TE KW 15
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ÖBB stocken in Tirol die Lehrstellen auf<br />
Offizieller Startschuss für zehn Millionen Euro teure Ausbildungsstätte in Innsbruck-Wiltenberg gefallen<br />
Mit mehr als 1.900 Lehrlingen sind die ÖBB in Österreich aktuell<br />
der größte Ausbildungsbetrieb im technischen Bereich. Bei Berufswettbewerben<br />
erreichen die Absolventen jedes Jahr zahlreiche<br />
Preise und Auszeichnungen, die Lehrwerkstätten sind staatlich<br />
ausgezeichnete Ausbildungsbetriebe. Damit dieser erfolgreiche<br />
Weg auch in Zukunft fortgesetzt werden kann, wird in Innsbruck<br />
die bestehende Lehrwerkstätte in Wiltenberg mit einem dreigeschossigen<br />
Erweiterungsbau vergrößert. Vergangenen Mittwoch<br />
erfolgte offiziell der Spatenstich für die zehn Millionen Euro<br />
teure Ausbildungsstätte.<br />
Von Gebi G. Schnöll<br />
In den kommenden Jahren werden<br />
die ÖBB österreichweit rund<br />
44 Millionen Euro in Neubauprojekte<br />
des ÖBB-Lehrlingswesens<br />
investieren, rund zehn Millionen<br />
Euro fließen in die topmoderne<br />
ÖBB-Lehrwerkstätte in Innsbruck.<br />
„Während dort bisher 100 Lehrlinge<br />
ausgebildet wurden, können wir<br />
auf 131 Ausbildungsplätze in der<br />
neuen erweiterten Lehrwerkstätte<br />
in Innsbruck erhöhen. Die Jugendlichen<br />
können hier in verschiedenen<br />
Fachgebieten zukunftsweisende Berufe<br />
erlernen, zum Beispiel in der<br />
Mechatronik, der Elektrotechnik<br />
oder dem Gleisbau“, erklärte Silvia<br />
Angelo, Vorstandsdirektorin der<br />
ÖBB-Infrastruktur AG, bei der Spatenstichfeier<br />
und sie betonte: „Mit<br />
dem Neubau der Lehrwerkstätte<br />
schaffen wir modernste infrastrukturelle<br />
Rahmenbedingungen für<br />
eine zukunftsweisende Ausbildung<br />
der ÖBB-Lehrlinge. Bestens ausgebildete<br />
Mitarbeiter sind schließlich<br />
auch ein Schlüsselfaktor für eine<br />
erfolgreiche Zukunft der Bahn.<br />
10.000 neue Mitarbeiter werden in<br />
den nächsten Jahren von den ÖBB<br />
gesucht, viele davon sollen Fachkräfte<br />
sein. Da gibt es noch einiges<br />
zu tun!“ In Tirol werden heuer übrigens<br />
44 Lehrlinge aufgenommen,<br />
37 davon in der Lehrwerkstätte in<br />
Innsbruck.<br />
G LANZLICH<strong>TE</strong>R<br />
Die Qual der Wahl<br />
Liebe Freunde der Europäischen<br />
Union! Demnächst schreiten wir wieder<br />
zu den Urnen. Um mit unserer<br />
Stimme die Zukunft unseres Kontinents<br />
zu bestimmen. Viele von uns<br />
hegen Zweifel. Sind verunsichert. Was<br />
bewegen wir mit unserem Votum? Garantiert<br />
die EU Sicherheit und bewahrt<br />
sie uns vor drohenden kriegerischen<br />
Auseinandersetzungen? Wird sie endlich<br />
zur Sozialunion? Oder lässt sie die<br />
Kluft zwischen Arm und Reich noch<br />
mehr auseinander driften? Alle diese<br />
Fragen sind für uns schwer zu beantworten.<br />
Der Rechtsruck in vielen Staaten<br />
forciert nationales Gedankengut.<br />
Streichungen von sozialen Leistungen<br />
stoßen in breiten Teilen der Gesellschaft<br />
auf Applaus. Der auf dieses Phänomen<br />
ausgerichtete Populismus kommt<br />
gut an. Die Drohung, dass andere auf<br />
unsere Kosten leben, ist ein stichhaltiges<br />
Argument. Mittellose Ausländer lassen<br />
wir erst gar nicht mehr rein. Solche<br />
mit Kohle schon. Seit kurzem gehört die<br />
heimische Skifirma „Atomic“ zu mehr<br />
als 90 Prozent den Chinesen. Davor<br />
glanzlichter@rundschau.at<br />
hielten die Finnen die Mehrheitsanteile<br />
an den Brettern, die unserem Nationalhelden<br />
Marcel Hirscher zu Weltruhm<br />
verholfen haben. Ein paar russische<br />
Oligarchen, die über Öl und Gas<br />
zu Milliardären wurden, sind längst<br />
Eigentümer von hiesigen Hotels. Kanzler<br />
Sebastian Kurz besuchte unlängst<br />
mit dem Multi-Unternehmer Rene<br />
Benko einflussreiche Scheichs, mit denen<br />
Österreich in Handelsbeziehungen<br />
steht. Als Geschenk wurde ein Lipizzanerhengst<br />
überreicht. War wohl nicht<br />
ganz billig, dieser Transport. Aber die<br />
Wirtschaft blüht. Und die Armut ist<br />
an den Rand vertrieben. Was kann<br />
da Europa dafür? Im dortigen Parlament<br />
werden wichtige Entscheidungen<br />
getroffen. Wie zum Beispiel, ob unsere<br />
Wirte für Leitungswasser Geld verlangen<br />
dürfen. Oder dass Tirols Luftgüte<br />
nicht so wichtig ist wie freier Warenverkehr.<br />
Gut ist, dass wir unsere Zeche<br />
mit derselben Währung zahlen. Ist der<br />
Euro ein Teuro? Wir wissen es nicht.<br />
Sollten aber trotzdem wählen gehen.<br />
Meinhard Eiter<br />
Packten beim Spatenstich gemeinsam an: V.l. der Innsbrucker Bürgermeister Georg<br />
Willi, LH-Stv. Ingrid Felipe, LH Günther Platter, Silvia Angelo, Vorstandsdirektorin<br />
der ÖBB-Infrastruktur AG, und der ÖBB-Aufsichtsratsvorsitzende Gilbert Trattner.<br />
LAND TIROL UND STADT<br />
INNSBRUCK UN<strong>TE</strong>RSTÜTZEN<br />
LEHRLINGSAUSBILDUNG.<br />
Das Land Tirol hat mit der Fachkräfteplattform<br />
bereits Initiativen<br />
für die gezielte Förderung des<br />
Facharbeiternachwuchses gesetzt.<br />
Landeshauptmann Günther Platter<br />
über den beginnenden Neubau der<br />
ÖBB-Lehrwerkstätte. „Vor allem in<br />
den technischen Bereichen bestehen<br />
gute Berufschancen. Eine gute und<br />
fundierte Berufsausbildung ist dabei<br />
eine wesentliche Voraussetzung.<br />
Als großes Unternehmen nehmen<br />
die ÖBB ihre Verantwortung für<br />
die Heranbildung künftiger FacharbeiterInnen<br />
sehr ernst. Dies wird<br />
nicht zuletzt durch den Neubau<br />
in Innsbruck eindrucksvoll unter<br />
Beweis gestellt. Jungen Menschen,<br />
die einen Beruf erlernen stehen viel<br />
Türe offen“, betonte der Landeschef.<br />
Von der ÖBB-Investition in<br />
die Ausbildung neuer Mitarbeiter<br />
profitiert auch die Stadt Innsbruck<br />
als Standortgemeinde. Bürgermeister<br />
Georg Willi sieht einen mehrfachen<br />
Nutzen: „Die ÖBB schaffen<br />
die Rahmenbedingungen, um jene<br />
Fachkräfte auszubilden, die in der<br />
Zukunft Bahnstrecken planen und<br />
bauen und die modernen Züge, die<br />
angeschafft werden, warten. Damit<br />
leisten sie einen wesentlichen Beitrag<br />
zu einem umweltschonenden<br />
und klimafreundlichen Verkehr – gerade<br />
auch im Großraum Innsbruck.“<br />
LH-Stv. Ingrid Felipe informierte sich bei der Spatenstichfeier in der aktuellen<br />
Ausgabe der RUNDSCHAU Telfs über aktuelle Themen. Auf dem Bild auch ÖBB-<br />
Pressesprecher Christoph Gasser-Mair (Mitte) und Johann Kapferer, der ebenfalls<br />
in der Pressestelle in Innsbruck beschäftigt ist.<br />
RS-Fotos: Schnöll<br />
RUNDSCHAU Seite 6 10./11. April 2019