Fachmann ist der<br />

ehemalige Weltklassespieler einzigartig.<br />

Er verfolgt keine Agenda mehr,<br />

hat kein anderes Interesse als das<br />

Spiel selbst.<br />

Auf dem Sportbusinesskongress<br />

SpoBis legte er vor einigen Wochen<br />

eine komplexe Grundsatzanalyse<br />

zum gegenwärtigen Zustand des<br />

deutschen Fußballs vor. Sammer<br />

glaubt, in Deutschland würden die<br />

individuellen Fähigkeiten der Spieler<br />

zu stark in vermeintliche Gemeinschaftsinteressen<br />

hineingezwängt,<br />

Trainer würden in den Klubs<br />

alleine gelassen, der nationale Fußball<br />

müsse wieder verstärkt die Kraft<br />

der eigenen Identität nutzen und an<br />

vielen entscheidenden Stellen der<br />

Klubs und Verbände fehle die fuß-<br />

ballerische Kompetenz. Die Frankfurter<br />

Rundschau feierte Sammer<br />

danach als „Düsentrieb des deutschen<br />

Fußballs“.<br />

Natürlich sind seine Thesen<br />

streitbar, aber die Vergangenheit<br />

spricht für Sammer.Bis auf ganz wenige<br />

Ausnahmen war er in den vergangenen<br />

25 Jahren an allen internationalen<br />

Erfolgen des deutschen<br />

Fußballs beteiligt: als Spieler (Europameister<br />

1996, Champions-<br />

League-Sieger 1997), als Sportvorstand<br />

des FC Bayern (Champions<br />

League-Sieg 2013) und DFB-Sportdirektor<br />

(Europameistertitel U17, U19,<br />

U20, U21), der die Grundlagen für<br />

den WM-Titel 2014 schuf. Seine<br />

große Stärke sei aber die „Liebe zum<br />

Fußball“, sagt er selbst, und die ist<br />

für jeden spürbar,der ihm eine Weile<br />

zuhört. Es würde passen, wenn Matthias<br />

Sammer nun auch zu einem erstaunlichen<br />

Titel des BVB beiträgt,<br />

auch wenn er selbst noch nicht so<br />

richtigdaran glaubt.<br />

Daniel Theweleit<br />

ist überzeugt, dass<br />

Dortmund Meister wird.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 – S eite 29<br />

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Feuilleton<br />

Das neue<br />

Bauhaus-Museum<br />

in Weimar<br />

Seite 30/31<br />

„Genuschelt wird hier nicht mehr.“<br />

Harry Nutt sah und hörte einen überaus aufgeräumt auftretenden Bob Dylan Seite 30<br />

Hallo?<br />

Ist da noch<br />

wer?<br />

Die Choreografin<br />

Constanza Macras<br />

erobert mit ihrem<br />

Gentrifizierungsstück<br />

„Der Palast“<br />

die Volksbühne<br />

VonMichaela Schlagenwerth<br />

Constanza Macras läuft zu großer künstlerischer Form auf und knackt mit ihrem neuen Stück „Der Palast“ die Volksbühne. Anne Ratte-Polle (rote Perücke) ist mit von der Partie.<br />

THOMAS AURIN<br />

Alle weg? „Ja, alle weg!“,<br />

kräht Anne Ratte-Polle ins<br />

Mikrofon. Der Bäcker?<br />

Weg! Der Lebensmittelladen?<br />

Weg! Der Sexshop? Weg! Die alten<br />

Nachbarn? Weg! Stattdessen<br />

überall Menschen, die alle ganz toll<br />

divers und dabei doch so irre gleich<br />

aussehen. Ja, auch das Theater −es<br />

ist weg! Oder vielleicht doch nicht?<br />

Da kann man sich in der Volksbühne,<br />

bei der Uraufführung von<br />

„Der Palast“, auf einmal gar nicht<br />

mehr so sicher sein. Die neue Produktion<br />

der Choreografin Constanza<br />

Macras ist eine Ansage. Das in der<br />

ersten Hälfte ziemlich großartige Zusammenspiel<br />

von Tanz, Musik und<br />

Fotografie gerät in der Wut und im<br />

Widerstand gegen die Auswüchse<br />

der Gentrifizierung ins Rutschen.<br />

Elend vordem Theater<br />

Vielleicht sind auch schon die Menschen,<br />

die einem vor der Premiere<br />

draußen auf der Treppe der Volksbühne<br />

begegnen, eine Ansage. Der<br />

verwirrte Typ, der einen fragt, was<br />

hier heute Abend stattfindet, die alte<br />

Verkäuferin, die eine ganz neue Obdachlosenzeitung<br />

anbietet, ob man<br />

die nicht mal lesen wolle. Verschiedene<br />

Elendsfiguren, die um einen<br />

Euro oder auch nur um ein paar Cent<br />

bitten. Sie sind nicht weg. Und die<br />

Volksbühne? Dies ist nicht mehr so<br />

wie früher, aber sie ist doch auch<br />

nicht verschwunden.<br />

Zumindest ist sie an diesem<br />

Abend voll da −mit Anne Ratte-Polle<br />

zum Beispiel, die schon früher in der<br />

alten Castorf-Volksbühne gespielt<br />

hat. Mitall dem Show-Glitzer auf der<br />

Bühne, der dem Fundus von Bert<br />

Neumann entstammen könnte, dem<br />

verstorbenen Bühnenbildner,der die<br />

ZUR PERSON<br />

Herkunft: Constanza Macras wurde 1970 in Buenos Aires geboren und wuchs mit ihrer Familie<br />

in einem Vorortauf, den sich die Metropole inzwischen einverleibt hat.<br />

Ausbildung: Sie absolvierte eine Tanzausbildung in Argentinien und studierte am Merce Cunningham<br />

Studio in NewYork Modedesign.<br />

Ankunft: Seit 1995 arbeitet Macras in Berlin, sie gründete 1997 die CompagnieTamagochi Y2K<br />

und 2003DorkyPark.Ihre Arbeiten liefen am HAU, an der Schaubühneund der Volksbühne.<br />

Volksbühne gemeinsam mit Frank<br />

Castorf zudem gemacht hat, was sie<br />

wurde.Aber vorallem mit Constanza<br />

Macras selbst und diesem Stück, das<br />

wütend, politisch und intelligent und<br />

in der ersten Hälfte des Abends große<br />

Kunst ist. Diese Haltung und dieser<br />

Furor gehören unbedingt hierher.<br />

Das ist die Ansage. Hier kann etwas<br />

weitergehen in der Zukunft.<br />

Im ersten Teil des Abends schieben<br />

die Bühnenarbeiter des Hauses<br />

unermüdlich einzelne Bühnenbildelemente<br />

herein und wieder hinaus.<br />

Showtreppe, Jurorensessel, Bänke.<br />

Ohne dass diese überhaupt richtig<br />

zum Einsatz kommen würden. Fotografien<br />

von Tom Hunter, auf denen<br />

man Menschen wie Stillleben zu Objektkompositionen<br />

arrangiert sieht,<br />

werden auf große Leinwände projiziert.<br />

Am Kotti etwa, das Neue Kreuzberger<br />

Zentrum im Hintergrund,<br />

steht im Vordergrund ein Gemüsehändler,<br />

wie eingefroren, mit einem<br />

Apfel in der Hand, vor ihm zwei<br />

Menschen in mittelalterlicher gildeartiger<br />

Kleidung, ebenfalls mit Äpfeln.<br />

Oder später, eine eingefrorene<br />

Botticelli-Venus mit Hipster-Gesellschaft<br />

vor Hochhausensemble im<br />

Sandkasten.<br />

Die elektronische Musik von RobertLippok<br />

strudelt und strömt und<br />

staut sich, unterstützt von der Live-<br />

Musik von Santiago Blaum, Kristina<br />

Lösche-Löwensen und Jacob Thein.<br />

Daswirkt wie eine unablässige Hirnmassage.<br />

Alles wird durchlässig,<br />

durchdringt einander.Die Bilder von<br />

Hunter, die Tänzer, die man durch<br />

die Bilder hindurchscheinend im<br />

Hintergrund agieren sieht. Gerade<br />

noch waren sie in diversen schicken<br />

Solo-Showeinlagen unterwegs. Jetzt<br />

kommen sie einzeln wieder,inabgehackten<br />

Bewegungen, Plastikperücken<br />

auf dem Kopf, als Playmobil-<br />

Postbotin, Polizist und Ärztin. Oben,<br />

auf einer Balustrade,sieht man Playmobil-Mann<br />

und -Frau in ihrer<br />

Wohnhöhle. Pappschilder werden<br />

hervorgezerrt. „Wir bleiben.“ „Mieterwahnsinn<br />

stopp.“<br />

Bumm. Ist der Protest erschossen.<br />

Kommt die Playmobil-Ärztin,<br />

macht erfolgreiche Wiederbelegung.<br />

Kommt die Playmobil-Superwoman<br />

mit dem Räuberrad, dem alten<br />

Volksbühnen-Logo, auf dem Umhang<br />

und eliminiertdie Polizei. Kleiner<br />

Scherz amRand, im Mahlstrom<br />

des globalen Neoliberalismus, in<br />

dem man über Widerstand irgendwie<br />

nur noch als Comic erzählen<br />

kann. Denn alles verflüssigt sich.<br />

So wie hier die ineinandergreifenden<br />

Tänze, die Musik, die renaissancehaften<br />

Bilder,mit denen wuchtig<br />

etwas voneiner anderen Zeit in die<br />

Szenerie hineinragt. Etwas Stille in all<br />

dem Lärm. Eine nackte Botticelli-Venus<br />

mit sehr viel blonder Perücke<br />

wird später die Protest-Schilder wieder<br />

hervorkramen, die jetzt auch nur<br />

noch wie frei flottierende Zeichen<br />

wirken, und sie von oben auf das<br />

Bühnengeschehen werfen, und die<br />

Decken, die Matratzen und auch all<br />

ihrePerücken gleich hinterher.<br />

Constanza Macras hat nach einer<br />

Krise, inder ihr ein großer Teil ihrer<br />

Förderung und vor allem auch die<br />

Spielstätten in der Stadt abhandengekommen<br />

waren, seit zwei Jahren<br />

ein unglaubliches Comeback. Der<br />

Film „The Favourite“, bei dem sie für<br />

die Choreografie verantwortlich<br />

zeichnete, war gleich für mehrere<br />

Oscars nominiert. Würde es in Hollywood<br />

eine Kategorie für Film-Choreografie<br />

geben, Macras hätte mit<br />

der verrückt-absurden, großartigen<br />

Tanzeinlage in „The Favourite“ sicher<br />

zu den Nominierten gezählt.<br />

Die Beteiligung an einer neuen Hollywood-Produktion<br />

soll schon unter<br />

Dach und Fach sein.<br />

Aber vorallem hat Macras,die immer<br />

eine politisch denkende Choreografin<br />

war, zueiner neuen Wachheit<br />

und wieder zu einem ernsthaften<br />

künstlerischen Wollen gefunden.<br />

Eine Zeit lang hatte man durchaus<br />

den Eindruck von Stagnation. In ihren<br />

Stücken schien die Choreografin<br />

ihre einmal gefundene Ästhetik nur<br />

noch mit verschiedenen Themen<br />

durch zu konjugieren. Keine Spur davoninder<br />

ersten Hälfte von„DerPalast“,<br />

in dem sich die Choreografin<br />

gemeinsam mit ihrer Dramaturgin<br />

und Co-Autorin Carmen Mehnert an<br />

einerFormerprobt, die man so noch<br />

nie bei ihr gesehen hat −inder zweiten<br />

Hälfte des knapp dreistündigen<br />

Abends wird das Surrogat-Leben in<br />

den Bildern der Casting-Shows zwar<br />

mit viel Witz und überraschenden<br />

Wendungen, aber doch leider auch<br />

viel zu ausgedehnt durchdekliniert.<br />

Nötig war das nicht. Jedenfalls nicht<br />

in dieser doch selbst zu sehr auf die<br />

Effekte der Show setzenden Form.<br />

„Ich bin nach Berlin gekommen,<br />

weil ich indas Berlin der 20er-Jahre<br />

verliebt war“, sagt irgendwann Fernanda<br />

Farah, eine der wichtigen<br />

Macras-Akteurinnen der vergangenen<br />

zehn Jahre. Verliebt in das Berlin<br />

von„Cabaret“, aber auch in die Stadt<br />

von„Lola rennt“. In das Berlin aus all<br />

den anderen Filmen mit all diesen<br />

wilden, tollen Geschichten. Berlin,<br />

das ist eine Stadt voll mit Koks,<br />

Clubs, Berghain, Toiletten-Sex. Wow.<br />

Aber: Läuft das nicht in anderen<br />

Großstädten ähnlich ab?<br />

Wie wir nur noch inBildern und<br />

unseren Vorstellungen von Bildern<br />

leben, darum geht es in diesem zweitenTeil<br />

mitvielTanz und Gesang und<br />

Glitzer, mit absurden Marx- und<br />

Sartre-Zitaten und Einbrüchen aus<br />

dem wirklichen Mieter-Leben. Die<br />

Darsteller sind umwerfend, alle miteinander.<br />

Aber der künstlerische<br />

Atem hat nicht über die gesamte<br />

Strecke gereicht. Geschenkt.<br />

Abgestiegene Mittelschicht<br />

Voreinigen Wochen saß man schon<br />

staunend in „Megalopolis“, einem<br />

2009 in der Schaubühne uraufgeführten<br />

Stück, das Macras jetzt in der<br />

Volksbühne wieder aufgenommen<br />

hat. Damals hat einen das Stück<br />

nicht überzeugt. Zu fahrig, zu kaputt.<br />

Jetzt ist das, was Macras damals beschrieb,<br />

soziale Realität. Der Abstieg<br />

der Mittelschicht, die soziale Härte,<br />

die Armut. „Megalopolis“ springt einen<br />

mit seiner Wucht regelrecht an.<br />

Mit ihrer neuen Arbeit steht nun<br />

außer Frage, dass Constanza Macras<br />

der Volksbühne gewachsen ist. Sie<br />

hat ein großes Repertoire an Stücken,<br />

die in Berlin viel zu selten zu<br />

sehen waren. Es gibt alte Stücke, die<br />

unbedingt wieder zu neuem Leben<br />

erweckt werden könnten. Es gibt<br />

jetzt„Megalopolis“, „Der Palast“ und<br />

im Februar ein neues Macras-Stück.<br />

Alles weg an der Volksbühne? Es<br />

sieht gerade nicht danach aus.<br />

DerPalast 6.,14. April,16., 17. Mai, 20 Uhr,<br />

Volksbühne, Kartenunter Tel.: 24065777<br />

Michaela Schlagenwerth<br />

sähe gern mehr Tanz<br />

an der Volksbühne.


30 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

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Feuilleton<br />

Ein zärtlicher<br />

Blick für die<br />

Menschen<br />

Zum Toddes Filmemachers<br />

Heinz Brinkmann<br />

VonRalf Schenk<br />

Die Insel Usedom war seine große<br />

Liebe. Geboren im Seebad Heringsdorf,<br />

kehrte Heinz Brinkmann<br />

auch als Regisseur immer wieder zurück.<br />

Noch in seinem letzten Film,<br />

„Usedom –der freie Blick aufs Meer“<br />

(2018), erzählte er von den Villen an<br />

Europas längster Strandpromenade,<br />

von der Vertreibung jüdischer Mitbürger<br />

durch die Nazis,vom wenig regulierten<br />

Bauboom der jüngsten Zeit.<br />

In den Bildernschwang so etwas wie<br />

Abschiedsmelancholie mit, Brinkmann<br />

war während der Dreharbeiten<br />

bereits schwer krank. Am Donnerstag<br />

ist er 70-jährig verstorben.<br />

Ausgebildet an der Babelsberger<br />

Filmhochschule, kam er in den 70er-<br />

Jahren zur Defa.<br />

Schon in den Arbeiten<br />

für die Kinobox,<br />

den feuilletonistischen<br />

Nachfolger der<br />

Wochenschau,<br />

wurde seine Lust<br />

an skurrilen Porträts<br />

und mär-<br />

Heinz Brinkmann<br />

(1948–2019) chenhaften Erzählstrukturen<br />

deutlich. Mit „Karbidfabrik“ (1987)<br />

gelang ihm eine Parabel auf die Endzeitstimmung<br />

in der DDR. Gleich<br />

nach 1989 entstand sein vielleicht<br />

schönster Film: „Komm in den Garten“<br />

über eine ArtOst-<strong>Berliner</strong> Kommune<br />

zwischen Bohème und Asozialität.<br />

Daswar auch eine Legende über<br />

die Bewahrung der Individualität einschließlich<br />

aller Höhenflüge und Abstürze,Co-Regie:<br />

JochenWisotzki.<br />

Heinz Brinkmann verdichtete Lebensgeschichten<br />

zu Zeitbildern, ob<br />

über einen Landarbeiter,der am Rand<br />

einer Müllkippe lebt („Das Feld<br />

brennt“), oder über einen Handballspieler,dessen<br />

Karrieredurch die Stasi<br />

beendet wurde („Fallwurf Böhme“).<br />

Brinkmanns zärtliche Erzählungen<br />

werden dem deutschen Kino fehlen.<br />

PRIVAT<br />

Schatzkammer und<br />

Sarkophag<br />

Das neue Bauhaus-Museum<br />

in Weimar enttäuscht –<br />

das Neue Museum dagegen ist ein<br />

Glanzstück geworden<br />

VonNikolaus Bernau<br />

Aus einem der wenigen<br />

Fenster des an diesem Wochenende<br />

eröffneten Bauhaus-Museums<br />

in Weimar<br />

sieht man in der Ferneden Glockenturm<br />

des Denkmals auf dem Ettersberg,<br />

das an das KZ Buchenwald erinnert.<br />

Ein irrwitziges Spannungsfeld<br />

öffnet sich: Das Bauhaus-Museum<br />

soll 100 Jahre nach der<br />

Gründung der so wichtigen deutschen<br />

Kunstschule das idyllische<br />

Goethe-Schiller-Amalia-Selbstbild<br />

der Stadt um diesen Markstein der<br />

Klassischen Moderne ergänzen und<br />

zugleich deren Ambivalenz zeigen.<br />

Man erinnert sich: Bauhaus-<br />

Schüler haben Konzentrationslager<br />

geplant und wurden in Konzentrationslagern<br />

umgebracht. Das Bauhaus<br />

empfand sich seit 1919 als die<br />

Stätte der aufgeklärten Moderne<br />

schlechthin. Aber inzwischen wissen<br />

wir von den vielen Diskriminierungen,<br />

die an ihm stattfanden. Um solche<br />

Phänomene einzuordnen, meint<br />

man in Weimar gleich zwei Häuser<br />

nötig zu haben: Das neue Bauhaus-<br />

Museum und das historische Neue<br />

Museum, einst Kunstmuseum der<br />

Großherzöge von Weimar. In ihm<br />

wirdnun die Geschichte der Reformstadt<br />

Weimar vor der Gründung des<br />

Bauhauses gezeigt. Eine großartige<br />

Inszenierung nach den Plänen des<br />

Dresdner BürosWhitebox. Da stimmt<br />

jedes Detail, jede Vitrine, jedes Bild,<br />

jedes Möbel hat eine Botschaft.<br />

Da sind die Meister der Weimarer<br />

Malerschule zu sehen, die mit der<br />

Orientierung an der französischen<br />

Freiluftmalerei versuchten, eine<br />

neue Perspektive auf die Welt zu gewinnen.<br />

Sensationell die Entwürfe<br />

des vomGroßherzog1902 nach Weimar<br />

geholten Belgiers Henri van der<br />

Velde, auch die für den Umbau des<br />

Neuen Museums. Van der Velde<br />

wollte vom Besteck über die mit seiner<br />

Frau Mariazusammen entworfenen<br />

Reformkleider bis zum Monumentalbau<br />

die gesamte Welt neu gestalten<br />

und begann dafür jene Reform<br />

der Kunstgewerbeschule, die<br />

letztlich Grundlage für das Bauhaus<br />

war. Es werden hier die Abgründe<br />

deutlich, etwa der peinliche,oft auch<br />

rassistische Kult um Friedrich Nietzsche.<br />

Aber auch der Internationalismus,der<br />

Blick nach Großbritannien,<br />

Belgien und Frankreich. Wasbrachten<br />

van der Velde und Graf Kessler<br />

doch für eine exquisite Sammlung<br />

moderner Kunst zusammen! Vorallem<br />

aber wird die Lust am Experiment<br />

sowie die Begeisterung für<br />

handwerkliches Können deutlich,<br />

die schon vor dem Bauhaus in Weimars<br />

Kunstpolitik wirksam waren.<br />

Die Wucht der Wand<br />

In diesem Haus fand auch 1923 die<br />

erste Ausstellung der Kunstschule<br />

Bauhaus statt –erzwungen übrigens<br />

vonden Abgeordneten des Thüringischen<br />

Landtags, die einmal die Ergebnisse<br />

ihrer Förderkultur sehen<br />

wollten. Zwei Jahre später wurden<br />

die Zuschüsse unter dem Druck einer<br />

neuen, konservativ-nationalistischen<br />

Mehrheit gestrichen. DasBauhaus<br />

musste schließen, aber Gropius<br />

hinterließ 1925 dem Museum ein erstes<br />

„Bauhaus-Archiv“. Der Direktor<br />

musste diese Zeichnungen und Gemälde<br />

aus dem Vorkurs von Bauhausmeister<br />

Johannes Itten, die<br />

Wandteppiche und Keramiken, Möbel<br />

und erlesenen Metallarbeiten,<br />

wegschließen. Erst in den späten<br />

50er-Jahren wurden sie wiederentdeckt.<br />

Ein Glücksfund, zeigt sich<br />

doch in dieser Sammlung, wie das<br />

Bauhaus gesehen werden wollte: als<br />

Schule,die Handwerk, Kunst und Lebensrevolution<br />

verbindet.<br />

Es dauerte Jahre, ehe sich die<br />

Stadt, das Land, die Klassik-Stiftung<br />

und der Bund auf einen Ort einigen<br />

konnten. Direkt am Gauforum der<br />

Nazis,das in einem vagen Neuklassizismus<br />

gehalten ist. Säulen, Arkaden,<br />

gerade Fronten. Dagegen stellt<br />

sich nun Heike Hanadas grauer, klarer<br />

Quader des Bauhaus-Museums,<br />

etwas abgerückt durch einen steinernen,<br />

straff gestalteten Vorplatz.<br />

Hanada nimmt in abstrakter Form<br />

viele ästhetische Mittel zur Hand, die<br />

klassische Machtarchitekturen seit<br />

der Renaissance prägen: Da sind die<br />

Wucht der geschlossenen Wand, die<br />

überhohen Portale, deren massige<br />

Rahmen aus Beton, die schmalen,<br />

mit LED-Leuchten versehenen Rinnen<br />

in der Fassade, die an eine klassische<br />

Bandrustika erinnern, mit der<br />

einst die militärische Kraft eines<br />

Baus signalisiert wurde. Aus ihrer<br />

Sicht sind es künstlerische Elemente.<br />

Doch haben sie auch eine Botschaft:<br />

Dieses Museum weiß, was richtig ist.<br />

Dabeiist genau das nicht die Idee,<br />

die die Museumsmacher um Ute<br />

Ackermann und Ulrike Bestgen vermitteln<br />

wollen. Sie entwickelten ein<br />

Konzept mit vielen Freiräumen, in<br />

denen das Publikum debattieren und<br />

sogar spielen soll.<br />

Eine solch abstrakte Architektur –<br />

man weiß es von den Bauten Volker<br />

Staabs in Schweinfurtoder Bayreuth,<br />

denen David Chipperfields in Essen<br />

und Berlin, denen Peter Zumthors in<br />

Bregenz und Köln –funktioniert ästhetisch<br />

nur, wenn auch das letzte<br />

Detail perfekt gefertigt ist. Hier aber<br />

sind die Betonwände mit ihren oft<br />

nicht scharfen Gussfugen mit weißer<br />

Strukturfarbe gestrichen. Es sieht aus<br />

wie schlecht tapeziert. Steckdosen<br />

oder Videokameras knallen schwarz<br />

und schräg montiert hervor, Betonbalken<br />

ergeben Überstände, bei denen<br />

schon jetzt die Staubflocken<br />

Ruhe suchen. Viele Probleme des<br />

Baus sind den Kosteneinsparungen<br />

zuzuschreiben, etwa die klugen Ideen<br />

Hanadas,die obersten Geschosse mit<br />

Oberlicht auszustatten, eine Loggia<br />

einzubauen oder die Wände mit<br />

Lehmputz zu versehen. Aber auch die<br />

Großformen überzeugen nicht. Die<br />

Fenster wirken nachts als Teil der<br />

dunklen Masse des Museums und re-<br />

gesundheit extra<br />

Rezitator Dylan<br />

Der Nobelpreisträger<br />

navigierte entdeckungsfreudig<br />

durch sein Gesamtwerk<br />

VonHarry Nutt<br />

telefonische anzeigenannahme: 030 2327-50<br />

Migräne<br />

Sind auch Sie davon betroffen?<br />

Wir führen eine klinische Studie zur vorbeugenden Behandlung der episodischen Migräne durch.<br />

Im Rahmen der Studie soll die bessere Verträglichkeit und Wirksamkeit eines vor kurzem zugelassenen<br />

Wirkstoffs gegenüber einem Vergleichsmedikament erforscht werden.<br />

Zur Teilnahme an dieser Migränestudie suchen wir Männer und Frauen, zwischen 18 und 65 Jahren.<br />

➢<br />

➢<br />

➢<br />

Sie leiden seit mehr als einem Jahr an Migräne und hatten in den letzten<br />

3Monaten an 4bis 14 Tagen pro Monat Migräne?<br />

Sie haben noch keine vorbeugende Migränetherapie erhalten oder bisherige<br />

Therapien führten zu keiner Verbesserung Ihrer Migräne?<br />

Sie haben noch nie Topiramat eingenommen?<br />

Dann könnten Sie für die Studie geeignet sein. Die Entscheidung, ob Sie für diese Studie geeignet<br />

sind, trifft der Prüfarzt. Wenn Sie an einer Teilnahme interessiert sind, dann melden Sie sich bei uns!<br />

Wir besprechen mit Ihnen weitere Schritte und Details.<br />

Weitere Infos: π 030 –450 660 329<br />

˚ franka.berger@charite.de<br />

˚ nadine.schulz-kruckow@charite.de<br />

Charité –Universitätsmedizin Berlin •Alte Nervenklinik CCM15 •Bonhoeffer Weg 3•10117 Berlin<br />

Diese Untersuchung ist denzuständigen Behörden angezeigt.<br />

Wie viele Versionen von„Blowin’<br />

in The Wind“ wird esnoch geben,<br />

bevor es als Erkennungsmelodie<br />

eines längst historisch gewordenen<br />

Lebensgefühls ausgedient hat?<br />

Der bald 78-jährige Bob Dylan gab<br />

darauf am Donnerstagabend eine<br />

fast kammermusikalische Antwort.<br />

Violinenvorspiel, Gitarrenstreicheln,<br />

kratzig-gehauchte Stimme.<br />

Als erste von zwei Zugaben bildete<br />

das Lied aus dem Jahr 1963 den<br />

Schlusspunkt eines fast zweistündigen<br />

Konzerts. Zeit zu gehen? Oder<br />

war es bloß die sanfte Aufforderung<br />

von einem, der das Gefühl vermittelte,<br />

als könne es noch eine ganze<br />

Weile so weitergehen.<br />

Im Kennerjargon heißt das Never<br />

Ending Tour.Bald 3000 Konzerte hat<br />

Bob Dylan mit seiner in den letzten<br />

Jahrzehnten nur sporadisch veränderten<br />

Band gespielt, jedes ein Unikat.<br />

Die Konzerte wollen nichts weniger<br />

sein als schnöde Wiederholung.<br />

Also arbeiten Dylan und die<br />

Seinen (Tony Garnier, Charlie<br />

Sexton, Donnie Herron und George<br />

Recile) die Arrangements immer<br />

wieder um. Vonden mehr als 1000<br />

Songs, die Dylan geschrieben hat,<br />

findet immer wieder mal einer überraschend<br />

ins Repertoirezurück.<br />

Seit einigen Jahren aber geht es<br />

los mit„Things Have Changed“, dem<br />

Stück aus dem Film „WonderBoys“,<br />

für den Dylan im Jahr 2000 mit einem<br />

Oscar ausgezeichnet worden<br />

ist. Veränderung, bleibende Werte –<br />

wer die Gelegenheit nutzt, Dylans<br />

Konzerte mehr als einmal zu besuchen,<br />

versteht die Eintrittskarte als<br />

Einladung zur reflexiven Erbauung.<br />

Man kann natürlich auch einfach<br />

nur zuhören, und so wohnte man<br />

diesmal einer in Sanftmut getauch-


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 31 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Feuilleton<br />

SONNTAGSKRIMI<br />

Eberhard Schrammen studierte von 1919 bis 1925 am Bauhaus und<br />

schuf in dieser Zeit beispielsweise solche Handpuppen.<br />

BAUHAUS MUSEUM WEIMAR<br />

Auf der<br />

Flucht<br />

nach Osten<br />

VonTorsten Wahl<br />

flektieren tagsüber, brechen also die<br />

Blockhaftigkeit gerade nicht auf.<br />

Auch die aus klimatischen Gründen<br />

nötigen Scheiben zwischen dem<br />

Foyer und dem Café oder zwischen<br />

Ausstellungsräumen auf unterschiedlichen<br />

Ebenen verspiegeln regelrecht<br />

die Durchsicht. Die inden<br />

Plänen von Heike Hanada versprocheneTransparenz<br />

gibt es eben nicht.<br />

Erlesenes dicht gedrängt<br />

Undder Rhythmus aus engen, recht<br />

steilen Treppenhäusern und weiten<br />

Ausstellungsräumen kann sich nicht<br />

entfalten, weil diese vollgestellt sind<br />

mit hohen Wänden und Vitrinenlandschaften.<br />

In ihnen wirddie erlesene<br />

Sammlung ausgebreitet, so die<br />

Kunstwerke der Experimentierklassen<br />

des Vorkurses und die Produkte,<br />

die im Haus am Horn 1923 als Musterschau<br />

der Moderne gezeigt wurden<br />

–darunter Türklinken, Bad- und<br />

Kücheneinrichtungen sowie Spielzeug.<br />

DasBauhaus wollte den Zugriff<br />

auf das ganzeLeben.<br />

Und doch bleibt genau das im<br />

Bauhaus-Museum unklar. Dazu tragen<br />

die technischen Ärgerlichkeiten<br />

der von den <strong>Berliner</strong> Architekten<br />

Holzer &Kobler und dem Büro 2x-<br />

Goldstein geplanten Inszenierung<br />

bei: Da sind erstklassige Gemälde<br />

von Lyonel Feininger oder Piet<br />

Mondrian zwischen nebensächliche<br />

Arbeiten von Studenten montiert –<br />

dabei kämpfte die Moderne vehement<br />

für den Einzelwertjedes Kunstwerks.<br />

Das ist weder historisch korrekt<br />

noch erleichtert der Anblick eines<br />

Bildes in drei Metern Höhe den<br />

ästhetischen Vergleich. Ähnlich<br />

dicht gedrängt werden in Vitrinen<br />

selbst erlesenste Skulpturen gezeigt,<br />

verspiegelte Rückseiten der schräg<br />

aufgestellten Podien degradieren<br />

viele Objekte zur reinen Ausstellungsmasse.<br />

Hier werden Chancen<br />

vergeben, die jedes herausragende<br />

Kunstwerk bietet, nämlich mehr Erfahrungen<br />

an ihm zu machen als nur<br />

die seiner äußeren Wahrnehmung.<br />

Methodisch ist einiges unklar:<br />

Wieso wird ineiner Ausstellung über<br />

das Weimarer Bauhaus der Rest einer<br />

Frankfurter Küche gezeigt? Wieso<br />

fehlt jede Reflexion über Kolonialismus,wodoch<br />

die Kunstwerke,die an<br />

Haida-Totempfähle, afrikanische<br />

Masken oder russische Folkloreerinnern,<br />

geradezu dazu auffordern? Die<br />

Ein minimalistischer Klotz: das neue Bauhaus-Museum in Weimar.Andiesem Wochenende<br />

ist der Eintritt frei.<br />

GETTY/SEAN GALLUP<br />

Werke von Frauen am Bauhaus sind<br />

zu sehen –aber einfach so, nicht als<br />

das Besondere, was sie historisch<br />

doch sind. Undesfehlen alle Biografien.<br />

Aus systematischen Gründen,<br />

sagt man im Museum. Aber ohne<br />

seine Helden und Heldinnen hätte<br />

das Bauhaus nie die Wirkung entfaltet,<br />

die es nun einmal hatte.<br />

In beiden Häusern bleiben viele<br />

Fragen offen. Etwa die der Beziehung<br />

zwischen der Renaissance des Bauhauses<br />

seit den 60er-Jahren, der<br />

DDR-Politik und Weimar. Die DDR<br />

tat sich lange schwer mit dem Bauhaus.<br />

Stalins Verdikt des modernistischen<br />

„Formalismus“ aus den<br />

30er-Jahren wurde in der DDR bis<br />

in die60er-Jahrebefolgt. An der Architekturhochschule<br />

in Weimar begann<br />

um 1960 die Wiederentdeckung<br />

des Bauhauses für den So-<br />

zialismus, mit Forschern wie Karl-<br />

Heinz Hüter oder Bruno Flierl. Vor<br />

allem jedoch wirkt dies Museum –<br />

gerade im Kontrast zur Inszenierung<br />

des Neuen Museums –geradezu<br />

provinziell verengt. Es ist charakteristisch,<br />

dass die Partys der<br />

Bauhäusler in eine hintereEckeder<br />

Theaterdarstellung verbannt sind.<br />

Das Bauhaus kommt aus Weimar,<br />

ist der aktuelle Werbeslogan<br />

der Klassikstiftung. Aber die vielen<br />

Modernen kamen aus allen Himmelsrichtungen,<br />

aus Städten wie<br />

Berlin, Darmstadt, München, Paris,<br />

Stockholm, Chicago, Moskau,<br />

Minsk, Rom. Das Weimarer Bauhaus<br />

war nur ein Teil der Moderne.<br />

Und als die Bauhäusler 1925 nach<br />

Dessau vertrieben wurden, war<br />

keineswegs klar, dass sie so einflussreich<br />

werden sollten, wie sie<br />

wurden. Und das ist letztlich der<br />

Grund dafür, inWeimar ein Bauhaus-Museum<br />

zu begründen.<br />

Nikolaus Bernau<br />

hat noch viele Fragen an die<br />

Weimarer Museen.<br />

Die LKA-Profilerin Katrin König<br />

(Anneke KimSarnau) sucht privat<br />

mit einer Dating-App nach dem<br />

passenden Profil. Doch als sie<br />

abends einen Mann nach einem<br />

Glas Wein mit in ihr Auto nimmt,<br />

werden die beiden gestört: DerSohn<br />

ihres Kollegen Bukow hat mit einem<br />

Kumpel die nahe Disco angezündet<br />

und rennt ihr in die Arme. Die Jungs<br />

stehen im Mittelpunkt des Rostocker<br />

„Polizeirufs“. Samuel (Jack Owen<br />

Berglund) will von seinem Vater<br />

(Charly Hübner) nichts wissen und<br />

zieht mit Keno (Junis Marlon) umher.Der<br />

wohnt in einem Jugendheim<br />

und gilt als „Systemsprenger“, weil<br />

keine Methode mehr bei ihm anschlägt,<br />

weder die autoritäre Härte<br />

des Leiters noch das Verständnis seiner<br />

Betreuerin (Christina Große).<br />

Auf der jüngsten Berlinale gab es<br />

für eine neunjährige „Systemsprengerin“<br />

viel Beifall und einen „Silbernen<br />

Bären“. Keno aber ist 15, hat<br />

eine Pistole und erschießt ohne zu<br />

zögernden Heimleiter –alles andere<br />

als ein Sympathieträger. Zusammen<br />

mit Bukows Sohn flüchtet er Richtung<br />

Polen, wo sein Bruder Otto auf<br />

einem abgelegenen Bauernhof als<br />

billige Arbeitskraft und Geldquelle<br />

herhalten muss und sich nur noch<br />

umbringen will. Auf die Tatsache,<br />

dass 850 Kinder aus Deutschland bei<br />

Pflegefamilien im europäischen<br />

Ausland leben müssen, weist der<br />

Film im Abspann noch einmal anklagend<br />

hin, führt hier mit dem Fall<br />

vonOtto aber auch ein absolutes Negativbeispiel<br />

vor. Doch es ist bezeichnend<br />

und leider typisch, dass<br />

der sozialkritische Krimi den Sohn<br />

des Kommissars benötigt, um Anteilnahme<br />

für den „Systemsprenger“<br />

zu erzwingen. Denn so bekommt die<br />

Suche nach den Flüchtigen eine<br />

ganz andereDringlichkeit.<br />

Der Regisseur Lars Jessen begleitet<br />

also zwei Duos gen Polen: Diebeiden<br />

Jungs,vor allem aber König und<br />

Bukow, der als Befangener eigentlich<br />

von der Fahndung ausgeschlossen<br />

wurde, aber hier von der Kollegin<br />

quasi betreut wird. Natürlich bestreiten<br />

Anneke Kim Sarnau und Charly<br />

Hübner als Zwangsduo wieder sehr<br />

intensive, harteSzenen miteinander.<br />

Doch so richtig warm wird man mit<br />

diesem winterlich frostigen, oft deprimierend<br />

düsteren Fall nicht.<br />

Polizeiruf 110: Kindeswohl So, 20.15 Uhr,ARD<br />

Das Foto zeigt Bob Dylan im Jahr 2016 in Los Angeles. Aktuelle Aufnahmen bei Konzerten lässt er schon seit Jahren nicht mehr zu.<br />

DPA<br />

Die Konzerte wollen nichts<br />

weniger sein als schnöde Wiederholung.<br />

Also arbeiten Dylan und die Seinen die Arrangements<br />

seiner Lieder immer wieder um.<br />

ten Lounge-Veranstaltung bei, die<br />

den seelenlosen Charakter der<br />

Mehrzweckhalle an der Warschauer<br />

Brücke,vor der ein neu entstandener<br />

Stadtteil sich um frühlingshafte<br />

Piazza-Atmosphäre bemüht, fast<br />

vergessen macht.<br />

Spätestens beim zweiten Stück,<br />

„Simple Twist of Fate“, fällt auf, dass<br />

Dylan erstaunlich gut bei Stimme ist.<br />

Da ist es wieder,dieses kraftvolle Ziehen<br />

derWorte, das unter die Haut gehen<br />

kann, weil es deren Sinn immer<br />

noch einmal infrage stellt. Aber nun<br />

ist Bob Dylan nicht als ZertrümmererseinesWerksgekommen,<br />

eher examiniert<br />

erals Sänger und Rezitator<br />

dessen Klassizität. Mehr Wohlklang<br />

war selten, und der Sprechgesang<br />

bei einigen Stücken scheint zum<br />

Mitschreiben auffordern zuwollen.<br />

Genuschelt wird hier nicht mehr,<br />

Bob Dylan ist ganz bei sich und seinem<br />

Liedgut und verleiht ihm neue<br />

Gestalt. Bei dem Klassiker „When I<br />

Paint My Masterpiece“ wird die<br />

meisterhafte Ausarbeitung des<br />

Stücks ganz auf die instrumentellen<br />

Zwischenteile verwandt. Die Band<br />

übt sich in Feinmalerei, und das Beunruhigende<br />

und Drohende, das<br />

viele der legendären Dylan-Songs in<br />

sich tragen, erscheint auf berückende<br />

Weise befriedet.<br />

Dasmacht die Veranstaltung deswegen<br />

aber keineswegs zu einer<br />

harmlosen Angelegenheit. Einen bewegenden<br />

Höhepunkt bildete „Like<br />

ARolling Stone“, das wegen seines<br />

treibenden Sounds stets als Hymne<br />

einer unerbittlichen Demaskierung<br />

aufgefasst werden konnte („How<br />

does it feel“). Aufgrund des retardierenden<br />

Vortrags wurde es nun zu einem<br />

Akt der Erkenntnis, dem zufolge<br />

selbst der größte Dealmaker<br />

einmal Rechenschaft vor etwas Höherem<br />

als sich selbst wird ablegen<br />

müssen. Es ist keine Übertreibung<br />

zu sagen, dass man diesen in den<br />

letzten 50 Jahren zum Popmythos<br />

geronnenen Song so noch nicht<br />

wahrgenommen hat.<br />

DieAbfolge der Stücke war zuletzt<br />

kaum verändert worden, als gelte es<br />

ganz ausdrücklich, vom Format des<br />

Rockkonzerts auf den Charakter der<br />

Werkästhetik umzustellen. Bob Dylan<br />

steht die meiste Zeit während der<br />

insgesamt zwanzig Stücke am Klavier,<br />

auf das er mitunter überakzentuiert<br />

einhämmert. Für das Stück<br />

„Scarlet Town“ (von dem Spätwerk-<br />

Album „Tempest“) tritt er erstmals in<br />

die Bühnenmitte und tanzt mit dem<br />

Mikrofonständer. Jede seiner Bewegungen<br />

ruft ebenso Jubelschreie hervor<br />

wie der Mundharmonika-Mann<br />

Dylan, der mehrfach wichtige Soloparts<br />

übernimmt. Am Ende wird er<br />

kein einziges Wort gesagt haben,<br />

nicht einmal die rituelle Vorstellung<br />

der Bandmitglieder richteterans Publikum.<br />

Na und? Diemeisten im Saal<br />

dürften beim Hinausgehen ohnehin<br />

den Eindruck gewonnen haben, dass<br />

die Never Ending Tour hier wieder<br />

Station machen wird. Onemoretime<br />

for asimple twist of fate.<br />

Harry Nutt<br />

geht seit 1978 zu<br />

Bob-Dylan-Konzerten.<br />

Sohn-Vater-Konflikt im Vordergrund (Jack<br />

Owen Berglund, l., und Charly Hübner) DPA<br />

TOP 10<br />

Donnerstag,4.April<br />

1 Gipfelstürmer ZDF 4,62 15 %<br />

2 Lissabon-Krimi ARD 4,58 15 %<br />

3 Tagesschau ARD 4,22 15 %<br />

4 heute-journal ZDF 4,13 15 %<br />

5 heute ARD 3,71 17 %<br />

6 SOKOStuttgart ZDF 3,55 19 %<br />

7 Wer weiß denn...? ARD 3,54 20 %<br />

8 Notruf Hafenkante ZDF 3,45 13 %<br />

9 RTL Aktuell RTL 2,89 14 %<br />

10 Bares für Rares ZDF 2,86 25 %<br />

ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %


32 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Tagestipp<br />

Blues und Country-Rock<br />

Seekrank an der Gitarre<br />

Wer als älterer Mensch aus Bequemlichkeit der Angewohnheit anhängt,<br />

seine Weltwahrnehmung über das Fernsehen zu regeln, der könnte auf<br />

die Idee kommen, dass die Typen, die sich The Boss Hoss nennen, Moderatoren<br />

sind, die irgendwas mit Musik machen. Als zwischenzeitliche Gastgeber<br />

der Show „Sing meinen Song –das Tauschkonzert“ gaben sie die harten<br />

Jungs, die auch ganz nett sein können. Auf der Bühne, wosie als <strong>Berliner</strong><br />

Country-Rocker reüssierten, ziehen Alec Völkel und Sascha Vollmer weitere<br />

Fachkräfte hinzu und werden von den Fans insbesondere für ihre Live-Präsenz<br />

geschätzt. Noch interessanter ist diesmal aber ihr Gast Seasick Steve, der<br />

eine bewegende Biografie am Rande der Gesellschaft und häufig mitten im<br />

Knast absolviert hat, ehe er mit über 60 sein erstes Album aufnahm. Inzwischen<br />

ist er 78, aber es ist noch immer faszinierend, was der Mann mit den<br />

Saiten seiner Gitarreanzustellen versteht. HarryNutt<br />

The Boss Hoss,Seasick Steve Sa, 19.30 Uhr,Max-Schmeling-Halle,Falkplatz1,T.: 443045<br />

BÜHNE<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />

19.30: DieVerdammten<br />

20.00: heiner 1-4 (engel fliegend, abgelauscht)<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

19.30: DieZauberflöte<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

19.30: Zeiten des Aufruhrs<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

19.30 Box: Fabian. Die Geschichte eines Moralisten<br />

20.00: DieUmsiedlerin<br />

Hamburger Bahnhof /Museum für GegenwartBerlin<br />

(& 39 78 34 11) 19.00, 21.30: Flying Pictures<br />

(Flying Steps &Osgemeos)<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

19.30: Ball im Savoy<br />

Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />

(& 88 59 11 88) 20.00: Monsieur Pierre geht online<br />

Maxim Gorki Theater (& 20 22 11 15)<br />

20.30Studio: Youare not the hero of this story<br />

20.30: EinBericht für eine Akademie<br />

Sophiensaele (& 283 52 66)<br />

20.00 Festsaal: Das weiße Rössl am Central Park<br />

Spiegelpalast am Bahnhof Zoo (Hertzallee 41)<br />

19.00: Hoodoo<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

11.00: Linden 21: himmelerde<br />

19.30: Onegin (Staatsballett Berlin)<br />

Anzeige<br />

www.akbb.de/echt<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

19.00 3. Stock: Benvolio +Mercutio –Dubist mein<br />

Lieblingsortauf der ganzen Welt, Babe! (P 14)<br />

20.00: Der Palast (Constanza Macras |DorkyPark)<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />

15.00, 20.00: Beat it! –Die Showüber den King of<br />

Pop<br />

Chamäleon (& 400 05 90)<br />

18.00, 21.30: Memories of Fools (Cirk La Putyka)<br />

Estrel Festival Center (& 68 31 68 31)<br />

20.30: StarsinConcert<br />

Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />

15.30, 19.30: Vivid<br />

Scheinbar Varieté (& 784 55 39)<br />

20.00: Open StageVarieté (Christian delaMotte<br />

(Mod.)<br />

StageTheater am Potsdamer Platz<br />

(& 018 05 44 44) 15.00, 20.00: Falco –Das<br />

Musical<br />

Tempodrom (& 69 53 38 85)<br />

20.00: Schmitzeljagd (Ralf Schmitz)<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

20.00: Let’sTwist Again! –Rockabilly Hits &Acrobatics<br />

KLASSIK<br />

Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />

18.55: Einführung (DSO Berlin)<br />

20.00: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Ltg.<br />

Andris Poga,Ildar Abdrazakov (Bass),Peteris Vasks:<br />

„Musica appassionata“ für Streichorchester;Modest<br />

Mussorgsky:Lieder und Tänze des Todes; Peter Tschaikowsky:<br />

Symphonie Nr. 6 h-Moll op.74„Pathétique“<br />

Anzeige<br />

MuseuM<br />

SONNABEND<br />

05.–07.<br />

April<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal<br />

(& 254 88 -1 32) 20.00: Sinfonie Orchester Berlin,<br />

Ltg.Stephan Koncz (Violoncello), Mozart: Ouvertüre<br />

zu „Die Hochzeit des Figaro“; Bruch: Romanzefür<br />

Viola und Orchester F-Dur op. 85; Haydn: Konzert für<br />

Hornund Orchester Nr.2D-Dur;Chausson: Poème für<br />

Violine und OrchesterEs-Dur op. 25; Tschaikowsky:<br />

Variationen über ein Rokoko-Thema für Violoncello<br />

und Orchester A-Dur op. 33, „Der Nussknacker“, Suite<br />

op. 71a<br />

KINDER<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

15.30 Werner-Otto-Saal: Das kleine Ich bin ich, Anne<br />

Swoboda &Theater 7schuh, Theaterstück mit Puppen,<br />

Schatten und Musik (ab 4J.)<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

16.00 alter Orchesterprobensaal: Schneewittchen<br />

(ab 6J.)<br />

Theater an der Parkaue (& 55 77 52 52)<br />

16.00: Unterscheidet euch!,Turbo Pascal, Ein<br />

Gesellschaftsspiel –interaktiveInszenierung (ab 10<br />

bis 14 J.)<br />

Zeiss-Großplanetarium (& /42 18 45 10)<br />

14.00: Raumschiff Erde<br />

15.30: Mit Raketen zu Planeten<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Brotfabrik (& 471 40 01)<br />

16.30: DieDunkelheit in den Bergen, Silvio Huonder,<br />

Lesung und Videovorführung<br />

Kulturbrauerei/Palais (& 405 04 73 10)<br />

13.30: Literaturpreis Prenzlauer Berg 2019<br />

Tertianum Residenz (& 21 99 20)<br />

16.30: Zum 200. Geburtstag vonTheodor Fontane:<br />

Ein Sommer in London, mit Stephan Schäfer,Lesung<br />

KONZERT<br />

AstraKulturhaus (& 69 56 68 40)<br />

17.00: Out Of Line Weekender 2019<br />

Berghain/Kantine (Rüdersdorfer Str.70)<br />

20.00: ValSinestra, Hedger,Kolari<br />

Berlin Guitars (& 23 63 06 37)<br />

20.00: Paul Fogerty<br />

DODO (& 53 09 40 72)<br />

20.00: The Brandies<br />

Huxleys Neue Welt (& 301 06 80 88)<br />

20.00: Milliarden<br />

Junction Bar (& 694 66 02)<br />

22.00: CheaP TrixX<br />

Kiste (& 998 74 81)<br />

21.00: John Fogerty Coveration –Best of CCR<br />

Lido (& 69 56 68 40)<br />

20.00: Toptier Takeover<br />

Max-Schmeling-Halle (& 44 30 44 30)<br />

19.30: The Bosshoss, Seasick Steve<br />

Quasimodo (& 318 04 56 70)<br />

22.30: Mr.Cracker,Die Hübschen, AndyStrauß<br />

Tempodrom (& 69 53 38 85)<br />

20.00 Kleine Arena: Christian Lais<br />

Velodrom (& 44 30 44 30)<br />

20.00 UFO:Robyn<br />

CLUB<br />

Festsaal Kreuzberg (& 551 50 65 87)<br />

21.00: Ma BakerParty<br />

PrivatClub (& 61 67 59 62)<br />

23.00: Soul Explosion,DJKing Dynamite<br />

BALLROOM<br />

SO36 (& 61 40 13 06)<br />

23.00: Klub Balkanska, StanislavStano, Karacho<br />

Rabaukin, DJ 0-Tarif<br />

e phraiM-palais<br />

OST-<br />

BERLIN<br />

DIEhaLBEhaupTSTaDT<br />

11.05.–09.11.2019<br />

#ostberlin<br />

www.ost.berlin<br />

CHARLOTTENBURG<br />

Astor Film Lounge (✆ 8838551) Ein Gauner &Gentleman<br />

15.15, 20.30; Green Book 17.30; The Sisters Brothers Sa<br />

22.45; Matinee: Die Berufung So 12.00<br />

Cinema Paris (✆ 881 31 19) Monsieur Claude II (OmU)<br />

14.00, 16.30, 19.00, Sa a. 21.30; Matinee: Exhibition on<br />

Screen: Der jungePicasso –Young Picasso So 12.00<br />

Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) Monsieur Claude II<br />

14.00, 16.30, 19.00, Sa a. 21.30; Matinee: Das Ballett des<br />

Bolshoi-Theater in HD: Das goldene Zeitalter So 11.00<br />

Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Ein Gauner &Gentleman<br />

(OmU) 13.50, 20.40; Die Wiese 14.00, 18.30; Free Solo<br />

(OmU) 16.10; Matinee: Reiß aus –Zwei Menschen. Zwei<br />

Jahre. Ein Traum So 11.30; Birds Of Passage: Das grüne Gold<br />

derWayuu 15.00, 17.40, 20.20; Matinee: Talking Money –<br />

Rendezvous bei der Bank (OmU) So 11.00; Matinee: Rafiki<br />

So 13.00; Renzo Piano: Architekt des Lichts –Renzo Piano,<br />

an Architect for Santander (OmU) 13.30; Die Goldfische<br />

15.15; Vice 17.50; Vice (OmU) 20.40; Matinee: RBG –Ein<br />

Leben für die Gerechtigkeit (OmU) So 11.15; Of Fathers and<br />

Sons (OmU) 14.40; Another Day ofLife 17.00, 19.00; Wir<br />

(OmU) 21.00; Matinee: Shoplifters: Familienbande So<br />

12.00; Trautmann 14.40; Beale Street (OmU) 17.20; Asche<br />

ist reines Weiß 20.00, So a. 11.45; Das Haus am Meer<br />

14.45; Green Book (OmU) 17.10, 20.00; Matinee: Capernaum<br />

–Stadt der Hoffnung So 12.00; Die Berufung (OmU)<br />

16.00; Bohemian Rhapsody (OmU) 18.40; Mid90s (OmU)<br />

21.30; Matinee: Fahrenheit 11/9 (OmU) So 11.00<br />

Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Bildbuch Sa 14.30; Vakuum<br />

16.30; Ein Gauner &Gentleman 18.15, 20.15; The Mule Sa<br />

22.15; Ein königlicher Tausch So 14.30; The Lego Movie II<br />

15.00; This Mountain Life (OmU) 17.00; Renzo Piano: Architekt<br />

des Lichts 18.30, So a. 11.30; The Sisters Brothers<br />

20.00; Ein Gauner &Gentleman (OmU) Sa 22.15<br />

Kant Kino (✆ 319 98 66) Unheimlich perfekte Freunde<br />

14.00, 15.50; Ein Gauner &Gentleman 16.00, 18.15,<br />

20.30; Bohemian Rhapsody So11.00; Ostwind 413.40;<br />

Die Berufung 17.50, 20.30; Matinee: Maria Stuart, Königin<br />

vonSchottland So 11.00; Lampenfieber 14.00; Yuli 16.00;<br />

The Favourite 18.15; Bohemian Rhapsody 20.50; Matinee:<br />

Die Frau des Nobelpreisträgers So 11.00; Asterix und das<br />

Geheimnis des Zaubertranks 13.10, 15.10; Green Book<br />

17.10, 20.00; Ailos Reise So 11.15; Checker Tobi 13.30;<br />

Drachenzähmen leicht gemacht 3II15.30; Das Haus am<br />

Meer 17.40; Weil Du nur einmal lebst 20.00; Beale Street<br />

So 11.00<br />

Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) 3D: Dumbo 12.10,<br />

14.45; 3D: Captain Marvel17.45; Friedhof der Kuscheltiere<br />

20.20, 23.00; Shazam! 11.30; 3D: Captain Marvel14.30;<br />

3D: Dumbo 17.20; 3D: Shazam! 20.00, 23.00; Captain<br />

Marvel 12.00, 14.50; Friedhof der Kuscheltiere 17.40; 3D:<br />

Captain Marvel20.10; Escape Room 23.10; The LegoMovie<br />

II 11.45; Shazam! 14.30; 3D: Shazam! 17.30; Wir 20.30,<br />

23.15; Ostwind 411.30; Die Goldfische 14.00, 16.45; 3D:<br />

Dumbo 19.30; Bohemian Rhapsody 22.10; Green Book<br />

11.45, 17.20; The Hate UGive 14.25; Die Goldfische<br />

20.10; Friedhof der Kuscheltiere (OF) 22.50; Trautmann<br />

11.30, 14.10; Bohemian Rhapsody 16.50; Green Book<br />

19.50; Der Goldene Handschuh 22.45<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) Iron Sky II Sa 11.00;<br />

Prinzessin Emmy 12.30; Die Frau des Nobelpreisträgers<br />

(OmU) Sa 13.45; Drachenzähmen leicht gemacht 3 II<br />

15.30; Of Fathers and Sons (OmU) 17.30; Ein Gauner &<br />

Gentleman (OmU) 19.00; Free Solo (OmU) 20.40; BlacKk-<br />

Klansman (OmU) Sa 22.20; Iron Sky II (OmU) So 11.00; Die<br />

Frau des Nobelpreisträgers So 13.45; Das Wolfshaus (OmU)<br />

So 22.20; Drei Gesichter Sa 11.00; Die WinzlingeSa12.45;<br />

Can You Ever Forgive Me? (OmU) Sa 14.15; The Favourite<br />

(OmU) Sa 16.00; Unser Team (OmU) 18.00; Der Goldene<br />

Handschuh 19.50; Bohemian Rhapsody (OmU) 21.45; Climax<br />

(OmenglU) Sa 23.55; Can You Ever Forgive Me? So<br />

11.00; Pettersson und Findus: Findus zieht um So 12.45;<br />

The LegoMovie II So 14.00; Beale Street (OmU) So 16.00;<br />

Mia und der weiße Löwe 11.00; 25 km/h Sa 12.35; Vice<br />

(OmU) Sa 14.30; Der Jungemuss an die frische Luft 16.50;<br />

Die Wiese 18.30; Green Book (OmU) 20.15; Beach Bum<br />

(OF) 22.30; 3D: Spider-Man So 12.30; Phantastische Tierwesen<br />

II So 14.30<br />

Intimes (✆ 29 77 76 40) Ostwind 413.00; Die Winzlinge<br />

15.00; Wiegut ist deine Beziehung? 16.45; Vorhang auf für<br />

Cyrano 19.00; Beach Bum 21.15; Berlin Calling (DFmenglU)<br />

Sa 23.30; Oh Boy(DFmenglU) So 23.30<br />

Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Free Solo(OmU) 12.00,<br />

18.00; Der Jungemuss an die frische Luft 14.00; Die Wiese<br />

16.00; The Sisters Brothers (OmU) 20.00; Der Goldene<br />

Handschuh 22.15; RBG –Ein Leben für die Gerechtigkeit<br />

(OmU) 12.15; Familie Brasch 14.15; Hi, AI (OmU) Sa<br />

16.15; Oderland. Fontane Sa 18.00; Spreeland. Fontane<br />

19.30; This MountainLife (OmU)21.00; Winter in Havanna<br />

(OmU) So 16.15; Rhinland. Fontane So 18.00<br />

UCI Luxe Kino Mercedes-Platz Shazam! 11.00, 14.15,<br />

16.45; Rate Your Date 11.00; Dumbo 11.00, 14.00, 16.30,<br />

20.15; Monsieur Claude II 11.15, 14.00, 16.45, 19.30, Sa a.<br />

22.15, So a. 22.00; Mia und der weiße Löwe 11.15; Asterix<br />

und das Geheimnis des Zaubertranks 11.15, 13.45, 16.00;<br />

Head Full of HoneySa11.30; Free Solo (OmU) Sa 11.30; 3D:<br />

Dumbo 11.30, 14.30, 17.15; Rocca verändertdie Welt 11.45,<br />

Sa a. 14.45; Die Wiese 11.45, 14.15; Unheimlich perfekte<br />

Freunde 12.00, 14.15, 16.30; Prinzessin Emmy Sa 12.00, So<br />

12.45; Ostwind 4Sa12.00; Pupille –Insicheren Händen<br />

(OmU)Sa13.45; Die Goldfische 13.45, 16.45, 19.30, 22.15;<br />

IMAX 3D: Shazam! Sa 14.00, 17.00, 20.00, 23.00, So 17.45,<br />

20.45, 23.30; 3D: Shazam! (OF) Sa 14.30; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3II14.30; Friedhof der Kuscheltiere 14.45,<br />

17.15, 20.15, 22.45; Vice 16.30; Captain Marvel17.00; Die<br />

Berufung 17.15; Trautmann 17.30; Escape Room 17.30, Sa<br />

a. 20.15, 22.45, So a. 20.00, 22.30; Ein Gauner &Gentleman<br />

18.10, 20.30; 3D: Alita 22.00, Sa a. 19.00; Green Book<br />

19.15; Bohemian Rhapsody19.30; Friedhof der Kuscheltiere<br />

(OF) 19.45; Hard Powder 20.00, 22.15; 3D: Captain Marvel<br />

20.00, 23.00; Destroyer20.30; Glass 22.15; The Hate UGive<br />

22.30; WasMänner wollen 22.45; Captain Marvel(OF) 22.45;<br />

Iron Sky II 23.00; Beach Bum 23.15; The Lego Movie II So<br />

11.15; 3D: Shazam! So 13.30; Mascha und der Bär So<br />

15.00; Alita So 19.00<br />

Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) Of Fathers and Sons<br />

(OmU) 16.00; Die Wiese 18.00; Beach Bum (OF) 19.50;<br />

Lords of Chaos (OmU) Sa 21.45; The Hate UGive(OmU) So<br />

21.45; Rafiki (OmU) 16.15; Mid90s (OmU) Sa 18.00, So<br />

19.45; Voll Rita! (OmenglU) Sa 19.45, So 18.00; Luz (OmU)<br />

Sa 21.30; Mandy (OmU) Sa23.00; Wintermärchen So<br />

21.30<br />

HELLERSDORF<br />

CineStar (✆ 04 51/703 02 00) Dumbo 13.45, 17.00,<br />

20.10, So a. 11.00; Monsieur Claude II13.50, 17.10,<br />

19.45, Saa.22.40; Drachenzähmen leicht gemacht 3II<br />

14.00; Shazam! 14.10; Asterix und das Geheimnis des<br />

Zaubertranks Sa 14.10, So 11.00; 3D: Dumbo 14.15; Unheimlich<br />

perfekte Freunde 14.20, 17.20; 3D: Shazam!<br />

16.30, 19.40, Sa a. 22.40; Die Goldfische 16.40, 19.30;<br />

Captain Marvel 16.50; Friedhof der Kuscheltiere 17.00,<br />

20.00, Sa a. 22.50; Wir 19.50, Sa a. 22.50; 3D: Captain<br />

Marvel 19.50, Sa a. 22.50; Glass Sa 22.40; Escape Room<br />

Sa 23.00; Ralph reichts 2So11.10; Rocca verändert die<br />

Welt So 11.15; Ostwind 4So11.30; Prinzessin Emmy So<br />

11.40; Misfit So 11.50; Preview: Alfons Zitterbacke So<br />

14.30<br />

Kino Kiste (✆ 998 74 81) The Sisters Brothers Sa 13.15,<br />

So 20.00; Tito, der Professor und die Aliens Sa 15.20; Wie<br />

gut ist deine Beziehung? Sa 16.55, So 13.55; Vorhang auf<br />

für Cyrano Sa 18.55, So 18.00; Peter Hase So 16.00<br />

HOHENSCHÖNHAUSEN<br />

CineMotion (✆ 038 71/211 41 09) The Lego Movie II<br />

11.50; Der Junge muss an die frische Luft 12.00; Ralph<br />

reichts212.10; Dumbo12.10, 14.50, 17.30, 19.30; Rocca<br />

verändert die Welt 12.15, 14.45; Drachenzähmen leicht<br />

gemacht 3II12.15, 14.45; Prinzessin Emmy 12.20, Sa a.<br />

15.10; Unheimlich perfekte Freunde 12.30, 15.00, 17.20;<br />

Ostwind 412.40; 3D: Dumbo 14.20, 17.20; Shazam!<br />

14.30, 19.40; Captain Marvel 14.30, 16.50, 20.00, Sa a.<br />

22.20; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks 14.40;<br />

3D: Shazam! 17.00, 20.00, Sa a. 22.35; Friedhof der Kuscheltiere<br />

17.10, 20.10, Sa a. 22.50; Die Goldfische 17.10,<br />

19.45; Misfit 17.15; Monsieur Claude II 17.40, 20.15, Sa<br />

a. 22.50; 3D: Captain Marvel 19.40; Wir 19.50, Sa a.<br />

22.40; Beach Bum Sa 22.30; Hard Powder Sa 22.45; Iron<br />

Sky II Sa 23.00; Escape Room Sa 23.00; Preview: Alfons<br />

ZitterbackeSo15.00<br />

KREUZBERG<br />

Babylon (✆ 61 60 96 93) A Bohemian Rhapsody (OmU)<br />

15.10; Ein Gauner &Gentleman (OmU) 18.00; Vice (OmU)<br />

20.15; B Renzo Piano: Architekt des Lichts 14.50; Wir<br />

(OmU)16.30, 21.30; The Favourite (OmU) 19.00<br />

fsk am Oranienplatz (✆ 614 24 64) Bildbuch 13.30; Vakuum<br />

14.00; Das Haus am Meer –Lavilla (OmU) 15.45; Im<br />

Land meiner Kinder 18.00; OfFathers and Sons (OmU)<br />

18.15; Another Day of Life –Jeszcze dzien zycia (OmU)<br />

19.45, Sa a. 22.15; Bildbuch (OmU) 20.15; Asche ist reines<br />

Weiß –Ash Is Purest White (OmU) Sa 21.30, So 11.15; Der<br />

Fall Sarah &Saleem –The Reports on Sarah and Saleem<br />

(OmU) So 11.00; Roma (OmU) So 15.30<br />

Moviemento (✆ 692 47 85) Der kleine Maulwurf (1963-<br />

1975) Sa 10.15; Die WinzlingeSa11.45; Monsieur Claude<br />

II (OmU) 13.45, 16.00, 18.15, 20.30, Sa a. 22.45, So a.<br />

11.30; Cold War: Der Breitengrad der Liebe –Zimna wojna<br />

(OmenglU) So 22.45; VomLokführer, der die Liebe suchte<br />

Sa 12.30; Birds Of Passage: Das grüne Gold der Wayuu –<br />

Pajaros de verano (OmU) 14.30, 17.15, 20.00, 22.45; Der<br />

kleine Drache Kokosnuss –Auf in den Dschungel! So 10.15;<br />

Die Winzlinge So12.15; Checker Tobi 10.00; Unheimlich<br />

perfekte Freunde12.00, 14.15, 16.30; Of Fathers and Sons<br />

(OmU) 18.45; Beach Bum (OF) Sa 21.00; Climax (OmU)<br />

23.15; #Female Pleasure (OmU) So 21.00<br />

Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) Sweet Country(OmU)<br />

20.30<br />

Sputnik (✆ 694 11 47) Peter Hase 14.30; Weit. Die Geschichte<br />

von einem Weg umdie Welt Sa 16.15; Free Solo<br />

(OmU) Sa 18.30, So 16.15; Iron Sky II (OmU) 22.15, Sa a.<br />

20.30; Kommissar Gordon &Buffy So 11.00; Die Berufung<br />

So 12.30; Weil Du nur einmal lebst So 18.00; Vice (OmU)<br />

So 20.00; Kommissar Gordon &Buffy Sa 14.00; Tito, der<br />

Professor und die Aliens Sa 15.15, So 15.00; Bildbuch<br />

(OmU) Sa 16.45; Vice (OmU) Sa 18.15;<br />

KINO<br />

Kino mit Panik-Pausen<br />

Claus Löser<br />

über drei besondere Filme von John Waters,<br />

mitdenen die Trash-Diva „Divine“ gefeiert wird<br />

Der Filmrausch-Palast in Berlin-Moabit<br />

hat sich in den letzten Jahren zu einer<br />

Hochburgder analogen Kinokultur gemausert.<br />

Antizyklisch zur inzwischen<br />

fast vollständig vollzogenen Digitalisierung werden<br />

hier immer mal wieder die unverwüstlich vor<br />

sich hin knatternden 35mm-Projektoren angeworfen.<br />

DasKonzept hat zunehmend Erfolg. Vorallem<br />

junge Menschen –also jene, die gern als „Digital<br />

Natives“ bezeichnet werden –entdecken den Reiz<br />

des mechanischen Zeitalters neu. Offenbar trägt<br />

gerade der Charme des Unperfekten mit seinen<br />

Kratzernund sogar Filmrissen<br />

zum Eindruck bei, etwas<br />

Wahrhaftiges zu erleben;<br />

und eben nicht bloß<br />

Algorithmen ausgesetzt zu<br />

sein. (Im Umkehrschluss<br />

fragt man sich, ob die Kinokrise<br />

vielleicht mit diesem<br />

Verlust an physischer<br />

Wahrhaftigkeit zu tun hat.)<br />

Nicht zufällig huldigen<br />

die Moabiter Kollegen auch<br />

vergessenen Aufführungsformen.<br />

Hier gibt es sie<br />

noch: die legendären<br />

„Double Features“ oder sogar<br />

„Langen Nächte“, mit<br />

denen Regisseure oder<br />

Genres gewürdigt werden,<br />

gern bis in die frühen Morgenstunden<br />

hinein. Jetzt<br />

steht ein„Triple Feature“ auf<br />

dem Programm. Im Rahmen<br />

der langfristig angeleg-<br />

DAS FLIEGENDE AUGE<br />

„Pink Flamingos“, eine White-Trash-Komödie von<br />

John Watersmit seinem Star Divine. IMAGO IMAGES<br />

Weil Du nur einmal lebst Sa 20.30; Beale Street (OmU) Sa<br />

22.30, So 19.30; Bohemian Rhapsody (OmU) So 11.00;<br />

Bildbuch So 13.30; This Mountain Life (OmU) So 16.30;<br />

Mid90s (OmU) So 18.00; Green Book (OmU) So 21.30;<br />

KinobarimSputnik RenzoPiano: Architekt des Lichts –Renzo<br />

Piano, an Architect for Santander (OmU) So 20.30<br />

Yorck (✆ 78 91 32 40) Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

13.50; Monsieur Claude II 15.50, 18.10, 20.30,<br />

Sa a. 22.15; New Unheimlich perfekte Freunde 13.45,<br />

15.45; Ein Gauner &Gentleman 17.45, 20.00<br />

KÖPENICK<br />

Kino Spreehöfe (✆ 5389590) Misfit Sa 13.00, So 12.15;<br />

Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks 16.00, Sa a.<br />

13.00; Ostwind 4Sa13.30, So 10.45, 13.15; 3D: Shazam!<br />

14.00, 17.00, 20.00, So a. 11.00; Prinzessin Emmy 14.15,<br />

So a. 10.15; Dumbo 15.00, 17.30, So a. 20.15; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3II15.00, So a. 10.00, 12.30; Die<br />

Wiese Sa 16.00; Die Goldfische 17.30, 20.00; Friedhof der<br />

Kuscheltiere 18.00, 20.30; Ein Gauner &Gentleman 18.00;<br />

3D: Captain Marvel Sa20.15; Rocca verändert die Welt So<br />

10.15, 12.45; Alfons Zitterbacke So15.45; Weil Du nur<br />

einmal lebst So 20.30<br />

Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) Kinderfilm des Monats:<br />

Peter Hase 13.00; Prinzessin Emmy Sa13.30, So<br />

14.00; Ein Gauner &Gentleman Sa 13.30, 18.15, So<br />

15.45; Monsieur Claude II 18.00, Sa a. 15.30, 20.30, So a.<br />

15.45, 20.15; Die Goldfische 20.15, Sa a. 15.30; DieWiese<br />

18.00, Sa a. 15.45, So a. 13.30; Iron SkyII20.30, Sa a.<br />

22.30; Of Fathers and Sons Sa 22.30; Matinee: Im Spiegel<br />

Deines Angesichts So 10.00; Spreeland. Fontane So 10.30,<br />

15.15; Filmpremiere (32 Tage 18 Knoten 5Minuten )So<br />

10.30; Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Das goldene<br />

Zeitalter So 17.15<br />

ten „Bahnhofskino“-Reihe<br />

laufen drei Werke von John<br />

Waters. Der von William S.<br />

Burroughs als „Papst des Trash“ titulierte Regisseur<br />

lebt nach wie vorinBaltimoreimBundesstaat Maryland,<br />

wo er 1946 geboren wurde. Baltimore liegt<br />

an der US-Ostküste, hat aber nichts mit den pittoresken<br />

Orten Neu-Englands gemein, wo die wohlhabenden<br />

New Yorker sich vom Stress der Metropole<br />

erholen. Hier brauchte John Waters nur die<br />

Schwelle seiner Tür zu überqueren, um die verrückten<br />

und verlorenen, aber auch liebenswerten<br />

Helden seiner ersten Werkezufinden. Hier fand er<br />

Ende der 60er einen jungen Mann namens Harris<br />

Glenn Milstead, der unter dem Künstlernamen Divine<br />

zu einer der berühmtesten „Dragqueens“ aufsteigen<br />

sollte. Die Geschichte dieser Legendenbildung<br />

ist maßgeblich mit Waters verbunden.<br />

Drei vonJohn Waters’frühen Arbeiten sind jetzt<br />

im Filmrausch-Palast wiederzuentdecken –selbstverständlich<br />

als analoge Kopien im guten alten<br />

35mm-Format!Waters ist genau der richtige Patron<br />

für diese Artvon Spezial-Vorführungen mit begleitenden<br />

Publicity-Maßnahmen, die er selbst „Gimmicks“<br />

nannte oder schlicht„Effekthascherei“. Seiner<br />

Meinung nach genügt es nicht, einen guten<br />

Film zu machen, diesen brav vorzuführen und auf<br />

die Reaktionen zu warten. Wenn das Tamtam zur<br />

Premiere richtig gelungen, also skandalös ausfiel,<br />

durfte der Film selbst sogar schlecht sein.<br />

Er empfahl inszenierte Ohnmachtsanfälle bei<br />

Horrorfilmen oder „Panik-Pausen“, in denen geschockte<br />

Zuschauer (die natürlich gecastet waren)<br />

unter Hohngelächter noch schnell den Saal verlassen<br />

konnten, bevor es richtig schlimm wurde. Berühmt<br />

wurde Waters 1972 mit seiner in einer heruntergekommen<br />

Trailer-Siedlung spielenden<br />

White-Trash-Komödie „Pink Flamingos“, bei der<br />

sein Star Divine zuletzt mit einer besonders schockierenden<br />

Geste, die hier nicht verraten werden<br />

soll, einen handfesten Skandal auslöste.<br />

Das Konzept ging auf: Sein Film gehörte anschließend<br />

(neben Jodorowskys „ElTopo“ oder Romeros„Night<br />

oft he Living Dead“) auch zu denjenigen<br />

Klassikern, die in den<br />

Olymp der „Midnight Movies“<br />

aufstiegen und monatelang<br />

im ausverkauften<br />

600-Plätze-Saal des Elgin<br />

Theatres in New York City<br />

gezeigt wurden. Für den<br />

1974 ebenfalls als Low-<br />

Budget-Produktion gedrehten<br />

„Female Trouble“<br />

kehrte Waters in die 60er<br />

zurück. Er entwarf eine<br />

haarsträubende, nur<br />

schwer nachvollziehbare<br />

Story umeinen störrischen<br />

Teenager (Divine), der sich<br />

von seinen Eltern zuWeihnachten<br />

High Heels<br />

wünscht, nur Pantoffeln<br />

bekommt, daraufhin von<br />

zu Hause ausreißt und eine<br />

kriminelle Karriere einschlägt,<br />

die auf dem Elektrischen<br />

Stuhlendet.<br />

Bei der Herstellung von<br />

„Polyester“ (1981) hatte<br />

dann Waters dank seiner<br />

wachsenden Prominenzerstmals mehr Geld in der<br />

Hand. Dem Regisseur wurde deshalb verschiedentlich<br />

vorgeworfen, den Underground verraten<br />

zu haben. Waters konterte, dass man mittlerweile<br />

„selbst für Schund ein großes Budget“ bräuchte.<br />

Divine spielt hier an der Seite des einstigen Hollywood-Stars<br />

TabHunter eine Hausfrau aus Baltimore,<br />

die ein möglichst normales Leben führen<br />

möchte.Als sichherausstellt, dass ihrGatte heimlicher<br />

Betreiber eines Porno-Kinos ist, bricht diese<br />

kleinbürgerliche Fassade aber schnell in sich zusammen.<br />

Waters erfand für die Kinotour mit dem<br />

„Odorama“-Verfahren wieder einen echten „Gimick“.<br />

An derKasse wurden Karten mit durchnummerierten<br />

Feldern ausgegeben, die von den Zuschauern<br />

zu bestimmten Szenen aufgerubbelt<br />

werden konnten. Daraufhin traten zur Handlung<br />

passende Gerüche aus. Das Verfahren konnte sich<br />

im Mainstream bis heute nicht durchsetzen.<br />

„Die Kinder vom Bahnhofskino“: John Waters &Divine<br />

„Pink Flamingos“,„Female Trouble“ und„Polyester“,<br />

Filmrauschpalast Moabit, am 12. April ab 22 Uhr<br />

Claus Löser<br />

ist Filmhistoriker,Kritiker und Kinoliebhaber.Er<br />

kuratiertdas Filmprogramm in der Brotfabrik.<br />

MARZAHN<br />

UCIKinowelt am Eastgate (✆ 93 03 02 60) The LegoMovie<br />

II 11.30; Dumbo 11.30, 14.15, 17.00, 20.00; Mia und<br />

der weiße Löwe 11.45; Rocca verändert die Welt 12.00;<br />

Ostwind 412.00, Sa a. 14.30; Monsieur Claude II 12.00,<br />

14.30, 17.15, 20.00, Sa a. 22.45; Drachenzähmen leicht<br />

gemacht 3II12.00, 14.30; Unheimlich perfekte Freunde<br />

12.30, 14.45; Shazam! 14.00; Captain Marvel 14.00,<br />

17.00, 20.00; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

14.30; Wir17.00, 20.00, Sa a. 23.00; 3D: Shazam! 17.00,<br />

19.45, Sa a. 23.00; Misfit 17.00; Friedhof der Kuscheltiere<br />

17.15, 20.15, Sa a. 23.00; Die Goldfische 17.30, 20.15;<br />

Escape Room Sa 20.00; Hard Powder Sa 22.45; Iron Sky II<br />

Sa 23.00; 3D: Captain Marvel Sa23.00; Alita Sa 23.00;<br />

Mascha und der Bär So 15.00; Friedhof der Kuscheltiere<br />

(OF) So 20.00<br />

MITTE<br />

Acud (✆ 44 35 94 98)Der kleine Drache Kokosnuss –Auf<br />

in den Dschungel! 15.00; Visionär Filmfestival: Tarde Para<br />

Morir Joven –TooLate to Die Young (OmenglU) Sa 17.00;<br />

Visionär Filmfestival: M(OmenglU) Sa 19.00; Visionär Filmfestival:<br />

Distances –Les distancies (OmenglU) Sa 21.00;<br />

Visionär Filmfestival: Julia and the Fox –Julia yelzorro<br />

(OmenglU) So 17.00; Visionär Filmfestival: Egy nap –One<br />

Day (OmenglU) So 19.00; Visionär Filmfestival: La Lucina<br />

(OmenglU; m. Lesung u. Konzert) So 21.00; Kommissar<br />

Gordon &Buffy 16.00; Die Wiese Sa 17.30; Visionär Filmfestival,<br />

Roots &Memories: Kurzfilmprogramm (OmenglU)<br />

Sa 20.00; Wintermärchen Sa 22.00; Im Land meiner Kinder<br />

(OmU) So 17.30; Visionär Filmfestival, Berlin Berlin: Kurzfilmprogramm<br />

(OmenglU) So 20.00; Die MaskeSo22.00


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 33<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Tagestipp<br />

KINO<br />

Zum Sonnenuntergang<br />

Babylon (✆ 242 59 69) IndoGerman Film: Romeo Akbar<br />

Walter (OmenglU) Sa 16.30, So 13.15; Lola Long List: Der<br />

Junge muss an die frische Luft Sa 18.30; Lola Long List:<br />

Partisan: Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz 1992-2017<br />

Sa 19.15; Lola Long List: Werk ohne Autor (OmenglU) Sa<br />

19.45; Voll Rita! (OmenglU) Sa 20.30, So 18.00; Lola Long<br />

List: Gundermann (OmenglU) Sa 21.45; Lola Long List: Der<br />

Goldene Handschuh (OmenglU) Sa 22.15; Stummfilm um<br />

Mitternacht: Ich möchte kein Mann sein (OV; m. Live-Musikbegleitung)<br />

Sa 23.59; Lola Long List: Trautmann So 13.45;<br />

CinemAperitivo: Che bella giornata (OmenglU; m. Diskussion)<br />

So 16.00; Lola Long List: Das schönste Mädchen der<br />

Welt So 16.00; Lola Long List: Er Sie Ich (OmenglU) So<br />

18.00; Lola Long List: Eleanor &Colette –55Steps (OmU)<br />

So 18.15; Lola Long List: Transit (OmenglU) So 19.45; Lola<br />

Long List: Elternschule So 19.45<br />

Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73) Ein Gauner<br />

&Gentleman (OmU) Sa 10.45, So 10.15; RBG –Ein Leben<br />

für die Gerechtigkeit (OmU) Sa 12.45; Checker Tobi 14.45;<br />

Kinderfilm des Monats: Peter Hase 16.30; Monsieur Claude<br />

II (OmU) 18.45, 21.00, Sa a. 23.15; The Sisters Brothers<br />

(OmU) So 12.15; Monsieur Claude II (OmU) Sa10.45,<br />

13.00, 15.15, So 11.45, 14.00, 16.15; Ein Gauner &Gentleman<br />

(OmU) Sa17.15, 19.30, So 18.30; AStar Is Born<br />

(OmU) Sa 21.45, So 20.45; Der kleine Maulwurf (1963-<br />

1975) So 10.30<br />

CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) Prinzessin Emmy<br />

11.00, 13.10; Captain Marvel 11.00, 17.40; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3II13.45, Sa a. 11.10; Trautmann Sa<br />

11.15; 3D: Shazam!11.15, 16.40, 19.50, 22.40; Monsieur<br />

Claude II 11.30, 14.00, 17.30, 20.10, 22.50; Dumbo<br />

11.40, 14.15, 17.20, 19.30, So a. 22.10; Mascha und der<br />

Bär 11.50; 3D: Captain Marvel20.15, 23.00, Sa a. 13.50,<br />

So a. 13.40; Unheimlich perfekte Freunde 14.00, 16.30;<br />

Shazam! 14.20; 3D: Dumbo 16.50, Sa a. 14.30; Der Junge<br />

muss an die frische Luft Sa 15.15; Rocca verändertdie Welt<br />

Sa 15.20, So 11.10; Wir 19.40, 23.10, Sa a. 16.20; Die<br />

Goldfische 17.00, 20.00; Friedhof der Kuscheltiere 17.50,<br />

20.30, 23.15; Green Book 19.00; Escape Room 20.40,<br />

23.15; Free Solo Sa 22.10; Hard Powder 22.30; Iron Sky II<br />

23.15; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks So<br />

11.20; The Lego Movie II So 11.30; Preview: Alfons Zitterbacke<br />

So14.30; Misfit So 15.20; The Last Serb in Croatia<br />

–Der Letzte Serbe in Kroatien (OmU) So 17.00<br />

Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) Willkommen in Marwen –<br />

Welcome toMarwen (OmU) 14.30; Beale Street (OmU)<br />

17.00; Birds Of Passage: Das grüne Gold der Wayuu –Pajaros<br />

de verano (OmU) 19.30, 22.00; Berlin Babylon<br />

(Omdt+englU) 15.00; Free Solo (OmU) 17.00, 21.30, So a.<br />

11.00; Das Haus am Meer –Lavilla (OmU) 19.15, So a.<br />

13.00; Talking Money –Rendezvous bei der Bank (OmU)<br />

15.30; Die Berufung (OmU)17.30,Soa.11.00; Beach Bum<br />

(OF) 20.00, 22.00, So a. 13.30; Another DayofLife –Jeszcze<br />

dzien zycia (OmU) 15.45, 19.45, So a. 11.15; Mid90s<br />

(OmU) 17.45; Der Goldene Handschuh (DFmenglU) 21.45,<br />

So a. 13.15; Fair Traders (OmU) 15.30; Renzo Piano: Architekt<br />

des Lichts –Renzo Piano, an Architect for Santander<br />

(OmU) 17.30, So a. 11.15; Green Book (OmU) 19.30, So a.<br />

12.45; Destroyer(OmU) 22.15<br />

International (✆ 24 75 60 11) Monsieur Claude II 14.50,<br />

17.10, 19.30, 21.50; Lampenfieber So 11.00; Renzo Piano:<br />

Architekt des Lichts – Renzo Piano, an Architect for Santander<br />

(OmU) So 13.00<br />

Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) Weimarer Kino: Anders als<br />

die anderen Sa 19.00; Aus dem Fernseharchiv: Baby Sa<br />

21.00, So18.00; Aus dem Fernseharchiv: Der Drücker So<br />

20.30<br />

NEUKÖLLN<br />

Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44) The<br />

Lego Movie II 12.00; Rocca verändert die Welt 12.00,<br />

14.20; Prinzessin Emmy 12.00; Ostwind 4Sa12.00; Mascha<br />

und der Bär 12.00; Dumbo 12.00, 14.00, 16.45,<br />

19.30; Drachenzähmen leicht gemacht 3II14.10, Sa a.<br />

12.00; Asterixund das Geheimnis des Zaubertranks 12.00,<br />

14.00, 16.45; Unheimlich perfekte Freunde 12.30, 15.00,<br />

17.10; Shazam! 14.25, 16.15, 19.30, Sa a. 22.25; Captain<br />

Marvel 14.25,16.35, 19.30, Sa a. 22.30; Ralph reichts 2<br />

14.30; Misfit 14.40; Wir 16.40, 19.45, Sa a. 22.40; 3D:<br />

Dumbo 17.00; Monsieur Claude II 17.20, 20.00; Friedhof<br />

der Kuscheltiere 17.30, 20.15, Sa a. 22.55; Öldür beni sevgilim<br />

(OmU) 19.30; Friedhof der Kuscheltiere (OF) 19.40;<br />

Shazam! (OF) 19.45; Captain Marvel (OF) Sa 22.00; Wir<br />

(OF) Sa 22.30; Iron Sky II Sa 22.30; Willkommen in Marwen<br />

Sa 22.40; Escape Room Sa 22.50; Checker Tobi So 12.00;<br />

Preview: Alfons ZitterbackeSo12.00<br />

IL KINO (✆ 91 70 29 19) Renzo Piano: Architekt des Lichts<br />

–Renzo Piano, anArchitect for Santander (OmenglU) Sa<br />

11.00, So 14.30; Mary Poppins‘ Rückkehr –Mary Poppins<br />

Returns (DF) Sa 12.45, So 12.00; Vice (OmU) Sa 22.30, So<br />

18.00; Das Haus am Meer (OmU) So16.00; Free Solo<br />

(OmU) So 20.30; Green Book (OmU)So22.20<br />

Neues Off (✆ 62 70 95 50) Mid90s 14.45; Birds Of Passage:<br />

Das grüneGold der Wayuu –Pajaros de verano (OmU)<br />

16.50, 19.30, 22.10<br />

Passage (✆ 68 23 70 18) Monsieur Claude II15.20,<br />

17.40, 20.00, Sa a. 22.20, So a. 13.00; Beale Street (OmU)<br />

15.45, 20.30; Die Wiese 16.00, 18.20; Reiß aus –Zwei<br />

Menschen. Zwei Jahre. Ein Traum So 13.15; Die Goldfische<br />

16.00, 18.30, 21.00; Capernaum –Stadt der Hoffnung So<br />

13.30; Green Book (OmU) 18.10; The Favourite (OmU)<br />

21.00; Der Jungemuss an die frische Luft So 13.45<br />

Rollberg (✆ 62 70 46 45) Friedhof der Kuscheltiere (OF)<br />

15.00, 17.20,19.50, 22.10; Free Solo (OF) 15.15, 20.10,<br />

So a. 22.30; The Sisters Brothers (OmU) 17.30; Creepy<br />

Crypt: High Life (OmU) Sa 22.30; Another DayofLife –Jeszcze<br />

dzien zycia (OmU) 14.40, 16.40, 19.00; Destroyer<br />

(OmU) 16.50, 21.00; Wir(OmÜb) 14.00, 18.40, 21.20; Die<br />

Berufung (OmU) 14.15; Beach Bum (OF) 16.45, 19.30,<br />

21.45<br />

UCI Luxe Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34) Rocca verändert<br />

die Welt Sa 11.30; Mia und der weiße Löwe 11.30;<br />

Ostwind 411.40; Dumbo 14.30, 17.15, 20.10, Sa a.<br />

11.50, So a. 11.20; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

12.20, 14.40; Drachenzähmen leicht gemacht 3II<br />

12.30, 15.00; Shazam! 14.00; Captain Marvel 14.00, Sa<br />

a. 22.45; Monsieur Claude II 16.45, 19.45, Sa a. 14.10;<br />

3D: Captain Marvel 16.55; Wir 17.10, 19.55, Sa a. 22.50;<br />

3D: Shazam! 17.25, Sa a. 20.20, 22.50, So a. 20.00; Friedhof<br />

der Kuscheltiere 17.35, 20.30, Sa a. 23.00; Die Goldfische<br />

20.00; Hard Powder Sa 22.30; Mascha und der Bär So<br />

15.00<br />

Wolf (✆ 921 03 93 33) Ein Gauner &Gentleman (OmU)<br />

19.10, Sa a. 12.00; Kommissar Gordon &Buffy 12.00, Sa<br />

a. 17.30, Soa.16.10; The Favourite (OmU) Sa 13.20, So<br />

12.00; Bildbuch (OmenglU; m. Gast) Sa14.00, So 14.20,<br />

21.10; ALFILM –Arabisches Filmfestival: The Tower(OmenglU)<br />

Sa 16.00; Das Wolfshaus (OmU) 17.30, Sa a. 22.50;<br />

ALFILM –Arabisches Filmfestival: Erased, __ Ascent of the<br />

Invisible (OmenglU) Sa 19.00; Rafiki (Omdt+englU) Sa<br />

20.00; Mid90s (OmU) 21.00; Bildbuch Sa 21.10; Beale<br />

Street (OmU) Sa 23.00; Asche ist reines Weiß –Ash Is Purest<br />

White (OmenglU) So 13.20; ALFILM –Arabisches Filmfestival:<br />

La strada dei Samouni –Samouni Road (OmenglU) So<br />

16.00; ALFILM –Arabisches Filmfestival: Dream Away –<br />

Nächstes Jahr in SharmElSheik (OmenglU) So 19.00<br />

PANKOW<br />

Blauer SternPankow (✆ 47 61 18 98) Unheimlich perfekte<br />

Freunde 14.00, 16.00; Monsieur Claude II 15.30, 18.00,<br />

20.20; Green Book So 11.00; Asterix und das Geheimnis<br />

des Zaubertranks 13.30; Ein Gauner &Gentleman 17.45,<br />

20.00; Matinee: Die Wiese So 11.15<br />

PRENZLAUER BERG<br />

FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88)Monsieur Claude II<br />

13.20, 15.40, 18.00, 20.20, Sa a. 22.40; Matinee: Exhibition<br />

on Screen:Der jungePicasso –Young Picasso So 11.15;<br />

EinGauner &Gentleman 15.30, 17.45, 20.00, Sa a. 22.15;<br />

Checker Tobi So13.30; Die Wiese 17.00, Sa a. 13.30, So a.<br />

11.30; Ein Gauner &Gentleman (OmU) 19.00; Wir (OmU)<br />

21.10; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks 14.10;<br />

Rocca verändert die Welt 16.10; Free Solo 18.20; Vice<br />

(OmU) 20.40; Bohemian Rhapsody So11.20; Unheimlich<br />

perfekteFreunde14.00, 16.00; Birds Of Passage: Das grüne<br />

Gold der Wayuu 14.30, 20.45; Green Book 18.00, So a.<br />

11.40; Matinee: Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Das<br />

goldene Zeitalter So 11.00<br />

Louise Brooks in „Die Büchse der Pandora“.<br />

Die Büchse der Pandora<br />

Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00) Ein Gauner<br />

&Gentleman 19.00, Sa a. 13.45; Dumbo 13.45, Sa a.<br />

17.00, 19.45, Soa.16.30, 19.30; Unheimlich perfekte<br />

Freunde13.50, 16.15, So a. 11.30; Shazam! (OmU) 14.00,<br />

16.40, 19.45, 22.15; Birds Of Passage: Das grüne Gold der<br />

Wayuu –Pajaros de verano (OmU) Sa 14.00; Das Haus am<br />

Meer Sa 14.10; Monsieur Claude II 16.50, 19.30, Sa a.<br />

14.15, So a. 14.00; Die Goldfische 16.20, Sa a. 19.00;<br />

Captain Marvel(OmU) 16.40, Sa a. 21.30, So a. 19.45; The<br />

Sisters Brothers 17.00; Green Book Sa 17.15, So 19.40;<br />

Birds OfPassage: Das grüne Gold der Wayuu Sa 19.50, So<br />

17.15, 21.30; Wir(OmU) 20.15, 23.00; Der Goldene Handschuh<br />

Sa21.40, So22.40; Monsieur Claude II(OmU)<br />

22.15; Green Book (OmU) Sa 22.40; Ein Gauner &Gentleman<br />

(OmU) 22.45; Free Solo (OmU) Sa 22.50; Ostwind 4<br />

So 11.30; Checker Tobi So 11.45; Die WinzlingeSo11.50;<br />

Kuddelmuddel bei Pettersson und Findus So 12.00; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3IISo12.00; Asterix und das<br />

Geheimnis des Zaubertranks So 14.10; Rocca verändertdie<br />

Welt So 14.45; Werk ohne Autor So 19.00; Destroyer(OmU)<br />

So 22.50; Iron Sky II (OmU) So 23.00<br />

Krokodil (✆ 44 04 92 98) Vom Lokführer, der die Liebe<br />

suchte 17.15; Spreeland. Fontane 18.30; Another Day of<br />

Life (OmU) 20.00; Die Maske–Twarz (OmU) 21.30<br />

Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Kommissar Gordon &<br />

Buffy 15.00; Tito, der Professor und die Aliens Sa 16.10, So<br />

16.15; Gundermann Sa 17.45; Deckname JennySa20.00;<br />

Bildbuch (OmU) Sa 22.30, So 20.00; Casablanca (OmU)<br />

Sa 23.59; Mietrebellen –Widerstand gegenden Ausverkauf<br />

der Stadt (OmenglU) So 18.00; Der Himmel über Berlin<br />

(OmenglU) So 21.45<br />

UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) Dumbo 12.00,<br />

14.20, 19.50, 22.45, Sa a. 17.10, So a. 17.00; The Lego<br />

Movie II 12.05; Mia und der weiße Löwe 12.05; Rocca verändert<br />

die Welt 12.10, 14.35; Prinzessin Emmy 12.10;<br />

Drachenzähmen leicht gemacht 3II12.10, 14.35; Ostwind<br />

412.15; Die Wiese 12.15, 14.40; Der kleine Drache Kokosnuss<br />

–Auf in den Dschungel! 12.15; Shazam! 14.15; Monsieur<br />

Claude II 14.20, 17.00, 19.50, 22.40; Asterix und das<br />

Geheimnis des Zaubertranks 14.25, So a. 17.20; Captain<br />

Marvel 14.30, 17.00; Friedhof der Kuscheltiere 14.35,<br />

17.10, 19.45,22.45;Misfit 17.25, Sa a. 14.40; 3D: Shazam!<br />

16.35, 19.40, 22.30; Alita 16.50; Wir 17.00, 22.30,<br />

Sa a. 19.50, So a. 19.35; Die Goldfische 17.05, 19.55; 3D:<br />

Captain Marvel 19.40, 22.35; Bohemian Rhapsody 19.40;<br />

Green Book 19.45; Willkommen in Marwen 22.35; Escape<br />

Room 22.40; Iron Sky II 22.45; Mascha und der Bär So<br />

15.00; Der verlorene Sohn So 19.50<br />

Zeiss-Großplanetarium (✆ 42 18 45 12) Unsere Erde II Sa<br />

14.30; 3D: Die Winzlinge Sa16.30; Deep Blue Sa 20.30,<br />

So 17.30; Ailos Reise So 15.00<br />

REINICKENDORF<br />

CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) Mascha und der Bär<br />

Sa 11.10, So 12.15; Rocca verändertdie Welt 11.15; Dumbo<br />

11.20, 19.50, Sa a. 13.30, 16.30, 22.45, So a. 14.30,<br />

17.10; Drachenzähmen leicht gemacht 3II11.30, Sa a.<br />

14.40; PrinzessinEmmy 11.35; The LegoMovie II Sa 11.50;<br />

Ralph reichts 211.50; Der Junge muss an die frische Luft<br />

12.00; Ostwind 4Sa12.30, So 11.50; Shazam! 13.55; 3D:<br />

Dumbo 14.00, 17.00; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

14.10, 17.50; Monsieur Claude II 14.15, 16.55,<br />

19.45, Sa a. 22.30; Unheimlich perfekte Freunde 14.30,<br />

17.00; Captain Marvel 14.45, 19.40; Misfit Sa 15.10, So<br />

12.00; 3D: Shazam! Sa 16.30, 19.20, 22.35, So 17.15,<br />

20.00; Friedhof der Kuscheltiere 17.10, 20.00, Sa a. 23.00;<br />

Die Goldfische Sa 17.20, 20.15, So 20.30; 3D: Captain<br />

Marvel 17.20, 20.10, Sa a. 23.10; Escape Room 19.55, Sa<br />

a. 22.45; Wir 20.20, Sa a. 23.20; Glass Sa 22.40; Hard<br />

Powder Sa 23.15; Green Book So 14.10; Preview: Alfons<br />

ZitterbackeSo14.30; Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD:<br />

Das goldene Zeitalter So 17.00<br />

SCHÖNEBERG<br />

Cinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04) Die<br />

Winzlinge12.45; Der Jungemuss an die frische Luft 15.00;<br />

Green Book 17.30, 20.30<br />

Cosima (✆ 85 07 58 02) Bohemian Rhapsody15.30; Vice<br />

18.00; Green Book 20.15<br />

Odeon (✆ 78 70 40 19) Birds Of Passage: Das grüne Gold<br />

der Wayuu –Pajaros de verano (OmU) 16.00, 20.50; Ein<br />

Gauner &Gentleman (OmU) 18.40; The Sisters Brothers<br />

(OmU)So13.30<br />

Xenon (✆ 78 00 15 30) Die Berufung (OmU) 18.00; Der<br />

verlorene Sohn –Boy Erased (OmU) Sa 20.30; RBG –Ein<br />

Leben für die Gerechtigkeit (OmU) So15.45; Free Solo<br />

(OmU) So 20.30<br />

IMAGO IMAGES<br />

In der Regie des großen GeorgWilhelm Pabst erschien 1929 der<br />

Film „Die Büchse der Pandora“ nach dem gleichnamigen Stück<br />

vonFrank Wedekind, in dem die Tänzerin Lulu als Femme Fatale<br />

alle ins Verderben stürzt, die sie begehren. In der Reihe „Theater<br />

im Delphi“ (19.30 Uhr, Kantstraße 12 a) bringen die Schauspielerin<br />

Fritzi Haberlandt und das Metropolis Orchester Berlin unter<br />

der Leitung vonBurkhardGoetzedie Filmmusik vonPeerRaben<br />

zur Aufführung, der vor allem aufgrund seiner Zusammenarbeit<br />

mit Rainer Werner Fassbinder in Erinnerung geblieben ist.<br />

SPANDAU<br />

Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 02 11) Unheimlich perfekte<br />

Freunde 10.00, 14.50; Prinzessin Emmy 10.00, Sa a.<br />

12.00; Dumbo 10.00, 14.00, 17.15, 20.00; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3II10.00, 12.30; Asterix und das Geheimnis<br />

des Zaubertranks 10.00, 12.10; Captain Marvel<br />

14.40, Sa a. 11.50, 22.50; Mascha und der Bär Sa 12.25,<br />

So 12.00; Shazam! 14.25, 16.45; Rocca verändertdie Welt<br />

15.00, So a. 12.25; Friedhof der Kuscheltiere 17.30, 20.15,<br />

Sa a. 22.45; Monsieur Claude II 17.35, 20.10; Die Goldfische<br />

17.35; 3D: Shazam! 19.50, Sa a. 23.00; Wir 20.15,<br />

Sa a. 22.45; Iron Sky II Sa 23.00; Preview: Alfons Zitterbakke<br />

So 12.00<br />

Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81) Die Frau des<br />

Nobelpreisträgers Sa 11.00; Vom Lokführer, der die Liebe<br />

suchte 13.15; Green Book 15.15; Bohemian Rhapsody Sa<br />

17.45, So 20.15; Vice Sa 20.15, So 17.45; Der Jungemuss<br />

an die frische Luft So 11.00<br />

STEGLITZ<br />

Adria (✆ 01 80/505 07 11) Monsieur Claude II 15.00,<br />

17.40, 20.15, Sa a. 12.30, 22.45; Berlin, wie es war So<br />

12.30<br />

Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20) Unheimlich<br />

perfekte Freunde 10.00, 12.10, 14.30; Ralph reichts 2<br />

10.00; Mascha und der Bär Sa 10.00, So 12.00; Dumbo<br />

10.00, 13.40, 17.25, 20.00, 22.45; Checker Tobi 10.00;<br />

Captain Marvel 10.00, 12.30, 19.40,23.00, Sa a. 14.40,<br />

16.30; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks 10.00,<br />

12.00, 17.50; Prinzessin Emmy 11.50, So a. 10.00; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3II12.00; Rocca verändertdie<br />

Welt 12.25, 15.15; Ostwind 414.55, Sa a. 12.40; Misfit<br />

14.00; Shazam! 14.20, 16.30; Weil Du nur einmal lebst Sa<br />

17.00; Friedhof der Kuscheltiere 17.20, 20.15,23.00; Die<br />

Goldfische 17.30, 20.10, 22.50; 3D: Shazam! 19.30,<br />

22.40; Wir 20.15, 22.30; Ein Gauner &Gentleman 20.15;<br />

Escape Room 22.50; Preview: Alfons ZitterbackeSo15.00;<br />

3D: Dumbo So 16.50; Das Ballett des Bolshoi-Theater in<br />

HD: Das goldene Zeitalter So 17.00<br />

Thalia Movie Magic (✆ 774 34 40) Dumbo 13.00, 15.30,<br />

18.00; Drachenzähmen leicht gemacht 3II13.00; Prinzessin<br />

Emmy 13.15; Ostwind 413.15; Asterix und das Geheimnis<br />

des Zaubertranks 15.00; Shazam! 15.15; Rocca verändert<br />

die Welt Sa 15.30; Monsieur Claude II 16.45, 18.45;<br />

3D: Shazam! 17.45, 20.30; Friedhof der Kuscheltiere<br />

18.00, 20.30; Captain Marvel20.30; Die Goldfische 20.45;<br />

The LegoMovie II So 11.00; Pünktchen und Anton So 11.00;<br />

Mia und der weiße Löwe So11.00; Der Junge muss an die<br />

frische Luft So 11.00; Preview: Alfons ZitterbackeSo15.45<br />

TIERGARTEN<br />

Arsenal (✆ 26 95 51 00)Aristokraten des Urwalds: Abend<br />

der Zeit –Senores Naturales Yanomami (EngZt; m. Einführung)<br />

Sa 20.00; Spartacus (70mm) So 19.00; ALFILM –<br />

Arabisches Filmfestival: Kurzfilme (lab/p 3–poetryinmotion<br />

zum Thema „Identität“; m. Gästen u. Gespräch) Sa<br />

19.00; ALFILM –Arabisches Filmfestival: La strada dei Samouni<br />

–Samouni Road (OmenglU; m. Gast u. Gespräch) Sa<br />

21.00; ALFILM –Arabisches Filmfestival: The Swing (OmenglU;<br />

m. Gast u. Gespräch) So 19.00; ALFILM –Arabisches<br />

Filmfestival: Erased, __ Ascent of the Invisible (OmenglU; m.<br />

Gast u. Gespräch) So 21.00<br />

CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69) Prinzessin<br />

Emmy 12.30, Sa a. 14.50, So a. 13.40; Monsieur Claude<br />

II 20.00, 22.50, Sa a. 12.30, 14.20, 17.10, So a. 12.45,<br />

14.00, 17.20; The Lego Movie II Sa 12.40; 3D: Captain<br />

Marvel 13.00, 14.00, 20.40, 23.00, Saa.17.20, So a.<br />

16.30; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks 15.40,<br />

Sa a. 13.00; Shazam! Sa 13.10, So 12.30; 3D: Dumbo Sa<br />

13.10, 16.10, So 13.40, 16.45; Die Goldfische 23.00, Sa<br />

a. 13.10, 16.10, 19.20, So a. 14.10, 16.40, 19.30; Club<br />

der roten Bänder Sa 13.20; Misfit 13.30; Friedhof der Kuscheltiere<br />

13.30, 19.30, 22.30, Sa a. 16.20, So a. 16.40;<br />

Dumbo 19.30, 22.30, Sa a. 13.30, 17.00, So a. 12.50,<br />

16.00; Drachenzähmen leicht gemacht 3IISa13.30, So<br />

14.20; Ostwind 413.40; Ein Gauner &Gentleman 19.30,<br />

Sa a. 13.40, 16.30, So a. 16.45; Unheimlich perfekte Freunde<br />

13.50, 16.30; Rocca verändert die Welt Sa 14.30; Mascha<br />

und der Bär Sa15.10, So12.30, 15.00; Captain<br />

Marvel 22.30, Sa a. 15.30, 19.00, So a. 15.50, 19.10; Die<br />

Berufung Sa 16.00; The Sisters Brothers 16.20; Wir19.50,<br />

23.00, Sa a. 16.40, So a. 17.20; Rate Your Date Sa 16.40;<br />

3D: Shazam! 20.30, 22.40, Sa a. 16.50, So a. 16.10;<br />

Green Book 20.20, Sa a. 17.00; Trautmann Sa 17.20, So<br />

16.00; Der Jungemuss an die frische Luft 17.20; WasMänner<br />

wollen Sa 17.30; Willkommen in Marwen 18.15; The<br />

Mule 19.10; AStar Is BornSa19.10, So 19.40; Alita 19.20;<br />

Vice 19.40, So a. 22.00; Escape Room Sa 20.00, 23.00,<br />

So 21.00; Iron Sky II 20.10; Hard Powder 20.40, 22.40;<br />

Bohemian Rhapsody Sa20.50, So 20.30; Beach Bum<br />

21.15; Glass 22.15; Der Goldene Handschuh Sa 22.40;<br />

Creed 222.50; Royal Opera House London: La Forza del<br />

Destino (OmU) So 15.00; Free Solo So 17.30; Cale szczescie<br />

–Viel Glück (OmU) So 18.15<br />

CineStar im Sony Center (✆ 04 51/703 02 00) The Hate<br />

UGive (OF) 13.30; 3D: Captain Marvel (OF) 13.30, 16.45,<br />

23.00, Sa a. 20.00, So a. 20.15; Vice (OF) 13.40; Dumbo<br />

(OF) 13.45, 16.30, 19.15, 22.00; Willkommen in Marwen<br />

–WelcometoMarwen (OF) Sa 13.50; Shazam! (OF) 14.00;<br />

3D: Spider-Man –Spider-Man: Into The Spider-Verse (OF) Sa<br />

14.10; Die Berufung (OF) 14.20; Wir (OF) 20.10, Sa a.<br />

16.45, 23.15, So a. 23.10; Friedhof der Kuscheltiere (OF)<br />

16.45, 20.30,23.15; 3D: Dumbo (OF) 17.00; Captain Marvel(OF)<br />

17.10, 20.20; 3D: Shazam! (OF) 17.15, 19.45, Sa<br />

a. 23.00, So a. 23.15; 3D: Alita (OF) 17.20; Green Book<br />

(OF) 19.45; Ein Gauner &Gentleman (OF) 19.50; Iron Sky<br />

II (OF) 22.30; Beach Bum (OF) Sa 22.50, So 23.15; Free<br />

Solo (OF) Sa 23.00; Bohemian Rhapsody (OF) So 13.30;<br />

Drachenzähmen leicht gemacht 3II–How to Train Your DragonIII<br />

(OF) So 14.15; Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD:<br />

Das goldene Zeitalter So 17.00; Escape Room (OF) So<br />

22.50<br />

CineStar IMAX (✆ 04 51/703 0200) Free Solo (OF)<br />

10.40; 3D: Shazam! Sa 13.00, So 16.20; 3D: Shazam!<br />

(OF) 19.40, 23.00, Sa a. 16.20, So a. 13.00<br />

Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) Mid90s (OmU) Sa<br />

19.30, So 20.30; Wintermärchen So 18.00; Luz So 22.15<br />

Haus der Kulturen der Welt (✆ 397 87 -0) Haus der Kulturen<br />

der Welt 1 Navigation Beyond Vision: Vortrag,Film und<br />

Diskussion Sa 10.30<br />

TREPTOW<br />

Astra (✆ 636 16 50) Rocca verändert die Welt 12.30,<br />

15.45, Sa a. 10.00; Prinzessin Emmy 10.00, 14.00; Ostwind<br />

4Sa10.00; Dumbo 10.00, 12.30, 15.00, 17.30,<br />

20.15; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks 10.00,<br />

12.00, 14.00; Drachenzähmen leicht gemacht 3II12.00;<br />

Misfit Sa 12.30; Shazam! 15.00, 17.30; Die Goldfische<br />

17.30, Saa.15.00; Monsieur Claude II16.00, 18.00,<br />

20.15, 22.30; Friedhof der Kuscheltiere 18.00, 20.00,<br />

22.30; Wir20.00, 22.30; 3D: Shazam! 20.00, 22.30; Captain<br />

Marvel22.30; Preview: Alfons ZitterbackeSo15.00<br />

Casablanca (✆ 677 57 52) Ostwind 4Sa13.45, So<br />

14.00; Wiegut ist deine Beziehung? Sa 15.45; Green Book<br />

Sa 18.00; Trautmann Sa 20.30, So 18.15; Halbe Treppe So<br />

16.00; Bohemian RhapsodySo20.30<br />

CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00) Mia und<br />

der weiße Löwe11.30; Dumbo11.30, 14.15, 17.00, 20.15;<br />

Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks 11.40; 3D:<br />

Drachenzähmen leicht gemacht 3II11.45; Rocca verändert<br />

die Welt 11.50; Ostwind 411.50; 3D: Dumbo 12.00, 14.45,<br />

17.30; Die Winzlinge 12.15; Mascha und der Bär 12.30;<br />

Shazam! 14.00; Ralph reichts 2Sa14.00; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3II14.15; Captain Marvel 14.20, 16.45,<br />

19.40; Misfit 14.30; Unheimlich perfekte Freunde 14.45,<br />

17.15; Monsieur Claude II 15.00, 17.30, 20.00, Sa a.<br />

23.00; Die Goldfische 16.45, 19.30; 3D: Shazam! 17.05,<br />

20.10, Sa a. 22.55; Wir20.10, Sa a. 17.20, 22.30; Friedhof<br />

der Kuscheltiere 17.20, 20.15, Sa a. 23.15; Iron Sky II<br />

19.50, Sa a. 23.10; 3D: Captain Marvel20.00, Sa a. 23.00;<br />

Glass Sa 22.30; 3D: Alita Sa 22.40; Escape Room Sa<br />

23.00; Preview: Alfons ZitterbackeSo14.30;Das Ballettdes<br />

Bolshoi-Theater in HD: Das goldene Zeitalter So 17.00<br />

WEDDING<br />

Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) Unheimlich perfekte<br />

Freunde 12.00, 14.30, 17.40; The Lego Movie II<br />

12.00; Prinzessin Emmy 12.00; Ostwind 4Sa12.00; Mascha<br />

und der Bär 12.00; Dumbo 12.00, 14.10, 17.00,<br />

19.30; Die Winzlinge Sa 12.00; Shazam! 14.00, 16.20,<br />

19.30, Sa a. 22.20; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

14.00, So a. 12.00; Misfit 14.20; Rocca verändert<br />

die Welt 14.30; Captain Marvel14.40, 17.00, 19.30, Sa a.<br />

22.30; Monsieur Claude II 17.00, 19.45; Friedhof der Kuscheltiere<br />

17.10, 20.00, Sa a. 22.45; Wir 20.00, Sa a.<br />

22.45, Soa.16.30; Die Goldfische 20.10; Friedhof der<br />

Kuscheltiere (OF) Sa 22.20; Escape Room Sa 22.50; Beach<br />

Bum Sa 22.50; Preview: Alfons ZitterbackeSo12.00<br />

City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) Kochen ist Chefsache<br />

Sa16.30; ALFILM –Arabisches Filmfestival Berlin:<br />

Zagros (OmenglU) Sa 19.00; ALFILM –Arabisches FilmfestivalBerlin:<br />

Fi ‚Ainaya –LookatMeSa21.15; Green Book So<br />

14.00; Lampenfieber So 16.45; ALFILM –Arabisches Filmfestival<br />

Berlin: Exterior/Night (OmenglU) So 19.00; LFILM –<br />

Arabisches Filmfestival Berlin: Sofia (OmenglU) So 21.15<br />

WEISSENSEE<br />

BrotfabrikKino (✆ 471 4001) FilmSchweiz: Lesung und<br />

Videofilme (Die Dunkelheit in den Bergen) Sa 16.30; Film-<br />

Schweiz: Aloys (OmU; m. Vorfilm) Sa 18.00; FilmSchweiz:<br />

Dene wos guet geit (OmU; m.Vorfilm) Sa 19.45; Film-<br />

Schweiz: Experimentalfilme (von 1972 bis 2019) Sa 21.45;<br />

FilmSchweiz: Esser da Cassa –Vier Frauen aus Sent (OmU)<br />

/Fin de Vac (OmU; m. Gespräch) So 18.00; FilmSchweiz:<br />

Pepperminta (m. Vorfilm) So 20.00<br />

Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Monsieur Claude II 11.00,<br />

15.30, 17.45, 20.00; Der Jungemuss an die frische Luft Sa<br />

13.15; Ein Gauner &Gentleman (OmU) Sa 22.15; Preview:<br />

Alfons ZitterbackeSo13.15; Asterix und das Geheimnis des<br />

Zaubertranks Sa 10.00, 16.15, So 16.00; Checker Tobi Sa<br />

12.00; Drachenzähmen leicht gemacht 3IISa14.00, So<br />

13.45; Ein Gauner &Gentleman Sa 18.15, 20.30, So<br />

18.00, 20.15; Monsieur Claude II Sa 22.45; Green Book So<br />

11.00<br />

WILMERSDORF<br />

Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85)Die Jungs (m. Gast) Sa<br />

13.30; Vorhang auf für Cyrano Sa 15.30; Das Haus am Meer<br />

18.00; BealeStreet 20.30; Matinee: Scala Adieu –Von Windeln<br />

verweht So 11.00; Kommissar Gordon &Buffy So<br />

13.30; Werkschau Claudia vonAlemann: Exprmntl 4Knokke<br />

/Das ist nur der Anfang –der Kampf geht weiter (m. Gast)<br />

So 15.30<br />

Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Fair Traders (OmU) Sa<br />

11.00; Drachenzähmen leicht gemacht 3II13.00; Renzo<br />

Piano: Architekt des Lichts –Renzo Piano, an Architect for<br />

Santander (OmU) Sa 16.00, So 11.00; Die Goldfische<br />

17.45; Vice So 15.00<br />

ZEHLENDORF<br />

Bali (✆ 8114678) Die Winzlinge16.00; Womit haben wir<br />

dasverdient? 18.00; Die Blüte des Einklangs 20.30<br />

Capitol (✆ 831 64 17) Die Wiese 13.40; Ein Gauner &<br />

Gentleman 15.50, 18.10, 20.30; Matinee: Exhibition on<br />

Screen: Der jungePicasso –Young Picasso So 11.30<br />

POTSDAM<br />

Filmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 81 12) Mein Name<br />

ist Eugen 15.00; Capernaum –Stadt der Hoffnung Sa<br />

17.00; Loro –Die Verführten (OmU) Sa 19.15; The Favourite<br />

So 17.00; Adam und Evelyn So 19.15<br />

Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Dumbo Sa 13.15,<br />

18.00, 20.30, So 10.15, 15.00, 20.00; Die Wiese Sa<br />

14.00, So 10.10; Unheimlich perfekte Freunde Sa 14.15,<br />

16.30, So 13.00, 15.00; Prinzessin Emmy Sa 14.30, So<br />

12.45; Rocca verändert die Welt Sa 15.45, So 14.15; Der<br />

marktgerechte Patient (m. Gästen u. Diskussion) Sa 16.00;<br />

Monsieur Claude II 16.30, 18.45, 21.00; Ein Gauner &Gentleman<br />

Sa 18.45, So 11.00, 18.00, 20.45; Weil Du nur<br />

einmal lebst Sa 20.00; Birds Of Passage: Das grüne Gold<br />

der Wayuu –Pajaros de verano (OmU) 20.45; Exhibition on<br />

Screen: Der jungePicasso –Young Picasso (OmU) So 12.00;<br />

Gundermann So 12.30; Preview: Alfons Zitterbacke(m. Gästen)<br />

So 15.15; Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Das<br />

goldene Zeitalter So 17.00; Wie ich lernte, bei mir selbst<br />

Kind zu sein So 18.00<br />

UCI Luxe Potsdam Center (✆ 03 31/233 72 33) The Lego<br />

Movie II11.00; Prinzessin Emmy 11.00; Dumbo 11.00,<br />

14.00, 16.45, 19.30; Ostwind 4Sa11.15, So 13.45; Mia<br />

und der weiße Löwe11.15; Drachenzähmen leicht gemacht<br />

3II11.15, 14.15; Monsieur Claude II 11.20, 14.30, 17.15,<br />

20.00, Sa a. 22.45; Unheimlich perfekte Freunde 12.00,<br />

14.30; Shazam! 13.45; Rocca verändertdie Welt Sa 13.45;<br />

Captain Marvel 17.00, Sa a. 14.00; Asterix und das Geheimnisdes<br />

Zaubertranks 14.20; Wir16.30, 20.00, Sa a. 23.00;<br />

3D: Shazam! 16.45, 19.45, Sa a. 23.00; Die Goldfische<br />

16.45, 20.15; Friedhof der Kuscheltiere 17.00, 20.00, Sa<br />

a. 23.00; Misfit 17.15; Green Book Sa 19.45; 3D: Captain<br />

Marvel 19.45, Sa a. 23.00; Escape Room Sa 22.45; Iron<br />

Sky II Sa 23.00; Hard Powder Sa 23.00; Mascha und der<br />

Bär So 15.00; Friedhof der Kuscheltiere (OF) So 20.00<br />

Jenny Erpenbecks Großvater<br />

Fritz Erpenbeck war zunächst Schlosser, dann Schauspieler, bevor er<br />

durch seine politische Arbeit für die KPD zu schreiben anfing, zum Beispiel<br />

für die AIZ, die Arbeiter-Illustrierte-<strong>Zeitung</strong>. Als er 1945 aus der Moskauer<br />

Emigration zurückkam, war er kurzzeitig sogar Chefredakteur der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>, bevor er sich kulturpolitisch in verschiedene Funktionen begab,bis<br />

hinauf zum Leiter der Hauptabteilung Darstellende Kunst und Musik<br />

beim Ministerrat der DDR –umdanndoch wieder,mit Mitte60, freier Schriftsteller<br />

zu werden. Wann war er glücklich? Welcher Beruf behagte ihm am<br />

meisten? Im Januar 1975 wurde er auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof<br />

begraben. Dort, in der Kapelle,liest am Sonnabend seine Enkelin, die Schriftstellerin<br />

Jenny Erpenbeck, Texte vonihm. Es ist der Auftakt der Reihe„Stimmen<br />

der Toten“, die bis September immer am ersten Sonnabend eines Monats<br />

zumSonnenuntergang stattfinden wird. CorneliaGeißler<br />

JennyErpenbeck über FritzErpenbeck Sa,19.30 Uhr,Dorotheenstädtischen Friedhof, Kapelle<br />

BÜHNE<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

18.00: Der Zwerg<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

19.30: Amerika<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

19.00 Box: Lenz<br />

19.30: Black Maria<br />

HamburgerBahnhof /Museum für Gegenwart<br />

Berlin (& 39 78 34 11) 19.00: Flying Pictures (Flying<br />

Steps &Osgemeos)<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

19.00: The Contemporaries –ImHier und Jetzt, Volume<br />

2(Landesjugendballett Berlin an der Staatlichen<br />

Ballettschule Berlin)<br />

Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />

(& 88 59 11 88)<br />

16.00: Monsieur Pierre geht online<br />

Neuköllner Oper (& 68 89 07 77)<br />

20.00 Studio: Die Fleisch<br />

Schlosspark Theater (& 789 56 67 -1 00)<br />

18.00: Charlys Tante<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

11.00 Apollosaal: Einführungsmatinee: Die Verlobung<br />

im Kloster<br />

18.00: Linden21: himmelerde<br />

Vaganten Bühne (& 313 12 07)<br />

20.00: Menschen im Hotel<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

19.30: Haußmanns Staatssicherheitstheater<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />

20.00: Beat it! –Die Showüber den King of Pop<br />

Distel (& 204 47 04)<br />

18.00 Studio: Die Zukunft ist kein Ponyhof (Studio-<br />

Ensemble)<br />

18.00: Vongroßen Männernund großen Frauen<br />

(Carmen-Maja Antoni)<br />

Anzeige<br />

Foto: DanHannen<br />

DMITRIJ<br />

KITAJENKO<br />

Dirigent<br />

Estrel Festival Center (& 68 31 68 31)<br />

17.00: Stars in Concert<br />

Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />

19.30: Vivid<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

20.00: Let’sTwist Again! –Rockabilly Hits &Acrobatics<br />

KLASSIK<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

11.00 Kl.Saal: Kammermusik-Matinee des Konzerthausorchesters,<br />

Hindemith: Sonate für Kontrabass<br />

und Klavier;Schulhoff: Concertino für Flöte, Viola<br />

und Kontrabass; Beethoven: Sonate für Kontrabass<br />

und Klavier F-Dur nach der Hornsonate F-Dur op. 17;<br />

Teppo Hauta-Aho: „Cadenza“ für Kontrabass solo;<br />

Rossini: Duo für Violoncello und Kontrabass D-Dur<br />

20.00 Gr.Saal: <strong>Berliner</strong> KonzertChor und Orchester,<br />

Messe für Soli, Chor und Orchester g-Moll, Joseph<br />

Haydn: Missa in angustiis d-Moll „Nelsonmesse“<br />

Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />

11.00: Stabsmusikkorps der Bundeswehr,Ltg.Reinhard<br />

Kiauka, Alexander Kalweit, Frühjahrserwachen,<br />

Benefizkonzertzugunsten des Wiederaufbaus des<br />

<strong>Berliner</strong> Schlosses<br />

16.00: Sinfonie Orchester Schöneberg,Ltg.Christoph<br />

Breidler,Brahms: Variationen über ein Thema von<br />

Joseph Haydn B-Dur op. 56a, Klavierquartett Nr.1<br />

g-Moll op. 25, Orchestrierung vonSchönberg; Detlev<br />

Glanert: Brahms-Fantasie, Heliogravüre für Orchester<br />

18.45: Einführung (Rundfunk-SinfonieorchesterBerlin)<br />

20.00: Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Ltg.Ivan<br />

Repusic, Istarska suita–Istrische Suite für Orchester;<br />

William Walton: Konzertfür Violoncello und Orchester;<br />

Hector Berlioz: Symphonie fantastiqueop. 14<br />

SONNTAG<br />

Ticket-Hotline 030·203092101,konzerthaus.de<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal<br />

(& 254 88 -1 32) 15.00: Brahms GlanertElgar:<br />

sinfonietta92, Ltg.Mariano Doming: Brahms-Fantasie,<br />

Heliogravüre für Orchester;Edward Elgar:Konzertfür<br />

Violoncello und Orchester e-Moll op. 85; Johannes<br />

Brahms: Symphonie Nr.1c-Moll op. 68<br />

20.00: Vladimir Mogilevsky (Klavier), Frédéric Chopin:<br />

Nocturne b-Moll op. 9Nr. 1, Nocturne Es-Dur op. 9<br />

Nr.2,Nocturne f-Moll op.55Nr. 1, Nocturne cis-Moll<br />

op. post., Polonaise A-Dur op. 40 Nr.1„Militärisch“,<br />

Prélude h-Moll op. 28 Nr.6,Prélude A-Dur op. 28 Nr.<br />

7, Prélude e-Moll op. 28 Nr.4,Prélude es-Moll op. 28<br />

Nr.14, Prélude Des-Dur op. 28 Nr.15„Regentropfen“,<br />

Prélude Fis-Dur op. 28 Nr.13, Valse Des-Dur op. 64<br />

Nr.1„Minutenwalzer“, Grande Valse brillante Es-Dur<br />

op. 18 u. a.<br />

KINDER<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

11.00, 15.30 Werner-Otto-Saal: Das kleine Ich bin<br />

ich, Anne Swoboda &Theater 7schuh, Theaterstück<br />

mit Puppen, Schatten undMusik (ab 4J.)<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

16.00 alter Orchesterprobensaal: Schneewittchen<br />

(ab 6J.)<br />

Urania (& 218 90 91)<br />

15.00: Viva Vivaldi –Die vier Jahreszeiten: Kammerorchester<br />

Unter den Linden, Ltg.Andreas Peer Kähler,<br />

Julia Jahnke-Kähler (Violine), Familienkonzert(ab 5J.)<br />

Zeiss-Großplanetarium (& /42 18 45 10)<br />

12.30: Lars –der kleine Eisbär<br />

14.00: Mit Raketen zu Planeten<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Arcanoa (& 67 96 26 51)<br />

18.00: Vergessene Legenden, Handrac vonHainrich<br />

Café Chagall (& /4 41 58 81)<br />

20.00 1. Geschoss im Galerieraum: lauter niemand<br />

literaturlabor<br />

11.–13.04.19 ·20.00 UHR<br />

KONZERTHAUS BERLIN·GROSSER SAAL<br />

KONZERTHAUSORCHESTERBERLIN<br />

ANNA VINNITSKAYA Klavier<br />

GÁBORBOLDOCZKI Trompete<br />

Werkevon Schostakowitsch,<br />

Prokofjew, Chatschaturjan<br />

Heimathafen Neukölln (& 56 82 13 33)<br />

19.30: Hörtheater:Außer Kontrolle, Volker Heise,<br />

Kriminalhörspiel, anschl. Publikumsgespräch, Mod.:<br />

Vito Pinto<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

20.00: Reformbühne Heim &Welt: The Incredible<br />

Herrengedeck &Rupprecht Mayer<br />

KONZERT<br />

Bi Nuu (& 69 56 68 40)<br />

20.00: Declan JDonovan, Georgie<br />

Huxleys Neue Welt (& 301 06 80 88)<br />

20.00: Lea, Zwischen meinen Zeilen<br />

Lido (& 69 56 68 40)<br />

20.00: Masha Qrella +Anni Rossi<br />

Musik &Frieden (Falckensteinstr.48)<br />

20.00 Baumhaus Bar:Kovic<br />

20.00 Schwarzes Zimmer:Mekons, Banana Of Death<br />

PrivatClub (& 61 67 59 62)<br />

20.00: Errdeka, Le Tour de L’Amour<br />

TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />

19.00: Maybebop, Edelvoice –A-cappella-Showtime:<br />

Ziel:los<br />

BALLROOM<br />

Clärchens Ballhaus (& 282 92 95)<br />

15.00: Tanztee, Evan, Josefina, Ingmar,Sascha<br />

Kulturbrauerei/Soda (& 44 31 51 55)<br />

19.00: Soda Social Club,ElPuma DJ,Fabinho FM,<br />

Los Hermanos, Ando, Amador<br />

LabSaal (& 41 10 75 75)<br />

11.00: Findhorntänze<br />

SO36 (& 61 40 13 06)<br />

19.00: Café Fatal


34 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

TV-Programm am Sonnabend<br />

Tagesschau 24<br />

14.00 Tagesschau-Nachrichten 14.15 MilliardengeschäftInkasso<br />

15.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

15.30 Den Todvor Augen 16.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

16.30 Weltbilder 17.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

17.30 Monitor 18.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

18.30 Zapp 19.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

19.30 Jüdisches Leben: Zwischen Alltag und<br />

Angst? 20.00 Tagesschau 20.15 Ein neues Haus<br />

fürsBauhaus 21.02 Gespräch 21.30 Bauhausfrauen<br />

22.00 Bauhaus in Brandenburg 22.45 Der<br />

Osten –Entdeckewodulebst 23.15 Afro.Deutschland<br />

0.00 Tagesthemen 0.20 Die Investoren 1.05<br />

Extra 1.15 Einneues Haus fürs Bauhaus 2.00<br />

Tagesschau 2.05 Gespräch<br />

ONE<br />

10.25 Schwarzbrot in Thailand. TV-Drama,D2016<br />

11.55 kinokino 12.10 Brisant 12.50 extra 3<br />

13.20 Punkt, Punkt, Komma, Strich 14.15 Telespiele<br />

15.00 Großstadtrevier 15.50 Lindenstraße<br />

16.20 Lindenstraße 16.50 Lindenstraße 17.20<br />

Lindenstraße 17.50 Lindenstraße 18.20 Lindenstraße<br />

18.50 Vergissmichnicht. Romanze, F/B<br />

2010 20.15 Der Lissabon-Krimi:Feuerteufel. TV-<br />

Kriminalfilm, D2019 21.45 Die Eleganz derMadame<br />

Michel. Tragikomödie,F/I 2009 23.15 Miss<br />

Fishersmysteriöse Mordfälle 0.10 Agatha Christies<br />

Poirot. Das Eulenhaus. TV-Kriminalfilm, GB<br />

2004 1.45 Hustle–Unehrlichwährtamlängsten<br />

2.35 Doctor Who 3.25 Doctor Who<br />

ZDF NEO<br />

5.15 Shakespeare &Hathaway–PrivateInvestigators<br />

6.00 Frag den Lesch 6.15 TerraX7.00 Terra<br />

X 7.45 TerraX8.30 TerraX9.15 TerraX10.00<br />

TerraX10.40 TerraX11.25 TerraX12.10 TerraX<br />

12.55 TerraX13.40 TerraX14.25 TerraX15.10<br />

TerraX15.55 Die glorreichen1016.40 Sketch<br />

History 17.00 ArtofCrime 17.55 ArtofCrime<br />

18.45 Father Brown 19.30 FatherBrown 20.15<br />

Heist –Der letzte Coup. Actionfilm, USA/CDN<br />

2001 21.55 Neu im Kino 22.00 Savages –Im<br />

Auge des Kartells. Actionthriller,USA/GB 2012<br />

0.00 Elite Squad –ImSumpfder Korruption. Actionthriller,BRA<br />

2010 1.45 Savages –ImAugedes<br />

Kartells. Actionthriller,USA/GB 2012<br />

ZDF INFO<br />

6.15 (für HG) Globuli und guter Glaube 6.45 Pillen,<br />

Pulver,Wunderheiler 7.15 (für HG)Wie gut sind unsere<br />

Ärzte? 8.00 Leschs Kosmos 8.30 Unsere Zukunft<br />

9.15 Leschs Kosmos 9.45 Police Patrol –GefährlichesPflaster<br />

11.15 Auf Verbrecherjagd 15.45<br />

Hightech-Gangster 17.15 Ermittler! 18.15 Police<br />

Patrol –Gefährliches Pflaster 18.45 Police Patrol –<br />

Gefährliches Pflaster 20.15 Kampf um die Wahrheit<br />

–Der mysteriöseTod des Jeremiah Duggan<br />

21.00 Israel Keyes –Das fast perfekte Verbrechen<br />

21.45 Auf Verbrecherjagd 22.30 Geständnisse eines<br />

Serienkillers 0.00 Rätselhafte Morde–Profiler<br />

im Einsatz 0.45 Jack Unterweger –Der Gefängnis-<br />

Poet 1.30 JoannaDennehy–Frau ohne Gewissen<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

19.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Giacomo Puccini: „Il tabarro” /Pietro Mascagni:<br />

„Cavalleria rusticana” Mit MDR-Rundfunkchor<br />

Leipzig,Dresdner Philharmonie,<br />

Marek Janowski (Leitung), ca. 145 Minuten<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Konzert amSamstagabend Mit Werken von<br />

Mendelssohn, Chausson, Wagner,Debussy,<br />

ca. 176 Minuten<br />

21.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Die besondere Aufnahme Beethoven: Violinkonzert<br />

D-Dur op. 61; Sibelius: Violinkonzert<br />

d-Moll op. 47 (Christian Tetzlaff, Violine; Deutsches<br />

Sinfonie-Orchester Berlin, Leitung: Robin<br />

Ticciati), ca. 90 Minuten<br />

22.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Atelier neuer Musik 20 Jahre Forum neuer<br />

Musik. Im Zeichen von Integration und Pluralität.<br />

Von Frank Kämpfer,ca. 45 Minuten<br />

HÖRSPIEL<br />

11.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Lesart Das politische Buch. German Angst?<br />

Aber sicher! Zwischen Sicherheitspolitik und<br />

Bürgerrechten, ca. 55 Minuten<br />

20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

„Audio.Space.Machine” Ein Bauhaus-Konzeptalbum,<br />

ca. 115 Minuten<br />

MAGAZIN<br />

9.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Feature Over the Top. Rentner in Höchstform.,<br />

ca. 31 Minuten<br />

9.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Im Gespräch Live mit Hörern, ca. 115 Minuten<br />

11.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Gesichter Europas Tradition vor Hindernissen.<br />

Pferderennsport inFrankreich, ca. 55 Minuten<br />

18.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Feature Familienleben, ca. 55 Minuten<br />

19.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Kulturtermin „Festival Internationale Neue<br />

Dramatik”., ca. 26 Minuten<br />

23.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Lange Nacht Fremdes Leben in fernen Ländern.,<br />

ca. 175 Minuten<br />

JAZZ /BLUES<br />

1.05 DLF (97.7 MHz)<br />

Deutschlandfunk Radionacht Lied &Chanson.<br />

Liederbestenliste: Die Platzierungen im<br />

April, ca. 235 Minuten<br />

19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

The Voice Viktoria Tolstoy, ca. 30 Minuten<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Late Night Jazz 100 Jahre Jazz in Europa –<br />

The Hammond B3 Nights, ca. 56 Minuten<br />

ARD<br />

8.15 (für HG) neuneinhalb 8.25 (für HG) Die<br />

Pfefferkörner 8.50 (für HG) Die Pfefferkörner<br />

9.20 (für HG) Die Pfefferkörner 9.50 (für HG)<br />

Tagesschau 9.55 (für HG) Giraffe,Erdmännchen<br />

&Co. 10.40 (für HG) Giraffe, Erdmännchen<br />

&Co. 11.30 (für HG) Quarks im Ersten<br />

12.00 (für HG) Tagesschau 12.05 (für HG)<br />

Einfach Rosa –Wolken über Kapstadt. TV-Romanze,<br />

D2015 13.35 (für HG) Sportschau.<br />

Fußball: Testspiel der Frauen, Schweden –<br />

Deutschland /ca. 15.45 Handball: Final Four<br />

17.50 (für HG) Tagesschau 18.00 Sportschau.<br />

Fußball: 3. Liga 18.30 (für HG) Sportschau.<br />

Fußball: Bundesliga, 28. Spieltag 20.00 (für<br />

HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Verstehen Sie Spaß?<br />

Gäste: Lena Meyer-Landrut, Pierre M.<br />

Krause, Mirjam Weichselbraun, Klaus<br />

Eberhartinger,Michael Kraus, Jogi<br />

Bitter,Sascha Grammel<br />

Moderation: Guido Cantz<br />

23.30 (für HG) Tagesthemen<br />

23.50 (für HG) Das Wort zum Sonntag<br />

23.55 (für HG) Donna Leon<br />

Schöner Schein<br />

TV-Kriminalfilm, D2012<br />

1.30 (für HG) Der Wolf<br />

Auf eigene Faust. TV-Kriminalfilm, N’08<br />

RTL<br />

5.55 Verdachtsfälle. Doku-Soap 6.55 Verdachtsfälle.<br />

Doku-Soap 7.55 Familien im<br />

Brennpunkt. Doku-Soap 8.55 Familien im<br />

Brennpunkt. Doku-Soap 9.55 Der Blaulicht-<br />

Report 10.50 Der Blaulicht-Report 11.50 Der<br />

Blaulicht-Report 12.45 Der Blaulicht-Report<br />

13.45 Der Blaulicht-Report. Aufregende Geschichten<br />

aus dem Berufsalltag von Polizisten,<br />

Sanitätern und Notärzten 14.40 Die Superhändler<br />

–4Räume, 1Deal 15.40 Die Superhändler<br />

–4Räume, 1Deal 16.45 Die Superhändler<br />

–4Räume, 1Deal 17.45 Best of ...!<br />

Moderation: Angela Finger-Erben 18.45 aktuell<br />

19.05 Life –Menschen, Momente, Geschichten.<br />

Moderation: Annika Begiebing<br />

20.15 Deutschland sucht den Superstar<br />

Mottoshow<br />

Jury: Dieter Bohlen, Oana Nechiti,<br />

Pietro Lombardi, Xavier Naidoo<br />

Nur die besten zehn Kandidaten ziehen<br />

in die Live-Mottoshows ein.<br />

23.00 Stars im Spiegel –Sag mir,wie ich<br />

bin! Mit Giulia Siegel, Jenny Elvers,<br />

Thorsten Legat<br />

0.25 Temptation Island –Versuchung im<br />

Paradies Doku-Soap<br />

1.20 Deutschland sucht den Superstar<br />

Mottoshow<br />

16.00 MDR vor Ort 16.25 (für HG) Aktuell<br />

16.30 (für HG) Sport imOsten 18.00 (für HG)<br />

Heute imOsten 18.15 (für HG) Unterwegs in<br />

Thüringen 18.45 (für HG) Glaubwürdig 18.54<br />

(für HG) Sandmann 19.00 (für HG) MDR Regional<br />

19.30 (für HG) Aktuell 19.50 (für HG)<br />

Quickie 20.15 Das MDR Frühlingserwachen<br />

22.15 (für HG) Aktuell 22.20 (für HG) Bauerfeind<br />

–Die Show zur Frau 23.05 Privatkonzert<br />

0.05 (für HG) Familie Lotzmann auf den Barrikaden.<br />

TV-Komödie, D2016 1.30 MDR vor Ort<br />

1.55 (für HG) Unser Dorf hat Wochenende<br />

Bayern<br />

16.00 (für HG) Rundschau 16.15 (für HG) Die<br />

letzten Krokodile Venezuelas 17.00 Einfach gut<br />

leben 17.15 Blickpunkt Sport 17.45 (für HG)<br />

Zwischen Spessart und Karwendel 18.30 (für<br />

HG) Rundschau 19.00 (für HG) Gut zu wissen<br />

19.30 (für HG) Kunst &Krempel 20.00 (für<br />

HG) Tagesschau 20.15 (für HG) Paradies in<br />

den Bergen. TV-Romanze, D/A 2004 21.45<br />

(für HG) Rundschau Magazin 22.00 (für HG)<br />

Maibockanstich 2019 23.25 (für HG) Lychees<br />

weiß blau. TV-Heimatfilm, D1998 1.00 (für<br />

HG) Keine Ehe ohne Pause. Komödie, D2016<br />

Vox<br />

18.00 hundkatzemaus 19.10 Der Hundeprofi<br />

20.15 (für HG) Das Vermächtnis des geheimen<br />

Buches. Abenteuerfilm, USA 2007 22.40 Medical<br />

Detectives –Geheimnisse derGerichtsmedizin.<br />

Mord nach Plan 23.30 (für HG)Medical Detectives–Geheimnisse<br />

der Gerichtsmedizin. Spur des<br />

Verschwindens 0.20 (für HG) Medical Detectives –<br />

Geheimnisse der Gerichtsmedizin. Jäger und Gejagte<br />

1.10 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />

der Gerichtsmedizin. VerräterischeAbdrücke 1.35<br />

(für HG) Medical Detectives –Geheimnisse der<br />

Gerichtsmedizin. Zweifelhafte Zeugen<br />

Super RTL<br />

13.50 Spirit: wild und frei 14.15 Friends –<br />

Freundinnen auf Mission 14.35 Sally Bollywood<br />

15.00 Spirit: wild und frei 15.30 Spirit: wild<br />

und frei 15.55 Spirit: wild und frei 16.20 Spirit:<br />

wild und frei 16.45 Spirit: wild und frei 17.10<br />

Grizzy &die Lemminge 17.40 Spirit: wild und<br />

frei 18.10 Bugs Bunny und LooneyTunes 18.40<br />

WOW Die Entdeckerzone 19.10 ALVINNN!!! und<br />

die Chipmunks 19.40 Angelo! 20.15 (für HG)<br />

Air Force One. Actionthriller,USA/D 1997<br />

22.35 (für HG) In the Line of Fire –Die zweite<br />

Chance. Actionthriller,USA 1993<br />

Sport1<br />

11.00 Container Wars 12.00 ContainerWars<br />

13.00 Container Wars 14.30 ContainerWars<br />

15.00 Container Wars. Die Winterspiele 15.30<br />

Container Wars 16.00 Volleyball: Bundesliga<br />

der Damen. Viertelfinale, Spiel 3 18.15 Die<br />

PS-Profis –Mehr Power aus dem Pott 19.30<br />

E-Sports: EA Sports FIFA Global Series 21.00<br />

Boxen. Kampfabend. u. a. mit Denis Radovan –<br />

Ronny Mittag 22.45 Boxen. Hauptkampf. IBF-<br />

Intercontinental-Titel: PatrickWojcicki –Marcelo<br />

F. Caceres (ARG) 0.00 Sport-Clips<br />

TV-Tipps<br />

RBB BERLIN, 20.15 UHR DOKUMENTATIONSREIHE<br />

Berlin –Schicksalsjahre einer Stadt<br />

Mit dem Jahr 1970 beginntdie zweiteStaffel der Sendereihe,die die Geschichte<br />

der geteilten Stadt seit dem Mauerbauerzählt.ImWesten wird der<br />

wegenKaufhausbrandstiftungverurteilteAndreas Baader befreit und die Rote<br />

ArmeeFraktion geboren. Gleichzeitigverhandeln Sowjets undWestalliierte um<br />

den Status der geteilten Stadt.ImOstteilwirdgebaut: In Sichtweite der 1969 auf<br />

dem Alexanderplatzinstallierten Weltzeituhr (Foto) wird das prestigeträchtige<br />

„Interhotel Stadt Berlin” eröffnet,nichtweit entferntwirdamdamaligenLeninplatzNikolai<br />

W. Tomskis imposantes Lenin-Denkmal eingeweiht–eines von<br />

6000 weltweit.Die Kameras des DDR-Fernsehens sind immer dabei, ebensowie<br />

im Westen die des SFB. Auch zwei Liedermacherkommen in dieser Folgezu<br />

Wort:Der angehende JournalistHartmut Königerzählt davon, wie er mit Liedertexten<br />

versucht, die DDR ein bisschen bunter zu machen. Gleichzeitigsolidarisiertsich<br />

der am Beginn einer beispiellosen Karrierestehende Chansonier Reinhard<br />

Meymit der Westberliner Studentenbewegung.<br />

(Dtl./2019)<br />

ZDF<br />

8.45 heute Xpress 8.50 (für HG) Bibi Blocksberg<br />

9.15 (für HG) Bibi und Tina 9.40 (für HG)<br />

Bibi und Tina 10.05 (für HG) Club der magischen<br />

Dinge 10.25 heute Xpress 10.30 (für<br />

HG) Notruf Hafenkante 11.15 (für HG) SOKO<br />

Stuttgart 12.00 heute Xpress 12.05 (für HG)<br />

Menschen –das Magazin 12.15 (für HG) Der<br />

Landarzt 13.00 (für HG) Der Landarzt 13.45<br />

(für HG) Inga Lindström: Im Sommerhaus. TV-<br />

Liebesgeschichte, D2005 15.15 (für HG) Vorsicht,<br />

Falle! 16.00 (für HG) Bares für Rares<br />

17.00 (für HG) heute Xpress 17.05 (für HG)<br />

Länderspiegel 17.35 plan b 18.05 (für HG)<br />

SOKO Kitzbühel 19.00 (für HG) heute 19.25<br />

(für HG) Dr.Klein<br />

20.15 (für HG) Kommissarin Lucas<br />

Polly.TV-Kriminalfilm, D2019<br />

Mit Ulrike Kriener,Michael Roll,Lasse<br />

Myhr,Jördis Richter u.a.<br />

21.45 (für HG) Der Staatsanwalt<br />

Familienbande. Krimiserie<br />

22.45 (für HG) heute-journal<br />

23.00 (für HG) Das aktuelle Sportstudio<br />

0.25 heute Xpress<br />

0.30 (für HG) heute-show<br />

Mit Oliver Welke<br />

1.00 (für HG) Zwei glorreiche Halunken<br />

Italowestern, I/E/D 1966<br />

Sat.1<br />

5.50 Die dreisten drei –Die Comedy-WG 6.25<br />

Weibsbilder 6.45 Weibsbilder 7.15 Genial daneben<br />

–Das Quiz 8.10 Genial daneben –Das<br />

Quiz 9.05 Genial daneben –Das Quiz 10.00<br />

Genial daneben –Das Quiz 10.55 Das große<br />

Promibacken. Moderation: Enie van deMeiklokjes<br />

13.25 Auf Streife.Reportagereihe 14.10<br />

Auf Streife.Reportagereihe 15.05 Auf Streife –<br />

Die Spezialisten. Reportagereihe 16.00 Auf<br />

Streife –Die Spezialisten.Reportagereihe<br />

17.00 Auf Streife –Die Spezialisten. Reportagereihe<br />

18.00 Auf Streife –Die Spezialisten.<br />

Reportagereihe 19.00 Grenzenlos –Die Welt<br />

entdecken. Antigua –Die Insel der 365 Strände<br />

19.55 Nachrichten<br />

20.15 Stirb langsam 4.0<br />

Actionfilm, USA/GB 2007<br />

Mit Bruce Willis, Timothy Olyphant,<br />

Maggie Q, Justin Long,Cliff Curtis,<br />

Jonathan Sadowski u.a.<br />

Regie: Len Wiseman<br />

22.50 Stirb langsam 2<br />

Actionfilm, USA 1990<br />

Mit Bruce Willis, Bonnie Bedelia<br />

1.10 Stirb langsam 4.0<br />

Actionfilm, USA/GB 2007<br />

3.10 Stirb langsam 2<br />

Actionfilm, USA 1990<br />

MDR<br />

PROSIEBEN, 20.15 UHR DOKUMENTARFILM<br />

WDR Arte<br />

Leaving Neverland<br />

Am25. Januar dieses Jahres hatte „LeavingNeverland”auf dem Sundance<br />

Film Festival Premiere. Seitdem hatersichzur meistdiskutierten Dokumentation<br />

des Jahres entwickelt.Anhand der Erzählungenvon James Safechuck(40)<br />

und Wade Robson (37) bringt der zweiteilige Film vonDan Reed endgültigdas<br />

Gebäudezum Einsturz,dassder 2009 verstorbene Popstar Michael Jacksonum<br />

sich herumaufgebaut hatte: Jacksoninszenierte sichals Philantroph und Freund<br />

der Kinder,als verzauberterPeter Pan, der seine Ranch dann auch „Neverland“<br />

nannte.Die verlorenen Jungsindieser Metapher sind jedochwirklich verloren<br />

und tragen bis heute an der Lastder Vergangenheit.Der Film offenbart, wieJacksonmit<br />

Charme und der erdrückenden Aura seines Ruhmes Eltern überzeugte,<br />

ihm ihre Kinder anzuvertrauen, und wieerdieseüberzeugte zu schweigen.Nach<br />

zwei aufsehenerregenden Missbrauchsprozessen, in denen der Sänger jeweils<br />

freigesprochen wurde, istdiesder erste größereBeitrag, der sich wenigerfür die<br />

Motivation des Täters alsfür die Perspektiveder Opfer interessiert.<br />

(Gbr./2019)<br />

RBB BERLIN, 22.00 UHR KRIMISERIE<br />

Die 2<br />

Der eine istein schottischer Lord wie<br />

er im Buche steht, der andereist ein<br />

Selfmade-Millionäreaus der Bronx,der das<br />

Buch niegelesen hat. Lord BrettSinclair<br />

(Roger Moore, l.) und DannyWilde(Tony<br />

Curtis,r.) sind zwei reiche Playboys,die<br />

sichvon dem pensionierten Richter Fulton<br />

anwerben lassen, um ungelöste Fälle<br />

zu knacken. Wasdank ihrer flotten Autos<br />

und ihrer noch flotteren Sprüche kein Problem<br />

ist. Letztere gehenjedoch aufs Konto<br />

des Synchronstudios vonRainer Brandt,der<br />

der im Original eher lauen Seriemit seinem<br />

„Schnodderdeutsch“-Freistil denfinalen<br />

Glanz verpasste.Der Rbbzeigt ab heute die<br />

komplette SerieinDoppelfolgen.<br />

(Gbr./1971)<br />

Foto: RBBBerlin<br />

ZDF NEO, 22.00 UHR ACTIONTHRILLER<br />

Savages –ImAuge des Kartells<br />

Foto: RBBBerlin<br />

Die Freunde Benund Chon führen in Kalifornien ein LebeninSausund<br />

Braus. Derschwunghafte Handel mit im großen Stil selbstangebauten Marihuanamacht’smöglich.Sie<br />

beideliebenOphelia, die sie „O“nennen. Doch ihre<br />

Dreiecksbeziehung wird empfindlich gestört, als ein mexikanischesDrogenkartell<br />

in ihr Geschäft einsteigenwill. Chon und Benlehnen ab,dochdie Kartelchefin<br />

Elenaakzeptiertkein „nein“ und kidnappt „O“. DemEx-Soldaten Chon und<br />

dem KreativlingBen bleibt nichtsanderes übrig, als den Kampfmit Elenas Killer<br />

Lado und seinen Männern aufzunehmen. DonWinslow,der das Drogengeschäft<br />

und die katastrophale Bilanz des „War on Drugs“in- und auswendigkenntund<br />

in seiner „Kartell“-Trilogie anschaulich fiktionalisierthat,liefertedie etwas überdrehte<br />

Vorlage zu diesem sonnendurchfluteten Film voller Gewalt und unfreiwilligerKomik.Denn<br />

Oliver Stones Versuch, Winslows minimalistische Jugendsprache<br />

in einen filmischen Rhythmus zu bringenüberspringtzunächstdie Grenzen<br />

der Peinlichkeit.Sobald jedoch SalmaHayek und Benicio del Toro auftauchen,<br />

nimmtder Film –Stichwort:Gewaltspirale –unweigerlich Fahrtauf..<br />

(USA/Gbr./2012)<br />

14.00 (für HG) Fußball: 3. Liga. 32. Spieltag<br />

16.00 (für HG) Gefragt –Gejagt 16.45 (für<br />

HG) Paris – àlacarte 17.15 (für HG) Land und<br />

lecker 17.45 (für HG) Kochen mit Martina und<br />

Moritz 18.15 (für HG) kochen &backen 18.45<br />

(für HG) Aktuelle Stunde 19.30 (für HG) Lokalzeit<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG)<br />

Unsere verflixte Ordnung –Das Lieblingsthema<br />

der Deutschen 21.45 (für HG) Mitternachtsspitzen<br />

22.45 (für HG) Prix Pantheon 0.15 (für<br />

HG) Sträters Männerhaushalt 1.00 (für HG)<br />

Hirschhausens Quiz des Menschen<br />

NDR<br />

16.00 (für HG) Elvis und der Kommissar. Das<br />

Mädchen mit dem blonden Haar 16.45 (für<br />

HG) Rentnercops. Gute Nacht Freunde 17.30<br />

(für HG) Tim Mälzer kocht! 18.00 (für HG)<br />

Nordtour 18.45 (für HG) DAS! 19.30 Ländermagazine<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15<br />

(für HG) Matthiesens Töchter. TV-Komödie, D<br />

2015 21.45 (für HG) Die Diebin und der General.<br />

TV-Komödie, D2005 23.15 (für HG)<br />

Mankells Wallander. Offene RechnungenTV-<br />

Kriminalfilm, S/D 2006 0.40 (für HG) Sag die<br />

Wahrheit 1.30 (für HG) Quizduell<br />

Kabel eins<br />

8.15 Blue Bloods –Crime Scene NewYork<br />

9.10 Blue Bloods –Crime Scene NewYork<br />

10.00 Castle 10.55 Castle 11.50 Castle<br />

12.40 Castle 13.35 Castle 14.30 Elementary<br />

15.25 Elementary 16.20 News 16.30 Elementary<br />

17.25 Elementary 18.20 Elementary<br />

19.15 Elementary 20.15 Hawaii Five-0. Wailea<br />

21.15 Hawaii Five-0. Das Virus 22.15<br />

Scorpion. Rettet das Reh! 23.10 Criminal<br />

Minds: Beyond Borders. Gottgleich 0.00 Hawaii<br />

Five-0. Wailea 0.50 Hawaii Five-0. Das<br />

Virus 1.35 Scorpion. Rettet das Reh!<br />

RTL 2<br />

8.10 Meine teuflischen Nachbarn. Komödie, USA<br />

1989 10.15 Nummer 5lebt. Sci-Fi-Film, USA<br />

1986 12.15 Die Schnäppchenhäuser –Der<br />

Traum vomEigenheim 14.15 Der Trödeltrupp –<br />

Das Geld liegtimKeller 16.15 Zuhause im<br />

Glück–Unser Einzuginein neuesLeben 20.15<br />

The Shannara Chronicles 21.00 The Shannara<br />

Chronicles 21.55 Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D.<br />

22.50 Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D. 23.45 The<br />

Hunters –Auf der Jagd nach dem verlorenen<br />

Spiegel. Abenteuerfilm, USA 2013 1.25 Highlander:Endgame.<br />

Fantasyfilm, USA 2000<br />

Eurosport 1<br />

6.55 Snooker:World Main Tour 10.00 Snooker<br />

10.35 Radsport: Quer durch Flandern 11.30<br />

Tourenwagen: Weltcup 12.30 Snooker:World<br />

Main Tour 13.25 Snooker:World Main Tour<br />

16.30 Snooker:World Main Tour 17.00 Superbike:<br />

WM 17.30 Tourenwagen: Weltcup. 1.<br />

Rennen 18.30 Gewichtheben: EM. Damen bis<br />

49 kg 20.10 Eurosport News 20.15 Snooker:<br />

World Main Tour. China Open: Halbfinale<br />

22.00 Curling: WM der Herren. Halbfinale<br />

0.55 Eurosport News 1.00 Superbike: WM<br />

RBB<br />

5.25 Panda, Gorilla &Co. 6.10 Schloss Einstein<br />

6.35 Schloss Einstein 7.00 Lindenstraße<br />

7.30 (für HG) Sehen statt Hören 8.00 Brandenburg<br />

aktuell /Abendschau 8.30 Brandenburg<br />

aktuell /Abendschau 9.00 Der Traum<br />

vom Süden. TV-Romanze, D2004 10.25 Freie<br />

Fahrt ins Glück. TV-Komödie, D2007 11.50<br />

Verrückt nach Meer 12.40 Verrückt nach Meer<br />

13.30 Wuhladko 14.00 Fußball: 3. Liga. FC<br />

Carl Zeiss Jena –FCEnergie Cottbus 15.55 So<br />

schön ist Deutschland 17.25 Himmel und Erde<br />

17.55 Sandmann 18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin<br />

18.30 rbb Kultur –Das Magazin<br />

19.00 Heimatjournal 19.30 Brandenburg aktuell<br />

/Abendschau 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Berlin –Schicksalsjahre einer Stadt<br />

Das Jahr 1970<br />

Im Jahr 1970 schlug die Geburtsstunde<br />

der RAF und Reinhard Mey sympathisierte<br />

mit den Studentenprotesten.<br />

21.45 rbb24<br />

22.00 Die 2 Schwesterchens Muttermal<br />

22.50 Die 2 Geschäfte mit Napoleon<br />

23.40 Apocalypse Now Redux<br />

Antikriegsfilm, USA 1979/2001<br />

Mit Marlon Brando, Martin Sheen u.a.<br />

2.50 Fahr mit uns zu Linda<br />

Drama, D2014<br />

ProSieben<br />

9.50 Last Man Standing 10.45 Baby Daddy<br />

11.40 Superior Donuts. Straßenkampf. Comedyserie<br />

12.05 Die Simpsons. Der Berg des<br />

Wahnsinns/Homer ist „Poochie der Wunderhund„/Homer<br />

und gewisse Ängste/Die beiden<br />

hinterhältigen Brüder/Der mysteriöse Bier-Baron/Wenn<br />

der Rektor mit der Lehrerin/Der<br />

tollste Hund der Welt/Der alte Mann und Lisa.<br />

Zeichentrickserie 15.40 Twoand aHalf Men.<br />

Hinterlistig und verschlagen/Frettchen,fass!/<br />

Die Menschenflüsterin. Comedyserie 17.00<br />

taff weekend 18.00 Newstime 18.10 The Big<br />

BangTheory. Das Cooper-Nowitzki Theorem/<br />

Dessous auf der Oberleitung.Comedyserie<br />

19.05 ProSieben Spezial. Leaving Neverland<br />

20.15 Leaving Neverland<br />

Dokumentarfilm, GB 2019<br />

James Safechuck (40) und Wade<br />

Robson (37) erzählen, wie Michael<br />

Jackson sie als Kinder angeblich<br />

missbrauchte.<br />

0.15 ProSieben Spezial<br />

Leaving Neverland<br />

1.30 IamLegend<br />

Sci-Fi-Film, USA 2007<br />

Mit Will Smith, Alice Braga u.a.<br />

3.15 Meeting Evil<br />

Kriminalfilm,USA 2012<br />

15.40 China, die verlorenen Gräber der Unsterblichkeit<br />

16.35 Stadt Land Kunst Spezial<br />

17.15 Arte Reportage 18.10 Mit offenen Karten<br />

18.25 (für HG) 360° Geo Reportage<br />

19.10 Arte Journal 19.30 (für HG) Moldawien,<br />

ein Land im Aufbruch 20.15 Antarktis –Die<br />

Reise der Pinguine. Dokumentarfilm,F2016<br />

21.45 Antarktis –Leben am Limit 22.35 Ein<br />

Sommer in Alaska 23.20 Streetphilosophy<br />

23.50 Square für Künstler 0.20 KurzSchluss<br />

1.01 3kleine Nichtigkeiten. Animationsfilm,<br />

NL 1998 1.25 Arte Journal<br />

3Sat<br />

13.00 (für HG) ZIB 13.10 Notizen aus dem<br />

Ausland 13.15 (für HG) quer 14.00 (für HG)<br />

Kunst &Krempel 14.30 Ländermagazin 15.00<br />

(für HG) Der Geschmack Europas 15.30 (für<br />

HG) Märchenhaftes Polen 16.00 Reisewege<br />

16.45 Weiße Pferde, blaue Reben 17.30 (für<br />

HG) Heimat zu verkaufen. TV-Drama, D/A<br />

2010 19.00 (für HG) heute 19.20 Raumwelten<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 Wahnsinnswerke<br />

21.00 Drei Schwestern 23.05 (für<br />

HG) Precht 23.50 (für HG) Maischberger 1.05<br />

lebens.art 2.05 Das aktuelle Sportstudio<br />

Phoenix<br />

10.45 Paradies Zartbitter 11.30 Facebook<br />

außer Kontrolle. Dokumentarfilm,D2018<br />

12.45 Auf Entzug –Ein Internetsüchtiger geht<br />

offline 12.55 Meghalaya: Land der Frauen<br />

13.00 phoenix plus 14.00 Klima Global 14.15<br />

(für HG) Der Dino-Planet 16.30 Expedition<br />

Supersaurier 17.15 Rom am Rhein 19.30 200<br />

Jahre Preußen amRhein 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Deutschlands Krieger –Die Bundeswehr<br />

und ihre Minister 22.30 Geheimnisvolle<br />

Orte 23.15 (für HG) ZDF-History 0.00<br />

Katastrophen, die Geschichte machten<br />

Kika<br />

12.00 (für HG) H2O 13.35 (für HG) Die wilden<br />

Hühner und die Liebe. Komödie, D2007<br />

15.15 (für HG) Mirette ermittelt 15.50 Ein Fall<br />

für TKKG 16.35 Kann es Johannes? 17.00 (für<br />

HG) Timster 17.20 The Garfield Show 18.00<br />

(für HG) Wir Kinder aus dem Möwenweg 18.10<br />

(für HG) Die Biene Maja 18.35 Mama Fuchs<br />

und Papa Dachs 18.50 Sandmann 19.00 (für<br />

HG) Arthur und die Freunde derTafelrunde<br />

19.25 (für HG) Checker Tobi 19.50 (für HG)<br />

logo! 20.00 (für HG) KiKA Live 20.10 Draußen<br />

schlafen –Der Bettkampf<br />

Dmax<br />

13.15 Man vs. Food mit CaseyWebb 14.15<br />

Auction Hunters –ZweiAsse machen Kasse<br />

14.45 Auction Hunters –ZweiAsse machen<br />

Kasse 15.15 Die Raritäten-Jäger 16.15 Die<br />

Raritäten-Jäger 17.15 Redwood Kings –Träume<br />

aus Holz 18.15 Die Aquarium-Profis 19.15<br />

Die Baumhaus-Profis 20.15 Asphalt-Cowboys<br />

21.15 Asphalt-Cowboys 22.15 Supermaschinen<br />

23.15 Strange Evidence –Unglaubliche<br />

Aufnahmen 0.15 Siberian Cut –Holzfäller am<br />

Limit 1.10 Siberian Cut –Holzfäller am Limit


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 35<br />

·························································································································································································································································································<br />

TV-Programm am Sonntag<br />

ARD<br />

9.25 (für HG) Shaun, das Schaf 9.30 (für HG)<br />

Die Sendung mit der Maus 10.03 (für HG)<br />

Hans im Glück. TV-Märchenfilm, D2014<br />

11.00 (für HG) Die Bremer Stadtmusikanten.<br />

TV-Märchenfilm, D2009 12.03 (für HG) Presseclub<br />

12.45 (für HG) Europamagazin 13.15<br />

(für HG) Tagesschau 13.30 (für HG) Letzte Ausfahrt<br />

Sauerland. TV-Drama,D2015 15.00 (für<br />

HG) Handball. Final Four.Finale. Aus Hamburg<br />

17.15 (für HG) Tagesschau 17.30 (für HG)<br />

Charlie, seine Erfinder und die Menschen<br />

18.00 (für HG) Sportschau. Jessy Wellmer<br />

18.30 (für HG) Bericht aus Berlin 18.50 (für<br />

HG) Lindenstraße 19.20 (für HG) Weltspiegel<br />

20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Polizeiruf 110<br />

Kindeswohl. TV-Kriminalfilm, D2019<br />

Mit AnnekeKim Sarnau, Charly Hübner u.a.<br />

21.45 (für HG) Anne Will<br />

Wie lange denn noch? Das Ringen um<br />

den Brexit<br />

22.45 (für HG) Tagesthemen<br />

23.05 (für HG) ttt –titel, thesen,<br />

temperamente<br />

23.35 (für HG) Wildes Herz<br />

Dokumentarfilm, D2017<br />

1.10 (für HG) Eine Familie<br />

Drama, DK 2010<br />

RTL<br />

10.10 Undercover Boss. Best Western Hotels<br />

11.15 Die 25... Axt-Friseur /Daljinder Kaur /<br />

Lotto-Lügner Howard Walmsley. Moderation:<br />

Sonja Zietlow 13.00 Deutschland sucht den<br />

Superstar. Mottoshow. Jury: Dieter Bohlen,<br />

Oana Nechiti, Pietro Lombardi, Xavier Naidoo.<br />

Moderation: Oliver Geissen 15.40 Ran an den<br />

Rasen –Das Gartenduell. Jury: Ilka Bessin,<br />

Bernd Franzen 16.45 Explosiv –Weekend. Moderation:<br />

Elena Bruhn 17.45 Exclusiv –Weekend.<br />

Moderation: Frauke Ludowig 18.45 aktuell<br />

19.05 Vermisst. Gomathy sucht ihre Lebensretter<br />

in den USA /Ute (48) sucht ihre<br />

Schwester Ingrid (58) in Deutschland. Moderation:<br />

Sandra Eckardt<br />

20.15 (für HG) Fifty Shades of Grey –<br />

Gefährliche Liebe<br />

Erotikfilm,USA 2017<br />

Mit Dakota Johnson, Jamie Dornan,<br />

Kim Basinger,Marcia Gay Harden u.a.<br />

Regie: James Foley<br />

22.40 Temptation Island –Versuchung im<br />

Paradies<br />

23.40 Temptation Island –Versuchung im<br />

Paradies<br />

0.30 (für HG) Fifty Shades of Grey –<br />

Gefährliche Liebe<br />

Erotikfilm, USA 2017<br />

ZDF<br />

Sat.1<br />

TV-Tipps RBB<br />

Tagesschau 24<br />

MDR WDR begleitet.Inder Provinz stemmtsich die Arte<br />

17.10 (für HG) Inaller Freundschaft –Die jungenÄrzte<br />

18.00 (für HG) Aktuell 18.05 (für HG)<br />

In aller Freundschaft 18.52 (für HG) Sandmann<br />

19.00 (für HG) MDR Regional 19.30 (für HG)<br />

Aktuell 19.50 (für HG) Kripo live 20.15 (für<br />

HG) Damals war's 21.45 (für HG) Aktuell<br />

22.05 (für HG) Sportschau –Bundesliga am<br />

Sonntag. 28. Spieltag 22.25 (für HG) MDR<br />

Zeitreise 22.55 Honeckers Jagdrevier –Die<br />

Schorfheide 23.40 Geheimakte Geschichte –<br />

Ein Schädel für Darwin 0.25 (für HG) Kripo live<br />

0.50 (für HG) Die Schlager des Monats<br />

Bayern<br />

16.15 (für HG) Unser Land 16.45 (für HG)<br />

Euroblick 17.15 (für HG) Aufgegabelt vonAlexander<br />

Herrmann 17.45 Regional 18.30 (für<br />

HG) Rundschau 18.45 (für HG) freizeit 19.15<br />

(für HG) Unter unserem Himmel 20.00 (für<br />

HG) Tagesschau 20.15 (für HG) Brettl-Spitzen<br />

IX 21.45 Blickpunkt Sport 23.00 (für HG)<br />

Rundschau Sonntags-Magazin 23.15 Normal<br />

is des ned! 0.00 (für HG) Die unendliche Geschichte.<br />

Fantasyfilm, D/USA 1984 1.35 (für<br />

HG) Aufgegabelt vonAlexander Herrmann 2.05<br />

(für HG) Unter unserem Himmel<br />

Vox<br />

14.00 Goodbye Deutschland! DieAuswanderer<br />

16.00 Schnellerals die Polizei erlaubt 16.30<br />

Schnellerals die Polizei erlaubt 17.00 auto mobil<br />

18.10 Einmal Camping,immerCamping<br />

19.10 Ab ins Beet! Die Garten-Soap 20.15 Das<br />

perfekte Dschungel-Dinner 22.55 Prominent!<br />

23.40 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />

der Gerichtsmedizin. Der entscheidende Beweis<br />

0.35 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisseder<br />

Gerichtsmedizin. Dunkle Schatten<br />

1.25 (für HG) MedicalDetectives –Geheimnisse<br />

der Gerichtsmedizin. Knochenjob<br />

Super RTL<br />

14.35 Barbie –Traumvilla-Abenteuer 15.05<br />

Die Tomund Jerry Show 15.55 In einem Land<br />

vor unserer Zeit –Die große Flugschau. TV-Zeichentrickfilm,<br />

USA 2006 17.10 Grizzy &die<br />

Lemminge 17.40 Spirit: wild und frei 18.10<br />

Bugs Bunny und LooneyTunes 18.40 WOW Die<br />

Entdeckerzone 19.10 ALVINNN!!! und die<br />

Chipmunks 19.40 Angelo! 20.15 Snapped –<br />

Wenn Frauen töten 21.05 Snapped –Wenn<br />

Frauen töten 22.00 Snapped –Wenn Frauen<br />

töten 22.55 Snapped –Wenn Frauen töten<br />

23.50 Snapped –Wenn Frauen töten<br />

Sport1<br />

13.30 Bundesliga pur –Lunchtime. 28. Spieltag<br />

15.00 Basketball: BBL. 27. Spieltag: Telekom<br />

Baskets Bonn –Brose Bamberg 16.45<br />

Bundesliga aktuell. Die tägliche News-Sendung<br />

für Fußballfans 17.00 Eishockey: Deutsche Eishockey<br />

Liga. Play-offs,Halbfinale 19.30 Sky<br />

Sport News –Die2.Bundesliga. 28.Spieltag<br />

20.45 E-Sports: EA Sports FIFA Global Series.<br />

FUT Champions Cup April 2019, Tag322.30<br />

Motorsport –Porsche GT Magazin 23.00 Rallyecross:<br />

FIA-Weltmeisterschaft 0.00 Sport-Clips<br />

9.03 (für HG) sonntags 9.30 (für HG) Evangelischer<br />

Gottesdienst 10.15 (für HG) Meine<br />

wunderbare Familie 11.45 heute Xpress 11.50<br />

(für HG) Bares für Rares –Lieblingsstücke<br />

14.10 Mach was draus 14.55 (für HG) heute<br />

Xpress 15.00 (für HG) Still Alice –Mein Leben<br />

ohne Gestern. Drama,USA/GB/F 2014 16.30<br />

(für HG) planet e. Konzepte gegen die Kunststoff-Flut:<br />

Die Plastik-Revolution 17.00 (für<br />

HG) heute 17.10 (für HG) Sportreportage<br />

18.00 (für HG) ZDF.reportage. Wohnstress:<br />

Baupfusch 18.30 (für HG) Terra Xpress 19.00<br />

(für HG) heute 19.10 (für HG) Berlin direkt<br />

19.30 (für HG) Terra X.Die Vermessung der<br />

Erde: Von der Nebra-Scheibe bis zum GPS<br />

20.15 (für HG) Ella Schön –Sturmgeschwister<br />

TV-Tragikomödie, D2019<br />

Mit Annette Frier,Julia Richter,Zora<br />

Müller,Maximilian Ehrenreich u.a.<br />

Regie: Christiane Balthasar<br />

21.45 (für HG) heute-journal<br />

22.15 (für HG) Stockholm Requiem<br />

Blutspur.TV-Kriminalfilm, S/D/B 2018<br />

Mit Liv Mjönes, Jonas Karlsson,<br />

Alexej Manvelov u.a.<br />

23.45 ZDF-History<br />

Königskinder –Nachwuchs imHause<br />

Windsor.Dokumentationsreihe<br />

5.05 Auf Streife. Reportagereihe 5.50 Auf<br />

Streife. Reportagereihe 6.40 Auf Streife. Reportagereihe<br />

7.45 So gesehen –Talk am Sonntag<br />

8.05 Genial daneben 8.55 Catch! Die<br />

Deutsche Meisterschaft im Fangen 10.55 The<br />

Voice Kids. Battle 13.45 Das Schwiegermonster.<br />

Komödie, USA/D 2005. Mit Jennifer Lopez,<br />

Jane Fonda,Michael Vartan 15.50 Rezept zum<br />

Verlieben. Liebeskomödie, USA 2007. Mit Catherine<br />

Zeta-Jones, Aaron Eckhart, Abigail Breslin<br />

17.50 The Biggest Loser.Jury: Dr.Christine<br />

Theiss, Mareike Spaleck, Ramin Abtin.Auch in<br />

diesem Jahr wird Dr.ChristineTheiss wieder<br />

übergewichtige Kandidaten beim Abnehmen<br />

unterstützen. 19.55 Nachrichten<br />

20.15 The Voice Kids<br />

Battle<br />

Jury: Lena Meyer-Landrut, Stefanie<br />

Kloß, Alec Völkel, SaschaVollmer,Mark<br />

Forster.Mod.: Thore Schölermann,<br />

Melissa Khalaj<br />

23.05 (für HG) Genial daneben<br />

Hella von Sinnen, Wigald Boning,<br />

Sonja Zietlow, Luke Mockridge, Ingmar<br />

Stadelmann. Mod.: Hugo Egon Balder<br />

0.00 The Voice Kids Battle<br />

Jury: Lena Meyer-Landrut, Stefanie Kloß,<br />

Alec Völkel, Sascha Vollmer,Mark Forster<br />

19.30 (für HG) Westpol 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Wunderschön! 21.45<br />

(für HG) Sportschau –Bundesliga amSonntag.<br />

28. Spieltag 22.15 (für HG) Zeiglers wunderbare<br />

Welt des Fußballs. Live 22.45 (für HG)<br />

RebellComedy 23.15 (für HG) Carolin Kebekus:<br />

PussyTerror TV 0.00 (für HG) Die unwahrscheinlichen<br />

Ereignisse im Leben von ... 0.25<br />

(für HG) Die unwahrscheinlichen Ereignisse im<br />

Leben von ... 0.55 (für HG) Eat That Question<br />

–Frank Zappa in His Own Words 2.25 (für<br />

HG) RebellComedy<br />

NDR<br />

13.40 (für HG) Morden im Norden. Reine<br />

Geldgier 14.30 (für HG) Brautalarm auf dem<br />

Land 15.15 (für HG) Der Pferdeversteher<br />

16.00 Lieb und teuer 16.30 Sass: So isst der<br />

Norden 17.00 Bingo! 18.00 (für HG) Rund um<br />

den Michel 18.45 (für HG) DAS! 19.30 Ländermagazine<br />

20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Landpartie 21.45 Sportschau –<br />

Bundesliga amSonntag 22.05 (für HG) Die<br />

NDR-Quizshow 22.50 (für HG) Sportclub. Valeska<br />

Homburg 23.35 (für HG) Sportclub Story<br />

0.05 Die Superpauker 1.05 (für HG) Anne Will<br />

Kabel eins<br />

11.15 Mein Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt<br />

12.10 Mein Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt<br />

13.05 Mein Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt<br />

14.05 Abenteuer Leben Spezial –Jugend kann<br />

nicht kochen 16.00 News 16.15 Rosins Restaurants<br />

–Ein Sternekoch räumt auf! 18.05 Ab<br />

ins Kloster! –Rosenkranz statt Randale 20.15<br />

Police Academy IV–...und jetzt geht's rund.<br />

Komödie, USA 1987 22.00 Abenteuer Leben<br />

am Sonntag. Der „Weiße Riese” fällt! 48 Stunden<br />

vor der Mega-Sprengung 0.05 Mein Revier.<br />

Ordnungshüter räumen auf<br />

RTL 2<br />

9.15 X-Factor: Das Unfassbare 11.15 Die<br />

Schnäppchenhäuser –Der Traum vom Eigenheim<br />

12.15 Die Schnäppchenhäuser –Der<br />

Traum vom Eigenheim 13.15 Die Schnäppchenhäuser<br />

–Der Traum vom Eigenheim 14.15<br />

Zuhause im Glück –Unser Einzug in ein neues<br />

Leben 16.15 Der Trödeltrupp –Das Geld liegt<br />

im Keller 17.15 Mein neuer Alter 18.15 GRIP –<br />

Das Motormagazin 20.15 Vorbilder?! Komödie,<br />

USA/D 2008 22.10 Männertrip. Komödie,<br />

USA 2010 0.15 Road Trip –Heißer Trip nach<br />

Texas. Komödie, USA 2000<br />

Eurosport 1<br />

10.15 Radsport: Flandern-Rundfahrt. Eintages-Klassiker<br />

vonAntwerpen nach Oudenaarde<br />

17.30 Tourenwagen: Weltcup. 2. Rennen<br />

18.45 Tourenwagen: Weltcup. 3. Rennen<br />

20.00 Superbike: Weltmeisterschaft 20.25<br />

Eurosport News 20.35 Snooker:World Main<br />

Tour. China Open: Finale 22.00 Radsport:<br />

Flandern-Rundfahrt 22.45 Eurosport News<br />

23.00 Schwimmen: Nordic Swim Tour 0.00<br />

Superbike: Weltmeisterschaft 0.30 Gewichtheben:<br />

Europameisterschaften<br />

PROSIEBEN, 20.15 UHR DRAMA<br />

The Accountant<br />

Steuerberater ChristianWolff(BenAffleck)hat eine Inselbegabung:Während<br />

er mühelos mit hohen Zahlen jonglieren kann, fallen ihmsoziale Interaktionen<br />

extrem schwer.Wolffnutzt sein unscheinbares Büro in der Provinz für ein<br />

lukratives Geschäft:Erfrisiertdie Bücherinternationaler Verbrecherorganisationen.<br />

Beim erfahrenen Steuerfahnder RayKing, der das Netzwerk am liebsten<br />

noch vorseiner nahen Pensionierungentwirren würde, läufft Wolff unter<br />

dem Decknamen „der Buchhalter“,und die jungeAnalystin MarybethMedina<br />

wird vonKingauf Wolffs Fährte gesetzt. Dasreißt diesenmit Schwungaus seiner<br />

Komfortzone,denn bald will ein Auftragskiller ihnzum schweigenbringen. Gut,<br />

dasssein bärbeißigerVater ihmeinst trotzseiner Autismusdiagnoseein erstklasigesKampftrainingzuteilwerden<br />

ließ.Dennerwirdesbrauchen<br />

(USA/2016)<br />

Foto: ProSieben.7<br />

Anzeige<br />

ARD, 23.35 UHR DOKUMENTARFILM<br />

prisma<br />

Wildes Herz<br />

TV-Magazin<br />

Charly Hübner istbekanntfür seine Rollen<br />

als Polizeiruf-Kommissarund gemütlicher<br />

Anti-Held mit Herz.Inseiner<br />

ersten Regiearbeit hatder im Mecklenburg-<br />

Vorpommern geborerene Schauspieler Jan<br />

„Monchi”Gorkow (Foto), Sänger der mecklenburgischenBand<br />

Feine Sahne Fischfilet,<br />

NORMALVARIANTE -mittel<br />

NORMALVARIANTE –MITTEL<br />

5 3<br />

2 1<br />

9 4 2 7<br />

9<br />

2 7<br />

6 8 5<br />

3 6 1<br />

2 4<br />

7 5 6<br />

MitDIAGONALEN-schwer<br />

MIT DIAGONALEN –SCHWER<br />

7 1 5<br />

8<br />

2 3<br />

3 9<br />

7 1<br />

2 8<br />

Band gegen den Rechtsrucknachder Wende.Ihreantifaschistische<br />

Arbeit belohnte<br />

der Verfassungsschutz, indemersie als<br />

staatsfeindlich einstufte.Ein so absurder wie<br />

vielsagender Fall, den Hübner einfühlsam<br />

mit der stattlichen Figurdes Leadsängers<br />

„Monchi“ und seiner Biografie verknüpft.<br />

(Dtl./2017)<br />

Foto: ARD<br />

SUDOKU<br />

2 6<br />

6 1<br />

Dienstag<br />

neu!<br />

AUFLÖSUNG Auflösung<br />

vom VOM 5.4.2019<br />

MITTEL mittel<br />

7 3 2 9 4 6 5 1 8<br />

1 5 9 8 2 3 6 7 4<br />

4 8 6 5 1 7 3 9 2<br />

8 1 5 2 3 4 9 6 7<br />

3 2 4 6 7 9 1 8 5<br />

6 9 7 1 8 5 4 2 3<br />

2 4 1 3 9 8 7 5 6<br />

9 6 3 7 5 2 8 4 1<br />

5 7 8 4 6 1 2 3 9<br />

AUFLÖSUNG<br />

Auflösung<br />

vom<br />

VOM 5.<br />

5.4.2019<br />

4. 2019<br />

SCHWER schwer<br />

2 9 3 7 1 8 4 6 5<br />

5 7 4 9 2 6 8 1 3<br />

8 1 6 5 3 4 7 9 2<br />

4 3 1 8 6 9 5 2 7<br />

9 5 2 3 4 7 6 8 1<br />

6 8 7 2 5 1 9 3 4<br />

7 2 8 1 9 5 3 4 6<br />

1 6 9 4 7 3 2 5 8<br />

3 4 5 6 8 2 1 7 9<br />

5.45 Lola auf der Erbse. Familienfilm, D2014<br />

7.15 tierisch gut! 8.00 Brandenburg aktuell /<br />

Abendschau 8.30 Brandenburg aktuell /<br />

Abendschau 9.00 Betragen ungenügend. Komödie,<br />

D1972 10.30 Hände hoch oder ich<br />

schieße. Komödie, DDR 1966 11.45 Rentnercops<br />

12.35 Landschleicher 12.40 Giraffe, Erdmännchen<br />

&Co. 13.05 Berlin –Schicksalsjahre<br />

einer Stadt 14.35 Die 2 15.25 Die 2<br />

16.15 In aller Freundschaft –Die jungen Ärzte<br />

17.05 In aller Freundschaft 17.50 Sandmann<br />

18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin 18.30<br />

Querbeet 19.00 Täter –Opfer –Polizei 19.30<br />

Brandenburg aktuell /Abendschau 20.00 (für<br />

HG) Tagesschau<br />

20.15 Gefragt –Gejagt<br />

Moderation: Alexander Bommes<br />

Quiz-Show<br />

21.00 Gefragt –Gejagt<br />

Moderation: Alexander Bommes<br />

21.45 rbb24<br />

22.00 Sportschau –Bundesliga am<br />

Sonntag 28. Spieltag<br />

22.20 Berlin, Berlin<br />

Die dunkle Seite –Schmuggler,Mörder<br />

und Erpresser<br />

23.05 Gangsterläufer<br />

Dokumentarfilm, D2011<br />

ProSieben<br />

6.10 Fresh off the Boat. Fünf Mann, ein Bier/<br />

Saurons Auge 6.55 Twoand aHalf Men. Hinterlistig<br />

und verschlagen/Frettchen, fass!/Die<br />

Menschenflüsterin 8.10 The Big Bang Theory.<br />

Das Cooper-Nowitzki Theorem/Dessous auf der<br />

Oberleitung 9.00 Eine schrecklich nette Familie.<br />

Der Pickel muss weg!/Die böse Nichte.<br />

Comedyserie 10.00 Galileo 10.55 Galileo<br />

11.45 Galileo. Drohnenkanone 12.45 Date<br />

Night –Gangster für eine Nacht. Krimikomödie,<br />

USA 2010 14.10 Trauzeuge gesucht! Romantikkomödie,USA<br />

2009 16.00 Focus. Komödie,<br />

USA/ARG 2015 17.55 Newstime 18.05 Galileo<br />

360°. „Crazy Rekorde 2” 19.05 Galileo.<br />

Moderation: Stefan Gödde<br />

20.15 The Accountant<br />

Drama, USA 2016<br />

Mit Ben Affleck, Anna Kendrick, J.K.<br />

Simmons, Jon Bernthal, JeffreyTambor,<br />

John Lithgow,Daeg Faerch u.a.<br />

Regie: Gavin O'Connor<br />

22.50 Shooter<br />

Actionthriller,USA 2007<br />

Mit Mark Wahlberg,Michael Peña,<br />

Danny Glover, Kate Mara u.a.<br />

1.10 The Accountant<br />

Drama, USA 2016<br />

Mit Ben Affleck, Anna Kendrick u.a.<br />

12.55 (für HG) Gewalt undKannibalismus 13.50<br />

Der Schatz im Keltengrab. Dokumentarfilm, F<br />

2017 15.20 (für HG)Das Vermächtnis der Zisterzienser<br />

16.10 Liebe am Werk 16.40 Metropolis<br />

17.25 Konzertauf dem Mailänder Domplatz<br />

18.25 (für HG) Zu Tisch ... 18.55 Karambolage<br />

19.10 Arte Journal 19.30 (für HG)360°Geo<br />

Reportage 20.15 (für HG) Über den Dächern von<br />

Nizza. Krimikomödie, USA 1955 21.55 AvaGardner,die<br />

Flamenco-DivaHollywoods 22.50 Traviata<br />

–Ihr verdient eine bessere Zukunft 1.05 The<br />

High Road to Kilkenny 1.50 Arte Journal<br />

3Sat<br />

13.30 Universum 14.20 Europa ungezähmt<br />

15.05 (für HG) Terra X(1/3) 15.50 (für HG)<br />

Terra X(2/3) 16.30 (für HG) Terra X(3/3)<br />

17.15 (für HG) Spreewald –Labyrinth des Wassermanns<br />

18.00 (für HG) Unsere Wälder 18.30<br />

(für HG) Unsere Wälder 19.00 (für HG) Unsere<br />

Wälder 19.30 Der Schwarzwald 20.15 (für HG)<br />

Der Schwarzwaldhof –Der verlorene Sohn. TV-<br />

Drama, D2012 21.45 (für HG) DieToten vom<br />

Schwarzwald. TV-Mysterythriller, D2010 23.10<br />

Die Tote im Moorwald. TV-Thriller,D2011 0.40<br />

Wildes Bayern 1.25 Wildes Bayern<br />

Phoenix<br />

12.00 Presseclub 12.45 Presseclub –nachgefragt<br />

13.00 forum wirtschaft 14.00 Katastrophen,<br />

die Geschichte machten 16.50 Es grünt<br />

im ewigen Eis 17.00 Deutschlands Krieger –<br />

Die Bundeswehr und ihre Minister 19.15 Geheimnisvolle<br />

Orte 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Kinabatangan, der Amazonas<br />

des Ostens 21.45 Land der tausend Hügel –<br />

Ruanda erfindet sich neu 22.30 Afrika-Logbuch<br />

23.15 Musste Weimar scheitern? 0.00<br />

forum wirtschaft 1.00 (für HG) 100 Jahre Weimarer<br />

Republik. Dokumentarfilm, D2018<br />

Kika<br />

13.30 Die unglaubliche Geschichte vonder Riesenbirne.<br />

Animationsfilm, DK 2018 14.45 (für<br />

HG) Yakari 15.45 SimsalaGrimm 16.35 (für HG)<br />

Paula und diewilden Tiere 17.00 (für HG) 1, 2<br />

oder 3 17.25 The Garfield Show 18.00 (für<br />

HG) WirKinder ausdem Möwenweg 18.10 (für<br />

HG) Die Biene Maja 18.35 Mama Fuchs und<br />

Papa Dachs 18.50 Sandmann 19.00 (für HG)<br />

Arthur und dieFreunde der Tafelrunde 19.25<br />

(für HG) pur+ 19.50 (für HG) logo! 20.00 (für<br />

HG) Erde an Zukunft 20.10 (für HG) Kummerkasten<br />

20.35 (für HG) Schau in meine Welt!<br />

Dmax<br />

11.15 Der Checker –Viel Auto, wenig Geld<br />

14.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />

16.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in<br />

Alaska 17.15 Steel Buddies –Stahlharte Geschäfte<br />

18.15 Steel Buddies –Stahlharte Geschäfte<br />

19.15 Wingmen –Zwei Brüder heben<br />

ab 20.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in<br />

Alaska 21.45 Goldrausch in Australien 22.45<br />

Goldrausch: White Water Alaska 23.45 Die<br />

Schatzsucher –Goldrausch in Alaska 1.05 Expedition<br />

Unknown –Mythen auf der Spur<br />

12.15 Mex –Das Marktmagazin 13.00 Nachrichten<br />

13.15 Liebe im Netz 14.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

14.15 Presseclub 15.00 Tagesschau-Nach<br />

richten 15.30 Europamagazin 16.00 Tagesschau-<br />

Nachrichten 16.30 Exakt–Die Story 17.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

17.30 Panorama–die Reporter<br />

18.00 Tagesschau-Nachrichten 18.30 extra 3<br />

19.00 Tagesschau-Nachrichten 19.30 7Tage...<br />

20.00 Tagesschau 20.15 Gerhard Schröder 21.02<br />

Duelle 21.47 Arbeitswelt der Zukunft –Die HannoverMesse<br />

2019 22.27 MDR Kultur 22.40 Bericht<br />

aus Berlin 23.00 Tagesthemen 23.20 Weltspiegel<br />

0.00 Tagesthemen 0.20 Presseclub 1.03 Extra<br />

1.15 Gerhard Schröder 2.02 Duelle<br />

ONE<br />

10.25 Telespiele 11.10 Quarks 11.55 Verliebt in<br />

Amsterdam. TV-Komödie,D2017 13.25 Kochen<br />

ist Chefsache. Komödie, F/E 2012 14.45 Großstadtrevier<br />

15.35 kinokinoshortcuts 15.40 Der<br />

Dicke 16.30 Der Dicke 17.15 DerDicke 18.05<br />

Der Dicke 18.55 DerDicke 19.45 Lindenstraße<br />

20.15 Die vermisste Frau. TV-Thriller, D2016<br />

21.45 Polizeiruf 110. Kindeswohl. TV-Kriminalfilm,<br />

D2019 23.15 Lindenstraße 23.45 Polizeiruf110.<br />

Kindeswohl.TV-Kriminalfilm,D2019 1.15 Die Eleganz<br />

der Madame Michel. Tragikomödie,F/I 2009<br />

2.45 Bauerfeind –Die Show zurFrau 3.30 SWR3<br />

Comedy Festival 4.00 Nuhr im Ersten 4.45 Die<br />

Pierre M. Krause Show<br />

ZDF NEO<br />

12.05 TerraX12.50 TerraX13.35 Callin' Mr.<br />

Brain 14.20 TerraX15.00 TerraX15.45 Die glorreichen<br />

10 16.30 Sketch History 16.55 Death in<br />

Paradise 18.40 (für HG) Lewis. Eine Frage der<br />

Perspektive.TV-Kriminalfilm, GB 2009 20.15 (für<br />

HG)Bella Block. Hinter den Spiegeln. TV-Kriminalfilm,D2004<br />

21.55 Hattinger unddie kalte Hand –<br />

EinChiemseekrimi. TV-Kriminalfilm,D2013 23.25<br />

(für HG) Einstarkes Team. Tödlicher Seitensprung.<br />

TV-Kriminalfilm, D2018 0.55 heute-show 1.25<br />

NeoMagazin Royale 2.10 Bad Banks 4.00 AktenzeichenXY...<br />

ungelöst–Die Dokumentation 4.30<br />

(für HG) Inspector Barnaby. Die Frucht desBösen.<br />

TV-Kriminalfilm, GB 2001<br />

ZDF INFO<br />

5.45 (für HG) Russlands versteckte Paradiese<br />

6.30 Wunder derBaukunst 8.40 Time Scanners:<br />

Geheimnisse in 3D 9.25 (für HG)ZDF.reportage<br />

9.55 Big Pacific 12.55 Die Entstehung derErde<br />

13.40 Die Entstehung der Erde 14.25 Die Schätze<br />

der Erde 15.10 Die Schätzeder Erde 15.55 Die<br />

Schätze der Erde 16.40 (für HG)Terra X 17.25 (für<br />

HG) TerraX18.10 (für HG) TerraX18.55 Steine,<br />

Felsen, Meteoriten –Chronisten der Erdgeschichte<br />

19.40 (für HG)heute-show 20.15 Reise durch die<br />

Erdgeschichte 21.00 Reise durch die Erdgeschichte<br />

21.45 DieSchätze der Erde 22.25 Die Schätze<br />

der Erde 23.10 Die Schätze der Erde 23.55 (für<br />

HG) TerraX0.40 (für HG)Terra X 1.25 Big Pacific<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

11.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Sonntagskonzert Mit Akademie für Alte Musik<br />

und Werken von C.Ph.E. Bach, Händel,<br />

W.A. Mozart, Boccherini, J.S. Bach, Nichelmann,<br />

Platti, Telemann, ca. 176 Minuten<br />

15.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Franz Schubert Beethovens Bann: Vorbild,<br />

Konkurrent, Bruder im Geist, ca. 116 Minuten<br />

15.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Interpretationen Der letzte Universalist. André<br />

Previn –Dirigent, Pianist, Komponist, Arrangeur,Entertainer.Eine<br />

Hommage zum 90. Geburtstag.,<br />

ca. 115 Minuten<br />

20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Konzert Mit Werken vonW.A. Mozart, Bruckner,<br />

ca. 117 Minuten<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

<strong>Berliner</strong> Philharmoniker Mit Werken von Berio,<br />

R. Schumann, Fauré, Mahler,ca. 176 Min.<br />

21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Beethovenfest Bonn 2018 Mit Susann El<br />

Kassar,ca. 115 Minuten<br />

HÖRSPIEL<br />

18.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

„Hafen” Mit Tanja Schleiff, Nico Holonics.Regie:<br />

Mishka Lavigne, ca. 90 Minuten<br />

0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

„Nachts im Ozean” Mit Lukas Darnstädt, Lisa<br />

Hrdina, Bernhard Schütz. Regie: Michel Decar,<br />

ca. 55 Minuten<br />

MAGAZIN<br />

9.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Gott und die Welt Roboter in Uniform. Die<br />

Zukunft der Kriegsführung., ca. 26 Minuten<br />

11.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Deutschlandrundfahrt Spaziergänge mit Prominenten.Unterwegs<br />

mit der Bestsellerautorin<br />

Dora Heldt auf Sylt., ca. 54 Minuten<br />

13.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Zwischentöne Musik und Fragen zur Person.<br />

Mit Tina Uebel (Schriftstellerin)., ca. 90 Min.<br />

JAZZ /BLUES<br />

15.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Rock et cetera Das Magazin –Neues aus der<br />

Szene. Mit Tim Schauen, ca. 55 Minuten<br />

18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Musikland Brandenburg Streifzüge durch das<br />

klassische Musikleben der Region., ca. 56 Min.<br />

20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Freistil Infrasound und Ultraschall. Erfahrungen<br />

jenseits des Hörbaren, ca. 55 Minuten<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Late Night Jazz Jazz-Diskothek –News from<br />

Jazz &Blues. Mit Ulf Drechsel, ca. 56 Minuten


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 – S eite 36 *<br />

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Panorama<br />

LEUTE<br />

NACHRICHTEN<br />

MacKenzie Bezos trat gerade erst<br />

dem Kurznachrichtendienst Twitter<br />

bei. Dortfindet sich bislang nur ein<br />

einziger Tweet, genauer gesagt ein<br />

416 mal 326 Pixel großes Bild, das ein<br />

in serifenloser Schrift verfasstes<br />

Statement zeigt. Dasallerdings hat<br />

es in sich und ist milliardenschwer.<br />

Also,festhalten, in der Nacht zum<br />

Freitag veröffentlichte die 48-Jährige<br />

das hier:„Ichbin dankbar,dass ich<br />

den Prozess der Auflösung meiner<br />

Ehe mit Jeff [Bezos, 55; d.Red.] im gegenseitigen<br />

Einvernehmen …beendet<br />

habe und freue mich auf die<br />

nächste Phase als gemeinsame Elternund<br />

Freunde.Ich bin froh, dass<br />

ich ihm alle meine Beteiligungen an<br />

der Washington Post und an Blue<br />

Origin sowie 75 Prozent unserer<br />

Amazon-Aktien und die Stimmrechtskontrolle<br />

meiner Aktien überlassen<br />

konnte …Ich bin dankbar für<br />

die Vergangenheit und freue mich<br />

auf das,was als nächstes kommt.“<br />

Buchstabieren wir den monetären<br />

Aspekt dieses Statements aus: Nach<br />

einer 25-jährigen Ehe mit dem Amazon-Chef<br />

und der nun erfolgten<br />

Scheidung ist MacKenzie Bezosum<br />

36 Milliarden Dollar (rund 32 Milliarden<br />

Euro)reicher und somit die<br />

viertreichste Frau derWelt. Jeff Bezos<br />

bleibt mit einem restlichen Vermögen<br />

von110 Milliarden Dollar reichster<br />

Mensch der Welt. Ausgesorgt.<br />

Teuerste Scheidung aller Zeiten: Jeff und<br />

MacKenzie Bezos.<br />

DPA/E. AGOSTINI<br />

Hilaria Baldwin (35) berichtet auf Instagram<br />

vonihrer fünften Schwangerschaft<br />

und der Angst, ihr ungeborenes<br />

Kind zu verlieren. DieEhefrau<br />

des Hollywood-Schauspielers Alec<br />

Baldwin (61) rechnet offenbar mit<br />

dem Schlimmsten: „Ich möchte mit<br />

euch teilen, dass ich höchstwahrscheinlich<br />

eine Fehlgeburtdurchmache“,<br />

schreibt sie zu einem Selfie,<br />

auf dem sie ihreHand schützend an<br />

ein kleines Bäuchlein hält. ZurBegründung<br />

ihrer Offenheit schreibt<br />

Baldwin: „Ich möchte einen Beitrag<br />

leisten, Fehlgeburten als etwas Normales<br />

anzusehen und nicht zu stigmatisieren.“<br />

(schl./mit dpa, AFP)<br />

TIERE<br />

Ganz dicke: das Nashornbabyan<br />

der Seite von Mutter Rihanna. DPA<br />

Sage und schreibe eineinhalb Jahre<br />

hat die Schwangerschaft gedauert.<br />

DiearmeRihanna, das muss man an<br />

dieser Stelle schon mal mitfühlend<br />

anmerken dürfen. Anderthalb Jahre<br />

keinen Alkohol, keinen Rohmilchkäse<br />

und nicht schwer heben. Aber<br />

was soll man sagen –eshat doch all<br />

die Strapazen gelohnt, wenn man<br />

sich nun den Nachwuchs betrachtet.<br />

Allerliebst trabt das neue Breitmaulnashorn-Babydurch<br />

den Safari-Zoo<br />

bei TelAviv.Das kleine Dickhäuter-<br />

Mädchen kann bereits galoppieren<br />

und erforscht auch sonst recht munter<br />

schnüffelnd die Umgebung. Alles<br />

richtig gemacht, Rihanna! (avo.)<br />

Bis heute wird das Spaghetti-Eis bei Dario Fontanella von Hand hergestellt. Wichtig: Die Spätzlepresse muss schockgefroren werden, sonst gibt’snur Matsch. DPA (3)<br />

Wir schreiben den<br />

6. April 1969, als der<br />

17-jährige Dario Fontanella<br />

in der Eisdiele<br />

seines Vaters in Mannheim mit einer<br />

Spätzlepresse herumexperimentiert.<br />

Es die Geburtsstunde eines Klassikers,<br />

der noch heute tausendfach<br />

über die Tresen deutscher Eisdielen<br />

wandert: das Spaghetti-Eis. Fontanella<br />

ist der Eisherstellung bis heute<br />

treu geblieben –und auch sein Erfinderherzschlägt<br />

noch hoch.<br />

Herr Fontanella, wie kommt ein 17-<br />

jähriger Junge dazu, mit einer Spätzlepresse<br />

eine italienische Flagge aus<br />

Eiszugestalten?<br />

Die Idee entstand während eines<br />

Skirennens in Italien im Februar<br />

1969. Damals bestellte ich in einer<br />

Pasticceria in Cortina d’Ampezzo<br />

das Dessert„Mont Blanc“ –ohne zu<br />

wissen, was das überhaupt ist. Ich<br />

bekam einen Berg brauner Schnüre<br />

aus Kastanienpüree,sehr luftig, sehr<br />

lecker. Was mich interessierte, war<br />

aber die Form. Diese Schnüre sahen<br />

so schön aus.Ich fragte in der Küche<br />

nach, wo mir eine Dame mitteilte,<br />

man habe das Püree einfach durch<br />

die Kartoffelpresse gejagt. Das<br />

musste ich unbedingt in der Eisdiele<br />

meines Vaters ausprobieren.<br />

Wo es dann sofortzum Hitwurde?<br />

Nein, so schnell ging es nicht. Der<br />

erste Versuch war meilenweit weg<br />

vom Spaghetti-Eis, wie wir es heute<br />

kennen. Ich sage immer, eswar wie<br />

bei Kolumbus,der Indien suchte und<br />

Amerika fand. Die bunten Eisnudeln<br />

aus Pistazie,Zitrone und Erdbeer fielen<br />

bei meinem Vater durch: Er habe<br />

noch nie bunte Spaghetti gesehen.<br />

Also probierte ich weiter mit Vanilleeis,<br />

experimentierte mit Himbeeren<br />

für eine Bolognesesauce – das gab<br />

kein schönes Bild. Schließlich ging<br />

ich über zu Erdbeerpüree und raspelte<br />

weiße Schokolade darüber –fertig<br />

war die Kreation. Es waren viele<br />

Schritte bis zum perfekten Produkt.<br />

Wie konnten Sie Ihren Vater in den<br />

Sechzigern überzeugen, das Spaghetti-Eis<br />

auf die Karte zunehmen?<br />

Damals war man doch nicht so experimentierfreudig,<br />

was Eisanging.<br />

In der Tat, es gab Kugeleis und<br />

klassische Eisbecher, da war nicht<br />

viel Spielraum. Aber mein Vater sah<br />

natürlich meine Begeisterung, ich<br />

war ja von meiner Erfindung überzeugt.<br />

Er betrachtete es als Spielerei,<br />

aber da ich sein Lieblingskind war,<br />

erlaubte er mir, das Spaghetti-Eis<br />

handschriftlich ganz unten auf die<br />

Karte zusetzen. Ich weiß noch, wie<br />

ordentlich ich das mit Lineal notierte:<br />

Neu! Spaghetti-Eis,1,80 DM.<br />

Wieam<br />

Schnürchen<br />

Vor50Jahren erfand Dario Fontanella in<br />

Mannheim einen Klassiker aus Vanilleeis,<br />

Erdbeersoße und weißen Schokoraspeln<br />

Dario Fontanella und seine berühmte Erfindung<br />

Dario Fontanella kommt<br />

aus einer Gelatieri- und<br />

Konditorenfamilie. Sein<br />

Vater Mario zog 1931 aus<br />

den Dolomiten nach Hannover,<br />

1933 dann nach<br />

Mannheim, wo er seine<br />

erste Eisdiele eröffnete.<br />

Interview: Anne Vorbringer<br />

ZUR PERSON<br />

In Mannheim kam Dario<br />

Fontanella 1952 zur Welt.<br />

Zunächst wuchs er bei<br />

seiner Tante in Italien auf<br />

und ging dortauch zur<br />

Schule. 1969 kam er zurück<br />

und übernahm 1985<br />

den väterlichen Betrieb.<br />

Heute führt Fontanella,<br />

inzwischen 67 Jahre alt,<br />

zwei Cafés in Mannheim<br />

und beliefertauch Restaurants<br />

und Supermärkte.<br />

Sein Sohn (29)<br />

arbeitet inzwischen auch<br />

im Familienbetrieb mit.<br />

Wiehaben die Gäste reagiert?<br />

Skeptisch. Man muss dazu sagen,<br />

ein Eis war früher etwas Besonderes<br />

für Kinder,eine Belohnung, wenn sie<br />

sich in der Stadt ordentlich benommen<br />

hatten. Nunbekamen sie keinen<br />

Eisbecher serviert, sondern scheinbar<br />

einenTeller Nudeln mitTomatensauce.Das<br />

gab schon mal Tränen und<br />

kostete die Eltern reichlich Überzeugungsarbeit,<br />

doch mal zu probieren.<br />

Geschmeckt hat es ja dann sehr gut.<br />

Inzwischen beliefern Sie Spitzenköche<br />

mit Ihren Kreationen. Wasist das<br />

Geheimnis eines guten Speiseeises?<br />

Dass Sterneköche bei uns bestellten,<br />

liegt natürlich daran, dass unser<br />

Name bekannt ist. Schon mein Großvater<br />

betrieb eine renommierte Konditorei,<br />

meinVater setzte dieTradition<br />

mit seiner Eisdiele fort. Wir pflegen<br />

bis heute jede Sorte ganz besonders<br />

und können mit besonderen Geschmacksrichtungen<br />

auch Sterneköche<br />

begeistern. Das Geheimnis liegt<br />

in der reduzierten Rezeptur und in<br />

guten Ausgangsprodukten. Wir verzichten<br />

auf Emulgatoren, zusätzliche<br />

Pflanzenfette und Geschmacksverstärker<br />

und setzen auf reines,authentisches<br />

Eis. Sahne und Milch müssen<br />

hochwertig sein, ebenso die Bourbon-Vanille<br />

und die Erdbeeren. Und<br />

bitte,niemals Kokosraspeln statt weißer<br />

Schokolade verwenden. Die stören<br />

am Gaumen und bleiben zwischen<br />

den Zähnen hängen.<br />

Sie haben sich Ihre Kreation nie patentieren<br />

lassen. ÄrgertSie das?<br />

Damals ja, da wollte ich schon,<br />

dass die Erfindung mir gehört. Heute<br />

sehe ich das gelassener. Ich brauche<br />

keinen Beweis,dass diese Schöpfung<br />

vomOstersonntag 1969 meine ist. Es<br />

gab nie eine Reklamation oder<br />

schriftliche Einwände dagegen.<br />

Wie kam Ihre Erfindung eigentlich<br />

im Spaghetti-Mutterland Italien an?<br />

Kollegen aus Italien sagten mir,<br />

als die ersten Deutschen vor 20Jahren<br />

nach Spaghetti-Eis fragten,<br />

wussten sie nicht, was das ist. „Die<br />

Deutschen haben Einfälle, jetzt wollen<br />

sie schon kalte Nudeln“, hieß es<br />

damals. Heute ist Spaghetti-Eis aber<br />

auch in Italien weit verbreitet.<br />

WaswirdIhrenächste Kreation sein?<br />

Ach, der Fantasie sind da kaum<br />

Grenzen gesetzt. Wirarbeiten hier in<br />

Mannheim mit einem Museum zusammen<br />

und begleiten deren Ausstellungen<br />

kulinarisch. Da gab es<br />

schon Barock-Eis mit Quitte und Rosenwasser.<br />

Oder Renaissance-Eis<br />

mit Zimt, Ingwer und Kardamom. In<br />

unseren Läden können Sie aus 60<br />

Sorten wählen. Allerdings gibt es<br />

kein Schlumpf-Eis.<br />

Warum nicht?<br />

Weil Kreativität nichts mit Farbstoffen<br />

oder künstlichen Aromen zu<br />

tun hat. Unseren Azubis –Speiseeishersteller<br />

ist ja seit 2008 ein anerkannter<br />

Ausbildungsberuf –sage ich<br />

immer,genauso wichtig wie Kreativität<br />

ist, dass man genau arbeitet. Gutes<br />

Eisist kein Zufallsprodukt, es entsteht<br />

aus dem Wissen, welche Funktion<br />

Zutaten wie Zucker oder Eier haben.<br />

Wir arbeiten wie Uhrmacher: Jedes<br />

Detail muss stimmen. In der Eisküche<br />

ist kein Platz für Improvisation.<br />

Chicago will Schauspieler<br />

Smollett verklagen<br />

DerStreit um eine angebliche Attacke<br />

auf den US-Schauspieler Jussie<br />

Smollett geht weiter.Erst wurde der<br />

„Empire“-Serienstar verklagt, weil<br />

er einen rassistischen und schwulenfeindlichen<br />

Angriff auf sich vorgetäuscht<br />

haben soll, die Anklage<br />

dann aber Ende Märznach einem<br />

„Deal“ fallengelassen. Jetzt bereitet<br />

die Stadt Chicago eine Zivilklage gegen<br />

Smollett vor. Siefordertvon<br />

dem 36-Jährigen 130 000 Dollar zurück,<br />

die wegen der Polizeiermittlungen<br />

zu der angeblichen Attacke<br />

in Form vonÜberstunden angefallen<br />

sind. (AFP)<br />

Bürgermeister in Italien<br />

stellt Dorf zum Verkauf<br />

AusProtest gegen das Aussterben<br />

kleiner Dörfer hat sich ein italienischer<br />

Bürgermeister eine besondere<br />

Aktion einfallen lassen: Er bietet symbolische<br />

Teile der Kommune zum<br />

Verkauf an. Es sei eine„Provokation“,<br />

um auf die Notder kleinen Gemeinden<br />

aufmerksam zu machen, sagte<br />

der Bürgermeister vonEsino Lario,<br />

PietroPensa, am Freitag. In dem Ort<br />

in der Lombardei wohnten nur noch<br />

knapp 750 Menschen. ZumVerkauf<br />

auf einer eigens eingerichteten Internetseite<br />

stehen nun eine Dorfbank<br />

für 280 Euro,das Ortsschild für 1250<br />

Euro oder das gesamte Rathaus für<br />

200000 Euro. (dpa)<br />

Mick Jagger erfolgreich am<br />

Herzen operiert<br />

Mick Jagger dankte Fans und Krankenhausmitarbeitern.<br />

Rolling-Stones-Frontmann Mick Jagger<br />

(75) ist erfolgreich am Herzen<br />

operiertworden.„Ich fühle mich jetzt<br />

viel besser“, erklärte Jagger am Freitag<br />

auf Twitter und dankte seinen Fans<br />

für ihreUnterstützung und„allen<br />

Krankenhausmitarbeiternfür ihre<br />

hervorragende Arbeit“. Zuvorhatte<br />

die Branchen-Website„Billboard“ berichtet,<br />

die Aorten-Herzklappe des<br />

Sängers sei ersetzt worden. DerEingriff<br />

in NewYorkerfolgte demnach<br />

mit einem Katheter.Mit dieser sogenannten<br />

minimalinvasiven Operation<br />

sei ein Eingriff am offenen Herzenvermieden<br />

worden. DieRolling<br />

Stones hatten vergangenen Sonnabend<br />

17 Konzerte abgesagt, die sie<br />

im Rahmen ihrer„NoFilter“-Tournee<br />

ab dem 20. Aprilinden USA und Kanada<br />

geben wollten.(AFP)<br />

Japanische Raumsonde<br />

schießt Krater in Asteroiden<br />

Diejapanische Raumsonde „Hayabusa2“<br />

hat den 314 Millionen Kilometer<br />

vonder Erde entfernten Asteroiden<br />

Ryugu mit einer ArtProjektil<br />

beschossen. Aufdiese Weise schuf<br />

die Sonde einen künstlichen Krater,<br />

um dortzulanden und Proben zu<br />

sammeln, wie die japanische Raumfahrtbehörde<br />

Jaxa am Freitag bekannt<br />

gab.Die Forscher wollen mit<br />

der Mission, an der sich auch das<br />

Deutsche Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt(DLR) beteiligt, den Ursprüngen<br />

des Sonnensystems auf<br />

die Spur kommen. (dpa)<br />

AP


MAGAZIN<br />

Warum leben<br />

Sie noch?<br />

Vorzwei Jahren verunglückte der <strong>Berliner</strong> DJ Paul van Dyk bei einem Auftritt und erlitt<br />

schwerste Gehirnverletzungen. Heute legt er wieder vor Zehntausenden Zuschauern auf.<br />

Seine Genesung gilt als Wunder.Ein Gespräch<br />

SEITEN 2/3<br />

Meine Mutter weiß nichts<br />

von dem, was ich weiß<br />

Audienz bei<br />

Prinz Poldo<br />

Neue Live-Alben<br />

von PaulWeller und<br />

den Toten Hosen<br />

Seite 8<br />

Trauern heißt nicht<br />

immer traurig sein<br />

DieGlobalisierung bringt Ideen vom Leben und der<br />

Liebe nach Afghanistan, die man dort noch nicht<br />

kannte. Das stürzt viele Menschen in psychische Nöte<br />

SEITEN 4/5<br />

Wiehat es einen waschechten Habsburger nach<br />

Berlin verschlagen? Und warum arbeitet er als<br />

Krankenhausclown? Ein Treffen mit Sisis Ururenkel<br />

SEITE 6<br />

Witwe mit 44 –dableibt nur der Galgenhumor.<br />

Oder: Wieman es schaffen kann, im Toddes<br />

Ehepartners auch einen Neuanfang zu sehen<br />

SEITE 7<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER


2 6./7. APRIL 2019<br />

Ich weiß nicht, mit welchemTeil meines<br />

Vorzwei Jahren hatte Paul van Dyk einen schweren Unfall. Niemand wusste, ob er je wieder sprechen und<br />

laufen kann. Über seinen Wegzurück ins Leben hat er jetzt ein Buch geschrieben<br />

Esist Nachmittag, aber Paul vanDyk<br />

hat noch das Make-up vom Frühstücksfernsehen<br />

im Gesicht, als wir<br />

ihn in einem Hotelzimmer in Friedrichshain<br />

treffen. Vordem Panoramafenster<br />

hängt der Himmel regenschwer über der<br />

Spree. VanDyk gibt an diesem Tagein Interview<br />

nach dem anderen, sein Buch<br />

„ImLeben bleiben“, wirderamAbend<br />

noch im Frannz Club vorstellen. Früher<br />

wäre soein Tagfür Paul van<br />

Dyk, der als DJ im Jahr sechzehn<br />

Mal um die Welt flog, keine<br />

große Herausforderung gewesen.<br />

Aber vor drei Jahren änderte<br />

sich alles. Am27. Februar<br />

2016 stürzte er bei einem<br />

Auftritt in Utrecht in<br />

den Niederlanden in sechs<br />

Meter Tiefe von der<br />

Bühne. Er erlitt ein<br />

schweres Schädel-Hirn-<br />

Trauma, seine Wirbelsäule<br />

war zweimal gebrochen.<br />

Er würde nie<br />

wieder gehen und sprechen<br />

können, befürchteten<br />

die Ärzte. Vier<br />

Monate später stand er<br />

wieder auf der Bühne.<br />

Wiegeht es Ihnen heute?<br />

Gut.<br />

Ein Interview nach dem<br />

anderen zu geben, das<br />

klingt anstrengend, wenn<br />

man sich wie Sie von<br />

schwersten Hirnverletzungen<br />

erholt.<br />

Ist esauch. Es ist ja nicht irgendeine<br />

Geschichte, umdie es<br />

geht, sondernmeine Lebensrealität.<br />

Das hat eine andere Dynamik,<br />

als wenn ich über mein neues Album<br />

rede. Aber mir geht es so weit gut. Die<br />

permanenten Schmerzen, die sind da,<br />

das ist wie ein Grundsummen, manchmal<br />

ist es ein bisschen schlimmer. Aber ich lasse<br />

mich nicht so davon beeinflussen.<br />

Wenige Monate nach dem Unfall saßen Siein<br />

der Sendung von Markus Lanz. Damals erzählten<br />

Sie, Ihre Füße würden brennen wie<br />

Feuer,während IhreBeine sich anfühlten, als<br />

steckten sie in Eiswasser.Wie ist das heute?<br />

Dasist alles noch da. DieÄrzte sagen: Was<br />

nach zwei Jahren noch da ist, bleibt auch.<br />

Man kann über Therapien nur versuchen,<br />

eine Linderung zu erzielen. Aber man gewöhnt<br />

sich so weit daran, dass der Schmerz<br />

immer weiter in den Hintergrund der Wahrnehmung<br />

rückt.<br />

Wassind das für Therapien, die Siemachen?<br />

Was das Gefühl in den Beinen angeht,<br />

kann man gar nichts machen, das sind<br />

neurologische Probleme. Aber ich mache<br />

Logopädie für die Sprache und Gedächtnistraining,<br />

um das da oben alles auf Trab<br />

zu halten.<br />

Nachdem Sie aus dem Krankenhaus entlassen<br />

wurden, mussten Sie kleinste Alltagshandlungen<br />

neu lernen und ganz bewusst<br />

ausführen. Multitasking ging gar nicht.<br />

Wenn man in etwas Routine bekommt,<br />

hat das so eine ArtDominoeffekt, dann werden<br />

auch andere Sachen einfacher. Ich<br />

denke,wenn ich zum Kühlschrank gehe,um<br />

die Milch rauszuholen, mittlerweile nicht<br />

mehr darüber nach, welchen Muskel ich benutzen<br />

muss.Diese Routine ist wieder da, ich<br />

kippe mir nicht permanent die Milch über<br />

die Klamotten wie anfangs.Wenn man diese<br />

motorischen Fähigkeiten mal verloren hat,<br />

stellt man fest, was das Gehirn soalles „nebenbei“<br />

macht. Das ist ein faszinierender<br />

Apparat.<br />

Faszinierend ist auch, dass dieser Apparat Fähigkeiten<br />

wieder erlernen kann, die, wie bei<br />

Ihnen, komplett verloren waren.<br />

Was man<br />

nur leider nicht<br />

machen kann, ist, die<br />

Zellen wieder herzustellen,<br />

die einmal zerstört wurden. Aber<br />

es gibt eben diese Gliazellen, das sind eigentlich<br />

nur Informationsdurchleiter, aber<br />

die kann man in der Tattrainieren und so das<br />

umliegende Gewebe anregen, Funktionen<br />

zu übernehmen, die das abgestorbene Gewebe<br />

vorher hatte.Bei mir war gerade an der<br />

Stelle, wodas Sprachzentrum sitzt, viel kaputt.<br />

Dass ich wieder halbwegs vernünftig reden<br />

kann, ist offensichtlich ein Zeichen dafür,dass<br />

das funktioniert. Ichweiß nicht, mit<br />

welchem Teil meines Kopfes ich gerade rede,<br />

aber ich tu’s.<br />

Sie sagen das so bescheiden, „halbwegs vernünftig“.<br />

Wenn man an die Prognose denkt,<br />

die Siedirekt nach dem Unfall bekamen, ist es<br />

ein Wunder, wie wir uns heute unterhalten.<br />

Wiehaben Siedas geschafft?<br />

Es gibt da zum einen eine Reihe praktischer<br />

Gründe: Zehn Minuten entfernt vonder<br />

Halle in Utrecht lag eine neurologische Spezialklinik,<br />

in die ich gebracht wurde; an diesem<br />

Sonntag war außerdem zufällig ein Spezialist<br />

da, der sofort die richtigen Maßnahmen einleiten<br />

konnte.Aber es gab auch einen übergeordneten<br />

Grund, ohne den ich nicht überlebt<br />

hätte: meine Frau. Ohne sie hätte das trotz allem<br />

nicht funktioniert. In so einer Situation<br />

braucht man einen Grund, zu kämpfen.<br />

Als Sie im Koma liegen, singt Ihre Frau Margarita<br />

Ihnen leise „Somebody“ von Depeche<br />

Mode vor, weil das Ihr gemeinsamer Song ist.<br />

Ihre Atmung beruhigt sich. Die Ärzte sagen<br />

Ihrer Frau, dass das wahrscheinlich nur Zufall<br />

war.<br />

Das ist der Punkt, wo es beinahe esoterisch<br />

wird. Es ist schwer zu erklären. Es gab<br />

diese Situation, wo ich faktisch im Kopf aus<br />

war, dennoch, als meine Frau meinte, halt<br />

meine Hand, habe ich zugedrückt. Irgendwas<br />

in mir wusste: That’s my girl. Wasauch<br />

immer das war. Ich kann’s nicht einordnen,<br />

es gibt für mich keine Erklärung dafür,zumal<br />

ich nicht an Gott glaube, aber irgendwas ist<br />

da, irgendwas verbindet uns über die Bewusstseinsebene<br />

hinaus.<br />

Ihre Frau hat einen Erfindergeist gezeigt, der<br />

sehr beeindruckend ist. Sie sorgte dafür, dass<br />

alle, die an Ihrem Bett waren, lächelten, in der<br />

Hoffnung, die positiveAtmosphäremöge sich<br />

aufIhren Zustand auswirken.<br />

Man muss sich das vorstellen: Du<br />

kommst da an, und da war ein Unfall und du<br />

hörst: Er wirdnie wieder wissen, werdubist.<br />

Dasist schon krass.Und sich davon nicht unterkriegen<br />

zu lassen, zu sagen: Das akzeptiereich<br />

nicht. Dasist schon groß.<br />

Nicht jeder hat das Glück, liebende Angehörige<br />

an seiner Seite zu haben. Gibt es denn etwas,<br />

das Krankenhäuser tun können, um den<br />

Genesungsprozess zu verbessern?<br />

Es ist dieses Lächeln. Als ich nach mehreren<br />

Wochen hier in Berlin ankam, war ich<br />

noch immer<br />

ziemlich kaputt da<br />

oben, deshalb habe ich<br />

das auch kaum wahrgenommen.<br />

Woran ich mich aber erinnere,<br />

ist, dass alle Leute mich freudig begrüßt<br />

haben: He, dakommste! Haben gelächelt<br />

und waren einfach positiv.Ich hatte das<br />

Gefühl: Jetzt wird alles gut, hier wird mir geholfen.<br />

Das sind ja Kleinigkeiten, aber die<br />

machen einen Riesenunterschied, der nachwirkt.<br />

Das ist das, was dir Kraft gibt. Man<br />

schaukelt wie auf einem unendlichen Ozean,<br />

eine Welle nach der anderen bricht über einen<br />

herein, so ein kleiner Fingerzeig hilft einem,<br />

auf etwas hinzusteuern.<br />

Siewaren in der Humboldtmühle, eine Rehaklinik<br />

am Tegeler See.<br />

Ja,eigentlich sind sie dortspezialisiertauf<br />

Schlaganfälle, viele Patienten aus dem Unfallklinikum<br />

Marzahn kommen dorthin. Das<br />

ist keine abgehobene Privatklinik, klar gibt es<br />

da auch viele Privatpatienten. Aber egal, wer<br />

da war, obdas die 80-jährige Oma war, die<br />

versuchte, nach einem Schlaganfall zurück<br />

ins Leben zu finden, oder ob ich das war. Es<br />

wurde immer geschaut: Waskönnen wir machen,<br />

um diesem Menschen jetzt zu helfen?<br />

Da habe ich größte Dankbarkeit.<br />

Warum haben Siesich dazu entschieden, dieses<br />

Buch zu schreiben?<br />

Wir haben am Anfang gar nicht nach außen<br />

kommuniziert, ich war ja gar nicht in der<br />

Lage, einen Gedanken zu fassen. Dann kam<br />

eine große deutsche Tageszeitung, die sagte:<br />

Wir machen die Story sowieso, sag doch lieber<br />

was. Also habe ich mich dazu geäußert<br />

und war bei Markus Lanz, weil ich wusste,<br />

dass man da nicht vorgeführt wird. Dort hat<br />

mich jemand vomVerlag gesehen, der hat zu<br />

mir gesagt: Wenn man in so einer Situation<br />

wie du bist und googelt, weil man versucht,<br />

Hoffnung zu finden, dann ist da nichts. Die<br />

Storys über Hirnschäden, die man im Internet<br />

findet, sind alle schlimm.<br />

Siehe Michael Schumacher.<br />

Ja. Und die Erfahrung hat auch<br />

Margarita gemacht, meine Frau.<br />

Am Anfang war das Buch eine<br />

lose Idee. Ein großes Problem<br />

war ja, dass ich an die ersten<br />

vier Monate nur sporadische<br />

Erinnerungen habe, eswar<br />

also auch notwendig zu„recherchieren“>.<br />

Da war natürlich<br />

Margarita die, die<br />

am nächsten dran war.<br />

Sie erzählt insbesondere<br />

am Anfang große Teile<br />

des Buches.<br />

Ja, ihre Erfahrung<br />

war wichtig. Es ging<br />

darum, eine positive<br />

Geschichte zu erzählen.<br />

Wobei ich mich immer<br />

vor diesem Wort<br />

sträube. Es ist ja keine<br />

Geschichte, esist unser<br />

Leben. Nach einem Auftritt<br />

im Frühstücksfernsehen<br />

hat mir eine junge<br />

Frau geschrieben, die auch<br />

einen Unfall hatte: Wenn<br />

der Paul das kann, kann ich<br />

das auch. Wenn meine Geschichte<br />

nur einer Person hilft,<br />

hat sich das schon gelohnt.<br />

Washat Ihnen Kraft gegeben?<br />

The power oflove. Das klingt so<br />

platt, aber es ist unglaublich, welche<br />

Energie man selbst aufbringen kann,<br />

wenn man einen Grund hat; auch diese<br />

Stärke, mit der Margarita mich aus diesem<br />

tiefen Loch geführt hat, das ist sehr besonders.<br />

Dann die Pfleger, Krankenschwestern,<br />

Therapeuten, Ärzte, die mir nie das Gefühl<br />

gegeben haben, Spritze rein und fertig, sondern:<br />

Die tun alles irgendwie Mögliche. Da<br />

war für mich klar:Wenn die sich alle so den<br />

Arsch aufreißen, bin ich jetzt nicht derjenige,<br />

der sich hängen lässt.<br />

Sie schreiben in Ihrem Buch auch über Ihre<br />

Kindheit in Eisenhüttenstadt und Ost-Berlin,<br />

über Ihre Anfänge als DJ. Warum war Ihnen<br />

das wichtig?<br />

Die Musik, meine Ost-West-Vergangenheit,<br />

das spielt alles mit rein, beeinflusst, wer<br />

ich bin. Underklärt, warum mir manche Sachen<br />

wichtig sind und andere nicht. Nurvier<br />

Monate nach dem Unfall stand ich wieder auf<br />

der Bühne und habe Musik gemacht. Daswar<br />

enormwichtig für mich, zu sagen: Ichwill hier<br />

raus! Ich will wieder Musik machen! Das ist<br />

meine Passion! Und um das zu erklären,<br />

musste ich schreiben, wo ich herkomme, wo<br />

ich mit Musik in Berührung gekommen bin.<br />

Aus Ihrem Büro inden Treptowers gleich da<br />

drüben fällt Ihr Blick heute auf Ihre Schule,<br />

auf das Haus, in dem in den 90er-Jahren das<br />

UFO war, einer dieser legendären <strong>Berliner</strong><br />

Clubs. Wiesehen SieIhreHerkunft heute?<br />

Ich bin niemand, der in Erinnerungen<br />

schwelgt, ich sehe eher die Veränderungen<br />

und die Möglichkeiten, die die Stadt hat. Auf<br />

der anderen Seite muss man die politischen<br />

Defizite einräumen, die wir zurzeit haben. Es<br />

wird offensichtlich nichts umgesetzt von<br />

dem, was wir <strong>Berliner</strong> bräuchten. Wenn man<br />

sich überlegt, dass es fünfzehn Jahre dauert,<br />

bis die Elsenbrücke da unten repariert ist,<br />

fasst man sich an den Kopf!<br />

Ganz zu schweigen von dem Flughafen, für<br />

den Sieschon den Klingelton für die Durchsagen<br />

komponierthatten …


6./7. APRIL 2019 3<br />

Kopfes ich gerade rede, aber ich tu’s<br />

Interview: Anne Lena Mösken und Sabine Rennefanz<br />

Beides hat noch mal eine andere Dynamik.<br />

Beim BER geht es ja um internationale<br />

Ausschreibungen, das ist ein komplexes<br />

Ding. Aber eine Brücke zu reparieren, die<br />

einfach kaputt ist? Nicht zu vergessen, dass<br />

der Anschluss an die A100 in zwei Jahren fertig<br />

ist. Das heißt, die kommen alle hier an<br />

und dann nicht weiter. Dafragt man sich:<br />

Wasmachen unserePolitiker hier eigentlich?<br />

Wasist denn übrig vonIhrer Ost-Identität, so<br />

weit es so etwas gibt? BeiIhnen hat man eher<br />

das Gefühl, Siesind einWeltbürger,der seinen<br />

Lebensmittelpunkt eher pragmatisch gewählt<br />

hat.<br />

Ichglaube,dass sich so eine Identität aus<br />

den Erfahrungen speist, die man gemacht<br />

hat. Jemand, der sein Leben in Brandenburg<br />

verbracht hat, bekommt seine Identität eher<br />

daher. Mein Leben ist global, deshalb ist<br />

darin, Leute zu bespaßen, sondern haben eine<br />

Botschaft.<br />

Ich äußere mich politisch, weil ich es für<br />

notwendig halte, dass aus der Mitte unserer<br />

Gesellschaft heraus etwas passiert. Ob das<br />

eine Sammelbewegung ist oder eine Partei –<br />

von dem, was gerade politisch angeboten<br />

wird, halte ich nicht sehr viel, wenn es darum<br />

geht, die Probleme,die voruns liegen, zu bewältigen<br />

und Deutschland so aufzustellen,<br />

dass wir auch in zwanzig Jahren noch eine<br />

wichtige Rolle spielen.<br />

Die AfD hält auch nichts von den etablierten<br />

Parteien …<br />

Dieheißen zwar Alternative, aber sie sind<br />

keine. Mein Punkt ist: Welche Begründung<br />

kann es geben –entschuldigen Sie, dass ich<br />

noch mal darauf zurückkomme – dass es<br />

fünfzehn Jahre dauern soll, bis diese Brücke<br />

aufgetreten. Würden Sie das heute wieder<br />

machen?<br />

Bisher gab es noch keine Anfragen. Politische<br />

Entfremdung ist aber nicht richtig, eher<br />

im Gegenteil: Es ist ja politisches Engagement,<br />

vondem ich spreche.<br />

Zumindest ist es eine Entfremdung von dem<br />

politischen Personal.<br />

Nehmen wir mal den Auftritt von Andrea<br />

Nahles beim SPD-Konvent kürzlich. Sie fordert<br />

alles Mögliche, aber nichts davon löst<br />

auch nur ein Problem von Familien in Treptow.<br />

Sie verspricht viel, setzt das aber nicht<br />

konsequent um. Das muss man SPD und<br />

CDU vorwerfen.<br />

Welcher Partei fühlten Siesich bisher nahe?<br />

Ichwürde es nicht an einer Partei festmachen,<br />

aber ich fühle mich immer schon dem<br />

Gedanken der Sozialdemokratie am nächsten.<br />

Das war aber auch zu einer Zeit, in der<br />

die Sozialdemokratie geguckt hat, wie können<br />

wir die Gesellschaft fairer machen.<br />

An welchen Politiker denken Sieda?<br />

Trotz all der Mängel, die die Hartz-Reformen<br />

hatten, sind durch Schröder und<br />

Fischer Weichen gestellt worden, von denen<br />

wir heute noch zehren. Es wäre sinnvoller<br />

gewesen, das Hartz-IV-System zu<br />

modernisieren, anstatt es zu verteufeln<br />

und zu diesem großen Bruch zu kommen.<br />

Die SPD, wie sie heute ist, ist mir zu ideologisch.<br />

Ich bin Pragmatiker, ich sehe ein<br />

Problem und mich interessiert: Wie kann<br />

ich es lösen?<br />

Das ist doch typisch ostdeutsch.<br />

Ja, vielleicht bin ich da der Ossi.<br />

Sie schreiben in Ihrem Buch, Berlin fehle<br />

der Coolness-Faktor.Was soll denn das heißen?<br />

Buenos Aires zum Beispiel ist saucool,<br />

da fehlt Berlin eine ganze Menge zu. Berlin<br />

ruht sich schon sehr auf dem aus, was<br />

bereits erreicht wurde, anstatt sich nach<br />

vorn zu entwickeln. Es ist eher so, dass<br />

Entwicklungen oft gemeinschaftlich unterbunden<br />

werden.<br />

Was meinen Sie?<br />

Die Entwicklung einer Stadt hat auch<br />

damit zu tun, dass Neues entsteht. Das<br />

war etwas, das Berlin immer ausgezeichnet<br />

hat. Heute wird herumgestritten,<br />

wenn Leute ein brachliegendes Stück<br />

Land bebauen wollen. Nehmen Sie das<br />

Tempelhofer Feld. Wenn die Wohnungsnot<br />

so groß ist, wenn wir sogar bereit sind,<br />

van Dyk als Jugendlicher<br />

Seine Liebe zur Musik entdeckte Paul<br />

in Ost-Berlin.<br />

Als DJ<br />

reist er seit zwanzig<br />

Jahren<br />

um die Welt und<br />

füllt diegroßen Hallen.<br />

Nach dem Unfall im Februar 2016 lag<br />

er mehrere<br />

in einer Spezialklinik inUtrecht<br />

Tage Im Koma<br />

Im März<br />

2017 heiratete<br />

Paul van Dyk seine<br />

Freundin Margarita Morello in Kolumbien.<br />

.<br />

Paul vanDyk ...<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER, IMAGO IMAGES/THOMAS FREY, PAUL VAN DYK (3)<br />

meine Identität ein Mischmasch aus allem<br />

Möglichen. Ich weiß gar nicht, ob ich so besondereOssi-Sachen<br />

an mir habe …<br />

Siesind Atheist.<br />

Etwas,was bestimmt mit meiner Herkunft<br />

zu tun hat, ist, dass ich eine sehr puristische<br />

Beziehung zur Musik habe.Als ich mit Musik,<br />

die mir etwas bedeutet, in Kontakt gekommen<br />

bin, da wusste ich weder, wie die Leute<br />

aussehen, noch habe ich verstanden, was die<br />

da singen. Ich war einfach nur ein Fan von<br />

dem Audiofile.Dieses Verhältnis habe ich mir<br />

bewahrt. DasganzeBrimborium, das manche<br />

heute veranstalten, ist mir total wurst. Wenn<br />

etwas gut ist, ist es gut, wenn etwas scheiße ist,<br />

ist es scheiße.Sobin ich groß geworden.<br />

Verfolgen Siedie Ost-West-Debatten, die jetzt<br />

besonders im 30. Jubiläumsjahr des Mauerfalls<br />

geführtwerden?<br />

Ja,ich verfolge aufmerksam, was in unserem<br />

Land passiert. Vorallem aber auch, was<br />

nicht passiert. DasProblem ist: DerBrandenburger<br />

ist anders als der Bayer, der Hesse anders<br />

als der Sachse. Das hat mit der lokalen<br />

Identität zu tun. Auf der anderen Seite ist die<br />

Welt heute so offen, dass wir alle Bürger eines<br />

Planeten sind, so sehe ich uns.<br />

Waspassiertdenn nicht in unserem Land?<br />

Wenn ich Politiker wäre und ich sehe, da<br />

ist eine Brücke kaputt, über die jeden Tag<br />

55 000 Leute fahren, dann finde ich so<br />

schnell wie möglich einen Weg, dieses Problem<br />

gut zu lösen –und sitzedanicht ideologisch<br />

verbrämt und sage: Aber Fahrräder<br />

sind doch viel besser.<br />

Es ist interessant, dass wir bei Musik angefangen<br />

haben und bei Politik gelandet sind. Sie<br />

sehen Ihre Aufgabe als Künstler nicht nur<br />

fertig wird? Da wundert eseinen nicht, dass<br />

Leute frustriert sind und aus Protest Sachen<br />

wählen, die gar nicht in ihrem Interesse sind.<br />

Es ist ja nicht so,dass die sogenannten Sozialprogramme<br />

der AfD die kleinen Leute irgendwie<br />

unterstützen würden. Die pragmatische,<br />

offene Gesellschaft der Mitte in<br />

Deutschland wirdvon keinem repräsentiert.<br />

Auch nicht vonder Großen Koalition, die sich<br />

als die Mitte sieht?<br />

Nö. Sehe ich überhaupt nicht! Wir haben<br />

da eine Frau Merkel, die gefühlt seit hundert<br />

Jahren Kanzlerin ist und von irgendwelchen<br />

digitalen Initiativen spricht. Geht’s noch?<br />

Oder da sitzt ein Peter Altmaier im Fernsehen<br />

und faselt etwas von5G! Ichbin ja schon froh,<br />

wenn ich in Berlin lückenlos telefonieren<br />

kann!Wirhängen hinterher,und zwar massiv.<br />

Vonden Zahlen her geht es Deutschland ausgezeichnet.<br />

Die Wirtschaft brummt, die Arbeitslosenzahlen<br />

sind so niedrig wie zuletzt<br />

1991.<br />

Ichrede nicht von der Statistik, ich rede<br />

von der gefühlten Wahrnehmung von uns<br />

allen. Klar sagt die Statistik, es gibt weniger<br />

Kriminalität. Aber wenn ich auf der<br />

Straße lang laufe und mir kommt eine<br />

Truppe von Jungs entgegen, und ich fühle<br />

mich nicht wohl, dann bringt es nichts,<br />

wenn ich die Statistik raushole und sage:<br />

Statistisch gesehen passiert mir hier<br />

nichts. Die Politiker haben eine Verantwortung<br />

dafür, dass die Bürger, die sie gewählt<br />

haben, sich auch sicherfühlen.<br />

Das klingt nach einer gewissen Entfremdung<br />

von der Politik. Vor zehn Jahren sind<br />

Sie noch mit Ihrer Hymne „We Are One“ bei<br />

der Feier zum 20. Jahrestag des Falls der<br />

<strong>Berliner</strong> Mauer am Brandenburger Tor<br />

…wurde als Matthias Paul am 16. Dezember<br />

1971 in Eisenhüttenstadt geboren. Seine Mutter<br />

zog mit ihm nach Ost-Berlin, er wuchs in Lichtenberg<br />

auf, machte nach der Schule eine Ausbildung<br />

zum Nachrichtentechniker und zum Tischler.Eine<br />

Woche vordem Mauerfall reisten er und<br />

seine Mutter nach Hamburg aus.<br />

…ging dann zurück nach Berlin und legte<br />

1991 zum ersten Mal als DJ auf, u.a. im Tresor.<br />

Der internationale Durchbruch gelang ihm 1998,<br />

als seine Single „For An Angel“ auf Platz eins der<br />

deutschen Charts kletterte.<br />

…ist heute einer der bekanntesten und meistgebuchten<br />

DJs der Welt. Er wurde 2006 mit dem<br />

Verdienstorden des Landes Berlin ausgezeichnet<br />

und war 2012 Botschafter für den BER.<br />

…hatte 2016 einen Unfall bei einem Auftritt<br />

im niederländischen Utrecht. Er erlitt schwerste<br />

Kopfverletzungen und brach sich zweimal die<br />

Wirbelsäule. In seinem Buch „Im Leben bleiben“<br />

(Benevento, 20 Euro) beschreibt er seine mühevolle<br />

Regeneration.<br />

…lebt mit seiner Frau Margarita in Berlin-Friedrichshain.<br />

Im Januar erhielt er vomVeranstalter<br />

„Alda Events“ elf Millionen Euro Schadenersatz<br />

für den Bühnensturz.<br />

Manhat dreißig Jahrenach dem Mauerfall<br />

den Eindruck, wenn über Ostdeutsche geredet<br />

wird, geht es extrem schablonenhaft<br />

zu: Ostdeutsche sind Opfer, Täter oder<br />

Zeitzeugen. In welche Kategorie passen<br />

Sie?<br />

Als ich kurz nach der Wende freier Mitarbeiter<br />

beim SFB wurde (der heutige RBB,<br />

Anm. d. Red.), da wurde man auf seine<br />

Stasi-Vergangenheit geprüft, auch ich, obwohl<br />

ich ja 1989 erst siebzehn war. Ich<br />

habe damals mit Interesse in meiner Akte<br />

gelesen, wer alles auf mich angesetzt war.<br />

Ich war kein Täter, sondern eher ein<br />

schwarzes Schaf, aus Sicht des Regimes.<br />

Meine Mutter hatte 1989 einen Ausreiseantrag<br />

gestellt, von dem Moment an wurden<br />

wir schikaniert. Anfang November<br />

reisten wir nach Hamburg aus, eine Woche<br />

später fiel die Mauer. Wenn ich mir<br />

ansehe, wie die DDR heute in Filmen und<br />

Serien dargestellt wird, dann wirkt das<br />

doch sehr verharmlosend. Das System<br />

heute ist dem System damals überlegen,<br />

auch wenn nicht alles perfekt läuft.<br />

Als Sie angefangen haben als DJ, brauchten<br />

Sie nicht mehr als ein paar Bierkisten,<br />

Plattenteller und einen leerstehenden<br />

Raum. Heute ist das Nachtleben ein wichtiger<br />

Wirtschaftsfaktor, Clubs sind mittelständische<br />

Unternehmen, alles ist sehr<br />

professionell. Wie beobachten Sie die Veränderung<br />

der Stadt?<br />

Damals gab es diverse Off-Locations,<br />

mit denen sich Berlin einen Ruf erarbeitet<br />

hat. Man konnte in eine Subkultur eintauchen,<br />

das machte das Nachtleben aus. Ich<br />

habe aber nichts gegen Professionalisierung.<br />

Wenn man an einen Sound glaubt,<br />

sollte man den so gut wie möglich präsentieren.<br />

sehr viel Geld in die Hand zu nehmen, um<br />

Wohnungsbaugesellschaften zu enteignen,<br />

warum können wir dann nicht dieses Land<br />

zumindest teilweise bebauen? Da fehlt es an<br />

pragmatischen Ansätzen. Der einzige<br />

Grund, warum das nicht gemacht wird, ist<br />

ein ideologischer.<br />

Muss jedes freie Grundstück denn einer Verwertungslogik<br />

preisgegeben werden?<br />

Stadt bedeutet für mich Entwicklung. In<br />

den 90er-Jahren ging es nie darum, dass man<br />

zwanzig Jahre in dieser einen Location<br />

bleibt. Irgendwas wurde aufgemacht, dann<br />

musste es nach einem Jahr wieder zumachen,<br />

dann ging es woanders weiter. Das<br />

wunderbare E-Werk hätte es nie gegeben,<br />

wenn das Planet nicht zugemacht hätte. Da<br />

hat keiner groß geschrien, sonderndie Leute<br />

sind losgezogen und haben einen neuen Ort<br />

gesucht.<br />

Es gibt heute eine ganzeReihe junger DJs, die<br />

wie Sie umdie Welt jetten und vor Zehntausenden<br />

Menschen auftreten. Waswürden Sie<br />

dem Nachwuchs raten? Wie haben Sie das so<br />

lange durchgehalten?<br />

Wichtig ist, dass die Motivation stimmt.<br />

Als ich angefangen habe, war der DJ kein<br />

Star, sondern der Freak in der Ecke. Das hat<br />

mich geprägt. Mir ist es egal, wie viele Leute<br />

vor mir stehen. Es geht nicht um mich, sondernumdie<br />

Musik, die die Leute euphorisch<br />

macht. Und Professionalität ist wichtig. Ich<br />

kann mich nicht am Donnerstag wegschießen,<br />

wenn ich weiß, ich habe noch drei<br />

ShowsamWochenende.<br />

Und irgendwann stehen Sie wie Mick Jagger<br />

mit siebzig noch auf der Bühne?<br />

Den Hüftschwung kriege ich leider nicht<br />

mehr hin.


4 6./7. APRIL 2019<br />

Es sind lange Schlangen an diesem<br />

Spätfrühlingstag vor den schmalen<br />

Holztüren des staatlichen Krankenhauses<br />

Herat. Zahlreiche Menschen<br />

warten im Schatten einer Baumreihe<br />

vordem Eingang in die psychiatrische Abteilung,<br />

andere lehnen mit ihren Schultern an<br />

den Wänden der blau gestrichenen Gänge<br />

vor den Ärztezimmern. Wieder andere umringen<br />

in den Krankenzimmern ihre Angehörigen,<br />

die unter schweren, braunen Wolldecken<br />

auf eng gestellten Stahlbetten liegen.<br />

Dazwischen huschen Männer und Frauen in<br />

weißen Kitteln über die Gänge.<br />

Einer von ihnen ist Wahid Noorzad, der<br />

stellvertretende Leiter der psychiatrischen<br />

Abteilung, die täglich rund 200 Menschen<br />

aus der ganzen Provinz aufsuchen. Er öffnet<br />

einer jungen Patientin die Tür zum Besprechungsraum;<br />

Marwa heißt sie. Üblicherweise<br />

finden hier Familientherapien statt,<br />

seltener eine Einzelberatung. Als Marwa gedankenverloren<br />

ihre Hand ausstreckt, um<br />

mit den Blüten der Plastikblumen am Besprechungstisch<br />

zu spielen, rutscht der Ärmel<br />

ihres Mantels zurück und entblößt ihren<br />

linken Unterarm. Er ist übersät mit tiefen<br />

Schnitt- und Brandwunden.<br />

DIE JUNGE FRAU zählt ihrebisherigen Suizid-<br />

Versuche im Stakkato-Ton auf. „Ich habe Tabletten<br />

genommen, dann Mäusegift gegessen,<br />

und ich sprang vomDach. Einmal habe<br />

ich mir auch die Pulsadern aufgeschnitten“,<br />

sagt sie und dreht weiter an einer roten Blüte.<br />

Im Vorjahr kam sie wöchentlich zur Individualberatung<br />

hierher, eine zeitlang arbeiteten<br />

die Berater auch mit ihrer Familie. Doch seit<br />

diese nicht mehr kommt, hat Marwa begonnen,<br />

sich zu ritzen. „Es gibt nur schlechte<br />

Tage“, sagt sie,legt ihreHand wieder in ihren<br />

Schoß und zieht den Mantel zurück übers<br />

Handgelenk.<br />

Marwahat sich in einen jungen Mann verliebt,<br />

doch ihre Familie erlaubt ihr nicht, ihn<br />

zu heiraten. Ihre Eltern wollen, der Tradition<br />

entsprechend, den Ehemann für ihreTochter<br />

selbst wählen. Noch vor weniger als zwanzig<br />

Jahren wurden arrangierte Ehen nur selten<br />

vonden Kinderninfrage gestellt. Wersich bei<br />

älteren Frauen erkundigt, ob sie denn mit der<br />

Wahl ihrer Elternzufrieden waren, erhält nur<br />

verständnislose Blicke. Oder Sätze wie: „Darüber<br />

habe ich noch nie nachgedacht.“<br />

Doch die jungen Afghanen haben begonnen,<br />

diese Praxis zu hinterfragen. Die Bereitschaft,<br />

sich demWillen der Elternzufügen, ist<br />

gesunken, seitdem im afghanischen Fernsehen<br />

Bollywood-Filme und türkische Serien<br />

gezeigt werden, in denen selbstbewusste<br />

Hauptdarstellerinnen ihreEhemänner selber<br />

wählen; am Ende siegt stets pompös die<br />

Liebe.<br />

Das gewandelte Verständnis von Partnerschaft<br />

und Liebe ist nur ein Aspekt der Modernisierung<br />

der vergangenen eineinhalb Dekaden<br />

in Afghanistan. Die rasche Öffnung des<br />

Landes nach dem Fall der Taliban durch die<br />

amerikanische Intervention im Jahr 2001<br />

schleuderte die Menschen in eine neue,ihnen<br />

unbekannte Welt. Wenn sie sich heute umsehen,<br />

finden sie sich umringt von modernen<br />

Ideen und alternativen Lebensbildern, die<br />

sich in Europa über Jahrzehnte, jaüber Jahrhunderte<br />

entwickelt hatten. Undnicht nur die<br />

internationalen Truppen und westlichen<br />

Hilfsorganisationen brachten das alte Wertesystem<br />

ins Wanken, sondern auch Hunderttausende<br />

Flüchtlinge,die aus dem liberaleren<br />

Ausland zurückkehrten.<br />

Über viele Jahredavor hatte das Land sich<br />

genau gegensätzlich entwickelt. Weil sich der<br />

Mensch in Zeiten der Krise stets auf das Gelehrte<br />

und Bewährte zurückbesinnt, haben<br />

bald vierzig Jahre Krieg und Terror– erst der<br />

Widerstand der Mudschaheddin gegen den<br />

Einmarsch der Sowjets, danach der Bürgerkrieg<br />

und schließlich die Machtübernahme<br />

der radikalislamischenTaliban –die Afghanen<br />

in die Vormoderne zurückkatapultiert. Die<br />

Umwälzungen der vergangenen Jahreführten<br />

bei manchen, vor allem bei Frauen und der<br />

jüngeren Generation, zu einer Befreiung.<br />

Viele andere erleben sie als Verunsicherung<br />

und Belastung, die ihnen Familienzerwürfnisse<br />

und Gewalt bescheren. Sie entwickeln<br />

psychische Probleme,die bis zum Suizid führen<br />

können. Psychologen beschreiben die<br />

heutige Situation als „absolutes Chaos“ –ein<br />

Chaos,das auch ein ernsthaftes Hemmnis für<br />

die Entwicklung des Landes insgesamt darstelle.<br />

Nicht zuletzt, weil es an ausreichender<br />

psychologischer Fürsorge fehlt.<br />

„Die Konflikte,die daraus erwachsen, dass<br />

junge Menschen nicht mehr so leben wollen<br />

wie ihreEltern, werden vonTag zu Tagmehr“,<br />

sagt Psychologe Noorzad. Vor allem beim<br />

Thema Heirat sei dies ein Problem, mit dem er<br />

täglich zu tun habe.„Früher kannte die afghanische<br />

Gesellschaft ganz wenig Liebe“, erklärt<br />

Noorzad. Nicht miteinander verwandte Männer<br />

und Frauen waren räumlich praktisch<br />

ständig getrennt, es gab nicht die Möglichkeit,<br />

jemanden kennenzulernen. Heute aber seien<br />

die Menschen im Land freier,ihreEinstellungen<br />

hätten sich geändert, sagt Noorzad.<br />

Frauen könnten sich heute draußen bewe-<br />

Verlorene<br />

Seelen<br />

Lange Zeit war Afghanistan von der<br />

Welt abgeschnitten. Die internationale<br />

Intervention und die Globalisierung<br />

spülten seit 2001 moderne Ideen in das<br />

erzkonservative Land –mit massiven<br />

Folgen für die psychische Gesundheit<br />

der Menschen<br />

VonVeronika Eschbacher (Text und Fotos)<br />

gen, sich Männer ansehen, und umgekehrt.<br />

Über Handys oder soziale Medien könnten<br />

sie Kontakt aufnehmen und einander kennenlernen.<br />

„Irgendwann verlieben sie sich“,<br />

sagt der Psychologe.„Doch meistens können<br />

sie diese Liebe nicht leben, sie ist unerreichbar.“<br />

Während junge Frauen in dieser Atmosphäre<br />

Symptome von Depressionen und<br />

Suizidgedanken entwickeln, sind junge Männer<br />

stärker vonselbstverletzendem Verhalten<br />

betroffen, erklärtNoorzad. Ob der offensichtlichen<br />

Unmöglichkeit, die eigene Zukunft zu<br />

gestalten, ziehen sich die jungen Leute in der<br />

Familie zurück. Oft verlieren sie das Interesse<br />

an ihrem Studium, an ihrer Entwicklung allgemein.<br />

Marwas Gesicht ist nicht eine Regung<br />

zu entnehmen bei der Frage, was sie<br />

denn in der Zukunft machen möchte.<br />

„Heech“ sagt sie.Nichts.<br />

AUCH FARESHTA QUEDEES hat dieses<br />

„heech“ in den vergangenen Jahren ungezählte<br />

Male gehört. DiePsychologin und Leiterin<br />

des Psychosocial and Mental Health<br />

Centers blickt aus dem Fenster in den strahlend<br />

blauen Himmel über Kabul. Knapp über<br />

ihr ziehen zwei amerikanische Kampfhubschrauber<br />

vorbei, unten auf der Straße warten<br />

Tagelöhner in ihren Schubkarren sitzend auf<br />

Auftraggeber. Der Hubschrauberlärm zwingt<br />

Quedees und ihre Dutzenden Mitarbeiter,<br />

psychosoziale Berater,ihreGespräche kurzzu<br />

unterbrechen.<br />

Zwischen 400 und 600 Klienten strömen<br />

jede Woche in die Klinik, die von der deutschen<br />

NGO Ipso betrieben wird. Mobile<br />

Teams des Zentrums fahren regelmäßig in<br />

Flüchtlingscamps in Kabul, um dort Binnenvertriebene<br />

oder Rückkehrer zu betreuen. Direkt<br />

hinter Quedees sind vier schmucklose<br />

Boxen, in denen Berater per Videoanruf weitere<br />

Klienten auch aus abgelegenen Dörfern<br />

beraten.<br />

DasZentrum verdeutlicht die Fortschritte,<br />

die Afghanistan in Sachen mentale Gesundheit<br />

in den vergangenenJahrengemacht hat.<br />

Als im Jahr 2001 die Taliban von der Macht<br />

vertrieben waren, lag das Gesundheitssystem<br />

in Afghanistan darnieder. Lediglich zwanzig<br />

Prozent der Bevölkerung hatten Zugang zur<br />

Gesundheitsversorgung. Der Bereich psychische<br />

Gesundheit existierte praktisch nicht.<br />

Vordem Jahr 2000 gab es lediglich ein Krankenhaus<br />

für mental Kranke mit 68 Betten, abgeschieden<br />

weit außerhalb Kabuls.<br />

Vier Jahre später wurde im afghanischen<br />

Gesundheitsministerium eine Abteilung für<br />

mentale Gesundheit gegründet, auf Anraten<br />

der WHO. Als sich 2007 die Ansicht durchgesetzt<br />

hatte, dass Menschen mit psychischen<br />

Problemen nicht nur Medikamente wie Antidepressiva<br />

oder Schlafmittel brauchen, sondern<br />

vielmehr psychosoziale Hilfe, wurde<br />

diese in die medizinische Grundversorgung<br />

aufgenommen. Auch hier musste vonnull angefangen<br />

werden, denn das in Afghanistan<br />

herrschende Stigma für psychische Probleme<br />

umfasste nicht nur die Patienten, sondern<br />

auch das Gesundheitspersonal. Gut 700 psychosoziale<br />

Berater durchliefen seither eine<br />

einjährige Ausbildung. DerGroßteil davon arbeitet<br />

nun in kleinen, ländlichen Kliniken<br />

quer über das Land verstreut nebst Ärzten,<br />

Hebammen und Pharmazeuten; sie sind für<br />

„Wenn meine Eltern erfahren,<br />

wovon wir reden und was wir<br />

tun, werden sie sagen, wir<br />

müssen getötet werden.“<br />

Hussein Binish, Student in Kabul<br />

„Die Konflikte, die daraus erwachsen, dass junge Menschen nicht mehr so leben wollen wie ihre Eltern, werden von<br />

Afghanen gratis zugänglich. An klinischen<br />

Psychologen, also Psychologen mit umfassender<br />

Therapieausbildung, stehen dem 35-<br />

Millionen-Einwohner-Land heute weiterhin<br />

keine 20 zurVerfügung.<br />

Das„Mental Health Center“inKabul istsozusagen<br />

der Gipfel dieses Ausbaus –und der<br />

gestiegenen Akzeptanz für die Existenz psychischer<br />

Probleme und einer Anerkennung<br />

der Notwendigkeit, diese zu behandeln. Die<br />

Probleme, mit denen die Menschen in das<br />

Zentrum kommen, hingen freilich mit ihrer<br />

aktuellen Lebenslage zusammen, sagt Quedees.Esist<br />

eine bunte Mischung an Afghanen,<br />

die in dem kargdekorierten Zentrum mit den<br />

vielen weißen Trennwänden Hilfe suchen.<br />

Zurückgekehrte Flüchtlinge müssen damit<br />

zurechtkommen, sich aus dem Nichts wieder<br />

ein Leben aufzubauen. BeiMenschen aus Regionen<br />

mit sehr schlechter Sicherheitslage<br />

dominieren Themen wie Angst und Verlust.<br />

Ein„wirklich großes Thema“ im ganzen Land<br />

seien aber die Familienkonflikte, die durch<br />

den Wertewandel in der Gesellschaft hervorgerufen<br />

werden. „Ob wir es wollen oder<br />

nicht“, sagt Quedees und zieht die Schultern<br />

hoch, „wir sind in Afghanistan in einer Übergangsperiode<br />

voneinem traditionellen zu einem<br />

modernen Land. Und Konflikte liegen<br />

nun mal in der Natur einer Übergangsperiode.“<br />

Der Wertewandel fordere Menschen aller<br />

Altersgruppen und aller Bildungsschichten<br />

heraus,Universitätsabgänger wie Analphabeten.<br />

Er habe nicht nur die städtische Bevölkerung<br />

erfasst, sondern auch die Menschen in<br />

den Dörfern. „Medien oder Internet kommen<br />

doch überall hin.“<br />

Es ist aber nicht nur die minimale Zeitspanne,die<br />

Afghanen hatten, um sich mit den<br />

neuen Ideen und Lebensbildern anzufreunden.<br />

Verschärft werden die Konflikte zusätzlich<br />

dadurch, dass in Afghanistan noch immer<br />

Krieg herrscht. Dieständige Übererregbarkeit<br />

aus früheren Traumatisierungen –wenn also<br />

Menschen permanent Angst haben, dass ihnen<br />

vergangenes Leid wieder zustößt –hält<br />

sie inkonstanter emotionaler Anspannung.<br />

„Bei kleinen Änderungen im Familiensystem<br />

kann das dann schnell in extremes Kontrollverhalten,<br />

Schläge oder sogar Folter umschlagen“,<br />

sagt Quedees.<br />

HUSSEIN BINISH ÜBERLEGT lange. „Nein,<br />

nein“, winkt er schließlich ab.Mit seinen Eltern<br />

habe er mittlerweile rein gar nichts<br />

mehr gemeinsam. Der 27-Jährige, geboren<br />

in derProvinz Daikundi, warimAlter von19<br />

mit mehreren Freunden von seinem Heimatdorf<br />

nach Kabul gezogen, um zu studieren.<br />

Als sie damals in Kabul ankamen, hatten<br />

sie nichts.„EinFreund hat während der Vorlesungen<br />

mit offenen Augen geschlafen –<br />

weil wirnie genugzuessen hatten. Aber Bildung<br />

war für uns das Wichtigste“, erinnert<br />

sich Binish.<br />

Es dauerte nicht lange, bis Philosophen<br />

wie Heidegger, Camus, Kant oder ihr iranischer<br />

Kollege Mustafa Malikian die Weltanschauung<br />

von Binish auf den Kopf stellten.<br />

Nächtelang sah er YouTube-Videos und las<br />

sich durch Stapel vonBüchern,wie eine Sardine<br />

zwischen seinen fünf Zimmer-Mitbewohnern<br />

liegend. Heute, sagt er, glaube er<br />

nicht mehr an afghanische Traditionen, an<br />

„Meine Mutter weiß nichts von dem, wasich weiß“: Getrennte Generationen in der Provinz Bamiyan.


6./7. APRIL 2019 5<br />

jetzt gesetzlich aufgestellt ist, haben wir genug<br />

Berater“, sagt er. „Für das Land insgesamt<br />

aber nicht.“ Da es etwa in den vierhundert<br />

ländlichen Kliniken nur jeweils einen<br />

Berater gebe, falle immer ein Geschlecht<br />

durch den Rost. Berater würden aber auch<br />

anderswo gebraucht, im Ministerium für<br />

Drogenbekämpfung, im Frauenministerium,<br />

in Gefängnissen, Frauenhäusern<br />

oder im Bildungsministerium. Das sei<br />

aber alles eine Frage der Ressourcen. Und<br />

an diesen mangele es ständig. „Es gibt<br />

viele Geldgeber in Afghanistan, aber<br />

kaum einer investiert inmentale Gesundheit.“<br />

Dabei wären Programme gerade<br />

jetzt wichtig, sagt Sarwari. „Denn heute ist<br />

in unserem Land alles in Bewegung.“<br />

Dass in Afghanistan alles in Bewegung<br />

ist, ist unübersehbar. Der jungen Bevölkerung<br />

werden mehr Möglichkeiten eingeräumt,<br />

sich und ihren Wünschen Ausdruck<br />

zu verleihen. Frauen als Fernsehmoderatorinnen<br />

sind heute akzeptiert,<br />

bei Ehre-Problemen werden die Betroffenen<br />

nicht mehr getötet, sondernziehen in<br />

eine andere Provinz. Töchter, die sich verliebt<br />

haben und mit ihren Auserwählten<br />

türmen, wird die Eheschließung gestattet.<br />

Immer öfter wird akzeptiert, wenn eine<br />

junge Frau in einer anderen Provinz oder<br />

im Ausland studieren will.<br />

Auch die Definition vonScham –etwas,<br />

das Afghanen noch schlimmer finden als<br />

den Tod – verändert sich. Kinder in die<br />

Schule gehen zu lassen, ist heute nichts<br />

Schamvolles mehr, und immer weniger,<br />

sich scheiden zu lassen oder die Tatsache,<br />

dass Frauen außerhalb des Hauses arbeiten<br />

oder andere Männer den Namen der<br />

Ehefrau wissen. Es gibt mehr und mehr<br />

Väter, die einer Selbstverwirklichung der<br />

Söhne und Töchter unterstützen. Junge<br />

Frauen in der Provinz Bamiyan spielen öffentlich<br />

Fußball oder fahren Fahrrad,Väter in<br />

der konservativen Provinz Paktia erlauben,<br />

dass ihre Töchterfotografiert werden.<br />

TagzuTag mehr“: Wie das Mädchen Marwasind viele, vor allem junge Menschen mit diesen Konflikten überfordert.<br />

Werte wie Ehre, Mut oder arrangierte Hochzeiten.<br />

Doch sein geistiges Erwachen führte<br />

nicht in diegewünschte Befreiung. Im Gegenteil,<br />

heute muss sich der junge Mann ständig<br />

verbiegen und selbst verleugnen. DerWertewandel<br />

hatihn vonseinenElternentfernt, die<br />

sehr konservativ sind. Sie haben keine gemeinsamen<br />

Gesprächsthemen mehr.„Meine<br />

Mutter weiß nichts von dem, was ich weiß“,<br />

sagt er.„UndmeinemVater kann ich nicht sagen,<br />

woran ich wirklich glaube, und das<br />

stresst mich sehr.“ Zu dem Stress kommt auch<br />

Angst. Mit seinen engsten Freunden führtder<br />

junge Mann regelmäßig Debatten über das<br />

Leben, die afghanische Kultur, sie feiern Partys.<br />

Wasdageredet werdeund geschehe,verlasse<br />

aber nie den Raum.„Wenn meine Eltern<br />

oder andere Menschen davon erfahren, werden<br />

sie sagen, wir müssen getötet werden.“<br />

Heute legt Binish öfter seine Bücher<br />

abends zurSeite und denkt darüber nach, ob<br />

es einfacher wäre, wieder konservativer zu<br />

sein. Denn auch mit seinen Onkeln und Cousins<br />

hat er sich mittlerweile zerworfen: Dass<br />

er mit seinem Vater diskutiere und sich nicht<br />

dessen Entscheidungen beuge,sei für sie unakzeptabel.<br />

Doch Binish spürtauch, dass eine<br />

geistige Rolle rückwärts nicht der Ausweg sein<br />

kann. „Ich würde ständig innerlich mit mir<br />

kämpfen müssen.“<br />

Rohullah Amin kennt diese Probleme nur<br />

allzu gut.Der Arzt mitTherapieausbildung erzählt<br />

von vielen „verwirrten Seelen“, die in<br />

den vergangenen Jahren in Kabul zu ihm in<br />

die Beratung kamen. Viele, die sich geöffnet<br />

hätten für die neuen Werte, würden vonkonservativeren<br />

Familienmitgliedern, Studienoder<br />

Arbeitskollegen nicht als derjenige akzeptiert,<br />

der sie sind. Daher müssten sie jemand<br />

sein, der sie gerade nicht sind. „Dieses<br />

ständige Reisen zwischen diesen beiden Ichs,<br />

dem wahren Ich und dem gesellschaftlichen<br />

Ich, produziert ein drittes Ich, das wirklich<br />

verwirrt ist und nicht mehr weiß,wer diePerson<br />

eigentlich ist“, erklärtAmin.<br />

DieMenschen wüssten nicht mehr,woher<br />

sie kommen, und sie wüssten nicht, wohin sie<br />

wollen, sagt Amin. Siewürden Depressionen,<br />

Angstzustände und Traumata entwickeln.<br />

Undersieht diese „Anpassungsschwierigkeiten“<br />

als Resultat des beschleunigten Wachstums,<br />

das auch mit internationalen Geldern<br />

angefeuertwurde.„Manche vonuns kommen<br />

mit der Geschwindigkeit des Wandels einfach<br />

nicht mehr mit.“<br />

Ein Beispiel des angefeuerten Wandels<br />

seien die massiven Investitionen westlicher<br />

Geldgeber in Frauenrechte.„Unseren Frauen<br />

wurde gesagt: Erhebt euch, und alles wird<br />

gut“, sagt Amin. Alle hätten gedacht, dass mit<br />

diesen Programmen nur gebildete, ermächtigte,<br />

mutige Frauen geschaffen würden, die<br />

für ihre eigenen Rechte einstehen. „Es schuf<br />

aber eine Generation, die total verloren ist,<br />

abgeklemmt vonden Werten, die in ihren Gemeinden<br />

und Familien hochgehalten werden“,<br />

sagt Amin. Eine unbeabsichtigte, aber<br />

erwartbare Folge war –wohl auch, weil mit<br />

den Männern praktisch nicht gearbeitet<br />

wurde –, dass Frauen, die zu Hause ihre<br />

Rechte einforderten, mit sozialer Ächtung bestraft<br />

wurden.<br />

DieFamilien hätten sich dann vonden revoltierenden<br />

Frauen distanziert oder sie verleugnet,<br />

oder sie konnten sie nicht beschützen.<br />

Denn viele seien in Frauenhäusern gelandet,<br />

die Gefängnissen glichen, in Polizeistellen<br />

vergewaltigt worden oder bei Gericht<br />

missbraucht worden. „Ich sage nicht, dass<br />

Frauen die Zustände hätten akzeptieren sollen<br />

–ich sage,dass unsereRegierung, diePolizei,<br />

dasJustizsystemdaraufhättenvorbereitet<br />

sein sollen.“<br />

Amin selbst hat jeden Tagmit den Opfern<br />

dieses beschleunigten Wandels zu tun, dem<br />

„absoluten psychologischen Chaos“, das dieser<br />

mit sich brachte.Vor allem Männer wünschen<br />

sich einen langsameren Wandel in Afghanistan,<br />

einen sanfteren Übergang. Der<br />

Großteil der Frauen wiederum sehnt sich<br />

nach einer weiteren Beschleunigung.„Wir haben<br />

doch wieVieh gelebt, bevor wir vonunseren<br />

Rechten erfuhren“, ist von ihnen zu hören.<br />

Das Chaos und psychische Belastungen<br />

treffen auch die Konservativen. Sie erzählen<br />

vonder Angstvor demVerlust ihrer Autorität,<br />

wenn ihre Vorgaben nicht mehr geschätzt<br />

wurden. Ältere Männer sagen, essei beschämend<br />

für sie, Kinder aufgezogen zu haben,<br />

die ihnen widersprechen. Siefürchten das Urteil<br />

der Gesellschaft, die ihnen unterstellen<br />

könnte,ihreFamilie nicht im Griff und als Eltern<br />

versagt zuhaben. Und viele von ihnen<br />

leiden unter Ängsten, dass ihre Kinder sich<br />

nicht mehr um sie kümmern werden, wenn<br />

sie alt sind. Als Einzelner ist man in der Gesellschaft<br />

kaum überlebensfähig. Zudem erhalten<br />

in Afghanistan nur die allerwenigsten<br />

Menschen eine Rente.<br />

Akhgar Abdul, Angestellter aus dem nordöstlichen<br />

Faizabad, ist im Ältestenrat seiner<br />

Nachbarschaft und besucht jeden Freitag die<br />

„Manche vonuns kommen<br />

mit der Geschwindigkeit<br />

des Wandels einfach<br />

nicht mehr mit.“<br />

Rohullah Amin, Psychologe und Unidozent in Kabul<br />

Moschee. Erhört dort ständig, dass die Älterennicht<br />

glücklich darüber sind, wie sich die<br />

Dinge entwickeln und sie die Kontrolle über<br />

vieles verlieren.„Einmal sprachen sie über die<br />

gute alte Zeit, in der man dem Vater nicht widersprechen<br />

konnte“, erzählt Abdul. DieKinder<br />

sollten nicht ständig Facebook nutzen,<br />

sondern sich mit der Religion beschäftigen.<br />

„Auf viele Arten sind sie deprimiertund merken,<br />

dass sie den Kampf um die Tradition verlieren.“<br />

IM AFGHANISCHEN Gesundheitsministerium<br />

ist man sich der Herausforderungen<br />

bewusst. Der Direktor der Abteilung für<br />

mentale Gesundheit und Substanzmissbrauch,<br />

Bashir Ahmad Sarwari, sitzt am äußeren<br />

Ende des durch dicke Sprengschutzwände<br />

geschützten Ministeriums mit fünf<br />

weiteren Kollegen in einem äußerst überschaubaren<br />

Raum.SeitGründungder Abteilung<br />

2005 hat er fünf technische und acht administrative<br />

Mitarbeiter. Mit hohem Tempo<br />

zählt der Psychiater auf, was schon erreicht<br />

wurde: Neben den bald 700 psychosozialen<br />

Beratern gibt es heute Psychiatrie-Einheiten<br />

in Provinzkrankenhäusern, psychiatrische<br />

Stationen in Regionalkrankenhäusern. Tausende<br />

Ärzte hätten im Laufe der Jahre Trainings<br />

für Basis-Counseling erhalten, genauso<br />

wie Tausende Hebammen und Krankenschwestern<br />

Ausbildungen durchliefen.<br />

Warenesvor fünf Jahren noch 800 000 Menschen,<br />

die diese Dienstleistungen nutzten,<br />

waren es 2017 bereits 1,7 Millionen.<br />

Doch er weiß, dass das Angebot nicht<br />

reicht. „Für das Gesundheitssystem, wie es<br />

DER WERTEWANDEL HAT dieMenschen aber<br />

nicht in gleicher Weiseverändert. DieGesellschaft<br />

istheute starkpolarisiert.Werfragt, ob<br />

diemodern Denkenden aktuell in der Überzahl<br />

sind oder die Konservativen, wirdkeine<br />

eindeutige Antwort erhalten. Die Liberalen<br />

sind vielmehr in den vergangenen Jahren<br />

noch moderner geworden, die Traditionalisten<br />

noch konservativer.Das istinder Gesellschaft<br />

wie in der Politik zu beobachten. Die<br />

psychosozialen Berater und Psychologen im<br />

Land, deren Anzahl zu gering ist, genau wie<br />

die Gelder,die für diesen Bereich aufgewendet<br />

werden, tragen bei, was sie können, um<br />

zerbrochene Familienbeziehungen wieder<br />

zu kitten.<br />

Auf gesamtgesellschaftlicher Ebene gibt<br />

es aber niemanden, der sich um die Wiederherstellung<br />

des sozialen Zusammenhalts<br />

bemüht. Der Wertewandel und die Veränderungen,<br />

die über den Hindukusch und<br />

seine Menschen hereinbrachen wie eine<br />

Sturzflut, werden von Politikern nicht debattiert.<br />

In der vielfältigen afghanischen<br />

Medienlandschaft gibtesnur eine Fernsehserie,<br />

die sich dem Thema widmet. Ein<br />

gesellschaftlicher Diskurs darüber geht vor<br />

dem Hintergrund der sich verschlechternden<br />

Sicherheitslage, hoher Arbeitslosigkeit<br />

und Armutunter.<br />

Wer heute in Kabul spazieren geht,<br />

sieht die Gegensätze. Er sieht auf der<br />

Straße den Pferdekarren neben dem Mercedes,<br />

Frauen in der Burka ebenso wie<br />

Mädchen, die alleine zur Universität laufen.<br />

Er beobachtet, wie Menschen ihr Leben<br />

als eine Art täglichen Seiltanz absolvieren,<br />

inmitten des psychischen Drucks,<br />

den der Wertewandel mit sich bringt. Er<br />

liest Aufrufe, Studentinnen und Studenten<br />

doch wieder in getrennten Hörsälen<br />

zu unterrichten. Und ersieht in den Fernsehnachrichten,<br />

wie Pläne, die Schuluniform<br />

für Mädchen wieder traditioneller<br />

vorzuschreiben, abgeschmettert werden.<br />

Das alles ist Teil eines Ringens darum,<br />

welche traditionellen Werte mit in die Zukunft<br />

genommen werden sollen, welche<br />

zurückgelassen werden und welche neuen<br />

Werte die Gesellschaft akzeptiert. Eine<br />

Entschleunigung aber mag sich in Afghanistan<br />

keiner so recht vorstellen. Auf lange<br />

Sicht ist der Wandel nicht aufzuhalten. Die<br />

psychischen Probleme in dem kriegsgeplagten<br />

Land werden damit allerdings in<br />

naher Zukunft eher zu- als abnehmen. Und<br />

die Schlangen vor Herrn Noorzads Zimmer<br />

werden noch länger werden.<br />

DieRecherche wurde ermöglicht durch einGlobalHealth<br />

Reporting Grant des European Center for Journalism und<br />

der Bill and Melinda GatesFoundation.<br />

https://health-de.journalismgrants.org/<br />

„Erhebt euch undalles wird gut“: Junge Frau bei der psychosozialen Beratung in Faizabad.<br />

Veronika Eschbacher bereist Afghanistan<br />

seit zehn Jahren. Seit Juli 2018<br />

leitet sie das dpa-Büro in Kabul.


6 6./7. APRIL 2019<br />

Immer am Wochenende vermischte sich im Salon<br />

der Familie Altenburg der Geruch von Zigarren mit<br />

dem Duft von türkischem Kaffee. Besuch war da,<br />

man unterhielt sich, meist über die Personen, deren<br />

Porträts die Wände schmückten. Der kleine Leopold war<br />

ein aufmerksamer Zuhörer, zwischen den Erwachsenen<br />

sitzend machte er sich ein Bild davon, wer erwar: Erwar<br />

der Sohn des Sohnes des Sohnes der Tochter vonFranz Joseph<br />

I. und Elisabeth Amalie vonÖsterreich-Ungarn. Der<br />

Ururenkel vonFranz und Sisi.<br />

Aufrecht sitzt Leopold Altenburg indem tiefen Sessel<br />

eines <strong>Berliner</strong> Cafés.Über dem weißen Hemd trägt er ein<br />

Jackett. Seine Stimme klingt angenehm tief und schwingt<br />

in weichem Österreichisch. Als er sich an die Szene aus<br />

seiner Kindheit erinnert, lächelt er.<br />

Er wuchs bei Graz in Österreich auf, mit vier Geschwistern<br />

und mehreren Dackeln. Das Haus seiner Eltern war<br />

zwar kein Schloss, aber wie ein solches eingerichtet. Das<br />

gelb angestrichene Wohnzimmer wurde vonallen „Salon“<br />

genannt. Die Räumlichkeiten waren gefüllt mit kleinen<br />

und großen Erbstücken, „Sacherln“,<br />

wie sein Vater sie liebevoll<br />

nannte. Jeden Tag wurde<br />

zusammen zu Mittag gegessen,<br />

jedes Wochenende kam Besuch<br />

aus der sogenannten Gesellschaft.<br />

Jeder Gegenstand erzählte<br />

die Geschichte der Familiendynastie,<br />

indie Leopold Altenburghineingeboren<br />

worden<br />

war.Leopold, der eine normale<br />

Elisabeth und Franz<br />

Joseph I. von Österreich-<br />

Ungarn IMAGO STOCK&PEOPLE<br />

Schule besuchte,brachte selten<br />

jemanden mit nach Hause, aus<br />

Sorge, dass derjenige sich überfordert<br />

fühlen könnte von der<br />

übermäßigen Präsenz seiner<br />

Abstammung. EinHabsburger.Ein Prinz.<br />

All das scheint weit entfernt heute, daerinBerlin lebt<br />

und als Schauspieler,Kabarettist und Krankenhausclown<br />

arbeitet. Wie außergewöhnlich sein Weg war, begreift<br />

man, wenn man den 47-Jährigen von seiner Jugend erzählen<br />

hört. Davon, wie sehr seine Herkunft sein Leben<br />

prägte.<br />

Zusammen mit Adligen seines Alters feierte der junge<br />

Leopold rauschende Feste, traf sich zum Brunch. Jagte<br />

über Bälle und Geburtstage.Ererfuhr,wie es ist, Teil eines<br />

Netzwerkes zu sein, alt wie die Aristokratie selbst: Menschen<br />

die verbunden sind durch ihreTradition. Durchihre<br />

Art, sich zu benehmen, sich zu kleiden und zu sein.<br />

Zwar stimme es, dass der Adel unter sich bleibe, aber<br />

nicht, weil man sich für etwas Besseres halte,sondernweil<br />

man Geschichte teile,erklärtLeopold Altenburg. Undanders<br />

als zum Beispiel bei einem Ensemble im Theater,das<br />

sich nach der letzten Aufführung auflöse,bleibe das Netz<br />

der Aristokratie über Generationen bestehen. Es gehe<br />

sehr familiär zu, das geläufige Lieblingswort sei „gemütlich“.<br />

Und das nicht umsonst, beteuert Leopold, man<br />

habe einander sogar grundsätzlich beim Spitznamen gerufen<br />

–seiner war Poldo.<br />

Doch trotzdem Leopold es genoss,einen Ortzuhaben,<br />

an dem er immer willkommen und zu Hausewar,machte<br />

es ihm seine Abstammung schwer, zubeweisen, dass er<br />

mehr konnte als Prinz zu sein.<br />

Mit 18Jahren bewarb er sich am Konservatorium in<br />

Wien. Er wollte Schauspieler werden. EinWunsch, den er<br />

verspürte, seitdem er bei einem Schultheaterstück das<br />

erste Malauf dem Parkett stand.<br />

OBWOHL ES BEI DEN ALTENBURGS EHER konservativ zuging,<br />

verwehrten ihm seine Elterndiesen Wegnicht. Vielleicht,<br />

weil sein Vater Peter sich selbst durch ein Jurastudium<br />

quälen musste, statt Kunstgeschichte zu studieren,<br />

wie er es gewollt hatte,vermutet Leopold Altenburg. Er jedenfalls<br />

durfte seiner Leidenschaft folgen. Undals er nach<br />

seinem Studium in Bielefeld bei der Straßentheatergruppe<br />

,Theaterlabor' engagiert wurde, ließ der junge<br />

Künstler den Prinzen erstmal ganz hinter sich.<br />

Bei einem Workshop verwandelte sich Leopold Altenburgzum<br />

ersten Malineinen Clown und war sofortfasziniert.<br />

Kurz darauf bewarb er sich bei den Roten Nasen, einerVereinigung<br />

vonClowns,die in medizinischen und sozialen<br />

Institutionen aktiv sind. Noch heute besucht er in<br />

ihrem Auftrag jede Woche Krankenhäuser, Psychiatrien,<br />

Senioren- und Geflüchtetenheime.<br />

Clown-Spiel, das ist eine ganz besondereKunst für die,<br />

denen man im Alltag selten begegnet: Patienten aller Art,<br />

darunter kranke Kinder, anDemenz erkrankte Senioren,<br />

psychisch kranke Menschen. Die Besuche seien neben<br />

Mein Ururopa,<br />

derKaiser<br />

Ein Habsburger zu sein, Nachkomme der mächtigen<br />

Dynastie, kann auch heute noch den Lebensweg<br />

bestimmen. Leopold Altenburg wollte das nicht.<br />

Er wurde Schauspieler und Clown<br />

VonIrini Kolias<br />

Leopold Altenburg im Café des Hotels Bristol Berlin. Seit 13 Jahren lebt er in der Stadt.<br />

BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK<br />

Unterhaltung auch ein Treffen auf Augenhöhe, bei dem<br />

die Clowns nicht nur Heiterkeit verbreiten, sondernauch<br />

Selbstvertrauen geben, Hoffnung und Trost spenden, erzählt<br />

Altenburg. „Wir tauchen in die Welt der Patienten<br />

ein, wenn wir eingeladen sind. Und das ist eine sehr respektvolle<br />

Begegnung.“ DieArbeit als Clown unterscheide<br />

sich wesentlich vom Bühnen- und Filmschauspiel, weil<br />

sie viel unmittelbarer sei. Obwohl auf der Bühne durchaus<br />

ein Dialog zwischen Künstler und Publikum stattfinde,<br />

seien die Rollen festgeschrieben. DerClown dagegen improvisierezusammen<br />

mit den Menschen. Er könne erspüren,<br />

was sie gerade möchten; die Vorstellung erfolgt dann<br />

spontan.<br />

Slapstick, derbes und freches Spiel oder ruhige,mitunter<br />

poetische Szenen, Musik, alte Volkslieder, Schlager<br />

oder Rock’n’Roll, die Künstler schöpfen aus einem breiten<br />

Repertoire. „Gestern haben wir viel Elvis Presley gespielt.“<br />

Leopold Altenburglacht.<br />

In Berlin lebt er seit dreizehn Jahren. Nachdem er die<br />

Theatergruppe in Bielefeld verlassen hatte, entschloss er<br />

sich, seiner damaligen Freundin<br />

hinterherzuziehen, die hier<br />

ein Praktikum begonnen hatte.<br />

Inzwischen wohnt er mit seiner<br />

Frau und seinen zwei Töchtern<br />

etwas außerhalb, in Berlin-<br />

Hermsdorf.<br />

Er ist froh, dass in Deutschland<br />

niemand den Namen Altenburgmit<br />

den früheren Monarchen<br />

Österreich-Ungarns in<br />

Verbindung bringt. In Österreich<br />

ist das anders. Da weiß<br />

man, dass sein Großvater, Erzherzog<br />

Clemens vonHabsburg-<br />

Lothringen, wegen seiner nicht<br />

Als Clown nennt sich Leopold<br />

Altenburg Leofinow.<br />

standesgemäßen Ehe mit einer Gräfin 1931 seinen Namen<br />

in „Altenburg“ ändernmusste.<br />

Es sei ihm wichtig, nicht nur über seine Herkunft definiertzuwerden,<br />

sagt Leopold Altenburg. Lange hat er den<br />

meisten Freunden in Deutschland nichts davon erzählt.<br />

Die Überraschung war darum groß, als er sich vor drei<br />

Jahren bei der <strong>Berliner</strong> Premieredes Musicals „Elisabeth“<br />

plötzlich als der Ururenkelder Kaiserin zu erkennen gab –<br />

nicht ganz freiwillig.<br />

Seine Frau hatte ihn gebeten, mit ihr in die Vorstellung<br />

zu gehen, und Altenburg ließ sich überreden, obwohl er<br />

dem Elisabeth-Kult kritisch gegenübersteht –nicht zuletzt<br />

wegen der „Sissi“-Filme, die er verherrlichend und kitschig<br />

findet. Als es dann allerdings keine Karten mehr gab,<br />

kam ein Freund auf die Idee, der Musicalproduktion zu<br />

schreiben, dass der UrurenkelElisabeths gerndie Vorstellung<br />

besuchen würde.Leopold Altenburgbekam die Karten,<br />

unter der Bedingung, dass er als besonderer Gast angekündigt<br />

werden durfte.AmPremierenabend gab es Fotos<br />

auf dem roten Teppich, Interviews –Leopold Altenburgwar<br />

erstaunt, wie viel Aufhebens gemacht wurde um<br />

den bloßen Fakt, dass er der Nachfahre der besungenen<br />

Sissiist.DassdieserUrurenkel Clown vonBeruf ist, wurde<br />

in den <strong>Zeitung</strong>sartikeln betont wie ein schlechter Witz.<br />

KURZ NACH SEINEM AUFTRITT wurde er gefragt, ob er<br />

Lust habe, seine Geschichte in einem Buch zu erzählen.<br />

„Der Kaiser und sein Sonnenschein“ ist gerade erschienen.<br />

Der „Sonnenschein“, das ist Altenburgs Großvater<br />

Clemens, der Lieblingsenkel des Kaisers. Es geht aber<br />

auch um Altenburgs Vater Peter und umihn selbst. Drei<br />

Generationen, drei Erben einer gewaltigen Familiengeschichte.<br />

Leopold Altenburg sagt, ersei froh, dass ersich durch<br />

dasBuchsogründlich mit seinenWurzeln beschäftigt hat.<br />

Jetzt könneervieles besser nachvollziehen.<br />

Trotzdem hofft er, dass erfür die meisten Menschen<br />

einfach Leopold Altenburg bleiben wird. Adelig zu sein<br />

bedeute, von anderen gleich in eine Schublade gesteckt<br />

zu werden. Unddamit kämen auch dieVorurteile.Deswegen<br />

isteramliebsteninsovielenSchubladen wiemöglich<br />

zu Hause. Lieber mit so vielen Vorurteilen wie möglich<br />

konfrontiert, als mit einemeinzigen.<br />

Leopold AltenburgtrinktseinenIngwertee aus, nimmt<br />

seinen Gitarrenkoffer undverabschiedet sich. Er muss los,<br />

ein Kinderkrankenhaus hateinenClown bestellt.<br />

Irini Kolias<br />

braucht keinenSpitznamen, weil ihr Name<br />

schon wie einer klingt.<br />

GREGOR ZIELKE<br />

MEIN PLATZ<br />

VonJörg Niendorf (Text)<br />

und Benjamin Pritzkuleit (Fotos)<br />

André Scholz betreibt<br />

einen gemeinnützigen<br />

Verein<br />

Mitten im Wohnzimmer liegt mein Vereinsbüro:<br />

Schreibtisch, Computer, Telefon.<br />

Fast jeden Abend sitze ich hier, oft<br />

auch zwischendurch, sobald ich Zeit finde.<br />

Ich habe den „Reisemaulwurf e.V.“ gegründet<br />

und will etwas bewegen. Familie und<br />

Freunde machen im Verein mit. Es geht um<br />

Urlaubsreisen für pflegebedürftige Menschen<br />

und deren Angehörige. Das ist ein<br />

wirklich wichtiges Thema in unserer Gesellschaft!<br />

Viele Betroffene, die auf Pflege angewiesen<br />

sind, trauen sich allerdings nicht<br />

heran. Siedenken nicht an Auszeit und Erholung.<br />

Ichmöchte ihnen helfen, doch den Mut<br />

aufzubringen. Ich zeige, dass es sehr wohl<br />

geht, einmal an die See oder in die Berge zu<br />

fahren.<br />

Allerdings ist der Reisemaulwurfkein Reiseveranstalter.Ich<br />

berate ausschließlich. Dafür<br />

muss ich viele Orte und Touristikunternehmen<br />

kennen, ihregenauen Bedingungen<br />

und so weiter. Ambesten persönlich. Das<br />

heißt, sehr viele Emails schreiben und telefonieren<br />

…Manchmal fahreich auch hin.<br />

In den Karteikästen stecken Hotelbroschüren<br />

–Häuser, von denen ich weiß, dass<br />

sie auf pflegebedürftige Menschen als Gäste<br />

eingestellt sind. In den Aktenordnernsind all<br />

die Anfragen an den Verein. Vieles ist schon<br />

möglich: Es gibt Pflege- und Betreuungsleis-<br />

tungen am Urlaubsort, Hilfsmittel zur Miete<br />

oder die Ausleihe vonspeziellen Strand-Rollstühlen.<br />

Es werden immer mehr Infos, die<br />

Arbeit wächst –ich bin zufrieden. Hauptberuflich<br />

arbeite ich seit vielen Jahren für eine<br />

große Krankenkasse. Bei Hausbesuchen sah<br />

ich dann oft die gerahmten Urlaubsfotos von<br />

früher.Vergangene Zeiten …nie wieder. Die<br />

Sehnsucht schwang da mit. Das trieb mich<br />

an, etwas zu verändernzuwollen.<br />

Beruf: Diplom-Pflegewirt; Alter:52; geboren in: Berlin-Prenzlauer Berg; wohnt in: Weißensee; Zeit am Platz: jeden Tag


6./7. APRIL 2019 7<br />

Lektionen<br />

Brenda Strohmaier wusste, dass sie und ihr<br />

Mann, der eine seltene Krankheit hatte, wahrscheinlich<br />

nicht zusammen alt werden würden<br />

–doch dann kam sein Todvor inzwischen drei<br />

Jahren doch überraschend. In ihrem Buch„Nur über seine<br />

Leiche –wie ich meinen Mann verlor und verdammt viel<br />

über das Leben lernte“ (Penguin, 14 Euro)schreibt Strohmaier<br />

mal berührend, mal sarkastisch über ihr neues Leben<br />

als Witwe: wie von ihr erwartet wird, dass sie für alle<br />

sichtbar trauert, wie schlecht sich ein„Na, wie geht’s?“ anfühlt,<br />

wie wichtig ein guter Bestatter sein kann, und wie<br />

man sich hineintastet in das Leben ohne Ehemann.<br />

Beim Lesen Ihres Buches bekommt man den Eindruck, Ihr<br />

Motto ist: Es ist ja nicht zu ändern, packen wir’salso an …<br />

Auf Profi-Trauerdeutsch heißt diese spezielle Widerstandskraft<br />

Resilienz. Ich habe immer geglaubt, dass ich<br />

das irgendwie schaffe. Dabei hat mir geholfen, dass ich<br />

Journalistin bin und immer mal wieder einen Schritt zurück<br />

machen und denken konnte: Wow, interessant, das<br />

alles hat man ja nun wirklich noch nie gemacht.<br />

Wieindem Gedicht vonRobertGernhardt, das bei der Beerdigung<br />

Ihres Mannes vorgetragen wurde: „Woran soll es<br />

gehen? AnsSterben? Habich zwar noch nie gemacht, doch<br />

wir werd’ndas Kind schon schaukeln –na, das wärejagelacht!“<br />

Ja, genau so ging es mir eben auch, wenn in all der<br />

Sterbe-Bürokratie plötzlich eine Rechnung für drei Tage<br />

Leichenkühlung auftauchte: „Entgelt Volker Gunske drei<br />

Tage pauschal 60 Euro“. Da bleibt einem nur Galgenhumor.<br />

Siewollten ein Witwenbuch, in dem es nicht nur um Trost<br />

und Schweres geht, das nicht in Moll komponiert ist, sondern<br />

auch fröhlichereTöne anschlägt …<br />

Ich sehe Humor als Überlebensmechanismus. Damag<br />

ich die von Buddhisten gepredigte Idee, dass Humor das<br />

Herz öffnet und dich aus dem Griff der Gedanken befreit.<br />

Das holt den Begriff des Sterbens in eine andere Perspektive.Witzekönnen<br />

ja auch helfen, dich vonetwas zu distanzieren.<br />

Undviele Witzeüber den Todsind besonders lustig.<br />

Der laut einer wissenschaftlichen Untersuchung weltwitzigsteWitz<br />

handelt vonzweiJägern, vondenen der eine den<br />

Notruf wählt und sagt:„Ich glaube,mein Freund ist tot.“ Ob<br />

er sicher sei, wird ergefragt. Dann ertönt ein Schuss. Darüber<br />

zu lachen, das lehrteinen die Schule des Todes.<br />

Sie schreiben in Ihrem Buch, dass Sie amliebsten eine solche<br />

„Schule des Todes“ gründen würden.<br />

Ja, weil wir zwar alle wissen, dass der Todirgendwann<br />

kommt, weil er uns aber trotzdem oft überraschend trifft.<br />

Der Tod ist eine garantierte Naturkatastrophe. Eine, mit<br />

der wir alle irgendwann umgehen müssen. Wir kriegen<br />

das aber nicht beigebracht!<br />

Undwelche Fächer würden an dieser Schule des Todes also<br />

gelehrt?<br />

Es müsste auf jeden Fall zwei unterschiedliche Lehrgänge<br />

geben: einmal zum Umgang mit dem Todeines Nahestehenden<br />

und einmal zum Umgang mit dem eigenen<br />

Todund was man alles vorbereiten sollte, damit sich die<br />

Verwandtschaft nicht mit einem rumärgern muss –Patientenverfügung,<br />

Vorsorgevollmacht, Testament. Ichhabe<br />

das gemacht, ich steige seitdem viel entspannter in Kleinflugzeuge.<br />

In Kleinflugzeuge?<br />

Na,ich könnte jetzt auch voller Angst sein, weil ich erfahren<br />

musste,dass das Leben plötzlich vorbei sein kann.<br />

Ich bin nach dem Todmeines Mannes erst mal fünf Monate<br />

aufWeltreise gegangen. Ganz allein. Daswar auch ein<br />

Selbstwiederfindungstrip,bei dem ich erst mal neu lernen<br />

musste, allein klarzukommen. Ohne Begleitung in ein<br />

Restaurant zu gehen. Solche Dinge.Ich musste mir Autonomie<br />

erreisen.<br />

Wiewaren die Reaktionen darauf,was erwartet die Gesellschaft<br />

voneiner „trauernden Witwe“?<br />

Ich glaube, von mir wurde mehr sichtbare Erschütterung<br />

erwartet. Es hat Leute irritiert, dass ich auf der Beerdigung<br />

selbst ein paar Wortegesagt habe.Warum fällt die<br />

nicht in eine tiefe Depression? Ichwar geschockt und mir<br />

ging’s nicht gut. Gleichzeitig erlebte ich eine unfassbare<br />

Welle des Mitgefühls, ich hatte sehr gute Katastrophenhelfer<br />

an meiner Seite.<br />

Schweißt das auch heute noch zusammen?<br />

Absolut, das ist alles viel enger geworden. Ichwollte damals<br />

erst mal nur meine engsten Freunde um mich haben,<br />

die Seele hatte –wie meine Trauerbegleiterin das formulierte<br />

–einen Airbag ausgelöst, der alles andere abfederte.Aber<br />

nachdem mir kurzvor der Beerdigung jemand<br />

ein „Das wird nie wieder gut“ zugeraunt hatte, wollte ich<br />

auch beweisen, dass neben der überwältigenden Trauer<br />

eben auch etwas Neuesbeginnt.<br />

Sehr plötzlich waren Sie also wieder Single beziehungsweise<br />

Witwe. Welchen Begriff finden Sie eigentlich schlimmer?<br />

Oh, Single. Oder noch schlimmer: ledig. Ich war 43<br />

Jahre lang ledig. Ich war zwar zehn Jahre mit Volker zusammen,<br />

aber er wollte nie heiraten, das klappte erst ein<br />

einerWitwe<br />

Brenda Strohmaier ist 44, als ihr Mannstirbt.<br />

Sie zwingt sich, in dem Ende auch einen Anfang<br />

zu sehen –und schreibt ein Buch über ihren<br />

Wegindas neue Lebenallein<br />

Interview: Lisa Harmann<br />

Warumfällt die nicht in eine tiefe Depression? Brenda Strohmaier stellte nach dem Todihres Mannes fest,<br />

dass es Erwartungen ans Trauerngibt.<br />

DOMINK BUTZMANN<br />

paar Monate vor seinem Tod. Da höre ich lieber das Wort<br />

Witwe, weil es zeigt, dass ich verheiratet war.<br />

Sie haben neun Monate nach dem TodIhr erstes Date gehabt,<br />

später sogar eine Affäremit einer Frau begonnen.<br />

Ja,ich war für eine Rechercheauf einer dieser berühmten<br />

sexpositiven <strong>Berliner</strong> Partys, dabegleitete ich eine<br />

Protagonistin, die irgendwann mit ihrem Freund verschwand,<br />

um Sex zuhaben, und ich knutschte plötzlich<br />

mit dieser schönen Frau. Das war toll. Nach dem Abend<br />

fühlte es sich an, als hätte ich etwas Wichtiges erfahren.<br />

Wenn dein Leben plötzlich auf null gesetzt wird, warum<br />

nicht mal was Neuesprobieren?<br />

Istdas auch etwas, das Siedurch den Todgelernt haben?<br />

Ichhabe viel gelernt, weshalbauch die Kapitel im Buch<br />

Lektionen heißen. Es ist kein Ratgeber, sondern wirklich<br />

nur meine Erfahrung, das, was ich gelernt habe. Volker<br />

hatte zwar lange eine seltene Krankheit, die auch immer<br />

mal wieder kritisch wurde, aber trotzdem habe ich nicht<br />

mit einem so schnellen Ende gerechnet. Weil der Todaber<br />

ab und an bei uns rumlungerte, hatte das eben auch zur<br />

Folge, dass wir in unseren zehn Jahren Beziehung nichts<br />

ausgelassen haben. Das halte ich auch heute noch gern<br />

so.<br />

Auch das könnte auf dem Lehrplan Ihrer Schule des Todes<br />

stehen. Zum Umgang mit trauernden Angehörigen empfehlen<br />

Sieden Satz „Wie geht es dir heute?“<br />

Unter anderem, ja, denn was soll man auf ein allgemeineres<br />

„Wie geht’s dir?“ kurz nach dem Toddes Mannes<br />

schon antworten? Andere Menschen glauben wiederum,<br />

sie dürften uns Witwen gar nicht mehr ansprechen, weil<br />

sie denken, sie würden uns dann an ihn erinnern. Dabei<br />

denken wir doch eh den ganzen Taganihn!<br />

Gibt es weiteresinnvolle Regeln?<br />

Wenn ich eine Regel aufstellen dürfte, dann wäre es,<br />

Floskeln sein zu lassen. Jeder Spruch, den man auch sticken<br />

könnte –etwa: „Wenn Gott eine Tür schließt, öffnet<br />

er ein Fenster“ –gehört verboten. Andererseits: nichts gegen<br />

ein schlichtes „HerzlichesBeileid“.<br />

Glauben Sieanein Leben nach demTod?<br />

Ichhätte gedacht: nein. Aber jetzt binich nichtmehr so<br />

sicher. Dass die Toten inden Himmel kommen, kann ich<br />

mir zwar nicht vorstellen. Wie sollte das daoben organisiertsein?<br />

Es sind ja schon bestimmt 100 MilliardenMenschengestorben.<br />

Da müsste dann komplettes Chaos herrschen.<br />

Aber als meine Mutter einmal sagte,sie würdespäter<br />

gern direkt neben Volker begraben werden, da dachte<br />

ichplötzlich: BeiallerSympathie fürdie Schwiegermutter<br />

–würde er daswollen?! UnddieserGedanke wärealbern,<br />

wenn ich nicht irgendwie glauben würde,dassernoch einen<br />

Willen hat.<br />

Er steht auch als „Ghostwriter“ im Impressum Ihres Buches.<br />

UndSie haben ihm ein kleines Olympiastadion als Grabstein<br />

bauen lassen, mit einem echten Stück Rasen aus dem<br />

Stadion vonHerthaBSC.<br />

Ja, Volker war lange Mitglied bei Hertha, als ich seine<br />

Mitgliedschaft kündigte,bekam ich ein Schreiben, in dem<br />

stand, ich könne mich melden, wenn ich etwas bräuchte.<br />

Nach der fast endlosen Suche nach einem schönen Grabstein,<br />

war esdann eine Einfassung aus Muschelkalk geworden<br />

mit einem für Außenstehende fast nicht erkennbaren<br />

Tor. Fehlte nur der Rasen. Also rief ichbei Hertha an<br />

und hatte irgendwann den Platzwart am Telefon, der<br />

sagte, der Rasen würde eh ausgetauscht, ich könne ein<br />

Stück haben.<br />

Faszinierend, wie Sie esschaffen, so viel Leben in den Tod<br />

zu holen.<br />

Na ja, so etwas wirkt lebendig, wenn man sich nicht an<br />

vorgeschriebene Formen oder Standards hält. Für mich<br />

war es Teil des Trauerprozesses, das alles möglichst individuell<br />

zu gestalten. Volker war Filmkritiker gewesen, also<br />

wollte ich eine TrauerfeierimKino. Ichhatte aber auch einen<br />

tollen Bestatter an meiner Seite, der sich mit einem<br />

„Ich will jetzt gar nicht so tun, als wäre ich traurig. Ich<br />

kannte den Volker ja gar nicht“ vorstellte und dann alles<br />

dafür tat, dass wir speziell seiner als Volker gedenken. Er<br />

sah sich als eine ArtWedding-Planner–nur eben „fürs andereEnde“<br />

und mit „ein bisschen mehr Psychologie“.<br />

Sie haben auch die Eheringe einschmelzen und zu einem<br />

Kettenanhänger formen lassen. SienehmenStücke ausIhremalten<br />

Leben mit in Ihr neues und formen es um. Kann<br />

man das so sagen?<br />

Die Kette, die ich übrigens heute trage. Und ja, ich<br />

glaube schon, dass das auch für mein neues Leben gilt. Ich<br />

bin heute diejenige,die ichbin, weil Volker zehn Jahredabeiwar.Erlebtschon<br />

in mir weiter.Ich glaube,ich bin ein<br />

bisschen weniger neurotisch geworden durch ihn. Und<br />

ich sehe es als Zeichen, dass ich genau an seinem Geburtstag<br />

jemanden näher kennenlernte, mit dem ich<br />

heute, drei JahrenachVolkers Tod, zusammen bin.<br />

Lisa Harmann hat einen Organspende-Ausweis,<br />

sich mit dem Thema Patientenverfügung aber noch nicht<br />

beschäftigt. Das will sie nun ändern.


8 6./7. APRIL 2019<br />

NORWEGEN I<br />

VonPeter Urban-Halle<br />

LIVE<br />

VonChristian Seidl<br />

Schwärmerisches Pathos<br />

GesammelteWerkeauf 90 Seiten, das ist konzis!<br />

Dagny Juel (1867–1901) aus dem Buchmesseland<br />

Norwegen schrieb zwar auch,<br />

aber vor allem lebte sie. Der Herausgeber<br />

Lars Brandt schildertihr Leben in einem ausholenden,<br />

leider verquasten Nachwort. 1893<br />

kam sie nach Berlin, Edvard Munch führte<br />

sie in die deutsch-skandinavische Boheme<br />

ein, die sich im „SchwarzenFerkel“ in Berlin<br />

traf. Alle waren ihr verfallen, sie hatte eine<br />

„schlangenhafte, müde Lässigkeit“ und sah<br />

aus wie die junge Virginia Woolf. Munch hat<br />

sie gemalt, mit geöffneter Bluse und geschlossenen<br />

Augen auf dem Bett, das Bild<br />

heißt „Der Tagdanach“. Vermutlich gab es<br />

viele solcher Tage danach, auch noch als sie<br />

mit dem Bohemien Stanislaw Przybyszewski<br />

verheiratet war. Doch Brandt will uns zeigen,<br />

dass sie auch eine ernst zu nehmende<br />

Dichterin war.Alle ihreTexte (Prosa, Drama,<br />

Lyrik) drehen sich um die Liebe, sie haben<br />

ein schwärmerisches Pathos. Aber die „statuarisch<br />

stilisierten“ Charaktereihrer Stücke<br />

sprechen „deklamatorisch“, wie Brandt selber<br />

meint. Dagny Juels poetische Substanz<br />

sei eben, sagte der Kunstkritiker Julius<br />

Meier-Graefe, inihre persönliche<br />

Präsenz eingeflossen.<br />

1901 wurde sie<br />

vonihrem Reisegefährten<br />

in Tiflis erschossen. Sie<br />

hinterließ zwei Kinder.<br />

Wasfür ein Schicksal.<br />

Durchdachtes Chaos<br />

DagnyJuel: FlügelinFlammen<br />

Gesammelte Werke. Deutsch von<br />

Lars Brandt. Weidle, Bonn2019.<br />

174S., 20 Euro<br />

Das Buch des 1946 geborenen Svein Jarvoll<br />

sieht aus wie eine Zeitschrift ohne Umschlagbild,<br />

ganz weiß, geheftet, zweispaltig<br />

gedruckt. Im ersten Teil, „Das gelbe Buch“,<br />

reist der Norweger Mark Stoller vonValencia<br />

über Irland und Italien bis nach Australien.<br />

Für den kürzeren zweiten Teil, „Lonaquemor“,<br />

muss man das Heft drehen. Da<br />

sind wir schon in Australien, wo eine Emmi<br />

sich mit ihrer Freundin Alice aufmacht, um<br />

ihren Vater im Dschungel zu suchen. Jarvolls<br />

Roman erschien 1988 und wurde in Norwegen<br />

nahezu ignoriert. Er ist auch nicht ganz<br />

einfach zu lesen, es ist ein durchdachtes<br />

Chaos (um den Autor zu paraphrasieren),<br />

mit deutlichen Einflüssen von Dante, Rabelais<br />

und Joyce. Aber auch, weil es bei Jarvoll<br />

um den Todgeht. Doch stoßen wir immer<br />

wieder auf beinahe amüsante,einfach herrliche<br />

Passagen. Das schönste Wort, als Emmi<br />

„ins Lesefieber kam“, war „Melancholie“. Es<br />

hatte für sie mit dem Duft von Magnolien in<br />

einem dunklen Zimmer zu tun, ehe man das<br />

Licht anmacht.Wasfür ein wunderbarerVergleich!<br />

So schön, so dunkel, so sonderbar ist<br />

das ganzeBuch. Manversteht es nur,<br />

wenn man entweder viel weiß<br />

oder ganz eigene Erklärungen<br />

für all die Rätsel<br />

findet. Die Übersetzung<br />

muss eine Herkules-Arbeit<br />

gewesen sein!<br />

SveinJarvoll:<br />

Eine Australienreise<br />

Roman. Deutschvon Matthias<br />

Friedrich. Urs Engeler,Schupfart<br />

2019. 116 S.,21Euro<br />

Blick durchs Schaufenster eines Souvenirladens in St. Petersburg.Dortsind Stalin, Gorbatschow und Jelzin (v.l.) vereint.<br />

Nach 70 Jahren aufgetaut<br />

In Jewgeni Wodolaskins Roman „Luftgänger“ treffen altes und neues Russland aufeinander<br />

Ein Mann, etwa dreißig Jahre alt,<br />

wacht mit totaler Amnesie in einer<br />

Klinik auf. Der Arzt namens Geiger<br />

sowie eine ihn rundum betreuende<br />

Schwester sprechen russisch mit ihm und<br />

benehmen sich übertrieben fürsorglich. Sie<br />

bleiben aber geheimnisvoll, was die Situation<br />

des Patienten angeht. Er soll sich seine<br />

Erinnerungen, sein Leben selbst zurückerobern.<br />

DerArztverrät ihm jedoch, wie er heißt,<br />

und erklärt, dass Innokenti Platonow nach<br />

langem Schlaf in Petersburgerwacht sei.<br />

Nach und nach kommen Erinnerungsfetzen,<br />

Mosaikstücke der Vergangenheit hoch:<br />

Namen von Menschen, Gefühle, Erfahrungen,<br />

Ereignisse. Geiger rät ihm, diese aufzuschreiben.<br />

So werden der Arzt und auch wir<br />

Zeuge von Innokentis Suche nach der verlorenen<br />

Zeit, denn die Tagebuchaufzeichnungen<br />

entsprechen dem Roman, der uns vorliegt,<br />

Jewgeni Wodolaskins „Luftgänger“.<br />

Die erste Erinnerung hat Innokenti an<br />

seine Großmutter, die dem Kleinen „Robinson<br />

Crusoe“ vorliest. EinGlücksgefühl, doch<br />

die Lektüre stimmt auch ein Motiv an, das<br />

den Verlauf des Romans wie eine traurige<br />

Melodie durchzieht: Einsamkeit und Verlorenheit.<br />

Eine weitere Insel, so rekonstruiert<br />

der Patient, hat sein Leben entscheidend beeinflusst,<br />

Erinnerungen an ein Lager, Erfahrungen<br />

von Verrat, Gewalt und Folter tauchen<br />

auf. UndVerluste: Sein Vater wurde von<br />

Matrosen erschlagen, der Vater seiner großen<br />

Liebe von der Polizei erschossen. Und<br />

Anastassija selbst, was ist aus ihr geworden?<br />

Das Merkwürdigste aber: Innokenti, so<br />

weiß er bald, wurde im Jahr 1900 geboren,<br />

hat die Schrecken des Roten Terrors miterlebt<br />

–imKrankenhaus aber gibt es Computer,<br />

und seine Tabletten tragen das Haltbarkeitsdatum<br />

1999.<br />

Der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler<br />

Jewgeni Wodolaskin, 1964 geboren,<br />

gilt schon seit Längerem als einer der interessantesten<br />

russischen Autoren. Seit mehr als<br />

VonMathias Schnitzler<br />

Jewgeni Wodolaskin: Luftgänger<br />

Ausdem Russischen vonGanna-Maria Braungardt.<br />

Aufbau, Berlin 2019. 429 S.,24Euro<br />

dreißig Jahren arbeitet er in Petersburg am<br />

Puschkinhaus,dem Institut für Russische Literatur.Historische<br />

Fachbücher und drei Romane<br />

hat er veröffentlicht. Für sein Gesamtwerk<br />

erhält er nun den Solschenizyn-Preis,<br />

der von Alexander Solschenizyn ins Leben<br />

gerufen wurde und seit 1997 verliehen wird.<br />

Bereits in Wodolaskins letztem Roman<br />

„Laurus“, der in zwanzig Sprachen übersetzt<br />

wurde, reflektierte und erzählte er poetischphilsophisch<br />

über das Wesen der Zeit. In der<br />

Geschichte eines von Schuld geplagten Heilers<br />

und späteren Mönchs, der durch das<br />

mittelalterliche Russland wandertund in die<br />

Zukunft sehen kann, setzte er dieVergangenheit<br />

raffiniert mit der Gegenwart inVerbindung.<br />

Ein Höhepunkt der russischen Literatur<br />

der letzten Jahre.<br />

Ähnliches tut Wodolaskin auch im „Luftgänger“,<br />

denn Innokenti –soviel müssen wir<br />

IMAGO IMAGES/KLAUS ROSE<br />

verraten –ist das Opfer eines wissenschaftlichen<br />

Experiments: Als menschliche Laborratte<br />

wurde er Anfang der 30er-Jahremit anderen<br />

Gefangenen der Bolschewisten in flüssigem<br />

Stickstoff eingefroren. Innokenti ist<br />

der einzige Überlebende, der nun, im postsowjetischen<br />

Chaos der Jelzin-Zeit, aufgetaut<br />

und als moderner Lazarus von den Toten<br />

zurückgekehrtist.<br />

Er versucht, sich mit der neuenWelt zu arrangieren,<br />

verdient sein eigenes Geld, lernt<br />

eine Frau kennen; trotz großer Anstrengungen<br />

und neuer Kontakte fühlt er sich dennoch<br />

fremd und einsam wie Frankensteins<br />

Monster. Der Blick des Fremden gibt Wodolaskin<br />

die Gelegenheit, die Schattenseiten<br />

der freiheitlich-konsumistischen Gesellschaft<br />

offenzulegen, ohne aber den kommunistischen<br />

Terror,der sich in Innokentis Erinnerungen<br />

immer wieder Bahn bricht, zu<br />

relativieren.<br />

Ganz im Gegenteil: Da eine Vergangenheitsbewältigung<br />

in Russland nie stattgefunden<br />

hat und Putins aggressive Innen- und<br />

Außenpolitik Kontinuität verheißt, setzt der<br />

in der Heimat populäreWodolaskin mit seinen<br />

Schilderungen totalitärer Willkür und<br />

Verbrechen ein Zeichen. Der Roman endet<br />

kurzvor der Machtübergabe Jelzins an Putin.<br />

Die Tagebuchform des Romans ermüdet<br />

mit der Zeit leider etwas; die ergänzenden<br />

Notate von Geiger und Anastassijas Nichte<br />

im zweiten Teil machen die Sache keineswegs<br />

besser.Der Höhepunkt des Romans ist<br />

aber prickelnd: Anders als sein Name vermuten<br />

lässt, ist das Gewaltopfer Innokenti selbst<br />

nicht frei von Schuld. Der Denunziant, der<br />

Anastassijas Vater einst der Polizei ausgeliefert<br />

hatte, wurde bald darauf ermordet aufgefunden.<br />

Die Liebe seines Lebens bekam<br />

Innokenti so nicht zurück, jetzt aber, siebzig<br />

Jahre später, gibt es ein „unverhofftes Wiedersehen“<br />

zwischen junger und alter Liebe –<br />

eine russischeVariation auf Johann Peter Hebels<br />

berühmte Erzählung gleichen Namens.<br />

Der Seelensucher<br />

EinLive-Album ist ein Statement dieser Tage,<br />

da Unmittelbarkeit, Direktheit und Risiko nahezu<br />

verschwunden sind aus der Popmusik.<br />

Es braucht schon ein gesundes Selbstbewusstsein,<br />

um die Hörer dem Wagnis eines<br />

musikalischen Schnappschusses auszusetzen.<br />

Natürlich auch die Eleganz des Könners.<br />

Und Paul Weller hat beides. Der ewig störrische<br />

Modfather erlaubt es sich sogar,eine Art<br />

Themenabend zu inszenieren, dessen Motto<br />

spätestens mit„The Soul Searchers“ klar wird,<br />

dem schönsten Song seines letzten Albums<br />

„True Meanings“: „I’m asearching soul/For<br />

searching’s sake/And Iwouldn’t want it any<br />

other way“, singt er da, so lässig wie feinsinnig<br />

unterstützt vom London Metropolitan Orchestra.<br />

Er war ja immer mehr Soulboy als<br />

Rock’n’Roller, und nicht vielen ist es gelungen,<br />

den herzrasenden Thrill des Soul mit britischem<br />

Songwriter-Sentiment zu verschmelzen.<br />

Ihm selbst auch nicht durchweg. Inzwischen<br />

ist er aber wieder bei sich: ElfSongs von<br />

„TrueMeanings“ haben es ins Programm geschafft,<br />

andere wie „One Bright Star“ oder<br />

„Strange Museum“ scheinen nur darauf gewartet<br />

zu haben, mit der Easiness gespielt zu<br />

werden wie an diesen zwei Abenden in der<br />

Royal Festival Hall in London. Undweil das alles<br />

zu schön klingt, um wahr zu sein, ist noch<br />

eine DVDbeigelegt,<br />

auf der das Ganzein<br />

bewegten Bildern<br />

festgehalten ist.<br />

Abende wie dieser<br />

PaulWeller:<br />

OtherAspects –Live at the<br />

RoyalFestival Hall<br />

Parlophone/Warner<br />

Mit Soul hatten die Toten Hosen nie was im<br />

Sinn. Während der junge Paul Weller den<br />

Punk als Neuübersetzung der Mod-Kultur<br />

und deren schwarzerMusikstile begriff, sahen<br />

Campino und Freunde darin eher eine Lizenz<br />

zu exzessiver Schlichtheit: Hier „A Town Called<br />

Malice“, dortdas„Altbier-Lied“. Dasist bis<br />

heute dieWelt, dieWeller und Campino –etwa<br />

gleich alt und in der gleichen Ära geprägt –<br />

trennt. Man tut den Toten Hosen da gar kein<br />

Unrecht: DieNähe zum Schlager und die Verbrüderung<br />

mit dem ehrlichen Biertrinker hat<br />

sie schließlich vom Ratinger Hof indie Düsseldorfer<br />

Arena geführt. Dortwurde auch das<br />

Finale der letzten Tour bestritten, das auf„Zuhause<br />

live“ dokumentiert ist. Ein Heimspiel<br />

also,eine Party. Undselbst wenn die Band dabei<br />

selten über das kleine musikalische Einmaleins<br />

hinausgeht, so tut sie das doch mit<br />

Erhabenheit; zumal durch die fast symbiotische<br />

Verschmelzung vonBand und Publikum<br />

Energieströme frei werden, denen man sich<br />

schwer entziehen kann. 34 Songs hat das Set,<br />

ein Best-of-Programm:„Das ist der Moment“,<br />

„Tage wie diese“,„Alles aus Liebe“, alles dabei.<br />

Undalles gut, solange die gute Telecaster den<br />

Tonangibt: Das ehrliche Gitarrenriff –das ist<br />

das Romantische an Abenden wie diesen –<br />

hält hier noch immer als Utopie einer gerechteren<br />

Welt her. Und<br />

mit viel Altbier<br />

glaubt man für zwei<br />

Stunden sogar<br />

daran.<br />

DieTotenHosen:<br />

Zuhause Live<br />

JKP<br />

OL


6./7. APRIL 2019 9<br />

Das Heliopolisprojekt ist ein ägyptisch-deutsches<br />

Grabungs-Joint-<br />

Venture, das von Dr. Aiman Ashmawy<br />

vom Ägyptischen Altertumsministerium<br />

und Dietrich Raue von der<br />

Universität Leipzig geleitet wird. Mit dem<br />

1967 geborenen, seit 30 Jahren in Ägypten arbeitenden<br />

Archäologen Raue sprachen wir<br />

vor einem Monat in Berlin über den Gründungsort<br />

des Alten Ägypten, über den Ursprung<br />

derWelt. Heute gräbt er in Heliopolis.<br />

Gibt es noch viele Schätzeaus dem alten Ägypten<br />

zu entdecken?<br />

Jede Menge. Aber alles ist sehr gefährdet.<br />

Nicht durch Grabräuber oder muslimische<br />

Fanatiker. Sondern durchs Bevölkerungswachstum.<br />

Deutlich mehr als eine Million<br />

Menschen pro Jahr, davon ein großer Teil in<br />

Kairo. Stellen Siesich vor, was da anWohnungen,<br />

Straßen, Schulen, Krankenhäusern usw.<br />

gebaut werden muss.Jeder Baugrund ist eine<br />

Fläche weniger, die ausgegraben werden<br />

kann. Aber sprechen Siebitte nicht vonSchätzen!<br />

Ichbete täglich, dass dort, wo ich grabe,<br />

kein Gold gefunden wird. Dadurch verschiebt<br />

sich das öffentliche Interesse sofort aufs Uninteressanteste:<br />

das Geld. Es schafft unlösbare<br />

Probleme. Wie wollen sie es jemandem verübeln,<br />

der gerade mal 40 Dollar im Monat hat,<br />

nach„Schätzen“ zu graben?Wiesoll man eine<br />

Grabungsstätte sichern, auf der einTutanchamun-Schatz<br />

gefunden wird?<br />

Daswar eine Schatzgrabung?<br />

Nein, es war ein Forschungsprojekt. Bei<br />

dem schrecklich viel Gold gefunden wurde.<br />

Weltweit sehr begehrte Ausstellungsobjekte.<br />

Es gibt inzwischen sogar höchst erfolgreiche<br />

Ausstellungen mit Repliken. EinErgebnis dieses<br />

Runs auf die Schätze: Richtig veröffentlicht<br />

ist das Ganze noch nicht. Einzelnes<br />

schon, aber im Augenblick zum Beispiel arbeitet<br />

das Römisch-Germanische Zentralmuseum<br />

in Mainz mit dem Deutschen Archäologischen<br />

Institut in Kairo anden Bespannungen<br />

und Vergoldungen der Streitwagen des<br />

Königs.Seit den 20er-Jahren lagen die zusammengeknüllt<br />

im Museum und warteten auf<br />

Restaurierung. Das kommt dabei heraus,<br />

wenn man sich für die „Schätze“ interessiert<br />

statt für den Kontext.<br />

Wasist der Kontext?<br />

DemKönig wurde nicht so viel Gold mitgegeben,<br />

damit er das im Jenseits zu Geld machen<br />

konnte.Mit einer goldenen Hautfarbe –<br />

die berühmte Goldmaske –wirdergottgleich,<br />

wirderGott. Darumgeht es.<br />

DieStädte des Alten Ägypten waren riesig.<br />

VonMemphis,der Landeshauptstadt während<br />

vieler Jahrhunderte,ist –schätzeich mal<br />

–ein Prozent ausgegraben. Aber auch unter<br />

diesen Flächen könnte man weitergraben.<br />

Erst vor wenigen Jahrzehnten kam man dahinter,<br />

dass die berühmten Tempelanlagen<br />

von Angkor WatTeil einer Millionenstadt mit<br />

einer sanitären Infrastruktur waren, von der<br />

man in Europa im 13. Jahrhundert nicht einmal<br />

träumte.<br />

Das sind die Fragen, die mich interessieren.<br />

Nicht die „Schätze“. Ich bin Kustos des<br />

Ägyptischen Museums der Universität Leipzig.<br />

Ichkann Ihnen sagen, das sind die Fragen,<br />

die auch unsere Besucher interessieren. Sie<br />

wollen wissen:Wiebaute man eine Pyramide?<br />

Wie wurden 50 000 Menschen versorgt? Wie<br />

sah die soziale Hierarchie aus?<br />

Mitbloßen Bohrungen ist darüber wenig zu erfahren.<br />

Da müssen Siedoch in die Fläche?<br />

Beiunseren Grabungen in Heliopolis sorgt<br />

der Grundwasserspiegel dafür, dass sie nicht<br />

in der Fläche graben können. Heliopolis liegt<br />

altägyptischem Glauben zufolge auf dem Hügel,<br />

auf dem die Erde entstand. Das Grundwasser<br />

liegt heute viel höher als vor dreitau-<br />

Bei den Bruchstücken einer acht Meter großen Statue, die vor zwei Jahren in Heliopolis gefunden wurden, handelt es sich nicht –wie zunächst<br />

verbreitet –umeine Darstellung Ramses’ II. (1303–1213 v.u.Z.), sondernumdie von Pharao Psammetich I. (664 bis 610 v.u.Z). IMAGO IMAGES<br />

send Jahren. Es steigt mit dem Nil, der sich mit<br />

seinem berühmten Nilschlamm hochsedimentiert.<br />

Unsere Bohrungen, durchgeführt<br />

vom Belgier Morgan De Dapper, führen acht<br />

Meter tief unter das Grundwasser und hinter<br />

die frühesten menschlichen Besiedlungen<br />

zurück. Da gab es keine Bewässerungsgräben,<br />

also nichts als Sumpf.<br />

Wiefunktionierteine Bohrung?<br />

Eine Bohrstange ist einen Meter lang und<br />

hat zehn Zentimeter Durchmesser. Diese<br />

Stangen werden aneinander gesteckt. So erhalten<br />

sie zehn Zentimeter große Bohrkerne,<br />

mit denen sie problemlos die Abfolge der einzelnen<br />

Schichten herausbekommen.<br />

Aber damit bekommen Sie nicht die Struktur<br />

einer Siedlung?<br />

Nein. Wenn sie einen Acker haben, dann<br />

können sie alle zehn, alle zwanzig Meter eine<br />

Bohrung machen und eine schöne 3-D-Matrix<br />

bauen. So können wir nicht verfahren.<br />

Unsere Grabungen finden mitten im modernen<br />

Kairostatt. Wirkönnen nicht bohren, wo<br />

wir wollen. Auch nicht auf unserem Gelände.<br />

Durch Bauschutt und Beton können sie keinen<br />

Bohrer jagen. Der geht kaputt. Wir müssen<br />

nach Lücken suchen.<br />

„Schade, dass Beton nicht brennt“, das könnte<br />

vonIhnen stammen?<br />

Daswürde ich jederzeit unterschreiben.<br />

Heliopolis ist der Ort des Urknalls der altägyptischen<br />

Kosmologie.<br />

Hier entstand die Welt. In der jüdischchristlichen<br />

Tradition sieht es so aus: Gott ist<br />

hier –dieWelt ist dort. Diealten Ägypter sahen<br />

Man muss die Welt<br />

besingen, wie sie ist<br />

Auch schon vor viertausend Jahren erklärte Gott, er habe eine gute Welt<br />

geschaffen, erst der Mensch habe die Ungerechtigkeit hineingebracht.<br />

Dietrich Raue berichtet aus dem alten Ägypten<br />

Interview: Arno Widmann<br />

DIETRICH RAUE<br />

Dietrich Raue unterrichtet am Ägyptologischen Institut<br />

der Universität Leipzig.Erist auch Kustos des<br />

dortigen Ägyptischen Museums. Seine Habilitation<br />

beschäftigt sich mit den Beziehungen zwischen der<br />

Nilinsel Elephantine –dortgrubder Archäologe–<br />

und Nubien. Seit 2012 gräbt Raue mit Erfolg an einem<br />

zentralen Ortdes altägyptischen Selbstverständnisses:<br />

Heliopolis. Heute liegt Kairos nordöstlicher<br />

Stadtteil Al-Matarija auf dem Gelände.<br />

das in Heliopolis ganz anders. AmAnfang ist<br />

alles alles. Atum, der Schöpfergott, heißt „Allessein“.<br />

DasAlles differenziertsich. Alles,was<br />

ist, ist ein Spaltprodukt davon, dass alles war<br />

und ist. Auch jeder Mensch. Dieersten Spaltprodukte<br />

sind Licht und Luft. Dann kommen<br />

Himmel und Erde,Wasser undWüste,Fruchtland<br />

und Sumpf. Dann Horus, die Verkörperung<br />

des Königs.Das aktuelle Herrschaftssystem<br />

ist also Produkt derWeltentstehung.<br />

Wo geht in diesem System erstmals die Sonne<br />

auf?<br />

Wo der Sonnenball da oben am Himmel<br />

herkommt?Wahrscheinlich ist er das ewiglich<br />

BLZ/FRÖHLING<br />

Bestand habende erste Restprodukt. Die anderen<br />

Spaltungsprodukte spalten sich weiter<br />

auf. Sie dürfen nicht übersehen, dass<br />

diese Geschichten selbst auch eine Geschichte<br />

haben. Atum, der zunächst alles<br />

war, wird im zweiten Jahrtausend zum<br />

Abendstadium des Sonnengottes.Morgens<br />

ist er Käfer, mittags der Falkengott und<br />

abends Atum. Nachts, wenn die Sonne im<br />

Westen bei den Toten ist, hat sie die Gestalt<br />

eines Widders. Echnaton wollte diesen<br />

Wandel, das Drama, die Metamorphose<br />

abschaffen. Bei ihm gibt es die Sonnenscheibe,<br />

wenn diedaist, lebt alles.Wenn sie<br />

nicht da ist, lebt nichts. Die ungelöste Frage<br />

war dann:Wo bleibt der Tod?<br />

Echnatons Gott machte bald wieder den sich<br />

ständig verwandelnden Göttern Platz.<br />

Im ersten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung<br />

kommt dann zum Neujahr Gott als<br />

Kind auf dieWelt.<br />

Ganz gleich, was die Menschen tun?<br />

Man muss die Welt besingen wie sie ist.<br />

Das ist der Sinn des Kultes und der Beginn<br />

der Naturwissenschaft. Manbeobachtet genau,<br />

wann die Flut kommt, wann die verschiedenen<br />

Tiere ihre Jungen auf die Welt<br />

bringen. Diese Idealtermine, der richtige<br />

Ablauf, wird festgehalten auf Reliefs und in<br />

Gesängen. Im Kult singen diese Lieder der<br />

Welt vor, wie sie richtig funktioniert. Durch<br />

das Besingen der perfekten Ordnung will<br />

man die perfekte Ordnung herstellen. Die<br />

perfekte Ordnung hat man durch Naturbeobachtung<br />

herausgefunden.<br />

Sieist immer gefährdet.<br />

Jede Ordnung hat ihren Feind. Der<br />

Feind der ägyptischen Ordnung war Apophis.<br />

Erist kein Teufel, nicht der Böse. Es<br />

geht zunächst nicht um Moral. Er ist der<br />

Widersacher. Erschlürft die Wasser unter<br />

der Sonnenbarke weg. Sie könnte auf eine<br />

Sandbank auflaufen. Stillstand –das wäre<br />

die ägyptische Apokalypse. Jede Nacht<br />

müssen die Gefährten des Sonnengottes<br />

ihn gegen die Angriffe des Apophis und<br />

dessen Gefährten schützen. In der ägyptischen<br />

Philosophie gibt es nicht einmal die<br />

Idee, irgendwann wären die Widersacher<br />

auf ewig vernichtet.<br />

Gibt es Geschichten darüber,wie Apophis und<br />

die Seinen entstanden?<br />

Nein, das ist wie bei uns: Die Genese des<br />

Bösen liegt im Dunkeln. Im Sargtext 1130, er<br />

ist etwa 4000 Jahre alt, erklärt der Schöpfergott:<br />

„Jedermann schuf ich seinem Nächsten<br />

gleich; dass sie Ungerechtes tun, befahl ich<br />

nicht. SondernihreGesinnung war es,die zerbrach,<br />

was ich gesagt hatte.“<br />

Wiealt ist Heliopolis?<br />

Es entstand 3200, 3300 vor unserer Zeitrechnung.<br />

VonAnfang an verbunden mit der<br />

Idee eines zentralen Königtums. Hier wurde<br />

der ägyptische Zentralstaat gefeiert. Der<br />

brach in der ägyptischen Geschichte immer<br />

wieder zusammen. Undimmer an derselben<br />

Stelle: im nördlichen Mittelägypten. Und<br />

2400 Jahrelang wirdinHeliopolis immer wieder<br />

der Zentralstaat als Ziel ausgerufen.<br />

Heute ist Heliopolis ein Stadtteil vonKairo.<br />

2012 unterschrieben wir den Kooperationsvertrag.<br />

Wir arbeiten seitdem engstens<br />

mit den Ägyptern zusammen. Die<br />

ägyptischen Kollegen entscheiden. Sonst<br />

ginge das mitten in der Stadt mit den unterschiedlichen<br />

Interessen nicht. Zweimal<br />

im Jahr sind wir bis zu acht Wochen dort.<br />

Bis zu hundert lokale Arbeiter, die den<br />

Schutt wegtragen , und dreißig Fachkräfte,<br />

aus Oberägypten, die mit Hacke<br />

und Kelle umzugehen verstehen.<br />

Wieschützen Siedie Grabungsstätte?<br />

Die ägyptischen Sicherheitskräfte kennen<br />

die Sicherheitslage sehr genau und sie bewachen<br />

das Gelände sehr gut. Der andere Grabungswächter<br />

ist das Grundwasser.Tagsüber<br />

arbeiten wir mit Pumpen. Um zwei, halb drei<br />

werden die abgestellt. Nach eineinhalb Stunden<br />

ist alles überflutet und keiner kommt<br />

mehr ran. Nach den sechs Wochen der Grabungskampagne<br />

verkippen wir alles. Das<br />

funktioniertalles sehr gut.<br />

DasViertel ist ein Slum?<br />

Nein. Ein Slum sieht anders aus. Esist ein<br />

Armeleuteviertel. Aber niemand hat jemals<br />

versucht, das Antikenmagazin mitten in der<br />

Siedlung zu plündern. An anderen Ausgrabungsstätten<br />

hat es das immer mal wieder gegeben.<br />

Beiuns nicht.<br />

Wielange läuft IhrVertrag?<br />

Immer ein Jahr. Wir stellen jedes Jahr<br />

im August, September einen neuen Antrag.<br />

Aber die ägyptischen Behörden sind<br />

bislang zufrieden mit uns. Sohatten wir<br />

noch nie Schwierigkeiten mit der Verlängerung.<br />

Derneue Vertraggilt dann vonFebruar<br />

bis November.<br />

Eine prekäreArbeitssituation.<br />

Derägyptische Staat hat so seine Erfahrungen<br />

gemacht mit ausländischen Ausgräbern.<br />

Darumnur kurzfristigeVerträge,darum imTal<br />

der Könige und in Giza –bei den Pyramiden –<br />

vornehmlich nur ägyptische Archäologen.<br />

Waswollen die Ägypter?<br />

Vorallem Fortbildung.Wirsollen bei unseren<br />

Grabungen ägyptische Archäologen fortbilden.<br />

Dasist ihnen das Wichtigste.<br />

RÜCKBLICK VON ARNO WIDMANN<br />

Schottischer Brexit,<br />

Genom und Liebe<br />

6. April 1320<br />

Schottischer Brexit: Schottische Adlige unterzeichnen<br />

die Declaration of Arbroath, mit<br />

der Schottland seine Unabhängigkeit von<br />

England erklärt. Die mit Unterschriften und<br />

Siegeln von 51schottischen Earls, Magnaten<br />

und Adligen versehene Urkunde wirdanden<br />

seit 1316 im französischen Avignon residierenden<br />

Papst Johannes XXII. gesandt. DieDeklaration<br />

vonArbroath ist die älteste bekannte<br />

Unabhängigkeitserklärung einer Nation. In<br />

ihr stehen Sätze, die man sich vonSean Connery<br />

vorgetragen wünscht: „denn solange<br />

auch nur einhundertvon uns am Leben blei-<br />

Die Deklaration von Arbroath mit<br />

den 51 Siegeln<br />

DAVID CHESKIN<br />

ben, wird man uns niemals, zuwelchen Bedingungen<br />

auch immer,unter englische Herrschaft<br />

zwingen. Denn wir kämpfen nicht für<br />

Ruhm, nicht für Reichtümer oder Ehren, sondern<br />

wir kämpfen einzig für die Freiheit, die<br />

kein ehrenhafter Mann aufgibt, wenn nicht<br />

zugleich mit seinem Leben.“<br />

6. April 1327<br />

Liebe: Der italienische Dichter Francesco<br />

Petrarca (1304–1374) sieht nach eigenen Angaben<br />

in der Kirche vonSt. ClaireinAvignon<br />

zum ersten Mal die verheiratete Laura. Die<br />

Liebe zu ihr lässt ihn in den Folgejahren 317<br />

Sonette schreiben.<br />

6. April 2000<br />

Genom: Craig Venters Unternehmen Celera<br />

Genomics gibt bekannt, den Code menschlicher<br />

Genome zu 99 Prozent entschlüsselt zu<br />

haben.<br />

Petrarca in einer Darstellung des<br />

19. Jahrhunderts IMAGO IMAGES/UIG<br />

Und am 6. April 1949 in der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Grenzen: Gegen die Einbeziehung deutscher<br />

Gebietsteile in das Territorium Frankreichs,<br />

Belgiens, der Niederlande und Luxemburgs<br />

wendet sich eine denWestmächten übermittelte<br />

Note der Sowjetunion, in der es unter<br />

anderem heißt: In der am 5. Juni 1945 von<br />

den Regierungen der UdSSR, der USA, Großbritanniens<br />

und Frankreichs unterzeichneten<br />

Erklärung zur Niederlage Deutschlands<br />

wurde definitiv festgestellt, dass diese Regierungen<br />

„die Grenzen Deutschlands oder irgendeines<br />

Teiles Deutschlands und den Status<br />

Deutschlands oder irgendeines Gebietes,<br />

welches gegenwärtig Bestandteil deutschen<br />

Gebietes ist, bestimmen werden.“ Daraus<br />

folgt, dass eineVeränderung der Grenzen des<br />

unter Kontrolle der vier Mächte stehenden<br />

deutschen Gebietes nur kraft einer gemeinsamen<br />

Entscheidung der Regierungen erfolgen<br />

kann, die die höchste Autorität hinsichtlich<br />

Deutschlands auf sich genommen haben.


10 6./7. APRIL 2019<br />

Alles Superfood,<br />

oder was?<br />

Leinsamen statt Chia<br />

Bei Chiasamen preisen dieAnbieter gerneden hohen<br />

Gehalt an Protein und Omega-3-Fettsäuren. Zudem sollen<br />

die unscheinbaren kleinen Körner beimAbnehmen<br />

helfen. Dabei toppt heimischer Leinsamen das mexikanische<br />

Chia, das bei der Ernährung der MayasundAztekenbereits<br />

vor5000 Jahren eine wesentliche Rolle<br />

spielte,umeiniges. Man sollte beim Kauf vonLeinsamen<br />

allerdings auf die Herkunft achten, warnt dieVerbraucherzentrale.<br />

Finger wegbeispielsweise vonImportwareaus<br />

fernen Ländernwie China.<br />

Johannisbeeren statt Granatapfel<br />

Der Granatapfel soll ebenso ein wahres Multi-Talent<br />

sein, wenn es um Gesundheit geht. Da ist der hohe<br />

Anteil an Antioxidantien, die die Zellen vorfreien Radikalen<br />

schützen können. Darüber hinaus liefertein<br />

Granatapfel viel Kalzium, Kalium und Eisen. Kalium<br />

findet man allerdings auch in Johannisbeeren, Pilzen,<br />

Rhabarber oder Blumenkohl, Eisen in Linsen<br />

oder weißen Bohnen und Kalzium in Grünkohl, der<br />

sowieso unschlagbar in puncto gesunder<br />

Ernährung ist.<br />

Werhinter dem Hype um Chia, Quinoa und Co vor allem<br />

gutes Marketing vermutet, hat gar nicht so unrecht.<br />

Denn deren Wirkung ist nicht immer bewiesen. Und<br />

heimische Früchte und Samen können fast genauso viel<br />

Ob Goji-Beeren, Avocados oder Quinoa –alle<br />

sollen sie wahre Kraftbomben sein, das Immunsystem<br />

stärken, den Cholesterinspiegel<br />

senken, das Leben verlängern und uns verjüngen.<br />

Damit das auch jeder mitbekommt, wurde extra<br />

einWort für besonders nährstoffreiche Lebensmittel erfunden:<br />

Superfood.<br />

Aber hält der Name, was er verspricht? Nicht immer.Dass<br />

die zum Trend gewordenen ,meist exotischen<br />

Früchte und Samen dank ihrer Inhaltsstoffe<br />

schöner, jünger und vitaler machen, ist<br />

laut Verbraucherzentrale häufig nicht wissenschaftlich<br />

belegbar. Auch ein gesundheitlicher<br />

Mehrwert ist im Vergleich<br />

zu heimischen Produkten<br />

nicht bewiesen. Außerdem<br />

gibt es exotisches Superfood<br />

VonAnne-Kattrin Palmer<br />

meist nur in verarbeiteter Form, oft sind etwa Beeren getrocknet.<br />

Dadurch oder durchWärmebehandlungen gehen<br />

allerdings die viel beworbenen Inhaltsstoffe zum Teil verloren.<br />

Außerdem kann man eine hohe Belastung mit<br />

Pflanzenschutzmitteln bei den Produkten nicht ausschließen.<br />

Also gibt es das Superfood gar nicht? Doch, nur in<br />

vertrauterer und gewöhnlicherer Form, als man erwartet.<br />

Die Verbraucherzentrale empfiehlt nämlich<br />

Lebensmittel vonhier,die es mit den importierten<br />

durchaus aufnehmen können. Siesind<br />

nicht nur günstiger,sonderndurch die kürzeren<br />

Transportwege auch umweltfreundlicher.<br />

Ein Leitfaden zu exotischen<br />

Beeren, Samen und Körnern<br />

und ihre heimischen<br />

Alternativen.<br />

Hirse statt Quinoa<br />

Derzeit gibt es einen wahren Hype um Quinoa, ein<br />

Pseudogetreide, weil aus botanischer Sicht nicht<br />

dem Getreide zugehörig.Die Körner sind vorallem für<br />

Veganer eine attraktiveProtein-Quelle. Außerdem<br />

enthält Quinoa für ein pflanzliches Lebensmittel viel<br />

Eisen. Heimische Alternativen gibt es dennoch: Einmal<br />

die Hirse, die ebenso glutenfrei ist. Außerdem<br />

den Hafer.Die Flocken gelten als Kraftbomben, sollen<br />

unter anderem den Cholesterinspiegel senken –<br />

und sind deutlich preiswerter als Quinoa.<br />

Kohl statt Schisandra<br />

Die Schisandra ist eine chinesische Rank- und Heilpflanze,<br />

deren rote Beeren reich an Flavonoiden undVitamin<br />

B6 sind. Die kleinen„Beeren der fünf Geschmäcker“<br />

(WuWei Zi) schmecken tatsächlichsehr ungewöhnlich.WerAlternativen<br />

sucht, mussdiese nicht im<br />

Reich der Mitte suchen, sondernwird auch in heimischen<br />

Gefilden fündig: Flavonoide sind ebenso in Äpfeln,<br />

Birnen, rotenTrauben sowie inAuberginen enthalten.Vitamin<br />

B6 ist in fast allen Lebensmitteln, besonders<br />

aber in Feldsalat, Kohlund grünenBohnen.<br />

Frühlingszwiebeln statt Papaya<br />

Sie gilt als tropischer Alleskönner:Die Papaya hilft<br />

angeblich beim Abnehmen, sorgt für schönere Haut<br />

und ist natürlich super für die Gesundheit. Schon<br />

Christoph Kolumbus betitelte die in Mexikound Südamerika<br />

beheimatete Papaya (bot. Carica papaya)<br />

als „Frucht der Engel“. Allerdings wegenihres Aromas.<br />

Wergünstigere und heimische Alternativen<br />

sucht, wird allerdings ebenso fündig.Vor allem das<br />

wichtigeVitamin Aaus der Papaya steckt auch in<br />

Frühlingszwiebeln, Eiern, Fleisch oder Karotten.<br />

Walnüsse statt Avocados<br />

Sie ist voll fett und gesund, aber leider kein Volltreffer<br />

für die Umwelt: Seit Jahren wird die Avocado wegen<br />

ihres hohen Gehalts an ungesättigten Fettsäuren, die<br />

gut für das Herz-Kreislaufsystem sein sollen, angepriesen.<br />

Die Nachteile: Für fünf Avocados (etwa ein<br />

Kilo) werden bis zu 1000 Liter Wasser verbraucht.<br />

Zum Vergleich: Bei einem Kilo Tomaten sind es nur<br />

rund 200 Liter.Alternative: Walnüsse. Sie haben einen<br />

noch höheren Gehalt an ungesättigten Fettsäuren<br />

und sie wachsen in Deutschland.<br />

Sonnenblumenkerne<br />

statt Açaí-Beeren<br />

Açaí-Beeren werden vielversprechende Wirkungen<br />

zugeschrieben: Sie sollen beim Abnehmen helfen,<br />

gegenDiabetes wirken und den Körper vorschädigenden<br />

Oxidationsprozessen schützen. Die brasilianische<br />

Wunderbeere aus dem Amazonas ist allerdings<br />

nicht unschlagbar.Heimische Produkte –wie<br />

Heidelbeeren oder blaue Trauben –können es durchaus<br />

mit ihr aufnehmen. Weitere Alternativen sind<br />

Leinsamenöl, Sonnenblumenkerne oder Rotkohl.<br />

Rote Trauben statt roher Kakao<br />

Natürlich ist er gesund: Roher Kakao liefertviele lebenswichtigeVitalstoffe,<br />

er ist sehr reich an Magnesium,<br />

schützt die Zellen mit wichtigen Antioxidantien<br />

und liefertverschiedene Inhaltsstoffe, die das<br />

Glücksgefühl steigern. Die „Nahrung der Götter“, wie<br />

Kakao bei den Inkas und Mayashieß, kommt allerdings<br />

vonweit her.Inunseren Breiten kann man ihn<br />

nicht züchten. Die unter anderem wertvollen Flavonoide<br />

sind aber in vielen regionalen Obstsorten enthalten<br />

–wie in Äpfeln, Birnen und roten Trauben.<br />

Hagebutten statt Goji-Beeren<br />

Sie gelten als roteWunderfrüchtchen, als Jungbrunnen -<br />

auch dank des hohenVitamin-C-Gehalts. Goji-Beeren<br />

(auchWolfsbeeren)kommen aus China oder der Mongolei<br />

–und seit geraumer Zeit gelten sie bei uns als das<br />

Superfood schlechthin. Doch es gibt günstigere und<br />

bessereAlternativen –wie beispielsweise schwarze Johannisbeeren,<br />

Hagebutteoder Sanddorn. Ein Pluspunkt<br />

der heimischen Produkte: Es gibt sie frisch zu kaufen.<br />

Goji-Beeren sind in der Regel getrocknet –und können<br />

daher auch vollerSchadstoffe sein.<br />

IMAGO IMAGES (15), GETTY (3)<br />

Leo<br />

Gutsch<br />

Vor Jahren stand ich in London voreinem<br />

Pub und trank ein Feierabend-Bier. Irgendwann<br />

kam eine Frau aus dem Pub, holte<br />

tief Luft und kotzte auf den Gehweg. Ich<br />

fragte die Frau, ob sie Hilfe brauche. Sie sah<br />

mich erstaunt an, ging in den Pub zurück<br />

und trank weiter.<br />

An diese Begebenheit muss ich jetzt<br />

manchmal denken, wenn darüber diskutiert<br />

wird, ob die Briten sich wirklich so sehr von<br />

uns Kontinental-Europäernunterscheiden.<br />

Dabei fällt mir noch eine andere Geschichte<br />

ein, die ich im All Souls College in<br />

Oxforderlebte.Ich war dortzueinem Abendessen<br />

eingeladen. Die Professoren trugen<br />

schwarze Talare, eine langeTafel war mit weißem<br />

Leinen, Silberbesteck und englischem<br />

Goldrand-Porzellan gedeckt. Hunderte Kerzentauchten<br />

den Raum in ein beunruhigendes<br />

Harry-Potter-Licht. Zum Beginn des Essens<br />

hielt der Dekan eine Tischrede in Latein,<br />

die vonden anderen mit gnädigem Murmeln<br />

quittiert wurde. Nach dem Dessert erzählte<br />

Liebe Briten, ich<br />

habe nachgedacht<br />

VonMaxim Leo<br />

der Dekan einen Witz, der von Manchester<br />

United, David Beckham und einem zu kleinen<br />

Penis handelte.<br />

Ich kenne kein anderes Land, das so besonders<br />

ist, und das seine Besonderheit mit<br />

solch einer Inbrunst zelebriert. Jedes Mal,<br />

wenn ich auf dieser fernen, nahen Insel bin,<br />

habe ich das Gefühl, in eine andere Zeit zu<br />

rutschen. Meistens in die Vergangenheit. Alles<br />

ist ein wenig anders, nur um Nuancen<br />

verschoben und doch erstaunlich fremd. Die<br />

bräunlichen Fassaden, das milchige Licht,<br />

die teigige, blasse Menschenhaut, die exaltierte<br />

Sprachmelodie, die schlummernde<br />

Eleganz. Neulich las ich, ein amerikanisches<br />

Filmstudio hätte die Massenszenen für einen<br />

Film, der im 14. Jahrhundert spielt, in England<br />

drehen lassen, weil die Gesichter der<br />

Menschen dort sowunderbar altertümlich<br />

wirkten.<br />

Diese ganzeBrexit-Debatte ist ja nicht nur<br />

wahnsinnig nervig, sie ist auch falsch, finde<br />

ich. Weil so getan wird, als würde die britische<br />

Besonderheit ganz unausweichlich zu<br />

einer Trennung vonEuropa führen.Viele Briten<br />

behaupten das, viele Kontinental-Europäer<br />

finden das. Ich halte das für Blödsinn.<br />

Ich denke, dass wir nichts nötiger haben als<br />

Besonderheit. Vonder Nicht-Besonderheit,<br />

der globalisierten Gleichheit, haben wir genug.<br />

Ich fand es immer toll, dass die Briten<br />

anders sind. Siemachen die lustigsten Filme,<br />

die traurigste Musik, spielen den härtesten<br />

Fußball und haben eine mutige Idee von<br />

Freiheit.<br />

Aus irgendeinem Grund kapiere ich erst<br />

jetzt, dass die Briten wirklich gehen werden.<br />

Bisher dachte ich immer:Na, mal sehen, vielleicht<br />

passiert janoch was. Mich macht das<br />

traurig, auch weil ich das Gefühl habe, dass<br />

es völlig unnötig ist. Dass es eigentlich kaum<br />

einer gewollt hat und dass es nun trotzdem<br />

geschieht. Weil Volltrottel wie David Cameron,<br />

Boris Johnson oder Nigel Farage es taktisch<br />

interessant fanden. Weil karrieregeile<br />

Sprechroboter wie Theresa May zu viel<br />

Macht bekamen. Weil das Volk sich aufhetzenund<br />

verdummen ließ.<br />

Aber, liebe britische Freunde, noch ist es<br />

nicht zu spät. Ich habe nachgedacht und einen<br />

Plan entwickelt, der den Brexit im letzten<br />

Moment verhindern könnte: Dazu wäre<br />

es notwendig, die arrogantesten und vomInzest<br />

am stärksten gezeichneten zweihundert<br />

Brexiteers auf die Kanalinseln Jersey und Guernsey<br />

zu verbannen. Anschließend hält die<br />

Queen eine Rede, die mit dem Satz „Ich bin<br />

eine Europäerin“ endet. Hugh Grant, der<br />

noch vorTheresa Mays Verschiffung das Amt<br />

des Premierministers übernimmt, ernennt<br />

Keira Knightley zur Außenministerin. Die<br />

Verhandlungen mit den EU-Vertretern über<br />

eine Rücknahme des Austrittsantrags sind<br />

nach einer halben Stunde abgeschlossen.<br />

Jean-Claude Juncker postet ein Selfie mit<br />

Keira Knightley und schreibt, Europa habe<br />

sich endlich wieder auf seine Werte besonnen.<br />

Dann gehen alle zusammen in den Pub.<br />

Klingt gut, oder?


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 B1<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Service<br />

Hoch auf dem gelben Wagen<br />

durch die Lüneburger Heide<br />

Reise, Seite B2<br />

Ungelernt? Das lässt sich<br />

auch später noch ändern<br />

Karriere, Seite B4<br />

Achtung vor gefälschten<br />

Knöllchen: So wehren Sie sich<br />

Mobile Welten, Seite B8<br />

Das Propellerflugzeug setzt<br />

gerade zur Landung an,<br />

als der Buschpilot plötzlich<br />

die Maschine noch<br />

einmal laut ratternd nach oben steigen<br />

lässt. Eine Gruppe Antilopen hat<br />

sich auf dem Flugstreifen breit gemacht.<br />

Matteo Salgarolo, der italienische<br />

Pilot, bleibt gelassen.<br />

„Manchmal überqueren auch Elefanten<br />

oder Flusspferde die Landebahn.“<br />

Im größten Schutzgebiet<br />

Afrikas hat immer die Tierwelt Vorrang.<br />

Seit mehr als drei Jahren überfliegt<br />

Salgarolo das größte länderübergreifende<br />

Schutzgebiet der<br />

Erde, die Kavango-Zambezi Transfrontier<br />

Conservation Area –„KaZa“<br />

für die Einheimischen.<br />

Seit sechs Jahren vereint KaZa<br />

mehr als 30 Nationalparks und Reservate<br />

in Angola, Namibia, Botswana,<br />

Sambia und Simbabwe.Auf einer<br />

Fläche größer als Deutschland leben<br />

hunderte bedrohte Tierarten, darunter<br />

etwa die Hälfte aller Elefanten<br />

und ein großer Teil der letzten LöwenAfrikas.<br />

Vernetzte Lebensräume<br />

„Eine entlegene und unglaublich<br />

vielfältige Landschaft“, schwärmt<br />

Salgarolo nach der Landung in Sambias<br />

Kafue-Nationalpark. Groß ist<br />

das Gebiet auch: „Vom Süden des<br />

Okavango-Deltas bis hier im Norden<br />

sind es etwa drei Stunden mit dem<br />

Kleinflugzeug.“ Herzstücke des<br />

Schutzgebiets sind neben Kafue und<br />

Botsuanas Okavango der Caprivizipfel<br />

in Namibia und der Hwange-Na-<br />

tionalpark in Simbabwe. Sie sind<br />

durch Korridore verbunden, durch<br />

die die Tierherden frei und ungefährdetvon<br />

Park zu Park wandern.<br />

Im Morgengrauen macht sich im<br />

Westen des Hwange-Nationalparks<br />

der Safari-Guide Mike Nyoni auf zur<br />

Pirschfahrt. Wie die meisten Touristen<br />

sind auch seine Gäste vorallem<br />

gekommen, um hier Löwen in freier<br />

Wildbahn zu beobachten. Sie müssen<br />

sich heute nicht lange gedulden.<br />

Wieauf Bestellung steht plötzlich ein<br />

Löwemit buschigerMähne vordem<br />

Geländewagen und sieht Mike Nyoni<br />

aus argwöhnischen Augen an.<br />

Bald tauchen nacheinander sieben<br />

Löwen vor dem Jeep auf und lassen<br />

sich auf einem Termitenhügel nieder.<br />

Von hier haben sie eine gute<br />

Aussicht über das umliegende<br />

Buschland. Vielleicht hat das Rudel<br />

Glück und unverhofft taucht ein Gnu<br />

oder einWasserbock in der Nähe auf.<br />

„Es ist Cecils Familie“, sagt Nyoni.<br />

Im Sommer 2015 geriet der Hwange-<br />

Wildnis<br />

ohneGrenzen<br />

Die Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area imsüdlichen Afrika ist<br />

das weltgrößte länderübergreifende Naturreservat<br />

VonWin Schumacher<br />

In der Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area finden Löwen noch Lebensraum.<br />

Nationalparkweltweit in dieSchlagzeilen.<br />

Einamerikanischer Zahnarzt<br />

hatte den Löwen Cecil in einem angrenzenden<br />

Jagdgebiet erschossen.<br />

Das mächtige Tier war ein Wahrzeichen<br />

Simbabwes. Seit 1999 hatten<br />

Wissenschaftler der Universität Oxford<br />

das Leben des Rudelführers erforscht.<br />

Nyoni hat als Guide den berühmten<br />

Löwen jahrelang begleitet.<br />

„Löwen sind in einigen Teilen des<br />

Parks oft misstrauisch und scheu,<br />

aber Cecil war vollkommen an die<br />

Jeeps gewöhnt.“ Auch Cecils Sohn<br />

Xanda wurde im Juli 2017 zwei Kilometer<br />

außerhalb des Hwange-Nationalparks<br />

von Trophäenjägern getötet.<br />

In Simbabwe ist die Löwenjagd<br />

PR<br />

unter besonderen Auflagen außerhalb<br />

von Schutzgebieten noch immer<br />

erlaubt.<br />

„Löwen und andere Arten kennen<br />

keine Grenzen“, sagt Nyoni,<br />

„Das haben wir bereits schmerzlich<br />

erfahren. Daher ist es so wichtig,<br />

dass die bestehenden Schutzgebiete<br />

besser miteinander vernetzt sind.<br />

DieTieremüssen in Gebiete ausweichen<br />

können, wo es weniger Druck<br />

durch Jagd und eine wachsende Bevölkerung<br />

gibt.“<br />

Nicht überall stößt die grenzenlose<br />

Wildnis des KaZa-Schutzgebiets<br />

auf Begeisterung. Außerhalb des<br />

Hwange-Nationalparks weidet Vieh<br />

im offenen Buschland, Hühner und<br />

Ziegen suchen zwischen einfachen<br />

Lehmhütten nach Fressbarem. „Erst<br />

vor vier Tagen haben Löwen eine<br />

meiner Kühe getötet“, sagt Luis Kumalo<br />

aus dem Dorf Ngamo. Für den<br />

Kleinbauer und Vater vonsechs Kindern<br />

ein bitterer Verlust. „Es bleibt<br />

dann nichts anderes übrig, als nur<br />

noch die Überbleibsel zusammenzulesen“,<br />

sagt Kumalo.„Ihrhabt Versicherungen<br />

für Eure Autos.Soetwas<br />

gibt es für unsnicht.“<br />

Ein Gewinn für alle<br />

Der Konflikt der Bauern von Ngamo<br />

mit den Löwen von Hwange steht<br />

beispielhaft für das schwierige Miteinander<br />

von Mensch und Wildtier<br />

rund um das KaZa-Schutzgebiet.<br />

Durch eine wachsende Bevölkerung<br />

und die Ausdehnung von Weidegründen<br />

wird esfür die einheimische<br />

Fauna immer enger.Viele Arten<br />

kommen nur noch in isolierten Restbeständen<br />

vor. Löwen etwa haben<br />

nach Angaben des WWF innerhalb<br />

von 50Jahren drei Viertel ihres Lebensraums<br />

verloren. Nur noch etwa<br />

20 000 Tiere soll es auf dem ganzen<br />

afrikanischen Kontinent geben.<br />

Das KaZa-Schutzgebiet will verhindern,<br />

dass die Wilderei weiter<br />

fortschreitet und auch noch die letzten<br />

Wanderrouten verschiedener Arten<br />

zwischen den Reservaten verloren<br />

gehen. „Die Vorbehalte gegen<br />

KaZa waren bei vielen Einheimischen<br />

zunächst groß“, heißt es beider<br />

Verwaltung, „aber langsam setzt<br />

sich das Verständnis durch, dass alle<br />

vom Schutz profitieren können.“<br />

Selbst Kleinbauer Kumalo möchte<br />

das Schutzgebiet nicht mehr missen.<br />

„Ohne den Park gibt es keine Arbeitsplätze,<br />

und die Jungen würden<br />

alle in die Städte ziehen.“<br />

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„Rund um Berlin“ im AKE-RHEINGOLD<br />

mit<br />

Live-Moderation<br />

zu den Sehenswürdigkeiten<br />

©Brigitte Wegner -Fotolia.com ©André Nestler ©Eric Schulze<br />

Reisetermin: Mi., 01.05.2019 Reisepreis: 129,– €p.P. Reisetermin: Do., 02.05.2019 Reisepreis: 129,– €p.P. Reisetermin: Fr., 03.05.2019 Reisepreis: ab 39,– €p.P.<br />

Das ehemalige Fischerdorf Warnemünde ist mittlerweile zu einem herrlichen Begleiten Sie den AKE-RHEINGOLD zu einem „Rendezvous in der Mitte Deutschlands“<br />

Erleben Sie auf der Schnupperfahrt das Reisen mit dem 1. Klasse-Nostalgiezug ein-<br />

und modernen Ostseebad erblüht: Der „Alte Strom“ begeistert mit seinen Fischkuttern<br />

und lernen Sie die schönsten Städte Thüringens kennen. Das Besondere: mal hautnah. Nehmen Sie Platz in original Wagen des t-RHEINGOLD (Trans<br />

und Fahrgastschiffen und den liebevoll sanierten, historischen Häusern. Sie reisen völlig umsteigefrei und haben die freie Wahl, in welchem OrtSie Ihren EuropExpress), der schon zu Wirtschaftswunderzeiten auf Europas Schienen unterwegs<br />

Begrüßen Sie den Wonnemonat Mai mit einem „Tag am Meer“ und genießen Aufenthalt verbringen möchten. Statten Sie der Kulturstadt Weimar,der reizvollen<br />

war.Während derca. 2-stündigen Rundfahrt auf der Stadtbahn quer durch die<br />

Sie eine Brise der frischen Meeresluft und den weißen Sandstrand.<br />

Altstadt Erfurts oder Eisenach zu Füßen der Wartburg einen Besuch ab.<br />

Hauptstadt erleben Sie das frühlingshafte Berlin aus einem ganz neuen Blickwinkel!<br />

Jetzt Plätze sichern!<br />

Leistungen bei allen Tagesfahrten inkl.: An- und Abreise im nostalgischen 1. Klasse-Sonderzug AKE-RHEINGOLD mit Aussichts- und/<br />

oder Clubwagen und Speisewagen ·ca. 5–6Stunden Aufenthalt vor Ort (ausgenommen 03.05) ·Sitzplatzreservierung ·persönliche AKE-Reiseleitung<br />

Fakultativbuchbar:<br />

Hafenrundfahrt nach Rostock (ca. 1,5 h.)<br />

20,– €p.P.<br />

Zustiege &Fahrzeiten: Ostbahnhof (ab 08:42 Uhr) · Friedrichstraße (ab<br />

08:50 Uhr) · Bahnhof Zoo (ab 09:00 Uhr) · Spandau (ab 09:12 Uhr)<br />

Fakultativbuchbar: Stadtführung in Weimar oder Erfurt 10,– €p.P.<br />

Besichtigung Wartburg in Eisenach 20,– €p.P.<br />

Zustiege &Fahrzeiten: Ostbahnhof (ab 08:35 Uhr) · Friedrichstraße (ab<br />

08:43 Uhr) · Bahnhof Zoo (ab 08:59 Uhr) · Spandau (ab 09:13 Uhr)<br />

3Touren:<br />

(jeweils ca. 2hab/bis Ostbahnhof)<br />

· Frühstücksfahrt ab09:45 Uhr<br />

· Mittagsfahrt ab11:55 Uhr<br />

· Kaffeefahrt ab14:38 Uhr<br />

Reisepreise:<br />

· im Großraum- oder<br />

Abteilwagen<br />

39,– €p.P.<br />

· im Speisewagen inkl. einem Sekt-Frühstück<br />

(nur bei der Frühstücksfahrt buchbar.) 54,– €p.P.<br />

Beratung, Buchung: ✆ 06591 –949 987 00 | Online Buchen: www.ake-eisenbahntouristik.de |<br />

AKE-Eisenbahntouristik ·Inh.: Jörg Petry, Kasselburger Weg16, 54568 Gerolstein<br />

Telefonische Anzeigenannahme: 030 2327-50


B2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Reise<br />

NACHRICHTEN<br />

Pinkfarbener See zieht<br />

Touristen nach Melbourne<br />

Wegen seiner knalligenFarbe hat<br />

sich ein SeeinAustraliens zweitgrößter<br />

Stadt Melbourne zu einer<br />

Touristenattraktion entwickelt: Das<br />

Gewässer im Westgate Park,einem<br />

ehemaligen Industriegebiet, wird<br />

vonZeit zu Zeit pink. Gerade ist dies<br />

wieder der Fall. Grund dafür ist,<br />

dass das Wasser ungewöhnlich viel<br />

Salz enthält. Wenn die Temperaturenhoch<br />

sind, dieSonne viel<br />

scheint undeswenig regnet, produzieren<br />

die Algen in dem Seebesonders<br />

viel Beta Carotin -und das<br />

Wasser wirdpink. Allerdings ist die<br />

Farbe auch schnell wieder weg,<br />

wenn sich das Wetter ändert. (dpa)<br />

Auf zwei Quadratmetern<br />

nach Schweden<br />

Dieschwedische Reederei Stena Line<br />

hat auf zwei ihrer Fähren „japanische<br />

Kojen“ eingerichtet: Bett, Ladestation<br />

und Klimaanlage auf zwei<br />

Quadratmeternab29Euro–ausreichend<br />

für eine Person. DasGepäck<br />

kann in Schließfächernaußerhalb<br />

verstaut werden. Gerade Backpacker<br />

sollen mit dem Angebot angesprochen<br />

werden. (dpa)<br />

Niederländische Küste:<br />

Immer gegen den Wind<br />

Wind vonvornund Spaß dabei!<br />

Rad-Urlaub an der Niederländischen<br />

Nordseeküste hat immer<br />

etwas mit einer steifen Brise zu tun.<br />

Aber dieser standzuhalten, lohnt<br />

sich. Dasbeweisen Alexandraund<br />

Ralf Johnen undHans Zaglitsch in<br />

ihrem neuen Reiseführer „Niederländische<br />

Nordseeküste –Zeit für<br />

das Beste“ (288 Seiten, 15,99 Euro,<br />

Bruckmann Verlag). Autoren-Tipps<br />

und Empfehlungen für eine individuelle<br />

Reiseplanung, über<br />

400 inspirierende Fotos und eine<br />

praktische Faltkarte sorgen nicht<br />

nur für eine stressfreie Planung,<br />

sondernauch für einen entspannten<br />

Urlaub.Esgibt Schlemmer-<br />

Tipps für Rotterdams Markthalle<br />

und Ausflugsvorschläge.Die Autorenkennen<br />

unser Nachbarland<br />

durch viele persönliche Aufenthalte.<br />

Hier gibt es Insider-Tipps. (KK)<br />

Mit dem Nachbau eines „Omnibus“ von 1895 fährt das Ehepaar Reimer seine Gäste durch die idyllische Landschaft der Lüneburger Heide.<br />

VonDirk Engelhardt<br />

Ist das eine alte Postkutsche?“<br />

Diese Frage hört Jürgen Reimer<br />

des öfteren, meist mit einem<br />

Unterton der Bewunderung. Die<br />

historische Form und die knallgelbe<br />

Farbe sprechen dafür, aber die „Europakutsche“<br />

ist in Wirklichkeit der<br />

Nachbau eines von Pferden gezogenen<br />

„Omnibus“ aus dem Jahr 1895.<br />

Postkutschen gab es da längst nicht<br />

mehr, klärt Reimer auf, denn spätestens<br />

um 1900 hatte die Eisenbahn<br />

die Kutsche als Beförderungsmittel<br />

für Briefe und Pakete abgelöst. Anekdoten<br />

wie diese hören die Gäste der<br />

„Fahrt ins Blaue“ zuhauf, wenn sie<br />

mit dem Fuhrwerk acht Stunden<br />

lang durch die Heide schaukeln.<br />

Vom Traum zur Geschäftsidee<br />

Reimer hatte die Kutsche ursprünglich<br />

anfertigen lassen, um mit seiner<br />

Frau eine 6000 Kilometer lange<br />

Reise quer durch Europa zu unternehmen<br />

–inklusive Alpenüberquerung!<br />

Einhalbes Jahr nahm sich das<br />

Paar, ehemalige Reisejournalisten,<br />

für dieses Abenteuer Zeit. Die Pferde<br />

wurden während dieser Zeit übrigens<br />

nicht einmal ausgewechselt.<br />

Als die Reise zu Ende war und die<br />

famose Kutsche und die gut trainierten<br />

Pferde in allen deutschen<br />

Medien gefeiert wurden, wurden<br />

die Reimers sesshaft und vermieteten<br />

ihre Kutsche. Dadas nicht genugGeldabwarfund<br />

die Gäste,weit<br />

angereist, immer in anderen Pensionen<br />

übernachteten, beschloss<br />

Mach mal langsam!<br />

Kutschfahrten, Imker und Buchweizentorte: Die Lüneburger Heide erfordert Muße<br />

das Paar, einen Bauernhof zu pachten<br />

und die Kutschfahrt„all inclusive“<br />

anzubieten.<br />

Ihr „Traumzeithof“ liegt im beschaulichen<br />

Weiler Dalle, umgeben<br />

vonWald und Kuhweiden. Sechs Alt-<br />

Oldenburger Pferde grasen, wenn sie<br />

nicht arbeiten müssen, auf einer riesigen<br />

Weide. Damit die Passagiere<br />

sehen, was die Tiereleisten, lässt Reimer<br />

die Fahrgäste gerne erst einmal<br />

die Kutsche per Hand aus dem Unterstand<br />

herausziehen. Schwere Arbeit!<br />

Später auf der Fahrt wird Reimer<br />

dann erklären, warum ein PS<br />

nicht der Stärke eines Pferdes entspricht.<br />

Zehn Fahrgäste passen in<br />

das Innere der Kutsche, die mit Polstern<br />

und Stoff-Himmel im Stil von<br />

1895 ausstaffiertist. Drei dürfen sich<br />

oben auf die Bank hinter der Kutscherin<br />

schwingen, wo sie eine glänzende<br />

Aussicht aus drei Metern<br />

Höhe auf die Heide haben. Und sie<br />

bekommen die ganzen Befehle mit,<br />

die Kutscherin Christine den Tieren<br />

unterwegs gibt.<br />

Diejungen Pferde necken einander<br />

fortwährend und müssen dementsprechend<br />

zur Ruhe gemahnt<br />

werden. Hektor,der ältere, frisst auf<br />

der Strecke jedes Blatt vom Baum,<br />

das er erhaschen kann. Wasdie Gäste<br />

nicht sehen: während der gesamten<br />

Fahrt gibt die Kutscherin<br />

feine„Hilfen“ mit ihren kleinen Fingern<br />

durch die Leinen, die die Pferde<br />

dirigieren. „Eine Kutsche zu lenken<br />

erfordert viel Feingefühl, das<br />

kann meine Frau besser als ich“,<br />

klärt Reimer die Fahrgäste auf. Der<br />

Mann erledigt eher die Hufarbeiten<br />

–und backt den leckeren Kuchen,<br />

der auf einer Rast amWaldrand<br />

verzehrt wird.<br />

„EineKutsche zu lenken erfordert<br />

viel Feingefühl, das kann meine<br />

Frau besser als ich“<br />

Jürgen Reimer vom „Traumzeithof“ in Dalle<br />

DIRK ENGELHARDT<br />

Es gebe in der Heide zwar auch<br />

Betriebe, die Kunden alleine eine<br />

Kutsche fahren lassen, nachdem sie<br />

eine Einweisung erhalten haben,<br />

doch davon hält Reimer nicht viel.<br />

Eine kurze Einweisung reiche nicht<br />

aus, um diehochsensiblen Tiereartgerecht<br />

zu führen.<br />

Dass die Heide abgelegen ist,<br />

merkt man daran, dass man während<br />

der achtstündigen Fahrt kaum<br />

einer Menschenseele begegnet. Sie<br />

besteht übrigens mehrheitlich aus<br />

Wald! Die typische Heide, mit Heidekraut<br />

und bizarr geformten Wacholderbüschen,<br />

macht nur einen<br />

Bruchteil der Fläche aus. Sie war<br />

schon immer ein ärmlicher Landstrich,<br />

„die Leute aßen Gebackenes<br />

aus Buchweizenmehl, nicht aus<br />

Weizenmehl, da es hier wuchs und<br />

viel billiger war“, berichtet Ria<br />

Springhorn, die in einer alten<br />

Scheune in Müden an der Örtzedas<br />

Café „Ole Müllern Schün“ aufgemacht<br />

hat und die beste Buchweizentorte,übrigens<br />

glutenfrei, backt.<br />

Ria Springhorn ist im Norden bekannt,<br />

für den NDR tritt sie in Kochsendungen<br />

auf.<br />

Regionale Spezialitäten<br />

Heute ist Buchweizenmehl eine Spezialität,<br />

die vonGourmets wegen des<br />

nussigen Geschmacks gelobt wird,<br />

und wesentlich teurer ist als Weizenmehl.<br />

Müden wird inReiseführern<br />

als „typisches Heidedorf, dass trotz<br />

des Tourismus seine Ursprünglichkeit<br />

bewahrt hat“, beschrieben; mit<br />

ein wenig gutenWillen mag das auch<br />

so sein. Ein Glas Heidehonig sollte<br />

man sich mitnehmen, etwa den von<br />

Imker Klaus Ahrens.<br />

<strong>Berliner</strong> finden in der Lüneburger<br />

Heide übrigens ein beeindruckendes<br />

Zeugnis der Luftbrücke: Vom<br />

Flughafen Fassberg starteten die<br />

Flugzeuge, die Berlin während der<br />

Luftbrücke von 1948 bis 1949 mit<br />

Kohle versorgten –insgesamt waren<br />

es 280 000 Flüge zu den <strong>Berliner</strong><br />

Flughäfen Tegel, Tempelhof und<br />

Gatow! Jetzt kann man eine Original-<br />

Maschine im Luftbrückenmuseum<br />

Fassbergansehen.<br />

REISE &FREIHEIT<br />

Vorsicht auf<br />

Kaffeefahrten<br />

Klaus Kronsbein<br />

Reiseredakteur,<br />

Teamleiter Service<br />

Nehmen Sie wirklich noch an<br />

„Kaffeefahrten“ teil? Tatsächlich?<br />

Nungut –die Lust am Verreisen<br />

in Gruppen möchte ich Ihnen nicht<br />

nehmen. Außerdem ist nun durchaus<br />

nicht jede angebotene Busreise<br />

auch gleich mit einer Verkaufsveranstaltung<br />

verbunden. Wenn Sie allerdings<br />

doch einmal in solch eine Verkaufsreise<br />

geraten, sollten Sie unbedingt<br />

diese Punkte beachten:<br />

Durchdie Teilnahme an der Fahrt<br />

sind Sienicht automatisch dazu verpflichtet,<br />

auch an derVerkaufsveranstaltung<br />

überhaupt teilzunehmen.<br />

Vertreten Sie sich lieber die Beine<br />

und schauen Sie sich die schöne<br />

Landschaft an.<br />

Erst recht müssen Sie keinesfalls<br />

etwas kaufen. Die „Händler“<br />

machen Ihnen lediglich ein Angebot<br />

–das Sie aber durchaus ablehnen<br />

dürfen. Lassen Sie sich auch<br />

durchderen burschikoses Auftreten<br />

nichtbeirren.<br />

Händler gehen gerndirekt auf augenscheinlich<br />

„betuchte“ Mitreisende<br />

zu, die sie anteurem Schmuck<br />

und außergewöhnlich guter Bekleidung<br />

erkennen. Wenn Sie dem entgehen<br />

wollen, kleiden Sie sich einfach<br />

für die Tour entsprechend ein<br />

bisschen „lässiger“.<br />

Fahrt-Teilnehmer, die sich anscheinend<br />

doch etwas für die angebotene<br />

Ware interessieren, werden<br />

gern ineinen Extraraum zum Gespräch<br />

gebeten. Abseits der Gruppe.<br />

Dort erfahren Sie dann zum Beispiel,<br />

dass es ein avisiertes Geschenk<br />

nur beim Kauf der Ware gibt.<br />

Auch hier gilt: Lassen Sie sich nicht<br />

zum Kauf zwingen!<br />

Verhandeln Sieniemals allein mit<br />

einem Händler –immer mit einem<br />

oder mehreren Zeugen.<br />

Wenn Sie dann doch wirklich die<br />

Ware kaufen wollen (die es garantiert<br />

woanders preiswerter und in besserer<br />

Qualität gibt), aber nicht so viel<br />

Bargeld dabei haben, sehen Sie davon<br />

ab, vom Händler oder einem<br />

Komplizen nach Hause oder zur<br />

Bank gefahren zu werden. Schon gar<br />

nicht allein. Wenn es sein muss,<br />

dann immer mit Begleitung.<br />

Windige Verkäufer tricksen mit<br />

dem 14-tägigen Widerrufsrecht. Belege<br />

gibt‘s zunächst nur ohne Datum.<br />

So kann der Kaffeefahrt-Chef es<br />

leichterrückdatieren. DieWiderrufsfrist<br />

ist dannschnell erloschen.<br />

Um deutschen Ermittlungsbehörden<br />

zu entgehen, enden „Kaffeefahrten“<br />

aus Deutschland gern in<br />

Polen oder Tschechien. Mein Tipp:<br />

Kaufen Sieeinfach nichts.Nichts!<br />

Reisetipp<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 B3<br />

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Reise<br />

Von Stefanie Bisping<br />

Stefania lässt den Wagen ausrollen.<br />

Am Himmel kreisen<br />

Geier. Die Stille ist so monumental<br />

wie die Landschaft:<br />

Tafelberge, Steineichen, ausgetrocknete<br />

Flussbetten und eigenartige<br />

Lehm- und Sandsteinformationen.<br />

Einige sind wie Pyramiden geformt,<br />

andereerinnernanTürme oder Krater.<br />

Menschen sind nirgends zu sehen.<br />

DieBardenas Reales,eine Halbwüste<br />

imNordosten Spaniens, bedeuten<br />

Kargheit und Einsamkeit.<br />

„Ich liebe diese Landschaft, die<br />

Kultur dieses alten Landes und seine<br />

Traditionen“, sagt Stefania Guinea,<br />

die hier als Guide arbeitet. Dabei ist<br />

die 34-jährige aus Uruguay vonHaus<br />

aus Köchin. Sie arbeitete in Irland,<br />

kam der Liebe wegen nach Spanien.<br />

Sie schwärmt von dem Klima, in<br />

dem so viele Köstlichkeiten gedeihen:<br />

schwarze Trüffel, alle erdenklichen<br />

Gemüsesorten, wunderbares,<br />

kräftiges Olivenöl. Sie hat die Arbeit<br />

in der Küche gegen die in der Halbwüste<br />

getauscht.<br />

Wie zu Urzeiten<br />

Im Jahr 2000 erklärte die Unesco das<br />

400 Quadratkilometer große Gebiet<br />

zum Biosphärenreservat. Ihrer Einsamkeit<br />

wegen ist die fünfzig Kilometer<br />

westlich von Pamplona gelegene<br />

Hochebene eine beliebteFilmkulisse.<br />

Neben Folgen von„Game of<br />

Thrones“ lieh sie dem Bond-Streifen<br />

„The World is not Enough“ und Filmen<br />

wie „The Counselor“ und „The<br />

Promise“ ihr Gesicht. Nichts weist<br />

hier aufs 21. Jahrhunderthin.<br />

In Navarraist manches anders als<br />

anderswo in Spanien. Das einstige<br />

Königreich besitzt keinen Zugang<br />

zum Meer,Partysgibt es hiereher selten.<br />

Zu seinen Vorzügen gehören so<br />

unterschiedliche Landschaften wie<br />

der Naturpark Nacedero del Urederra<br />

–ein waldreiches Tal, das bis zur<br />

Quelle des Flusses Urederra führt –<br />

und die Bardenas Reales, diese Regi-<br />

Einsamkeit, Klimaextreme, rauer Wind<br />

Die Bardenas Reales, eine Halbwüste imNordosten Spaniens, bieten eine großartige Kulisse auch für Filme<br />

Die Erosion des Lehm-, Kalk- und Sandbodens hat in den Bardenas Reales faszinierende Formen hervorgebracht.<br />

on der Extreme,woimWinter eisiger<br />

Wind pfeift und es im Hochsommer<br />

bis zu vierzig Grad heiß wird.<br />

Dann haben Geier und Schafe die<br />

Hochebene für sich. Die Augen der<br />

Welt ruhen auf Navarras Hauptstadt<br />

Pamplona. Ihren Ruhm verdankt sie<br />

den Feierlichkeiten zu Ehren des<br />

Schutzheiligen San Fermín. Der<br />

Schriftsteller Ernest Hemingway<br />

machte Pamplonas Stierlauf weltbekannt.<br />

Luis José Lopez, Architekt und<br />

Navarra ist eine der kleinsten autonomen<br />

Gemeinschaften Spaniens. Hier leben<br />

auf einer Fläche von etwas über<br />

10 000 Quadratkilometern rund<br />

600 000 Menschen. In Teilen der autonomen<br />

Gemeinschaft ist neben Spanisch<br />

auch Baskisch Amtssprache.<br />

SPANIENS NORDOSTEN<br />

Anreise: Den einzigen Nonstop-Flug<br />

nach Pamplona bietet derzeit Lufthansa<br />

viermal wöchentlich ab Frankfurt (ab<br />

139 Euro, www.lufthansa.com).<br />

Allgemeine Auskünfte: Spanisches<br />

Fremdenverkehrsamt, www.spain.info/de<br />

IMAGO/JACQUES ALEXANDRE<br />

Deutschlehrer aus Pamplona, war<br />

als Zwanzigjähriger dabei. „Ich erinnere<br />

mich anGesang, lautes Beten<br />

und einen schwarzen Schatten direkt<br />

vormir.Dannklebte ich an einer<br />

Hauswand und dachte nur:Wie blöd<br />

bin ich eigentlich?“ Sein erster Stierlauf<br />

war auch sein letzter.<br />

Pamplona pflegt auch ruhigere<br />

Traditionen. Seit dreihundert Jahren<br />

treffen sich die „Sklaven der Heiligen<br />

Maria“ jeden Abend zum Rosenkranzgebet<br />

in der Kathedrale. Mögen<br />

die Menschen in den Bars der<br />

Altstadt Wein trinken und köstliche<br />

Pinchos verspeisen, wie die regionale<br />

Interpretation spanischer Tapas<br />

heißt –inder gotischen Kirche singt<br />

der Chor, die Mitglieder der Bruderschaft<br />

sitzen in ihren Bänken. Für<br />

jedes Rosenkranzgeheimnis erheben<br />

sie sich und gehen betend durch<br />

die Kathedrale. Karl III. von Navarra<br />

und Eleonore von Kastilien liegen<br />

stumm auf ihrem Sarkophag, die<br />

Hände aus Alabaster seit 600 Jahren<br />

zum Gebet gefaltet.<br />

Flucht aus dem Königspalast<br />

Im Königspalast des vierzig Kilometer<br />

südlich vonPamplona gelegenen<br />

Olite war das Königspaar heimisch.<br />

Ein Teil der Burg ist heute ein Parador,<br />

ein historisches Hotel. Der von<br />

Karl III. erweiterte „neue“ Palast<br />

wurde ab 1937 rekonstruiert. Xavier<br />

Adot, Verwalter der Burg,führtBesucher<br />

bis aufs Dach. DerBlick auf das<br />

Städtchen hat sich kaum verändert,<br />

seit Karl und Eleonore hier Hof hielten.<br />

Oder vielmehr Karl. Denn<br />

Eleonore fand den Nordwind und<br />

womöglich auch Karl schwer erträglich<br />

und floh zum Verdruss des Gatten<br />

mit den vier Töchtern ins klimatisch<br />

angenehmereValladolid. Auch<br />

zu seiner Krönung 1390 in Pamplona<br />

schaffte sie es nicht nach Navarra.<br />

Erst 1395 kehrte sie zurück und<br />

schenkte ihm vier weitereKinder.<br />

Mindestens so wichtig wie die<br />

Historie Navarras sind Xavier Adot<br />

die guten Weine der Region. Die robuste<br />

Garnacha-Traube vermag kein<br />

Wind zu schrecken, erklärt erspäter<br />

in der Bodega der Weinkellerei San<br />

Martín. In 700 Meter Höhe gedeihen<br />

die Garnacha-Rebstöcke in den Hügeln<br />

um SanMartíndeUnx. DieWeine,<br />

die aus den Trauben gekeltert<br />

werden, „wollen nicht um jeden<br />

Preis gefallen“, so Adot –ähnlich wie<br />

das Klima Navarras. Den besonderenReiz<br />

dieser Region schmälertweder<br />

das eine noch das andere.<br />

Foto: Kindernothilfe<br />

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B4 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

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aus. (BLZ)<br />

GEW fordert flexibleres<br />

Gymnasium ab Klasse 11<br />

Die Bildungsgewerkschaft GEW<br />

fordert mehr Flexibilität in der<br />

gymnasialen Oberstufe, die auch<br />

eine unterschiedliche Dauer bis<br />

zum Erreichen des Abiturs zur<br />

Folge haben kann. „Auch am Gymnasium<br />

werden die Lerngruppen<br />

heterogener. Deshalb driften die<br />

Abiturnoten immer stärker auseinander“,<br />

sagte Ilka Hoffmann, bei<br />

der GEW imVorstand für das<br />

Thema Schule verantwortlich. Das<br />

Gymnasium müsse darauf reagieren.<br />

„Es ist dafür verantwortlich,<br />

dass möglichst alle Schülerinnen<br />

und Schüler das Abitur schaffen“,<br />

sagte Hoffmann. Die GEW schlägt<br />

daher eine Flexibilisierung ab<br />

Klasse 11 vor. „Die jungen Menschen<br />

sollen die Oberstufe in zwei,<br />

drei oder vier Jahren durchlaufen<br />

können“, forderte Hoffmann. „Das<br />

ermöglicht, unterschiedliche Lerntypen<br />

zu berücksichtigen und insbesondere<br />

soziale Unterschiede<br />

aufzufangen.“ (dpa)<br />

Immer mehr Schüler<br />

fallen durchs Abitur<br />

Immer mehr Schüler fallen durch<br />

die Abiturprüfung. In den vergangenen<br />

neun Jahren ist die Quote der<br />

nicht bestandenenPrüfungen<br />

nahezu stetig gestiegen, wie eine<br />

Auswertung der Deutschen Presse-<br />

Agentur zeigt. Zuletzt scheiterte<br />

etwa einer von26Prüflingen. Während<br />

im Abiturjahrgang 2009 laut<br />

Statistik der Kultusministerkonferenz<br />

noch2,34 Prozentder Schüler<br />

durchfielen, waren es 2017 schon<br />

3,78 Prozent. (dpa)<br />

Sie sind als Gebäudereiniger,<br />

Lagerarbeiter oder als Küchenhilfe<br />

tätig. Was sie vom<br />

Großteil der Beschäftigten<br />

unterscheidet: Sie sind ungelernt.<br />

Das heißt, sie haben kein Studium<br />

und keine berufliche Ausbildung abgeschlossen<br />

und somit keine formale<br />

Berufsqualifikation. Auf dem Arbeitsmarkt<br />

haben Ungelernte deshalb<br />

eher schlechte Karten. Gerät ein<br />

Unternehmen finanziell in Schieflage,<br />

sind sie oft die ersten, die entlassen<br />

werden. „Das Arbeitslosigkeitsrisiko<br />

für Ungelernte ist etwa fünfmal<br />

so hoch wie für Personen mit einem<br />

Berufsabschluss“, sagt Susanne Eikemeier<br />

von der Bundesagentur für<br />

Arbeit in Nürnberg.<br />

Vielfältige Gründe<br />

Kein Berufsabschluss?<br />

Das lässt sich ändern<br />

Ungelernte Arbeitskräfte haben es schwer auf dem Arbeitsmarkt. Weiterbildungen<br />

verhelfen zu einer besseren Position, und auch ein anerkannter<br />

Abschluss lässt sich später noch erreichen<br />

Ungelernte können einen Berufsabschluss -etwa als Hochbaufacharbeiter -mit Teilqualifizierungen Schritt für Schritt nachholen.<br />

Einhöheres Risiko,den Jobzuverlieren,<br />

ist nur eines der Probleme der<br />

Ungelernten. Ein weiteres: „Die Bezahlung<br />

von Ungelernten ist vergleichsweise<br />

schlecht“, erklärt Thomas<br />

Röser vom Deutschen Verband<br />

für Bildungs- und Berufsberatung<br />

e.V. (dvb). Hinzu kommt, dass Frauen<br />

und Männer ohne eine abgeschlossene<br />

Berufsausbildung aus finanziellen<br />

Gründen und mangels Auswahl<br />

oft Jobs annehmen müssen, die keiner<br />

haben möchte.Das kann bedeuten,<br />

etwa als Helfer bei einer Umzugs-<br />

oder Abbruchfirma anzuheuernoderAkkordarbeit<br />

am Fließband<br />

zu verrichten.<br />

Die Gründe, warum jemand keine<br />

abgeschlossene Berufsausbildung<br />

hat und zur Finanzierung seines<br />

Lebensunterhalts Hilfsarbeiter-<br />

Tätigkeiten verrichtet, sind vielfältig.<br />

Es kann zum Beispiel daran liegen,<br />

dassein junger Menschinder Schule<br />

nicht seinen Fähigkeiten entsprechend<br />

gefördertwurde oder er keine<br />

Unterstützung von seinen Eltern erfahren<br />

hat. Schlechte Noten im<br />

Zeugnis sind dann im Zweifel meist<br />

ein Problem bei denBewerbungen.<br />

Oder: „Jemand ist in der Schule<br />

oder während der Ausbildung aus<br />

Frust oder aufgrund einschneidender<br />

Lebensereignisse –zum Beispiel<br />

wegen der Scheidung der Elternoder<br />

des Tods eines Elternteils –auf der<br />

Strecke geblieben. Andere haben<br />

enorme Prüfungsangst und schaffen<br />

dann letztendlich den Abschluss<br />

nicht“, sagt Johannes Wilbert, Leiter<br />

des Instituts zur Berufswahl in Wetter<br />

an der Ruhr.<br />

Ein anderer Grund für einen fehlenden<br />

Berufsabschluss kann sein,<br />

dass ein junger Mensch nicht flexibel<br />

genug ist. Etwa, wenn jemand keinen<br />

Ausbildungsplatz im Traumberufbekommen<br />

hat und keine Bereitschaft<br />

zeigt, etwas anderes zu lernen.<br />

Mitunter gehen Jugendliche bei der<br />

Ausbildungsplatz-Vergabe leer aus,<br />

weil die Anforderungen der Arbeitgeber<br />

hoch sind. So werden oft praktische<br />

Erfahrungen vorAusbildungsbeginn<br />

erwartet. Damit kann aber<br />

nicht jeder aufwarten. „Und dann<br />

gibt es noch jene, die einfach nicht<br />

wissen, welchen Beruf sie ergreifen<br />

wollen“, soWilbert. Statt eine Ent-<br />

Von Sabine Meuter<br />

scheidung zu treffen, sind sie als Ungelernte<br />

tätig.<br />

Sie arbeiten dann als Bote, Umzugshelfer<br />

oder Kassierer. Genauso<br />

können sie als Gabelstapler-Fahrer,<br />

Promoter oder als Helfer auf dem<br />

Bau angestellt sein. Oft sind Jobs für<br />

Ungelernte zeitlich befristet. Von<br />

dem Verdienst eine Familie zu ernähren<br />

oder gar Geld zurückzulegen<br />

ist schwierig. Undselbst wenn Ungelernte<br />

für längere Zeit angestellt<br />

sind –bei einem Jobwechsel wirddie<br />

fehlende Berufsausbildung in der<br />

Regel wieder zum Problem.<br />

Arbeit finden sie häufig über die<br />

Tagesjobvermittlung der Bundesagentur<br />

für Arbeit. „Solche Vermittlungsstellen<br />

gibt es aber nicht<br />

überall in Deutschland, sondern<br />

eher in Städten mit Hafenanbindung“,<br />

sagt Eikemeier. Dort werden<br />

Leute gebraucht, die kurzfristig dabei<br />

helfen, etwa Schiffe zube- und<br />

entladen. Manchmal ist eswirklich<br />

nur ein Job für einen Tag. Der Beschäftigte<br />

muss dann von seinem<br />

Verdienst selbst Sozialversicherungsbeiträge<br />

entrichten. Mitunter<br />

kommen über die Tagesjobvermittlung<br />

der Arbeitsagentur auch Aufträge<br />

für mehrere Tage amStück zustande.Dannzahlt<br />

die FirmaSozialversicherungsbeiträge.<br />

Eine Perspektive für die Zukunft<br />

ist das alles nicht. Ein Ungelernter<br />

muss aber nicht ungelernt bleiben.<br />

„Als erstes muss er herausfinden,<br />

was er jobmäßig überhaupt will“,<br />

sagt Wilbert. Dafür kann er etwa die<br />

DPA<br />

Hilfe von Berufsberatern der Arbeitsagentur,<br />

der Hsandwerks- oder<br />

der Industrie- und Handelskammer<br />

in Anspruch nehmen.<br />

Optionen überlegen<br />

Fühlt sich ein Ungelernter an seinem<br />

aktuellen Arbeitsplatz wohl, kann er<br />

seinen Arbeitgeber ansprechen und<br />

gemeinsam mit ihm ausloten, welche<br />

Qualifizierungsmöglichkeiten<br />

bestehen.„Oft gibt es die Option für<br />

eine Teilqualifikation“, erklärt Eikemeier.Sokann<br />

zum Beispiel jemand,<br />

der als Gabelstapler-Fahrer arbeitet,<br />

innerhalb weniger Wochen einen<br />

Schein erwerben.<br />

Daneben besteht zum Beispiel<br />

die Möglichkeit, mehrereTeilqualifizierungen<br />

zu sammeln und sich so<br />

Schritt für Schritt für einenbestimmten<br />

Berufsabschluss fortzubilden.<br />

Dazu nimmt man abschließend an<br />

der Externenprüfung teil. Die Kammern<br />

ermöglichen damit Personen,<br />

die ausreichend Berufserfahrung<br />

vorweisen können, an der Abschlussprüfung<br />

für bestimmte Ausbildungsberufe<br />

teilzunehmen.<br />

Unternehmen, die ihren ungelernten<br />

Beschäftigten die Chance<br />

zur Weiterbildung oder zum Nachholen<br />

eines Abschlusses geben<br />

möchten, werden unter bestimmten<br />

Voraussetzungen auch vonder Bundesagentur<br />

für Arbeit finanziell unterstützt.<br />

„Für die Dauer der Weiterbildung<br />

gibt es dann einen Zuschuss<br />

zum Arbeitsentgelt“, erklärt Eikemeier.<br />

(dpa)<br />

Wohin zum<br />

Brötchen<br />

verdienen?<br />

Uni-Absolventen wollen<br />

oft weg aus Ostdeutschland<br />

Wer in Ostdeutschland einen<br />

Uni-Abschluss inder Tasche<br />

hat, der will einer Studie zufolge<br />

häufig die Umzugskartons packen<br />

und wegziehen. Beispiel Sachsen-<br />

Anhalt: Rechnet man Uni-Absolventen<br />

aus anderen Bundesländern, die<br />

für den ersten Job gegen den Trend<br />

nach Sachsen-Anhalt kommen wollen,<br />

ein, ergibt sich immer noch ein<br />

Abwanderungssaldo von minus<br />

64 Prozent. Anders ausgedrückt:<br />

Zwei vondreijungen Menschen wollen<br />

nach dem Hochschulabschluss<br />

in ein anderes Bundesland ziehen.<br />

In den anderen ostdeutschen Flächenländern<br />

sah es ähnlich aus, in<br />

Berlin allerdings ist es andersherum,<br />

wie aus der Studie der Universität<br />

Maastricht und des Personaldienstleisters<br />

Studitemps hervorgeht. Befragt<br />

wurden im September 2018<br />

bundesweit rund 18 700 Studenten<br />

und frischgebackene Absolventen.<br />

Tenor der Analyse: Ostdeutsche<br />

Uni-Städte haben auf junge Leute<br />

zwar eine hohe Anziehungskraft.<br />

Diese erlischt aber bei der Frage,wo<br />

sie später ihre Brötchen verdienen<br />

wollen; mit Ausnahme der Bundeshauptstadt.<br />

Für Rheinland-Pfalz im Westen<br />

sah es in der Statistik ebenfalls mies<br />

aus.Viele Studenten drängt es nach<br />

ihrem Abschluss in die Stadtstaaten<br />

oder nach Bayern und Baden-<br />

Württemberg. In Süddeutschland<br />

gibt es vorallem wegen einer starken<br />

Industrie viele Jobs.<br />

Der Abwanderungssaldo für<br />

Hamburg lag bei rund 160 Prozent<br />

und für Berlin bei 78 Prozent. Für<br />

Hamburg heißt dass also, dass statistisch<br />

gesehen auf 100 Studienplätze<br />

260 Absolventen kommen, die in der<br />

Hansestadt einen Jobhaben wollen.<br />

„Der Osten verliertmassiv Absolventen,<br />

während Stadtstaaten und<br />

wirtschaftlich ohnehin starke Regionen<br />

gewinnen“, sagte Studitemps-<br />

Chef Eckhard Köhn. Dadurch komme<br />

Hamburgfinanziell sehr gut weg,<br />

für die Länder mit der Abwanderung<br />

sei das hingegen finanzieller Ballast.<br />

Unis werden in der Regel von den<br />

Bundesländern finanziert, es gibt<br />

aber auch Privathochschulen. (dpa)<br />

Hamburg zieht Hochschulabsolventen<br />

magisch an.<br />

GETTYIMAGES/NIKLEBEDEV51<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 B5<br />

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Karriere<br />

Licht für besondere Tage<br />

Ihre Werke bereichern Taufen, Hochzeiten oder Trauerfeiern: Kerzenhersteller und Wachsbildner erlernen einen seltenen Beruf<br />

VonSabine Meuter<br />

Brennende Kerzen sind<br />

mehr als nur ein Gemütlichkeitsfaktor<br />

in der Wohnung.<br />

Besonders im kirchlichen<br />

Kontext sind sie oft individuell<br />

gestaltete Werke, die Jahre oder<br />

Jahrzehnte später an besondere<br />

Momente erinnern. Sie werden zur<br />

Taufe, zur Hochzeit oder zu einer<br />

Beisetzungangezündet. Dieseleuchtenden<br />

Symbole gestaltet Franziska<br />

Hüttinger. Die 21-Jährige absolviert<br />

eine Ausbildung als Kerzenherstellerin<br />

und Wachsbildnerin bei der<br />

Firma Wiedemann im bayerischen<br />

Deggendorf. „Ich finde es klasse,<br />

mich im Alltag kreativ zu betätigen<br />

und handwerklich zu arbeiten“,<br />

sagt Hüttinger.<br />

Der Beruf des Kerzenherstellers<br />

und Wachsbildners ist inzwischen<br />

eher rar. Das spiegelt sich in den<br />

Auszubildenden-Zahlen wider.<br />

„Bundesweit erlernen derzeit zehn<br />

junge Leute den Beruf“, erklärt<br />

Wolfgang Reich. Er ist Geschäftsführer<br />

der Bayerischen Wachszieher-Innung<br />

– Kerzeninnung – in<br />

Stadtbergen. Laut Bundesagentur<br />

für Arbeit gab es 2017 ganz genau<br />

sechs Ausbildungsanfänger.<br />

Drei Jahre duale Ausbildung<br />

Die duale Ausbildung dauert drei<br />

Jahre und erfolgt entweder mit<br />

Schwerpunkt Kerzenherstellung<br />

oder Wachsbildnerei. Wer sich auf<br />

die Kerzenherstellung spezialisiert,<br />

lernt, wie man Paraffine, Bienenwachs,<br />

Fette und Öle zusammensetzt<br />

undhieraus Kerzen maschinell<br />

produziert. „Technisches Verständnis<br />

beim Umgang mit den Anlagen<br />

müssen Bewerber um einen Ausbildungsplatz<br />

unbedingt mitbringen“,<br />

sagt Reich. Kerzen werden auch von<br />

Hand in allen Größen und Formen<br />

gezogen und gegossen. Im Schwerpunkt<br />

Wachsbildnerei gestalten die<br />

Fachleute Kerzen für spezielle Anlässe.<br />

„Entweder setzen wir dabei<br />

Wünsche des Kunden um, oder wir<br />

gestalten Kerzen nach eigenen Ideen“,<br />

erzählt die Auszubildende<br />

FranziskaHüttinger.<br />

Wer sich für den Beruf interessiert,<br />

benötigt laut Reich zumindest<br />

einen qualifizierten Hauptschulabschluss.<br />

Manche der Auszubildenden<br />

haben aber auch das Fachabitur<br />

–sowie Hüttinger. „Schon im<br />

Franziska Hüttinger macht eine Ausbildung zur Wachsbildnerin. Die Gestaltung von Kerzen für besondere Anlässe –etwa für eineTrauerfeier –steht dabei im Mittelpunkt.<br />

Kindergarten habe ich sehr gerne<br />

gezeichnet“, so die angehende<br />

Wachsbildnerin. DenSpaß daran hat<br />

sie über all die Jahre nicht verloren,<br />

heute ist es Teil ihres Berufs.Wachsbildner<br />

brauchen ein Auge für Form<br />

und Farben, und sie müssen einen<br />

Blick dafür haben, was optisch gut<br />

harmoniert. Eigene Ideen sind sehr<br />

willkommen. „Letztens habe ich<br />

nach meinenVorstellungen eine Marienkerze<br />

gestaltet, geradlinig und<br />

ohne Schnickschnack wie Blümchen<br />

oder Ähnliches“, sagt Hüttinger.<br />

Die Auszubildende fällt aber<br />

nicht nur mit eigenen Ideen, sondern<br />

mit sorgfältiger Arbeit insgesamt<br />

auf. Daher freut sie sich, dass<br />

sie ihreGesellenprüfung ein Jahr früher<br />

als üblich machen darf. In den<br />

zurückliegenden Monaten hat Hüttinger<br />

viel gelernt. ZumBeispiel, wie<br />

man flüssige Wachse anrührt und in<br />

Maschinen füllt, und welche Dochte<br />

DPA<br />

bei der Kerzenherstellung zum Einsatz<br />

kommen. Oder wie man fertige<br />

Kerzen stichprobenartig daraufhin<br />

testet, ob sie ruhig und gleichmäßig<br />

brennen. Sie weiß jetzt, welche Materialien<br />

zum Einsatz kommen,<br />

wenn es ums Verzieren von Kerzen<br />

geht, und hat im Betrieb geübt, wie<br />

Dekore oder Reliefs mit Hilfe von<br />

Schablonen erstellt werden.<br />

Zu den Ausbildungsinhalten im<br />

Bereich Wachsbildnerei gehört darüber<br />

hinaus, Deko-Elemente, etwa<br />

für eine Gedenk- oder Trauerkerze,<br />

zu zeichnen. Hinzu kommt, sie aus<br />

Wachs zu formen, zu färben und die<br />

fertigen Deko-Elemente auf die Kerze<br />

aufzubringen. Daskann zum Beispiel<br />

ein Kreuz sein sowie der Name<br />

der verstorbenen Person und ihr Geburts-<br />

und Sterbedatum. „Diese Aufgabe<br />

erfordert viel Fingerspitzengefühl“,<br />

sagt Reich. Hüttinger findet<br />

ihren Berufsalltag spannend und<br />

abwechslungsreich, aber sie sieht<br />

auch einen Nachteil: den Verdienst.<br />

Nach Angaben vonReich gibt es für<br />

die Branche keine tarifvertraglichen<br />

Regelungen.<br />

Keine Tarifverträge<br />

Die Ausbildungsvergütung ist von<br />

Bundesland zu Bundesland, und<br />

teilweise auch vonBetriebzuBetrieb<br />

unterschiedlich. Laut Reich beträgt<br />

sie im Durchschnitt etwa 600 Euro<br />

brutto im ersten, rund 700 Euro im<br />

zweiten sowie 775 Euro im dritten<br />

Ausbildungsjahr. Betriebe, die sich<br />

bei der Bezahlung an die Regelungen<br />

für die chemische Industrie anlehnen,<br />

zahlen laut Bundesagentur für<br />

Arbeit Bruttovergütungen von etwa<br />

1000 Euro im ersten, 1065 Euro im<br />

zweiten sowie rund 1120 Euro im<br />

dritten Lehrjahr.Das Einstiegsgehalt<br />

einer fertigen Fachkraft kann der<br />

Bundesagentur für Arbeit zufolge bei<br />

um die 3000 Euro liegen, aber auch<br />

niedriger sein.<br />

Kerzenhersteller und Wachsbildner<br />

arbeiten nach der Ausbildung in<br />

Kerzenfabriken oder -manufakturen.<br />

Wer weiterkommen will, kann<br />

etwa Wachsziehermeister werden.<br />

Miteiner Hochschulzugangsberechtigung<br />

ist es möglich, zur Uni zugehen<br />

und zum Beispiel das Fach Bildende<br />

Künste zu studieren.<br />

Hüttinger will erst einmal ihre<br />

Ausbildung gut abschließen„Ichlasse<br />

mich einfach mal überraschen,<br />

was für Chancen und Möglichkeiten<br />

sich später so auftun“, sagt sie.Eines<br />

aber ist sicher:Die Branche liegt viel<br />

Wert auf Qualität –ob das nun die<br />

verwendeten Rohstoffe, die Brenndauer<br />

einer Kerze oder das Brennverhalten<br />

betrifft. „Hochwertige Kerzen<br />

sind mit dem RAL-Gütezeichen<br />

ausgestattet“,erklärtReich. (dpa)<br />

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B6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Karriere<br />

NACHRICHTEN<br />

Deutliche Gehaltsdifferenz<br />

in den Pflegeberufen<br />

Beschäftigte in der Altenpflege sind<br />

2017 in Deutschland deutlich<br />

schlechter bezahlt worden als Pflegekräfte<br />

in Krankenhäusern.Während<br />

sich die Verdienste von Fachkräften<br />

der Gesundheitspflege in<br />

Krankenhäusern mit rund<br />

3200 Euro brutto im Monat im<br />

Bereich des mittleren Lohns aller<br />

Berufsgruppen in Deutschland<br />

bewegt hätten, seien Fachkräfte in<br />

der Altenpflege im Mittel auf lediglich<br />

rund 2740 Euro brutto für eine<br />

Vollzeitstelle gekommen, berichtete<br />

die gewerkschaftsnahe Hans-<br />

Böckler-Stiftung. (dpa)<br />

Stress im Job:<br />

Grenzen richtig setzen<br />

Überstunden sollten eine Ausnahme, keinen<br />

Dauerzustand darstellen. GETTYIMAGES/DEAGREEZ<br />

Ob Leistungsdruck oder mangelnde<br />

Wertschätzung: Viele<br />

Berufstätige kennen psychische<br />

Belastungen. Um Stress zu reduzieren,<br />

sollten sich Beschäftigte klare<br />

Grenzen setzen. Das heißt: Probleme<br />

aus dem Job nicht mit nach<br />

Hause nehmen und Überstunden<br />

nicht zur Routine werden lassen.<br />

Das empfiehlt die Initiative Neue<br />

Qualität der Arbeit im Rahmen<br />

ihres Projekts Psychische Gesundheit<br />

am Arbeitsplatz (psyGA).<br />

Anstatt Schwierigkeiten aus dem<br />

Job nach Feierabend mit Freunden<br />

oder Familie hin- und herzuwälzen,<br />

sei es besser, sich Zeit für sich<br />

zu nehmen und die Probleme mit<br />

etwas Abstand aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln zu betrachten. (dpa)<br />

Arbeitnehmer können Ausgaben für den Job inihrer Einkommensteuererklärung einzeln alsWerbungskosten angeben, wenn diese zusammen die Pauschale von 1000 Euro übersteigen.<br />

Von Isabelle Modler<br />

Der Staat unterstützt Arbeitnehmer<br />

über die<br />

Steuer: Das Finanzamt<br />

berücksichtigt Ausgaben<br />

für den Job pauschal mit 1000 Euro.<br />

Laut Stiftung Warentest spielt es keine<br />

Rolle,obman das ganzeJahrüber<br />

einen Job hatte oder nicht. „Aber es<br />

lohnt sich durchzurechnen, obdie<br />

jährlichen Kosten für den Beruf die<br />

Pauschale übersteigern“, sagt Isabel<br />

Klocke vom Bund der Steuerzahler.<br />

„Wenn ja, sollten Arbeitnehmer ihre<br />

Mehrausgaben einzeln in der Anlage<br />

Nauflisten.“ Denn jeder Euro zahlt<br />

sich aus.<br />

Pauschale für Rentner<br />

Auch Rentner können Werbungskosten<br />

absetzen. „Für sie fällt die<br />

Pauschale mit 102 Euro pro Jahr jedoch<br />

deutlich niedriger aus“, erklärt<br />

Klocke.Übersteigen die Kosten etwa<br />

durch einen Rechtsstreit um die<br />

Rente oder eine Rentenberatung die<br />

Pauschale,berücksichtigt sie der Fiskus.<br />

Rentner müssen ihre Ausgaben<br />

in der Anlage Rangeben.<br />

Jeder Euro zählt<br />

Weiterbildung, Dienstreise, Fachbücher: Alle Ausgaben für den Job kann man beim Finanzamt angeben<br />

Ob Rentner oder Arbeitnehmer,<br />

in beiden Fällen gilt:„Mehrausgaben<br />

müssen sie detailliert anhand von<br />

Rechnungen nachweisen können“,<br />

sagt Klocke. Die Unterlagen muss<br />

man zwar nicht mit der Steuererklärung<br />

einreichen, aber mindestens so<br />

lange aufbewahren, bis der Steuerbescheid<br />

rechtskräftig ist –also meist<br />

einen Monat nach Erhalt des Bescheides<br />

–,falls das Finanzamt die<br />

Dokumente anfordert.<br />

Zurück zu den Arbeitnehmern:<br />

Sie können viele Kosten absetzen,<br />

etwa für Kontogebühren, Fachliteratur,<br />

einen berufsbedingten Zweitwohnsitz<br />

oder Arbeitsmittel. Dazu<br />

zählen etwa Schreibtisch, PC, Smartphone<br />

oder Friseurscheren.<br />

Seit 2018 gilt: Arbeitnehmer können<br />

laut StiftungWarentest nun jährlich<br />

952Europro Gerät angeben. Der<br />

Betrag gilt auch für den Kauf, die Reparatur<br />

oder Reinigung von Arbeitskleidung.<br />

Wer teurere Geräte oder<br />

Kleidung kauft, muss diese über<br />

mehrereJahreabsetzen.<br />

Der PCnimmt eine Sonderrolle<br />

ein –inder Regel berücksichtigt der<br />

Fiskus nur die Hälfte des Kaufbetrages.<br />

„Es sei denn, ein Arbeitnehmer<br />

kann nachweisen, dass er das Gerät<br />

gar nicht privat, also ausschließlich<br />

beruflich nutzt“, sagt Klocke.<br />

Bei Fortbildungen können Arbeitnehmer<br />

neben den Seminarkosten<br />

auch Ausgaben für die Fahrt,<br />

Verpflegung und Unterkunft absetzen.<br />

Voraussetzung dafür ist: Der<br />

Chef darf die Kosten nicht übernehmen.<br />

„Denn beides,also eine Erstattung<br />

vom Chef und eine Steuervergünstigung,<br />

ist nicht möglich“, erklärtKlocke.<br />

Das gilt auch für Dienstfahrten –<br />

etwa Besuche von Messen, Tagungen,<br />

Kongressen sowie Exkursionen,<br />

informiert die Vereinigte Lohnsteuerhilfe<br />

(VLH). Die Höhe der Pauschbeträge,<br />

die der Fiskus bei Unterkunft<br />

und Verpflegung anerkennt,<br />

passt das Bundesfinanzministerium<br />

(BMF) regelmäßig an.<br />

Reisekosten können Arbeitnehmer<br />

pauschal oder individuell abrechnen.<br />

Letzteres ist aufwändiger,<br />

unter anderem weil man ein Fahrtenbuch<br />

führen und einzelne Ausgaben<br />

nachweisen muss.Sie lohntsich<br />

laut VLH nur für Arbeitnehmer, die<br />

DPA<br />

dienstlich viel unterwegs sind und<br />

deren Pkw teuer im Unterhalt ist.<br />

Pauschal erstattet der Fiskus für<br />

das eigene Auto 30 Cent proKilometer.Bei<br />

Dienstreisen zählt jeder Kilometer<br />

–also Hinweg und Rückweg.<br />

Beim täglichen Arbeitsweg gilt hingegen<br />

die Pendlerpauschale, also<br />

nur der einfacheWeg.<br />

Berufsbedingter Umzug<br />

Auch bei einem beruflich motivierten<br />

Umzug kann man etwa Kosten für<br />

den Makler,das Inserat und den Möbeltransport<br />

als Werbungskosten angeben.<br />

Dasgilt lautVHL auch für weitere<br />

Kosten, etwa wenn man MöbelpackernTrinkgeld<br />

gibt oder seine alte<br />

Wohnung streichen muss. Die Pauschale<br />

liegt ab 1. April 2019 bei<br />

811 Euro für Ledige. Für Verheiratete<br />

sind es 1622 Euro,für Kinder 357 Euro,<br />

informiertein BMF-Schreiben.<br />

Werkeinen Job hat, kann Ausgaben<br />

für Bewerbungen als Werbungskosten<br />

angeben. Klocke nennt Beispiele:<br />

Kosten für Fotos, Bewerbungsmappen,<br />

das Porto, aber auch<br />

die Fahrt zum Vorstellungsgespräch<br />

sind absetzbar. (dpa)<br />

„Zunehmend<br />

nur bessere<br />

Verwahrung“<br />

Personalmangel schränkt<br />

Arbeit von Kitas ein<br />

Nur fünf Prozent aller Kitas in<br />

Deutschland können einer Studie<br />

des Verbands Bildung und Erziehung<br />

(VBE) zufolge mit der wissenschaftlich<br />

empfohlenen Personalausstattung<br />

arbeiten. Für die meisten<br />

ist Personalmangel dagegen Alltag.<br />

Das geht aus einer repräsentativen<br />

Befragung von über 2600 Kita-<br />

LeiterninDeutschland hervor.<br />

Die einst weltweit vorbildlichen<br />

deutschen Kindergärten würden<br />

„zunehmend bessere Verwahranstalten,<br />

die ihrem Bildungsauftrag<br />

trotz aller Anstrengungen nicht gerecht<br />

werden können“, kritisierte<br />

VBE-Chef Udo Beckmann. Der wissenschaftliche<br />

Standard empfehle,<br />

dass mindestens eine Fachkraft für<br />

drei unter dreijährige Kinder da sein<br />

sollte, erläuterte der Bildungsgewerkschafter.<br />

Bei über Dreijährigen<br />

liege der statistische Betreuungsschlüssel<br />

bei 1:7,5. Dies sei in der<br />

Praxis aber die absolute Ausnahme.<br />

90 Prozent der Befragten gaben an,<br />

dass sie imvergangenen Jahr zeitweise<br />

mit erheblicher Personalunterdeckung<br />

gearbeitet hätten. Fast<br />

alle betroffenen Einrichtungen mussten<br />

infolgedessen Angebote für die<br />

Kinder vorübergehend reduzieren.<br />

Die Ergebnisse der zum fünften<br />

Mal erhobenen Umfrage zeigten<br />

„keine spürbaren Verbesserungen“,<br />

heißt es im Fazit der Studie.Viele Kitas<br />

müssten regelmäßig mit so wenig<br />

Personal auskommen, „dass eine<br />

ordnungsgemäße Aufsichtsführung<br />

überhaupt nicht möglich ist.“ (dpa)<br />

Viel zu wenig Personal für eine hochwertige<br />

Arbeit gibt es neun von zehn Kitas.<br />

DPA<br />

gesundheitswesen/<br />

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Bildung<br />

Einen Roboterassistenten entwickeln, bauen, programmieren und warten: Das gehört zuden Aufgaben von Spezialisten für autonome Systeme und Robotik.<br />

DPA<br />

Zukunftsbranche für Experten<br />

Künstliche Intelligenz erobert die Arbeitswelt. Spezialisten sind gefragt und haben beste Verdienstmöglichkeiten. Es gibt drei Berufsfelder<br />

VonSabine Meuter<br />

Selbstlernende Computersysteme?<br />

Die können für Unternehmen,<br />

die ständig interne<br />

Prozesse und Abläufe optimieren<br />

müssen, ein echter Gewinn<br />

sein. Maschinelles Lernen (ML) ist<br />

hier ein wichtiges Stichwort. Basis<br />

sind riesige Datenmassen, die mittels<br />

Künstlicher Intelligenz (KI) aufbereitet<br />

und analysiertwerden.Viele<br />

Arbeitsprozesse können dann automatisiertablaufen.<br />

Auf der einen Seite bestehen daher<br />

Ängste, dass KI langfristig<br />

menschliche Arbeitskraft ersetzen<br />

wird. Andererseits braucht es neue<br />

Berufsbilder und speziell ausgebildete<br />

Informatiker, die Systeme und<br />

Anwendungen sowohl trainieren als<br />

auch kontrollieren.<br />

„Der Bedarf an Fachkräften ist<br />

riesig“, sagt Lukas Klingholz vomIT-<br />

Branchenverband Bitkom. DasProblem:<br />

Viele Unternehmen haben<br />

das Potenzial für ML und KI, kön-<br />

nen esaber nicht nutzen, weil die<br />

Spezialisten dafür fehlen. Und welche<br />

Berufsbilder sind in dem Bereich<br />

eigentlich gefragt?<br />

„Im Prinzip sind es drei Gruppen“,<br />

erklärt Prof. Wolfgang Wahlster<br />

vom Deutschen Forschungszentrum<br />

für Künstliche Intelligenz<br />

(DFKI) in Saarbrücken. Es gibt Spezialisten<br />

für Maschinelles Lernen,<br />

Spezialisten für autonome Systeme<br />

und Robotik sowie Spezialisten für<br />

Sprachtechnologie.Inder Regel haben<br />

sie sich im Rahmen ihres Informatik-Studiums<br />

im Hauptstudium<br />

auf KI spezialisiert.<br />

Richtig oder falsch<br />

Spezialisten für Maschinelles Lernen<br />

kümmern sich darum, riesige<br />

Datenmengen in ein Computerprogramm<br />

einzugeben und dieses so<br />

zu „trainieren“, dass es eines Tages<br />

selbstständig Probleme löst. Aufgabe<br />

des Computerprogramms ist es,<br />

aus diesen Daten fundierte Annahmen<br />

zu formulieren. Die Fachkraft<br />

überprüft diese Annahmen und<br />

markiert sie als richtig oder falsch.<br />

Das Computerprogramm hat nun<br />

verifizierte Daten und kann sie in<br />

seinen nächsten Annahmen verwenden.<br />

„So ist das Computerprogramm<br />

irgendwann in der Lage,<br />

zum Beispiel auf einem Foto eine<br />

Katze oder eine bestimmte Schraube<br />

zu erkennen“, erläutert Britta<br />

Matthes. Sie ist Leiterin der Forschungsgruppe<br />

Berufliche Arbeitsmärkte<br />

am Institut für Arbeitsmarkt<br />

und Berufsforschung (IAB).<br />

Je genauer mit der Zeit die Annahmen<br />

werden, desto eindeutiger ist es,<br />

dass das Programm –beziehungsweise<br />

die Maschine,auf der es installiert<br />

ist –selbstständig lernt, und zwar mit<br />

Hilfe von Daten und Erfahrungen.<br />

„KI-gesteuerte Prozesse werden unter<br />

anderem zur Qualitätssicherung<br />

eingesetzt“, erläutert Klingholz. Zum<br />

Beispiel in der Autoindustrie. „Ein<br />

Lackierkontrollsystem ist in der Lage,<br />

in Sekundenschnelle herauszufinden,<br />

ob die Lackierung eines Fahrzeugs<br />

fehlerfrei ist“, sagt Wahlster.<br />

Selbst kleinste Bläschen im Lack erkennt<br />

das System. Würde die Lackierung<br />

manuell überprüft, wäre dies<br />

deutlich zeitaufwändiger.<br />

„Spezialisten für maschinelles<br />

Lernen sind momentan besonders<br />

stark gefragt“, betont Wahlster.<br />

Schon unmittelbar nach dem Studium<br />

erzielen sie Jahresbruttogehälter<br />

zwischen 60 000 und 70000 Euro.<br />

Der Verdienst steigt mit zunehmender<br />

Berufserfahrung.<br />

Spezialisten für autonome Systeme<br />

und Robotik wiederum entwikkeln<br />

und bauen kognitive Systeme<br />

und Roboter, die dann unmittelbar<br />

mit Menschen kooperieren. Sie programmieren,<br />

trainieren und kontrollieren<br />

die Systeme und Roboter,sind<br />

außerdem für die Wartung zuständig.<br />

Beispiele sind etwa autonom<br />

fahrende Autos oder Transportsysteme<br />

in Fabriken. Einanderes Beispiel:<br />

Roboter, die unter Wasser Erdöl-<br />

Pipelines überprüfen. Stoßen sie dabei<br />

auf ein Leck, machen sie davon<br />

eine Aufnahme und übermitteln es<br />

an eine zentrale Stelle, die dann die<br />

Reparatur in die Wege leitet.<br />

Spezialisten für autonome Systeme<br />

und Robotik sind weltweit gefragt.<br />

Ihr Jahresbruttoverdienst liegt<br />

lautWahlster zu Beginn ihres Berufslebens<br />

ebenfalls im Durchschnitt bei<br />

um die 60 000 Euro und kann sich im<br />

Laufe der Jahre auf weit über<br />

150000 Euro steigern.<br />

Dialoge trainieren<br />

Ein Sprachassistent im Smartphone<br />

oder im Navigationssystem oder ein<br />

sprechendes Handbuch zu einem<br />

Produkt: Damit haben heutzutage<br />

viele Verbraucher tagtäglich zu tun.<br />

Dervirtuelle Assistent hat Antworten<br />

auf Fragen wie „Wo ist das nächste<br />

Restaurant mit italienischen Spezialitäten?“<br />

oder „Wie weit ist es noch<br />

mit dem Auto bis nach Hamburg?“<br />

Doch bis ein virtueller Assistent in<br />

der Lage ist, solche Antworten in einer<br />

für Menschen akzeptablenWeise<br />

zu geben, ist es ein weiter Weg.<br />

Spezialisten für Sprachtechnologie<br />

müssen die virtuellen Assistenten<br />

erst für ihreAufgabe fit machen, also<br />

Sprachdaten eingeben und mögliche<br />

Dialoge trainieren. Eine Herausforderung<br />

besteht etwa darin, einen virtuellen<br />

Assistenten so zu trainieren,<br />

dass er Blicke und Gestik seines<br />

menschlichen Gegenübers erfasst<br />

und analysiert. Dervirtuelle Assistent<br />

würde also etwa sagen.„Duhast gerade<br />

die Stirngerunzelt, Du bist also irritiert?“<br />

Eine andere Herausforderung:<br />

Der virtuelle Assistent reagiert<br />

auch auf komplexe Anforderungen,<br />

etwa: „Ich möchte zum nächsten Restaurant<br />

mit italienischen Spezialitäten,<br />

aber muss vorher noch tanken –<br />

wo ist die nächste Tankstelle bitte?“<br />

Spezialisten für Sprachtechnologie<br />

werden ebenfalls händeringend gesucht.<br />

Ihr Jahresbruttoeinkommen<br />

beginnt lautWahlster nach dem Informatik-Studium<br />

mit Nebenfach Computerlinguistik<br />

mit rund 50000 Euro<br />

und steigt auch hier mit zunehmender<br />

Berufserfahrung. (dpa)<br />

„Nordlichter“ –Eine Event Kreuzfahrt im Zeichen des Nordens<br />

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B8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

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Mobile Welten<br />

CX-30:<br />

Mazda mag es<br />

eigenwillig<br />

Das dritte SUV der Marke<br />

kommt auf den Markt<br />

VonStefan Henseke<br />

SUV boomen und es ist kein Ende<br />

in Sicht: Volkswagen rechnet damit,<br />

dass bis 2025 jeder zweite VW<br />

ein SUV sein wird (bisher 20 Prozent).<br />

Mazda hat dieses Ziel in<br />

Deutschland schon erreicht. Und<br />

legt jetzt noch einmal nach. In der<br />

zweiten Jahreshälfte geht ein kompakter<br />

Cross-over anden Start, der<br />

sich genau zwischen Mazda CX-3<br />

und CX-5 einreihen wird.<br />

Ein Auto, das sich aber überraschenderweise<br />

nicht Mazda CX-4<br />

nennt. Denn in China gibt es bereits<br />

ein Modell mit dem Namen CX-4,<br />

das – um die Verwirrung auf die<br />

Spitze zutreiben –auch noch größer<br />

als der CX-5 ist. Also musste ein<br />

ganz neuer Name her: Das kompakte,<br />

4,40 Meter lange Stadt-SUV<br />

debütiert jetzt unter dem Namen<br />

Mazda CX-30 und ist zwölf Zentimeter<br />

länger als der kleinereBruder<br />

CX-3.<br />

Wobei die Drei im Namen auch<br />

Sinn macht: Denn der CX-30 basiert<br />

auf dem ebenfalls neuen Mazda3<br />

(Deutschlandpremiere am 22./23.<br />

März). Beide Autos werden von den<br />

gleichen Motoren angetrieben -<br />

vom 1,8-Liter-Diesel mit 116 PS bis<br />

zum Skyactive-X, dem ersten Serienbenzinmotor<br />

mit Kompressionszündung,<br />

der die Vorteile eines Benzinmotors<br />

mit der Effizienz eines<br />

Diesels verbinden soll.<br />

DasCity-SUV verzichtet auf allzu<br />

viel Rabatz im Auftritt. Fließende<br />

Rundungen statt allzu harter Kanten,<br />

eine zurückhaltend designte<br />

Front, schwarzummantelte Radhäuser,<br />

ein SUV, dessen Dach sich<br />

zu ducken scheint: Der Mazda CX-<br />

30 verbindet äußerlich Robustheit<br />

mit eleganten, dynamischen Linien.<br />

Praktisch: Weit öffnende Türen,<br />

die das Einstiegen leichter machen,<br />

genügend Platz auf den Rücksitzen,<br />

ein großer Kofferraum (430 Liter) mit<br />

einer breiten Öffnung (1,02 Meter).<br />

Einen kleinen Wendekreis und Beweglichkeit<br />

auf schmalen Straßen<br />

und engen Parkplätzen verspricht<br />

Naohito Saga, verantwortlicher Produktmanager<br />

des neuen CX-30.<br />

Der Preis steht noch nicht fest,<br />

dürfte sich aber irgendwo in der<br />

Mitte zwischen CX-3 (ab 17 990<br />

Euro) und CX-5 (ab 25 490 Euro)<br />

treffen.<br />

Mit dem neuen SUV CX-30 zieht Mazda<br />

die Blickeauf sich.<br />

PR<br />

Zack, da ist es auch schon passiert: Doch wasmachen Autofahrer,die zu unrecht geblitzt worden sind? DPA (2)<br />

Achtung vor gefälschten Knöllchen<br />

Wertrotz korrekter Parkscheibe einen Strafzettel bekommt, ärgert sich. Wasaber ist zu tun?<br />

VonClaudius Lüder<br />

Wer im Straßenverkehr<br />

geblitzt wird, schaut<br />

ganz reflexartig auf<br />

den Tacho.Wie viel bin<br />

ich zu schnell gefahren? DieÜberraschung<br />

ist groß, wenn die erlaubten<br />

50 km/h gar nicht überschritten<br />

wurden. Aber: Wie wehrt man sich<br />

eigentlich richtig gegen falsche Anschuldigungen<br />

im Straßenverkehr?<br />

„Im Falle eines falschen Blitzers<br />

sollte spätestens dann Widerspruch<br />

eingelegt werden, wenn der Bußgeldbescheid<br />

kommt“, sagt Jens<br />

Dötsch, Fachanwalt für Verkehrsrecht<br />

aus Andernach. Sinnvoll ist es,<br />

einen Rechtsanwalt zurate zu ziehen.<br />

Denn der kann -imGegensatz<br />

zum Autofahrer selbst - Akteneinsicht<br />

beantragen, um Beweismittel<br />

wie Messprotokolle einzusehen.<br />

Sollte die Beschilderung im Umfeld<br />

des Starenkastens ganz eindeutig<br />

eine andere Geschwindigkeit erlauben,<br />

ist es zudem hilfreich, wenn<br />

dies durch ein Foto dokumentiert<br />

wird.<br />

Messgeräte müssen geeicht sein<br />

Beieiner mobilen Messung, etwa aus<br />

einem parkenden Auto heraus,<br />

bringe es in der Regel wenig, wenn<br />

der Geblitzte anhalte, umdie Messbeamten<br />

auf den Fehler hinzuweisen.<br />

„Erfahrungsgemäß ist dort wenig<br />

Einsicht zu erwarten“, so Dötsch.<br />

DieGründe für eine falsche Messung<br />

können vielfältig sein. „So kann es<br />

zum Beispiel vorkommen, dass die<br />

gemessene Geschwindigkeit einem<br />

anderen Fahrzeug zuzuordnen ist“,<br />

erklärt Daniela Mielchen, Fachanwältin<br />

für Verkehrsrecht aus Hamburg.<br />

„Auch muss das Messgerät gültig<br />

geeicht sein und darf keine Beschädigungen<br />

aufweisen.“<br />

Klebt ein Knöllchen hinter dem<br />

Scheibenwischer, obwohl ein gültiger<br />

Parkschein gezogen wurde, sollten<br />

Autofahrer prüfen, ob dieser gut<br />

zu sehen war und das mit einem<br />

Foto dokumentieren.<br />

Besonders dreist sind Fälle mit gefälschten<br />

Knöllchen. „Wer bei einem<br />

Parkticket im öffentlichen Raum den<br />

Verdacht hat, dass dieses nicht vom<br />

Ordnungsamt der Gemeinde kommt,<br />

sollte damit zur Stadt gehen“, empfiehlt<br />

Hannes Krämer vomAuto Club<br />

Europa (ACE). So käme es beispielsweise<br />

vor, dass Knöllchen mit einem<br />

Farbkopierer vervielfältigt wurden.<br />

„Ein echter Strafzettel muss ein Aktenzeichen<br />

tragen und Angaben zum<br />

Widerspruchsrecht beinhalten“,<br />

meint Krämer. Wer einen konkreten<br />

und berechtigten Verdacht gegen<br />

eine Person hat, der kann zudem einen<br />

Strafantrag gegen den Fälscher<br />

stellen.<br />

Schwieriger wird es, wenn einem<br />

Autofahrer plötzlich eine Anzeige<br />

wegen vermeintlicher Beleidigung<br />

oder Nötigung ins Haus flattert.<br />

„Hierbei handelt es sich um Straftaten,<br />

die mit einer Freiheits- oder<br />

Geldstrafe geahndet werden können.<br />

Daher sollte das keiner auf die<br />

leichte Schulter nehmen“, warnt<br />

Mielchen. Zumal die Polizei die Aussagen<br />

des Anzeigenerstatters nicht<br />

auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfe,<br />

sondern bei einem Anfangsverdacht<br />

stets ein Ermittlungsverfahren<br />

einleite.Ein unschuldiger Autofahrer<br />

könne sich so schnell einem<br />

falschen Vorwurfausgesetzt sehen.<br />

Mielchen rät, in solchen Fällen<br />

auch gegenüber der Polizei keine<br />

Angaben zu machen, sondernsofort<br />

einen Rechtsanwalt einzuschalten.<br />

„Entgegen einer weit verbreiteten<br />

irrtümlichen Annahme ist man übrigens<br />

auch nicht verpflichtet, zu einer<br />

polizeilichen Vorladung zwecks Vernehmung<br />

zu erscheinen“, erläutert<br />

die Juristin. Wehren könne sich ein<br />

unschuldig Beschuldigter unter anderem<br />

durch eine Gegenanzeige wegen<br />

falscher Verdächtigung oder<br />

übler Nachrede.<br />

Kann nachgewiesen werden, dass<br />

eine falsche Strafanzeige sogar vorsätzlich<br />

erfolgt ist, kann der zu Unrecht<br />

Beschuldigte Schadenersatz<br />

verlangen. Wer übrigens meint,<br />

durch das permanente Mitfilmen<br />

des Straßenverkehrs via Dashcam<br />

auf der sicheren Seite zu sein, sollte<br />

Dötsch zufolge vorsichtig sein.„Zwar<br />

hat der Bundesgerichtshof im Mai<br />

2018 die Aufnahmen von Dashcams<br />

in bestimmten Fällen als Beweismittel<br />

zur Aufklärung von Verkehrsunfällen<br />

für zulässig erklärt, jedoch ist<br />

das kein Freifahrtschein für ein permanentes<br />

Filmen im Straßenverkehr.“<br />

Hier werde weiterhin im Einzelfall<br />

über die Zulässigkeit entschieden,<br />

denn grundsätzlich würden die<br />

Aufnahmen gegen das Datenschutzrecht<br />

verstoßen.<br />

Kleinigkeiten kosten extra<br />

Gerät ein Autofahrer im Ausland in<br />

die Situation, sich beispielsweise gegen<br />

ein falsches Parkticket wehren zu<br />

müssen, rät der ACE dazu, nicht<br />

gleich die Polizei zu rufen. Im Ausland<br />

wird teilweise eine Blaulichtsteuer<br />

fällig, wenn man die Polizei wegen<br />

Kleinigkeiten ruft. Dazu zähle zum<br />

Beispiel ein reiner Sachschaden. „In<br />

Österreich etwa werden dann 36 Euro<br />

fällig“, erklärt Krämer. Fotos zur Dokumentation<br />

der Situation seien auch<br />

hier sehr hilfreich. Bestehe ein<br />

Rechtsschutz beispielsweise über einen<br />

Autoklub,sollten sich Betroffene<br />

gegebenenfalls Hilfe von einem<br />

Rechtsanwalt vorOrt holen.<br />

Nichts zu unternehmen wenn der<br />

Strafzettel unberechtigt ist, sei in jedem<br />

Fall die schlechteste Wahl.<br />

Denn Knöllchen aus dem Ausland<br />

würden auch in Deutschland vollstreckt,<br />

so Krämer. „Gerade mit Österreich<br />

besteht ein Sonderabkommen,<br />

wonach schon Verwarnungen<br />

ab 25 Euro hierzulande verfolgt werden<br />

können“, warnt er. Besonders<br />

regen Gebrauch machen die Niederlande<br />

von der grenzüberschreitenden<br />

Strafverfolgung.Vonrund 12.000<br />

Anzeigen aus dem EU-Ausland, die<br />

im letzten Jahr in Deutschland verfolgt<br />

wurden, kamen rund 99 Prozent<br />

vondort. (dpa)<br />

NACHRICHTEN<br />

Nur als E-Auto: Dritte<br />

Generation des Kia Soul<br />

Kiabringt im Aprildie dritte Generation<br />

des Soul an den Start. Denkastigen<br />

kleinenVanwirdesinEuropa nur<br />

noch als Elektroauto geben. In der<br />

Basisversion kommt die E-Maschine<br />

an derVorderachse auf 100 kW/136.<br />

Dasreicht laut Kiafür ein Spitzentempo<br />

von155 km/h und einen Aktionsradius,der<br />

im Normzyklus bei 277<br />

Kilometernliegt. Alternativ gibt es<br />

den Soul EV auch mit 150 kW/204 PS<br />

und höherer Akkukapazität. Dann<br />

schafft der Stromer bis zu 167 km/h<br />

und kommt auf eine Normreichweite<br />

von452 Kilometern. DiePreise stehen<br />

noch nicht fest. Siewerden angesichts<br />

des besseren Antriebs und der<br />

erweiterten Ausstattung aber wohl<br />

über 30 000 Euro beginnen. (dpa)<br />

Lexus mag es schick,<br />

modernund luftig<br />

Dasjüngste Crossover-Modell aus<br />

dem Hause Lexus ist nun auch in<br />

Deutschland erhältlich. DerUXbesitzt<br />

ein neuartiges Design, das von<br />

viel japanischer Lebensphilosophie<br />

geprägt ist. Trotz der kompakten Abmessungen<br />

des Modells wollten die<br />

Designer einen offenen und geräumigen<br />

Innenraum realisieren und ließen<br />

sich vomtraditionellen japanischen<br />

Architektur-Konzept„Engawa“<br />

inspirieren. (mid)<br />

Neue Abenteuer Maschine<br />

von Yahama online<br />

SieverkörpertAbenteuer pur,dieYamaha<br />

Ténéré 700. Um sicherzustellen,<br />

dass alle passionierten Fahrer in<br />

Europa die neue Ténéré 700 rechtzeitig<br />

für ihren Sommerurlaub erhalten,<br />

bringt der Hersteller die erste Charge<br />

zu einem speziellen Einführungspreis<br />

auf den Markt. Dieersten Einheiten<br />

werden zum exklusiven Online-Preis<br />

von9.299 Euro (UVP zzgl.<br />

Nebenkosten) zugeteilt. DieBestellung<br />

ist nur über das Online-Bestellsystem<br />

möglich und die ersten Auslieferungen<br />

sollen im Juli erfolgen.Mit<br />

diesem Motorrad kehrtder legendäre<br />

Name Ténéré auf den europäischen<br />

Marktzurück. DieTénéré 700 gilt als<br />

eines der leistungsfähigsten und vielseitigsten<br />

Motorräder der heutigen<br />

Zeit.(mid)<br />

Ford: Produktionsstop für die<br />

Familien-Vans<br />

Jetzt ist es offiziell: Autobauer Ford<br />

stellt Ende Juni 2019 die Produktion<br />

des Familien-Vans C-Max und Grand<br />

C-Max ein. Damit sollen die Effizienz<br />

gesteigertsowie die Strukturkosten<br />

reduziertwerden. DerStandortSaarlouis<br />

verliertdadurch die Nachtschicht.<br />

Insgesamt gehen 1.600 Arbeitsplätzeverloren.„Die<br />

beschlossenen<br />

Maßnahmen bedeuten einen<br />

wichtigen Schritt, um die Produkte zu<br />

liefern, die unsereKunden wollen“,<br />

sagt Steven Armstrong,Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats. (mid)<br />

INVENTAR-VERKAUF<br />

Zusätzlich zur Fahrzeug-Auktion erfolgen dieAuflösung und der damit verbundene<br />

Verkauf des kompletten Inventarsdes AutohausesHagen. Wirklich<br />

alles kannerworben werden–machen Sieuns ein angemessenes Angebot!<br />

Der Inventar-Verkauf findet am Samstag und am Sonntag,<br />

6. und 7. April 2019, von 10:00 bis 17:00 Uhr statt!<br />

Angeboten werden: Diverse Werkstattausrüstung, Werkstattmöbel und Werkzeuge,<br />

Reifen- und Lagerregale, Waschtische, Auffahrrampen, Carport, Hörmann-Rolltore,<br />

Fenster und Außentüren, Zaunanlage mitSchiebetür,Beleuchtung<br />

für außen und innen, Videoüberwachungs-, Lautsprecher- und Soundanlagen,<br />

Büro- und Gartenmöbel, Empfangstresen, Werbetechnik und Deko (unter anderem<br />

Fahnenanlagen, Werbepylone, Pflanzkübel, Pflanzen), Pflastersteine,<br />

Hausmeister-Ausrüstung (unter anderem Gartengeräte, John-Deere-Traktor mit<br />

Schneefräse, Rasenmäher, Elektroartikel), zahlreiche Autoteile und Kleinmaterialien<br />

rund ums Autofahren –für den Profi und den Hobbyschrauber. Weiterhin<br />

werden ca. 50 gebrauchte Reifensätze und Räder/Alusätze verkauft!<br />

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Eine Besichtigung des Inventars kann von Montag bis Sonntag, jeweils von<br />

10:00 Uhr bis 17:00 Uhr erfolgen. Wichtig: Die erworbenen Artikel sind<br />

sofort bar zu bezahlen und mitzunehmen! Kartenzahlung oder Überweisung<br />

wird nicht akzeptiert.<br />

AutohausHagen·Konrad-Wolf-Straße 90 ·13055 Berlin-Hohenschönhausen<br />

Wichtige Information für unsere Anzeigenkunden:<br />

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Sonnabend, 20.04.2019<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 B9<br />

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Mobile Welten<br />

Betrachten wir das Auto einmal<br />

theoretisch und von<br />

der Seite.Vornangefangen:<br />

Die lange Motorhaube<br />

spannt sich von der ultrabreiten<br />

BMW-Niere bis zur flach ansteigenden<br />

Frontscheibe. Kurz hinter deren<br />

Oberkante fällt die Linie lang gezogen<br />

und noch flacher ab, bis ein Bürzel<br />

den Abschluss des nur 1,35 Meter hohen,<br />

aber 4,85 Meter langen Gebildes<br />

markiert. Sagen wir es anders: DieSilhouette<br />

des BMW 8er,Nachfolger des<br />

6er,ist ein Meisterstück aus dem Designhandbuch<br />

für Coupés.<br />

Und damit besitzt der Zweitürer<br />

schon einmal Vorbildcharakter. Antreten<br />

soll er gegen namhafte Luxussportraketen<br />

wie den Mercedes-<br />

AMG GT oder den Aston Martin<br />

Vantage, weniger aber gegen den<br />

naheliegenden Rivalen aus Stuttgart,<br />

das S-Klasse Coupé. BMW will<br />

sportlicher sein. Gebrochen wird<br />

die Aus-einem-Guß-Optik durch<br />

die zerklüftete Heckansicht –Endrohreinfassungen<br />

und Luftauslässe,<br />

aber auch der Materialmix beim<br />

von uns gefahrenen Exemplar mit<br />

Carbon-Exterieur-Paket sorgt für<br />

Unruhe, die allerdings zur Akustik<br />

passt.<br />

Einwahrer Gentleman Racer<br />

Als der V8 mit einem etwas zu heftig<br />

einprogrammierten Gasstoß grollend<br />

erwacht, wissen wir, dass bei<br />

der Antriebstechnik leistungstechnische<br />

Kompromisslosigkeit die<br />

Vorgabe war – zumindest diesen<br />

Eindruck soll das Auto offenbar erwecken.<br />

Denn dass man es anlässt,<br />

ist im Umkreis voneinem Kilometer<br />

kaum zu überhören. Tatsächlich<br />

handelt es sich beim M850i um den<br />

derzeit antrittsschnellsten BMW,<br />

nur die aktuelle Auflage des M-Pioniers<br />

M5 kommt schneller aus den<br />

Intelligente<br />

Kraftmaschine<br />

Das 8er Coupé, der BMW M850i, ist ein potenter Zweitürer,<br />

der Luxus und Leistung vereinen soll.<br />

Zumindest diesen Anspruch löst das 125 000-Euro-Auto ein<br />

Ein wahrer Augenschmaus für Coupé-Liebhaber ist der BMW M850i. STEFAN WEIßENBORN (5)<br />

Startlöchern. Unglaubliche 750 Nm<br />

stemmt er auf die Wellen.<br />

BMW bezeichnet das 8er Coupé,<br />

von dem oberhalb des M-Performance-Modells<br />

eine noch potentere<br />

„richtige“ M-Version folgen soll, als<br />

Gentleman Racer. Was der Marketing-Sprech<br />

neben der Sportlichkeit<br />

betonen soll, ist die Eleganz, das GThafte<br />

des Autos. Tatsächlich hat der<br />

Wagen Langstreckenqualitäten.<br />

Das adaptive Fahrwerk mit Luftfederung<br />

–trotz aller Härte, die es<br />

zeigen kann –ist im weichsten Modus<br />

eine komfortable Sache,die beheiz-<br />

und optional belüftbaren Ledersitze<br />

liegen tief wie das ganze<br />

Auto, bieten aber einen hervorragenden<br />

Komfort, und wer die Kurven<br />

schneller umzirkeln möchte,<br />

stellt als Mittel gegen die Zentrifugalkraft<br />

die Sitzwangen enger an.<br />

VonStefan Weißenborn<br />

Klar, der Fond mit seinen zwei<br />

Sitzkuhlen ist eine dunkle Gruft unter<br />

dem flachen Heck mit den getönten<br />

Fensterdreiecken. Für die<br />

Beine ist nahezu null Platz, und mit<br />

dem Kopf ecken nicht nur Sitzriesen<br />

an. Für Reisen zu zweit aber genügt<br />

der Kofferraum von 420 Litern. Und<br />

wer es gemächlich angehen lässt,<br />

hat bei einem Verbrauch vonumdie<br />

neun Liter Super Plus dank 68-Liter-<br />

Tank immerhin 700 Kilometer zwischen<br />

den Tankstellenstopps.<br />

Auch die Fahreigenschaften sind<br />

nach allem, was vom Format eines<br />

schwergewichtigen Autos (Leergewicht:<br />

1965 Kilo) zu erwarten sind,<br />

top. Natürlich fährt sich der 8er mit<br />

dem massigen V8 unter der Fronthaube<br />

etwas kopflastig; zum Untersteuern,<br />

dem typischen Schieben<br />

über die Vorderachse, neigt er aber<br />

nur bei äußerst sportlicher Betätigung.<br />

In diese Verlegenheit werden<br />

sich Kunden wohl nur selten begeben<br />

-vielleicht in Form von Fahrevents<br />

auf der Rennstrecke.<br />

Hang zum Besserwissertum<br />

Wir sind auf einer Landstraße unterwegs.<br />

Die Allradlenkung ist mit<br />

jeder Lenkbewegung spürbar, wie<br />

auf den sprichwörtlichen Schienen<br />

scheint es um die Kehren zu gehen.<br />

Zu danken ist dies neben der elektromechanischen<br />

Wankstabilisierung<br />

der intelligenten Drehmomentverteilung:<br />

Bei Bedarf schickt<br />

sie einen Gutteil der Kraft ans äußereHinterrad.<br />

Nervig ist, dass das Luxuscoupé<br />

bei angeschalteten Assistenten zum<br />

Besserwissertum neigt. Hier und da<br />

zuppelt die Elektronik am Lenkrad<br />

und zwingt den Fahrer in die Spur.<br />

DieIdeallinie ist dem Spurführungsassistenten<br />

egal, denn er ist im<br />

Dienste der Sicherheit und nicht das<br />

Fahrspaßes programmiert. Gleiches<br />

gilt für die aktive vorausschauende<br />

Geschwindigkeitsregelung mit Stop<br />

& Go-Funktion, den Seitenkollisionsschutz,<br />

die Ausweichhilfe, den<br />

Notbrems-, den Park-, den Querverkehr-Assistenten.<br />

Alles inklusiveund<br />

ein Ausweis BMWs, wie weit man in<br />

Sachen aktiver Sicherheitstechnik<br />

und autonomen Fahren ist. Im 8er ist<br />

das aber kaum gefragt.<br />

Der Testwagen wurde zur Verfügung gestellt von<br />

BMW: BMW M850i xDrive. Motor:V8-Benziner;<br />

Hubraum: 4395 ccm; Leistung: 390 kW (530<br />

PS); Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4851 mm/<br />

1902 mm/ 1346 mm/ 2822 mm, Kofferraum:<br />

420 l, Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h, Beschleunigung<br />

von0-100: 3,7 Sekunden, Verbrauch:<br />

9,7 Liter Super Plus/100 Kilometer<br />

(CO2-Ausstoß: 221 g/km), Schadstoffklasse<br />

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B10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

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Kaufe ein E<br />

Elektrobusfahren? Für Fahrgäste in Deutschlands Städten nahezu unmöglich. Erst allmählich kommen die neuen Antriebe auf die Straßen. Andere sind da weiter<br />

VonBurkhard Fraune<br />

Festhalten, bitte! Schaltet der<br />

Busfahrer einen Gang hoch,<br />

gerät man auf den Stehplätzen<br />

schon mal ins Wanken.<br />

Das wird wohl niemand vermissen,<br />

wenn eines Tages Elektrobusse fahren.<br />

Sie beschleunigen stufenlos,<br />

ohne Schalten. Die entscheidenden<br />

Gründe für den E-Bus sind aber andere:<br />

weniger Schadstoffe, bessere<br />

Luft in Städten und mehr Klimaschutz.<br />

Doch warum gibt es sie dann<br />

kaum? Auch Jahre nach den ersten<br />

Testfahrten sind Elektrobusse auf<br />

deutschen Straßen eine Rarität -<br />

während etwa im chinesischen<br />

Shenzhen sämtliche Busse elektrisch<br />

unterwegs sind.<br />

Im Blickpunkt<br />

Hier stehLicht scheint in den Fahrgastraum eines Elektro-Gelenkbusses. Die Hamburger Hochbahn (HVV) testet den Bus für mögliche künftige Einsätze.<br />

„Emissionsfrei in die Zukunft“ und<br />

„IhreStadt atmet auf“ -auf der Fachmesse<br />

Bus2Bus in Berlin sind die<br />

Verheißungen jedenfalls groß. Batteriebetrieben<br />

surrt ein Pendelbus<br />

übers Gelände, inden Hallen gleichen<br />

Einkäufer Daten ab: Reichweite,<br />

Ladezyklen, Garantie. Busse<br />

mit Batteriebetrieb stehen voll im<br />

Blickpunkt. Eine Firma verspricht<br />

den „schnellen Einstieg in die Elektromobilität“.<br />

Doch schnell ist anders.Noch immer<br />

ist das Angebot klein, die Lieferzeiten<br />

lang, die Stückzahlen gering.<br />

„Es ist ein bisschen wie Trabbi oder<br />

Wartburg kaufen.“ Dieser Seufzer<br />

stammt aus der Chefetage eines großen<br />

Nahverkehrsbetriebs -ein Rückblick<br />

auf jahrelange Lieferzeiten von<br />

Neuwagen in der DDR.<br />

„Heute gibt es 1500 Elektrobusse<br />

in Europa“, sagt Thibaut Müller,Verkehrsexperte<br />

der Beratungsgesellschaft<br />

McKinsey. „In China war das<br />

2011 der Fall.“ Heute seien es dort<br />

380 000. Jeder vierte in Europa verkaufte<br />

E-Bus kommt aus China.<br />

In Deutschland sind nach Branchenangaben<br />

erst rund 100 von 35<br />

000 Bussen voll elektrisch unterwegs.<br />

„Wir brauchen jetzt was zum<br />

Greifen“, fordertBundesverkehrsminister<br />

Andreas Scheuer (CSU). „Viele<br />

sind noch in der Studienphase, das<br />

ist leider ein bisschen spät.“ Dabei<br />

gibt es Förderung. Bis zu80Prozent<br />

der Mehrkosten übernimmt der<br />

Bund. DieHersteller müssten Tempo<br />

machen, fordertScheuer.<br />

Denn die Ziele sind ehrgeizig:<br />

Berlin und München etwa wollen bis<br />

2030 nur noch oder weitgehend<br />

DPA<br />

Elektrobusse in den Stadtverkehr<br />

schicken. Warum sie nur zögerlich<br />

kaufen? Es ist wie beim E-Auto: Es<br />

geht um Preis und Reichweite.<br />

„Wir sind darauf angewiesen,<br />

dass E-Busse vonder Industrie kommen,<br />

die wirtschaftlich betrieben<br />

werden können und die eine ausreichende<br />

Reichweite haben“, sagt der<br />

Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft,<br />

Ingo Wortmann. Chinesische<br />

Modelle seien oft noch nicht ausgereift,<br />

heißt es beim Bundesverband<br />

Deutscher Omnibusunternehmer<br />

und Verband Deutscher Verkehrsunternehmen<br />

(VDV).<br />

Ein Elektrobus kostet schnell<br />

zwei- bis dreimal so viel wie ein Diesel.<br />

Herkömmliche Fahrzeuge fahren300<br />

bis 400 Kilometer proTag -E-<br />

Busse schaffen eher 200. Auch in<br />

Shenzhen führen die meisten Busse<br />

nur als Zubringer zur U-Bahn und<br />

damit überwiegend kurze Strecken,<br />

heißt es bei den <strong>Berliner</strong>Verkehrsbetrieben.<br />

Im Netz Berlins müssten Ladepunkte<br />

eingerichtet und teils auch<br />

Betriebshöfe verlegt werden.<br />

Dabei stehen die Verkehrsunternehmen<br />

der Städte ohnehin unter<br />

Druck: Straßenbahnen, Busse und<br />

U-Bahnen sind voll wie nie, Milliarden<br />

sind nötig für neue Strecken,<br />

Haltestellen und Fahrzeuge.Die Betriebe<br />

setzen dabei bislang vor allem<br />

auf Euro-6-Diesel, die verfügbar<br />

und günstig sind und deutlich<br />

weniger Schadstoffe ausstoßen als<br />

ältere Modelle.„Der Diesel ist nicht<br />

tot, er ist eigentlich die Lösung“,<br />

sagt VDV-Hauptgeschäftsführer OliverWolff.<br />

Große Qualitätsunterschiede<br />

Lange Strecken sind im Busohnehin<br />

nur mit Diesel zu machen. Flixbus<br />

testet einen E-Bus aus China im regulären<br />

Betrieb – aber zwischen<br />

Frankfurt und Mannheim. Das sind<br />

gut 80 Kilometer. „Wir sehen schon<br />

noch Qualitätsunterschiede zwischen<br />

den Herstellern“, sagt Geschäftsführer<br />

André Schwämmlein.<br />

Auch in Frankreich hat das Unternehmen<br />

einen Bus aus China im<br />

Test.<br />

Bei200 bis 300 KilometernReichweite<br />

sei ein Batterieantrieb auch im<br />

Fernbus sinnvoll, sagt Schwämmlein,<br />

etwa für Strecken wie Berlin-<br />

Dresden. Dem höheren Preis stünden<br />

Förderung und Einsparungen<br />

im Betrieb entgegen, ist er überzeugt:<br />

„Man kann das schon schaffen.“<br />

(dpa)<br />

Meinen Ausbildungsplatz habe ich<br />

auf azubis.de gefunden!


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019 B11<br />

· ·<br />

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Targobank<br />

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069/98660966 3,73 4,73 4,73<br />

Postbank<br />

postbank.de 3,78 3,78 3,78<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de 3,79 3,79 3,79<br />

ING<br />

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Sparda-Bank Berlin<br />

sparda-b.de 4,95 5,95 6,25<br />

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030/28535200 5,19 5,19 4,69<br />

BBBank<br />

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Akbank<br />

akbank.de 1,00 1,20 -<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,60 1,10 -<br />

Santander<br />

santander.de 0,60 0,90 1,22<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de 0,05 0,20 0,50<br />

ING<br />

ing-diba.de 0,07 0,12 -<br />

Postbank<br />

postbank.de - - -<br />

Isbank<br />

isbank.de 1,25 1,50 -<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

psd-bb.de - - 0,40<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 0,01 - 0,01<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/86986969 - - -<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

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Mittelwert von 80 Banken 0,72 0,89 0,90<br />

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Crédit Agricole **<br />

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PrivatBank 1891 **<br />

privatbank1891.com 0,56 0,57 0,75<br />

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abcbank.de - 0,50 -<br />

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akf.de 0,20 0,45 0,70<br />

Akbank<br />

akbank.de 0,41 0,41 0,80<br />

Deutsche Bank *<br />

deutsche-bank.de - 0,75 0,05<br />

Santander<br />

santander.de - 0,01 0,20<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,00 0,00 0,20<br />

ING<br />

ing-diba.de - - 0,03<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de - - 0,01<br />

Isbank<br />

isbank.de 0,55 0,55 0,90<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

psd-bb.de 0,02 0,03 0,05<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

mbs-potsdam.de - - 0,01<br />

Sparda Berlin<br />

sparda-b.de - - 0,002<br />

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Mittelwert von 80 Banken 0,24 0,28 0,42<br />

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Gewinner &Verlierer der <strong>Berliner</strong> Werte<br />

zurückfallende Werte<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Verlierer Index<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Investmentfonds<br />

Gewinner<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

aufholende Werte<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Das Vier-Felder-Diagramm illustriert<br />

die Performance der in den <strong>Berliner</strong> Werten<br />

vertretenen Titel in zwei verschiedenen<br />

Zeiträumen. Die vertikale Achse zeigt die<br />

Veränderung in den vergangenen 12 Monaten,<br />

die horizontale Achse die Veränderung des<br />

vergangenen Monats. Die Aktien mit der<br />

relativ gesehen besten Performance befinden<br />

sich in dem Quadranten rechts oben, die<br />

Aktien mit der relativ gesehen schlechtesten<br />

Performance links unten. Die Grösse der<br />

Kreise, mit denen die Unternehmen dargestellt<br />

sind, richtet sich nach der Höhe der<br />

Marktkapitalisierung.<br />

AUSSCH. AUSG. RÜCKN. RÜCKN.<br />

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AdiverbaA A 162,34 154,61 149,46<br />

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Aktien Europa A A 92,37 87,97 85,82<br />

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BiotechnologieA A0,49 167,88 159,89 153,99<br />

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East. Europe EqA A1,96 97,14 92,51 90,51<br />

Emerging EuropeA A 325,40 309,90 304,44<br />

Eur Renten AE A1,35 62,72 61,19 61,49<br />

Eur Renten KAE A0,41 41,80 40,98 40,99<br />

Euro RentenfondsAT T 106,54 103,94 104,45<br />

EuropaVisionA A0,95 28,11 26,77 26,31<br />

Europazins A A0,78 56,42 54,78 54,98<br />

Flexi Rentenf.A A1,27 93,18 90,03 89,57<br />

Fondak A A 177,44 168,99 161,88<br />

Fondis A 87,70 83,52 81,78<br />

Fondra A 117,49 112,97 110,81<br />

Fonds Japan A A0,19 59,69 56,85 56,45<br />

Fonds Schweiz A A1,41 464,64 442,51 436,75<br />

Geldmkt SP AE A0,36 46,62 46,62 46,63<br />

Gl. Intell. Cap.A A0,31 104,44 99,47 97,30<br />

Global Eq.Divid A A1,84 115,87 110,35 108,30<br />

IndustriaA A1,63 103,79 98,85 95,74<br />

Informationst.A A0,76 277,19 263,99 253,65<br />

Interglobal A A1,01 347,38 330,84 321,74<br />

InternRentA A0,36 48,38 46,97 47,25<br />

Kapital PlusA A0,65 65,04 63,15 62,63<br />

Nebw.Deutschl.A A0,95 312,86 297,96 287,11<br />

Nürnb.Eurold.A A 135,84 129,37 124,73<br />

Plusfonds A 157,01 149,53 147,21<br />

Rentenfonds A A0,90 86,93 84,81 85,16<br />

RohstofffondsA A0,31 70,83 67,46 65,66<br />

Thesaurus AT T 960,94 915,18 874,99<br />

Trsy ShrtTrm+€A A 94,40 93,47 93,44<br />

US Equity C2 A0,20 64,76 64,76 63,31<br />

US LargeCap Gr.A A0,28 95,07 90,54 88,17<br />

Verm.Deutschl.A A0,69 180,86 172,25 164,71<br />

Verm.EuropaA A1,13 50,39 47,99 46,55<br />

Wachstum Eurol A A 120,14 114,42 110,68<br />

Wachstum Europa A A0,99 125,42 119,45 115,93<br />

ALTE LEIPZIGER<br />

Aktien Deutschland A 114,23 108,79 104,82<br />

Trust €uro Cash A 45,78 45,78 45,79<br />

Trust €uro Renten A 47,22 45,84 45,94<br />

WWW.AMPEGA.DE<br />

Amp DivPlus Akt P A2,50 133,58 127,22 123,68<br />

Amp GenderPlus Akt T 106,43 102,34 98,75<br />

Amp Global Renten A0,20 17,82 17,18 17,20<br />

Amp Rendite Renten A0,25 21,81 21,17 21,19<br />

BLACKROCK<br />

BGF EmeEurA2 EUR T 102,71 102,71 99,86<br />

Euro BondA2 T 29,23 29,23 29,27<br />

World EnergyA2 T 16,81 16,81 16,78<br />

World GoldA2 T 26,29 26,29 27,16<br />

BNP PARIBAS ASSET MANAGEMENT<br />

Bd.Euro Med.Term* T 184,45 184,45 184,56<br />

Bd.Euro Sh.Term* T 122,11 122,11 122,16<br />

BNPP L1 Seasons Cl* T 96,63 93,85<br />

Eq.High Div.Europe* T 93,46 93,46 91,20<br />

Euro ShortTermBd* T 113,87 113,87 113,92<br />

MoneyMkt Euro* T 208,02 208,02 208,03<br />

CREDIT SUISSE<br />

CS EF(L)S&MC Ger.B* T 2779,55 2779,55 2691,08<br />

CS EUROREAL* A1,54 7,90 7,90<br />

WWW.DEKA.DE ITELEFON +49 69 7147-652<br />

Aktfds RheinEdit P A 53,68 51,00 49,34<br />

AriDeka CF A0,65 70,78 67,24 65,23<br />

Berol.Ca.Chance A 56,41 54,77 53,96<br />

Berol.Ca.Premium A 67,66 65,37 63,79<br />

Berol.Ca.Sicherh. A 43,96 42,89 42,76<br />

Berol.Ca.Wachst. A 42,04 40,91 40,52<br />

BerolinaRent Deka A 40,70 39,27 39,06<br />

Deka Immob Europa A0,80 48,82 46,38 46,37<br />

Deka-Conv.Rent CF A 44,66 43,05 42,73<br />

Deka-Dtschl Akt Str A 105,07 100,07 96,30<br />

Deka-Europa Akt Str A 67,83 64,60 62,56<br />

DekaFonds CF A0,34 109,94 104,45 100,14<br />

DekaLux-EuropaTF A 59,97 59,97 58,25<br />

DekaLux-PharmaT.TF A 282,88 282,88 280,69<br />

DekaLuxT-Akt Asien A 790,32 750,83 733,04<br />

DekaRent-Intern. CF A0,12 19,90 19,32 19,38<br />

DekaSpezial CF A1,16 383,13 369,28 360,85<br />

DekaStruk.Wachst. A 42,60 41,76 41,59<br />

DekaTresor T 89,05 86,88 86,88<br />

Digit Kommunik TF A 78,23 78,23 76,82<br />

EuropaSelect CF A0,40 66,45 64,05 62,59<br />

in den vergangenen 12 Monaten (%)<br />

schlechter als der DAX besser<br />

+60<br />

+40<br />

+20<br />

DIE BESTEN AKTIENFONDS IM VERGLEICH<br />

PREIS PERFORMANCE IN %<br />

TITEL ISIN 04.04. 1M. 6M. 1J. 3 J. 5J. LFD.KOSTEN %<br />

Frank.Temp. FRK TechnologyA* LU0260870158 19,61 EUR 5,46 10,79 33,27 97,87 170,60 WWWWWWWWWW 1,81<br />

Pictet Robotics IUSD LU1279333329 179,18 USD 5,19 6,63 9,51 81,40 WWWWWWW 1,19<br />

Henderson Glb TechologyA2 LU0070992663 91,90 USD 5,61 0,26 12,47 78,56 94,87 WWWWWWWWWW 1,84<br />

H&A AM ServMed.Bio Health EUR LU0119891520 535,04 EUR 6,17 1,09 24,64 78,25 95,48 WWWWWWWWWWW 1,92<br />

Vontobel ChinaStarEq B LU0278091979 255,59 USD 4,42 8,89 –5,09 74,20 84,90 WWWWWWWWWWWW 2,17<br />

Deka. Technologie CF DE0005152623 39,18 EUR 6,17 2,48 23,43 73,96 138,66 WWWWWWWW 1,44<br />

Lupus Al AM Micro Champions* LU0218245263 140,21 EUR 1,11 0,48 2,76 72,61 93,88 WWWWWWWWWWWW 2,10<br />

PowerShares EQQQ Nasdaq-100* IE0032077012 184,62 USD 4,91 –1,36 14,68 68,93 112,00 WW 0,30<br />

Pictet Russian Eq P$ LU0338482267 71,52 USD 2,18 1,63 –0,73 67,55 29,40 WWWWWWWWWWW 1,92<br />

Vontobel Sust AsExJp Eq B LU0384409263 375,62 USD 4,92 7,39 –4,81 64,04 67,97 WWWWWWWWWWWW 2,07<br />

Pictet Digital P LU0101692670 372,62 USD 4,23 3,06 9,12 62,90 82,55 WWWWWWWWWWW 2,01<br />

Frank.Temp. TEM BRIC A* LU0229945570 18,90 USD 2,89 7,66 –2,38 62,83 30,92 WWWWWWWWWWWWWW 2,47<br />

LeggM GF MC Great Chin A€da IE00BYWVKK81 9,59 EUR 5,72 12,78 3,33 62,72 13,84 WWWWWWWWWWW 1,95<br />

AGI GmbH Rohstofffonds A DE0008475096 67,46 EUR 5,40 9,15 9,98 61,57 –0,44 WWWWWWWWWWWWW 2,26<br />

HANSAINVEST TBF Gl Technol$ R* DE000A0D9PG7 130,91 USD –1,06 –12,94 –4,68 60,40 60,85 WWWWWWWWWWWW 2,18<br />

GAM(Lux) JB EF China Evol B LU0982189804 169,20 USD 2,69 6,31 –8,11 60,15 73,53 WWWWWWWWWWW 1,90<br />

Investmenfonds, sortiert nach 3-Jahresperformance,berechnet nach BVI Methode. NAV = Nettoinventarwert pro Anteil, entspricht<br />

i.d.R. dem Rücknahmepreis. Laufende Kosten %=Anteil der Verwaltungskosten eines Fonds, hoher Prozentsatz =hoher Kostenanteil.<br />

Erscheinungswöchentlich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und wertgesicherte<br />

Fonds. Alle Angaben ohne Gewähr, keine Anlageberatung und -empfehlung. *=Preis vom Vortag oder letzt verfügbar.<br />

Keppler-EmMkts-Inv A 40,34 38,42 37,79<br />

Lingohr-Eurp-Sys A1,15 73,76 70,25 66,94<br />

Lingohr-Systemat A1,22 124,68 118,74 114,60<br />

Multirent-Invest A 36,57 35,50 35,30<br />

Naspa-Europafonds T 45,80 45,80 44,98<br />

PrivatDepot 3B A 30,25 30,25 29,96<br />

RenditDeka A0,15 24,22 23,51 23,53<br />

Rntfds RheinEdit A 29,76 28,72 28,73<br />

StarCap-Corp Bd-Inv A 31,17 30,86 30,84<br />

Technologie CF T0,12 40,65 39,18 38,02<br />

Weltzins-Invest P A 26,17 25,41 25,28<br />

WWW.DWS.DE ITELEFON +49 69 91 01 23 71<br />

Basler-Aktienf DWS A0,34 66,33 63,34 61,09<br />

Basler-InternDWS A1,26 115,57 110,36 109,16<br />

Basler-Rentenf DWS A0,45 26,00 24,82 24,92<br />

Deut ESG Eurp Eq L T 74,82 72,11 70,18<br />

Deut.Inv.IMltCrLDH A3,10 99,84 96,85 96,68<br />

Deut.Inv.IGlBdHCRC T 104,88 102,26 102,27<br />

Deut.Inv.II As.T.Di T 159,36 151,40 148,74<br />

DI IMultiADyn LD A0,38 107,83 102,44 100,85<br />

DWS€UltSh FI6-12 T 67,97 67,97 67,96<br />

DWSAkkumula T 1199,12 1142,01 1115,68<br />

DWSAkt.Strat.D T 415,17 395,40 377,52<br />

DWSBalance T 113,43 109,06 107,96<br />

DWSBiotech T 222,29 211,70 203,67<br />

DWSCov Bond Fd LD A 55,86 54,50 54,58<br />

DWSD.Akt.O T 390,94 390,94 373,54<br />

DWSDefensiv T 116,14 112,75 112,16<br />

DWSDeutschland T 228,43 217,54 207,59<br />

DWSEUR Bds (Long) T 1878,11 1823,40 1829,35<br />

DWSEUR Reserve LC T 134,57 133,23 133,23<br />

DWSEurlStrRent LD A 33,08 32,27 32,26<br />

DWSEurop. Opp LD A 335,01 319,05 306,84<br />

DWSEurorenta A1,31 57,30 55,63 55,79<br />

DWSEurovesta A 130,78 124,55 121,89<br />

DWSFinanTypO ND A 65,38 65,38 63,15<br />

DWSGM&M TypO A 61,28 61,28 60,03<br />

DWSGlb.SM Cap A 72,41 68,96 66,97<br />

DWSGlbl Growth A 131,74 125,46 122,32<br />

DWSHeal. CTypO T 255,80 255,80 253,08<br />

DWSInst. Money+ T14078,46 13939,06 13939,28<br />

DWSIntern.Rent.O T 126,55 126,55 127,46<br />

DWSInter-Renta LD A 14,66 14,23 14,24<br />

DWSInvesta A 170,22 162,11 154,68<br />

DWSOsteuropa T 614,86 585,58 578,63<br />

DWSTechn.TypO A 202,79 202,79 196,19<br />

DWSTelemedia OND A 165,36 165,36 162,54<br />

DWSTopAsien T 181,15 174,18 169,53<br />

DWSTop Dividen LD A 131,06 124,82 123,98<br />

DWSTop Europe A 149,28 143,53 139,75<br />

DWSTop Prtf Off T 73,86 70,34 69,29<br />

DWSTopWorld A 113,88 109,50 106,90<br />

DWSTRC Deutschl. T 176,83 168,40 163,44<br />

DWSUSDollar Res A2,77 191,96 190,05 189,89<br />

DWSUSEq.Typ O T 419,59 419,59 409,38<br />

DWSUSGrowth A 227,87 217,01 211,71<br />

DWSVermbf.I LD A 175,70 167,33 163,63<br />

DWSVermbf.R LD A 19,10 18,54 18,60<br />

DWSVors.AS(Dyn.) T 129,35 124,37 122,82<br />

DWSI GE LD A1,82 187,94 178,55 169,22<br />

Global Hyb Bd LD A 40,24 39,06 38,81<br />

Gottlieb Daimler T 74,33 71,47 69,72<br />

LatinAmerican Eq T 131,23 124,67 123,14<br />

Nomura Jp Grwth LC T 57,10 54,90 53,63<br />

Qi LowVol Europe NC T 272,12 272,12 267,69<br />

WWW.DJE.LU IINFO@DJE.LU<br />

DJE Real Estate P A 1,03 0,98 0,98<br />

DJE-Div&Sub I T 452,22 452,22 443,77<br />

DJE-Div&Sub P T 429,57 409,11 401,48<br />

DJE-Div&Sub XP A 271,31 271,31 266,21<br />

DJE-Europa I T 395,73 395,73 385,81<br />

DJE-Sht Term Bd I T 142,84 142,84 142,81<br />

FIDELITY<br />

America EUR A 10,29 9,78 9,71<br />

Euro Balanced Fund A 18,33 17,71 17,42<br />

0<br />

–20<br />

Eckert &Ziegler (–8,56% seit 4Wochen, +127,41% seit 12 Monaten)<br />

Dax (+4,08% seit 4Wochen, +0,25% seit12Monaten)<br />

AccentroReal Est.<br />

<strong>Berliner</strong> Effektenges.<br />

Quirin Privatbank<br />

MagForce<br />

Tradegate Wertpapier.<br />

Börsenwert (Aktienkurs multipliziert mitder Anzahlder Aktien)<br />

Euro Stoxx 50 Fund A 10,74 10,74 10,46<br />

European Growth A 16,82 15,98 15,64<br />

European Sm. Comp. A 55,88 53,09 51,77<br />

GermanyFund A 56,09 53,29 51,47<br />

International EUR A 54,46 51,74 50,90<br />

Nordic Fund A 1355,00 1287,00 1240,00<br />

Port.Sel.Gr.&Inc. A 27,74 26,80 26,53<br />

South Ea.As.USD A 10,17 9,66 9,45<br />

US Dollar Bond A0,07 7,48 7,22 7,25<br />

WorldFund A 25,47 24,20 23,77<br />

WWW.FRANKLINTEMPLETON.DE ITELEFON 0800/0738002<br />

Growth.Inc.Ad* A 24,20 22,81 22,42<br />

TEM Asian SmCp.A a* T 63,96 60,60 59,93<br />

TEM Em.Mkts BdAd* A 6,55 6,35 6,30<br />

TEM Gl.(Eur) Ad* A 21,17 20,06 19,51<br />

TEM Gl.Sm.Co.Ad* A 42,46 40,23 39,48<br />

TEM GlobalAd* A 38,14 36,14 35,47<br />

TEM Gr.(Eur) Aa* T 18,23 17,27 17,02<br />

TEM Gr.(Eur) Ad* A 18,33 17,37 17,12<br />

SERVICE@HANSAINVEST.DE<br />

HANSAeuropa A A1,45 48,77 46,45 45,02<br />

HANSAinternat.A A0,36 19,40 18,75 18,80<br />

HANSArenta A0,47 24,38 23,56 23,56<br />

HANSAzins A0,10 24,55 24,30 24,30<br />

SI BestSelect T 139,06 132,44 129,55<br />

WWW.HAUCK-AUFHAEUSER.COM<br />

DWSConc GS&P Food A 355,79 338,84 339,94<br />

Qi Eurozone Eq RC T 96,66 92,05 89,39<br />

WWW.DE.INVESCO.COM ITELEFON +49 69 29 807 0<br />

Greater China EqA T 65,56 63,83<br />

JANUS HENDERSON<br />

China FA2Acc USD T 21,04 20,33<br />

GlbTechologyA2 T 91,90 88,77<br />

Japanese Equity T 16,31 16,07<br />

Japanese S.CA2 T 53,21 51,84<br />

PanEuro Sm CoA2 T 48,14 46,17<br />

TELEFON +49 89 2867-2867<br />

EuroFlex A 45,08 44,63 44,59<br />

EuroKapital A 45,89 43,70 42,84<br />

EuroRentA A 31,56 30,49 30,51<br />

ProInvest A 177,36 168,91 160,60<br />

METZLER<br />

Aktien Deutschl.AR* A 197,19 187,80 179,63<br />

Aktien Europa AR* A 127,71 121,63 118,72<br />

Wachstum Internat.* T 193,50 184,29 180,79<br />

in den vergangenen 4Wochen (%)<br />

schlechter besserals der DAX<br />

Westgrund<br />

Fernhwk. Neukölln<br />

Beta Systems Software<br />

Deag Dt. Entert.<br />

TLG Immobilien<br />

GSW Immobilien<br />

RocketInternet<br />

First Sensor<br />

Axel Springer<br />

Hypoport<br />

PSI Software<br />

Zalando<br />

IVU TrafficTechn.<br />

Techn.<br />

–40<br />

–8 –6 –4 –2 0 +2 +4 +6 +8 +10 +12<br />

MBB<br />

Quelle:vwd/Deutsche Börse<br />

MONEGA<br />

ARIADActiveAll I* A0,39 111,52 111,52 111,48<br />

IIV Mikrofinanz R* A 101,06 98,12 98,12<br />

LandertBond Opp* A 50,36 50,36 50,30<br />

VM Sterntaler II* A 119,54 114,94 113,45<br />

WahreWerteFonds R* T 50,52 48,58 48,36<br />

ODDO BHF<br />

AlgoGlobal DRW-€* A 107,47 102,35 100,57<br />

Basis-Fonds I* T 138,65 138,65 138,62<br />

O.BHFAccuZins CR* T 299,36 290,64 292,68<br />

O.BHFAlgoEur DRW* A 111,02 105,73 103,07<br />

O.BHF FRA EFF* A 220,38 209,89 202,29<br />

WWW.PICTETFUNDS.COM<br />

Biotech HP € T 531,55 506,24 493,01<br />

Biotech PEUR T 691,53 658,60 640,45<br />

Clean EnergyP€ T 84,12 80,11 77,03<br />

Digital P T 348,76 332,15 322,60<br />

Em.Mrkts PEUR T 549,08 522,93 509,18<br />

EUR Bonds P* T 584,38 567,36 568,51<br />

EUR Bonds Pdy* A 343,83 333,82 334,49<br />

EUR Sh.MidT.Bd. P* T 137,28 133,28 133,32<br />

Gl.Em.Debt-HP EUR* T 259,70 252,14 250,17<br />

Great.China PEUR* T 551,07 524,83 514,33<br />

Health HP € T 213,52 203,35 201,01<br />

Health PEUR T 263,73 251,17 247,91<br />

Indian Eq. PEUR T 503,65 479,67 476,88<br />

Robotics PEUR T 163,14 155,37 148,47<br />

Robotics REUR T 159,21 151,63 144,90<br />

Russian Equ. PEUR T 66,98 63,79 62,94<br />

Sh.-Term M.Mkt P T 135,56 135,56 135,56<br />

Sh.-Term M.Mkt Pdy A 93,02 93,02 93,03<br />

Water P€ T 340,21 324,01 320,05<br />

SEB ASSET MANGAGEMENT<br />

SEB Conc. Biotech.* A 104,01 102,98 102,37<br />

SEB Green Bond D* A 53,72 52,92 52,99<br />

SEB ImmoInvest A 7,04 6,69 6,69<br />

SEB Sust.HighYield* A 35,82 35,47 35,32<br />

SEB TrdSys®Rent.I* A 55,72 55,45 55,56<br />

SEB TrdSys®Rent.II* A 57,40 55,46 55,57<br />

WWW.UNION-INVESTMENT.DE TELEFON+49 69 589 98-6060<br />

Priv.Fonds:Flex.* A 102,78 102,78 102,45<br />

Priv.Fonds:FlexPro* A 126,90 126,90 126,26<br />

PrivFd:Konseq.* T 97,80 97,80 97,75<br />

PrivFd:Konseq.pro* T 112,91 112,91 111,96<br />

PrivFd:Kontr.* A 128,17 128,17 127,29<br />

PrivFd:Kontr.pro* A 147,20 147,20 144,89<br />

UniAbsoluterEnet-A* A 45,20 45,20 45,27<br />

UniAbsoluterErt.A* A 45,71 44,81 44,87<br />

UniDeutschland* T 204,57 196,70 190,71<br />

UniEuroAktien* A 72,66 69,20 67,39<br />

UniEuroRenta* A 67,64 65,67 65,80<br />

UniEuroSt.50A* A 51,69 49,70 48,59<br />

Unifavorit:Aktien* A 156,94 149,47 146,90<br />

UniFonds* A 52,16 49,68 47,97<br />

UniGlobal* A 236,40 225,14 221,52<br />

UniGlobal-net-* A 135,14 135,14 132,97<br />

UniImmo:Dt.* A 97,56 92,91 92,90<br />

UniImmo:Europa* A 57,44 54,70 54,69<br />

UniImmo:Global* A 53,43 50,89 50,89<br />

UniKonzept: PortA* A 44,49 42,78 42,80<br />

UniOpti4* A 98,40 98,40 98,39<br />

UniRak* A 124,50 120,87 119,07<br />

UniRak Konserva A* A 115,37 113,11 111,99<br />

UniStrat:Ausgew.* T 64,13 62,26 61,41<br />

UniStrat: Konserv.* T 70,74 68,68 68,19<br />

SONSTIGE FONDS<br />

Aberd.A.M. DEGI EUROPA A0,23 1,33 1,27 1,27<br />

Commerz hausInvest A 43,95 41,86 41,81<br />

DWSgrundb.europa RC A 41,92 39,92 39,89<br />

GAMAX Man. F-JuniorA T 17,11 16,13 15,83<br />

HSBC Global European Equity PD* A 38,83 38,83 37,52<br />

iii INTER ImmoProfil A 58,40 55,62 55,61<br />

INKA InternT.GermanEq.* T 220,01 209,53 201,56<br />

La Français Ve-RI Equ. Europe A0,52 88,21 84,01 83,19<br />

La Français Veri M.Ass.Alloc A0,90 147,48 140,46 139,84<br />

Nordea EuropeanVal. T 61,96 61,96 60,02<br />

Nordea N-AmericanVal.$ T 58,82 58,82 57,67<br />

ÖkoworldÖkoVision Classic T 192,33 183,17 178,99<br />

Sarasin SIC Sar Sust PortBal€* A 205,06 199,09 197,31<br />

UBS Gl(DE)Akt. Spec. IDeut.* T 679,17 659,39 637,17<br />

UBS Gl(DE) Eq Global Opp.* T 221,20 214,76 212,51<br />

UniversalAcatis Akt.GL.UI A* T 341,59 325,32 318,02<br />

Universal Fiduka Univ.I* A 154,08 151,06 148,86<br />

WARBURG DirkMüllerPremAkti T 103,37 99,39 99,74<br />

WARBURG Multi-Asset Sel R T 76,47 72,83 72,22<br />

Investmentfonds nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)<br />

A: Ausschüttende Fonds zahlen die erwirtschafteten Ertrag als<br />

sogenannte Ausschüttung an die Anleger aus.<br />

T: Thesaurierende Fonds legen die erwirtschafteten Ertrag<br />

wieder an, das heißt sie behalten diese dauerhaft im Fondsvermögen.<br />

Somit erhöhen sie den Anteilwert.<br />

Ausg.: AusgabepreiseinesFondsanteils zum angegebenen Tag.<br />

Rückn.: Rücknahmepreis eines Fondsanteils zum angegebenen<br />

Tag.<br />

* Fondspreise etc. vomVortag oder letzt verfügbar.<br />

kursiv: wenn nicht in Euro notiert.<br />

Angaben ohne Gewähr, keine Anlageberatung und -empfehlung.<br />

Währungen<br />

1Euro = Sorten Ank. /Verk.<br />

Dänemark DKK 7,12 /7,88<br />

England GBP 0,81 /0,89<br />

Japan JPY 119,41 /133,56<br />

Polen PLN 3,84 /4,93<br />

Russland RUB 65,73 /82,89<br />

Schweden SEK 9,97 /11,12<br />

Schweiz CHF 1,08 /1,16<br />

Tschechien CZK 21,96 /28,38<br />

Ungarn HUF 267,59 /397,69<br />

USA USD 1,06 /1,19<br />

Metalle und Münzen<br />

04.04. (in €) Ankauf Verkauf<br />

Krügerrand (1 oz) 1158,0 1196,0<br />

Maple Leaf (1/2 oz) 572,5 620,1<br />

Maple Leaf (1/4 oz) 286,0 316,6<br />

Gold (1 kg) 36869,0 37494,0<br />

Silber (1 kg) 422,5 565,4<br />

Platin (100 g) 2532,0 3285,0<br />

(in €/100 kg) 04.04. 29.03.<br />

Blei in Kabeln 205,36 208,24<br />

Kupfer (DEL-Notiz) 582,73 585,91<br />

Messing MS 63/37 584,00 586,00<br />

Zinsen und Renditen<br />

10-j. Staatsanleihen<br />

04.04. +/–% 29.03.<br />

Australien 1,894 +6,4 W 1,780<br />

Belgien 0,456 +9,35 W 0,417<br />

Dänemark 0,068 +3.500 WWWWWWWWWW -0,002<br />

Deutschland -0,009 +86,36 W -0,066<br />

Finnland 0,339 +18,12 W 0,287<br />

Frankreich 0,364 +12,35 W 0,324<br />

Griechenland 3,610 W -3,35 3,735<br />

Großbritannien 1,080 +8,22 W 0,998<br />

Italien 2,522 +0,96 W 2,498<br />

Japan -0,044 +54,35 W -0,096<br />

Kanada 1,687 +3,33 W 1,632<br />

Niederlande 0,082 +156,25 W 0,032<br />

Österreich 0,310 +20,62 W 0,257<br />

Portugal 1,260 +0,48 W 1,254<br />

Russland 8,420 +1,2 W 8,320<br />

Schweden 0,240 +42,86 W 0,168<br />

Schweiz -0,290 +27,5 W -0,400<br />

Spanien 1,105 +0,91 W 1,095<br />

USA 2,510 +4,05 W 2,412<br />

Sonstige 04.04. 29.03.<br />

REX 142,91 143,19<br />

Umlaufrendite -0,07 -0,13<br />

Ausländische Leitzinsen<br />

Konjunkturdaten<br />

Satz in %<br />

gültigab<br />

Dänemark Diskontsatz 0,00 22.06.2017<br />

Großbritannien Repo Satz 0,75 02.08.2018<br />

Polen Diskontsatz 1,75 05.03.2015<br />

Rumänien Reference Rate 2,50 07.05.2018<br />

Schweden Pensionssatz -0,25 09.01.2019<br />

Tschechien Diskontsatz 0,25 03.08.2018<br />

Ungarn Base Rate 0,90 25.05.2016<br />

Norwegen Deposits Rate 1,00 21.03.2019<br />

Schweiz 3M Libor -0,713 01.04.2019<br />

Australien Target-Cash Rate 1,50 03.08.2016<br />

Hongkong Prime Rate 2,75 20.12.2018<br />

Japan Diskontsatz -0,10 01.02.2016<br />

Kanada Overnight Rate 1,75 24.10.2018<br />

Südafrika Prime Rate 10,00 29.03.2018<br />

USA Diskontsatz* 3,00 21.01.2019<br />

USA Fed Funds Rate 2,50 19.12.2018<br />

BIP-Wachstum°<br />

Land letztes Prognose<br />

Deutschland 0,60 (12.18) 0,80 (05.19)<br />

Eurozone 1,10 (12.18) 2,00 (05.19)<br />

Frankreich 0,90 (12.18) 1,90 (05.19)<br />

Grossbritannien 1,30 (12.18) 1,30 (05.19)<br />

Italien 0,00 (12.18) 1,10 (05.19)<br />

Japan 0,00 (12.18) 1,20 (05.19)<br />

Schweiz 1,40 (12.18) 1,90 (05.19)<br />

USA 3,00 (12.18) 2,80 (05.19)<br />

Deutschland -3,40 (01.19) 5,10 (03.19)<br />

Eurozone -1,10 (01.19) 7,80 (01.19)<br />

Frankreich 1,70 (01.19) 8,80 (01.19)<br />

Grossbritannien -0,90 (01.19) 3,90 (12.18)<br />

Italien -0,80 (01.19) 10,50 (01.19)<br />

Japan -1,00 (02.19) 2,30 (02.19)<br />

Schweiz 5,10 (12.18) 2,40 (02.19)<br />

USA 3,60 (02.19) 3,80 (02.19)<br />

Inflation°°<br />

Land letztes Prognose<br />

Deutschland 1,30 (03.19) 2,00 (05.19)<br />

Eurozone 1,50 (02.19) 1,90 (05.19)<br />

Frankreich 1,30 (03.19) 1,50 (05.19)<br />

Grossbritannien 1,90 (02.19) 2,20 (05.19)<br />

Italien 1,00 (03.19) 1,70 (05.19)<br />

Japan 0,20 (02.19) 1,50 (05.19)<br />

Schweiz 0,60 (02.19) 0,90 (05.19)<br />

USA 1,50 (02.19) 2,30 (05.19)<br />

Industrie- Arbeits-<br />

Land produktion° losigkeit°°<br />

Detailhandels-<br />

Real-<br />

Land umsätze° zins°°<br />

Deutschland 2,60 (02.19) -1,37 (03.19)<br />

Eurozone 3,00 (01.19) -1,30 (03.19)<br />

Frankreich 2,10 (02.19) -0,98 (03.19)<br />

Grossbritannien 2,20 (02.19) -0,90 (03.19)<br />

Italien 3,10 (02.19) 1,50 (03.19)<br />

Japan 0,80 (02.19) -0,30 (03.19)<br />

Schweiz -0,70 (02.19) -1,00 (03.19)<br />

USA 1,90 (02.19) 0,91 (03.19)<br />

Angaben in Prozent, °Quartalszahlen auf Jahresbasis °° Monatszahlen<br />

auf Jahresbasis. Mitgeteilt vonStatec und weiteren Statistikämtern.<br />

ERLÄUTERUNGEN<br />

Metalle und Münzen: Degussa Goldhandel (Endkundenpreise);<br />

Währungen: Kurse aus Bankensicht, Quelle Deutsche<br />

Bank, Sortenkurse unterliegen regionalen Schwankungen.<br />

Tagesgeld, Ratenkredite, Festgeld, Sparbriefe und langfristige<br />

Anlagen =Quelle Finanzberatung Max Herbst<br />

Stand:04.04.19, 21.50 Uhr ME(S)Z<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle


B12 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 81 · 6 ./7. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Rätsel<br />

S C H A C H M E I S T E R<br />

B E R Ü H M T E<br />

L E U T E<br />

Ratekrimi: Alf Stromer war der Täter. Angeblich<br />

hatte er den Toten nicht gekannt, konnte folglich<br />

nicht wissen, wo er wohnte. Dennoch wusste er,<br />

dass sich neben dem Tatortein Jugendzentrum befand.<br />

Erik<br />

Lundin<br />

Als Schweden zu einer europäischen<br />

Großmacht aufstieg wurde Stockholm<br />

Hauptstadt. Das geschah 1634.<br />

Stockholm entwickelte sich mit seinen<br />

Prachtbauden und Palästen zu einem<br />

Kulturzentrum des Nordens.<br />

Zu den namhaften Bürgernder Stadt<br />

zählt Erik Lundin (1904-1988). Zwischen<br />

1931 und 1964 gewann er elfmal<br />

die schwedische Landesmeisterschaft.<br />

Dabei besaß er starke Konkurrenten in<br />

Gideon Stahlbergund Gösta Stoltz. Dieses<br />

Meister-Trio sorgte maßgeblich dafür,<br />

dass Schweden bei den Schacholympiaden<br />

Warschau 1935 mit der Silbermedaille<br />

und Folkestone 1933 mit<br />

der Bronzemedaille beachtliche Erfolge<br />

feierte. Großen Anteil daran hatte der<br />

neunmalige Olympionike Lundin, dem<br />

außerdem viele Turniersiege gelangen.<br />

1950 erhielt er den Titel Internationaler<br />

Meister. Fast 80-jährig wurde er Ehrengroßmeister.<br />

Lundin setzte sich jahrzehntelang als<br />

Chefredakteur der schwedischen<br />

Schachzeitschrift „Tidskrift för Schack“<br />

und Schachredakteur der Tageszeitung<br />

„Dagens nyheter“ vehement für die Förderung<br />

des Schachs in Schweden ein.<br />

Der gefürchtete Kombinationsspieler<br />

bereicherte die Eröffnungstheorie<br />

mit kreativen und kühnen Ideen. So war<br />

Erik Lundin der erste Spieler,der sich in<br />

einer Turnierpartie mit Wolga-Gambit<br />

verteidigte. Auf dem Nordfriedhof in<br />

Solna ziert ein Springer seinen Grabstein.<br />

L. Szabo -E.Lundin<br />

Groningen 1946<br />

1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 c:d4 4.S:d4 Sf6<br />

5.Sc3 d6 6.Lg5 e6 7.Dd2 a6 8.0–0–0 Ld7<br />

9.f4 h6 10.Lh4 Le7 11.Le2 Dc7 12.Lf2 Tc8<br />

13.Sb3 b5 14.Lf3 Sa5 15.S:a5 D:a5<br />

16.Kb1 b4 17.Se2 e5 18.Sc1 0–0 19.Sd3<br />

Tc4 20.a3 Dc7 21.S:b4 a5 22.b3<br />

XABCDEFGHY<br />

8 + + trk+(<br />

7+ wqlvlpzp '<br />

6 + zp sn zp&<br />

5zp + zp + %<br />

4 sNr+PzP +$<br />

3zPP+ +L+ #<br />

2 +PwQ vLPzP"<br />

1+K+R+ +R!<br />

xabcdefghy<br />

22...a:b4! 23.b:c4 Tb8 24.Dd3 Le6 25.Le2<br />

Db7 26.a:b4 S:e4 27.Le1 d5 28.c3 d:c4<br />

29.Dc2 Lf5! 30.Kc1 Sg3 31.Lxg3 L:c2<br />

32.K:c2 e:f4 33.Lf3 Dc8 34.Lf2 Df5+<br />

35.Kb2 L:b4 36.c:b4 T:b4+ 37.Kc3 Tb3+<br />

38.Kd2 De50–1<br />

Paul Werner Wagner<br />

Lösung vom<br />

30./31. März<br />

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Rätsel-Aktionen: KennwortPREISRÄTSEL am Samstag, Postfach 11 02 01, 10832 Berlin oder per<br />

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Einsendeschluss ist der kommende Dienstag (Poststempel). Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.<br />

Mitarbeiter des <strong>Berliner</strong> Verlages und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. DerRechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Gewinner werden telefonisch oder schriftlich benachrichtigt und an dieser Stelle bekannt gegeben.<br />

Lösung vom30./31.3.2019: NUSSBAUM. Gewinnerin: DorisNaujoks, 10319 Berlin.<br />

Der<br />

Zukunftsdenker<br />

Manche Menschen glauben, ihre<br />

Zukunft aus dem Kaffeesatz, den<br />

Sternen oder den Karten herauslesen zu<br />

können. Unser heutiger Gesuchter, der<br />

mit Aberglauben eher wenig am Hut<br />

hatte,fand die seine an ähnlich seltsam<br />

anmutender Stelle: bei einem Besuch<br />

des väterlichen Süßwarenladens.<br />

Geboren wurde der spätere Biochemiker<br />

und Visionär der Genreliteratur<br />

an einem kalten Januarmorgen des Jahres<br />

1920 im russischen Petrowitschi.<br />

Drei Jahre später wanderte die Familie<br />

nach Amerika aus und schlug in Brooklyn,<br />

New York neue Wurzeln. 1939<br />

machte er an der dortigen Columbia<br />

University seinen Abschluss in Chemie<br />

– der Wunsch der Eltern, der Junge<br />

möge sich lieber der Medizin widmen,<br />

scheiterte am universitären Aufnahmeverfahren<br />

–und arbeitete während des<br />

Zweiten Weltkriegs für die Naval Aviation<br />

Experimental Station in Philadelphia.<br />

Nach Kriegsende kehrte er in akademische<br />

Zirkel zurück. In Boston erhielt<br />

der inzwischen einen Doktorgrad<br />

bekleidende Chemiker Ende der<br />

1940er-Jahre eine Anstellung als Universitätsdozent.<br />

Doch es war nicht der Hörsaal, für<br />

den er brannte.Eswar die Literatur.<br />

Damals in Brooklyn betrieb der Vater<br />

des Gesuchten ein kleines Geschäft,<br />

in dem die Kinder aus der Nachbarschaft<br />

tagtäglich ihren Zuckerschub<br />

einkauften. Zum Sortiment des Lädchens<br />

zählten auch Pulpmagazine –<br />

günstig produzierte Anthologien, in denen<br />

zeitgenössische Autoren über fiktiveWelten<br />

schrieben, wackere Helden<br />

ersonnen und Raumschiffe in monströse<br />

Galaxien entsandten. Der spätere<br />

Hochschuldozent las diese Heftchen, so<br />

wissen es die Biographen, mit Begeisterung.<br />

Und den Floh der Fantasie, den<br />

sie ihm ins Ohr setzten, wurde er zum<br />

Glück nie wieder los.<br />

Schon 1939 schloss er sich dem Reigen<br />

der Magazinautoren an, indem er<br />

„Marooned off Vesta“, eine selbstverfasste<br />

Science-Fiction-Kurzgeschichte,<br />

an die Publikation „Amazing Stories“<br />

verkaufte. Weitere folgten, auch in anderen<br />

Heftreihen. Während er bei Tag<br />

für die Uni arbeitete, knüpfte er nach<br />

Feierabend Kontakte zu Autorenkollegen<br />

und Redakteuren und feilte an der<br />

eigenen Schreibe. 1941 veröffentlichte<br />

er die Geschichte „Nightfall“, die zum<br />

Meilenstein des SF-Genres avancierte<br />

und ihren jungen Autor in der gesamten<br />

Szene bekannt machte.<br />

Es folgten Hunderte von Arbeiten,<br />

darunter auch viele Romane. Der Wissenschaftler<br />

beschrieb sich selbst als<br />

„Impulsschreiber“, aus dem die Ideen,<br />

wenn sie denn kamen, quasi haltlos herausströmten<br />

und dann dringend zu<br />

Papier gebracht werden mussten. Zu<br />

seinen bekanntesten Werken zählt unter<br />

anderem der Roboter-Zyklus, in<br />

dem sich der Gesuchte mit dem Phänomen<br />

Künstlicher Intelligenz auseinandersetzte<br />

–Jahrzehnte, bevor der technische<br />

Fortschritt es tat. Seine drei „Gesetze<br />

der Robotik“ setzen bis heute<br />

Maßstäbe. Auch die „Foundation“-Serie<br />

fand weltweit begeisterte Leser und<br />

prägte nachfolgende Autorengenerationen.<br />

Ein Herzinfarkt Ende der 1970er,<br />

eine darauffolgende Bypass-Operation<br />

und anderegesundheitliche Leiden förderten<br />

die pessimistische Weltsicht des<br />

Autors.Der große Denker starb im April<br />

1992 in seiner Heimat NewYork.<br />

Wielautete sein Name?<br />

Christian Humberg<br />

Gut gerüstet ins Grüne radeln!<br />

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Immobilienwelten<br />

Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />

Nr.14, Ausgabe 6./7. April 2019<br />

GUT HOLZ!<br />

Bild: Dehner<br />

Gartenhäuser und<br />

Gartenmöbel 04<br />

Kurz &gut<br />

Markant soll der „Tower B5“ das Projekt<br />

„Am Oktagon“ in Adlershof prägen. Die<br />

Fertigstellung ist im Frühjahr 2020 geplant.<br />

Rechtsexperten<br />

Wenn der Nachbar auf dem Balkon zu<br />

viel grillt oder raucht: So können sich<br />

betroffene Mieter dagegen wehren.<br />

Solardach 2.0<br />

Es gibt nach wie vor eine Vergütung für<br />

das Einspeisen von Sonnenstrom –sowie<br />

weitere solare Verdienstmöglichkeiten.


Nr.14, Ausgabe 06./07. April 2019<br />

/ 3<br />

KURZ &GUT<br />

Grundsteinlegung für ein<br />

Bauwerk, das seine<br />

Umgebung prägen wird.<br />

Ein Vermieter muss innerhalb vonzwölf<br />

Monaten nach dem Abrechnungszeitraum die<br />

Betriebskosten nachweisen –Schlamperei der<br />

Hausverwaltung ist keine Entschuldigung für<br />

eine verspätete Abrechnung.<br />

DerTowerB5soll auch ein Zertifikat<br />

für nachhaltigeBauweiseerhalten.<br />

Az: BGH VIII ZR 249/15<br />

ES KLAPPERT DIE MÜHLE ...<br />

Editorial<br />

Nadine Kirsch<br />

und das Immo-Team<br />

Der alte Herr,der nebenan lebt, hat früher in seiner Freizeit gern geschreinert.<br />

Als Ausgleich zu seinem Bürojob. Viele Eigenbauten in seinem Haus<br />

erinnern an das Hobby, und im Garten trotzen viele kleine und große<br />

Werke teils seit Jahrzehnten Wind und Wetter.Die gemütliche Bank zum<br />

Beispiel, auf der ich an Sommerabenden auch manchmal auf ein Feierabendbier<br />

sitzen darf.<br />

Bilder:immobilien-experten-ag., Foto:Tina Merkau<br />

TOWER B5 WÄCHST IN ADLERSHOF IN DIE HÖHE<br />

Grundsteinlegung in Berlin-Adlershof: Der Tower B5, ein siebenstöckiges Bauwerk, lässt am Technologiepark<br />

Adlershof eine städtebauliche Torsituation entstehen. Der 3.600 Quadratmeter umfassende<br />

Tower schließt das Projekt „Am Oktogon –Campus für Gewerbe und Technologie“ entlang der Rudower<br />

Chaussee ab und wird das Wahrzeichen des gesamten Areals sein. Nach seiner Fertigstellung im<br />

Frühjahr 2020 soll das markanteste Bauwerk des insgesamt 17 Neubauten umfassenden Campus das<br />

Nachhaltigkeitszertifikat „Leed Gold“ des U.S. Green Building Council erhalten. „Mit seinen 25 Metern<br />

Höhe ist der Tower B5 nicht nur durch seine weite Sichtbarkeit ‚herausragend‘, auch die moderne und<br />

hochwertige Fassadengestaltung mit den bodentiefen Fenstern weicht prägend von der Umgebungsbebauung<br />

ab“, sagt der Architekt Gunter P.J. Bürk.<br />

Das Glanzstück aber ist eine Wassermühle. Sie steht unter dem Regenrohr,und<br />

bei schlechtem Wetter dreht sich das kleine hölzerne Wasserrad<br />

(mein Nachbar hat mir schon öfters den Unterschied zwischen unterschlächtigen<br />

und oberschlächtigen Wasserrädern erklärt, aber ich kann<br />

es mir nicht merken) und treibt einen Fahrraddynamo an, der wiederum<br />

die Lampe zum Leuchten bringt, die das ganze Ensemble in sanftes Licht<br />

taucht. „Das Rad ist aus Eiche“, erklärt mein Nachbar.„Die hält das Wasser<br />

ewig aus.“ Stimmt. Holz ist schon ein ganz besonderer Baustoff.<br />

„Berlin braucht dringend moderne Büroflächen zu Preisen, die für Unternehmen wirtschaftlich sind“,<br />

sagt Mareike Lechner,Vorstand der immobilien-experten-ag. „Mit dem Tower B5 leisten wir einen Beitrag,<br />

diesen Bedarf zu decken und die Attraktivität von Berlin als Wirtschaftsstandort zu stärken. Die<br />

monatlichen Nettokaltmieten werden im Tower B5 mit ab 16 Euro je Quadratmeter deutlich unter<br />

dem Niveau vergleichbarer Angebote in der Umgebung liegen.“ Diese liegen laut Marktinformationen<br />

aktuell bei mindestens 17,50 Euro pro Quadratmeter. Die Bauweise lässt völlig flexible Bürolösungen<br />

zu. Eine weitere Besonderheit: Die Büroflächen werden über Heiz- und Kühldeckensegel temperiert.<br />

Gesucht wird nun ein Einzelmieter,der „auf eine hohe Sichtbarkeit Wert legt“, so Lechner.„Aber auch<br />

die Vermietung einzelner Geschosse, wobei zwei nochmals geteilt werden können, ist vorstellbar.“<br />

„JÜDISCHER GARTEN“ FÜR BERLIN<br />

DerSiegerentwurf bietet<br />

symbolische Elemente, die<br />

Aufmerksamkeit für die<br />

Vermittlung vonjüdischen<br />

Themen schaffen.<br />

Bild:atelier le balto<br />

In den „Gärten der Welt“ wird ab Oktober 2019 ein Jüdischer<br />

Garten realisiert. Er wird die bereits vorhandenen Themengärten<br />

wie beispielsweise den Christlichen und den Orientalischen Garten<br />

ergänzen und als landschaftsarchitektonisch-künstlerischer Beitrag<br />

die Darstellung der großen Weltreligionen und Weltanschauungen<br />

vervollständigen. Der Entwurf, der nun zum Zuge kommt, ist aus<br />

einem Wettbewerbsverfahren hervorgegangen. Ausgewählt wurde<br />

der Entwurf des Teams atelier le balto Landschaftsarchitekten und<br />

der Künstler Manfred Pernice und Wilfried Kuehn.<br />

Impressum<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer: Jens Kauerauf<br />

Anzeigen:<br />

BVZBMVermarktung GmbH<br />

(Berlin Medien), Andree Fritsche<br />

Postfach 11 05 06 |10835 Berlin<br />

Anzeigenannahme:<br />

(030) 23 27 50<br />

Es gilt die Preisliste „Immobilienwelten“ Nr.2vom<br />

01.01.2019 und im Weiteren die aktuelle Preisliste<br />

„BerlinKompakt Nr.11“ vom01.01.2019.<br />

Druck:<br />

BVZ<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH,<br />

Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin<br />

www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Layout, Redaktion und Produktion:<br />

mdsCreativeBerlin GmbH<br />

AlteJakobstraße 105<br />

10969Berlin<br />

Klaus Bartels (verantwortlich),<br />

Nadine Kirsch<br />

(030) 23 27 67 12<br />

immobilien@mdscreative.com


4<br />

Bild: Dehner<br />

xxxxxxx<br />

xxxxxxxx<br />

GUT<br />

HOLZ!<br />

Das natürliche Material erlebt ein Comeback<br />

bei derAusstattung des Gartens –<br />

hochwertigeMöbel und individuelle<br />

Gartenhäuser verwandeln dasheimische Grün<br />

in ein Wohnzimmer unter freiemHimmel.<br />

Mit ihren roten Backsteinen<br />

versprüht die „Station<br />

Berlin“ am Gleisdreieck<br />

eigentlich einen eher industriellen<br />

Charme. Und tatsächlich fungierte<br />

das denkmalgeschützte Gebäude<br />

einst als Bahnhof für Post- und Güterzüge.<br />

DochAnfang Februar wurde<br />

es grün zwischen den Klinkern und<br />

Stahlträgern der Messehalle: Mehr<br />

als 100 Aussteller präsentierten auf<br />

der Fachmesse „Gartenträume“ die<br />

neusten Trends –von Gartentechnik<br />

über neue Pflanzenzüchtungen bis zu<br />

ausgefallenen Gestaltungsideen und<br />

Outdoor-Möbeln. Dass sie 30 000<br />

Besucher nach Kreuzberg lockten,<br />

zeigt: Auch in der Großstadt ist das<br />

Interesse am Thema Garten groß.<br />

Fassade. In der Branche hat man<br />

vielmehr beobachtet, dass das Interesse<br />

an dem natürlichen Rohstoff<br />

im Garten für viele Kunden mit<br />

Nachhaltigkeitserwägungen einhergeht.<br />

„Nachdem in den vergangenen<br />

Jahren verstärkt Gartenmöbel mit<br />

technisch modifizierten Materialien<br />

wie Kunststoff oder Polyrattan den<br />

Markt dominiert haben, beobachten<br />

wir in jüngster Zeit wieder eine<br />

Rückbesinnung auf hochwertige<br />

Gartenmöbel aus Massivholz. Hierbei<br />

wird zunehmend Wert auf eine<br />

FSC-zertifizierte Herkunft des Holzes<br />

gelegt“, sagt etwa Philip Jaeger<br />

vom Holz- und Möbelhändler Betterwood<br />

in Mitte.<br />

Bild: Maion du Monde<br />

Gartenmöbel im Rattan-Stil<br />

sind heutewitterungsfest.<br />

Rückzugsort. Neben den Kleingartenparzellen,<br />

für die die Wartelisten in<br />

der ganzen Stadt lang sind, erfahren<br />

auch Blumenbeet und Rasen um das<br />

eigene Haus eine zunehmende Aufwertung.<br />

„Der Garten als Wohnzimmer<br />

unter freiem Himmel –ein Rückzugsort<br />

voller Blätter und Blüten und<br />

zugleich ein Ort für geselliges Leben<br />

mit stilvollen Terrassen“, schwärmt<br />

Debra Overhageböck, Sprecherin der<br />

Gartenmesse. Einer der Trends im<br />

„grünen Wohnzimmer“: Holz.<br />

Rückbesinnung auf die Natur. Der naturnahe<br />

Look ist dabei nicht bloß<br />

Viele Menschen legen heute<br />

mehr Wert auf nachhaltig<br />

produzierte Gartenmöbel –und<br />

zahlen dafür auch mehr.<br />

Lange haltbar. Der Experte hat dabei<br />

einen Tipp: „Teakholz eignet sich<br />

unserer Erfahrung nach am besten,<br />

da es von Natur aus eine Haltbarkeit<br />

von mindestens 25 Jahren im<br />

Außenbereich hat und zugleich sehr<br />

formstabil ist. Kein anderes Holz hat


Nr.14, Ausgabe 06./07. April 2019<br />

/ 5<br />

eine so hohe Lebensdauer und ist zugleich<br />

so riss- und splitterarm“, sagt Jaeger. Mit<br />

„BioMaderas“ führe sein Unternehmen<br />

eine eigene Marke, deren Gartenmöbel die<br />

Kriterien der Nachhaltigkeit und Langlebigkeit<br />

erfüllen würden.<br />

Bild: Neuberga<br />

Durchdachte Möbel. Auch für Christian<br />

Hantsch vom <strong>Berliner</strong> Fachhandelsgeschäft<br />

für Gartenmöbel „Room & Garden“ ist<br />

zertifiziertes Teakholz das Material der<br />

Wahl, wenn es um haltbare und nachhaltige<br />

Gartenmöbel geht. Dank durchdacht<br />

konstruierter Klappbänke und -tische aus<br />

Teak könnten auch kleine Flächen,etwa auf<br />

dem heimischen Balkon, in ein gemütliches<br />

Gartenparadies verwandelt werden. Dem<br />

gegenüber stehen wuchtige Hingucker wie<br />

die Teak-Liege des Möbelherstellers Stern,<br />

die in der Form eines 1,75 Meter hohen Loopings<br />

das Gartenmobiliar bereichert.<br />

Derentscheidende Unterschied. Wichtigsei in<br />

jedem Fall, dass das Holz vor der Bearbeitung<br />

gut getrocknet wurde und die Verbindungen<br />

millimetergenau passen. „Dadurch<br />

verändert sich das Holz bei Witterungsänderungen<br />

nicht mehr so stark und die Holz- ...<br />

Extrem langlebig bei richtiger Pflege:<br />

Gartenhäuser oder -möbel aus Lärchenholz.<br />

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6<br />

... verbindungen bleiben stabil“, meint<br />

der studierte Holzingenieur. Grundsätzlich<br />

empfiehlt Hantsch seinen Kunden, „nicht<br />

nur auf den Preis, sondern auf die Qualität<br />

der verwendeten Materialien zu schauen.“<br />

Recyceln. Und über die lässt sich trefflich<br />

streiten. Denn nachhaltig geschlagene Teakerzeugnisse,auf<br />

die Philip Jaeger und Christian<br />

Hantsch setzen, sind nur eine von vielen<br />

Spielarten, Holz imGarten zu integrieren.<br />

„Recyceltes Holz“ zählt etwa Gwendolyn<br />

Le Coent vom Gartenmöbelhändler Living<br />

Zone zu den Bestandteilen eines Materialmixes,<br />

der bei den Garten-Trends dieses<br />

Jahres eine große Rolle spiele. Und für<br />

Gerald Zehetner sind es noch einmal ganz<br />

andere Bretter, die die Welt bedeuten. Der<br />

Inhaber des Kreuzberger Möbelherstellers<br />

Neuberga produziert seine Gartenmöbel<br />

ausschließlich aus europäischem Lärchenholz.<br />

„Neben den natürlichen Schutzmechanismen<br />

dieses Baumes sorgen ausgetüftelte<br />

Holzverbindungen, die anschließende<br />

Pflege mit Naturölen und ein sorgsamer<br />

Umgang dafür, dass die Produkte extrem<br />

langlebig sind. Diese Qualität kann und<br />

sollte über viele Generationen weitergegeben<br />

werden“, meint Zehetner.<br />

Langlebigkeit fördern. Der Möbelbauingenieur,<br />

der vollständig in Berlin produziert,<br />

verarbeitet das Holz dabei nicht nur zu<br />

Gartenstühlen, -tischen oder -bänken, sondern<br />

zimmert auch ganze Gartenhäuser<br />

und Geräteschuppen, die als praktischer<br />

Stauraum und schöner Hingucker im Garten<br />

fungieren. „Ich setze dabei auf Langlebigkeit<br />

und handwerkliche Details, die diese<br />

fördern“, berichtet Zehetner. Die individuelle<br />

Fertigung durch seine Firma habe ihren<br />

Preis –aber der lohne sich langfristig.Wichtig<br />

sei dabei eine frühzeitige Planung.<br />

Eingeschossige Gartenhäuser<br />

bis zehn Quadratmeter –das<br />

ist in Berlin auchohne<br />

Bauantrag erlaubt.<br />

Beim Amt nachfragen. Tatsächlich müssen<br />

Gartenhäuslebauer auch rechtlich einiges<br />

beachten. „In einem Privatgarten sind<br />

eingeschossige Gebäude mit einer Brutto-Grundfläche<br />

bis zu zehn Quadratmetern<br />

verfahrensfrei. Größere Gebäude werden<br />

entweder in der Genehmigungsfreistellung<br />

oder im vereinfachten Baugenehmigungsverfahren<br />

nachbehandelt“, erläutert Katrin<br />

Dietl von der <strong>Berliner</strong> Senatsverwaltung für<br />

Stadtentwicklung und Wohnen. Die genauen<br />

Regelungen könnten dabei sogar nach<br />

Bezirken variieren, ergänzt Derk Ehlert von<br />

der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr<br />

und Klimaschutz. Es sei empfehlenswert,<br />

sich nicht nur die Bebauungspläne im Internet<br />

anzusehen, sondern auch direkt beim<br />

zuständigen Bauamt nachzufragen. Denn<br />

oftmals sind die größeren landschaftsplanerischen<br />

Überlegungen hinter bestimmten<br />

Vorgaben in Bebauungsplänen, etwa zum<br />

Erhalt von Sichtachsen, nicht immer gleich<br />

ersichtlich. Und vom Nachbarschaftsstreit<br />

Bild:Butlers<br />

Gartenmöbel zum Klappen<br />

lassensich raschaufstellen<br />

und platzsparend wieder verstauen.<br />

Bild:Maison du Monde<br />

Natürliche Materialien sind Trend –und<br />

fügen sich perfektindas Garten-Ambienteein.


Nr.14, Ausgabe 06./07. April 2019<br />

/ 7<br />

um nicht eingehaltene Abstände durch Gartenhäuser<br />

leben ganze Anwaltskanzleien.<br />

Bild:Neuberga<br />

Neben individuellen Angeboten wie dem<br />

des Möbelherstellrs Neubergagibt es noch<br />

weitere Wege, das eigene Wunsch-Gartenhaus<br />

zu verwirklichen. „Gartenhäuser mit<br />

Elementbauweise sind besonders beliebt“,<br />

sagt etwa Daniela Moisel von der Garten-<br />

Haus GmbH. Bei dieser Bauweise bestünden<br />

die Wände aus schon vorgefertigten<br />

Wandteilen. Besonders praktisch sei, dass<br />

im Nachhinein Fenster und Türen einfach<br />

durch Austauschen einzelner Wandelemente<br />

ergänzt werden können.<br />

Hütte einfach konfigurieren. Auch die Baumarktkette<br />

Obi verspricht „unendlich viele<br />

Möglichkeiten“ bei der Gartenhaus-Gestaltung.<br />

Auf der Website des Unternehmens<br />

lassen sich verschiedene Farben und<br />

Formen konfigurieren, am Ende steht ein<br />

unverbindlicher Beratungstermin in einem<br />

der Märkte. Und der <strong>Berliner</strong> Anbieter<br />

Holz Neubauer lockt mit einem „zusätzlichen<br />

Stück Erholung“, das an Skandinavien<br />

oder Urlaub in den Bergen erinnere. Der<br />

Individuelle Fertigung hat ihren Preis,doch<br />

der macht sich auf Dauer bezahlt.<br />

Aufbau der Gartenhäuser sei dabei problemlos<br />

möglich und mache sogar Spaß.<br />

Raum für Rasenmäher und Möbel. Dabei sind<br />

auch derartige konventionelle Bausatzlösungen<br />

recht vielseitig. Modelle wie das Blockbohlenhaus<br />

„Korinstadt“ bieten getrennte<br />

Räume für Rasenmäher und Gartengeräte<br />

einerseits und gemütliches Mobiliar andererseits.<br />

Und Modelle wie das Gartenhaus ...<br />

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8<br />

Bild: Maison du Monde<br />

Werbraucht noch den Strand, wenn er sich,<br />

wie hier,sein eigenes Paradies bauen kann?<br />

xxxx<br />

xxxx<br />

xxxxx<br />

... „Malta“ kombinieren behagliches Indoor-Vergnügen<br />

mit einer überdachten Sitzgruppe<br />

im Freien. So runden die hölzernen<br />

Bauwerke das Wohlfühl-Flair im Garten ab<br />

und machen die Gartenträume vom Wohnzimmer<br />

unter freiem Himmel wahr.<br />

Witterungsspuren. Es fällt spätestens auf,<br />

wenn Blumenkübel und Gartenmöbel aus<br />

dem Winterquartier ins Freie geholt werden:<br />

Mit dem freien Blick auf die Terrasse<br />

treten die Witterungs- und Gebrauchsspuren<br />

auf dem Holz aber umso deutlicher hervor.<br />

Die Folgen des heißen Sommers vom letzten<br />

Jahr, aber auch von Regen, Frost und<br />

Schnee werden deutlich sichtbar. Die Oberfläche<br />

wirkt stumpf, schmuddelig, verwittert<br />

und grau. „Seine Offenporigkeit macht<br />

Holz sehr anfällig für Flecken“, sagt Oskar<br />

Scherzenlehner, Geschäftsführer des Naturfarben-Herstellers<br />

Natural. Solche Verfärbungen<br />

würden weniger durch Schmutz als<br />

vielmehr infolge biochemischer Prozesse<br />

entstehen. Bei Nässe lösen sich Gerbstoffe<br />

und Pigmente aus den Zellen im Holz und<br />

reagieren mit der Luft, aber auch mit Metallen:<br />

„Solche Flecken reichen bis tief in die<br />

Holzfaser hinein.“<br />

Streichen statt schleifen. Natürlich kann<br />

man Holz abschleifen, um die ursprüngliche<br />

Farbe und Maserung wieder hervorzuzaubern.<br />

Aber einfacher geht es mit einem natürlichen<br />

Holzauffrischer. Ermuss nur satt<br />

aufgetragen und nach kurzem Einwirken<br />

wieder abgeschrubbt werden. Grundlage ist<br />

ein wasserbasierter Fruchtsäurekomplex,<br />

der ohne chemische Zusätze auskommt.<br />

Deswegen genügt es, das Holz am Ende einfach<br />

mit klarem Wasser abzuspülen. Dieses<br />

Auffrisch-Verfahren eignet sich besonders<br />

für gerbstoffhaltige Hölzer wie Lärche und<br />

Laubhölzer wie Eiche, Esche und Robinie.<br />

Auch Importhölzer, die gerade im Gartenbereich<br />

gerne verwendet werden, lassen<br />

sich damit unkompliziert auffrischen. Der<br />

Grauschleier verschwindet, auch Metall-,<br />

Stock- und Schimmelflecken oder Urinspuren<br />

von Nachbars Kater lösen sich auf. Das<br />

vermeintlich dunkle Holz bekommt seine ursprüngliche<br />

Farbe wieder zurück.<br />

Geht runter wie Öl. Um den aufgefrischten<br />

Zustand möglichst lange zu erhalten und<br />

die Dielen unempfindlich gegen UV-Strahlung<br />

und Feuchtigkeit zu machen, bietensich<br />

dünnflüssige Terrassenöle aus Leinöl und<br />

Naturharzen an. Sie dringen tief ins Holz ein<br />

und füllen die Poren. So wird die natürliche<br />

Struktur des Materials gestärkt. Trotzdem<br />

bleibt das Holz offenporig und kann atmen.<br />

Der Holzauffrischer eignet sich auch für andere<br />

Bereiche, die Wind und Wetter ausgesetzt<br />

sind, eispielsweise Holzfassaden und<br />

Gartenmöbel.<br />

Philip Aubreville<br />

Wasserwärts<br />

Bild: BUWOG<br />

Schicke Stadtwohnung mit Blick über die Spree,<br />

Häuschen am See in Brandenburg, Ferienhaus an der<br />

Ostsee –oder gleich aufs Hausboot. Wind, Wellen und<br />

Möwen machen aus Immobilien etwas Besonderes.<br />

Wir widmen die nächste Ausgabe der<br />

„Immobilienwelten“ dem Wohnen und Erholen am<br />

Wasser.Denn der Wunsch, der Natur nah zu sein,<br />

steckt in uns allen. Und Wasser ist nun mal der<br />

Inbegriff von Ferien und Erholung. Da kann es nicht<br />

verwundern, dass Wohn- und Ferienimmobilien<br />

besonders begehrt sind, wenn sie am Wasser liegen.<br />

Entsprechend selten und teuer sind Grundstücke.<br />

Berlin kann aber mit einem vergleichsweise üppigen<br />

Angebot punkten: Immerhin sind sieben Prozent der<br />

892 Quadratkilometer,über die sich die Stadt erstreckt,<br />

Wasserflächen. Das ist mehr als Amsterdam hat.<br />

In kaum einer anderen Metropole sind diese Lagen<br />

überhaupt noch zu bekommen. Erhöhte Nachfrage von<br />

internationalen Käufern ist eine logische Folge. Lesen<br />

Sie mehr dazu –hier am kommenden Samstag!


Nr.14, Ausgabe 06./07. April 2019<br />

/ 9<br />

1. Rollo Rieper<br />

Seit 1934 bietet Rollo Rieper von Markisen bis Insektenschutztüren alles für<br />

hohen Wohnkomfort im Sommer.Die <strong>Berliner</strong> Filialen befinden sich in Friedenau<br />

und Friedrichshain. Neben einer großen Auswahl an maßgeschneiderten<br />

Produkten werden unter anderem auch ein Montage- und Reparaturservice<br />

angeboten. Nutzen Sie die fachkundige Beratung vor Ort!<br />

2. Kossin<br />

Das <strong>Berliner</strong> Unternehmen Kossin präsentiert seine in der eigenen Werkstatt<br />

hergestellten Produkte im Showroom in der Kaiser-Wilhelm-Straße. Dank eigener<br />

Näherei sind individuelle Gestaltungen hier problemlos möglich. Aberauch<br />

elektronisch gesteuerte Rollläden zählen zu den Spezialitäten des Fachbetriebs<br />

für Sonnen-, Licht- und Einbruchschutz.<br />

Drei ausgewählteAnbieter für Rollos und Markisen<br />

Rollo Rieper<br />

Filiale Berlin-Friedrichshain<br />

FrankfurterAllee 39, 10247 Berlin<br />

Telefon: 030 -5268864 20<br />

Filiale Berlin-Friedenau<br />

Rheinstraße 6, 12159 Berlin<br />

Telefon: 030 -850 73 36 77<br />

Kossin Rollladentechnik und Markisen GmbH<br />

Kaiser-Wilhelm-Straße 8<br />

12247 Berlin<br />

Telefon: 030 /451 20 56<br />

E-Mail: info@kossin.de<br />

3. Markisen Müller<br />

Ein geschichtsträchtiges Gebäude in der Blankenburger Straße ist die Heimat<br />

von Markisen Müller.Das familiengeführte Unternehmen überzeugt mit seiner<br />

Auswahl und Fachkompetenz Kunden in ganz Europa. Die <strong>Berliner</strong> Kundschaft<br />

schätzt die individuelle Beratung vor Ort, die die „richtige Fensterbeschattung<br />

für jeden Anspruch“ verspricht. Die vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten<br />

beim Thema Markisen und Rollos werden mit Hilfe des Montageservice auf<br />

Wunsch schnell umgesetzt.<br />

Markisen Müller Rollladen<br />

und Sonnenschutz GmbH<br />

Blankenburger Str. 10<br />

13156 Berlin<br />

Telefon: 030 -4762280


Immobilienwelten Nr. 14, Ausgabe 6./7. April 2019 / 10<br />

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

RECHT<br />

EXPERTEN ANTWORTEN<br />

Wenn die lieben Nachbarn auf dem Balkon zu oft grillen: Es gibt Grenzen, doch<br />

sie sind nicht eindeutig. Gleiches gilt für Belästigung durch Raucher.<br />

Bild:gettyimages/_jure<br />

§<br />

Ich bin Veganerin. Die Nachbarn<br />

von unten grillen im Sommer fast<br />

täglich auf dem Balkon. Der Rauch und<br />

die Fleischgerüche bereiten mir Qualen.<br />

Wie oft muss ich das dulden?<br />

Ein Grillverbot kann im Mietvertrag oder in<br />

der Hausordnung als dessen Bestandteil<br />

vereinbart werden (Landgericht Essen, 10 S<br />

438/01). Ist das jedoch weder im Mietvertrag<br />

des Nachbarn noch im eigenen Mietvertrag<br />

geregelt, wird es schwieriger: Eine nachträgliche<br />

Vertragsänderung, die der Vermieter<br />

vorschlagen könnte, wird der Nachbar kaum<br />

akzeptieren. Ist zum Grillen in den Mietverträgen<br />

nichts geregelt, bietet die Rechtsprechung<br />

bundesweit ein uneinheitliches Bild:<br />

Das Amtsgericht Bonn hat entschieden, dass<br />

in den Monaten April bis September auf dem<br />

Balkon nur einmal im Monat, also sechsmal<br />

im Jahr, gegrillt werden darf und das Grillen<br />

48 Stunden vorher angekündigt werden<br />

muss (6 C545/96). Das Oberlandesgericht<br />

Oldenburg befand, im Garten einer Eigentümergemeinschaft<br />

darf höchstens viermal im<br />

Jahr gegrillt werden (13 U53/02). Das Amtsgericht<br />

Berlin-Mitte sagt, es ist dem Mieter<br />

im normalen Umfang gestattet, auf dem<br />

Balkon zu grillen –ohne den Begriff „gelegentlich“<br />

zu definieren (25 C159/09).<br />

§<br />

Rauchen auf dem Balkon: Kann<br />

das verboten werden?<br />

Der Mieter kann nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs<br />

(V ZR 110/14) von seinem<br />

Nachbarn grundsätzlich nicht verlangen,<br />

dass dieser das Rauchen ganz unterlässt.<br />

Maßgebend ist die objektive Sicht eines<br />

verständigen Durchschnittsmenschen, es<br />

wird nicht das Empfinden des beeinträchtigten<br />

Mieters als Maßstab genommen.<br />

Wenn die Hausordnung das Rauchen auf<br />

dem Balkon nicht regelt, können die Mietvertragsparteien<br />

eine Gebrauchsregelung<br />

verlangen. Um die Aufstellung der Regelung<br />

muss sich der Vermieter<br />

kümmern,<br />

wenn das Rauchen auf dem Balkon einen<br />

der Mieter wesentlich beeinträchtigt. Es ist<br />

zu regeln, dass der Mieter seinen Balkon für<br />

bestimmte Zeiträume frei von Rauchbelästigungen<br />

des Nachbarn nutzen kann. Weist<br />

der Mieter nach, dass seine Gesundheit<br />

durch das Rauchen des Nachbarn erheblich<br />

beeinträchtigt wird, können sich zu seinen<br />

Gunsten noch weitere Einschränkungen für<br />

den Raucher ergeben.<br />

Stephan Bultmann ist Fachanwalt für<br />

Bank- und Kapitalmarktrecht.<br />

www.bps-recht.de<br />

Haben Sie Fragen zum Miet- oder Wohneigentumsrecht? Senden Sie uns eine E-Mail an: immobilien@mdscreative.com<br />

Die mittlereAngebotsmieteinganz<br />

Berlin betrug im vergangenen Jahr<br />

durchschnittlich 10,32 Euro pro<br />

Quadratmeter nettokalt.<br />

OHV<br />

Gewohnt Besser.<br />

Besser Wohnen.<br />

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P<br />

HVL<br />

OPR<br />

Spandau<br />

(Sp)<br />

Zehlendorf<br />

(Zd)<br />

Reinickendorf (Rd)<br />

Wilmersdorf<br />

(Wd)<br />

Quelle: IBB Wohnungsmarktbericht 2018<br />

Charlottenburg<br />

(Cb)<br />

PM<br />

Steglitz<br />

(St)<br />

Wedding<br />

(We)<br />

Tiergarten<br />

(Tg)<br />

Schöneberg<br />

(Sb)<br />

TF<br />

Pankow (Pk)<br />

Tempelhof<br />

(Th)<br />

Prenzlauer<br />

Berg (PB)<br />

Mitte<br />

(Mi)<br />

Kreuzberg<br />

(Kb)<br />

58595b<br />

Weißensee<br />

(Ws)<br />

Friedrichshain<br />

(Fh)<br />

Neukölln<br />

(Nk)<br />

Hohenschönhausen<br />

(Hs)<br />

Lichtenberg<br />

(Lb)<br />

Treptow<br />

(Tr)<br />

BAR<br />

Marzahn<br />

(Mz)<br />

INNENSTADT<br />

In der Innenstadt und deutlich über<br />

den S-Bahn-Ring hinaus betrug die<br />

mittlereAngebotsmiete12Europro<br />

Quadratmeter und mehr.<br />

Hellersdorf<br />

(Hd)<br />

Köpenik<br />

(Kö)<br />

MOL<br />

LDS<br />

LOS


Immobilienwelten Nr. 14, Ausgabe 6./7. April 2019 / 11<br />

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

ABKÜRZUNGEN<br />

IMMOBILIENMARKT<br />

AB ............ Altbau<br />

Ausst. ..... Ausstattung<br />

Baugst. .. Baugrundstück<br />

Bd. ...........Bad/Bäder<br />

BEZ ..........Bezirk<br />

BK ............ Betriebskosten<br />

Bj..............Baujahr<br />

Blk. ......... Balkon<br />

bw ........... Brutto-Warmmiete<br />

DG ........... Dachgeschoss<br />

DHH ........Doppelhaushälfte<br />

EBK..........Einbauküche<br />

EFH.......... Einfamilienhaus<br />

ETW.........Eigentumswohnung<br />

F................Fahrstuhl<br />

GA............ Genossenschaftsanteile<br />

GFZ..........Geschossflächenzahl<br />

GEH ......... Gasetagenheizung<br />

GRZ ......... Grundflächenzahl<br />

Gst........... Grundstück<br />

Hb............Heutbesichtigung<br />

Hk............ Heizkosten<br />

k ............... Kaltmiete<br />

Kfz...........Autostellplatz<br />

Kt. ............ Kaution<br />

MFH ........ Mehrfamilienhaus<br />

MMK....... Monatsmiete(n),Kaution<br />

NB ............ Neubau<br />

nk .............Netto-Kaltmiete<br />

NK............ Nebenkosten<br />

OG ........... Obergeschoss<br />

Pk. ........... Parkettboden<br />

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REG..........Region<br />

TG ............ Tiefgaragenstellplatz<br />

VB ............ Verhandlungsbasis<br />

VS ............ Verhandlungssache<br />

w ..............Warmmiete<br />

WB........... Wannenbad<br />

WBS ........ Wohnberechtigungsschein<br />

WEH........ Wohneinheiten<br />

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Abkürzungen EnEV2014<br />

Artdes Energieausweises<br />

V ............... Verbrauchsausweis<br />

B ............... Bedarfsausweis<br />

kWh ........ Kilowattstunde<br />

Energieträger<br />

Ko ............ Koks,Braunkohle, Steinkohle<br />

Öl ............ Heizöl<br />

Gas .......... Erdgas,Flüssiggas<br />

FW ...........Fernwärme ausHeizwerk<br />

oder KWK<br />

Hz ............ Brennholz, Holzpellets,<br />

Holzhackschnitzel<br />

E .............. Elektrische Energie<br />

(auch Wärmpumpe), Strommix<br />

Baujahr des Wohngebäudes<br />

Bj .............. Baujahr<br />

Energieeffizienzklasse des<br />

Wohngebäudes<br />

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14<br />

Besitzer einer Wohn- oder Gewerbeimmobilie<br />

können ihr Dach an Solarstrom-Betreiber verpachten.<br />

Es gibt nach wie voreine Einspeisevergütung<br />

für ins Netz gespeistenSolarstrom.<br />

Bilder:xn/enviria.energy<br />

SOLAR BLEIBT AKTUELL<br />

WasHausbesitzer heute über Photovoltaikanlagen wissen müssen: Vonder Wirtschaftlichkeit über<br />

intelligente Speichersysteme bis zurMöglichkeit, die Dachfläche zu verpachten.<br />

Am 27. April ist „Tag der erneuerbaren<br />

Energien“ –Grund genug, sein<br />

Wissen über Solaranlagen zu aktualisieren.<br />

Nach Inkrafttreten des novellierten<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) war<br />

zum Beispiel bei vielen Eigenheimbesitzern<br />

die Verunsicherung groß. Es hieß, dass sich<br />

eine stromproduzierende Solaranlage kaum<br />

noch lohnen würde, weil die Einspeisevergütung<br />

zu gering sei. Wersich genauer mit dem<br />

Thema befasste, stellte dann aber schnell<br />

fest, dass die Änderungen Eigenheimbesitzer<br />

gar nicht bereffen.<br />

Förderung für kleine Anlagen. Die Nennleistung<br />

einer Photovoltaikanlage wird in kWp,<br />

„Kilowatt peak“, angegeben. In der Praxis<br />

ist die Nennleistung höher als die tatsächliche,<br />

weil die Wetter- und Betriebsbedingungen<br />

meist von der Norm abweichen.<br />

Für Solarstromanlagen bis 750 kWp gilt<br />

das alte Fördersystem auch weiterhin. Für<br />

Photovoltaikanlagen bis zehn kWp, wie sie<br />

auf Wohnhäusern üblich sind, muss keine<br />

EEG-Umlage gezahlt werden. Eigenheimbesitzer<br />

sind also nach wie vor gut beraten,<br />

kostenlosen Sonnenstrom zu nutzen.<br />

Hierzu Melchior Schulze Brock, Geschäftsführer<br />

von Photovoltaikanlagen-Spezialist<br />

Enviria: „Ein Solarsystem auf dem Dach zu<br />

haben, wird immer einfacher. Die Zukunft<br />

gehört Anbietern, die alle Leistungen aus einer<br />

Hand liefern, also technische Lösungen<br />

ebenso wie deren optimierte Finanzierung.“<br />

Schlaue Akkus sind der Puffer<br />

zwischen Verfügbarkeit des<br />

Sonnenstroms undBedarf<br />

Perfekt abgestimmt. Solaranlagen produzieren<br />

tagsüber Strom, wenn die Sonne scheint.<br />

Der höchste Strombedarf im Eigenheim ist<br />

allerdings abends, wenn alle zu Hause sind,<br />

das Licht angeschaltet ist und die Waschmaschine<br />

läuft. Vor wenigen Jahren war das<br />

noch ein echtes Handicap. Heute gibt es jedoch<br />

leistungsstarke und intelligente Akkus,<br />

die den Strom speichern und ihn zur Verfügung<br />

stellen, wenn die Sonne nicht scheint.<br />

Der Überschuss geht ins Stromnetz, und es<br />

gibt eine feste Vergütung je Kilowattstunde.<br />

Nachts kommt die Energie aus dem Speicher,<br />

wenn er leer ist, wird Strom aus dem<br />

öffentlichen Netz genutzt. Wersich für einen<br />

Stromspeicher interessiert, sollte sich gut beraten<br />

lassen. Die Anlage sollte so dimensioniert<br />

sein, dass ein optimales Verhältnis zwischen<br />

der Leistung der Photovoltaikanlage<br />

und dem Eigenverbrauch erreicht wird.<br />

Nutzen ohne Kosten. Wenn ein Dach nach<br />

Süden, Osten oder Westen ausgerichtet ist<br />

und nicht durch Bäume oder andere Häuser<br />

verschattet wird, ist es ideal für die Stromproduktion.<br />

Trotzdem gibt es noch sehr viele<br />

Dachflächen, die nicht genutzt werden. Was<br />

viele nicht wissen: Statt eine eigene Anlage zu<br />

planen, zu finanzieren und installieren zu lassen,<br />

kann auch einfach die eigene Dachfläche<br />

verpachtet werden. Denn auf Flächen ab 700<br />

Quadratmetern wird von einem Solarspezialisten<br />

wie Enviria mit Unterstützung von<br />

Investoren eine hochmoderne Solaranlage<br />

installiert. Die vorher ungenutzte Dachfläche<br />

leistet so einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.<br />

Der Besitzer einer Wohn- oder<br />

Gewerbeimmobilie erhält über 20 Jahre eine<br />

sichere Pacht, die bei Neubauten sogar im<br />

Voraus ausbezahlt werden und so einen Teil<br />

zur Finanzierung beitragen kann. (gkl)


Nr.14, Ausgabe 06./07. April 2019<br />

/ 15<br />

Bilder:AMK<br />

LICHT<br />

UND<br />

KLANG<br />

Raffinierte Lösungenfür ein tolles<br />

Ambiente in der Küche.<br />

Wer seine Traumküche plant, kann<br />

mit einem individuellen Licht- und<br />

Sound-Konzept tolle Effekte erzielen.<br />

„Mit einer flexibel anpassbaren Beleuchtung<br />

und der Lieblingsmusik –jenach Stimmung<br />

und Situation –macht die neue Küche noch<br />

viel mehr Spaß“, findet Volker Irle, Geschäftsführer<br />

der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne<br />

Küche e.V. (AMK). Ein gutes Lichtkonzept<br />

sei erste Pflicht bei der Küchenplanung, denn<br />

Kochfeld, Spüle und Küchennische –jener Ort<br />

zwischen den Oberschränken und derArbeitsplatte<br />

–sollten optimal ausgeleuchtet sein, damit<br />

alle Tätigkeiten bequem von der Hand gehen.<br />

Die Kür sind zusätzliche, stimmungsvolle<br />

und indirekte Lichtquellen, etwa als Ambiente-<br />

oder Effektbeleuchtung in der persönlichen<br />

Lieblingsfarbe, als szenisches Lichtkonzept,um<br />

die gesamte Küche oder einzelne Bereiche mittels<br />

einer hellen, kühlen oder warm abgetönten<br />

Beleuchtung in den Fokus zu rücken. Oder um<br />

beispielsweise den Essplatz in ein angenehmes<br />

Licht zu hüllen.<br />

Den Blick lenken. Die meisten Lichtquellen<br />

befinden sich an der Decke, unter den Oberschränken,<br />

unter der Arbeitsplatte, am Küchensockel<br />

oder als beleuchtete Regale an der<br />

Wand. Doch es gibt neue raffinierte Beleuchtungskonzepte,<br />

die sofort die ganze Aufmerksamkeit<br />

auf sich ziehen. Dazu zählen beleuchtete<br />

Vitrinenschränke –das neue ‚Must-have‘<br />

in einer Lifestyle-Wohnküche. Sie lenken den<br />

Blick auf schönes Porzellan, auffallende Gläser<br />

und Deko-Artikel. Weresdagegen dezenter<br />

mag, der wählt eine Design-Küchenarmatur<br />

mit einem in den Auszugauslauf integrierten<br />

LED-Lichtring. Erst fällt er gar nicht auf. Auf<br />

Knopfdruck beginnt ein Lichtspektakel, sobald<br />

die LEDs den Wasserstrahl beleuchten<br />

und sich ein Strom aus funkelndem Licht<br />

und Wasser ins Becken ergießt, während sich<br />

die Küchenarmatur in eine Lichtskulptur<br />

verwandelt.<br />

Versteckte Sound-Systeme. Eine smarte Design-Deckenhaube<br />

mit Arbeits- und Effektbeleuchtung,<br />

in deren Haubenkörper ein<br />

High-End-Soundsystem für Musikgenüsse<br />

vom Feinsten unsichtbar integriert ist –so<br />

lassen sich Licht und Klang in ein gemeinsames<br />

Konzept bringen. Gesteuert wird das<br />

Ganze per App. Eine platzsparende und<br />

komplett unsichtbare Lösung ist etwa ein<br />

Soundsystem direkt hinter der Sockelblende.<br />

Die Ansteuerung erfolgt per Bluetooth-Verbindung<br />

– der Soundtrack kommt vom<br />

Smartphone oder Tablet. (gkl)<br />

Für das Lichtspektakel<br />

am Wasserstrahl:<br />

Armatur mit LED-Ring.

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