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GRILLZEIT 2018 2 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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GRATIS<br />

EXEMPLAR<br />

DER<br />

LAMM<br />

CONTEST<br />

JUNGSTIER KNOWHOW IM PRAXISTEST<br />

TRÜFFEL SCHNÜFFELN ANDALUSISCH GRILLEN<br />

50 SHADES OF SWEET 2 PULLED DUCK<br />

Ausgabe 2 | <strong>2018</strong> € 4,50


heft 2/ <strong>2018</strong><br />

38 24<br />

06<br />

28<br />

64<br />

10<br />

20<br />

essen & trinken<br />

06 Der Junglamm Contest<br />

10 <strong>Grillen</strong> im Jugendstil<br />

14 Winterlamm<br />

18 Austro Turbinado<br />

20 Gesmokte Jungstiergab<br />

24 Heiß geräucherte Lachsforelle<br />

28 Jungstier KnowHow<br />

36 Der Kuh­IQ<br />

38 Die Trüffeljägerin<br />

40 Ham Dynasty<br />

42 Heiße Schinken­Maki<br />

46 Wolkeneier mit Schinken<br />

48 Pulled Duck<br />

52 Neue Kartoffeln<br />

56 Grill the World<br />

74 Sous vide Tuning<br />

besser grillen<br />

54 Topseller­Aktion<br />

62 <strong>Grillen</strong> lesen<br />

64 Campus Grillrost<br />

68 Plancha für Profis<br />

82 Im Praxistest<br />

92 Neue Produkte<br />

events & news<br />

78 Snow & Beef 2019<br />

14<br />

03


editorial<br />

48<br />

Es lebe<br />

der Winter<br />

Natürlich grillen wir auch im Winter.<br />

Wenns kalt und nass ist, eher low &<br />

slow, denn der Smoker braucht unsere<br />

Gesellschaft nur selten. Und wenn die<br />

Wintersonne scheint, steht unsereins<br />

am Rost ja mindestens so gerne wie am<br />

Punschstand. Wenn es im Freien aber<br />

ganz ungemütlich wird, rösten wir mit<br />

Freude indoor auf Platten und Pfannen<br />

sowie im Salamander – dem Urvater<br />

aller Beefer.<br />

52<br />

Und natürlich erwarten wir auch von<br />

Ihnen, dass Sie im Winter unverdrossen<br />

weitergrillen. Und sei es nur im Geiste.<br />

Denn dass die Pulsfrequenz unserer<br />

Grillaktivitäten im Winterhalbjahr<br />

merkbar sinkt, ist ganz normal – und<br />

gar nicht falsch. Der Winter ist ja auch<br />

die Vegetationspause unserer Rezeptideen<br />

und unserer Grillprojekte. Jetzt<br />

wird gelesen, geplant, in Katalogen und<br />

der <strong>GRILLZEIT</strong> gustiert und vielleicht<br />

schon in neues Gerät investiert.<br />

36<br />

Trotzdem wollen wir Ihnen mit dieser<br />

Ausgabe nicht nur Entscheidungsgrundlagen<br />

für Ihren Brief ans Christkind<br />

liefern, sondern auch wieder Appetit<br />

aufs aktive <strong>Grillen</strong> und Smoken<br />

machen. Wir haben daher wieder<br />

einige völlig neue Rezepte entwickelt<br />

und auch so lange am eigenen Leib<br />

ausprobiert, bis wir sie nicht nur gut,<br />

sondern großartig fanden. Und das<br />

nicht nur für die nahenden Feiertage,<br />

sondern auch für jene, die wir dazu<br />

machen werden. Also fürs alltägliche<br />

<strong>Grillen</strong> im Schnee.<br />

Viel Vergnügen bei der Lektüre und<br />

einen schönen Winter wünschen Ihnen<br />

Michael Schubert und die Redaktion<br />

der <strong>GRILLZEIT</strong><br />

74<br />

Impressum<br />

Herausgeber: produktiv pr+produktion GmbH •<br />

Chefredaktion: Michael Schubert • Redaktion:<br />

Michael Schubert, Leslie Shott, Gerd W.<br />

Sievers, Willy Zwerger • Produktion: produktiv<br />

pr+produktion GmbH • Alle: A-2100 Korneuburg,<br />

Kirchengasse 4–6, Tel.: 0043/2262/20400 • Email:<br />

redaktion@grillzeit.at • Druck: Druckerei Berger,<br />

3580 Horn • Gestaltung: Christa Schnellrieder •<br />

Bildbearbeitung: Rudolf Koch • Redaktionelle<br />

Abbildungen und Fotos: <strong>GRILLZEIT</strong>, Michael Schubert,<br />

fotolia.com, iStockphoto, Stefan Hobel.<br />

04


essen & trinken<br />

essen & trinken<br />

Neuseeland, Irland oder Österreich – wo wächst das<br />

beste Lamm? In den letzten Tagen des langen Indianersommers<br />

dieses Jahres wollten wir es wieder wissen und<br />

luden zur Junglammverkostung in unsere Redaktion.<br />

Zwölf erstklassige Koteletts nationaler und internationaler<br />

Herkunft stellten sich einer neunköpfigen Jury aus<br />

professionellen Carnivoren – von Edelfleischern bis zu<br />

kritischen Fleischeinkäufern.<br />

DER<br />

JUNGLAMM<br />

CONTEST<br />

Wir verkosteten diese zwölf<br />

Top-Koteletts natürlich<br />

blind. Das heißt: Gesehen<br />

hat die Jury sie natürlich<br />

schon, denn das Aussehen<br />

des rohen und gebratenen Fleisches<br />

zählte ebenso zu den Bewertungskriterien<br />

wie Geruch, Textur und vor allem<br />

Geschmack. Unbekannt waren jedoch<br />

Herkunft und Qualitätsparameter der<br />

anonymisierten Proben.<br />

Das Niveau der Teilnehmer war durchgängig<br />

erfreulich hoch, wobei es letztlich<br />

dann doch einige Koteletts gab,<br />

die sich ganz offensichtlich absetzen<br />

konnten. Wobei das weniger mit der<br />

Provenienz als vielmehr mit qualitätsbestimmenden<br />

Faktoren wie Genetik,<br />

Fütterung und Schlachtalter zu tun<br />

hatte, wie wir herausfanden. Sowie mit<br />

der Reifung, die von manchen Anbietern<br />

offensichtlich etwas vernachlässigt wird.<br />

Aber der Vollständigkeit halber: Acht<br />

der Koteletts stammten aus Österreich,<br />

zwei aus Neuseeland und zwei aus Irland.<br />

Recht verschieden waren neben<br />

Fütterung und Rassen auch die Kaliber<br />

der Koteletts, was mit dem jeweiligen<br />

Alter, aber auch wieder mit der Genetik<br />

zu tun hat.<br />

Hier ein einfaches Ranking aufzustellen,<br />

wäre wie eine Vergleichsverkostung<br />

zwischen Blaufränkisch, Grüner Veltliner<br />

und Uhudler. Nämlich ziemlich unsinnig,<br />

da die jeweilige Typizität ihre Liebhaber<br />

findet und auch nach objektiven<br />

Mehrheits-Kriterien bei dieser Verkostung<br />

kein einziger wirklich schlechter<br />

Kandidat dabei war. In Schulnoten ausgedrückt:<br />

Es gab kein Kotelett mit einem<br />

Notenschnitt schlechter als 3,2.<br />

Die Qual der Wahl war also kulinarisch<br />

durchwegs angenehm, auch wenn uns<br />

die Unterschiede von vermeintlich<br />

Identem doch teilweise überraschten.<br />

Denn aus den gleichen Regionen bzw.<br />

Ländern und Mastprogrammen kamen<br />

mitunter doch Produkte mit recht eigenständigem<br />

Charakter.<br />

Zwar glichen sich beispielsweise auf den<br />

ersten Blick etwa Zuschnitt, Kaliber und<br />

Reifung der Neuseeländer bzw. der Iren,<br />

doch waren die Fleischqualitäten (und<br />

Preis-Levels!) dann doch recht verschieden.<br />

Gänzlich heterogen hingegen war<br />

das Angebot aus Österreich – schon<br />

aus optischer Sicht. Denn das Motto<br />

„Lammkrone“ wurde, was die Länge<br />

der Rippen und den Schnitt vom Knochen<br />

betrifft, hier recht unterschiedlich<br />

interpretiert. Und geschmacklich bzw.<br />

vom Biss her hat man beim heimischen<br />

Angebot dann ohnehin eine breite<br />

Auswahl. Die Gründe dafür liegen nicht<br />

nur in den auf Seite 9 geschilderten<br />

Unterschieden. Auch das Aging hat bei<br />

Lammfleisch – entgegen landläufiger<br />

Meinung – einen sehr großen Einfluss.<br />

So hat das „donauland Lamm“ als Topscorer<br />

und erklärter Favorit der Redaktion<br />

etwa die gleichen Voraussetzungen<br />

in der Produktion wie das oberösterreichische<br />

Junglamm. Dass ersteres dann<br />

die Lammnase in der Bewertung deutlich<br />

vor den transdanubischen Kollegen<br />

hatte, mag zum Teil vielleicht an der individuellen<br />

Charakteristik des jeweiligen<br />

Tieres liegen. Da jedoch gerade der Biss<br />

und die Ausbildung der Fleischaromatik<br />

beim Niederösterreich-Junglamm wesentlich<br />

besser waren, vermuten wir den<br />

Grund hier bei der Reifung. Denn diese<br />

war bei den Oberösterreichern deutlich<br />

kürzer geraten. Und neuseeländische,<br />

aber auch irische Importe haben auf<br />

ihren langen Schiffstransporten ja meist<br />

ohnehin genug Zeit, um im wahrsten<br />

Sinn des Wortes an Bord abzuhängen.<br />

6<br />

7


essen & trinken<br />

Einige Verkostungsnotizen in der<br />

Reihenfolge des Tastings<br />

A Lammkrone von „Ashley“<br />

aus Neuseeland. Toll im Aussehen,<br />

etwas intensiver als die Österreicher im<br />

Lammgeschmack – was auf ein etwas<br />

höheres Alter hinweist –, aber durchaus<br />

noch mehrheitsfähig. Und für einige<br />

Juroren sogar ganz weit vorne. Bezugsquelle:<br />

Metro.<br />

B Junglamm von „Silver Fern<br />

Farms“.<br />

Diese Probe erreichte uns nicht frisch,<br />

sondern aufgetaut. Was der Qualität<br />

aber keinerlei Abbruch tat, wie sich<br />

herausstellte. Mit seinem feinen Geschmack<br />

und dem zarten, fleischigen<br />

Biss war dieser Kandidat bei allen Experten<br />

mindestens unter den Top 5. Bezugsquelle:<br />

Wiesbauer Gourmet.<br />

C Mattigtaler Junglamm.<br />

Delikater, angenehmer Geschmack. Aber<br />

man könnte dieses Junglamm wegen<br />

seines Kalibers und seiner hellen Farbe<br />

fast für Kalbfleisch halten. Deswegen<br />

wurde dieser oberösterreichische Kandidat<br />

von manchen Juroren abgewertet.<br />

Bezugsquelle: Metro.<br />

D Pielachtaler Gourmet Junglamm.<br />

Für die Redaktion und einige andere<br />

Juroren eines der besten Koteletts, für<br />

manche jedoch nur Durchschnitt. Das<br />

lag vielleicht am Biss, der noch etwas<br />

Reifung vertragen hätte.<br />

Bezugsquelle: Wiesbauer Gourmet.<br />

E Donauland Lamm.<br />

Für viele der beste Österreicher, für die<br />

Redaktion sogar das Sieger-Kotelett<br />

schlechthin. Angenehm zart im Biss,<br />

aromatisch im Geschmack – ohne<br />

jede störende Note. Das idealtypische<br />

Lammkotelett für den Ostösterreicher.<br />

Bezugsquelle: Spar<br />

F Ennstal Lamm.<br />

Kräftig im Lamm-Aroma, für dessen<br />

Freunde jedoch einer der besten Kandidaten.<br />

Andere Juroren hingegen<br />

reihten diesen Kandidaten deswegen<br />

als Schlusslicht ein. Auffällig auch das<br />

überdurchschnittliche Kaliber, das auf<br />

ein höheres Schlachtalter hinweist.<br />

G Ja! Natürlich Junglamm.<br />

Dunkler in der Farbe und kräftiger<br />

im Geschmack, als wir das sonst von<br />

Junglamm der Rewe Biomarke kennen.<br />

Fettauflage und Marmorierung waren<br />

besonders ausgeprägt. Wir vermuten<br />

daher für unseren Testkandidaten ein<br />

Bergschaf als genetische Grundlage, also<br />

einen Lieferanten aus Westösterreich.<br />

H Oberösterreichisches Junglamm.<br />

Diese Lammkrone erreichte uns appetitlich<br />

frisch – zu frisch sogar. Denn<br />

sowohl Biss als auch Geschmack hätten<br />

offensichtlich noch Reifung vertragen –<br />

auch wenn das Aroma an sich sehr gut<br />

bewertet wurde. So reichte es jedoch<br />

nur fürs Mittelfeld.<br />

I Tiroler Berglamm.<br />

Auch bei diesem Junglammfleisch vermuten<br />

wir eine eher zu knappe Reifung,<br />

denn das Fleisch war fester als das der<br />

meisten anderen Kandidaten, der Geschmack<br />

eher auf der intensiven Seite.<br />

J Salzburger Berglamm.<br />

Frisch und kräftig im Geschmack, zart<br />

im Biss. Für uns der Idealtypus des alpinen<br />

Junglamms und ganz weit mit<br />

vorne. Einige Juroren hatten das Salzburger<br />

Kotelett sogar unter den Top 3.<br />

K Irish Lamb 1.<br />

Unser zweiter Redaktionsliebling. Kurze<br />

Rippen, viel saftiges Fleisch, kräftiges,<br />

aber angenehmes Lammaroma ohne<br />

jeglichen schöpsernen Hautgout, toller<br />

Biss. Auch bei den Juroren ganz oft ganz<br />

vorne. Bezugsquelle: Metro.<br />

L Irish Lamb 2.<br />

Dieser Kandidat war gut – aber dann<br />

doch deutlich hinter seinem Landsmann<br />

vorher. Was übrigens auch für den Preis<br />

gilt. Bezugsquelle: Metro.<br />

Fazit. Die zwei Topscorer lagen punktemäßig<br />

fast gleichauf und auch sensorisch<br />

weitaus näher beisammen, als dies<br />

ihre Herkunft nahelegt: Das niederösterreichische<br />

„donauland Lamm“ und ein<br />

„Irish Lamb“ von der Metro beeindruckten<br />

uns mit ihrer Zartheit und ihrem<br />

tollen, individuellen Aroma. Aber auch<br />

aus Neuseeland, dem Pielachtal und den<br />

Salzburger Bergen kamen Lammkronen,<br />

die von einige Juroren Bestnoten erhielten<br />

und auch für uns auf Augenhöhe<br />

mit den Gewinnern liegen.<br />

Gemeinsamkeit der Topscorer war aber<br />

auch die Preisklasse: Zwischen 40 und<br />

50 Euro pro Kilo muss man da schon<br />

rechnen, die etwas günstigeren Importkoteletts<br />

lagen auch in der Bewertung<br />

spürbar hinter der Premiumliga.<br />

8<br />

9


essen & trinken<br />

GRILLEN IM JUGENDSTIL<br />

donauland<br />

LAMM<br />

BEZUGSQUELLEN<br />

JUNGLAMMFLEISCH VOM DONAULAND LAMM:<br />

SPAR, GOURMET SPAR, INTERSPAR UND EUROSPAR<br />

MÄRKTE IN WIEN, NIEDERÖSTERREICH UND IM<br />

NÖRDLICHEN BURGENLAND.<br />

FLEISCHEREI HOFMANN in Hollabrunn, Korneuburg, Retz<br />

und Stockerau. www.fleischerei-hofmann.at<br />

FLEISCHWAREN HÖLLERSCHMID und FLEISCHBANK<br />

HÖLLERSCHMID in Walkersdorf. www.hoellerschmid.at<br />

KASTNER Gastrogroßhandels GmbH in Zwettl und<br />

an Filialstandorten. www.kastner.at<br />

EUROGAST KIENNAST in Gars am Kamp.<br />

www.eurogast.kiennast.at<br />

EUROGAST PILZ & KIENNAST in Gmünd.<br />

www.eurogast-pilz.kiennast.at<br />

L<br />

ammfleisch liegt auch in Österreich immer öfter<br />

auf dem Grillrost. Doch während der Balkan, die<br />

Levante und sogar die Briten ein kräftiges Lammaroma<br />

zu schätzen wissen, mögen es die Österreicher<br />

zumeist eher von der milden Sorte – also zwangsläufig<br />

blutjung. Der Lammfleischkonsum in Österreich ist mit rund<br />

einem Kilogramm pro Jahr und Nase noch recht überschaubar<br />

– wenn auch bei steigender Tendenz. Und trotzdem<br />

kann dieser Bedarf von der heimischen Produktion kaum<br />

gedeckt werden, die Selbstversorgungsrate liegt nur bei<br />

knapp 80 Prozent. Andererseits gibt es ein relativ vielfältiges<br />

Angebot am Markt, das jedoch vor allem regional differenziert<br />

(und erhältlich) ist.<br />

Der österreichische Lammfleischäquator. Auch heimisches<br />

Junglammfleisch ist letztlich nicht einerlei, sondern<br />

Geschmackssache. Der Westen mag es kräftiger, der Osten<br />

des Landes bevorzugt es besonders jung. Die Gründe dafür<br />

liegen vor allem in der historischen landwirtschaftlichen<br />

Produktionsweise, die im Lauf der Zeit auch für Präferenzen<br />

bei den regionalen Konsumenten gesorgt haben dürften.<br />

Während in Wien, Niederösterreich, dem Burgenland und in<br />

Oberösterreich der Schwerpunkt der Fütterung nämlich beim<br />

Getreide liegt, steht im Westen die Weidehaltung im Vordergrund.<br />

Das wirkt sich ein wenig auf das Fettsäure muster<br />

aus, vor allem aber auf das Wachstum der Tiere. Denn<br />

Lämmer, die bevorzugt Gras auf dem Speiseplan haben,<br />

brauchen etwas länger, um das ideale Schlacht gewicht zu<br />

erreichen als die intensiv gefütterten Kollegen. Und kommen<br />

damit auch der Geschlechtsreife näher, was sich wiederum<br />

auf den Fleischgeschmack auswirkt. Das Fleisch von Weidelämmern<br />

ist in der Regel aber nicht nur aromatischer,<br />

sondern auch dunkler und fester. Von der deutlich hantigeren<br />

Aromatik mancher Importlämmer sind jedoch sämtliche<br />

österreichische Junglämmer meilenweit entfernt.<br />

Fortsetzung auf Seite 12<br />

Die Marke „donauland Lamm“ ist eine eingetragene<br />

Marke der Erzeugergemeinschaft Gut<br />

Streitdorf, die vorerst für die Anforderungen der<br />

gehobenen Gastronomie entwickelt wurde.<br />

Seit einigen Jahren ist dieses beliebte niederösterreichische<br />

Qualitätsprogramm aber auch<br />

für Konsumenten erhältlich.<br />

Die Vorrausetzungen, die rund 200 Vertragsbauern<br />

erfüllen müssen, um daran teilnehmen<br />

zu können, sind genau definiert, ebenso die<br />

Kriterien für die Haltung der Tiere und die<br />

Behandlung des Lammfleisches.<br />

DAZU ZÄHLEN UNTER ANDEREM:<br />

­ eine nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen<br />

­ höchste Tierhaltungsstandards<br />

­ echte Regionalität: Die Tiere müssen in<br />

Österreich geboren und in Nieder österreich<br />

gemästet und geschlachtet worden sein.<br />

­ strenge Vorgaben: Die Tiere dürfen maximal<br />

6 Monate sein und das Schlachtgewicht muss<br />

zwischen 18 und 24 kg liegen.<br />

­ Eine Fleischreifung von mindestens 4 Tagen<br />

ist obligat.<br />

DI WERNER HABERMANN,<br />

GESCHÄFTSFÜHRER DER EZG<br />

GUT STREITDORF eGEN:<br />

„Mit der Marke „donauland Lamm“ ist es uns<br />

gelungen, unseren Bauern eine Alternative in<br />

der Grünlandbewirtschaftung zu bieten und<br />

gleichzeitig der Gastronomie und dem Konsumenten<br />

Lammfleisch in Spitzenqualität aus<br />

regionaler Produktion zur Verfügung zu stellen.<br />

Wir wollen den Lammfleisch­Konsum durch<br />

die Vorzüge von donauland Lamm weiter steigern<br />

und sowohl Bauern als auch Konsumenten<br />

damit einen Mehrwert bieten. Wir punkten<br />

hier nicht nur durch Topqualität, sondern auch<br />

durch bessere Wertschöpfung im Inland und<br />

bessere Nachhaltigkeit. Gerade in der Diskussion<br />

über CO2­Footprints können wir uns hier<br />

bewusst gegenüber Importen aus Neuseeland<br />

und aus anderen Ländern der Welt abgrenzen.<br />

Ein wichtiges Argument sind auch die kurzen<br />

Transportwege und die höheren Tierwohl­Standards,<br />

die unsere Bauern einhalten müssen!“<br />

10<br />

11


Was ist jung? Das Lamm ist ja bekanntlich ein junges<br />

Schaf, das österreichische Junglamm aber ein noch jüngeres.<br />

Während das juvenile Schaf bis zu einem Alter von<br />

12 Monaten lebensmittelrechtlich als „Lamm“ bezeichnet<br />

werden darf, sollte ein „Junglamm“ in Österreich nicht älter<br />

als 6 Monate sein, oft ist es auch noch deutlich jünger.<br />

Zu erkennen ist das Alter beim Fleisch einerseits am Format<br />

der Teilstücke, aber auch an Farbe und Struktur. Bei der<br />

Kaufentscheidung wird deshalb besonders viel Wert auf die<br />

Fleischfarbe gelegt – je jünger ein Lamm, desto heller das<br />

Fleisch. Ein kräftiges, dunkleres Rot ist meist Indiz für einen<br />

ebenso kräftigen Geschmack. Diese Farbe wird aber auch<br />

durch die Fütterung und das Alter der Tiere sowie durch die<br />

Reifung nach der Schlachtung beeinflusst. Gut abgehangenes<br />

Lammfleisch ist etwas dunkler als schlachtfrisches.<br />

Die Fettmarmorierung des Fleisches sollte fest und nahezu<br />

weiß sein – je mehr solcher Äderchen das Muskelfleisch<br />

durchziehen, desto saftiger wird es bei der Zubereitung.<br />

Global Player. Etwas anders liegt der Fall in der traditionellen<br />

Produktion der internationalen Big Player des internationalen<br />

Lammfleisch-Marktes. Sowohl in Irland wie auch<br />

auf Neuseeland wird bis zu einem Alter von 9 Monaten<br />

„Junglamm“ geschlachtet, wobei hier aufgrund der schieren<br />

Menge sehr unterschiedliche Qualitäten und Preisklassen<br />

bedient werden können.<br />

Topqualitäten von den irischen Salzwiesen und aus den<br />

neuseeländischen Alpen sind preislich etwa gleich hoch<br />

angesiedelt wie die österreichische Topware. Und im<br />

übrigen auch geschmacklich und qualitativ durchaus auf<br />

Augenhöhe, wie unser aktueller Blindtest zeigt, wenn auch<br />

mit einer recht unterschiedlichen Typizität. In den unteren<br />

Preisgefilden jedoch wird das Import-Lamm dann automatisch<br />

eher etwas für Liebhaber des kräftigen Aromas.<br />

Die Reifung. Lammfleisch sollte im Optimalfall gut zwei<br />

Wochen abgelegen sein, wobei nach der Trockenreifung der<br />

ersten Tage meistens das hygienisch risikolose „Wet Aging“<br />

in der Vakuumpackung folgt, in der das Fleisch dann auch<br />

bald in den Verkauf gelangt. Das Ablaufdatum eines Teilstückes<br />

in der Vakuumpackung ist also oft jener Zeitpunkt,<br />

wo die Sache beginnt, für Kenner interessant zu werden,<br />

denn oft hat das Lammfleisch erst dann die richtige Reife.<br />

Ein paar Tage darüber sind hingegen nie ein Problem.<br />

Die ausreichende Reifung ist ein wichtiges Qualitätskriterium,<br />

wie auch einigen Kandidaten unserer Vergleichsverkostung<br />

(nächste Doppelseite) zu spüren bekamen, die<br />

uns allzu frisch erreichten und damit eine deutlich bessere<br />

Beurteilung verfehlten.<br />

Die Rasse. Natürlich spielt auch die genetische Basis – also<br />

die Schafsrasse – eine gewisse Rolle. Hier setzten sich bei<br />

den ostösterreichischen Top-Mästern immer mehr Merino-<br />

Landschaf-Kreuzungen durch, die für frühe Reife und eine<br />

gute intramuskuläre Fetteinlagerung stehen. In den alpinen<br />

Regionen wiederum sind Bergschaf-Rassen wie das „Juraschaf“<br />

noch sehr gebräuchlich, deren Fleisch von Haus aus<br />

etwas magerer und muskulöser angelegt ist.<br />

Wobei auch in den Bergen bei der Fleischproduktion allmählich<br />

die Merino-Kreuzungen immer stärkere Bedeutung<br />

bekommen. Ein Hintergrund dafür: Versuche ergaben, dass<br />

das Fleisch spätreifer Rassen, also von Tieren, die relativ<br />

spät die Geschlechtsreife erlangen, tendenziell weniger<br />

zart ist als jenes von frühreifen Rassen. Denn je geringer<br />

die Muskelfaserstärke ist, desto zarter ist das Fleisch. Also<br />

ist das zarte Fleisch frühreifer Rassen vor der Erlangung der<br />

Geschlechts reife sensorisch doppelt optimal.<br />

Die Teilstücke. Am begehrtesten und damit preislich auch<br />

am höchsten liegt neben dem Filet die sogenannte „Lammkrone“,<br />

deren Tarif allerdings recht volantil ist. Soll heißen:<br />

Bei knappem Angebot (etwa zu Ostern) kosten uns Lammkoteletts<br />

der Premium-Liga rund 50 Euro das Kilogramm,<br />

in Zeiten des Überflusses oft spürbar weniger.<br />

Günstiger sind jedoch immer die weniger populären, aber<br />

ebenso delikaten Teilstücke, die großartig für den Grill<br />

geeignet sind. Lammrippchen beispielsweise, der Lammhals<br />

oder die Lammschulter. Und sogar die großartige Keule, die<br />

im Ganzen oder als Steak zubereitet werden kann, ist preislich<br />

meist günstiger positioniert als das Karree.<br />

Wertbestimmt. Dass österreichisches Junglammfleisch kein<br />

Diskontprodukt sein kann, liegt jedoch auf der Hand. Die<br />

naturnahe und alles andere als intensive Haltung der Schafe<br />

und ihrer Lämmer, hochwertiges Futter und eine erstaunlich<br />

geringe Fleischausbeute bestimmen den Preis. Denn bei<br />

einem Schlachtgewicht von durchschnittlich 20 kg bleiben<br />

ohne Knochen gerade einmal 12 kg pro Lamm für den<br />

Verkauf. Aber alleine für die veterinärmedizinische<br />

„Beschau“ werden jedes mal 30 Euro fällig. Wird nur ein<br />

Lamm geschlachtet, was bei kleinen Direktvermarktern<br />

ja durchaus Usus ist, addieren sich zu jedem Kilogramm<br />

alleine dafür über 2 Euro pro Kilogramm! Mit ein Grund,<br />

warum viele Schafbauern ihre Tiere lieber über die<br />

Qualitäts programme ihrer Region vermarkten.<br />

12


essen & trinken<br />

essen & trinken<br />

WINTER-LAMM<br />

Gefüllte Junglammkeule<br />

mit gebratenem Grünkohl<br />

und Grill-Kipflern<br />

Lassen Sie sich für dieses Rezept die Keule auslösen und parieren (auch die<br />

Silberhaut sollte weg), die Fülle kommt nämlich dorthin, wo vorher der<br />

Knochen war. Es erübrigt sich in der Regel, extra Salz zur Fülle zu geben, da<br />

der Feta schon recht salzig ist.<br />

Das Schweinsnetz als Hülle hat nicht nur den Sinn, den Braten zusammenzuhalten,<br />

sondern sorgt auch dafür, dass die Oberfläche nicht austrocknet<br />

und knusprig wird. Der Grünkohl schmeckt noch intensiver als der<br />

klassische Wirsing und hat von allen Gemüsesorten den höchsten Gehalt an<br />

Betacarotin und Vitamin C.<br />

Zutaten<br />

1 ausgelöste Junglammkeule<br />

1 Schweinsnetz<br />

1 Wirsingkopf (Grünkohl)<br />

½ kg Kipfler<br />

Fülle<br />

150 g Fetakäse (vom Schaf)<br />

150 g Frischkäse<br />

100 g Hüttenkäse<br />

80 g Kartoffelflocken<br />

2 Handvoll Rucolablätter,<br />

gehackt<br />

1 Bund Minze, gehackt<br />

½ TL Knoblauchgranulat<br />

½ TL Selleriesalz<br />

½ TL schwarzer Pfeffer,<br />

frisch gemahlen<br />

D<br />

as Lammkotelett bringt uns den Sommer auf den Teller, ein Junglammbraten<br />

aber ist genau das richtige Projekt fürs spontane Wintergrillen mit Gästen. Er<br />

ist sehr delikat, irgendwie spektakulär, dabei aber viel einfacher zu grillen, als<br />

man glaubt. Und er braucht auch bei weitem nicht so viel Zeit und Vorbereitung<br />

wie ein Hardcore-<strong>BBQ</strong>.<br />

Noch ein Vorteil: Hier können auch die günstigeren Teilstücke vom Junglamm Verwendung<br />

finden. Zwar haben wir bei unseren Rezeptvorschlägen für den flotten Braten<br />

auch wieder die feine Lammkrone mit an Bord, jedoch auch Keule und Schulter,<br />

die nicht nur deutlich weniger kosten, sondern sich gefüllt und gebunden auch besonders<br />

gut für große Braten eignen. Ebenso wie der Kalbshals und der Bauch übrigens,<br />

die auf die gleiche Weise gegart werden können.<br />

Zubereitung Lammkeule:<br />

Für die Fülle alle Zutaten gründlich miteinander mischen und dann etwas<br />

quellen lassen. Die Kartoffelflocken sollen Gelegenheit haben, schon jetzt<br />

etwas Flüssigkeit aufzunehmen, um die Fülle später besser zu binden.<br />

Das Schweinsnetz gründlich wässern, dann vorsichtig auseinanderziehen<br />

und auf ein Brett legen. Die Lammkeule von außen salzen und aufgeklappt<br />

auf das Schweinsnetz legen. Die Fülle in die Mitte platzieren und die Keule<br />

wieder vorsichtig in ihre ursprüngliche Form bringen. Nun straff mit dem<br />

Schweinsnetz umwickeln und mit Küchengarn in Form binden.<br />

Indirekt auf dem vorgeheizten Grill in einem Bräter bei etwa 160°C<br />

(Deckelthermometer) garen, bis eine Kerntemperatur des Fleisches von<br />

etwa 60°C erreicht ist. Wers eher durch haben möchte, sollte 65°C Kerntemperatur<br />

anpeilen. Dementsprechend dauert die Zubereitung zwischen<br />

1,5 und 2 Stunden. Wer länger Zeit hat, kann eine deutlich niedrigere<br />

Temperatur wählen – etwa 120°C – und entsprechend langsamer garen.<br />

So wird das Fleisch noch zarter.<br />

Zubereitung Kipfler:<br />

Die Erdäpfel vorkochen und überkühlen lassen – das kann durchaus schon<br />

einige Stunden im Voraus geschehen. Dann schälen und mit gesalzenem<br />

Olivenöl einreiben. Neben der Keule indirekt in der letzten halben Stunde<br />

mitbacken lassen.<br />

Zubereitung Grünkohl:<br />

Den Kohl von den harten Rippen befreien und in grobe Stücke zerteilen.<br />

Auf einer Grillplatte oder einer Pfanne mit gesalzenem Öl und bei mittlerer<br />

Hitze anrösten, bis seine Struktur weicher wird. Er soll aber Biss behalten.<br />

14<br />

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essen & trinken<br />

Geschmorte Lammschulter<br />

mit Gemüse und Rosmarin<br />

Die Lammschulter kann natürlich auch „bone in“ geschmort werden. Komfortabler<br />

im Anschnitt ist jedoch der gebundene Braten, der dazu noch mit<br />

Kräutern aromatisiert werden kann. Dafür lässt man sich die Schulter am<br />

besten schon beim Metzger auslösen und parieren.<br />

Lammkrone mit Ratatouille<br />

Lassen Sie sich für dieses Rezept die Keule auslösen und parieren Um eine<br />

Lammkrone schön gleichmäßig auf den idealen Garpunkt hinzugrillen und<br />

zugleich auch rundum appetitliche Röststoffe auf der Oberfläche zu bekommen,<br />

muss am Anfang indirekt, aber flott gegrillt werden, danach wird nur<br />

mehr sehr sachte und indirekt fertiggegart.<br />

Zubereitung Lammkeule:<br />

Die Lammschulter salzen, pfeffern und mit zwei Rosmarinzweigen gefüllt<br />

in Form binden. Dann auf dem heißen Rost direkt rundum anbraten und<br />

beiseitestellen.<br />

Das Gemüse grobwürfelig schneiden und im Bräter mit Olivenöl anrösten.<br />

Mit einer kräftigen Prise Salz und schwarzem Pfeffer würzen und mit dem<br />

Sherry sowie etwas Wasser ablöschen. Jetzt die Schulter auf das Gemüse<br />

setzten und die restlichen zwei Rosmarinzweige dazugeben und im vorgeheizten<br />

Grill bei 160°C und geschlossenem Deckel indirekt schmoren, bis<br />

die gewünschte Kerntemperatur erreicht ist.<br />

Wir empfehlen hier zum einen etwa 70°C für die Schulter und zum anderen<br />

die Verwendung eines Funkthermometers, der uns die aktuelle Temperatur<br />

aufs Smartphone schickt.<br />

Zutaten<br />

1 Lammschulter, ausgelöst<br />

4 Rosmarinzweige<br />

3 EL Olivenöl<br />

1/8 l Sherry, trocken<br />

2 gelbe Rüben<br />

2 Karotten<br />

1 rote Zwiebel<br />

1 Bund Staudensellerie<br />

6 Knoblauchzehen<br />

Salz, Pfeffer, frisch gemahlen<br />

Zubereitung Lammkeule:<br />

Die Frühlingszwiebel in Ringe schneiden, in Olivenöl anschwitzen. Dann<br />

die Zucchini und die Melanzani grob würfeln und mitrösten. Kirschtomaten<br />

halbieren und ebenfalls dazugeben, die Knoblauchzehen pressen und unterrühren.<br />

Mit der Tomatenpulpe aufgießen und<br />

mit Salz, Pfeffer und Oregano würzen. Köcheln lassen, bis das Gemüse<br />

weich, aber noch etwas bissfest ist, am Schluss noch kurz zwei<br />

Thymianzweige mitkochen lassen.<br />

Zubereitung Lammkrone:<br />

Die Lammkrone mit etwas Olivenöl einreiben, mit Salz und Pfeffer würzen.<br />

Den Grill auf 200°C vorheizen und die Lammkrone indirekt bei geschlossenem<br />

Deckel rundum Farbe nehmen lassen. Dann herausnehmen und die<br />

Temperatur im Grill auf 120°C fallen lassen. Nun die Lammkrone wieder<br />

auf den Rost legen und langsam auf eine Kern-temperatur von ca. 60°C<br />

ziehen lassen.<br />

Zutaten<br />

1 Junglammkrone<br />

1 Frühlingszwiebel<br />

Olivenöl<br />

2 Zucchini<br />

1 Melanzani oder 150 g<br />

Miniauberginen<br />

150 g Kirschtomaten<br />

2 Knoblauchzehen<br />

100 g Tomatenpulpe<br />

Salz, Pfeffer<br />

Oregano, getrocknet<br />

2 Thymianzweige<br />

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essen & trinken<br />

essen & trinken<br />

Schon in der letzten Ausgabe haben wir unserer<br />

Neuentdeckung Gelbzucker – dem „Turbinado“<br />

der regionalen Zuckerproduktion – einige<br />

Rezepte gewidmet, die uns viel Resonanz<br />

einbrachten. Gelbzucker hat nämlich einige<br />

Vorteile in der <strong>BBQ</strong>-Küche, die wir allesamt jetzt<br />

nicht mehr missen wollen. Denn sein typisches,<br />

malziges Aroma passt nicht nur zu Lebkuchen,<br />

sondern auch hervorragend für die Produktion<br />

von Rubs, Saucen und Chutneys für Gegrilltes<br />

sowie Geräuchertes.<br />

Wie die Südstaaten der USA ihren „Turbinado-Sugar“ haben also nun auch wir unseren<br />

eigenen, regionaltypischen und charakteristischen Melasse-Zucker aus heimischen<br />

Zuckerrüben. Die passen nicht nur hervorragend in die regionale Küche,<br />

sondern hinterlassen auch keinen nennenswerten Fußabdruck in unserem CO2-Gewissen.<br />

Ganz wie der Turbinado (aber auch Honig und Ahornsirup) empfiehlt sich der Gelbzucker<br />

in höheren Dosierungen selbstredend nur für den Einsatz bei relativ niedrigen Temperaturen<br />

– also etwa beim <strong>BBQ</strong> oder im Kochtopf. Jenseits der 140°C nämlich karamellisiert er und<br />

wird dann bei längerer Hitzeeinwirkung schnell bitter. Ideal geeignet ist der Gelbzucker daher<br />

– auch aufgrund seines besonderen Geschmacksprofiles – für <strong>BBQ</strong>-Rubs, für <strong>BBQ</strong>-Saucen,<br />

Chutneys, eingelegtes Gemüse etc.<br />

Schon für die letzte Ausgabe der <strong>GRILLZEIT</strong> haben wir gemeinsam mit den Expertinnen von<br />

„Wiener Zucker“ einige spezielle Rezepte auf Basis des Gelbzuckers entwickelt, verkostet und<br />

optimiert (nachzulesen auch auf wiener-zucker.at/rezepte), die nicht nur uns begeisterten.<br />

Also machen wir jetzt einfach weiter und haben für dieses Heft wieder einige brandneue<br />

Rezepte mit dem delikaten Rübenzucker auf der Zutatenliste.<br />

AUSTRO<br />

Turbinado<br />

Heißer Tipp!<br />

Der auf ganz traditionelle Weise gewonnene<br />

Gelbzucker ist von Natur aus recht hygroskopisch<br />

– er nimmt also gerne die Luftfeuchtigkeit<br />

auf und verklumpt dann mitunter. Daher ist es<br />

ratsam, diesen Zucker nach dem Öffnen der<br />

luftdichten Originalpackung in gut verschließbaren<br />

Gefäßen aufzubewahren. Entstandene<br />

Klümpchen können jedoch im Mörser wieder<br />

zerstoßen werden – in Flüssigkeiten lösen sie<br />

sich ohnehin auf.<br />

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essen & trinken<br />

essen & trinken<br />

GESMOKTE JUNGSTIERGAB<br />

mit Zwetschken-<strong>BBQ</strong>-Sauce<br />

Für dieses Rezept haben wir eine Gab vom Jungstier gewählt, da dessen kräftiges,<br />

frisches Rindfleischaroma sehr gut zur ebenso kräftigen, aromatischen Würzung<br />

passt. Hinsichtlich des Geschmacks ist es beim <strong>BBQ</strong> sogar meist vorteilhaft, eher<br />

Fleisch mit nicht allzu langer Reifungsdauer zu wählen – die Mindestreifung von<br />

9 Tagen des AMA-Gütesiegels reicht hier vollauf –, denn zu intensive Aging-Töne<br />

bekommen <strong>BBQ</strong>-Gerichten meiner Meinung nach nicht. Das ist viel eher etwas<br />

für die Steak-Fraktion.<br />

Das Hintere Ausgelöste (die „Gab“) vom Jungstier wird für unser sehr spezielles<br />

<strong>BBQ</strong>-Rezept etliche Stunden mit Kaffee und Gelbzucker mariniert und dann mit<br />

Obstholz-Chips am Kugelgrill oder im Water-smoker geräuchert. Für die hausgemachte<br />

<strong>BBQ</strong>-Sauce verwendeten wir Zwetschken vom eigenen Baum, es eignet<br />

sich aber auch jedes handelsübliche Zwetschkenkompott als Basis.<br />

Geräte<br />

Kugelgrill, Hartholzkohle<br />

Anzündkamin, Kohlekorb<br />

Stichthermometer<br />

Zutaten<br />

1 Stück Hinteres Ausgelöstes vom<br />

Jungstier (ca. 2-2,5 kg)<br />

ca. 250 g Espresso-Wet-Rub<br />

3 Handvoll Räucherchips<br />

(z.B. Obstholz wie Apfel<br />

oder Kirsche)<br />

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essen & trinken<br />

essen & trinken<br />

Hinteres Ausgelöstes<br />

Die Rindergab wird auch „Hinteres Ausgelöstes“<br />

genannt und stammt<br />

anatomisch – paradoxerweise – vom<br />

vorderen Teil des Rindes, liegt geografisch<br />

nämlich zwischen Hals und<br />

Rostbraten. Dieses saftige, gut mit<br />

inter- und intramuskulären Fettadern<br />

durchzogene Bratenfleisch ist unter<br />

Grillfans besonders beliebt, da es einerseits<br />

auch höhere Temperaturen<br />

bei der Zubereitung verträgt, ohne<br />

auszutrocknen, und andererseits kurze<br />

Fleischfasern und ein intensives Rindfleischaroma<br />

bietet.<br />

Die Vorbereitung<br />

Das Fleisch schon am Vortag dick mit der Rub-Paste bestreichen, in<br />

eine Schale legen und mit Frischhaltefolie abdecken. So über Nacht im<br />

Kühlschrank ziehen lassen. Die Räucherchips mindestens 1 Stunde vor<br />

dem <strong>Grillen</strong> in Wasser einweichen und dann gut abtropfen lassen.<br />

Das Smoken<br />

Den Kugelgrill für indirektes Garen vorbereiten (Kohle auf der einen<br />

Seite, Tropfschale mit fingerhoch Wasser am Kohlerost auf der anderen)<br />

und auf etwa 160°C Deckeltemperatur vorheizen. Dafür die<br />

Holzkohle im Anzündkamin nur halb durchglühen lassen, dann gleich<br />

in den Kohlekorb füllen und die Hälfte der eingeweichten Holzchips<br />

auf die Glut streuen. Nun gleich das Kühlschrank-kalte Fleisch auf die<br />

Mitte des Rostes legen und den Deckel schließen. Denn kalt und feucht<br />

nimmt es die Raucharomen besonders gut auf. Nach einer Stunde den<br />

Braten wenden und die andere Hälfte der Chips auf die Glut streuen.<br />

Jetzt können auch einzelne Kohlestücke nachgelegt werden, um die<br />

Temperatur zu halten. Dabei den Braten dann und wann wenden.<br />

Nach rund 3 Stunden sollte die Rindergab eine Kerntemperatur von<br />

etwa 75-80°C haben, was für einen Rinderbraten völlig ausreicht. Wer<br />

es butterweich im amerikanischen <strong>BBQ</strong>-Stil haben möchte, legt noch<br />

einmal nach und gart das Fleisch noch ein, zwei weitere Stunden bis zu<br />

einer Kerntemperatur von 90°C.<br />

Als Beilage kommt hier natürlich einiges in Frage – wir haben das<br />

Rübenthema aufgegriffen und halbierte Radieschen sowie in Stifte<br />

geschnittene und blanchierte gelbe Rüben auf der Grillplatte geröstet.<br />

Bei mittlerer Temperatur und mit Olivenöl sowie einer ordentlichen<br />

Prise Salz. Ganz zum Schluss kommt noch eine kräftige Prise Gelbzucker<br />

darüber, die das glasierte Gemüse ein wenig karamellisiert.<br />

Die Zwetschken-<strong>BBQ</strong>-Sauce sollten Sie zumindest schon am Vortag<br />

zubereiten, da sie am besten schmeckt, wenn sie schon mindestens<br />

eine Nacht im Kühlschrank verbracht hat.<br />

Zwetschken-<strong>BBQ</strong>-Sauce<br />

Für diese <strong>BBQ</strong>-Sauce kann man natürlich auch tiefgekühlte<br />

Zwetschken verwenden – oder aber sogar ein fertiges Zwetschkenkompott.<br />

Dann ersetzt dieses die ersten zwei Positionen der Zutatenliste,<br />

auf die Zugabe von Gelbzucker sollte man jedoch nicht<br />

verzichten, weil dessen malzig-würziges Aroma diese spezielle<br />

<strong>BBQ</strong>-Sauce ideal unterstützt.<br />

Zubereitung<br />

Die Zwetschken mit dem Zucker und dem Apfelessig langsam am<br />

Herd erhitzen. So tritt allmählich der Saft aus und es ist nicht notwendig,<br />

mit Wasser aufzugießen. Wenn die Früchte im eigenen<br />

Saft kochen, alle weiteren Gewürze dazugeben und auf kleiner<br />

Flamme 40 bis 60 Minuten köcheln lassen.<br />

Wenn die Sauce Glanz bekommen hat und dickflüssig geworden<br />

ist, etwas mit dem Pürierstab durchmixen, dann noch mit Salz,<br />

Pfeffer und bei Bedarf mit etwas Apfelessig abschmecken. Noch<br />

heiß in Gläser füllen.<br />

Espresso-Wet-Rub<br />

Im Gegensatz zu den meisten anderen Rubs ist es nicht empfehlenswert,<br />

diese Gewürzmischung auf Vorrat zu produzieren, da sich die<br />

Aromen des frisch gemahlenen Kaffees bald verflüchtigen. Die hier<br />

angegebene Menge reicht daher gerade für ein rund 2 kg schweres<br />

Bratenstück.<br />

Zutaten<br />

1 kg Zwetschken, entsteint<br />

250 g Wiener Gelbzucker<br />

3 EL Apfelessig<br />

2 EL Worcestershire-Sauce<br />

5 Kardamom-Kapseln<br />

1 EL Sojasauce<br />

1 TL Selleriesalz<br />

1 TL Salz<br />

½ TL Cayennepfeffer<br />

2 Stück Sternanis<br />

2 Gewürznelken<br />

1 TL schwarzer Pfeffer,<br />

frisch gemahlen<br />

1 TL Zwiebelgranulat<br />

1 TL Senfpulver (Colmanns)<br />

1 TL Koriandersamen,<br />

fein gemörsert<br />

Zutaten<br />

50 g Wiener Gelbzucker<br />

50 g grobes Meersalz<br />

30 g frisch gemahlener Kaffee<br />

20 g Paprikapulver, geräuchert<br />

6 Knoblauchzehen, gepresst<br />

2 EL Ingwerpulver<br />

2 EL Piment, gemahlen<br />

ca. 100 ml Olivenöl<br />

Zubereitung<br />

Die Zutaten gut miteinander verrühren<br />

und gerade so viel Olivenöl<br />

dazugeben, dass eine zähflüssige<br />

Paste entsteht. Möglichst sofort<br />

verwenden.<br />

22<br />

23


essen & trinken<br />

essen & trinken<br />

Dieses Rezept eignet sich sehr gut für alle Fische mit höherem<br />

Fettgehalt – wie Lachs und Forelle –, die besonders von den<br />

Raucharomen profitieren. Man kann die Fischfilets zwar gleich<br />

und unbehandelt räuchern, wesentlich delikater werden sie aber<br />

durch eine klassische Pökelung. Und wir haben uns diesmal nicht<br />

für eine Lake, sondern eine Trockenpökelung entschieden. Diese<br />

ist sehr einfach herzustellen und birgt auch kaum ein Risiko für<br />

„Überpökelung“.<br />

In jedem Fall erfordert das natürlich etwas Planung, denn der<br />

frische Fisch wird erst etliche Stunden gepökelt und dann über<br />

Nacht im Kühlschrank getrocknet, bevor es ans Räuchern geht.<br />

Geräte<br />

Kugelgrill oder Gasgrill<br />

4 Handvoll Erlenholz-Chips<br />

oder andere milde Holzsorten<br />

Zutaten<br />

2 Lachsforellenfilets<br />

100 g Wiener Gelbzucker<br />

50 g Meersalz, grob<br />

1 EL schwarzer Pfeffer,<br />

grob gemahlen<br />

1 Pink Grapefruit<br />

ev. Kresse oder<br />

Radieschensprossen<br />

Heiß geräucherte<br />

LACHSFORELLE<br />

Salsa verde<br />

Rucola<br />

Zutaten<br />

100 g Rucola<br />

1 Bund Petersilie<br />

3 EL eingelegte Kapern<br />

2 EL Balsamico, weiß<br />

1 EL Wiener Gelbzucker<br />

100-150 ml Olivenöl<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Alle Zutaten außer dem Olivenöl mit<br />

einem Stabmixer pürieren. Erst am<br />

Schluss das Olivenöl dazugeben.<br />

Je länger und langsamer man dieses<br />

einrührt, desto cremiger wird die Salsa.<br />

Will man es also dünnflüssig, dann<br />

mischt man nur ganz kurz. Auf die finale<br />

Konsistenz gebracht wird die Sauce<br />

einfach mit etwas Wasser und abgeschmeckt<br />

– mit Salz, frisch gemahlenem<br />

Pfeffer und eventuell noch Balsamico –<br />

ganz am Schluss.<br />

Vorbereitung<br />

Grill bei indirekter Hitze auf 120°C einstellen. Die Holzchips mind.<br />

30 Minuten wässern und abtropfen lassen.<br />

Den Gelbzucker mit dem Salz und dem Pfeffer mischen – ein bis<br />

zwei Esslöffel dieser Zuckermischung für die Grapefruitfilets aufheben.<br />

Die Lachsforellenfilets mit der Haut nach unten in einen<br />

Bräter legen und großzügig mit der Gelbzucker-Mischung auf der<br />

Fleischseite bestreuen. Mit Lebensmittelfolie verschließen und im<br />

Kühlschrank für 3-4 Stunden trocken pökeln lassen. Dabei tritt<br />

einiges an Saft heraus, also ist es vorteilhaft, wenn das Filet auf<br />

einem Rost und nicht direkt am Boden des Bräters liegt. Nach dem<br />

Pökeln gut unter fließendem, kalten Wasser abschwemmen und<br />

wieder auf den Rost und in den ausgeschwemmten Bräter legen.<br />

Nun kommt das Filet erneut in den Kühlschrank – allerdings nicht<br />

zugedeckt –, wo es über Nacht eine etwas ledrige Oberflächenkonsistenz<br />

bekommt, wie man sie von Räucherfisch kennt.<br />

Zubereitung<br />

Das Filet mit der Haut nach unten auf einem Räucherbrett in der<br />

indirekten Zone des Grillrostes platzieren und die eingeweichten<br />

Holzchips auf die glühende Holzkohle streuen. Den Deckel des<br />

Grills schließen und den Fisch etwa 20 Minuten bei ca. 120°C<br />

räuchern. Die Rauchentwicklung lässt zwar schon nach einigen<br />

Minuten nach, reicht aber vollkommen, um dem Fischfleisch einen<br />

delikaten, jedoch nicht aufdringlichen Rauchgeschmack zu verleihen.<br />

Die geräucherten Filets können sowohl sofort warm als auch<br />

kalt serviert werden. Beispielsweise mit einer „Salsa verde Rucola“,<br />

die sich auch auf Crostini und Tomaten sehr gut macht.<br />

Als extravagante Beilage empfehlen wir frische Grapefruit filets<br />

mit der Mischung aus Gelbzucker, Salz und Pfeffer zu bestreuen.<br />

Dafür einfach eine Grapefruit mit dem Messer schälen und die<br />

Fruchtfleisch-Filets zwischen den Bindehäuten herausschneiden.<br />

Passt wirklich genial zum geräucherten Fisch!<br />

Mit etwas Kresse oder Radieschensprossen kommt eine scharfe<br />

Note dazu, die ebenfalls sehr gut mit dem Räucherfisch kann.<br />

24<br />

25


essen & trinken<br />

SCHWEINS<br />

FLEDERMAUS<br />

mit Apfel-Chili-Kürbis-Chutney<br />

Die Fledermaus ist ein gut von Fett durchzogenes, Handteller-großes<br />

Teilstück vom Schwein, das sich besonders gut zum <strong>Grillen</strong> eignet. Da<br />

jedes Tier nur genau zwei dieser „Fledermäuse“ liefert, empfiehlt es<br />

sich, derlei rechtzeitig vorzubestellen. Aber natürlich kann man stattdessen<br />

auch andere, gut marmorierte Schweinesteaks auf den Grill<br />

legen – etwa vom Schopfbraten, Karree oder Schlögel.<br />

Gewürzt wird meist nur mit Salz und Pfeffer – das beste Aroma kommt<br />

in diesem Fall von den Röststoffen, die beim Kontakt des fetten<br />

Fleisches mit dem heißen Grill entstehen. Und natürlich von unserem<br />

Chutney, das wirklich ganz großartig mit knusprigem Schweinefleisch<br />

harmoniert. Als Gemüsebeilage empfehlen wir dazu übrigens gegrillten<br />

Lauch oder Frühlingszwiebel, die inzwischen ja schon fast ganzjährig<br />

erhältlich sind.<br />

Zutaten<br />

500 g Kürbisfleisch<br />

(Hokkaido), 300 g Äpfel,<br />

geschält und entkernt<br />

1/4 l Apfelsaft<br />

1/4 l Apfelessig<br />

250 g Gelbzucker<br />

3 TL Salz<br />

Abrieb einer Bio-Zitrone<br />

1/2 Zimtstange<br />

6 Gewürznelken<br />

25 g geschälter Ingwer,<br />

frisch gerieben<br />

1 TL Piment, gemahlen<br />

1 TL Macis-Blüten<br />

2 Knoblauchzehen,<br />

gepresst<br />

1 TL schwarzer Pfeffer,<br />

frisch gemahlen<br />

Zubereitung<br />

Das Kürbisfleisch würfelig<br />

schneiden, die Äpfel ebenso.<br />

In einem Emailletopf den<br />

Apfelsaft und den Essig<br />

erhitzen, erst den geschnittenen<br />

Kürbis köcheln lassen. Nach einer<br />

Viertelstunde die geschnittenen<br />

Äpfel und sämtliche Zutaten<br />

dazugeben. Auf kleiner Flamme<br />

ohne Deckel etwa eine Stunde<br />

köcheln lassen, bis das Chutney<br />

eingedickt ist. Wird es zu dickflüssig,<br />

kann man mit etwas Apfelsaft<br />

oder -essig aufmischen. Mit Salz<br />

abschmecken und abkühlen lassen.<br />

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essen & trinken<br />

essen & trinken<br />

JUNGSTIER<br />

KNOWHOW<br />

Jungstierfleisch ist das, was die meisten von uns unter<br />

Rindfleisch verstehen – denn es ist omnipräsent und relativ<br />

günstig. Ganz unabhängig vom Preis hat Jungstierfleisch<br />

aber auch einige weitere Vorteile gegenüber anderen<br />

Rindfleischkategorien. Man muss sie nur kennen.<br />

B<br />

Bei Rindfleisch ist es wie bei Wein. Wer<br />

sich auskennt, hat mehr davon. Denn<br />

hinter dem Sammelbegriff stecken<br />

nicht nur eine Vielzahl von möglichen<br />

Teil stücken und andere qualitätsbestimmende<br />

Unterschiede wie Rasse,<br />

Fütterung und Haltungsform, sondern<br />

vorerst einmal recht unterschiedliche<br />

Kategorien.<br />

Kalb, Jungrind, Kalbin, Jungstier, Stier,<br />

Ochse, Kuh – das sind die fachmännischen<br />

Einteilungen, die primär durch<br />

Alter und Geschlecht definiert werden<br />

und die dann auch für verschiedene<br />

Fleischcharakteristika stehen.<br />

Ein Kalb hat aber rein gar nichts mit der<br />

Kalbin zu tun, also einer jungen Kuh, die<br />

noch nicht gekalbt hat. Und ein Jungrind<br />

ist kein Jungstier. Noch nicht – denn<br />

während das Jungrind für ein Entwicklungsstadium<br />

irgendwo zwischen<br />

Kalbfleisch und Rindfleisch steht, ist der<br />

Begriff Jungstier allen jungen, männlichen<br />

Tieren bis etwa 20 Monaten gewidmet,<br />

die nicht zum Ochsen kastriert<br />

wurden. Was Ihnen aber fast immer im<br />

Handel oder beim Metzger begegnen<br />

wird, ist Fleisch vom „Jungstier“, in<br />

Deutschland auch „Jungbulle“ genannt.<br />

Es ist mit Abstand das meistverkaufte<br />

Rindfleisch in Österreich, denn zum<br />

einen haben Milchkühe auch Brüder,<br />

und zum anderen sind in der Jungstiermast<br />

Tageszunahmen von 1,2 Kilogramm<br />

möglich, das Schlachtgewicht<br />

liegt bereits nach 19 Monaten bei 350<br />

bis 450 Kilogramm oder mehr. In der<br />

extensiven Weidehaltung vielleicht auch<br />

weniger – dafür wird dort das Grünfutter<br />

der Almen optimal genützt.<br />

Jungstierfleisch hat eine mittelfeine<br />

Faserstruktur und ist tendenziell<br />

eher mager. Die Fleischfarbe ist ein<br />

intensives, eher helles Rot und die<br />

Fettabdeckung nahezu weiß – der Preis<br />

manchmal heiß. Denn in Aktionen werden<br />

Sie aufgrund der günstigeren Erzeugungskosten<br />

nahezu ausschließlich diese<br />

Standardqualität finden.<br />

Bei gleichem Futtereinsatz nehmen Kalbin<br />

und Ochse nämlich deutlich langsamer<br />

zu und tendieren dafür eher zu<br />

intramuskulärer Fetteinlagerung, weshalb<br />

ihr Fleisch gerne für hochwertige<br />

Steaks verwendet wird. Was aber nicht<br />

heißen soll, dass es keine Jungstiersteaks<br />

mit Topmarmorierung und keine Kalbinnensteaks<br />

mit nahezu fettfreiem<br />

Muskelfleisch gibt. Von den prinzipiellen<br />

Segnungen einer ausreichenden Reifung<br />

einmal ganz abgesehen.<br />

Auf jeden Fall gibt es auch innerhalb<br />

der Kategorie „Jungstier“ ganz gewaltige<br />

Qualitätsunterschiede, und wenn<br />

Ihnen beim Fleischer ein wunderschön<br />

marmoriertes Steak über den Weg läuft,<br />

das auch noch perfekt abgehangen ist,<br />

ist das großartig – aber trotzdem in<br />

den meisten Fällen vom Jungstier. Ganz<br />

einfach deswegen, weil der Löwenanteil<br />

des frischen Rindfleisches vom Jungstier<br />

stammt und daher die Bandbreite<br />

28<br />

29


essen & trinken<br />

essen & trinken<br />

innerhalb der Kategorie enorm ist. Hier<br />

sind Markenprogramme wie „premium<br />

Rind“ und das AMA-Gütesiegel gute<br />

Hilfen beim Einkauf, denn diese garantieren<br />

nicht nur hygienische und<br />

gesundheitliche Unbedenklichkeit, sondern<br />

setzen auch hinsichtlich der Qualitätsanforderungen<br />

wichtige Standards.<br />

Bis hin zu Höchstalter, Fettklasse und<br />

Mindestreifung.<br />

Ganz unabhängig vom relativ günstigen<br />

Preis hat das typische Jungstierfleisch<br />

aber auch eine Reihe von Vorteilen<br />

gegenüber den anderen Kategorien.<br />

Sein meist eher mageres Muskelfleisch<br />

beispielsweise, das relativ kalorienarm<br />

und daher für manche Leute einfach<br />

die bessere Wahl ist. Seinen frischen,<br />

kräftigen Rindfleischgeschmack, der<br />

vielen Gerichten oft erst den richtige<br />

Kick gibt. Und sein kräftiges Kollagen<br />

in den Sehnen und Muskelfasern, das<br />

bei Niedertemperatur-Garmethoden in<br />

besonders viel Saft und Kraft umgewandelt<br />

wird. Alles ist also wieder einmal<br />

nur eine Frage des Know-hows – beim<br />

Einkauf wie bei der Zubereitung.<br />

Einkauf. Heimisches Jungstierfleisch<br />

mit Gütesiegel hat keine Fleischfehler,<br />

denn diese werden schon am Schlachthof<br />

erkannt und ausgeschieden. Das<br />

erspart Ihnen unter anderem so unerfreuliche<br />

Erlebnisse wie das leicht<br />

verderbliche, trockene DCB-Fleisch<br />

(Dark Cutting Beef). Aber natürlich kann<br />

auch kontrolliertes Fleisch ungereift,<br />

falsch gelagert oder behandelt worden<br />

sein. Daher einige Tipps für den Einkauf<br />

im Supermarkt, wo Frischfleisch ja<br />

gerne auf Fleischtassen in sogenannten<br />

Schutzgaspackungen angeboten wird:<br />

- Achten Sie auf Fleischsaft in der Tasse.<br />

Unter dem Fleisch steckt meistens<br />

ein saugfähiges Pad, ist dieses nicht<br />

in der Lage, den Saft zu binden, gibt<br />

es davon eindeutig zu viel. Und das<br />

bedeutet eine mangelhafte Fähigkeit<br />

des Fleisches zur Wasserbindung. Es<br />

wird daher bei der Zubereitung eher<br />

trocken und fest werden.<br />

- Achten Sie auf den Anschnitt, der<br />

appetitlich feucht, aber nicht nass<br />

sein soll. Letzteres deutet wieder<br />

auf schlechte Safthaltigkeit hin, eine<br />

staubtrockene Oberfläche wiederum<br />

auf falsche Lagerung.<br />

- Drücken Sie mit dem Finger eine<br />

kleine Delle in das Fleisch. Schnellt das<br />

Gewebe gleich wieder elastisch zurück,<br />

ist das Fleisch zu frisch und wird<br />

unter Garantie zäh, der Geschmack<br />

fade und flach. Bleibt die Delle aber<br />

bestehen, ist das Fleisch gut gereift<br />

und wird daher nach der Zubereitung<br />

deutlich mürber und aromatischer.<br />

Die besten Garmethoden<br />

für Jungstierfleisch<br />

Low & slow. Prinzipiell ist Jungstierfleisch<br />

überall dort schon einmal sehr<br />

gut im Rennen, wo vergleichsweise<br />

langsam und bei relativ niedrigen Gartemperaturen<br />

gearbeitet wird. Also<br />

etwa beim Sieden, Schmoren, Sous-vide<br />

und vor allem beim <strong>BBQ</strong>. Denn wenn<br />

das reichlich vorhandene Kollagen<br />

genug Zeit hat, abgebaut zu werden,<br />

während das Eiweiß nur allmählich denaturiert,<br />

verwandelt es sich in delikate<br />

Gelatine und Fleischsaft. Daher sind<br />

eine Brisket, Short Ribs oder auch eine<br />

Rindergab vom Jungstier eine sehr gute<br />

Wahl für die Zubereitung im Smoker.<br />

Auch das Rezept auf Seite 24 haben wir<br />

mit einer schönen Rindergab vom Jungstier<br />

in Szene gesetzt – und dieser <strong>BBQ</strong>-<br />

Braten war nicht nur fotogen, sondern<br />

auch geschmacklich ein Gedicht.<br />

Wichtig: Die Fettabdeckung muss zum<br />

Garen immer dran bleiben und darf erst<br />

beim fertigen Gericht entfernt werden.<br />

Muss aber nicht.<br />

Schmoren & Braundünsten. Egal ob<br />

im Dutch Oven oder im Wok-Einsatz,<br />

das langsame Schmoren von Fleisch mit<br />

relativ wenig Flüssigkeit ist ebenfalls<br />

eine Garmethode, bei der die Anwesenheit<br />

von kernigem Bindegewebe sehr<br />

von Vorteil ist. Ein Paradebeispiel dafür<br />

ist Gulasch, das dann am besten gelingt,<br />

wenn es mit möglichst sehnigem, kräftig<br />

schmeckendem Rindfleisch – also<br />

etwa dem Wadschinken vom Jungstier<br />

– zubereitet wird. Denn Muskel, die viel<br />

Arbeit zu verrichten hatten, sind geschmackvoller<br />

als etwa das „faule“ Filet,<br />

und die „Flachsen“ bringen das hier sehr<br />

willkommene Kollagen. Der Saft des<br />

Geschmorten wird damit um einiges sämiger<br />

und geschmackvoller – wer lieber<br />

magere Fleischstücke im Gulasch mag,<br />

kann ja einen gewürfelten Brustkern<br />

mitschmoren und die gallertigen Teile<br />

an Leute wie mich abtreten.<br />

Sieden & Dampfgaren. Gekochtes<br />

Rindfleisch ist österreichische Küchen-<br />

Hochkultur, die mit einer detaillierten<br />

Kenntnis geeigneter Teilstücke verbunden<br />

ist. Und das richtige Sieden<br />

auf kleiner Flamme ist in Wahrheit<br />

auch eine Variante des vielzitierten<br />

Low&slow-Cooking, denn Wasser übersteigt<br />

bekanntlich nie die 100°-Marke,<br />

solange es flüssig bleibt.<br />

Für den Suppentopf ist frisches Jungstierfleisch<br />

empfehlenswert, schon<br />

deswegen, weil eine fortgeschrittene<br />

Reifung hier ohnehin geschmacklich<br />

fehl am Platz ist und auch zähere Teile<br />

durch ausreichende Geduld weich<br />

werden. Dass auch hier eine leichte<br />

Fettmarmorierung nicht schadet, weiß<br />

der Kenner.<br />

Sous-vide. Das Niedertemperaturgaren<br />

von vakuumiertem Fleisch im<br />

Wasserbad – hier wird oft bei nur 50<br />

bis 60°C über viele Stunden gegart –<br />

schließt eine intensive Reifung aus.<br />

Denn etwaige Keime können sich bei<br />

diesen Bedingungen explosionsartig<br />

vermehren und außerdem wirkt der<br />

Garprozess selbst wie eine Schnellreifung.<br />

Auch hier ist Jungstierfleisch eine<br />

ausgezeichnete Wahl.<br />

Rohkost. Eine der besten Garmethoden<br />

für frisches Jungstierfleisch ist<br />

aber auch, es gar nicht zu garen. Denn<br />

gerade für Rindfleisch-Rohkost wie<br />

Carpaccio, Beef Tatar und Filet-Sushi<br />

ist das frische, magere Fleisch des Jungstiers<br />

für uns die erste Wahl. Eine lange<br />

Reifung ist hier hingegen geschmacklich<br />

nicht wirklich zu empfehlen und<br />

auch zu hohe IMF-Zahlen (intramuskulärer<br />

Fettgehalt) sind eher kontraproduktiv,<br />

da rohes Fett – auch bei<br />

relativ niedrigem Schmelzpunkt wie bei<br />

Kobe-Beef – in größeren Mengen am<br />

Gaumen eher unangenehm ankommt.<br />

Auch wenn mancher Gastronaut heute<br />

gerne Wagyu aus dem Reifeschrank als<br />

Carpaccio serviert, halten wir das daher<br />

eher für eine Marketing-Blüte als für<br />

eine gute Idee.<br />

Grill & Pfanne. Auch für Burger und<br />

andere Gerichte vom Rindsfaschierten<br />

ist das Fleisch vom Jungstier hervorragend<br />

geeignet, wenn man nur die richtigen<br />

Teilstücke dafür wählt – wie etwa<br />

die Schulter – und den Fettgehalt nicht<br />

zu niedrig ansetzt. Fürs Kurzbraten und<br />

<strong>Grillen</strong> aber kommen eigentlich nur<br />

gute Jungstier-Qualitäten mit entsprechender<br />

Reifung in Frage.<br />

Dass es aber auch möglich ist, aus einer<br />

ganz normalen, eher wenig gereiften<br />

österreichischen Jungstier-Beiried gute<br />

Rumpsteaks zu produzieren, zeigen<br />

wir in der Folge. Denn diesem Thema<br />

haben wir sogar eine eigene kleine<br />

Versuchsreihe mit recht verblüffenden<br />

Ergebnissen gewidmet.<br />

Die Beiried vom Jungstier (links) unterscheidet sich auch optisch von jener der Kalbin (rechts).<br />

30<br />

31


essen & trinken<br />

„<br />

Andreas Herrmann, AMA-Kontrolleur<br />

Andreas Herrmann, AMA-Kontrolleur<br />

Das Rumpsteak-<br />

Projekt<br />

Ich<br />

Von allen Steaks des Rindes ist ausgerechnet die beliebte<br />

Beiried jenes, das gerne zäh gerät, wenn die Qualitätsparameter<br />

nicht allesamt passen. Dann macht uns so ein<br />

Rumpsteak unweigerlich zu Kau-Boys und das Fleisch<br />

wird beim Essen immer mehr im Mund.<br />

Für unsere Versuchsreihe haben wir gerade deshalb im<br />

C&C-Markt eine halbe Beiried vom österreichischen No-<br />

Name-Jungstier gekauft. Genau 3,56 Kilogramm schwer,<br />

vakuumverpackt und noch relativ ungereift, wie wir<br />

unter anderem dem fernen MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum)<br />

entnehmen konnten. Eine genaue Information<br />

lag hier nicht vor, jedoch war auch die Fleischfarbe des<br />

Teilstücks noch sehr im frisch-roten Bereich.<br />

Dieses Teilstück tranchierten wir in exakt 3,5 Zentimeter<br />

dicke Rumpsteaks, die wir einzeln vakuumierten, um<br />

anschließend dann nach und nach die beste Vor- und<br />

Zubereitungsmethoden auszuloten: >><br />

Ob für Milchkühe,<br />

Schweine oder Mastrinder:<br />

Auf unseren<br />

Bauernhöfen kommt<br />

der größte Teil des Tierfutters<br />

von den eigenen<br />

Wiesen und Feldern.<br />

Die Futter basis bilden<br />

Gras, Heu, Silage, Mais<br />

und Getreide.<br />

schau drauf,<br />

dass die Tiere<br />

streng<br />

kontrolliertes<br />

Futter bekommen.<br />

“<br />

Unsere Sorgfalt. Unser Siegel.<br />

Unsere Sorgfalt. Unser Siegel.<br />

Die hofeigenen Futtermittel<br />

brauchen<br />

Ergänzung: Mineralstoffe,<br />

Eiweiß- und sonstige<br />

Futter, die zugekauft<br />

werden, müssen Qualitätsfuttermittel<br />

mit der<br />

Kennzeichnung pastus +<br />

sein. Die Ein haltung der<br />

hohen Standards wird<br />

regelmäßig durch Futtermittel<br />

kontrollen sowie<br />

Kot- und Harn proben<br />

überprüft.<br />

Mehr Infos zu<br />

Qualitätskriterien<br />

und Kontrollen<br />

finden Sie auf<br />

amainfo.at<br />

32


Das Rumpsteak-<br />

Projekt<br />

>><br />

1. Den Anfang nahm die Versuchsreihe beim frischen Steak,<br />

noch am Tag des Kaufes direkt bis zu einer Kerntemperatur<br />

von 54°C gegrillt. Resultat: Geruch und Geschmack waren in<br />

Ordnung, die Textur jedoch ließ sehr zu wünschen übrig.<br />

2. Das nächste Steak haben wir ebenfalls noch frisch verarbeitet,<br />

aber nur scharf angegrillt und dann das Fleisch bei 120°C im Ofen<br />

langsam bis auf eine Kerntemperatur von 50°C nachziehen lassen.<br />

Resultat: Geschmack und Geruch wie gehabt, die Textur aber um<br />

eine Klasse besser.<br />

Nach 10 Tagen Vakuumreife kamen dann die nächsten beiden<br />

Steaks auf den Grill:<br />

3. Das gereifte Steak wurde direkt gegrillt – diesmal vorsichtshalber<br />

nur bis zu einer Kerntemperatur von 49°C.<br />

Resultat: Der Geschmack wurde durch die Reifung intensiver,<br />

die Textur aber nicht besser als bei Steak Nr.1.<br />

4. Wieder wurde das Steak nur heiß angegrillt und dann im<br />

Ofen bei 120°C finalisiert.<br />

Resultat: Ein Quantensprung – bei dieser Methode kam auch<br />

die Reifung besser zum Tragen und das Rumpsteak war nicht<br />

nur delikat, sondern auch angenehm im Biss.<br />

5. Nach 10 Tagen Reifung und 6 Wochen im Tiefkühlschrank<br />

haben wir ein Steak wieder ganz herkömmlich direkt am Rost<br />

bis zu einer Kerntemperatur von 50°C gegrillt.<br />

Resultat: Deutlich besser als frisch, aber nicht so gut wie bei<br />

Version 4.<br />

Und dann war da noch die sogenannte<br />

Rückwärtsgarung mit einem Vorspiel<br />

im Wasserbad. Eine Methode, die sich<br />

besonders in der Gastronomie großer<br />

Beliebtheit erfreut.<br />

6. Diesmal haben wir das Steak drei<br />

Stunden sous vide bei 50°C gegart,<br />

bevor es auf den heißen Grill kam.<br />

Resultat: Wir hätten uns bei dieser<br />

Vorbereitung eigentlich eine wesentlich<br />

zartere Textur erwartet. Auch der Geschmack<br />

war um einiges flacher als bei<br />

Version 4.<br />

Unsere Empfehlungen: Ganz klar die<br />

beste Methode für unser Rumpsteak<br />

war die Nr. 4! So kann man auch mit<br />

qualitativ eher durchschnittlichem<br />

Jungstierfleisch sehr erfreuliche NY<br />

Strip-Steaks auf den Tisch bringen.<br />

Und wenn Sie einen Top-Jungstier aus<br />

einem österreichischen Qualitätsprogramm<br />

nehmen, kann da gar nichts<br />

mehr schiefgehen.<br />

Wichtig ist beim Jungstiersteak der<br />

richtige Gargrad. „Rare“ und „medium<br />

rare“ stehen ihm am besten, bei „medium“<br />

kann das Fleisch schon recht fest<br />

werden, bei „well done“ ist das schon<br />

sicher. Die jeweilig besten Kerntemperaturen<br />

finden Sie in unserer Tabelle.<br />

34


essen & trinken<br />

Franz Hofmann ist Weinviertler Fleischermeister, aber manchmal<br />

auch ein Baske. Nämlich dann, wenn er im Schlachthof<br />

nach verborgenen Schätzen unter den Rinderhälften sucht, wie<br />

dies Imanol Jaca in San Sebastián vorexerziert. Und hin und<br />

wieder wird auch in Niederösterreich so aus einer alten Kuh<br />

tatsächlich der Star des Steak-Sortiments.<br />

Der Kuh-IQ<br />

Unter dem Zungenbrecher „Txogitxu“ entstand schon vor einigen<br />

Jahren in der Metzgerei von Imanol Jaca in Nordspanien ein<br />

regelrechter Hype. Der Baske verwandelte nämlich das Fleisch<br />

manch ausgedienter Milchkuh nur durch Handauflegen vom<br />

billigen Wurst-Rohstoff zu einer gesuchten Spezialität. Sein Geheimnis<br />

liegt nämlich ausschließlich in der eigenhändigen Selektion – am<br />

Schlachthof, oder aber schon viel früher. Denn bei entsprechender Pflege<br />

und nach einigen Monaten Mast liefert so manche der alten Damen<br />

Steaks, die heute unter Kennern so teuer wie Wagyu-Beef gehandelt werden.<br />

Rasse und Herkunft sind Jaca dabei schnurz, aber keine Kuh gleicht<br />

hier der anderen und nicht jede eignet sich für diese späte Karriere.<br />

Dass dies nicht nur im Baskenland so ist, liegt auf der Hand, und auch<br />

in der Weinviertler Fleischerei Hofmann schätzt man das sehr spezielle<br />

Fleisch der Kühe seit Generationen. Würzig wie das Gras, das diese Kuh<br />

ein Leben lang gefressen hat, und mit den rahmigen Noten der Milch, die<br />

sie gegeben hat, meist auch mit der typisch gelben Fettauflage der Grünfutterverwerter.<br />

Manchmal schmeckt es sehr intensiv und ist dann vielleicht<br />

nicht jedermanns Sache, manchmal schmeckt es aber auch einem<br />

zarten Mastochsensteak zum Verwechseln ähnlich.<br />

Auch für den Fleischprofi ist es also immer wieder spannend zu sehen,<br />

welche Qualität hier am Ende aus der Reifekammer kommt. Denn vorerst<br />

ist Geduld angesagt, denn die Steaks werden noch an der Karkasse – also<br />

am „Englischen“ oder der „Pistole“ einige Wochen lang gereift. Trocken<br />

und am Knochen, neudeutsch „Dry aging, bone in“ genannt. Wenn dann<br />

die fast schwarz abgetrocknete Oberfläche von den Steaks geschnitten<br />

wird, ist das wie der Anschliff<br />

eines Halbedelsteins. Zutage kommen<br />

jetzt – hoffentlich – hervorragend<br />

marmorierte, mürbe Prime<br />

Rib Steaks, Filets und Rumpsteaks.<br />

Und die sensorischen Qualitäten<br />

des Fleisches werden zu diesem<br />

Zeitpunkt natürlich auch bereits<br />

überprüft. Bleibt dann der Daumen<br />

oben, kommt das Steak ins Spezialitätensortiment<br />

der Filialen und<br />

ist bei den Hofmanns dann zum<br />

normalen Preis eines Kalbinnen-<br />

Steaks wohlfeil – also deutlich<br />

günstiger als die Basken-Ware.<br />

Weil sich das unter Kennern aber<br />

bereits herumgesprochen hat, und<br />

auch weil die perfekten Kühe nun<br />

einmal Mangelware sind, empfiehlt<br />

sich auf jeden Fall die Vorbestellung.<br />

Was übrigens für das<br />

gesamte Programm gilt, das bei<br />

Hofmann extra zum Wintergrillen<br />

derzeit erhältlich ist.<br />

Wintergrill-<br />

Fleischspezialitäten<br />

der Fleischerei<br />

Hofmann<br />

Mangalitza-Kronen<br />

Gefüllte Lammkeule<br />

Steaks von der alten<br />

Kuh – Ribeye oder Beiried etc.<br />

Flanksteaks<br />

Geselchte Mangalitza-Bratwürstel<br />

Lammkronen von donauland Lamm<br />

Fledermäuse vom Strohschwein<br />

Gänse und Enten von Waldland<br />

T-Bone und Porterhouse und<br />

Rib-Steaks, perfekt trocken<br />

gereift – frisch oder TK<br />

Ribeye in jeder Stärke<br />

Rücken vom Hirsch, Hirschkalb,<br />

Reh, Wildschwein<br />

36<br />

37


Bis in die 70er hatten die meisten Istrier keine<br />

Ahnung, auf welchen Schätzen sie herumtrampelten.<br />

Sie wunderten sich lediglich über etliche italienische<br />

Hundehalter, die stundenlang in den Eichenwäldern<br />

der „Buzestina“ mit ihren Fellnasen Gassi gingen.<br />

Die Trüffeljägerin<br />

Irgendwann aber fiel dann der Groschen und es wurde allen<br />

klar, dass diese Region der kroatischen Halbinsel sogar mit<br />

Alba und Périgord als Hotspot der Trüffelsucher mithalten<br />

kann. In den grauen, fetten Lehmböden der Eichenwälder um<br />

Buzet und Motovun herrschen ideale Bedingungen für diese<br />

unterirdischen Fruchtkörper, die nur in Symbiose mit bestimmten<br />

Arten leben können. Neben den delikaten, frischen schwarzen<br />

Sommertrüffeln, die wohl jeder Kroatien-Tourist schon kennengelernt<br />

hat, wachsen hier auch die noch zehnmal teureren weißen<br />

Wintertrüffel sowie zwei weitere Arten der Gattung „Tuber“.<br />

Das Trüffelgeschäft ist hier Familiensache. Neben der bekannten<br />

Familie „Zigante“ ist es jene der „Puh“, die inzwischen<br />

schon etliche Jahrzehnte Erfahrung im Sammeln, Verarbeiten<br />

und Vermarkten der kostbaren Knollen hat und auch die besten<br />

Wälder um Mala Huba ihr Eigen nennt. Schon 1932 startete<br />

Großvater Puh in aller Stille als Trüffelsucher, heute führt<br />

Daniela das Familienunternehmen namens „Natura Tartufi“<br />

nahe Buzet. Einige hundert lizensierte Trüffelsucher verkaufen<br />

ihre Funde zum Tageskurs an die Puhs, die wiederum jährlich<br />

tonnenweise frische Trüffel an die Topgastronomie Europas<br />

liefern und zu hochwertigen Produkten verarbeiten.<br />

Sechs Suchhunde nennt die Familie selbst ihr Eigen, neben<br />

Daniela Puh ist es vor allem auch Mutter Anita, die täglich<br />

mit ihren zwei Lieblingshunden durch die Wälder streift und<br />

niemals mit leeren Händen zurückkommt. Und wer selbst auch<br />

einmal Trüffel finden will, kann dieses beeindruckende Jagderlebnis<br />

um 55 Euro pro Nase ganz einfach auf der Website der<br />

Trüffelfamilie (www.naturatartufi.com) buchen – so wie auch<br />

wir letzten Spätsommer.<br />

Trüffelsuche ist Nasenarbeit. Bis zu einem halben Meter Tiefe<br />

orten die Tiere das intensive Aroma der teuren Knollen und<br />

geben das lautstark bekannt. Wenn dann die Trüffel mit dem<br />

eigens dafür konstruierten Spaten an die Oberfläche befördert<br />

wird, ist die Freude beim Hund mindestens ebenso groß<br />

wie bei der Hundeführerin. Manchmal sogar so groß, dass die<br />

Beute vor dem begeisterten Schnüffler in Sicherheit gebracht<br />

und durch ein profanes Leckerli wie ein Stück Schnittkäse ersetzt<br />

werden muss.<br />

Schon nach zwei Stunden Suche über Stock und Stein hatten<br />

wir – oder doch eher die Hunde – jedenfalls tatsächlich zwei<br />

Handvoll bester schwarzer Sommertrüffel gefunden. 180<br />

Gramm insgesamt, wie sich später herausstellen sollte, die wir<br />

nach unserer erfolgreichen Jagd im Verkostungsraum der Puhs<br />

als Bestandteil einer geschmacksexplosiven Eierspeise serviert<br />

bekamen. Die ist natürlich inkludiert.<br />

TRÜFFEL & TRÜFFEL<br />

Die weiße Trüffel<br />

(Tuber magnatum Pico)<br />

ist der teuerste Pilz der Welt. 1.000 bis 6.000<br />

Euro ist das Kilogramm wert – je nach Qualität<br />

und Jahreszeit, die Saison dauert von September<br />

bis Ende Januar. Der Geruch ist sehr<br />

speziell und intensiv, die Farbe hellbraun,<br />

ocker oder zartgrün. Farbe und Geruch hängen<br />

vom Boden und dem Baum ab, mit dem<br />

die Trüffel in Symbiose lebt. Am häufigsten<br />

sind das Eiche, Pappel, Linde oder Haselnussbaum.<br />

Die schwarze Sommertrüffel<br />

(Tuber aestivum Vittadini)<br />

hat einen milderen Geruch und Geschmack.<br />

Die Haut ist hart und krustig, das Innere hat<br />

eine hellbraune Farbe mit weißer Marmorierung.<br />

Die Saison beginnt im späten Frühling<br />

und kann bis Ende November dauern.<br />

Die schwarze Wintertrüffel<br />

(Tuber brumale Vittadin)<br />

hat eine ähnliche Farbe wie die Sommertrüffel,<br />

die Haut ist jedoch weniger rau,<br />

Geschmack und Geruch aber intensiver. Das<br />

Innere ist dunkelbraun, mit weißer Marmorierung.<br />

Die Saison beginnt im Herbst und<br />

dauert bis zum Anfang des Winters.<br />

Die schwarze Edeltrüffel<br />

(Tuber melanosporum Vittadin)<br />

wird vor allem im Januar und Februar gefunden.<br />

Sie hat einen sehr intensiven Geschmack<br />

und ist nach der weißen Trüffel der teuerste<br />

Pilz der Welt.<br />

38<br />

39


essen & trinken<br />

Berger-Schinken<br />

Ham<br />

Dynasty<br />

Sieghartskirchen ist der Nabel der österreichischen<br />

Schinken-Welt. Denn das Traditionsunternehmen der<br />

Familie Berger ist zwar auch Vollsortimenter in Sachen<br />

Wurst, aber beim Schinken sind die Niederösterreicher seit<br />

Generationen ganz klar Kompetenzträger der Nation.<br />

S<br />

echzig Schinkensorten und mehr<br />

– je nach Saison oder Trend –<br />

hat Berger im Programm und<br />

tatsächlich kann niemand sonst<br />

Schinken so gut und so zahlreich<br />

wie diese Manufaktur mit inzwischen fast<br />

130-jähriger Metzgertradition. Davon<br />

zeugen auch Dutzende von nationalen<br />

und internationalen Prämierungen, allen<br />

voran die vielfache Auszeichnung der<br />

Berger-Schinken mit dem begehrten<br />

PRODUKT-Champion.<br />

Was 1890 als kleine Dorffleischerei<br />

begann, ist heute ein stattliches Unternehmen<br />

mit rund 550 Mitarbeitern.<br />

Aber immer noch ist die Schinkenproduktion<br />

dort Handwerk im engsten Sinn,<br />

mit sympathischen Bodenständigkeiten<br />

wie lokaler Produktion, regionaler Wertschöpfung<br />

und starker Fokussierung auf<br />

Nachhaltigkeit. Das ist bei Berger kein<br />

Modewort, sondern gelebte Praxis. Mit<br />

dem Programm „Regional-Optimal“<br />

war Geschäftsführer Rudolf Berger<br />

schon vor knapp zehn Jahren der Branchen-Pionier<br />

in Sachen Tierwohl und<br />

regionaler Verantwortung.<br />

So liegen bis heute die Schweinemastbetriebe<br />

für diese Marke ausschließlich<br />

in einem Radius von 50 Kilometern<br />

rund um Sieghartskirchen im Tullnerfeld.<br />

Das ist gut für die Bauern, die<br />

Schweine und das Klima.<br />

Das gesamte Futter der Tiere wie Mais,<br />

Getreide und Eiweißfutter stammt zu<br />

100% aus Österreich bzw. dem nahen<br />

Donauraum und ist garantiert gentechnikfrei.<br />

Und natürlich werden auch<br />

die Standards des AMA-Gütesiegels<br />

zu 100% erfüllt. 25% des Berger-<br />

Sortiments sind aktuell bereits auf<br />

„Regional-Optimal“ umgestellt, 40<br />

Vertragsbauern liefern dafür an den<br />

betriebseigenen Schlachthof. Und dieser<br />

ist auch der limitierende Faktor, denn<br />

hier werden pro Woche „nur“ 1.300<br />

Schweine geschlachtet.<br />

Mit einer 1.087 m² großen Solarwärmeanlage<br />

wird in Sieghartskirchen jene<br />

Energie erzeugt, die zum Kochen von<br />

Schinken verwendet wird. Im Jahr 2014<br />

wurde diese solarthermische Anlage um<br />

121 m² Hochtemperatur-Sonnenkollektoren<br />

erweitert und eine 1.183 m² große<br />

Photovoltaikanlage errichtet. Der hier erzeugte<br />

Strom wird direkt im Betrieb zur<br />

Kühlung und Klimatisierung eingesetzt.<br />

Und mehr als 1.000 Tonnen CO2-Äquivalente<br />

werden beim Recycling eingespart.<br />

Das entspricht fast 10.000.000<br />

PKW-Kilometern.<br />

2015 wurde die Berger Tierwohlinitiative<br />

(BeTI) gegründet, die wissenschaftlich<br />

von der Universität für Bodenkultur<br />

begleitet wird. Im Zentrum dieser Initiative<br />

steht die weitere Verbesserung der<br />

Lebensbedingungen der Schweine auf<br />

den Regional-Optimal-Partnerhöfen.<br />

Dazu gehören ein funktionierendes<br />

Gesundheits-Management, eine tierfreundlich<br />

gestaltete Umgebung – wie<br />

die Verbesserung des Stallklimas – und<br />

die Einhaltung tierethischer Grundregeln.<br />

Garantiert mit einer lückenlosen<br />

Kontrolle durch ein internetbasiertes<br />

Datenprogramm.<br />

Seit dem Frühjahr 2017 beherbergt das<br />

Unternehmen auch 10 Bienenvölker mit<br />

jeweils 50.000 Bienen. Das heißt rund<br />

500.000 Bienen haben hier ein neues<br />

Zuhause gefunden und erzeugen ca.<br />

200 kg Honig vor Ort.<br />

2017 wurde nach einjähriger Bauzeit<br />

auch ein moderner Zubau eröffnet, in<br />

dem nicht nur die Büros für 60 Mitarbeiter,<br />

sondern auch eine moderne<br />

Schauküche Platz fanden. In diesem<br />

Bereich wird das Thema Fleisch und<br />

Schinken für Kunden und Besucher<br />

erleb- und schmeckbar gemacht und<br />

die Herstellung bis zum fertigen Produkt<br />

gezeigt. Aber auch Verkostungen,<br />

Themenworkshops und Führungen<br />

finden hier statt, denn so Rudolf Berger:<br />

„Wir zeigen gerne, wie wir arbeiten.<br />

Denn wir vertrauen auf Handarbeit –<br />

nicht weil wir müssen, sondern weil<br />

wir den Unterschied kennen!“<br />

Zwei Generationen der Unternehmer-Familie:<br />

Herta Berger, Gaby Kritsch, Rudolf Berger und<br />

Claudia Berger<br />

40<br />

41


essen & trinken<br />

Heiße<br />

Schinken-Maki<br />

essen & trinken<br />

Traditions-Beinschinken<br />

Österreichs bester Beinschinken – diese<br />

Auszeichnung durch eine unabhängige<br />

Fachjury kommt nicht von ungefähr.<br />

Dieser Edelschinken mit AMA-Gütesiegel<br />

wird von Meisterhand einzeln gefertigt<br />

und über Buchenholz geräuchert.<br />

Zutaten<br />

1 Karotte, 1 Zucchini<br />

1 EL Pflanzenöl<br />

1 Prise Rohrzucker<br />

1 TL Sushi-Essig<br />

150 g fertiger Sushi-Reis<br />

100 g Beinschinken, fein<br />

gehackt<br />

1 Handvoll frische<br />

Korianderblätter, gehackt<br />

50 g Wasabi-Nüsse<br />

4 Scheiben Schinken,<br />

ca. 1,5-2 mm dick<br />

geschnitten<br />

2 Scheiben Nori<br />

(getrocknete Algen)<br />

1/8 l Teriyaki-Sauce mit<br />

geröstetem Knoblauch<br />

1 Handvoll frische<br />

Basilikumblätter<br />

1 TL Wasabi oder<br />

frischer Kren<br />

1 EL Zitronensaft<br />

1 EL Sweet-Chili-Sauce<br />

Salz, Pfeffer<br />

Zubereitung:<br />

Die Karotte in lange Stifte schneiden. Die Zucchini der Länge nach vierteln<br />

und die Kerne wegschneiden. Dann das Fruchtfleisch ebenfalls in längliche<br />

Stifte schneiden. Auf einer Grillplatte mit etwas Öl erst die Karotten und<br />

dann die Zucchini langsam rundum anrösten, mit einer Prise Salz und einer<br />

Prise Rohrzucker halbweich garen. Mit einem Spritzer Sushi-Essig ablöschen<br />

und überkühlen lassen.<br />

Eine Tasse Sushi-Reis in einem Haarsieb so lange unter fließendem Wasser<br />

waschen, bis dieses klar bleibt. Dann<br />

mit 2 Tassen Wasser und ½ TL Salz weich kochen. Danach 4 EL Sushi-Essig<br />

daruntermischen und den Klebreis erkalten lassen.<br />

150 g dieses gesäuerten Sushi-Reises mit gehacktem Schinken und den<br />

gehackten Korianderblättern mischen, bei Bedarf mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Die Wasabi-Nüsse in einem Mörser zerstoßen.<br />

Zwei Scheiben Schinken überlappend auf die Maki-Matte legen, darauf das<br />

Nori-Blatt. Dieses mit etwas Teriyaki-Sauce einpinseln und dem Wasabi<br />

bestreichen. Die Hälfte der Reis-Schinken-Masse dünn auf das Maki-Blatt<br />

aufbringen – dabei den Rand zum Schließen der Rolle freilassen.<br />

Mit einer Reihe Basilikumblätter sowie den Karotten- und Zucchinistiften<br />

belegen, dann das Ganze straff zu einer Rolle formen.<br />

Diese Rolle auf der Grillplatte bei mittlerer Hitze rundum anbraten, sodass<br />

eine appetitliche Bräunung entsteht.<br />

Schließlich mit der Teriyaki-Sauce einpinseln und in den gestoßenen<br />

Wasabi-Nüssen wälzen.<br />

In dicke Tranchen schneiden und noch warm mit einer Dipsauce als Fingerfood<br />

servieren.<br />

Unser Dip-Tipp: Die restliche Teriyaki-Sauce mit dem Zitronensaft und der<br />

Sweet-Chili-Sauce sowie etwas Wasser zu einer würzigen Sauce verrühren.<br />

42<br />

43


essen & trinken<br />

Gegrillte Schinken-<br />

Käse-Sticks<br />

Zutaten<br />

1 Bund Frühlingszwiebeln<br />

4 Blätter vom Römerschinken,<br />

mittelfein<br />

geschnitten<br />

8 dünne Scheiben<br />

Bergkäse<br />

12 Grissini<br />

4 EL Frischkäse<br />

(mit Kren)<br />

Zubereitung:<br />

Den grünen Teil der Frühlingszwiebeln der Länge nach in feine Streifen<br />

schneiden.<br />

Schinkenblatt auflegen, jeweils zwei Scheiben Bergkäse darauf. Drei dünne<br />

Grissini und die der Länge nach fein aufgeschnittenen Frühlingszwiebeln<br />

mit einem Löffel Kren-Frischkäse randnah auf diese Unterlage kleben und<br />

straff zusammenrollen. Die überstehenden Teile wegschneiden und die Rollen<br />

auf dem Grill langsam rundum bräunen, bis der Käse beginnt auszutreten.<br />

Dann sofort warm oder kalt als Starter oder Snack servieren.<br />

Römerschinken<br />

Mit einer Mischung aus Blütenhonig und<br />

Gewürzen wird dieser mit dem AMA-Gütesiegel<br />

ausgezeichnete Schinken in einem<br />

speziellen Verfahren gebraten. Die dezente<br />

Süße und das Raucharoma passen perfekt<br />

zu Käse.


essen & trinken<br />

Wolkeneier<br />

mit Schinken<br />

Zutaten<br />

4 Eier<br />

2 EL Farmerschinken,<br />

klein geschnitten<br />

Salz, Pfeffer<br />

Zubereitung:<br />

Eier trennen, Eiklar mit einer Prise Salz zu steifem Schnee schlagen,<br />

danach vorsichtig den klein geschnittenen Schinken unterheben. Grill<br />

zum indirekten <strong>Grillen</strong> vorbereiten und auf 220°C vorheizen.<br />

Eine Grillplatte mit Backpapier belegen und darauf vier Häufchen der<br />

Schneemasse portionieren. In die Mitte der Häufchen jeweils eine Mulde<br />

drücken und ein rohes Eigelb hineinplatzieren.<br />

Mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer bestreuen und im geschlossenen<br />

Grill 4-5 Minuten backen.<br />

Die Wolkeneier vorsichtig vom Backpapier lösen und heiß servieren.<br />

Farmerschinken<br />

Der handgefertigte Farmerschinken mit seiner<br />

charakteristischen Wabenform ist längst<br />

zum Klassiker geworden. Sein herzhafter,<br />

geräucherter Schinkengeschmack gibt<br />

vielen Gerichten erst den richtigen Kick.


Pulled Duck<br />

Peking Style<br />

Der Begriff „Pekingente“ steht sowohl für eine Gattung des schmackhaften<br />

Wassergeflügels wie auch für ein mehrgängiges Gericht mit dem Ursprung<br />

in der verbotenen Stadt. Dieses in Perfektion zuzubereiten, erfordert allerdings<br />

eine mehrjährige Ausbildung, die Lizenz der Volksrepublik und ein<br />

paar Tage Urlaub. Es geht aber auch einfacher.<br />

Die echte Pekingente ist rar.<br />

Weil sie ja (eigentlich) nur<br />

mit einer offiziellen Lizenz<br />

der Volksrepublik China<br />

zubereitet werden darf,<br />

obwohl das Rezept vor über 400<br />

Jahren just für Kaisers entwickelt<br />

wurde. Und das hat es in sich. Ausgenommen<br />

wird die speziell gemästete<br />

Pekingente nämlich nicht<br />

wie üblich über den Hinterausgang,<br />

sondern durch einen winzigen<br />

Schnitt unterhalb des Flügels, Hals<br />

und Kopf bleiben unbedingt dran.<br />

Nur so geht später beim Schmoren<br />

des aufgehängten Vogels kein<br />

Tropfen Fleischsaft verloren. Vorher<br />

wird aber noch ordentlich Luft<br />

zwischen Haut und Karkasse gepumpt<br />

und kochend heißes Wasser<br />

über erstere geschöpft, damit sie<br />

schön knusprig wird.<br />

Chinesische Köche mit der Lizenz<br />

zum Brutzeln baden den Vogel<br />

dann auch noch in einer Wasser-<br />

Honig-Salz-Mischung, hängen ihn<br />

über Nacht zum Trocknen auf und<br />

braten ihn dann – wieder hängend<br />

– in einem sehr speziellen Ofen.<br />

Das aufgeschnittene Fleisch der<br />

Ente wird dann zusammen mit der<br />

knusprigen Haut und Frühlingszwiebeln<br />

in hauchdünne Pancakes<br />

eingewickelt als Vorspeise serviert<br />

und mit den Fingern in süß-pikante<br />

Saucen getaucht. Ganz einfach,<br />

oder?<br />

Auf jeden Fall aber sehr delikat.<br />

Wer jedoch schon einmal in Peking<br />

bei einem Enten-Dinner saß<br />

und während des umständlichen<br />

Service-Zeremoniells der gebratenen<br />

Ente beim Erkalten zusehen<br />

musste, weiß auch eine heimische,<br />

knusprig gegrillte Frühmastente<br />

sehr zu schätzen. Aber es spricht<br />

natürlich nichts dagegen, sich aus<br />

dem „Asian Way of Duck“ einige<br />

Anleihen zu nehmen und das am<br />

Grillspieß geröstete Geflügel im<br />

Peking Style zu würzen und zu servieren.<br />

Und wenn wir schon bei der<br />

Fusionsküche sind, nehmen wir hier<br />

auch gleich Anleihen beim aktuellen<br />

„Pulled“-Trend. Denn gerade<br />

das saftige, dunkle Fleisch der Ente<br />

eignet sich hervorragend dafür.<br />

Die Pekingente<br />

Die sogenannte Pekingente ist eine domestizierte Form der<br />

Stockente mit Ursprung in Asien und auch in Europa die häufigste<br />

Form der Hausente. Die heute am meisten im Handel<br />

verbreiteten amerikanischen Pekingenten wurden im 19. Jahrhundert<br />

auf ihre Wirtschaftlichkeit hin selektiert, die früher bei<br />

uns üblichen Enten mit dem typischen aufrechten Gang sind<br />

jedoch Abkömmlinge der „Deutschen Pekingente“, die ebenfalls<br />

aus Fernost-Importen gezüchtet wurde.<br />

Lieferanten der beliebten Entenbrüste hingegen sind meist Flugenten-Rassen<br />

bzw. Barbarie-Enten, die einen weit höheren Anteil<br />

an Brustfleisch liefern.<br />

48<br />

49


essen & trinken<br />

Die Beilagen<br />

Zutaten Ente:<br />

1 ausgenommene<br />

Ente, ca. 2 kg<br />

1 TL Salz<br />

2 TL Honig<br />

¼ l Wasser<br />

Zutaten Rotkraut:<br />

1 Packung efko Rotkraut<br />

mit Maroni<br />

3 cm frischer Ingwer,<br />

geschält<br />

½ Chilischote<br />

2 TL Sojasauce<br />

2 TL Sushi-Essig<br />

Wenn Sie eine frische Mastente bekommen<br />

– was leider nicht ganzjährig<br />

möglich ist –, sollte das Ihre erste Wahl<br />

sein. Denn nur dann macht unser erster<br />

Schritt Sinn: das Übergießen der gewaschenen<br />

Ente mit richtig heißem Wasser<br />

aus dem Wasserkocher. Da schmilzt die<br />

subkutane Fettschicht an und die Haut<br />

wird beim <strong>Grillen</strong> knuspriger. Beim tiefgekühlten<br />

Vogel hingegen ist dies etwas<br />

riskant und auch nicht unbedingt notwendig,<br />

weil das Frosten die Haut bereits<br />

angeknackt hat. Dieses TK-Geflügel lässt<br />

man lediglich schön langsam im Kühlschrank<br />

(Gemüselade) auftauen.<br />

Nun ist die gängige Praxis, die Haut an<br />

vielen Stellen anzupiksen, um den Austritt<br />

des Fettes beim Garen zu ermöglichen.<br />

Dabei ist es allerdings wichtig, nur ganz<br />

seicht einzustechen, da sonst unweigerlich<br />

in der Hitze des Grills dunkle Fleischsäfte<br />

an die Oberfläche treten und unschöne<br />

Schlieren auf der Haut verursachen. Im<br />

Zweifelsfall beschränkt man die Pikserei<br />

besser nur auf die fetten Partien bei Pürzel<br />

und Keulenansatz.<br />

Dann machen wir es den Asiaten nach<br />

und marinieren die Ente innen und außen<br />

lediglich mit Salz. Das Wasser und den<br />

Honig lassen wir lieber noch weg, denn<br />

dieser karamellisiert in der intensiven<br />

Hitze des Grills zu rasch. Dann lassen wir<br />

die Ente im Kühlschrank trocknen.<br />

Zum Garen wird die Ente mit Küchengarn<br />

bardiert und auf einen Drehspieß gesteckt,<br />

wobei auch hier darauf geachtet werden<br />

sollte, die Haut nicht zu oft einzustechen.<br />

Im vorgeheizten Grill bei etwa 200°C<br />

Deckeltemperatur 10 Minuten rundum<br />

schön Farbe nehmen lassen – die Ente<br />

sollte dabei so platziert sein, dass sie nicht<br />

direkt über dem Brenner oder der Glut<br />

rotiert. Nach der ersten Phase kommt<br />

nun ein „Anstrich“ mit dem Gemisch aus<br />

Honig, Wasser und wieder etwas Salz,<br />

dann wird der Grill auf kleinste Stufe<br />

gedreht. Im Idealfall wird nun bei etwa<br />

90-100°C über 2-3 Stunden bis zur gewünschten<br />

Kerntemperatur fertig gegart.<br />

Wer die Temperatur des Grills nicht so<br />

weit reduzieren kann oder will, muss natürlich<br />

mit kürzeren Garzeiten rechnen.<br />

Wenn das Fleisch für Sie noch Biss haben<br />

soll, dann ist bei 80° Kerntemperatur<br />

Schluss, wenn Sie es zwischen den Fingern<br />

zerzupfen wollen, sind 90°C auch<br />

noch gut. Drüber aber wird das Fleisch<br />

unweigerlich trocken. Auf jeden Fall aber<br />

muss die Ente nach dem <strong>Grillen</strong> noch<br />

bei Zimmertemperatur mindestens 10<br />

Minuten im Ganzen rasten, bevor sie zerkleinert<br />

und mit den Pfannkuchen, dem<br />

Gemüse und der Sauce serviert wird.<br />

Die Pfannkuchen. Natürlich kann man<br />

sich die Pfannkuchen bei ausreichend<br />

vorhandenem Freizeitüberschuss aus<br />

Mehl, Wasser und Salz selbst machen,<br />

unser Fokus aber liegt diesmal doch<br />

eher bei der Ente. Am einfachsten ist<br />

es daher, sich (wie wir) fertige „Peking<br />

Duck Pancakes“ im Asiashop zu kaufen,<br />

aber auch auf den Ethno-Metern der<br />

heimischen Supermärkte gibt es brauchbare<br />

Alternativen. Kleine Texmex-Fladen<br />

beispielsweise, die jedoch vorzugsweise<br />

aus Weizen und nicht aus Maismehl gebacken<br />

sein sollten.<br />

Rotkraut sowie Kastanien sind tatsächlich<br />

auch in der asiatischen Küche sehr<br />

beliebt. Wir machen es uns auch hier<br />

einfach und nehmen dafür das ausgezeichnete,<br />

fertig gegarte und mit Maroni<br />

veredelte Rotkraut von efko, das wir mit<br />

ein paar Zutaten fernöstlich würzen.<br />

Einige feine Scheiben frischer Ingwer,<br />

eine halbe Chilischote in feine Ringe geschnitten,<br />

eine reife Mango geschält und<br />

gewürfelt sowie ein paar Spritzer Zitronensaft<br />

und Sojasauce und eine Handvoll<br />

Korianderblätter machen aus dem Klassiker<br />

ein subtropisches Gemüse.<br />

Eine wichtige Beilage für eine Peking-<br />

Style-Ente ist auch die Frühlingszwiebel.<br />

Diese wird dafür zugeputzt, in handliche<br />

Stücke und anschließend der Länge nach<br />

in feine Streifen geschnitten.<br />

Frischer Koriander darf natürlich auch<br />

nicht fehlen, und wir haben uns mit dem<br />

Sparschäler auch frische Karottenstreifen<br />

gehobelt und mit etwas Salz, Sushi-Essig<br />

und Sesamkernen mariniert.<br />

Sehr gut passen auch mit Knoblauch und<br />

Sesamöl sautierte Pilze dazu, die nach<br />

dem Erkalten mit etwas Pfeffer, Salz und<br />

Sushi-Essig abgeschmeckt werden.<br />

Und zu guter Letzt ist auch die völlig<br />

unverzichtbare Hoisin-Sauce ein Thema.<br />

Hier gibt es wieder einmal gehörige<br />

Qualitäts- und Geschmacksunterschiede,<br />

die man allerdings wohl besser selbst<br />

herausfindet. Wir haben uns für die<br />

thailändische Marke „Flying Goose“ entschieden,<br />

die wirklich sehr gut zur Ente<br />

passt.<br />

50


essen & trinken<br />

Von oben nach unten:<br />

Husar, Erika und Valdivia<br />

essen & trinken<br />

Neue Kartoffeln<br />

Wenn wir neue Kartoffeln sagen, meinen wir<br />

nicht Heurige, wie unsere ähnlichsprachigen<br />

Nachbarn, sondern neue Kartoffelsorten mit<br />

alten, längst verloren geglaubten Qualitäten.<br />

Zwar gibt es auch heute noch dann und wann<br />

saisonale Lichtblicke wie die „Kipfler“, jedoch herrscht dazwischen<br />

meist Erdapfel-Langweile in den Bückzonen der<br />

Obst- und Gemüse-abteilungen der Nahversorger.<br />

Schön retro sind dagegen erfreulicherweise die neuesten<br />

Züchtungen der Niederösterreichischen Saatbaugenossenschaft<br />

– kurz NÖS genannt –, allen voran die junge<br />

„Valdivia“, die sich derzeit im Handel leider noch etwas rar<br />

macht. Dass diese österreichische Neuentwicklung ausgerechnet<br />

den Namen einer chilenischen Hafenstadt trägt,<br />

ist etwas irreführend. Immerhin stammen ja die Urahnen<br />

unserer Bramburi von den indigenen Völkern der Anden, die<br />

bis heute neben Mais bevorzugt Kartoffeln verzehren. Die<br />

„Valdivia“ jedoch ist eine lupenreine niederösterreichische<br />

Neuzüchtung der Saatbaugenossenschaft in Windigsteig.<br />

Sie zählt zu den festkochenden Speisekartoffeln und ist für<br />

uns die Interessanteste unter den aktuellen, neuen Sorten,<br />

auch wenn etwa die etwas weißfleischigere „Erika“ schon<br />

etwas früher reift und „Ditta“ im Handel nach wie vor omnipräsent<br />

ist. Die Valdivia hingegen ist eine eher späte unter<br />

den sogenannten „frühreifen“ Sorten und wird erst ab Ende<br />

Juli geerntet. Diese hochwertige Kartoffel hat außerdem<br />

deutlich weniger Ertrag als etwa die „Ditta“, die Erdäpfel<br />

bleiben deutlich kleiner.<br />

Und gottlob wachsen sie nicht um die Wette, denn es sind<br />

auch bei den Valdivias wieder gerade die kleinen Exemplare,<br />

die viel intensiver schmecken und beim Kochen schön gelb<br />

und speckig bleiben, wie wir herausfanden. Die größeren<br />

eignen sich dafür sehr gut als schmackhafte, gelbfleischige<br />

Bratkartoffel – will man jedoch Baked Potatoes oder Erdäpfelknödel<br />

fabrizieren, ist man mit der ebenfalls eher neuen<br />

Sorte „Husar“ noch besser dran, die von der NÖS zwar als<br />

„vorwiegend festkochend“ geführt wird, deren größere Exemplare<br />

für unsereiner aber doch eher als „mehlig“ durchgehen.<br />

Und zwar im positiven Sinn.<br />

Übrigens wissen auch Wildschweine und Kartoffelschädlinge<br />

wie der Drahtwurm die Qualitäten von Topsorten wie<br />

Valdivia & Co. zu schätzen. Werden diese neben einer Allerweltssorte<br />

oder Stärkekartoffeln angebaut, wird das Getier<br />

immer die schmackhaftere Kartoffel wählen, was deren<br />

Ertrag natürlich weiter mindert. Aber es bleiben immer noch<br />

genug für uns über!<br />

52<br />

braucht das Land<br />

Gelbfleischig, speckig, aromatisch – so haben die Älteren unter uns noch Erdapfel-<br />

Legenden wie „Sieglinde“ und „Sigma“ in bester Erinnerung. Dem Niedergang<br />

dieser Ära folgten moderne, ertragreiche, meist anonyme Sorten, mit denen man<br />

uns unter der Bezeichnung „festkochend“ oder „vorwiegend festkochend“ oft den<br />

Kartoffel salat vermiest hat. Mit neuen, hochwertigen Kartoffeln will man jetzt in<br />

Niederösterreich wieder an alte Tugenden anschließen.<br />

KARTOFFELKOMPETENZ AB HOF<br />

Wir wissen das mit den neuen Sorten ja<br />

jetzt aus eigener Erfahrung, denn wir<br />

haben uns im nieder-österreichischen<br />

Lachsfeld bei Naglern – einer Hochburg<br />

der Weinviertler Kartoffelkultur – bei den<br />

Direktvermarktern Josef und Franziska<br />

Popp je einen Sack der interessantesten<br />

neuen Erdäpfel besorgt und diese gekocht,<br />

gebraten, gegrillt und verkostet.<br />

Die Popps bauen seit vier Generationen<br />

auf den steinfreien, hellen Böden der Region<br />

Erdäpfel „mit Charakter“ an, begüns-tigt<br />

auch vom trockenen Klima, das<br />

die Krautfäule hintanhält. Und sie vermarkten<br />

ihre besten Speisekartoffeln<br />

gerne ab Hof, denn der Großhandel unterscheidet<br />

preislich weniger zwischen<br />

den einzelnen Sorten als erfahrene<br />

Köche. Dazu bieten sie weitere regionale<br />

Erzeugnisse und Freilandeier<br />

vom eigenen Hof, haben unter<br />

www.popp.lachsfeld.at sogar eine<br />

eigene Website mit ihren Produkten.<br />

Mit 6 Euro für den 10-kg-Sack kann man<br />

dort Qualitätserdäpfel wie „Valdivia“,<br />

„Erika“ und „Husar“ zum Schonpreis<br />

erstehen, dazu Spezialitäten wie „Blaue<br />

St. Galler“, die rotschalige „Fabiola“<br />

etc. Die populären „Naglerner Kipfler“<br />

kosten übrigens das Doppelte – weil<br />

sie auch nur maximal die Hälfte des<br />

Ertrages bringen.<br />

Informationen: Familie Popp,<br />

2113 Lachsfeld, Tel.: 0664/5029136,<br />

josef.popp@gmx.at<br />

Tipp:<br />

Lagern sollte man Erdäpfel am<br />

besten kühl, feucht, dunkel –<br />

und ungewaschen. Gewaschene<br />

Erdäpfel sollten in die Gemüselade<br />

des Kühlschranks, aber<br />

nicht unter 4°C.<br />

53


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Auf www.grillzeit.at finden Sie aktuelle Informationen zum Thema <strong>Grillen</strong>, alle Ausgaben der<br />

<strong>GRILLZEIT</strong> als PDF zum Durchblättern sowie unseren Online-Shop mit ausgesuchten Produkten für<br />

qualitätsbewusste FeuerköchInnen – viele davon sogar exklusiv für uns maßgefertigt oder optimiert.<br />

Einige Topseller dieses Sortiments gibt es jetzt zu einem sehr speziellen Aktionspreis – solange<br />

der Vorrat reicht! Bestellen können Sie direkt im Shop, gerne aber per Mail an shop@grillzeit.at.<br />

Die besten Schneidbretter. Ein gutes Schneidbrett sollte aus<br />

einem harten (aber nicht zu harten) Holz bestehen und völlig<br />

wasserfest verleimt sein – was leider schon sehr selten geworden<br />

ist. Es muss auch satt auf der Arbeits fläche liegen und sollte dem<br />

Messer ein gewisses elastisches „Feedback“ geben, das die Arbeit<br />

wesentlich erleichtert.<br />

Wir sind bei unserer Suche nach den besten Brettern bei einem<br />

US-Hersteller gelandet, der hier derzeit das Maß der Dinge ist.<br />

Die Marke „Boos Blocks“ aus Illinois ist der Rolls Royce unter den<br />

Schneidbrettern, allerdings ohne dessen Luxus-Attitüde. Denn die<br />

mächtigen Bretter aus amerikanischem Ahorn oder Schwarznuss<br />

sind nicht nur ausgesprochen schön, sondern auch echte Arbeitstiere.<br />

Güde Alpha Sonderedition<br />

Zubereitungsmesser 16 cm (Best.nr. GZ 116)<br />

Bisher € 79,- / jetzt um € 69,-<br />

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Güde Alpha Sonderedition<br />

Santoku 18 cm (Best.nr. GZ 118)<br />

Bisher € 125,- / jetzt um € 98,-<br />

Richtig gute Messer. Güde Alpha Sonderedition. Die geschmiedeten<br />

Kochmesser der Alpha-Serie von Güde sind mit das Beste,<br />

was man an Solinger Klingen erstehen kann. Am Ende des Griffes<br />

ist ein Knauf ausgeschmiedet, was den Schwerpunkt des Messers<br />

nach hinten verlagert und ihm eine besondere Balance verleiht.<br />

Für uns wurden diese erstklassigen Messer noch extra nach unseren<br />

Vorstellungen konfektioniert. Mit einem besonderen Griff<br />

aus ausgesuchtem Walnuss-Wurzelholz etwa und ohne Klingenschutz<br />

(Kropf) geschmiedet, um die Klinge selbst durchgängig auf<br />

dem Schleifstein schärfen zu können. Aus diesem Grund erhält<br />

diese Sonderserie auch einen besonders schnitthaltigen V-Schliff<br />

auf japanische Art statt des sonst in Europa üblichen balligen<br />

Schliffes.<br />

Ein Kochmesser mit 26 cm Länge ist die Kingsize-Version dieses<br />

Typs. Groß genug für jeden Braten, liegt es trotz seiner imposanten<br />

Länge sehr ausgewogen in der Hand und kann in der Hand<br />

eines Profis so ziemlich alles. Das Zubereitungsmesser ist mit<br />

16 cm Klingenlänge das richtige Gerät für die feinen Arbeiten<br />

und das Santoku mit seiner typischen breiten Klinge von 18 cm<br />

Länge und Kullenschliff ein geniales Messer für Gemüsejulienne,<br />

Kräuterhacken und das präzise Schneiden von Scheiben jedweden<br />

Schnittgutes.<br />

Boos Blocks Schneidbrett aus schwarzer Walnuss im Format<br />

51 x 38 x 4 cm (Best.nr. GZ 121) Das massive Schneidbrett ist auf<br />

der einen Seite plan und auf der anderen Seite mit einer tiefen<br />

Saftrille versehen.<br />

Bisher € 175,- / jetzt um € 139,-<br />

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€ 98,-<br />

Der ultimative Stichthermometer. Genauso wichtig wie ein<br />

gutes Grillgerät ist ein wirklich genauer und auch reaktionsschneller<br />

Stichthermometer, denn schon ein halbes Grad Unterschied kann<br />

über den richtigen Garpunkt von Fleisch oder Fisch entscheiden.<br />

Und schnell gehen muss es bei der Stichprobe ja meistens auch.<br />

Die Referenzklasse stammt hier vom deutschen Hersteller Testo,<br />

mit dessen geeichten Geräten auch wir bei unseren redaktionellen<br />

Praxistests die Benchmarks für die Testkandidaten setzen.<br />

Für unser Shop-Sortiment haben wir den testo 104-IR ausgewählt,<br />

der neben seinen Qualitäten als Stichthermometer auch noch die<br />

berührungslose Infrarotmessung von Oberflächen wie Grillrosten,<br />

Pfannen oder auch Tiefkühlzonen ermöglicht. Dieser Einstech-<br />

Infrarot-Thermometer ist wasserdicht, darf also auch einmal im<br />

Nassen liegen bleiben, er schaltet sich bei Nichtgebrauch von<br />

alleine ab und er ist auch auf der Stelle hinter dem Komma noch<br />

gnadenlos genau.<br />

Stichthermometer testo 104-IR (Best.nr. GZ 130)<br />

Bisher € 120,- / jetzt um € 99,- (ohne Batterien)<br />

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Güde Alpha Sonderedition<br />

Kochmesser 26 cm (Best.nr. GZ 126)<br />

Bisher € 144,- / jetzt € 119,-<br />

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€ 119,-<br />

Kasumi Masterpiece. Die Messer der Serie „Kasumi Masterpieces“<br />

aus dem japanischen Seki, seit 800 Jahren ein Zentrum<br />

japanischer Schmiedekunst, haben elegante und äußerst schnitthaltige,<br />

eisgehärtete Damaszenerklingen mit einer Härte von<br />

60HRC. Der Kern der Kasumi Messerklingen besteht aus extra<br />

hartem V-Gold 10 Stahl, stabilisiert wird er durch den 32-lagigen<br />

Damaststahl an den Flanken. Dadurch behält die Schneide länger<br />

ihre Schärfe und lässt sich leicht nachschärfen.<br />

Das Fleischmesser mit 24-cm-Klinge ist besonders gut zum Tranchieren<br />

großer Fleischstücke und zum Filetieren geeignet, der<br />

ergonomische Griff des Kasumi besteht aus schwarzem Pakkaholz.<br />

Kasumi Masterpiece MP 09 (Best.nr. GZ 109)<br />

Bisher € 225,- / jetzt um € 159,-<br />

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€ 159,-<br />

54<br />

55


essen & trinken<br />

essen & trinken<br />

Grill the World<br />

Mit dieser Serie gehen wir auf große Weltreise. Denn rund um den Globus wird<br />

gegrillt – und überall ein wenig anders. Mit auf die Reise durch die internationalen<br />

Feuerküchen nimmt Sie Buchautor Gerd Wolfgang Sievers, der Ihnen<br />

die interessantesten Destinationen zeigt. Und zwar so, dass Sie auch ganz<br />

bequem von zuhause aus zum Globegriller werden können.<br />

04<br />

V<br />

on allen Regionen Spaniens ist das legendäre<br />

Andalusien sicherlich die landschaftlich<br />

vielseitigste. Das niederschlagsreiche<br />

Hochgebirge der Sierra de Grazalema geht<br />

über in staubtrockene Steppen und Sanddünen,<br />

Koch- und Steineichenwälder wechseln sich<br />

mit Oliven- und Pinienhainen ab und dann ist da<br />

schließlich der touristisch erschlossene Süden mit<br />

seinen weitläufigen Stränden am Meer. Dazwischen<br />

finden sich Traumstädte wie Sevilla, Granada, Córdoba<br />

und Málaga, die mit ihrem unverwechselbaren<br />

gastronomischen Charme kulinarische Traumziele<br />

darstellen.<br />

Es versteht sich geradezu von selbst, dass eine<br />

derart vielseitige Region auch eine sehr abwechslungsreiche<br />

Küche zu bieten hat. Fernab von der aus<br />

Valencia stammenden Paella, die zum touristischen<br />

Grundnahrungsmittel Spaniens erkoren wurde, findet<br />

man in Andalusien eine herzhafte, sehr ländlich<br />

rustikale Küche, die an Authentizität kaum zu überbieten<br />

ist. Neben Lamm- und Rindfleisch sowie dem<br />

göttlich guten Bergschinken aus Trevelez bilden hier<br />

der getrocknete Thunfisch namens Mojama, die omnipräsente<br />

Gazpacho, Oliven und Olivenöl, Früchte<br />

und Meeresfrüchte, Sherry und Brandy die kulinarischen<br />

Säulen. Und in Andalusien liebt man vielfältige<br />

süße Verführungen, nicht das einzige Erbe, das<br />

man der langen Präsenz der Mauren hier zu verdanken<br />

hat. Wolle man die gesamte Küchenvielfalt Andalusiens<br />

erkunden, so bräuchte man hierfür weitaus<br />

mehr Zeit als in jeder anderen Gegend Spaniens.<br />

Wenn man den verbauten und von touristischen<br />

Ballungszentren dominierten Süden verlässt und<br />

ins Hinterland reist, wird man sehr bald allein auf<br />

weiter Flur stehen. Riesige landwirtschaftliche Flächen<br />

voll mit Obst, Oliven, Wein, Vieh und Getreide<br />

bestimmen das landschaftliche Bild und nur wenige<br />

Schritte weiter kann sich schon das nächste Naturschutzgebiet<br />

befinden, denn mehr als 20% der<br />

Fläche Andalusiens stehen unter strengstem Schutz.<br />

Trotz mittlerweile unzähliger Reisen zieht es mich<br />

immer wieder dorthin.<br />

Bereits vor mehr als 30 Jahren bereiste ich Andalusien<br />

seiner Geschichte wegen als junger Student,<br />

doch hatte ich das Glück in Ronda nach dem Besuch<br />

eines Stierkampfes in einer nahegelegenen Bar bei<br />

Sherry und kleinen gegrillten Spießchen einen Mann<br />

kennenlernen zu dürfen, der Kampfstiere züchtete.<br />

Er empfahl mir Spieße von gegrillten Rinder-Innereien,<br />

weil diese besonders gut zum Sherry passen<br />

würden. Und was soll ich sagen, die Rinderherzen<br />

oder Kalbsnierchen in mundgerechte Happen geschnitten<br />

am Holzspieß über sanfter Glut gegrillt,<br />

dazu der goldfarbene Sherry, und das Erlebnis war<br />

vollkommen.<br />

Diese kleinen Spieße sind typisch für Andalusien,<br />

man findet sie überall in hunderten unterschiedlichen<br />

Varianten. Sie ähneln nicht von ungefähr<br />

den kleinen Kebab-Spießen der arabischen Welt,<br />

denn sie sind ein veritables kulinarisches Erbe der<br />

Mauren, die hier mehr als 800 Jahre herrschten und<br />

das Land mit ihrer Kultur bereicherten. Nahezu alles<br />

wird in Andalusien aufgespießt, doch der Landstrich<br />

ist insbesondere Fleisch-verliebt. Daher dominieren<br />

Spieße mit Fleisch von Rind, Lamm und Schwein<br />

sowie deren Innereien. Natürlich gibt es auch gegrillte<br />

Meeresfrüchte und Kombinationen davon mit<br />

Fleisch, wobei hier meist Muscheln oder Garnelen<br />

mit Schweinefleisch kombiniert werden.<br />

Andalusisch <strong>Grillen</strong> bedeutet nicht mit Raffinesse<br />

aufzutrumpfen, sondern sich auf den Geschmack<br />

der Grundprodukte zu konzentrieren. Gewürzt wird<br />

nicht selten gar nicht, gerade dass Salz an die Speisen<br />

darf. Und dennoch vermisst man nichts, denn<br />

die Produkte sind derart intensiv, dass sie meist<br />

sonst nichts brauchen. Wichtig ist jedoch, dass eine<br />

gewisse Vielfalt geboten wird, denn das zeichnet die<br />

Küche hier aus – nicht umsonst stammen sie von<br />

hier, die weltberühmten Tapas, jene kleinen, aber<br />

feinen Leckerbissen, die auf einem Bierdeckel zum<br />

Sherry gereicht werden.<br />

Andalusien<br />

56<br />

57


essen & trinken<br />

essen & trinken<br />

Maurische Lammnieren<br />

mit Salzzitronen und Chili<br />

Zutaten:<br />

750 g Lammnieren, 1 Chilischote<br />

3 Knoblauchzehen, 1 Salzzitrone<br />

Olivenöl, 1/8 l Wasser<br />

Kreuzkümmel nach Geschmack<br />

Albondigas mit Garnelen<br />

Zutaten:<br />

500 g Schweinefleisch vom Schopf,1 TL Meersalz,<br />

1 TL Pfeffer, schwarz, frisch gemahlen,<br />

200 g frische Garnelen, 8 Pimentos (oder Bratpfefferoni),<br />

1 Handvoll Mini-Auberginen, Olivenöl<br />

Zubereitung:<br />

Die Lammnieren der Länge nach halbieren und von<br />

den Sehnen befreien. Die Chili in feine Ringe schneiden<br />

und den Knoblauch grob hacken, die Salzzitrone vierteln<br />

und dann ebenfalls hacken.<br />

Nun die halbierten Nieren in einen Bräter legen und<br />

großzügig mit Olivenöl beträufeln. Auf dem Grill (oder<br />

dem Herd) kurz und kräftig auf beiden Seiten anrösten,<br />

dann mit etwas Saft der Salzzitronen und dem Wasser<br />

aufgießen. Mit einer kräftigen Prise Kreuzkümmel würzen,<br />

statt Salz kommt nun die gehackte Salzzitrone,<br />

dazu der Knoblauch und Chiliringe zu den Nieren. Bei<br />

mäßiger Hitze in der indirekten Zone schmoren lassen,<br />

bis der Saft zur Dickflüssigkeit reduziert ist.<br />

Zubereitung:<br />

Das Fleisch grobwürfelig schneiden, mit Salz und Pfeffer<br />

würzen, durchmischen und dann durch die 6er Scheibe<br />

eines Fleischwolfs faschieren. Die Garnelen schälen,<br />

gründlich entdarmen und das Fleisch in kleine Würfel<br />

hacken. Mit dem faschierten Schweinefleisch vermengen<br />

und mit nassen Händen zu festen, kleinen Knödeln formen.<br />

Diese „Albondigas“ auf einer heißen Grillplatte mit etwas<br />

Olivenöl rundum knusprig braten, dabei die Pimentos<br />

und die halbierten Mini-Auberginen gleich mitschmoren.<br />

Pinchos vom Schweinsfilet<br />

Zutaten:<br />

600 g Schweinsfilet, 2 EL Paprika edelsüß<br />

2 EL geräucherter Paprika (scharf)<br />

1 EL gemahlener Kreuzkümmel<br />

1 EL Meersalz, 1 EL Knoblauchgranulat<br />

100 ml trockener Sherry, 125 ml Olivenöl<br />

Herz vom Stier mit Oliven<br />

Zutaten:<br />

½ Rinderherz, 12 entkernte, grüne Oliven<br />

Olivenöl, Fleur de Sel, Pfeffer aus der Mühle<br />

Zubereitung:<br />

Den parierten Schweinslungenbraten in 2-3 cm große<br />

Stücke schneiden und gut mit den Gewürzen vermengen.<br />

Dann noch den Sherry und das Olivenöl daruntermischen<br />

und das Fleisch so mindestens zwei bis drei Stunden<br />

ziehen lassen. Die Fleischwürfel aus der Marinade<br />

nehmen, auf gewässerte Holzspieße stecken und bei<br />

milder Hitze ca. 10 Minuten auf dem Rost grillen, dabei<br />

mehrmals wenden. Das zarte Fleisch des Filets sollte<br />

dabei auf keinen Fall übergart werden.<br />

Zubereitung:<br />

Das Rinderherz sauber parieren, dann in gleichmäßige<br />

Würfel von etwa 2 cm Kantenlänge schneiden. Abwechselnd<br />

mit grünen Oliven auf gewässerte Holzspieße stecken<br />

und 2-3 Minuten pro Seite über heißer Glut grillen.<br />

Das feinfasrige Fleisch sollte dabei nicht ganz durchgebraten<br />

werden. Auf einer Platte anrichten, mit Olivenöl,<br />

Salz und Pfeffer würzen und als Imbiss zu trockenem<br />

Sherry reichen.<br />

58<br />

59


essen & trinken<br />

essen & trinken<br />

Fenchel mit Orangen<br />

und Granatapfel<br />

Zutaten:<br />

Saft von ½ Zitrone, 1 Fenchelknolle,<br />

1 Navel-Orange, 1 Granatapfel, Salz, Pfeffer<br />

Tomaten-Sardellen-Salat<br />

Zutaten:<br />

½ kg Tomaten, 1 Handvoll kleine weiße<br />

Bohnen aus dem Glas, 2 EL gewaschene<br />

Salzkapern, 8 in Öl eingelegte Sardellen, Saft<br />

von ½ Zitrone, Olivenöl, 4 Frühlingszwiebeln<br />

Zubereitung:<br />

Den Saft einer halben Zitrone mit etwa Wasser, Salz<br />

und Pfeffer zu einer Marinade abschmecken. Fenchel<br />

dünnblättrig schneiden und mit der Zitronenmarinade<br />

beträufeln. Die Orange schälen, in dünne<br />

Scheiben schneiden und den Salat damit belegen. Am<br />

Schluss kommen noch die fruchtigen Kerne und der<br />

Saft eines Granatapfels dazu.<br />

Andalusien<br />

Schnecken vom Grill<br />

Zubereitung:<br />

Die Tomaten in Scheiben schneiden, auf einem Teller<br />

anrichten und mit den Bohnen sowie den Kapern<br />

bestreuen. Die eingelegten Sardellen waschen<br />

und zerzupfen und ebenfalls zum Salat geben. Mit<br />

Zitronen saft beträufeln und etwas Olivenöl darüber<br />

gießen. Mit gehackten Frühlingszwiebeln bestreuen.<br />

Olivensalat mit Fenchel<br />

Zutaten:<br />

1 Fenchelknolle, 1 roter Spitzpaprika, 1 gelber Spitzpaprika,<br />

10 Knoblauchzehen, 2 grüne Chili schoten,<br />

2 Handvoll entkernte grüne Oliven, Olivenöl,<br />

Sherry- oder Weinessig, 2 EL Oregano,<br />

½ TL Thymian, 2 Lorbeerblätter, Kreuzkümmel, Salz<br />

Zubereitung:<br />

Den Fenchel grobwürfelig schneiden, die beiden Spitzpaprika<br />

entkernen und in kleine Rauten schneiden.<br />

Knoblauch schälen und feinblättrig, die Chili-schoten in<br />

Ringe schneiden. In einer Salatschüssel mit den Oliven<br />

ver mengen. Aus Olivenöl, Essig,<br />

Kräutern, Salz und Kreuzkümmel eine Vinaigrette<br />

rühren und diese über den Salat gießen.<br />

Zutaten:<br />

48 küchenfertige Weinbergschnecken samt Haus<br />

Fenchelsamen, Kreuzkümmelsamen, Thymian<br />

Olivenöl, grobes Meersalz<br />

Zubereitung:<br />

Die Schnecken in ihrem Haus dicht an dicht auf einen<br />

Grillrost setzen und in jedes Gehäuse auf das Schneckenfleisch<br />

zuerst etwas Salz, dann Fenchel, Kreuzkümmel<br />

und Thymian geben. Großzügig mit Olivenöl auffüllen.<br />

Auf guter Hitze grillen, bis die Sauce in den Häusern<br />

brodelt.<br />

Roter Reis<br />

Zutaten:<br />

400 g Reis, 100 g Serrano-Schinken<br />

4 Knoblauchzehen, 1 EL geräuchertes<br />

Paprikapulver (scharf), 1 TL Kreuzkümmel,<br />

Olivenöl, Salz, etwas Zitronensaft<br />

Zubereitung:<br />

Den Reis in Salzwasser kochen, abgießen und auskühlen<br />

lassen. Serrano-Schinken klein schneiden und in Olivenöl<br />

knusprig braten; die Schinkengrammeln aus dem Fett<br />

nehmen und beiseitestellen.<br />

Gehackte Knoblauchzehen im Bratenfett hellgelb dünsten,<br />

dann mit geräuchertem Paprika und Kreuzkümmel<br />

stauben. Einige Sekunden anschwitzen lassen, dann den<br />

Reis dazugeben und gut mit der Würze vermischen. Mit<br />

Salz und etwas Zitronensaft abschmecken und auf einer<br />

Platte anrichten. Mit den Grammeln garnieren.<br />

60<br />

61


uchtipps<br />

buchtipps<br />

<strong>Grillen</strong> lesen<br />

Aus den zahlreichen Neuerscheinungen zum Thema <strong>Grillen</strong> haben wir wieder<br />

sorgsam jene rausgesucht, die es zu lesen lohnt. Und auch ein paar, die Sie<br />

sich eher sparen können.<br />

Männer im<br />

Glutrausch<br />

Hobby-Lobby. Das<br />

Autorenteam – drei ambitionierte<br />

süddeutsche<br />

Hobbygriller – hat sich vorgenommen,<br />

auf knapp 180<br />

Seiten die gesamte Grillwelt<br />

unterzubringen, und<br />

bedient sich dabei sämtlicher<br />

populärer Trends,<br />

Methoden und Slogans. Das kneift natürlich etwas unter<br />

den Armen, ist aber für Neueinsteiger sicher eine ganz<br />

gute, erste Orientierungshilfe.<br />

Die Rezepte sind simpel, man ist mit dem Leser per Du<br />

und überfordert ihn nicht mit Informationen, sondern<br />

liefert lediglich knappe Gebrauchsanweisungen – ohne<br />

Gelinggarantie allerdings, wie wir nach der Lektüre<br />

einiger Rezepte meinen. Ähnlich geht es uns mit der authentischen,<br />

aber nicht allzu aufregenden Fotografie.<br />

Hardcover 22,5 x 28,5 cm. 182 Seiten, € 25,50.<br />

★★★<br />

Watersmoker<br />

Rauchsäule. Der Autor Bill Gillespie ist Gewinner zahlreicher<br />

<strong>BBQ</strong>-Wettbewerbe in den USA und hat seinem<br />

Lieblingswerkzeug Watersmoker diesen Band gewidmet.<br />

Sehr strukturiert und kompetent führt er Schritt für Schritt<br />

von den Grundlagen des Smokens bis zu speziellen Profi-<br />

Tipps – so detailliert, dass hier auch Einsteiger mühelos<br />

klar kommen.<br />

Die Fotografie ist weniger Inszenierung als authentische<br />

Praxisorientierung, macht aber gerade deswegen Appetit.<br />

Und neben den Klassikern<br />

des <strong>BBQ</strong> finden sich unter<br />

den Rezepten einige Ideen,<br />

die selbst uns noch neu<br />

waren. Für angehende<br />

Grill-Kampfsportler von<br />

Interesse: Bill offenbart<br />

hier etliche seiner Sieger-<br />

Rezepte.<br />

Softcover 21 x 23,5 cm.<br />

192 Seiten, € 25,60.<br />

★★★★<br />

Sautanz<br />

Schlachtfest. „Rezepte aus einer Zeit, als Fleisch noch etwas Besonderes war“ ist<br />

der sympathische Untertitel dieses etwas anderen Kochbuches, das auch etliche<br />

positiv gestrige Grillrezepte enthält. Die Autoren sind der Spitzenkoch Max Stiegl,<br />

der im Gut Purbach regelmäßig zu diesem traditionellen Schlachtfest lädt, sowie<br />

Tobias Müller, den wir als kompetenten Lokalkritiker mit Bodenhaftung schätzen.<br />

Stimmungsvoll fotografiert hat den Sautanz samt den resultierenden Gerichten Luzia<br />

Ellert.<br />

Inhaltlich ist hier wirklich alles so, wie man es erwartet. Viele klassische Innerei-<br />

Rezepte, von „Milz-Agnolotti à la Christian Petz“ bis hin zu genialem Hardcore-Retro<br />

wie „Bluttommerl“ und „Ringel-Terrine“ sowie „Gesottener Rüssel mit Linsen“. Also<br />

„Nose to tail“ für Fortgeschrittene, samt passenden Beilagen und Desserts. Und<br />

wirklich alle Rezepte sind mit präzisen Informationen zu Zubereitungsart, -dauer und<br />

-temperatur ausgestattet. Hardcover 21 x 26,5 cm. 252 Seiten, € 25,-. ★★★★★<br />

Feuer und Flamme<br />

Pyromantik. Der Australier Lennox Hastie<br />

führt in Sidney ein Restaurant, in dem ausschließlich<br />

mit Holz gegrillt und gekocht wird.<br />

Folgerichtig ist auch das neue Grillbuch des<br />

Pyromantikers ausschließlich den offenen<br />

Feuerstellen gewidmet. Und zwar detailliert,<br />

manchmal sogar etwas weitschweifig, aber<br />

sehr, sehr informativ. So lernt man, die sechs<br />

Phasen eines Feuers zu lesen, am Knistern<br />

und der Farbe der Flammen die Temperatur<br />

zu erkennen und selbst exotische Holzsorten<br />

richtig einzusetzen.<br />

Auf Seite 80 starten dann die Rezepte – und<br />

die habens in sich. Sie sind nicht nur sehr gut fotografiert, sondern auch<br />

durchaus anspruchsvoll. Denn die Archaik des Feuers wird von Hastie oft<br />

mit der Komplexität australischer Haubenküche verbunden. Hardcover<br />

20,5 x 28,5 cm. 256 Seiten, € 41,-. ★★★★<br />

Der Silberlöffel – Fleisch<br />

Italophil. Der Silberlöffel – „Il cucchiaio<br />

d’argento“ – ist das große italienische Referenz-Kochbuch,<br />

das bereits 1950 veröffentlicht<br />

wurde und seitdem etliche Spezialableger<br />

bekam. Neuester Spross der Silberlöffel-Familie<br />

ist der textlastige Band „Fleisch“ – gewidmet<br />

der italienischen Fleischküche und deren<br />

klassischen Beilagen.<br />

Bisteccas und anderes direkt Gegrilltes sucht<br />

man darin vergebens, dafür findet man viele<br />

Rezepte für Braten und Schmorgerichte, die<br />

sich hervorragend fürs indirekte <strong>Grillen</strong> und<br />

für den Dutch Oven eignen. Die Angaben<br />

sind schlüssig und bündig – eine gewisse Erfahrung ist beim<br />

Nachkochen durchaus von Vorteil. Einen halben Punkt Abzug<br />

gibt es für mangelnden Verlags-Patriotismus. Das italophile<br />

Kochbuch ist „printed in China“!<br />

Hardcover 18,5 x 27,5 cm. 300 Seiten, € 35,90. ★★★★<br />

Veredelung<br />

Foodtuning. Dieser schwere Schmöker ist wie-<br />

der etwas für die Fans der kompetenten Spitzfindigkeiten<br />

von Heiko Antoniewicz. Diesmal hat<br />

er sich mit dem Fleisch-Rocker Ludwig Maurer<br />

und dem Molekularbiologen Michael Podvinec<br />

zusammengetan, um Veredelungsprozesse wie<br />

Fermentierung, Sous-vide, Fleischreifung, Pökeln<br />

und Räuchern anschaulich und essbar zu machen.<br />

Aufgrund der thematischen Breite und des etwas<br />

zu weißräumigen Layouts bleibt die Information<br />

allerdings manchmal etwas knapp, ab Seite 100 gibt es aber einen attraktiven,<br />

haubenverdächtigen Rezeptteil, der trotz seines Anspruches meist sehr gut<br />

nachvollziehbar bleibt. Hardcover 25 x 29,5 cm. 240 Seiten, € 77,-. ★★★★<br />

Just Steaks<br />

Blog-Wart. Im Heel Verlag erschien diesen<br />

Spätsommer „Just Steaks“ als Quintessenz des<br />

deutschen Bloggers „Onkel Kethe“, illustriert<br />

mit moderner, reichlich düster lithographierter<br />

Foodfotografie von Sandra Then sowie<br />

plakativen Schriften und Grafiken, die für uns<br />

ruhig etwas feinmotorischer ausfallen hätten<br />

können.<br />

Der Übersichtlichkeit tun dieser Keynote-Stil<br />

und die Fokussierung auf das Thema Steaks<br />

bei der Warenkunde aber durchaus gut – bereits<br />

auf Seite 24 starten die (mehr als 50)<br />

Rezepte. Ebenfalls sehr übersichtlich getextet,<br />

wobei uns allerdings auch jegliche Detailinformationen<br />

zu Gartemperaturen und individuell<br />

optimaler Kerntemperatur sowie individuelle<br />

Tipps für die einzelnen Teilstücke abgehen.<br />

Hardcover 21 x 26 cm. 142 Seiten, € 20,50.<br />

★★★<br />

<strong>Grillen</strong> für gute Freunde<br />

Schären-Griller. An sich bleibt dieses vom<br />

Volumen recht übersichtliche Grillbuch von<br />

Mattias Larsson, das für den Hölker Verlag<br />

aus dem Schwedischen übersetzt wurde,<br />

ohne allzu große Tiefe der Information, was<br />

besonders bei den Rezeptinformationen<br />

manchmal schmerzt. Doch die Stimmung in<br />

den schwedischen Schären und die Freiluft-<br />

Foodfotografie sind großartig leicht und<br />

appetitlich, die kunterbunt ausgewählten<br />

Rezepte haben<br />

einiges an<br />

Inspirationspotential.<br />

Eine<br />

erfrischende,<br />

sommerliche<br />

Lektüre für<br />

verregnete<br />

Wintertage.<br />

Hardcover<br />

20 x 26,5 cm.<br />

125 Seiten,<br />

€ 19,40.<br />

★★★★<br />

62<br />

63


esser grillen<br />

Webers Schulsystem<br />

Campus<br />

Grillrost<br />

W<br />

eber“ ist die bekannteste Marke der Grillbranche.<br />

Denn der populäre Grillhersteller aus Illinois ist<br />

nicht nur mit Abstand Marktführer des Premiumsegmentes,<br />

sondern auch treibende Kraft hinter<br />

dem Grillboom der letzten Jahre. Das enorme<br />

Wachstum des Marktes im allgemeinen und das der regelmäßig<br />

zweistelligen Weber'schen Umsätze im Speziellen sind kein Zufall,<br />

sondern das Resultat beherzter Investments in Produktentwicklung,<br />

Werbung – und die Ausbildung der eigenen Klientel.<br />

Denn der Level der drei Säulen des <strong>Grillen</strong>s – Grillgerät, Grillgut<br />

und Know-how – und deren gekonnte Kombination bestimmt<br />

jenen der Endorphinausschüttungen beim Grillfest. Passen alle<br />

Parameter, ist die Begeisterung am Rost grenzenlos – weshalb<br />

viele der über 50.000 jährlichen Grillkursbesucher in Österreich<br />

Wiederholungstäter sind. Denn man ist und isst bei einem<br />

guten Grillkurs unter Gleichgesinnten, speist ganz Hervorragendes<br />

und nimmt garantiert jedes Mal wieder neue Erkentnisse<br />

mit heim.<br />

Die erste „Weber Grill Academy Original“ in Österreich startete<br />

2011, sieben Jahre später gibt es zwölf Standorte in ganz<br />

Österreich, jeweils betreut von Großmeistern der Grillbranche,<br />

die oft aus der Haubenküche an den Rost gefunden haben. In<br />

4 bis 5 Stunden lernt man dort, verschiedenste Gerichte zu<br />

grillen – von Fisch und Fleisch bis hin zu Desserts und Gemüse.<br />

Immer auf gehobenem Niveau, wobei hier auch noch zwischen<br />

Stufe 1 mit Kursen von „Basic“ bis „Wintergrillen“ und Stufe 2<br />

mit Themen von „Low & Slow Smoken Special“ bis „Exclusive“<br />

unterschieden wird.<br />

Der Zeitaufwand liegt meist bei vier Stunden, beim Smoken<br />

sind es dann auch mal sieben. Und die Spreizung der Tarife, die<br />

vor allem dem unterschiedlichen Wareneinsatz geschuldet ist,<br />

reicht von € 99,- bis € 199,-.<br />

Tipp: Man sollte sich bei der Wahl dieser Kurse unbedingt<br />

vergewissern, dass sie auch mit jenem Grillgerät durchgeführt<br />

werden, das man besitzt oder aber demnächst besitzen möchte.<br />

Dann hat man naturgemäß mehr davon.<br />

Auf den Grillakademie-Standorten der Weber Original Stores<br />

finden auch die „Weber <strong>BBQ</strong> Nights“ statt. Keine typischen<br />

Grillkurse, sondern Grillparties mit vielseitigem und zum Thema<br />

passenden Fingerfood vom Grill. Das kann (aber muss nicht)<br />

gemeinsam mit den Grillmeistern zubereitet werden, die den<br />

Gästen den gesamten Abend mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />

Die Themen der <strong>BBQ</strong> Nights: Grill & Chill, Wild & Lecker, Gans<br />

Gemütlich, Merry Grilling. Dauer: ca. 3 Stunden, Kosten<br />

€ 69,90. Neben dem Fingerfood sind auch die Getränke im<br />

Eintrittspreis inkludiert.<br />

Weber Grillkurse beim Händler. Bei den Grillkursen der<br />

Weber-Händler wird gemeinsam mit den Teilnehmern ein viergängiges<br />

Menü zubereitet, dabei kommen die verschiedensten<br />

Grilltechniken zum Einsatz. Diese Grillkurse sind eine Mischung<br />

aus praktischer Anleitung am Grill und Vorführungen von Techniken<br />

und Produkten durch die Grillmeister. Kostenpunkt rund<br />

€ 89,-, dafür gibt es auch eine Weber-Schürze, ein Rezeptheft<br />

und eine Urkunde.<br />

Die neue Einstiegsdroge. Nicht jeder angehende Grillfan will<br />

gleich hoch hinaus. So mancher fühlt sich nicht nur finanziell,<br />

sondern auch vom Anspruch her von hochklassigen Grillkursen<br />

überfordert, wenn die Basis fehlt. Oder wenn man lediglich<br />

erst einmal in dieses Metier hineinschnuppern möchte. Für<br />

diese Zielgruppe bietet Weber ab 2019 die Möglichkeit, sich in<br />

einem günstigen, zweistündigen Kurs die Grundlagen des <strong>Grillen</strong>s<br />

beibringen zu lassen. Unverbindlich empfohlene Kursgebühr<br />

der „Weber <strong>BBQ</strong> Workshops“ ist 39 Euro pro Teilnehmer,<br />

dafür gibt es dann neben einer eigene Rezeptbroschüre auch<br />

Thematisch kann man sichs dann auch aussuchen! Angeboten<br />

werden: Everyday <strong>BBQ</strong>, <strong>BBQ</strong> Classics, Alpen Classics, Mediterranes<br />

<strong>BBQ</strong>, Fingerfood <strong>BBQ</strong> und Winter <strong>BBQ</strong>.<br />

Christian Hubinger<br />

und Alexander<br />

Pointner<br />

MENTALE AUSZEIT<br />

Alexander Pointner ist neuer Kooperationspartner von<br />

Weber-Stephen Österreich – der erfolgreichste Skisprungtrainer<br />

der Geschichte unterstützt fortan den Grill-Weltmarktführer.<br />

Gemeinsam möchte man „ein starkes Zeichen<br />

für die bewusste Auszeit im Alltag setzen, die jeder Mensch<br />

für das mentale und körperliche Wohlbefinden braucht“,<br />

so Alexander Pointner. Das passt sehr gut zum Thema<br />

Gesundheit, auf das Weber künftig noch stärker setzen<br />

will – sowohl hinsichtlich der richtigen Zubereitungsmethoden<br />

als auch der mentalen Höhenflüge beim<br />

<strong>Grillen</strong> unter dem Motto „Lebe bewusst, grill einfach“.<br />

Pointner begleitete bekanntermaßen die „Superadler“<br />

zehn Jahre lang, seither ist er als Mental-Coach, Trainer<br />

und Autor tätig. Christian Hubinger, Geschäftsführer von<br />

Weber-Stephen Österreich, sieht in ihm den optimalen<br />

Botschafter: „Alexander passt hervorragend zu unserem<br />

aktuellen Motto. Wir wollen die Menschen dazu bewegen,<br />

sich mit dem <strong>Grillen</strong> aktiv eine Auszeit vom Alltag zu gönnen<br />

und sich dabei bewusst mit dem Lebensmittel auseinanderzusetzen<br />

– und nicht einfach bequem und schnell<br />

die Mikrowelle einzuschalten.“<br />

64<br />

65


esser grillen<br />

Toms<br />

Werkstatt<br />

Leos stille<br />

Akademie<br />

I<br />

m großzügigen Seminarambiente des Weber Original<br />

Store Wien Süd sind laufend Top-Grillmeister zu Besuch,<br />

um gemeinsam mit den Teilnehmern der Kurse spezielle<br />

Menüs zuzubereiten. Am 20. Oktober war wieder einmal<br />

Grillprofi und Fachbuchautor Tom Heinzle zu Gast und<br />

hat mit seinem Kurs „Meer & Weide“ sechs außergewöhnliche<br />

Gänge aus seinem aktuellen Buch „Tom’s Grillwerkstatt“<br />

präsentiert:<br />

Lachs mit Chorizo und Avocado, angegrilltes Tatar mit<br />

Rucola und Parmesan, Rote Rüben mit Frischkäse und<br />

Kräutern, Surf and Turf – Lamm trifft Garnele, Beef mit<br />

Pilzen und Kräutern, Ananas mit Mascarpone, Basilikum<br />

und Kokos. Als Kostprobe ein Rezepte für vier Portionen<br />

aus dem Menü:<br />

Angegrilltes Tatar mit Rucola und Parmesan<br />

Zutaten: 4 Scheiben Rinderfilet in 2 cm dicke Scheiben<br />

geschnitten, 1 Bund Rucola, Olivenöl, Saft einer Zitrone,<br />

1 Stück Parmesan, Salz, Pfeffer<br />

Das Fleisch bis zur Mitte kreuzweise einschneiden, den<br />

Rucola mit dem Olivenöl und dem Zitronensaft vermischen.<br />

Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Fleisch auf der nicht<br />

eingeschnittenen Seite bei hoher Hitze 3-4 Minuten grillen.<br />

In feine Würfel schneiden und auf dem Salat servieren. Mit<br />

Salz, Pfeffer und Olivenöl würzen, mit gehobeltem Parmesan<br />

und eventuell Kapernäpfeln garnieren.<br />

Am 4. Oktober eröffnete der Marktführer der<br />

Grill-Branche Weber-Stephen seinen zweiten<br />

Grill Academy Original-Standort in Oberösterreich.<br />

Unter dem Motto „ist total regional“<br />

bietet die Grillschule im rustikalen Ambiente<br />

der alten Schurzmühle im Stillen Tal bei Bad Kreuzen<br />

neben bestehenden Grillkursen auch Spezial-Grillkurse,<br />

die sich beispielsweise mit dem Räuchern beschäftigen.<br />

Insgesamt sind rund 70 Grillkurse zu mehr als 20 verschiedenen<br />

Themen geplant.<br />

Grillweltmeister Leo Gradl setzt neben der Qualität und<br />

Regionalität seiner Grillkurse vor allem auf die Besonderheit<br />

der Lage. Zu den Highlights seiner Grillschule<br />

zählt der Hightech-Reiferaum inmitten des Hofladens,<br />

in dem die Kursteilnehmer auch Fleisch kaufen können.<br />

Leo Gradl ist seit elf Jahren leidenschaftlicher Grillmeister<br />

bei Weber-Stephen Österreich. Er hat als erster<br />

Haubenkoch die Grillmenüs der Weber Grill Academy<br />

maßgeblich mitbeeinflusst, da er den Anspruch und<br />

das Know-how der Spitzengastronomie auf den Rost<br />

gebracht hat. Davor war der Oberösterreicher vor allem<br />

in den Küchen Tirols unterwegs, leitete dabei unter<br />

anderem zwölf Jahre lang die Kitzbüheler Gourmet-Restaurants<br />

„Tennerhof“ und „Schwedenkapelle“ mit zwei<br />

Hauben und begeisterte zahlreiche Menschen in seinen<br />

Kochkursen. Der Impuls für das <strong>Grillen</strong> kam schließlich<br />

von einem Stammgast seiner Kochschulen, der ein<br />

mehrgängiges Menü auf einem Premium-Gerät von<br />

Weber-Stephen anregte – das war 2007. Im Dezember<br />

2009 öffnete der leidenschaftliche Koch die Pforten von<br />

„Leos Auszeit“ in Scheffau. Sein Projekt „Stilles Tal“ ist<br />

nun die Möglichkeit, lange gereifte Ideen zu realisieren.<br />

66


ama grillclub<br />

Plancha für Profis<br />

Selbst gestandene Grillprofis haben noch<br />

Wissenslücken, wenn es um das Trendthema<br />

„Plancha“ geht. Denn während die heiße<br />

Stahlplatte im Mittelmeerraum eher die<br />

Regel als die Ausnahme der üblichen<br />

Terrassen-Ausstattung ist, haben wir Mitteleuropäer<br />

da grilltechnisch oft noch ein Fragezeichen über<br />

unseren Köpfen schweben.<br />

Für jene, die wir fragen können – also die Grilltrainer<br />

der Nation –, gab es deswegen Ende September einen<br />

ersten Workshop bei Sepp Mosshammer in Graz mit<br />

den beiden Spezialisten Mona Leone und Chris Sandford<br />

als Coaches, den Richard Starlinger von smoke.it<br />

gemeinsam mit dem Category Leader Simogas auf die<br />

Beine gestellt hatte.<br />

Gearbeitet wurde bei diesem Workshop auf unterschiedlichstem<br />

Gerät des spanischen Herstellers – von<br />

der populären „Rainbow“-Serie mit Gasbrennern bis<br />

hin zu schweren Gastro-Planchas mit Elektroanschluss.<br />

Und alle boten gleichermaßen das sehenswerte Spektakel,<br />

das echtes Plancha-<strong>Grillen</strong> im Hochtemperaturbereich<br />

ausmacht. Für besondere Aha-Effekte sorgte<br />

dabei die gekonnte Zubereitung von Miesmuscheln,<br />

Lachs und Rumpsteaks, als Dessert-Topping gab es<br />

karamellisierte Nüsse. Und obendrein die Erkenntnis,<br />

dass auch die Plancha es mag, wenn man sich näher<br />

mit ihr beschäftigt, wenn man alles aus dieser<br />

Methode herausholen möchte.<br />

Informationen zu den nächsten Planchakursen gibt<br />

es unter www.smoke-it.at.<br />

68<br />

69


essen & trinken<br />

<strong>Grillen</strong> ist<br />

immer und<br />

überall<br />

Mail & win!<br />

In der Frühjahrsausgabe haben wir ihn getestet und beschrieben<br />

– nun können Sie dieses Testgerät gewinnen. Der Gasgrill „Rösle<br />

Videro G6“ mit fünf Brennern und Seitenkocher wartet samt<br />

Abdeckhaube in unserem Redaktionsgarten in Bisamberg auf die/<br />

den GewinnerIn unserer Verlosung.<br />

Nähere Informationen zu diesem Gerät finden Sie in unserem<br />

Test auf Seite 115 in der <strong>GRILLZEIT</strong> 1/<strong>2018</strong> – nachzulesen auch<br />

als PDF im Heftarchiv von www.grillzeit.at.<br />

So nehmen Sie teil: Auf der Startseite unserer Website<br />

www.grillzeit.at finden Sie einen vierstelligen Code. Schicken Sie<br />

uns einfach eine Mail mit diesem Code sowie Ihrem vollständigen<br />

Namen und Ihrer Telefonnummer an redaktion@grillzeit.at.<br />

Einsendeschluss ist der 30.12.<strong>2018</strong>, die/der GewinnerIn wird<br />

telefonisch bzw. per Mail verständigt.<br />

Die nächsten<br />

freien Termine:<br />

17.4.2019<br />

14.8.2019<br />

Die Büro-Liese<br />

Oft ist es ja so, dass mitunter glasklar gedachte, aber eher achtlos<br />

weggeworfene Wortspenden auch bei Menschen mit hohem intellektuellem<br />

Anspruch in einer völlig ungeeigneten Gehirnschatulle<br />

landen und sich urplötzlich überhaupt nicht dazu gehörende<br />

Synapsen verbinden. Womit es relativ leicht zu gedanklichen<br />

Fehlverbindungen kommen kann und uns Menschen auf eine<br />

völlig falsche Fährte bringt. Ein Beispiel: Angenommen, Sie erzählen<br />

in Ihrem Büro den Kolleginnen und Kollegen von Ihren<br />

in den letzten Jahren beträchtlich gewachsenen Fähigkeiten als<br />

unbestrittener Nummer-1-Grillmeister im ganzen Grätzel. Sie<br />

als deklarierter Griechenland-Junkie erzählen nicht nur, dass Sie<br />

mittlerweile perfekte Lamm-Sirtaki grillen können, sondern auch<br />

Zeibekiko mit gaaaanz viel Knoblauch abmischen und Mazurka<br />

schön schichtweise, wie es sich gehört, zubereiten. Ihr ganz persönlicher<br />

Haupt-Skill ist jedoch der des Samba-Saufens, weil<br />

in dem dadurch leicht euphorischen Zustand das Reinigen des<br />

Grillrosts wesentlich einfacher vonstatten geht als in stocknüchternem.<br />

Es geht nämlich um das feine Wörtchen Pyrolyse, also<br />

den altgriechischen Ausdruck für Feuer und Auflösung. Und nein,<br />

man muss nicht unbedingt Altgriechisch studiert haben, um im<br />

Büro damit anzugeben, sondern nur in Physik und Chemie ein<br />

bisserl aufgepasst oder einen Grillkurs absolviert. Jetzt einmal abgesehen<br />

davon, dass man mittels Pyrolyse unter anderem auch<br />

Holzkohle gewinnen kann und sie die Basis für selbstreinigende<br />

Backöfen bildet, eignet sich diese perfekt zum Reinigen von<br />

Grillrosten. Denn dank der Hitze (jenseits von 200 Grad Celsius)<br />

werden organische Verbindungen gespalten, das heißt, etwaige<br />

noch am Rost klebende Speisereste werden zu Asche zersetzt. Da<br />

ist kein weiteres Reinigungsmittel notwendig, einfach mit einer<br />

Drahtbürste drüberbürsten und der Grillrost schaut wieder wie<br />

neu aus. Also fast. Jedenfalls funktioniert das, und wenn Sie es<br />

einmal ausprobiert haben und am nächsten Tag davon im Büro<br />

erzählen, passen Sie auf, dass Sie ja alles richtig betonen. Denn<br />

wenn man nicht genau zuhört, könnte es durchaus sein, dass die<br />

stetig brodelnde Gerüchteküche intern verbreitet, Sie hätten eine<br />

neue Assistentin, die auch in ihrer Freizeit für Sie da ist und unter<br />

anderem Ihren Grill reinigt – die Büro-Liese. Quasi Ihre ganz persönliche<br />

Miss Verständnis.<br />

WILLY ZWERGER<br />

Teilnahmebedingungen: Die Verlosung erfolgt unter Ausschluss<br />

des Rechtsweges, der Preis wird nicht bar abgelöst und das Gerät<br />

muss in 2102 Bisamberg selbst abgeholt werden. Wir übernehmen<br />

keine Garantien.<br />

Steak-<br />

Guiding<br />

Eine „geführte Steakverkostung“ nennt Adi<br />

Matzek seine neuen Steak-Tastings und das<br />

trifft die Sache sehr gut. Denn unter fachkundiger<br />

Anleitung kann man sich bei diesen<br />

Events in der Waldviertler Heimat des Grillweltmeisters<br />

das internationale Steak-Angebot<br />

durchprobieren, um am Ende dann endlich<br />

ganz genau zu wissen, was man beim nächsten<br />

Einkauf ordern möchte. Im Fokus dieser<br />

gemeinsamen Luxus-Reise stehen zum einen<br />

die Herkunft – von Österreich über die USA,<br />

Uruguay bis Australien – und die Auswirkung<br />

von Alter, Geschlecht und Fütterung auf den<br />

Geschmack, zum anderen aber auch die unterschiedlichen<br />

Teilstücke und ihre sensorischen<br />

Eigenschaften. Und natürlich gibt es auch jede<br />

Menge Tipps zur optimalen Zubereitung der<br />

einzelnen Steaks.<br />

Die Kurse finden jeweils ab 18 Uhr statt, an<br />

Zeitaufwand sollte man etwa vier Stunden<br />

einplanen, der Kurstarif beträgt zur Einführung<br />

€ 98,-, eine frühe Anmeldung ist also recht<br />

ratsam. Informationen dazu gibt’s unter<br />

www.grillschule.at.<br />

70


ama grillclub<br />

des niederösterreichischen Familien unternehmens<br />

Höllerschmid serviert das Feuerdorf-Team rund um<br />

Gastro-Profi Patrick Nebois heuer auch Spezialitäten der<br />

Wiener Traditionsfleischhauerei Radatz. Zur Begrüßung<br />

gibt es beispielsweise herzhafte Wurst-Variationen<br />

quasi als „Gruß aus der Küche“ und um sich auf das<br />

Grillvergnügen in der eigenen Hütte einzustimmen.<br />

Die Kosten. Jede Hütte fasst zwischen acht und zwölf<br />

Teilnehmer, die Miete dafür beträgt von Montag bis<br />

Samstag in den Abendstunden (ab 18.00 Uhr) 120 Euro,<br />

untertags ist sie gratis. Und auch heuer wird es wieder<br />

den beliebten Familien-Sonntag mit gratis Hüttenmiete<br />

(auch am Abend) geben. Die Menüs, die aus zwei bis<br />

drei Vorspeisen und vier bis fünf Hauptspeisen bestehen,<br />

kosten zwischen € 19,- und 55,- pro Person. Über<br />

die Website www.feuerdorf.at können auch Gutscheine<br />

bestellt werden. Die Salettl-Bar ist für 45 Personen<br />

ausgelegt und ideal für After-Work-Specials und andere<br />

Themen-Events. Aktuelle Daten dazu gibts auf der<br />

Homepage.Grillkurs mit Weltmeister. Gemeinsam mit<br />

Grillweltmeister Adi Matzek und Napoleon Grill können<br />

Interessierte ihr Grill-Wissen ab Jänner 2019 auch bei<br />

drei Workshops vertiefen. Einen gibt es für Steaks, einen<br />

für Fisch und einen Workshop für Fortgeschrittene.<br />

Reservierung unter www.feuerdorf.at/grillworkshop.<br />

Feuer am<br />

Wasser<br />

Die Geschäftsführer<br />

Hannes Strobl und<br />

Patrick Nebois<br />

Wintergrillen ist auch in Wien beliebt.<br />

Vor allem dann, wenn es so kuschelig<br />

warm dabei ist, wie in den Chalets des<br />

Feuerdorfs am Donaukanal. Dieses<br />

öffnete heuer bereits zum dritten Mal<br />

seine Pforten.<br />

Die Initiatoren Hannes Strobl und Patrick Nebois<br />

können sich freuen, denn mittlerweile haben<br />

bereits an die 40.000 Besucher die gemütlichen<br />

Mini-Chalets und die Salettl-Bar an den<br />

Gestaden des Wiener Donaukanals genutzt.<br />

Das Feuerdorf wurde so im wahrsten Sinne des Wortes<br />

zum winterlichen Hotspot in Town und wird es jetzt bis<br />

26. März 2019 auch wieder bleiben.<br />

Die Idee des Feuerdorfs ist die Entschleunigung des<br />

<strong>Grillen</strong>s in winterfester Umgebung. Man sitzt gemütlich<br />

mit der Familie, den besten Freunden oder Kollegen in<br />

einer der 13 Holzhütten ums knisternde Feuer, plaudert,<br />

scherzt, grillt, trinkt und isst miteinander. Pro Hütte stehen<br />

unterschiedliche Menüs zur Wahl – heuer neu sind<br />

„Mexiko“ mit Ribs, Wings & Steaks oder „New York“ mit<br />

Surf & Turf sowie einer Hochrippe.<br />

Klassiker sind bereits „Vindobona“ (Würstel & Schweinebauch),<br />

„Südstaaten“ (Steaks, Bacon & Ribs), „Balkan-<br />

Grill“ (Cevapcici, Hühnerkeulen & Feta), „Pannonien“<br />

(Tafelspieß, Käsekrainer & Hühnerspieße) sowie „Patagonien“<br />

(Steaks, Garnelen & Chorizo). Dazu gibt es auch<br />

ein vegetarisches Menü und jede Menge Extras inklusive<br />

einiger Desserts. Einen Vorgeschmack auf das Programm<br />

gab zur Saisoneröffnung am 31. Oktober Grillweltmeister<br />

Adi Matzek, der etliche Bestandteile der neuen Speisekarte<br />

auf Gourmetniveau brutzelte.<br />

Das Feuerdorf setzt auf Qualität, deklarierte Nachhaltigkeit<br />

und Regionalität mit einem starken Wien- und<br />

Österreich-Bezug. Hannes Strobl: „Das bedeutet, dass<br />

wir mit potentiellen Partnern und Lieferanten überprüfen,<br />

wie deren Produkte zum Feuerdorf passen, wie sie<br />

produziert werden und was deren Nachhaltigkeitskonzept<br />

hinter der Produktion vorsieht. Besonders kurze<br />

Transportwege sind uns sehr wichtig! Alle unsere Partner<br />

entsprechen in höchstem Maße diesen Kriterien und<br />

wir sind stolz darauf.“ Zusätzlich zum Qualitätsfleisch<br />

72<br />

73


essen & trinken<br />

ama grillclub<br />

Steirischer Schweine-Steak-Contest<br />

Best of Styrian Pork<br />

Bereits zum zweiten Mal fand heuer in der Vogauer Vinofaktur der steirische Schweine-<br />

Steak-Contest statt. Klarer Sieger wurde das Steak vom steirischen Duroc-Schwein.<br />

Der Leiter des Organisationsteams, Werner Pail von SAUGUT,<br />

über die Intentionen dieser Veranstaltung: „Wir wollten bei dieser<br />

Verkostung Entwicklungsmöglichkeiten im Schweinefleischbereich<br />

aufzeigen und über zukünftige Anforderungen und Perspektiven<br />

unserer heimischen Schweinefleischproduktion diskutieren.“ Initiiert<br />

und mitorganisiert haben den Contest neben SAUGUT auch noch<br />

die Agrarmarkt Austria (AMA), die steirische Schweine-Erzeuger-<br />

Gemeinschaft Styriabrid, die Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft<br />

Neudorf-St. Martin sowie die Vinofaktur im Genussregal<br />

in Vogau.<br />

inserat<br />

Österreich, Raimund Tschiggerl, Alois Decker und Hans-Peter Bäck<br />

Unter den prominenten Verkostern: die Vize-Präsidentin der steirischen<br />

Landwirtschaftskammer Maria Pein, Rudolf Stückler von<br />

der AMA-Marketing, Margareta Reichsthaler von Genuss Region<br />

von der Styriabrid, Familie Scheucher/Strohmeier von Steirerfleisch,<br />

Hannes Kaufmann und Heribert Pratscher vom Fleischhof Raabtal,<br />

Ferdinand Sorger von Sorger Wurst- und Schinkenspezialitäten,<br />

daneben namhafte Genussbotschafter aus der Region und viele<br />

ausgebildete Fleischexperten.<br />

seite<br />

DIE VERKOSTETEN SCHWEINE-STEAKS<br />

Bereits im Juni dieses Jahres traf sich eine 36-köpfige, fachkundige<br />

Jury im Rahmen des „2. steirischen Schweine-Steak-<br />

Contests“ im steirischen Vogau. Die Schweine-Steaks aus<br />

der Karreerose wurden dafür blind verkostet und penibel<br />

analysiert – perfekt zubereitet von einem Profi-Grillteam<br />

unter der Leitung von Diplomfleischsommelier Georg Nickl und<br />

Fleischexperte Helmut Rumpf. Unter den sechs Verkostungsproben<br />

befanden sich vier steirische Regionalmarken und auch eine Probe<br />

aus dem benachbarten Ausland (Slowenien). Die verkosteten Steaks<br />

unterschieden sich nicht nur in der Herkunft, sondern auch hinsichtlich<br />

Rasse, Fütterung, Haltungsbedingungen sowie Reifung.<br />

Die Bewertung selbst erfolgte einerseits nach optischen Kriterien und<br />

andererseits nach drei sensorischen, benotet wurde dabei nach dem<br />

klassischen Schulnotensystem. Das Aussehen der Schweine-Steaks<br />

wurde im rohen Zustand bewertet, wobei spezielles Augenmerk auf<br />

Fleischfarbe, Fettfarbe und Marmorierung gelegt wurde. Nach der<br />

Zubereitung wurden Aroma und Geschmack hinsichtlich der Ausprägung<br />

von typischem Fleischaroma bewertet, danach eine Texturbewertung,<br />

also die Zartheit des Fleisches von „ausgezeichnet“ bis<br />

„zu hart im Biss“, sowie schlussendlich auch die Saftigkeit.<br />

Hervorragendes Duroc-Steak<br />

Eines gleich vorweg: Alle heimischen<br />

Schweine-Steaks haben durch die<br />

Bank sehr gut bis gut abgeschnitten<br />

und somit insgesamt ein überaus<br />

erfreuliches Ergebnis abgeliefert. Ein<br />

steirisches Produkt schnitt jedoch<br />

besonders gut ab, bot die mit Abstand<br />

beste Gesamtperformance: das<br />

„steirische Duroc“, eine Exklusivmarke<br />

der Steirerfleisch. Ebenfalls überdurchschnittlich<br />

gut schnitt das Vulkanlandschwein<br />

vom Fleischhof Raabtal ab.<br />

Eine der Erkenntnisse des Contests war:<br />

Die Zukunft gehört den regionalen Marken<br />

und Programmen, wobei der Einsatz<br />

von alten Rassen offensichtlich eine<br />

echte Bereicherung ist.<br />

DIE ERGEBNISSE<br />

IM DETAIL<br />

1. Steirisches Duroc (Stmk.) 1,7<br />

2. Vulkanlandschwein (Stmk.) 1,8<br />

3. Gaumennostalgie (Stmk.) 2,4<br />

4. Karreerose in Aktion<br />

(Österreich) 2,6<br />

5. Woazschwein (Stmk.) 2,7<br />

6. Karree TK aus Slowenien 2,8<br />

Gaumennostalgie: Stammt aus der Südsteiermark<br />

und ist eine Kreuzung aus den<br />

Rassen Schwäbisch-Hällisch und Duroc.<br />

Die Zucht und Ferkelproduktion erfolgte<br />

am Hof von Michael Frieß und Katharina<br />

Matzer, die Mast in Partnerbetrieben.<br />

Die Vermarktung erfolgt ab Hof, der<br />

Vertrieb über Fleischer und an die Gastronomie.<br />

Merkmale des Schweins: langgestreckt,<br />

große Hängeohren, Kopf und<br />

Hinterteil schwarz, hohe Zuchtleistung,<br />

vorzügliche Fleischqualität.<br />

Woazschwein: Stammt aus der Genussregion<br />

Südsteiermark und ist eine<br />

Kreuzung der Rassen Edelschwein und<br />

Pietrain. Aufzucht mit gentechnikfreier<br />

und fettzahloptimierter Fütterung in ausgesuchten<br />

bäuerlichen Betrieben, die<br />

Schlachtung erfolgt in Weiz bei Steirerfleisch.<br />

Die Vermarktung erfolgt direkt von<br />

Bauern an Fleischhauer.<br />

TK-Karree aus Slowenien: Die Rasse<br />

ist leider unbekannt, die Herkunft nicht<br />

explizit ausgewiesen. Fakten: Rund<br />

150.000 Schweine werden in Slowenien pro<br />

Jahr geschlachtet, das entspricht in etwa<br />

25 Prozent der slowenischen Eigenversorgung,<br />

der Rest muss importiert werden.<br />

Vulkanlandschwein: Stammt aus dem<br />

steirischen Vulkanland und ist eine<br />

Kreuzung der Rassen Edelschwein und<br />

Pietrain. Wird im Rahmen des steirischen<br />

Regionalprogramms aus der Region<br />

Steirisches Vulkanland auf dem Niveau<br />

des AMA-Gütesiegels produziert. Die<br />

Schlachtung erfolgt im Schlachthof<br />

Raabtal, die Vermarktung erfolgt über<br />

die Handels kette Spar, über Fleischer<br />

und in die lokale Gastronomie.<br />

Steirisches Duroc: Stammt aus der Südsteiermark<br />

und ist eine Kreuzung aus den<br />

Rassen Edelschwein und Duroc. Wird im<br />

Markenprogramm von Steirerfleisch in<br />

Kooperation mit Metro Österreich produziert.<br />

Weiters gibt es eine exklusive<br />

Produktion auf zwei Bauernhöfen in der<br />

Südsteiermark auf AMA-Gütesiegel-<br />

Niveau. Großer Wert wird auf erhöhte<br />

Tierwohlanforderungen sowie auf fettzahloptimierte<br />

Fütterung gelegt, die<br />

Schlachtung erfolgt bei Steirerfleisch. Die<br />

Vermarktung erfolgt über Metro C & C in<br />

allen österreichischen Niederlassungen.<br />

Karreerose in Aktion: Stammt aus Österreich,<br />

Rasse leider unbekannt. Vakuumverpackt,<br />

gekauft im Abholmarkt Gralla.<br />

74<br />

75


ama grillclub<br />

So wird man<br />

Fleischexperte<br />

Die Idee einer Ausbildung zum „Fleischexperten“ wurde<br />

vor rund zwei Jahren auf einer Veranstaltung in der Fachschule<br />

Neudorf geboren. Mittlerweile wurden bereits mehrere<br />

Kurse abgehalten und rund 50 neue Fleischexperten<br />

mit umfassendem Fachwissen ausgestattet.<br />

Block 1:<br />

- Nutztierhaltung Rind, Schwein,<br />

Huhn, Schaf, Ziege und Fleischproduktion<br />

und Konsum in aller Welt<br />

- Bedeutung von Fleisch und dessen<br />

Inhaltstoffe in der Ernährung<br />

- Fleischgerichte aus aller Welt<br />

Block 2:<br />

- Fleischteilstückkunde, korrekte<br />

Kennzeichnung von Fleischwaren,<br />

heimische Qualitätsprogramme,<br />

professionelle Präsentation / <strong>Grillen</strong><br />

Die Initiatoren und Partner dieser Ausbildung kommen aus den<br />

Bereichen Bildung, Vermarktung und den bäuerlichen Organisationen.<br />

Federführend sind hier Ing. Werner Pail (Steirerfleisch und<br />

SAUGUT), Hans-Peter Bäck (Styriabrid) und Ing. Dipl. Päd. Roswitha<br />

Walch (Leiterin Fachschule Neudorf). Deren Zielsetzung: „Wir<br />

wollen damit eine Bildungsmöglichkeit für Landwirte, Lehrkräfte, Hobbyköche,<br />

Vermarkter und interessierte Konsumenten schaffen, um Botschafter<br />

für unsere tollen heimischen Lebensmittel auszubilden.“ Die bisherigen<br />

Kursteilnehmer waren auch stets bunt gemischte Gruppen – Lehrkräfte,<br />

Tierärzte, Landwirte, Fleischverkäufer, Selbstvermarkter sowie Hobbyköche<br />

und ambitionierte Griller.<br />

Intensivkurs. Die gesamte Ausbildung<br />

erfolgte in insgesamt sechs Tagen<br />

und umfasst ein reichhaltiges sowie<br />

breit gestreutes Kursprogramm, je<br />

nach Thema an fünf verschiedenen<br />

Ausbildungsstätten. Für die Vorträge<br />

wurden die besten Experten in ihren<br />

jeweiligen Fachgebieten ausgewählt,<br />

darüber hinaus ist der Kurs durch einen<br />

hohen Anteil an praktischem Unterricht<br />

geprägt – inklusive ausgedehnter<br />

Betriebsbesichtigung im Schlacht- und<br />

Zerlegebetrieb Steirerfleisch in Wolfsberg.<br />

Eingeteilt ist die Ausbildung in<br />

Blöcke mit folgenden Inhalten:<br />

Block 3:<br />

- Transport, Schlachtung, Klassifizierung,<br />

Kühlung, Reifung, Praxistag<br />

bei Steirerfleisch<br />

- Der Codex Alimentarius Austriacus<br />

und dessen Vorschriften im Überblick<br />

Block 4:<br />

- Fleischteilstücke, Zerlegung und<br />

küchenfertige Zubereitung<br />

- Sensorik und Erkennen von<br />

Fleischfehlern<br />

Block 5:<br />

- Grundzubereitungsarten für<br />

Fleisch, Beilagen und Getränke zu<br />

Fleisch, Küchenutensilien für<br />

Fleischvor- und -zubereitung<br />

Block 6:<br />

- Öffentlichkeitsarbeit im<br />

Fleischbereich<br />

- Qualitätsprogramme und Trends<br />

im Fleischbereich<br />

- Kritische Fragen und Fachbegriffe<br />

zum Thema Fleisch<br />

- Langsamgarverfahren in der<br />

Praxis (Kistenfleisch, Pulled Pork)<br />

Abgeschlossen wird mit einer<br />

schriftlichen und mündlichen<br />

Prüfung vor einer Prüfungskommission,<br />

die Absolventen erhalten<br />

dann anschließend eine Urkunde<br />

zum „diplomierten Fleischexperten“.<br />

Interessierte können sich bei allen<br />

Kurspartnern sowie per E-Mail:<br />

plattform.saugut@gmail.com<br />

anmelden oder informieren.<br />

76<br />

77


Snow & Beef 2019<br />

Einkehrschwung zum Steak vom Grill. Auch in der kommenden Wintersaison<br />

wird unter dem Motto „Snow & Beef“ auf den Hotspots des österreichischen<br />

Wintersports einige Genusswochen lang wieder gegrillt, geräuchert und gekocht.<br />

Mit österreichischem Spitzen-Beef und von den Meistern ihres Faches.<br />

Bereits zum fünften mal stehen 2019 wieder die rauchenden<br />

Griller und Smoker vor den besten Skihütten der Nation,<br />

denn die Verbindung von Winter- und Grillsport stößt bei<br />

den zahlreichen Besuchern dieser Events auf überaus reges<br />

Interesse.<br />

Und für die Initiatoren des schmackhaften Festivals – ARGE Rind,<br />

AMA Grillclub und die regionalen Tourismusverbände – bietet sich an<br />

den Pisten die Gelegenheit, direkt mit den ÖsterreicherInnen in ihrer<br />

Freizeit in Kontakt zu kommen und die Vorzüge ihrer Destination und<br />

ihrer Produkte zu vermitteln. Beim Rindfleisch sind das neben dem<br />

AMA-Gütesiegel auch die vielen Möglichkeiten der Zubereitung unterschiedlicher<br />

Teilstücke, die Kriterien der Fleischqualität, aber auch jene<br />

der Ökologie.<br />

So steht neben dem Genuss bei „Snow & Beef“ auch das Thema<br />

Nachhaltigkeit im Vordergrund. Schließlich sind es überwiegend<br />

Landwirte, die Wiesen und Almen für den Skitourismus zur Verfügung<br />

stellen, auf denen im Sommer Rinder grasen. Und für viele der kleinen<br />

österreichischen Rinderbauern stellen die Qualitätsrindfleischprogramme<br />

der ARGE eine wichtige Einkommensquelle dar und stärken<br />

somit den gesamten Produktionsstandort Österreich nachhaltig. >><br />

78


Vom 26. Jänner bis 16. März 2019 dauern diese gastronomischen<br />

Rindfleischwochen unter dem Titel „Snow & Beef“, wo ausschließlich<br />

österreichisches Rindfleisch mit dem AMA-Gütesiegel angeboten wird.<br />

Und zwar jenes der Qualitätsprogramme donauland Rind, alpenvorland<br />

Rind, Cult Beef, premium Rind, Salzburger Jungrind und BIO.<br />

Zu Beginn der „Snow & Beef – Genusswoche(n) mit AMA-Gütesiegel<br />

Rindfleisch“ findet in jeder teilnehmenden Tourismusregion ein<br />

Eröffnungsevent mit dem Titel „Snow & Beef – Wintergrillen der<br />

Extraklasse“ mit bekannten Grillmeistern statt. Neben perfekt zubereiteten<br />

AMA-Gütesiegel Rindfleischgerichten gibt es dabei Tipps und<br />

Infos übers <strong>Grillen</strong> aus erster Hand. Die Locations für diese Events<br />

liegen 2019 in den drei Tourismusregionen „Semmering-Waldheimat-<br />

Veitsch“, „Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn“ und „Schladming-Dachstein“.<br />

Als Grillprofis konnten wieder Grillweltmeister Adi<br />

.<br />

Matzek und Grillstaatsmeister Thomas Wieser gewonnen werden.<br />

LOCATIONS &<br />

TERMINE<br />

Semmering-Waldheimat-Veitsch<br />

Zeitraum: 26.01. bis 23.02.2019<br />

Auftaktevent: Samstag 26.01.2019<br />

im Panoramarestaurant W11<br />

Grillmeister: Adi Matzek und Team<br />

Saalbach-Hinterglemm-<br />

Leogang-Fieberbrunn<br />

Zeitraum: 09.02. bis 23.02.2019<br />

Auftaktevent: Samstag 09.02.2019<br />

in der Hendlfischerei in Leogang<br />

Grillmeister: Adi Matzek und Team<br />

Schladming-Dachstein<br />

Zeitraum: 09.03. bis 16.03.2019<br />

Auftaktevent: Samstag 09.03.2019<br />

auf der Krummholzhütte<br />

Grillmeister: Thomas Wieser und<br />

Team<br />

Nähere Infos dazu gibt es ab<br />

Mitte Dezember unter<br />

www.snowandbeef.at.<br />

80


essen & trinken<br />

Gegrilltes Schweinefleisch<br />

auf Suppe mit Udon-Nudeln<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

8 Scheiben vom Sous-vide Schweinsbraten<br />

Bratensaft<br />

3 Tassen Wasser, 1 Frühlingszwiebel, 2 Scheiben Ingwer<br />

1 Eiklar, 1 Tasse getrocknete Mu-Err- und Shitake-Pilze<br />

30 g Wakame (Algen), 2 EL Fischsauce, 1 EL Sojasauce<br />

1 Chilischote, 2 Knoblauchzehen, 1 Handvoll frischer<br />

Koriander, 200 g vorgekochte Udon-Nudeln, ½ Limette<br />

Salz und Pfeffer<br />

SOUS<br />

VIDE<br />

TUNING<br />

Das Sous-vide-Programm der Marke Tann<br />

in den Kühltheken der Spar-, Eurosparund<br />

Interspar-Märkte ist Convenience<br />

vom Besten. Kein Fertig gericht, sondern<br />

hochwertiges Fleisch, perfekt auf den<br />

Punkt vorgegart, ungemein praktisch und von der<br />

Rezeptur mehrheitsfähig angelegt – also klassisch.<br />

Schweinsbraten, Stelze und Rindsbraten stehen<br />

derzeit zur Wahl und können sehr einfach regeneriert<br />

und mit Beilagen der Wahl auf den Tisch<br />

gebracht werden.<br />

Aber wir schätzen diese Produkte auch als Basis<br />

für ganz andere Gerichte, deren Gestehungszeit<br />

und -aufwand sich dadurch dramatisch verkürzen.<br />

Statt ein paar Stunden ins Niedertemperaturgaren<br />

zu investieren, öffnen wir lediglich die Vakuumpackung,<br />

in der die Fleischteile stecken. Und zwar<br />

vorsichtig, denn den Saft wollen wir unbedingt<br />

behalten, denn er ist Bestandteil der drei folgenden<br />

Tuning-Rezepte.<br />

Grundlage dieses Rezeptes ist der „Schweinsbraten vom Karree“, der mit etwa<br />

einem Dreiviertel Kilo Gewicht bei diesem Rezept für eine Großfamilie reicht.<br />

Wir schneiden für vier Portionen lediglich acht dünne Tranchen quer zur Faser<br />

vom Braten, die dann sehr kurz und heiß auf beiden Seiten gegrillt werden.<br />

Die japanischen Udon-Nudeln sind dick, elastisch, glitschig – und passen perfekt<br />

zu unserem Suppentopf. Sie werden aus Weizenmehl, Salz und Wasser zubereitet,<br />

stammen ursprünglich aus China, werden heute aber auch sehr gerne in<br />

Japan und Korea als Einlage in Suppen verwendet. Bei uns sind sie meist vorgekocht<br />

und vakuumiert erhältlich, für vier Portionen sollte man eine Packung von<br />

200-250 g kalkulieren. Statt der gelben Rüben kann man auch Karotten verwenden,<br />

die allerdings wesentlich süßer sind.<br />

Die Vorbereitung<br />

Die getrockneten Pilze und die Algen in warmem Wasser einige Stunden einweichen,<br />

bis sie weich geworden sind. Gelbe Rüben schälen und in Stifte schneiden,<br />

Knoblauchzehen schälen, Chili in feine Ringe schneiden und entkernen. Die<br />

Udon-Nudeln mit heißem Wasser abschwemmen.<br />

Zubereitung<br />

Den Bratensaft aus der Vakuumpackung in einen Topf geben und mit dem<br />

Wasser aufgießen. Mit den geschälten Knoblauchzehen, den Ingwerscheiben<br />

und der grob geschnittenen Frühlingszwiebel zustellen und eine Viertelstunde<br />

auf kleiner Flamme kochen lassen. Dann das Eiklar in die kochende Suppe rühren<br />

und solange köcheln, bis das Eiweiß flockig ist. Jetzt die Flüssigkeit durch ein sehr<br />

feines Sieb in eine andere Kasserolle umgießen – die Suppe sollte nun möglichst<br />

klar sein –, mit der Fischsauce und der Sojasauce würzen und wieder zum Sieden<br />

bringen. Die Rübenstifte, die Pilze und die Algen in die Suppe geben und gemeinsam<br />

darin kernig weich kochen. Dann erst die Chiliringe und die Udon-Nudeln<br />

dazugeben und nur mehr etwas heiß ziehen lassen, anschließend mit Limettensaft,<br />

Salz und Pfeffer abschmecken.Dann die Bratentranchen auf dem Grill beidseitig<br />

anrösten und mit der heißen Suppe anrichten. Zum Schluss noch frischen<br />

Koriander in die Suppe zupfen.<br />

74<br />

75


essen & trinken<br />

Zutaten<br />

1 Sous-vide<br />

Schweinsstelze<br />

3 EL Sweet-Chili-<br />

Sauce<br />

2 EL Orangenmarmelade<br />

1 EL Sojasauce<br />

Satay von der<br />

Schweinsstelze<br />

Mit gerade € 5,40 für ungefähr 900 Gramm ist diese „Sous vide Schweinsstelze<br />

ohne Schwarte“ auch unter Berücksichtigung des Knochenanteils eine ausgesprochen<br />

günstige Gelegenheit, an das geschmackvolle Fleisch der Wade zu kommen<br />

und reicht für vier Satay-Portionen. Das vorgegarte Fleisch ist so zart, dass es sich<br />

mit bloßen Fingern in die einzelnen Muskelstränge zerpflücken lässt. Diese werden<br />

dann in mundgerechte Stücke zerschnitten, die Abschnitte finden für die Sauce<br />

Verwendung. Die Holz- bzw. Bambusspieße werden mindestens eine halbe Stunde<br />

gewässert, um später am Grill nicht zu verbrennen.<br />

Zubereitung<br />

Die Fleischabschnitte mit der Sauce aus der Vakuumpackung 10 Minuten köcheln<br />

lassen, bei Bedarf mit etwas Wasser angießen. Die anderen Zutaten unterrühren<br />

und alles auf eine dickflüssige Konsistenz einkochen lassen. Noch heiß durch ein<br />

sehr feines Sieb in eine Schüssel gießen. Die Fleischstücke auf die Satay-Spieße<br />

ziehen und die fertigen Spieße über direkter, aber mäßiger Hitze von allen Seiten<br />

angrillen. Dann mit der Sauce bepinseln und weiter grillen – diesen Vorgang wiederholen,<br />

bis das Fleisch schön glasiert ist. Zum Servieren dann noch etwas von<br />

der Sauce aufpinseln.<br />

Chili in Fischsauce<br />

½ Chilischote<br />

2 EL Weißweinessig<br />

1 EL Fischsauce<br />

1 EL Sojasauce<br />

Den Essig mit der Fischsauce,<br />

der Sojasauce und etwas Wasser<br />

zur gewünschten Intensität<br />

abschmecken. Die Chili in feine<br />

Ringe schneiden und unter die<br />

Sauce rühren.<br />

Mangosauce<br />

mit Koriander und Chili<br />

1 reife Mango, 2 EL Sushi-Essig<br />

1 Prise Salz, ½ Chilischote,<br />

1 Handvoll frische Korianderblätter<br />

Die Mango schälen und in sehr<br />

kleine Würfel schneiden. Das<br />

geschnittene Fruchtfleisch sofort<br />

mit Essig und Salz vermengen, um<br />

eine Bräunung zu vermeiden. Dann<br />

die halbe Chili entkernen und fein<br />

hacken, den Koriander ebenfalls<br />

hacken und beides unter die<br />

Mangosauce mischen.<br />

Thaibasilikum-Pesto<br />

1 Stange Zitronengras,<br />

1 Büschel (Thai-)Basilikum,<br />

½ Büschel Koriandergrün,<br />

50 g Cashewnüsse, 1 Knoblauchzehe,<br />

1 EL Zitronensaft,<br />

5 EL Wasser, 5 EL Pflanzenöl,<br />

2 EL Sesamöl, 1 EL Austernsauce,<br />

1 TL Zucker, 1 TL Salz<br />

Den weichen Teil des Zitronengrases<br />

in Ringe schneiden und<br />

zusammen mit dem Basilikum,<br />

dem Koriander, den Nüssen, dem<br />

Knoblauch, dem Zitronensaft und<br />

dem Wasser pürieren, dann erst das<br />

Öl dazugeben und mit Zucker, Salz<br />

und Austernsauce abschmecken.<br />

Zutaten für<br />

4 Portionen<br />

8 dünne Scheiben<br />

vom Rindsbraten,<br />

geräuchert<br />

4 Sesam Buns<br />

(Burgerbrötchen)<br />

1 rote Zwiebel<br />

1 Fleischtomate<br />

1 grüne Tomate<br />

¼ Salatgurke<br />

1 Salatherz<br />

Salz<br />

Zutaten Aioli<br />

3 Knoblauchzehen<br />

1 Eigelb<br />

1/8 l Olivenöl<br />

Salz<br />

Zutaten Guacamole<br />

1 Avocado<br />

Saft von ½ Limette<br />

3 EL gehacktes Koriandergrün<br />

Salz, Pfeffer<br />

Beef-Burger<br />

mit Guacamole und Aioli<br />

Der Sous vide Rindsbraten von Tann ist mit seinem mageren, aber dennoch<br />

saftigen und mürben Fleisch ebenfalls ein idealer Rohstoff. Um die gewünschten<br />

Rauchnoten zu bekommen, haben wir die geschnittenen Bratenscheiben<br />

in einem Vakuumsack mit der Rauchpistole aromatisiert und dann<br />

im heißen Wasserbad noch warm ziehen lassen.<br />

Zubereitung<br />

Aioli: Den Knoblauch mit Eigelb und einer Prise Salz mit dem Pürierstab zerkleinern,<br />

dann allmählich das Olivenöl dazugießen. Die Sauce sollte nicht so<br />

dickflüssig wie eine Mayonnaise werden.<br />

Guacamole: Das Fruchtfleisch der Avocado mit dem Limettensaft, einer<br />

Prise Salz und frisch gemahlenem Pfeffer pürieren. Am Schluss den gehackten<br />

Koriander einarbeiten.<br />

Burger: Die Zwiebel schälen und in dünne Ringe schneiden, die Tomaten<br />

und die Gurke in dünne Scheiben. Das Salatherz in Blätter zerpflücken und<br />

die dicken Rispen entfernen. Die Buns auf den Schnittflächen anrösten und<br />

diese dann großzügig mit der Aioli bestreichen. Darauf erst die Salatblätter,<br />

dann Tomaten- und Gurkenscheiben legen, mit etwas Salz würzen. Nun<br />

die warmen Rinderbratenscheiben drauflegen, obenauf kommt noch die<br />

Zwiebel. Mit der Guacamole als Dip servieren.<br />

76<br />

77


essen & trinken<br />

RINDFLEISCH<br />

SOCIETY<br />

Seit 15 Jahren erst findet man im österreichischen<br />

Lebensmittelhandel die Rindfleischkategorie der<br />

„Kalbin“. Wenn man denn weiß, dass unter dem<br />

Label „Rindfleisch à la carte“ ausschließlich diese<br />

besondere Qualität gehandelt wird.<br />

Rund 25% der österreichischen Rindfleischproduktion<br />

spielen in einer eigenen Liga, unter einer<br />

Handvoll Markenprogrammen werden diese selektierten<br />

Topqualitäten vermarktet. Meistens ist das<br />

ausschließlich Fleisch von Kalbinnen und Mastochsen,<br />

was von Markennamen wie „Rindfleisch à la carte“ und<br />

„Cult Beef“ jedoch nicht vordergründig kommuniziert wird.<br />

Aber „Kalbin“ ist ja ein Begriff, der bis vor einigen Jahren<br />

selbst denen, die ihn eigentlich kennen sollten, kaum<br />

geläufig war (und oft noch nicht ist) – also etwa GastronomInnen,<br />

FleischverkäuferInnen und JournalistInnen. Die<br />

Kalbin, in Deutschland nicht viel weniger missverständlich<br />

„Färse“ genannt, ist nämlich keineswegs ein weibliches Kalb,<br />

sondern eine jungfräuliche Kuh und Paarhufer. Ihr Fleisch<br />

zeichnet sich im Allgemeinen durch besonders zarte Fleischfasern<br />

und eine gute intramuskuläre Fettmarmorierung aus.<br />

Vielleicht mit ein Grund, warum man das Pionier-Programm<br />

in dieser Fleischkategorie bei seiner Gründung vor nunmehr<br />

15 Jahren „Rindfleisch à la carte“ genannt hat. Und nicht<br />

etwa „Kalbin à la carte“.<br />

Auf jeden Fall war diese neue Marke der Startschuss einer<br />

beispiellosen Karriere der Kategorie im österreichischen<br />

Handel. Obwohl es Kalbinnenfleisch (schon aus biologischen<br />

Gründen) natürlich auch hierzulande schon vorher<br />

gegeben hat. Nur vorzugsweise nicht bei uns. Ein Löwenanteil<br />

der heimischen Produktion ging nämlich in den Export,<br />

weil der Italiener den feinen Geschlechtsunterschied beim<br />

Rind schon immer zu schätzen wusste. Seit 2003 aber wird<br />

Kalbinnenfleisch – vorzugsweise in Niederösterreich – auch<br />

bei den Verbrauchermärkten der SPAR und den SPAR Gourmet-Märkten<br />

unter der Marke „Rindfleisch à la carte“ in den<br />

Bedienungstheken angeboten.<br />

Heute ist die Situation patriotisch betrachtet indes eine<br />

deutlich erfreulichere. Gut 90% der Kalbinnen mit einem<br />

Schlachtalter von unter 24 Monaten bleiben in Österreich<br />

und rund 70% werden unter einer der Premium-Marken mit<br />

dem AMA-Gütesiegel als Basis vermarktet. Als „Cult Beef“<br />

beispielsweise, als „Alpenvorland Rind“ oder eben in Niederösterreich<br />

als „Rindfleisch à la carte“.<br />

Pionierleistung. Der Erfolg hat oft viele Väter – dieser<br />

nur zwei. Helmut Gattringer, Betriebsleiter der Tann St.<br />

Pölten, und Werner Habermann als Geschäftsführer der<br />

Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf setzten vor 15 Jahren<br />

gemeinsam ihre Unterschriften unter den „Rindfleisch à la<br />

carte“-Pakt, der diese neue Qualitätsdimension erstmals<br />

in den Lebensmittelhandel und Hunderten von niederösterreichischen<br />

Bauernfamilien ein gesichertes Einkommen<br />

brachte und den beiden Gründern 2013 mit dem „Lukullus“<br />

den höchstrangigen Branchenpreis in der Kategorie „Innovatives<br />

Qualitätsmanagement“.<br />

Wobei es anfangs einiges an Überzeugungsarbeit in der<br />

Landwirtschaft gebraucht hatte, um überhaupt genug<br />

Bauern für eine flächendeckende Versorgung der teilnehmenden<br />

Märkte unter Vertrag zu nehmen. Denn die<br />

Qualitätsanforderungen und Richtlinien des Programmes<br />

beginnen beim AMA-Gütesiegel und gehen noch einige<br />

Schritte weiter: Die Tiere müssen in Österreich geboren<br />

und in Niederösterreich gemästet sowie geschlachtet >><br />

78


worden sein. Weitere Parameter sind zum Beispiel ein genau<br />

definiertes Schlachtalter (von maximal 22 Monaten) und Gewicht,<br />

verpflichtende pH-Wert-Messungen, fachgerechte Zuschnitte sowie<br />

mindestens 14 Tage Fleischreifung sowohl bei Edelteilen als auch bei<br />

weiteren ausgesuchten Teilstücken. Jedes Stück Fleisch muss zudem<br />

von der Geburt bis zum Verkauf zurückverfolgbar sein.<br />

Aber ein garantierter Jahres-Fixpreis und eine völlig neue Vermarktungsschiene<br />

haben überzeugt. Anfänglich knapp 100 Bauern, heute<br />

sind es bereits rund 360. Die verlässliche Ausbezahlung von Qualitätszuschlägen<br />

über die Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf gibt den<br />

Bauern die nötige Produktionssicherheit und stellt gleichzeitig auch<br />

die Grundlage der nachhaltigen Verfügbarkeit für qualitätsbewusste<br />

Fleischkäufer in den Märkten sicher. „Eine eindeutige Win-win-Situation<br />

für alle Beteiligten!“, sagt Helmut Gattringer, Chef der TANN<br />

Werke, die Frischfleisch und Wurstspezialitäten an sämtliche Spar-<br />

Vertriebsschienen in Niederösterreich liefern.<br />

Steil bergauf. Das hatte Auswirkungen auf die Sortimente des Handels<br />

und auch auf die Kochgewohnheiten der Konsumenten. „Heute<br />

wird eindeutig mehr kurzgebraten und gegrillt!“, beschreibt Habermann<br />

die anhaltende Tendenz durch das Upgrading des Sortiments,<br />

die aber auch durch veränderte Lebensgewohnheiten unterstützt<br />

wird.<br />

Obwohl „Rindfleisch à la carte“ den Kunden der Spar Gourmet-Märkte<br />

und einiger ausgewählter Interspar-Standorte vorbehalten bleibt,<br />

sind heute bereits etwa 25% des bei Spar verkauften Rindfleisches<br />

diesem Kalbinnen-Programm zuzuschreiben, Tendenz steigend. „Die<br />

Wachstumsraten für Rindfleisch à la carte sind inzwischen alljährlich<br />

zweistellig,“ freut sich Gattringer, „und mit diesem Angebot heben<br />

wir uns vom Mitbewerb auch ganz eindeutig ab!“<br />

Ein sehr demokratisches Angebot übrigens, denn der vermehrte<br />

Aufwand und die bessere Bezahlung für die Landwirte schlägt sich<br />

beim Preis im Geschäft dann lediglich mit einem Aufschlag von rund<br />

einem Euro pro Kilogramm auf den sogenannten Kurant-Preis nieder.<br />

„Das haben wir uns vorgenommen“, so Gattringer, „um allen unseren<br />

Kunden den Zugang zu dieser ausgezeichneten Rindfleischqualität zu<br />

ermöglichen!“<br />

80


im praxistest<br />

IM<br />

PRAXIS<br />

TEST<br />

PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN. UNTER DIESEM MOTTO<br />

HABEN WIR AUCH DIESMAL WIEDER EINIGE INTERESSANTE<br />

PRODUKTE FÜR SIE GETESTET.<br />

Genesis ll<br />

Generation X<br />

Der <strong>2018</strong> vorgestellte Genesis II, als Nachfolgemodell der<br />

mittleren Oberklasse des Category Captains, war ganz klar<br />

nicht als Evolution, sondern als Revolution angelegt. Ein<br />

neues Design, eine völlig neue, „GS4“ genannte Brennertechnologie,<br />

aufwendige Details, das praktische ETGS-System<br />

und eine enorme Vielfalt an Varianten.<br />

Aber schon 2019 wird diese neue Generation wieder kräftig<br />

relauncht. Und wer Geduld genug hat, sollte darauf warten<br />

– denn es zahlt sich wirklich aus. Den Technikern, Designern<br />

und Kalkulanten in Illinois ist beim Genesis II der zweiten<br />

Generation nämlich noch einiges zum Thema Optimierung<br />

eingefallen, wie wir bereits im September prototypisch auf<br />

der spoga in Köln zu Gesicht bekamen. Im Handel zu finden<br />

sein wird dieser brandneueste Gasgrill von Weber dann im<br />

Vorfrühling – wir hatten aber schon jetzt Gelegenheit, eines<br />

der ersten Geräte auf heimatlichem Boden zu testen.<br />

Auch künftig wird es beim Genesis weiter eine breite Auswahl<br />

an Varianten geben, nur nicht mehr ganz so viele wie bisher.<br />

Mit drei, vier und sechs der famosen GS4-Hauptbrenner kann<br />

man ihn wieder ordern, aber nicht mehr mit zwei. Die Sparvariante<br />

hat man sich nämlich gespart, dazu auch einige min-<br />

Die blaue<br />

Propangas-<br />

Leichtflasche von<br />

Grill&Co<br />

der wesentliche Dekorelemente, um den neuen Genesis noch<br />

robuster zu machen und zu einem besonders interessanten<br />

Preis anbieten zu können. Auf der Strecke blieben so Grifflichter<br />

und die Ambientebeleuchtung der Gasknebel sowie<br />

die automatische Zündung bei Knebeldrehung, die durch die<br />

unkaputtbare Zündung per Knopf ersetzt wurde, wie wir sie<br />

schon beim Genesis I zu schätzen wussten.<br />

Dafür gibt es jetzt noch einige Änderungen und Ergänzungen,<br />

die sich in der Praxis sehr positiv bemerkbar machen. Beispielsweise<br />

die vollen sieben Zentimeter, die der Unterbau<br />

jetzt höher ist. Damit stehen auch größere Menschen nun<br />

aufrecht wie nie am Rost. Brenner und Knebel der „Sear Station“<br />

(ja, auch die gibt es jetzt gottlob wieder! Und zwar bei<br />

allen geschlossenen Modellen) sind nach rechts gewandert<br />

und liegen jetzt genau so, dass die Einsätze des ebenso nach<br />

rechts umgesiedelten GBS-Systems – wie beispielsweise Wok<br />

und Pfanne – nahezu mittig über dem zusätzlichen Brenner<br />

situiert sind, insgesamt also drei Brenner unter der GBS-Öffnung<br />

liegen. Das gibt ein gehöriges Plus an Power für diese<br />

Hotspots. Dazu wurde auch noch der Lüftungsschlitz beim<br />

rückwärtigen Anschluss deutlich verkleinert, wodurch die<br />

Hitze sich nun wesentlich schneller aufbaut als bislang und<br />

auch die Windanfälligkeit gegen Null tendiert.<br />

Der früher etwas hakelige „Tuck-Away“ -Klapprost an der<br />

Rückseite, der auch als Halterung für die Module des ETGS<br />

dient (Elevations Tiered Grilling System), ist nun mühelos mit<br />

einer Hand auf- und abklappbar – auch wenn diese einen<br />

Grillhandschuh trägt. Zur Auswahl stehen hier unter anderem<br />

verschiedene Spieße und Körbe, die in unterschiedlichen<br />

Höhen in das System eingehängt werden können. Und der<br />

Rost des versenkt eingebauten Seitenkochers hat nun ein<br />

sehr effektives Windschutzblech und kann zur Reinigung ganz<br />

einfach im Ganzen entnommen werden.<br />

Wir hatten den Genesis ll SP-435 GBS in Edelstahl im Test<br />

– also ein Gerät mit vier Hauptbrennern, einem zusätzlichen<br />

Sear Station Brenner und einem Seitenkocher, geschlossenem<br />

Unterschrank und porzellanemaillierten GBS-Gussrosten. Als<br />

Gesamtpaket hat diese hochwertige Konfiguration einen<br />

Listen preis von knapp 1.900 Euro – also spürbare 400 Euro<br />

weniger als der vergleichbare LX E-440 GBS noch die Saison<br />

davor. Den Einstiegs-Genesis mit drei Brennern (E-310) kann<br />

man jetzt sogar bereits um € 999,– erwerben.<br />

Und natürlich sind alle Neuen auch wieder kompatibel mit<br />

dem iGrill Bluetooth-Thermometer, der direkt am Gerät<br />

montiert werden kann. Beim Zubehör wie Spieß und Plancha<br />

bleibt ebenfalls alles beim Alten.<br />

Der Test. Wir testeten dieses attraktive Gerät gemeinsam<br />

mit Bart Mus, dem vielbeschäftigten Grillmeister der Weber<br />

Grillakademie in Ingelheim, der dem Prototypen mit uns auf<br />

der Terrasse des Flagshipstores in Wien Süd auf den Zahn<br />

fühlte. Schon beim Start fiel uns gleich einmal auf, wie<br />

schnell die G4-Brenner Rost und Deckelthermometer hier auf<br />

Temperatur bringen. So kennen wir das sonst eher von kleineren<br />

Geräten wie dem praktischen Q, die weniger Masse und<br />

Luftraum zu erhitzen haben. Bereits nach 5 Minuten waren<br />

wir eigentlich schon auf Searing-Temperatur, weitere 5 Minuten<br />

opferten wir, weil wir es erst nicht glauben konnten.<br />

Und dann kam der 3-Stufen-Plan, um alle Möglichkeiten des<br />

Gerätes als Allrounder auszuloten: Steaks vorwärts – erst<br />

rechts auf der Sear Station markant angeröstet, dann langsam<br />

links im indirekten Bereich bis auf eine Kerntemperatur<br />

von 55°C fertig gegart. Zur thermischen Entkoppelung vom<br />

heißen Gussrost kam ein Hitzeschild samt Edelstahlrost zum<br />

Einsatz. Dazu gabs ein paar Gemüsespieße, die wir in den<br />

erwähnten ETGS-Rost eingehängt haben, um hier die Hitze<br />

des oberen Grillraums zu nutzen, und zu guter Letzt auch<br />

noch ein paar vorgegarte Kipfler-Erdäpfel mit Rosmarin, die<br />

im GBS-Wok als Beilage über der Sear Station knusprig gebraten<br />

wurden.<br />

Das hat nicht nur dank der Vollausstattung unseres Gerätes<br />

wirklich toll funktioniert, auch die Temperaturabstufung zwischen<br />

den unterschiedlichen Zonen klappte perfekt. Die sehr<br />

genau steuerbaren Brenner bieten hier etliche Optionen für<br />

indirektes und direktes <strong>Grillen</strong> – bei Bedarf auch zur gleichen<br />

Zeit. Bis hin zum Niedertemperatur-<strong>BBQ</strong>, wenn beispielsweise<br />

nur mit dem Zusatzbrenner auf kleiner Stufe gearbeitet<br />

wird. Natürlich auch mit Rauch nach Wahl. Die neue, patente<br />

Räucherbox für Gasgriller von Weber kommt zwar erst später<br />

auf den Markt, doch hat Bart hier zur Überbrückung einen<br />

Trick auf Lager. In den Beuteln mit den praktischen Räucherchunks<br />

von Weber finden sich nämlich viele dreieckige Holzstücke,<br />

die perfekt zwischen die Aromaschienen passen und<br />

dort schnell Rauch entwickeln.<br />

Fazit: Der beste Genesis, den es je gab. Und das will was<br />

heißen.<br />

82<br />

83


im praxistest<br />

im praxistest<br />

Webers neue Kugel<br />

Die Welt bleibt rund<br />

Seit Firmengründer George Stephen in den 50ern des vergangenen<br />

Jahrhunderts die Grillkugel erfand, steht diese Form in<br />

aller Welt als Piktogramm für das moderne <strong>Grillen</strong> mit Deckel.<br />

Die Weber-Kugel wurde und wird 1.000-fach kopiert und nie<br />

erreicht, ist auch noch heute als „Kettle“ oder „Master-Touch“<br />

eine der wichtigsten Säulen des umfangreichen Sortiments<br />

von Weber.<br />

Bisher hat der Weltmarktführer diese Kugelgrills zwar jede<br />

Saison wieder verbessert, doch blieb das Grundprinzip immer<br />

das gleiche: ein Deckel mit Griff, ein ausgeklügeltes, aber einfaches<br />

Lüftungssystem, ein Kohlerost und der Grillrost. 2016<br />

kam dann mit dem „Summit Charcoal“ von Weber ein neuer<br />

Typus von Holzkohlegrill auf den Markt, der die Vorteile der<br />

Weber-Kugeln mit denen eines Kamado-Grills und eines Smokers<br />

verband. Mit rund 2.000 Euro Einstiegspreis bleibt das sehr<br />

wertige Gerät aber doch eher ambitionierten Grillern vorbehalten.<br />

Mit der neuesten Generation der Weber-Kugel – dem „Master-Touch<br />

GBS Premium E-5770“ – werden nun etliche<br />

Tugenden des „Charcoal“ in eine 57er-Kugel gepackt, mit<br />

einem Verkaufspreis von € 379,- bleibt man aber dennoch<br />

im Mainstream der Holzkohle-Grillgeräte. Zu haben sein wird<br />

die brandneue Kugel im Vorfrühling des nächsten Jahres, wir<br />

haben sie aber – wie den neuen Genesis II – ebenfalls bereits<br />

gemeinsam mit Grillmeister Bart genauer unter die Lupe nehmen<br />

können.<br />

Die wichtigsten Punkte vorab: Statt eines Griffes am Deckel<br />

gibt es bei einem Weber-Kugelgrill hier erstmals ein Federscharnier.<br />

Das kann fürs Spießgrillen und Reinigen zwar mit<br />

einem Griff abgenommen werden, erleichtert aber das Leben<br />

am Grill recht deutlich. Ein innovatives Diffusorsystem unter<br />

dem Rost sorgt wie beim Charcoal dafür, dass „low & slow“<br />

<strong>BBQ</strong> und indirektes <strong>Grillen</strong> in einem Kugelgrill einfacher denn<br />

je vonstatten geht. Unterhalb der Diffusorplatte hält ein „Char<br />

Ring“ die Kohle dort, wo sie sein soll, und für die Luftzufuhr gibt<br />

es nun weitere Einstellungsoptionen am Kessel. Dazu kommt<br />

eine Halterung für Webers Grillthermometer „iGrill“ und natürlich<br />

der patente GBS-Rost, für den es eine ganze Reihe von<br />

Einsätzen gibt. Die großen, gummierten Räder hat man vom<br />

Genesis übernommen, was der Mobilität sehr zuträglich ist.<br />

Im Test hatten wir übrigens einen Prototypen des sehr empfehlenswerten<br />

E-5775, der um € 20,- Aufpreis auch noch den<br />

Sear Grate aus Gusseisen mit an Bord hat.<br />

Um die Dauerlauf-Qualitäten der neuen Kugel zu testen, haben<br />

wir geräuchert – und zwar ein ganzes Rudel Hühnerschenkel,<br />

das wir mit einer dezenten Gewürzmischung und etwas Salz<br />

trocken für eine Stunde bei Raumtemperatur mariniert hatten.<br />

Danach hatten wir noch genug Power unter der Haube, um<br />

ein Dutzend Schokokuchen in der Tasse zu backen. Aber der<br />

Reihe nach.<br />

Wer Ordnung hält, hat mehr vom <strong>Grillen</strong>. Deswegen schlichtete<br />

Bart 37 abgezählte Briketts säuberlich in den Char Ring<br />

am Kohlerost – 30 rundum und 7 in der Mitte. Unter letztere<br />

wurden auch drei Anzündwürfel platziert. „Je gleichmäßiger<br />

die Briketts nämlich geschlichtet werden, desto länger hält die<br />

Glut“, weiß Bart, der mit dieser Konfiguration 12 Stunden <strong>BBQ</strong><br />

erreicht, 6 sind es aber selbst dann, wenn man sich nicht verkneifen<br />

kann, dann und wann den Deckel zu heben.<br />

Über den entzündeten und nach 20 Minuten gut angeglühten<br />

Kohlekranz streuten wir eine Handvoll ungewässerte Hickory-<br />

Chips und setzten den Diffusor darüber. Auf den Diffusor kam<br />

eine Aluschale mit Wasser als thermischer Puffer, dann der<br />

Rost, die Hühnerkeulen mit einem Temperaturfühler für den<br />

iGrill – und Deckel zu. Mit dem Lüftungsschieber pendelten wir<br />

die Temperatur auf 120°C ein. Das Lüftungssystem ist übrigens<br />

ab 2019 bei allen neuen Master-Touch jetzt noch einfacher –<br />

die drei Stellungen offen, halb-offen und geschlossen sind jetzt<br />

unübersehbar symbolisiert. Nach etwa 1,5 Stunden waren die<br />

Hühnerkeulen perfekt geräuchert und gegart. Sie hatten 80°C<br />

Kerntemperatur, waren aber trotzdem sehr saftig und hocharomatisch.<br />

Und da es dann um die schöne Glut sehr schade gewesen wäre,<br />

nutzten wir die Hitze für einen schönen Nachtisch vom Grill<br />

– Barts legendäre Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern (Rezept<br />

im Kasten!). Dafür öffneten wir die Zuluft so weit, dass der<br />

Deckelthermometer nach 5 Minuten 180°C zeigte, und stellten<br />

dann einfach ein paar Kaffeetassen mit dem Kuchenteig auf<br />

den Rost. Nach nicht einmal 10 Minuten waren die Kuchen<br />

fertig. Eine knusprige Ente am Spieß haben wir dann auch noch<br />

erfolgreich am E 5775 ausprobiert. Die Konfiguration dafür: 30<br />

Briketts im Char Ring, Diffusor mit Aluschale darauf. Aber ohne<br />

Wasser, damit die Haut knusprig wird! Die Temperatur haben<br />

Schokoladenkuchen<br />

mit flüssigem Kern<br />

für 6 Portionen<br />

Zubereitung:<br />

1. Auf dem Seitenkocher oder Herd die Schokolade<br />

und Butter gemeinsam im Wasserbad schmelzen.<br />

2. Währenddessen die Eier und Zucker in eine Küchenmaschine<br />

geben und aufschlagen, bis die Masse weiß ist.<br />

3. Das Mehl sieben und mit dem Kakao vermischen.<br />

4. Die Schokoladen-Butter-Masse vorsichtig unter<br />

die Eier-Zucker-Masse rühren und zum Schluss die<br />

Mehlmischung unterheben. So schnell wie möglich in<br />

die vorbereiteten Förmchen füllen.<br />

5. Den Grill auf ca. 180°C indirekter Hitze vorheizen<br />

und die Kuchen etwa 7 bis 8 Minuten grillen.<br />

Tipp: Vor dem Backen ist die Teigoberfläche<br />

glänzend, sobald er fertig wird, wird er matt.<br />

Eine Stäbchenprobe ist bei einem flüssigen Kern<br />

ja nicht möglich. Man kann den Kuchen aber auch<br />

ganz normal durchbacken, dann verlängert sich<br />

die Backzeit um 3-4 Minuten.<br />

wir auf etwa 170°C eingestellt – und dann kam tatsächlich<br />

jene Situation, in der uns der mittige Griff am Deckel erstmals<br />

abgegangen ist. Denn zur Montage des Drehspießaufsatzes<br />

muss man den Deckel an seinen Griffen jetzt mit zwei Händen<br />

abheben, und das besser mit Grillhandschuhen. Das gilt auch<br />

dann, wenn man die Ente bei der Rotation betrachten oder<br />

einpinseln möchte, da der Deckel bei dieser Montage nicht im<br />

Scharnier hängt, sondern aufgelegt wird. Aber für alle anderen<br />

Einsatzzwecke ist der neue Klappdeckel eindeutig die komfortablere<br />

Lösung. Und die Kombination Char Ring + Diffusor<br />

macht aus dieser Kugel, die man natürlich auch wie einen ganz<br />

normalen Grill benutzen kann, einen sehr einfach zu bedienenden<br />

Smoker.<br />

Zutaten:<br />

210 g Schokolade<br />

(dunkle Kuvertüre)<br />

210 g Butter<br />

7 Eier<br />

270 g Zucker<br />

120 g Mehl<br />

40 g Kakao<br />

etwas geschmolzene<br />

Butter oder Trennspray<br />

für die Förmchen<br />

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85


im praxistest<br />

im praxistest<br />

Philips Airfryer XXL<br />

Hot Pot<br />

Die Fritteuse für Figurbewusste. Zwar kann der Airfryer auch<br />

Pizza und Kuchen backen, Ratatouille kochen und Burger-<br />

Patties grillen. Mehr als 200 Rezepte können sich Inhaber des<br />

kompakten Heißluftofens per App aus dem Äther laden. Für<br />

unseren Test aber haben wir uns klassische Frittier-Gerichte<br />

vorgenommen, da wir hier das größte Zeit-, Arbeits- und vor<br />

allem Fettsparpotential vermuten. Beispielsweise bei Tiefkühl-Samosas,<br />

die im Backrohr nicht wirklich knusprig werden,<br />

im Airfryer jedoch sehr wohl. 200°C und 25 Minuten<br />

sind da etwa die richtige Dosis.<br />

Bei den Fritten haben wir dreierlei probiert: mehlige Erdäpfel,<br />

festkochende Erdäpfel und Süßkartoffeln. Alle selbst geschnitzt<br />

versteht sich, dann 30 Minuten im Wasserbad von<br />

der Oberflächenstärke befreit und anschließend 15 Minuten<br />

im Airfryer bei 100 Grad getrocknet. Erst dann ging es richtig<br />

los: Mit etwas Öl vermengen und etwa 25 Minuten frittieren.<br />

Die danach vorschriftsmäßig bei 180°C frittierten, mehligen<br />

Erdäpfel waren zwar schmackhaft, aber vom Typus eher wie<br />

die delikaten Bratkartoffeln vom Maronibrater als klassische<br />

Pommes frites. Viel näher dran waren wir da mit festkochenden<br />

Erdäpfeln (von der Sorte „Erika“), die wir lediglich<br />

10 Minuten in der Heißluft trockneten und dann auskühlen<br />

ließen. Den Airfryer haben wir inzwischen wieder auf 180°C<br />

vorgeheizt und die mit etwas Öl und einer Prise Salz vermischten<br />

Fritten dann bei 200°C gegart. Schon nach 13 Minuten<br />

waren sie goldgelb gebacken – innen cremig, außen<br />

einigermaßen knusprig, alles in allem aber ausgesprochen<br />

delikat und speziell.<br />

Und so richtig geklappt hat es dann mit den klassischen<br />

Pommes, als wir die empfohlenen Rezepte völlig ignorierten<br />

und folgende Vorgangsweise wählten: Festkochende Erdäpfel<br />

schälen, schneiden und mit Öl vermengen. Dann sofort bei<br />

200°C ca. 10 Minuten frittieren – basta. Aber letztlich sind<br />

alle Versionen den üblichen Fastfood-Pommes bei weitem<br />

vorzuziehen.<br />

Erfolgreich verlief auch unser Test in Sachen Gemüsekompetenz.<br />

Wir haben Melanzani in zentimeterdicke Scheiben<br />

geschnitten und eingesalzen, nach dem Austreten des Saftes<br />

mit Küchenkrepp abgetupft und etwas eingeölt. Bei 180°C<br />

nur knapp 10 Minuten im Airfryer geröstet und mit etwas<br />

Olivenöl serviert, ergibt das ein sehr aromatisches Gemüse,<br />

das sich auch kalt als Antipasto eignet.<br />

Flüsterleise ist der Airfryer übrigens nicht. Wer ihn also in<br />

eine offene Wohnküche stellt, muss beim Frittieren den<br />

Fernseher um zwei Stufen lauter stellen. Oder aber das Teil<br />

im Abstellraum werken lassen. Denn als völlig autarker Ofen<br />

braucht der Airfryer lediglich eine Steckdose in der Nähe.<br />

Tipp: Der Airfryer ist als superkompakte, universelle Küche<br />

eine sehr sinnvolle Urlaubsbegleitung für bescheiden ausgestattete<br />

Ferienwohnungen und Campingplätze.<br />

.<br />

Peugeot Paris Icône<br />

Mühlen-Premium<br />

Die „Paris“ ist das meistverkaufte Modell der legendären<br />

Pfeffermühlen von Peugeot. Mit der brandneuen „Icône“<br />

legte der französische Hersteller nun eine edle Neuinterpretation<br />

des Klassikers in massiver Kirsche, Walnuss oder Ebenholz<br />

auf, die alle alten Tugenden mit ein paar neuen vereint.<br />

So hat diese Mühle neben einem sehr einnehmenden Äußeren<br />

und einer sympathischen Haptik auch einige äußerst<br />

sinnvolle mechanische Tugenden. Das „u‘Select“-Stahlmahlwerk<br />

beispielsweise, das im Gegensatz zu seiner Schreibweise<br />

völlig unkompliziert ist und eine sowohl einfache wie auch<br />

wirklich genaue Einstellung des Mahlgrades ermöglicht. Das<br />

funktionierte in unserem Test so gut, dass es für uns alleine<br />

schon ein Grund wäre, zu diesem Modell zu greifen. Peugeot<br />

gibt auf dieses Mahlwerk übrigens 25 Jahre Garantie, auf die<br />

Mühle selbst immerhin 5 Jahre.<br />

Dazu kommt ein neue, optimierte Befüllfunktion durch eine<br />

abschraubbare Metallkappe, unter der sich eine große Einfüllöffnung<br />

verbirgt. Das macht die Sache tatsächlich weit<br />

weniger fummelig als gewohnt.<br />

Erhältlich sind die neuen „Icône“ in den Formaten 18, 22<br />

oder 30 Zentimeter, wir hatten zum Test eine aus massiver<br />

Walnuss gedrechselte Mühle mit 22 Zentimetern Länge – ein<br />

Format, das sehr gut in der Hand liegt und auch auf dem<br />

Tisch eine gute Figur macht. Die offenporige Oberfläche des<br />

schönen Nussholzes gibt Halt und verspricht, im Alter nicht<br />

schäbig, sondern womöglich noch attraktiver zu werden.<br />

Kostenpunkt: Die Ebenholz „Icône“ gibt es nur in 18 cm,<br />

das rare Sammlerstück kostet zudem € 390,-. Da muss das<br />

Christkind ganz schön ansparen. Unsere Walnussmühle in 22<br />

Zentimetern Länge hingegen, die wir noch unseren Enkeln<br />

vermachen werden, hat den sehr fairen UVP von € 79,-.<br />

Fazit: Die neue Pfeffermühlen-Oberklasse!<br />

86


im praxistest<br />

im praxistest<br />

F.Dick Steakmesser<br />

Der Zartmacher<br />

Mit einem guten Steakmesser verbessert sich der subjektive<br />

Eindruck der Fleischqualität. Oder andersrum: Ein stumpfes<br />

Messer lässt fast jedes Steak zäh wirken und quetscht den<br />

Fleischsaft aus dem Steak.<br />

Die Solinger Messerschmiede F.Dick brachte mit dem Steakmesser<br />

der Serie „Premier Plus“ eine Edelversion auf den<br />

Markt, die keine Wünsche offen lässt: Aus einem Stück High-<br />

Carbon der Härte 56 HRC geschmiedet, mit scharfer, schnitthaltiger,<br />

zwölf Zentimeter langer Klinge und zusätzlich noch<br />

einem feinen Wellenschliff an deren Spitze. Das gleitet wirklich<br />

durchs Fleisch wie durch warme Butter, wie unser Beiriedsteak<br />

bestätigen kann. Dazu kommen noch die bekannt<br />

ergonomischen POM-Griffe der Serie, die großartig in der<br />

F.Dick Red Spirit<br />

Rote Brüder<br />

Als „extrem schlanken Schliff“ bezeichnet die Solinger Edelschmiede<br />

F.Dick die asiatisch inspirierte Schliffgeometrie der<br />

Serie „Red Spirit“, die mit ihren rutschfesten, roten Kunststoffgriffen<br />

und ihren pflegeleichten Klingen sehr gut in<br />

die <strong>Outdoor</strong>-Küche carnivorer Grillfans passt. Der rostfreie<br />

Carbon-Stahl der Messer ist hochlegiert, zusätzlich wird die<br />

Schneide poliert, was ebenfalls für eine gute Schnitthaltigkeit<br />

sorgt.<br />

Wir hatten zwei großformatige Exemplare der Produktfamilie<br />

im Test – das „Kochmesser Ajax“ mit 20 Zentimetern<br />

Klingenlänge (gesehen um € 90,-) sowie „Hektor“ mit<br />

26-Zentimeter-Klinge in Krummsäbelform und mit Kullenschliff<br />

(€ 79,-).<br />

Beide Formen sind eigentlich Klassiker der Messerzunft und<br />

bieten neben einem beeindruckenden Auftritt auch handfeste<br />

Vorteile in der Praxis, wie wir uns überzeugen konnten. „Hektor“<br />

etwa ist ein Spezialist für große Fleischteile und schöne<br />

gerade Schnitte ohne „Treppen“, die beim üblichen Hin- und<br />

Hersägen überforderter Klingen unweigerlich entstehen. Aber<br />

auch feine Ziselierungen, Ausbeinarbeiten etc. lassen sich mit<br />

der gebogenen Spitze mit hoher Präzision durchführen, wenn<br />

man sich einmal an das Messer gewöhnt hat, was recht rasch<br />

passiert. Die Kullen an der langen Klinge bewähren sich beim<br />

hauchdünnen Aufschnitt von Gefrorenem oder von großformatigem<br />

Gemüse wie Kürbis. Das Schnittgut bleibt nicht so<br />

an der Klinge haften, was den Workflow deutlich verbessert.<br />

„Ajax“ wiederum ist genial zum Hacken, Schnipseln und<br />

Schnetzeln – es vereint die Eigenschaften eines Wiegemessers<br />

mit denen eines Chopping-Beiles. Ein echtes Küchenwerkzeug<br />

der alten Schule, das man nach einiger Zeit nicht<br />

mehr missen möchte.<br />

Will oder muss man dereinst nachschleifen, kann man das<br />

erfreulicherweise selbst auf einem guten Wasserstein. Denn<br />

im Gegensatz zu klassischen europäischen Schliffen ist hier<br />

kein Kropf im Weg, sodass man die Klinge bis zum Griff abziehen<br />

kann.<br />

Hand liegen. Mit seiner Größe ist dieses Steakmesser noch<br />

kompatibel zum Tafelbesteck und zarten Damenhänden, aber<br />

auch erwachsen genug fürs Asado und ein Bistecca fiorentina<br />

mit fünf Zentimetern Schnittstärke. Und bei manchen wird es<br />

aufgrund seiner überragenden Handlichkeit vielleicht sogar<br />

zum bevorzugten „Office-Messer“ in der Küche.<br />

Berndes<br />

Bonanza forever!<br />

Ab den 60ern des vergangenen Jahrhunderts lief die Fernsehserie<br />

„Bonanza“, die sich mit über 400 Folgen in das Gedächtnis<br />

mehrerer Generationen brannte. Fast ebenso lange gibt es<br />

die gleichnamige Pfanne des Arnsberger Kochgeschirrherstellers<br />

Berndes, der damit in den 70ern die erste haftversiegelte<br />

Aluguss-Pfanne auf den Markt brachte. Und es gibt sie immer<br />

noch – technisch weiter verbessert, aber optisch mit dem<br />

gleichen rustikalen Western-Charme.<br />

Gottlob, denn der gedrechselte Holzgriff ist vielleicht retro,<br />

aber funktional jedem Kunststoff mindestens ebenbürtig.<br />

Thermisch entkoppelt, robust, griffsympathisch und mit<br />

einer Öse zum Aufhängen. Das Beste ist jedoch die eckige<br />

Grillpfanne selbst, die uns im Test mit ihren grilltechnischen<br />

Qualitäten überraschte. Denn obwohl die Stege nicht allzu<br />

hoch aus dem Pfannenboden ragen und etwas bombiert sind,<br />

brachten sie bereits nach kurzer Aufheizzeit sehr schöne, saubere<br />

Grillmarkierungen und damit auch reichlich Röststoffe<br />

auf unsere Steaks. Das Wärmeleitvermögen des Metalls ist<br />

gut und spontan, jede Drehung am Knebel unseres Gasherdes<br />

wurde von der Pfanne willig umgesetzt. Von sanftem Anschwitzen<br />

bis zu kräftigem Searing. So lassen sich Gargrad<br />

und Bräunung von Fleisch und Gemüse sehr akkurat steuern.<br />

Die Beschichtung der Pfanne erwies sich dabei ebenfalls als<br />

sehr effektiv – sowohl beim <strong>Grillen</strong> selbst als auch danach,<br />

also bei der Reinigung. Diese geht wirklich ausgesprochen<br />

einfach vonstatten – aber sicher nicht im Geschirrspüler,<br />

denn es wäre schade um den Cowboy-Griff. Und noch eines:<br />

Induktionsfähig ist das gute Stück leider nicht, das war zu<br />

Zeiten von Hoss und Little Joe noch kein Thema im Wilden<br />

Westen. Aber derlei lässt sich ja mit einer Gusseisenplatte<br />

lösen.<br />

Fazit: Definitiv eine unserer Lieblingspfannen.<br />

88


im praxistest<br />

im praxistest<br />

die nicht nur für erhöhte Reißfestigkeit<br />

sorgen, sondern der Folie<br />

auch eine gewisse, fast textil weiche<br />

Struktur verleihen. So lässt<br />

sie sich deutlich besser um spitze<br />

Ecken wickeln, falten und knüllen<br />

als normale Folie, ohne dabei<br />

aufzuplatzen oder zu reißen.<br />

Wir haben Folie und Backpapier miteinander kombiniert und<br />

uns daraus „Papillotes“ für ein Rübengemüse gebaut: Auf die<br />

Folie kommt ein zugeschnittenes Stück Backpapier, darauf<br />

geschnittene Karotten und gelbe Rüben, die wir lediglich<br />

mit etwas Salz und Olivenöl durchmischt haben. Obendrauf<br />

noch frische Kräuter oder Sprossen – und dann werden die<br />

Päckchen einfach zugeschlagen und bei rund 200°C im geschlossenen<br />

Grill indirekt gegart. Eine ideale und gut vorzubereitende<br />

Beilage für viele Fleischgerichte.<br />

Spezialisten schwören übrigens darauf, die reflektierende<br />

Seite der Folie innen zu haben, da so die Hitze des Grills besser<br />

absorbiert wird.<br />

Toppits<br />

Reißfest + hitzefest = Grillfest<br />

Sowohl das neue „Backpapier mit Antihaftstruktur“ als auch<br />

die ebenso neue „Alufolie extra reißfest“ von Toppits nehmen<br />

für sich in Anspruch, noch stärker und belastbarer zu sein<br />

als die Kollegen im Produktsortiment. Und sind damit wie<br />

geschaffen für den harten Einsatz in der Feuerküche.<br />

Tatsächlich ergab schon unser erster Test mit der Heißluftpistole,<br />

dass das beidseitig mit Silikon beschichtete, neue<br />

Backpapier ordentlich etwas aushält. Bis 400°C rührte sich<br />

fast gar nichts, erst ab 450°C begannen allmählich die Verfärbungen<br />

– von Verkohlen aber keine Spur. Und im Grill<br />

wollten wir es dann über einen längeren Zeitraum bei über<br />

300°C wissen, die wir sonst bestenfalls beim Pizzabacken erreichen.<br />

Der Pizzastein, auf den wir das neue Backpapier platziert hatten,<br />

wurde vom heißen Rost darunter sogar bis auf 350°C<br />

aufgeheizt – ein Temperaturbereich, wo dann deutliche Bräunungen<br />

auftraten. Im „Normalbetrieb“ jedoch – also entkoppelt<br />

vom Rost und bis rund 250°C – erwies sich das neue<br />

Produkt als deutlich hitzeresistenter als gewohnt.<br />

Die vorgegebene Bogengröße orientiert sich natürlich an den<br />

Backblechen der Nation, ist aber auch für den Grillrost gar<br />

nicht falsch. Vermeiden sollte man allerdings, dass das Papier<br />

direkt über der Glut bzw. dem Brenner liegt, denn dann<br />

schafft man es vielleicht doch noch, es zu ruinieren.<br />

Die Antihafteigenschaften des Backpapiers haben wir mit<br />

schlichtem Käsegebäck geprüft – das ja gemeinhin gerne<br />

haften bleibt. Aber da klebte wirklich gar nichts auf dem vorgeschnittenen<br />

Papierbogen mit der feinen Gitterstruktur, der<br />

dann noch dazu immer noch fest genug war, um die Backwaren<br />

sicher von A nach B zu tragen. Und wir sind sogar<br />

versucht, diesen Bogen wieder zu verwenden, denn er sieht<br />

jetzt immer noch fast aus wie neu. Der Clou an der Alufolie<br />

wiederum sind die sogenannten „Doppel-Kraft-Waben“,<br />

Weber Gewürzmühlen-Set<br />

Klare Sache<br />

Aus gebürstetem Edelstahl mit großen Sichtfenstern aus<br />

Kunststoff bestehen die beiden wertigen Gewürzmühlen,<br />

die mit den Füllungen „Exotik Pfeffer-Gewürz“ und „Grobes<br />

Kräuter-Salz“ als Set mit gehörigem Geschenk-Appeal angeboten<br />

werden.<br />

Unter den zwei massiven Kolben werkt jeweils ein Keramik-<br />

Mahlwerk, das auch mit harten Salzkristallen mühelos zurande<br />

kommt, seine Einstellung erfolgt in traditioneller Weise<br />

über den Drehknopf auf dem Dach der Mühle – auch die Füllung<br />

erfolgt ganz klassisch von oben, indem man den Knopf<br />

abschraubt und die Kunststoffdichtung heraushebt.<br />

Neben der unkomplizierten, selbsterklärenden und effektiven<br />

Arbeitsweise des Duos gefielen uns auch die Füllungen:<br />

Die Pfeffermischung wurde gehörig mit Koriander und Wacholderbeeren<br />

aufgepeppt, was eine sehr delikate Würze<br />

für dunkles Fleisch ergibt. Und die mit Rosmarin gewürzten<br />

Salzflocken eignen sich frisch gemahlen besonders gut für<br />

alles Mediterrane.<br />

Napoleon 525SIB<br />

Rogue me Amadeus<br />

Mit der brandneuen 525er Linie, die ab Februar in den Geschäften<br />

stehen wird, hat Napoleon seine beliebte Gasgrill-<br />

Mittelklasse ordentlich upgegradet. Beispielsweise auf vier<br />

Hauptbrenner – was für eine ausgesprochen geräumige indirekte<br />

Zone beim <strong>Grillen</strong> sorgt – sowie durch Seitenkocher<br />

(SB) oder Sizzle-Zone (SIB). Die neuen SE-Modelle werden<br />

dazu noch mit einem höheren Deckel und Infrarot-Heckbrenner<br />

für passionierte Spießgriller ausgestattet. Wir hatten<br />

allerdings gemeinsam mit Grillweltmeister Adi Matzek<br />

den edelstählernen 525SIB im Test, ein Gerät, das mit einem<br />

Tarif von € 1.299,- ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

offeriert.<br />

74 x 46 Zentimeter misst der Edelstahl-Wave-Grillrost des<br />

kanadischen Grillboliden, dazu kommen noch der obere Rost<br />

(sag niemals Warmhalterost zu ihm!) sowie noch eine externe<br />

Sizzle-Zone am linken Seitentisch. Auch im Erdgeschoß<br />

ist viel Platz – eine 11-Kilo-Gasflasche passt dort locker hinein,<br />

in den Türen des Unterschrankes finden sich auch praktische<br />

Ablagen für Gewürze und dergleichen.<br />

Und vor allem eine nach vorne entnehmbere Fettschale, wodurch<br />

Reinigung und Wartung deutlich erleichtert werden.<br />

Features wie der massive Deckelthermometer und die Jetfire-<br />

Zündung sind weitere Rogue-Tugenden.<br />

Interessiert hat uns natürlich vorab, wie die Brenner des<br />

neuen Rogue mit dem größeren Volumen der Haube zurande<br />

kommen. Und hier wurden wir positiv überrascht: Bereits<br />

nach 6 Minuten Vollgas zeigte der Deckelthermometer<br />

250°C – und das bei einer Außentemperatur von windigen<br />

13°C. Nach 10 Minuten waren es dann 300°C und den Horizont<br />

von 365°C hatte der Grill nach 25 Minuten erreicht.<br />

Die kulinarische Vielseitigkeit des Allround-Gerätes testete<br />

Adi mit einem Kalbstafelspitz von etwa einem Kilogramm<br />

Gewicht, den er erst auf der Sizzle-Zone rundum angrillte<br />

und dann mit einer Sonde des Napoleon Bluetooth-Thermometers<br />

im Fleisch auf den obere Rost platzierte. Bei vorgeheizten<br />

280°C, die dann durch das Drehen der Knebel auf<br />

halbe Kraft allmählich auf 210°C abfielen.<br />

Nach 35 Minuten hatten wir dann einen perfekt gegarten<br />

Tafelspitz mit 55° Kerntemperatur, die beim Rasten vielleicht<br />

noch 3 Grad zulegte. So macht <strong>Grillen</strong> auch im Winter jede<br />

Menge Spaß und Sinn!<br />

Die Napoleon App. Der Test mit Gasgrill und Bluetooth-<br />

Thermometer von Napoleon gab uns auch gleich die Gelegenheit,<br />

die neue App zu testen, die der kanadische Hersteller<br />

jedem Smartphone- und Thermometerbesitzer kostenfrei zur<br />

Verfügung stellt. Das ist zwar nicht ganz neu – denn Informationen<br />

wie die aktuelle Kern- und Garraumtemperatur gab es<br />

von bis zu vier Sonden auch schon bislang zu sehen, dazu die<br />

Möglichkeit, die angepeilte Zieltemperatur frei zu definieren.<br />

Neu ist jedoch die Aufzeichnung des Temperaturverlaufes,<br />

der es dem <strong>BBQ</strong>-Fan ermöglicht, Garprozesse und ihre Ergebnisse<br />

auch im Nachhinein zu analysieren und zu optimieren.<br />

Wirklich praktisch.<br />

90<br />

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DIE BESTEN TIPPS UND<br />

INTERESSANTESTEN NEUHEITEN<br />

FÜR DIE NEUE GRILLSAISON<br />

Neues<br />

MUSTARD-TRADITION<br />

Ramsa-Wolf steht bereits in der 5. Generation für<br />

österreichische Senf-Tradition, die Produkte werden<br />

bis heute in liebevoller Handarbeit produziert,<br />

abgefüllt und verpackt. Neben den Klassikern des<br />

Hauses – wie Englischer Spezial Senf, Estragon<br />

Senf und Kremser Senf – gewinnen dabei die<br />

sogenannten Gourmetsenfsorten immer mehr an<br />

Bedeutung, wie beispielsweise der Ramsa Orangen<br />

Senf, der besonders gut zu geräuchertem<br />

Fisch, Käse und Gefl ügel passt. Oder der Ramsa<br />

Whisky Senf mit ganzen dunklen Senfkörnern,<br />

der Gebratenes, Gegrilltes und Saucen veredelt.<br />

COLA OHNE COLA<br />

„The Better Cola!“ nennen seine oberösterreichischen<br />

Erfinder einen regionalen Cola-Sirup,<br />

der liebevoll aus dem heimischen „Colakraut“<br />

Eberraute hergestellt wird, das im Mühlviertel<br />

biologisch angebaut wird. Mit 100% natürlichen<br />

und regionalen Bestandteilen, ohne Colanuss,<br />

Farbstoffe und Koffein. Dafür mit Rübenzucker,<br />

echter Vanille, Minze, Zitrone, Limette und einigen<br />

weiteren speziellen Zutaten. Aufgespritzt<br />

mit kaltem Sodawasser und mit einer Zitronenscheibe<br />

ist das Getränk tatsächlich nahe dran an<br />

einer Coke, nur erfrischender und auch mit 30%<br />

weniger Zucker. Erhältlich ist Pedacola regional<br />

und in einigen Onlinestores, Informationen dazu<br />

gibt es auf www.pedacola.at.<br />

FEUERBURGER<br />

Mit dem Petromax Burgereisen benötigt man zur Zubereitung zweier<br />

saftiger Patties nicht einmal einen Grill. Denn das Burgereisen ist eine<br />

klappbare gusseiserne Form, in die zwei Patties mit je zwölf Zentimetern<br />

Durchmesser passen. Ist das Gusseisen im Feuer oder auf den Kohlen<br />

aufgeheizt, kann die Fleischmasse in die Form gelegt werden. Nach dem<br />

Schließen des Burgereisens braten die Burger mit der Restwärme bis<br />

zum gewünschten Gargrad. Die langen Stäbe aus Edelstahl sorgen dafür,<br />

dass man nicht zu nah an das Feuer muss. Ein Haken hält die beiden<br />

Hälften des Burgereisens beim Braten fest zusammen.<br />

PREMIUM-<br />

HOLZKOHLE<br />

Aus einer speziellen Mischung von Harthölzern<br />

wie Buche, Hainbuche und Birke sowie<br />

aromatischem Apfelholz besteht die mehrfach<br />

zertifi zierte Premium-Holzkohle unter<br />

dem Weber-Label, die über 1,5 Stunden<br />

Brenndauer bei 180°C garantiert. Und das<br />

bereits nach 15 Minuten Aufheizzeit, denn<br />

diese Qualitätskohle ist dafür angelegt,<br />

so schnell wie möglich die perfekte Hitze<br />

fürs direkte <strong>Grillen</strong> von Steaks, Burgern,<br />

Fisch und dergleichen zu liefern. Auch der<br />

Geschmack spielt hier eine wichtige Rolle,<br />

was bei der Mischung der Hölzer besonders<br />

berücksichtigt wurde. Dafür, dass die Kohle<br />

auch bei längerer Lagerung schön trocken<br />

bleibt, sorgt eine hochwertige Verpackung.<br />

HOLZKAMM<br />

Ein neuer Trend aus den USA sind Holzpaddel wie „Great Scrape“,<br />

die anstelle einer Drahtbürste für die Reinigung des Grillrostes eingesetzt<br />

werden. Der Clou dabei: Durch öfteren Gebrauch reinigt die<br />

keilförmig zugeschliffene Schaufelkante die Gitterstäbe immer besser,<br />

da sich diese immer tiefer und passgenau ins Holz arbeiten. Am<br />

Ende sieht der Great Scrape aus wie ein grober Kamm, der für diesen<br />

Rost maßgefertigt wurde. Die günstigeren Paddel sind aus Fichte, die<br />

besseren aus Zeder geschnitzt, denn zu hart sollte das Holz für diese<br />

Great Scrapes nicht sein.<br />

BRETT PITT<br />

Die Epicurean Schneidbretter<br />

made in USA haben einzigartige<br />

Eigenschaften: Hergestellt<br />

aus umweltfreundlichem Holzfiberlaminat sind<br />

diese Schneidbretter zwar ein Stück Natur wie ihre<br />

Geschwister aus Holz, im Gegensatz dazu aber dauerhaft<br />

spülmaschinenfest und bis 176° Celsius hitzebeständig. Aufgrund<br />

ihrer geschlossenen Oberfläche sind sie weitgehend keimresistent und<br />

können nach langjährigem Gebrauch leicht mit Schleifpapier wieder glatt geschliffen<br />

werden. Der 2,5 Zentimeter starke „Big Block“ ist dabei mit 61 x 46<br />

cm das größte der langlebigen Schneidbretter und wie geschaffen für Profis<br />

und Hardcore-Grillfans. Durch Gummifüße ist das schwere Mehrschichtbrett<br />

gegen Rutschen gesichert.<br />

HOLZWEG<br />

Die neuen Bio-Anzünder der Marke „Zündlocken“ zeichnen<br />

sich durch eine hochwertige Kombination aus heimischen<br />

Hölzern, biologischem Wachs-Mix und einem neuartigen Zugloch<br />

aus. So wird ein sauberer, rückstandsfreier Abbrand bei<br />

bis zu 800 Grad Hitze und eine Brenndauer von mindestens<br />

acht Minuten gewährleistet. Die Premium-Anzünder sind unbeschränkt<br />

haltbar und unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit<br />

und Nässe. Seit September sind die Zündlocken auch in Jutesäcken<br />

und Faltschachteln zu je 50 Stück erhältlich.Informationen:<br />

www.starters-shop.de/bio-anzuender<br />

HANDSOME<br />

Profis und fortgeschrittenen Hobbyköchen<br />

widmet die Solinger<br />

Schmiede Güde eine neue vierteilige<br />

Messerserie, wobei jede der<br />

vier Klingen wie gewohnt jeweils<br />

aus einem Stück hochwertigen<br />

Stahl „im Gesenk“ geschmiedet<br />

wurde. Das innovative Griffdesign<br />

der Synchros-Messer schafft jedoch<br />

einen fließenden Übergang<br />

zwischen Klinge und Griff, wodurch<br />

jeder Benutzer seine individuelle<br />

Handposition findet – ganz nach<br />

Vorlieben und Anwendung. Zusätzlich<br />

garantiert die erhöhte Griffposition<br />

einen optimalen Krafteinsatz<br />

und gleichzeitig sichere Distanz<br />

zum Schneidbrett. Und noch ein<br />

Plus: Die Griffgröße ist bei allen<br />

Klingendesigns gleich, sie orientiert<br />

sich an der menschlichen Hand und<br />

nicht an der Klingengröße.<br />

92<br />

93


Neues<br />

HANDARBEIT<br />

Die kleine, aber sehr feine Tragweiner Brauerei produziert<br />

sämtliche Biere mit reinstem Mühlviertler Urgesteinswasser<br />

aus einem eigenen Tiefbrunnen, mit<br />

regionalem Hopfen und einer besonderen Mischung heimischer<br />

Braugerste. Damit der volle Geschmack zur<br />

Geltung kommt, sind alle Biere unfiltriert und nicht<br />

pasteurisiert. Ganz besonders gut zu gegrilltem Rindfleisch<br />

passen unserer Meinung nach der „Tragweiner Bernstein“ und<br />

der „Tragweiner Hopf’n Foppa“, die mit ihrer natürlichen, vollmundigen<br />

Aromatik die Röststoffe eines Steaks oder Bratens<br />

optimal unterstützen. Einziger Wermutstropfen: Die Tragweiner<br />

Biere sind eine regionale Spezialität, die nur in speziellen<br />

Shops erhältlich ist. Infos gibt’s unter www.thebeerbuddies.at.<br />

HOT POT<br />

Kamados wie der Monolith sind nicht nur Meister des langsamen Garens bei<br />

verhaltener Hitze, sondern können auch sehr, sehr heiß gefahren werden. Und<br />

sind damit auch hervorragend als Backofen und Wokbrenner einzusetzen. Deshalb<br />

offeriert Monolith nun ein eigenes, passendes Wok-Set, das einen Wok,<br />

eine Schöpfkelle, eine Wendekelle, ein Sieb und einen Wok-Halter zum UVP<br />

von 79,90 Euro beinhaltet.<br />

PLATTEN-SPIELER<br />

Mit der neuen Grillplatte „Pyron<br />

Plate“ verwandelt sich die rustikale<br />

Feuertonne „Pyron“ der Traditionsmarke<br />

Feuerhand in einen Plancha-<br />

Grill. Die im doppelwandig isolierten<br />

Pyron durch Holzverglasung und<br />

Kamineffekt entstehende hohe Temperatur<br />

heizt die Grillplatte mit einem<br />

Durchmesser von 57 cm weitgehend<br />

rauchfrei auf über 500 Grad. Es<br />

bilden sich aber abgestufte Temperaturzonen,<br />

sodass unterschiedliches<br />

Grillgut auf der bequemen<br />

Arbeitshöhe von 86 cm gleichzeitig<br />

zubereitet werden kann. Eine leichte<br />

Wölbung der Platte leitet Fett oder<br />

Bratensaft nach innen. Die Pyron<br />

Plate ist zu einem Preis von € 119,99<br />

im Fachhandel erhältlich. Den Feuerhand<br />

Pyron gibt es dort bereits<br />

zum Preis von € 189,99 Euro. Beide<br />

Produkte sind auch im Feuerhand-<br />

Webshop unter www.feuerhand.com<br />

erhältlich.<br />

HEISSLUFT-KANONE<br />

Der neue „Mono Lighter“ ist ein elektrischer<br />

Grillanzünder, der Kohle in wenigen Sekunden zum<br />

Glühen bringt. Im Gegensatz zu anderen Modellen ist<br />

die Düse dieses Prachtexemplares der Gattung<br />

Heißluftkanone nicht aus Kunststoff, sondern<br />

aus Stahl, so dass eine wesentlich bessere<br />

Temperaturbeständigkeit des Materials gegeben ist.<br />

Gut so, denn der Mono Lighter schafft mit<br />

seinen 2.000 Watt Leistung gut 600°C<br />

Zündtemperatur. UVP: € 59,90.<br />

Infos: www.smoke-it.at<br />

COCO SCHNELL<br />

Nüsse knacken kann er, der Pfanner. Sein neues,<br />

100%iges Kokosnusswasser in der 0,5-l-„SIG<br />

combidome“-Kartonfl asche wird – im Gegensatz<br />

zur Kokosmilch – aus jungen, noch grünen Kokosnüssen<br />

gewonnen. Kokosnusswasser ist eine fast<br />

klare, leicht süßliche Flüssigkeit und ein natürlich<br />

isotonisches Getränk mit vielen Nährstoffen. Es begünstigt<br />

die Aufnahme der Elektrolyte und Nährstoffe<br />

im Körper und ist daher auch ein ideales Getränk<br />

zur Rehydrierung.<br />

GRUND-KAMADO<br />

Ende November bringt Monolith mit<br />

dem Monolith Classic in der Basic-<br />

Edition eine Einsteiger-Variante<br />

seines beliebten Kamados zu einem<br />

UVP von € 899,90 auf den Markt.<br />

Dieses neue Modell verfügt über alle<br />

Eigenschaften der bekannten Keramikgrills,<br />

auch können alle Zubehörteile<br />

des regulären Programmes<br />

mit dem Basic eingesetzt werden.<br />

Also etwa Feuerplatte, Pizzastein,<br />

Rotisserie und vieles mehr. Die<br />

Unterschiede zum deutlich teureren<br />

Classic: Das Scharnier ist aus lackiertem<br />

Stahl statt Edelstahl und es<br />

fehlen lediglich das Schiebersystem<br />

für Räucherchips, der Grillrost für die<br />

zweite Ebene, der Kohlekorb und der<br />

Grillrostheber.<br />

Infos: www.smoke-it.at<br />

RAUCHMASCHINE<br />

Die neue Smokebox von Napoleon wird mit ihrer V-förmigen Einkerbung<br />

an der Unterseite direkt auf die Aromaschiene eines Gasgrills<br />

gesetzt. So hat sie direkten Kontakt zur Hitze des Brenners und<br />

kann fl ott aus den eingefüllten Holzchips Rauch entwickeln. Die<br />

Box passt in alle Napoleon-Grills der Serien Rogue, Prestige und<br />

Prestige PRO. UVP: € 25,-<br />

MINI-ASADO<br />

Mit höllisch heißen Temperaturen von bis zu 800 Grad sorgt dieser<br />

kompakte Hochtemperaturgrill für Temperaturen wie im Beefer. Aber<br />

beim „Landmann 800“ kommt die „Oberhitze“ wie beim Asado von der<br />

Seite: Das Grillgut fi ndet in einem Rotisserie-Grillkorb aus fl exiblem<br />

Edelstahlgefl echt Platz, dieser Grillkorb wird senkrecht vor den Infrarotbrenner<br />

auf einen Wellenrost aufgesetzt. Das Grillgut schwebt also<br />

frei vor der Hitzequelle, man hat es stets im Blick und kann den gewünschten<br />

Garpunkt kontrollieren. Mit nur einer Hand lässt sich der<br />

Grillkorb drehen oder in einer der fünf Temperatur- bzw. Warmhaltezonen<br />

fixieren. Das integrierte Bluetooth-Thermometer misst die Kerntemperatur<br />

des Grillguts, die auf einem seitlichen Display angezeigt<br />

wird. Die unverbindliche Preisempfehlung des Markengerätes soll bei<br />

449 Euro liegen.<br />

94<br />

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Neues<br />

ORIGAMI<br />

Der neue, faltbare Anzündkamin von<br />

Napoleon mit dem schönen Originaltitel<br />

„Foldable Triangle Charcoal Starter<br />

Chimney“ ist nicht nur ein besonders praktisches<br />

Exemplar, das sich nach Gebrauch<br />

klein macht und leicht zu verstauen ist,<br />

sondern hat auch noch ein paar sehr nützliche,<br />

zusätzliche Features. So schützt eine<br />

Blechnase beim Umfüllen der glühenden<br />

Kohle vor dem Funkenflug, die Hand am<br />

schwarzen Doppelgriff aus Kunststoff wird<br />

durch ein Hitzeschild gut abgeschirmt.<br />

UVP: € 20,-<br />

EINER FÜR ALLE<br />

Die neue Generation der edelhölzernen Buggys und Tische für die famosen Kamados<br />

der Marke Monolith haben nun alle die gleichen Außenabmessungen – egal ob<br />

für das Modell „Classic“ oder „LeChef“. Auch ist der Buggy nun etwas höher, denn<br />

im unteren Bereich ist noch eine Ablagefläche dazugekommen – das ermöglicht ein<br />

angenehmeres Arbeiten. Dazu ist nun optional auch ein Seitentisch erhältlich, sämtliche<br />

Teakholzfl ächen sind jetzt vorbehandelt. Die Preise: € 799,- für den Buggy,<br />

€ 189,- für den Seitentisch. Infos: www.smoke-it.at<br />

SCHWARZWEISS<br />

+ STROM<br />

Mit der Serie „Light“ bringt Simogas in der<br />

kommenden Saison eine klassische Ergänzung<br />

seiner beliebten bunten „Rainbow“-Planchas in<br />

den „Nicht-Farben“ Weiß, Schwarz und Graphit<br />

fürs gehobene Designer-Ambiente. Technisch<br />

sind die Planchas aus Barcelona ja ohnehin State<br />

of the Art. Der Preis beginnt bei € 499,-, dazu<br />

kommen optional Deckel und/oder Unterwagen<br />

sowie eine Schutzhülle. Sehr zu empfehlen sind<br />

auch zwei Plancha-Spatulas, die haben dann allerdings<br />

einen orangen Kunststoffgriff. Klassischer<br />

Brennstoff dieser spanischen Edel-Planchas ist<br />

Gas, aber wer will, oder der Hausordnung wegen<br />

muss, kann die Rainbow als „70 E“ auch mit<br />

Stromanschluss haben. Diese Grillplatte erreicht<br />

ebenfalls locker 300°C und ist noch dazu für<br />

Innenräume geeignet.<br />

Und wer schließlich professionell und elektrisch<br />

für größere Feste und Gastronomie auf der<br />

heißen Platte grillen möchte, sollte sich die<br />

„Extrem 60 E REC“ einmal genauer ansehen:<br />

12 mm Plattenstärke, 3,4 kW, 35 Kilogramm.<br />

Ein leistungsstarker Bolide um € 799,-, den wir<br />

beim Plancha-Workshop in Graz schätzen gelernt<br />

haben. Infos: www.smoke-it.at<br />

WOLGA-WILDFANG<br />

Die neuen, praktisch grätenfreien Zanderfilets von<br />

Yuu’n Mee stammen aus nachhaltigem Wildfang aus<br />

Binnengewässer im Naturschutzgebiet Astrachan im<br />

Wolga-Delta. Die Fangsaison ist nach Aufbrechen der<br />

Eisschicht im Frühling sowie im Herbst. Während der<br />

Laichzeit im Frühjahr wird nicht gefi scht, um den Nachwuchs<br />

zu schonen. Die Fischer fangen traditionell mit<br />

Stellnetzen mit großen Maschen. Jungfi sche, die kürzer<br />

als 40 cm sind, stehen unter Schutz und werden unversehrt<br />

zurückgesetzt.<br />

Yuu’n Mee Zander Filets sind roh, mit Haut und glasiert<br />

tiefgefroren. In jeder Yuu’n Mee-Verpackung fi nden sich<br />

3-4 Naturfi lets mit einem Gewicht von 400 g.<br />

PULL-KRALLE<br />

Die „Tranchierkrallen“ von Napoleon sind zum fachgerechten<br />

„Pullen“ von im Smoker weichgegartem<br />

Fleisch gedacht. Und das gilt nicht nur für „Pork“, sondern<br />

natürlich auch für „Beef“, „Chicken“, „Turkey“...Von<br />

anderen Krallen am Markt unterscheiden sich die napoleonischen<br />

durch ihre rostfreien Metallkrallen, die naturgemäß<br />

einiges mehr aushalten als Kunststoffzinken.<br />

Die Griffe sind sehr ergonomisch und der Preis ist mit<br />

€ 15,- recht demokratisch.<br />

SCHNECKERL<br />

Hierzulande erfreut sich der Leberkäse<br />

ja seit Jahrzehnten ungebrochener<br />

Beliebtheit. Neu interpretiert wurde dieses<br />

Thema nun vom steirischen Fleisch- und<br />

Wurstspezialisten Krainer. Der setzt auf den<br />

„Schnellen Leberkäs’ Burger“ – eine vorgebrühte<br />

Variante dieses Klassikers, der verzehrfertig<br />

in der 2-Stück-Packung erhältlich ist. Der<br />

„Burger“ in Schneckenform kann damit sowohl<br />

kalt als auch warm genossen werden. Für<br />

eilige Warmesser empfi ehlt sich die Mikrowelle,<br />

ansonsten freilich unbedingt der Grill, der dem<br />

Produkt auch noch zusätzliche<br />

Röststoffe verleiht.<br />

WAGYU BURGER PARTY<br />

Der Wagyuhof Mostviertel produziert Kobe-<br />

Style-Rindfleisch der Extraklasse, das er ab<br />

Hof und in seinem Onlineshop vermarktet.<br />

Darunter auch so rare Cuts wie „Bavette“,<br />

„Tri Tip Steak“ und Backerl. Versandt werden<br />

die Bestellungen tiefgekühlt. Die Wagyu-Burger<br />

werden mit einem 180-g-Patty<br />

und handgefertigtem Bun (Burgerbrötchen)<br />

geliefert, sind ungewürzt und selbstredend<br />

frei von jeglichen Geschmacksverstärkern,<br />

Aroma- und Konservierungsstoffen. Zum<br />

Ausprobieren gibt’s derzeit eine interessante<br />

Aktion: Die „Party Box mittel“ mit<br />

12 Patties und 12 Brioche Buns um<br />

€ 61,90 statt € 72,80 bzw. die „Party Box<br />

Mittel – Sesam“ um € 59,90 statt € 70,80.<br />

Informationen: wagyu-oesterreich.at<br />

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Neues<br />

Naturnahe und kreative Gartengestaltung mit<br />

einem Zaun, der nicht trennt, sondern dazugehört.<br />

Etwas Patina verleiht ihm den besonderen Charme.<br />

So mancher Hund wird magisch vom Wasser<br />

angezogen. Wasser und Geruch hat man dann<br />

aber nicht so gerne im Haus.<br />

advertorial<br />

TAUCHSIEDER<br />

Ein großer Topf ab 15 cm Tiefe und ein<br />

paar Liter Wasser reichen – mit dem<br />

SV 80 WIFI von Steba ist punktgenaues<br />

Sous-vide-Garen ohne großen Aufwand<br />

möglich. Durch seine exakte Temperaturregelung<br />

mit nur 0,1°C Abweichung!)<br />

und einer Wasserumwälzung von 12 Litern<br />

pro Minute ermöglicht der Sous-vide-<br />

Garer sehr professionelle Ergebnisse.<br />

Bei dieser Methode werden vakkumierte<br />

Lebensmittel wie Fisch, Fleisch und Gemüse<br />

gleichmäßig und meist bei relativ<br />

niedrigen Temperaturen im Wasserbad<br />

gegart, um ein Maximum an Aromen zu<br />

erhalten. Der SV 80 WIFI lässt sich intuitiv<br />

bedienen und mittels WIFI-Funktion auch<br />

problemlos mobil vom Handy aus steuern.<br />

QUADRATISCH, PRAKTISCH...<br />

Der digitale Bratenthermometer AC 11 von Steba ist erfrischend<br />

einfach und erfrischend günstig. Um € 25,- kriegt<br />

man hier digitale Temperaturmessung (bis 250°) mit einer<br />

Sonde an einem hitzebeständigen Kabel, einen Timer<br />

(bis 99 Minuten) und eine Alarmfunktion beim Erreichen<br />

der eingestellten Temperatur. Nur die Batterien sind noch<br />

nicht an Bord, sondern separat zu erwerben.<br />

KUGELPLATT<br />

Mit vollem Namen heißt sie „<strong>BBQ</strong> Disk Plancha Feuerplatte für Kugelgrills“,<br />

hat einen Durchmesser von 75 cm und eine Materialstärke von<br />

6 mm – und ist eine Feuerplatte aus Gusseisen, die jeden Kugelgrill<br />

zu einer Plancha verwandelt. Die äußere Erhöhung der Platte sorgt für<br />

sicheres Aufliegen des Grillguts. Mit der optional erhältlichen Höhenverstellung<br />

kann die Position in drei Stufen variiert werden. Die <strong>BBQ</strong><br />

Disk sollte nach jeder Nutzung eingeölt werden, da sie sonst rostet und<br />

auch ein geringfügiger Verzug ist möglich – beeinträchtigt die Funktion<br />

aber keineswegs. UVP: € 129,-<br />

Gesteckt am Teich, gestellt am Pool<br />

NEUES VOM ZAUN<br />

E<br />

Natürlich macht man sich Gedanken. Pool, Teich,...<br />

Enkel, Kinder von Freunden oder Nachbarn, Tiere...<br />

Ein Bretterzaun soll es gerade nicht sein, ein<br />

Maschendrahtzaun kommt gar nicht Frage. Und<br />

schon gar keine Bohrlöcher in der Terrasse, die<br />

beim zweiten Frost die Steine springen lassen.<br />

in Steckzaun hat hier eine Menge Vorteile: Die<br />

Montage geht auch ohne großes handwerkliches<br />

Geschick, ohne spezielles Werkzeug und ohne besondere<br />

Kraftanstrengung. Man/Frau muss ja auch<br />

nicht alles an einem Tag machen, das geht neben<br />

der Gartenarbeit.<br />

Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Der Steckzaun<br />

macht praktisch jede Steigung und jede Kurve mit, er<br />

fügt sich harmonisch um Büsche oder Bäume. Die Variante<br />

aus rohem Eisen bekommt nach kurzer Zeit eine würdige Patina,<br />

die verzinkte Version lässt sich beliebig streichen. Man<br />

kann die Elemente sogar immer wieder neu stecken, ohne<br />

dass die Qualität darunter leidet.<br />

TURMHOCH ÜBERLEGEN<br />

Der „Smoking Tower“ von Steba eignet sich zum Aromatisieren von Lebensmitteln wie<br />

Schinken, Käse, Fleisch und dergleichen mit unterschiedlichen Raucharomen. Er hat<br />

gegenüber gewöhnlichen Rauchgeneratoren den Vorteil, ohne helfende Hand auszukommen,<br />

und hält die Glut standfest auf Distanz zum Untergrund. Ein extra langer (50 cm)<br />

Schlauch dient zum Räuchern in Behältern oder verschließbaren Beuteln, als Rauchquelle<br />

sind zwei Sorten Räucherspäne inkludiert, dazu auch noch die passenden Aromabeutel.<br />

Aber natürlich kann man mit dem batteriebetriebenen Tower auch Kräuter oder Tee zum<br />

Räuchern verwenden.<br />

Teichzaun und Poolzaun werden vertrieben von:<br />

W. Drab, Alt Wiener Gusswaren<br />

Mehr Information, Varianten und Bilder gibt es auf der Website<br />

www.steckzaun.at oder telefonisch unter 01/713 79 99.<br />

Zu bestellen auch im Onlineshop: www.altwienergusswaren.at<br />

Apropos Qualität: Gleich nach der Bronze wurde das Eisen<br />

erfunden, die geplante Obsoleszenz kam erst ein paar Tausend<br />

Jahre später. Ein eherner Steckzaun ist unverwüstlich<br />

und hält so ziemlich ewig.<br />

Trotz des fragilen Aussehens ist die Stabilität nicht zu unterschätzen.<br />

Die Stangen biegen sich unter Zug, aber sie verbiegen<br />

sich nicht und schon gar nicht geben sie nach. Auch<br />

ein Überklettern ist für Kinder kaum möglich, weil es keine<br />

Steighilfen gibt.<br />

Flexibler Poolzaun. Wo nicht gesteckt werden kann oder<br />

wo schnelles, flexibles Auf- und Wegstellen gefragt ist, helfen<br />

vorgefertigte Elemente mit Standbeinen. Diese werden<br />

nach Bedarf zusammengehängt und bieten so eine sichere<br />

Sperre. Die Standfüße sind bei Bedarf schnell zu entfernen,<br />

wodurch der Zaun platzsparend untergebracht werden kann.<br />

Und da das Material sehr robust ist, ist auch die Lagerung<br />

unkompliziert.<br />

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