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architektur Fachmagazin Ausgabe 3 2019

Architektur Fachmagazin April-Mai 2019, Thema: Wie wohnen wir? Wissen, Bildung, Architektur, Information für die Bauwirtschaft, Fachmagazin

Architektur Fachmagazin April-Mai 2019, Thema: Wie wohnen wir?
Wissen, Bildung, Architektur, Information für die Bauwirtschaft, Fachmagazin

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FACHMAGAZIN<br />

WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT<br />

Erscheinungsort Perchtoldsdorf, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550<br />

03<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Wie wohnen wir?<br />

<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

03 <strong>2019</strong><br />

April/Mai <strong>2019</strong><br />

Wie<br />

wohnen<br />

wir?


Stand<br />

by you.<br />

NEU<br />

Showroom Wien Gumpendorfer Straße 15 / 9 1060 Wien<br />

se:fit<br />

Sportlicher Stehsitz<br />

für flexibles Arbeiten.<br />

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www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Editorial<br />

Weiter wie gewohnt?<br />

Es ist schon interessant, dass es immer mehr<br />

neue Ideen und kreative Produkte gibt, wenn es<br />

ums Bauen und Wohnen geht. Allerdings scheinen<br />

sich diese zu einem gewissen Teil in die Welt des<br />

Digitalen, der Welt ohne Menschen, des Renderings<br />

und damit eben der ungebauten oder noch nicht<br />

realisierten Ideen zu verlagern.<br />

Computer übernehmen das Bauen (3D gedruckte<br />

Häuser), VR-Brillen übernehmen die dreidimensionale<br />

Präsentation von Projekten, überzeugend echte Visualisierungen<br />

präsentieren „noch nicht Gebautes“ – einerseits<br />

ist das gut, weil so eine anregende Diskussion<br />

entstehen könnte. Andererseits verlieren wir aber damit<br />

schrittweise den Bezug zu unserer Welt und auch zur<br />

Architektur mit all den Problemen, die wir in Bezug auf<br />

Klimawandel, Armut, Politik und sozialen Schwierigkeiten<br />

haben. Ein bisschen wie in den SciFi-Stories vom<br />

Raumschiff Enterprise, wenn es heißt: „Simulation abspielen!“<br />

Irgendwann werden uns diese ausgeblendeten<br />

Fakten aber wieder einholen.<br />

Ganz am Boden der Realität befinden sich die in dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong> beschriebenen Projekte. Sie zeigen, wie vielfältig<br />

die Zugänge der Architektur zu den Problemstellungen<br />

des Wohnbaus sind und sein können. Sei es nun<br />

die Farbe als dominierendes Element oder ein Klimahof<br />

für einen Wohnbau, Gemeinschaft oder Vereinzelung,<br />

die Einbindung in die Natur, Wohnen für finanzielle<br />

Grenzbereiche oder die geplante Stadt für morgen – alles<br />

sind Versuche, aus einem ewigen Kreislauf zu lernen<br />

und Lösungen für die aktuellen und akuten Herausforderungen<br />

zu finden. Jeder neue Entwurf, jede Realisierung<br />

birgt das Potential besser zu sein, als wie gewohnt<br />

weiterzubauen.<br />

Auch im Magazinteil finden Sie internationale Beispiele<br />

zu teils realisierten, teils noch nicht realisierten Projekten.<br />

Sie reichen von Großprojekten über Einfamilienhäuser<br />

bis zur „kleinen“ Wohnung, die mit viel Geschick<br />

renoviert wurde. Auch zum Thema „Wohnen für Obdachslose“<br />

finden Sie in dieser <strong>Ausgabe</strong> einen Beitrag.<br />

Die Produkt News, die gewohnten Kolumnen und Fachberichte<br />

ergänzen diese <strong>Ausgabe</strong>, zu der ich Ihnen viel<br />

Vergnügen beim Lesen und Studieren wünsche.<br />

Peter Reischer<br />

Coverbild:<br />

House 3000 / Luís Rebelo de Andrade<br />

© João Guimarães


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

Editorial 03<br />

Start 06<br />

BACK TO BACK is back!<br />

Magazin 10<br />

Bau & Recht 44<br />

Architekturszene 46<br />

Der ländliche Raum<br />

als globale Herausforderung<br />

Sozialer Wohnraum in Städten 48<br />

Die Gruft<br />

Wohnen in der Seestadt 50<br />

Ensemble im Seeparkquartier / Wien /<br />

Freimüller-Söllinger Architektur ZT-GmbH<br />

Ein Innenhof 58<br />

als Klimamaschine<br />

Social Housing at Can Batlló /<br />

Barcelona / Espinet/Ubach<br />

Nice, small and beautiful 62<br />

Oak Park Housing / Sacramento /<br />

Johnsen Schmaling Architects<br />

Drei Betonzimmer 66<br />

Ridge House / Kalifornien /<br />

Mork-Ulnes Architects<br />

Reines Rot 72<br />

House 3000 / Alcácer do Sal /<br />

Luís Rebelo de Andrade<br />

Cool im heißen Süden 76<br />

Gafarim House / Ponte de Lima /<br />

Tiago do Vale<br />

Unter Palmen 80<br />

Villa in the Palms / Sangolda /<br />

Abraham John Architects<br />

Licht 84<br />

Produkt News 86<br />

edv 120<br />

BIM-Server<br />

50 58<br />

66<br />

72<br />

76<br />

80<br />

MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Hochstraße 103, A-2380 Perchtoldsdorf, Österreich<br />

CHEFREDAKTION Ing. Walter Laser (walter.laser@laserverlag.at) n REDAKTIONSLEITUNG mag. arch. Peter Reischer (rp)<br />

MITARBEITER Dolores Stuttner, Mag. Heidrun Schwinger, DI Marian Behaneck, Linda Pezzei, Mag. Matthias Nödl, Julia Mörzinger, Alexander Magyar<br />

GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at) n LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14<br />

MEDIASERVICE RETAILARCHITEKTUR Marion Allinger (marion.allinger@laserverlag.at)<br />

GRAFISCHE GESTALTUNG Andreas Laser n WEB Michaela Strutzenberger n LEKTORAT Helena Prinz n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH<br />

ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 <strong>Ausgabe</strong>n/Jahr): € 86,- / Ausland: € 106,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):<br />

€ 56,- / Ausland: € 83,- (Das Abonnement verlängert sich automatisch, sofern nicht mind. 6 Wochen vor Erscheinen der letzten <strong>Ausgabe</strong> eine schriftliche Kündigung bei uns einlangt.)<br />

EINZELHEFTPREIS € 12,- / Ausland € 13,50<br />

BANKVERBINDUNG BAWAG Mödling, Konto Nr. 22610710917, BLZ 14000, IBAN AT 87 1400022610710917, BIC BAWAATWW n Bank Austria, Konto Nr. 51524477801, BLZ 12000<br />

IBAN AT 231200051524477801, BIC BKAUTWW; UID-Nr. ATU52668304; DVR 0947 270; FN 199813 v; n ISSN: 1606-4550<br />

Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos. Berichte, die nicht von einem Mitglied<br />

der Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

6<br />

Start<br />

BACK TO BACK<br />

is back!<br />

England hat eine breite und auch lange Geschichte des Wohnbaus. Als die Bevölkerungszahl<br />

der britischen Industriestädte im 19. Jahrhundert explodierte,<br />

benötigten Arbeitgeber und Gemeinden eine Wohnform, die in möglichst kurzer<br />

Zeit möglichst viele Menschen auf möglichst wenig Raum unterbringen konnte,<br />

ohne dass die städtische Infrastruktur völlig aus den Fugen geriet.<br />

Text: Peter Reischer Fotos: Morley von Sternberg<br />

Die Lösung entstand aus einem Gitternetz<br />

aus langen, schnurgeraden Straßen, die parallel<br />

zueinander in kurzen Abständen verliefen.<br />

Zwischen ihnen verlief nämlich nur eine<br />

einzige Häuserreihe – jedoch mit Wohnungen<br />

auf beiden Straßen, sie stießen an der<br />

gemeinsamen Rückwand zusammen: Das<br />

„Back-to-Back-House“ war geboren.<br />

Diese Bauform, viele einzelne Häuser direkt<br />

nebeneinander zu bauen, ermöglichte<br />

es außerdem, geraden Parallelstraßen über<br />

die Hänge und Kämme des oft hügeligen<br />

Baugrundes zu ziehen. Daher stammt auch<br />

der englische Begriff für Reihenhaus: terraced<br />

house, also Terrassen- oder „stufen-<br />

förmiges Haus“. Vor allem in den nördlichen<br />

Teilen Englands und sogenannten Midlands<br />

war diese Typologie des Wohnbaus damals<br />

sehr beliebt. Hunderttausende solcher Wohnungen<br />

wurden in Städten wie Manchester,<br />

Liverpool, Nottingham, Birmingham oder<br />

Leeds errichtet, in London war besagter Typus<br />

eher selten anzutreffen.<br />

Durch den „Housing Act“ von 1909 wurde<br />

ihre Konstruktion für illegal erklärt, trotzdem<br />

baute man bis in die späten 1930er<br />

Jahre diesen Stil in einigen Orten weiter. Die<br />

Häuser waren einfach und billig zu errichten,<br />

infolgedessen waren sie billig zu (ver)<br />

mieten. Prinzipiell trennte bei diesem Typus<br />

eine, parallel zum First laufende Mauer<br />

das Haus in zwei gleiche Hälften. Aufgrund<br />

seiner oft spartanischen Ausführung (der<br />

einfachste Typ bestand lediglich aus zwei<br />

Räumen – einem auf jeder Etage), ihrer mangelhaften<br />

Belüftung und Belichtung (drei<br />

von vier Wänden grenzten an Neben- oder<br />

Hintergebäude und hatten daher weder Tür<br />

noch Fenster) und ihrer ursprünglich mangelhaften<br />

sanitären Ausstattung ist „Backto-Back“<br />

aber auch ein Synonym für „unmodern“,<br />

oder schlicht für Elendsquartier. u


7<br />

LED-Pendelleuchten-Tiefstrahler – der Spezialist für eine Vielzahl von<br />

lichttechnischen Anforderungen in großen Räumen. Zusätzlich zum freistrahlend<br />

weichen Lichtanteil können nach unten ein Downlight und<br />

nach oben ein Uplight separat angesteuert werden. Die Leuchten sind<br />

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Start<br />

Das gute Licht.<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

8<br />

Start<br />

Die grundlegenden Probleme der Belichtung<br />

und Belüftung (keine Querlüftung war möglich)<br />

wurden hier nie gelöst, so verkamen die<br />

maroden Quartiere immer mehr zu Elendsvierteln,<br />

da dort jene Menschen hausten, die<br />

sonst nirgendwo anders hin konnten. Schon<br />

um 1850 übten Zeitgenossen wie Friedrich<br />

Engels („Die Lage der arbeitenden Klasse in<br />

England“, 1845) beißende Kritik an den Zuständen<br />

in englischen Industriestädten und<br />

monierten ausdrücklich die oft schlampige<br />

Bauweise der hastig hochgezogenen Massenquartiere.<br />

Seit allerdings auch die moderne Bauweise<br />

(Wohnblocks u. a.) viel von ihrem Glanz<br />

verloren hat, da sie die alten gesellschaftlichen<br />

Probleme Großbritanniens nicht<br />

lösen konnte, ist die Reputation der noch<br />

verbliebenen Reihenhaussiedlungen wieder<br />

spürbar gestiegen. Hierbei spielt nicht nur<br />

eine gewisse Nostalgie eine Rolle, sondern<br />

auch die Abkehr von Wohnmaschinen und<br />

Betonbauweise, wie sie überall in Europa<br />

stattgefunden hat. Es existieren aber heute<br />

nur noch wenige jener Bauten. Ein wichtiges<br />

Fragment dieser Baukultur gibt es in den<br />

Gebieten von Kirstall und Burley in der Stadt<br />

Leeds und der Denkmalschutz hat sechs,<br />

der ehemals 60.000 Stück dieser Häuser<br />

in Birmingham gerettet. Sie sind heute ein<br />

Back-to-Back Museum.<br />

Das Projekt der Peter Barber Architects<br />

um einen zentralen Hof in Stratford, London,<br />

ist nun eine Aufarbeitung der alten<br />

Typologie für einen zeitgemäßen Wohnbedarf.<br />

Der Auftraggeber war der Londoner<br />

Bezirk Newham. Peter Barber findet nicht<br />

nur Schlechtes in diesen Architekturen und<br />

meint, dass sie „damals wunderbar funktioniert“<br />

haben. Sein Projekt bezieht nun das<br />

Beste, das diese Häuser zu bieten hatten, in<br />

die neue Zeit mit ein. Er konzentrierte sich<br />

auf die oft zitierten und seiner Meinung<br />

nach auch überstrapazierten Defizite der<br />

Bauten: Jedes seiner Häuser hat ein eigenes<br />

Badezimmer (im 19. Jahrhundert teilte man<br />

sich die Bäder). Das Wohnzimmer im Obergeschoss<br />

hat eine eigene, private Dachterrasse<br />

und die ist derart gedreht, dass jedes<br />

Haus zwei Aussichtsrichtungen besitzt (im<br />

Original gab es das nicht). Jedes Haus hat<br />

eine tief zurückspringende Arkade vorgelagert<br />

– hier ist ein Bereich, in dem man auch<br />

vor dem Haus auf der Straße sitzen kann.<br />

Statt der ursprünglichen zwei, gibt es heute<br />

vier Geschosse und Balkone erweitern den<br />

nutzbaren Raum zusätzlich. Alle Reihenhäuser<br />

sind um einen mit Bäumen bepflanzten<br />

Hof gruppiert, entlang zweier Straßen, die<br />

sich an einer „runden Ecke“ treffen. Der Hof<br />

wird von jeder Straße durch einen zwei Geschosse<br />

hohen, bogenförmigen Durchgang<br />

erschlossen. Insgesamt gibt es 26 Eigenheime,<br />

davon stehen 16 in zweigeteiltem Besitz,<br />

also back to back.


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Geberit entwickelt sich stetig und mit Erfolg weiter. Nun machen wir den<br />

nächsten Schritt und vereinen Know-how hinter der Wand mit<br />

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integrierte, technisch wie ästhetisch clevere Lösungen.<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

10<br />

Magazin<br />

Die Lust am Text und<br />

an der Architektur<br />

Nachruf auf einen Menschen, der uns fehlen wird<br />

Es war die klassische Doppelbegabung:<br />

Friedrich Achleitner, der Dialektdichter und<br />

der Avantgardist der konkreten Poesie auf<br />

der einen und der Bauwissenschaftler, Architekturkritiker,<br />

Universitätsprofessor für<br />

Architekturtheorie auf der anderen Seite.<br />

Ich traf ihn manchmal bei den Veranstaltungen<br />

"Sprechen über Architektur" in Wien, in<br />

den letzten Jahren immer seltener. Vor ca.<br />

7 Jahren hatte ich die seltene Gelegenheit,<br />

ein ausführliches Interview, eher ein Gespräch<br />

mit ihm in seiner Wohnung, in seinem<br />

Arbeitsraum zu führen. Beeindruckend<br />

ist mir noch die Bücherwand mit allen möglichen<br />

Büchern, Grafiken und auch Erinnerungsstücken<br />

vollgestopft, im Hintergrund<br />

des Zimmers in Erinnerung. „Wohnen ist das<br />

ständige Aufräumen der Wohnung, ohne<br />

mit dem Wohnen aufzuräumen“, meinte er.<br />

Der Dichter Achleitner – als Mitglied der<br />

„Wiener Gruppe“ (Gerhard Rühm, H.C. Artmann,<br />

Konrad Bayer und Oswald Wiener)<br />

– war immer provokant, sensibel und aufmerksam:<br />

ein Sprachkünstler eben.<br />

Aber es gab auch den Architekten Achleitner.<br />

Nach der Gewerbeschule in Salzburg<br />

(in seiner Klasse waren Holzbauer, Kurrent,<br />

Gsteu, Puchhammer) wollte er von Salzburg<br />

weg und ging nach Wien. Da konnte man<br />

mit dieser Vorbildung eben nur Architektur<br />

studieren. Nach einigen Realisationen (u.a.<br />

mit Gsteu) – erzählte er mir – habe er sich<br />

1958 aus der Architektur zurückgezogen,<br />

weil er eigentlich immer schreiben wollte.<br />

Achleitner hängte also die Architektur an<br />

den Nagel, verlegte sich ab 1962, da mit der<br />

Dichtung gar nichts zu verdienen war, auf<br />

die regelmäßige, Brot bringende Architekturkritik,<br />

ging ein Jahr nach Berlin, war aber<br />

schon so erfolgreich in Architekturkritik,<br />

-forschung und -lehre und in das Vorhaben<br />

des österreichischen Architekturführers<br />

verfangen, dass er nach Wien zurückkam<br />

und die nächsten 25 Jahre daran arbeitete.<br />

Nach insgesamt 15 Jahren Arbeit (nicht wie<br />

projektiert drei Jahre) war der erste Band<br />

Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich,<br />

endlich fertig. Dann kam der zweite Band<br />

Ostösterreich mit Kärnten, Steiermark, Burgenland<br />

und ein dreibändiges Werk über<br />

Wien. „Niederösterreich habe ich nicht<br />

mehr geschafft!“<br />

Achleitner trennte Architektur und Literatur<br />

immer strikt: „Die Architektur ist ein Medium,<br />

das unheimlich viele Sinne anspricht<br />

und das man auch nicht beschreiben kann,<br />

obwohl ich es ein Leben lang gemacht<br />

habe. Sprache dagegen, erfindet ihre eigene<br />

Wirklichkeit!“<br />

Friedrich Achleitner starb<br />

am 27. März <strong>2019</strong> in Wien.<br />

(rp)<br />

© Lukas Beck


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

11<br />

Magazin<br />

IXMO_solo<br />

DIE SENSATION<br />

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und –menge mit integriertem Schlauchanschluss. Die Bedienung ist einfach, die Armatur einzigartig. www.ixmo.de


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

12<br />

Magazin<br />

Aus der Erde<br />

gedruckt<br />

Gaia oder Ge ist in der griechischen Mythologie die personifizierte Erde und eine<br />

der ersten Gottheiten. Der Name bedeutet: die Gebärende. Dementsprechend<br />

bedeutungsvoll ist auch die Bezeichnung des ersten aus Erde mittels 3D Drucker<br />

erzeugten Hauses.<br />

Fotos: WASP<br />

„Gaia“ ist der Prototyp einer öko-nachhaltigen<br />

Architektur mit dem speziellen Augenmerk<br />

auf die Verwendung von ökologischen<br />

Abfallprodukten aus der Reisproduktion.<br />

Und natürlich mit einer bioklimatischen,<br />

gesunden Ausrichtung und null Kilometer<br />

Transportwegen – also mit nahezu keinem<br />

ökologischen Footprint. Es ist eine Cooperation<br />

von den Firmen WASP und RiceHouse.<br />

Hergestellt wird das Gebäude mit einem<br />

3D Drucker mit der Bezeichnung „Crane<br />

WASP“. Drei Gittersäulen im Abstand von<br />

12 Metern bilden die Konstruktion, mittels<br />

welcher der Druckkopf über der Baustelle<br />

kreisen und das Material aufbringen kann.<br />

Der Prototyp wurde anlässlich der „A call<br />

to save the world“-Konferenz in Massa<br />

Lombarda/Italien hergestellt. Als Baustoff<br />

diente eine Mischung aus 25% Erde aus der<br />

Baustelle (bestehend aus 30% Lehm, 40%<br />

Schlamm und 30% Sand), 40% Reisstroh,<br />

25% Reishülsen und 10% eines hydraulischen<br />

Bindemittels. Die Zutaten wurden<br />

mit einer Mischmaschine homogen verarbeitet.<br />

Die Innenseiten der Wand sind mit<br />

einem Lehmputz geglättet und mit Leinöl<br />

eingelassen. Das Dach besteht aus Holz mit<br />

einer Isolierung aus Spreu. Der Innenraum<br />

benötigt dank der guten thermischen Isolierung<br />

keinerlei Heizung oder Klimatisierung,<br />

eine gleichmäßige, angenehme Temperatur<br />

bleibt konstant bestehen, Sommer<br />

und Winter. Ein großes Fenster nach Süden<br />

gerichtet sorgt für die Belichtung, zwei<br />

weitere sind nach Ost und West gerichtet.<br />

In nur 100 Stunden war das Haus mit einer<br />

Wandstärke von 40 Zentimetern und einer<br />

Grundfläche von 30 Quadratmetern fertig.<br />

Kostenpunkt: 900 Euro.


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13<br />

Magazin<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

14<br />

Magazin<br />

Wohnen<br />

im Palast?<br />

Wer in letzter Zeit in London war, der weiß, wie teuer Hotels oder vergleichbare<br />

Unterkünfte in dieser Stadt sind: Die Preise übersteigen bei weitem<br />

das Niveau, das wir von Europa gewöhnt sind. Nicht viel besser verhält es<br />

sich mit dem privaten Wohnungsmarkt. Kaum ein Londoner kann sich heute<br />

noch eine vernünftige Wohnung leisten – die Mieten sind zu hoch. Deshalb<br />

nehmen prekäre Wohnsituationen wie die „Property Guardianship“ zu und<br />

werden fast zur neuen Norm. Und auch die Zahl der Arbeitslosen hat sich in<br />

den letzten Jahren in London fast verdreifacht.<br />

Renderings: OPPOSITE OFFICE


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

15<br />

Parkett im<br />

trendigen<br />

Vintage-Look<br />

Magazin<br />

Architekt Benedikt Hartl vom OPPOSITE OFFICE<br />

macht den (nicht ganz ernst gemeinten) witzigen<br />

und sicher auch politisch unkorrekten Vorschlag, den<br />

Buckingham Palace zu einem „affordable housing<br />

project“ zu gestalten. Mit seinen 775 Zimmern und 79<br />

Bädern ist er in Bezug auf die Bevölkerungsdichte von<br />

London nicht gerade repräsentativ und eine Umnutzung<br />

zu Sozialwohnungen würde ihm und den Londonern<br />

sicher gut tun. Die Zimmer sind mit funkelnden<br />

Kronleuchtern, kostbaren Teppichen, Marmorsäulen,<br />

Skulpturen und teuren Kunstwerken geschmückt –<br />

aber leer, unbewohnt (bis auf Ausnahmen)!<br />

Erschwinglicher Wohnraum würde durch ein sehr<br />

effizientes System von Raumfolgen geschaffen und<br />

die funktionale Dichte durch eine Radikalisierung des<br />

Privaten erreicht. Nur acht Treppenhäuser verbinden<br />

die Wohnungen und bieten viel Platz zum Wohnen.<br />

Es gibt keine Korridore und kaum Erschließungsflächen,<br />

nur eine einfache, nichthierarchische Abfolge<br />

von Räumen, eine Enfilade, die von den zukünftigen<br />

Bewohnern in Beschlag genommen werden kann.<br />

Schätzungen des Architekten sprechen von bis zu<br />

45.000 Menschen, die in diesem „affordable palace“<br />

ihre Bleibe finden könnten. In diesem offenen und<br />

großzügigen System entsteht viel Gemeinschaft,<br />

aber es gibt auch private, introvertierte Zonen wie<br />

Schlafnischen an den Seiten, die durch Schiebe- und<br />

Faltwände geschlossen werden können.<br />

Eine Frage bleibt nur offen: „Will the Queen be amused?“<br />

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Mit der ausdrucksstarken Holzoberfläche<br />

von Robin Wood Altholz erfährt die beliebte<br />

Robin Wood Serie eine Erweiterung um den<br />

edlen Vintage-Look. Eine spezielle<br />

Sägestruktur und ein besonderes<br />

Trocknungsverfahren sorgen für einzigartige<br />

Parkett-Oberflächen, die in ihrer Haptik und<br />

Optik an antikes Holz erinnern.<br />

Robin Wood Altholz verfügt über eine<br />

wohnfertige Oberfläche und ist oxidativ<br />

natur geölt. Im Format 15 x 189 x 1860 mm<br />

und mit einer Nutzschicht von ca. 4 mm ist<br />

die neue Kollektion ab Juni <strong>2019</strong> erhältlich.<br />

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Tel: +43 7242 634-100 ∙ office@sonnhaus.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

16<br />

Magazin<br />

Wohnen in der<br />

Endlosschleife<br />

Im Jahre 1858 beschrieb der Mathematiker August Ferdinand Möbius erstmals<br />

eine nicht orientierbare Fläche, die nur eine Kante und eine Seite aufweist.<br />

Dieses „Möbiusband”, das innen und außen nicht zu trennen vermag, inspirierte<br />

damals wie heute neben Denkern auch Literaten und Kreative zu immer neuen<br />

Interpretationen. So auch Antony Gibbon. Seiner neuesten Studie MOBIUST liegt<br />

Gibbons ganz persönliche Entdeckung eben jener Endlosschleife als raumbildendes<br />

Element zugrunde.<br />

Text: Linda Pezzei Rendering: @antonygibbondesigns


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

17<br />

Magazin<br />

Der britische Architekt, Innenarchitekt<br />

und Designer Antony Gibbon repräsentiert<br />

jene Riege junger Kreativer, die gleichzeitig<br />

experimentell und spielerisch gestalten<br />

und dabei dennoch Objekte oder Räume<br />

konzipieren möchten, die menschlich und<br />

funktional sind. Die Natur dient Gibbon dabei<br />

ebenso als Inspirationsquelle wie klare<br />

geometrische Formen und Strukturen: „Bei<br />

meinem Studium organischer Muster in<br />

der Geometrie bin ich auf diese besondere<br />

Form gestoßen, die auch zu den kreisförmigen<br />

Elementen passt, die mich besonders<br />

interessieren. Das Möbiusband schien mir<br />

auf natürliche Weise einen perfekten Innenraum<br />

zu schaffen, sobald es seine Form angenommen<br />

hatte.”<br />

Von außen – im Sinne der möbiusschen Definition<br />

sollte man vielleicht eher von einem<br />

vogelperspektivischen Blickwinkel sprechen<br />

– wirkt die Visualisierung des MOBI-<br />

UST, als wäre ein Band aus Beton mitten in<br />

die Natur gegossen, anschließend ein Ende<br />

um 180 Grad gedreht und dann mit dem<br />

anderen Ende unsichtbar verbunden und<br />

zurechtgezurrt worden. Die so erzwungene<br />

Anordnung von Innen- und Außenbereichen<br />

erscheint dennoch leicht und natürlich.<br />

Filigrane Glaselemente definieren den<br />

tatsächlich geschützten Wohnraum, der<br />

sich – aufgrund seiner Öffenbarkeit – allerdings<br />

bis ins Unendliche zu ziehen vermag.<br />

Die Trennung von Innen- und Außenraum<br />

wird nahezu entmaterialisiert. Der ellipsenförmige<br />

Außenpool, der sich als Eklipse um<br />

die skulpturale Form der Möbiusschleife<br />

legt, verstärkt dieses Gefühl noch. Insbesondere<br />

die über eine Wendeltreppe begehbare<br />

Dachfläche eröffnet einen interessanten<br />

zusätzlichen Wohnraum im Freien. Das<br />

kreisförmige Loch in der Mitte der Dachebene<br />

spiegelt die nach oben projizierte<br />

Küche wider, und schafft eine direkte Verbindung<br />

zwischen dem Herzstück der offenen<br />

Wohnfläche im Inneren und dem weiten<br />

Himmelszelt darüber, das sich wiederum in<br />

der Wasserfläche des Pools bis in die Unendlichkeit<br />

spiegelt. Es mag kein Zufall sein,<br />

dass Möbius nicht nur Mathematiker, sondern<br />

auch Astronom war.<br />

Die Mehrzahl der Entwürfe aus dem Antony<br />

Gibbon Design Studio beschäftigen<br />

sich mit der Verschmelzung von Innen- und<br />

Außenraum, der Interaktion von gebautem<br />

Volumen mit der umgebenden Natur. Das<br />

MOBIUST mag das dahin gehend vielleicht<br />

konsequenteste Gedankenspiel Gibbons<br />

bislang darstellen. Die skulpturale Form<br />

fungiert gleichermaßen als Wand, Decke<br />

und Boden und trägt sich sozusagen selbst.<br />

Ob das von Gibbon fiktiv erdachte Bauherrenpaar<br />

tatsächlich bis zur Umsetzung des<br />

Projektes vorstoßen würde, bleibt allerdings<br />

fraglich. „Wie alle meine Entwürfe ist<br />

das MOBIUST-Haus so konzipiert, dass es<br />

gebaut werden kann, auch wenn die Form<br />

sicherlich den Preis nach oben treibt,” räumt<br />

Gibbon selbst ein. Andererseits generiere<br />

der spezielle Innenraum ein ganz besonderes<br />

Wohnerlebnis: „Die Hülle nimmt sehr<br />

stark Einfluss auf das Leben der Bewohner.<br />

Schlaf- und Badezimmer heben sich durch<br />

ihre organische Form ebenso von konventionellen<br />

Wohnräumen ab wie die kreisförmige<br />

Küche mit dem großen Himmelslicht.”<br />

So ermögliche sich laut Gibbon eine völlig<br />

neue räumliche Wahrnehmung, wobei Raum<br />

eben viel weiter gefasst werden kann, als<br />

die bekannten vier Wände.<br />

Das MOBIUST ist wohl kein Haus für Jedermann<br />

oder Allerorten, mit Sicherheit aber<br />

inspirierendes Sehnsuchtsobjekt für Mathematiker,<br />

Philosophen und romantische<br />

Freigeister.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

18<br />

Magazin


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19<br />

Magazin<br />

Der Wohnbaum<br />

Diese architektonische Verrücktheit des 21. Jahrhunderts ist der geistige Output<br />

einer Zusammenarbeit Japans mit den Mittelmeerländern. Ein multidisziplinäres<br />

Team aus den Sou Fujimoto Architects, Nicolas Laisné Associés, Manal Rachdi Oxo<br />

Architects hatte einen Wettbewerb für diesen Bau in Montpellier gewonnen und<br />

errichtet nun den 10.000 m 2 großen Komplex mit einer Mischnutzung aus Wohnen,<br />

Restaurant, Bar, Galerie und Büros. Dieses Kulturen übergreifende Unternehmen soll<br />

das moderne Montpellier der Zukunft verkörpern. Auch ist es der Ausdruck einer<br />

Zusammenarbeit zweier Architektengenerationen – der arrivierten aus Japan und<br />

der neuen jungen aus Frankreich.<br />

Renderings: L‘Arbre Blanc - SFA+NLA+OXO+RSI<br />

Der Entwurf des Turmes mit der Bezeichnung „Arbre<br />

Blanc“ war vom ersten Augenblick an von der Tradition<br />

des Lebens im Außenraum in Südfrankreich beeinflusst<br />

und inspiriert, Panoramaausblicke und Gemeinschaftsbereiche<br />

sind inkludiert. Die Architektur<br />

ist strategisch zwischen dem Stadtzentrum und den<br />

neu entwickelten Gegenden von Port Marianne und<br />

Odysseum, mitten zwischen dem alten und neuen<br />

Montpellier situiert. Sie imitiert ziemlich perfekt einen<br />

Baum, der seine Äste in den Umraum ausstreckt.<br />

Die Äste sind auskragende Plattformen und Balkone,<br />

die den Nutzern spektakuläre Ausblicke gewähren.<br />

Das Bauwerk bietet seine Äste allen Besuchern und<br />

Nutzern an, vom Erdgeschoss mit dem Restaurant<br />

und der Kunstgalerie bis zum Dach mit seiner Penthouse-Bar<br />

als Treffpunkt und Aussichtspunkt.<br />

Das 17 Stock hohe Gebäude dominiert jetzt schon<br />

die Silhouette der Stadt und wird einmalige Aus- und<br />

Ansichten bieten. Eine Gemengelage aus japanischer<br />

Tradition und Kultur mit dem Flair des Mittelmeeres<br />

mit ständig verschwimmenden Grenzen zwischen innen<br />

und außen. Jeder Bewohner hat die Möglichkeit<br />

aus verschiedenen, nach den Himmelsrichtungen<br />

orientierten Ausrichtungen für seine Wohnung zu<br />

wählen. Es gibt eine Menge variabler Grundrisse und<br />

Layouts. Die Architekten trachteten, eine möglichst<br />

freie Architektur zu gestalten, als eine Bestätigung<br />

der Wohntrends der Zukunft. Natürlich wird der Turm<br />

– wie auch ein Baum – die natürlich gegebenen Ressourcen<br />

nutzen und den Energieverbrauch drastisch<br />

reduzieren. Zum Kühlen der Wohnungen will man den<br />

unkonventionellen, aber auch dialektischen Prozess<br />

des Kühlens mittels solarer Feuerstellen benutzen.<br />

(Was auch immer das bedeuten mag!)


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

20<br />

Magazin<br />

Die Welle<br />

Wasser und Wellen gehören wohl zusammen, das dachte sich auch Architekt<br />

Henning Larsen, als er das Appartementgebäude „The Wave“ entwarf. Nach einer<br />

elf Jahre andauernden Bauzeit, unterbrochen von der globalen Finanzkrise, nähert<br />

sich der ikonenhafte Bau in Vejle nun der Vollendung. „The Wave“ steht mit einem<br />

visuellen Alleinstellungsmerkmal an der Uferzone von Vejle, Dänemark, und ist<br />

eine architektonische Verkörperung der umgebenden Landschaft.<br />

Fotos: Jacob Due, Jesper Ray<br />

Die Konstruktion des 14.000 m 2 großen Komplexes<br />

– er besteht aus 100 Appartements – begann 2006.<br />

Die architektonische Vision sollte fünf aufeinanderfolgende<br />

Wellenformen am Ufer des Vejle Fjordes<br />

darstellen. Im Jahr 2008 mit der weltweiten Finanzkrise<br />

standen erst zwei vervollständigte Wellen alleine<br />

an der Wasserfront – das erste Kapitel einer unvollendeten<br />

Geschichte. Obwohl damals noch nicht<br />

komplettiert, erregte der erste Bauabschnitt bereits<br />

internationales Aufsehen. Die zwei ersten Türme<br />

wurden vom dänischen Magazin Byggeri 2009 zum<br />

„Residential Building of the Year“ gekürt, es folgte<br />

der ABB LEAF Award für innovative Architektur im<br />

Jahre 2012 und dann 2013 der berühmte Civic Trust<br />

Award. Es war das erste Mal seit 51 Jahren, dass ein<br />

dänischer Architekt diesen Preis gewonnen hatte.<br />

Nachdem 2015 die Bauaufgaben wieder aufgenommen<br />

wurden, um die restlichen drei Türme zu realisieren,<br />

ist jetzt – nachdem im November 2018 der<br />

fünfte Turm vollendet war – Henning Larsens Vision<br />

vollständig.<br />

„The Wave“ enthält einen weiten, öffentlichen, promenadenähnlichen<br />

Pier, dieser prägt das Ensemble<br />

und sorgt auch für die Belebung der Uferlinie von<br />

Vejle. Die fünf ikonischen Wellen stellen eine Referenz<br />

an die lokale Tradition und die Landschaft der<br />

Umgebung mit ihren „rollenden“ Hügeln dar.


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21<br />

Magazin<br />

„Die Zukunft hat<br />

jedenfalls schon begonnen.<br />

Genau jetzt.“<br />

sagt unser Gründer und Weichensteller Dr. Werner Siblik<br />

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22<br />

Magazin<br />

Lebenswerter<br />

Brutalismus<br />

Die nüchterne, bisweilen sogar einschüchternde Gestaltung des Züricher Wohnblocks<br />

täuscht. Denn bei diesem Projekt von Gus Wüstemann trifft Lebensqualität<br />

auf leistbares Wohnen. Mit seinem Bauwerk, das als Ode an den Brutalismus erscheint,<br />

setzt der Architekt eine Landmark im suburbanen Bezirksteil Albisrieden.<br />

Fotos: Wüstemann<br />

Im Grüngürtel Zürichs, inmitten von Bauten<br />

der 1950er Jahre, fällt der Betonbau sofort<br />

auf. Insgesamt neun Wohneinheiten mit 60<br />

und 90 Quadratmetern beinhaltet das aus<br />

massiven Monolithen zusammengesetzte<br />

Bauwerk. Die Wohnungen selbst wurden<br />

organisch in das Gebäude eingeplant und<br />

trotz vergleichsweise geringer Wohnkosten,<br />

die vor allem der wirtschaftlichen Gestaltung<br />

zu verdanken sind, mangelt es ihnen<br />

an nichts.<br />

Kennzeichnend für sie sind kompromisslose,<br />

geometrische Formen und weitläufige<br />

Bereiche. Das Design bietet viele Möglichkeiten<br />

zur Individualisierung und ist daher<br />

auf unterschiedliche Personengruppen<br />

zugeschnitten. Jede Wohneinheit verfügt<br />

über einen begehbaren Außenbereich, der<br />

einen Ausblick auf die begrünte Umgebung<br />

gewährt. Auch stellte die Planung durch<br />

die Ost-West-Ausrichtung sicher, dass die<br />

Bereiche sowohl von der Morgen- als auch<br />

von der Abendsonne erhellt werden. Die<br />

Zimmer sind von großzügigen Öffnungen,<br />

die den Eindruck erwecken, als seien sie in<br />

den Beton geschnitzt worden, geprägt.<br />

Topografische Strukturen erzielten die Architekten<br />

mit abwechslungsreichen Texturen<br />

und einem Zusammenspiel aus Holz<br />

und Beton. Die Holzoptik setzten sie bewusst<br />

ein und so kommt dieses Element vor<br />

allem in Räumen, die Intimität ausstrahlen<br />

sollen – wie Schlafzimmer und Bad – zur<br />

Anwendung. Auch Details wie Fensterbänke,<br />

Türen und einzelne Bereiche in der Küche<br />

bestehen aus dem warmen Material. Ein<br />

bemerkenswertes Designelement integrierte<br />

der Architekt in Form hölzerner Badezimmertüren<br />

in die Dreizimmerwohnungen. Die<br />

Schiebetüren gewähren Sichtschutz, ohne<br />

den Raum vollständig zu verschließen. Zwischen<br />

den Wohneinheiten wurden Treppen<br />

und Lifte platziert, sodass ein barrierefreier<br />

Zugang möglich ist und großzügig angelegte<br />

Balkone in Betonoptik sorgen dafür, dass<br />

die Bewohner ihre Behausung nicht verlassen<br />

müssen, um in den Genuss direkter<br />

Sonne zu kommen.


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23<br />

Magazin<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

24<br />

Magazin<br />

Energieautarkie<br />

für drei Generationen<br />

Ein Wohnhaus für eine Familie aus mehreren Generationen zu entwerfen, war das<br />

Ziel der Planer von BETA. Das Ergebnis davon ist das 3-Generationen-Haus, das es<br />

Familienmitgliedern unterschiedlicher Altersklassen ermöglichen soll, ihr Leben in<br />

einem Haus zu bestreiten.<br />

Fotos: Ossip van Duivenbode<br />

Inmitten von Amsterdam liegt das kleine Gebäude mit<br />

seiner schwarzen Fassade, das auf Adaption und damit<br />

auf eine Vielzahl von Bedürfnissen ausgelegt ist.<br />

Das oberste Geschoss wird von der ältesten Generation<br />

bewohnt und ist mit Liften zu den unteren Stockwerken<br />

ausgestattet. Das Apartment im Erdgeschoss<br />

verfügt über einen direkten Zugang zum Garten und<br />

enthält ein Arbeitszimmer – diese Ausstattung macht<br />

den ebenerdigen Wohnbereich zu einem idealen Lebensraum<br />

für eine Jungfamilie mit Kindern. Eine Besonderheit<br />

der Wohnung ist deren Fähigkeit zur Adaptierung.<br />

Die großzügig angelegten Flächen erweisen<br />

sich als wandelbar und lassen den Bewohnern in Bezug<br />

auf die Ausgestaltung des Innenraums viel Freiheit<br />

– so ist eine stete Anpassung der Wohnung an die<br />

sich ändernden räumlichen Bedürfnisse möglich.


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25<br />

Magazin<br />

Auch in Bezug auf Energieeffizienz entspricht das<br />

Dreigenerationenhaus dem Anspruch der Zeit. Die<br />

nördlich ausgerichtete Fassade ist fast zur Gänze<br />

verschlossen, um Temperaturverluste zu reduzieren.<br />

Dahingegen ist das Gebäude gegen Süden hin<br />

fast vollständig mit einer Glasfront versehen und<br />

maximiert den Sonneneintrag. Für den Erhalt der<br />

Raumtemperatur sorgt zusätzlich die hochgradige<br />

Wärmedämmung. Die Innenraumgestaltung passt<br />

sich dem Aussehen der Fassaden an. Der Wohnraum<br />

an der Nordseite ist in strikt abgegrenzte Bereiche<br />

unterteilt und öffnet sich in Richtung Süden. Für<br />

die Vollendung des Baus sorgt eine balkonähnliche<br />

Struktur. Mit ihr ermöglichte man es, eine solide Verbindung<br />

zum Außenbereich zu konstruieren.<br />

Als minimalistisch und trotzdem stilvoll, erweist sich<br />

das Zusammenspiel der unterschiedlichen Oberflächenstrukturen.<br />

Zu verdanken ist dies einer Mischung<br />

aus naturbelassenen und edlen Materialen.<br />

Eine zentrale Rolle nehmen dabei die Konstruktionen<br />

aus rohem Beton ein. Sowohl bis zu acht Meter lange<br />

Wandabschnitte als auch offen liegende Stufen bestehen<br />

aus dem optisch kühl wirkenden Material. Für<br />

eine Auflockerung sorgen Trennwände und fix eingebaute<br />

Möblierungen aus warmem Holz. Einen bemerkenswerten<br />

Kontrast ermöglichen außerdem die hellgelben,<br />

Skulptur-ähnlichen Elemente, die vor allem<br />

die unteren Geschosse des Wohnhauses definieren.<br />

Deren Präsenz nimmt mit steigendem Stockwerk ab,<br />

sodass die Bewohner vermehrt in den Genuss freier<br />

Flächen kommen. Mit dieser Mischung war es möglich,<br />

einen guten Ausgleich zwischen Intimität und<br />

Freiraum zu schaffen.


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26<br />

Magazin<br />

Historische Stütze<br />

moderner Wohnqualität<br />

Grundlage des Wohnbaus der Architekten Peter Ebner and Friends war ein<br />

historisches Gebäude aus dem 16. Jahrhundert. Die Gestüthalle im Salzburger<br />

Nonntal wirkt auf den ersten Blick unscheinbar – trotzdem verbirgt sich in ihr<br />

ein historisches Juwel.<br />

Fotos: Paul Ott<br />

Durch eine Revitalisierung des ehemaligen Besitzes<br />

der Fürstbischöfe wurde das Gebäude der Vergessenheit<br />

entrissen. Ein wichtiger Bestandteil des<br />

Renovierungsprozesses war die Konstruktion eines<br />

Wohnkomplexes. Diese Aufgabe stellte die zuständigen<br />

Architekten vor eine große Herausforderung<br />

– immerhin mussten sie nicht nur alte und neue Elemente<br />

harmonisch verbinden, sondern gleichzeitig sicherstellen,<br />

dass die historische Bausubstanz keinen<br />

Schaden nimmt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.


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27<br />

Gute Ideen<br />

für Dämmung<br />

Magazin<br />

Zwei neue Stockwerke wurden auf dem historischen<br />

und gleichzeitig Kontur gebenden Gebäude errichtet.<br />

Das Aussehen des Wohnbaus gleicht einer modernen,<br />

metallenen Festung. Trotzdem wirkt das Bauwerk<br />

durch die Implementierung großer Fenster, weitläufiger<br />

Balkone und Wandbegrünungen nicht zu massiv.<br />

Die abwechslungsreiche Anordnung von offenen Plätzen,<br />

Quadraten, Gassen und privaten Räumen macht<br />

die neue Gestüthalle zu einem vielschichtigen Wohnbau.<br />

Durch die Metallfassade war es den Architekten<br />

möglich, interessante visuelle Effekte zu erzielen – das<br />

glatte Material reflektiert neben dem Sonnenlicht<br />

nämlich auch die angrenzenden Grünflächen, wodurch<br />

es sein Aussehen an Witterungsbedingungen<br />

und Jahreszeiten anpasst. Doch auch die Fassade des<br />

historischen, nunmehr renovierten Teils des Bauwerks<br />

gibt ein harmonisches Bild ab. Im Zusammenspiel mit<br />

der neuen Bausubstanz liefert sie mit ihrem nüchternen<br />

Weiß einen bereichernden Kontrast.<br />

Bekannt ist das Projekt auch als „versteckter Schatz.<br />

Der Name bezieht sich sowohl auf die Gestaltung als<br />

auch auf die Lage des Objekts. Denn dieses befindet<br />

sich nahe dem historischen Stadtzentrum und<br />

verfügt trotzdem über einen eigenen kleinen Garten<br />

samt einer Allee, die in den Bereich hineinführt. Umliegende<br />

Gebäude schirmen den Wohnbau und seine<br />

Außenanlage ab, sodass die gesamte Struktur von<br />

der Straße aus nicht zu sehen ist – der „versteckte<br />

Schatz“ lässt sich also nur dann finden, wenn man<br />

den Weg zum Gebäude kennt. Und trotzdem bleibt<br />

das vielseitige Bauwerk der Allgemeinheit nicht verwehrt<br />

– sowohl die Gestüthalle als auch der umliegende<br />

Park sind nach wie vor öffentlich zugänglich.<br />

Mit diesem Projekt schufen Peter Ebner and Friends<br />

nicht nur eine harmonische Kombination aus alt und<br />

neu, sondern auch ein ausgewogenes Zusammenspiel<br />

privater und öffentlicher Flächen.<br />

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Anteile und der Ton<br />

bläht sich auf. Gewicht,<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

28<br />

Magazin<br />

Eine Fabrik<br />

als Wohnraum<br />

Geometrische Formen, gerade Linien und eine simple Fassade – nach diesem Rezept<br />

wandelten die Architekten von Fala Atelier eine ehemalige Fabrik in Portugal<br />

in einen sozialen Wohnbau um. Und das bei einem sehr niedrigen Budget.<br />

Fotos: Ricardo Loureiro<br />

Doch keinesfalls wirkt das Projekt Housing<br />

Abragao in Penafiel kühl und fantasielos<br />

oder gar billig. Das Gebäude wurde gekonnt<br />

in seine Umgebung eingebettet und<br />

punktet mit seinen großen Fenstern. Das<br />

Tageslicht erhellt so die großzügig angelegten<br />

Räume, wodurch tagsüber Energie<br />

gespart werden kann. Gleichzeitig genießt<br />

jede Wohnung eine schöne Aussicht auf die<br />

umliegenden grünen Felder – in den Erdgeschossen<br />

fungieren die Fassadenfenster als<br />

Terrassentüre, die den Bewohnern den direkten<br />

Zugang ins Freie ermöglichen.<br />

Die Architekten schafften es, den Wohnbau<br />

so zu gestalten, dass auf den ersten Blick<br />

gar nicht zu erkennen ist, dass es sich um<br />

eine ehemalige Fabrik handelt. Sie transformierten<br />

den stillgelegten Industriebau samt<br />

seinen kompakten, aber dennoch wandelbaren<br />

Wohnungen und dem hellen Treppenhaus<br />

so, dass er die Bedürfnisse seiner<br />

Bewohner erfüllt. Zu verdanken ist diese<br />

Tatsache aber auch der vergleichsweise<br />

geringen Größe des Bauwerks. Bewusst<br />

wählten sie die ehemalige Fabrik wegen ihrer<br />

Kompaktheit aus.<br />

Geometrische Formen und Kontraste bilden<br />

die gestalterische Stütze des Projekts. Die<br />

nüchterne Sprache der Architektur unterstreicht<br />

auch die Farbwahl. Tiefblaue Türen<br />

bilden einen gelungenen Kontrast zu den<br />

weißen Wänden, während die tiefroten Vorhänge<br />

dafür sorgen, dass sich die Fenster<br />

auch bei indirektem Licht von der Fassade<br />

abheben. Auch das Treppenhaus wurde<br />

bewusst minimalistisch gehalten. Eine Mischung<br />

aus weißen Böden, einem gitterartigen<br />

Geländer und rohem Beton erinnert an<br />

die Vergangenheit des Bauwerks und bietet<br />

trotzdem Wohnkomfort. Die Beleuchtung<br />

im Stiegenhaus wurde gezielt eingesetzt,<br />

um Höhenunterschiede und Kontraste zu<br />

betonen.<br />

Das Projekt beweist, dass es nicht immer<br />

der Errichtung eines neuen Gebäudes bedarf,<br />

um Wohnraum in guter Qualität schaffen<br />

zu können. Durch die Umnutzung leer<br />

stehender Bauwerke lassen sich mit geringen<br />

finanziellen Mitteln leistbare Wohnverhältnisse<br />

schaffen.


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29<br />

Magazin<br />

Ein würdiges Event!<br />

Rund 150 Architekten, Planer und<br />

Bauträger nutzten am 20. März die Gelegenheit,<br />

sich im Rahmen des ARDEX<br />

Technik & Design Forums von Top-Referenten,<br />

sowie von einem umfangreichen<br />

Rahmenprogramm inspirieren zu lassen.<br />

In den speziell für diesen Anlass adaptierten<br />

Werkshallen in Loosdorf wurden auf<br />

1.200 m 2 Produkthighlights aus dem Haus<br />

präsentiert. Stargast des Abends war Bernhard<br />

Marte von Marte Marte Architekten<br />

in Vorarlberg. Der vielfach ausgezeichnete<br />

Visionär verwies in seinen Ausführungen<br />

vor allem auf die technischen und materiellen<br />

Vorstellungen ihrer architektonischen<br />

Meisterwerke, wie aktuell der NÖ Kunsthalle<br />

in Krems.<br />

Neue Impulse und Licht-Blicke brachte<br />

auch Ing. Andreas Danler vom Lichtbüro<br />

Bartenbach in seinem Vortrag. Seine Ausführungen<br />

zur visuellen menschlichen<br />

Wahrnehmung sowie zu modernen Lichtkonzepten<br />

eines jeden Bauwerkes begeisterten<br />

die Gäste. Abgerundet wurde der<br />

Tag durch den Vortrag der Software für<br />

Baudokumentation von Domagoj Dolinsek<br />

(Planradar) „digitales Mängelmanagement<br />

von der Errichtung bis zum Betrieb“.<br />

Das mittlerweile branchenbekannte Event<br />

fand in den späten Abendstunden mit kulinarischen<br />

Gustostückerln und einer Whiskey<br />

Verkostung aus dem Waldviertel einen<br />

würdigen Ausklang. So schafft man beste<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

30<br />

Magazin<br />

Edler Minimalismus<br />

Kontemporär und minimalistisch ist das Projekt von Balzar Arquitectos und<br />

Julia Alcocer. Eine Anpassung an das Terrain und eine großzügige (Frei)Raumgestaltung<br />

zeichnen das Konstrukt mit seinen hellen Mauern aus.<br />

Fotos: Balzar Arquitectos<br />

Im Zentrum des Wohnkomplexes steht ein großer<br />

Garten samt Pool, der von glatten, klar strukturierten<br />

Mauern umschlossen wird. Zugänglich ist dieser<br />

Bereich lediglich den Bewohnern – er dient als Treffpunkt<br />

und ermöglicht trotzdem Privatsphäre. Bemerkenswert<br />

ist außerdem die Anpassung des Objekts<br />

an die Topografie. Auf den ersten Blick steht das<br />

minimalistische Objekt in Kontrast zur umliegenden<br />

Landschaft. Dem Betrachter sticht die durchgehend<br />

weiße Farbe des dreieckig angelegten Bauwerks<br />

sofort ins Auge. Dabei wirkt der Wohnbau aber keinesfalls<br />

eintönig. Zu verdanken ist dies einer intelligenten<br />

Linienführung, die es versteht, sich trotz<br />

mehrerer, sich überlagernder Ebenen an die Höhenunterschiede<br />

der umliegenden Landschaft anzupassen.<br />

Bei genauerem Hinsehen wird so das spannende<br />

Wechselspiel der Bauelemente erkennbar.


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31<br />

Magazin<br />

Auch das Innenraumdesign überzeugt durch eine<br />

klare Linienführung und großzügige Flächen. Eine<br />

minimalistische Gestaltung lässt viele Möglichkeiten<br />

zur Individualisierung des Wohnraumes zu. Natürliche<br />

und dezente Farben lassen die Zimmer ruhig<br />

wirken und verleihen diesen ein entspanntes Innenleben.<br />

Wert legte man auch auf eine großzügige Aussicht<br />

auf die umliegende Landschaft. Daher säumen<br />

den Bau weitläufige Balkone, die mit ihrem massiven<br />

Geländer trotzdem für Privatsphäre sorgen.<br />

Mit seinem minimalistischen, modernen Design und<br />

der bewussten Imitation des Terrains beweist das<br />

Projekt inmitten der Landschaft Spaniens ein großes<br />

Potenzial zur Anpassungsfähigkeit. Sowohl die Wohnungen<br />

selbst, als auch der Außenbereich lassen<br />

vielseitige Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten<br />

zu. Die Architekten realisierten trotz herausfordernder<br />

Niveauunterschiede einen architektonisch wie<br />

zweckmäßig vielschichtigen Wohnbau.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

32<br />

Magazin<br />

Unterschlupf<br />

für Eulen<br />

Wie ein Haufen rostiger Eisenteile wirkt das „Owl Creek“ genannte Haus in der<br />

bergigen Gegend von Colorado. Aber nur auf den oberflächlichen ersten Blick. Der<br />

„Rost“ ist die Farbe von verwittertem Stahl, mit dem ein Großteil der Dächer dieses<br />

Luxusheimes verkleidet ist und der auch die Grundstruktur der Architektur bildet.<br />

Fotos: Jeremy Bittermann<br />

Der Entwurf der „Owl Creek Residence“ entsprang<br />

der Idee, dass ein physischer Ort des Zusammenkommens<br />

Beziehungen und Verbindungen unter<br />

Freunden und Familienmitgliedern mit der Natur verstärken<br />

kann. So entstand aus dem Entwurf des aus<br />

Portland stammenden Büros Skylab Architecture ein<br />

fast dreieckiger Grundriss, der sich in die Hügel des<br />

Wintersportortes bei den Snowmass Mountains hineinduckt.<br />

Die Architekten haben die natürlichen Gegebenheiten<br />

und Neigungen des Terrains dazu benutzt,<br />

um die Körper in der Landschaft zu verankern.


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33<br />

Magazin<br />

Das einsam stehende, von zwei Familien gemeinsam<br />

genutzte Haus bietet jegliche Annehmlichkeit,<br />

vom Pool über Sauna bis zur Panoramaterrasse. Die<br />

Gemeinschaftsflächen sind so angeordnet, dass sie<br />

sowohl Privatheit wie auch Offenheit vermitteln. Zusätzlich<br />

haben die Planer alle Anstrengungen unternommen,<br />

um die Verbindung zwischen den 390<br />

Quadratmeter messenden Innenräumen und der<br />

Außenwelt aufrecht zu erhalten. Vom Eingangshof<br />

gelangt man durch ein Foyer zu einer Lounge, einem<br />

Bereich mit Sitzstufen, die dem Geländeverlauf angepasst<br />

sind. Im unteren Bereich der Architektur finden<br />

sich fünf Schlafräume, verbunden mit einem langen<br />

Gang, der entlang der V-Form des Grundrisses verläuft.<br />

Auf dieser Ebene liegen auch das Dampfbad<br />

und ein Heißwasserpool. Um die schon erwähnten<br />

Verbindungen zum Umraum zu gewähren, gibt<br />

es auf einer erhöhten Terrasse einen dreieckigen<br />

Outdoorpool und eine riesige Terrasse gleich neben<br />

der Küche. Ein kurzer Stiegenlauf verbindet<br />

alles mit den Gemeinschaftsräumen, die von einer<br />

zweigeschossigen Glaswand abgeschlossen sind.<br />

Sie formt die Spitze des dreieckigen Grundrisses.<br />

Die Gemeinschaftsräume sind von einer offenen<br />

Grundrissstruktur bestimmt.<br />

Die komplexe und verschlungene Stahlstruktur der<br />

Architektur hat man unverkleidet gelassen und die<br />

Materialpalette noch mit Holz, Stein und verwittertem<br />

Stahl ergänzt. Alles dient dazu, die Szenerie der<br />

Landschaft mit ihren Farben und Eigenheiten zu betonen<br />

und das Innere auszudehnen. Ein moderner<br />

Rückzugsort in diesem felsigen Erholungsgebiet.


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34<br />

Magazin<br />

Im Pinienhain<br />

Man sollte eigentlich keine Einfamilienhäuser mehr bauen, das sollte weltweit „verboten“<br />

sein. Die Gründe dafür sind bekannt und müssen nicht mehr erläutert werden.<br />

Trotzdem gibt es immer wieder Architekturen, auch Einfamilienhäuser, die es wert<br />

sind, betrachtet zu werden.<br />

Fotos: Rory Gardiner<br />

Eines ist das Projekt der Taller Héctor Barroso Architekten<br />

in einem weitläufigen Waldgebiet in Mexiko,<br />

in Valle de Bravo. Die Architekten haben hier fünf<br />

Baukörper verwirklicht, die sich in die Topografie der<br />

Gegend einfügen. Von Pinien umrahmt, die sich im<br />

Wind wiegen. Das Projekt mit der Bezeichnung „Entre<br />

Pinos“ hat 2018 den AZ Award in der Kategorie<br />

Best Residential Architecture, Single Family erhalten.<br />

Jedes der Häuser – völlig ident in seiner Typologie<br />

– besteht aus sechs Körpern, die dermaßen positioniert<br />

sind, dass sie einen Leerraum generieren, einen<br />

zentralen Hof sozusagen. Dieser Hof garantiert Ausblicke,<br />

aber auch Ruhe und Intimität. Gegen Norden<br />

sind die Volumina geschlossen, gegen Süden öffnen<br />

sie sichhin zum Garten und zum Wald und von hier<br />

werden die Innenräume auch mit Tageslicht versorgt.


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35<br />

Magazin<br />

TECTUS® Glas<br />

Ganzheitliches<br />

Beschlagsystem für<br />

Ganzglastüren<br />

Auf der Erdgeschossebene dehnen sich der Wohnraum,<br />

Küche, Essbereich und eines der Schlafzimmer<br />

in den Außenraum aus, um sich mit den Terrassen,<br />

Höfen und dem Garten zu verbinden. Im Obergeschoss<br />

rahmen die Fenster der drei weiteren Schlafräume<br />

die Ausblicke auf die herrlichen Bäume. Die<br />

Baumaterialien, wie Ziegel, Holz und Erde sind alle<br />

aus der Gegend. In den Innenräumen verschmelzen<br />

Möbel mit dem Holz der Deckenbalken und den<br />

lehmverputzten Wandflächen zu einer Einheit und<br />

bilden eine Sinfonie in Brauntönen. Der Lehm aus den<br />

Baugruben ist als das Hauptmaterial zum Verkleiden<br />

der Wände verwendet worden. So gesehen wächst<br />

die Architektur im wahrsten Sinn des Wortes aus der<br />

Erde. Viele weitere kleine Details, wie zum Beispiel<br />

die offenen Untersichten der Stiegenläufe verleihen<br />

ihr einen eigenen Reiz.<br />

Erfahren Sie mehr:<br />

www.tectus-glas.de


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

36<br />

Magazin<br />

Mut zum<br />

Wohnen<br />

Mut zur Gestaltung außergewöhnlicher Wohnräume findet man in Tschechien<br />

genug, siehe das Beispiel einer Wohnung für einen Musiker in Usti nad Labem. Mit<br />

einem minimalen Budget von 27.000 Euro hat sich der Künstler vom tschechischen<br />

Architekten Štěpán Havlík seine insgesamt 103 m 2 große Wohnung gestalten lassen.<br />

Das 33 m 2 große Tonstudie des Musikers war nicht Teil des Projektes.<br />

Fotos. Jakub Skokan, Martin Tůma<br />

Es handelte sich um ein Appartement im zweiten<br />

Stock eines Neubaus, einige Elemente, wie Böden und<br />

Fenster blieben unangetastet. Die Inspiration für das<br />

Design brachte der Besitzer ein: Es waren die Einrichtungen<br />

der vielen alten Häuser in den umliegenden<br />

Hügeln. Eine andere war seine Liebe zu den Bauernhöfen<br />

der Provence. Aus diesen eher unterschiedlich<br />

scheinenden Vorstellungen des Kunden schuf Architekt<br />

Havlik ein konkretes Resultat, ohne Phrasen der<br />

architektonischen Vergangenheit zu wiederholen.<br />

Der Entwurf entstand aus der Atmosphäre dieser<br />

Referenzen. Die Inneneinrichtung bezieht ihre Anregung<br />

aus den Holzmöbeln der Landhäuser und ihr<br />

Licht aus der Provence. Die Materialwahl ist von der<br />

umliegenden Natur beeinflusst. Die drei Grundwerkstoffe<br />

für den Innenbereich waren: ein dunkler Zementanstrich,<br />

Eichenholz und helles Birkensperrholz.<br />

Im Wohn-Essbereich und in der Küche entschied man<br />

sich zu einer abgehängten Decke. Unter dieser sind<br />

die unansehnlichen Installationen und Absaugungen<br />

verborgen. Ebenso enthält diese Decke jede Menge<br />

Spots um eine ausreichende Beleuchtung zu ermöglichen,<br />

auch verschiedenste Aufhängevorrichtungen<br />

sind in ihr integriert, da der Besitzer ein Kletterer ist<br />

und zu Hause oft trainiert. Die Decke ist überhaupt<br />

ein Blickfang: Sie ist in zarten, harmonischen Farben<br />

gestaltet und vermittelt durch ihre Facettierung eine<br />

natürliche Lebhaftigkeit. Verwendet wurden dafür<br />

nicht Gipskarton-, sondern vom Tischler gefertigte<br />

und montierte Sperrholzplatten, die wiederum an<br />

Kletterfelsen erinnern.


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37<br />

Magazin<br />

Den ursprünglich unnötig großen Eingangsbereich<br />

teilt nun eine Wand in ein separates WC und ein Foyer.<br />

So entsteht auch – im Augenblick des Eintretens<br />

– eine starke (Blick)Verbindung zu dem Fenster über<br />

dem Esstisch in der Küche. Die Wand ist von großen<br />

"Laden", die aus den Wänden kommen, bestimmt. Kleine<br />

Details, wie die Bänke und der Esstisch oder die<br />

Griffe an den Kleiderschränken zeugen von einer intensiven<br />

Hingabe des Architekten zur Gestaltung und<br />

viel Aufmerksamkeit für die Wünsche seines Kunden.<br />

mandl & bauer gmbh<br />

windorf 21, 4113 st. martin<br />

tel. +43 (0)7232 38 130<br />

office@mandl-bauer.at - www.mandl-bauer.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

38<br />

Magazin<br />

Schöne Aussichten –<br />

harmonische Symmetrie<br />

Mit dem Fenster- und Schiebetürsystem ONE hat der oberösterreichische Qualitätshersteller<br />

Josko Anfang des Jahres eine Weltneuheit auf den Markt gebracht.<br />

Minimalistisch schlank, kompromisslos symmetrisch, individuell abgestimmt – das<br />

Produkt überzeugt Architekten und designbewusste Bauherren gleichermaßen.<br />

Plus: Es lässt sich optimal mit bestehenden Josko Produktgruppen kombinieren.<br />

Fotos: Josko<br />

Somit hat man die Eleganz der Fenster zurückgebracht:<br />

mit modernen Dämmwerten – aber mit der<br />

minimalen Rahmenansicht früherer Architekturepochen.<br />

Das schlanke und symmetrische Design ist<br />

einheitlich über die ganze Familie erhältlich. Fenster,<br />

Schiebetüren, Terrassentüren und Fixteile haben immer<br />

eine Rahmenansicht von nur fünf Zentimetern.<br />

ONE bedeutet damit eine neue Ära und wird zur<br />

Speerspitze im Fensterbau. Zusätzlich komplettiert<br />

es den Josko Smart Mix und kann an einem Gebäude<br />

harmonisch mit bestehenden Produktgruppen wie<br />

dem Ganzglas-System FixFrame und der Fenster-Serie<br />

Platin verbaut werden.


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39<br />

Magazin<br />

+<br />

Eine besonders schöne Kombination der avantgardistischen<br />

Familie mit Josko FixFrame Elementen<br />

und dem Holz/Alu System Platin Classic gelang an<br />

einem Einfamilienhaus im oberösterreichischen Innviertel.<br />

Das Gestaltungsziel für den Umbau des Familiendomizils<br />

war klar definiert: Im Innenraum sollte<br />

eine Atmosphäre von Großzügigkeit und Helligkeit<br />

entstehen, gleichzeitig aber die Gemütlichkeit erhalten<br />

bleiben. Große Glasflächen sollten es sein, die<br />

nicht nur eine optimale Belichtung innen, sondern<br />

auch eine Symbiose von innen nach außen schaffen.<br />

Seither sorgen die Elemente mit integriertem Sonnen-<br />

und Insektenschutz für schöne Aussichten<br />

und für ein harmonisches Raumgefühl. Zusammen<br />

mit dem rahmenlosen Ganzglas-System fügen<br />

sich die großflächigen Fenster und Schiebetüren<br />

optimal in die Architektur ein. Die gewünschte<br />

Gemütlichkeit entsteht durch ONE App – Holzapplikationen<br />

in Eiche pearl grey schaffen moderne<br />

Behaglichkeit und Natürlichkeit. Im Küchenbereich<br />

runden Platin Classic Sprossenfenster den offenen,<br />

avantgardistischen Loft-Charakter ab.<br />

Josko Fenster &<br />

Türen GmbH<br />

T +43 (0)7763 2241-0<br />

office@josko.at<br />

www.josko.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

40<br />

Magazin<br />

Wenn jede<br />

Minute zählt<br />

Im Einsatzfall zählt für die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Kleinneusiedl<br />

jede Minute und ein reibungsloser Ablauf muss sichergestellt werden. Doch auch<br />

abseits des Einsatzgeschehens gibt es in einem Feuerwehrhaus sehr individuelle<br />

Anforderungen und eine durchdachte Schließanlage erleichtert die Zusammenarbeit.<br />

Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, hat sich Feuerwehrkommandant<br />

OBI Ernst Samuel nach umfassender Beratung durch die Firma ABUS für<br />

das System wAppLoxx entschieden.<br />

Fotos: ABUS<br />

Beim Gedanken an die Tätigkeiten der Feuerwehr<br />

denkt man in erster Linie an gefährliche Brandsituationen<br />

und fordernde Menschenrettungen. Und<br />

obwohl diese Szenarien natürlich immer wieder vorkommen,<br />

gibt es viele weitere Beschäftigungsfelder<br />

und tägliche Herausforderungen für die Feuerwehrkameraden.<br />

Es gibt unzählige unterschiedliche Funktionen,<br />

die innerhalb der Feuerwehr bekleidet werden<br />

und damit einhergehend auch diverse Rechte und<br />

Pflichten. Doch nicht nur die Feuerwehrleute sind<br />

für einen reibungslosen Ablauf verantwortlich. Auch<br />

die technische Ausstattung des Feuerwehrgebäudes<br />

ist ein ausschlaggebender Faktor. Dies fängt schon<br />

beim schnellen und reibungslosen Zugang zum Gebäude<br />

an. Hierfür bietet ABUS mit dem modernen<br />

Zutrittskontrollsystem wAppLoxx eine leistungsund<br />

anpassungsfähige Systemlösung.<br />

+


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

41<br />

Magazin<br />

Ob für die Außentüren ins Feuerwehrgebäude oder<br />

die Innentüren zu Verwaltungs- oder Gruppenräumen<br />

– wAppLoxx ist die passgenaue Sicherheitslösung<br />

für jeden Anspruch. Vorbei ist damit die Zeit der<br />

mechanischen Schließanlage, die zwar zuverlässig<br />

aber unflexibel ist, wenn sich Schließberechtigungen<br />

im Lauf der Zeit ändern. Für OBI Ernst Samuel haben<br />

sich im Lauf der Zeit mehrere Probleme mit dem<br />

bestehenden mechanischen Schließsystem ergeben:<br />

Durch die vielen Mitglieder ist es schwierig, die Übersicht<br />

über die ausgegebenen Schlüssel zu behalten,<br />

und beim Verlust nur eines Schlüssels müssten alle<br />

Türzylinder ausgetauscht werden. Außerdem muss<br />

der Schlüssel zum Feuerwehrhaus immer mitgetragen<br />

werden, um im Einsatzfall das Gebäude betreten<br />

zu können. Zusätzlich gibt es sich verändernde Berechtigungen,<br />

und wenn ein Mitglied die Feuerwehr<br />

dauerhaft verlässt, kann nie ganz sichergestellt werden,<br />

dass alle Schlüssel retourniert werden. Mit der<br />

elektronischen Schließanlage wAppLoxx von ABUS<br />

konnten all diese Herausforderungen auf einen<br />

Schlag aus der Welt geschafft werden.<br />

Die Bedienung der elektronischen Zylinder kann sowohl<br />

per Chip als auch per App vom Handy aus bedient<br />

und damit geöffnet werden, bei Verlust eines<br />

Chips kann dieser schnell und einfach gesperrt werden<br />

und die Schließberechtigungen der einzelnen<br />

Türen können geändert werden. Außerdem sind die<br />

Chips viel kostengünstiger als klassische Schlüssel<br />

und eine Öffnung ist auch aus der Ferne möglich,<br />

wenn beispielsweise dem Reinigungspersonal Zutritt<br />

zum Gebäude gewährt werden soll, aber kein Feuerwehrmitglied<br />

anwesend ist.<br />

Um allen Anforderungen gerecht zu werden, wurde<br />

die Steuereinheit WLX Control und um die großen<br />

Distanzen zu überwinden ein WLX Repeater verbaut<br />

sowie alle Türen mit einem Access Zylinder ausgestattet.<br />

Die Umstellung auf die moderne Zutrittskontrolle<br />

bedeutet für die Mitglieder der Feuerwehr<br />

Kleinneusiedl eine große Erleichterung ihres Arbeitsalltages.<br />

ABUS Austria GmbH<br />

T +43 (0)2236 660630<br />

info@abus.at<br />

www.abus.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

42<br />

Magazin<br />

Der Raucherpavillon<br />

Was macht eine Architektin, wenn sie an ein wunderschönes, gutbürgerliches Gasthaus<br />

in Graz einen Raucherbereich angliedern muss? Claire Braun entwarf diesen<br />

als Nurgklaskonstruktion, in der die notorischen Raucher ihrem gesundheitsschädigenden<br />

Laster wenigstens im offenen Raum weiter frönen können. Der sogenannte<br />

Raucherunterstand für den Wienerwirt durfte – laut Bauordnung – nur eine „nicht<br />

dichtrelevante” Konstruktion sein. Das heißt auf deutsch, dass mindestens 50% der<br />

Fassadenfläche offen bleiben mussten.<br />

Fotos: Martin Steinkellner<br />

Der Entwurf wird allen diesen Anforderungen gerecht<br />

und steigert gleichzeitig die Attraktivität des<br />

Gasthauses mit seinem schönen (2016 schönster<br />

Gastgarten in Graz) Außenbereich. Der Pavillon ist<br />

nun ein geschützter, transparenter Teil des Gartens,<br />

der in der Dämmerung und Dunkelheit die Lichter reflektiert<br />

und durch die Spiegelungen in den Gläsern<br />

die Faszination des Ortes steigert. Die Grenzen zwischen<br />

Innen- und Außenraum werden aufgelöst. Zu<br />

diesem Fluss tragen auch der von innen nach außen<br />

durchgehende Boden aus Teakholz und die Möblierung<br />

bei. Auch die Beleuchtung ist im Innen- und<br />

Außenraum gleich. Die Beleuchtungskörper sind aus<br />

Glas, und zwar handgeformte Objekte als Gegensatz<br />

zu den starren Scheiben.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

43<br />

Magazin<br />

Alle Teile des Objektes mit Ausnahme der Knotenverbindungen<br />

und der (nicht sichtbaren) Einspannung<br />

sind aus Glas. Wände, Stützen, Unterzüge und auch<br />

das Dach werden aus mehrschichtigem Verbundsicherheitsglas<br />

gebildet. Die Wandscheiben sind in<br />

Stahlwinkel, die auf einer Stahlbetonplatte befestigt<br />

sind, eingespannt. Die Einspannung ist aber nicht<br />

sichtbar, da auf der Bodenplatte eine aufgeständerte<br />

Holzkonstruktion in Höhe der Stahlwinkel als Fußbodenbelag<br />

liegt. Die Glasscheiben für das Dach liegen<br />

auf Unterzügen (auch aus Glas), die wiederum auf<br />

senkrechten Glasfinnen gelagert sind. Diese Finnen<br />

bestehen aus 3 Scheiben mit einer Gesamtstärke von<br />

4,8 cm. Die Entwässerung des Glasdaches erfolgt<br />

durch eine Neigung von 3%. Anstelle einer Dachrinne<br />

ist ein Glasstab mit 5 cm Höhe leicht schräg<br />

(um auch hier Gefälle zu erzeugen) auf dem Dach<br />

angebracht. Der gläserne Stab wird über das Dach<br />

als gläserne Rinne zu einer Schotterschichte geführt.<br />

Die Elektroleitungen sind übrigens in den Glasfugen<br />

verlegt und somit sind keine Installationen sichtbar.<br />

Zur Temperierung des Pavillons wurde in die Bodenplatte<br />

eine Fußbodenheizung eingebaut.<br />

INSPIRATION: VIEWTURE.MEDIA<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

44<br />

Bau & Recht<br />

Novelle der<br />

Wiener Bauordnung<br />

Wien wächst. Seit 1991 ist die Gesamtbevölkerung der Stadt von 1.564.051 auf<br />

1.888.776 gewachsen und soll um das Jahr 2025 sogar die zwei Millionen Marke<br />

erreichen. Wien wurde zudem in der Mercer-Studie zum zehnten Mal in Folge zur<br />

Stadt mit der höchsten Lebensqualität ernannt, weshalb es nicht überrascht, dass<br />

die Bevölkerungszahl stetig steigt.<br />

Text: Mag. Matthias Nödl, Julia Mörzinger<br />

Das Bevölkerungswachstum führt naturgemäß<br />

zu einer steigenden Nachfrage auf<br />

dem Wiener Wohnungsmarkt – der bereits<br />

seit Jahren begrenzt ist – und in diesem<br />

Zusammenhang auch zu einem Anstieg<br />

der Immobilienpreise und der monatlichen<br />

Mietkosten. Die ansteigenden Immobilienpreise<br />

resultieren auch daraus, dass der<br />

Grundstücks- und Immobilienmarkt seit der<br />

Finanzkrise für privates Investment attraktiver<br />

geworden ist.<br />

Um diesem Trend entgegenzuwirken, wurde<br />

mit der am 21.03.<strong>2019</strong> in Kraft getretenen<br />

Novellierung der Wiener Bauordnung die<br />

neue Widmungskategorie „Gebiete für geförderten<br />

Wohnbau“ eingeführt. Diese neue<br />

Kategorie ersetzt die bisherige Kategorie<br />

„Gebiete für förderbaren Wohnbau“, die nur<br />

Aspekte der Energieeffizienz und der damit<br />

verbundenen Technologie beim Bau von<br />

Gebäuden umfasste und in der Praxis kaum<br />

effizient war.<br />

Das erklärte Ziel der neuen Kategorie ist<br />

die Förderung des leistbaren Wohnens. Gemäß<br />

den Gesetzesmaterialien soll die neue<br />

Widmungskategorie nicht nur zu niedrigeren<br />

Herstellungskosten und günstigeren<br />

Mieten führen, sondern auch eine generell<br />

preisdämpfende Wirkung am Wohnungsmarkt<br />

entfalten.<br />

Die neue Kategorie bringt einige Einschränkungen<br />

und Verpflichtungen für die Eigentümer<br />

der betroffenen Liegenschaften, und<br />

damit Eingriffe in das Eigentumsrecht mit<br />

sich. Diese Eingriffe in das Eigentumsrecht<br />

werden vom Landesgesetzgeber für gerechtfertigt<br />

erachtet; dies zumal der Verfassungsgerichtshof<br />

in der jüngeren Ver-<br />

gangenheit sinngemäß bestätigt hat, dass<br />

Eingriffe in das Eigentumsrecht zum Zwecke<br />

der Schaffung leistbaren Wohnraums<br />

im „Ermessensspielraum“ des Gesetzgebers<br />

liegen.<br />

Gemäß § 6 Abs 6a Wiener Bauordnung ist<br />

nunmehr bei der Errichtung von Gebäuden<br />

im Gebiet des geförderten Wohnbaus ein<br />

überwiegender Teil des Gebäudes für geförderte<br />

Wohnungen bereitzustellen. Nach<br />

allgemeinem Verständnis würde man unter<br />

einem überwiegenden Teil grundsätzlich einen<br />

Anteil von über 50 % verstehen. In der<br />

Planungsgrundlage der Stadt Wien wurde<br />

jedoch festgelegt, dass der Mindestanteil<br />

der geförderten Wohnnutzfläche zwei<br />

Drittel betragen soll. Gemäß der Planungsgrundlage<br />

wurde der höhere Anteil der geförderten<br />

Wohnnutzfläche zur gesamten<br />

Wohnnutzfläche festgelegt, um ein signifikantes<br />

Volumen an neuen leistbaren Wohnungen<br />

zu ermöglichen.<br />

Die neue Widmungskategorie, die als Unterfall<br />

der Baulandwidmung „Wohngebiet“ und<br />

„Gemischtes Baugebiet“ zur Anwendung<br />

kommt, wird erst (i) bei der Neuausweisung<br />

von Wohngebieten oder gemischten Baugebieten,<br />

(ii) bei Widmungsänderungen im<br />

Bauland, (iii) bei der Erhöhung der für Wohnungen<br />

nutzbaren zulässigen baulichen<br />

Dichte („Verdichtungen“) und (iv) bei der<br />

Ausweisung von Hochhäusern angewendet.<br />

Aufrechte Baulandwidmungen bleiben von<br />

der neuen Widmungskategorie unberührt.<br />

Obwohl in anderen Bundesländern bereits<br />

ähnliche Widmungskategorien vorgesehen<br />

sind, stellt die in Wien eingeführte Kombination<br />

der zulässigen Widmung einerseits<br />

mit Miet- und Verkaufspreisgrenzen andererseits<br />

einen gänzlich neuen Ansatz dar.<br />

Denn um in Zukunft eine Baugenehmigung<br />

in der Kategorie „Gebiete für geförderten<br />

Wohnbau“ zu erhalten, muss dem Bauansuchen<br />

ein Nachweis über die Angemessenheit<br />

der Grundkosten angeschlossen<br />

sein. Die Angemessenheit der Grundkosten<br />

ergibt sich aus dem Wiener Wohnbauförderungs-<br />

und Wohnhaussanierungsgesetzes<br />

(WWFSG) und kann z. B. durch Vorlage des<br />

Kaufvertrages oder eine entsprechende<br />

Bescheinigung der Gemeinde nachgewiesen<br />

werden. Die Grundkosten (Kaufpreis)<br />

gelten dann als „angemessen“, wenn bei<br />

Übertragung des Eigentums an einer Fläche<br />

zur Errichtung und Bereitstellung von<br />

Wohnungen die Höhe von EUR 188,00 pro<br />

Quadratmeter der oberirdischen Bruttogrundfläche<br />

bei raumbildenden Bauteilen<br />

nicht überschritten wird.<br />

Zusätzlich darf der Hauptmietzins für geförderte<br />

Wohnungen für die Förderungsdauer<br />

(40 Jahre) höchstens mit einem Betrag von<br />

insgesamt EUR 4,97 je Quadratmeter Nutzfläche<br />

und Monat begehrt werden. Dieser<br />

Betrag ist inflationsbereinigt und an den<br />

von der Statistik Austria veröffentlichten<br />

Verbraucherpreisindex 2015 gekoppelt.<br />

Während der Förderungsdauer von 40 Jahren<br />

können somit geförderte Wohnungen<br />

nur zu einem Mietzins vermietet werden,<br />

der diese Obergrenze nicht überschreitet.<br />

Des Weiteren ist zur Sicherung der Inanspruchnahme<br />

der Förderung im Grundbuch<br />

auf der entsprechenden Liegenschaft ein<br />

Veräußerungsverbot zugunsten des Landes<br />

Wien einzuverleiben, dessen Nachweis<br />

spätestens mit der Baubeginnanzeige zu


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| BA12-10G |<br />

Bau & Recht<br />

Der Grundstein<br />

für die Architektur<br />

der Zukunft.<br />

Building Automation von Beckhoff.<br />

erbringen ist. Die Veräußerung der Liegenschaft<br />

während der Förderungsdauer bedarf daher der<br />

Zustimmung der Stadt Wien. Dadurch soll der spekulative<br />

Verkauf von geförderten Grundstücken für<br />

die Förderungsdauer verhindert und damit die ordnungsgemäße<br />

Verwendung der Förderung sichergestellt<br />

werden.<br />

Künftig ist bei Bauvorhaben auf Grundstücken, die<br />

als „Gebiete für geförderten Wohnbau“ gewidmet<br />

sind, mit der Fertigstellungsanzeige auch die Förderungszusage<br />

der Landesregierung nachzuweisen,<br />

damit die Anwendung der günstigeren Mietzinsvorschriften<br />

sichergestellt ist. Die Verwaltung der Förderung<br />

erfolgt im Rahmen der Privatwirtschaftsverwaltung<br />

der Stadt Wien, weshalb kein Rechtsanspruch<br />

des Antragstellers auf eine Förderung besteht. Für<br />

den Bauherrn kann daher das Risiko bestehen, dass<br />

die Förderungszusicherung nicht erteilt wird und die<br />

Fertigstellungsanzeige nicht erstattet werden kann,<br />

obwohl das Bauvorhaben faktisch fertiggestellt ist.<br />

Die Fertigstellungsanzeige ist jedoch zwingend erforderlich<br />

für die zulässige Benützung des Gebäudes.<br />

Nicht unerwähnt bleiben kann, dass es aufgrund<br />

der mit der neuen Widmungskategorie verbundenen<br />

Beschränkungen nicht nur rechtliche, sondern<br />

auch wirtschaftliche Bedenken gibt. Insbesondere<br />

wird in der Praxis befürchtet, dass es aufgrund dessen<br />

zu einer weiteren Verknappung von Bauland für<br />

Wohnzwecke, einem verstärkten Wettbewerb zwischen<br />

gewerblichen Bauträgern und einer möglichen<br />

Querfinanzierung geförderter Wohnungen durch die<br />

Mieter von nicht gefördertem Wohnraum kommen<br />

wird; dies mit der Folge, dass Wohnraum nicht günstiger,<br />

sondern teurer wird. Es bleibt daher abzuwarten,<br />

welche Auswirkungen die neuen Regelungen auf<br />

den Wiener Wohnungsmarkt haben werden.<br />

Skalierbare<br />

Steuerungstechnik<br />

Das modulare Steuerungssystem<br />

von Beckhoff bietet Lösungen<br />

vom leistungsstarken Industrie-PC<br />

oder Embedded-PC als Gebäudeleitrechner<br />

bis zum dezentralen<br />

Ethernet-Controller.<br />

www.beckhoff.at/building<br />

Der Automatisierungsbaukasten<br />

Das Beckhoff-Busklemmensystem<br />

für die Anbindung<br />

der Datenpunkte unter stützt<br />

mit 400 verschiedenen<br />

I/O-Klemmen alle gängigen<br />

Sensoren und Aktoren.<br />

Mit PC- und Ethernet-basierter Steuerungstechnik von Beckhoff<br />

lassen sich alle Gebäudefunktionen softwarebasiert realisieren.<br />

Das durchgängige Automatisierungskonzept mit Hard- und Softwarebausteinen<br />

für alle Gewerke bietet maximale Flexibilität<br />

bei geringen Engineeringkosten. Die Automatisierungssoftware<br />

TwinCAT beinhaltet alle wesentlichen Gebäudefunktionen sowie<br />

eine standardisierte Systemintegration über Ethernet, BACnet/IP,<br />

OPC UA oder Modbus TCP. Der Beckhoff Baukasten erfüllt eine<br />

Gebäudeautomation nach Energieeffi zienzklasse A.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

46<br />

<strong>architektur</strong>szene<br />

Der ländliche Raum<br />

als globale Herausforderung<br />

Landflucht ist ein Problem, das nicht nur Österreich betrifft. Auf der ganzen Welt sorgen<br />

stark voranschreitende Urbanisierungsprozesse dafür, dass immer mehr Menschen<br />

von der Region in die Großstädte ziehen. Die Ausstellung „Rural Moves – The Songyang<br />

Story“ im Architekturzentrum Wien zeigte, mit welchen Strategien sich die Pekinger<br />

Architektin Xu Tiantian dieser Herausforderung stellt.<br />

Text: Dolores Stuttner Fotos: Wang Ziling<br />

Sie reichen von kleinmaßstäblichen architektonischen<br />

Interventionen bis hin zu<br />

Bürgerbeteiligungsmaßnahmen samt der<br />

Einbindung regionaler Handwerker. Mit gezielter<br />

Stärkung der regionalen Identität war<br />

es der Planerin möglich, positive Zukunftsperspektiven<br />

für die ökonomische, kulturelle<br />

und soziale Entwicklung der Region zu<br />

schaffen. Die Geschichte der Architektur<br />

von Songyang wurde in Form von Fotos, Filmen<br />

und Modellen erzählt.<br />

Maßnahmen, die Früchte tragen<br />

Die Ausstellung selbst präsentierte nicht<br />

nur ausgewählte Projekte von Xu Tiantian,<br />

sondern gewährte auch Einblick in die<br />

Geschichte der Region und deren Bevölkerung.<br />

Die Vergangenheit des Landkreises<br />

inspirierte schließlich auch die Planerin.<br />

Bei jedem ihrer Projekte berücksichtigte<br />

sie die Brauchtümer und die Tradition von<br />

Songyang. Nur auf diese Weise war es der<br />

Architektin möglich, sowohl identitätsstiftende<br />

Bauten als auch neue Produktionsund<br />

Arbeitsstätten zu errichten. So war Xu<br />

Tiantian unter anderem für die Realisierung<br />

einer Fabrik zur Zuckeraufbereitung, einem<br />

Gemeinschafts- und einem Bambuspavillon,<br />

einem Teehaus und einer Brücke über den<br />

Songyin-Fluss verantwortlich.<br />

Derzeit deutet alles darauf hin, dass die Geschichte<br />

von Songyang eine positive Wendung<br />

nimmt. In einigen Dörfern siedelten<br />

sich bereits Vintageläden an. Auch stellen<br />

Kleinunternehmer die ersten Ferienhäuser<br />

für Touristen zur Verfügung. Die neue Autobahn<br />

in die Region wurde ebenfalls schon<br />

fertiggestellt, wobei in den nächsten Jahren<br />

auch ein Regionalflughafen – letztgenannte<br />

Großprojekte kommen in erster Linie dem<br />

Tourismus zugute – mehr Besucher in die<br />

Gegend bringen soll.<br />

Akupunkturen in der Landschaft<br />

Der Landkreis Songyang ist im Südosten<br />

der Provinz Zehjiang gelegen und setzt sich<br />

aus 400 Dörfern zusammen. Geprägt wird er<br />

von Bergen sowie dem Fluss Songyin. Aufgrund<br />

ihrer malerischen Landschaft und der<br />

langjährigen Tradition ist die Region auch<br />

heute noch für Touristen attraktiv. Doch nur<br />

die wenigsten Menschen bleiben auf Dauer<br />

in Songyang – wie viele rurale Gegenden<br />

Chinas ist die Region von Landflucht betroffen.<br />

Die drohende Abwanderung erweist<br />

sich nicht nur für die Dörfer, sondern auch<br />

für die denkmalgeschützte Landschaft als<br />

Risiko. Diese ist nämlich seit Jahrhunderten<br />

von der menschlichen Präsenz und Arbeit<br />

geprägt – ein dauerhafter Verlust wichtiger<br />

Traditionen hätte als Konsequenz eine weitere<br />

unaufhaltbare Landflucht. Der Versuch<br />

der Regierung Chinas, die Region durch<br />

Großprojekte zu beleben, scheiterte. Die Erschließung<br />

des Landkreises durch Schnellzüge<br />

und Straßenerneuerungen konnte der<br />

Abwanderung keinen Einhalt gebieten.<br />

Die Lösung für das Abwanderungsproblem<br />

kam in Gestalt der Planerin Xu Tiantian. Die<br />

erste chinesische Architektin mit einem eigenen<br />

Büro machte es sich gemeinsam mit<br />

der kommunalen Regierung zur Aufgabe,<br />

die Region unter Einbeziehung der ortsansässigen<br />

Handwerker und Dorfgemeinschaften<br />

zu beleben. Dabei setzte sie mit<br />

ihren Projekten sogenannte „Akupunkturen“<br />

in die Landschaft. Es handelt sich hier<br />

um kleinmaßstäbliche Baumaßnahmen, mit<br />

denen es letzten Endes möglich war, der


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47<br />

<strong>architektur</strong>szene<br />

ländlichen Gegend zu einem organischen<br />

und trotzdem dynamischen Wachstum zu<br />

verhelfen. Auch wurde durch diese Maßnahmen<br />

mittlerweile eine neue Generation<br />

moderner Landbewohner angelockt. Zu verdanken<br />

ist diese Entwicklung der sensiblen<br />

Herangehensweise der Architektin. Denn<br />

das Ziel von Xu Tiantian war es, das Bestehende<br />

nicht zu planieren, sondern in der Region<br />

bereichernde Verbindungspunkte zu<br />

schaffen. Hiermit war es möglich, Altes mit<br />

Zeitgemäßem zu verbinden und der Region<br />

zu einer neuen Identität zu verhelfen, ohne<br />

die Tradition zu zerstören.<br />

Diese durchaus positive Entwicklung in<br />

Songyang zeigt auf, dass es nicht immer<br />

Projekte großen Ausmaßes sein müssen, die<br />

einen Wandel in der Region herbeiführen.<br />

Schon kleine Maßnahmen, die es schaffen,<br />

die Eigenschaften der Gegend einzufangen,<br />

und diese in einen modernen Kontext setzen,<br />

können das Problem der Landflucht<br />

lösen. Voraussetzung ist eine Auseinandersetzung<br />

mit der Region und ihren Bewohnern<br />

– auch Beteiligungsprozesse haben<br />

dabei einen hohen Stellenwert. Wichtig ist,<br />

beim Bauen die Bedürfnisse der Menschen<br />

zu berücksichtigen.<br />

Von Songyang lernen<br />

Viel zu lange wurde das Land als Ressource<br />

für die Stadt angesehen. Dabei wurde darauf<br />

vergessen, dass die Stadt ohne einen regionalen<br />

Bezug nicht diskutierbar ist – dies gilt<br />

vor allem in Hinblick auf die Architektur. Nur<br />

dann, wenn das Zusammenspiel von Stadt<br />

und Land berücksichtigt wird, ist es möglich,<br />

durchdachte planerische Übergänge<br />

zu schaffen. Experten sind sich daher einig,<br />

dass Landflucht eine Herausforderung ist,<br />

der sich vor allem die Architektur und Raumplanung<br />

stellen müssen. Immerhin handelt<br />

es sich hier um ein komplexes Phänomen,<br />

das nicht nur Einzelpersonen, sondern auch<br />

Familien und ganze Dörfer und damit den<br />

bebauten Raum betrifft. Dies gilt ebenso für<br />

Österreich, das mit dem Problem der Landflucht<br />

seit den 1970er Jahren zu kämpfen<br />

hat. Mittlerweile sind hierzulande ganze Regionen<br />

vom Problem der Abwanderung betroffen.<br />

Insbesondere für die ortsansässige,<br />

oft ältere Bevölkerung ist diese Tendenz mit<br />

erheblichen Nachteilen verbunden. Nicht<br />

nur ist ein steigender Mangel an Nahversorgern<br />

zu verzeichnen – jede vierte Gemeinde<br />

in Österreich muss ohne Lebensmittelgeschäft<br />

auskommen – auch hinken ländliche<br />

Gegenden den Städten in Bezug auf Barrierefreiheit<br />

hinterher. Des Weiteren sind die<br />

Einfamilienhäuser in vielen Regionen für die<br />

heutigen Wohn- und Lebensverhältnisse zu<br />

groß und weisen daneben schlechte Energiewerte<br />

auf – aus Spargründen können<br />

dann lediglich ein oder zwei Räume beheizt<br />

werden.<br />

Strukturelle Veränderungen dieser Größenordnung<br />

sehen in verschiedenen Ländern<br />

anders aus. Trotzdem gibt es in Bezug auf<br />

die Landflucht einige Gemeinsamkeiten, sodass<br />

sich auch für Staaten auf anderen Kontinenten<br />

die Möglichkeit ergibt, voneinander<br />

zu lernen. Eine Region, die es hierzulande<br />

geschafft hat, der ländlichen Abwanderung<br />

entgegenzuwirken, ist das Rheintal in<br />

Vorarl berg. In diesem Landkreis verschwimmen<br />

die Grenzen zwischen städtisch und<br />

ländlich zusehends. Die Verbindung mehrerer<br />

Gemeinden zu einer Region erwies sich<br />

als guter Lösungsansatz. Im Rheintal konnte<br />

durch gemeindeübergreifende Kooperation<br />

ein Landstrich mit Arbeitsplätzen, guter<br />

Verkehrsinfrastruktur und leistbaren Wohnungen<br />

geschaffen werden. Dies führte zu<br />

einer Belebung der Region, die im Vergleich<br />

zu den 1970er Jahren nun einen deutlichen<br />

Anstieg an Wohnbauten aufweist. Des Weiteren<br />

war es auf diese Weise möglich, eine<br />

regionale Marke und Identität zu schaffen.<br />

Auch zeigt die Geschichte von Songyang,<br />

dass es nicht ausreicht, Dörfer durch neue<br />

Eisenbahnstrecken und Autobahnen zu erschließen.<br />

Damit eine Region floriert, gilt es,<br />

unter Mitarbeit der Bevölkerung bestehende<br />

Ressourcen in den Gemeinden wiederherzustellen<br />

und diese zu integrieren. Nur<br />

so gelingt es, resiliente und (energie)autarke<br />

Dörfer aufzubauen, die sich unabhängig<br />

zu den umliegenden Großstädten eine Identität<br />

aufbauen.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

48<br />

Sozialer Wohnraum<br />

Sozialer Wohnraum<br />

in Städten<br />

365 Tage im Jahr, rund um die Uhr bietet die Gruft der Caritas Wien obdachlosen<br />

Menschen einen Zufluchtsort. Sie erhalten nicht nur einen Platz zum Schlafen, sondern<br />

auch sauberes Essen und menschliche Wärme. Das Team unterstützt die Menschen<br />

außerdem dabei, wieder in der Gesellschaft Fuß zu fassen. In den letzten zehn Jahren<br />

ihres über 30-jährigen Bestehens hat die Einrichtung einen architektonischen Wandel<br />

erfahren. Durch die Gestaltung der Trimmel Wall Architekten ZT GmbH wurde das<br />

Umfeld den Bedürfnissen von Mitarbeitern und Bewohnern angepasst. Die Gruft ist<br />

ein gelungenes Beispiel für eine soziale Betreuung bedürftiger Menschen mitten in der<br />

Stadt, die sogar in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum stattfinden kann.<br />

Text & Fotos: Dolores Stuttner<br />

Ein zentraler Standort –<br />

eine zentrale Rolle<br />

Was als Experiment der Pfarre Mariahilf und<br />

einiger Schüler ins Leben gerufen wurde, hat<br />

sich im Laufe der Zeit zu einem Fixpunkt der<br />

sozialen Betreuung ausgeweitet. Bereits seit<br />

1986 stellt die Gruft einen fixen Bestandteil<br />

unter den sozialen Einrichtungen Wiens dar<br />

– sie gilt hierzulande sogar als die bekannteste<br />

Caritas Einrichtung für bedürftige<br />

Menschen. Direkt unter der Mariahilfer Kirche<br />

befindet sich die Gruft. Ironischerweise<br />

handelt es sich hierbei um einen Platz, der<br />

ursprünglich nicht für die Lebenden gedacht<br />

war – daher rührt auch der Name der Einrichtung.<br />

Heute herrscht an diesem Ort aber<br />

reges Leben. Für viele bedürftige Menschen<br />

stellt die Gruft sogar den einzigen Fixpunkt<br />

in ihrem Alltag dar – damit nimmt die Einrichtung<br />

einen wichtigen Platz als Wohnund<br />

Lebensraum für Obdachlose ein.<br />

Gegründet wurde das Konzept von Pater<br />

Albert Gabriel, dem Pfarrer der Kirche. Mit<br />

Schülern des Amerling-Gymnasiums richtete<br />

er eine Wärmestube ein. In der Anfangszeit<br />

hatte man nur zwei Stunden am Tag<br />

geöffnet. Das Konzept erfreute sich jedoch<br />

so großer Beliebtheit, dass schon bald Öffnungszeiten<br />

und Angebot ausgeweitet<br />

wurden. In der Anfangszeit bot die Einrichtung<br />

noch keine Schlafstellen an. Allerdings<br />

stellte sich den Verantwortlichen bald die<br />

Frage, wie obdachlosen Personen auch in<br />

der Nacht geholfen werden könne. So ist die<br />

Gruft seit 1994 24 Stunden lang geöffnet –<br />

zu verdanken ist dies vor allem den zahlreichen<br />

Spenden.<br />

Heute ist die Gruft die wichtigste Betreuungseinrichtung<br />

für wohnungslose Männer<br />

und Frauen in Wien. Sie kümmert sich um<br />

die Grundbedürfnisse ihrer Bewohner und<br />

deckt somit ein breites Spektrum an Hilfestellungen<br />

ab. Noch vor zehn Jahren waren<br />

die Mitarbeiter dazu gezwungen, unter<br />

schwierigen Bedingungen zu arbeiten. In<br />

den Räumen unter der Mariahilfer Kirche<br />

gab es weder Tageslicht noch eine ausreichende<br />

Zahl an Aufenthalts- und Entspannungszonen.<br />

Auch in puncto Barrierefreiheit<br />

wies die „alte“ Gruft erhebliche Mängel auf<br />

– dies sollte sich ab dem Jahr 2009 ändern.<br />

Die Gruft baut aus<br />

Die Betreiber der Gruft sind der Meinung,<br />

dass warmes Essen, frische Kleidung und<br />

ein Schlafplatz ein Grundbedürfnis aller<br />

Menschen ist. Um diese zu erfüllen, erwiesen<br />

sich die Standards der alten Räumlichkeiten<br />

als unzureichend. Als ersten Schritt<br />

kam es daher zur Gründung der „Zweiten<br />

Gruft“. In dieser Einrichtung finden Obdachlose<br />

aus den neuen EU-Ländern Zuflucht.


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49<br />

Die Gruft<br />

Der Standort der Zweigstelle befindet sich<br />

– diesmal abseits des Wiener Stadtzentrums<br />

– im 18. Wiener Gemeindebezirk. Ein Altbau<br />

dient bedürftigen Personen hier als Notunterkunft.<br />

Eine Besonderheit der „Zweiten<br />

Gruft“ ist die Notschlafstelle für Frauen. Mit<br />

dem Ausbau der Einrichtung will man eine<br />

zielgruppen- und geschlechtsspezifische<br />

Betreuung ermöglichen. Hiermit will die Caritas<br />

sicherstellen, dass jeder Mensch individuelle<br />

Unterstützung erhält.<br />

Doch die Gruft machte in den letzten Jahren<br />

nicht nur durch ihren neuen Standort von<br />

sich reden. Auch die bestehende Einrichtung<br />

im 6. Wiener Gemeindebezirk wurde gemäß<br />

den Plänen der Trimmel Wall Architekten ZT<br />

GmbH modernisiert und ausgebaut. So übersiedelte<br />

die Gruft – einem Zubau sei Dank –<br />

aus den Räumlichkeiten unter der Mariahilfer<br />

Kirche in den Pfarrgarten. Im sogenannten<br />

Tageszentrum der Einrichtung kommen Bewohner<br />

und Mitarbeiter nun in den Genuss<br />

von lang ersehntem Tageslicht. Raumhohe<br />

Fenster ermöglichen vom Erdgeschoss aus<br />

außerdem einen Blick in den Pfarrgarten.<br />

Doch auch die ursprüngliche Gruft ist immer<br />

noch in Betrieb. Die Räumlichkeiten unter<br />

der Kirche dienen nach wie vor als Schlafplatz.<br />

Die Notschlafstelle selbst wurde im<br />

Mai 2016 sogar auf 68 Plätze erweitert.<br />

Da die neue Einrichtung rund um die Uhr<br />

geöffnet hat und sich in unmittelbarer Nähe<br />

von Wohnungen befindet, war es den Planern<br />

wichtig, störende Lärmentwicklungen<br />

zu vermeiden. Der barrierefreie Zugang<br />

zur Einrichtung wurde daher als gedeckter<br />

Laubengang konzipiert. Die Gestaltungselemente<br />

des Laubengangs kamen auch beim<br />

Neubau zum Einsatz. Dieses vermittelt mit<br />

seiner Beplankung aus Lärchenholz ein warmes,<br />

natürliches Aussehen.<br />

Architektonische Mindeststandards<br />

für Bewohner und Mitarbeiter<br />

Mit dem Umbau der Einrichtung erfuhren<br />

auch die Mitarbeiter eine Verbesserung ihrer<br />

Arbeitsbedingungen. Büros, Teeküche,<br />

Besprechungsraum und die psychologische<br />

Betreuung wurden im Obergeschoss angesiedelt.<br />

Auch obdachlosen Klienten ist – vorausgesetzt<br />

sie nehmen eine Beratung in<br />

Anspruch – der Zugang zum ersten Stock<br />

gestattet. Ein nunmehr begrüntes Dach<br />

samt Bäumen auf dem Neubau schafft außerdem<br />

einen Ausgleich zur verkleinerten<br />

Rasenfläche im Pfarrhof. Auf der Atriumterrasse<br />

hat das Personal die Möglichkeit, sich<br />

zu entspannen und durch einen Blick auf<br />

Baumkronen und den begrünten Dachgarten<br />

Abstand vom Alltag zu gewinnen.<br />

Tageslicht und Terrasse erscheinen in der<br />

Betreuungseinrichtung nach mehr als 30<br />

Jahren Existenz im Keller der Mariahilfer Kirche<br />

wie ein Luxusgut. Das soll und darf die<br />

Erweiterung von Trimmel Wall Architekten<br />

aber nicht sein – vielmehr müssen Fenster<br />

und Entspannungszonen für soziale Einrichtungen<br />

zum Mindeststandard gehören. Nur<br />

auf diese Weise ist die Aufenthaltsqualität<br />

für Bewohner und Mitarbeiter – und damit<br />

eine umfassende Betreuung – gesichert.<br />

Rigips Habito<br />

DIE Innovation im Trockenbau<br />

So individuell wie Ihre Wünsche<br />

Ganz egal, wie Sie Ihre Räume einrichten wollen – mit<br />

RIGIPS Habito geht das ab sofort ganz einfach. Und ganz<br />

ohne Dübel. Denn mit der massiven Gipsplatte können<br />

selbst schwerste Lasten ganz problemlos überall angebracht<br />

werden – einfach, sicher und sauber.<br />

Ob individuelles Wohnkonzept, platzsparende Wandnutzung<br />

in Büros oder originelle Shops – Rigips Habito bietet überall<br />

größtmögliche Gestaltungsfreiheit und Flexibilität.<br />

• Einfachste Befestigung nur mit Schraubendreher und<br />

Schrauben<br />

• Schnelles, sicheres Anbringen von Regalen, Flachbildschirmen<br />

(ohne Schwenkarm) und Schränken<br />

• Keine Nachteile der herkömmlichen Bauweise – kein<br />

Bohren, kein Dübeln, weder Lärm noch Dreck<br />

Hält viel und hält viel aus<br />

Belastungsprüfungen bestätigen, dass die RIGIPS Habito<br />

Systeme mit doppelt so hohen Konsollasten beansprucht<br />

werden können als konventionelle Trockenbausysteme.<br />

• An einfach beplankten Wänden können nun bis zu 80 kg<br />

pro Laufmeter montiert werden<br />

• An doppelten beplankten Wänden können 140 kg pro<br />

Laufmeter montiert werden<br />

Die Befestigung kann an jeder beliebigen Stelle der Wand<br />

durchgeführt werden, auf Befestigungsplatten aus Holz oder<br />

Metall kann dabei explizit verzichtet werden.<br />

www.rigips.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

50<br />

Wie wohnen wir?<br />

Wohnen in<br />

der Seestadt<br />

Ensemble im Seeparkquartier / Wien /<br />

Freimüller-Söllinger Architektur ZT-GmbH<br />

Fotos: A. Ehrenreich<br />

Prolog<br />

Es ist ein langer Weg in die Seestadt, ca. 55 Minuten<br />

benötigt man zum Beispiel von Meidling in die neue<br />

Stadt am anderen Ende von Wien. Während der Reise<br />

mit den Öffis durch mehrere Bezirke Wiens fährt man<br />

auch im 22.sten an der von Roland Rainer erbauten<br />

Siedlung in der Tamariskengasse vorbei. Von der<br />

U-Bahn blickt man direkt hinunter auf dieses Wohnparadies.<br />

In jenem Konzept eines verdichteten Flachbaus<br />

gibt es 232 Wohnungen mit über 20.000 m 2<br />

Wohnfläche auf 3,8 ha Baugrund. Die Siedlung ist<br />

weiß verputzt mit weißen Holzfenstern und Holztüren.<br />

Jede Wohneinheit hat ihren eigenen Wohnhof<br />

bzw. Garten mit Ausmaßen von 25 bis 60 m 2 , der<br />

durch unverputzte Betonmauern von den öffentlichen<br />

Bereichen abgegrenzt ist, was den nötigen Intimbereich<br />

für die einzelnen Mieter schafft. Man fährt<br />

weiter und dann kommt die Seestadt:<br />

Die Seestadt Aspern ist ein in Bau befindlicher Stadtteil<br />

im 22. Wiener Gemeindebezirk, Donaustadt und<br />

eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas<br />

der 2010er Jahre. Über einen Zeitraum von rund<br />

20 Jahren soll ein neuer Stadtteil entstehen, 10.500<br />

Wohnungen sollen Platz für über 20.000 Menschen<br />

bieten. Beworben wird die Seestadt allerorts mit großen<br />

Plakaten und ebenso großen Worten: 150 Unternehmen,<br />

große wie kleine Betriebe, Start-ups und<br />

Traditionsunternehmen, Einzelhändler, EPUs und<br />

Industriekonzerne sollen sich dort ansiedeln oder es<br />

bereits getan haben.<br />

Beim Verlassen der Endstation der U2 fährt einem zuerst<br />

der eisige Wind in die Glieder, trotz der 20 Grad<br />

in der Sonne unter blauem Himmel ist es ausgesprochen<br />

ungemütlich. Ich treffe im Schatten des HoHo,<br />

des 85 Meter hohen Holzhochhauses (der gar nicht<br />

aus Holz ist, sondern einen riesigen Stahlbetonkern<br />

hat) Architektin Regina Freimüller-Söllinger. Auf einer<br />

der vielen Plakatwände erklärt sie mir die Struktur der<br />

Stadt und das Konzept für den weiteren Ausbau: Dieses<br />

ist beängstigend in seiner Geplantheit.<br />

Vom beworbenen „lebendigen, urbanen Ort“ ist noch<br />

wenig zu spüren. Die einmal städtisch sein sollenden<br />

Räume, Straßen, Plätze etc. sind derart überdimensioniert,<br />

dass die paar Menschlein verloren wirken. 10<br />

Meter breite Gehsteige schaffen keine Möglichkeit für<br />

Begegnung, für Kommunikation. Wohnen findet in den<br />

eher gesichtslosen und anonym wirkenden Wohnbauten,<br />

von denen es genügend gibt, statt. Die Architektur<br />

ist „bemüht“, das merkt man ihr an, aber sie kann<br />

den Mangel an städtischen Qualitäten (Kleinteiligkeit,<br />

Vielfalt, Rückzugsorte, Schutz) nicht ausgleichen. Es<br />

wirkt ein bisschen wie in einem Endzeitfilm, in dem die<br />

Menschen bereits Mangelware sind. In dieser „geplanten“<br />

Stadt spürt man, wie die wichtigsten Kriterien für<br />

Stadt nicht vorhanden sind, bzw. vernachlässigt werden.<br />

Aufgrund der Überdimensionierung des öffentlichen<br />

Raumes geht das Gefühl für den hodologischen<br />

Raum verloren, der Mensch wird zum Objekt, fast zur<br />

Stadtmöblierung. Er erscheint genauso geplant wie<br />

die einzelnen Quartiere.<br />

u


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51<br />

Freimüller-Söllinger Architektur ZT-GmbH<br />

Das Ensemble zeichnet sich in der Entwicklung der<br />

Hüllen und Kubaturen durch eine differenzierte<br />

Höhenstaffelung und vor- und rückspringende<br />

Baukörper, um eine Ablesbarkeit der Gliederung<br />

zu erzielen, aus.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

52<br />

Wie wohnen wir?


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53<br />

Freimüller-Söllinger Architektur ZT-GmbH<br />

Das Baufeld J12 liegt im zentral gelegenen Areal südlich<br />

des Sees, dem „Seeparkquartier“, in dem sich die<br />

Funktionen des Lebens und Arbeitens konzentrieren<br />

(sollen). Das Baufeld gliedert sich in drei Bauteile, die<br />

sich um einen, begrünten Innenhof gruppieren. Sie<br />

bestehen aus einem Wohngebäude, einem Wohnheim<br />

und einem oberirdischen Parkdeck. Städtebauliches<br />

Ziel der Architektin war es, den Spielraum für<br />

einen lebendigen Mix aus Büros, Dienstleistungseinrichtungen,<br />

Bildung und Forschung sowie Wohnen<br />

offen zu halten. Neben der Belebung der Sockelzone<br />

durch unterschiedliche Nutzungen ist die strukturelle<br />

Vorsorge von großer Relevanz, sie soll zukünftige<br />

Nutzungsänderungen in den neu geschaffenen Räumen<br />

ermöglichen. Diese Flexibilität verlängert dann<br />

auch den Lebenszyklus der Gebäude und damit auch<br />

deren ökonomische und ökologische Bilanz.<br />

Die Kubaturen<br />

Das maximal erlaubte, baubare Volumen wurde zugunsten<br />

einer differenzierten Höhenstaffelung,<br />

Ablesbarkeit der einzelnen Gebäude und einer<br />

großzügigen grünen unversiegelten Mitte mit Freiraumbezug<br />

zur intimen städtischen Straße im Osten<br />

nicht zur Gänze ausgeschöpft. Architektin Freimüller<br />

stellte sich damit klar gegen den Gedanken der Profitmaximierung.<br />

Die Akzentuierung der Hochpunkte und die Raumecken<br />

charakterisieren die öffentlichen Räume. Einerseits<br />

bildet das Gebäudevolumen die Raumkanten<br />

des Baufeldes ab, damit die Straßenzüge und<br />

Freiräume die notwendigen Abschlüsse und Ausweitungen<br />

erhalten. Andererseits wird es in einzeln ablesbare,<br />

klar getrennte Baukörper gegliedert (vertikal<br />

vor-, und rückspringende Gebäudekanten), um eine<br />

städtische Kleinteiligkeit und Differenziertheit zu<br />

schaffen. Jede Einzelfläche des Gesamtbaukörpers<br />

erfüllt eine bestimmte Aufgabe im übergeordneten<br />

städtebaulichen Setting. Die Öffnung der Bebauung<br />

ist so gesetzt, dass in der östlichen Stichstraße die<br />

grüne Hofoase in Erscheinung treten kann.<br />

Grün im Inneren<br />

Die Hofoase liegt im Innenhof des Bauplatzes und<br />

ist als unversiegelter, mit vielen Bäumen natürlich<br />

gestalteter Bereich mit hohem Grünanteil konzipiert.<br />

Als Kontrast zur unmittelbar angrenzenden urbanen<br />

Umgebung wurde der Bauplatz auch landschaftlich<br />

gestaltet. So entstehen ein angenehmes Mikroklima<br />

und ein gemeinschaftlicher Freiraum im Inneren der<br />

Anlage – er kann von allen BewohnerInnen genutzt<br />

werden. Die, durch Geschosszahl, Fassade und Höhenstaffelung<br />

unterschiedlich ausformulierten, Volumina<br />

erzeugen Abwechslung, Spannung und auch<br />

Zonierungen im Freiraum. Die Öffnung zur Gasse im<br />

Osten verbindet den Hof mit dem öffentlichen Raum.<br />

Entlang der Fassade schafft ein Ring aus hohen Gräsern<br />

und Stauden, einen Puffer zur Fassade. Angrenzend<br />

liegt die Zone „Rasenfläche mit hochstämmigen<br />

Gehölzen“. Die Rasenfläche kann als Bewegungsund<br />

Aufenthaltsraum unter den Bäumen genutzt<br />

werden. Einzelne Holzliegen runden das Angebot ab.<br />

Als Inseln in der Belagsfläche aus der wassergebundenen<br />

Wegdecke sind der Kinder- und Jugendspielplatz<br />

situiert.<br />

u<br />

Die grüne Hofoase als<br />

gemeinschaftlicher<br />

Freiraum stellt einen<br />

„urbanen Salon“ dar. Er<br />

ist frei von ober- und<br />

unterirdischen Einbauten<br />

und kann damit der Versickerung<br />

des Oberflächenwassers<br />

dienen.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

54<br />

Wie wohnen wir?<br />

Der Wohnbau<br />

Da man den Gebrauch von Fahrrädern unterstützen<br />

wollte, verfügen sowohl das Wohnhaus/Stadthäuser<br />

als auch das Wohnheim über entsprechend großzügige<br />

Sammelräume für Fahrräder – sie sind bequem<br />

über Rampen erreichbar. Der Platz und die Allee sollen<br />

durch viele Eingänge zu öffentlichkeitswirksamen,<br />

nutzungsoffenen Räumen (Lobby, Waschsalon,<br />

Studios, Ateliers, Dienstleistung, Geschäfte, Gastro<br />

etc.) belebt werden. Interessant sind die Durchblicke,<br />

die sich bei jedem Stiegenhaus vom Außenraum und<br />

der Straße in den grünen Innenhof ergeben.<br />

Im Äußeren sind die Baukörper aufeinander abgestimmt,<br />

in Grau gehalten und mit der Schmuckfarbe<br />

weiß. Die Fassaden gehen – im Gegensatz zu den<br />

meisten anderen Wohnbauten – bis zur Erdoberfläche<br />

und sind nicht in Glasfronten aufgelöst. Das<br />

Ensemble als ein großes Ganzes ist in seinen Innenräumen<br />

ganz unterschiedlich ausformuliert, um eigenständige<br />

Identitäten zu erzeugen.<br />

Durch ein leichtes Verschieben der einzelnen Baukörper<br />

zueinander und eine Höhenstaffelung entstehen<br />

sechs aneinandergereihte Einzelhäuser. Insgesamt<br />

sind es 71 Einheiten unterschiedlicher Größen von 40 m²<br />

bis 80 m² mit optimiertem Flächenverbrauch. Ihr Inneres<br />

besticht durch die Kleinteiligkeit in den einzelnen<br />

Stiegenhausgemeinschaften. Es bietet sich Identität<br />

und Zugehörigkeit, sowie eine hohe Wohnqualität für<br />

die NutzerInnen. Jede Wohnung hat einen privaten<br />

Freiraum, zur Fußgängerzone hin sind Loggien, zum<br />

grünen Hof hin Balkone, zu den Dächern Terrassen<br />

angeordnet. Eine ökologische und nachhaltige Bauweise<br />

stand im Vordergrund. Deshalb hat der Stahlbetonskelettbau<br />

im gesamten Baukomplex (außer der<br />

Garage) eine Erdgeschosshöhe von 4 Metern und im<br />

ersten Obergeschoss eine Raumhöhe von 2,80 Metern<br />

für die Möglichkeit der Nutzungsänderung in<br />

Büroräume. Die 4 Meter im Erdgeschoss bieten eine<br />

Vielfalt an Nutzungen wie Wohnen, Dienstleistungen,<br />

Büros, Geschäfte und Studios. Bei der Fassade wird<br />

durch Öffnungen – verglast oder offen für die Loggien<br />

– eine Lebendigkeit mittels unterschiedlich großer<br />

Verglasungselemente erreicht.<br />

Das Wohnheim für Studierende umfasst 290 Heimplätze<br />

und nimmt die prominente Ecklage am Bauplatz<br />

ein. Wohnungen sind hier in Duplex- und<br />

Einzeleinheiten mit Größen von 38 m² und 25 m² aufgeteilt.<br />

Als Fassade gibt es hier eine Lochfassade mit<br />

raumhohen Fenstertürelementen samt Außenläden.


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55<br />

Freimüller-Söllinger Architektur ZT-GmbH<br />

Eine Garage oder mehr?<br />

Die Marktgarage, ein Parkhaus für 321 Stellplätze,<br />

wird über eine Seitenstraße der Sonnenallee erschlossen<br />

und liegt an der Ecke Sonnenallee und westliche<br />

Straße, an der auch die Einfahrt angeordnet ist. Die<br />

zweigeschossigen Bögen mit einer Tiefe von 6 m entlang<br />

den Straßen mit ihren eigenen Zugängen stellen<br />

tolle Räumlichkeiten für multifunktionale Nutzungen<br />

dar, welche auch zu Galeriegeschossen ausgebaut<br />

werden können. Im Sinne der Nachhaltigkeit und Veränderbarkeit<br />

der Anforderungen soll die derzeitige<br />

Garage leicht in ein hybrides Gebäude umgewandelt<br />

werden können und folgenden Nutzungsmix erlauben:<br />

Büros, Markt, Studios, Geschäfte, Parken, Kraftwerk,<br />

Mobilitätshub.<br />

An den Straßenfronten im Erdgeschoss ist eine<br />

Raumhöhe von 6 m gegeben, um eben Galeriegeschosse<br />

in den Bögen zu ermöglichen. Die Obergeschosse<br />

haben eine Raumhöhe von 2,8 m, um eine<br />

Umnutzung in Büros zu gewährleisten. (rp)<br />

Die Marktgarage besitzt einen<br />

kommunizierenden Rand und mit<br />

einer Raumhöhe von sechs Meter<br />

nist sie für den Selbstausbau einer<br />

zweiten Ebene vorgesehen.


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56<br />

Wie wohnen wir?<br />

Epilog<br />

Nach der Besichtigung des Baufeldes J12<br />

mit seinen wirklich überzeugenden Lösungen<br />

– vor allem der Hof drückt in seiner<br />

Maßstäblichkeit eine positive Atmosphäre<br />

aus und die Durchblicke durch die Stiegenhäuser<br />

fördern sicherlich die Kommunikation<br />

und die Gemeinschaft – fanden wir ein geöffnetes<br />

Lokal, flüchteten in die Wärme und<br />

führten (auszugsweise) folgendes Gespräch:<br />

Frau Architektin Freimüller-Söllinger, denken<br />

Frauen als Architekten anders als Männer,<br />

speziell beim Wohnen?<br />

Nein, das glaube ich nicht. Es hat jeder Architekt<br />

eine eigene Agenda, wie er Wohnraum<br />

anlegt. Ich habe bei diesem Projekt zum Beispiel<br />

gelernt, bei neuen Projekten nur mehr<br />

Loggienbalkone zu machen, keine reinen<br />

Balkone mehr. Ich will den Gegensatz von Privatheit<br />

zur Öffentlichkeit stärker ausformulieren.<br />

Hier ging es auch um den Footprint, da<br />

hätten die Loggien das Volumen vergrößert.<br />

Aber die Frau sollte doch eigentlich eher<br />

für das Wohnen, für die Gemütlichkeit und<br />

das Herdfeuer (Hestia, griech. Mythologie)<br />

zuständig sein?<br />

Da bin ich viel zu viel Städtebauer!<br />

Wie stehen Sie zum Begriff der<br />

„Smartwohnung“?<br />

Nicht positiv! Der Begriff Smartwohnung<br />

wird meist auf die Verkleinerung der Wohnungsgrößen<br />

bei gleichbleibender Zimmeranzahl<br />

reduziert. Abstellräume werden zu<br />

Abstellnischen. Diese Wohnungen erlauben<br />

es, die Miete geringer zu halten, weil die<br />

Nutzfläche kleiner ist. Sie bietet eine kleinere<br />

Wohnqualität und sorgt auch für Überbelegungen.<br />

Das wiederum schafft Aggressionspotenzial.<br />

Es ist auch die teuerste Wohnform,<br />

denn das Geld kosten die Küche, WC und das<br />

Bad und das braucht auch die kleinste Wohnung.<br />

Das Vorzimmer wird dann – wegen des<br />

Normenwahnsinns und der Barrierefreiheit –<br />

fast größer als die Zimmer.<br />

Also sehen Sie einen Reformbedarf bei den Gesetzen<br />

und Verordnungen für den Wohnbau?<br />

Ja natürlich, und zwar dringend. Auch dieser<br />

Sondermüllwahnsinn an den Fassaden,<br />

der gehört als Erstes reduziert.<br />

Die erhöhten Raumhöhen für das Erdgeschoss<br />

(4 Meter) und die Geschosshöhen<br />

(2,8 Meter) sollten zum Standard werden<br />

,um Nutzungsvielfalt zu erlauben. Hier<br />

müsste man die Bauordnung anpassen.<br />

Wie haben Sie es geschafft, bei ihrem Projekt<br />

die nicht maximale Ausnützung des<br />

Bauvolumens zu realisieren?<br />

Zähe Verhandlungen und geschickte<br />

Grundrisslösungen, um weniger Kubatur zu<br />

benötigen.<br />

Was bedeutet Work/Life Maisonette*?<br />

Arbeiten und Wohnen gemeinsam. Das<br />

Home office ist bereits Realität und diese<br />

Lösung schafft Möglichkeiten. Es kann nicht<br />

nur ein Zimmer zum Arbeiten in der Wohnung<br />

sein, man sollte auch das Gefühl haben,<br />

arbeiten zu gehen, obwohl man in der Wohnung<br />

ist. Deshalb die zweite Ebene im Maisonettestil<br />

mit einem zusätzlichen Eingang.<br />

Haben Sie auch „shared spaces“ verwendet?<br />

Das ist beim frei finanzierten Wohnbau, bei<br />

diesem Bauherrn nicht möglich gewesen.<br />

Das Wohn-/Studentenheim hat natürlich<br />

auf allen Ebenen gemeinsam nutzbare Freiräume<br />

verteilt.<br />

Wie sieht die Energieeffizienz<br />

der Architektur aus?<br />

Die aspern 3420 hat ganz strenge Vorgaben<br />

für die Bauökologie (Kennwerte, Materialien<br />

etc...), das wird aber nur, weil sie<br />

das beim Verkauf der Grundstücke vorgeschrieben<br />

haben, realisiert, denke ich. Freiwillig<br />

machen das die Bauherrn nicht. Eine<br />

bessere Bauökologie ist teuer und wird aufgrund<br />

des Kostendruckes oft nicht freiwillig<br />

ausgeführt.<br />

© Reischer<br />

Wie sehen Sie die Zukunft des<br />

Wohnbaus in Wien?<br />

Wir lernen bei jedem Projekt dazu. Ich will<br />

eigentlich nur noch den Skelettbau für<br />

Wohnbauten haben, weil er eine Flexibilität<br />

im Ausbau ermöglicht. Wünschenswert ist<br />

auch wieder mehr Spielraum bei den Wohnungsgrößen<br />

und Raumhöhen, um Nutzungsvielfalt<br />

zu ermöglichen.<br />

Lieben Sie als Architektin die Seestadt?<br />

Das Seeparkquartier hat mehr Potenzial als<br />

das schon gebaute Quartier, weil hier der<br />

Städtebau lebendiger ist und mehr Spielraum<br />

zulässt. Die Aufenthaltsqualität wird<br />

hier höher sein, städtischer, auch weil das<br />

Quartier mehr Nutzungsvielfalt haben wird.<br />

Diese Räume hier suggerieren Stadt zu sein,<br />

sind es aber nicht. Für die Entwicklung der<br />

nördlichen Seestadt haben wir einen Vorschlag<br />

unterbreitet, diese Freihaltezone an<br />

den Straßen gefühlt kleiner zu machen und<br />

zu Aneignungsflächen für die Bewohner zu<br />

widmen. Dann wird eine Lebendigkeit entstehen.<br />

... und als Mensch?<br />

Ich komme nur zu den Baubesprechungen,<br />

also nur für die Arbeit hierher!


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57<br />

Freimüller-Söllinger Architektur ZT-GmbH<br />

EG<br />

OG<br />

Ensemble im Seeparkquartier<br />

Wien, Österreich<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

Projektentw., GP, ÖBA:<br />

Freiraum:<br />

Wohnbauvereinigung GFW Gemeinnützige GmbH,<br />

Erste ÖSW Wohnbauträger GmbH,<br />

Aspern J12 Entwicklungs- und Verwertungs GmbH<br />

Freimüller-Söllinger Architektur ZT GmbH<br />

Mag. Arch. Umbrasaite, DI G. Fassl, DI A. Ehrenreich, DI M. Eder<br />

KS Ingenieure ZT GmbH<br />

WGA ZT GmbH<br />

Carla Lo Landschafts<strong>architektur</strong><br />

Grundstücksfläche: 6.988 m 2<br />

Nutzfläche: 20.400 m 2<br />

Planungsbeginn: 06/2015<br />

Bauzeit:<br />

2 Jahre<br />

Fertigstellung: 04/2018<br />

Baukosten:<br />

25,56 Mio. Euro netto


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

58<br />

Wie wohnen wir?<br />

Eine Architektur für Sozialwohnungen ist<br />

in Barcelona vom Studio Espinet/Ubach<br />

errichtet worden. Um einen zentralen<br />

Hof als Epizentrum der Anlage gruppieren<br />

sich 26 Wohneinheiten. Der Hof dient<br />

als Klimamaschine und sorgt wie ein<br />

Kamin für den ständigen Austausch der<br />

Luft und gute, bioklimatische Verhältnisse<br />

im Gebäude.


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59<br />

Espinet/Ubach<br />

Ein Innenhof als<br />

Klimamaschine<br />

Social Housing at Can Batlló / Barcelona / Espinet/Ubach<br />

Fotos: Pedro Pegenaute<br />

Der zentrale Innenhof, der von Studio Espinet/Ubach<br />

entworfenen Wohnanlage in der Nähe der alten Textilfabrik<br />

Can Batlló in Barcelona, ist nicht nur der<br />

Kommunikationspunkt und das lebende Epizentrum<br />

für die Bewohner. Er reguliert auch – als zentrales<br />

Element – die Temperatur der aus 26 Sozialwohnungen<br />

bestehenden Architektur.<br />

Das Bauwerk ist das Ergebnis eines Wettbewerbes,<br />

der von den Architekten des Studios gewonnen wurde.<br />

Auf einer Restfläche neben der ehemaligen Textilfabrik<br />

gelegen, richten sich drei seiner Seiten in die<br />

urbane Landschaft. Ein schmaler Weg führt am Gebäude<br />

vorbei in einen nahen Park. Die Bedingungen<br />

des Wettbewerbes mit dem Titel „Opening Roads“<br />

erlaubten eine unterschiedliche Höhenstaffelung in<br />

Abstimmung mit den örtlichen Bauvorschriften und<br />

Gesetzen. Und so konzentrierten sich die Architekten<br />

auf die möglichen Qualitäten eines inneren Hofes,<br />

und zwar nicht nur als Belichtungs- und Belüftungsinstrument,<br />

sondern auch als ein verbindendes Element<br />

der verschiedenen Baukörper. Der Hof arbeitet<br />

wie eine Klimamaschine und hat positive Wirkungen<br />

auf die bioklimatischen Bedingungen.<br />

Das Funktionsprogramm der Architektur interpretiert<br />

das interne Layout des Gebäudes neu. Ein Kranz<br />

von Servicebereichen erstreckt sich um den Hof herum,<br />

wie eine innere Krone und die flexiblen Wohnbereiche<br />

liegen an der äußeren Seite des Baus, an der<br />

Fassade. Die Haut der Architektur passt sich auf jeder<br />

Seite an die Fassade an. Das Ergebnis sind subtile<br />

Brüche in den Ansichten, eine Nichtorthogonalität,<br />

der Anordnung der inneren Wandteilungen folgend.<br />

Der Hof ist mehr als ein Verbindungsweg zu den einzelnen<br />

Wohneinheiten, mehr als eine Passage. Er wird<br />

zu einem Auge, das sich gegen den Himmel öffnet,<br />

Tag und Nacht, Winter und Sommer das Licht „ansaugt“.<br />

Er ist mehr als die Verbindung, der Kanal zum<br />

Umraum, er scheidet unerwünschte atmosphärische<br />

Bedingungen aufgrund des ständig von ihm generierten<br />

Luftzuges aus. Er wirkt wie ein Kamin. Die<br />

durch Sonneneintrag erzeugte Hitze wird in einem<br />

ständigen Austausch mit der kühleren Umgebungsluft<br />

ohne zusätzliche Energiezufuhr ausgetauscht.<br />

Er ist aber auch ein Ort für soziale Aktivitäten und<br />

optische Stimulation. Seine Begrenzungen, die als<br />

Licht- und Schattenfilter wirken, sind aus galvanisierten<br />

Metallplatten, die senkrecht zu der Linie der Geländer<br />

angebracht sind. Sie wirken wie ein Vorgang,<br />

anregend, schützend, begrenzend und immer durchlässig.<br />

Im ersten Stock ruht der Hofboden auf dem<br />

Erdreich und erlaubt in einer kreisrunden Öffnung<br />

eine Bepflanzung, die auch zum Bioklima im Inneren<br />

beiträgt und das Regenwasser auffängt.<br />

Das Gebäude hat eine deutliche Präsenz auf der<br />

Straßenebene. Ein Windfang schützt den Eingang<br />

zur Garage und vergrößert auch den Bereich für den<br />

Zugang der Besucher zum Can Batlló Park. Auch die<br />

Fassadengestaltungen verdeutlichen diese Absicht:<br />

Auf einem Sockel aus geriffelten, dunklen Stahlteilen<br />

scheint der helle, weiße Körper mit seinen vertikalen<br />

Teilungen und Linien fast zu schweben. Die schmalen,<br />

bis auf wenige Zentimeter raumhohen Öffnungen<br />

in den Wohneinheiten sind außen mit schmalen Sonnen-<br />

und Sichtschutzblenden aus Aluminium versehen,<br />

jeweils ein, zwei oder drei Module pro Fenster. In<br />

ihrer Form und Richtung bilden sie ein starkes vertikales<br />

Element.<br />

Der chromatische Kontrast der Außenseiten ist auch<br />

im Inneren bemerkbar: Kräftige Farben und große<br />

weiße Zahlen markieren die Eingangstüren zu den<br />

Wohnungen. In den Wohnungen findet man die für<br />

Spanien so typischen Zementfliesen mit ihrer geometrischen<br />

Formgebung an den Böden.<br />

u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

60<br />

Wie wohnen wir?<br />

Den Zutritt über den Windfang bestimmt eine Eingangshalle,<br />

in der die Verbindungswege, die Räume<br />

für das Service, Aufzüge und das geschützte<br />

Stiegenhaus situiert sind. Man gelangt direkt in<br />

den Hof, über den die Verteilung zu den einzelnen<br />

Wohnungen erfolgt. Die Architekten haben sechs<br />

Wohnungen pro Geschoss untergebracht, alle Zimmer<br />

außer der Waschküche haben eine natürliche<br />

Belichtung und Belüftung. Die Grundrisse der Wohnungen<br />

sind praktisch ident – jeweils zwei oder drei<br />

Schlafzimmer, eine Kochnische im Wohnbereich und<br />

Nebenräume. Im fünften Obergeschoss konnten sie<br />

aufgrund der Fassadengestaltung zwei 4-Zimmereinheiten<br />

statt der 3-Zimmereinheiten realisieren.<br />

Die Feuermauer zum Nachbarn ist als Platz für den<br />

Aufzug samt Motor und dem Stiegenhaus gewählt.<br />

Somit konnte man allfällige Geräuschbelästigungen<br />

für die Bewohner minimieren.<br />

(rp)


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61<br />

Espinet/Ubach<br />

Social Housing Can Batlló<br />

Barcelona, Spanien<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Statik:<br />

Patronat Municipal del l‘Habitatge Barcelona<br />

Espinet/Ubach<br />

Josep M. Delmuns, Josep Zalvídar<br />

Bebaute Fläche: 3.949 m 2<br />

Planungsbeginn: 2013<br />

Bauzeit: 2015 - 2016<br />

Fertigstellung: 2018<br />

Baukosten: 2,68 Mio. Euro


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

62<br />

Wie wohnen wir?<br />

Nice, small<br />

and beautiful<br />

Oak Park Housing / Sacramento / Johnsen Schmaling Architects<br />

Fotos: John J. Macaulay<br />

Ganz einfache Häuser haben die Johnsen<br />

Schmaling Architects auf einem leerstehenden<br />

Grundstück in Sacramento, Kalifornien entworfen.<br />

Sie sind preislich am unteren Ende der Skala für<br />

Wohnbauten angesiedelt, aber trotzdem ganz<br />

ansehnlich und die wenigen, farbigen Elemente<br />

verleihen ihnen eine einzigartige Identität.


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63<br />

Johnsen Schmaling Architects<br />

Interessantes auf dem Sektor des Wohnbaus gibt es<br />

auch aus Amerika zu berichten. Das Land der Superlative<br />

kann auch auf „Klein“. Das Projekt Oak Park<br />

Housing ist ein Lückenfüller auf einem lange Zeit leer<br />

gestandenen Grundstück im Bezirk Sacramento Oak<br />

Park. Diese demografisch sehr schwierige Gegend in<br />

Kalifornien hatte lange mit ökonomischen Problemen<br />

zu kämpfen und litt unter einem Mangel an Investitionen.<br />

In den letzten Jahren wurde das Areal zunehmend<br />

von Künstlern, Studenten und jungen Paaren<br />

entdeckt und so entwickelte sich hier, in der Nähe<br />

des Stadtzentrums von Sacramento, eine Szene von<br />

Galerien, Kaffeehäusern, Bars und kleinen Geschäften.<br />

Sie alle benutzen die verwaisten Lokalitäten und<br />

teilweise leerstehenden Baukörper.<br />

Dieses Projekt ist nun eine der ersten, grundlegenden<br />

Neuinvestitionen seit den berühmten Unruhen aus<br />

dem Jahr 1969, die bleibende Narben in der Stadt hinterlassen<br />

hatten. Es ist fast ein Vorbote einer sozialen<br />

Reurbanisierung und Revitalisierung und die Johnsen<br />

Schmaling Architects haben damit auch sehr sensibel<br />

auf die bereits vorhandene energetische Stimmung<br />

der Bewohner und deren Renaissancebemühungen in<br />

dem Areal reagiert. Das Grundstück war von Indie Capital,<br />

einer kleinen Immobilienentwicklungsfirma, die<br />

sich auf Baulücken spezialisiert hat, gekauft worden.<br />

Es war knapp über 1.000 m 2 groß und das Ziel des<br />

Investors war es, darauf sechs kleine Einfamilienhäuser<br />

zu errichten. Hauptsächlich für junge Familien, die<br />

in der Stadt wohnen wollten, sich aber nicht die oft<br />

überhöhten Mieten der Wohngebiete leisten konnten.<br />

Also entwarfen die Architekten einen Typus, der zwar<br />

am unteren Ende der Preisskala angesiedelt war, aber<br />

trotzdem ein komplettes Wohnprogramm mit allen<br />

Annehmlichkeiten ermöglichen sollte. Alle Funktionen<br />

hatten aufgrund des begrenzten Grundangebotes<br />

in einem sehr kompakten Volumen Platz zu finden.<br />

u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

64<br />

Wie wohnen wir?<br />

Jedes der Häuser hat nun eine Wohnfläche von ca.<br />

140 Quadratmetern und besteht aus zwei einfachen,<br />

miteinander verschränkten Körpern: Eine Basis, die<br />

mit weißen, aus Poly-Ash-Paneelen (Tafeln aus Flugasche<br />

und Polymer-Bindemittel hergestellt) verkleidet<br />

ist und ein dunkelgraues, verputztes Volumen,<br />

welches die Basis überragt und über der südlich gelegenen<br />

Eingangstüre einen Vorsprung bildet. Im Inneren<br />

sind Küche, Wohnraum und Essplatz in einem<br />

einzigen, offenen Raum auf der Haupt(Grund)ebene<br />

zusammengefasst. Ein Stiegenlauf führt zum Obergeschoss<br />

mit seinen drei Schlafzimmern, die sich<br />

zwei Bäder teilen.<br />

Die sechs Häuser sind sorgfältig proportioniert und<br />

passen auch gut auf das Grundstück, zweigeschossige<br />

Volumina mit etwas Grünraum rundherum und<br />

einem, jeweils ausreichend bemessenen Vorplatz.<br />

Drei der Einheiten gruppieren sich entlang der 2nd<br />

Avenue und ergänzen dort das fragmentierte Straßenbild.<br />

Die anderen drei werden von einem Zugangsweg<br />

an der Rückseite des Grundstückes erschlossen,<br />

einer der für Sacramento typischen Wohnstraßen, die<br />

als Zugangsfläche für Nachbarschaften genutzt wird.<br />

Eine einfache und reduzierte Materialpalette spiegelt<br />

sich in den Fassaden wider: Flächen mit Zementputz<br />

und den schon erwähnten Poly-Ash-Paneelen,<br />

die mit Bedacht von raumhohen Öffnungen durchbrochen<br />

werden. Im Obergeschoss verwandelt sich<br />

die südliche Fassade (Schmalseite) in ein Feld aus<br />

lackierten, vertikal angeordneten Metallfinnen. Sie<br />

dienen dem Sonnenschutz und auch als Designelement.<br />

Die exakten Abstände zwischen den einzelnen<br />

Blenden bestimmen eine genaue, dynamische Kadenz<br />

und ihre prismatische Farbgebung verwandelt<br />

das, ansonsten eher einfärbige Heim in etwas doch<br />

Besonderes. Bei der Farbgebung für die Metallblenden<br />

nahmen sich die Architekten Anleihen aus den<br />

Wohnbauten/Einfamilienhäusern und Lagerhäusern<br />

der Nachbarschaft mit deren traditionellem Kolorit.<br />

Zwei Seiten prägen diese Architektur:<br />

vorne bunt und hinten grau und unauffällig.<br />

Die Häuser sind natürlich entsprechend den Bedingungen<br />

des „California Green Standards Building<br />

Code“ entworfen, inklusive Energieeffizienz, Wasserverbrauch,<br />

bzw. -vermeidung und- rückgewinnung,<br />

Abfallminimierung bei der Produktion und Konstruktion.<br />

Die Ökobilanz der Gebäude wurde fortlaufend<br />

von CalCERTs – einem unabhängigen Messinstitut<br />

– getestet und zertifiziert.<br />

(rp)


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65<br />

alley units<br />

Johnsen Schmaling Architects<br />

bedroom<br />

bedroom<br />

garage<br />

closet<br />

closet<br />

laundry<br />

mech.<br />

trash/recycling<br />

powder<br />

closet<br />

entry<br />

bathroom<br />

bathroom<br />

dining/living<br />

kitchen<br />

bedroom<br />

w.i.c.<br />

0 1' 5' 10' 20'<br />

main level<br />

upper level<br />

alley units<br />

street units<br />

covered patio<br />

trash/recycling<br />

bedroom<br />

bedroom<br />

bedroom<br />

bedroom<br />

garage<br />

closet<br />

closet<br />

dining / living<br />

closet<br />

closet<br />

mech.<br />

laundry<br />

laundry<br />

closet<br />

powder<br />

trash/recycling<br />

closet<br />

entry<br />

bathroom<br />

kitchen<br />

bathroom<br />

dining/living<br />

bathroom<br />

garage<br />

closet<br />

powder<br />

bathroom<br />

mech.<br />

kitchen<br />

bedroom<br />

w.i.c.<br />

entry<br />

w.i.c.<br />

bedroom<br />

closet<br />

main level<br />

upper level<br />

main level<br />

upper level<br />

street units<br />

Oak Park Housing<br />

covered patio<br />

trash/recycling<br />

Sacramento, Kalifornien<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Statik:<br />

dining / living<br />

bedroom<br />

bedroom<br />

Indie Capital<br />

Johnsen Schmaling Architects<br />

closet<br />

closet<br />

Core 4 Engineering, Inc.<br />

laundry<br />

closet<br />

Grundstücksfläche:<br />

kitchen<br />

1.092 m 2<br />

Bebaute Fläche:<br />

bathroom<br />

1.050 m 2<br />

Nutzfläche: 1.765 m 2<br />

Planungsbeginn: closet 01/2107<br />

Bauzeit:<br />

9 Monate<br />

Fertigstellung: garage<br />

powder<br />

02/2018<br />

Baukosten:<br />

ca. 1,5 Mio. Euro<br />

entry<br />

closet<br />

w.i.c.<br />

bathroom<br />

mech.<br />

bedroom


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

66<br />

Wie wohnen wir?<br />

Drei Betonzimmer<br />

Ridge House / Kalifornien / Mork-Ulnes Architects<br />

Fotos: Bruce Damonte<br />

(Fast) Ganz aus Beton<br />

sind die drei Gästesuiten,<br />

die Architekt Mork-Ulnes<br />

für einen privaten Auftraggeber<br />

in Kalifornien<br />

errichtet hat. Was aus<br />

der Entfernung sehr solid<br />

wirkt, wird jedoch aus der<br />

Nähe zu lichten, freundlichen<br />

Räumen mit einer<br />

grandiosen Aussicht in<br />

die umliegende Natur.


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67<br />

Mork-Ulnes Architects<br />

Im Norden Kaliforniens, in einem Weinbaugebiet,<br />

liegt, umgeben von den dort typischen Hügeln und<br />

vielen Weinfeldern, eine charmante kleine Stadt.<br />

Fährt man dort eine der kleinen, kurvigen Straßen die<br />

Hügel hinauf, hat man einen tollen Ausblick über die<br />

Landschaft. Auf einem dieser Hügel liegt das Refugium<br />

einer jungen Familie aus der Bay Area. Ein schon<br />

bestehendes Gästehaus mit einem Schwimmbecken<br />

liegt eingebettet zwischen Hainen aus Heidekraut<br />

und Pinienwäldern auf einem kleinen Plateau. Ein abgeschiedener<br />

Rückzugsort aus dem Alltag. Der über<br />

70.000 Quadratmeter große Besitz bietet allerdings<br />

– abgesehen von der grandiosen Aussicht – wenig<br />

ebene Fläche als Bauland.<br />

Die Mork-Ulnes Architects waren vom Besitzer gefordert,<br />

ein neues, zusätzliches Gästehaus zu errichten.<br />

Da die Familie ständig größer wurde, benötigte man<br />

Raum für die Besucher, wie auch für die größeren<br />

Kinder. Die Architektur sollte ebenfalls in der Nähe<br />

des Pools angesiedelt sein und deshalb entschlossen<br />

sich die Architekten, den Neubau auf Stelzen aus<br />

dem geringen ebenen Grund in den Hang des Hügels<br />

hinausragen zu lassen. So wurde auch der vorhandene<br />

ebene Bereich nicht verbaut und andererseits der<br />

Ausblick in die Landschaft gewahrt.<br />

Ein weiteres Kriterium war es, feuersicher zu bauen, da<br />

dieser Teil Kaliforniens fast alljährlich von Buschbränden<br />

heimgesucht wird. Deshalb benutzte man fast<br />

ausschließlich Beton für den Bau, und als im Jahr 2017<br />

große Wald- und Buschbrände die Gegend verwüsteten,<br />

überlebte das Betongebäude diese Katastrophe.<br />

u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

68<br />

Wie wohnen wir?<br />

Die Besitzer wollten drei separate Gästezimmer mit<br />

eigenen Eingängen, angeschlossenen Badezimmern<br />

und je einer Außenterrasse. Ebenso sollte es ein<br />

Projekt mit geringen Wartungskosten sein. Sie präferierten<br />

holzverschalten Beton aufgrund seiner organischen,<br />

taktilen Qualität und der Fähigkeit, sich<br />

optisch den umgebenden Felsformationen anzupassen.<br />

Die Holzschalungen mit ihren deutlich sichtbaren<br />

Strukturen im Beton wecken auch Erinnerungen<br />

an die Tradition des Holzbaus, der in dieser Gegend<br />

beheimatet ist.<br />

Durch den Entschluss, die drei benötigten Räume<br />

getrennt und nicht in einem Volumen zu realisieren,<br />

wirkt das Gesamtvolumen kleinteilig und passt sich<br />

besser der Landschaft an. Es ist, als ob drei Schutzhütten<br />

in einer Wildnis errichtet wurden. Die Topografie<br />

fließt in den Entwurf mit ein und das Grundstück<br />

bestimmt die Form und Lage. Die drei Körper<br />

steigen treppenartig den Hügel hinab, einer immer<br />

etwas tiefer als der vorige. Ein durchgehendes, vielfach<br />

gegabeltes Dach vereint die drei Räume und die<br />

Dachform referiert gleichzeitig die Bergketten und<br />

Täler der natürlichen Umgebung.<br />

Aus der Perspektive des Pools und der Gartenebene,<br />

sind die drei Körper solide Betonprismen. Durchschreitet<br />

man die Umhüllung aus Beton, dehnt sich<br />

der Raum aus und bietet den Blick in die unendliche<br />

Weite der Landschaft. Gläserne Grenzen definieren<br />

die Raumgrößen und sind auch der einzige materialmäßige<br />

Kontrast zum Beton, als dem Hauptmerkmal<br />

und -element der Architektur.<br />

Die Bodenplatten ragen aus dem Zimmer hinaus und<br />

gewähren so jedem Raum seine eigene, privilegierte,<br />

Aussicht und Terrasse. Die Orientierung der Zimmer<br />

weg von den sozialen Zonen des Gartens und des<br />

Pools bieten Intimität und sichern auch die thermische<br />

Performance des Gästehauses. Die soliden Betonwände<br />

und die Decke schirmen das Innere der<br />

Räume während der stärksten Hitzeperiode im Sommer<br />

ab. Die doch beträchtliche Speichermasse hält<br />

die Räume kühl und wärmt sie an kühleren Tagen.<br />

Der weite Vorsprung des Daches schützt die Terrassen<br />

und betont dabei auch den Fluss des Innenraumes<br />

der Gästesuiten in den Außenbereich. u


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69<br />

Mork-Ulnes Architects<br />

Privat, abgeschieden und<br />

mit traumhafter Aussicht<br />

sind drei Gästesuiten<br />

zu einem Feriendomizil<br />

hinzugefügt worden.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

70<br />

Wie wohnen wir?<br />

Die südlichen und westlichen Wände sind komplett<br />

aus grauem Beton gestaltet. Nur eine kleine, quadratische<br />

Öffnung wie ein Punkt dient zur Belichtung<br />

der dahinter liegenden Badezimmer – sie unterbricht<br />

die plane Fläche. Die Nord- und die Ostseite sind verglast,<br />

mit Schiebetüren und auch fixen, aber rahmenlosen<br />

Verglasungen.<br />

Um einen gedämpften Eindruck im Inneren zu erzielen,<br />

sind die Oberflächen aller Betonwände hier<br />

glatt gespachtelt worden. Vom Architekten eigens<br />

entworfene helle, warme Pinientüren lösen stellenweise<br />

die harten Beton- und Glasflächen ab. Sie sind<br />

aus massivem Pinienholz, mit Lauge behandelt und<br />

gekrönt von extra angefertigten, gekurvten Holzgriffen.<br />

Auch das wiederum als Gegensatz zum Beton in<br />

Sichtqualität mit seinen harten Kanten.<br />

Auch die Badezimmer zelebrieren die Dominanz<br />

des Hauptmaterials – sie unterstreichen den monochromen<br />

Charakter dieser Architektur. Architekt<br />

Mork-Ulnes hat auch hier die Details, wie Ablageflächen<br />

und Becken, entworfen. Die glänzenden Armaturen<br />

bilden dann einen interessanten Kontrast zu<br />

den matten Betonteilen.<br />

(rp)


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71<br />

Mork-Ulnes Architects<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

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<br />

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Ridge House<br />

Kalifornien, USA<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Statik:<br />

privat<br />

Mork-Ulnes Architects<br />

ZFA Structural Engineers,<br />

Kevin Zucco and Drew Fagent<br />

Grundstücksfläche: 74.000 m 2<br />

Nutzfläche neu: 78 m 2<br />

Planungsbeginn: 10/2014<br />

Bauzeit: 01/2016 - 06/2018<br />

Fertigstellung: 06/2018


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

72<br />

Wie wohnen wir?<br />

Reines Rot<br />

House 3000 / Alcácer do Sal / Luís Rebelo de Andrade<br />

Fotos: João Guimarães, Carlos Cezanne<br />

Man kann kilometerlang fahren, ohne links und<br />

rechts etwas anderes als Bäume zu sehen. Korkeichen<br />

und Pinien mit ihren schirmähnlichen Kronen<br />

prägen das Erscheinungsbild dieser Landschaft im<br />

südlichen Drittel Portugals. Die „Herdade da Considerada“<br />

ist ein Stück Land in einer sehr trockenen<br />

Gegend mit einer Ausdehnung von 500 Hektar,<br />

ungefähr sieben Kilometer von Alcácer do Sal entfernt.<br />

Die Landschaft ist derart gleichmäßig in jeder<br />

Richtung, dass Architekt Luís Rebelo de Andrade bei<br />

seinem ersten Besuch meinte, hier könne man sein<br />

Auto leichter verlieren als auf dem Parkplatz eines<br />

großen Supermarktes. Diese Erfahrung einer eintönigen<br />

Gleichmäßigkeit, das Fehlen jeglicher Merkmale<br />

in der Landschaft – welche die Natur in der Herdade<br />

da Considerada einfach nicht anbietet – führte ihn<br />

dann zur Entwurfsidee.<br />

Eine Architektur, die ihren Platz in der Landschaft als<br />

Referenzpunkt bezieht, als ein Zeichen, wie es seit jeher<br />

die Menschen geführt hat und die Umgebung mit<br />

einem unübersehbar, sichtbaren Bau versieht: einfach<br />

rot! Und zwar so rot, dass die Form oder das Design<br />

in den Hintergrund tritt und in der visuellen Wahrnehmung<br />

nur noch die Farbe zählt. Das Wohngebäude<br />

und das angrenzende landwirtschaftliche Gebäude<br />

sind im Hinblick auf minimale Bauzeiten und Kosten<br />

entworfen. Und natürlich nachhaltig und energieeffizient.<br />

Die Solarpaneele und die thermischen Kollektoren<br />

produzieren mehr Energie, als das Gebäude<br />

verbrauchen kann, denn diese Architektur ist einfach<br />

nicht geeignet, Energie zu verschwenden. Es ist auch<br />

im internationalen Kontext bemerkenswert, dass immer<br />

mehr Bauten im Hinblick auf Nachhaltigkeit, ja<br />

sogar auf Autarkie von der öffentlichen Infrastruktur<br />

errichtet werden.<br />

u


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73<br />

Luís Rebelo de Andrade<br />

Diese Architektur zeigt, dass auch die Farbe, in<br />

diesem Fall Rot, ein wesentliches Merkmal für die<br />

Schaffung einer Landmark sein kann. Architekt<br />

Luís Rebelo de Andrade hat im Süden Portugals<br />

ein Gebäude in einer eher eintönigen Landschaft<br />

entworfen, das Orientierung bietet und zu dem<br />

man immer wieder zurückfinden kann.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

74<br />

Wie wohnen wir?<br />

Mit seinem Satteldach, den Türen und Fenstern, scheint<br />

es das Ergebnis einer Kinderzeichnung aus dem Vorschulalter<br />

zu sein: archetypisch, klar und einfach. Diese<br />

einfache Bescheidenheit basiert wahrscheinlich auf<br />

einer kollektiven, romantischen Vorstellung, die viele<br />

Menschen teilen: ein Haus in der Prärie, das Leben als<br />

Pionier oder Siedler, wie es einmal im amerikanischen<br />

Westen üblich war (allerdings nicht unbedingt in rot).<br />

Dieses Bild wurde dermaßen oft in den Wildwestfilmen<br />

zelebriert, dass es fast einer grundlegenden Erinnerung<br />

gleichkommt, obwohl wir eigentlich ein anderes<br />

Bewusstsein von dieser Zeit haben.<br />

Im Gegensatz zu seinem grellen Äußeren ist das Haus<br />

in seinen Innenräumen von sanften, gedämpften und<br />

warmen Farbtönen geprägt. Holz und minimales Interieur,<br />

unterbrochen von wenigen Farbspritzern (natürlich<br />

wieder in rot) bieten einen starken Kontrast<br />

zum äußeren Erscheinungsbild. Und nach einem Spaziergang<br />

in der Umgebung findet jeder sicher leicht<br />

wieder zurück.<br />

(rp)


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75<br />

Luís Rebelo de Andrade<br />

0<br />

2<br />

10<br />

House 3000<br />

Alcácer do Sal , Portugal<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Statik:<br />

privat<br />

Luís Rebelo de Andrade<br />

Tisem<br />

Grundstücksfläche: 500 ha<br />

Nutzfläche: 400m 2<br />

Planung: 2015-2017<br />

Bauzeit:<br />

9 Monate<br />

Fertigstellung: 2018


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

76<br />

Wie wohnen wir?<br />

Cool im<br />

heißen Süden<br />

Gafarim House / Ponte de Lima / Tiago do Vale<br />

Fotos: João Morgado<br />

Es ist eine Architektur der gespannten (um nicht zu<br />

sagen verkrampften) Dualität zwischen den Prinzipien<br />

einer traditionellen, volkstümlichen Architektur<br />

und einem unkontrollierten Wachsen von Formen und<br />

Körpern in der Landschaft. Die Architektur der Tiago<br />

do Vale Architects im Norden von Portugal erinnert<br />

ein wenig an die typischen Bauten der in Europa unter<br />

dem Namen „Five Architects“ bekannten Amerikaner<br />

aus den 80er Jahren: große weiß Flächen, auf<br />

effektheischende Wirkung gezielte Volumenanordnung<br />

– jede, noch so ungewöhnliche Position ist gut<br />

für ein „tolles“ Architekturfoto.<br />

In einem natürlich fragmentierten und aufgelösten<br />

Kontext bietet das Gafarim House eine gewisse Monumentalität.<br />

Opake Volumina erstrecken sich zur<br />

Straße hin, betonen die kompakten – in Anlehnung<br />

an die traditionelle portugiesische Volks<strong>architektur</strong><br />

im Norden des Landes leicht parallel verschobenen<br />

– Baumassen und stellen gleichzeitig eine Proportionalität,<br />

einen Maßstab mit dem Umraum her. So<br />

wie seine Nachbargebäude steht es autonom in der<br />

Landschaft, als ein unabhängiges Objekt unter ebenfalls<br />

unabhängigen Objekten. Allerdings distanzieren<br />

seine Form, Detaillierung und Gestalt es von dem<br />

post(modernen)-ländlichen Dekorationsdrang der<br />

üblichen portugiesischen, ländlichen Neubauten der<br />

Gegenwart. Seine äußerliche Sparsamkeit und Zurückhaltung<br />

steht im Kontrast zu seiner generösen<br />

Innenraumgestaltung samt den hohen Decken, die<br />

eine Referenz an die Weite der umgebenden Landschaft<br />

darstellen.<br />

u<br />

Eine sehr eigenwillige<br />

Neuinterpretation der<br />

Volks<strong>architektur</strong> im Norden<br />

Portugals entwarfen<br />

die Tiago do Vale Architects<br />

in Ponte de Lima.<br />

Weiße, geschlossene<br />

Körper im Gegensatz zu<br />

einer, die totale Transparenz<br />

vermittelnden<br />

Glaswand, bestimmen<br />

dieses Einfamilienhaus.<br />

Sehr cool und modern!


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77<br />

Tiago do Vale


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

78<br />

Wie wohnen wir?<br />

Der Eingang ist ein langer Durchgangsraum und ein<br />

Bereich für sich selbst. Der wichtige und eigentliche<br />

Eindruck dieser Architektur entwickelt sich in der<br />

Bewegung, in der Transition, wenn man vom Eingang<br />

zum Innenraum gelangt, aus dem Schatten ins Licht,<br />

vom undurchsichtig opaken in die totale Transparenz<br />

und Offenheit. Dieser Kontrast im „Fortschreiten“ ist<br />

die eigentliche Präsenz des Doppelspiels und der<br />

Kontraste, die das architektonische Thema des Projektes<br />

bilden. Aus dieser gedrückten und geleiteten<br />

Bewegung heraus entwickelt sich der Innenraum mit<br />

seiner doppelgeschossigen Höhe als Zentrum des<br />

Hauses. Er vereint unter demselben Dach die Küche,<br />

die sozialen Bereiche für Wohnen Essen und Kommunikation,<br />

er bestimmt die häusliche Organisation<br />

wie auch bei den in dieser Gegend üblichen, traditionellen<br />

Wohnhäusern. Es ist ein Raum von großer<br />

Transparenz mit einer Glaswand, die den fließenden<br />

Kontakt zum Grundstück und in die Weite der Gegend<br />

herstellt.<br />

Im Gegensatz zu dieser Offenheit erlauben die Öffnungen,<br />

die gegen Nordost gerichtet sind, einen<br />

kontrollierten Tageslichteintritt. Das Morgenlicht reflektiert<br />

sich hier in der Wasserfläche des Pools und<br />

von hinten leuchtet die Nachmittagssonne über die<br />

Mezzaninebene in den Gemeinschaftsbereich herein.<br />

So animiert die wechselnde Beleuchtung über den<br />

Tag gesehen, ständig die Architektur. Ohne eine ausdrückliche<br />

Trennung entwickeln sich die Privatbereiche<br />

wie selbstverständlich aus dem Raum heraus und<br />

alle Schlafzimmer sind gegen Südosten gerichtet. Ein<br />

kleiner, innerer Hof ist dem Elternschlafzimmer und<br />

den Bädern zugeordnet, er ist – obwohl formal innerhalb<br />

des Hauses – doch ein Außenraum.<br />

Zwischen traditioneller Volks<strong>architektur</strong> und zeitgenössischen<br />

Referenzen, zwischen geschlossenen<br />

Körpern und offenen Flächen ist dieses Haus ein Beispiel<br />

der Widersprüchlichkeit und der Provokation,<br />

verdichtet in einer einfachen, pragmatischen Struktur.<br />

(rp)<br />

Blendend weiß und mit<br />

großen „Showflächen“<br />

versehen, ist dieser<br />

Bau eine provozierende<br />

Neuinterpretation traditinoneller<br />

Architektur.


3<br />

2<br />

4<br />

C1<br />

1<br />

6<br />

9<br />

6<br />

8<br />

7<br />

5<br />

5<br />

5<br />

1 ENTRANCE HALL<br />

C2<br />

0 2m<br />

4m<br />

2 KITCHEN<br />

3 LIVING ROOM<br />

4 DINING ROOM<br />

5 BEDROOM<br />

6 BATHROOM<br />

7 OUTDOOR KITCHEN<br />

8 MECHANICAL ROOM<br />

9 PATIO<br />

10 MEZZANINE<br />

0 2m<br />

4m<br />

N<br />

10<br />

0 2m<br />

4m<br />

1 ENTRANCE HALL<br />

2 KITCHEN<br />

3 LIVING ROOM<br />

4 DINING ROOM<br />

5 BEDROOM<br />

6 BATHROOM<br />

7 OUTDOOR KITCHEN<br />

8 MECHANICAL ROOM<br />

9 PATIO<br />

10 MEZZANINE<br />

0 2m<br />

4m<br />

N<br />

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79<br />

Tiago do Vale<br />

SECTION C1<br />

SECTION C2<br />

SOUTHWEST ELEVATION<br />

SECTIONS<br />

NORTHEAST ELEVATION<br />

ELEVATIONS<br />

GROUND FLOOR PLAN<br />

MEZZANINE PLAN<br />

Gafarim House<br />

Ponte de Lima, Portugal<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Statik:<br />

privat<br />

Tiago do Vale Architects<br />

Daengstudio<br />

Grundstücksfläche: 274 m 2<br />

Bebaute Fläche: 182 m 2<br />

Nutzfläche: 252 m 2<br />

Planungsbeginn: 2014<br />

Bauzeit:<br />

24 Monate<br />

Fertigstellung: 2018


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

80<br />

Wie wohnen wir?<br />

Unter Palmen<br />

Villa in the Palms / Sangolda / Abraham John Architects<br />

Fotos: Edmund Sumner, Atul Pratap Chanaki, Alan Abraham


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81<br />

Abraham John Architects<br />

Ihren Namen bezieht diese Architektur – eine dorfähnliche<br />

Villenanlage für einen privaten Kunden –<br />

von den 19 Kokospalmen, jede ca. 80 Jahre alt, um<br />

die sich die Baukörper herumwinden. Kein einziger<br />

Baum wurde gefällt, als man den Entwurf der Abraham<br />

John Architects im indischen Bundesstaat Goa<br />

umsetzte. So erreichte man auch einen kleinstmöglichen<br />

ökologischen Footprint.<br />

Eingebettet in die Landschaft erscheint dieses Anwesen<br />

mit vier Schlafzimmern, Wohn- und Essbereich,<br />

Pool und allen erdenklichen Nebenräumen fast<br />

wie ein kleines Dorf, durchzogen von Wasserflächen,<br />

Terrassen, Wegen und Palmen. Von der Straße aus ist<br />

es fast unsichtbar und die Tatsache, dass die Bäume<br />

schon seit Jahrzehnten an dieser Stelle existieren,<br />

gibt der Architektur auch eine entsprechende Verortung.<br />

Das Design ist auf eine (Wieder)Verbindung mit<br />

der Natur gerichtet.<br />

Hätte man einen annähernd rechteckigen Komplex<br />

realisiert, wären – um das gesamte Funktionsprogramm<br />

unterzubringen – einige Bäume dem Projekt<br />

zum Opfer gefallen. Um das zu vermeiden, schlängeln<br />

sich die einzelnen Volumina sorgfältig durch die<br />

Landschaft, immer darauf bedacht keine Unterbrechungen<br />

in der Ökologie zu erzeugen. Somit ist die<br />

ganze Struktur eher fragmentiert als monolithisch<br />

– eine Reminiszenz an die traditionellen Bauweisen<br />

der Siedlungen auf Goa, gleichzeitig aber ausgesprochen<br />

modern. Im Erdgeschoss, zum Beispiel, fühlt<br />

sich jedes Schlafzimmer wie ein eigenes Zuhause an,<br />

ausgestattet mit Bad, Gartenbereich vor und hinter<br />

dem Zimmer und einem internen Hofbereich hinter<br />

einer Lateritmauer. Diese unabhängigen Körper sind<br />

durch Terrassen, Wege und Brücken verbunden, alles<br />

fließt an den Palmen vorbei und zwischen den Pools<br />

im Garten hindurch.<br />

Die Materialität der Gebäude bezieht sich auf die<br />

regionalen und örtlichen Gegebenheiten des Küstengebietes<br />

von Goa: unverputzte Wände aus Lateritsteinen,<br />

Pultdächer und Wände aus hundert Jahre<br />

altem, recycelten Teakholz. Die Landschaftsgestaltung<br />

beinhaltet ebenfalls nur lokale Pflanzenarten,<br />

meist Palmen und ist das ganze Jahr über grün. Die<br />

Dächer mit ihren verschiedenen Neigungen nehmen<br />

Rücksicht auf den Monsunregen, sammeln das Regenwasser<br />

und akzentuieren auch die architektonische<br />

Fragmentierung der Anlage. Die Grenzen zwischen<br />

Innen- und Außenräumen sind hier verwischt<br />

und große, offene Bereiche verbinden alle Einzelkörper<br />

mit dem großen Wohnraum.<br />

Obwohl alles sehr offen und von Licht erfüllt ist, haben<br />

die Häuser doch ihre eigene Privatheit. Die Lateritwände<br />

schirmen thermisch und optisch die einzelnen<br />

Räume gegeneinander ab, bieten Intimität und<br />

gleichzeitig sorgen sie für den bestmöglichen Ausblick<br />

auf die Natur. An den Nordfassaden sind große,<br />

leicht zurückgesetzte, verglaste Öffnungen mit<br />

Ausblick auf die Felder. Die Fensteröffnungen bieten<br />

eine Verschattung und wirken so gegen den solaren<br />

Hitzeeintrag. Durch die thermische Masse der Lateritwände,<br />

die nördlichen Öffnungen und die internen<br />

Höfe ist das Anwesen so nachhaltig, wie ein privater<br />

Wohnbau in dieser Gegend nur sein kann. Er respektiert<br />

seine Umgebung und die geografische Lage. u<br />

Man kann auch in Indien mit einem<br />

gewissen Aufwand (und dem<br />

nötigen Kleingeld) nachhaltige und<br />

luxuriöse Eigenheime bauen. Das<br />

zeigt das Beispiel der Villa unter Palmen<br />

der Abraham John Architects<br />

im Bundesstaat Goa.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

82<br />

Wie wohnen wir?<br />

Beim Betreten des Hauses erlebt man vom Eingang<br />

ausgehend eine sich steigernde Inszenierung: Der<br />

Blick weitet sich mit jedem Schritt, zuerst einige rohe<br />

Lateritsteine, dann ein Blick auf den Pool, dann der<br />

Garten und schließlich die Weite der dahinterliegenden<br />

Felder. Auf der einen Seite ein von Oberlichten<br />

erhellter Wohnraum mit einem internen Garten und<br />

unverputztem Mauerwerk. Auf der anderen Seite<br />

eine offene Küche und ein Essbereich, gerichtet auf<br />

eine kleine Bar am Pool. Dieser besteht aus drei Einheiten,<br />

getrennt und verbunden durch Teakholzbrücken.<br />

Diese Schwimmlandschaft ist komplett integriert<br />

in die Villa und trennt trotzdem die halbprivaten<br />

von den gänzlich privaten Teilen des Hauses.<br />

Die Wände der Schlafräume grenzen an den Pool und<br />

haben ein schlitzförmiges Fenster entlang des Bodens<br />

– so können sich die Reflexionen auf der Wasserfläche<br />

bis an die Decke des Zimmers spiegeln. Die<br />

Badezimmer besitzen im Boden versenkte Badewannen,<br />

von denen aus man die – an die Höfe angrenzende<br />

– umliegende Landschaft bewundern kann.<br />

Auf der oberen Ebene sind der Familienbereich, ein<br />

Dachgarten und eine exquisite Mastersuite. Sie besteht<br />

aus dem Schlafzimmer, einer offenen Bibliothek<br />

und einer glasbedeckten „sky bridge“, die den Schlafbereich<br />

vom Bad und der Bibliothek trennt. Der Ausblick<br />

von dieser Ebene richtet sich nicht nur auf die<br />

Felder unterhalb des Grundstückes, sondern auch<br />

südlich in den Dschungel von Goa und auf die roten<br />

Ziegeldächer der angrenzenden Siedlung. (rp)<br />

Zwischen Palmen, Brücken,<br />

Holzpfaden und Pools<br />

windet sich die Architektur<br />

durch den Raum.


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83<br />

Abraham John Architects<br />

Villa in the palms<br />

Sangolda, Indien<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Statik:<br />

privat<br />

Abraham John Architects<br />

B. L. Manjunath<br />

Grundstücksfläche: 1.300 m 2<br />

Bebaute Fläche: 610 m 2<br />

Planungsbeginn: 2016<br />

Bauzeit:<br />

2 Jahre, 6 Monate<br />

Fertigstellung: 10/2018


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

84<br />

Licht<br />

Human Centric<br />

Lighting<br />

Licht wirkt immer visuell, emotional und biologisch. Licht wirkt sich somit auf das<br />

Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit eines Menschen aus. Der Mensch hat sich<br />

über Millionen Jahre hinweg in Einklang mit seiner natürlichen Umgebung entwickelt.<br />

Gutes Licht ist nicht nur die Voraussetzung für gutes Sehen, sondern steuert<br />

auch die innere Uhr. Die ganze Kraft des Tageslichts lässt sich jedoch nicht auf die<br />

künstliche Beleuchtung umlegen. Viele wissenschaftliche Untersuchungen belegen<br />

inzwischen aber, dass eine an der Natur orientierte Beleuchtung Wohlbefinden und<br />

Motivation steigern kann.<br />

Text und Fotos: Alexander Magyar<br />

Blaues Licht weckt auf<br />

Der Hormonhaushalt funktioniert nur dann<br />

reibungslos, wenn er durch äußere Reize<br />

unterstützt wird. Dafür ist das richtige Licht<br />

notwendig. Licht mit hohen Blauanteilen<br />

am Morgen sorgt dafür, dass die Produktion<br />

von Melatonin unterdrückt wird und<br />

Cortisol seine Wirkung entfalten kann. Der<br />

Mensch ist munter und motiviert.<br />

Warmes Licht am Tagesende<br />

Zum Ende des Tages sollte die Beleuchtung<br />

nur noch eine möglichst geringe Wirkung<br />

auf das biologische System haben. Die<br />

Beleuchtung sollte zwei Stunden vor dem<br />

Zubettgehen auf eine möglichst geringe<br />

Beleuchtungsstärke am Auge wechseln.<br />

Nur noch die Sehaufgabe und das Umfeld<br />

müssen beleuchtet werden, und zwar so<br />

hell, wie es für „gutes Sehen“ entsprechend<br />

gültiger Normen erforderlich ist.


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85<br />

Licht<br />

In diesem Zusammenhang spricht man<br />

auch von der zirkadianen Beleuchtung.<br />

Dieser Begriff ist korrekt, wenn die Beleuchtung<br />

darauf ausgerichtet ist, den Tag-<br />

Nacht-Rhythmus des Menschen zu stabilisieren.<br />

Moderne Beleuchtungskonzepte<br />

berücksichtigen heute neben den visuellen<br />

auch die biologischen Lichtwirkungen und<br />

fördern Wohlbefinden, Stimmung und Gesundheit<br />

des Menschen. Ein Trend, der sich<br />

seit einiger Zeit deutlich abzeichnet, ist das<br />

Human Centric Lighting (HCL). Das bedeutet,<br />

dass der Mensch im Mittelpunkt der<br />

Lichtplanung steht.<br />

Die drei wichtigsten Hormone, die den zirkadianen<br />

Rhythmus steuern sind:<br />

• Melatonin: Macht müde, verlangsamt die<br />

Körperfunktionen und senkt die Aktivität,<br />

bringt den Körper zur Ruhe.<br />

• Cortisol: Stresshormon, wird ab 3 Uhr morgens<br />

produziert, regt den Stoffwechsel an,<br />

programmiert den Körper für den Tag.<br />

• Serotonin: Während der Cortisolspiegel im<br />

Blut über den Tag abfällt und dabei gegenläufig<br />

zum Melatoninspiegel wird, hilft das<br />

Serotonin als Motivator dabei, den Energiepegel<br />

zu erhöhen.<br />

Der Mensch steht im<br />

Vordergrund der Planung<br />

Bei dem G & G Friseur & Day Spa in Baden<br />

versuchten die Lichtplaner nun, dieses<br />

Thema im Lichtsektor aufzugreifen, um<br />

den Kunden und dem Personal einen emotional<br />

ausgeglichenen Tag zu verschaffen.<br />

Dem biologischen Tagesverlauf angepasst,<br />

verändert das Licht die Stimmung im Frisiersalon.<br />

Durch Veränderung der Lichtfarbe<br />

und der Beleuchtungsstärke führt die<br />

HCL-Lichtlösung durch den Tag, und hilft,<br />

die Arbeit leichter zu verrichten oder sich<br />

zu entspannen, wo und wenn es notwendig<br />

ist: Man bietet somit „personalisiertes<br />

Licht“. Mit diesem Beleuchtungskonzept<br />

wurde es möglich, die Lichtqualität in den<br />

Innenräumen deutlich zu verbessern.<br />

Die in dem Projekt eingeplanten Leuchtkörper<br />

erzeugen durch eine indirekte Lichtabstrahlung<br />

eine Tageslichtatmosphäre im Salon<br />

und vermeiden dabei auch jegliche Blendung<br />

für Kunden und Angestellte. Sie decken viele<br />

Faktoren der Lichtplanung ab: emotional, biologisch,<br />

Beleuchtungsstärke, Lichtrichtung,<br />

die Farbe des Lichts (warm oder kalt), besonders<br />

stimmungsvoll, sachliche Ausleuchtung<br />

bis hin zur Wohlfühlbeleuchtung.<br />

HCL versucht eine Art Tageslichtverlauf<br />

nachzubilden, um dem Menschen, der unter<br />

chronischem Tageslichtmangel leidet,<br />

einen Ausgleich zu bieten. Oft geht es hier<br />

in erster Linie um die Aktivierung des Menschen,<br />

um die Unterdrückung des Schlafhormons<br />

Melatonin. Je höher der Blauanteil<br />

im Licht, desto weniger Melatonin wird von<br />

der Zirbeldrüse ausgeschüttet. Umgesetzt<br />

wird dies mit Leuchten, die mit Lichtquellen<br />

unterschiedlicher Farbtemperaturen<br />

bestückt und separat voneinander regelbar<br />

sind. Für den User sind HCL-Lösungen kostenintensiver.<br />

Denn es müssen warme und<br />

kalte Lichtquellen vorhanden sein, um die<br />

Lichtfarbe den jeweiligen Bedürfnissen der<br />

Menschen anzupassen.<br />

Beim Tageslicht herrscht eine permanente<br />

Dynamik in Bezug auf die Beleuchtungsstärke<br />

und die Farbtemperatur. Der Lichtwechsel<br />

in den Innenräumen soll sich langsam<br />

und unmerklich vollziehen, genau wie<br />

auch in der Natur. Die HCL – Lichtplanung<br />

ist kein Ersatz für das wirkliche Tageslicht.<br />

Biologisch und emotional wirksames Licht<br />

(HCL) steigert aber nur dann Wohlbefinden<br />

und Leistungsfähigkeit, wenn nicht nur das<br />

Beleuchtungskonzept, sondern auch dessen<br />

Steuerung durchdacht ist. Dabei stehen<br />

die Bedürfnisse der verschiedenen User und<br />

der Anwendungszweck im Vordergrund.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

86<br />

Produkt News<br />

Brillante Lichtatmosphäre<br />

Die neuen BEGA Pendelleuchten-Tiefstrahler sind Spezialisten im Innenraum für<br />

die unterschiedlichsten Anforderungen – besonders in großen, hohen Räumen<br />

oder Sälen. Sie bieten faszinierendes Licht für eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Die repräsentativen und leistungsstarken Pendelleuchten dienen<br />

der Inszenierung der Architektur großer Räume, der Komfort für die Besucher<br />

steht dabei wirkungsvoll und doch dezent im Vordergrund.<br />

Die Pendelleuchten erfüllen gleich drei Erfordernisse<br />

der Beleuchtungsplanung. LED-Module, wählbar<br />

in unterschiedlichen Leistungen, erzeugen in einem<br />

Opalglaszylinder einen frei strahlenden Lichtanteil –<br />

er sorgt mit weichem Licht für die vertikale Beleuchtungsstärke<br />

im Raum. Das Erfordernis einer hohen<br />

Beleuchtungsstärke auf der zu beleuchtenden Fläche<br />

erfüllt ein zusätzlicher, breit streuender Tiefstrahler<br />

für effizientes, tief strahlendes Licht. Sollen darüber<br />

hinaus auch Decken oder Baukonstruktionen beleuchtet<br />

werden, um sie in Szene zu setzen, kann ein<br />

zusätzlicher oberer Lichtaustritt gewählt werden.<br />

Die einzelnen Lichtfunktionen sind dabei DALI steuerbar<br />

und können die jeweils gewünschte Lichtatmosphäre<br />

erzeugen. Zudem sind die Pendelleuchten in<br />

RGBW-Versionen erhältlich, die dem Beleuchtungserlebnis<br />

auf Wunsch farbliche Akzente verleihen.<br />

BEGA Leuchten GmbH<br />

Competence Center Innsbruck<br />

T +43 (0)512 343150<br />

info-austria@bega.com<br />

www.bega.com<br />

In großen Räumen erzeugen alle drei Beleuchtungsmöglichkeiten<br />

jeweils für sich allein aktiviert oder im<br />

Zusammenspiel eine Lichtwirkung, die der jeweiligen<br />

Nutzung gerecht wird. Sind alle Lichtquellen der Pendelleuchten<br />

mit voller Leistung eingeschaltet, wird<br />

der Raum homogen ausgeleuchtet, inklusive der Decken.<br />

Bei ausschließlicher Nutzung der Tiefstrahler<br />

bietet das nach unten gerichtete Licht einen hohen<br />

Sehkomfort. Die Zuschaltung der frei strahlenden<br />

Komponenten der Leuchten sorgt für eine noch einmal<br />

hellere Beleuchtung mit weichem Licht.


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87<br />

Produkt News<br />

Pure Eleganz für<br />

charmante Lichtstimmung<br />

Die grazile und mit mehreren Designpreisen ausgezeichnete Pendelleuchte<br />

AFTER 8 des oberösterreichischen Leuchtenherstellers Molto Luce hat von<br />

Beginn an mit ihrer klaren Formensprache und einem extra schlanken Design<br />

beeindruckt. Die Leuchte fügt sich mit ihrem nur 5 mm starken Leuchtenkörper<br />

dezent in die umgebende Architektur ein. Zurückhaltend, aber mit hervorragender<br />

Wirkung, setzt sie selbstbewusst einen klaren Akzent, der direkt und indirekt<br />

strahlend sanft mit Licht umgibt.<br />

Die anhaltende Erfolgsgeschichte der Leuchte verlangte<br />

schließlich förmlich nach einem weiteren<br />

Schritt. Es lag auf der Hand, dass eine längere und<br />

eine runde Version das Spektrum perfekt abrunden<br />

bzw. vervollkommnen würden. AFTER 8 LONG war<br />

geboren und bietet nun mit einer Leuchtenlänge von<br />

1520 mm (+300 mm) eine alternative Lösung, für all<br />

jene Situationen, in denen eine längere Lichtzone gefragt<br />

ist. Die runde Variante AFTER 8 ROUND ist eine<br />

ebenso konsequente, jedoch aufgrund der Formänderung<br />

etwas komplexere Weiterentwicklung der ursprünglichen<br />

Leuchte.<br />

Prädestinierte Einsatzbereiche der gesamten AFTER 8<br />

Leuchtenfamilie sind sowohl der private Wohnraum<br />

als auch die gehobene Hotellerie & Gastronomie,<br />

besonders finden sich auch im exklusiven Retail-Bereich<br />

vielfältige Möglichkeiten. Hier wie dort sorgt<br />

die edle Serie für elegante Lichtakzente. Das Design<br />

stammt von InHouse.<br />

Molto Luce GmbH<br />

T +43 (0)7242 698-0<br />

office@moltoluce.com<br />

www.moltoluce.com<br />

Allen Varianten gemein ist die Leuchtkörperbreite von<br />

nur 5 mm und die direkte/indirekte Lichtverteilung<br />

im Verhältnis 60:40. Zusätzliche Schlichtheit kommt<br />

bei allen drei Ausführungen durch die Aufnahme der<br />

Stromführung in den Abhängeseilen ins Spiel. Ein<br />

störendes Kabel konnte dadurch ersatzlos entfallen.<br />

Gefertigt sind alle Mitglieder der Serie aus Aluminium,<br />

Oberflächen sind in Schwarz, Graphit Grey und Bronze<br />

gebürstet eloxiert erhältlich. Die Leuchte wird in<br />

Analog- als auch Dali-dimmbarer Version angeboten.<br />

Auch die Steuerung per Funk über ZigBee ist möglich.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

88<br />

Produkt News<br />

Neue Farben in Mailand<br />

Unter dem Motto „Pleasure & Treasure“ stellte sich heuer wieder die österreichische<br />

Möbel- und Designindustrie im Rahmen des Fuorisalone in Mailand vor.<br />

Unter den ausgewählten Marken präsentiert sich auch der Tiroler Leuchtenhersteller<br />

PROLICHT, der für innovative und maßgeschneiderte Lichtlösungen steht.<br />

Individualisierung wird bei ihm großgeschrieben. Weil<br />

kein Raum, kein Objekt und kein Moment dem anderen<br />

gleicht, und weil jede Aufgabe und jeder Kundenwunsch<br />

einzigartig sind, machen maßgeschneiderte<br />

Leuchten einen bedeutenden Unterschied in der<br />

Innenraumgestaltung. So wird jede Leuchte erst auf<br />

Bestellung und ganz nach den Wünschen des Kunden<br />

produziert. Dafür steht vorab eine große Auswahl<br />

an Konfigurationsmöglichkeiten für jede Leuchte<br />

zur Verfügung.<br />

Zu diesen Konfigurationsmöglichkeiten zählte neben<br />

Form, Anbauart und Lichttechnik bis dato auch die<br />

Auswahl zwischen 25 einzigartigen Farben, mit denen<br />

die Leuchten veredelt werden konnten. Diese Farben<br />

wurden nun im Frühling <strong>2019</strong> um eine Metall Edition<br />

erweitert: „26 Champagne Cream“, „27 Copper Mine“,<br />

„28 Ancient Bronze“ und „29 Jazz Gold“ vervollständigen<br />

ab sofort die Farbpalette des Produzenten.<br />

Farbe schafft die Grundlage für Kreativität – mit Farben<br />

gibt man einem Raum ein optisches sowie emotionales<br />

Gesicht und die richtige Farbauswahl stellt<br />

einen essenziellen Punkt in jeder Konzeptionierung<br />

dar. Kleine Farbakzente können Großes bewirken –<br />

das weiß man und bietet nun mit der Auswahl zwischen<br />

25+5 verschiedenen Farben (inkl. einer naturbelassenen<br />

Aluminiumoptik) die Möglichkeit, jedes<br />

Leuchtendesign an das jeweilige Gesamtkonzept<br />

anzupassen oder gezielte Akzente zu setzen.<br />

Bei der Austrian Design Exhibition werden die neuen<br />

Farben erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Die<br />

innovative SNOOKER Leuchte – die seit Herbst 2018<br />

auch als Einzelleuchte mit Einbau- und Anbaubaldachin<br />

und variabler Seillänge erhältlich ist – wird im<br />

Sala Reale am Mailänder Hauptbahnhof in der neuen<br />

Metall Edition präsentiert.<br />

Den Rahmen für die Ausstellung schafft übrigens das<br />

Architekturstudio Vasku & Klug, welches die Leuchten<br />

und alle weiteren „Made in Austria“-Produkte mit<br />

einem einzigartigen und besonders ungewöhnlichen<br />

Designkonzept ausstellen wird.<br />

PROLICHT GmbH<br />

T +43 (0)5234 33499<br />

info@prolicht.at<br />

www.prolicht.at


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Tanz der<br />

Flammen<br />

Das Wohnzimmer soll gemütlich, aber nicht zu<br />

altmodisch wirken und ein ganz besonderer<br />

Rückzugsort sein. Die neuen Sitzmöbel sind<br />

bestellt, die ersten Schränke angeliefert, aber<br />

irgendetwas fehlt noch, um das Gesamtbild abzurunden.<br />

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen,<br />

um sich den langjährigen Traum vom romantischen<br />

Kamin endlich zu erfüllen. Eine einzigartige<br />

Formsprache macht ihn zum Eyecatcher<br />

des Raumes und lässt ihn alle Blicke in seinen<br />

Bann ziehen.<br />

Mit einem Ofen von Mandl & Bauer perfektioniert<br />

man das Erscheinungsbild des Wohnzimmers. Das<br />

kann sowohl ein Holz- als auch ein Gasofen sein.<br />

Bei letzterem kommen Keramik- statt Holzscheite<br />

zum Einsatz, aus deren Poren das Gas austritt. Das<br />

Feuer ist dennoch kaum von einem Holzfeuer zu<br />

unterscheiden – es lässt sich sogar Funkenflug erzeugen<br />

und die Gasflammen wirken, als würden sie<br />

über dem Kiesbett tanzen. Dies ist nicht nur ästhetisch,<br />

sondern dank modernster Technik auch sehr<br />

komfortabel: Direkt vom Sofa aus kann der Ofen ganz<br />

bequem über eine Fernbedienung oder WiFi gesteuert<br />

werden. Gleichzeitig sorgt er für eine angenehme<br />

Wärme das ganze Jahr hindurch. So einzigartig wie<br />

sein Feuer sind auch seine verschiedenen Ausführungen.<br />

Hier werden besonders authentische Materialien<br />

verwendet, wie zum Beispiel Naturstein, Stahl<br />

– geschmiedet oder brüniert – Keramik, Beton und<br />

als Verkleidung auch Leder. Durch diese Vielfalt und<br />

aufgrund seiner kreativen Formgebung lässt er sich<br />

an verschiedenste Arten der Raumgestaltung anpassen.<br />

Beton beispielsweise wirkt als Ofenbaumaterial<br />

edel und minimalistisch im Wohnbereich und gibt<br />

ihm einen ganz eigenen Charakter. Mit seiner Hitzebeständigkeit<br />

von bis zu 1.200 Grad Celsius ermöglicht<br />

er eine Nutzung vom Außenbereich bis in den<br />

Feuerraum. So können bestmögliche Qualität und<br />

Sicherheit gewährleistet werden.<br />

Jährlich werden um die 250 Kaminöfen von Mandl &<br />

Bauer in ganz Europa gestaltet, produziert und installiert.<br />

Hierbei wird der Spezialist von anspruchsvollen,<br />

prominenten Kunden und Immobilienunternehmen,<br />

aber auch von jungen, <strong>architektur</strong>begeisterten<br />

Interessenten im urbanen, aber ebenfalls ländlichen<br />

und alpinen Bereich beauftragt, die auf der Suche<br />

nach etwas ganz Besonderem sind.<br />

Mandl & Bauer GmbH<br />

Keramik- und Kachelofenbau<br />

T +43 (0)7232 38130<br />

office@mandl-bauer.at<br />

www.mandl-bauer.at<br />

89<br />

Produkt News


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

90<br />

Produkt News<br />

Bewegung<br />

im Büro<br />

Bewegung ist nicht nur gut für<br />

den Körper, Bewegung beflügelt<br />

auch den Geist. Sedus se:fit<br />

ermöglicht vitales, aktives Sitzen<br />

und Lehnen – am Stehpult, am<br />

Schreibtisch und überall dort, wo<br />

eine Stehsitzgelegenheit gerade<br />

willkommen ist.<br />

Das Möbel ist Hocker und Stehsitz<br />

zugleich. Es lässt sich in der Höhe<br />

verstellen und mit einem Griff einfach<br />

mitnehmen. So wird es zu einer<br />

spontanen, stimulierenden Sitzgelegenheit,<br />

die den gesunden Bewegungs-<br />

und Haltungswechsel fördert.<br />

Auf die Frage: „Besser im Sitzen oder<br />

im Stehen arbeiten?” gibt es nur eine<br />

richtige Antwort: „Die beste Haltung<br />

ist immer die nächste.” Mit dem Hybrid<br />

aus Hocker und Stehhilfe wird aktives<br />

Arbeiten zum Kinderspiel. Der<br />

konkav geformte Sitz und die abfallende<br />

Sitzvorderkante sorgen für<br />

lang anhaltenden Sitzkomfort und<br />

ein sicheres Sitzgefühl. Ergonomisch<br />

angebrachte Bedienelemente ermöglichen<br />

die intuitive und schnelle<br />

Einstellung für jede Situation.<br />

Besonders sorgfältig wurde das<br />

Spektrum der stufenlosen Höhenverstellung<br />

per Gasfeder gewählt. Mit<br />

seinem großzügigen Verstellbereich<br />

von 52 bis 82 cm deckt diese Sitz-/<br />

Stehgelegenheit viele Einsatzbereiche<br />

ab. Ob spontane Abstimmung<br />

am Arbeitsplatz, Stand-Up-Meeting<br />

im Projektraum oder am Empfang:<br />

se:fit ist der perfekte Begleiter!<br />

Sedus Stoll GmbH<br />

Showroom Wien<br />

Gumpendorfer Straße 15/9<br />

1060 Wien<br />

T +43 (0)1 982 94 17<br />

sedus.at@sedus.com<br />

www.sedus.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

91<br />

Produkt News<br />

Menschen, Möbel und Dynamik<br />

Die Gestaltung einer dynamischen, ästhetischen Arbeitsumgebung ist in Zeiten<br />

von Employer Branding und Image-Pflege eine Kernaufgabe bei der Objektausstattung<br />

von Unternehmen und Office-Flächen. Lösungen für bewegtes Arbeiten<br />

rücken nicht nur im Büro, sondern auch in Konferenz- und Kreativräumen in den<br />

Fokus von Architekten und Objektplanern. Denn mehr Dynamik in Arbeitssituationen<br />

sorgt für bessere Ergebnisse, höhere Arbeitszufriedenheit und Produktivität,<br />

weniger Krankenstandstage und fittere MitarbeiterInnen sowie mehr Kreativität<br />

und Wohlbefinden am Arbeitsplatz.<br />

Kunden erwarten von perfekten Objektmöbeln ein in<br />

Funktion und Komfort verpacktes, gelungenes Design.<br />

Genau diesem Anspruch werden die höhenverstellbaren<br />

Tische lift vom Designduo jehs+laub<br />

gerecht. Das ist ein Novum in der Kategorie höhenverstellbarer<br />

Arbeitstische. Durch die vielen Formen,<br />

Größen und Ausführungen ist er ebenso ideal für<br />

die Ausstattung von Konferenz- und Kreativräumen,<br />

wie auch von informellen Besprechungszonen. Hier<br />

können Teams Innovations- und Ideenmanagement<br />

in einer dynamischen Arbeitsumgebung betreiben.<br />

Ergänzt wird der Tisch mit den Barhockern der Linie<br />

hoc oder der Selmer-Lösung für aktives Sitzen, der<br />

Stehhilfe „dress“.<br />

Selmer GmbH<br />

T +43 (0)6216 20210<br />

info@selmer.at<br />

www.selmer.at<br />

Der höhenverstellbare Tisch unterscheidet sich<br />

zu anderen Systemen durch das optische Verbergen<br />

der hohen Funktionalität. Keine Kabel oder Kurbeln<br />

trüben das Design. Die elektronische Höhenverstellung<br />

erfolgt kaum hörbar und die gesamte<br />

Elektronik des Tisches wird im filigranen Tischgestell<br />

versteckt. Auch eine manuelle Höhenverstellung ist<br />

möglich. Durch unsichtbare Griffe wird die Tischhöhe<br />

sanft mittels Gasfeder eingestellt. Es ist ein Produkt<br />

für bewegtes Arbeiten, das durch Design und Funktion<br />

Menschen begeistert und Räume bereichert.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

92<br />

Produkt News<br />

Badmöbel mit dem Duft<br />

von Tiroler Bergwiesen<br />

CONform, die österreichische Industrie-Manufaktur für Badmöbel, präsentiert mit<br />

den einzigartigen Hayland-Oberflächen eine absolute Welt-Neuheit am Badmöbelmarkt.<br />

Heu und Heublumen von Tiroler Bergwiesen werden dafür in einem<br />

innovativen Verfahren auf Trägerplatten appliziert.<br />

„Love me, because i´m pure“ - die neuen<br />

Oberflächenmaterialien der Haylander<br />

begeistern mit hundertprozentiger Natürlichkeit<br />

und erstklassigen ökologischen<br />

Werten bis ins kleinste Detail. Mittels einer<br />

in langjähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />

erarbeiteten organoiden<br />

Plattentechnologie werden frisches Heu<br />

und getrocknete Heublumen mit zu 100%<br />

abbaubaren biologischen Bindestoffen auf<br />

ein spezielles Trägermaterial aufgetragen,<br />

und als einzigartiges Naturdekor händisch<br />

auf die Oberflächen appliziert. Ganz ohne<br />

Zugabe von Aromen oder Duftstoffen verzaubern<br />

sie mit einem lang anhaltenden, olfaktorischen<br />

Erlebnis von blühenden Bergwiesen<br />

in der Sommersonne.<br />

Die neuen Oberflächen werden direkt in der<br />

Region unter strengsten ökologischen Kriterien<br />

hergestellt und sind ein wunderbar<br />

filigranes Naturprodukt. Dabei sind die Oberflächen<br />

robust und für die Herausforderungen<br />

des Badalltags geeignet. In der industriellen<br />

Manufaktur fertigt man in bekannter<br />

Qualität hochwertige Badmöbel und stylishe<br />

Spiegel in Maßarbeit und funktionaler Perfektion.<br />

Für Menschen, denen Regionalität,<br />

Natürlichkeit, wahre Nachhaltigkeit – das<br />

pure Leben eben – ein echtes Anliegen sind.<br />

Die Kollektion war beispielsweise in Kombination<br />

mit den ebenfalls neuen Korpusmaterialien<br />

Schlosseiche und Ferrusta viel<br />

bestauntes Highlight auf den SHK-Trendmessen<br />

in Basel, Wels und Nürnberg.<br />

Ob der schlüssigen Produktphilosophie<br />

sind die Oberflächen zudem echtes Trendthema<br />

für Waschplatzgestaltungen in allen<br />

Hotels mit alpinem Bezug. Das flexibel<br />

planbare Maßprogramm RIVA mit seinen<br />

vielfältigen, zeitgemäßen und funktionellen<br />

Möbelelementen in authentischer, purer<br />

Formensprache avanciert somit zum<br />

Must-have für zukunftsorientierte Architekten<br />

und Hoteliers.<br />

CONform Badmöbel GmbH<br />

T +43 (0)5412 63493<br />

office@conformbad.at<br />

www.conformbad.at<br />

www.conform-partnersystem.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

93<br />

Produkt News<br />

Seit 50 Jahren<br />

zeitlos schön<br />

Seit 1969 wurde die VOLA Armatur 111 mit zahlreichen Designpreisen ausgezeichnet.<br />

Der erste internationale Designpreis war der dänische ID-Prisen.<br />

Danach folgten weitere Auszeichnungen, die alle das Design und die<br />

neue revolutionäre Technik hervorhoben. In diesem Jahr wurde die Unterputzarmatur<br />

111 in der Kategorie Design Classics and Re-editions mit dem<br />

Gold-Winner Award des German Design Award <strong>2019</strong> ausgezeichnet.<br />

Eine internationale Experten-Jury würdigte<br />

mit dieser Auszeichnung die besondere Bedeutung<br />

der Sanitärarmatur, die 1968 nicht<br />

nur mit einer völlig neuen Technik – der<br />

Unterputztechnik - den Grundstein für eine<br />

designorientierte Planung der Sanitärräume<br />

legte, sondern seit dieser Zeit auch für<br />

herausragende Designqualität und Handwerkskunst<br />

steht.<br />

In den 60er Jahren lud der Firmengründer<br />

Verner Overgaard Arne Jacobsen zur Zusammenarbeit<br />

ein. Der Plan war, für die Dänische<br />

Nationalbank eine Armatur zu entwerfen,<br />

die mit ihrer Technik und mit ihrem<br />

Design etwas völlig Neues darstellen sollte.<br />

Das Ergebnis war die Geburt der Form dieser<br />

Armatur, die zu einer Ikone wurde. Sie<br />

war das erste Produkt der Firma. Die Herausforderung,<br />

die Werte dänischen Designs<br />

auf etwas vermeintlich Schlichtes wie eine<br />

Armatur zu übertragen, reüssierte in einem<br />

Objekt von zeitloser Schönheit. Das neue<br />

Konzept der Unterputzarmatur errang sofort<br />

internationale Anerkennung. Durch<br />

die Kombination von schlichten runden<br />

und linearen Formen mit einer revolutionären<br />

Installation, die in der Wand verborgen<br />

blieb, lag der Fokus auf beidem: auf dem<br />

modernen Design und auf der innovativen<br />

Funktion. Lediglich der Auslauf und der Betätigungshebel<br />

waren sichtbar. Mit diesem<br />

ersten vollständig integrierten Eingriffmischer<br />

brachte man Design ins Badezimmer.<br />

VOLA hat mit der Armatur etwas geschafft,<br />

was niemand zuvor erreichte: Es ist gelungen,<br />

die Komplexität der Installationen in<br />

eine scheinbar mühelose und spielerisch<br />

leichte Form zu integrieren. Zudem ist sie<br />

ein Maßstab für minimalistisches, zeitgemäßes<br />

Design und wird angetrieben durch<br />

konsequent hohe Standards bei Handwerk<br />

und Fertigung sowie innovativen neuen<br />

Produkten und Verfahren. Im Laufe der Jahre<br />

haben Plagiatoren versucht, die handgefertigte<br />

Qualität von Jacobsens Oberflächen<br />

und Geometrie nachzubilden – doch<br />

niemand kam dem Original nahe.<br />

VOLA Vertriebs GmbH<br />

T +43 (0)1 526 39 71-0<br />

info@vola.at<br />

www.vola.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

94<br />

Produkt News<br />

Sanitärsysteme für eine<br />

nachhaltige Zukunft<br />

Die Art und Weise, wie wir menschliche Fäkalien und Urin entsorgen, kann eines<br />

der dringlichsten Umweltprobleme der Erde verringern. Übermäßige Stickstoffwerte,<br />

verursacht durch Abwässer und die landwirtschaftliche Verwendung<br />

von Düngemitteln, werden mittlerweile als gefährlicher eingestuft als zu hohe<br />

CO 2 -Werte und der Klimawandel. Seit Mitte der 90er Jahre untersucht deshalb<br />

eines der weltweit führenden Wasserforschungsinstitute, die Schweizer Eawag,<br />

mögliche alternative Wege zur Verringerung der Verschmutzung durch Abwässer.<br />

Eine besonders interessante Lösung ist<br />

die Stoffstromtrennung, bei der das häusliche<br />

Abwasser sofort in Urin, Fäkalien und<br />

Grauwasser getrennt wird. Darauf basiert<br />

ein Verfahren zum Nährstoffrecycling, das<br />

Nährstoffe aus dem Urin mit kompakten,<br />

hocheffizienten dezentralen Bio-Reaktoren<br />

extrahiert, Medikamentenrückstände und<br />

Hormone neutralisiert und bis zu 80 Prozent<br />

des im Abwasser enthaltenen Stickstoffs aus<br />

dem Abwasserstrom entfernt.<br />

Trennung an der Quelle<br />

Das österreichische Designstudio EOOS, Eawag<br />

und LAUFEN haben ein wegweisendes<br />

Urin-Trenn-WC entwickelt, das ein neues<br />

Kapitel im nachhaltigen Abwassermanagement<br />

aufschlägt. save! baut auf Erkenntnissen<br />

der Blue Diversion Toilet auf, die mit Mitteln<br />

der „Re-invent the Toilet Challenge“ der<br />

Bill & Melinda Gates Foundation von EOOS<br />

und Eawag entwickelt wurde. Es ist die erste<br />

Urin-Trenn-Toilette, die den neuesten Industriestandards<br />

entspricht. Sie trennt Urin<br />

passiv von Fäkalien und Spülwasser, sodass<br />

er anschließend mit Backend-Systemen wie<br />

dem von Vuna entwickelten schnellen, einfachen<br />

und biologischen Aufbereitungsprozess<br />

behandelt werden kann.<br />

Die Schlüsselinnovation des Produkts ist<br />

eine von EOOS Design entwickelte „Urin<br />

Trap“, die Urin unter Ausnutzung der Oberflächenspannung<br />

in einen getrennten Ablauf<br />

ableitet. Laufen hat das Prinzip auf das<br />

Wand-WC angewandt und mit innovativer<br />

Wasser- und Urinführung neu gestaltet, um<br />

die Leistung zu optimieren. Durch die perfekte<br />

Integration der neuen Technologie ist<br />

das WC optisch von anderen High-End-Toiletten<br />

nicht unterscheidbar.<br />

Laufen hat sich verpflichtet, mit der Entwicklung<br />

innovativer Anwendungstechnologien<br />

zur Lösung des Umweltproblems<br />

beizutragen. Leistbar, auch für die Ärmsten<br />

der Welt, wird das Unternehmen eine Urin<br />

trennende Hocktoilette entwickeln. Das Design<br />

wird zur Verfügung gestellt, sodass es<br />

in Entwicklungsländern produziert und vertrieben<br />

werden kann. Diese neue Lösung<br />

wird dazu beitragen, Leben zu retten und<br />

die sanitären Bedingungen in den Entwicklungsländern<br />

zu verbessern.<br />

Vortrag & Lunch<br />

mit Dr. Harald Gründl (EOOS Design)<br />

im Laufen Innovation Hub<br />

An der Marienstiege 1010 Wien<br />

Fr. 24. Mai 12-14 Uhr<br />

Anmeldungen bis 20. Mai an<br />

marketing@at.laufen.com<br />

LAUFEN Austria AG<br />

T +43 (0)2746 6060-0<br />

office.wi@at.laufen.com<br />

www.laufen.co.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

95<br />

Produkt News<br />

Kreis trifft auf Quadrat<br />

Rund und eckig in einem opulenten<br />

Formenspiel mit starkem Materialbewusstsein<br />

verbindet die KEUCO<br />

Badeinrichtung EDITION 90. Die klare<br />

Designsprache im 90-Grad-Winkel<br />

zieht sich konsequent durch die komplette<br />

Badausstattung – von Armaturen<br />

und Accessoires über Waschtisch<br />

und Möbel bis hin zum Lichtspiegel.<br />

Mit dieser Kollektion, entworfen vom<br />

Designbüro Tesseraux + Partner, Potsdam,<br />

entstehen einzigartige, luxuriöse<br />

Badwelten.<br />

Waschtisch und Möbel spielen eine Solistenrolle,<br />

die ganz nach persönlichem Geschmack<br />

eine harmonische Komposition<br />

bilden. Sie stehen in keiner Abhängigkeit<br />

zueinander und können völlig frei im Maß<br />

gewählt und beliebig positioniert werden.<br />

Damit bietet sich ein großer, kreativer Gestaltungsfreiraum<br />

mit flexiblen, individuellen<br />

Anordnungsmöglichkeiten der Solitäre.<br />

Der freihängende Keramikwaschtisch in<br />

Weiß oder Schiefergrau hat als edle Designlösung<br />

einen im Waschtisch integrierten<br />

Siphon, der von vorne völlig unsichtbar ist<br />

und eine optisch kaum sichtbare, schmale<br />

Ablaufrinne. Dazu passt ein großes Sor-<br />

timent unterschiedlicher Solitärmöbel –<br />

freihängend, mit Sockel oder mit moderner<br />

Fußvariante. Echtholzfurniere sowie Strukturlacke,<br />

matt oder glänzend, schaffen<br />

elegante Wohnlichkeit. Als edles „Upgrade“<br />

sind für die Sideboards Abdeckplatten<br />

aus Glas oder Keramik in Marmor- oder<br />

Schiefer optik erhältlich.<br />

Auch die Kopfbrause vereint runde und<br />

eckige Formen harmonisch. Die große,<br />

runde Kopfbrause mit gleichmäßigem Regenbild<br />

garantiert ein sinnliches Duschvergnügen.<br />

Der Brausearm kann dank eines<br />

flexiblen Gelenks in der Wandbefestigung<br />

komfortabel nachjustiert und schnell in<br />

die exakt waagerechte Position gebracht<br />

werden und sorgt so auch bei Installationsoder<br />

Wandungenauigkeiten für eine kompromisslos<br />

schöne Optik in der Dusche.<br />

Das durchgängig markante Designelement<br />

der verchromten Armaturen und Accessoires<br />

ist das Quadrat auf runden Wandelementen.<br />

Es steht für stilvolle Accessoires<br />

und wahre Alltagshelden in einem designstarken<br />

Wohn- und Lebensraum.<br />

KEUCO GmbH<br />

T +43 (0)662 45 40 56-0<br />

office@keuco.at<br />

www.keuco.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

96<br />

Produkt News<br />

Kreisbögen fürs Bad<br />

Bei Happy D.2 Plus realisiert Duravit gemeinsam mit sieger design die aktuellen<br />

Trends in Bezug auf Farben, Formgebung und Oberflächen. Der archetypische Kreisbogen<br />

des Designklassikers Happy D. prägt alle Elemente des neuen Programms.<br />

In hellen Farbtönen setzt das Produkt neue Impulse,<br />

wie zum Beispiel der Doppelwaschplatz mit<br />

zwei Spiegeln, zwei Aufsatzbecken, Konsole in Mediterrane<br />

Eiche, Konsolenwaschtischunterbau und<br />

Hochschrank in Nordic Weiß Seidenmatt. Die Design<br />

prägenden geometrischen Elemente Kreis und Kreisbogen<br />

werden unterstützt durch die Zweifarbigkeit<br />

des Aufsatzbeckens in Anthrazit Matt / Weiß und<br />

der Badewanne mit Außenverkleidung in Graphit<br />

Supermatt. Besondere Eigenständigkeit erhalten die<br />

Aufsatzbecken durch neue Farbvarianten in edlem<br />

Anthrazit Matt oder zweifarbig-kontrastierend, innen<br />

Weiß glänzend und außen Anthrazit Matt. Die Aufsatzbecken<br />

mit schmalem, charakteristisch abgeflachtem<br />

Rand sind in drei Breiten erhältlich, davon<br />

zwei mit eingearbeiteter Hahnlochbank. Markante<br />

Eigenständigkeit erhalten sie durch die neue Farbvariante<br />

in Anthrazit Matt.<br />

Ein Stil-Statement setzen auch die Vorwandwannen<br />

aus glänzendem Acryl mit nahtloser Verkleidung in<br />

Graphit Supermatt. Die frei stehende Version gibt es<br />

wahlweise in Graphit Supermatt und ganz in Weiß.<br />

Die neuen Rimless® Wand-WCs sind außen Anthrazit<br />

Matt und innen glänzend – aus hygienischen Gründen.<br />

Das Bidet ist sowohl außen als auch innen Anthrazit<br />

Matt. Alle Wand- und Stand-WCs und Bidets<br />

sind auch in Weiß erhältlich.<br />

Duravit Austria GmbH<br />

T +43 (0)2236 677 033 0<br />

info@at.duravit.com<br />

www.duravit.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

97<br />

Produkt News<br />

Neues Design<br />

Die WC-Betätigungsplatte Sigma50 von Geberit ist seit Jahren ein Bestseller<br />

– sowohl für das Privatbad als auch für den Objektbereich. Mit zahlreichen<br />

unterschiedlichen Oberflächen und Materialien passt sich die Betätigungsplatte<br />

den individuellen Gestaltungswünschen von Bauherren an. Jetzt erhielt sie ein<br />

Design-Update, mit einer schlankeren Formensprache als bisher.<br />

Die Auslösetasten für das Zwei-Mengen-Spülsystem<br />

sind schmaler geworden und wölben sich dem<br />

Nutzer entgegen. Der Diamantschliff an den Kanten<br />

verleiht ihnen zusätzliche Eleganz. Die rahmenlose<br />

Gestaltung der rechteckigen Platte behielten die Produktentwickler<br />

bei, mit dem Ergebnis, dass die neue<br />

Sigma50 mit eleganter Leichtigkeit besticht. Sie ist<br />

besonders wandlungsfähig und passt sich dem Stil<br />

und den Farbwelten des jeweiligen Badezimmers an.<br />

Mit dieser Betätigungsplatte installiert der Sanitärprofi<br />

beim Kunden ein Produkt, dessen Grundkörper<br />

aus Zinkdruckguss für Stabilität und Langlebigkeit<br />

steht. Die Front ist wahlweise aus Kunststoff, Glas,<br />

Naturstein oder Metall. Die Materialien mit ihren<br />

matten oder glänzenden Oberflächen und ihren unterschiedlichen<br />

Farben verleihen der Spülauslösung<br />

jeweils einen ganz eigenen Charakter.<br />

Sie ist mit dem DuoFresh Modul für Geruchsabsaugung<br />

sowie einem Einschub für Spülkastensticks<br />

kombinierbar. Das Modul kann in allen Geberit<br />

Sigma Unterputz-Spühlkasten eingebaut werden<br />

und bietet Nutzern so mehr Komfort im Bad. Es saugt<br />

unangenehme Gerüche direkt in der WC-Keramik an,<br />

reinigt diese durch einen Keramikwabenfilter und<br />

führt die frische Luft zurück in den Raum. Spülkastensticks,<br />

die über den Einwurfschacht des Moduls<br />

in den Spülkasten eingebracht werden, sorgen mit<br />

jedem Spülvorgang für zusätzliche Frische im WC.<br />

Geberit Vertriebs GmbH & Co KG<br />

T +43 (0)2742 401 0<br />

sales.at@geberit.com<br />

www.geberit.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

98<br />

Produkt News<br />

Optimiert für Raum und Qualitätszeit<br />

Eine neue Badewannen-Kollektion aus glasiertem Titan-Stahl, die sich intelligent<br />

an die Raum<strong>architektur</strong> kleiner und mittelgroßer Bäder anpasst, ist BetteSpace.<br />

Mithilfe trapezförmiger Geometrien nutzt sie den vorhandenen Raum optimal aus<br />

und bietet dabei höchsten Badekomfort. Je nach Vorhaben und Platzangebot kann<br />

zwischen drei Varianten gewählt werden: der Raumsparwanne BetteSpace S, der<br />

Bade-Dusch-Kombination BetteSpace M und der Zwei-Sitzer-Wanne BetteSpace L.<br />

Das Design der puristischen Badewannen<br />

stammt vom Potsdamer Designbüro Tesseraux<br />

+ Partner, das die optimierte Form<br />

entwickelt hat: Die Grundfläche entspricht<br />

einem rechtwinkligen Trapez und spart dadurch<br />

wertvollen Raum im Bad. Jede der<br />

Wannen besitzt zudem eine breite Rückenpartie,<br />

deren Schräge für bequemen Sitzkomfort<br />

austariert wurde und eine großzügige<br />

Liegefläche von 170 Zentimetern<br />

Länge. Das verführt zum ausgedehnten<br />

Wannenbad und ermöglicht auch großen<br />

Personen aus dem Alltag abzutauchen.<br />

Die BetteSpace S ist die raumsparendste<br />

Variante der Kollektion. Wie ihre Schwestern<br />

ist sie badefreundliche 170 Zentimeter lang.<br />

Mit einer Breite von 75 Zentimetern auf der<br />

Liegeseite und 60 Zentimetern am Fußende<br />

nutzt sie jedoch den vorhandenen Raum in<br />

kleinen und mittelgroßen Badezimmern optimal<br />

aus. Dabei bietet sie einer Person genug<br />

Platz für ausgiebigen Badespaß und sorgt<br />

mit 42 cm für angemessenen Tiefgang.<br />

Wenn im Badezimmer nur Platz entweder<br />

für eine Badewanne oder eine Dusche ist,<br />

jedoch weder auf das eine noch das andere<br />

verzichten werden soll, bietet sich die BetteSpace<br />

M als idealer Kompromiss an. Mit<br />

einer Breite von 90 Zentimetern am Fußende<br />

und 75 Zentimetern am Kopfende bietet<br />

die ebenfalls 42 Zentimeter tiefe Badewanne<br />

genug sichere Standfläche zum Duschen<br />

und mehr als genug Platz zum Planschen.<br />

Die BetteSpace L bietet sogar zwei Personen<br />

genug Platz für ein gemeinsames Wannenbad<br />

– da die Liegeseite 130 Zentimeter<br />

breit ist, auch nebeneinander. Dank ihres 75<br />

Zentimeter breiten Fußendes spart sie jedoch<br />

fast einen halben Quadratmeter Raum<br />

im Badezimmer ein. Sie sorgt so für mehr<br />

Bewegungsfreiheit in kleinen und mittelgroßen<br />

Bädern, ohne dass auf Komfort und<br />

Wellness verzichtet werden muss.<br />

Typisch für alle drei Badewannen ist die<br />

hohe Verarbeitungsqualität, mit welcher der<br />

glasierte Titan-Stahl hier in Form gebracht<br />

wurde. Sanfte Schrägen und Eckradien<br />

dort, wo sich der Körper beim Baden an die<br />

Wanne anschmiegt, und definierte Kanten<br />

und Ecken, wo es auf eine gelungene Integration<br />

in die Raumästhetik ankommt.<br />

Bette GmbH & Co. KG<br />

T +49 (0)5250 511-0<br />

<strong>architektur</strong>@bette.de<br />

www.bette.de


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

99<br />

Produkt News<br />

Infrarot für die Dusche<br />

Die Dusche wird dank der kompakten Infrarotpaneele<br />

Palma und Bilbao von Repabad zur Infrarotkabine.<br />

Diese sind speziell für den Nassbereich konzipiert<br />

und lassen sich zum Nachrüsten direkt vor die Wand<br />

auf die Fliese (Palma) oder mit Wandinstallationseinheit<br />

in die Wand (Bilbao) montieren. Sie bestehen<br />

aus einem Rahmen in Aluoptik und einem farblich<br />

anpassbaren Glasaufsatz mit integrierter Infrarotwärmequelle.<br />

Die weichen Rückenlehnen mit höhenverstellbarer<br />

Kopfstütze laden zur entspannten<br />

Infrarotanwendung ein. Auf Wunsch sind die Infrarotpaneele<br />

mit eingebautem Bluetooth-Receiver und<br />

Lautsprechern lieferbar.<br />

Die Infrarot-Therapie arbeitet mit Tiefenwärme. Dabei<br />

transportiert das Blut die freigesetzte Wärme im<br />

gesamten Körper bis in die Extremitäten. Durch den<br />

Anstieg der Körpertemperatur weitet sich das Kapillarsystem<br />

und der Stoffwechsel wird aktiviert. Dies<br />

wirkt sich positiv auf den Bewegungsapparat, das<br />

vegetative Nervensystem, das Immunsystem und die<br />

Psyche aus.<br />

Anlässlich der ISH erhielt das Infrarotpaneel Bilbao<br />

mit neuer weicher Rückenlehne inklusive höhenverstellbarer<br />

Kopfstütze die renommierte DESIGN PLUS<br />

Auszeichnung.<br />

repaBAD GmbH<br />

T +43 (0)800 29 35 18<br />

info@repabad.com<br />

www.repabad.com<br />

FÜR<br />

JEDES BADE ZIMMER,<br />

JEDEN GESCHMACK UND<br />

JEDES BUDGET<br />

Franke GmbH<br />

ws-info.at@franke.com | www.franke.at<br />

KWC AVA<br />

KWC ELLA<br />

KWC MONTA


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

100<br />

Produkt News<br />

Modernes Architekturkonzept<br />

der Extraklasse<br />

Im Südwesten Wiens am Hang des namengebenden Rosenhügels erstreckt sich ein<br />

einzigartiges Wohnprojekt. Eingebettet in eine grüne Parklandschaft inmitten einer<br />

lebendigen Infrastruktur zieht das moderne Architekturkonzept Menschen an, die<br />

ihren persönlichen Freiraum ebenso schätzen wie ein facettenreiches Leben. Um<br />

den hohen Ansprüchen der Eigentümer und Mieter auch in der Badausstattung<br />

bestmöglich zu entsprechen, setzen die Bauherren auf hochwertige Design-Armaturen<br />

– für Dusche, Wanne und Waschtisch.<br />

Moderne, <strong>architektur</strong>orientierte Badplanungen<br />

schließen hier den Raum als Ganzes mit ein. Der<br />

Gesamteindruck entsteht durch die Aufteilung der<br />

Flächen, die Harmonie durch deren ausgewogene<br />

Proportionierung und konsequente Gliederung. In allen<br />

Badwelten der Rosenhügel Appartements tragen<br />

Armaturenbilder aus dem HANSA|HOME sowie dem<br />

HANSA|LIVING Segment in Kombination mit dem<br />

HANSAMATRIX System dazu bei.<br />

Auf einer klaren Rasterbasis von 25 Zentimetern<br />

lassen sich mit diesem System Wandflächen fein abgestimmt<br />

strukturieren und optimal ausnutzen. Die<br />

klare Logik bietet Planern größtmögliche Gestaltungsfreiheit.<br />

So etwa in den großzügigen und frei<br />

begehbaren Duschen. Elegant reduziert und optisch<br />

aufgeräumt wirken hier die Duscharmaturen als Unterputzlösung.<br />

Die großflächige Kopfbrause HANSA-<br />

VIVA bringt den besonderen Komfort in die Dusche<br />

und lädt zum Entspannen ein.<br />

bei jedoch sehr gefällig ist, ergibt sich so ein stimmiges<br />

Gesamtbild, das sich klar auf den Nutzerkomfort<br />

fokussiert und die hohen Qualitätsansprüche unterstreicht.<br />

Schlankes Design, moderne Funktionalität:<br />

Dank ihrem erhöhten Auslauf mit einer Ausladung<br />

von 123 Millimetern bietet sie noch mehr Bewegungsspielraum<br />

am Waschtisch und ist ein Update für moderne<br />

Bäder.<br />

HANSA AUSTRIA GmbH<br />

T +43 (0)662 433 100-0<br />

office@hansa.at<br />

www.hansa.at<br />

Auch die Umsetzung von Wannen- oder Waschtischlösungen<br />

ist mit dem Unterputzsystem möglich.<br />

Der große Vorteil: Mithilfe des HANSAMATRIX Einbaukörpers<br />

lassen sich vielseitige Armaturenkonzepte<br />

auch auf andere Bereiche des Bades übertragen.<br />

So können die Planer individuell auf die verschiedenen<br />

Badeinrichtungswünsche reagieren.<br />

Im Zusammenspiel mit der Formensprache der HAN-<br />

SATWEN XL Waschtischarmatur, die modern und da-


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

101<br />

Produkt News<br />

INFRAROT<br />

FÜR DUSCHE & DAMPFBAD<br />

Update eines<br />

zeitlosen Klassikers<br />

Der Armaturenspezialist Kludi präsentiert mit Zenta SL die zeitgemäße<br />

Erweiterung seiner national wie international erfolgreichsten Serie, die –<br />

2007 eingeführt – heute bereits als Designklassiker gilt. Auch das neue<br />

Armaturen-Komplettprogramm, das auf der ISH <strong>2019</strong> seine Premiere feierte,<br />

zeigt klare Haltung in einem frischen Design. Seine schlanke und<br />

reduzierte Formensprache ist inspiriert vom filigranen „Slim“-Design, das<br />

derzeit bei der Badgestaltung voll im Trend liegt, wie das wachsende Angebot<br />

an dünnwandiger Keramik und schmalen Waschschüsseln zeigt.<br />

Die konsequent geometrische, klare Form der Armaturen zieht sich von<br />

unterschiedlichen Lösungen für den Waschtisch über die Wanne bis in<br />

die Dusche. Ihr elegant zurückhaltender Purismus fügt sich ideal in jedes<br />

zeitlos urbane Wohnambiente ein. Dabei lassen sich mit der umfassenden<br />

Serie – die zurzeit insgesamt 18 Einzelprodukte umfasst – je nach Wunsch<br />

und Anforderungen vielfältige Gestaltungslösungen im modernen Bad<br />

mit gehobenem Anspruch realisieren: vom Gäste-WC auf engem Raum<br />

bis hin zum großzügigen Familien- und Mehrgenerationenbad.<br />

KLUDI Armaturen Austria GesmbH<br />

T +43 (0)2689 2414-0<br />

info@kludi.at<br />

www.kludi.at<br />

Heilsame Tiefenwärme fürs Bad zu<br />

Hause. Die Infrarotpaneele machen<br />

aus jeder Dusche eine wohltuende<br />

Wellness-Zone. Infrarot sorgt in Dusche<br />

oder Dampfbad für eine angenehme,<br />

gesundheitsfördernde Wir kung, auch<br />

im kleinen Bad. Der geringe Platzbedarf<br />

bietet eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Platz nehmen<br />

und bewusst entspannen!<br />

www.repabad.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

102<br />

Produkt News<br />

Neue Maßvielfalt<br />

für individuelle Wünsche<br />

Mit wenigen Worten lassen sich die neue Vielfalt und die außergewöhnliche Ästhetik<br />

der Kaldewei Duschfläche Nexsys beschreiben. Eine Dusche in 17 Farben,<br />

20 Abmessungen, drei Oberflächen und mit fünf edlen Designblenden bietet rund<br />

5.000 Möglichkeiten für eine individuelle Badplanung. So vereint sich das Beste<br />

aus zwei Welten – alle Vorteile einer emaillierten Duschfläche und das moderne<br />

Design einer Rinnendusche.<br />

Ein charakteristisches Designmerkmal ist die schlanke,<br />

puristische Ablaufrinne, die sich fast bündig in<br />

die emaillierte Duschfläche einfügt. Mit vier neuen<br />

Oberflächenfarben für die edle Designblende unterstreicht<br />

man die Eleganz und Wertigkeit der exklusiven<br />

Rinnendusche aus Stahl-Email. Neben Edelstahl<br />

gebürstet wird die Blende nun auch in Edelstahl glänzend,<br />

Gold glänzend, Rotgold gebürstet und Alpinweiß<br />

zur Auswahl stehen.<br />

Flexibilität und Individualität sind für Architekten<br />

und Planer wichtige Kriterien bei der Produktauswahl.<br />

Die Badplanung verlangt heute nach Lösungen,<br />

bei denen sich persönliche Wünsche auch mit<br />

schwierigen Raumsituationen vereinbaren lassen.<br />

Dafür hat Kaldewei das Angebot der revolutionären<br />

Badlösung Nexsys um zwölf neue Abmessungen von<br />

80 bis 170 Zentimetern auf nun 20 Abmessungen erweitert.<br />

Kleine Formate eignen sich optimal für Bäder<br />

mit geringem Platzangebot oder schwierigen Grundrissen.<br />

Große Dimensionen lassen sich perfekt in das<br />

Fliesenraster hochwertiger Bodenfliesen in den angesagten<br />

XXL-Formaten integrieren.<br />

Auch bei der Farbenvielfalt überzeugt das Angebot<br />

mit 16 neuen Tönen: Vier beliebte Sanitärfarben und<br />

zwölf exklusive Mattfarben aus der Coordinated Colours<br />

Collection ergänzen ab sofort das Angebot.<br />

Damit lässt sich die emaillierte Duschfläche harmonisch<br />

in die übrige Badgestaltung integrieren oder<br />

kontrastreich als echtes Highlight inszenieren. Für<br />

weiteren Komfort durch eine besonders reinigungsfreundliche<br />

Oberfläche sorgt auf Wunsch der pflegeleichte<br />

Perl-Effekt. Alle zwölf Mattfarben können mit<br />

der nahezu unsichtbaren Rutschhemmung Secure<br />

Plus ausgestattet werden – für hohe Trittsicherheit<br />

in der Dusche.<br />

Das werksseitig vormontierte 4-in-1-System aus<br />

Ablaufrinne, Gefälleträger, Abdichtband und Duschfläche<br />

sorgt für eine besonders einfache und<br />

schnelle Montage durch den Fachhandwerker. Optimale<br />

Schalldämmung ist durch das beiliegende<br />

Schallschutzband gewährleistet. Dank der besonders<br />

niedrigen Aufbauhöhe ist der bodenebene Einbau<br />

auch bei geringer Bautiefe möglich.<br />

Franz Kaldewei<br />

GmbH & Co. KG<br />

T +49 (0)2382 785-0<br />

info@kaldewei.de<br />

www.kaldewei.de


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103<br />

Produkt News<br />

Perfekte Balance<br />

Die neue KWC-Armaturenlinie fürs Bad gefällt mit zeitloser<br />

Modernität und eigenständiger Präsenz. Sie überzeugt<br />

mit ausbalanciertem Design, erstklassiger Funktionalität,<br />

perfekter Ergonomie und hochwertiger Verarbeitung. Eine<br />

umfassende Produktlinie, die in ihrem Preissegment Bestleistungen<br />

bietet. Mit klarer Geometrie, exakten Radien und<br />

ausgewogenen Proportionen hebt sich MONTA selbstbewusst<br />

von üblichen Standards ab und definiert sich über<br />

die ihr eigene, rassige Dynamik. Der kubusförmige Grundkörper<br />

verleiht der Armatur Solidität und Aussagekraft<br />

– aus jedem Blickwinkel und in allen Ausführungsgrößen<br />

von S bis XL. Die umfassende Produktlinie präsentiert sich<br />

ästhetisch und formal in sich abgeschlossen und erlaubt<br />

vom Waschtisch bis zum Bidet und Unterputzlösungen eine<br />

konsequente Badausstattung und -gestaltung. Der unmittelbar<br />

spürbare Komfort und die Ergonomie in Bedienung<br />

und Handhabung runden das Bild ab.<br />

Franke GmbH<br />

T +43 (0)5574 67350<br />

ws-info.at@franke.com<br />

www.franke.at<br />

Maßarbeit<br />

in Serie.<br />

In 9 Tagen<br />

geliefert.<br />

XANADU<br />

by Conform<br />

Make room for your life. www.conformbad.at<br />

Richten Sie Ihr Bad fürs Leben ein. Neun verschiedene, hochwertig gefertigte Badmöbel-<br />

Programme aus Tirol. Für Menschen, die Herkunft und Qualität schätzen. Funktional bis ins<br />

kleinste Detail durchdacht. Maßvariabel für individuelle Grundrisse, flexibel in den Ausstattungskomponenten,<br />

High-Tech und Handarbeit ...<br />

Erhältlich bei Ihrem Sanitär-Fachhändler. Und schon in 9 Werktagen geliefert!<br />

TIROLER INDUSTRIE MANUFAKTUR FÜR BADMÖBEL.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

Raumtemperaturregelung<br />

mit Smart-Home-Anbindung<br />

104<br />

Produkt News<br />

Auf der Energiesparmesse <strong>2019</strong> in Wels präsentierte<br />

Uponor mit Smatrix Pulse eine Erweiterung seiner<br />

Smatrix Regelungstechnik, die der wachsenden<br />

Bedeutung von vernetzter Haustechnik Rechnung<br />

trägt. Die neue Einzelraumregelung ist nicht nur mit<br />

einer innovativen Autoabgleich-Technologie und<br />

intelligenten Analyse- sowie Komfortfunktionen<br />

ausgestattet, sondern punktet vor allem durch ihre<br />

Kompatibilität mit verschiedenen Smart-Home-Anwendungen<br />

wie Alexa Voice Control und Google<br />

Voice Assistant. Der in einer zugehörigen App integrierte<br />

Installationsassistent führt den Fachhandwerker<br />

dabei intuitiv durch die Installation. An das<br />

Regelmodul können bis zu sechs Raumthermostate<br />

und acht Thermoantriebe angeschlossen werden.<br />

Über ein Ergänzungsmodul kann es mit je sechs zusätzlichen<br />

Thermostaten und Thermoantrieben erweitert<br />

werden. Bis zu vier Regelmodule können über<br />

ein Kommunikationsmodul verwaltet werden. Die<br />

Designthermostate Smatrix Style messen präzise die<br />

Temperatur in jedem Raum und interagieren mit der<br />

Regelung, wenn Temperaturanpassungen notwendig<br />

oder gewünscht sind. Das Produkt ist für Neubauten<br />

wie auch für die Renovierung gleichermaßen geeignet<br />

und spart bis zu 20 % Energie ein.<br />

Uponor Vertriebs GmbH<br />

T +43 (0)2236 23003-0<br />

info.at@uponor.com<br />

www.uponor.at<br />

Modernes Heizen<br />

Als führende Marke Österreichs präsentiert sich<br />

VOGEL&NOOT als Komplettanbieter mit einem optimal<br />

auf die Anforderungen der Kunden abgestimmten<br />

Sortiment: „Alles für echte Profis, alles für das Zuhause“.<br />

Das breite Portfolio umfasst von der Wasserverteilung<br />

bis zur Wärmeabgabe alles aus einer Hand und ist<br />

perfekt aufeinander abgestimmt, um größte Effizienz<br />

zu gewährleisten.<br />

Die neue Produktlinie eLINE ist die Antwort des Herstellers<br />

auf die Entwicklungen und Trends der modernen<br />

Wärmeverteilung. Sie ist die perfekte Ergänzung<br />

zu hydraulischen Heizungssystemen und bietet<br />

zusätzliche Wärme auf Knopfdruck, dank „plug and<br />

heat“ – schnell, einfach, praktisch. Als Paradebeispiel<br />

bietet sich der NEWA-E an, dieser überzeugt nicht nur<br />

mit klarem Design, sondern auch mit der integrierten,<br />

selbstregelnden PTC-Heizfolie, die besonders schnelle<br />

und gleichmäßige Erwärmung ermöglicht. Eine hohe<br />

Infrarotstrahlung bei gleichbleibender Oberflächentemperatur<br />

sorgt für angenehme Wärme ohne Verbrennungsgefahr.<br />

Rettig Austria GmbH<br />

T +43 (0)3858 601-0<br />

info@vogelundnoot.com<br />

www.vogelundnoot.at


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105<br />

Produkt News<br />

Neue Städte – neues Leben<br />

Mehr als 50 Prozent aller Menschen weltweit leben heute in Städten. Und es werden<br />

immer mehr. Um mit der zunehmenden Verstädterung und anderen globalen<br />

Megatrends wie dem steigenden Energiebedarf, dem demografischen Wandel,<br />

dem Klimawandel oder der individuellen Mobilität umzugehen und auf lange Sicht<br />

zukunftsfähig zu bleiben, brauchen Städte kreative Ideen, innovative Systeme und<br />

agile Planungsprozesse, mit denen sie sich nachhaltig zur Smart City entwickeln.<br />

Das zukünftige Zuhause im städtischen Umfeld muss offen für Veränderungen<br />

sein. Bei KONE hat man bereits begonnen, sich darauf vorzubereiten.<br />

Städte haben eine große Anziehungskraft. Aber wenn<br />

zu viele Menschen auf zu engem Raum leben, werden<br />

sie zu dicht. 1900 hatten die höchsten Mehrfamilienhäuser<br />

etwa 30 Stockwerke, heute sind es etwa<br />

100. Verbesserungen in der Bautechnik – und insbesondere<br />

bei Aufzügen – ermöglichen es, dass mehr<br />

Menschen in höheren Gebäuden wohnen können.<br />

Vertikales Bauen hat noch weitere Vorteile: Es entstehen<br />

Freiräume für die Natur. Die Bewohner müssen<br />

teilweise nicht einmal bis vor die Haustüre gehen, um<br />

das Grün zu genießen. Mit Öffnungen und Spalten in<br />

Gebäuden werden geschützte Bereiche schaffen, in<br />

denen Bäume wachsen können, sogar 100 Stockwerke<br />

weit oben, so die Vision mancher Architekten.<br />

Zukünftige Gebäude müssen auch die Mobilitätsbedürfnisse<br />

älterer Menschen berücksichtigen. Architektonische<br />

Merkmale wie Geländer und breitere<br />

Türen können ebenso helfen wie die Technik. Ein<br />

Aufzug weiß, dass er seine Türen für langsamere, ältere<br />

Bewohner etwas länger offen halten muss, und<br />

wird sogar automatisch Stolperfallen abdecken, die<br />

sonst einen Rollator oder Stock erfassen könnten.<br />

Ein weiterer demografischer Trend in einigen Gebieten<br />

sind kleinere Familieneinheiten und Alleinstehende,<br />

einschließlich älterer Witwen und Witwer. Dies<br />

führt zu einer steigenden Nachfrage nach kleineren,<br />

bezahlbaren Wohnungen. Soziale und ökologische<br />

Bedürfnisse der Bewohner müssen berücksichtigt<br />

werden. Doch unsere urbane Zukunft wird nicht nur<br />

von höheren Gebäuden und kleineren Wohnungen<br />

bestimmt. Marktforschungsstudien weisen auf einen<br />

stabilen Markt für die Modernisierung von Bestandsgebäuden<br />

hin. Die von der Europäischen Kommission<br />

unterstützte Studie zur Energieeffizienz von Aufzügen<br />

und Fahrtreppen ergab beispielsweise, dass in Europa<br />

Energieeinsparungen von bis zu 63% (11,6 TWh) durch<br />

die Modernisierung von Aufzügen erreicht werden<br />

können, die 1985 oder früher installiert wurden.<br />

KONE AG<br />

T +43 (0)1 863 67-0<br />

office.at@kone.com<br />

www.kone.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

106<br />

Produkt News<br />

Das Auf und Zu des Raums<br />

Türen mit Funktionen wie Schall- und Brandschutz sind hoch spezialisiert und<br />

gelten damit durchaus als „smart“: Der hohe Entwicklungs-, Prüf- und Fertigungsaufwand<br />

wird überwiegend als Standard wahrgenommen, im Vordergrund steht<br />

hingegen die weitreichende Freiheit des Designs.<br />

Sturm hat sich längst von einzelnen Türmodellen<br />

verabschiedet und setzt stattdessen auf Design<br />

und Lösungen. Bereits vor Jahren hat der Produzent<br />

auf Konstruktionen für Einsatzbereiche wie Hotels,<br />

Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser umgestellt.<br />

Das vereinfacht dem Planer die Auswahl.<br />

In besonders anspruchsvollen Objekten wie dem<br />

neuen BORA Headquarter ließ sich Innenraumplaner<br />

Simon Gafriller, Büro Werkhaus von den neuen<br />

Möglichkeiten inspirieren und griff dabei zwei aktuelle<br />

Entwicklungen auf: Zum einen werden die<br />

Design-Ideen immer mutiger, zum anderen gibt es<br />

zunehmend durchmischte und verschränkte Raumnutzungen.<br />

Türen ermöglichen hier ein Entdecken<br />

und Überraschen, das Auf und Zu des Raums sorgt<br />

für kontrastreiche Erlebnisse. Und nie darf der Anspruch<br />

vergessen werden: Wo eine Tür ist, da gibt es<br />

auch die erforderlichen Funktionen.<br />

So stellte der Hersteller im Oktober auf der architect@<br />

work in Wien erstmals eine Schiebetür vor, die hoch-<br />

rangigen Schallschutz bietet (bis zu 39 dB). Zusammen<br />

mit Maßfertigung, optionaler Verglasung und freier<br />

Wahl der Oberfläche lassen sich so interessante Effekte<br />

erzielen und zudem Platz gewinnen. Gleichzeitig ist<br />

das Türsystem schwellenlos und damit auch beim barrierefreien<br />

Bauen ein vollwertiger Drehtür-Ersatz.<br />

Starkregen- und Überflutungsereignisse nehmen<br />

selbst außerhalb der roten Zonen stark zu. Die Lösung<br />

für diese neue Herausforderung ist ein Türsystem,<br />

das stehendes und drückendes Wasser bis zu<br />

einer Höhe von knapp einem Meter abhält. Es ist für<br />

Neubau und Renovierung ausgelegt, verhindert die<br />

nachhaltige Schädigung der Gebäudesubstanz und<br />

schützt die Sachwerte im Gebäude.<br />

Dichte Gebäudehüllen sind für den effizienten Betrieb<br />

unverzichtbar, durch die minimierte Belüftung<br />

rückt aber die Raumluftqualität in den Fokus. Sturm<br />

kann hier über das gesamte Sortiment nachweisen,<br />

dass seine Systeme die zulässigen VOC-Grenzwerte<br />

um 90 % unterschreiten.<br />

STURM GmbH<br />

T +43 (0)6589 4215<br />

office@funktionstueren.eu<br />

www.funktionstueren.eu


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Komfortabel,<br />

verschleißfrei,<br />

funktionssicher<br />

Die magnetische Schließung Keep Close hat<br />

SIMONSWERK hinsichtlich der Anforderungen für<br />

den Einsatz an Holzinnentüren weiterentwickelt. Sie<br />

ermöglicht ein puristisches Türdesign ohne erkennbare<br />

Schließelemente. Neben den gestalterischen<br />

Vorzügen ist die neue Magnetschließung vor allem<br />

stromlos, verschleißfrei sowie geräusch- und kontaktlos<br />

und bietet einen bisher unerreichten Bedienkomfort<br />

und ein funktionssicheres Öffnen und<br />

Schließen von hochwertigen Holztüren.<br />

Durch den Einsatz von Keep Close ist es möglich,<br />

Wohnraumtüren aus Holz geräuschlos zu öffnen bzw.<br />

zu schließen. Das System ist funktional sowie technisch<br />

und ästhetisch eine attraktive Alternative zu<br />

klassischen Türschlössern. Das Halten der geschlossenen<br />

Tür erfolgt ohne direkten Kontakt durch einen<br />

patentierten Schließmagneten, dessen Haltekraft individuell<br />

einstellbar ist und die Tür sicher in der Endposition<br />

hält. Das System besteht aus dem Schließmagneten<br />

KC 50 und der Magnetplatte KC 50/H und<br />

ist für den Einsatz an gefälzten und stumpfen Holztüren<br />

mit Block- und Futterzargen aus Holz geeignet.<br />

Bei Bedarf können mehrere Magnete eingesetzt werden,<br />

z. B. bei Türen mit Überhöhe, oder auch an der<br />

Türoberkante bzw. am Zargenquerstück angebracht<br />

werden. Abgerundet wird die Schließlösung durch<br />

den Griff KC 170, der optimal auf Schießmagnet und<br />

Magnetplatte abgestimmt ist.<br />

107<br />

SIMONSWERK GmbH<br />

T +49 (0)5242 413-0<br />

info@simonswerk.de<br />

www.simonswerk.com<br />

Produkt News<br />

markilux MX-3<br />

MX-3<br />

Das neue Licht<br />

am Markisenhimmel<br />

Designmarkisen.<br />

Made in Germany.<br />

Die Beste unter der Sonne. Für den<br />

schönsten Schatten der Welt. markilux<br />

Designmarkisen sind die Symbiose<br />

von innovativer Technik und höchster<br />

Qualität, mehrfach ausgezeichnet und<br />

prämiert.<br />

Alle Informationen bei Ihrem<br />

markilux Fachpartner vor Ort und auf<br />

markilux.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

108<br />

Produkt News<br />

Das bedruckte<br />

Fenster!<br />

Der Fensteranbieter Gaulhofer lässt mit der Innovation<br />

INSTYLE aufhorchen: ein Holz-Fenster,<br />

das mit verschiedenen Oberflächen bedruckbar<br />

ist. So werden gediegene Eichen-Optik, rarer<br />

Alt holz-Stil oder exklusiver Beton- Look möglich.<br />

Die österreichische Top-5-Fenstermarke investierte<br />

einen 6-stelligen Betrag in einen hochmodernen<br />

Fenster-Drucker und setzt damit einen<br />

starken Akzent zum 100-jährigen Jubiläum.<br />

Nachdem die Kundenwünsche immer individueller<br />

werden, ist man diesen neuen Weg gegangen. Einerseits<br />

um die steigende Nachfrage nach Individualität<br />

besser abdecken zu können und andererseits, um<br />

im Bereich der exklusiven Architektur neue Kundengruppen<br />

anzusprechen. Und immer mehr Kunden<br />

wollen Holzarten von Boden, Möbeln und auch Fensterelemente<br />

aufeinander abstimmen oder besondere<br />

Akzente im Interiordesign setzen, etwa durch Beton-Look.<br />

In der Hotellerie bereits ein Dauerbrenner,<br />

legt der Trend zur Altholz-Optik auch im Privatbereich<br />

weiter zu.<br />

Bisher waren normabweichende Holzarten – sofern<br />

überhaupt verfügbar – immer mit erheblichen Mehrkosten<br />

verbunden, bzw. musste man Nachteile wie<br />

geringere Stabilität, Farbveränderungen oder mangelnde<br />

Witterungsbeständigkeit in Kauf nehmen.<br />

Durch die Anschaffung des hochmodernen Fensterdruckers<br />

können bei Gaulhofer nun diese exklusiven<br />

Oberflächen auf ein Holzfenster täuschend echt und<br />

dauerhaft angebracht werden. Mit der Innovation IN-<br />

STYLE-Fenster werden so nun die ästhetischen Anforderungen<br />

erfüllt, ohne dabei die angesprochenen<br />

Nachteile zu riskieren.<br />

Ab April <strong>2019</strong> sind acht verschiedene Varianten bestellbar,<br />

wobei in Zukunft auch individuelle Motive<br />

angeboten werden sollen. Ein Fenster in Blumenoder<br />

sogar in Einhorn-Optik ist dann kein Wunschtraum<br />

mehr.<br />

Gaulhofer Industrie-Holding GmbH<br />

T +43 (0)3125 2822-0<br />

welcome@gaulhofer.com<br />

www.gaulhofer.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

109<br />

Produkt News<br />

Panorama Design für<br />

maximale Transparenz<br />

Filigrane Ansichten und integrierte Funktionalität garantieren eine hochwertige<br />

Designqualität. Das überzeugte die 67-köpfige, unabhängige, internationale Expertenjury<br />

und sie zeichnete gleich drei Schüco Produkte aus dem Hause AluKönig-<br />

Stahl mit dem iF Design Award <strong>2019</strong> aus: die Schiebesystemplattform ASE 60/80<br />

TipTronic, das Schiebesystem ASE 67 PD sowie das Fenstersystem AWS 75 PD.SI.<br />

Die Schiebesystem-Plattform (Aluminium Sliding<br />

Element) in der Bautiefe 60 und 80 mm mit dem<br />

TipTronic Beschlag setzt neue Standards für mechatronische<br />

Schiebesysteme. Großformatige Flügelelemente<br />

bis zu 3,5 x 3,2 Meter und 3,2 x 3,5 Meter in<br />

Kombination mit schmalen Profilansichten ermöglichen<br />

maximale Transparenz im puristischen Design.<br />

Das komplett geprüfte System bestehend aus Antrieb,<br />

verdeckt liegendem Beschlag und Profilsystem,<br />

eröffnet eine Vielzahl an Öffnungs- und Komfortoptionen<br />

für unterschiedliche Anforderungen an Ästhetik<br />

und Design.<br />

Das Schiebesystem Schüco ASE 67 im Panorama<br />

Design bietet die Möglichkeit, den Blendrahmen in<br />

die Wände des Gebäudes zu integrieren, um einen<br />

maximalen Ausblick zu erreichen. Zudem sorgt eine<br />

bodengleiche Schwelle für zusätzlichen Komfort. Flügelgrößen<br />

lassen sich bis zu 3,2 x 3 Meter und einem<br />

Gewicht bis 400 kg realisieren.<br />

Das Aluminium Fenstersystem Schüco AWS 75 PD.SI<br />

(Bautiefe 75 mm, Panorama Design, Super Insulated)<br />

zeichnet sich durch großformatige Fensterflügel und<br />

filigrane Profilansichten für einen maximalen Lichteinfall<br />

aus. Mit einer Flügelinnenansicht von 45 mm<br />

können Flügelhöhen bis zu 2,5 m erreicht werden.<br />

Akzente in puncto Design setzen eine flächenbündige<br />

Rahmenkonstruktion mit einer inneren, umlaufenden<br />

Schattenfuge sowie einem rosettenlosen<br />

Griff. Das Panorama Design Fenstersystem lässt sich<br />

als Lochfenster, Fensterband und Einsatzelement in<br />

Pfosten-Riegel-Fassaden integrieren.<br />

ALUKÖNIGSTAHL GmbH<br />

T +43 (0)1 98130-0<br />

office@alukoenigstahl.com<br />

www.alukoenigstahl.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

110<br />

Produkt News<br />

Die Evolution der Elementfassade<br />

Die Hydro Building Systems Germany GmbH präsentierte zur BAU <strong>2019</strong> mit der<br />

neuen WICTEC EL evo eine patentierte technische Innovation: die neue System-Dehnstoßdichtung<br />

zur Aufnahme relativer Deckenverformungen und ein<br />

neues Entwässerungssystem zur kontrollierten Wasserabführung.<br />

Das Thema relative Deckenverformungen hat durch<br />

den Einsatz schwächerer Bewehrung und weicher<br />

Struktursysteme bei gleichzeitig wachsenden Gebäudehöhen<br />

zuletzt immer mehr an Bedeutung<br />

gewonnen. Planungsseitig bleiben bei der Fassade<br />

schlanke Ansichtsbreiten im Fokus vieler Auftraggeber<br />

und Architekten. Die Verformungen insbesondere<br />

an Deckenkonstruktionen mit den damit<br />

verbundenen Lasten müssen aber aufgefangen und<br />

neutralisiert werden. Legt man hierfür das bekannte<br />

„Nut-Feder-Prinzip“ in der Profilkonstruktion<br />

zugrunde, wären schlanke Ansichtsbreiten ab bestimmten<br />

Gebäudehöhen und Deckenverformungen<br />

nicht mehr möglich. WICONA präsentiert zur Lösung<br />

dieses Spannungsfelds eine neu entwickelte System-Dehnstoßdichtung.<br />

Sie ermöglicht die Aufnahme<br />

relativer Deckenverformungen von +15 mm bis<br />

-12 mm in einem flexiblen Dichtungsquerschnitt. Diese<br />

Technologie lässt dem Architekten und Planer für<br />

die Profilgestaltung freie Hand. Die patentierte Dichtung<br />

kompensiert nach dem Ziehharmonika-Prinzip<br />

die zu erwartenden Deckenverformungen. Eine individuell<br />

auf das jeweilige Bauvorhaben abgestellte<br />

Einzelfertigung von Dehnstoßdichtungen entfällt. So<br />

entstehen keine zusätzlichen Wartezeiten und Kosten<br />

für neue Werkzeuge und der Baufortschritt wird<br />

beschleunigt. Entsprechend vorteilhaft wirkt sich<br />

diese Flexibilität beim Dichtungseinsatz auch auf die<br />

Kosten aus.<br />

Ebenfalls weiterentwickelt wurde das bewährte Entwässerungssystem<br />

für Elementfassaden nach dem<br />

Kaskadenprinzip. Wenn während der Montage Niederschläge<br />

auftreten, ist Wassereintritt in die Fassadenelemente<br />

nahezu unvermeidlich. Bei Gebäuden<br />

mit höherer Stockwerkszahl kommt eine entsprechend<br />

große Menge zustande – zu groß, um sie risikolos<br />

erst am Fuß der Fassade abzuleiten. Damit<br />

der Fassadenbauunternehmer hier auf der sicheren<br />

Seite ist, hat man ein patentiertes Leitteil zur kontrollierten<br />

Aufnahme und Ableitung von Feuchtigkeit<br />

(Wasser) während der Montage entwickelt. Das Leitteil<br />

wird bei der Fertigung der Fassadenelemente in<br />

der Werkstatt mit eingebaut. Dabei sitzt der Entwässerungspunkt<br />

versetzt zum Element-Stoß, wodurch<br />

risikoreiche Entwässerungsöffnungen im Kreuzungsstoß<br />

entfallen können. Hierdurch entsteht eine theoretische<br />

Wasserbarriere von 200 mm Höhe – ein in<br />

der Praxis nicht zu erwartender Wert, aber als Kapa-<br />

zitätsreserve eine zusätzliche Sicherheit für den Metallbauer.<br />

Je nach Gesamtzahl der Stockwerke des<br />

Gebäudes genügt die Ausstattung der horizontal<br />

verbauten Elemente mit dem Leitteil alle zwei oder<br />

drei Geschosse.<br />

Hydro Building Systems GmbH<br />

WICONA<br />

T +43 (0)6212 20000<br />

info@wicona.at<br />

www.wicona.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Hebe-Schiebe-Tür<br />

mit Nullbarriere-Schwelle<br />

Mit der neuen Variante HST 115 „Sky Axxent“ erweitert<br />

Kneer-Südfenster sein anspruchsvolles Designprogramm<br />

bei Hebe-Schiebe-Türen aus Aluminium-Holz<br />

mit einer rahmenlosen Verglasung bis in die<br />

Schwelle. Neben schlanken Profilen und reduzierter<br />

Beschlagoptik bietet die Hebe-Schiebe-Tür nun absolute<br />

Barrierefreiheit dank der Nullbarriere-Schwelle.<br />

Der bodengleiche Übergang ohne Schrägen öffnet<br />

den Wohnraum und erweitert ihn nach draußen.<br />

Dabei geht die Glasfläche nahtlos in den Boden über<br />

– der Übergang von innen nach außen wird fließend.<br />

Die Nullbarriere-Schwelle vermeidet Hindernisse<br />

oder Stolperfallen, indem die Laufschiene 5 mm in<br />

den Boden abgesenkt wird. Ein Aluminium-Abdeckgitter<br />

in eleganter Optik sorgt für den ebenerdigen<br />

Übergang. Die Konstruktion der Nullschwelle mit<br />

neuer Beschlagtechnologie, einem neuen Dichtungssystem<br />

sowie den erhöhten Sicherheitsanforderungen<br />

garantiert eine hohe Dichtigkeit und Wärmedämmung<br />

und schützt zuverlässig vor Schlagregen.<br />

Außen lässt sich eine Entwässerungsrinne oder Terrassenentwässerung<br />

direkt anbinden.<br />

Die Hebe-Schiebe-Tür bietet hohe Einbruchhemmung<br />

bis zur Widerstandsklasse RC2. Optional lässt<br />

sich auch eine schmale Lichtleiste in die Bodenschwelle<br />

integrieren – die Beleuchtung wird zum zusätzlichen<br />

attraktiven Blickfang im Raum. Sie kann<br />

auch mit einem motorischen Antrieb vorbereitet werden<br />

– und ist damit Smart-Home-ready zur Einbindung<br />

in moderne Haustechnik und Steuerung über<br />

das Smartphone.<br />

111<br />

SÜD-FENSTERWERK GmbH & Co. Betriebs-KG<br />

T +49 (0)7950-81-0<br />

info@suedfenster.de<br />

www.kneer-suedfenster.de<br />

Produkt News<br />

Designorientiert & brandsicher:<br />

Dielen aus Twinson für Dachterrassen<br />

Terrace Massive und Terrace Massive Pro aus dem Holz-Kunststoff verbundwerkstoff<br />

Twinson sind B roof<br />

( t1) zer ti fiziert und damit für harte Bedachung<br />

zu gelassen: Brandschutz bei gleich zeitig höchstem Design anspruch also!<br />

+ Zertifiziert gemäß EN13501-5:2016 (Widerstand gegen Flugfeuer und<br />

strahlende Wärme) als B roof ( t1)<br />

+ „Harte Bedachung“ gemäß Anforderungen der Muster bau ordnung MBO § 32<br />

+ Es werden keine Kies- bzw. Splittschichten oder Beton platten mehr benötigt<br />

+ Gesamtsystem mit Alu-Trägerprofil, Montageklips und Drehfüße<br />

+ Gebürstete Oberflächen / Dielen mit Ummantelung aus Kunststoff<br />

+ Bis zu 6 natürliche Farben<br />

+ Patentierter Biowerkstoff, zu 100 % recycelbar<br />

Inoutic / Deceuninck GmbH<br />

Bayerwaldstraße 18 / 94327 Bogen<br />

P +49 (0)9422 821-108<br />

www.inoutic.at/terrassen<br />

SPIELZEUGTAUGLICH


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

112<br />

Produkt News<br />

Bildhafte Fassade<br />

Der einzigartige Live-Work-Play-Campus „Gravity“ in der Hauptstadt des US-Bundesstaates<br />

Ohio beeindruckt durch vielseitige Design-Konzepte und hintergründige<br />

Visionen. Die Architektur des Gebäudekomplexes ist stark vom Kontext der<br />

Nachbarschaft beeinflusst und spiegelt die künstlerische, vielseitige und manchmal<br />

kantige Atmosphäre des Stadtteiles Franklinton in Columbus wider.<br />

Für die gestalterische Umsetzung holte man sich mit<br />

den weltweit agierenden Planern und Architekten<br />

des Büros NBBJ ein visionäres Architekturbüro ins<br />

Boot, das sich beim Entwurf vor allem vom bestehenden<br />

Stadtteil Franklinton inspirieren ließ. Wandmalereien,<br />

Graffitikunst, skulpturale Installationen am<br />

Gebäude sowie die Verwendung von Industriematerialien<br />

sollen dasdas neu entstandene Gebäude mit<br />

der bestehenden Nachbarschaft verbinden und den<br />

Stadtteil weiter beleben.<br />

Die Fassade aus den verschiedenfarbigen, schmalen<br />

öko skin Betonelementen von Rieder bewirkt ein natürliches<br />

Farbspiel, das eine spannende Verbindung<br />

zwischen dem Gebäude, den Kunstwerken und der<br />

Nachbarschaft herstellt. Die Kombination aus drei<br />

Oberflächenausführungen intensiviert diesen Effekt,<br />

der einen wichtigen Bestandteil des Designkonzeptes<br />

der Architekten darstellt.<br />

Sowohl die Initiatoren des Projektes als auch die Architekten<br />

betonen, wie ausschlaggebend die Zusammenarbeit<br />

mit Gleichgesinnten für den Erfolg ihrer<br />

Projekte sei – auf diese Philosophie setzten sie bei<br />

der Umsetzung. Es ist also kein Zufall, dass sich die<br />

Betonpaneele von Rieder gekonnt in die Szenerie<br />

dieser Zukunftsvision integrieren ließen. Die Mission<br />

„Gemeinsam für eine bessere Welt“ ist bekannterweise<br />

eine der Hauptantreiber des experimentierfreudigen<br />

und verantwortungsbewussten Betonexperten.<br />

Alleine das 5-Stockwerke hohe Selbstporträt des brasilianischen<br />

Wandmalers Eduardo Kobra hinterlässt<br />

bleibenden Eindruck. Der Künstler, dessen Wandbilder<br />

weltweit zu bestaunen sind, ist auf Porträts historischer<br />

Persönlichkeiten spezialisiert. Er verewigte<br />

unter anderem Nelson Mandela in Rom, Alfred Nobel<br />

in Schweden und Anne Frank in Amsterdam.<br />

Für das Gravity Projekt sollten Teile der Fassade an<br />

das Erscheinungsbild von Schiffscontainern erinnern.<br />

Mit der Kombination aus zwei unterschiedlich<br />

farbigen öko skin Latten (off-white und anthracite)<br />

konnte dieses Ziel auf raffinierte Art und Weise erreicht<br />

werden. Auch als „Leinwand“ für das Selbstporträt<br />

des Künstlers Eduardo Kobra eigneten sich<br />

die robusten Betonlatten in den Oberflächenausführungen<br />

ferro, ferro light und matt bestens.<br />

Rieder Sales GmbH<br />

T +43 (0)6542 690-844<br />

office@rieder.cc<br />

www.rieder.cc


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

113<br />

Produkt News<br />

Eine Fassade wie ein Bach<br />

Innovative Planung, durchdachte Architektur und modernste Bauweise: Das alles<br />

wollte der Bauträger in diesem Projekt in Wien 23, inmitten einer parkähnlichen<br />

Gartenanlage zwischen Hetzendorf und Alterlaa, verwirklichen.<br />

Den späteren Eigentümern und Mietern sollte ein<br />

Höchstmaß an Wohnqualität und Komfort geboten<br />

werden. Diesem Ziel folgend wurden die Wohnhäuser<br />

ökologisch nachhaltig in Niedrigenergiebauweise<br />

errichtet. Für die Gestaltung der Fassade ließen sich<br />

die Planer etwas ganz Besonderes einfallen: eine Flut<br />

von kleinen Wellen, die an der Oberfläche der Häuser<br />

entlanglaufen.<br />

Für das spezielle Design musste jedoch erst ein Produkt<br />

gefunden werden, mit dem die optische Wirkung<br />

der Wellen erzeugt werden konnte und das außerdem<br />

problemlos zu montieren und auch dauerhaft<br />

einsetzbar war. Als perfekte Wahl für diese Anforderungen<br />

erwiesen sich die modernen Fassadenprofile<br />

von Austrotherm®. Mit der tatkräftigen Unterstützung<br />

durch den Hersteller fand man so den richtigen<br />

Weg, um die gewünschte Optik zu erreichen.<br />

Zwischendurch gab es noch eine heikle Situation zu<br />

bewältigen: Auch die Außenmauern der Balkone und<br />

Terrassen waren mit den Wellen-Elementen verkleidet<br />

– doch wie sollte man hier die Beleuchtung installieren?<br />

Die Berater des Produzenten erarbeiteten auch<br />

dafür eine praktikable Lösung. Ein Gegenstück wurde<br />

gebaut – natürlich ebenfalls aus Fassadenprofilen –<br />

und ein Unterbauelement ermöglichte es, direkt auf<br />

der Welle eine Lampe zu montieren. Die Lösung eignete<br />

sich genauso perfekt für den Wasseranschluss –<br />

so erhielten schließlich alle Balkone Lampen, Schalter<br />

und fließendes Wasser. Die Fassadendämmung der<br />

Niedrigenergieanlage erfolgte mit dem grauen Austrotherm<br />

EPS® F-PLUS. Als Trittschalldämmung fungiert<br />

die Austrotherm EPS® T 650.<br />

Die gut ausgestatteten Balkone, die Terrassen oder<br />

Gärten werden die zukünftigen Eigentümer und Mieter<br />

sicher genießen: In der Mitte zwischen den Ortskernen<br />

von Hetzendorf, Atzgersdorf, Altmannsdorf<br />

und Alterlaa ist Ruhelage angesagt. Die drei Niedrigenergiehäuser<br />

mit 154 Wohnungen – 68 davon sind<br />

frei finanzierte Eigentumswohnungen – wurden auf<br />

rund 12.000 m 2 Nutzfläche errichtet. Durchdachte<br />

Wohnungsgrößen, flexible Grundrisse und moderne<br />

Ausstattung bieten den Bewohnern, ob Singles oder<br />

Familien, die beste Wohnqualität. Und vielleicht gibt<br />

die schöne Wellenfassade öfter einmal den Anstoß zu<br />

einem Spaziergang an den Ufern des Liesingbaches.<br />

Austrotherm GmbH<br />

T +43 (0)2633 401-0<br />

fassadenprofile@austrotherm.at<br />

www.austrotherm.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

114<br />

Produkt News<br />

Farbwahl à la Carte<br />

Individualisierte Produkte haben seit Jahren Hochkonjunktur. Ein wirksames Instrument<br />

hierfür sind Farben. So kann man beim Kauf einer markilux Markise auch<br />

die Markisentücher des deutschen Herstellers in fast jeder Tuchfarbe bekommen.<br />

Der Service nennt sich „Colour on demand“. Dieses<br />

exklusive Service, Markisen ab Losgröße 1 in individuellen<br />

Tuchfarben anzubieten, ist bisher einzigartig<br />

in diesem Geschäftsfeld. Man hat dies zuvor zwar für<br />

größere Abnahmemengen angeboten, jedoch nicht<br />

für geringe Stückmengen. Das Färben mit insgesamt<br />

1.625 genormten Designfarben macht den Austausch<br />

mit Fach- und Endkunden einfacher. Zudem passt<br />

der Service „Colour on demand“ gut zur Exklusivkollektion<br />

„visutex“, einer Auswahl von speziell für die<br />

eigenen Produkte gewebten Dessins. Auf einer separaten<br />

Website, dem Farbfinder, kann man mit diver-<br />

sen Online-Tools eine Farbe aus dem „RAL DESIGN<br />

SYSTEM“ wählen. Die Farbe lässt sich auf ein virtuelles<br />

Markisentuch projizieren oder auf voreingestellte<br />

Hausansichten, um zu prüfen, ob die Wahl gefällt. So<br />

kann man den Kunden genau das Farbresultat liefern,<br />

das sie sich für ihre Markise wünschen, individuell<br />

und passend für jeden Geschmack.<br />

markilux Vertriebs- und Servicezentrum<br />

T +43 (0)662 852 206<br />

austria@markilux.com<br />

www.markilux.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Produkt News<br />

kneer-suedfenster.de<br />

Sonnenschutz per App<br />

In Zeiten der totalen Vernetzung gewinnen Lösungen zur<br />

unkomplizierten Kommunikation der Geräte untereinander<br />

zunehmend an Bedeutung. Dabei bietet ein Smart Home<br />

nicht nur mehr Komfort durch die automatisierte Steuerung,<br />

sondern erhöht auch die Sicherheit durch Überwachung<br />

des Hauses von unterwegs. Mit der neuen Kooperation von<br />

Sonnenschutz unternehmen Warema und Plattformanbieter<br />

everHome lassen sich sämtliche Smart Home Funktionen<br />

wie Steuerung von Licht, Heizung und Sonnenschutz mit nur<br />

einer einzigen App bequem von überall auf der Welt dank<br />

Cloud-Technologie bedienen. Für die Nutzung stehen mehr<br />

als 800 Geräte und Dienste von über 70 Unternehmen zur<br />

Verfügung.<br />

Hebe-Schiebe-Türen<br />

Sky Axxent<br />

•Absolute Barrierefreiheit<br />

•Hoher Komfort<br />

•Großflächige Elemente<br />

•Hohe Einbruchhemmung bis RC 2<br />

•Optimale Wärmedämmung im Schwellenbereich<br />

•Vollautomatischer Hebe-Schiebe-Antrieb<br />

•Einfache Bedienung<br />

•Elegante Optik<br />

Statt mit unterschiedlichen Fernbedienungen, Apps oder Gateways<br />

können Nutzer mit der All-in-One Lösung ganz unterschiedliche<br />

Produkte, Anwendungen und Dienste bequem<br />

über das herstellerübergreifende System steuern. Voraussetzung<br />

dafür sind das Premium Paket von everHome sowie eine<br />

Internetverbindung, da die benötigte Automatik und Intelligenz<br />

in der Cloud hinterlegt ist. Damit ergibt sich auch die<br />

Bedienmöglichkeit aus der Ferne per Smartphone oder Tablet.<br />

WAREMA Austria GmbH<br />

T +43 (0)662 853015-0<br />

info@warema.at<br />

www.warema.at<br />

SÜD-FENSTERWERK GmbH & Co. Betriebs-KG · Rothenburger Str. 39 · D-91625 Schnelldorf<br />

Tel. +49 (0)79 50/81-0 · info@suedfenster.de


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

116<br />

Produkt News<br />

Das Wissen ist nur einen<br />

Fingertouch entfernt<br />

In der beliebten Rigips-App findet man neue Funktionen wie ein mobiles Bestell-Tool,<br />

mit dem man einfach die Bestellliste fotografieren, die Kontaktdaten eingeben<br />

und an den Kundenservice schicken kann. Oder eine Pulver-Produktsuche,<br />

die den Kunden in ein paar Klicks zum geeigneten Pulverprodukt führt. Natürlich ist<br />

auch der beliebte Rechner für Brandschutzbekleidungen wieder in der App zu finden.<br />

Damit kann man kinderleicht die nötige Brandschutzplatten-Bekleidungsstärke<br />

für Stützen bzw. Träger berechnen. Nach dem Motto „Sharing is caring“ können<br />

alle Broschüren aus der App heraus geteilt werden. Auch eine Favoritenliste für die<br />

wichtigsten Broschüren kann man sich einrichten. Damit man jederzeit weiß, wo<br />

man Rigips Produkte kaufen kann oder wo ein Rigips Systemhändler zu finden ist,<br />

enthält die App auch eine Händlersuche. Eine Übersicht zu allen aktuellen Seminaren<br />

des Herstellers rundet das Angebot ab.<br />

Die App ist kostenlos im iTunes Store und im Google Play Store erhältlich und egal,<br />

ob man Trockenbauer, Baustoffhändler oder Architekt ist: Ein Rigips-Berater ist direkt<br />

über die App telefonisch oder via E-Mail kontaktierbar.<br />

Saint-Gobain RIGIPS Austria GesmbH<br />

T +43 (0)3622 505-0<br />

rigips.austria@saint-gobain.com<br />

www.rigips.com<br />

Intelligente Montage<br />

in Gipskartonplatten<br />

Der Befestigungsspezialist fischer erweitert seine erfolgreiche<br />

DUO-Line um einen weiteren intelligenten<br />

Dübel mit innovativer Material-Kombination: den selbstbohrenden<br />

Gipskartonplatten-Dübel DUOBLADE. Er<br />

ermöglicht in Verbindung mit Schrauben, Haken und<br />

Ösen eine einfache und schnelle Montage. Ob Vorhangstangen,<br />

Spiegel, Jalousien, Bilder, Rauchmelder<br />

oder leichte Leuchten an beplankten Wänden beziehungsweise<br />

Decken – mit dem Dübel gelingen Befestigungen<br />

in Gipskarton-, Gipsfaser- und leichten Zementbauplatten<br />

besonders mühelos und schnell. Sein<br />

Kennzeichen ist die selbstbohrende scharfe Metallspitze<br />

mit drei effektiven Schneidzähnen. Sie ermöglicht<br />

einen sauberen und effektiven Bohrvorgang, bei dem<br />

das Plattengefüge intakt bleibt. Der mittlere Zahn dient<br />

als Zentrierspitze und erlaubt punktgenaues Ansetzen<br />

des Dübels für mehr Sicherheit.<br />

Der Dübel wird in Vorsteckmontage gesetzt. Der<br />

graue Grundkörper aus Nylon spreizt in der jeweils<br />

richtigen Ebene bei einfachen und doppelten Beplankungen.<br />

Dabei sorgt der zusätzliche Verspreizeffekt<br />

des Dübels beim Einbringen der Schraube für optimale<br />

Anbringung und erhöht den Belastungswert sowie<br />

die Haltekraft. Zudem garantiert die besondere Länge<br />

bei der Montage in doppelt beplankten Gipskartonplatten<br />

einen deutlich geringeren Baustoffausbruch<br />

und verhindert somit die Schwächung des Baustoffs.<br />

Fischer Austria GmbH<br />

T +43 (0)2252 53730-0<br />

office@fischer.at<br />

www.fischer.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

117<br />

METALLIC<br />

SILBER,<br />

METALLIC<br />

BRONZE.<br />

Produkt News<br />

Gegen die Naturgewalten<br />

1000 Kilometer südlich von Südamerika entsteht die 82 Millionen Euro<br />

teure Commandante-Ferraz-Antarktisstation (EACF), entworfen vom<br />

brasilianischen Architekturbüro Estudio 41. Die 3200 Quadratmeter<br />

große futuristische Anlage umfasst eine sichere Arbeitsumgebung für<br />

technologische Forschung sowie einen komfortablen Wohnbereich.<br />

Die Außengestaltung des Gebäudes berücksichtigt drei primäre<br />

Faktoren: Temperatur, Schneetreiben und Windgeschwindigkeit. Die<br />

Fassade ist mit verdeckt montierten, feuerverzinkten und beschichteten<br />

Stahlblechpaneelen mit Polyurethan-Hartschaumdämmung<br />

verkleidet. Die Geschosse werden von einer Stahlkonstruktion getragen,<br />

die aus Trägern besteht, die entlang einem Raster gesetzt und<br />

mit 600 x 1200 Zentimeter großen Platten verkleidet wurden. Ein<br />

System aus Stahlstützen leitet das Gewicht des Gebäudes ins Eis ab.<br />

Um die Auswirkungen der wohl extremsten Wärmebrücken weltweit<br />

in den Griff zu bekommen, werden tragende Wärmedämmelemente<br />

zwischen den inneren Stahlrahmen und den äußeren Stahlstützen<br />

und -treppen eingesetzt. Es kommen Isokorb Elemente des Typs<br />

KST zum Einsatz, die aus einem 80 Millimeter dicken Dämmblock<br />

aus Polystyrol-Schaum bestehen. Zur Übertragung der Lasten werden<br />

Edelstahlbolzen und Rechteck-Hohlprofile verwendet. Sie verbinden<br />

die Stahlkonstruktion und widerstehen Querkräften, Zugkräften<br />

sowie Druckkräften und verringern gleichzeitig drastisch<br />

Wärmeverluste.<br />

Schöck Bauteile Ges.m.b.H.<br />

T +43 (0)1 786 5760<br />

office@schoeck.at<br />

www.schoeck.at<br />

LF<br />

HOCH BELASTBAR<br />

SELBSTVERLAUFEND<br />

GLÄNZEND<br />

Designfüller<br />

Metallic und<br />

Bronze<br />

Die Designbeschichtung lässt den<br />

Boden im Metallic-Design erscheinen!<br />

Sie wird mit Epoxy Bindemittel EP 220<br />

plus Designfüller errichtet und glänzt<br />

mit ihrer einfachen Herstellung und<br />

geschlossenen Oberfläche in den<br />

Farbtönen Metallic silber und<br />

Metallic bronze.<br />

Murexin. Das hält.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

118<br />

Produkt News<br />

Parametrisches Entwerfen<br />

von komplexen Freiformen<br />

Bereits in der Entwurfsphase eines Gebäudes beschreiben eine Fülle von Parametern<br />

seine Konstruktion, Funktionalitäten und räumliche wie strukturelle Abhängigkeiten.<br />

Dieses Geflecht von Zusammenhängen möglichst einfach abzubilden<br />

und ein „optimales“ Gebäude zu konzipieren, ist Ziel des parametrischen Entwerfens.<br />

Vor allem bei der zügigen Erstellung von Entwurfsvarianten erleichtert ein<br />

parametrisches Modell die Entscheidung des Architekten.<br />

Beim parametrischen Entwerfen werden verschiedene<br />

geometrische Objekte assoziativ so miteinander verknüpft,<br />

dass die Abhängigkeiten durch Algorithmen<br />

(Programmcodes) darstellbar sind. Doch nur sehr selten<br />

ist der Architekt auch ein Programmierer und in<br />

der Lage, solche Programmcodes zu lesen oder gar zu<br />

schreiben. An dieser Stelle setzen die Softwarelösungen<br />

Rhinoceros 3D (kurz: Rhino 3D) und Grasshopper<br />

an. Beide sind gängiger Industriestandard mit hoher<br />

Verbreitung und Akzeptanz und in Archicad über eine<br />

Direktanbindung (Live Connection) eingebunden.<br />

Rhino 3D ist ein NURBS-basiertes (Kurven und Flächen)<br />

Modellierungswerkzeug, mit dem sich Freiformen<br />

entwerfen lassen. Genutzt wird es unter<br />

anderem im Industriedesign oder für das parametrische<br />

Entwerfen von Architektur. In Verbindung mit<br />

Grasshopper, das eng an Rhino 3D gekoppelt ist, lassen<br />

sich über sogenannte „Nodes“ (Knoten) Beziehungen<br />

zwischen einzelnen Parametern und dem zu<br />

entwerfenden Bauteil definieren. Jeder Node steht<br />

für einen Algorithmus mit einer bestimmten Funktionalität.<br />

Mehrere Nodes können nacheinander geschaltet<br />

werden, um verschiedene Parameter im gleichen<br />

Bauteil zu verändern. Programmierkenntnisse<br />

sind hierbei nicht erforderlich, ein Grundverständnis<br />

für die Arbeitsweise von Grasshopper und Rhino 3D<br />

jedoch schon.<br />

Mit der Version 22 bietet Archicad eine bidirektionale<br />

Verbindung zwischen Archicad, Rhino 3D und<br />

Grasshopper. Ein zuvor in Rhino 3D erstelltes Modell<br />

lässt sich mit ihr direkt in Archicad öffnen. Laufen parallel<br />

Rhino 3D und Grasshopper auf dem Rechner, können<br />

dank der Life Connection sämtliche Änderungen<br />

in Echtzeit in allen drei Anwendungen nachgeführt<br />

werden. Mithilfe der Life Connection sind in Rhino 3D<br />

modellierte 3D-Objekte wie gewohnt als Archicad-Objekte<br />

verwendbar. Der Nutzen der bidirektionalen Arbeitsweise<br />

liegt vor allem in der schnellen Erstellung<br />

komplexer Geometrien oder auch Geometrievarianten.<br />

Durch die Live Connection an Rhino 3D und Grasshopper<br />

kann ein 3D-Bauteil (z. B. eine Fassade) bei der<br />

Anpassung von Parametern in Archicad eingebunden<br />

bleiben und behält alle seine Bauteilinformationen –<br />

unabhängig von der Änderung einzelner Parameter.<br />

GRAPHISOFT<br />

Vertrieb Österreich<br />

mail@graphisoft.at<br />

www.archicad.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

119<br />

Produkt News<br />

Controlling und<br />

Büromanagement<br />

– auch aus der Cloud<br />

Die Controlling Management Software der Architekten<br />

und Ingenieure, untermStrich, ist - auf Kundenwunsch<br />

- auch in der Cloud verfügbar. Diese Möglichkeit besteht<br />

schon seit 2012, als die erste browserbasierte<br />

Version untermStrich X auf den Markt kam. Man hat<br />

damals das Thema Cloud ganz bewusst noch nicht<br />

thematisiert, weil die Vorbehalte, sensible Bürodaten<br />

„irgendwo im Netz“ zu halten, deutlich zu spüren waren.<br />

Inzwischen läuft untermStrich X2 und nicht nur<br />

die Versions-Zählung ist seither fortgeschritten. Auch<br />

der Zugang zum Thema Cloud hat sich verändert –<br />

das lässt sich aus Direktanfragen von Kunden und<br />

Interessenten und zuletzt auch aus Gesprächen auf<br />

der BAU <strong>2019</strong> erkennen. Für den Betrieb der Software<br />

und für die Anwender sei es letztlich gleich, ob das<br />

Programm auf einem Server im Büro laufe oder auf<br />

einem virtuellen Cloudserver. Es sind zurzeit vor allem<br />

kleinere und junge Büros, für die der mobile Einsatz<br />

der Software selbstverständlich ist, die das Thema<br />

Cloud sehr offen angehen. Die browserbasierte Version<br />

läuft im stationären wie im mobilen Einsatz auf den<br />

verschiedensten Betriebssystem- und Geräteplattformen,<br />

auch als optimierte Smartphone-Version. Mit der<br />

professionellen Lösung aus der Praxis – für die Praxis<br />

steuern in Österreich, Deutschland und der Schweiz<br />

mittlerweile rund 50.000 Planer ihre Büros.<br />

untermStrich software GmbH<br />

T +43 (0)3862 58106-0<br />

office@untermstrich.com<br />

www.untermstrich.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

120<br />

edv<br />

BIM-Server:<br />

Einfach zusammenarbeiten<br />

Bei großen, internationalen oder öffentlichen Projekten sind BIM-Server Standard.<br />

Aber auch Büros mit mehreren Standorten können davon profitieren. Was können<br />

sie und wer bietet was?<br />

Text: Marian Behaneck<br />

Im Zentrum der BIM-Planungsmethode<br />

steht eine regelbasierte, kooperative Zusammenarbeit<br />

an einem Projekt. Das lässt<br />

sich bürointern über das Intranet und entsprechenden<br />

Absprachen halbwegs praktikabel<br />

realisieren. Sobald aber ein oder<br />

mehrere Projektpartner mit unterschiedlichen<br />

Software-Werkzeugen beteiligt sind,<br />

wird es anspruchsvoll. Zum einen müssen<br />

alle relevanten Informationen der verschiedenen<br />

Fachbereiche zentral zusammengeführt<br />

und der aktuelle Planungsstand allen<br />

Beteiligten zur Verfügung gestellt werden.<br />

Zum anderen müssen mehrere Projektpartner<br />

von verschiedenen Standorten aus mit<br />

mehreren Software-Werkzeugen diverser<br />

Hersteller zusammenarbeiten. Für diese<br />

und weitere Aufgaben wurden BIM-Server<br />

geschaffen.<br />

BIM-Server vereinfachen Abstimmungsprozesse und stellen die<br />

Kommunikationsinfrastruktur für openBIM-Projekte bereit.<br />

© Trimble<br />

BIM-Projekte rationell realisieren<br />

BIM-Server sind entweder speziell für die<br />

BIM-Planungsmethode konzipierte Projekträume<br />

oder um diverse BIM-Funktionen<br />

erweiterte Projektkommunikations- und<br />

Management-Systeme (PKMS), auch Internetbasierende<br />

Projektmanagement-Systeme<br />

(IBPM) genannt (siehe <strong>architektur</strong> 4/13:<br />

In der Cloud planen). BIM-Server stellen die<br />

Infrastruktur für eine kooperative, plattformübergreifende<br />

Zusammenarbeit mehrerer<br />

Projektpartner an openBIM-Projekten zur<br />

Verfügung. Sie dienen der zentralen Ablage<br />

und dem Austausch von BIM-Projekten, respektive<br />

Fachmodellen innerhalb geschlossener<br />

Benutzergruppen. openBIM-Server<br />

ermöglichen entweder über native Datenformate<br />

über die BIM-Datenaustausch-Formate<br />

IFC, BCF, gbXML oder COBie eine<br />

gemeinsame Bearbeitung von Fach- und<br />

Koordinationsmodellen mit verschiedenen<br />

Softwareprodukten unterschiedlicher Hersteller.<br />

Neben BIM-Modellen werden auch<br />

Dokumente wie Baupläne, Berechnungen,<br />

Bauzeitenpläne, Raumbücher, Ausschreibungen,<br />

Mängelberichte oder Protokolle<br />

für zugriffsberechtigte Projektbeteiligte<br />

zeit-, ort- und plattformunabhängig online<br />

bereitgestellt. Alle Projektdaten sind auf<br />

einem oder mehreren Datenbank-Servern<br />

des Anbieters abgelegt. Projektänderungen<br />

werden automatisch protokolliert und alle<br />

Nutzer informiert. Dazu verwalten BIM-Server<br />

neben den Dokumentinhalten auch<br />

Informationen zu Dokumentversionen, Benutzern<br />

und deren Zugriffsrechten sowie zu<br />

Prozessabläufen – etwa zur Korrektur und<br />

Freigabe. Projekträume ermöglichen einen<br />

kontinuierlichen, strukturierten und nachvollziehbaren<br />

Informations- und Datenaustausch<br />

über den gesamten Projektverlauf.<br />

Insgesamt verspricht die Bereitstellung von<br />

Bauwerksmodelldaten über einen gemeinsam<br />

genutzten BIM-Server mehr Planungs-,<br />

Termin- und Kostensicherheit. Bauvorhaben<br />

lassen sich schneller, kostengünstiger<br />

und qualitativ hochwertiger realisieren:<br />

Schneller dank des gleichzeitigen, ortsunabhängigen<br />

Zugriffs aller Projektbeteiligten<br />

auf aktuelle Planungsstände und Aufgaben.<br />

Kostengünstiger und qualitativ hochwertiger,<br />

da Planungsunstimmigkeiten noch<br />

vor Baubeginn erkannt und rechtzeitig<br />

beseitigt werden. Darüber hinaus können<br />

die während der Planungs-, Bau- und Montagephase<br />

eingepflegten Informationen<br />

wie Bauteildaten, Wartungshinweise oder<br />

Brandschutzdokumentationen auch für die<br />

spätere Bewirtschaftung genutzt werden.<br />

Was können BIM-Server?<br />

Das BIM-spezifische Funktionsspektrum<br />

ist sehr unterschiedlich. Standard sind BIM<br />

Viewer- und Modellchecker-Funktionen.<br />

Damit können zugriffsberechtigte Teilnehmer<br />

BIM-Modelle interaktiv und über Apps<br />

auch mobil aus beliebigen Perspektiven betrachten,<br />

Grundrisse, Ansichten, Schnitte<br />

oder Bauteileigenschaften anzeigen lassen.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

121<br />

edv<br />

Mit BIM-Checkern lassen sich Fachmodelle<br />

zusammenführen, um sie zu analysieren, zu<br />

prüfen, zu kommentieren und samt korrespondierendem<br />

Screenshot an Projektbeteiligte<br />

als BCF-Nachricht weiterzuleiten.<br />

Entsprechende Aufgaben und Arbeitsanweisungen<br />

lassen sich inklusive Modellverknüpfung,<br />

Zuständigkeiten, Prioritäten<br />

und Fälligkeiten unter allen betreffenden<br />

Planungspartnern dokumentiert verteilen.<br />

Daraus ergeben sich klare, verbindliche<br />

Verantwortlichkeiten, die Planungsabläufe<br />

transparenter und sicherer machen. Einige<br />

BIM-Server ermöglichen auch die parallele<br />

Bearbeitung an einer Projektdatei in Echtzeit.<br />

Ein Reservierungssystem zeigt dabei<br />

an, welche Elemente von Kollegen zur Bearbeitung<br />

reserviert sind und welche Bereiche<br />

zur Verfügung stehen. Das ermöglicht auch<br />

alternative Kooperations- und Arbeitsmodelle<br />

wie etwa die Zusammenarbeit mit freiberuflichen<br />

Mitarbeitern oder die gemeinsame<br />

Planung mehrerer Büro-Zweigstellen<br />

an einem Projekt.<br />

Da unterschiedliche Versionsstände von<br />

BIM-Modellen oder Dokumenten zu den<br />

Hauptfaktoren für Missverständnisse und<br />

Fehler gehören, kommen spezielle Revisions-Manager<br />

zum Einsatz: Wird eine veränderte<br />

Version hochgeladen, erscheint eine<br />

Datums- und Zeitangabe, inklusive einer<br />

Liste aller Revisionsstände, die bei Bedarf<br />

geöffnet und verglichen werden können.<br />

Damit sind auch komplette Projekthistorien<br />

dokumentier- und nachvollziehbar. Apps<br />

machen die kooperative BIM-Planung mobil.<br />

Tauchen auf der Baustelle Fragen auf, kann<br />

man sie zeit-, ort- und plattformunabhängig<br />

am BIM-Modell klären. Baumängel können<br />

digital aufgenommen und mit einer IFC-Datei<br />

gekoppelt oder direkt vor Ort auf der<br />

Baustelle im BIM-Viewer erfasst und dem<br />

hinterlegten 3D-Modell zugeordnet werden.<br />

Da über den Projektraum alle ausführenden<br />

Gewerke darauf zugreifen und den Bearbeitungsstatus<br />

rückmelden, können sich<br />

alle Projektpartner schnell eine Übersicht<br />

über den aktuellen Bearbeitungsstand verschaffen.<br />

Einige Anbieter ermöglichen über<br />

offene Application Programming Interfaces<br />

(API) oder Software Development Kits<br />

(SDK) eine Anpassung der BIM-Serverfunktionen<br />

an eigene Bedürfnisse, beispielsweise<br />

eine individuelle Programmierung von<br />

Auswertungsberichten und Reports oder<br />

die Einbindung eigener Software.<br />

Beispiele für BIM-Server<br />

Mittlerweile gibt es zahlreiche Lösungen.<br />

Zu den seit vielen Jahren bestehenden<br />

allgemeinen oder bauspezifischen Projekträumen,<br />

die allmählich um BIM-Funktionen<br />

Für alle Projektteilnehmer und Fachdisziplinen bieten BIM-Server viele Vorteile.<br />

© Trimble<br />

erweitert werden, gesellen sich zunehmend<br />

von BIM-Softwareherstellern angebotene<br />

BIM-Plattformen, die sukzessive um Verwaltungs-<br />

und Management-Funktionen<br />

erweitert werden. Letztere werden im Folgenden<br />

beispielhaft vorgestellt (Auswahl,<br />

siehe auch Infokasten):<br />

BIM 360 von Autodesk ist eine Cloud-Plattform,<br />

auf der alle Projektdaten in einem zentralen<br />

Arbeitsbereich liegen und im Browser<br />

oder auf mobilen Endgeräten abgerufen<br />

werden können. Damit lassen sich 2D- und<br />

3D-Konstruktions- und Projektdateien an<br />

jedem Arbeitsort anzeigen, austauschen<br />

und auffinden. Durch die Vernetzung von<br />

Mitarbeitern im Büro und auf der Baustelle<br />

lassen sich Abläufe beschleunigen, Kosten<br />

und potenzielle Fehlerquellen reduzieren.<br />

Die BIM 360-Plattform umfasst mehrere<br />

Produkte: Mit BIM 360 Docs werden<br />

Modelle oder Dokumente veröffentlicht,<br />

verwaltet, überprüft und genehmigt. BIM<br />

360 Design ermöglicht Projektteams die<br />

Zusammenarbeit an gemeinsam genutzten<br />

Revit-Modellen. BIM 360 Glue vernetzt<br />

Projektteams, optimiert Arbeitsabläufe<br />

zur Projektprüfung und -koordination. 360<br />

Build optimiert die Qualitätskontrolle und<br />

das Projektmanagement auf der Baustelle<br />

(www.autodesk.com/bim-360).<br />

Die BIMcloud von Graphisoft ist eine<br />

cloud basierte BIM-Umgebung für die Zusammenarbeit<br />

an Projekten jeder Größe.<br />

Projektdateien lassen sich in Echtzeit von<br />

mehreren Nutzern bearbeiten, wobei ein<br />

Reservierungssystem dafür sorgt, dass<br />

jeder nur individuell reservierte Bereiche<br />

bearbeiten kann. Dank patentierter Delta-Server-Technologie,<br />

mit der lediglich<br />

Veränderungen und nicht die gesamte Projektdatei<br />

übermittelt werden, ist die BIMcloud<br />

auch für umfangreiche Projekte und<br />

komplexe Arbeitsprozesse einsetzbar. Zur<br />

Leistungssteigerung lassen sich beliebig<br />

viele BIM-Server zu einer Cloud vernetzen.<br />

Das ermöglicht einen Simultan-Zugriff auf<br />

gemeinschaftlich genutzte BIM-Projekte<br />

rund um die Uhr für eine beliebige Anzahl<br />

von Arbeitsplätzen mit Standard-Internetverbindung.<br />

Durch die Integration mobiler<br />

Geräte können alle Projektbeteiligte auch<br />

von unterwegs oder von der Baustelle aus<br />

zusammenarbeiten (www.graphisoft.at/<br />

teamwork/bimcloud).<br />

Bimplus von Allplan unterstützt die Steuerung<br />

und Überwachung des gesamten<br />

Lebenszyklus von Bauwerken. In der Planungsphase<br />

lassen sich beispielsweise<br />

offene Aufgaben nachverfolgen und kontrollieren.<br />

Vorhandene Softwarelösungen<br />

können eingebunden oder eigene Applikationen<br />

programmiert werden. Alle BIM-Inhalte<br />

einer in Allplan Bimplus eingebundenen<br />

Software werden in einem zentralen<br />

Koordinationsmodell zusammengeführt<br />

und visuell dargestellt. Unstimmigkeiten<br />

sind sofort für alle sichtbar und können<br />

bereinigt werden. Über Task Boards lassen<br />

sich Aufgaben mit allen Planungsbeteiligten<br />

koordiniert lösen, indem sie am Modell<br />

verankert, Zuständigkeiten, Prioritäten und<br />

Fälligkeiten festgelegt und in Echtzeit kommuniziert<br />

werden. Der Projektzugriff über


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

122<br />

edv<br />

BIM-Server ermöglichen eine zentrale Ablage und den Austausch von<br />

BIM-Fach- und Koordinationsmodellen innerhalb geschlossener Benutzergruppen.<br />

© Allplan<br />

Integrierte Kontroll- und Kollaborationsfunktionen vereinfachen das<br />

Aufspüren und gemeinschaftliche Beseitigen von Fehlern.<br />

© Allplan<br />

mobile Geräte ermöglicht ein ortsunabhängiges<br />

Arbeiten, die Gestensteuerung eine<br />

intuitive Bedienung (www.allplan.com/at/<br />

produkte/allplan-bimplus).<br />

Worauf sollte man achten?<br />

Bereits zu Projektbeginn sollte die Frage<br />

geklärt werden, was nach Projektabschluss<br />

mit den Projektdaten passiert, wer sie erhält<br />

und sich weiterhin darum kümmert und<br />

wie man die Daten auch über die Planungsund<br />

Bauphase hinaus für den Bauherren<br />

nutzbar machen kann. Da große Projekte<br />

und zahlreiche Nutzer die Antwortzeiten<br />

von BIM-Servern insbesondere bei geringer<br />

Internet-Bandbreite schnell in die Knie<br />

zwingen können, sollte man auch folgende<br />

Fragen stellen: Wie verhalten sich Antwortzeiten<br />

bei sehr großen Objekten und zahlreichen<br />

Nutzern? Ist ein Projektdatenzugriff<br />

auch bei geringer Internet-Bandbreite möglich?<br />

Sind auch Projektzugriffe auf mehreren<br />

Servern möglich? Wichtig sind Workflow-Funktionen,<br />

die einen automatisierten<br />

Ablauf zuvor definierter Vorgänge, die Zuweisung<br />

von Aufgaben und die Kontrolle<br />

von Terminen ermöglichen: Wer bekommt<br />

wann was? Wer muss was bis wann prüfen<br />

und wem weiterleiten und so weiter? Über<br />

eine zentrale Benutzer-, Rollen- und Rechteverwaltung<br />

sollte man neue Benutzer und<br />

Benutzergruppen bequem anlegen, Zugriffsrechte<br />

für Einzelne oder Gruppen vergeben<br />

und übersichtlich anzeigen können.<br />

auch laufende Kosten für den Internet-Zugang<br />

hinzu. Ein kostenloses und unverbindliches<br />

„Hineinschnuppern“ ist bei vielen<br />

Anbietern über einen begrenzten Zeitraum<br />

(z. B. 30 Tage), eine maximale Datenmenge<br />

(z. B. 25 MByte), eine bestimmte Funktionsauswahl<br />

oder eine maximale Teilnehmerzahl<br />

(z. B. 2 Teilnehmer) möglich. Weiterer Speicherplatz<br />

sollte sich jederzeit bei Bedarf anmieten<br />

lassen. Der Nutzungsvertrag sollte<br />

ferner möglichst kurzfristig kündbar sein.<br />

Virtuelle Projekträume?<br />

Aber sicher!<br />

Ohne BIM-Server kein openBIM. Sie machen<br />

ein komfortables gemeinsames Arbeiten an<br />

openBIM-Projekten erst möglich. Die Bereitstellung<br />

von Projektdaten, Software- und<br />

Serviceleistungen per stationärem oder<br />

mobilem Internet bietet für Projektbeteiligte<br />

erhebliche Rationalisierungs- und Kostenvorteile,<br />

reduziert Abstimmungsfehler und<br />

verbessert den Planungs-Workflow. Bei der<br />

Auswahl der Plattform sollte man neben den<br />

BIM- und Management-Funktionen aber<br />

auch auf Aspekte des Datenschutzes, der<br />

Datensicherheit, der Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit<br />

achten. BIM-Serversysteme<br />

sind redundant ausgelegt, sodass bei Ausfall<br />

eines Systems dessen Aufgabe sofort<br />

von einem Stand-by-System übernommen<br />

wird. Die Daten-Verfügbarkeit wird von den<br />

Anbietern deshalb teilweise mit 99,9 Prozent<br />

angegeben. Dennoch können Zugriffsprobleme<br />

auftreten – etwa durch eine Störung<br />

beim eigenen Internet-Provider. Notfallpläne<br />

wie etwa andere Kommunikationswege,<br />

alternative Anbieter und Internet-Zugänge<br />

etc. sind deshalb sinnvoll. Die automatische,<br />

mehrmals tägliche Sicherung durch den Anbieter<br />

entbindet die Nutzer nicht von der<br />

individuellen Datensicherungs-Pflicht. Es<br />

ist immer derjenige Projektbeteiligte für die<br />

Datensicherung eines Dokuments verantwortlich,<br />

der dieses neu oder verändert in<br />

den gemeinsamen Datenpool ablegt. Deshalb<br />

sind auch Nutzer von BIM-Servern zur<br />

individuellen Datensicherung verpflichtet.<br />

Zwar versichern inzwischen einige Anbieter,<br />

dass Projektdaten nur auf deutschen Servern<br />

mit strengeren Sicherheitsstandards<br />

gespeichert und über sichere Datenverbindungen<br />

verschlüsselt transferiert werden.<br />

Eine absolute Sicherheit vor unbefugtem<br />

Zugriff kann allerdings kein Anbieter garantieren<br />

(der Dokument-Versand per E-Mail allerdings<br />

auch nicht). Beachtet werden sollte<br />

auch, dass virtuelle Projekträume – ebenso<br />

wie die BIM-Planungsmethode – Disziplin<br />

voraussetzen. Eine Zusammenarbeit funktioniert<br />

nur, wenn alle Vorgaben und Absprachen<br />

einhalten und den BIM-Server konsequent<br />

nutzen. Für so manchen Teilnehmer<br />

kann sich auch die neue Transparenz als gewöhnungsbedürftig<br />

erweisen: Da alle Aktivitäten<br />

im Hintergrund protokolliert werden,<br />

lässt sich schnell nachvollziehen, wer was<br />

wann erledigt – oder eben nicht erledigt hat.<br />

Eine Mehrsprachenfähigkeit ist Voraussetzung<br />

für den Einsatz im Rahmen internationaler<br />

Projekte. Abgerechnet werden die<br />

Leistungen von Projekträumen unterschiedlich:<br />

monatlich oder jährlich, nach dem belegten<br />

Speicherplatz und/oder der Teilnehmeranzahl,<br />

pauschal oder bauvolumen- oder<br />

bausummenabhängig. Außer den einmaligen<br />

Einrichtungs- und monatlichen Nutzungsgebühren<br />

kommen für die Teilnehmer natürlich<br />

Produkte und Anbieter*<br />

Aconex Connected BIM (www.conject.com), Allplan Bimplus (www.allplan.com),<br />

Asite (www.asite.com), Autodesk BIM 360 (www.autodesk.at), Awaro (www. awaro.com),<br />

Bentley ProjectWise (www.bentley.de), BIMserver.org (bimserver.org),<br />

BRZ-Project-Connect (www.brz.eu), PMG Projektraum (www.pmgnet.at),<br />

ProjectWise (www.bentley.com), think project! BIM Collaboration (www.thinkproject.com),<br />

Trimble Connect (connect.trimble.com)<br />

* Ohne Anspruch auf Vollständigkeit


Wenn der Koch plant...<br />

... und die Planer kochen,<br />

dann handelt es sich vermutlich um das legendäre Architektenkochen.<br />

Architektinnen und Architekten aus unterschiedlichen Büros realisieren gemeinsam<br />

die von Profikoch Roman Rosmanith entworfenen Menüs unter seiner<br />

fachkundigen Anleitung. Der nächste Gang des kulinarischen Zusammentreffens<br />

findet am 21. Mai <strong>2019</strong> ab 18 Uhr wieder in der Miele Galerie in Wien 23 statt.<br />

Die Teilnahme ist kostenfrei. Aufgrund der begrenzten<br />

Teilnehmerzahl ersuchen wir aber um rechtzeitige Anmeldung.<br />

silvia.laser@laserverlag.at<br />

T +43 (0)1 869 58 20 16


Andreas Jäger<br />

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