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GRILLZEIT 2013 3 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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DAS MAGAZIN FÜR GRILLFANS<br />

Ausgabe 3 | <strong>2013</strong> € 1,50<br />

Feuer und Eis<br />

<strong>Grillen</strong> im Winter<br />

Vom Rauch<br />

geküsst<br />

Räuchern am Grill<br />

Pulled Pork<br />

<strong>BBQ</strong>-Trip durch die USA<br />

Folge 4<br />

Lafer!<br />

Kerzenlichter!<br />

Lecker!<br />

Weihnachtlicher<br />

Hirschrücken<br />

Spiel mit dem Feuer!


32<br />

Heft 3 / <strong>2013</strong><br />

04 Vorwort und Impressum<br />

ESSEN & TRINKEN<br />

08 Vom Rauch geküsst<br />

Geräucherter Truthahn<br />

16 Lafer! Kerzenlichter! Lecker!<br />

22 Duell am Spieß<br />

Hausente gegen Barberieente<br />

8<br />

24 Ladies fi rst!<br />

26 Maronie-Manie<br />

28 Aromen aus der Hausbar<br />

32 Fischerlatein<br />

34 Duroc ‘n‘ roll<br />

Speck-Comeback<br />

36 Innere Werte<br />

16<br />

38 Vegetarische Salzwelten<br />

BESSER GRILLEN<br />

06 Feuer und Eis<br />

14 Praxisgetestet<br />

50 Must haves 4 X-mas<br />

28<br />

56 NEU AM MARKT<br />

14<br />

40 events & news<br />

1. Carnuntum Grillschule<br />

Erntedankfest <strong>2013</strong><br />

Der <strong>BBQ</strong>-Fernkurs<br />

Sieger des GrillZeit-Gewinnspiels<br />

Print-Awards mit „ORIGINAL“<br />

42 ernährung<br />

Eiweiß gegen Bauchfett<br />

43 hotspot<br />

Wo ein Griller, da ein Weg<br />

44 buchtipps<br />

Lesestoff für Pyropraktiker<br />

46 serie<br />

<strong>BBQ</strong>-Trip durch die USA<br />

Folge 4: Memphis<br />

37<br />

3


editorial<br />

50<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser...<br />

je mehr Lebkuchen, Nikoläuse und Christbaumbehang<br />

in den Supermärkten die<br />

Vorherrschaft übernehmen, desto kleiner<br />

wird das Grillsortiment an Würsten und<br />

Frischfl eischconvenience in den Kühltheken<br />

des Handels. Das ist vermeintlich ein<br />

Naturgesetz, in Wahrheit jedoch nur ein<br />

Irrtum. Denn wie uns die Zahlen aus dem<br />

Norden Amerikas und Europas zeigen, ist<br />

<strong>Grillen</strong> dort an sich längst eine Ganzjahresdisziplin<br />

und das Wintergrillen im speziellen<br />

ein Megatrend.<br />

Aber auch bei uns haben bereits einige<br />

Märkte, Fleisch- und Wurstproduzenten<br />

die Zeichen der (Grill)Zeit erkannt und<br />

prolongieren die Saison bis zum nächsten<br />

Frühjahr. Also wird uns der Stoff zum <strong>Grillen</strong><br />

sicher nicht ausgehen und außerdem ist es<br />

vielleicht gar nicht so schlimm, wenn das<br />

Angebot an fertig marinierten Ripperln und<br />

Koteletts teilweise von jenem an Festtagsbraten<br />

verdrängt wird. Das gibt uns nämlich<br />

Gelegenheit, die Dinge selbst in die Hand<br />

zu nehmen und eigene Rubs, Mopps und<br />

Marinaden zu kreieren.<br />

Außerdem ist der Winter die ideale Zeit<br />

für „low and slow“ – also das sehr, sehr<br />

langsame Garen großer Teilstücke bei den<br />

niedrigen Temperaturen des <strong>BBQ</strong>. Um dies<br />

auch auf einem stinknormalen Grill hinzubekommen<br />

sind niedrige Außentemperaturen<br />

nicht von Nachteil. Und genug Familie und<br />

Freunde, um das alles aufzuessen, hat man<br />

ja rund um die Feiertage meist auch<br />

in Griffweite.<br />

46<br />

38<br />

34<br />

Eine schöne Grillzeit mit der GrillZeit<br />

wünschen Ihnen wie immer<br />

Ihr GrillZeit-Team und der AMA GrillClub<br />

Impressum<br />

Herausgeber: produktiv pr+produktion GmbH •<br />

Chefredaktion: Michael Schubert • Redaktion: Brigitte<br />

Drabek, Tanja Lackner, Bernhard Österreicher,<br />

Kiki Sabitzer, Sandra Schabauer, Gerd W. Sievers,<br />

Willy Zwerger • Produktion: produktiv pr+produktion<br />

GmbH • Alle: A-2102 Bisamberg, Hagenbrunner<br />

Straße 16 , Tel.: 0043/2262/71746-0, Fax: DW 30<br />

• Email: redaktion@grillzeit.at • FTP: ftp.produkt.at<br />

• Druck: Ferdinand Berger & Söhne GesmbH, 3580<br />

Horn • Bildbearbeitung: Rudolf Koch • Redaktionelle<br />

Abbildungen und Fotos: AMA-Marketing, Archiv, Dieter<br />

Brasch, fotolia.com, GrillZeit, Hoffelner, Stefan Hobel,<br />

iStock.com, Michael Schubert, Weber-Stephen, ZDF/<br />

Sascha Baumann, kochmesser.de<br />

24<br />

4


esser grillen<br />

Feuer und Eis<br />

GrillZeit 3/13<br />

Indoor-<strong>Grillen</strong> ist im Winter natürlich<br />

eine Alternative und bei nasser Witterung<br />

nicht die schlechteste. Aber wann<br />

immer es geht, sollten Sie Ihr Grillgerät<br />

auch jetzt beschäftigen. Denn es gibt<br />

nichts Stimmungsvolleres, als sich mit<br />

einem Glas Glühwein bewaffnet die Hände<br />

über diesem Freiluftofen zu wärmen, während<br />

es dicke Flocken schneit. Und unter<br />

dem Deckel Ihres Gerätes gedeiht während<br />

dessen ganz von alleine ein prächtiger<br />

Braten.<br />

Freilich ist jetzt nicht die ideale Zeit, um<br />

Satés und anderes Fingerfood kurz über<br />

der Holzkohle zu rösten oder ein Steak<br />

nach dem <strong>Grillen</strong> an der Frischluft ruhen<br />

zu lassen. Aber große Festtagsbraten,<br />

Gänse, Puten, Lammkeulen etc. fühlen<br />

sich nun besonders wohl unter der<br />

Haube Ihres Gerätes und gelingen dort<br />

garantiert noch besser als im Backrohr.<br />

Aber wenn der Deckel auch im Sommer<br />

anzuraten ist, ist er im Winter Pfl icht.<br />

Hochsaison haben jetzt auch die Räucher-<br />

Es gibt nur eine Grillsaison<br />

– und diese dauert<br />

von Anfang Jänner bis<br />

Ende Dezember.<br />

Aber <strong>Grillen</strong> im Winter<br />

ist anders. Und wie viele<br />

meinen auch besonders<br />

reizvoll. Text: Sandra Schabauer<br />

öfen sowie Smoker jeder Gattung. Denn<br />

<strong>BBQ</strong> – also das Langzeitgaren bei sehr verhaltener<br />

Hitze – passt ganz wunderbar zu<br />

einer geschlossenen Neuschneedecke. Aus<br />

der man im Übrigen statt einem Schneemann<br />

auch eine Schneebar für gesellige<br />

Wintergrillfeste aufschütten kann. In dieser<br />

werden dann im St.Moritz-Stil Champagner<br />

und edle Destillate auf Idealtemperatur<br />

gehalten.<br />

Tipps, die aus der Kälte kommen.<br />

Der Winter braucht mehr Brennwert. Das ist<br />

bei uns Menschen so, wo die Kälte sich mit<br />

einem höheren Kalorienverbrauch bemerkbar<br />

macht, mehr aber noch unterm Rost.<br />

Denn der Verbrauch an Gas oder Kohle<br />

ist bei tiefen Außentemperaturen deutlich<br />

höher als im Sommer, liegt mitunter beim<br />

Doppelten, um die gleiche Gartemperatur<br />

und -dauer zu erreichen. Passionierte Wintergriller<br />

arbeiten in der kalten Jahreszeit<br />

daher auch mit Kohletypen, die besonders<br />

heiß brennen. Kokosbriketts beispielsweise,<br />

hochwertigen Briketts oder Steakhouse-<br />

Kohle, die lange hohe Temperaturen hält.<br />

Und da in vielen Baumärkten und Gartencentern<br />

die Kohle im Winter aus dem<br />

Sortiment fl iegt, ist es auch eine gute<br />

Idee, sich beizeiten mit einem Vorrat<br />

einzudecken.<br />

Das gilt prinzipiell auch für die Holzvorräte,<br />

die Sie für Ihren Smoker brauchen,<br />

jedoch sind simple Buchenscheiter<br />

jetzt sehr leicht erhältlich.<br />

Butangas ist für das <strong>Grillen</strong> unter null Grad<br />

6


Fotos: Weber-Stephen<br />

ungeeignet, aber auch Propan-Gasfl aschen<br />

können bei besonders tiefen Temperaturen<br />

einfrieren, wenn sie schon recht leer sind.<br />

Halten Sie daher eine warme Gasfl asche in<br />

Reserve oder aber ein Schaff mit warmem<br />

Wasser, in das Sie die gefrostete Flasche<br />

stellen. Dann entwickelt das Gas wieder<br />

Druck und Sie grillen heiter weiter.<br />

Wärmstens empfohlen. Auf jeden Fall<br />

sollte man im Winter die Temperatursteuerung<br />

des Grillgerätes über die Luftöffnungen<br />

genauer im Auge behalten, denn ein Absticken<br />

der Kohle geht jetzt viel fl otter als im<br />

Sommer. Und auch jedes Öffnen des Deckels<br />

ist im Winter natürlich besonders fatal<br />

für die Temperatur im Garraum, da danach<br />

immer eine sehr hohe Temperaturdifferenz<br />

ausgeglichen werden muss.<br />

Wird der Schneefall zu dicht oder zu feucht,<br />

macht es Sinn, das Grillgerät und den<br />

Grillmeister durch einen Sonnenschirm zu<br />

schützen. Und wenn man einen ganzen<br />

Braten auf dem Rost hat, kann man diesen<br />

getrost auch alleine lassen.


essen & trinken<br />

Vom Rauch<br />

geküsst<br />

War das Räuchern von Lebensmitteln einst eine zuverlässige<br />

Konservierungsmethode, so geht es uns heute schlicht und<br />

einfach um dessen herzhaften Geschmack. Fleisch, Fisch,<br />

Speck, Geflügel und selbst Käse steht das Aroma aus dem<br />

Rauch kontrolliert verbrannter Hölzer nämlich ganz ausgezeichnet.<br />

Text: Michael Schubert<br />

8


essen & trinken<br />

Das <strong>BBQ</strong> in den USA lebt sogar von<br />

diesen Raucharomen, aber die<br />

Amis übertreiben es diesbezüglich<br />

ganz gerne. Unsereiner mag es<br />

zwar würzig, will aber immer noch<br />

das Lebensmittel selbst als Hauptdarsteller<br />

wahrnehmen. Und dafür reichen weitaus<br />

kleinere Rauchdosierungen, als das in<br />

den Staaten Usus ist, wo auch noch in die<br />

Saucen löffelweise „Liquid Smoke“ gerührt<br />

wird. Für unsere Zwecke reicht es daher<br />

oft vollkommen, den Rauch beim <strong>Grillen</strong><br />

oder <strong>BBQ</strong> (der Unterschied liegt primär im<br />

Temperaturbereich) gezielt zusätzlich zum<br />

eigentlichen Garvorgang einzusetzen.<br />

Der feine Unterschied. Auch sonst<br />

unterscheidet sich das Räuchern mit<br />

Temperatur gründlich vom klassischen<br />

Räuchern (alias Selchen) in relativ kaltem<br />

Rauch. Dort wird nämlich immer erst gepökelt,<br />

anschließend getrocknet und dann<br />

tage-, manchmal sogar wochenlang bei<br />

maximal 15 Grad Celsius abwechselnd<br />

mit Frischluftphasen geräuchert. Dazu<br />

braucht man neben ausreichend tiefen<br />

Umgebungstemperaturen zudem auch das<br />

geeignete Gerät – sowie viel, viel Geduld.<br />

Wir hingegen setzen Rauch wie ein Gewürz<br />

ein und müssen daher nicht unbedingt<br />

einen Smoker oder Räucherofen besitzen,<br />

um in den Genuss feiner Rauchnoten zu<br />

kommen. Denn mit handelsüblichem Räuchermehl,<br />

besser aber noch mit „Chips“<br />

bzw. „Chunks“ sind auch in jedem guten<br />

Grillgerät mit Deckel ausgezeichnete Geschmacksergebnisse<br />

zu erzielen. Chips<br />

– also grobe Späne – werden dafür meist<br />

gründlich eingeweicht oder auch trocken<br />

in einer Räucherbox auf die Glut oder den<br />

heißen Brenner gestellt. Zur Not reicht auch<br />

ein Stück gelochter Alufolie, in die man die<br />

Späne wickelt.<br />

Die kinderfaustgroßen Chunks hingegen<br />

kommen sowieso ohne Bad direkt in die<br />

Glut. Denn aufgrund ihrer Größe und Beschaffenheit<br />

geben sie den Rauch ohnehin<br />

nur allmählich ab.<br />

Liegt die Temperatur beim Räuchern zwischen<br />

50 und 85 Grad, ist vom „Heißräuchern“<br />

die Rede. Liegt sie darüber, ist es<br />

einfach <strong>Grillen</strong> bzw. <strong>BBQ</strong> mit Rauch.<br />

Marke Eigenbau. Unterschiedliche<br />

Räucherhölzer bekommt man praktischerweise<br />

heute schon in jedem Fachgeschäft<br />

oder Baumarkt. Aber natürlich kann man<br />

sich Holzscheite, Späne oder Chunks auch<br />

selbst erzeugen, sofern man das passende<br />

Gehölz sein eigen nennt. Dabei gilt es jedoch,<br />

einige Dinge zu beachten.<br />

So ist es besser, Holz ohne Rinde zu verwenden.<br />

Diese kann Pfl anzenschutzmittel<br />

enthalten und gibt auch eher scharfe,<br />

unangenehme Raucharomen ab. Gar nicht<br />

in Frage kommen selbstverständlich behandelte<br />

Oberfl ächen wie Lack, Lasur, aber<br />

auch Wachs und Öl.<br />

RIB-EYE-STEAK<br />

AUF DEM TANNENZWEIG GERÄUCHERT<br />

Dieses kanadische Gericht ist so einfach wie spektakulär. Es passt wunderbar<br />

in den Advent und es räumt mit dem Vorurteil auf, dass Nadelholz<br />

nicht zum Räuchern geeignet ist.<br />

Ganz im Gegenteil sind die minzigen ätherischen Öle, die in den weichen Nadeln<br />

des Tannenzweiges stecken, wie geschaffen, um einem schönen Stück Rindfl<br />

eisch den besonderen Kick zu geben. Davor, dass hier Harze zu gesundheitsschädlichen<br />

Schwaden verbrennen, muss hier niemand Angst haben. Denn der<br />

Zweig verbrennt nicht, wenn man es richtig macht, lediglich die Nadeln sollten<br />

leicht glosen, damit die Aromen freigesetzt werden.<br />

Aber schön der Reihe nach – denn zuerst wird unser gut drei Zentimeter dickes<br />

Steak ganz normal gesalzen und auf dem heißen Rost auf beiden Seiten gegrillt.<br />

Erst knapp bevor es fertig ist, kommen die Tannenzweige für etwa eine halbe<br />

Minute zwischen den möglichst heißen Rost und das Fleisch. Die Nadeln sollten<br />

sofort einen intensiven Rauch entwickeln, mit dem das Steak auf beiden Seiten<br />

kurz aromatisiert wird. Fertig!<br />

DIE 6 GEBOTE<br />

DES RÄUCHERNS<br />

1. Der häufi gste Anfängerfehler<br />

ist ein Zuviel. Denn eine kleine<br />

Handvoll an Spänen genügt vollkommen,<br />

um ein schönes Raucharoma<br />

zu erzeugen. Sind diese<br />

verbrannt, muss auch nicht mehr<br />

nachgelegt werden. Als Faustregel<br />

gilt: Geräuchert wird maximal während<br />

der Hälfte der Garzeit.<br />

2. Räucheraromen werden am<br />

besten von rohem Fleisch aufgenommen.<br />

Setzen Sie den Rauch<br />

daher immer am Anfang und nicht<br />

erst gegen Ende der Garzeit ein.<br />

3. Rauch braucht Wasser. Stellen<br />

Sie eine Alutasse mit Wasser auf<br />

den Grill, wenn Sie räuchern. Das<br />

gleicht Temperaturschwankungen<br />

aus und verhindert, dass das<br />

Fleisch zu sehr austrocknet.<br />

4. Guter Rauch ist klar und<br />

weiß. Ist er hingegen eher schwarz,<br />

bekommt der Grill vielleicht nicht<br />

genug Sauerstoff (Lüftungsklappe<br />

öffnen) oder das Holz ist zu feucht.<br />

Im schlimmsten Fall ist harziges<br />

Weichholz dafür verantwortlich, was<br />

sogar gesundheitsschädlich sein<br />

kann, in jedem Fall aber miserabel<br />

schmeckt.<br />

5. Auch wenn die Neugier Sie<br />

plagt – lassen Sie den Deckel möglichst<br />

zu. Denn nach jedem Öffnen<br />

muss die ideale Garraumtemperatur<br />

wieder mühsam aufgebaut werden.<br />

6. Verwenden Sie nicht zu viele<br />

Gewürze, Marinaden und Saucen.<br />

Das beeinträchtigt nur das wunderbare<br />

Aroma der Kruste, die sich<br />

beim Räuchern bildet. Lediglich<br />

beim Salz sollten Sie auf keinen<br />

Fall sparen.<br />

Außerdem muss das Holz gut abgetrocknet<br />

sein – das gilt sogar für Späne, die ja<br />

ohnehin wieder eingeweicht werden. Und<br />

getrocknet werden Holzscheite – geschützt<br />

vor Niederschlagswasser – mindestens vier<br />

Monate lang, im Idealfall ein, zwei Jahre.<br />

Dann ist der Feuchtegehalt von „waldfrischem<br />

Holz“ mit 40% auf die Verwendungsfeuchte<br />

von 10 bis 15% gesunken,<br />

der Heizwert ist nun fast doppelt so hoch.<br />

Erst jetzt werden die Scheite weiter zu<br />

Chunks, groben Spänen oder Räuchermehl<br />

verarbeitet.<br />

GrillZeit 3/13<br />

9


essen & trinken<br />

Geräucherter Truthahn<br />

GrillZeit 3/13<br />

Puten sind eine echte Familienangelegenheit.<br />

Denn auch ein Mini-Truthahn ist immer<br />

noch ein Braten, der für sechs Personen<br />

reicht – oder für eine ganze Woche im<br />

Singlehaushalt. Also kommt der leckere<br />

Indianer-Vogel traditionellerweise gerne zu<br />

den geselligen Festtagen auf den Tisch. Und<br />

die Stunden zuvor sollte er am besten auf<br />

dem Grill mit Räucherbox verbracht haben.<br />

Denn diese Zubereitungsmethode ist mit<br />

Abstand die beste für die Spezies „Meleagris<br />

gallopavo“, die uns schon Columbus aus<br />

der neuen Welt mitgebracht hat.<br />

Zur Vorbereitung wird der ganze Truthahn<br />

schon am Vortag großzügig mit grobem<br />

Salz eingerieben und über Nacht unbedeckt<br />

im Kühlschrank stehen gelassen. Das<br />

entzieht einerseits der Haut Feuchtigkeit<br />

(damit sie beim <strong>Grillen</strong> knuspriger wird)<br />

und gibt andererseits eine bessere Würze,<br />

als wenn erst direkt vor dem <strong>Grillen</strong> gesalzen<br />

wird. Und bitte jetzt nicht abspülen,<br />

sondern trocken lassen und nur mit der<br />

fl üssigen Butter bestreichen, dann noch mit<br />

etwas Pfeffer würzen. In den Bauchraum<br />

kommt ebenfalls ein gestrichener Teelöffel<br />

Salz.<br />

Die Temperaturen. Idealerweise gart<br />

der Truthahn bei relativ konstanter Temperatur,<br />

die zwischen 170 und 230 Grad<br />

liegen sollte. Am saftigsten wird er meiner<br />

Meinung nach, wenn man nicht über<br />

190–200 Grad geht und dafür etwas länger<br />

gart. Und fertig ist er genau dann, wenn die<br />

Kerntemperatur in der dicksten Stelle des<br />

Schenkels bei 75 Grad liegt. Dann sollte er<br />

nur mehr rasten, denn ein weiteres Garen<br />

würde das Fleisch nur unnötig austrocknen.<br />

Also zählt das Stichthermometer ebenso<br />

zu den unverzichtbaren Ausrüstungsgegenständen<br />

bei diesem Vorhaben wie ein<br />

großer Bräter, eine Räucherbox und ein<br />

Grill mit Deckel. In Anbetracht der beachtlichen<br />

Gardauer ist ein Gasgrill (mit Deckel!)<br />

oder zumindest ein ausreichender Vorrat an<br />

Holzkohle anzuraten.<br />

10


essen & trinken<br />

1 Mini-Truthahn (2,5 bis 3,5 kg)<br />

1 Handvoll grobes Meersalz<br />

5 dag zerlassene Butter<br />

1 EL frisch gemahlener Pfeffer<br />

Das Gemüsebett<br />

2 Zwiebel<br />

1 Karotte<br />

1 Gelbe Rübe<br />

1 Pastinake<br />

2 Stangen Sellerie od. ein Stück<br />

Knollensellerie<br />

– alles grob würfelig geschnitten<br />

1 Rosmarinzweig<br />

1 Thymianzweig<br />

½ Liter Hühnersuppe<br />

und in der Räucherbox bzw. einer Tasche<br />

aus gelochter Alufolie direkt über der Hitzequelle<br />

platziert. Reicht die Hitze dort für<br />

eine Rauchentwicklung nicht aus, werden<br />

die Späne direkt in die Glut oder auf den<br />

Brenner gestellt.<br />

Das Finishing. Ruht der fertige Truthahn<br />

auf einem Brett, ist die richtige Zeit gekommen,<br />

um aus seinem Bratensatz eine feine<br />

Sauce zu bereiten. Dafür wird der Fond aus<br />

dem Bräter durch ein Sieb abgegossen,<br />

das ausgekochte Gemüse landet im Biomüll.<br />

Der Fond wird etwas entfettet.<br />

In einem Steiltopf aus dem Mehl und der<br />

Butter eine lichte Einbrenn rösten, mit dem<br />

Fond, dem Whisky und gegebenenfalls<br />

etwas Hühnersuppe aufgießen und gut<br />

durchkochen lassen. Mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken und am Schluss eventuell<br />

noch mit einem nussgroßen Stück kalter<br />

Butter montieren.<br />

Den tranchierten Truthahn mit der passierten<br />

Sauce servieren. Dazu passen Süßkartoffeln<br />

oder Erdäpfelpüree, eine klassische<br />

Beilage sind auch Fisolen.<br />

Die Sauce<br />

Der Bratensatz mit etwas Suppe<br />

oder Wasser aufgegossen<br />

5 dag Butter<br />

5 dag Mehl<br />

4 cl Whisky<br />

Salz<br />

Pfeffer, frisch gemahlen<br />

Das Timing. Während der ersten<br />

Stunde am Grill liegt der Truthahn mit<br />

der Brustseite nach unten auf einem Bett<br />

aus würfelig geschnittenem Gemüse, wie<br />

Stangensellerie, Karotten, Zwiebel und<br />

Pastinaken, das mit einem halben Liter<br />

Hühnersuppe aufgegossen wird. Das bewahrt<br />

auch die magere Brust davor, zu früh<br />

der Hitze ausgesetzt zu werden. Schon in<br />

dieser Phase kommt die Räucherbox zum<br />

Einsatz – und dann noch einmal gegen<br />

Ende der Garzeit von insgesamt gut 2,5 bis<br />

3 Stunden. Als Rastphase für einen Braten<br />

dieser Größenordnung sollte man gut 20<br />

Minuten einplanen.<br />

Die Räucherbox. Für einen Thanksgiving-<br />

oder Christmas-Truthahn ist<br />

Hickory eine gute Wahl. Das weiße<br />

Putenfl eisch verträgt sich mit der kräftigen<br />

Würze dieser amerikanischen<br />

Nussart ganz ausgezeichnet.<br />

Die Späne werden mindestens eine halbe<br />

Stunde eingeweicht, dann gut ausgedrückt<br />

Einige empfehlenswerte Holzsorten<br />

Ahorn<br />

Apfel<br />

Birne<br />

Dieses helle Hartholz gibt milden, leicht süßlichen Rauch, der gut zu<br />

Gefl ügel, Gemüse und Schinken passt.<br />

Der Rauch ist mild und fruchtig, etwas säuerlich. Passt sowohl zu<br />

weißem wie auch zu rotem Fleisch. Und ganz ideal zu Schwein und<br />

Wildschwein.<br />

ähnlich wie Apfel, aber noch etwas feiner und süßlicher. Sehr edel<br />

zu Gefl ügel und Wildgefl ügel.<br />

Buche der Standardrauch der Profi s.<br />

Eiche<br />

Erle<br />

Hickory<br />

Kirsche<br />

Marille<br />

Mesquite<br />

Pekan<br />

Pfirsich<br />

Walnuss<br />

Weinstöcke<br />

Zwetschke<br />

intensiv sowie etwas herb und säuerlich im Raucharoma, passt<br />

ausgezeichnet zu Rindfl eisch.<br />

zartes Raucharoma, das sehr gut zu Fisch und Schalentieren<br />

passt.<br />

diese amerikanische Nussart gibt einen scharf-würzigen, etwas an<br />

Schinken erinnernden Rauchgeschmack, der universell einsetzbar<br />

ist.<br />

fruchtig, süßlich, elegant. Wird gerne für Gefl ügel, Wildgefl ügel und<br />

Schweinefl eisch verwendet.<br />

säuerlich-fruchtig, sehr fein im Aroma. Toll zu Kalbfl eisch und Gefl<br />

ügel.<br />

dieses amerikanische Hartholz gibt starken, intensiven, leicht bitteren<br />

Rauch. Wunderbar für Rind- und Lammfl eisch.<br />

intensives Raucharoma, ähnlich dem Hickoryholz, aber milder.<br />

Brennt auch bei niedrigen Temperaturen gut.<br />

gibt ähnlich feine Raucharomen wie die Birne. Schön zu Gefl ügel<br />

und Fisch.<br />

herbe, aber delikate Raucharomen, die eher sparsam eingesetzt<br />

werden sollten.<br />

alte Weinreben geben viel würzig-fruchtigen Rauch, der zu allen<br />

Fleischsorten passt.<br />

mild und sehr fruchtig. Passt hervorragend zu dunklem Fleisch und<br />

Wild.<br />

GrillZeit 3/13<br />

11


essen & trinken<br />

GERÄUCHERTE NÜSSE<br />

Zutaten<br />

250 g gesalzene Nüsse<br />

1 TL brauner Zucker<br />

1 TL scharfer Paprika<br />

1 TL Kreuzkümmel<br />

gemahlen<br />

2 TL Olivenöl<br />

GERÄUCHERTE BIRNEN<br />

Zutaten<br />

3 Birnen<br />

Saft einer Zitrone<br />

1 Stange Vanille<br />

4 EL brauner Zucker<br />

3 EL Butter<br />

2 cl Birnendestillat<br />

5 dag Ricotta<br />

Die Vanilleschote<br />

mit einem Messer<br />

gut ausschaben,<br />

das Vanillemark<br />

mit dem Zucker,<br />

der Butter, dem<br />

Birnendestillat,<br />

einem TL Zitronensaft<br />

und dem<br />

Ricotta verrühren.<br />

Wenn wir schon dabei sind, beim Räuchern nämlich, wäre es<br />

doch schade, den Platz am Rost zu verschwenden. Also nutzen<br />

wir ihn beispielsweise dafür, eine Tüte beliebiger gesalzener<br />

Nüsse zu einer Spezialität zu veredeln.<br />

Dafür werden die Nüsse einfach in eine Aluschale gekippt, mit<br />

dem braunen Zucker, dem Kreuzkümmel, dem scharfen Paprika<br />

und dem Öl vermischt und anschließend bei direkter Hitze<br />

etwa 15–20 Minuten (z.B. mit dem Truthahn) geräuchert. Das<br />

Deckelthermometer sollte etwa 180 bis 230 Grad anzeigen.<br />

Die Birnen waschen und an der Basis etwas abschneiden,<br />

damit sie gut in einer Keramik- oder Aluschale stehen<br />

können. Dann das obere Drittel abschneiden, die Schnittfl<br />

ächen in Zitronensaft tauchen und beiseite legen. Die<br />

Birnen mit einem Kugelausstecher oder Löffel aushöhlen<br />

und mit der Ricottamischung füllen. Den oberen Teil der<br />

Birnen wieder aufsetzen und mit Holzspießchen fi xieren.<br />

Indirekt 30–40 Minuten bei etwa 140 Grad grillen, dabei<br />

ein Stück Birnenholz bzw. eine Handvoll Späne zur Glut<br />

geben.<br />

GrillZeit 3/13<br />

AUF DEM HOLZWEG<br />

In der Gastronomie und bei den Profi s wird zum Räuchern meist Buchenholz eingesetzt.<br />

Das liegt zum einen an der Verfügbarkeit, zum anderen aber auch an der<br />

eher neutralen Geschmackscharakteristik dieser Holzart. Wenn man aber wie wir<br />

ohnehin keine großen Mengen braucht, kann man sich auch ein kleines Sortiment<br />

an Holzspezialitäten zulegen, woraus man dann je nach Geschmack und vor<br />

allem passend zum jeweiligen Gargut die Hölzer wählt. Oft auch kombiniert und<br />

noch öfter mit Aromaten aufgepeppt. So sind etwa holzige Kräuter wie Rosmarin<br />

oder Salbei interessante Geschmacksspender, aber auch Zimtstangen, Kardamomkapseln,<br />

Sternanis, Lavendelzweige und vor allem Wacholder und Lorbeerblätter<br />

werden gerne zu den Spänen gemischt. Grüntee eignet sich wunderbar<br />

als Räucherzutat für Fisch.<br />

12


esser grillen<br />

Probieren geht über Studieren. Unter<br />

diesem Motto haben wir auch diesmal<br />

wieder ein paar interessante<br />

Neuheiten auf dem Grill-Sektor<br />

gemeinsam mit Experten getestet.<br />

GrillZeit 3/13<br />

Hochecker Holzkohle<br />

Meiler-Ware<br />

Es gibt nur mehr sehr wenige Köhlereien in Österreich, jene<br />

im niederösterreichischen Michelbach ist eine davon. Als<br />

Lieferant von Steakhäusern hat sich die Familie Hochecker<br />

bereits einen Namen gemacht, nun will man auch verstärkt<br />

den privaten Grillmeister mit qualitativ hochwertiger Holzkohle<br />

aus heimischen Hölzern ansprechen, welche in Säcken zu 9<br />

kg (€ 10,–) und 18 kg (€ 19,–) angeboten wird, die besonders<br />

großstückige Steakkohle in Kartons zu 14 kg (um € 25,–).<br />

Gemeinsam mit Grillweltmeister Adi Matzek haben wir diese<br />

Kohlen und ihr Brennverhalten unter die Lupe genommen.<br />

Dabei fi el schon einmal positiv auf, dass der Anteil an Kohlestaub<br />

und kleinsten Kohlestücken im Sack sehr gering ist.<br />

Die Stückigkeit ist – je nach gewählter Sorte – relativ gleichmäßig,<br />

die Zusammensetzung<br />

für Grillanwendungen optimiert.<br />

So enthält die normale Sackware<br />

einen kleinen Anteil von Nadelhölzern,<br />

wodurch sich die Kohle<br />

leichter anzünden lässt (Profi -<br />

Hendlgriller bevorzugen übrigens<br />

Kohle mit 80% Nadelholzanteil).<br />

Die Steakkohle wiederum besteht<br />

ausschließlich aus Harthölzern.<br />

Ein Anzündkamin ist durchaus<br />

empfehlenswert, um die Kohle<br />

gleichmäßig zur Glut zu bringen,<br />

aber nicht unbedingt notwendig.<br />

Und brennt sie einmal, dann heiß<br />

und lange. Zu beziehen ist die<br />

Kohle unter www.holzkohle.at.<br />

Bradley<br />

Kaltrauch-Adapter<br />

Die Vorzüge des Smokers aus dem Hause Bradley haben<br />

wir an dieser Stelle bereits abgefeiert. Nun wollten wir jedoch<br />

nach dem gelungenen Heißräuchern auch wissen, wie sich<br />

das Gerät beim Kalträuchern, also in Temperaturbereichen bis<br />

15 Grad Celsius, tut. Bradley bietet hiefür einen so genannten<br />

Kaltrauch-Adapter an, den man um wohlfeile 105 Euro als<br />

Zubehör bestellen kann.<br />

Zwar kommt das gute Teil mit einer etwas verwirrenden<br />

Beschreibung ausschließlich in Englisch, doch wenn man<br />

seinen Hausverstand bemüht, gelingt es relativ schnell, die<br />

Teile zusammenzustecken und zwischen dem Smoker selbst<br />

sowie dem Steuergerät zu montieren. Einzig und allein die<br />

kurzen Kabel verwirrten uns ein<br />

wenig, da die Kalträuchereinheit<br />

sinnvollerweise auf Distanz zur<br />

Räucherkammer gehen sollte.<br />

Der mitgelieferte Blindstecker<br />

signalisiert jedoch letztendlich,<br />

dass diese beim Kalträuchern<br />

ohnehin nicht gebraucht werden.<br />

Ohne Blindstecker aber<br />

gibt es laut piepsende Fehlermeldungen.<br />

Der Räuchervorgang selbst<br />

funktioniert auch hier Bradleytypisch<br />

digital gesteuert, bequem<br />

und völlig problemlos.<br />

Statt Räuchermehl werden auch hier Bisquettes in der<br />

gewünschten Holzsorte eingesetzt. Und das ist genau der<br />

Grund, warum wir diese Kalträuchereinheit nach eigenen<br />

Versuchen vorbehaltlos für Fisch, Meeresfrüchte, Käse etc.<br />

empfehlen können – nicht aber unbedingt für Speck, Schinken<br />

und Ähnliches, das zumindest einige Tage im Rauch abhängen<br />

sollte. Das geht dann nämlich bei rund 1,20 Euronen<br />

pro Stunde für die Bisquettes ordentlich ins Geld.<br />

Fuhrmann Smoker<br />

Homegrown<br />

Der niederösterreichische Fahrzeughersteller Fuhrmann steht<br />

für Anhänger, Baumaschinentechnik und Stahlbau, bald aber<br />

soll der Name auch ein Begriff für Qualitäts-Smoker „Made<br />

in Austria“ sein. Mit der fachlichen Unterstützung von Adi<br />

Matzek hat das Familienunternehmen bereits einen 19 Zoll-<br />

Smoker um rund 1.500 Euro auf den Markt gebracht, den wir<br />

uns näher angesehen haben.<br />

Und der Augenschein zeigt: Die Verarbeitung des rund 140<br />

kg schweren Gerätes ist ausgezeichnet, die Materialstärke<br />

(4 mm und 5 mm Stahlblech) sowie die Lackierung untadelig.<br />

Die Lüftungsöffnungen sind<br />

leichtgängig verstellbar, und eine<br />

zweite Rostebene vergrößert die<br />

Kapazität des Smokers enorm, wie<br />

unsere Bilder zeigen. Hier sind die<br />

Erfahrung des Stahlbauers zu spüren<br />

und zu sehen, aber auch die<br />

Etzes des Experten.<br />

Noch etwas optimiert werden<br />

könnte die Lage der Brennkammer,<br />

wie der Praxistest zeigt,<br />

denn bei lebhaftem Feuer können<br />

die Flammen bis in den Garraum<br />

14


esser grillen<br />

lodern. Dafür ist der Edelstahlrost<br />

überdurchschnittlich<br />

solide und optional eine Verlängerung<br />

des Abzugsrohres<br />

erhältlich. Das schützt nicht<br />

nur den Pitmaster vor einer<br />

Rauchvergiftung, sondern<br />

verbessert auch den Abzug.<br />

Alles in allem ein sehr ansprechendes<br />

Gerät aus<br />

heimischer Produktion mit<br />

einem wirklich guten Preis-<br />

Leistungsverhältnis. Und für<br />

2014 ist dann ein Profi modell<br />

mit einigen Verbesserungen<br />

und Extras geplant, auf das<br />

wir uns jetzt schon freuen.<br />

Infos unter www.fuhrmann.at<br />

oder www.grillschule.at.<br />

KALTRÄUCHER-TIPPS<br />

VOM EXPERTEN<br />

Der Tiroler Markus<br />

Mair ist ein Wissender.<br />

Sein Hintergrund<br />

sind Jahrzehnte der<br />

Erfahrung in der<br />

Speckproduktion,<br />

eine eigene Grillakademie<br />

und seine<br />

Tätigkeit als Juror der<br />

World <strong>BBQ</strong> Association.<br />

Und er kennt den<br />

Bradley in- und auswendig. Wir haben ihn also um seine<br />

Tipps und ein gelingsicheres Rezept gebeten.<br />

Devils Flames<br />

Schnaps streichfähig<br />

Aus dem Mostviertel stammt diese Spirituosen-Innovation für<br />

den Grill. Die „Mostelleria“ von Doris Hausberger und Josef<br />

Fahrthofer in Öhling ist nämlich die Geburtsstätte der Gel-Destillate<br />

mit dem hübschen Namen „Devils Flames“, die gemeinsam<br />

mit Adi Matzek speziell für das Flambieren am Grill entwickelt<br />

wurden (siehe auch Story auf Seite 28). Dahinter steckt viel<br />

„spirituelle“ Erfahrung, denn Fahrthofer ist auch der Brenner des<br />

Weltmeisters „O-Vodka“ und<br />

des mehrfach preisgekrönten<br />

„O-Gin“. Diese neuen „Devil´s<br />

Flame Flambieressenzen“ sind<br />

jedenfalls speziell auf die Praxis<br />

am Grill und die jeweilige Sorte<br />

zugeschnitten. Denn durch<br />

den Anteil der ätherischen Öle<br />

der unterschiedlichen Früchte<br />

gibt es hier sehr gravierende<br />

Unterschiede bei der Entfl ammbarkeit der Essenz. Dieser Entwicklungsschritt<br />

war sehr entscheidend zum Einstellen des<br />

Alkoholgehalts.<br />

Die Gel-Konsistenz der neuen Linie, die – wie alle Fahrthofer-<br />

Erzeugnisse – durchwegs aus biologischen Rohstoffen hergestellt<br />

wird, hat einige Vorteile. So ist dadurch die punktgenaue<br />

Dosierung möglich, die Aromabildung fi ndet nur direkt auf dem<br />

gewünschten Flambiergut statt. Außerdem verrinnen die „Devils<br />

Flames“ nicht so stark wie normale Destillate, sind daher sehr<br />

sparsam in der Anwendung und nichts tropft ab.<br />

Das Spiel mit dem Feuer gelingt durch die pastöse Konsistenz<br />

der Flambieressenz-Serie tatsächlich auch auf dem Rost, wie<br />

wir selbst ausprobieren konnten. Dazu reicht bereits ein sehr<br />

dünner Aufstrich der gelförmigen Spirituose, die sehr gut auf<br />

der Fleischoberfl äche haftet. Zur Zündung ist ein extra langes<br />

Streichholz oder ein „Fidibus“ anzuraten, speziell dann, wenn<br />

am Grill noch höhere Temperaturen herrschen.<br />

Erhältlich sind die „Devils Flames“ in der 100ml-Flasche zu<br />

einem Preis von € 14,90 unter anderem online bei grillschule.at.<br />

Zum Start gibt es die Sorten Wacholder, Schokolade, Orange<br />

und Mostbirne.<br />

Unbedingt beachten sollte man beim Kalträuchern, dass<br />

die Umgebungstemperatur möglichst niedrig ist. Höchstens<br />

10 Grad Celsius, besser noch darunter, da auch der<br />

Kaltrauch im Idealfall maximal 15 Grad haben sollte. Und<br />

ein Plus von 5 bis 6 Grad erzeugt auch ein Kalträucherofen.<br />

Das Ganze ist also eher ein Winterjob, empfehlenswert<br />

ist es auch über Nacht zu räuchern.<br />

Kalträuchern bedingt aber auch einiges an Vorbereitung.<br />

So sollte man zum Beispiel Fisch mit Salz und Zucker<br />

(evt. einer Lake) vorbehandeln, Fleisch mit Pökelsalz, etc.<br />

Zusätzlich zum Salz können natürlich auch Gewürze wie<br />

Pfeffer, Majoran, Thymian oder Gewürzmischungen hinzugegeben<br />

werden. Wichtig ist auch die anschließende<br />

Trockenphase, bevor die Lebensmittel in die Räucherkammer<br />

kommen.<br />

Geräucherter Lachs<br />

Zutaten:<br />

ca. 1 kg Lachsfi let<br />

55 g Salz<br />

45 g Zucker<br />

1 EL Pfefferkörner gemahlen<br />

1 EL Senfkörner im Mörser grob zerstoßen<br />

ev. 1 EL Zitronensaft nach Geschmack<br />

Die Gewürze mit Salz und Zucker vermischen und das<br />

Lachsfi let mit dieser Paste dick bestreichen. Den Lachs<br />

mit einer Klarsichtfolie abdecken und ca. 24 Stunden im<br />

Kühlschrank marinieren lassen.<br />

Danach die Paste mit einem Suppenlöffel abkratzen und<br />

das Fischfl eisch mit Küchenpapier trockentupfen, bei maximal<br />

ca. 16–20 °C mit der Haut nach unten in den Bradley<br />

Smoker legen (ab 25 °C beginnt Eiweiß auszufl ocken).<br />

Räucherdauer: mindestens 4 Stunden – je nach Temperatur.<br />

Der Lachs sollte danach eine trockene Oberfl äche (die<br />

sogenannte zweite Haut) aufweisen. Gegebenenfalls die<br />

Räucherdauer verlängern.<br />

GrillZeit 3/13<br />

15


essen & trinken<br />

Lafer!<br />

Kerzenlichter!<br />

Lecker!<br />

Weihnachten mit Johann<br />

Lafer. Der steirische<br />

Starkoch mit mitteldeutscher<br />

Wahlheimat lud<br />

uns nach Hause ein,<br />

um Festliches zu grillen.<br />

Text: Michael Schubert<br />

GrillZeit 3/13<br />

Johann Lafer ist wahrscheinlich der<br />

beliebteste und meistbeschäftigte<br />

TV-Koch deutscher Zunge, sicher<br />

aber einer der allerbesten. Und in<br />

Deutschland auch ein Hörfunkstar in<br />

Sachen <strong>Grillen</strong>. Der Sender SWR3 veranstaltet<br />

in unregelmäßigen Abständen mit<br />

Johann Lafer eine „Radio Grillparty“, deren<br />

Zuhörer vor dem Radio mitgrillen – die Zutaten<br />

werden schon vorab auf der Webseite<br />

des Radiosenders aufgelistet. Gut 100.000<br />

interaktive Mitgriller hat der sympathische<br />

Schnurrbartträger aktuell pro Sendung,<br />

über eine Million waren es in Summe seit<br />

Beginn des erfolgreichen Radioformates.<br />

Dabei ist Lafer eigentlich ein Spätberufener<br />

in Sachen <strong>Grillen</strong>. Intensiven Kontakt mit<br />

dem Thema hatte der Exilsteirer nämlich<br />

erst vor rund acht Jahren in den USA, wo<br />

er nach eigener Aussage „bei Null angefangen<br />

hat!“. Inzwischen ist Lafer ausgesprochen<br />

virtuos am Rost und nicht ohne Grund<br />

auch Testimonial für Marktführer Weber,<br />

der sich ja bei „Haubengrillern“ ganz besonders<br />

gut aufgehoben fühlt.<br />

Multitalent. Wie am Herd seiner High-<br />

Tech-Kochschule „Table d`Or“ ist Johann<br />

Lafer auch am Grill ein nimmermüder Perfektionist,<br />

der nichts dem Zufall überlässt.<br />

Perfekt seine Arbeitsvorbereitung, perfekt<br />

auch seine „Mise en Place“ – alle Zutaten<br />

präzise nach dem jeweiligen Rezept gewogen,<br />

pariert und wohlgeordnet. Sogar<br />

seine zahlreichen Weber-Grills werden<br />

nach jedem Catering- oder Showeinsatz<br />

blitzblank geputzt, bevor sie wieder<br />

in den maßgeschneiderten Flightcases<br />

verschwinden, die uns irgendwie an die<br />

Tournee eines Popstars erinnern. Und das<br />

ist er wohl auch, nur eben im kulinarischen<br />

Showbiz.<br />

Offenkundig ist Johann Lafer aber auch<br />

ein ganz ausgezeichneter Geschäftsmann<br />

mit zahlreichen Passionen, die er<br />

in bare Münze zu verwandeln versteht.<br />

So hat er in Guldenberg nicht nur seine<br />

Kochschule, sondern auch ein komplettes<br />

TV-Studio und führt auf seiner berühmten<br />

„Stromburg“ zwei Restaurants sowie ein<br />

Hotel – und einen Helikopter. Mit diesem<br />

fl iegt Lafer seine Gäste um rund 1.200,–<br />

Euro pro Nase nämlich eigenhändig zum<br />

6-Gang-Picknick auf die<br />

Weinberge des Rheintales.<br />

Außerdem ist der<br />

Qualitätsfetischist inzwischen<br />

unter der Marke<br />

„LA‘BIO!“ sogar der<br />

größte Bio-Kräuteranbieter<br />

Deutschlands<br />

(„Wäre ich<br />

nicht Koch geworden,<br />

dann Gärtner!“).<br />

16


Im Ganzen gegrillter Hirschrücken<br />

mit Glühwein-Moppsauce<br />

Zutaten für vier Personen:<br />

1 Hirschrücken mit Knochen ca. 1–1,5 kg<br />

1<br />

/2 TL schwarze Pfefferkörner<br />

1<br />

/2 TL Wacholderbeeren<br />

1 TL Piment<br />

1<br />

/2 TL Korianderkörner<br />

Abrieb von einer unbehandelten Limette<br />

1 TL grobes Salz<br />

2 TL brauner Rohrzucker<br />

Pfl anzenöl zum Einfetten des Grillrosts<br />

4 Zweige Thymian<br />

Für die Moppsauce:<br />

100 ml Glühwein<br />

20 ml Sojasauce<br />

2 EL Akazienhonig mit Ingwer<br />

Saft einer Limette<br />

Für den Bratensaft:<br />

4 Schalotten<br />

4 junge Knoblauchzehen<br />

1 Bund Wurzelgemüse<br />

(Lauch, Möhren, Sellerie, Petersilienwurzel)<br />

50 g Butter<br />

2 Zweige Thymian<br />

1 Lorbeerblatt<br />

150 ml Rotwein<br />

100 ml Madeira<br />

300 ml Wildfond<br />

Für die Marinade die Pfefferkörner, Wacholderbeeren,<br />

Piment, Korianderkörner, den<br />

Abrieb der Limette, das grobe Salz und den<br />

braunen Rohrzucker mit Hilfe einer Küchenmaschine<br />

(oder elektrischen Kaffeemühle)<br />

sehr fein mahlen.<br />

Die beiden Filets an der Innenseite des<br />

Knochens ablösen und von Fett und Sehnen<br />

befreien. Beide Karreerosen ebenfalls<br />

vom Knochen lösen und von Fett und<br />

Bindegewebe befreien. Das ausgelöste<br />

Fleisch (Rücken und Filets) gründlich mit<br />

der Gewürzmischung einreiben. Danach<br />

den Rücken wieder wie gewachsen auf die<br />

Knochen legen, die Filets jetzt dazu – und<br />

zwar so, dass deren dünnere Seite zur dickeren<br />

der Karreerose kommt. Gemeinsam<br />

ergibt das zwei durchgängige Stränge, die<br />

so sehr gleichmäßig garen. Mit Küchengarn<br />

binden und die Thymianzweige unter das<br />

Garn einfädeln. Für mind. 30 Minuten bei<br />

Zimmertemperatur marinieren – besser<br />

noch über Nacht im Kühlschrank.<br />

Den Glühwein mit der Sojasauce, dem<br />

Honig und dem Limettensaft verrühren.<br />

Danach den Grill mit Pfl anzenfett einpinseln<br />

und den Hirschrücken von allen Seiten direkt<br />

angrillen. Bei ca. 140 °C indirekter Hitze<br />

und geschlossenem Deckel etwa 35–40<br />

Minuten rosa garen. Dabei alle 5 Minuten<br />

mit der Moppsauce einpinseln, bis diese<br />

aufgebraucht ist. Perfekt ist das Fleisch bei<br />

einer Kerntemperatur von etwa 55 Grad.<br />

Vor dem Servieren den Hirschrücken noch<br />

ohne Hitze ca. 5 Minuten ruhen lassen,<br />

dann das Küchengarn entfernen, den Rücken<br />

vom Knochen heben und tranchieren.<br />

Die Schalotten und den Knoblauch schälen,<br />

in grobe Würfel schneiden. Das Wurzelgemüse<br />

ebenso putzen und würfeln. Die<br />

Butter in einem Topf bei 140–160°C direkt<br />

auf dem Grill erhitzen und die Schalotten,<br />

den Knoblauch und das geschnittene Gemüse<br />

darin bei mittlerer Temperatur langsam<br />

glasig anschwitzen. Den Thymian und<br />

das Lorbeerblatt dazu geben und mit dem<br />

Rotwein ablöschen. Den Madeira ebenfalls<br />

zugeben und die Flüssigkeit dann fast<br />

vollständig reduzieren (einkochen lassen).<br />

Mit dem Wildfond aufgießen und erneut bei<br />

geschlossenem Deckel langsam auf die<br />

Hälfte reduzieren. Danach die Sauce durch<br />

ein feines Sieb passieren. Zum Schluss mit<br />

feinem Salz abschmecken.<br />

GrillZeit 3/13<br />

17


essen & trinken<br />

Damit nicht genug, vertreibt er online unter www.lafer.gourvita.com<br />

exquisite Lebensmittel – rund 150 Produkte, die Lafer teilweise selbst<br />

entwickelt hat oder von Manufakturen bezieht, darunter natürlich<br />

auch einige aus der Steiermark. Nicht zu vergessen die mit seinem<br />

Schriftzug und seinen Ideen veredelten Küchengeräte von WMF und<br />

Kenwood sowie natürlich seine zahlreichen Bücher.<br />

Tipps unter der Haube. Lafer heizt seine Grillgeräte aber nicht<br />

nur für einschlägige Events auf, sondern hat sie längst auch in den<br />

Alltag seiner Haubenküche integriert, denn „darauf entstehen einfach<br />

die schönsten Röstaromen, der intensivere Geschmack. Ich grille inzwischen<br />

gerne alles Mögliche – von der Vorspeise bis zum Dessert!“<br />

Vorzugsweise auf einem Gusseisenrost übrigens, weil der die beste<br />

Grillmarkierung gibt. Und sehr gerne auch mit Gas, da sich dieses<br />

perfekt steuern lässt. „Aber<br />

sehr gute Ergebnisse sind<br />

natürlich auch mit Kohle und<br />

inzwischen sogar schon mit<br />

Strom als Energiequelle erzielbar.<br />

Wenn man einige Dinge<br />

beherzigt, die leider oft falsch<br />

gemacht werden!“<br />

Der häufi gste Fehler – auch<br />

ambitionierter Grillmeister – ist<br />

laut Johann Lafer: „Es wird zu<br />

schnell, zu heiß gegrillt. Denn der Rost sollte zwar gut vorgeheizt werden,<br />

aber beim Garen selbst ist mehr Geduld gefragt. Meist reichen<br />

bei Fleisch 140 bis 150 Grad auf dem Deckelthermometer für indirektes<br />

<strong>Grillen</strong> völlig aus – dann passen Bräunung und Gargrad wirklich<br />

zusammen. Und der Braten wird auch saftiger als bei zu intensiver<br />

Hitze! Dringend zu empfehlen ist auch die Anschaffung eines guten<br />

Stichthermometers. Den setze auch ich trotz all meiner Erfahrung bei<br />

großen Braten nahezu immer ein, um die richtige Kerntemperatur zu<br />

ermitteln. So wird der Gargrad wirklich perfekt!“<br />

Was wir nur bestätigen können, denn der Hirschrücken, den uns<br />

Johann Lafer als weihnachtliches Rezept zum Nachgrillen in seinem<br />

Garten vorexerziert hat, war wirklich unschlagbar.<br />

Süß-saurer Kürbis<br />

Für den Kürbis<br />

50 g Butter<br />

300 g geschälter, geputzter<br />

Hokkaido Kürbis<br />

Saft von einer Zitrone<br />

100 ml heller Gefl ügelfond<br />

1 TL fruchtiges Currypulver<br />

1 EL milder Honig<br />

feines Salz<br />

1 EL Erdnussöl<br />

Chili aus der Mühle<br />

Schnittlauch, fein gehackt<br />

Den Kürbis fein würfeln<br />

und in der Butter bei<br />

140 °C indirekter Hitze<br />

in einer Alutasse anschwitzen.<br />

Mit Gefl ügelfond<br />

aufgießen und mit<br />

Zitronensaft, Honig und Salz würzen. Bei geschlossenem<br />

Deckel 10 bis 15 Minuten weich grillen. Zum<br />

Schluss mit Erdnussöl, Curry und Chili aus der Mühle<br />

verfeinern, mit gehacktem Schnittlauch bestreuen.<br />

Salat von Roten Rüben<br />

Für die Roten Rüben:<br />

2 Rote Rüben, vorgegart<br />

1 große Schalotte<br />

1 EL milder Honig<br />

Saft von einer halben<br />

Zitrone<br />

schwarzer Pfeffer<br />

25 ml mildes Limonen-Öl<br />

feines Salz<br />

Chili aus der Mühle<br />

Die Schalotte in feine<br />

Streifen und die Roten<br />

Rüben in 1 cm große<br />

Würfel schneiden. Aus<br />

den restlichen Zutaten<br />

eine Marinade anrühren<br />

und die Roten Rüben<br />

damit marinieren.<br />

Tipp: Vor dem Kochen der roten Rüben nie den Stielansatz<br />

wegschneiden – sonst „blutet“ der rote Saft aus.<br />

GrillZeit 3/13<br />

Stoßen mit dem Anzündkamin auf weitere gute Zusammenarbeit an:<br />

Johann Lafer, Starkoch mit Faible für den Grill, und Christian Hubinger,<br />

Geschäftsführer von Weber-Stephen Österreich.<br />

Zum Anrichten<br />

1 Schale Gartenkresse<br />

Zum Anrichten das Gemüse auf die Teller verteilen und<br />

einige Tranchen Hirschrücken darauf setzen. Die Rote<br />

Rüben-Würfel darum verteilen, mit Sauce und Gartenkresse<br />

vollenden.<br />

18


essen & trinken<br />

WILLYS TIPP: SILVESTERBURGER<br />

Eine überaus attraktive und willkommene Abwechslung zu Silvester stellt Willys Silvesterburger<br />

dar, vor allem dann, wenn man zum obligaten Feuerwerk bereits den Griller anwirft, um danach<br />

den Burger bereits fi xfertig genießen zu können. Selbstverständlich kann man den Silvesterburger<br />

auch indoor in der Pfanne und im Backrohr zubereiten. In jedem Fall gilt es, einige wenige Vorbereitungen<br />

zu treffen, damit das gute Stück dann auch wirklich nicht nur gut schmeckt, sondern<br />

auch gut aussieht.<br />

Zuerst sollte man sich – sozusagen als Buns – frische Kaisersemmeln besorgen, schöne, stattliche Shrimps (können ruhig auch<br />

tiefgekühlte sein), Rinderfaschiertes, großkalibrige Tomaten, rote Zwiebel, schöne, knackige Salatblätter, Emmentalerscheiben,<br />

fl üssiges Schlagobers, frischen Knoblauch, frischen Chili, Meersalz und Forellenkaviar (Keta-Kaviar passt genauso gut, wichtig ist,<br />

dass er kräftig orange ist).<br />

Aus dem Knoblauch, dem Chili, dem Schlagobers und dem Meersalz basteln wir zunächst eine Chili-Knoblauch-Sauce. Zu diesem<br />

Behufe schneiden wir eine Chilischote (mit Kernen, wer es gern wirklich scharf hat, sonst die Kerne entfernen) und – je nach<br />

Größe – 4 bis 6 Knoblauchzehen in kleine Würfel, vermengen beides mit 4 Esslöffel Schlagobers und schmecken die Sauce mit<br />

Salz ab.<br />

Aus dem Rinderfaschierten (Würzung nach Belieben) formt man attraktive und gleichmäßige Patties. Dann halbiert man die Kaisersemmeln<br />

und bräunt die Unterteile beidseitig leicht an. Jetzt die Chili-Knoblauch-Sauce drauf und ganzfl ächig verteilen. Darauf<br />

kommen die Patties, die mit einer Emmentalerscheibe, je einer Tomatenscheibe, einigen Zwiebelringen sowie einer weiteren Emmentalerscheibe<br />

belegt werden.<br />

Jetzt stellt man die halbfertigen Burger noch einmal in einer Grilltasse oder auf der Gusseisenfl äche in den Griller und grillt diese<br />

einige Minuten bei gemächlicher Hitze indirekt. Gleichzeitig schmort man die Shrimps an, die man dann, nach einem knackigen<br />

Salatblatt, ebenfalls darauf legt. Während nun auch die Oberteile der Kaisersemmeln angebräunt werden, platziert man über die<br />

Shrimps und das Salatblatt den Kaviar, der ruhig auch da und dort seitlich runterrutschen darf. Wichtig: Das Oberteil bitte nicht<br />

darauf legen wie sonst bei Burgern üblich, sondern seitlich anlehnen. Fertig und Prosit!


essen & trinken<br />

Duell am Spieß:<br />

Hausente gegen Barbarieente<br />

Ente gut, alles gut. Dieses Geflügel zählt zum Besten, was man seiner Familie<br />

zu den Festtagen vom Grill bringen kann. Aber der Kenner hat hier die Qual<br />

der Wahl – zumindest zwischen Haus- und Flugente.<br />

Text: Willy Zwerger<br />

GrillZeit 3/13<br />

Frisch ist die Ente, wie man weiß, ja<br />

(meist) besser als aus der Tiefkühltruhe,<br />

und weibliche Tiere sind in<br />

der Regel etwas zarter, aber auch<br />

kleiner als der Erpel. Abgesehen<br />

von diesen Unterschieden gilt es jedoch<br />

vor allem, sich zwischen der Haus- alias<br />

Pekingente und der Barbarieente zu entscheiden.<br />

Um herauszufi nden, welche<br />

Spezies in qualitativer Hinsicht den<br />

Schnabel tatsächlich vorne hat, ließen<br />

wir in unserem aktuellen Vergleich diese<br />

beiden Enten gegeneinander antreten.<br />

Nicht nur ident gewürzt und vorbereitet,<br />

sondern der Chancengleichheit wegen<br />

auch gemeinsam auf den Spieß<br />

gefädelt.<br />

Beide füllten wir mit halben Bio-Orangen,<br />

winterhartem Thymian (es passt aber auch<br />

ganz hervorragend wilder Majoran) sowie<br />

einer kräftigen Prise Salz und rieben beide<br />

Vögel auch außen gründlich mit Salz ein –<br />

und mit sonst gar nichts. Sollte sich Pürzel<br />

oder Flügerl vom Körper zu sehr abheben,<br />

empfi ehlt es sich, die wegstehenden Teile<br />

mit einem Zahnstocher an den Entenkörper<br />

zu pinnen oder abzuschneiden.<br />

Die Enten wurden danach auf den Drehspieß<br />

gefädelt und der Griller auf rund 160<br />

Grad Celsius aufgeheizt. Gerät unserer<br />

Wahl war ein solider Gasgriller, da die<br />

Zubereitung doch einige Zeit in Anspruch<br />

nimmt. In diesem Fall rund zweieinhalb<br />

Stunden und mit einer großen Alutasse mit<br />

etwas Wasser unter dem<br />

Gefl ügel, um das abtropfende<br />

Fett aufzufangen.<br />

Die Temperatur auf dem<br />

Deckelthermometer sollte<br />

bei diesem Enten-Projekt<br />

Die Hausente (links)<br />

bräunt aufgrund ihrer<br />

stärkeren Fettschicht<br />

gleichmäßiger als die<br />

Flugente.<br />

übrigens nicht über 180 Grad hinausgehen,<br />

daher schalteten wir die Brenner bald auf<br />

kleinste Stufe und den mittleren Brenner<br />

dann überhaupt weg. Erst zum Schluss,<br />

also die letzte Viertelstunde, gaben wir<br />

noch einmal etwas Gas, um die Bräunung<br />

zu perfektionieren. Dann haben wir alle<br />

Brenner abgeschaltet und die Enten eine<br />

weitere Viertelstunde im geschlossenen<br />

Gerät ruhen lassen.<br />

Aber jetzt das Ergebnis: Beide Enten waren<br />

ausgesprochen gelungen, zart, saftig und<br />

hatten eine wunderbar knusprige Haut. Jene<br />

der Hausente war allerdings deutlich gleichmäßiger<br />

gebräunt und optisch noch etwas<br />

ansprechender. Dafür war jene der Barbarieente<br />

noch um einen Tick knuspriger.<br />

Im direkten Vergleich des Fleisches fi el<br />

dann aber auf, dass die Barbarieente doch<br />

kräftiger und intensiver schmeckt als die<br />

Hausente, fast ein wenig Richtung Wildente.<br />

Doch während die eine Hälfte der<br />

Verkostungsrunde dies als klaren Vorteil<br />

identifi zierte, war der anderen wiederum die<br />

milde, neutralere Hausente deutlich lieber.<br />

Unser Fazit: Beide Enten werden ihre<br />

Fans fi nden. Aber Freunde des typischen<br />

Enten-Aromas sind mit der Barbarie-Ente<br />

besser bedient.<br />

22


essen & trinken<br />

Enten und Enten<br />

Unterschieden wird vom Fachmann zwischen<br />

Hausenten (die bekannteste ist die<br />

Pekingente) und Flugenten (allen voran<br />

die Barbarie-Ente). Grundsätzlich gelten<br />

weibliche Enten als zarter und saftiger,<br />

Erpel als würziger. In jedem Fall aber sind<br />

männliche Tiere oft deutlich größer.<br />

Die Hausente kommt auch in unseren<br />

Breitengraden in den unterschiedlichsten<br />

Rassen vor, die sich alle aus der wilden<br />

Stockente entwickelt haben. Die am meisten<br />

verbreitete Form ist die sogenannte<br />

Pekingente, die zum Zeitpunkt der Verarbeitung<br />

idealerweise etwa zwischen 3 und<br />

3,5 kg wiegen sollte. Besonderes Merkmal:<br />

die Fettschicht unter der Haut. Diese<br />

ist dicker als jene der Flugente und sorgt<br />

Steaks butterweich<br />

Wer Gästen oder sich selbst etwas Besonderes servieren<br />

möchte, ist mit dem trocken gereiften Rindfleisch<br />

des Kärntner Fleischspezialisten Karnerta gut<br />

beraten.<br />

für ein saftiges Geschmackserlebnis. Ihr<br />

Fleisch ist zart und wohlschmeckend.<br />

Barbarie-Enten stammen von der<br />

südamerikanischen Flugentengattung<br />

„Cairina“ ab und wurden im<br />

16. Jahrhundert von Christoph Columbus<br />

importiert. Flugenten haben prinzipiell<br />

einen höheren Fleischanteil und weniger<br />

Fett als ihre Verwandten. Das und der<br />

erhöhte Eiweißgehalt in Brust und Keule<br />

sorgen für einen ausgeprägten Eigengeschmack.<br />

Ihr Fleisch ist dunkel und<br />

würzig. Die Barbarie-Ente ist eine robuste<br />

und leicht zu züchtende Rasse. Ihr unnachahmlicher<br />

Geschmack und ihr zartes<br />

Fleisch machen aus ihr eines des Symbole<br />

der französischen Gastronomie.<br />

Verantwortlich für die spezielle Zartheit und den ausgeprägten<br />

Geschmack des „Dry Aged Beef“ ist neben der<br />

hervorragenden Rindfl eischqualität die traditionelle<br />

Trocken-Reifungsmethode, die bei der Premium-Linie<br />

aus dem österreichischen Süden zum Einsatz kommt. Die<br />

besten Stücke vom Rind werden dafür am Knochen bei<br />

konstanter Temperatur und präzise gesteuerter Luftfeuchtigkeit<br />

28 Tage lang abgehangen und entwickeln auf diese<br />

Weise nicht nur eine maximale Zartheit der Fleischfasern,<br />

sondern auch ein besonders feines Aroma. Denn das<br />

Fleisch verliert so mitunter fast ein Viertel seines Gewichtes,<br />

dafür wird der Geschmack umso intensiver. Und erst<br />

nach dieser besonders schonenden Reifung werden die<br />

Teilstücke fachmännisch zu jenen Steaks portioniert, die<br />

in der Kühltheke landen. Und das macht „Dry Aged Beef“<br />

schließlich zur perfekten Wahl, wenn man – etwa jetzt in<br />

der (Vor-)Weihnachtszeit – die Muße hat, seinen Gästen<br />

ein heimisches Topprodukt mit Geschichte zu servieren.<br />

Gewusst wo. War die Trockenreifung früher gang und<br />

gäbe, ist sie heute eine Rarität. Unkomplizierter im Handling,<br />

hat sich fl ächendeckend nämlich längst die Reifung<br />

im Vakuumbeutel durchgesetzt. Die Steaks mit den Qualitäten<br />

„wie damals“ gibt es aber nicht nur direkt in den<br />

zehn Fleischfachmärkten von Karnerta, sondern auch bei<br />

Merkur, der die heiße Ware landesweit in den SB-Regalen<br />

führt.<br />

Praktischerweise braucht es bei der Zubereitung übrigens<br />

kein ausgeprägtes Fachwissen, denn trockengereifte<br />

Steaks gelingen in der Pfanne und am Grill in jedem Fall<br />

besser als herkömmlich gereiftes Fleisch. Und noch ein<br />

Tipp: Salz und Pfeffer als Würzung reichen vollkommen,<br />

denn das tolle Aroma dieser Steaks sollte unbedingt bewahrt<br />

bleiben.<br />

GrillZeit 3/13<br />

23


Ladies first!<br />

GrillZeit 3/13<br />

Wenn Sie bei Ihrem Einkauf<br />

Steaks von der „Kalbin“ begegnen,<br />

handelt es sich dabei<br />

mitnichten um das Fleisch<br />

eines weiblichen Kalbes,<br />

sondern um eine ganz besondere Rindfl<br />

eischkategorie. Als Kalbin wird im österreichischen<br />

Fachjargon nämlich lediglich<br />

ein junges weibliches Rind bezeichnet, das<br />

noch kein Kalb geworfen hat, also quasi<br />

noch eine jungfräuliche Kuh ist. In Deutschland<br />

nennt man das „Färse“ und in der Zentralschweiz<br />

drollig „Guschti“.<br />

Von den „Jungstieren“ (alias „Jungbullen“)<br />

hingegen stammt das, was gemeinhin in<br />

der Supermarkttheke angeboten wird − das<br />

Fleisch von jungen, männlichen Rindern<br />

nämlich, denen eine Karriere als Milchkuh<br />

naturgemäß verwehrt bleibt. Wird der Jungstier<br />

hingegen kastriert, macht ihn das zum<br />

Ochsen, der dann in der Regel auch noch<br />

gemästet wird. Diese Rindfl eischkategorie<br />

Es gibt sehr gute Gründe,<br />

auch bei der Wahl von<br />

Rindfleisch dem zarten<br />

Geschlecht den Vortritt<br />

zu lassen. Text: Michael Schubert<br />

ist qualitativ dann für Kenner wieder besonders<br />

interessant – weil wiederum zarter<br />

und fetter als die Testosteron-Fraktion. Der<br />

Begriff „Jungrind“ hingegen macht keinen<br />

geschlechtsspezifi schen Unterschied und<br />

bezeichnet lediglich Tiere mit einem Alter<br />

von mehr als 8 und nicht mehr als 12 Monaten.<br />

Gender & tender. Im Unterschied zum<br />

gleichaltrigen Jungstier wächst die Kalbin<br />

deutlich langsamer und neigt dazu, mehr<br />

Fett anzusetzen. Dadurch wird ihr Fleisch<br />

auch viel kurzfasriger und zarter als das<br />

des Jungstieres sowie intramuskulär besser<br />

marmoriert – also von feinen Fettäderchen<br />

durchzogen. Ein großer Vorteil bei der Zubereitung,<br />

denn dadurch wird das Fleisch<br />

weit saftiger, aromatischer und zarter im<br />

Biss.<br />

Das hat sich natürlich in der Gastronomie<br />

längst herumgesprochen, aber auch unsere<br />

italienischen Nachbarn wissen österreichisches<br />

Kalbinnenfl eisch seit langem zu<br />

schätzen – und kauften es uns seit Jahrzehnten<br />

im Großhandel vor der Nase weg.<br />

Bis dann vor etwa 10 Jahren der heimische<br />

Konsument nicht nur im Fachgeschäft,<br />

sondern auch im gehobenen Lebensmittelhandel<br />

einschlägige Angebote vorfand und<br />

seitdem immer mehr Appetit auf Premium-<br />

Kategorien bekommt.<br />

Inzwischen beginnt sich bei Rindfl eisch<br />

ja allerorten eine stärkere Differenzie-<br />

Fortsetzung auf Seite 26<br />

24


essen & trinken<br />

10 JAHRE RINDFLEISCH À LA CARTE<br />

2003 startete die Handelskette SPAR auf dem Frischfl eisch-<br />

Sektor mit österreichischem Kalbinnenfl eisch eine ambitionierte<br />

Premium-Linie unter dem Namen „Rindfl eisch à<br />

la carte“. Heute – zum 10-jährigen Jubiläum des Projektes<br />

– liefern knapp 200 niederösterreichische Vertragsbauern<br />

der Erzeugergemeinschaft „Gut Streitdorf“ an die Tann<br />

St. Pölten, also das niederösterreichische Fleischwerk der<br />

SPAR-Gruppe, wo das Frischfl eisch dann fachgerecht<br />

mindestens zwei Wochen gereift und feinzerlegt wird.<br />

„Rindfl eisch à la carte“ – Tendenz<br />

stark steigend. Heuer konnte die Premium-Linie<br />

in den ersten 10 Monaten<br />

des Jahres bereits ein Plus von fast<br />

13% verzeichnen, für die nächsten 3<br />

bis 4 Jahre erwartet Helmut Gattringer,<br />

der Geschäftsführer der Tann St.<br />

Pölten sogar eine Verdoppelung<br />

der Absätze von „Rindfl eisch<br />

à la carte“ . Und damit<br />

auch wertvolle wirtschaftliche<br />

Impulse in der Region,<br />

„weil dieses Projekt ein Meilen-enstein<br />

in der Zusammenarbeit zwischen<br />

V.l.n.r.: AMA-Vorstandsvorsitzender DI Günter Griesmayr, GF der<br />

Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf DI Werner Habermann, GF der<br />

Spar-Zentrale St. Pölten Dir. Mag. Alois Huber und Spar-Vorstandsdirektor<br />

Finanzen und Filialen K. Reisch freuen sich über das runde<br />

Jubiläum.<br />

Landwirtschaft und Handel ist!“ Den Bauern wird durch<br />

diese Partnerschaft nämlich ein konstanter Markt geboten,<br />

der unabhängig von der eher rückläufi gen Entwicklung am<br />

Rindfl eischsektor bleibt und der Mehraufwand des Qualitätsprogrammes<br />

wird auch durch deutlich bessere Preise für die<br />

Landwirte gelohnt. Dass dann auch der Endverbraucher-<br />

Preis etwas höher liegt als jener der Standardware ist ganz<br />

offensichtlich überhaupt kein Problem. Denn der Mehrwert<br />

am Teller ist ungleich größer.<br />

Basis der Marke „Rindfl eisch à la carte“ ist übrigens das<br />

AMA-Gütesiegel, das nur etwa 10% der in Österreich per<br />

anno geschlachteten Rinder tragen dürfen, also nur 60.000<br />

von 610.000. Damit ist das Programm hinsichtlich nachvollziehbarer<br />

Herkunft und Qualität abgesichert, wofür ein ganzheitliches<br />

Kontrollsystem vom Stall bis auf den Teller sorgt.<br />

Von sämtlichen in Österreich geschlachteten AMA-Gütesiegel-Rindern<br />

wiederum werden alleine etwa 80% von<br />

SPAR vermarktet. Und von 4.500 Tonnen Jahresvolumen<br />

an Rindfl eisch bei der Tann St. Pölten waren im letzten Jahr<br />

immerhin bereits 700 Tonnen Kalbinnenfl eisch der Marke<br />

GrillZeit 3/13<br />

25


ung durchzusetzen. Einerseits durch die<br />

Rückbesinnung auf die unterschiedlichen<br />

Qualifi kationen der vielen verschiedenen<br />

Teilstücke, die ein Rind liefert, aber auch<br />

durch die fachgerechte Reifung des<br />

Fleisches (Stichwort „Dry aged“) und<br />

schließlich durch die Berücksichtigung der<br />

geschlechtsspezifi schen Eigenschaften des<br />

Fleisches.<br />

Klein aber fein. Optisch unterscheidet<br />

sich das Fleisch der Kalbin von dem des<br />

Jungstiers nicht nur durch die üppigere<br />

Marmorierung, sondern schon alleine<br />

durchs Format. Bei gleichem Alter sind die<br />

Teilstücke nämlich deutlich kleiner als jene<br />

des männlichen Tieres. Und der Ochse<br />

schließlich ist dann meist noch einmal eine<br />

Nummer größer als der Jungstier. Aber natürlich<br />

hängt dieses Kriterium auch von der<br />

Rasse ab. Fleischrassen wie „Angus“ oder<br />

„Wagyu“, aber auch etliche alpine Rinderrassen<br />

sind deutlich kleiner gebaut als das<br />

„großrahmige“ Fleckvieh, das den Löwenanteil<br />

des heimischen Angebotes stellt.<br />

Ein weiteres Indiz, um Kalbinnenfl eisch<br />

in der Theke zu identifi zieren, ist dessen<br />

Farbe. Während das frische Muskelfl eisch<br />

des Jungstiers eine fast leuchtend rote<br />

Farbe hat, tendiert das der Kalbin meist<br />

eher in ein dunkles Altrosa. Mit zunehmender<br />

Reifung und der damit einhergehenden<br />

Verfärbung der Fleischoberfl äche<br />

verwischen sich diese Unterschiede allerdings<br />

dann wieder. Und den Status dieser<br />

fachgerechten Reifung überprüft man dann<br />

am besten mit der Fingerdruckprobe: Bleibt<br />

danach eine Mulde im Fleisch, ist es gut<br />

abgelegen und verspricht die Kaumuskeln<br />

zu schonen.<br />

Maroni-Manie<br />

GrillZeit 3/13<br />

Die Edelkastanie<br />

schmeckt ja am besten<br />

aus dem Maroniofen.<br />

Und am allerbesten vom<br />

Grill.<br />

Text: Tanja Lackner<br />

Mit das Wichtigste beim erfolgreichen<br />

Rösten von Maroni ist<br />

der Einkauf. Denn es sind recht<br />

unterschiedliche Qualitäten am<br />

Markt, manchmal leider auch miserable.<br />

Wurmbefall, Schimmel, Verderbnis<br />

– alles kann unter der braunen Schale der<br />

Kastanie verborgen sein, da lohnt schon<br />

eine genauere Inspektion im Supermarkt.<br />

Kleine Wurmlöcher sind erkennbar und<br />

auch sonst sollte die Schale glatt und sauber<br />

sein. Wenn sich die Früchte schwer und<br />

prall anfühlen, ist es auch richtig. Daheim<br />

kann man dann noch einmal die Spreu vom<br />

Weizen trennen, indem man die Kastanien<br />

für ein paar Minuten in eine Schüssel mit<br />

warmem Wasser legt. Was taugt, sinkt ab,<br />

was schwimmt, wird für zu leicht befunden.<br />

Einschneidendes Erlebnis. Manche<br />

Maronibrater kochen ihre Kastanien<br />

für einige Minuten im Salzwasser, um sie<br />

vorzugaren. Unbedingt notwendig bzw.<br />

sinnvoll ist das meiner Meinung nach nicht,<br />

aber sehr wohl das Einschneiden der<br />

Schale. Profi s legen sich dafür sogar eine<br />

Spezialzange zu, unsereiner begnügt sich<br />

mit einem scharfen Messer – ich mag da<br />

am liebsten mein Stanley mit verstellbarer,<br />

immer scharfer Klinge.<br />

Mit dieser schneide ich die Schalen auf der<br />

gewölbten Seite quer ein, andere empfehlen<br />

auch den Kreuzschnitt. Auf jeden Fall<br />

wird so verhindert, dass die Maroni beim<br />

Rösten unkontrolliert aufplatzen, außerdem<br />

lassen sie sich besser schälen und auch die<br />

Röststoffe kommen an das Innere ran.<br />

Maroni sind übrigens nicht allzu lagerfähig.<br />

Zu lange und zu warm gelagert, werden sie<br />

muffi g und ungenießbar, zu feucht gelagert,<br />

verderben sie ebenfalls sehr schnell. Da<br />

ist es viel besser, sie roh oder auch gegart<br />

einzufrieren.<br />

Das Rösten. Im<br />

Grunde ist es ein<br />

„Mälzen“, was wir mit<br />

den Maroni vorhaben,<br />

denn sie enthalten viel<br />

Stärke, die sich beim<br />

Rösten in Zucker umwandelt<br />

und für den<br />

süßlichen Geschmack<br />

sorgt. Es geht also<br />

darum, diesen Röstvorgang<br />

am Grill optimal<br />

umzusetzen.<br />

Dafür sollten die Kastanien<br />

über dem Feuer möglichst immer in<br />

Bewegung bleiben, daher empfi ehlt sich die<br />

Verwendung einer langstieligen Pfanne –<br />

möglichst einer eisernen, denn diese leitet<br />

die Hitze am besten und direktesten weiter.<br />

Ideal sind natürlich auch die gelochten<br />

Pfannen, die viele Grillfachgeschäfte im<br />

Sortiment haben. Auf jeden Fall wird immer<br />

wieder geschüttelt und gerüttelt, damit die<br />

Maroni gleichmäßig garen.<br />

Ein wichtiger Ausrüstungsgegenstand ist<br />

auch noch eine Sprühfl asche mit Wasser.<br />

Denn die Kastanien sollten beim Rösten<br />

auch immer wieder befeuchtet werden,<br />

damit sie nicht austrocknen. Und am<br />

Schluss kann man die heißen Kastanien mit<br />

einem nassen Küchentuch bedecken. Das<br />

vereinfacht das Schälen.<br />

26


essen & trinken<br />

Eigentlich ist ein guter<br />

Schnaps ja viel zu schade<br />

zum Kochen. Beim<br />

<strong>Grillen</strong> aber machen wir<br />

allemal eine Ausnahme<br />

– da ist uns nämlich das<br />

Beste gerade gut genug.<br />

Spiel mit<br />

dem Feuer!<br />

Text: Kiki Sabitzer<br />

Wirklich gute Destillate sind<br />

nichts anderes als die geschmackliche<br />

Essenz ihres<br />

Ausgangsmateriales. Nie<br />

werden eine frische Marille<br />

oder Williamsbirne so intensiv duften wie im<br />

Edelbrand, wo die natürlichen Fruchtaromen<br />

hochkonzentriert im fl üchtigen Alkohol<br />

gebunden sind – der sich beim Erhitzen<br />

dann verabschiedet und seine delikate<br />

Fracht zurücklässt. Deswegen ist ein Single<br />

Malt im Essen keine gute Idee, wenn man<br />

auf einen Schwips aus ist. Aber eine sehr<br />

gute, wenn es um die Würze des schottischen<br />

Hochlandes geht, die man sich<br />

damit auf sein Steak holen kann.<br />

GrillZeit 3/13<br />

Feuer und Flamme. Möglichst hochprozentig<br />

sollte das Destillat für uns Feuerköche<br />

trotzdem sein. Denn dann sind<br />

auch die Aromen dichter und die Verdunstung<br />

des Alkohols stärker. Das gibt beim<br />

Flambieren einfach eine weit schönere<br />

und länger anhaltende Flamme. Apropos<br />

Flambieren: Als rituelles und schmackhaftes<br />

Procedere fi ngerfertiger Oberkellner war<br />

diese Pyrotechnik ja irgendwann in den<br />

Achtzigerjahren völlig aus der Mode gekommen,<br />

feiert aber aktuell ein beachtliches<br />

Comeback in der Gastronomie und an den<br />

heimatlichen Herden. Warum also nicht<br />

auch am Grill.<br />

Im Allgemeinen braucht man zum Flambieren<br />

eine Pfanne, die möglichst gut vorgeheizt<br />

sein sollte. Der Abstand zum Brenner<br />

beziehungsweise der Kohleglut sollte daher<br />

so klein wie möglich sein. Entzündet wird<br />

der Schnaps dann in einem langstieligen<br />

Schöpfl öffel (von den Profi s „Louche“ genannt),<br />

von wo das brennende Destillat<br />

dann über das Objekt der Begierde gegossen<br />

wird und dort verbrennt.<br />

Direkt am Rost ist diese klassische Form<br />

des Flambierens natürlich nicht praktizierbar,<br />

aber dafür gibt es neuerdings eine<br />

Aromen<br />

aus der<br />

Hausbar<br />

28


Lösung in Form eines pastösen Destillats, das direkt aufgestrichen<br />

wird und gut auf Fleisch, Fisch und anderen Lebensmitteln<br />

haftet. Näheres dazu fi nden Sie in unserem Praxistest ab<br />

Seite 42.<br />

Das Parfum. Eine andere Methode des Aromatisierens mit<br />

Hochprozentigem ist die des Parfums. Das Destillat wird dabei<br />

direkt auf das fertige Gericht gesprüht und nicht mehr weiter<br />

erhitzt. Der Sprühnebel ist so fein, dass der Alkoholgehalt sehr<br />

schnell verdunstet und nur der jeweilige Geschmack bleibt.<br />

Wir haben das mit einem feinen Bananendestillat von Birgitt<br />

Schreiner auf den Saiblingsfi lets (von Seite 32) ausprobiert –<br />

das Geschmackserlebnis war schlicht sensationell. Brät man<br />

das Fischfl eisch nach dem Parfümieren allerdings noch weiter,<br />

entwickelt sich die Charakteristik des Aromas von der frischen<br />

Frucht hin zur gebratenen – ganz so, als ob man Banane<br />

gegrillt hätte – was zum Fisch nicht ganz optimal ist, sondern<br />

eher zu einem Dessert passen würde.<br />

Wir empfehlen daher, diese feinen Destillate in Fass-Stärke,<br />

die es in etlichen Geschmacksrichtungen gibt, vorzugsweise<br />

zum Vollenden auf dem Teller zu verwenden. Dann kommen<br />

die feinen Details und die fruchtige Frische der Edelbrände am<br />

besten zur Geltung.<br />

Saucen und Beilagen. Nicht nur direkt am Braten oder<br />

Steak, sondern auch in der Marinade und der Sauce macht ein<br />

kräftiger Schuss aus der Hausbar was her. Gänzlich jugendfrei<br />

übrigens, denn hier wird der Alkohol durchs Aufkochen nahezu<br />

vollständig entfernt. Wenn man das allerdings gar nicht so<br />

möchte, sollte man zumindest einen Teil des Destillates erst<br />

nach Fertigstellung der Sauce dazugeben. Wir haben ein paar<br />

Rezepte für Sie ausprobiert und stellen Ihnen die drei besten<br />

vor.<br />

Irish <strong>BBQ</strong>-Glaze<br />

Diese Sauce eignet sich gleichermaßen zum Glasieren von<br />

hellem Fleisch mit dem Pinsel wie auch – mit noch etwas Butter<br />

montiert – als warme Begleitung am Teller.<br />

Die Zutaten:<br />

6 cl Irish Whiskey<br />

4 EL brauner Zucker<br />

2 EL Sojasauce<br />

2 EL Tomatenketchup<br />

4 EL Butter<br />

Saft einer halben Limette<br />

2 Knoblauchzehen zerdrückt<br />

½ TL Schwarzer Pfeffer<br />

gemahlen<br />

2 cl Baileys Irish Cream<br />

1<br />

/8 L Obers<br />

Viel einfacher geht’s<br />

nicht: Die Zutaten werden<br />

einfach auf kleiner<br />

Flamme miteinander so<br />

lange durchgekocht, bis die Konsistenz passt und anschließend<br />

passiert. Soll die Glaze als Sauce serviert werden, wird<br />

dann noch mit einem kalten Stück Butter verrührt – das gibt<br />

auch einen sehr schönen, seidigen Glanz.


essen & trinken<br />

Ananas-Sauce von den Antillen<br />

Diese fruchtige, kreolisch beeinfl usste<br />

<strong>BBQ</strong>-Sauce passt wunderbar zu Gefl ügel,<br />

Meeresfrüchten und Schweinefl eisch. Statt<br />

der frischen Ananas kann man auch Dosenfrüchte<br />

nehmen.<br />

Die Zutaten:<br />

1 Ananas<br />

3 Knoblauchzehen, fein gehackt<br />

2 TL frischer Ingwer, gerieben<br />

1 Habanero-Chilischote, entkernt und gehackt<br />

¼ L Ananassaft<br />

1 EL Erdnussöl<br />

6 cl dunkler Rum (oder mehr)<br />

75 g Rohrzucker<br />

3 EL Apfelessig<br />

1 EL Worcestershiresauce<br />

1 TL Meersalz<br />

½ TL frisch gemahlener Pfeffer<br />

½ TL Piment gemahlen<br />

1<br />

/2 Bund frischer Koriander<br />

Die Ananas schälen, in Spalten schneiden,<br />

dann den Kernsplint entfernen und das<br />

Fruchtfl eisch in kleine Stücke schneiden.<br />

Die Knoblauchzehen schälen und fein hacken,<br />

den Ingwer auch schälen und dann<br />

reiben, die Chilischote entkernen und ebenfalls<br />

fein hacken. Wer´s besonders scharf<br />

haben möchte, kann auch die Kerne dabei<br />

lassen. Und wer´s noch schärfer mag,<br />

nimmt eben mehr.<br />

Das Öl in einem Topf auf kleiner Flamme<br />

erhitzen und den Knoblauch sowie die Chili<br />

darin anschwitzen, bis sie weich werden.<br />

Dann erst den Ingwer dazu geben und mit<br />

dem Ananassaft aufgießen. Jetzt kommen<br />

das Fruchtfl eisch, der Rum, der Rohrzucker,<br />

der Essig, die Worcestershiresauce<br />

und die Gewürze dazu. Miteinander mindestens<br />

eine Viertelstunde köcheln lassen,<br />

bis die Sauce durch die Reduktion dickfl üssiger<br />

wird.<br />

Den Koriander sehr fein hacken (oder auch<br />

pürieren), zur Sauce geben und noch ein<br />

paar Minuten mitkochen lassen. Abschmecken<br />

und abkühlen lassen. Diese Sauce<br />

schmeckt kalt am besten und hält im Kühlschrank<br />

auch einige Tage.<br />

TIPP<br />

Nehmen Sie für diese Sauce<br />

keinen Inländer-Rum, denn<br />

der hat eine völlig andere<br />

Geschmackscharakteristik als<br />

der karibische Typus aus Zuckerrohr.<br />

<strong>BBQ</strong> Beans<br />

Baked Beans sind die populärste Beilage<br />

des amerikanischen <strong>BBQ</strong> schlechthin<br />

und werden auch von Kindern geliebt. In<br />

dieser aufgeladenen Version sind sie noch<br />

einmal so lecker. Natürlich kann man auch<br />

trockene Bohnen verwenden und diese<br />

über Nacht einweichen sowie anschließend<br />

weich kochen. Gute Dosenbohnen tun´s<br />

aber auch. Und wer keinen Bourbon zuhause<br />

hat, darf auch einen Scotch nehmen.<br />

Die Zutaten für 4 Personen:<br />

1 große rote Zwiebel<br />

3 Knoblauchzehen<br />

50 g Bacon<br />

6 cl Bourbon Whisky<br />

1 EL Sambal Olek<br />

1 Dose Kidney-Bohnen<br />

Salz, Pfeffer<br />

2–3 Hickory-Chunks<br />

Die Bohnen gut abtropfen, den Sirup aber<br />

nicht wegschütten. Die Zwiebel schälen<br />

und in mittelgroße Stücke schneiden, den<br />

Knoblauch fein hacken. Den Bacon in<br />

einer Pfanne knusprig braten und herausnehmen.<br />

In dem Fett des Specks jetzt die<br />

Zwiebel und den Knoblauch goldbraun rösten.<br />

Vom Feuer nehmen, mit dem Whisky<br />

ablöschen und die Bohnen, das Sambal<br />

Olek sowie die Tomaten, das Ketchup,<br />

die Worcestershiresauce und den Kreuzkümmel<br />

dazugeben. Mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken, bei Bedarf etwas mit dem<br />

Sirup aus der Dose verdünnen. In eine<br />

Aufl aufform füllen, mit dem knusprigen<br />

Speck belegen und im geschlossenen<br />

Grill bei ca. 120 Grad am Deckelthermometer<br />

mindestens eine halbe Stunde grillen.<br />

Ein paar Hickorychunks in der Glut bringen<br />

jetzt den richtigen rauchigen Geschmack<br />

dazu.<br />

GrillZeit 3/13<br />

¼ L Dosentomaten<br />

1<br />

/8 L Tomatenketchup<br />

3 EL Worcestershiresauce<br />

1 TL Kreuzkümmel gemahlen<br />

TIPP<br />

<strong>BBQ</strong> Beans eignen sich hervorragend<br />

zum Aufwärmen<br />

und werden dabei sogar noch<br />

besser.<br />

30


essen & trinken<br />

Fischerlatein<br />

Fangfrisch, tagesfrisch,....<br />

Frischfisch ist gut, aber<br />

nicht immer ist die<br />

maximale Frische wirklich<br />

der Weisheit letzter<br />

Schluss. Text: Michael Schubert<br />

GrillZeit 3/13<br />

Fangfrische ist im Handel und in der<br />

Gastronomie ein sehr dehnbarer<br />

Begriff. Bei Seefi sch ist das bei uns<br />

Binnenländern ja logischerweise<br />

kaum ein Thema, aber bei heimischen<br />

Arten streiten Gastronauten heftig<br />

über den idealen Zeitpunkt der Zubereitung<br />

von Fisch. Während die Vertreter der einen<br />

Glaubensrichtung ihn am liebsten direkt<br />

aus dem Wasserbecken auf den Grill platzieren<br />

würden, schwören andere wieder<br />

auf mindestens 24 Stunden Kühlschrankkarenz<br />

nach dem Ableben des Flossenträgers.<br />

Und manche widmen sogar der<br />

Schlachtung ein langes Procedere, um den<br />

Zeitpunkt der Totenstarre zu beeinfl ussen<br />

beziehungsweise sie zu verkürzen. Diese<br />

setzt nämlich wenige Stunden nach dem<br />

Fang ein und hält manchmal sogar Tage<br />

an – je nach Fischart und der Größe sowie<br />

Umgebungstemperatur. Bei kleinen Fischen<br />

wie Portionsforellen, Goldbrassen und<br />

dergleichen handelt es sich meist nur um<br />

einige Stunden.<br />

Auf mediterranen Fischmärkten ist diese<br />

Starre somit ein beliebtes Zeichen für Frische<br />

(kann aber auch nur ein Zeichen von<br />

angefrostetem Fisch sein!), am Grill jedoch<br />

gänzlich unerwünscht. Denn wenn die<br />

Muskulatur nicht entspannt ist, bleibt sie<br />

faserig und zäh, der Saft wird nicht in den<br />

Zellen gehalten und tritt aus – mit ihm die<br />

feinen Aromen des Fischfl eisches. In Frage<br />

für die optimale Zubereitung kommen also<br />

tatsächlich nur die wenigen Stunden vor<br />

der Totenstarre und jene danach.<br />

Mitunter gelesene Tipps, der Starre durch<br />

warmes Wasser, dem Ausnehmen oder<br />

Schuppen des Fisches begegnen zu wollen,<br />

ändern nichts am grundsätzlichen Problem<br />

der Fleischstruktur.<br />

Paralleltest. Um hier die Probe aufs Exempel<br />

zu machen, haben wir zwei Saiblinge<br />

gleicher Herkunft und gleichen Formates<br />

miteinander auf Grill und Teller verglichen.<br />

Der frische Saibling (oben) hat noch eine wesentlich deutlichere Zeichnung als jener aus<br />

dem Kühlschrank.<br />

Der eine wurde am Vortag aus dem klaren<br />

Wasser eines privaten Zuchtteiches in Oberösterreich<br />

gefi scht, ausgenommen und im<br />

Kühlschrank verstaut, der andere kam keine<br />

Stunde nach dem Fang aus nämlichem<br />

Teich gleich daneben auf den Rost. Behandelt<br />

wurden beide vorher genau gleich,<br />

indem wir ihnen mit viel grobem Salz und<br />

Küchenkrepp den Fischschleim von der<br />

Haut rieben – ein Trick, um das An-<br />

32


essen & trinken<br />

Die Haut des fangfrischen<br />

Saiblings (vorne) war wesentlich<br />

schwerer intakt zu halten.<br />

kleben auf dem Grillrost weitestgehend zu<br />

vermeiden. Gewürzt waren beide Saiblinge<br />

also sehr zurückhaltend nur mit dem<br />

wenigen verbliebenen Salz, um den Eigengeschmack<br />

des Fischfl eisches nicht zu beeinträchtigen,<br />

lediglich in den Bauchraum<br />

gaben wir ein paar Zitronenscheiben und<br />

frische Thymianzweige. Auf dem gefetteten<br />

Gusseisenrost eines Gasgerätes grillten wir<br />

die beiden Testkandidaten dann direkt bei<br />

mittlerer Hitze auf beiden Seiten, bis die<br />

Haut knusprig war und sich die kleine Fettfl<br />

osse (die vor der Schwanzfl osse)<br />

ganz leicht herausziehen ließ. Dies ist<br />

das untrügliche Zeichen dafür, dass<br />

der richtige Garpunkt für den Fisch erreicht<br />

ist.<br />

I believe in yesterday... Das Ergebnis<br />

war dann überraschenderweise mehr als<br />

eindeutig: Der Fisch vom Vortag schlug<br />

seinen fangfrischen Kollegen tatsächlich in<br />

jeder Hinsicht. Schon beim Abreiben mit<br />

dem groben Meersalz ließ sich der Schleim<br />

beim Saibling aus dem Kühlschrank viel<br />

leichter entfernen. Und während des <strong>Grillen</strong>s<br />

klebte die Haut auch nicht an, während<br />

jene des frischen Fisches stärker dazu<br />

tendierte. Auch das Fleisch des fangfrischen<br />

Saiblings war brüchiger, was optisch<br />

schon beim Wenden zu erkennen war.<br />

Und außerdem wölbte sich hier auch die<br />

Schwanzfl osse auf, der ganze Fisch neigte<br />

zur Verkrampfung, während der gereifte<br />

entspannt auf dem Rost liegen blieb.<br />

Gänzlich überzeugend dann der sensorische<br />

Test: Das Fleisch des Kühlschrank-<br />

Saiblings war weicher, zarter und hielt den<br />

Saft deutlich besser. Auch war das Aroma<br />

deutlich feiner und harmonischer und<br />

etwas besser ausgebildet.<br />

Offensichtlich ist also selbst bei Fisch die<br />

Fleischreifung ein Thema – wenn auch bei<br />

weitem nicht so lange wie bei Fleisch.<br />

Denn die Proteine brauchen<br />

auch im Fischfl eisch eine<br />

Phase der Ruhe, um den<br />

erwünschten Geschmack<br />

auszubilden. Mit dem allseits<br />

unbeliebten Fischgeruch hat<br />

das übrigens gar nichts zu tun,<br />

denn diesen fi ndet man nur<br />

dort, wo das Eiweiß bereits<br />

zu vergammeln beginnt. Was<br />

allerdings bei sommerlichen<br />

Temperaturen recht fl ott gehen<br />

kann, wenn man die Kühlkette<br />

unterbricht. Also lassen Sie<br />

sich, wenn geht, immer Eis zu<br />

Ihrem Fischeinkauf packen,<br />

oder nehmen Sie eine Kühltasche<br />

samt Patrone.<br />

Lagerung. Gelagert werden<br />

sollte Fisch am kältesten Punkt<br />

im Kühlschrank, am besten<br />

in der 0-Grad Zone, falls vorhanden.<br />

Denn bei dieser Temperatur von<br />

schmelzendem Eis (oder auch Schnee!)<br />

bleibt er tagelang tadellos frisch. Jedes<br />

Grad darüber aber beschleunigt die Reife<br />

und in weiterer Folge den Verderb. Das<br />

gilt übrigens auch für die Aufbewahrung in<br />

geschlossenen Plastiksäcken. Besser ist es<br />

also, den Fisch in einer Glas- oder Porzellanschüssel<br />

aufzubewahren, die mit Frischhaltefolie<br />

abgedeckt wird. Ein Gittereinsatz<br />

unterhalb des Fisches bzw. der Filets ist<br />

optimal, denn er verhindert, dass diese im<br />

Wasser liegen und so rascher verderben.<br />

GrillZeit 3/13<br />

33


essen & trinken<br />

Duroc ‘n‘ roll<br />

GrillZeit 3/13<br />

Während bei Rindfl eisch immer<br />

öfter klingende Bezeichnungen<br />

wie „Angus“, „Charolais“,<br />

„Hereford“,„Wagyu“ oder auch<br />

„Simmentaler“ für eine rassetypische<br />

Differenzierung im Premiumsegment<br />

sorgen und sogar bei Hühnern<br />

Namen wie „Bresse“, „Altsteirer“ und<br />

„Sulmtaler“ das gewisse kulinarische Etwas<br />

versprechen, ist das moderne Mastschwein<br />

in Sachen Stammbaum meist anonym –<br />

und genetisch auch weltweit recht ähnlich.<br />

Denn allerorten werden vorzugsweise<br />

moderne Hybridschweine gemästet, um<br />

ein Maximum an Magerfl eischanteil zu<br />

erzielen. Sogar ein paar weitere Rippen<br />

hat man ihnen angezüchtet, damit das begehrte<br />

Karree mehr hergibt. Inzwischen ist<br />

das Muskelfl eisch vom Schwein meist um<br />

nichts fetter als Gefl ügel und wird in den<br />

USA sogar mit dem Slogan „the other white<br />

meat“ beworben. Gute Nachrichten für<br />

Kalorienzähler also, während der Genussmensch<br />

mit langem Gedächtnis sich nach<br />

den leckeren, so gar nicht mageren Karreerosen<br />

vergangener Zeiten sehnt.<br />

Königlich. Zu dieser Gaumen-Nostalgie<br />

passen natürlich ganz ausgezeichnet<br />

die Wollschweine der K.u.K. Monarchie,<br />

namentlich das sogenannte Mangalitza-<br />

Speck-Comeback<br />

Wer auch bei Schweinefleisch<br />

das Besondere<br />

sucht, muss nicht unbedingt<br />

in die Ferne<br />

schweifen, denn das<br />

Gute wächst auch da.<br />

Text: Michael Schubert<br />

Schwein, dessen Stärke allerdings eher<br />

bei verarbeiteten Produkten wie Schinken,<br />

Speck und Wurst liegen. Denn der Muskelfl<br />

eischanteil ist für heutige Begriffe mit<br />

etwa 30 Prozent doch relativ gering, die<br />

genannte Karreerose eher ein Röschen.<br />

Das gilt eingeschränkt auch für andere alte<br />

Schweinerassen wie Turopolje, wogegen es<br />

auch Rassen gibt, die – bei fachgerechter<br />

Fütterung und Haltung – das Fett primär<br />

dort ansetzen, wo wir es mögen. Nämlich<br />

nicht nur auf, sondern auch im Muskel.<br />

Denn der IMF, also der intramuskuläre Fettgehalt,<br />

ist es, der für Kenner das wichtigste<br />

Indiz für die Zartheit, Saftigkeit und den<br />

Geschmack liefert. Und dieser liegt beim<br />

modernen Mastschwein eher selten über 1<br />

Prozent, während mindestens zwei Prozent<br />

wünschenswert wären, besser noch drei<br />

und mehr.<br />

34


essen & trinken<br />

Das bringt etwa das hochbezahlte Iberico-<br />

Schwein und bis zu einem gewissen Grad<br />

auch das Schwäbisch Hällische Hausschwein.<br />

Ein ganz besonderer Hoffnungsträger<br />

der Schweinefl eisch-Feinschmecker<br />

aber ist derzeit ein Nachkomme alter<br />

europäischer Rassen, der seine guten<br />

Eigenschaften über den Umweg der Auswanderung<br />

in die neue Welt erhalten hat<br />

und sich anschickt, auch in Europa wieder<br />

heimisch zu werden: das amerikanische<br />

Duroc-Schwein.<br />

Späte Rückkehr<br />

Ursprünglich stammt das<br />

Duroc-Schwein von Vorfahren<br />

aus Spanien und<br />

Guinea ab und wurde Anfang<br />

des 19. Jahrhunderts<br />

im Nordosten Amerikas<br />

aus Kreuzungen von roten<br />

Jersey-Schweinen und<br />

diesen alten iberischen<br />

und afrikanischen Rassen<br />

gezüchtet. Daraus entstand<br />

1882 schließlich die<br />

eigenständige Rasse Duroc.<br />

Tatsächlich erinnern die kulinarischen<br />

Qualitäten dieses<br />

Schweines an das „Pata Negra“, das die Grundlage des Iberico-<br />

Schinkens liefert – und auch das Duroc hat schwarze Klauen!<br />

Charakteristisch für die ausgesprochen robusten und gutmütigen<br />

Durocs sind ansonsten ihre einfarbige hellrote bis braunrote<br />

Haar- und Hautfarbe – gelegentlich mit kleinen schwarzen<br />

Flecken – sowie die kleinen Schlappohren.<br />

Probe aufs Exempel. Derzeit ist<br />

Duroc-Fleisch noch eine Sache für Kenner<br />

und lediglich in der gehobenen Gastronomie<br />

schon öfter anzutreffen. Beziehen kann<br />

man es vorwiegend über Selbstvermarkter<br />

ab Hof oder im Internet, dann aber meist<br />

in größeren Mengen. Manchmal handelt es<br />

sich dabei aber auch um Kreuzungen mit<br />

den heimischen oder aber fl eischbetonten<br />

Rassen, um die Ausbeute und damit den<br />

Ertrag zu verbessern. Und natürlich haben<br />

auch einige Premium-Metzger das Duroc<br />

bereits im Programm – zumindest auf Vorbestellung.<br />

Wir haben uns beim Weinviertler Fleischermeister<br />

Franz Hoffmann ein schönes<br />

Stück echtes Duroc-Karree besorgt – gut<br />

abgehangen, wie sich das für erstklassiges<br />

Schweinefl eisch gehört. Die beeindruckende<br />

Speckschicht war extrem fest, hell<br />

und kernig, das zurechtgeputzte Fleisch<br />

dann im Netto-Format aber ganz ähnlich,<br />

wie wir das auch sonst so kennen. Auf dem<br />

Grill überraschte uns vor allem die Formstabilität<br />

der Koteletts ohne Knochen, die<br />

weder schrumpften, noch Tendenzen zum<br />

Schüsseln zeigten. Und auf dem Gaumen<br />

war der Unterschied zu Herkömmlichem<br />

dann noch deutlicher als im Biss. Denn der<br />

Geschmack des etwas dünkleren Duroc-<br />

Fleisches ist genau das, was man sich von<br />

dieser Spezies wünscht: Kräftig im Aroma,<br />

aber sehr reintönig und angenehm, kein<br />

Bisschen „Schweinsen“ und das Fett einfach<br />

sensationell. Fast haben wir bedauert,<br />

so wenig daran gelassen zu haben.<br />

GrillZeit 3/13<br />

35


essen & trinken<br />

Innere Werte<br />

GrillZeit 3/13<br />

Innereien sind eindeutig<br />

besetzt – entweder man<br />

liebt sie, oder man verabscheut<br />

sie. Und diese Polarisation<br />

entzweit nicht<br />

nur Familien, sondern<br />

auch Nationen und Erdteile.<br />

Text: Brigitte Drabek<br />

Denn während in den USA der<br />

Konsum von Innereien inzwischen<br />

nahezu tabu ist, lieben Italiener,<br />

Spanier und Franzosen alles, was<br />

von drinnen kommt. Zunge, Kutteln,<br />

Lunge, Bries, Nieren, Milz, Herz und<br />

Leber, ja sogar Stierhoden stehen dort<br />

nach wie vor hoch im Kurs. Gar nicht zu<br />

reden von den Asiaten, die auch noch Speiseröhren<br />

und Schafsaugen etwas abgewinnen<br />

können.<br />

In der österreichischen Küche haben Innereien<br />

zwar eine große Tradition – man<br />

denke nur an Klassiker wie Beuschel,<br />

geröstete Nierndeln, Kronfl eisch (das<br />

Zwerchfell!) und Bruckfl eisch – bleiben<br />

aber weitgehend auf die Minderheit der<br />

Insider beschränkt. Und oft auch auf gastronomische<br />

Ausfl üge, denn am eigenen<br />

Herd bzw. Grill fi nden Innereien nur mehr<br />

sehr selten Platz. Denn von der Alltagskost<br />

Wirklich alle Teile eines<br />

Schlachttieres zu verwenden,<br />

ist für bewusste<br />

Konsumenten schon eine<br />

Frage der Ethik. Denn<br />

auch nur irgendeine dieser<br />

Gaben zu verschwenden,<br />

zeugt schlicht von Mangel<br />

an Respekt für den<br />

aufwendigen Werdegang<br />

des Lebensmittels Fleisch.<br />

Und im Zeitalter der ökologischen<br />

Fußabdrücke<br />

ist das natürlich auch eine<br />

Frage der Nachhaltigkeit.<br />

haben sich Innereien in den letzten Jahren<br />

zu Nischen für Kompetenzträger entwickelt.<br />

Was sehr schade ist, wie wir meinen,<br />

denn mit ein bisschen Know-how sind die<br />

meisten Innereien eigentlich sehr einfach<br />

zuzubereiten. Und zum Beweis dieser Behauptung<br />

haben wir zwei fl otte Rezepte zur<br />

Zubereitung auf der Grillplatte vorbereitet.<br />

LEBER VOM JUNGRIND<br />

MIT ROTEN ZWIEBELN UND ÄPFELN<br />

Die Jungrindleber ist etwas robuster und dünkler als Kalbsleber, aber doch<br />

noch deutlich zarter als die grobe Rindsleber, die wir für<br />

diese sehr kurze Zubereitung<br />

nicht empfehlen würden.<br />

Zutaten für 4 Portionen:<br />

2 würzige Äpfel (z.B. Topas,<br />

Elstar)<br />

1 EL brauner Zucker<br />

3 EL Butter<br />

Saft einer halben Zitrone<br />

800 g Jungrindleber,<br />

in kleine Schnitzel geschnitten<br />

2 rote Zwiebel,<br />

in Ringe geschnitten<br />

3 EL Apfelessig<br />

1<br />

/16 l Apfelsaft<br />

einige frische Salbeiblätter<br />

Salz, frisch gemahlener Pfeffer<br />

Die Grillplatte auf mittlere Hitze vortemperieren.<br />

Die Äpfel ungeschält<br />

in kleine Spalten schneiden und das<br />

Kerngehäuse entfernen. Mit dem Saft<br />

einer halben Zitrone beträufeln, um<br />

die Oxidation der Schnittfl ächen zu<br />

verhindern. Etwas Butter auf der<br />

Grillplatte aufschäumen lassen und<br />

die Äpfel kurz auf beiden Schnittfl<br />

ächen Farbe nehmen lassen. Mit<br />

dem braunen Zucker bestreuen,<br />

salzen und noch einmal durchmischen,<br />

dann von der Platte nehmen.<br />

Die geschnittenen Zwiebel ebenfalls<br />

in der Butter anrösten, dann beiseite<br />

stellen. Jetzt noch etwas Butter<br />

auf die Grillplatte geben und<br />

die Leberschnitzel von beiden<br />

Seiten sehr kurz anrösten, die<br />

Salbeiblätter dazugeben und<br />

dann salzen und pfeffern. Mit dem<br />

Apfelessig und einem Schuss Apfelsaft löschen und den Bratensatz von der<br />

Grillplatte lösen. Äpfel und Zwiebel zugeben und alle Zutaten noch einmal kurz<br />

miteinander auf der heißen Platte ziehen lassen. Als Beilage passen Salzerdäpfel<br />

oder auch einfach ein gutes Weißbrot.<br />

36


essen & trinken<br />

ZUNGE VOM JUNGRIND MIT MADEIRA<br />

AUF DER GRILLPLATTE GLASIERT<br />

Die Zunge vom Jungrind ist naturgemäß zarter als die<br />

von älteren Tieren, aber auch diese eignet sich für dieses<br />

Gericht.<br />

Zutaten für 6 Portionen:<br />

1 Jungrindzunge<br />

1 Zwiebel<br />

1 Lorbeerblatt<br />

1 TL Meersalz<br />

Pfeffer ganz<br />

2 gelbe Rüben<br />

2 Karotten<br />

2 Pastinaken<br />

3 EL Butter<br />

1<br />

/8 L Madeira<br />

1 EL Sojasauce<br />

Salz, Pfeffer<br />

Die Zunge mit der Zwiebel, dem Lorbeerblatt,<br />

dem Salz, einigen Pfefferkörnern und<br />

der Hälfte des geputzten Wurzelwerks etwa<br />

2 Stunden weichkochen, das Wasser soll die<br />

Zunge dabei immer knapp bedecken. Dann<br />

herausnehmen, etwas überkühlen lassen, die<br />

Haut abziehen und in fi ngerdicke Scheiben<br />

schneiden. Auch die anderen Rüben schälen,<br />

schräg in Scheiben schneiden und in Salzwasser<br />

blanchieren. Das Gemüse soll dabei recht<br />

knackig bleiben.<br />

Etwas Butter auf der vorgeheizten Platte<br />

schmelzen, darauf die Zungenscheiben beidseitig<br />

bräunen, das Gemüse ebenfalls anrösten und<br />

dann beiseite schieben. Die Zunge nun mit dem<br />

Madeira und der Sojasauce aufgießen, den Saft<br />

auf der Platte eindicken lassen und die Zunge<br />

darin glasieren. Am Ende auch das Gemüse in<br />

der Madeirasauce glasieren. Mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken. Dazu passen Salzerdäpfel, aber<br />

auch sehr gut Erdäpfelpüree.<br />

GrillZeit 3/13<br />

37


essen & trinken<br />

Vegetarische Salzwelten<br />

GrillZeit 3/13<br />

Also haben wir es ausprobiert. Und<br />

eines gleich vorweg: Die Ergebnisse<br />

sind überaus unterschiedlich<br />

ausgefallen, was wir der einschlägigen<br />

Fachliteratur bisher so nicht<br />

entnehmen konnten.<br />

Was für Fisch perfekt<br />

passt, sollte eigentlich<br />

auch mit Gemüse funktionieren,<br />

dachten wir uns.<br />

Nämlich das <strong>Grillen</strong> in<br />

der Salzkruste.<br />

Text: Willy Zwerger<br />

Die Methode. Für diese spektakuläre<br />

Garmethode benötigen Sie jedenfalls einen<br />

großen Bräter, etwa vier Kilogramm grobes<br />

Meersalz vermischt mit 12 Eiklar sowie Gemüse<br />

nach Belieben. Doch halt, nicht ganz<br />

nach Belieben, denn wie sich bei unserem<br />

Test herausgestellt hat, ist nicht jedes Gemüse<br />

gleichermaßen für das Garen in der<br />

Salzkruste geeignet.<br />

Wir versuchten es mit Karotten, gelben<br />

Rüben, roten Rüben, Pastinaken, Kohlrabi,<br />

Grünkohl und Sellerie − geschält und ungeschält<br />

− sowie Erdäpfeln und Süßkartoffeln<br />

mit Schale. Dann setzten wir das mit Olivenöl<br />

bepinselte Gemüse auf das Salz-<br />

Eiklar-Gemisch und bedeckten es auch<br />

völlig mit dem Salzteig.<br />

Den Grill heizten wir auf 200 Grad Celsius<br />

auf dem Deckelthermometer vor und stellten<br />

den Bräter zum indirekten <strong>Grillen</strong> zwischen<br />

die Kohlebecken. Nach rund einer<br />

dreiviertel Stunde hat sich die Kruste leicht<br />

verfärbt und ist steinhart gebacken. Der<br />

nächste Schritt: Die Salzkruste aufbrechen<br />

(Achtung heiß!) und das Gemüse mit einem<br />

Pinsel vom Salz befreien bzw. schälen.<br />

Die Ergebnisse. Sehr interessant waren<br />

dann die Verkostungsergebnisse: Grünkohl<br />

ist defi nitiv ungeeignet, da die Blattstruktur<br />

sich mit Salz vollsaugt, sodass dieses Gemüse<br />

ungenießbar wird. Karotten, gelbe<br />

Rüben, Kohlrabi und Pastinaken sind an<br />

der Oberfl äche extrem salzig, hier empfi ehlt<br />

es sich, sie ungeschält zu verarbeiten. Allerdings<br />

ist dann die Schälerei des heißen<br />

Gemüses eine undankbare Aufgabe.<br />

Überraschenderweise hat sich auch die geschälte<br />

rote Rübe beinahe überhaupt nichts<br />

vom Salz einverleibt, sondern schmeckte<br />

perfekt. Und ebenfalls perfekt entpuppten<br />

sich in der Salzkrustenzubereitung die ungeschälten<br />

Erdäpfel und Süßkartoffeln, die<br />

sich so gegart sowohl leicht schälen lassen<br />

als auch die Mühe mit einem besonders<br />

intensiven Aroma lohnen.<br />

Daher unser Tipp: Karotten & Co. besser<br />

herkömmlich am Grill garen, Erdäpfel und<br />

Süßkartoffel sind optimale Kandidaten für<br />

die Salzkruste. Und wirklich lohnen wird<br />

sich der erhebliche Aufwand wohl am<br />

ehesten im privaten Event-Bereich.<br />

38


events & news<br />

1. Carnuntum Grillschule<br />

Damit hätten bestimmt auch die Römer ihre<br />

Freude gehabt: Am 28. September öffnete<br />

in Göttlesbrunn (NÖ) unter der Patronanz<br />

von Landeshauptmann Erwin Pröll die<br />

erste Carnuntum Grillschule ihre Pforten.<br />

Oberlehrer und Profi griller Adi Bittermann<br />

hat einen speziellen Lehrplan entwickelt:<br />

Er möchte allen von 9 bis 99 Jahren, von<br />

interessierten Schülern über erfahrene Grillfreaks<br />

bis zu ambitionierten Pensionisten<br />

zeigen, dass <strong>Grillen</strong> mehr heißt, als Würstel<br />

und Koteletts auf die Grillstäbe zu werfen,<br />

wie er sagt. Mit brandneuen<br />

Lehrzielen, wie<br />

die Zubereitung von<br />

gefüllten Ganseln, aromatischem<br />

Gemüse, ja<br />

sogar Kaiserschmarren<br />

und Souffl és, beweist<br />

Adi, dass er seinen<br />

Bildungsauftrag sehr<br />

viel ernster nimmt als so<br />

mancher Lehrerkollege.<br />

Unterrichten möchte er<br />

seine Scholaren in warmen<br />

wie in kalten Zeiten.<br />

Für wohlige Wärme und<br />

ausdauernden Grillspaß<br />

sorgen im Winter neben<br />

High-Tech-Grills, konventionellen<br />

Holzkohlegrills<br />

und einem gemütlichen Holzbackofen auch<br />

leistungsstarke Heizelemente – und natürlich<br />

das ein oder andere Glas Wein. Ferien<br />

im Winter sind somit für brave Grillschüler<br />

Schnee von gestern. Das freut uns!<br />

Fotos: Martin Hanus<br />

Erntedankfest <strong>2013</strong><br />

Beim 13. Erntedankfest am Wiener Heldenplatz<br />

präsentierten Österreichs Landwirte<br />

dem Wiener Publikum im September<br />

wieder eine breite Auswahl an Lebensmitteln<br />

und Produkten aus heimischer Produktion.<br />

Für die rund 300.000 Besucher war es<br />

ein Fest der Sinne und insbesondere des<br />

Gaumens – der Duft von gegrilltem Fleisch<br />

lockte wie schon letztes Jahr Scharen von<br />

Menschen zum Zelt des AMA GrillClubs.<br />

Unser Team vor Ort war zwei Tage lang<br />

im Dauereinsatz, dabei wurde nicht nur<br />

Fleisch in allen Variationen vor den Augen<br />

der interessierten Feinschmecker zubereitet,<br />

sondern auch von Grilltrainer Viktor<br />

Samwald und seinen jungen Assistenten<br />

ausführlich kommentiert. Insbesondere<br />

erläuterte der Grilltrainer mit AMA-Zertifi kat,<br />

auf was es beim <strong>Grillen</strong> ankommt und welche<br />

Fehler es zu vermeiden gilt. Anhand<br />

der unzähligen, spezifi schen Fragen von<br />

Seiten der Besucher konnten wir feststellen,<br />

dass es offenbar ein beachtliches<br />

Verlangen nach professionellen<br />

Praxistipps gibt. Diesbezüglich stehen wir<br />

Ihnen allerdings gerne wie gewohnt rund<br />

ums Jahr zur Verfügung! Besuchen Sie<br />

uns doch einfach auf unserer Website<br />

amagrillclub.at.<br />

GrillZeit 3/13<br />

40


Der <strong>BBQ</strong> -Fernkurs<br />

Sieger des GrillZeit Gewinnspiels<br />

„American <strong>BBQ</strong> Basic“ nennt sich eine<br />

DVD samt Booklet, die um knapp 15,-<br />

Euro bei Amazon erhältlich ist und<br />

tatsächlich einen sehr anschaulichen<br />

Video-Grundkurs in Sachen „low and<br />

slow“ vermittelt. Während mehr als<br />

180 min Spielzeit erläutert der gebürtige<br />

Texaner Taural Rhoden anfangs<br />

wirklich sehr, sehr „basic“ die Grundlagen<br />

des <strong>BBQ</strong>, steigert sich aber<br />

dann bis hin zu speziellen Tricks bei<br />

den Klassikern Brisket, Pulled Pork und Ribs in verschiedenen<br />

Variationen. Daneben werden auch viele interessante Originalrezepte<br />

wie Brisket, Bacon Bomb oder Atomic Armadillo Eggs<br />

präsentiert. Fürs Nachgrillen braucht man dann nicht einmal<br />

einen Smoker, denn die meisten Rezepte demonstriert Rhoden<br />

auf ganz normalen Kugel- oder Gasgrills.<br />

Die Videosequenzen zeigen jedenfalls wie es geht, die<br />

Details – und hier vor allem die richtigen Temperaturverläufe<br />

und Kerntemperaturen – liefert dann das beiliegende<br />

Booklet, in dem man sämtliche Rezepte auch schriftlich<br />

fi ndet. Eine wirklich empfehlenswerte Kombination für<br />

lange Winterabende.<br />

In unserer<br />

GrillZeit-Ausgabe<br />

1/<strong>2013</strong> haben<br />

wir Sie eingeladen,<br />

am<br />

Harley Davidson-<br />

Gewinnspiel<br />

teilzunehmen.<br />

Nun möchten<br />

wir Ihnen den<br />

stolzen Gewinner<br />

präsentieren:<br />

Dietmar-Michael<br />

Bischof war<br />

überaus glücklich,<br />

als er sich<br />

für eine Wochenendtour<br />

auf die Harley schwingen durfte. Im Vorbeifahren<br />

holte er bei der Weber-Grillakademie noch seinen<br />

Gutschein für einen Grillkurs und den portablen Gasgrill<br />

Q 120 ab. Bei so vielen heißen Öfen wurde Herrn Bischof<br />

sichtlich ganz warm ums Herz. Wir gratulieren<br />

ihm noch einmal!<br />

Print-Awards mit „ORIGINAL“<br />

Die Umgestaltung des Weber Produktkatalogs zu einem Genussund<br />

<strong>Lifestyle</strong>-Magazin, das seiner Leserschaft auch spannende Interviews<br />

und Features von renommierten Food-Redakteuren bietet,<br />

war ein voller Erfolg - bei der Leserschaft, aber auch der Fachwelt.<br />

Die authentischen Illustrationen und die redaktionelle Aufmachung<br />

überzeugten nicht nur die Jury des German Design Award <strong>2013</strong>,<br />

wo die neue Zeitschrift den guten dritten Platz belegte, sondern<br />

auch die Juroren des diesjährigen BCP Award – eines Wettbewerbs,<br />

an dem sich jährlich über 600 Publikationen einer unabhängigen<br />

Bewertung stellen. „ORIGINAL“ von Weber wurde dabei<br />

in der Kategorie „Specials & Annuals – Corporate Magazine“ als<br />

beste Unternehmenspublikation mit Gold ausgezeichnet. Die Kommentare<br />

der Jury „Authentisch, locker, inspirierend und mit einem<br />

selbstironischen Augenzwinkern“<br />

und auf Facebook „Bislang war<br />

jeder Leser begeistert und der<br />

Bericht über Urban Grilling hat<br />

zudem so manchen überzeugt,<br />

den Grill das ganze Jahr zu<br />

nutzen.“ machen uns gewaltig<br />

neugierig.<br />

V.l.n.r.: Marc André Palm, Marketing Director Central Europe,<br />

Simone Weber, Trade Marketing Manager (beide Weber-Stephen),<br />

Thorsten Kamin und Johannes Pohlen v. Fuenfwerken Design AG<br />

Nicht ganz ohne<br />

Grund erinnern Layout,<br />

Farbgebung<br />

und Inhalte des Kundenmagazins<br />

an den<br />

Gruner+Jahr-Titel „Beef“, haben doch einige Redakteure dieser<br />

Kult-Zeitschrift für Carnivore bei der Genesis von „Original“ Geburtshilfe<br />

geleistet.<br />

GrillZeit 3/13<br />

41


ernährung<br />

Eiweiß gegen<br />

Bauchfett<br />

Österreicher sind Fleischliebhaber. Und das ist ganz gut so,<br />

erklärt uns Ernährungswissenschafter und Personal Trainer<br />

Christian Putscher.<br />

„Eiweiß schafft<br />

Muskeln und Muskeln<br />

verbrennen<br />

mehr Kalorien!“<br />

Die klassische Ernährungspyramide, so<br />

wie wir sie seit Jahrzehnten kannten, ist<br />

heute Geschichte. Moderne Empfehlungen<br />

und Diätvorschläge fordern keinen breiten<br />

Sockel an Kohlenhydraten mehr, sondern<br />

setzen auf natürliche saisonale Lebensmittel<br />

und wertvolle Eiweißquellen.<br />

Denn der wichtigste Baustoff, den wir für<br />

unseren Organismus benötigen, ist neben<br />

Wasser nun einmal biologisch hochverfügbares<br />

Eiweiß, das essenzielle Aminosäuren<br />

liefert und gleichzeitig wenig Kalorien hat.<br />

Und Mutter Natur hat uns dafür die perfekt<br />

passenden Lebensmittel bereitgestellt, wie<br />

z.B. Ei, Muskelfl eisch, Fisch, Milch und Co.,<br />

die uns auch wertvolle Vitamine und Mineralstoffe<br />

liefern. Ergänzt mit Gemüse, hochwertigem<br />

Getreide und Nüssen ergibt sich<br />

ein Speiseplan, der Übergewicht und das<br />

„metabolische Syndrom“ eigentlich ausschließt.<br />

Wären da nicht die meist süßen<br />

Verlockungen der Kohlenhydrate kombiniert<br />

mit meist minderwertigen pfl anzlichen Fetten,<br />

die vom Stoffwechsel sofort in Fettdepots<br />

umgewandelt werden können, ganz<br />

im Gegensatz zu mehrfach ungesättigten<br />

Fettsäuren, wie in Walnüssen, Hanföl oder<br />

Mohn, diese sind nachweislich sogar in<br />

der Lage, Bauchfett abzubauen, wie eine<br />

Studie an über 1.200 Erwachsenen zeigte,<br />

die in den „Archives of Internal Medicine“<br />

veröffentlicht wurde. Und selbst ungesättigte<br />

tierische Fette sind essentiell,<br />

also lebensnotwendig für viele Stoffwechselprozesse,<br />

wie etwa den Aufbau von<br />

Testosteron.<br />

Wertvolle Proteine. Warum aber ist<br />

gerade Eiweiß so wichtig und richtig, wenn<br />

es um eine gesunde Ernährung geht?<br />

Erstens verbraucht der Körper bei der<br />

Aufspaltung eiweißreicher Nahrungsmittel<br />

im Vergleich zu den schnell als Energielieferanten<br />

verfügbaren Kohlenhydraten<br />

weitaus mehr Kalorien. Außerdem sorgt<br />

Eiweiß dafür, dass man keine Muskelmasse<br />

verliert, sondern – bei entsprechendem<br />

Training – sogar noch welche aufbaut. Und<br />

Mag. Christian Putscher<br />

Ernährungswissenschafter und<br />

Autor<br />

Muskeln verbrennen nun einmal deutlich<br />

mehr Kalorien als Fett – auch dann, wenn<br />

man nur auf der Couch sitzt. Schließlich<br />

GrillZeit 3/13<br />

42


dämpft Eiweiß den Hunger dann auch noch<br />

besser als Kohlenhydrate, was ebenfalls dazu<br />

beiträgt, überfl üssige Kilos abzubauen, wie man<br />

heute weiß. In einer im „Journal of Nutrition“ erschienenen<br />

Studie ernährten sich die Teilnehmer<br />

entweder mäßig eiweißreich (40 % Kohlenhydrate/30<br />

% Eiweiß) oder mäßig kohlenhydratreich<br />

(55 % Kohlenhydrate/15 % Eiweiß). Nach<br />

einem Jahr hatte die Eiweißgruppe 38 % mehr<br />

Körperfett abgebaut als die Kohlenhydratesser!<br />

hotspot<br />

Von Alfred Koholek<br />

Idealerweise sollte man daher tatsächlich womöglich<br />

bei jeder Mahlzeit Eiweiß zu sich nehmen.<br />

Schon zum Frühstück etwa ein wachsweich<br />

gekochtes Ei und/oder Schinken, Käse etc. Und<br />

ein saftiges Steak, ein knuspriges Stück Hendl<br />

oder ein zarter Fisch mit der passenden Gemüsegarnitur<br />

zu den Hauptmahlzeiten sind kein Grund<br />

für schlechtes Gewissen, sondern schlicht optimale<br />

„Lebensmittel“.<br />

Kost vom Rost. Das <strong>Grillen</strong> verdient als ideale<br />

Zubereitungsmethode übrigens besonders hervorgehoben<br />

zu werden, da es sich dadurch auszeichnet,<br />

dass Fett ausgebraten anstatt zugeführt<br />

wird. Beim <strong>Grillen</strong>, Braten oder Kurzbraten entsteht<br />

außerdem durch die sogenannte „Maillard-<br />

Reaktion“ von Eiweiß und Stärke eine typische<br />

braune, schmackhafte Kruste. Diese ist nicht nur<br />

besonders delikat, sondern bringt nachweislich<br />

gesundheitsfördernde, nämlich antioxidative und<br />

magenschützende Effekte.<br />

Fairerweise sei auch die Kehrseite der Medaille<br />

erwähnt, denn jede Erhitzungsmethode von Lebensmitteln<br />

bringt rein theoretisch ein gewisses<br />

Risiko mit sich. Allen voran die Übeltäter Nummer<br />

eins, die sogenannten heterozyklischen aromatischen<br />

Amine, kurz HAA genannt. Diese krebserregenden<br />

Stoffe können ab einer Temperatur von<br />

220 Grad speziell bei der Zubereitung von Muskelfl<br />

eisch entstehen und ganz besonders gerne<br />

bei jenem von Gefl ügel.<br />

Aber nur keine übertriebene Angst: Um den<br />

HAA-Gehalt einer einzigen Zigarette zu erreichen,<br />

müssten Sie auf einen Sitz 50 Kilogramm verkohltes,<br />

vormals weißes Fleisch verzehren. Oder ein<br />

Jahr lang jeden Tag ein hoffnungslos angebranntes<br />

Hühnerschnitzel.<br />

Wo ein Griller, da ein Weg<br />

Weil man ja in letzter Zeit das Wort „Mobile“ (englisch ausgesprochen<br />

und im Sinne von mobil gemeint und nicht das fi ligrane Gehänge im<br />

Kinderzimmer) so gern in den Mund nimmt oder in die diversen Tastaturen<br />

hämmert – Mobile Commerce zum Beispiel, das Einkaufen per<br />

Handy oder Tablet. Aber auch das <strong>Grillen</strong> wird immer mobiler. Am Weg<br />

zum Ziel (egal welches) wird immer öfter gegrillt. Den mobilen Griller<br />

ausgepackt (aus dem Auto oder aus dem Rucksack), die Kohle angezündet<br />

und rauf mit den Grillwürsten und den Koteletts.<br />

Unser Freund, der Adlboller-Jack – dass er eigentlich Rudolf heißt und<br />

wir ihn nur deswegen Jack nennen, weil er alles so gerne checkt, wissen<br />

Sie ja längst – also, der Adlboller-Jack praktiziert das mobile <strong>Grillen</strong><br />

ja schon urlange. Begonnen hat alles damals in den 70er-Jahren des<br />

vorigen Jahrhunderts, als der Adlboller-Jack noch im südlichen Niederösterreich<br />

lebte und er – quasi wann immer ihm danach war – sehr,<br />

sehr oft am Abend noch schnell auf die Bodenwiese zur Eval-Wirtin<br />

huschte. Ja, auch im Spätherbst und im Frühwinter, wenn der Boden<br />

schon gefroren und die Landschaft mehr oder weniger angezuckert<br />

war. Das war dem Adlboller-Jack völlig wurscht. Denn sollte es ihm<br />

unterwegs dann doch einmal huschi geworden sein, packte er seinen<br />

wutzikleinen Dreibeingriller aus, verteilte Holzkohle darin, entfachte<br />

ein ordentliches Feuerchen und genoss alsbald sein Hirschsteak oder<br />

seine Wildschweinbackerl.<br />

Ja, sowas grillte sich der Adlboller-Jack bereits seinerzeit zwischendurch,<br />

mitten am Weg auf die Bodenwiese, wo ihn bei der Eval-Wirtin<br />

dann ohnehin noch feine Gustostückerln erwarteten. Was der Adlboller-Jack<br />

jedoch lange nicht schnallte, war, dass sich seine Wegesrand-<br />

Grillerei relativ schnell herumgesprochen hatte und er immer öfter von<br />

Freunden und Bekannten am Weg zur Bodenwiese begleitet wurde.<br />

Der einzige Grund: Mit dem Adlboller-Jack an der Seite gab es immer<br />

ei gar leckere Dinge zu futtern. Da zog der Bertl plötzlich sein Rib-Eye<br />

heraus, die Toni ihre rohen und vor allem selbstgemachten Bratwürstel<br />

und der Hiasi seine Rehmedaillons. Und der Adlboller-Jack musste<br />

kiloweise die Holzkohle einpacken und schleppte sich so beinahe zum<br />

Krüppel.<br />

Irgendwann wurde es ihm zuviel, er baute eine kleine Hütte knapp über<br />

dem Schneedörfl und richtete darin so eine Art Grillstation ein. Wie so<br />

ein Maronibrater, nur halt ohne Maroni. Dafür konnte man bei ihm am<br />

Weg zur Bodenwiese (oder auch von dieser retour) die herrlichsten<br />

Grillspezialitäten schnabulieren, wobei er von Beginn an geradezu<br />

überlaufen wurde, denn es ward Herbst und es gab gegrilltes Wildbret<br />

und besten Sturm sowie Rotwein dazu.<br />

Es hätte also ein Riesengeschäft werden können für den Adlboller-<br />

Jack, wenn ihm nicht damals, an diesem legendären letzten Novembertag<br />

des Jahres 1979, nicht die soeben erst fertiggestellte Hütte<br />

abgebrannt wäre. Und mit ihr der gesamte Wald bis rauf zur Bodenwiese.<br />

GrillZeit 3/13<br />

43


uchtipps<br />

LESESTOFF FÜR PYROPRAKTIKER<br />

Ausgerechnet jetzt haben Grillbücher offensichtlich Hochsaison. Nicht nur ihrer<br />

besonderen Eignung für den Gabentisch wegen, sondern auch deshalb, weil uns<br />

an langen Winterabenden mehr Zeit für die Theorie des <strong>Grillen</strong>s bleibt.<br />

<strong>Grillen</strong>!<br />

Du grillst es doch auch...<br />

Gerade einmal 17 mal 17 Zentimeter<br />

im Quadrat misst das<br />

dafür immerhin 220 Seiten<br />

dicke Softcover (um € 16,90)<br />

aus dem Stiftung Warentest-<br />

Verlag mit dem schlichten Titel<br />

„<strong>Grillen</strong>!“. Gut illustriert, fl ott<br />

und plakativ, aber inhaltlich<br />

ein wenig platt werden offensichtlich h eher blutige<br />

Anfänger als Fortgeschrittene angesprochen. Und die nicht<br />

wirklich nachvollziehbare Struktur des Inhalts ist auch eher<br />

was fürs Durchblättern als für die gezielte Informationssuche.<br />

Neben etwas schulmeisterlichen Tipps der deutschen Weltmeister<br />

in Sachen Umwelt, Keimzahlen oder Herkunft kommen<br />

aber immer wieder sehr brauchbare Inhalte zum Vorschein, die<br />

zeigen, dass dieses Buch von echten Grill-Fachleuten verfasst<br />

wurde. Das gilt auch für die sehr schlüssigen Rezepte mit detaillierten<br />

Angaben zu Gardauer, Temperaturen und Kerntemperaturen.<br />

★★★★✩<br />

<strong>Grillen</strong> wie die Weltmeister<br />

Internet auf Papier. Die beängstigend g umfangreiche<br />

und heterogene Webplattform<br />

„Grillsportverein.de“ ist unübersehbar<br />

der Absender des<br />

zweiten Bandes von „<strong>Grillen</strong><br />

wie die Weltmeister“, für den<br />

der Initiator Rudolf Jäger offensichtlich<br />

wieder versucht hat,<br />

die Spreu der Informationsfl ut<br />

vom Weizen des Wesentlichen<br />

zu trennen. Wie bei der Website<br />

selbst sind auch hier das<br />

Layout und die Fotoqualität<br />

zweitrangig, Inhalt und Struktur<br />

etwas chaotisch, aber durchaus<br />

interessant. Die Rezepte<br />

stammen offensichtlich von den Mitgliedern, ebenso die<br />

Fotos – meist in Handy-Qualität. Dazwischen ein paar Inserate.<br />

Der Preis des 226 Seiten dicken Web-Handouts ist mit<br />

knapp € 10,– allerdings sehr moderat. ★★★✩✩<br />

GrillZeit 3/13<br />

Männer Grillbuch<br />

Schwachmacho. Mit dem Untertitel „Männer sind die besten<br />

Griller“ biedert sich dieses recht simpel gestaltete 224-Seiten-<br />

Buch im A5-Format ungeniert an die Hauptzielgruppe an. Dann<br />

erinnert kein einziger Satz mehr an die versprochene Geschlechtertrennung,<br />

eher erinnert der Inhalt des gepolsterten Hardcovers<br />

an die Rezepte etwas altbackener deutscher Frauenzeitschriften.<br />

Wie ebendort fehlen auch hier<br />

jegliche Angaben zu Grill- und<br />

Kerntemperaturen, die Herkunft<br />

der Sammlung ist offenbar<br />

ebenso unterschiedlich wie<br />

die Rezeptqualität. Fotografi e<br />

und Druck sind ebenfalls recht<br />

bescheiden, allerdings ist dies<br />

auch der Preis von knapp<br />

€ 7,–. ★★✩✩✩<br />

Wild auf Feuer<br />

Waidmanns Grill. Auch<br />

wenn der Titel bei manchen<br />

pyromanische Hintergünde<br />

vermuten lässt, geht es in<br />

dem neuen, 124 Seiten<br />

schlanken Hardcover aus<br />

dem Kosmos-Verlag einzig<br />

und allein um die Zubereitung<br />

von Wildbret auf dem<br />

Rost. Besonders Jäger und<br />

deren Nutznießer werden die<br />

anschauliche Zerlegungs-<br />

Kunde im hinteren Teil zu<br />

schätzen wissen, die Rezepte sind übersichtlich nach den<br />

Wildarten strukturiert und zudem noch nach Zubereitungsdauer<br />

gekennzeichnet. Auch fehlen in den Rezepten keine<br />

wichtigen Details wie Temperaturverlauf und Grillmethode.<br />

Ganz offensichtlich sind die Redakteure von „Wild & Hund“,<br />

aus deren Feder dieser empfehlenswerte Titel stammt, gestandene<br />

Feuerköche.<br />

★★★★✩<br />

44


Helden am Feuer<br />

Pri<br />

Privatvergnügen. Dieses Buch ist fast schon familiär – und<br />

sehr speziell. Die Freunde Peter und Marion Kastner sowie<br />

Daniel und Stefanie Reichl haben es nämlich nicht nur selbst<br />

geschrieben, selbst fotografi ert und offensichtlich auch selbst<br />

verlegt und vertrieben. Auch die Rezepte sind nicht von der<br />

Stange, sondern eine bayerisch-amerikanische Mischung der<br />

herzhaften Art – vom Wammerl im Dutchoven bis zum Trappereintopf<br />

vom Bison. Diesen Einblick in ihre Außenküche<br />

gewähren uns die Autoren um € 19,90, erhältlich sind die<br />

142 Seiten im Softcover direkt unter hallo@heldenamfeuer.de.<br />

★★★✩✩<br />

Winter <strong>Grillen</strong><br />

Saisonier. Tom Heinzle, der Meister des<br />

Grills aus dem schönen Ländle, macht sich<br />

mit diesem neuen Buch als Saisonexpander<br />

verdient. Denn die winterlichen Rezepte, die er dafür gesammelt<br />

und kreiert hat, machen Appetit darauf, den Schnee vom Grillgerät zu kehren<br />

und es ihm nachzutun. Sehr hübsch fotografi ert, inhaltlich eher knapp formuliert,<br />

aber mit allen notwendigen Informationen ausgestattet richten sich die winterlich<br />

inspirierten Rezepte allerdings eher an den Könner als an den blutigen Laien.<br />

Erhältlich ist der 164 Seiten starke Hardcover um knapp € 20,– bei Amazon<br />

und im Buchhandel.<br />

grill genuss<br />

Augenweide. Eine virtuelle Reise durch<br />

das Grilljahr im Querformat. So lautet die<br />

Kurzbeschreibung dieses von Manuela<br />

Rüther sehr schön fotografi erten, gekonnt<br />

gestalteten Grillbuches des Autors Matthias<br />

Mangold. Ein Augenschmaus mit Könner-<br />

Bonus, wie schon der Informationsgehalt<br />

und die Auswahl der Rezepte zeigen. Diese<br />

sind dazu sehr übersichtlich in Stufen gegliedert<br />

und leiten den Leser detailliert<br />

durch alle Phasen des <strong>Grillen</strong>s, wodurch<br />

auch Einsteiger hier nur sehr wenig falsch<br />

machen können. Aber auch alte Grillhasen<br />

werden sich über so kompetente Inspiration<br />

freuen, die um € 20,– zu erwerben ist.<br />

★★★★★<br />

Schwarzbrot vom Ofner<br />

Back-Stage. Dieser großformatige Band<br />

ist der zweite, den der steirische Backexperte<br />

Christian Ofner unter dem Motto „Backen wie<br />

der Profi “ auf den Markt gebracht hat und für<br />

unsere Bibliothek auch deshalb interessant<br />

ist, weil sich die Rezepte allesamt für die<br />

Zubereitung in einem ordentlichen Gasgriller<br />

eignen, manche sogar für den Kugelgrill.<br />

Wirklich kompetent und detailliert führt Ofner<br />

in dem 144 Seiten starken Hardcover durch<br />

die Geheimnisse der Backstube und ermöglicht<br />

auch dem Laien, durch seine präzisen<br />

Angaben und Tipps zu erstaunlichen Erfolgen<br />

weit jenseits der Backmischung zu kommen.<br />

Love, Grill & Chill<br />

Du<br />

Durchwachsen. Dieses Großformat des Münchner Starkochs Frank Heppner, das der Gerätehersteller<br />

Rösle um € 30,– heuer auf den boomenden Grillbücher-Markt brachte, hinterließ bei uns<br />

zwiespältige Gefühle. Denn die 25-seitige Einführung ins Thema ist hübsch aufgemacht, aber eher<br />

Layout-orientiert als wirklich informativ. Und fachlicher Unsinn wie „Fleischporen“ lassen Zweifel aufkommen.<br />

Auch die Plattitüden über jedem Rezept entstammen wohl eher einer PR-Schmiede als<br />

dem Fachmann und den Rezepten fehlt jegliche Information zur Temperaturführung. Andererseits ist<br />

die Fotografi e wirklich gut und sind viele Rezepte tatsächlich sehr spannend und kreativ. Lektüre für<br />

den Fortgeschrittenen also, der davon nimmt, was er braucht.<br />

★★★✩✩<br />

GrillZeit 3/13<br />

45


serie<br />

4<br />

Memphis<br />

Folge<br />

Die Heimat des Barbecue<br />

sind ganz ohne Zweifel<br />

die USA. Und so weitläufig<br />

und kontrastreich wie<br />

diese Nation ist auch die<br />

kulinarische Landkarte<br />

des <strong>BBQ</strong>. Gerd Wolfgang<br />

Sievers, Kochbuchautor<br />

und Foodjournalist, ist in<br />

dieser Serie der Reiseführer<br />

durch die wichtigsten<br />

Destinationen zum<br />

Thema.<br />

GrillZeit 3/13<br />

Wir haben natürlich sämtliche<br />

Rezepte dieser langen Reise<br />

für Sie am eigenen Leib<br />

ausprobiert und penibel dokumentiert,<br />

um deren Nachvollziehbarkeit<br />

und „Integrationsfähigkeit“<br />

zu gewährleisten. Denn nicht alle nordamerikanischen<br />

Gewohnheiten sind in Europa<br />

mehrheitsfähig. Hier schlagen wir dann<br />

Alternativen vor, adaptieren die Rezeptur<br />

oder warnen Sie zumindest vor eventuellen<br />

Überraschungen.<br />

The famous Pulled Pork<br />

Das auch kurz nur PP genannte Pulled<br />

Pork gehört zusammen mit der Rinderbrust<br />

(beef brisket) und den Ribs (Rippchen, insbesondere<br />

Spareribs) zur sogenannten holy<br />

trinity, der Heiligen Dreifaltigkeit des <strong>BBQ</strong>.<br />

Es ist ein typischer Vertreter des low&slow<br />

<strong>BBQ</strong>, bei dem das Fleisch stundenlang<br />

bei niedriger Temperatur gegart wird, bis<br />

es so weich ist, dass es sich leicht auseinander<br />

zupfen lässt – daher der Name:<br />

Pulled Pork, der soviel wie gezupftes/(auseinander)<br />

gezogenes Schwein bedeutet.<br />

Der Sinn des Ganzen ist, dass das innere<br />

Fleisch sehr saftig und weich ist, während<br />

das äußere Fleisch kross, würzig und rauchig<br />

schmeckt – die verschiedenen Texturen<br />

ergeben dann nach dem Vermischen<br />

den Reiz des Gerichtes.<br />

Wie bei so vielen anderen Küchenklassikern,<br />

so ist man sich auch beim Pulled<br />

Pork über die Herkunft nicht ganz einig und<br />

viele Regionen der USA beanspruchen für<br />

sich, die Heimat des Pulled Pork zu sein<br />

– es sind vor allem<br />

Staaten mit ausgeprägter<br />

Schweinezucht:<br />

Virginia, North<br />

& South Carolina,<br />

Georgia und nicht<br />

zuletzt Tennessee,<br />

wobei „Memphis“<br />

als das Mekka des<br />

Pulled Pork gilt und<br />

niemand geringerer<br />

als Elvis Presley<br />

das Memphis Style<br />

Pulled Pork als<br />

sein „Lieblingsgericht“<br />

bezeichnete. Ja, und nicht nur die<br />

USA meinen, das Pulled Pork erfunden<br />

zu haben, sondern auch die Jamaikaner<br />

(deren Jerk sehr ähnlich zubereitet wird)<br />

46


Memphis Style Pulled Pork<br />

Im Smoker gegarte Schweineschulter<br />

Fleisch:<br />

3 kg Schweinenacken oder -schulter, ohne<br />

Knochen und abgeschwartet<br />

Memphis-Rub:<br />

3 EL Paprikapulver, edelsüß<br />

2 EL Cayennepfeffer oder Chilipulver<br />

2 EL schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen<br />

2–3 EL brauner Rohrzucker<br />

(auch mehr oder weniger nach<br />

Geschmack – man kann diesen auch<br />

ganz weglassen)<br />

1–1,5 EL Zwiebelpulver (oder Zwiebelund<br />

Knoblauchpulver gemischt)<br />

1–2 EL Salz<br />

Evtl. ½ EL Kumin<br />

Hinweis: Manch ein Pitmaster gibt auch<br />

1 EL gekörnte Brühe dazu – aber darauf<br />

verzichten wir hier.<br />

Memphis-<strong>BBQ</strong>-Sauce:<br />

400–500 ml Ketchup<br />

3–4 große Zwiebeln, fein gehackt<br />

2–4 Knoblauchzehen, zerdrückt<br />

200 ml Rotweinessig<br />

2–4 EL englischer Senf<br />

1–2 EL Melasse (oder dunkler Honig)<br />

2–4 EL brauner Zucker<br />

2–4 TL Tabasco<br />

1 TL Worcestershiresauce<br />

½ TL liquid smoke (wenn gewünscht)<br />

250 ml Brühe<br />

1 TL Salz<br />

3 EL Öl<br />

1–2 EL Butter<br />

Evtl. Oregano oder Korianderblätter<br />

zum Verfeinern<br />

Am Vortag des <strong>BBQ</strong> den Memphis-<br />

Rub mischen und das Fleisch mit zwei<br />

Drittel der Gewürzmischung einreiben<br />

– Gewürze leicht ins Fleisch einmassieren<br />

(das Fleisch sollte gründlich mit dem Rub<br />

überzogen sein). Das Fleisch in Frischhaltefolie<br />

wickeln und über Nacht im Kühlschrank<br />

ziehen lassen.<br />

Das Fleisch 4 Stunden vor Beginn des<br />

<strong>BBQ</strong> aus dem Kühlschrank nehmen, bei<br />

Zimmertemperatur akklimatisieren lassen<br />

und anschließend nochmals mit etwas Gewürzmischung<br />

einreiben.<br />

Smoker (oder Kugelgrill) auf 100 Grad vorheizen,<br />

das Fleisch in den Smoker legen<br />

und bis zu einer Kerntemperatur von 95<br />

Grad garen – das dauert ca. 16–20 Stunden<br />

(bei einer Kerntemperatur von 85–90<br />

Grad lässt sich das Fleisch zupfen und hat<br />

noch etwas Biss, wenn es 90–95 Grad<br />

Kerntemperatur hat, ist es sehr weich)! Die<br />

Temperatur beim Smoken sollte 100 Grad<br />

nicht übersteigen!<br />

In der Zwischenzeit Memphis-<strong>BBQ</strong>-Sauce<br />

zubereiten: Zwiebel und Knoblauch hacken,<br />

in Öl andünsten und wenn sie Farbe<br />

haben, mit Brühe ablöschen – 30–45 Minuten<br />

köcheln lassen. Dann das Ketchup,<br />

Senf, Melasse, Zucker, Tabasco, Worcestershiresauce,<br />

eine Prise Rub und wenn<br />

gewünscht „liquid smoke“ hinzugeben<br />

und alles Weitere 20–30 Minuten köcheln<br />

lassen. Mit Salz, Butter und evtl. etwas<br />

Oregano oder gehacktem Koriandergrün<br />

verfeinern – nach Wunsch vor dem Servieren<br />

durch ein feines Sieb passieren.<br />

Das fertige Fleisch in Alufolie wickeln und<br />

30 Minuten rasten lassen, danach pullen,<br />

gründlich vermischen,<br />

mit<br />

etwas Salz und<br />

einer guten<br />

Prise Rub nachwürzen<br />

und mit<br />

wenig Sauce<br />

vermischen.<br />

Mit Krautsalat<br />

in Burger füllen<br />

und auftischen.<br />

Coleslaw:<br />

400 g gehobeltes Weißkraut mit 3–4 EL<br />

Mayonnaise, Essig, Zucker, Cranberries,<br />

Walnüssen, Salz und Pfeffer anmachen


serie<br />

Tamarinden <strong>BBQ</strong>-Sauce<br />

nach Sievers‘ Art<br />

Da der Memphis-Rub ein ziemlich universell<br />

einsetzbarer ist, kann man ihn auch für<br />

meine Saucen-Variante des Pulled Pork<br />

verwenden:<br />

GrillZeit 3/13<br />

400 ml Tomatenpüree (gerne nehme ich<br />

hier „Tomate pur“ von Felix)<br />

1 Packung Tamarinde (ganz natur mit<br />

Schale und Kernen); ersatzweise Tamarindenpaste<br />

oder -Wasser verwenden<br />

150–200 ml Zuckerrübensirup<br />

3–4 EL brauner Zucker (fein)<br />

4 EL englischer Senf<br />

4 Zwiebeln<br />

12 Knoblauchzehen<br />

4 Chilischoten<br />

2 geräucherte Chilischoten (Chipotle)<br />

3 EL Worcestersauce<br />

1 EL Tabasco<br />

1 EL Paprika edelsüß<br />

½ EL geröstetes Currypulver (z.B. von<br />

King’s); ersatzweise eine große Prise gemahlenen<br />

Piment<br />

1 gestrichener TL echtes Rauchsalz (also<br />

geräuchertes Salz, kein künstlich aromatisiertes)<br />

2 EL Salz<br />

Öl , etwas Wasser oder Brühe nach Bedarf<br />

Die Tamarinde in eine Schüssel geben, mit<br />

250 ml siedendem Wasser begießen und<br />

ziehen lassen; dann durch ein Sieb seihen<br />

und nur das Tamarinden-Wasser verwenden<br />

– man wird sicher nicht alles brauchen.<br />

Zwiebel und Knoblauch schälen, dann in<br />

einer Moulinette fein pürieren.<br />

Chili und geräucherte Chili ebenfalls in der<br />

Moulinette fein pürieren.<br />

Zwiebel in Öl bei milder Hitze zugedeckt<br />

dünsten, bis er weich ist.<br />

Knoblauch dazu geben und 15 Minuten<br />

mitdünsten lassen, danach Tomate,<br />

Rübensirup, Zucker, Senf, Chilipaste,<br />

Worcestersauce, Tabasco, Rub, Currypulver<br />

und Rauchsalz zugeben – alles gut<br />

vermischen, dann soviel Tamarindenwasser<br />

dazu geben, dass die Sauce zart säuerlich<br />

schmeckt. Auf kleinster Flamme 3 Stunden<br />

mehr ziehen als köcheln lassen – bei Bedarf<br />

etwas Wasser oder Brühe dazu geben.<br />

Danach die Sauce mit Salz und Tamarindenwasser<br />

abschmecken, durch ein Sieb<br />

streichen und noch weitere 1–2 Stunden<br />

auf kleinster Flamme weiterköcheln lassen<br />

bis sie dunkelbraun ist und eine schöne<br />

sirupartige Konsistenz angenommen hat.<br />

Tipp: Ich bereite die Sauce gerne im<br />

Thermomix zu – dafür Zwiebeln, Knoblauch<br />

und Chilis im Thermomix zerhacken<br />

(ca. 5–6 Sekunden Stufe 7), dann mit<br />

dem Spatel nach unten drücken, restliche<br />

Zutaten (außer Tamarindenwasser) in den<br />

Thermomix und auf kleinster Stufe dicklich<br />

eindämpfen – dann etwas Wasser oder<br />

Brühe sowie Tamarindenwasser zugeben<br />

und nochmals dicklich einkochen; schließlich<br />

die Sauce durch ein Haarsieb seihen<br />

und mit Tamarindenwasser und Salz abschmecken<br />

– die Konsistenz ist einmalig!<br />

The Hot & Spicy PP<br />

Vinegar-Sauce<br />

Hier noch eine speziell für das PP entwickelte<br />

Sauce für Freunde dünnfl üssiger<br />

<strong>BBQ</strong>-Saucen – Vorsicht bei der Dosierung,<br />

die Sauce kann das Fleischaroma leicht<br />

überdecken:<br />

400 ml Wasser<br />

100–125 ml Apfelessig<br />

100–150 g feiner, brauner Zucker<br />

6–12 EL Tabasco<br />

2 EL Paprikapulver<br />

2 EL Knoblauchpulver (oder Zwiebel-Knoblauchpulver<br />

mit Sellerie – gibt es<br />

z.B. von Vegeta)<br />

2 EL Oregano, fein zerrieben<br />

1 EL getrockneter Thymian, fein zerrieben<br />

2 EL schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen<br />

Meersalz nach Geschmack<br />

Alle Zutaten mischen, aufkochen und noch<br />

sehr warm mit dem zerzupften Fleisch vermischen.<br />

Steirer Men PP Sauce<br />

Diese fruchtige Sauce stammt nicht aus<br />

den Staaten, sondern ist in Österreich entstanden<br />

(nämlich in der GrillZeit-Redaktion),<br />

wie man auch an den Zutaten unschwer<br />

erkennen kann, passt aber perfekt zu der<br />

zupfweich gegarten Schweineschulter und<br />

sogar zum Cole Slaw.<br />

2–3 würzige Äpfel (Elstar, Rubinette)<br />

Saft einer halben Zitrone<br />

50 g brauner Zucker<br />

2 TL Meersalz<br />

150 ml Apfelsaft<br />

40 ml Apfelessig<br />

40 ml Kürbiskernöl<br />

80 Gramm frisch geriebener Kren<br />

1<br />

/2 TL frisch geriebener Pfeffer<br />

Die Äpfel schälen, in kleine Würfel<br />

schneiden, mit dem Zitronensaft<br />

beträufeln und<br />

mit dem braunen Zucker<br />

kurz in einem Stieltopf karamellisieren<br />

lassen. Mit<br />

dem Apfelsaft und dem<br />

Apfelessig aufgießen,<br />

salzen und auf kleiner<br />

Flamme so lange köcheln,<br />

bis die Flüssigkeit auf etwa<br />

die Hälfte eingekocht ist.<br />

Dann etwas überkühlen<br />

lassen. Danach den frisch<br />

geriebenen Kren und das<br />

Kürbiskernöl untermischen.<br />

Mit frisch geriebenem<br />

Pfeffer, Apfelessig und Salz<br />

abschmecken.<br />

Diese Sauce kann warm<br />

oder kalt verwendet<br />

werden.<br />

48


serie<br />

und sogar die Franzosen (tatsächlich haben<br />

diese mit den Rilletts ein Gericht, bei dem<br />

das Schweinefl eisch ebenfalls stundenlang<br />

bei niedriger Temperatur gegart wird, bis<br />

es in Fasern zerfällt) meinen, das Ihrige<br />

zum Pulled Pork beigetragen zu haben.<br />

Und dann gibt es noch die Fraktion der<br />

Opportunisten, die einfach behaupten, das<br />

Pulled Pork sei kein echtes Regionalrezept,<br />

sondern überhaupt nur dadurch entstanden,<br />

dass einfach irgendwann irgendwer<br />

nur ein Stück Fleisch auf oder neben dem<br />

Feuer vergessen hat – und das war dann<br />

trotzdem so zart und saftig und hat so gut<br />

geschmeckt, dass man die Garmethode als<br />

„beabsichtigt“ ins <strong>BBQ</strong>-Programm aufgenommen<br />

hat.<br />

Dementsprechend gibt es auch keine einheitlichen<br />

Richtlinien, wie man ein Pulled<br />

Pork zubereiten solle. Einig ist man sich<br />

nur bei der Wahl des Fleisches, es sollte<br />

fettreich und gut durchzogen sein und<br />

vorzugsweise von Schulter und Nacken<br />

stammen – manch einer schwört auch<br />

auf den Schweinebauch. Weiter sollte<br />

das Fleisch entschwartet sein (denn die<br />

Schwarte würde bei dieser Garmethode nur<br />

zäh werden), vor dem Smoken bei niedriger<br />

Temperatur mariniert worden sein und nach<br />

dem Zerzupfen mit einer <strong>BBQ</strong>-Sauce gewürzt<br />

genossen werden – das wären dann<br />

auch schon alle Gemeinsamkeiten.<br />

Die unterschiedlichen Philosophien beginnen<br />

beim Fleischgewicht: die Fraktion der<br />

Traditionalisten beharrt auf Stücke von ca.<br />

3 kg während die „Schnellos“ meinen, dass<br />

man mit 1 kg schweren Fleischbrocken ein<br />

genauso gutes Ergebnis erzielt. Weiter gibt<br />

es Unterschiede beim Rub, weil einige Grillmeister<br />

einen Öl-Rub bevorzugen (weil sie<br />

der Ansicht sind, dass das Öl die Aromen<br />

der Gewürze besser freisetzt und die Gewürze<br />

durch das Öl besser haften bleiben),<br />

andere aber nur einen Dry-Rub nehmen<br />

(weil das Aroma der Gewürze ohnedies 24<br />

Stunden Zeit hat, ins Fleisch einzudringen)<br />

und in Texas nimmt man für PP überhaupt<br />

keinen Rub, stattdessen wird das Fleisch<br />

vor dem Smoken in <strong>BBQ</strong>-Sauce eingelegt<br />

und dann nur mehr im Smoker gegart, bis<br />

es rußschwarz ist.<br />

So gibt es Pitmaster, die – wie in Texas –<br />

extrem viel Rauch ans Fleisch geben oder<br />

das Fleisch überhaupt nur Räuchern, dem<br />

gegenüber stehen jene Grillmeister, die sich<br />

mit 1–3 Stunden Rauchzugabe begnügen.<br />

Schließlich existieren hunderte unterschiedliche<br />

Rezepte für die <strong>BBQ</strong>-Sauce, welche<br />

zu Pulled Pork gereicht wird und dann wird<br />

auch noch darüber diskutiert, ob man das<br />

Fleisch nun mit Krautsalat in einem Burger-<br />

Bun genießen solle oder doch auf Reis angerichtet<br />

oder gar in einem Tortilla-Fladen<br />

eingewickelt (ähnlich einem Gyros oder<br />

Döner-Wrap) usw. und so fort.<br />

Wenn man in den USA mit Profi s spricht,<br />

so sind die meisten Protagonisten der Ansicht,<br />

dass das „Memphis-Style PP“ als das<br />

universellste – für manche sogar als das<br />

„originalste“ – gilt, weil es aufgrund seiner<br />

Zubereitung viele unterschiedliche Zugänge<br />

und Philosophien so vereint, dass<br />

es den meisten Amerikanern<br />

besonders gut mundet und<br />

vielen Ansichten gerecht wird:<br />

es ist sehr weich (weil extrem<br />

lang gegart), es ist rauchig (weil<br />

fast ununterbrochen Rauch<br />

zugegeben wird), es wird nur<br />

wenig (manchmal auch gar nicht)<br />

gemoppt (was die Zubereitung<br />

vereinfacht) und es schmeckt<br />

zugleich süß und scharf – und<br />

es wird, was den meisten Amis<br />

gefällt, zusammen mit einer <strong>BBQ</strong>-<br />

Sauce und Krautsalat in einem<br />

Burger-Bun serviert.<br />

Weitere berühmte PP-Rezepte sind das<br />

„Mr. Brown“ aus den Südstaaten, weil es<br />

mit einem köstlichen Southern-Mopp von<br />

(tatsächlich) unglaublich ausgewogener<br />

Würze gründlich und mehrfach behandelt<br />

wird. Dieser Mopp bezieht seinen Geschmack<br />

aus Apfelessig, braunem Zucker,<br />

Worcester-Sauce, Cayennepfeffer und<br />

einer speziellen Gewürzmischung – dem<br />

sogenannten Southern-Succor. Nach dem<br />

Zerzupfen wird das PP mit einer leichten<br />

<strong>BBQ</strong>-Sauce aufgetischt, die gänzlich unamerikanisch<br />

kein Ketchup enthält (das<br />

Rezept für „The Hot & Spicy PP Vinegar-<br />

Sauce“ ist angegeben).<br />

Als drittes sei hier noch das mittlerweile<br />

weltberühmte PP aus Seattle erwähnt,<br />

denn der hier herumfahrende Imbisswagen<br />

(der übrigens aussieht wie ein Schwein)<br />

namens Maximus/Minimus hat sich<br />

ebenfalls auf Pulled Pork spezialisiert und<br />

reicht zwei Varianten: eine süß-saure mit<br />

Tamarinde und eine sehr pikant-scharfe<br />

auf Tomatenbasis. Das Besondere hier<br />

ist weiter, dass das gezupfte Schwein<br />

nach dem Zerpfl ücken kurz im Ofen<br />

gratiniert wird, damit es mehr Kruste und<br />

somit mehr Röstaromen, die wiederum für<br />

mehr Geschmack sorgen sollen, erhält.<br />

Danach wird es portionsweise mit Sauce<br />

vermischt und klassisch mit Koriandergrün<br />

(bei süß-sauer) oder geriebenem Käse (bei<br />

der scharfen Variante) in einem Burger<br />

genossen.<br />

Nicht vergessen sollte man an dieser Stelle<br />

auch die Erwähnung des Jamaikanischen<br />

Jerk, denn auch dieser schmeckt – trotz<br />

seiner für Mitteleuropäer fast unerträglichen<br />

Schärfe – unglaublich gut. Jerk<br />

ist aber im Original nur schwer zuzubereiten,<br />

denn hierfür wird das mit<br />

Chili und Ingwer marinierte Fleisch<br />

stundenlang auf und über Baumstämmen<br />

hängend in zart aufsteigendem Rauch<br />

gegart und dabei ständig mit scharfwürzig-salzigem<br />

Chili-Essig gemoppt.<br />

Wege zum Schweine-Glück gibt es also<br />

viele. Vor dem Rezept, das wir mit drei<br />

unterschiedlichen Saucen, dem obligaten<br />

Coleslaw sowie frittierten Süßkartoffel-<br />

Spalten reichen, ein paar Tipps zum guten<br />

Gelingen:<br />

– Das Fleisch sollte entschwartet, fettreich<br />

und gut durchzogen sein: Schulter,<br />

Nacken und Bauch sind die besten Teile<br />

(Profi s mischen übrigens gerne Schulter<br />

und Bauch – das lohnt aber nur für große<br />

Gesellschaften).<br />

– Der Rub ist das Wichtigste – der sorgt<br />

für Kruste und Aroma (das Fleisch selbst<br />

wird beim Zerzupfen und Vermischen ausschließlich<br />

durch die aromatische Kruste<br />

gewürzt – zugegeben werden dann nur<br />

mehr etwas Salz und <strong>BBQ</strong>-Sauce – manch<br />

einer gibt auch eine Prise Rub dazu).<br />

– Auch wenn einige Pitmaster mit höheren<br />

Temperaturen arbeiten, so sollte man<br />

mit maximal 110 Grad fahren, damit das<br />

Fleisch schön saftig bleibt (optimal sind<br />

95–100 Grad).<br />

– Zuwenig Rauch macht das PP fad, zu<br />

viel Rauch ist auch nicht gut – daher mit<br />

der Rauchzugabe sensibel umgehen (vielleicht<br />

zwischendurch die Rauchzugabe<br />

sogar ganz einstellen).<br />

– Kalkulieren Sie ausreichend Zeit ein –<br />

so eine Schulter von 3 kg braucht gerne<br />

16–20 Stunden – je länger, desto höher die<br />

Kerntemperatur, desto weicher das Fleisch.<br />

– Das Fleisch vor dem Pullen 30 Minuten in<br />

Alufolie eingewickelt rasten lassen.<br />

– Den Smoker nur öffnen, um das Fleisch<br />

zu „moppen“ oder um die Kerntemperatur<br />

zu überprüfen – je seltener, desto<br />

besser.<br />

GrillZeit 3/13<br />

49


xmas-special<br />

BON FORNO<br />

Nur für Inhaber eines 57er-Kugelgrill<br />

eignet sich der praktische Pizzaaufsatz<br />

von Weber, der mit einem Handgriff<br />

aus dem Grillgerät einen Holzofen und<br />

aus Ihnen einen Pizzaiolo macht. Nötigenfalls<br />

wünschen Sie sich den Grill<br />

eben gleich mit. Um rund € 170,– im<br />

Fachhandel.<br />

RAUCHSEXTETT<br />

Ein günstiges Probierset an „Fire Spice<br />

Chips“ (€ 20,–), um die Holzsorten<br />

Mesquite, Hickory, Pekannuss, Kirsch,<br />

Apfel und Buche auf ihre Kompatibilität<br />

mit den eigenen Leibgerichten zu überprüfen.<br />

Die Schalen sind praktischerweise<br />

fi x und fertig für den Einsatz.<br />

Must<br />

TISCHFEIN<br />

Der kleine Tischgrill „Amica“ von Barbecook ist so<br />

gut isoliert, dass er einfach auf den Esstisch gestellt<br />

werden kann, um dort im Fonduestil Mittelpunkt einer<br />

Freundesrunde zu werden. Beheizt wird der Grill am<br />

besten mit den rauchfreien Grilltabs des Herstellers,<br />

erhältlich ist er um rund € 60,– bei amazon.com.<br />

ZÜNDENDE IDEE<br />

Das Anzünd-Set von Weber (€ 29,99) ist das<br />

ideale Geschenk für Besitzer eines Holzkohlengrills,<br />

die bisher mit dem Fön oder Spiritus am<br />

Werk waren. Denn die Kombination aus Kamin,<br />

hochwertigen Anzündwürfeln und Premium<br />

Briquettes macht dem Griller das Leben<br />

wesentlich leichter.<br />

4 X-<br />

Geschenkideen<br />

Heiße Weihnachten statt<br />

weiße Weihnachten – für<br />

Grillfans gibt es bessere<br />

Geschenke als nur dicke<br />

Pullis, Socken und Krawatten.<br />

Und damit Ihr Advent<br />

GrillZeit 3/13<br />

HANDLICH<br />

Diese Kevlarhandschuhe von<br />

Weber sind mit hitzebeständigen<br />

Silikonnoppen besetzt und um<br />

einiges leichter als übliche Grillhandschuhe,<br />

bieten aber trotzdem<br />

Schutz vor Temperaturen<br />

bis 260 °C. Erhältlich in zwei verschiedenen<br />

Größen um € 40,–.<br />

INSIDER<br />

Von 20 bis 90 °C<br />

reicht die Temperaturrange<br />

dieses Digital-<br />

Stichthermometers<br />

von Weber mit<br />

Schutzhülle und<br />

Taschenclip. Die<br />

Information über die<br />

Kerntemperatur des<br />

Grillgutes erfolgt damit<br />

schnell (innerhalb von 5 Sekunden) und<br />

präzise. Kostenpunkt: rund €18,–.<br />

50


xmas-special<br />

haves<br />

mas<br />

EINSTIEGSDROGE<br />

Der originalgetreue Spielzeuggrill von Klein Toys (ein<br />

Mini-Onetouch von Weber) und die dazugehörigen<br />

Accessoires und Lebensmittel sind heuer ein Renner in<br />

den Spielwarenabteilungen und Fachgeschäften. Damit<br />

lässt sich auch von den Kleinsten das <strong>Grillen</strong> schon<br />

völlig ungefährlich aber<br />

authentisch üben – mit<br />

Licht und Sound, sowie<br />

inklusive Details wie Lüftungsverstellung,<br />

Deckelhalter<br />

und Grillzange. Die<br />

Grundausrüstung kostet<br />

etwa € 40,– und ist um<br />

Module wie dem Grillschürzen-Set,<br />

Grillgut-<br />

Set etc. erweiterbar.<br />

BURGERMEISTER<br />

Wer es gerne exakt mag, mag<br />

auch die handliche Hamburgerpresse<br />

aus dem Zubehörprogramm<br />

von Weber, mit<br />

dem sich fl ugs entweder ein<br />

115g-Patty oder ein Doppelpatty<br />

mit 225 g pressen<br />

lassen. Um € 14,99 im Fachhandel.<br />

für echte Grillfans<br />

möglichst besinnlich bleibt,<br />

helfen wir Ihnen bei der Erstellung<br />

Ihres Wunschzettels,<br />

beziehungsweise bieten<br />

Weihnachtsmännern und<br />

Christkindern Inspiration.<br />

SUPERSLIM<br />

Mit dem T325SBPK bietet der kanadische<br />

Grillhersteller Napoleon einen besonders<br />

schmalen und fl exiblen Vertreter seiner beliebten<br />

Triumph-Serie, der einerseits durch<br />

seinen geringen Platzbedarf und andererseits<br />

durch zwei Edelstahlbrenner und einen<br />

schweren Gussrost glänzt. Um € 499,– samt<br />

Grillbuch bei grillshop.at.<br />

WERKZEUGSET<br />

Ein Grillbesteck namens „Special <strong>BBQ</strong>-<br />

Set“ von Weber. Lang genug, um sich<br />

nicht zu verbrennen, aus solidem Edelstahl<br />

und mit gummierten, garantiert<br />

rutschfesten Griffen sowie hitzefesten<br />

Hängeschlaufen ausgestattet. In 6 verschiedenen<br />

Farben um ca. € 40,–.<br />

ENTLÜFTET<br />

Der VAC 300 gehört bestimmt nicht zu den<br />

billigsten Vakuumierern, dafür zählt er fast<br />

zur Profi klasse und das Handling ist äußerst<br />

komfortabel: Ein integriertes Folienfach hält<br />

die zum Vakuumieren notwendige Spezialfolie<br />

bereit, die mittels eingebauter Schneidvorrichtung<br />

schnell auf die jeweils benötigte Größe<br />

gebracht wird. Sowohl Vakuumstärke als<br />

auch Versiegelungsdauer können individuell<br />

eingestellt werden, damit man auch empfi ndliche<br />

Lebensmittel einschweißen kann. Preis:<br />

rund € 190,–.<br />

GrillZeit 3/13<br />

51


xmas-special<br />

RAUCHNOTE<br />

Die Räucherbox von Weber aus Antihaftbeschichtetem<br />

Stahl ist ideal für Gasgrills<br />

geeignet, wo sie – gefüllt mit Räucherspänen<br />

nach Geschmack – am besten direkt<br />

auf den Brenner-Abdeckungen positioniert<br />

wird. Um knapp € 28,– im Fachhandel.<br />

REFERENZKLASSE<br />

Spirit E-310 Premium – dieser<br />

hochwertige Gasgrill von Weber<br />

(mit bis zu 25 Jahren Garantie!)<br />

bietet alles, was der Grillfan<br />

braucht. Drei leistungsstarke<br />

Brenner auch fürs indirekte <strong>Grillen</strong>,<br />

geteilte Gusseisenroste für<br />

schöne Grillmarkierungen, ein<br />

sehr zuverlässiges Zündsystem<br />

und einen pfl egeleichten Deckel<br />

mit Porzellan-Emaillierung.<br />

Kostenpunkt:€799,–.<br />

RAUCHERZONE<br />

„Webers<br />

Räuchern“<br />

ist eines der<br />

Bücher aus<br />

der Feder von<br />

Jamie Purviance,<br />

das<br />

für knapp<br />

€ 17,– (z.B.<br />

bei Amazon)<br />

viel profunde<br />

Information<br />

und detaillierte Anleitungen zum<br />

Thema Räuchern im ganz normalen<br />

Kugel- oder Gasgrill bietet.<br />

SCHARF UND ROT<br />

Die Messerserie „Red Spirit“ des Solinger<br />

Profi -Ausstatters F.Dick im Asia-Stil bietet<br />

mit ihren extrem schlank und scharf ausgeschliffenen<br />

Klingen, den polierten Schneiden<br />

und den rutschfesten Griffen hochwertige<br />

Arbeitsgeräte für den Grill-Einsatz zu einem<br />

vernünftigen Preis.<br />

RUNDE SACHE<br />

Das Komplettpaket in Sachen Kugelgrill<br />

schlechthin ist der „Master Touch GBS“<br />

von Weber, der neben all seinen Tugenden<br />

und einem extragroßen Aschetopf<br />

auch das GBS-System an Bord hat.<br />

Einen Rost also, in den Module wie Gusseisenrost,<br />

Paellapfanne, Pizzastein etc.<br />

eingelegt werden können. Erhältlich in<br />

Schwarz oder Elfenbein um € 289,–.<br />

SALZ- UND PFEFFERMÜHLE<br />

Das sehr gut einstellbare, langlebige Keramikmahlwerk<br />

von „Crush Grind“ und eine griffi ge Softcoatbeschichtung<br />

machen die Mühlensets von Weber zur essentiellen<br />

Grundausstattung an Grill und Herd. Im Zweierset um<br />

ca. € 45,– im Fachhandel.<br />

GrillZeit 3/13<br />

MODULARKÜCHE<br />

Das „Cookware System“ von Weber ist mit<br />

seinen abnehmbaren Griffen ideal für die Verwendung<br />

am Grill. Ein<br />

Dreierset – Pfanne,<br />

Saucentopf und<br />

Universalgriff – kostet<br />

knapp € 100,– und<br />

kann auch in der<br />

Küche gut Verwendung<br />

fi nden.<br />

SCHARFMACHER<br />

Bei Profi s wie Metzgern sowie in der Gastronomie<br />

überaus beliebt –<br />

also überall dort, wo<br />

schnelle Schärfe<br />

gefragt und der<br />

Materialabtrag kein<br />

Problem ist – ist<br />

der Messerschärfer<br />

„Vulkanus“, der in<br />

der Edelstahlversion<br />

bei Amazon<br />

um rund € 73,– zu<br />

haben ist.<br />

52


xmas-special<br />

MOBILIE<br />

Der in vier Farben erhältliche „Smokey<br />

Joe Premium“ von Weber ist mit seinen<br />

37 cm Durchmesser, dem praktischen<br />

Tragegriff mit Deckelhalter und der<br />

hochwertigen Porzellan-Emaillierung<br />

der ideale Holzkohle-Picknicker. Zu<br />

haben um knapp € 90,– in Fachhandel<br />

und Onlineshops.<br />

DOPPELNUTZEN<br />

Das „Barbecue Grilling Rack“ von Weber<br />

ist einerseits als Rippchenhalter und umgedreht<br />

auch als Bratenkorb verwendbar.<br />

Zudem passt es ganz genau in die Alu-<br />

Tropfschalen des nämlichen Herstellers.<br />

Um € 60,– im Handel.<br />

RAUCHSCHNECKE<br />

Der Kaltrauchgenerator von Barbecook<br />

(gesehen um € 29,– bei Amazon) ist<br />

eine preisgünstige Gelegenheit zu selbst<br />

geräuchertem Fisch zu kommen. Die<br />

spiralförmige Wanne wird einfach mit<br />

Räucherspänen gefüllt und ein Teelicht<br />

hält dieses dann bis zu 7 Stunden am<br />

Glimmen.<br />

SCHWERTSCHÖPFUNG<br />

Das „Mangal Grill-Set“ aus massivem Alu<br />

und Edelstahl kommt aus der Weber-<br />

Schmiede und passt somit genau auf jede<br />

57er-Kugel. Ein tolles Teil, um Schaschlicks<br />

oder Kebabs auch für einen großen Freundeskreis<br />

zu rösten. Um knapp € 90,– im<br />

Fachhandel.<br />

SCHNITTIG<br />

Das 14 cm lange Steakmesser mit<br />

Palisandergriff von Victorinox ist ein besonders<br />

scharfer und formschöner Vertreter<br />

seiner Gattung und fi ndet sicher<br />

auch für andere Aufgaben in der Küche<br />

Verwendung. Gesehen um<br />

€ 24,– bei Amazon.<br />

GrillZeit 3/13<br />

AKADEMIKER<br />

Schon aus Eigennutz zahlt es<br />

sich aus, Gutscheine für eine gute<br />

Grillausbildung zu verschenken.<br />

Wie beispielsweise jene der Weber<br />

Grillakademie, die in ganz Österreich<br />

vom Basic-Kurs s bis hin zu<br />

den Techniken der Haubengriller<br />

angeboten<br />

werden. An nur einem<br />

vergnüglichen Abend<br />

macht man dort einen<br />

großen Schritt vorwärts<br />

auf der Karriereleiter zum<br />

Grillolymp. Zu fi nden und zu<br />

buchen unter www.webergrillakademie.com.<br />

NAGELPROBE<br />

Der „Steakchamp“ ist ein praktisches Messgerät, um<br />

ein Steak punktgenau auf den gewünschten Gargrad<br />

zu bekommen – in den meisten Fällen ist das „medium<br />

rare“. Dafür wird der „Steakchamp“ seitlich ins rohe<br />

Fleisch gesteckt, um dann das Erreichen der angepeilten<br />

Kerntemperatur per Signal zu verkünden.<br />

Bei grillshop.at gibt es jetzt diesen High-Tech-Nagel<br />

gemeinsam mit dem dazugehörigen „Aktivator“, einem<br />

Premium Steakmesser und einer Dose Grillgewürz um<br />

€ 49,90 in der Holzkiste als Geschenk-Set.<br />

54


neu am markt<br />

Neues<br />

Auch in dieser Saison gibt es wieder<br />

jede Menge Neuheiten für Grillfans.<br />

Die wichtigsten stellen wir Ihnen auf<br />

diesen Seiten vor.<br />

MAYO-OHO<br />

Ganz neu im Regal sind jetzt die „Felix Mayonnaisen“. Und die<br />

punkten nicht nur mit ihrem Geschmack, sondern auch mit heimischem<br />

Rapsöl und Eiern aus österreichischer Freilandhaltung.<br />

Zusätzlich überzeugen aber auch die äußeren Werte: Die neuen<br />

Mayonnaisen (in unterschiedlichen<br />

Fettstufen)<br />

sind nämlich einerseits<br />

in der praktischen<br />

Quetsch-Flasche und<br />

andererseits in der<br />

neuen Soft-Tube zu<br />

haben, die bis zuletzt<br />

durch ihre Spendierfreudigkeit<br />

überzeugt.<br />

BOXEN-STOPP<br />

Wiberg, der Gewürzexperte aus Salzburg,<br />

bringt mit einer Genuss-Box viel Geschmack<br />

auf den Gabentisch. Die edel gestaltete Geschenks-Packung<br />

enthält zehn Sachets mit<br />

aromatischen Gewürzmischungen wie zum<br />

Beispiel „steak<br />

gewürz“,<br />

„edelgefl ü-<br />

gel gewürz“<br />

oder „raz el<br />

hanout“ und<br />

ist über<br />

Amazon<br />

zu bestellen.<br />

GrillZeit 3/13<br />

GASSTAND-ANZEIGER<br />

Wer beim <strong>Grillen</strong> auf Gas schwört, sollte vor<br />

allem auf eines nicht vergessen – den Füllstand<br />

der Gasfl asche regelmäßig zu überprüfen.<br />

Deshalb gibt es jetzt einen magnetischen<br />

Gasstand-Anzeiger, der schnell und einfach<br />

an jeder handelsüblichen Stahlgasfl asche angebracht<br />

werden kann. Der Indikator reagiert<br />

auf die physikalischen Eigenschaften von<br />

Butan- und Propan-Gas und ermittelt so den<br />

aktuellen Gasstand. So lässt sich für nur €<br />

6,90 mit einem Blick feststellen, ob die<br />

Flasche auch noch wirklich genug „Saft“ hat.<br />

WINTER-GRILL-OPENING<br />

Für all jene, die ihren geliebten heißen Rost auch in der<br />

kalten Jahreszeit nicht in die wohlverdiente Winterpause<br />

schicken möchten, hat Landhof eine brandneue<br />

„Wintergrill-Party“ in petto: Diese besteht aus<br />

Klassikern wie „Bernerwürstel“, „Käsekrainer“ und<br />

„Rostbratwürstel“ – jeweils im Miniatur-Format – und<br />

hat zusätzlich noch eine „Grillschnecke“ mit an<br />

Bord. Mit diesem Mix in der stimmungsvoll designten n<br />

450g-Packung folgt das Unternehmen dem stetig wachsenden<br />

Trend danach, den Grill das ganze Jahr über zu benutzen. Sollte dieser dennoch<br />

einmal eingeschneit werden, kann die „Wintergrill-Party“ alternativ auch in der<br />

Pfanne, am Plattengrill oder aber am Raclette-Ofen zubereitet werden.<br />

OH TANNENBAUM<br />

Lästige Tannennadeln, die während der<br />

Feiertage vom festlich geschmückten<br />

Christbaum rieseln, gehören bald ebenso<br />

der Vergangenheit an wie dessen umständliche<br />

Beschaffung und Entsorgung. Abhilfe<br />

schafft hier Green Rabbit, ein junges, ambitioniertes<br />

Unternehmen, das lebende Nordmanntannen<br />

nicht nur frei Haus zustellt,<br />

sondern diese nach Weihnachten auch wieder<br />

abholt und neu einpfl anzt. Infos unter<br />

greenrabbitkg.squarespace.com.<br />

56


neu am markt<br />

SCHARFE SACHE<br />

Die Messer der Serie Chroma type 301 – Design by<br />

F.A. Porsche sind ein echtes optisches Highlight. Dafür<br />

sorgt nicht nur das einzigartige ergonomische Design,<br />

sondern auch eine Perle am unteren Griffende, die<br />

neben ihrer ästhetischen Funktion auch als sensorischer<br />

Stopper dient. Neu in der Serie ist das Sashimi<br />

Messer. Mit einer Klingenlänge von 24 cm erleichtert es<br />

das Filetieren und eignet sich für die Zubereitung von<br />

rohem Fisch und Fleisch sowie für Meeresfrüchte.<br />

Sammelsurium<br />

Wer sich zwischen Pils, Bock, Dunklem oder Spezialbier<br />

nicht entscheiden kann, dem sei Ottakringers neue „Gold<br />

Fassl Genuss-Box“ ans Herz gelegt.<br />

Diese enthält nicht nur vier<br />

verschiedene „Gold Fassl“-<br />

Spezialitäten (jeweils zwei<br />

0,5L-Flaschen), sondern auch<br />

eine Genussfi bel zur Erklärung<br />

der einzelnen Sorten sowie das<br />

passende Glas.<br />

FLAKON-PASSION<br />

Als „Parfum de Vie“ bezeichnet<br />

die oberösterreichische<br />

Edelbrennerin Birgitt<br />

Schreiner treffend ihre sehr<br />

hochprozentigen Premium-<br />

Destillate (in Fass-Stärke von<br />

rund 70 Vol.%), die vor allem<br />

dem eleganten Aromatisieren<br />

von Lebensmitteln gewidmet<br />

sind. Drei Fläschchen der<br />

Geschmacksspender in den<br />

Sorten „Banane“, „Orange“<br />

und „Whisky“ gibt es jetzt – jeweils mit Pumpspray – im<br />

Geschenkkarton zu € 49,– inklusive Versand, zu bestellen<br />

unter www.schreiner-edelbraende.at<br />

ENTFLAMMT<br />

Kreationen für echte Scharf-Esser offeriert<br />

Felix mit seinen „Höllenfeuer“-Produkten.<br />

Seit kurzem lodert das Höllenfeuer unübersehbar<br />

auch auf zwei neuen Saucen: „Felix<br />

Hot Salsa Sauce“ und die aromatische<br />

„Felix Sweet Chili Sauce“ verleihen nicht<br />

nur Gegrilltem den gewünschten Kick.


neu am markt<br />

Bezeichnend<br />

Mit den „Felix Absolut perfekt für“-Saucen<br />

steht seit kurzem ein vierteiliges Angebot zur<br />

Verfügung, das ganz klar für sich spricht.<br />

Schließlich verrät das Etikett gleich den optimalen<br />

Verwendungszweck der leckeren<br />

Varianten. Zu haben ist etwa eine „<strong>BBQ</strong>-<br />

Honig“-Sauce, die natürlich und laut Titel<br />

„Perfekt für Chicken Wings & Co“ geeignet<br />

ist oder eine „Sour Cream Perfekt für Potato<br />

Wedges & Co“-Variante, die ebendiesen<br />

Einsatz-Zweck optimal erfüllt.<br />

Ruckzuck-Cookies<br />

Mit acht frischen Keks-Teigen versüßt<br />

Tante Fanny auch heuer wieder die<br />

(Vor-)Weihnachtszeit und setzt dabei<br />

neben altbewährten Klassikern auf<br />

zwei neue Geschmacksvarianten.<br />

So lassen sich etwa aus dem „Frischen<br />

Haselnuss-Mürbteig mit feiner er<br />

Nougatcreme“ oder dem „Frischen<br />

Dunklen Mürbteig mit feinen Schokosplittern“<br />

im Handumdrehen süße<br />

Kreationen zaubern, die neben Vanillekipferln,<br />

Zimtsternen und Lebkuchen<br />

für noch mehr Abwechslung<br />

in der Keksdose sorgen. Wie das gesamte<br />

Sortiment, werden übrigens auch die beiden Neuheiten mit Eiern aus<br />

Bodenhaltung hergestellt und sind zudem frei von Geschmacksverstärkern,<br />

gehärteten Fetten sowie Farb- und Konservierungsmitteln.<br />

GrillZeit 3/13<br />

Schlittenfahrt<br />

Gesellige Winter-Nachmittage<br />

begleitet ab sofort nicht nur der<br />

Original „Jägermeister“, sondern<br />

erstmals auch eine Variation<br />

des beliebten Kräuter-Likörs.<br />

„Jägermeister Winterkräuter“<br />

bietet als Basis zwar das typische<br />

Aroma, das man in über<br />

90 Ländern der Welt schätzt,<br />

allerdings wurde der Bitterkräuteranteil<br />

etwas reduziert und um Zutaten<br />

wie Vanille, Safran, Zimt und Nelke ergänzt,<br />

was ein typisch winterliches und mildes Geschmackserlebnis<br />

ergibt.<br />

Schmelzpunkt<br />

Wer das besondere Aroma von geschmolzenem<br />

Käse liebt und dabei<br />

ein 100% österreichisches Produkt<br />

bevorzugt, der kann ab sofort auf den<br />

„Schärdinger Ofentaler“ zurückgreifen.<br />

Diese Weichkäse-Spezialität ist würzigkräftig<br />

im Geschmack und wird in einer<br />

rustikalen Holzschachtel angeboten.<br />

Der Käse kann samt dem Schälchen in<br />

den Ofen gestellt werden und wird dort<br />

zum raffi nierten Gericht, das besonders<br />

gut in die kalte Jahreszeit passt.<br />

Pflanzenüberwinterung im Garten<br />

Die Firma Hassler (www.palmenheizung.de) hat für<br />

große Palmen, Oliven- oder Zitrusbäume ein revolutionäres<br />

Pfl anzenüberwinterungssystem entwickelt:<br />

Zuerst werden Heizkabel um die freigelegte Wurzel<br />

gewickelt. Anschließend wird um den Wurzelballen<br />

eine Isolation angebracht, die dafür sorgt, dass die<br />

Wärme nicht ins Erdreich entweicht. Danach werden<br />

auch Stamm und Palmenwedel bzw. Zweige mit<br />

Heizkabeln umwickelt. Nun wird eine Isolationsfolie<br />

um die Pfl anze gewickelt. Da diese lichtdurchlässig<br />

ist, können die Gewächse ihre Photosynthese weiter<br />

fortsetzen. Durch die thermostatische Steuerung verbraucht<br />

eine Pfl anze über den gesamten Winter etwa<br />

€ 20,– bis 25,– an Energiekosten.<br />

Handmade in D<br />

Die Hitze des P800-Holzkohlegrill von<br />

Pamme lässt sich durch die stufenlos verstellbare<br />

Kohleschale und den Deckel mit<br />

integrierter Abluftregelung sehr gut regulieren.<br />

Überprüft wird die Temperatur am<br />

Deckelthermometer des Grills. Der spezielle<br />

argentinische V-Rost bietet mit 72 x 38 cm<br />

nicht nur eine große Aufl age, er hinterlässt<br />

im Fleisch auch eine Doppelbrandspur. Die<br />

stabilen, leicht abnehmbaren Seitenfl ächen<br />

aus Edelstahl und/oder Holz sorgen neben<br />

dem Rost für ausreichend Platz, um dem<br />

rohen Grillgut noch die letzte Ölung zu<br />

geben. Die einfache Entnahme der Ascheschale<br />

und die klaren, puristischen Formen<br />

dieses Grills ermöglichen nicht nur hohen<br />

Komfort beim <strong>Grillen</strong>, sondern auch beim<br />

Akt danach – der Reinigung des Gerätes.<br />

Das handgefertigte Luxusteil liegt mit<br />

€ 4.890,– aber sicher in der gehobenen<br />

Preiskategorie.<br />

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