Berliner Kurier 15.04.2019

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34 PANORAMA BERLINER KURIER, Montag, 15. April 2019 60Jahre und keinbisschen leise Die zweifache Oscar-Preisträgerin Emma Thompson feiertheute Geburtstag Foto: dpa Emma Thompson (60), Liebling der britischen Theaterszene und weltweit gefeierter Filmstar London – Emma Thompson ist nicht nur eine der beliebtesten britischen Schauspielerinnen und zweifache Oscar-Preisträgerin, sie ist auch bekannt für ihren Humor und die offenen Worte, mit denen sie sich für hungrige Schulkinder, die Me-too- Kampagne und Klimaschutz einsetzt. „Ich bin eine linke, feministische, libertäre weiße Atheistin“, beschreibt sie sich gern selbst. Heute wird Emma Thompson 60 Jahre alt. Wahrscheinlich war schon bei ihrer Geburt im tristen Nachkriegs-London klar, dass sie vor der Kamera landen würde. Ihre Eltern waren Schauspieler,liberal, humorvoll. Das Haussprühte vor kreativer Energie und illustren Gästen wie dem Schauspieler Alec Guinness, der Emma mit acht Jahren die Sache mit den Bienen und Blumen erklärte. Schon in der Londoner Mädchenschule marschierte sie bei Anti-Atomwaffen-Protesten mit, unterstützte die Streiks der Bergleute und sammelte Geld für Greenpeace. Mit letzteren arbeitet sie bis heute zusammen. Als Schauspielerin international berühmt wurde Emma Thompson 1992 mit der Hauptrolle in „Wiedersehen in Howards End“ (1992), dafür erhielt sie ihren ersten Oscar. Den zweiten gab’s für das Drehbuch von „Sinn und Sinnlichkeit“ 1995, in dem Kinohit spielte sie auch eine Hauptrolle. Ihren größten kommerziellen Erfolg hatte die Mutter einer Tochter und eines Adoptivsohns mit einer tragischen Rolle in „Tatsächlich... Liebe“ (2003). Mit 60will sie etwas weniger arbeitenund ihr Leben genießen: „Keine weiteren Perioden: Erledigt! Wechseljahre vorbei: Hurra! Kinder erwachsen: Tschüss! WennSie 20 oder mehrJahregeschaffthaben –dann geht es Ihrer Ehe gut.“ In einem Interview freute sie sich auf die nächsten Jahre: „Die Jugend im Alter,sozusagen. Ich würde sagen, es ist die beste Zeit von allen.“ Stratolaunch auf dem ersten Testflug in Kalifornien. DasRiesen- Flugzeug wurde gebaut, um 250 Tonnen schwereRaketen und Raumschiffe aus der Luft starten zu können. Fotos: AFP,imago images/ZUMA Press
PANORAMA 35 Foto: dpa Vondieser Brückewurden die Gullydeckel herabgelassen Gullydeckel-Anschlag Tödliche Schüsse auf Menschenmenge vorDisco auf Regional-Zug Bad Berleburg– Alptraum für einen Lokführer: Auf der Strecke vor ihm baumeln Gullydeckel von einer Brücke herab. Sie durchschlagen beim Aufprall die Frontscheibe, wie durch ein Wunder wird der Lokführernur leicht verletzt.Laut Polizei ein Mordversuch. Unbekannte hatten am frühen Samstagmorgen mehrereGullydeckel voneiner Brücke in Bad Berleburg (NRW) bis auf Höhe der Fahrerkabine abgeseilt und aufgehängt. Sie durchschlugen die Frontscheibe eines Zuges der Hessischen Landesbahn, der zwischen Bad Berleburg und Erndtebrück fuhr. Eine Leerfahrt, es waren keine Fahrgäste an Bord. Der 49-jährige Zugführer habe „instinktiv richtig“ gehandelt, hieß es. Deshalb sei er nur leicht verletzt worden. Die Attacke wird als Mordversuch eingestuft,die Polizeisucht mit Hochdruck nach Hinweisen auf die Täter. Inder Nacht zum Freitag warenin der Stadt Hilchenbach westlich vom Tatort Gullydeckel gestohlenworden. Melbourne – In der Disco wummerte die Musik aus den Lautsprechern, die tödlichen Schüsse auf der Straße gingen im Lärm unbemerkt unter: Aus einem fahrenden Auto heraus feuerte ein Unbekannter auf eine Menschenmenge vor der Diskothek „Love Machine“ in Melbourne (Australien). Ein Wachmann wurde von den Kugeln im Gesicht getroffen, der 37-Jährige starb kurz darauf im Krankenhaus. Zwei weitere Türsteher und ein Gast wurden verletzt, einer der Männer schwebt sogar in Lebensgefahr. Der Tatort wurde weiträumig abgeriegelt, Experten sicherten Spuren. Im Vorbeifahren hatte der Schütze aus einem gestohlenen Sportwagen heraus auf die Foto: dpa Ein Streifenwagen steht vordem abgesperrten Zugang zum Nachtclub „Love Machine“. Hier fielen die Schüsse auf eine Gruppe von Partygängern. Ein Wachmann kam bei dem Angriffums Leben. Menschengruppe geschossen, fuhr dann unerkannt davon. Der Wagen wurde kurz darauf ausgebrannt im Norden der Stadt gefunden. Die Hintergründe der Tat in Melbournes Ausgeh-Viertel sind noch unklar, die Polizei geht jedoch Hinweisen über eine mögliche Erpressung der Besitzer des Clubs durch eine kriminelle Motorrad-Gang nach. Stratolaunch Hier hebt der größte Flieger der Welt erstmals ab Zwei Rümpfe, 117 Meter Flügel-Spannweite –der Gigant soll eines Tages Passagiereins All fliegen Los Angeles – Es sieht aus wie zwei aneinandergebaute Flugzeuge, steigt angetrieben von sechs Jumbo- Triebwerken in den Himmel über der Mojave-Wüste auf. Das weltgrößte Flugzeug „Stratolaunch“ hat in Kalifornien erfolgreich seinen ersten Testflug absolviert. Der Riese der Lüfte, den einst Microsoft-Mitgründer Paul Allen finanzierte, soll künftig Satelliten an den Rand des Weltraums tragen –und eines Tages auch Touristen ins All befördern. Der doppelrümpfige Spezialflieger, der mit der Rekord- Spannweite von 117 Metern deutlich breiter ist als ein Airbus A380, erreichte bei dem zweieinhalbstündigen Jungfernflug eine Spitzengeschwindigkeit von 304 Stundenkilometern und düste in einer Höhe von 5182 Metern über die Mojave-Wüste, wie das Unternehmen Stratolaunch Systems Corporation mitteilte. Nach dem Testflug setzte er „sanft und punktgenau“ wieder auf, wie es hieß. „Was für ein fantastischer erster Flug“, sagte Stratolaunch-Chef Jean Floyd. Der Flug erweitere nunmehr die Möglichkeiten zu Alternativen zu Raketenstarts vom Boden. „Ich binsostolz auf diesen historischen Tag“, twitterte er später. Testpilot Evan Thomas war vom Erstflug begeistert. „Ich hätte mir keinen besseren Testflug eines Flugzeugs dieser Größe, Komplexitätund Einzigartigkeit wünschen können.“ Der Stratolaunch-Jet, der sechs Triebwerke einer Boeing 747 hat, ist ein gewaltiges Trägerflugzeug, von dem aus Satelliten per Trägerrakete aus Flughöhen über 10 000 Meter gestartet werden sollen. Dadurch würden erhebliche Kosten und auch Zeit gespart, da Starts von Raketen vom Boden weitaus teurer und auch abhängig vom Wetter sind. Eines Tages soll das für die Raumfahrt konzipierte Riesenflugzeug neben Satelliten und Nutzfracht irgendwann auch Passagiere ins All befördern. Die Spannweite von 117 Metern ist weltweit beispiellos. Das Flugzeug, nach einem Fabelwesen „Roc“ benannt, ist zudem 72,5 Meter lang, fast 230 Tonnen schwer und über 15 Meter hoch. Die Stratolaunch steht auf 28 Rädern und wurde bisher nur am Boden getestet. Der im Oktober gestorbene Microsoft-Mitgründer und Raumfahrtinvestor Paul Allen hatte das Projekt 2011 ins Leben gerufen. „Wir wissen, dass Paul die heutige historische Leistungmit Stolz verfolgt hätte“,sagteseineSchwesterJody Allen, die dem Paul-Allen- Trust vorsitzt. Nach dem Tod von Multimilliardär Allen steht Stratolaunch jedoch vor einer unsicherenZukunft.
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