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ADAC Motorwelt Mai 2019

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Auch mit dem<br />

schmalen Mülllaster<br />

ist an vielen Stellen<br />

kaum ein Durchkommen<br />

Zentimeterarbeit in Övelgönne<br />

Die Route entlang des Hamburger Elbstrands ist mit vielen Engstellen gespickt. Ein<br />

Zweierteam mit dem kleinsten Müllwagen der Stadt sorgt hier für Sauberkeit<br />

Frühmorgens ist es noch ziemlich dunkel,<br />

als Heino Vierle mit dem kleinen<br />

Müllwagen zügig von der Elbchaussee in<br />

Richtung Övelgönne abbiegt. Bald geht es<br />

für ihn und seinen Kollegen Thomas<br />

Dankert nur noch im Schritttempo voran.<br />

Die beiden leeren die Tonnen der Anwohner<br />

des kleinen Weges. Zu diesem Zweck<br />

sind sie mit Hamburgs kleinstem Müllwagen<br />

unterwegs.<br />

Während Thomas für das Ausleeren<br />

der Tonnen zuständig ist, steuert Heino<br />

den nur 1,70 Meter breiten Wagen gekonnt<br />

durch die vielen Engstellen, eine<br />

Zentimeterarbeit. Dabei hilft es, dass sich<br />

die Achsen einzeln lenken lassen. „Ich<br />

muss an einigen Stellen sogar den Spiegel<br />

einklappen“, sagt Heino, während er einer<br />

entgegenkommenden Radfahrerin<br />

bedeutet, in eine Einfahrt auszuweichen.<br />

Beim Vorbeifahren grüßt er sie mit einem<br />

Lächeln und bedankt sich. Es bleibt nicht<br />

die letzte Begegnung am Elbufer. Wann<br />

immer es geht, fährt Heino so an den<br />

Rand des kleinen Weges, dass Fußgänger,<br />

Jogger und Radfahrer vorbeikönnen. Ungeduldige<br />

Radler, die sich durchquetschen,<br />

gibt es trotzdem immer wieder. Im<br />

Geduld und Präzision sind auf<br />

dem engen Weg gefragt<br />

Sommer, wenn hier sehr viele Menschen<br />

unterwegs sind, wird es selbst zu früher<br />

Stunde eng auf dem Weg. Dann geht es oft<br />

nur sehr langsam und mit viel gegenseitiger<br />

Rücksicht voran. Das verlangt vom<br />

Team am und im Müllwagen Geduld.<br />

Dass die beiden diese mitbringen, wird<br />

bereits nach wenigen Minuten klar.<br />

Heino bewältigt einen besonders engen<br />

Abschnitt zwischen einer Mauer und<br />

einem Gartenzaun, wo es auch noch<br />

bergauf geht. Ein Stück weiter ist wieder<br />

mehr Platz, und er kann stehen bleiben.<br />

Hinten schiebt Thomas die nächste Tonne<br />

in die Halterung und drückt auf den<br />

Knopf für die Entleerung.<br />

Zwei Kinder kommen mit ihrem Vater<br />

im Schlepptau vorbei und begutachten<br />

neugierig den kleinen Müllwagen. „Heute<br />

Papa schon geärgert? Nein? Dann wird<br />

es langsam Zeit!“, ruft Thomas lachend.<br />

Er und sein Kollege haben große Freude<br />

an ihrem Job. Während der Tour grüßen<br />

sie bekannte und unbekannte Gesichter<br />

und scherzen miteinander.<br />

In Pantoffeln und mit einem schnell<br />

über Hemd und Hose geworfenen Mantel<br />

bekleidet, eilt ein Anwohner auf den<br />

Müllwagen zu. Die Mülltonne zieht er<br />

hinter sich her. „Entschuldigung, ich habe<br />

vergessen, sie rauszustellen. Nehmt<br />

54 <strong>ADAC</strong> motorwelt 5/<strong>2019</strong>

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