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ADAC Motorwelt Mai 2019

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SICHER & MOBIL<br />

Die Klima-Herausforderung<br />

Deutschland muss seinen Treibhausgas-Ausstoß massiv senken. Das hat Folgen.<br />

Für die Industrie, für die Landwirtschaft – und für jeden Autofahrer<br />

Ein weiter Weg<br />

Der CO 2 -Ausstoß im Verkehr hat sich in den<br />

vergangenen Jahren kaum geändert. Deshalb steigt<br />

der Handlungsdruck auf die Bundesregierung.<br />

Mio. Tonnen CO 2<br />

177<br />

181<br />

163 160 160 163<br />

153<br />

Viele Verursacher, viele Betroffene<br />

Mehr als 60 Prozent der Treibhausgase aus dem Verkehr werden<br />

von Pkw verursacht. Über den richtigen Weg, diesen Anteil zu<br />

senken, wird derzeit heftig diskutiert.<br />

Angaben in Prozent<br />

35,0 %<br />

Lkw<br />

95<br />

bis 98<br />

0,9 %<br />

übrige Emissionen<br />

40 bis<br />

42 %<br />

weniger<br />

2018<br />

163 Mio. t<br />

CO₂<br />

1,4 %<br />

0,6 %<br />

nationaler Luftverkehr<br />

Dieselloks<br />

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2018 2025 2030<br />

Ziel<br />

Quelle: Bundesumweltministerium<br />

1,1 %<br />

61,0 %<br />

Küsten- & Binnenschifffahrt<br />

Pkw<br />

Quelle: UBA<br />

Ende März präsentierte die „Nationale<br />

Plattform Zukunft der Mobilität“<br />

(NPM) erste Vorschläge, wie Deutschland<br />

seine Klimaversprechen erfüllen<br />

könnte. Jetzt beginnt die Diskussion darüber.<br />

Das sind die Herausforderungen –<br />

und die Auswirkungen für die Mobilität:<br />

Für welches CO₂-Ziel hat<br />

sich Deutschland verpflichtet?<br />

Die Bundesregierung hat alle wichtigen<br />

Abkommen zum Klimaschutz unterzeichnet,<br />

zuletzt das von Paris. Dessen<br />

Kern: Deutschland soll bis 2050 zwischen<br />

80 und 95 Prozent weniger CO 2 ausstoßen<br />

als 1990. Zudem gibt es EU-Ziele für jedes<br />

Mitgliedsland. Für die Bundesrepublik<br />

gilt: 38 Prozent Rückgang bis 2030 im Vergleich<br />

zu 2005.<br />

Wie steht es um die deutsche CO₂-Bilanz?<br />

Durchwachsen. 2018 sanken die Treibhausgas-Emissionen<br />

zwar nach vorläufigen<br />

Berechnungen des Umweltbundesamts<br />

(UBA) um 4,5 Prozent auf 865,6 Millionen<br />

Tonnen. Gründe sind laut UBA höhere<br />

Preise für Kohle, Diesel und Benzin<br />

303<br />

Millionen Tonnen CO 2 weniger als<br />

2018 darf Deutschland 2030 ausstoßen<br />

sowie mehr erneuerbare Energien. Allerdings<br />

verringern sich die Emissionen immer<br />

noch nicht schnell genug, um bis<br />

2030 auf die mit der EU vereinbarten 562<br />

Millionen Tonnen pro Jahr zu kommen.<br />

Was passiert, wenn die deutschen<br />

Zusagen nicht erfüllt werden?<br />

Das Pariser Abkommen ist völkerrechtlich<br />

nicht bindend. Anders sieht es mit<br />

den EU-Zielen aus. Ab 2021 muss jeder<br />

Staat seine Fortschritte nach Brüssel melden.<br />

Liefert Deutschland nicht, würde die<br />

EU-Kommission weitere Maßnahmen<br />

einfordern. Außerdem müssten Emissionszertifikate<br />

erworben werden, um den<br />

CO 2 -Überschuss auszugleichen. Das dafür<br />

nötige Handelssystem gibt es aber<br />

noch nicht. Trotzdem wurden im Finanzplan<br />

bereits 300 Mio. Euro zurückgelegt.<br />

Für wie viel CO₂-Ausstoß<br />

ist der Verkehr verantwortlich?<br />

Im vergangenen Jahr laut Schätzung des<br />

Umweltbundesamts für etwa 163 Millionen<br />

Tonnen. Auch hier ist Deutschland<br />

hinter Plan (s. oben). In einem Gesetzent-<br />

Grafiken: <strong>ADAC</strong> <strong>Motorwelt</strong><br />

28 <strong>ADAC</strong> motorwelt 5/<strong>2019</strong>

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