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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 82 · M ontag, 8. April 2019 13 *<br />
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Berlin<br />
Müller preist<br />
den kulturellen<br />
Austausch<br />
Regierender übergibt in<br />
Buenos Aires Kunstwerk<br />
Berlins Regierender Bürgermeister<br />
Michael Müller (SPD) hat<br />
zum Auftakt seiner Reise nach Argentinien<br />
die Schlüsselrolle der Kultur<br />
im Stadtleben hervorgehoben.<br />
Die Stärkung der kulturellen Szene<br />
belebe die gesamte Stadtentwicklung,<br />
sagte Müller in Buenos Aires<br />
zum Abschluss des Culture Summit<br />
des internationalen Städtenetzes<br />
United Cities and Local Governments<br />
(UCLG).<br />
Müller besucht die argentinische<br />
Hauptstadt auch anlässlich des<br />
25. Jubiläums der Städtepartnerschaft<br />
zwischen Berlin und Buenos<br />
Aires. Der kulturelle Austausch<br />
nehme dabei eine besondereBedeutung<br />
an: „Die Kultur führt uns zusammen<br />
und gibt uns immer wieder<br />
die Chance, miteinander in Dialog<br />
zu treten, auch mit anderen Städten,<br />
mit anderen Regionen“, sagte Müller.<br />
Nach Abschluss des Culture<br />
Summit ließ sich der <strong>Berliner</strong> Bürgermeister<br />
durch den Stadtteil La<br />
Boca führen, wo in teils heruntergekommenen<br />
Wohnungen und Lokalen<br />
Kunstgalerien, unabhängige Verlage<br />
und Cafés eingerichtet worden<br />
sind.<br />
Nach einem kurzen Abstecher<br />
nach Uruguay, zur Teilnahme am<br />
Jahrestreffen des Board ofDirectors<br />
des Städtenetzwerkes Metropolis,<br />
will Müller an diesem Montag in<br />
Buenos Aires ein gemeinsames Werk<br />
der <strong>Berliner</strong> Urban-Art-Künstler Die<br />
Dixons, Boogie und Size Twosowie<br />
der Argentinierin Fio Silva einweihen.<br />
Berlins Regierender Bürgermeister<br />
war am Donnerstag nach<br />
Südamerika aufgebrochen, er wird<br />
sich noch bis Dienstag dort aufhalten.<br />
(dpa)<br />
Michael Müller in Berlins Partnerstadt<br />
Buenos Aires<br />
DPA/NICOLAS VILLALOBOS<br />
Keine missionarischen Tricks<br />
Der künftige evangelische Bischof Christian Stäblein setzt auf Dialog und Offenheit<br />
VonJulia Haak<br />
Distanzprobleme wird es<br />
mit dem neuen evangelischen<br />
Bischof wohl nicht<br />
geben. Christian Stäblein,<br />
der am Freitag zum Nachfolger<br />
des bisherigen Bischofs Markus<br />
Dröge gewählt wurde, macht jedenfalls<br />
einen durchaus nahbaren und<br />
unkomplizierten Eindruck. Am<br />
Sonntag, gleich nach dem Gottesdienst,<br />
findet er ein wenig Zeit für ein<br />
Telefongespräch. Und dort kann<br />
man dann hören, dass diese Unverstelltheit<br />
vonihm auch durchaus gewollt<br />
ist. Er wünscht sich, dass das so<br />
ist.„Es geht mir darum, bei den Menschen<br />
zu sein“, sagt Stäblein.<br />
Christian Stäblein, der bisherige<br />
Propst und Bischofstellvertreter, ist<br />
51 Jahre alt. Er wohnt in Reinickendorf,<br />
ist verheiratet und hat vier Kinder.Zweisind<br />
aus dem Haus und studieren<br />
in Hannover, wo Stäblein aufgewachsen<br />
ist. Geboren ist er in Bad<br />
Pyrmont, ein Ortmit 20 000 Einwohnern<br />
inNiedersachsen. Seine Mutter<br />
war eine der ersten Pfarrerinnen der<br />
hannoverschen Landeskirche. Stäblein<br />
hat ein Jurastudium begonnen,<br />
sich dann aber für die Theologie entschieden.<br />
„Ich wollte Anwalt werden,<br />
ich habe gernJurastudiert, aber dann<br />
habe ich gemerkt, die Theologie lässt<br />
mich nicht los“, sagt Stäblein. Als junger<br />
Mann aus dem Pfarrhaus habe er<br />
sich abnabeln müssen, nicht Pfarrer<br />
werden wie die Mutter, fast aus Protest.<br />
Aber dann konnte er dabei doch<br />
nicht bleiben. Er wollte Pfarrer werden.<br />
Undsosieht er sich auch heute<br />
noch: als Gemeindepfarrer.<br />
Verständlich reden<br />
Christian Stäblein, 51, lebt mit seiner Familie in Reinickendorf.<br />
MARKUS WÄCHTER<br />
„Es geht nicht darum, von einer höheren<br />
Warte aus Wahrheit zu verteilen<br />
und dann empört zusein,<br />
wenn die Menschen das nicht hören wollen,<br />
sondern wirklich in den Dialog zu gehen.“<br />
Christian Stäblein, künftiger Bischof von Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz<br />
Vielleicht ist das der größte Unterschiede<br />
zwischen Stäblein und seinem<br />
Vorgänger, dem bis November<br />
amtierenden Bischof Markus Dröge.<br />
Dieser hat sich in den vergangenen<br />
Jahren zunehmend politischer geäußert.<br />
Seine Ansprache an die Landessynode<br />
am Freitag, sein Wort des Bischofs<br />
zum Beispiel, befasste sich mit<br />
dem Rechtspopulismus,der europäischen<br />
Außenpolitik, dem Kirchenasyl,<br />
nicht mit Berlin-Brandenburg<br />
und der schlesischen Oberlausitz.<br />
Stäblein wird vielleicht ein andererBischof<br />
sein als Dröge.Als größte<br />
Herausforderung bezeichnet er es jedenfalls<br />
fürs erste, verständlich vom<br />
Evangelium zu reden für alle Menschen<br />
und auch für die säkulare Gesellschaft.<br />
„Das wichtigste ist es,dass<br />
die Menschen das, was sie bei uns,<br />
glaube ich, zu Recht suchen und erwarten,<br />
auch finden können, nämlich<br />
eine verständliche Erzählung<br />
vondiesem Gott, ein Hören, wie Gott<br />
tröstet und frei macht.“ Das klinge<br />
erstmal unpolitisch, aber das sei es<br />
nicht, sagt Stäblein, es gehe darum,<br />
die Menschen mit dem Glauben in<br />
Kontakt zu bringen. Gerade auch in<br />
einer säkularen Welt.<br />
Genau hinhören<br />
„Es geht nicht darum, von einer höherenWarteausWahrheit<br />
zu verteilen<br />
und dann empört zusein, wenn die<br />
Menschen das nicht hören wollen,<br />
sondernwirklich in den zu Dialog gehen“,<br />
sagt Stäblein. Das richte sich<br />
nicht nur nach innen, sondern die<br />
Kirche müsse unbedingt nach Formen<br />
suchen, um über die eigenen<br />
Grenzen hinauszukommen. „Sonst<br />
landen wir allzu schnell in einer Binnenkultur,<br />
die im Verdacht steht<br />
selbstzufrieden zu sein“, sagt Stäblein.Eskönnten<br />
dann durchaus auch<br />
neue Wege ausprobiert werden, um<br />
zu diesem Gespräch mit den Menschen<br />
zu kommen, sagt er.Videoprojekte<br />
zu schlichten Lebensfragen zum<br />
Beispiel. Keine missionarischen<br />
Tricks,sondernehrliche Offenheit.<br />
Kritische Töne zur Bischofwahl<br />
hat es am Wochenende gegeben. Weil<br />
keine Frau gewählt wurde und nicht<br />
ein einziger Kandidat ausdem Osten<br />
Deutschlands kam. Christian Stäblein<br />
warwegen dereigenen Kandidatur<br />
an der Aufstellung nicht beteiligt.<br />
ZumUmgang mit ost- und westdeutschen<br />
Biografien in der Besetzung<br />
von Leitungsfunktionen in den vergangenen<br />
30 Jahren will er aber gern<br />
etwas sagen. Denn das hält er für ein<br />
Thema, das es gelte kritisch aufzuarbeiten.<br />
„Wir müssen genau hinhören<br />
und differenziert wahrnehmen, wie<br />
es sich mit den Brüchen in den Biografien<br />
verhält“, sagt Stäblein. Er höre<br />
durchaus, dass es Fragen und auch<br />
Schmerzgebe im Hinblick auf die Besetzung<br />
von Leitungspositionen.<br />
Schönheiten wie Herausforderungen<br />
des Zusammenlebens und Zusammenwachsen,<br />
nennt Stäblein diesen<br />
Prozess.Erwill ihn gernmitgestalten.<br />
Julia Haak<br />
hat sich sofortfür ein erstes<br />
Gespräch verabredet.<br />
BDK plädiert<br />
für mehr Härte<br />
gegen Clans<br />
Kriminalisten-Verband setzt<br />
auf den Verfassungsschutz<br />
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter<br />
(BDK) fordert, bei der<br />
Bekämpfung von Clankriminalität<br />
den Verfassungsschutz einzuschalten.<br />
Berlin und andere betroffene<br />
Bundesländer sollten die Beobachtung<br />
und Bekämpfung von Organisierter<br />
Kriminalität „zusätzlich in die<br />
Aufgabenfelder der Verfassungsschutzämter<br />
einbeziehen“, schlägt<br />
der BDK-Bundesvorstand in einem<br />
Positionspapier vor. Über dieses Dokument<br />
hatte zuerst die <strong>Zeitung</strong>Welt<br />
am Sonntag berichtet.<br />
„Die rechtliche Verpflichtung der<br />
meisten Inlandsnachrichtendienste,<br />
bei Gefahren durch Organisierte Kriminalität<br />
die Augen und Ohren zu<br />
verschließen, ist abwegig, künstlich<br />
konstruiert und nicht zu rechtfertigen“,<br />
sagte der BDK-Chef Sebastian<br />
Fiedler.<br />
Großrazzia in Shisha-Bars<br />
Generell verlangt der BDK, Hemmnisse<br />
im Kampf gegen die Clankriminalität<br />
abzubauen. „Datenschutz<br />
darf nicht zum Täterschutz werden.<br />
Strafverfolgungs- und Sozialbehörden<br />
sollen bei begründetem Verdacht<br />
auf Straftaten alle relevanten<br />
Daten austauschen dürfen“, heißt es<br />
in dem Papier.Somüssten Jobcenter<br />
in die Lage versetzt werden, Sozialleistungsbetrug<br />
durch Clanangehörige<br />
systematisch zu erkennen und<br />
zu melden. Um die Halter von Luxus-Autos<br />
zu ermitteln und Strohmännerzuidentifizieren,<br />
sollten„regelhaft<br />
Abfragen bei der Kraftverkehrszulassungsstelle“<br />
erfolgen.<br />
Laut BDK ist eine„Null-Toleranz-Politik“<br />
und eine „Strategie der permanenten<br />
Nadelstiche“ nötig.<br />
In Berlin haben am Sonnabendmorgen<br />
rund 150 Polizisten sowie<br />
Zoll- und Bezirksamtsmitarbeiter<br />
fünf Shisha-Bars in Reinickendorf,<br />
Wedding und Charlottenburg kontrolliert.<br />
Die Räume gälten zum Teil<br />
als Rockertreff, teilte die Polizei mit.<br />
Bei der knapp vierstündigen Großkontrolle<br />
wurden zahlreiche Verstöße<br />
geahndet und rund 17 Kilogramm<br />
unversteuerter Tabak sichergestellt.<br />
Zwei Lokale wurden geschlossen: In<br />
einem lagen die Kohlenmonoxid-<br />
Wertezuhoch, im anderen gab es„diverse<br />
Gewerbeverstöße“. (dpa, AFP)<br />
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