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IM KW 17

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Längenfeld blickt auf ein<br />

baureiches Jahr zurück. Die<br />

Gemeinde hat viel Geld in die<br />

Hand genommen, um einige<br />

Großprojekte wie das neue Einsatzzentrum,<br />

das Naturparkhaus,<br />

den Ausbau der Lichtwellenleiter<br />

und die Friedhofserweiterung in<br />

Längenfeld zu realisieren. Umgesetzte<br />

Infrastrukturprojekte<br />

haben das touristische Angebot<br />

qualitativ erweitert. Bürgermeister<br />

Richard Grüner im RS-Gespräch<br />

über Infrastruktur, Tourismus,<br />

Nachhaltigkeit und die<br />

Positionierung im Ötztal.<br />

Von Friederike Hirsch<br />

Längenfeld ist einwohnermäßig die<br />

größte Gemeinde des Ötztals. Längenfeld<br />

– das sind 21 Weiler auf 196<br />

Quadratkilometern mit über 5200<br />

Einwohnern. Direkt am Talboden von<br />

Längenfeld sprudelt eine Schwefelquelle,<br />

wohl die bekannteste im Ötztal.<br />

Bereits Mitte der 1920er wird Längenfeld<br />

in einem Bäderführer erwähnt.<br />

Die Ausstattung des Badehauses war<br />

freilich bescheiden und nicht zu vergleichen<br />

mit dem heutigen, modernen<br />

„Aqua Dome“. Noch heute setzt<br />

man in Längenfeld auf die Vorzüge<br />

des Orts, die bereits 1926 beschrieben<br />

wurden. Ein Ort mit ausgezeichnetem<br />

Klima, zahlreichen Wanderwegen,<br />

Heilwasser und der Verbindung zwischen<br />

Natur und Tourismus.<br />

FREMDENVERKEHR. Mit über<br />

300000 Sommernächtigungen erzielte<br />

die Gemeinde 2018 ein positives Ergebnis.<br />

Die Einnahmen aus dem Infrastruktur-Euro<br />

sollen, so heißt es aus<br />

der Gemeinde, zu 100 Prozent im Ort<br />

eingesetzt werden. Die 2018 umgesetzten<br />

Infrastrukturprojekte, wie der<br />

Felsensteig in der Klamm zur Brandalm<br />

und weiter zur Hängebrücke,<br />

aber auch die Fischbachpromenade,<br />

der Ausbau des Teilstücks Längenfeld-<br />

Umhausen des Ötztaler Radweges,<br />

haben das touristische Angebot qualitativ<br />

erweitert.<br />

Ortsreportage Längenfeld<br />

Längenfeld – eine Gemeinde, die wächst...<br />

...und eine Gemeinde, die nicht stehen bleibt<br />

Vertreter der Gemeinde Längenfeld, die Vertreter der neun Agrargemeinschaften,<br />

des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus sowie des österreichischen<br />

Waldverbandes bei der Verleihung des Staatspreises.<br />

EINSATZZENTRUM. Das Einsatzzentrum<br />

beherbergt die Freiwilligen<br />

Feuerwehren, die Bergrettung und<br />

das Rote Kreuz. Bürgermeister Grüner:<br />

„Das Einsatzzentrum ist ein Meilenstein<br />

für Längenfeld.“ Das moderne<br />

Gebäude, welches am westlichen Ortsrand<br />

von Längenfeld liegt, umfasst<br />

eine Fläche von 5000 Quadratmetern.<br />

Erste Erfahrungen in Bezug auf die<br />

Zusammenarbeit der Rettungsorganisationen<br />

liegen vor und sind durchaus<br />

positiv. So habe sich vor allem die<br />

Qualität der Kommunikation deutlich<br />

verbessert und die Einsätze konnten<br />

effizienter abgewickelt werden.<br />

NATURPARKHAUS. Das künftige<br />

Naturparkhaus versteht sich als<br />

Informationsdrehscheibe und Kompetenzzentrum<br />

für die Ötztaler Natur.<br />

Zentrales Element des Hauses ist die<br />

über 270 Quadratmeter große Ausstellungsfläche.<br />

Die künftige Naturpark-<br />

Ausstellung zeigt die einzigartige Ötztaler<br />

Naturvielfalt in all ihren Facetten<br />

und vertieft die Inhalte aus den peripheren<br />

Standorten in Ambach, Niederthai,<br />

Gries, Obergurgl und Vent.<br />

„Die Natur des Ötztals über Generationen<br />

zu erhalten und zugleich der<br />

Bevölkerung den Wert der Natur näherbringen<br />

und das Miteinander von<br />

Mensch und Natur zu stärken, sind<br />

für mich die wichtigsten Aspekte“,<br />

meint Grüner.<br />

AGRARGEMEINSCHAFTEN.<br />

2018 wurde den Agrargemeinschaften<br />

Längenfeld der Staatspreis durch<br />

das Bundesministerium für Nachhaltigkeit<br />

und Tourismus verliehen.<br />

Die „beispielhafte Waldwirtschaft“,<br />

hieß es bei der Verleihung, war ausschlaggebend<br />

für den Preis. In der<br />

Gemeinde Längenfeld gibt es neun<br />

Gemeindegutsagrargemeinschaften<br />

mit 327 berechtigten Mitgliedern. Sie<br />

bewirtschaften zusammen rund 3250<br />

Hektar Wald. Seit 25 Jahren werden in<br />

Längenfeld gezielt und möglichst flächendeckend<br />

waldverbessernde Maßnahmen<br />

durchgeführt. In Längenfeld<br />

hat ein konstruktives Miteinander von<br />

Agrargemeinschaften und Gemeinde<br />

Tradition.<br />

FRIEDHOFSERWEITERUNG.<br />

Wie konstruktiv und gut die Zusammenarbeit<br />

zwischen Gemeinde und<br />

Agrargemeinschaften funktioniert,<br />

lässt sich am Beispiel der Friedhofserweiterung<br />

in Längenfeld ablesen. Damit<br />

der Friedhof nicht ausgelagert werden<br />

muss und dennoch genug Platz<br />

geschaffen werden konnte, musste Fels<br />

abgetragen werden. Die Agrargemeinschaften<br />

beteiligten sich mit 200.000<br />

Euro an diesem Projekt und haben<br />

damit einen erheblichen finanziellen<br />

Beitrag geleistet. Der Friedhof konnte<br />

dadurch um 50 Erdgräber und 200 Urnengräber<br />

vergrößert werden.<br />

AUSBLICK 2019. Stillstand heißt<br />

ja Rückschritt und so will sich Längenfeld,<br />

der Positionierung im Tal angepasst,<br />

weiterentwickeln. Zukunftsnah<br />

will man einige Projekte weiter vorantreiben.<br />

Dazu zählen das Nordisches<br />

Zentrum, die Weiterentwicklung der<br />

Wander- und Panoramawege, die Begegnungszone<br />

„Waldele“ und die Neuerrichtung<br />

„Badle“. Nicht zuletzt werden<br />

auch die Themen „Bildung“ und<br />

„Betreutes Wohnen“ auf der Agenda<br />

2019 stehen. Die Ötztaler Gemeinde<br />

wächst und den 70 Geburten im Jahr<br />

muss Rechnung getragen werden. Projektierungen<br />

für mehr Raum für die<br />

Kleinsten, die Kinder und die Jugendlichen<br />

gibt es schon. „Wir müssen aber<br />

alle Hebel in Bewegung setzten, damit<br />

wir entsprechende Räumlichkeiten<br />

schaffen“, ist sich Grüner sicher.<br />

Richard Grüner<br />

Bürgermeister der Gemeinde Längenfeld<br />

Für diese drei Dinge bin ich<br />

dankbar:<br />

Für mein Elternhaus, meine Familie,<br />

für die Gesundheit<br />

Mein Lebensmotto:<br />

Jeden Tag genießen und immer<br />

optimistisch in die Zukunft schauen<br />

Das bin ich – in einem Satz:<br />

Ich bin immer gut gelaunt und möchte<br />

immer ein gutes Miteinander<br />

Was ich auf der Welt ändern<br />

würde:<br />

Den Hunger auf der Welt und alle<br />

Kriege beenden<br />

Eine historische Person, die<br />

ich gern treffen würde:<br />

Unseren Alt-Landeshauptmann<br />

Eduard Wallnöfer<br />

Mein Vorbild:<br />

Politisch gesehen ist es unser<br />

Landeshauptmann Günther Platter.<br />

Er steht für eine offene und geradlinige<br />

Politik.<br />

Mein Begriff Heimat:<br />

Ich bin ein Längenfelder – das ist für<br />

mich Heimat<br />

Dieser Schauspieler würde<br />

mich spielen:<br />

Tobias Moretti<br />

Zuletzt gelesen habe ich:<br />

„Grauvieh Tirol“ – erschienen im<br />

letzten Jahr<br />

Das darf in meine<br />

Urlaubskoffer nicht fehlen:<br />

Der ist leer. Im Urlaub brauche ich gar<br />

nichts, nur Ruhe, meine Kinder und<br />

meine Frau.<br />

RUNDSCHAU Seite 32 24./25. April 2019<br />

Foto: Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus

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