Scheunentor19-2
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Die Glocke „Silke“<br />
Nicht alle Wixhäuser Glocken hängen im Turm der Evangelischen Kirche!<br />
los<br />
Ihre erste bekannte Station<br />
Das Glockentürmchen<br />
auf der Aumühle<br />
Foto: Jürgen Jourdan<br />
Die Vorgeschichte<br />
der Glocke ist nicht<br />
lückenlos belegbar.<br />
war im Turm einer Kapelle, die zwischen<br />
1950 und<br />
1956 auf dem<br />
Gelände des Müt-<br />
tergenesungshei-<br />
mes in Nieder-<br />
Ramstadt-Trautheim<br />
gebaut wurde.<br />
Dieses Heim,<br />
1909 als Kinderferienheim<br />
errichtet<br />
und 1928 zum<br />
Müttererholungsheim<br />
umgewidmet,<br />
wurde nach<br />
1944 vorübergehend<br />
als Unterkunft für ausgebombte<br />
Darmstädter genutzt. 1950 übernahm<br />
die „Elly-Heuss-Knapp-Stiftung“ den<br />
Komplex und führte ihn innerhalb des<br />
Müttergenesungswerkes als Erholungsheim<br />
weiter. In den 1950er Jahren<br />
wurde die besagte Kapelle gebaut. Ob<br />
die Glocke zuvor schon in dem alten<br />
Gebäude läutete, ist nicht bekannt.<br />
1973 wurden die Gebäude - und damit<br />
auch die Kapelle - teilweise abgerissen<br />
und bis 1977/78 neu errichtet.<br />
Schon 1984 verkaufte der Träger, die<br />
Evangelische Frauenhilfe als Trägerin der<br />
Stiftung, die Gebäude an die Deutsche<br />
Bundespost, die ein Schulungszentrum<br />
einrichtete. Als die Kapelle abgerissen<br />
wurde, gelangte die Glocke in den Nieder-<br />
Ramstädter Gemeindehauskeller, wo sie<br />
mehrere Jahre eingelagert war.<br />
Umzug nach Wixhausen<br />
Die Übergabe an die Aumühle kam<br />
zustande, weil Kirchenvorstand Georg<br />
Laumann und ein „Rämschter Kollege“<br />
sinngemäß folgendes Gespräch führten:<br />
„Die Aamiehl bei uns in Wixhause sucht e<br />
Glock‘!“ „Werklisch, ei bei uns in Ramscht<br />
liegt a im Keller, die werd net mehr<br />
gebraucht“. Der Rest war Organisation<br />
und Handwerk.<br />
Und warum heißt die Glocke „Silke“?<br />
Sie ist benannt nach dem Vornamen<br />
einer Aumühlen-Bewohnerin. Sie und ihre<br />
Eltern hatten sich im Vorfeld der Übergabe<br />
ganz besonders darum bemüht, dass die<br />
Aumühle als Einrichtung der Evangelischen<br />
Kirche eine Glocke bekam. Auch der Bau<br />
des Glockentürmchens über dem Eingangsgebäude<br />
geht ganz wesentlich auf<br />
ihre Initiative und Unterstützung zurück.<br />
Text: Marion Ploner / Jürgen Jourdan<br />
Quelle: Broschüre „125 Jahre Trautheim“, H. Rückert / 1996<br />
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