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GRILLZEIT 2013 3 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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essen & trinken<br />

Das bringt etwa das hochbezahlte Iberico-<br />

Schwein und bis zu einem gewissen Grad<br />

auch das Schwäbisch Hällische Hausschwein.<br />

Ein ganz besonderer Hoffnungsträger<br />

der Schweinefl eisch-Feinschmecker<br />

aber ist derzeit ein Nachkomme alter<br />

europäischer Rassen, der seine guten<br />

Eigenschaften über den Umweg der Auswanderung<br />

in die neue Welt erhalten hat<br />

und sich anschickt, auch in Europa wieder<br />

heimisch zu werden: das amerikanische<br />

Duroc-Schwein.<br />

Späte Rückkehr<br />

Ursprünglich stammt das<br />

Duroc-Schwein von Vorfahren<br />

aus Spanien und<br />

Guinea ab und wurde Anfang<br />

des 19. Jahrhunderts<br />

im Nordosten Amerikas<br />

aus Kreuzungen von roten<br />

Jersey-Schweinen und<br />

diesen alten iberischen<br />

und afrikanischen Rassen<br />

gezüchtet. Daraus entstand<br />

1882 schließlich die<br />

eigenständige Rasse Duroc.<br />

Tatsächlich erinnern die kulinarischen<br />

Qualitäten dieses<br />

Schweines an das „Pata Negra“, das die Grundlage des Iberico-<br />

Schinkens liefert – und auch das Duroc hat schwarze Klauen!<br />

Charakteristisch für die ausgesprochen robusten und gutmütigen<br />

Durocs sind ansonsten ihre einfarbige hellrote bis braunrote<br />

Haar- und Hautfarbe – gelegentlich mit kleinen schwarzen<br />

Flecken – sowie die kleinen Schlappohren.<br />

Probe aufs Exempel. Derzeit ist<br />

Duroc-Fleisch noch eine Sache für Kenner<br />

und lediglich in der gehobenen Gastronomie<br />

schon öfter anzutreffen. Beziehen kann<br />

man es vorwiegend über Selbstvermarkter<br />

ab Hof oder im Internet, dann aber meist<br />

in größeren Mengen. Manchmal handelt es<br />

sich dabei aber auch um Kreuzungen mit<br />

den heimischen oder aber fl eischbetonten<br />

Rassen, um die Ausbeute und damit den<br />

Ertrag zu verbessern. Und natürlich haben<br />

auch einige Premium-Metzger das Duroc<br />

bereits im Programm – zumindest auf Vorbestellung.<br />

Wir haben uns beim Weinviertler Fleischermeister<br />

Franz Hoffmann ein schönes<br />

Stück echtes Duroc-Karree besorgt – gut<br />

abgehangen, wie sich das für erstklassiges<br />

Schweinefl eisch gehört. Die beeindruckende<br />

Speckschicht war extrem fest, hell<br />

und kernig, das zurechtgeputzte Fleisch<br />

dann im Netto-Format aber ganz ähnlich,<br />

wie wir das auch sonst so kennen. Auf dem<br />

Grill überraschte uns vor allem die Formstabilität<br />

der Koteletts ohne Knochen, die<br />

weder schrumpften, noch Tendenzen zum<br />

Schüsseln zeigten. Und auf dem Gaumen<br />

war der Unterschied zu Herkömmlichem<br />

dann noch deutlicher als im Biss. Denn der<br />

Geschmack des etwas dünkleren Duroc-<br />

Fleisches ist genau das, was man sich von<br />

dieser Spezies wünscht: Kräftig im Aroma,<br />

aber sehr reintönig und angenehm, kein<br />

Bisschen „Schweinsen“ und das Fett einfach<br />

sensationell. Fast haben wir bedauert,<br />

so wenig daran gelassen zu haben.<br />

GrillZeit 3/13<br />

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