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Triathlon-Queen
Daniela Ryf zieht
aus Niederlagen
die Kraft
zum Siegen
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Elektro ist jetzt quattro.
Mehr persönlicher Freiraum für selbstbestimmte Mobilität: Als erstes Serienfahrzeug kann der Audi e-tron an
Schnellladesäulen mit 150 kW Gleichstrom geladen werden und ist damit in 30 Minuten wieder startklar für die
nächste Langstreckenetappe. Seine leistungsstarke Hochvoltbatterie garantiert eine alltagstaugliche Reichweite von
400 Kilometern * . Für optimale Traktion und Dynamik sorgt eine neue Generation des quattro Antriebs.
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gemessen nach WLTP-Fahrzyklus. Verbrauch kombiniert in Elektro in kWh/100 km: 23,6 – 24,1. CO₂-Emission kombiniert in g/km: 0. Symbolfoto. Stand 03/2019.
E D I T O R I A L
WILLKOMMEN
ENERGIE
AUS WUT
IN SCHRÄGLAGE
SETE GIBERNAU
179 WM-Rennen, zweimal
Vizeweltmeister, das ist
die Kurzvita des Motorradstars.
Ab Seite 60
erklärt er dir, worauf du
achten solltest, wenn
du dich mit einem Rennbike
in die Kurve legst.
Ach ja: Den Intensivkurs
kannst du bei Destination
Red Bull buchen.
IM RAMPENLICHT
OSCAR MAL ZWEI
Liest die Oscar-Jury The
Red Bulletin? Jedenfalls
hat sie 2019 gleich zwei
unserer Coverhelden ausgezeichnet:
„Free Solo“
mit Kletterer Alex Honnold
gewann in der Kategorie
Beste Dokumentation,
Alfonso Cuarón
holte Beste Regie für
„Roma“. Gratulation!
Wie würdest du reagieren, wenn dich eine Qualle
sticht, während du gerade den wichtigsten Triathlon
der Welt bestreitest? Wenn dir Aufgeben
und Versorgen der Wunde in den Sinn kommen,
solltest du Daniela Ryf kennenlernen. Denn die
31-jährige Schweizerin ist nicht nur viermalige
Siegerin des Ironman Hawaii, sondern auch eine
Meisterin darin, negative Erlebnisse in
positive Energie umzuwandeln.
Sechs eindrucksvolle Beispiele
dafür findest du ab Seite 50.
Eine Umwandlung von Strapazen
in Glück findet beim Radrennen
„Tour of the Dragon“ statt. Unsere
große Reportage aus dem Königreich
Bhutan – ab Seite 74.
Viel Spaß mit der
neuen Ausgabe von
The Red Bulletin!
Die Redaktion
IM GEPÄCK
MATTHIAS TRATTNIG
Der Kapitän des EC Red Bull Salzburg
beendet demnächst seine
Karriere. Was er vom Eishockey
mitnimmt? Weisheiten, die für
jeden Beruf gelten. Ab Seite 84
SATZ DES MONATS
„Ich bin vielleicht
der einzige
Mensch in L. A.,
der nie Kokain
genommen hat.“
Disco-König Giorgio Moroder
ging stets einen eigenen Weg.
Seine Erfolgsstory ab Seite 32
IM STUDIO
MATO JOHANNIK
& LISA ECKHART
Erfahrener Celebrity-Fotograf
trifft exzentrische
Bühnendiva. Das erstaunliche
Ergebnis: ab Seite 64
PHILIPP MUELLER (COVER), ANGELA WEISS/AFP/PICTUREDESK.COM, CHRISTOPH VOY, MATO JOHANNIK BLAGOVESTA BAKARADJIEVA
4 THE RED BULLETIN
JETZT NEU IM STORE UND ONLINE:
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INHALT
The Red Bulletin
Mai 2019
COVERSTORY
50 RÜCKENWIND
DURCH RÜCKSCHLÄGE
Daniela Ryf ist die beste
Tri athletin der Welt. Was sie
so stark macht? Sie nutzt
Probleme als Energiequelle.
ABENTEUER
22 DIE TORNADO-JÄGER
Dieses Fotografen-Duo kommt
Wirbelstürmen bedrohlich nahe.
Wir zeigen die besten Bilder.
MUSIK
32 LANG LEBE
DER DISCOKÖNIG
Wie Produzent Giorgio Moroder,
78, über mehrere Jahrzehnte
am Puls der Zeit blieb.
WINGS FOR LIFE
47 DAS UNMÖGLICHE
MÖGLICH MACHEN
David Mzee war gelähmt. Nun
kann er wieder einige Schritte
gehen. Die unglaubliche Story.
HOLLYWOOD
48 MILLA SUPERSTAR
Im Talk: So schöpft Milla Jovovich
Kraft für ihre Action-Rollen.
8 GALLERY
14 ZAHLEN, BITTE!
16 KOLUMNE
18 FUNDSTÜCK
20 LIFE HACKS
72 INNOVATOR
PROFI-EXPERTISE
60 SO SCHAFFST DU
DIE SCHRÄGLAGE
Motorrad-Ikone Sete Gibernau
zeigt in zehn Schritten, wie du
dich mit deinem Bike querlegst.
BÜHNENPHÄNOMEN
64 OPTISCHE EXZENTRIK,
PROVOKANTE ELOQUENZ
Sag nie „Kabarettistin“ zu ihr:
das Gesamtkunstwerk Lisa
Eckhart im großen Interview.
MOUNTAINBIKEN
74 DIE DRACHEN-(TOR)TOUR
Mit dem Bike durch Bhutan –
ein Abenteuer zwischen Leiden
und Bruttonationalglück.
EISHOCKEY
84 KARRIERE-TIPPS
DER KAPITÄNE
Was die Cracks Michael Wolf
und Matthias Trattnig vom Eis
in ihr Berufs leben mitnehmen.
117 READ BULL
120 IMPRESSUM
122 LIFESTYLE, EXTRAORDINÄR
64
DIE TILDA SWINTON DER POESIE Lisa Eckhart
über die Gefahr der Durchschnittlichkeit
AARON RICHTER/CONTOUR, JUSTIN BASTIEN, KRYSTLE WRIGHT, MATO JOHANNIK
6 THE RED BULLETIN
„Ein Leader
muss bereit
sein, sich
die Hände
schmutzig
zu machen.“
MATTHIAS TRATTNIG
über Eishockey-Werte im
Job-Alltag, ab Seite 84
74
DIE TOUR DER SCHÖNEN LEIDEN Am Start beim
härtesten Mountainbike-Eintagesrennen der Welt
48
22
STURM UND DRANG
So nahe wie auf diesen
Aufnahmen bist du
einem Tornado noch
nie gekommen.
DER INBEGRIFF DER POWER-FRAU
Milla Jovovich im Hollywood-Action-Interview
guide
DEIN PROGRAMM
94 REISEN
Ein eisiges Taucherlebnis
zwischen Kontinentalplatten
in Island
98 UHREN
Revolution nach
362 Jahren: die neue
Zenith DEFY Inventor
100 EVENTS
Action und Inspiration
zwischen Bodenund
Neusiedler See
102 ENTERTAINMENT
Red Bull TV-Highlights,
live und on demand
104 LAUFEN SPEZIAL
Top-Ausrüstung und
zehn essenzielle Tipps
von Patricia Kaiser
THE RED BULLETIN 7
G A L L E R Y
Dubai, VAE
RUNDFAHRT
Auf einen Sprung nach Dubai: In der Luxus-
Hochburg hüpfte der britische BMX-Profi
Kriss Kyle mit seinem Bike zunächst aus
einem Heli auf das Dach des 321 Meter hohen
Hotels Burj al Arab und zischte dann auf den
Rutschen des Wild-Wadi-Wasserparks (Bild)
abwärts – diesen hatten die Betreiber dafür
extra trockengelegt. Und Kyle nahm den
Begriff „Rundfahrt“ wörtlich. redbull.com
FRED MURRAY/RED BULL CONTENT POOL
8 THE RED BULLETIN
THE RED BULLETIN 9
G A L L E R Y
10 THE RED BULLETIN
Los Angeles, USA
DREHMOMENT
Der virtuose Frontside 5-0 dieses Skate-
Soldaten ist Teil einer Show, die wir im
legendären Pink Motel während des Red Bull
Music Festival in L. A. zu sehen bekamen.
Die dafür verantwortliche Produktions crew
Illegal Civilization ist bekannt für ihren nahtlosen
Mix unterschiedlicher Kunst formen wie
Film, Musik, Tanz – oder eben Skateboarden.
illegalcivilization.com
ANTHONY ACOSTA/RED BULL CONTENT POOL
THE RED BULLETIN 11
G A L L E R Y
PREDRAG VUCKOVIC/RED BULL CONTENT POOL
12 THE RED BULLETIN
Abu Dhabi, VAE
FLÜGELSTÜRMER
Hier sehen wir Nicolas Ivanoff im Direktanflug
auf Abu Dhabi. Der französische Kunstflieger,
51, war einer von 13 Piloten, die Anfang Februar
beim Saison auftakt der Red Bull Air Race World
Championship abhoben. Ausgerechnet im
Finale ging dem „Quick Corsican“ über der
Skyline der Wüstenmetropole aber die Luft aus:
Der Motor streikte, Ivanoff wurde Vierter.
redbullairrace.com
THE RED BULLETIN 13
Z A H L E N , B I T T E !
TV-Event
GAME FAST OVER
Der Winter ist da: Die letzte Staffel von „Game of Thrones“ startet am 14. April.
Hier die Zahlen zur erfolgreichsten TV-Show der Gegenwart – inklusive Inzest-Sex,
Massenmord und einer Sprache mit 14 Wörtern für Pferd. Achtung, Spoiler!
2016
wurden 302 Mädchen
in England nach der „GoT“-
Hauptfigur Arya benannt.
23.700
Euro kostete die 1,20-Meter-Torte, die ein
„GoT“-Fan von einer Bäckerei in Dubai anfertigen
ließ: Tyrion Lannister am Eisernen Thron.
337
Minuten war Tyrion Lannister
bislang in der Serie zu sehen,
damit hat er die meiste Bildschirmzeit
aller „GoT“-Figuren.
3163
Wörter besaß die eigens für
„GoT“ entwickelte Sprache
Dothraki zu Beginn der Serie,
darunter 14 Ausdrücke für Pferd.
128
Nominierungen und 47 Siege
sahnte „GoT“ bislang bei den
Emmys (den TV-Oscars) ab –
mehr als jede andere Drama-
Serie der Fernsehgeschichte.
6
Folgen erwarten uns in
Staffel acht. Die erste der insgesamt
73 Episoden wurde
am 17. April 2011 ausgestrahlt.
77.913.032
Mal wurde die erste Folge der siebten Staffel innerhalb
von drei Tagen illegal im Internet angeschaut. „GoT“ gilt als
die bei Streaming-Piraten beliebteste TV-Show.
104
Mal sagt Hodor „Hodor“ bzw.
„Hold the door“, bevor er in
Staffel sechs beim Blockieren
besagter Tür getötet wird.
71
Sexszenen gab es in der Serie.
Die meisten davon (6) gehen auf
das Konto eines Zwillingspaars:
Cersei und Jaime Lannister.
174.373
Darsteller (inklusive Komparsen)
kamen in der Serie bislang ums Leben.
13,2
Millionen Euro soll die Produktion
der achten Staffel pro Folge kosten.
Der Dreh der finalen Schlacht –
es soll die längste Actionsequenz
in der TV-Geschichte werden –
dauerte 55 Nächte im Freien.
26
Prozent und damit die meisten
der „GoT“-Fans wollen
Jon Snow am Ende auf dem
Eisernen Thron sitzen sehen.
GETTY IMAGES (3), PICTUREDESK.COM (3) CLAUDIA MEITERT
14 THE RED BULLETIN
K O L U M N E
Thilo Mischke
BEGEGNUNGEN
Es war 17 Uhr, und wir befanden uns 40 Kilometer
vor der Küste Thailands, als mitten im Indischen
Ozean mein Boot unterging. Ich bereitete mich
auf das Sterben vor, weil wir kein Funkgerät hatten, die
Nacht sich ankündigte und Schwimmwesten gerade mal
für zwanzig der insgesamt vierzig Passagiere reichten.
Das war am 31. Dezember 2005, und am nächsten Tag
lernte ich Mr. Bean kennen. Auf einer kleinen Insel, die
keinen Strom hatte und heute ein
Geheimtipp in Thailand ist. Mr. Bean,
er lebte auf Koh Yao Noi, betrieb ein
kleines Hostel und war eindeutig irre.
Er trank „muslimischen Wein“,
ein Gemisch aus Cola und Codein-
Hustensaft, lachte ein fast zahnloses
Lachen und bot mir Touren an, ohne
dafür Geld zu wollen. Er ist ungefähr
15 Jahre älter als ich. Aber es fühlt
sich an, als wäre er jünger als ich.
Mr. Bean, der natürlich nicht so
heißt, sondern einen unaussprechlichen
thailändischen Namen hat, ist
drogensüchtig, hat drei Kinder von
drei Frauen, mittlerweile sein Hostel
verloren, kein Geld, arbeitet als
Früchtepflücker. Er hat nun gar keine
Zähne mehr, aber er ist glücklich.
Er ist der glücklichste Mensch, den
ich kenne. Und das, obwohl alles
in seinem Leben dagegen spricht.
Er ist 200 Tage im Jahr unterwegs,
Jetlag ist bei Korrespondent und
Reisereporter Thilo Mischke (TV-
Dokureihe „Uncovered“) ein Dauerzustand.
Auf seinen Expedi tionen
trifft der 38-jährige Berliner immer
wieder Menschen, die ihn faszinieren.
Dieses Mal: Mr. Bean, ein
Mann, der sich von wirklich keiner
Katastrophe unterkriegen lässt.
„Das Leben ist tückisch“, sagt er mir.
Jedes Mal, wenn wir uns sehen. Fast
jedes Jahr besuche ich ihn, und wir beide gehen in den
thailändischen Urwald. Ich will keine Inseln, keinen
Strand, ich möchte mit ihm auf dem Bauch im Unterholz
liegen und Tausendfüßer sammeln. Das ist unser gemeinsames
Hobby. Er zeigt mir Insekten, ich fotografiere sie.
„Alles, was jeden Tag passiert, egal wie groß, egal wie
klein, ist spannend“, sagt er. Während er mir Nachtfalter
zeigt und wir beide im Urwald stehen, er mit nacktem
Oberkörper, der immer muskulös ist, weil er weiß: „Sei
sportlich, dann geht es dir besser.“ Seine Lebensregeln
sind einfach, aber sie scheinen zu funktionieren.
Mr. Bean hat sein Hostel
verloren, sein Geld, seine
Zähne – aber er ist der
glücklichste Mensch,
den ich kenne.
Vor 13 Jahren zeigte ich ihm ein Foto eines Laternenkäfers,
ein trauriges Geschöpf von bezaubernder Schönheit,
die Flügel Lampenschirmen gleich vom Körper abgespreizt,
eine unsägliche lange Nase, die das Tier auffällig
im Baum sitzen lassen. Als Mr. Bean und ich die
Urwaldexpeditionen unternahmen, fanden wir ihn nicht.
Also ging er, einen Tag später, noch mal los. Allein. Nur
um mir am Abend eine Handvoll dieser kleinen Falter
zu schenken. „Hier“, sagte er und reichte mir drei oder
vier Laternenkäfer. „Weil ich weiß, es macht dich glücklich.“
Das war der Abend, an dem wir Freunde wurden.
Ich denke an ihn, wenn ich im Ausland bin, wenn ich
zu Hause, in Berlin, bin. Denke, was wohl Mr. Bean jetzt
sagen würde.
Die Annahme ist: Jemand, der auf einer thailändischen
Insel aufwächst, lebt im Paradies. Aber ich habe durch
ihn gelernt, es ist nicht wahr. Er zeigte mir sein Leben.
Seine Frau, die ihn betrog, ihm das Hostel nahm, das
Crystal Meth, das ihm die Zähne
raubte, das Gefängnis in der Stadt
Krabi, der Entzug. Die Falten in seinem
Gesicht, die jedes Jahr tiefer
werden.
Er hat kein gutes Leben – die
Söhne, die er nicht mehr sieht, die
Insel, auf der er immer wieder seinen
Fehlern begegnet. „Ich kann nicht
fliehen“, sagt er. „Hier auf meiner
Insel treffe ich stets auf die schlechten
Geister meiner Vergangenheit.“
Frauen, Drogen, Schmerzen.
Koh Yao Noi hat eine Rundstraße,
in 45 Minuten ist die Insel umkreist.
Es ist der Radius seines Lebens.
Mr. Bean, er wird ernster, aber er ist
trotzdem ein glücklicher Mensch.
So muss man ihn sich vorstellen, nur
so kommt man ihm nahe. Als ich ihm
einmal erzählte, wie ich in Thailand
mit dem Boot untergegangen und
deswegen auf seine Insel gekommen
war (ein Katamaran hatte uns
schließlich gerettet), da hat er nur gelacht. Er erzählte
dann von seinem Fischerboot, von seinem Onkel, der am
25. Dezember 2004 mit diesem Boot verschwand, in den
Fluten des Tsunamis.
„Mein Onkel starb, mein Boot war weg“, erzählte er.
„Aber das war die Nacht, in der ich entschied, ein Hostel
aufzumachen, und ein Jahr später habe ich dich kennengelernt.
Und ich bin froh, dass wir uns kennen“, sagte er.
„Das Leben ist tückisch“, stimmte ich ihm zu. Und
Mr. Bean, er lachte wieder laut, sein zahnloses Lachen,
und teilte mit mir ein Glas muslimischen Weins.
CHRISTOPH VOY BLAGOVESTA BAKARDJIEVA THILO MISCHKE
16 THE RED BULLETIN
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F U N D S T Ü C K
Gandhis Brille
AUGENZEUGEN
Ein dünnes Drahtgestell, nahezu runde Fassungen,
großzügige Bügel – der ikonische Sehbehelf Mahatma
Gandhis gilt als „nationaler Besitz“ Indiens. Doch
erst nach einer Versteigerung in New York kehrte die
Brille 2009 heim – in Gandhis Ashram, jenes Kloster,
von dem aus er den Widerstand gegen die britische
Kolonialregierung organisierte. Die Brille soll Gandhi
übrigens einst einem Offizier überreicht haben –
mit dem Hinweis, dies seien die „Augen“, die ihm
die Vision eines freien Indiens vermitteln würden.
Mahatma Gandhi (1869–1948),
Anwalt, Revolutionär, Pazifist.
Er wurde in Neu-Delhi ermordet.
HENRY LEUTWYLER, GETTY IMAGES
18 THE RED BULLETIN
DER NEUE COROLLA
BEWEGT DEINE ZUKUNFT.
Jetzt auch als 2.0 Hybrid mit 180 PS Systemleistung.
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Science-Bastler
SO MACHST DU DEIN
ZUHAUSE PARTY-FIT
Tricks und Hacks für den Alltag, Folge 8: Freunde haben spontan einen Besuch angekündigt?
So organisierst du mit Kochsalz, Strohhalmen und einem Backblech die Last-Minute-Fete.
LICHTORGEL
Lass die Farben tanzen
Verwandle dein Wohnzimmer mit deiner DIY-Lichtmaschine ins Studio 54.
Dafür benötigst du: einen Fidget Spinner, drei bunte Strohhalme,
dein Smartphone und eine Heißklebepistole.
FINGERFOOD
Kompakte Kost
Muffin-Backblech mit Snacks & Saucen
füllen, fertig ist das Party-Buffet!
1
Trenne die Endstücke
(ca. 1 cm)
der Strohhalme
ab und nimm die
Gummi-Innenringe
aus dem
Fidget Spinner.
VERSTÄRKER
Glasklarer Klang
Steck dein Handy in ein großes Glas –
und verstärke die Musik um 13 Dezibel.
2
Schneide die
Enden längs auseinander
und
klebe sie auf den
Spinner, sodass
sie dessen Löcher
überdecken.
3
Gib das Handy
in eine Hülle,
befestige den
Spinner darauf,
sodass eine der
Folien das LED-
Licht bedeckt.
Licht aktivieren,
Spinner drehen
– der Dancefloor
ist eröffnet!
FROSTMITTEL
Eiskalte Drinks
Wasser, Eis und Salz in eine Schüssel:
In 3 Minuten sind die Dosen eiskalt, dem
2. Satz der Thermodynamik sei Dank.
SASCHA BIERL FLORIAN OBKIRCHER
20 THE RED BULLETIN
Foto: R. Schedl
Gezeigte Fahrszenen bitte nicht nachahmen, Schutzkleidung tragen und die anwendbaren Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung beachten!
Die abgebildeten Fahrzeuge können in einzelnen Details vom Serienmodell abweichen und zeigen teilweise Sonderausstattung gegen Mehrpreis.
VERGISS
KONVENTIONEN
Manche Regeln sind dazu gemacht, gebrochen zu werden. Versteh uns
richtig, wir wollen nicht, dass du das Gesetz brichst – aber wir sehen
die Regeln der Physik nur als vage Richtlinien. Die KTM 690 SMC R setzt
ihre eigenen Standards und stellt dabei so manche Konvention in Frage.
Erlebe jetzt den brandneuen, bahnbrechenden, Big Bore Supermoto
Outlaw und definiere deine eigenen Spielregeln.
TUR
IM AUGE DES
Wenn ein Tornado naht, verbarrikadieren sich die
Menschen in ihren Häusern. Alle? Nein. Der Storm-
Chaser Nick Moir und die Abenteuerfotografin
Krystle Wright wollen so nahe ran wie möglich.
Text NORA O’DONNELL
Fotos KRYSTLE WRIGHT
Das Monster
schläft
Ein Augenblick der angespannten
Ruhe: Die
Super zelle, der die fünfköpfige
Crew quer durch
Wyoming gefolgt ist,
sammelt Kräfte für den
nächsten Wutanfall.
„Diese Wolken struktur
bedeutet in der Regel,
dass man sich an der
Südostflanke des Sturms
befindet“, sagt Foto grafin
Krystle Wright. „Mit etwas
Fantasie sehen die Wolken
hier wie Tiere aus.“
22
MS
Gut festhalten
Tornado-Jäger Nick Moir
(rechts) schirmt den Fotografen
Keith Ladzinski im
Norden von Texas vor einem
120-km/h-Sandsturm ab.
„Man konnte kaum die Augen
offen halten“, sagt Krystle
Wright, „und es fühlte sich
an, als würden wir einfach
weggeblasen werden.“
DDie erste Lektion für auszubildende
Storm-Chaser ist sehr einfach und sehr
fundamental: „Du kannst verdammt
schnell richtig tief in der Scheiße sitzen.“
Die australische Abenteuerfotografin
Krystle Wright warnt jeden, der wie
sie auf Tornado-Jagd gehen will, entsprechend
eindringlich: „Mach keinen
einzigen Schritt ohne erfahrenen Begleiter
– keinen einzigen! Und nimm
dir viel Zeit zum Lernen.“
Wrights Lehrer war Nick Moir, Cheffotograf
des „Sydney Morning Herald“.
Seine ganze Karriere verfolgt er bereits
Stürme und Buschfeuer rund um den Globus,
zuletzt im Mittleren Westen der USA.
Dorthin folgte ihm Wright ver gangenen
Sommer, um einen Kurzfilm über die
Unwetter in der sogenannten Tornado
Alley zu drehen. Die zwölftägige Reise
führte durch Texas, New Mexico, Oklahoma,
Kansas, Colorado und Wyoming.
„Ich habe noch nie solche Adrenalinschübe
erlebt“, sagt Wright. Meist begann
der Tag strahlend blau, bis sich immer
dichtere Haufenwolken bildeten. Die erst
harmlos anmutenden Wattebäuschchen
ver dichteten sich innerhalb weniger Stunden
zu einer gewaltigen Superzelle, einer
Gewitterzelle mit rotierendem Aufwind.
Die Folge: Gewitter mit golfballgroßen
Hagelkörnern und Windgeschwindigkeiten
von 100 km/h, die alles zur Seite fegen,
was auch nur ansatzweise im Weg steht.
Im Osten von Colorado hatten die
Sturmjäger eine besonders gewaltige
Begegnung: Sie erlebten einen Doppeltornado.
„Der Himmel brodelte, und rund
um uns wirbelten schwarze Wolken“,
sagt Wright. „Wir fuhren kreuz und quer
über Schotterstraßen, bis Nick schrie:
‚Scheiß drauf! Gib Gas, Krystle!‘ Ich krallte
mich am Lenkrad fest und raste Richtung
Süden. Zwei, drei Kilometer vor uns
bildete sich ein klassischer mesozyklonischer
Tornado – und plötzlich gleich
daneben ein zweiter. Ich schaltete meine
Vernunft ab und raste darauf zu. Mein
einziger Wunsch war, so nahe wie möglich
heranzukommen.“
Die folgenden Fotos geben einen Eindruck
jener „Monsters of the Great
Plains“, denen die Crew auf ihrem Weg
begegnet ist.
„Jedem von uns ist bewusst,
welches Risiko wir eingehen.
Hier ist Mutter Natur der Boss.“
KEITH LADZINSKI
25
Weltuntergangsstimmung
mitten im Sandsturm südlich
von Amarillo, Texas. „Es war,
als würde man durch die Apokalypse
fahren“, sagt Wright.
„Die Sicht betrug manchmal
nicht mehr als 15 Meter.“
„Es war ein gespenstischer Moment. Vor uns braute sich ein
Tornadowarnung? Keine große
Sache für die Einheimischen
in den dünn besiedelten Ecken
Oklahomas. Ralph aus Texola
geht jedenfalls erst einmal
mit dem Hund raus, während
hinter ihm eine gigantische
Superzelle wächst.
Die Superzelle kreist
über einer einsamen
Straße in Texola,
Oklahoma.
Tornado zusammen, aber wir konnten ihn kaum sehen.“
Der Team-SUV stoppt
irgendwo im Texas Panhandle,
damit Moir im
Freien die Lage checken
kann. „Die Stimmung an
diesem Nachmittag war
absolut ge spens tisch“,
erinnert sich Wright.
27
„Plötzlich waren überall Ambosswolken.
Da fragt man sich: Wo, verdammt
nochmal, kommen die auf einmal her?“
Ein Sturm
wird geboren
„Jeder Tag beginnt hier
mit blauem Himmel“, sagt
Wright, „und endet mit
einem Inferno.“ Der Aufwind,
auf den der Sattelschlepper
hier in Texas
zufährt, wird sich binnen
Minuten in einen brutalen
Sandsturm verwandeln.
29
„Nick Moir hat diesen inneren Drang, Mutter
Natur in all ihren Formen zu dokumentieren – in
ihrer Schönheit und in ihrer Zerstörungswut.“
An vorderster
Front
Nick Moir ringt in der Nähe
von Childress, Texas,
mit einem Staubsturm.
„Ich konnte Nick und
seiner zwanzigjährigen
Erfahrung blind vertrauen“,
sagt Wright. „Er hat mich
und die ande ren Neu einsteiger
im Team mit seiner
Be geis terung für Wirbelstürme
total angesteckt.“
Wie aus dem
Lehrbuch
Perfektes Beispiel einer
Superzelle, also eines
Gewitters mit riesigem
Aufwindbereich – hier
im Texas Panhandle.
„Vor diesem gewaltigen
Tornado“, sagt Wright,
„hätten wir uns fast
in die Hosen gemacht.“
Für dieses Motiv schlich
sich Wright bei Sonnenuntergang
auf ein Privatgrundstück.
Der anonyme
Grundbesitzer aus dem
Westen Okla homas wird
einsehen, dass sie nicht
wider stehen konnte.
31
H E R O E S
Giorgio Moroder
DER ZEITGEIST,
DEN ER RIEF ...
Erfinder der elektronischen Tanzmusik, Produzent
unzähliger Welthits, dreifacher Oscar-Gewinner:
Giorgio Moroder, 78, ist seit Jahrzehnten am Puls
der Zeit – weil er seinen Puls bewusst senkt.
Selbst die Größten
schaffen es nicht
immer allein und
brauchen manchmal
einen Anstoß von außen.
Bei Musikproduzent Giorgio
Moroder waren es seine Disco-
Erben Daft Punk, die ihn für
eine Zusammenarbeit aus 20-
jährigem Dornröschenschlaf
wachküssten und ins Geschäft
zurückholten. „Ich war davor
schon halb in Pension und
habe jede Menge Urlaub gemacht“,
erinnert sich Moroder
mit einem Augenzwinkern.
„Jetzt muss ich wieder arbeiten
und ins Studio gehen. Dabei
könnte ich auch die ganze
Zeit gemütlich Golf spielen.“
Zwei Dinge fallen bei der
Begegnung mit Moroder sofort
auf: Er wirkt beneidenswert
entspannt, und er ist stets
zu Scherzen aufgelegt. In
Wahrheit genießt die höchst
„Ich war schon halb in
Pension, hätte die
ganze Zeit gemütlich
Golf spielen können.“
lebendige Musiklegende es
natürlich, mit fast 80 Jahren
gefragt zu sein wie eh und je.
Auf seinem letzten Album
„Déjà-vu“ sangen die angesagtesten
Popstimmen der Gegenwart
wie Sia oder Charli
XCX für ihn. Bei seinen Auftritten
als DJ jubeln ihm bis zu
40.000 Party People zu – von
denen freilich die meisten seine
Enkelkinder sein könnten.
Von Moroders ungebrochenem
Esprit kann man sich bei dessen
Show „Celebration of the
80s“ am 14. Mai im Wiener
Gasometer selbst überzeugen.
Es scheint so, als wäre der
Südtiroler 1940 im Sternzeichen
des Glückskinds zur Welt
gekommen. Doch hinter dem
großen Erfolg, Welthits wie „I
Feel Love“, seinen drei Oscars
und Golden Globes steht in
erster Linie viel harte Arbeit.
Und auch bei ihm brauchte es
einige Anläufe, bis der Durchbruch
endlich gelang. In seiner
Jugend spielte Moroder
Gitarre, in den Sixties tourte
er mit diversen Bands durch
Europa. Zeitweise versuchte
er sich gar als Schlagersänger
und feierte mit dem Bubblegum-Popsong
„Looky, Looky“
1969 einen ersten Erfolg.
1970 traf er eine richtungweisende
Entscheidung: Er
beschloss, sich ganz auf die
Arbeit im Studio zu konzentrieren
und in Zukunft Hits für
andere zu erschaffen. Das erschien
ihm „angenehmer als
ein Leben in Hotelzimmern“.
Als einer der ersten Produzenten
erkannte er, welches Potenzial
in den damals gerade
aufkommenden Synthesizern
und in elektronischer Musik
steckte. Anders als etwa die
deutschen E-Pop-Pioniere
Kraftwerk war er allerdings
nie darauf aus, konzeptlastige
Kunst zu machen. Er strebte
nach den großen Pophits, die
in jeder Disco und auf jedem
Radiosender laufen sollten.
Als erste Homebase für
seinen Feldzug durch die
internationalen Charts diente
ihm aber nicht etwa London
oder L. A. – sondern München.
Er verhalf Donna Summer, die
damals in Deutschland lebte,
mit den beiden Jahrhundert-
Songs „I Feel Love“ (die schnelle
Disco-Rakete, die die Clubmusik
revolutionierte) und
„Love to Love You, Baby“ (der
langsame Groove mit dem lasziven
Stöhnen) zu einer Weltkarriere.
Bald kamen auch die
großen Rockbands wie Queen
und die Rolling Stones in sein
Studio, um ihren Produktionen
den speziellen Moroder-
Touch zu geben.
Sein Erfolgsgeheimnis war
denkbar einfach: Er schaute
darauf, was in der Disco gut
ankam. Als „Testpilot“ für seine
neuen Produktionen diente
ihm ein befreundeter DJ.
„Zu dem ging ich mit meinen
Demobändern, um auszuprobieren,
ob die Leute dazu
tanzten oder ob sie von der
Tanzfläche flüchteten“, erzählt
er. Und dass er selber nie ein
großer Tänzer oder Nachtmensch
war: „Wenn ein
SPENCER LOWELL/TRUNK ARCHIVE SEBASTIAN FASTHUBER
32 THE RED BULLETIN
Giorgio Moroder, 78,
Produzent. Markenzeichen
seit Jahrzehnten:
Schnauzbart
und Musikgeschmack
H E R O E S
„Ich bin vielleicht der
einzige Mensch in L. A.,
der nie Kokain
genommen hat.“
Disco-Duo: Giorgio
Moroder produzierte
für Donna Summer
zwei Welthits.
Studiotag zu Ende ging, wollte
ich meine Ruhe haben.“
Was den Sound betrifft,
war und ist Moroder Perfektionist.
Er achtete jedoch auch
immer auf die Work-Life-Balance,
verheizte seine Kreativität
und Energie nicht in nächtelangen
Studio-Sessions – wie
viele seiner Berufskollegen –
und delegierte Arbeiten an
seine Assistenten. Harold Faltermeyer,
inzwischen selbst
eine Oscar-gekrönte Legende,
war einst einer dieser Jungspunde.
In seiner Biografie
schreibt er, dass Moroder die
Mittagspause immer heilig
war. Und wenn er mit einer
schönen Frau zum Essen verabredet
war, konnte diese
auch etwas länger dauern.
Als Produzent zeichnete
ihn nicht zuletzt seine Offenheit
aus, gute Ideen aus seinem
Umfeld griff er ohne Eitelkeit
auf. Donna Summers
Stöhn-Hymne „Love to Love
You Baby“ etwa über eine ganze
Plattenseite laufen zu lassen
geht auf deren Manager
Neil Bogart zurück: „Er war
ein unglaublicher Lebemann,
der ständig gefeiert hat. Einmal
hat er mich mitten in der
Nacht angerufen und gemeint,
dass seine Freunde total auf
den Song abfahren und ihn
immer wieder hören wollen.
Da er aber im Original nur
dreieinhalb Minuten lang war,
entstand so die Idee zu einer
viel längeren Version.“
Auf der Suche nach dem
nächsten Erfolg übersiedelte
Moroder Anfang der 1980er
von München nach Los Angeles.
Schnell kam er mit Filmmusik
in Berührung und erhielt
gleich für seinen ersten
Soundtrack zum Film „Midnight
Express“ einen Oscar.
Es folgten Blockbuster wie
„Top Gun“ und Hits wie „Take
My Breath Away“ (Berlin) und
„Call Me“ (Blondie), die heute
ebenfalls längst Klassiker sind.
Giorgio Moroder ist nie mit
der Herde gelaufen, und so ist
auch in L. A. kein Lebemann
aus ihm geworden. „Ich bin
vielleicht der einzige Mensch
hier, der nie Kokain genommen
hat“, sagt er ganz nüchtern.
„Früher war im Musikgeschäft
ja fast jeder high,
aber mich hat das einfach
nicht interessiert.“ Im wohl
schnelllebigsten Business der
Welt setzte der Südtiroler bereits
vor 35 Jahren auf eine
Kraft, für die es damals noch
nicht mal einen Namen gab:
Entschleunigung. Dazu gehört
es, auch einmal länger abzuschalten,
um mit einem Kopf
voll frischer Ideen zurückzukommen.
Apropos abschalten: Im
Hause Moroder gibt es keine
Stereoanlage. „Ich habe mich
immer auf die Musik konzentriert,
die ich gerade mache“,
erklärt der Maestro. „Songs
von anderen höre ich nur im
Radio, wenn ich Auto fahre.
Das genügt mir, um zu wissen,
was gerade los ist.“
Giorgio Moroder live – am 14. Mai
im Gasometer in Wien. Alle Infos
und Tickets: redbull.com/moroder
MAGISCHE MOMENTE
VON GIORGIO MORODER
Vier Hits aus der über vier
Jahrzehnte umfassenden
Erfolgsliste des Produzenten
STARKE STIMME
IN DER DISCO
„Déjà-vu“ mit Sia
brachte Moroders
Erfolgsrezept aus den 1970ern mit
Donna Summer lässig in die Neuzeit.
Eindringliche Vocals und Disco-Beats –
das geht immer.
EIN HIT IM HAND-
UMDREHEN
„Call Me“, den großartigen
Song zum Film
„American Gigolo“, schrieb er mit New-
Wave-Ikone Debbie Harry von Blondie.
Zwei Profis: In wenigen Stunden war der
Hit im Kasten.
SOUNDS, DIE MAN
NIE VERGISST
Moroder schuf Soundtracks,
die den Filmen
ihren Stempel aufdrückten. Allen voran:
„Take My Breath Away“ für „Top Gun“.
Die Band Berlin ist längst vergessen,
der Song bleibt unsterblich.
SOMMERHIT MIT
ITALO-CHARME
1990 wurde Moroder
mit der Hymne zur
Fußball-WM in Italien beauftragt.
„Un’estate italiana“ erwies sich als Ohrwurm.
Und sorgt im Weltmeisterland
Deutschland noch heute für Gänsehaut.
„ALLE NENNEN
MICH GIORGIO“
Der einzige Hit, den er
nicht selbst produziert
hat, ist Daft Punks „Giorgio by Moroder“
vom Album „Random Access Memories“.
Dafür spricht er: Die Hommage an
den Meister ist unterlegt mit seinen
Erinnerungen.
REDFERNS, RONALD GRANT ARCHIVE/MARY EVANS/PICTUREDESK.COM
34 THE RED BULLETIN
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H E R O E S
FLORIAN WORGÖTTER
David Mzee
„STEH AUF
UND GIB GAS!“
David Mzee durchlebte das Unglaubliche:
Trotz Lähmung kann er wieder
einige Schritte gehen. Sein Antrieb:
eiserner Wille, positives Denken und
die Impulse modernster Technik.
Es sind Bilder, die einen
nicht kaltlassen. David
Mzee löst seine Hände
vom Barren und setzt einen
Schritt nach dem anderen.
Für ihn und die Forscher der
Eidgenössischen Technischen
Hochschule Lausanne ist es
ein wahrer Quantensprung,
schließlich ist der Schweizer
seit 2010 inkomplett gelähmt.
Nach einem Trainingsunfall
„Probier das
Unmögliche und
mach es möglich.“
David Mzee gibt dem Fortschritt der
Rückenmarksforschung ein Gesicht.
kann David das rechte Bein nur
noch eingeschränkt bewegen,
das linke gar nicht. Doch stimuliert
von elektrischen Impulsen
und angespornt von eiserner
Willenskraft, kehrt wieder
Leben in Davids Beine zurück.
„Eigentlich sagen Ärzte,
wenn Nerven zwei Jahre nach
dem Unfall nicht mehr reagieren,
kannst du sie vergessen“,
sagt er. Die Hoffnung, jemals
wieder gehen zu können, hatte
er nach seiner ersten Therapie
schon fast aufgegeben. In das
schwarze Loch, das sich mit
seinem Unfall auftat, ließ er
sich dennoch nicht fallen.
„Es schmerzt, wenn du umfällst
und nichts dafür kannst.
Bleibst du aber liegen, dann
hast du wirklich Schuld. Also:
Steh auf und gib Gas!“, erklärt
der 31-Jährige sein Motto.
Im Jahr 2016 bietet sich
dem Sportwissenschaftler die
Chance, an der STIMO-Studie
der EPF Lausanne mitzuwirken.
Für die von Wings for Life
unterstützte Reha-Studie wird
David ein Elektrodenchip im
Rückenmark
implantiert,
der Nerven
mit elektrischen
Impulsen
stimuliert. So
werden beim
Gehen zuvor
inaktive Muskelgruppen
zugeschaltet. Aber
erst Davids Wille macht aus
den Impulsen echte Schritte.
Nach beinhartem Training
gelingt die Sensation: Während
ein Robotersystem sein Körpergewicht
entlastet, geht David
40 Minuten freihändig auf
dem Laufband. „Für mich ist
das wie ein Marathon“, sagt er.
Ein paar Schritte schafft
David sogar ohne Impulse.
Seitdem kann er stabiler aufstehen
und sogar daheim trainieren.
Vorerst bleibt der Rollstuhl
aber sein mobiler Begleiter.
Etwa wenn er im Schweizer
Rollstuhl-Rugby-Nationalteam
spielt oder beim Wings for Life
World Run in Zug startet.
david-mzee.ch
WINGS FOR LIFE
WORLD RUN
Der globale Charity-Lauf
– am 5. Mai u. a. in Wien:
EIN LAUF FÜR ALLE
Jeder macht mit: Wettkämpfer,
Anfänger, Rollstuhlfahrer. Die
Startgelder fließen zu 100 Prozent
in die Rücken marksforschung.
CATCHER CAR
Das Auto verfolgt die Teilnehmer
als bewegliche Ziellinie. Wer
eingeholt wird, hat sein Rennen
beendet.
DER APP-RUN
Mit der Wings for Life World Run-
App läufst du gegen ein virtuelles
Catcher Car – wo immer du bist.
Organisierte App Runs gibt es
u. a. in Saalbach, Trins oder Graz.
Info und Anmeldung auf:
wingsforlifeworldrun.com
THE RED BULLETIN 47
H E R O E S
Milla Jovovich
ROLE MODEL
Wenn es in Hollywood darum geht, eine weibliche
Action-Rolle zu besetzen, steht ein Name ganz oben
auf der Liste: der von Milla Jovovich. Im Interview
erklärt die vielbegabte 43-Jährige, woraus sie
die Kraft zieht, die sie auf der Leinwand ausstrahlt.
The red bulletin: In
deinen Filmen lässt
du’s gerne ordentlich
krachen – zuletzt in der
Comic-Verfilmung „Hellboy“,
in der du eine mächtige Hexe
spielst. Verbindet dich etwas
mit diesen Filmfiguren?
milla jovovich: Die Frage
habe ich mir viele Jahre auch
gestellt. Denn diese Frauen inspirieren
mich so. Ich glaube
sogar, dass diese Rollen und
Filme zu mir gefunden haben,
weil sie etwas ganz Bestimmtes
in mir ansprechen. Also ja,
sie sind Teil meiner Persönlichkeit
– mal abgesehen davon,
dass ich keine übernatürlichen
Kräfte besitze.
„Sport und gesunde
Ernährung: Ich fühlte mich
wie eine Superheldin.“
Was hat diese Persönlichkeit
geformt?
Ich war immer von starken
Frauen umgeben – allen voran
meine Mutter. Ich habe oft
miterlebt, wie zwischen ihr
und meinem Vater die Fetzen
flogen. Aber diese Auseinandersetzungen
schwächten sie
nicht, sie machten sie stärker!
Weil sie immer hundert
prozentig zu dem stand, woran
sie glaubte.
Deine Power liegt also in
den Genen?
Ja und nein. Als Teenager
neigte ich zu Depressionen.
Ich war ein Migrantenkind
aus der Sowjetunion, fühlte
mich minderwertig im Vergleich
zu den wohlhabenden
Mittelstandskids in meiner
Schule. Die konnten sich Dinge
leisten, die mir unerreichbar
erschienen. Aus dieser
Situation musste ich einen
Ausweg finden – den fand ich
in meiner Arbeit. Auf der Leinwand,
in der Musik, beim Modeln
konnte ich meine Gefühle
rauslassen. Das gab mir Kraft.
Wie erhältst du diese Kraft
aufrecht?
Im letzten Jahr fing ich an,
fünfmal pro Woche zu trainieren
und mich intensiver mit
dem Thema Ernährung zu
beschäftigen. Nach ein paar
Monaten Sport und gutem
Essen fühlte ich mich so
viel glücklicher und energiegeladener.
Tatsächlich kam ich
mir dank dieser Selbstdisziplin
und der ganzen Endor phine
schon fast so vor wie die Charaktere,
die ich spielte. Es ist
aber in erster Linie eine Frage
der Einstellung.
Inwiefern?
Wenn ich meine Gesundheit
wertschätze, dann schätze ich
mich selbst. Ich zeige meinem
Körper und meinem Geist
Respekt, indem ich etwas für
sie tue, anstatt mich mit Junkfood,
Zigaretten oder Alkohol
kaputtzumachen. Das ist eine
wahrhaft magische Erfahrung.
Du hast zwei Töchter, elf
und vier Jahre alt. Teilst du
mit ihnen deine Einsichten?
Klar. Aber es geht auch darum,
sie zu respektieren. In meiner
Generation als osteuropäisches
Kind hatte ich nichts zu
sagen. Ich habe gemacht, was
mir meine Eltern vorschrieben.
Jetzt respektieren wir Kinder
schon von klein an. Das beginnt
mit einfachen Dingen:
„Was möchtest du zum Abendessen?“;
„Was für ein Kleid
willst du heute anziehen?“ Der
Effekt ist riesig. So fühlen sich
die Kinder stärker, weil sie ihr
Leben mitbestimmen können.
Stärke gewinnt man also,
indem man sein Schicksal
selbst in die Hand nimmt?
Definitiv ja. Jeder ist stark,
wenn er es sein muss. Du
malst dir etwas aus und
denkst: „Das würde ich nie
über leben.“ Dann passiert
plötzlich etwas Unerwartetes,
und du stellst dich der Herausforderung.
Weil du musst.
Zum Beispiel?
Bist du schon mal mitten auf
der Straße stehengeblieben,
um einen streunenden Hund
einzufangen? Um drei Uhr
morgens?! Einmal rettete ich
zwei Hunde, die gerade eine
Kontroverse mit einem Stinktier
hatten. Stell dir diesen Geruch
vor! Sich da einmischen,
das nenne ich Stärke.
„Hellboy – Call of Darkness“
läuft ab 12. April im Kino.
AARON RICHTER/CONTOUR BY GETTY IMAGES RÜDIGER STURM
48 THE RED BULLETIN
Alles andere als
eine Poserin:
Milla Jovovich, 43,
schöpfte durch
Modeln neue Kraft.
WARUM
DICH
RÜCKSCHLÄGE
VORWÄRTS-
BRINGEN
DANIELA RYF ist die beste Triathletin
der Welt. Ihre geheime Energiequelle:
Probleme. Absurd? Nein, ein voll geladener
Akku, den jeder von uns anzapfen kann.
Text ALEX LISETZ
Fotos PHILIPP MUELLER, AGNIESZKA DOROSZEWICZ
50
2018 trat Ryf aus dem
Schatten der Legenden:
vierter Hawaii-Sieg in Folge,
neuer Streckenrekord
auf der Ironman-Distanz
„NUR WENN ICH
AN MEINE GRENZEN
GEHE, KANN ICH
BESSER WERDEN.“
Daniela Ryf glaubt nicht
an lockeres Training.
Daniela Ryf ist wahnsinnig gut darin,
schnell zu schwimmen, zu radeln und zu
laufen. Und wahnsinnig schlecht darin,
langsam zu schwimmen, zu radeln und
zu laufen.
„Ich will in jedem Training alles geben“,
sagt Daniela.
„Ich will, dass Daniela nur im Rennen
alles gibt“, sagt ihr Trainer Brett Sutton.
Die Kompromisssuche dauert nun
schon fünf Jahre, alle paar Wochen eskaliert
sie in einem lautstarken Krach, Daniela
trägt ihren Spitznamen „Angry Bird“
schließlich nicht zum Spaß. „Sie muss lernen,
ihre Kräfte zu bündeln“, sagt Sutton
seit 2015, „dann wird sie über Jahre unschlagbar
bleiben.“
Daniela will aber immer da hin, wo es
wehtut. Und sagt: „Nur wenn ich an meine
Grenzen gehe, kann ich besser werden.“
Doch was macht wirklich erfolgreich?
Strategische Trainingsplanung oder komplette
Verausgabung? Offenbar genau der
Mix, der aus dieser täglichen Kompromisssuche
hervorgeht. Die 31-jährige Solothurnerin
gewann seit 2015 jeden Ironman
Hawaii, also viermal in Folge den
wichtigsten und prestigeträchtigsten Triathlon
des Jahres. Auf dem Weg nahm
sie auch vier Ironman-70.3-WM-Titel und
zwei Ironman-EM-Titel mit.
Daniela ist die beste Triathletin der
Gegenwart. Und seit vergangenem Oktober
auch die beste der Geschichte. Da stellte
sie nämlich beim Ironman Hawaii einen
neuen Streckenrekord auf: 8:26:18 Stunden.
Selbst der schnellste Mann seit der
Erstaustragung des Rennens 1978 war
nur eine halbe Stunde früher im Ziel. Ihr
Trainer traut ihr zu, unter optimalen Bedingungen
weitere 15 Minuten herauszuholen.
Damit wäre sie unter den Top 10 –
der Männer, wohlgemerkt. Denn ihr
Strecken rekord kam unter verrückten
Bedingungen zustande: Daniela wurde
kurz vor dem Start von einer Qualle erwischt
und war beim Schwimmen durch
Schmerzen und Taubheitsgefühlen gehandicapt
(siehe Seite 58). Nicht auszudenken,
welche Zeit unter optimalen
Bedingungen möglich gewesen wäre.
Ist Daniela Ryf so erfolgreich, weil sie
sich schinden kann wie keine Zweite?
Weil sie talentierter ist, härter trainiert,
einen stärkeren Willen hat? Vermutlich.
Doch Daniela hat auch ein geheimes
Erfolgsrezept: Sie überwindet Probleme
nicht, sie benützt sie als Energiequelle.
Doch wie erzeugt man aus Rückschlägen
Rückenwind – im Sport und im Rest des
Lebens? Das verriet sie uns anhand sechs
konkreter Beispiele aus ihrer Karriere.
HÖHERE GEWALT
MACHT DICH GEDULDIG
8. Mai 2010, ITU World Championships, Seoul
Mit einem explosiven Schlusssprint
sichert sich Daniela in Südkorea den bis
dahin größten Erfolg ihrer Karriere. Die
Newcomerin setzt sich in Seoul gegen
eine Weltranglisten-Erste und eine amtierende
Weltmeisterin durch und etabliert
sich damit endgültig in der Weltspitze.
Nach der ausgelassenen Siegesfeier in
einem koreanischen Club und einem
kurzen Transfer folgt der schlimmste Flug
ihres Lebens: Sie verbringt die 8765 Kilometer
zwischen Singapur und Zürich fast
durchgehend auf der Flugzeugtoilette.
Und kämpft von diesem Tag an fast zwei
Jahre lang mit hartnäckigen Magen-
Darm-Problemen, die sie beinahe ihre
Karriere kosten.
„Am meisten litt ich unter dieser
bleiernen Erschöpfung“, erinnert sich
Daniela, „aber die permanente Übelkeit
war fast genauso schlimm. Sobald ich
ein bisschen härter trainierte, musste ich
mich übergeben. Es dauerte nicht lange,
und ich hatte gar keine Lust mehr, mich
zu verausgaben. Mir ging es ja ohnehin
nur schlecht dabei.“ Daniela quält sich
fast eineinhalb Jahre, bis die Ärzte eine
Darmfehlbesiedlung diagnostizieren.
Mit der richtigen Diagnose findet Daniela
binnen weniger Monate zu ihrer Form zurück.
„In diesen anderthalb Jahren musste
ich einsehen, dass ich nicht alles mit der
Brechstange erzwingen kann. Die Geduld,
die ich dabei gelernt habe, hilft mir heute
beim Training genauso wie im Rennen.“
Und: „Ich habe heute viel mehr Freude
daran, wirklich hart zu trainieren. Denn
ich erinnere mich, wie schlimm es war,
nicht richtig ‚draufdrücken‘ zu können.“
ZURÜCKZULIEGEN
VERLEIHT DIR KONTROLLE
15. Oktober 2017, Ironman Hawaii
Die Ironman-WM ist nicht nur ein Kräftemessen
der weltbesten Ausdauerathleten.
Sie ist auch ein Kräftemessen mentaler
Stärke. Das weiß auch Lucy Charles, in
dem Jahr Danielas härteste Konkurrentin.
Die junge Britin legt im Schwimmen,
Danielas schwächster Disziplin, eine Bombenzeit
vor. Sie braucht für die 3,86 Kilometer
nur fünf Sekunden länger als die
Steil bergauf: Daniela Ryf entwickelte sich vom Schweizer Ausnahmetalent
zur besten Triathletin der Welt.
THE RED BULLETIN 53
„ES IST UNWICHTIG,
WIE VIELTE DU BEI
DER ZWISCHEN ZEIT
BIST. DU MUSST IM
ZIEL DIE ERSTE SEIN.“
Daniela ist lieber Jägerin als Gejagte.
55
48:43 Minuten des 18 Jahre alten Streckenrekords.
Mehr noch: Sie baut diesen Vorsprung
im Radfahren, Danielas stärkster
Disziplin, sogar noch aus. Nach der Halbdistanz
liegt Daniela sechs Minuten zurück.
Doch dann dreht sie richtig auf.
„Es ist nicht wichtig, Wievielte du bei
der Zwischenzeit bist. Es ist wichtig, dass
du die Erste im Ziel bist“, sagt Daniela Ryf.
Das gilt für jede Aufgabe, die sich über
längere Zeit erstreckt. Und ganz besonders
für einen Ironman, bei dem „das Rennen
erst nach fünf, sechs Stunden so richtig
beginnt“. Doch wie bleibt man cool,
obwohl man in einem sportlichen Wettkampf
oder einer beruflichen Konkurrenzsituation
Boden auf die Konkurrenten verloren
hat? „Es ist für den Jäger leichter,
cool zu bleiben, als für den Gejagten“,
findet Daniela, „denn es ist der Jäger, der
die Situation unter Kontrolle hat. Der Gejagte
hat eine Bedrohung im Genick, der
Jäger eine Karotte vor der Nase. Er kann
den Konkurrenten vor sich in aller Ruhe
beobachten, studieren und anvisieren. Der
Gejagte muss sein Tempo halten und hoffen,
dass er keinen Einbruch hat. So kann
sich der Jäger ganz genau einteilen, wann
er aufs Ganze gehen und überholen will.“
So wie Daniela, die beim Ironman Hawaii
2017 auf den letzten 40 Kilo metern der
Radstrecke voll aufdreht, in Führung geht
und ihren Vorsprung beim Laufen sogar
noch ausbaut. Am Ende läuft sie mit
Tränen in den Augen fast neun Minuten
vor Lucy Charles ins Ziel.
„ICH MALE MIR
AUS, WIE ICH EIN
STÜCK BALLAST
ABWERFE.“
WAS HEUTE BREMST,
MACHT MORGEN SCHNELLER
März 2017, Trainingseinheit, Gran Canaria
Daniela steckt mitten in der Vorbereitung
auf eine Saison, in der sie sich selbst
übertreffen will. Es ist noch früh im Jahr,
doch sie kann bereits das Gefühl spüren,
das sie so liebt: das Spiel perfekt austrainierter
Muskeln, die geballte Energie
in Armen und Beinen. Heute Morgen
steht Schwimmtraining auf dem Programm.
Mit jedem ihrer weit ausladenden
Tempi schiebt sie eine Badewanne
voll Wasser hinter sich. Auf einmal zerreißt
ein Stich zwischen den Schulterblättern
ihre Konzentration. Ein Muskel
ist gezerrt. Am nächsten Morgen kann sie
kaum noch den Kopf drehen, zehn Tage
lang muss sie komplett pausieren. Wie
zur Hölle soll sie so ihr erstes Saisonziel,
den Ironman Südafrika, bestreiten?
„Diese Verletzung brachte meine Vorbereitung
komplett durcheinander“, erinnert
sich Daniela. Statt jeden Tag noch
härter zu trainieren, war sie zum Stillhalten
verurteilt. „Ich fühlte mich gar nicht
mehr wie eine Athletin“, sagt sie. Ein paar
Tage vergehen, dann stellt sie ihr Denken
um; setzt sich ihre Ziele nicht mehr mit
Stoppuhr und Kilometerzähler, sondern
in Genesungsschritten. Als sie den Kopf
einen Zentimeter weiter drehen kann als
in der Vorwoche, feiert sie das als Erfolgserlebnis.
Am Tag vor dem ersten Ironman
des Jahres ist trotzdem unklar, ob sie die
Schwimmstrecke überhaupt bewältigt.
Ein Chiropraktiker behandelt sie noch
kurz vor dem Start. Dann stürzt sie sich
ins Wasser, bewältigt die Schwimmstrecke,
dreht am Rad voll auf, gewinnt
schlussendlich das Rennen. Ein Happy
End? Nein, der starke Anfang einer kraftvollen
Mental-Geheimwaffe. Denn alles,
was dich einmal gebremst hat, ist ein
Stück Ballast, das du beim nächsten Mal
abwerfen kannst. „Seit Südafrika gehe ich
bei jedem Rennen befreiter an den Start.
Ich stelle mir vor, wie sehr mich diese Verletzung
eingeschränkt hat – und dass sie
mich trotzdem nicht am Siegen hindern
konnte. Und dann freue ich mich, dass
mich jetzt, gerade in diesem Moment,
überhaupt nichts einschränkt. Ich male
mir aus, wie ich das Stück Ballast von
damals abwerfe und deshalb heute noch
mehr schaffen kann. Dieser Gedanke ist
für mich wie ein Extra-Ass im Ärmel.“
FEHLER HELFEN DIR,
KLÜGER ZU WERDEN
3. Juli 2016, Ironman-Europameisterschaft,
Frankfurt/Main
Die Europameisterschaft in Frankfurt ist
ein wichtiges Rennen für Daniela. Sie will
sich für den Saisonhöhepunkt in Kona,
Hawaii, quali fizieren. Und sie möchte hier
wie im Vorjahr gewinnen – als Standortbestimmung,
aber auch um Selbstvertrauen
für die kommenden Rennen zu tanken.
Doch es läuft schon im Wasser nicht nach
Plan. Das Wetter ist kühl, das Wasser ist es
auch, und Daniela findet ihren Rhythmus
nicht. Sie hofft auf ihre Spezialdisziplin,
das Radfahren. Und muss erkennen, dass
ihre Probleme größer statt kleiner werden.
Mit 40 km/h im kalten Wind kühlt Daniela
sie immer mehr aus, bis ihr ausgezehrter
Körper (1,75 Meter, 57 Kilo) streikt. Sie
bringt keine Kraft mehr aufs Pedal, verliert
Position um Position. Und gibt schließlich
zum ersten Mal in ihrem Leben auf, tief
enttäuscht und gedemütigt.
„Das war ein bitterer Tag für mich“,
sagt Daniela, „aber auch ein lehrreicher.“
Denn Daniela nimmt zwei wertvolle
56 THE RED BULLETIN
Schon jetzt topfit: Daniela (hier beim Fotoshooting daheim in Solothurn) will im Herbst den fünften Hawaii-Titel holen.
Lektionen aus Frankfurt mit. Die erste:
„Ich dachte immer, ich könne alles erreichen,
wenn ich nur hart genug trainiere
und alles aus meinem Körper heraushole.
Aber ich muss auch auf die kleinen Details
achten, die mein Körper braucht, um perfekt
funktionieren zu können.“ In diesem
Fall hätte es zum Bespiel gereicht, beim
Wechsel aufs Rad eine zusätzliche Schicht
Kleidung überzuziehen, vielleicht sogar
nur ein Paar Ärmlinge. Und die zweite
Lektion? „Es zählt nicht, wie gut ich bin,
wenn ich gut bin. Sondern wie gut ich
bin, wenn ich schlecht bin. Seit diesem
Tag weiß ich: Ich bin nur dann wirklich
seriös vorbereitet, wenn ich ein Rennen
auch an einem schlechten Tag gewinnen
kann.“ Die allerwichtigste Erkenntnis
ist aber die: Man kann sich über Fehler
ärgern. Aber besser ist es, wie Daniela
aus ihnen zu lernen.
NIEDERLAGEN
FOKUSSIEREN DEINE SINNE
11. Oktober 2014, Ironman Hawaii
Einen Monat nach ihrem Sieg bei der Ironman-70.3-WM
in Kanada geht Daniela
zum ersten Mal in Kona an den Start. Sie
hat eine mega-erfolgreiche Saison hinter
sich, hat in diesem Jahr mehr WTC-Preis
THE RED BULLETIN 57
Rückschläge gehören zu jeder Sportlerbiografie. Daniela versucht nicht,
sie zu überwinden – sondern aktiv als Motor zu nutzen.
gelder als jede andere Athletin kassiert.
Und sie spielt ihre Überlegenheit am Rad
auf der Langdistanz voll aus: Nach achteinhalb
Stunden liegt sie überlegen in
Führung, drauf und dran, gleich bei ihrer
ersten Teilnahme den Titel zu holen.
Doch fünf Kilometer vor dem Ziel ist der
Ofen aus: Die Australierin Mirinda Carfrae
hat zehn Minuten Rückstand aufgeholt.
Sie schließt zu Daniela auf, überholt
und legt ein Tempo vor, dem die
Schweizerin nicht mehr folgen kann.
„Nach dem Rennen war ich zwar stolz,
das Beste gegeben zu haben“, sagt Daniela,
„aber schon im Ziel dachte ich an das
nächste Jahr. Ich wusste ja jetzt, wie wenig
mir auf den Sieg gefehlt hatte.“ Von nun an
steht sie jeden Morgen mit dem gleichen
Gedanken auf. Sie spielt den Augenblick,
in dem Mirinda zu ihr aufschloss und
dann mit unwiderstehlicher Pace an ihr
vorbeizog, millionenmal in ihrem Kopfkino
ab. Und beginnt im Jahr darauf
mit ihrer Siegesserie. „Dass ich nicht mit
Mirinda mithalten konnte, motiviert mich
noch heute bei jedem Training“, sagt sie.
Im Rennen sind inzwischen jüngere
Athletinnen gefährlicher als Mirinda.
Im Training ist der Gedanke an sie noch
immer Danielas stärkste Motivation.
„Wenn ich mir vorstelle, wie Mirinda
neben mir auftaucht, trete ich sofort
einen Gang härter oder laufe 1 km/h
schneller.“ So verwandelte Daniela eine
Niederlage in perfektes Kopfkino-Material,
das ihren Anstrengungen Sinn gibt.
Und damit in die Grundlage Dutzender
darauffolgender Siege. Eigentlich kein
schlechter Tausch.
PECH MOBILISIERT
DEINE ENERGIERESERVEN
13. Oktober 2018, Ironman Hawaii
Drei Minuten vor dem Start des wichtigsten
Rennens im Jahr fühlt sich die
Titelverteidigerin unschlagbar. Sie ist in
fantastischer Form, sie hat alle ihre Hausaufgaben
gemacht. Zwei Minuten vor
dem Start wird sie an beiden Oberarmen
knapp unter der Achsel von einer Qualle
gestochen. Der Schmerz schießt ihr bis
in die Fingerspitzen. Im vergangenen Jahr
musste ein Athlet das Rennen aus dem
gleichen Grund aufgeben und landete direkt
im Krankenhaus. Sie lässt sich nichts
anmerken, wirft sich mit den anderen ins
Getümmel. Zuerst wird der Schmerz mit
jedem Schwimmtempo schlimmer, und
sie verliert Meter um Meter. Dann werden
ihre Arme taub, und Daniela beginnt
zu zweifeln, ob sie die 3,86-Kilometer
Distanz im Wasser überhaupt bewältigen
kann. An einen Spitzenplatz denkt sie
jetzt nicht mehr, nur noch daran, aus
Respekt vor dem Rennen irgendwie
weiter zumachen. Sie rechnet bereits mit
einer 14-, 15-Stunden-Zeit. Denkt, sie
liege abgeschlagen auf dem letzten Platz.
Doch beim Wechsel aufs Rad wird ihr
bewusst, dass sie beim Schwimmen nur
zehn Minuten verloren hat. Vielleicht ist
ja doch noch mehr drin?
„Im Wasser durchlief ich alle Emotionen,
die man sich vorstellen kann“, sagt
Daniela, „aber am Rad konnte ich wieder
klarer denken.“ Daniela beschließt, dem
Quallenstich eine neue Bedeutung zu
geben. „Ich stellte mir vor, wie mit dem
Schmerz eine Extraportion Wut und
zusätzliche Energie in meinen Körper
gelangt ist. Und dass ich beides nur aus
meinem Körper bekomme, wenn ich
umso härter und entfesselter in die Pedale
trete.“ Daniela fährt so schnell wie noch
nie zuvor in ihrem Leben. Überholt eine
Gegnerin nach der anderen, wechselt mit
der schnellsten Radzeit, die jemals eine
Athletin in Kona fuhr, auf die Laufstrecke.
Sie beendet das Rennen nach 8 Stunden,
26 Minuten und 18 Sekunden nicht nur als
Weltmeisterin, sondern auch mit neuem
Streckenrekord. Und beweist damit, dass
unser innerer Transformator negative in
produktive Energie umwandelt – und aus
Schmerzen zusätzliche Power gewinnt.
Am 5. Mai setzt sich Daniela Ryf als Botschafterin
für den Wings for Life World Run ein.
Infos, Anmeldungen: wingsforlifeworldrun.com
danielaryf.ch
58 THE RED BULLETIN
„MIT DEM
SCHMERZ KAM
EXTRA-ENERGIE IN
MEINEN KÖRPER.“
Daniela über ihren Quallenstich
beim Ironman Hawaii
Steil: Dani Pedrosa
2018 auf dem TT Circuit
Assen, Niederlande.
Bei Destination Red Bull
fungiert der Spanier
als einer deiner Coaches.
60
H O W T O
WIE
GEHT
DAS?
PROFIS
ZEIGEN,
WIE MAN’S
MACHT
Für Motorradfahrer sind
angeschliffene Kniepads
der Ritterschlag. Bei
Destination Red Bull lernst
du von MotoGP-Legenden
die perfekte Kurvenlage.
GETTY IMAGES WERNER JESSNER
H O W T O
SO
GEHT
DAS!
PROFIS
ZEIGEN,
WIE MAN’S
MACHT
Halte den Kopf
gerade.
Häng dich mit
der Kniebeuge
im Tank ein.
Stell dich
mit den Fußspitzen
auf
die Fußrasten.
Das Knie muss zum Boden,
bis es kratzt und die neuen
Schleifpads endlich aussehen,
wie sie sollen. Der
Kurvenguide in 10 Schritten:
Winkle das
kurveninnere
Bein ab und
spreiz es
nach außen.
Unser Experte:
Sete Gibernau,
46, Destination
Red Bull-Coach
(s. Kasten rechts)
mit 179 Rennen in
der Motorrad-WM
Bleib locker, und erinnere dich
1 während der Fahrt daran. Klammere
dich nicht am Lenker fest, sondern
führe ihn ohne Gewalt. Atme bewusst.
Auch wenn’s gleich schräg wird:
2 Halte den Kopf gerade. Die Augen
bleiben immer parallel zum Untergrund.
Nur so kannst du Kurven korrekt einschätzen.
Wir beginnen mit einer Linkskurve.
Das ist für die meisten
3
Fahrer leichter, da die Gashand dann
außen ist und es mehr Platz für
Korrekturen aus dem Ellbogen gibt.
Stell dich beim Anbremsen der
4 Kurve mit den Fußspitzen auf die
Fußrasten. So verhinderst du, dass die
Sohle unerwünschten Bodenkontakt
kriegt und Zehen angeschliffen werden.
Bewege nach der Bremsphase
5 den Körperschwerpunkt nach
innen, indem du Gewicht verlagerst
und dich mit der Kniebeuge im
Tank einhängst. Das erfolgt in einer
einzigen flüssigen Bewegung. Keine
Hektik!
Man kann alles übertreiben:
Hier litt auch die Hose.
Ob Amateur oder Profi (wie hier im MotoGP): Die Grundtechnik ist gleich.
Winkle das kurveninnere Bein
6 ab und spreiz es nach außen.
Am Anfang kannst du ruhig ein wenig
übertreiben.
Mach ein leichtes Hohlkreuz.
7 Dadurch nimmst du automatisch
eine tiefe Position am Bike
ein, was es erleichtert, das Knie
tatsächlich zum Boden zu bringen.
Die Bremsen sind ab jetzt
8 tabu. Roll in die Kurve rein
und schau zum Kurvenausgang –
also ein wenig weiter voraus, als
du instinktiv möchtest.
Mit der Gashand modulierst du
9 die Schräglage: Wenn du das
Gas ein wenig schließt, kippst du
nach innen. Drehst du es auf, richtet
sich das Bike auf. Übe das! Diese
Phase braucht Übung und Gefühl.
Früher oder später kratzt
10 es am Knie. Gratulation,
geschafft! Bleib cool (Punkt 1) –
du willst die Kurve ja auch wieder
verlassen. Öffne das Gas und lass
die Zentrifugalkraft das Bike
aufrichten. Das machen wir jetzt
den ganzen Tag!
GETTY IMAGES TOM MACKINGER
62 THE RED BULLETIN
DEINE REISE-GUIDES
Eines der Reise-Highlights: am Sozius der zweisitzigen MotoGP-Ducati mitfahren
GANZ NAH
AN DER ACTION
Destination Red Bull bringt dich hinter die Kulissen
des MotoGP in Barcelona. Und mit zwei Top-
Trainern auf eine exklusive Privatstrecke.
DANI PEDROSA muss man keinem
MotoGP-Fan erklären: Der dreifache
Weltmeister (125 und 250 Kubik) gehörte
18 Jahre lang zu den Fixsternen
der Motorrad-WM. Dem Spanier flogen
die Herzen nicht nur wegen seines
Fahrstils zu, sondern auch wegen der
Beharrlichkeit, mit der er Rückschläge
wegsteckte. Erst letzten Herbst beendete der ewige Honda-
Werkspilot nach 295 Rennen seine aktive Karriere – um
bei KTM als Test- und Entwicklungsfahrer anzuheuern.
SETE GIBERNAU ist geradezu mit
dem Motorrad aufgewachsen, hat
doch sein Großvater Don Paco Bultó
einst die legendäre Motorradschmiede
Bultaco gegründet. 1992 bis 2006 sowie
im Jahr 2009 bestritt der Spanier
WM-Rennen. Höhepunkt: In den Jahren
2003 und 2004 wurde er jeweils Vizeweltmeister
hinter Valentino Rossi. Nach seinem Rücktritt
beriet er Dani Pedrosa, bis er 2018 sein Comeback ankündigte
– in der MotoE, der WM für Elektromotorräder.
MARC ROBINOT, TANDEM, SHUTTERSTOCK BLAGOVESTA BAKARADJIEVA
Oben: das W Hotel am Strand von Barcelona. Unten: der Blick auf die Sagrada Família
EXKLUSIV:
DEIN TRAININGSGELÄNDE
Sete Gibernaus
Privatstrecke
Ein Tag MotoGP-Training
auf Sete Gibernaus Privatstrecke
mit Dani Pedrosa
Mitfahrgelegenheit auf
der zweisitzigen MotoGP-
Ducati
Reisetag eins verbringst
du auf der
Privatstrecke von
Sete Gibernau,
130 Kilometer von
Bar ce lona entfernt
in der Region von
Girona. Der Track
hat verschiedene
Layouts, die man
miteinander kombinieren kann. Die längste Variante misst
1,3 Kilometer und hat über 20 Kurven. Viele davon sind
realen Vorbildern aktueller MotoGP- und Formel-1-Stre cken
nachgebildet. Der griffige Asphalt wurde speziell ausgesucht,
um Motorrädern ein Maximum an Grip zu bieten.
DEINE DESTINATION RED BULL-REISE
„Red Bull MotoGP Experience“
von 14. bis 16. Juni 2019. Die Highlights:
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Zutritt zur Pit Lane und zur
Red Bull Energy Station
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THE RED BULLETIN 63
ALLES, NUR KEIN
MITTELMASS
Ihr Lebensraum: die Bühne.
Ihr Feind: die Durchschnittlichkeit.
Ihre Waffen: optische Exzentrik
und provokante Eloquenz.
Ihre Mission: ein poetisch
sinnlicher Flirt mit dem Leben.
Vorhang auf für LISA ECKHART!
Text NINA KALTENBÖCK
64
Fotos MATO JOHANNIK
Lisa Eckhart
hat nie daran
gezweifelt,
dass sie das
Publikum
„braucht und
auch verdient“.
Gut ist nicht gut
genug, denn das
Mittelmaß macht
unsichtbar. Deshalb
wurde aus Lisa
Lasselsberger aus
Leoben irgendwie
die Tilda Swinton
der Poesie.
,,G
leichgültigkeit ist die Rache der Welt an
den Mittelmäßigen“, meinte Oscar Wilde.
Wer nach Aufmerksamkeit giert, sollte
sich also tunlichst vor der Norm hüten.
Oder aus der Not eine Tugend machen. In
Lisa Eckharts Fall war es ihre schlecht ausgebildete
Sprache, die bereits der Volksschullehrerin
Sorgenfalten auf die Stirn
trieb. Nachdem die kleine Lisa bei ihren
Groß eltern in der Provinz nahe Leoben
auf gewachsen war, habe sie wie ein „legasthenisches
Wolfskind kommuniziert,
dem Grammatik als Dekadenz verkauft
wurde“. Die Steirerin „lernte erst einmal
Deutsch als Fremdsprache“, brütete dann
bevorzugt über ihren Büchern und parliert
heute höchst geschliffen.
In Wien und an der Pariser Sorbonne
studierte die heute 26-Jährige Germanistik
und Slawistik, in London unterrichtete sie
Französisch. Den Plan, wie ihre Mutter
Lehrerin zu werden, legte sie ad acta, nach
fast 20-maligem erfolglosen Vorsprechen
auch die Vision, als Schauspielerin bekannt
zu werden. Nun hat sich Lisa Eckhart als
Poesie-Dandy in grellen Versace-Hemdchen
einen Namen gemacht. Sie wurde
mit dem Salzburger Stier 2019 sowie mit
dem öster reichischen als auch deutschen
Kabarett-Förderpreis ausgezeichnet.
the red bulletin: Es gibt keine zweite
Chance für den ersten Eindruck. Du
bist eine scharfsinnige Beobachterin.
Welchen Eindruck hast du von mir?
Fühl dich frei, du lästerst doch gern …
lisa eckhart: Da muss ich gleich vorab
enttäuschen. Da du eine Frau bist und als
Sexualobjekt nicht in Frage kommst, hält
sich mein Interesse in Grenzen. Deswegen
will ich mich auch nicht auf eine Persönlichkeitsanalyse
einlassen.
Elegant entkommen. Stell dir vor,
du müsstest dich selbst persiflieren.
Was fällt dir auf?
Was Menschen am irritierendsten an mir
finden, sind die langen Fingernägel. Ich
fand das sehr schön, dass jemand einmal
in einem Artikel geschrieben hat: „Frau
Eckhart versprüht einen Drogeriemarkt-
Chic mit ihren billigen Plastiknägeln.“
Das hat mir sehr imponiert. Das war damals
ein sehr respektvolles Gespräch. Die
Menschen verbinden diese Nägel offenbar
nicht unbedingt mit einem größeren
Intellekt als dem eines Schwamms.
Haben diese Krallen schon einmal dich,
deinen Partner oder Strumpfhosen
verletzt?
Im Gegenteil. Sie haben einen medizinischen
Zweck, weil ich eine zwangsneurotische
Kratzerin bin.
Vielleicht ist es ja keine Zwangsneurose,
sondern eine Histaminintoleranz?
Ich nenne es Neurodermitis.
Bist du mit dir selbst kritischer als
mit anderen?
Ich bin wahnsinnig kritisch. Ich habe
Momente der schlimmsten Selbstzweifel,
wo ich mir keine Existenzberechtigung
zusprechen würde. Die alternieren aber
zum Glück mit Momenten des schönsten
Größenwahns, wo ich mir denke: „Was
sollen alle anderen Menschen auf diesem
Planeten? Mit mir würde es reichen!“
Das schwankt eben leider sehr extrem.
In welcher Stimme schimpfst du
mit dir?
Es hat einen sehr alttestamentarischen
Tonfall. Es ist kategorisch. Es lässt kein
Schlupfloch des Dialektalen, dass es vielleicht
niedlich klingen könnte. Es ist sehr
herrisch und lässt mir keine Chance zu
entkommen.
Kennst du deinen IQ?
Nein, es interessiert
mich auch nicht. Ich
habe keinen Fetisch
für Zahlen. Ich möchte
meinen IQ genauso
wenig wissen wie
mein Gewicht.
Kommen wir zu der wenig geschätzten
Frage nach der Bühnenfigur
Lisa Eckhart. Meine Theorie ist, dass
Künstler Figuren erschaffen, die mit
ihrem wahren Charakter nicht viel
zu tun haben. Bist du auf der Bühne
die herrische Diva, aber zu Hause das
anschmieg same Schmusekätzchen?
Ich bin sicher privat ein Kätzchen, aber
ich finde, dass ich auch auf der Bühne
ein Kätzchen bin – in gewisser Hinsicht.
Mit Krallen.
Ja. Ich versuche – im Gegensatz zu Kolleginnen
– nicht etwas unfassbar Hartes
darzustellen, etwas, das nicht lächelt,
etwas Trockenes. Es ist mir wichtig, dass
es immer ein charmantes Lächeln trägt.
Ich bin sowohl auf der Bühne als auch
abseits davon ein wahnsinnig heiterer
Mensch. Die Bühnenfigur ist bei mir nicht
etwas Künstliches. Seit ich die Bühne habe,
muss ich privat nicht mehr ich selbst sein.
Ich will privat den Weg des geringsten
Widerstandes gehen, weil ich weiß, ich
kann mich sowieso auf der Bühne entfalten.
Was ich wirklich von der Welt halte,
sehen die Menschen auf der Bühne.
Die Erste, die deine Texte zu hören
bekommt, ist deine Mutter. Sie war bei
deiner Geburt neunzehn. Bis zur Volksschule
bist du bei deinen Großeltern
am Land aufgewachsen. Nimmst du das
deiner Mama übel?
Nein. Keinesfalls. Ich gedenke exakt dasselbe
mit meinem Kind zu tun. (Lacht.)
Natürlich prägt einen das, wenn man in
so einem geriatrischen Umfeld aufwächst.
Deswegen hab ich wohl mehr Charakterzüge
eines Pensionisten in mir als die
eines Menschen meines Alters.
Du bist 26. Was will die alte Frau in dir?
Ich sehne mich nach Entschleunigung,
nicht nach Schnelllebigkeit. Bei mir fragt
man besser einen Monat vorher an, ob
man Kaffee trinken geht, damit ich mich
psychisch darauf einstellen kann. Spontane
Planung liegt mir fern. Es muss alles
minutiös koordiniert sein.
Du wirst vielleicht auch Nachwuchs
zeugen. Was wärst du für eine Mutter?
Ich bin ein großer Freund von Disziplin.
Disziplin schadet einfach nicht, um überhaupt
eine Lust an Freiheit und Rebellion
zu entwickeln. Was ich der liberalen
Erziehung vorwerfe, ist, dass sie keine
Grenzen setzt. Dieses entgrenzte Dasein
erlegt den Kindern eine furchtbare Bürde
THE RED BULLETIN 67
Welchen Charakter
müsste dein
Haustier haben?
Es müsste der
deutschen Sprache
mächtig sein. Nur
zum Streicheln, ohne
mich intellek tuell
zu unterhalten,
hat es keinen Platz
in meiner Wohnung.
auf, weil sie Strafinstanzen brauchen,
um nicht ein völlig diktatorisches Über-
Ich zu entwickeln.
Inwiefern haben dir deine Eltern
seinerzeit Grenzen gesetzt?
Sicher im Zuspruch. Wofür ich meinen
Eltern sehr dankbar bin: dass sie nicht
meine ersten widerwärtigen Krakeleien
aus dem Kindergarten an den Kühlschrank
gehängt haben. Sie haben gesagt:
„Wir hängen deine Zeichnungen auf,
wenn sie künstlerisch wertvoll sind.“
Im ersten Moment war ich vielleicht in
meiner Eitelkeit gekränkt, aber es hat
mich angespornt, etwas Wertvolles zu
produzieren. Es wurde nicht jeder Stuhlgang
beklatscht, sondern nur wenn es
ein eindrucksvoller Stuhlgang war.
Bleiben Lob und Anerkennung also
nur etwas Besonderes, wenn man sparsam
damit umgeht?
Ja, weil es niemandem schadet, ein bisschen
buhlen zu müssen und sich etwas
zu erarbeiten. Denn sonst erziehen wir
megalomane Größenwahnsinnige, die
sich dann in einer Welt wiederfinden, die
keine Standing Ovations für irgendetwas
Minderwertiges spendet. Das kann nämlich
sehr ungemütlich werden.
Gab es in deinem Leben schon einmal
die vollständige Anerkennung?
Von mir nicht. Und von anderen bedeutet
sie ohnehin nichts. Wenn ich mir nicht
die Absolution erteile, können andere lobhudeln,
so viel sie wollen.
Was hat dir deine Großmutter vermittelt,
bei der du fünf Jahre deiner
Kindheit verbracht hast?
Sie war es, die diese Liebe zur Sprache
gesät hat. Sie hat es ex negativo gemacht,
indem sie sich als großer Feind von Grammatik
und sprachlicher Korrektheit zeigte.
Ich hab nach diesen fünf Jahren einen
horrenden Dialekt gesprochen, was eine
unfassbare Motivation zur Überkompensation
bewirkt hat, weil ich quasi nicht
mit Menschen kommunizieren konnte.
Wie wurde deine Schwäche zur Stärke?
In der Schule haben sie mir gesagt, wir
erkennen Worte, aber das kann man
doch nicht als Sprache bezeichnen. Da
musste ich schnell aufholen und habe aus
dieser Kränkung dann übers Ziel hinausgeschossen
und mich sehr eindringlich
mit Sprache beschäftigt. Ich wollte auch
eine Zeitlang alle Sprachen lernen, habe
mich dann mit fünf oder sechs beschäftigt
und gemerkt, es ist das Meine, mich in
einer Sprache zu perfektionieren. Nicht
in so einem Sinne, dass ich mit Menschen
in Dialog treten kann, sondern dass ich
ihnen einen Monolog liefern kann, der sie
nicht langweilt.
Das tust du auf der Bühne und scheinst
mit deinen charmanten Frechheiten
und Taktlosigkeiten gut zu fahren.
Wie geht das?
Es braucht eine gewisse Raffinesse und
Anmut. Wenn man die nicht hat, sollte
man davon Abstand nehmen. Sonst hat es
etwas Görenhaftes. Die reine Provokation
wird immer anecken, und das zu Recht.
Weil sie einfach plump ist.
Du strahlst auf der Bühne eine gewisse
Großspurigkeit aus. Kommt Hochmut
vor dem Fall, oder bekommt Hochmut
reichlich Beifall?
Ich bin immer wieder erstaunt, dass
Menschen das als Hochmut begreifen.
Wir sind heute alle sehr auf das Selbst
zentriert. Mir geht es darum, eine Persönlichkeit
zu entwickeln, während andere
einen Narzissmus pflegen, der alle äußeren
Faktoren abschabt, bis man zu einem
Wesenskern kommt, der völlig leer und
nichtig ist. Das machen Menschen, wenn
sie versuchen, sie selbst zu sein. Diesem
„Sei du selbst“ setze ich gerne „Werde,
der du bist“ von Friedrich Nietzsche entgegen.
Das ist Arbeit, die der Erfahrungen
von außen bedarf und nicht einfach nur
eines apathischen „Ich bin jetzt ich“.
Mein Hochmut arbeitet und konstruiert
etwas, anstatt ein irrelevantes Selbst
an den Tag zu legen.
Woher hast du anfänglich den Glauben
an dich genommen?
Bei meinen ersten Auftritten war ich fest
davon überzeugt, das wird nie ein großes
Publikum finden, aber ich dachte, ich fühl
mich wohl auf der Bühne. Mit Zuspruch
hab ich nicht gerechnet. Wenn mehrere
Kabarettisten an einem Abend aufgetreten
sind, habe ich mich mit meinem Programm
als Störelement empfunden.
Von der Sollbruchstelle zum heillosen
Größenwahn. Stößt eine gewisse Überheblichkeit
auf der Bühne auf Gegenliebe?
Oder dient sie als Schutz?
Ich würde diese Figur nicht als überheblich
erachten. Man wird bei mir sehr
selten einen Satz hören, der mit „Ich“ beginnt.
Ich rede über die Welt, und wahnsinnig
selten rekurriere ich auf meine
Gefühle. Es geht immer um die Strukturen
und wie das System beschaffen ist. Vermutlich
liegt darin die Überheblichkeit, dass
ich mir anmaße, über Dinge zu sprechen
und nicht über mich selbst. Weil viele
Menschen nur über sich selbst sprechen
können. Vielleicht empfinden sie es als
arrogant, dass ich den Eindruck habe,
ich habe ein Wissen, das mich selbst übersteigt.
Ich behandle nicht mich auf der
Bühne, das wäre mir zutiefst zuwider.
Wenn du auf der Bühne über Sport-
Freaks oder Smoothie-Trinker lästerst,
könnte man das als überheblich betrachten
…
Wenn ich Menschengruppen kritisiere,
sind es meist Personen, die im Publikum
sind. Ich empfinde es als weitaus überheblicher,
über Menschen zu reden, die
nicht im Raum sind. Wenn ich etwas nicht
ertrage, ist es Unhöflichkeit. Mokiere ich
mich über Menschen, sind es solche, von
denen ich glaube, dass sie sich zu wehren
wissen.
Und die dürfen sich dann gleichzeitig
ärgern und darüber lachen.
Es ist mir bei meiner Kritik wichtig, dass
wir uns da alle im selben Dunstkreis
bewegen, man nicht auf außenstehende
Gruppen schimpft und sich dabei gegenseitig
auf die Schulter klopft. Vieles davon
betrifft ja auch mich selbst.
68 THE RED BULLETIN
„Ich behandle nur
Symptome, die
mehrere Menschen
befallen. Was
hätte es sonst für
eine Relevanz?“
Lisa Eckhart auf die Frage,
warum in ihren Programmen
keine konkreten Namen fallen
Was betrifft dich?
Jetzt, wo ich die sieben Todsünden behandle,
kann ich mich von vielen nicht
ausschließen. Ich propagiere die Trägheit.
Vieles ist ein Imperativ an mich selbst. In
dieser permissiven Gesellschaft ist es ja die
Perfidie, dass man uns alle Sünden versaut
hat, indem man uns alles erlaubt hat.
Du bist glücklich vergeben. Dein Herz
hat ein Mann mit Humor und Intellekt
erobert?
Ja. Etwas muss sich die Waage halten:
dass man denkt, man ist füreinander
alles, und man auch lebt, um mit dieser
Liebe in die Geschichte einzugehen.
Wie erhält ihr euch die Leidenschaft?
Mit einer gemeinsamen Liebe zur Kunst.
Nicht in dem Sinne „Wir lesen gern
das gleiche Buch“, sondern mit einem
faustischen Streben und einer Unersättlichkeit
für alles. Ein gewisses Sehnen
ist ja vorprogrammiert. Es bleibt immer
eine gewisse Differenz und ein Begehren
übrig. Nach dieser Kluft strebt man, glaub
ich, andauernd. Bei Dating-Portalen,
die einem den Menschen suchen, der
perfekt mit einem korrespondiert, kann
diese Kluft nicht zustande kommen,
weil sich viele nur eine Kopie ihrer selbst
suchen. Ich weiß nicht, wie so Liebe entstehen
kann.
Ist die moderne Liebe zu sehr auf
Bequemlichkeit eingerichtet?
Ja! Die Menschen wollen sich eigentlich
nicht mehr verlieben. Sie wollen keine
Risiken eingehen. Aber sich zu verlieben
ist ein unglaublich aggressiver Akt, ein
großes Risiko. Es ist eine Naturgewalt,
die Selbstaufgabe mit einschließt. Das
Aufeinanderprallen kann aber nicht stattfinden,
wenn zwei hyperkompatible Menschen
aufeinandertreffen und man sich
nur noch sagen kann: „Magst du Musik?“
– „Ja.“ – „Ich auch.“ Na pardauz, was für
eine Überraschung!
Wenn du immer zum
selben Musikstück
aufwachen müsstest,
welches wäre es?
„Piano Man“
von Billy Joel.
Die kalte Schulter:
Nennen Sie Lisa
Eckhart nicht Poetry-
Slammerin!
Verunglimpfen Sie
ihr Schaffen nicht
als Kleinkunst!
Was sind die Schrullen, die man an
dir lieben muss, damit man mit dir
zurechtkommt?
Ich bin ein unfassbar ungeduldiger
Mensch, sei es in der Textproduktion,
sei es, auf irgendetwas zu warten. Ich
bin gleichzeitig ein großer Freund des
Lustaufschubs. Ich bin nämlich nicht
ungeduldig, was den Konsum von Sex
oder Essen angeht. Da steigere ich das
Warten bis ins Unerträgliche. Ich bin
ein frenetischer Verfechter der Monogamie
und finde große Lust darin, mir
etwas zu verwehren.
Was magst du sonst?
„Mögen“ klingt so leidenschaftslos. Mögen
tu ich tatsächlich nichts. Entweder ich liebe
es oder verachte es.
Was hasst du?
Mittelmäßigkeit. Alles Lauwarme, Seichte.
Das macht mich fertig.
Worin bist du mittelmäßig?
Ich bin in nichts mittelmäßig. Entweder
ich kann etwas sehr, sehr gut, oder ich
kann es sehr, sehr schlecht. Ich versuche
auch meine Untalente zu kultivieren
und dann die Schlechteste darin zu sein.
Hauptsache, niemals im Mittelfeld.
Was wünschst du dir?
Nicht aufzuhören zu wünschen. Unbefriedigt
zu bleiben. Denn Glück soll
kein Dauerzustand sein.
Ein imposanter Eckhart’scher Erguss,
sublim bis pikant, ist ihr aktuelles
Programm „Die Vorteile des Lasters“.
Mehr Infos unter: lisaeckhart.com
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70 THE RED BULLETIN
DAS WARTEN HAT EIN ENDE.
DIE NEUE MOTO GUZZI MITTELKLASSE-
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E-Mobilität
Fließverkehr
Was passiert, wenn sich Wassersport-
Ikonen mit städtischen Verkehrsproblemen
beschäftigen? Sie sind voll in ihrem Element.
Stadtzentrum ist Stauzentrum.
Egal ob mit
dem Auto, im Bus oder
im Taxi – irgendwann geht
nichts mehr weiter. „Dabei
gibt es meistens eine völlig
freie Fahrbahn bis ins Herz
der Stadt“, sagt Anders Bringdal,
„den Wasserweg.“ Warum
also nicht diesen zur Entlastung
des Verkehrs nutzen?
Die Vision des 51-jährigen
ehemaligen Surf-Weltmeisters
aus Schweden: Wassertaxis.
Wenig innovativ? Abwarten!
Denn die Motorboote von
Seabubbles, wie Bringdals
2015 gegründetes Unternehmen
heißt, haben mit
den aus Venedig oder Amsterdam
bekannten Gefährten
wenig gemein. Der Transport
erfolgt dank Elektromotoren
leise, emissionsfrei und – zur
Freude all jener, die leicht
seekrank werden – auf modernen
Hydrofoils nahezu
ohne Schaukeln. Verantwort-
Ganz oben: der Prototyp bei der Testfahrt 2018 am Genfersee.
Darunter: Vision des Docks zum Ein- und Aussteigen und Laden
Das „Seabubbles“-
Wassertaxi ist so groß
wie ein Pkw, bietet
vier Fahrgästen Platz
und hebt bereits ab
11 km/h ab.
72 THE RED BULLETIN
lich dafür zeichnet Alain
Thébault, Mastermind hinter
vielen Foiling-Innovationen
der letzten Jahre, zweifacher
Weltrekordhalter im Speed-
Segeln – und Co-Founder von
Seabubbles. Bringdal: „Unser
Boot ist so stabil wie ein Auto.
Selbst wenn du an Bord herumspringst,
spürst du kaum
ein Schaukeln.“
Möglich macht das unter
anderem eine fein ausgeklügelte
Software, die das Boot
automatisch austariert. Bereits
ab sechs Knoten (ca. 11 km/h)
hebt man von der Wasseroberfläche
ab und beginnt scheinbar
zu schweben. Aktuell liegt
die Spitzengeschwindigkeit
bei 20 Knoten (37 km/h).
Noch befindet sich Seabubbles
in der Prototypenphase.
Bis zur Serienreife
sollen die Motoren leistungsfähiger
und effizienter werden
(2,5 Stunden Laufzeit bei
35 Minuten Ladezeit wurden
versprochen) – und der Preis
von derzeit knapp 180.000
Euro kleiner. Denn Bringdal
hat große Ziele: bis 2024 in
50 Städten Seabubbles-Wassertaxis
zu etablieren.
seabubbles.fr
„Auf diesem Boot
wird niemand seekrank.
Die Software
sorgt für ein Fahrgefühl
wie im Auto.“
IN ALLER
KÜRZE
DEN BALL
INS
ROLLEN
GEBRACHT
„Common Goal“:
Ein Fußballprofi
wird Social
Entrepreneur.
Gute Idee: als Fußballer
Teile seines Gehalts
spenden. Bessere Idee:
eine Initiative starten,
bei der alle spenden
können. Juan Mata,
Profi von Manchester
United (Bild ganz oben),
hat mit „Common Goal“
genau das getan.
Das Prinzip ist simpel:
Ein Prozent des Gehalts
fließt in einen Fonds für
soziale Fußballprojekte.
Über 75 Profis von Mats
Hummels (li.) bis Alex
Morgan hat Mata schon
für das „gemeinsame
Ziel“ gewonnen: die Welt
etwas fairer zu machen.
common-goal.com
Mehr Inspiration für
Zukunftsmacher gibt es
im aktuellen INNOVATOR.
Infos und Abo unter:
redbulletininnovator.com
FRANCIS DEMANGE, FRIENDS AND FELLOWS/RBCP LOU BOYD
Hightech-Prothese
Handheld, neu definiert
Das britische Start-up Open Bionics revolutioniert
den Prothetikmarkt: mit Roboterarmen,
die einem Game-Hero nachempfunden wurden.
Daniel Melville hasst
mitleidige Blicke.
Deshalb versteckte er
seine Prothese früher meist
unter langen Ärmeln. Das
änderte sich vor vier Jahren,
als der damals 23-jährige
Brite, der ohne linken Unterarm
geboren wurde, Joe
Gibbard traf. Der hatte gerade
mit Samantha Payne
in Bristol seine Firma Open
Bionics gegründet. Das Ziel:
eine Roboterhand mit erschwinglichem
Preis zu bauen.
Melville war sofort begeistert
und lieferte gleich
einen entscheidenden Input:
Könnte man die Prothese
nicht cool aussehen lassen?
Mit dem Open-Bionics-
Duo entwickelte der leidenschaftliche
Gamer in Folge
das Design für den Prototyp
einer Armprothese, angelehnt
an jene des Helden der
Videospielreihe „Deus Ex“.
Durch Sensoren in der Haut lässt
sich die bionische Hand öffnen,
schließen und präzise steuern.
„Medizinische Prothesen
sehen abstoßend aus“, sagt
Melville und präsentiert seine
Alternative, den „Hero
Arm“. Doch neben der Optik
überzeugt auch die Funktionalität:
Mit dem ein Kilogramm
schweren Arm kann
der Träger acht Kilo heben,
dank Sensoren in der Haut
greifen – und Selbstvertrauen
schöpfen. Melville: „Die
Leu te bitten mich nun, ihnen
die Hand zu schütteln.“
openbionics.com
Daniel Melvilles
„Hero Arm“ kostet
dank 3D-Druck nur
knapp 6000 Euro,
ein Zehntel ver gleichbarer
Prothesen.
THE RED BULLETIN 73
In Bhutan kümmert sich ein eigener Minister um das
Bruttonationalglück. Das Himalaya-Königreich veranstaltet
aber alljährlich auch ein Fest des Leidens: das härteste
Mountainbike-Eintagesrennen der Welt. Ein Widerspruch?
Im Gegenteil. Das Rennen ist Teil der königlichen Initiative
zur Förderung von Fitness und Wohlbefinden.
Text SCOTT YORKO
Fotos JUSTIN BASTIEN
DRACHENZÄHMEN
FÜR FORTGESCHRITTENE
Schicksalsergebene Lkw-
Fahrer, Schlamm, störrische
Kühe, Erdrutsche, extreme
Abgründe: Das sind nur
einige der Zutaten der „Tour
of the Dragon“ in Bhutan.
75
Scott Yorko, der furchtlose
Autor dieser Geschichte,
pflügt durch eines von vielen
Hindernissen zwischen
Bumthang und Thimphu.
Bis heute gibt
es in ganz
Bhutan keine
einzige Ampel.
Es ist zwei Uhr in dieser klammen,
pechschwarzen Septembernacht in der
bhutanischen Kleinstadt Bumthang,
kurz vor dem Start eines der härtesten
Radrennen der Welt, und es stinkt nach Kuhmist.
Scheinwerfer leuchten die Szenerie grell aus, in ihrem
Schein tanzt der Ordnerdienst eine Art Macarena,
mit Zeitlupen-Karate-Moves zu Flötenklängen. Die
6000 Einwohner der Stadt sind fast vollzählig erschienen
und vertreiben sich die letzten Minuten bis
zum Start damit, der Zeremonie zu folgen (oder den
Porridge-Stand zu plündern).
An der Startlinie starren 48 Mountainbiker auf die
ölfleckige Straße, die Gesichter rot von den Reflexion
der Rücklichter. In der ersten Reihe ist keiner der
Fahrer größer als 1,70, Fliegengewichte, zierlich wie
Jockeys in der Startbox. Am liebsten würde ich gleich
ein paar Riegel wegwerfen, um Gewicht zu verlieren.
Während die anderen Fahrer herumwitzeln, drückt
meine Blase zum dritten Mal in 20 Minuten. Jetzt ist
meine letzte Chance, mich ein bisschen zu entspannen,
bevor ich mindestens zwölf Stunden lang im
Sattel kämpfen werde. Ich atme tief durch, doch
mein Magen verkrampft sich immer mehr. Jemand
vom Organisationskomitee klopft auf sein Mikro und
verkündet: „Wir haben ein bisschen Pech mit dem
Wetter. Die Straßen sind rutschig. Bitte versuchen
Sie, ohne unser medizinisches Team auszukommen.“
PENG! Dann geht es ab in die Dunkelheit.
Der Grund meiner Reise ins Königreich Bhutan
ist die „Tour of the Dragon“, ein 270 Kilometer
langes Mountainbike-Rennen auf
gefährlichen Serpentinenstraßen. Es führt
über vier Pässe – drei davon über 3000 Meter hoch –
und mehr als 4500 Höhenmeter. Zum Vergleich:
Dieselbe Höhendifferenz forderte 2018 die härteste
Tour-de‐France-Etappe von den weltbesten Profis,
allerdings auf ultraleichten Rennrädern und perfekt
asphaltierten Straßen. Zum anerkannt härtesten
Eintages-Mountainbike-Rennen der Welt machen
die Drachen-Tour aber die apokalyptischen Straßenverhältnisse,
die definitiv nicht für 23 Millimeter
breite Rennradreifen geeignet sind.
Zur Stärkung gibt es Äpfel, frisch von Mönchen gepflückt.
„Um hier durchzukommen, musst du alles geben,
was in dir steckt“, sagt Joel Einhorn, der mit seiner
Firma Hanah Nahrungsergänzungsmittel aus bhutanischen
Heilkräutern vertreibt. Er war im Vorjahr der
einzige US-Amerikaner, der es ins Ziel schaffte – nach
halsbrecherisch gefährlichen Begegnungen mit starrsinnigen
Kühen, Affen und Lkw-Fahrern und trotz des
allgegenwärtigen tiefen, zähen Schlamms, der zwei
Sätze Bremsgummis bis aufs Metall abschliff.
Als mich Einhorn zur Teilnahme einlud, musste
ich Bhutan erst einmal auf der Landkarte suchen.
Ich fand es eingeklemmt zwischen Indien und Tibet,
etwa so groß wie die Schweiz, abgeschirmt durch
einen besonders unzugänglichen Abschnitt des östlichen
Himalaya. Historisch gesehen hat diese Lage
durchaus ihre Vorteile: Bhutan zählt zu den wenigen
Nationen, die niemals von einer fremden Macht ko lonialisiert
wurden. Die geografische und politische
Isolation verzögerte allerdings auch die Entwicklung.
Erst 1962 wurde die erste asphaltierte Straße fertiggestellt,
und ausländische Besucher dürfen erst seit
1974 ins Königreich. Viele Bhutaner leben noch immer
von der eigenen Landwirtschaft. Und im ganzen Land
gibt es bis heute keine einzige Ampel.
THE RED BULLETIN 77
Für Einheimische ist
The Road ein Monument
des Nationalstolzes.
Bhutans Armee stellt einige der besten Fahrer im Feld.
Die „Tour of the Dragon“ startet in Bumthang und
endet in der Hauptstadt Thimphu. „The Road“ – so
sagt man hier zur wichtigsten Verkehrsverbindung
im Land – wird allerdings täglich von Erdrutschen
verschüttet, drei-, viermal pro Woche müssen die
Bagger ausrücken. Im drei Monate tobenden Monsun
donnern schon einmal Lkw-große Felsbrocken auf
die Straße, Reisebusse sitzen tagelang fest.
Und trotzdem ist diese Straße ein technisches
Meisterwerk: in die steilsten Berghänge gefräst, mit
Dynamit in die schroffen weißen Felsen gesprengt.
Flache Abschnitte sucht man vergebens, dafür
herrscht kein Mangel an Gebetsmühlen, Schreinen,
Kreuzen und buddhistischen Grabmalen – den sogenannten
Stupas.
Draußen in der Welt ist Bhutan für eine andere
Innovation berühmter: für die Erfindung der Messeinheit
„Bruttonationalglück“ (BNG), die Wohlstand
und Lebens qualität besser abbilden soll als das nüchterne
Bruttoinlandsprodukt. Geprägt hat diesen
Begriff der vierte „Druk Gyalpo“ („Drachenkönig“)
Jigme Singye Wangchuck im Jahr 1972, seit 2008
bildet er Artikel 9 der Landesverfassung. Kurz davor
hatte der König die absolute Monarchie Bhutans aufgelöst,
eine parlamentarische Demokratie gebildet
und den Thron freiwillig seinem ältesten Sohn Jigme
Khesar Namgyel Wangchuck überlassen.
Seit damals ist das BNG die Messlatte für alle
politischen Vorschläge und potenziellen Handelspartnerschaften
– basierend auf den vier Säulen „gute
Regierungsführung“, „nachhaltige sozioökonomische
Entwicklung“, „Umweltschutz“ sowie „Förderung und
Erhaltung der Kultur“. Anders gesagt: Das Streben
nach Glück ist Bhutans oberstes Staatsziel.
Mit mittlerweile 63 Jahren ist der ehemalige König
noch immer ein leidenschaftlicher Radsportler und
regelmäßig auf einsamen Trails unterwegs. „Er ist ein
Hardcore-Biker“, sagt sein Mechaniker Kinga Wangchuck.
„Und er gibt nie auf.“ Noch wichtiger: Der
ehemalige Regent ist überzeugt davon, dass Radsport
und aktiver Lebensstil perfekt mit den Werten des
BNG harmonieren.
Auch der amtierende König fährt gerne Rad. Die
Sportbegeisterung des Vaters hat aber sein Halbbruder
geerbt, Prinz Jigyel Ugyen Wangchuck. Er
fordert seine Leibwächter regelmäßig in gemeinsamen
Trainings und nimmt an Basketballturnieren
teil. Seine größte Leidenschaft gilt aber dem Mountainbiken,
auch weil sein Land für diesen Sport wie
geschaffen ist. „Radfahren ist der ideale Sport, um
Glück und Wohlbefinden der Nation zu fördern“,
schreibt er uns per E-Mail. „Darum war es immer
mein Ziel, in Bhutan ein Weltklasse-Radsport-Event
auf die Beine zu stellen.“
Im Jahr 2010 rief der Prinz die „Tour of the Dragon“
ins Leben. Das erste Rennen war so etwas
wie die Generalprobe. Nur 9 von 23 Teilnehmern
kamen ins Ziel, darunter der Prinz. Inzwischen
zieht das Rennen Jahr für Jahr mehr Einheimische
und Westler an. Seit 2015 ergänzt die 60 Kilometer
lange „Dragon’s Fury“ das Programm. „Die Tour inspiriert
zu einer gesunden Lebensweise“, führt der
Prinz weiter aus. „Denn wie“, fragt er, „kann eine
Nation glücklich sein, wenn die Menschen keinen
Sport treiben?“
Tatsächlich hat die Radsportbegeisterung der
Königsfamilie viele Bhutaner mitgerissen: Im ganzen
Land wurden Radwege gebaut, Fahrradgeschäfte
eröffnet und Jugend-Radclubs gegründet. Selbst die,
die kein eigenes Fahrrad besitzen, ließen sich anstecken:
Lange vor Sonnenaufgang stehen mehr
als tausend Freiwillige an der Strecke, kahlköpfige
Mönche im orangefarbenen Umhang ebenso wie breit
lächelnde alte Frauen. Sie fegen Kies aus den Kurven,
verteilen Wasser und Schokoriegel und feuern uns
Fahrer an, wenn die Beine schwer werden.
78 THE RED BULLETIN
Lässt sich von natürlichen
Hindernissen nach einem
Erdrutsch nicht beirren:
Thinley Norbu, Lokalmatador
des Mountainbikevereins
von Thimphu
Neben der Rennstrecke feuern bhutanische Schüler in traditionellen Ghos die Rennfahrer an: „Gib dein Bestes, gib dein Bestes!“
Thinley Norbu plagen Krämpfe. Doch entlang der Strecke finden sich immer helfende Hände.
80 THE RED BULLETIN
Trinken, trinken, trinken: Höhe, Hitze und Anstrengung lassen die meisten Teilnehmer dennoch irgendwann dehydrieren.
Häufiger Anblick an der Strecke: die Stupas, buddhistische Schreine, an denen man meditieren könnte – würde nicht die Uhr ticken.
THE RED BULLETIN 81
Die „Tour of the Dragon“ mag knochenhart sein, aber immer wieder wird man unterwegs mit Aussichten perfekter Idylle belohnt.
In der ersten Phase des Rennens halte ich das
Tempo hoch, positioniere mich hinter einer kleinen
Spitzengruppe und vor dem Hauptfeld. Ich habe
mich mit Heinz zusammengetan, einem deutschen
Investor mit je einem Scheinwerfer auf Lenker und
Helm. Wir weichen Schlaglöchern, Zuschauern, Felsbrocken
und Kühen aus; bei der Streckenbesichtigung
zwei Tage zuvor stieß ein Franzose mit einer Kuh zusammen
– beide setzten ihren Weg mit erhöhtem Puls,
aber unverletzt fort. Am Straßenrand errichteten
campierende Zuseher kleine Feuerstellen.
Als wir um 4.09 Uhr die Passhöhe des 3430 Meter
hohen Yotong La erreichen, ist es noch dunkel. Will
man es positiv sehen, könnte man sagen: Es bringt
den Kreislauf schön in Schwung, wenn man den Tag
mit einem Anstieg von fast 1000 Höhenmetern
beginnt. Ich spüre nichts mehr von dem Adrenalin
am Start. Aber ich sehe 300 Meter vor dem höchsten
Punkt einen Mann im traditionellen weißen Gho. Es
ist Prinz Jigyel, umringt von seinen Leibwächtern.
„Gute Arbeit, Leute“, sagt er mit seiner leisen, tiefen
Stimme. „Weiter so.“
Wir haben die Worte des Prinzen noch im Ohr,
als wir auf der Passhöhe ankommen. Es hat fünf Grad
Celsius. Jubelnde Zuschauer drängen sich unter ein
Dach aus zerschlissenen Gebetsfahnen. Ich halte kurz
an, um mir die Windjacke überzuziehen, denn jetzt
geht es bis zum Trongsa-Aussichtspunkt 40 Kilometer
und 1200 Höhenmeter lang bergab.
Heinz fuhr ohne mich weiter, ich kämpfe daher
allein auf dem ungemütlichen Streckenabschnitt
namens „Nyala Duem“. Seine Namensgeberin ist eine
lokale Dämonin, der Straßenzustand entsprechend:
An einigen Stellen ist der Schlamm so zäh, als wäre
82 THE RED BULLETIN
ein Bungee-Seil an meiner Sattelstütze festgemacht.
Ich muss mit voller Kraft in die Pedale treten, obwohl
es bergab geht. Ich lenke mich ab, indem ich Bagger
zähle, die am Straßenrand auf ihren Einsatz nach
dem nächsten Erdrutsch warten. Bei 30 höre ich auf.
Um 4.30 Uhr sehe ich aus, als hätte ein Elefant
mich angeniest. Allein in meinem rechten Auge muss
jetzt ein halber Kilo Dreck kleben. Ich versuche, das
Auge mit der einen Hand sauber zu rubbeln, während
ich mit der anderen durch eine enge Kurve steuere.
Der Akku meines Frontscheinwerfers hält das für den
perfekten Moment, um den Geist aufzugeben. Auf
einmal ist es zappenduster, während neben mir ein
Abgrund hunderte Meter tief abfällt, steil und ohne
Geländer. Immerhin passt sich mein linkes Auge
rasch an die Dunkelheit an. Ich erkenne eine dichte
Wolkendecke – tief unter mir.
„Wenn du in eine dieser Schluchten fällst, wird
dich niemand finden“, hat ein einheimischer Biker
gestern gesagt.
Weit vor uns legen vier der besten Fahrer,
Soldaten der Royal Bhutan Army, ein
halsbrecherisches Tempo vor. Einer von
ihnen ist der 28-jährige Tshering Dendup.
Obwohl er erst seit einem Jahr Fahrrad fährt, absolviert
er manchmal 24-stündige Trainingseinheiten –
oder teilt sich an drei aufeinander folgenden Tagen
achtstündige Einheiten ein. Wie die anderen Staatsdiener,
die an der Tour teilnehmen, ist Dendup klein
und schüchtern. Wenn er von seiner Liebe zum Radsport
erzählt, scheinen seine hohen Wangenknochen
noch ein Stück weiter nach oben zu wandern: „Ich
tue es für die körperliche Fitness“, sagte er mir vor
dem Rennen, „aber ich habe auch das Gefühl, mit
dem Radfahren meinem Land zu dienen.“
Neben ihrer militärischen Ausbildung bleibt diesen
handverlesenen Soldaten genügend Trainingszeit
für viele Kilometer. „Die Unterstützung Seiner Königlichen
Hoheit für unsere jungen Militär-Radsportler
ist außerordentlich groß“, sagt Leutnant Ugyen Dorji,
selbst einer der Rennfahrer, in förmlichem Ton. „Seine
Vision besteht darin, unseren Athleten den Weg hinaus
in die Welt zu ermöglichen. Eines Tages sollen
sie an internationalen Veranstaltungen teilnehmen
und dort die Drachenfahne repräsentieren“ (d ie
Nationalflagge zeigt Druk, den Donnerdrachen der
bhutanischen Mythologie).
Doch es sind nicht nur die Soldaten, die der Prinz
mit seiner Begeisterung ansteckt. Zwei Tage vor dem
Rennen fragt mich der Prinz, ob ich zu Hause in Colorado
hart trainiert habe. Ich nicke und erzähle ihm,
wie viele neue Trails und Straßen ich dabei gleich
hinter meinem eigenen Haus entdeckt habe. „Das ist
das Beste am Mountainbiken“, sagt er, die Hand lässig
am goldenen Knauf seines an der Hüfte sitzenden
Schwertes, „und es zeigt uns so viel von uns selbst.“
Von der Unterstützung des Prinzen kann auch der
36-jährige Aaron Bayard ein Lied singen. Der in
Thimphu lebende Amerikaner bildet ehrenamtlich
lokale Fahrradmechaniker aus und nahm 2016 an
der Drachentour teil, als der Monsun das Rennen an
den Rand des Abbruchs brachte. Aaron befand sich
am Fuß des 3111 Meter hohen Dochula-Passes, vor
Die Königsfamilie steckte
ihre Bürger mit der Liebe
zum Radsport an.
ihm ein Anstieg von 40 Kilometern, als er am Ende
seiner Kräfte angelangt war. „Ich schob humpelnd
mein Rad“, erzählte er mir vor dem Rennen, „und
sagte meiner Frau am Telefon, dass ich aufgeben
wollte. Zehn Minuten später fuhr der Prinz neben
mir in einem Auto vor. Einer seiner Assistenten besprühte
mein Bein mit einem schmerzstillenden Spray,
und dann stieg der Prinz auf sein Bike, um mich zu
begleiten. ‚Du kannst es schaffen‘, sagte er mir immer
wieder, ‚schau nur, all diese Leute hier jubeln nur
für dich.‘ Ich schaffte es genau eine Minute vor dem
Zeitlimit ins Ziel. Das verdankte ich nur ihm.“
Der Dochula-Pass zieht den meisten Fahrern
den Stecker. Hinter jeder unerbittlichen
Serpentine wartet eine weitere, die Steigung
wird beständig steiler, und es gibt keinen
Meter, an dem man sich erholen könnte.
Nach einer einstündigen Abfahrt vom 3100 Meter
hohen Pele-La-Pass erreiche ich das auf 1400 Metern
gelegene Dorf Metshina am Fuße des Dochula. Es hat
33 Grad Celsius. Ich schwitze so stark, dass es von den
Schlammkrusten meiner Haut tropft. Nach einer kurzen
Nachmittagssonnendusche zieht sich ein dichter
Wolkenschleier zusammen. Ich frage einen Mönch,
der mich in einem kleinen Suzuki überholt, ob es noch
weit bis zur Passhöhe ist. Leider dürfen Mönche nicht
lügen, darum sagt er: „Noch ein ziemliches Stück.“
Doch schon nach ein paar Minuten tauchen die
letzten Gebetsfahnen auf, die den Dochula-Pass
schmücken. Jetzt folgt nur noch die lange, kurvenreiche
Abfahrt nach Thimphu, mitten im dichten
Samstagsverkehr. Ich überquere die Ziellinie auf
Thimphus Hauptplatz mit einer Zeit von 13 Stunden,
45 Minuten und 24 Sekunden – der respektable
14. Platz. Von den 48 teilnehmenden Fahrern schaffen
nur 26 das Zeitlimit. Obwohl fast alle Fahrer
der Royal Bhutan Army stürzten, beenden sie das
Rennen dennoch auf dem sechsten, fünften, dritten
und zweiten Platz. Der Gewinner? Aaron Bayard, der
Amerikaner, der 2016 beinahe aufgegeben hätte.
Er gewinnt mit 50 Minuten Vorsprung, mit einer
Zeit von 11 Stunden, 11 Minuten und 42 Sekunden.
Die Einheimischen feiern ihn wie einen der Ihren.
Am nächsten Tag teilen wir Fahrer wenige Meter
neben dem Königspalast unsere Geschichten von
gerissenen Ketten, platten Reifen und zeitsparendem
Während-der-Fahrt-in-die-Hose-Pinkeln. Die bhutanischen
Rennfahrer sind etwas zurückhaltender.
Doch sie stellen alle die gleiche Frage: „Du bist doch
nächstes Jahr wieder dabei, oder?“
tourofthedragon.com
THE RED BULLETIN 83
CWIE
CHEF
Was kann man aus dem Spitzensport
für den Job mitnehmen?
Wir fragen die Eishockey-Cracks
MATTHIAS TRATTNIG und
MICHAEL WOLF, die Kapitäne
der Red Bulls aus Salzburg
und München, die dieser Tage
das „C“ auf der Brust gegen die
Chefposition in ihrem jeweiligen
Familien betrieb tauschen.
Text WERNER JESSNER
Fotos CHRISTOPH VOY
STYLING: SOO-HI SONG, HAIR & MAKE-UP: JULIAN DOBENER
Michi Wolf (links) und
Matthias Trattnig:
Trockentraining für ein
Leben nach dem Eis
85
Es
ist die höchste Ehre im Eishockey:
Das „C“ auf der Brust
ist Zeichen des Kapitäns, des
Leaders im Gefüge. Kapitäne
sind nur im Ausnahmefall
laute Autoritäten. In der Regel
führen sie durch gutes Beispiel.
Beste Voraussetzungen
jedenfalls für ihre neuen Jobs,
wenn Michi Wolf diesen
Sommer das elterliche Schuhgeschäft
und Matthias Trattnig
das Familienhotel übernimmt.
Die beiden kommen also nicht
unvorbereitet in ihrem neuen
Leben an – hier sind ihre
Leadership-Tipps.
Mach klar,
wofür du stehst
matthias trattnig: Wir
als Red Bull Salzburg waren
immer dann am stärksten,
wenn wir eine eindeutige
Identität hatten. Wir spielen
schnelles, spektakuläres, offensives
Hockey, bei dem Fehler
erlaubt sind. Solange das alle
wussten und daran nicht gerüttelt
wurde, konnte das ganze
Team an einem Strang ziehen.
Jeder wusste, was von ihm erwartet
wird. Ich denke, das ist
auch in einer Firma wichtig:
eine Art Leitbild zu haben,
das jeder versteht und mit
dem jeder einverstanden ist.
Chef bist du nicht,
du wirst es!
michael wolf: Kapitän wirst
du durch dein Handeln. Am
Eis, aber auch in der Kabine.
Indem du dich so benimmst,
dass die anderen deine Führungsrolle
akzep tieren. Dazu
gehört, dass du einen Schritt
zurücktreten kannst. Dass du
die gemein samen Interessen
„Wer ein
Leader sein
will, muss
bereit sein,
sich die Hände
schmutzig
zu machen.“
MICHAEL WOLF
MICHAEL WOLF
hat im Jänner seinen 38. Geburtstag gefeiert,
Ende April ist für den spielstarken Flügel Schluss
mit Eishockey. Seit er Kapitän des EHC Red Bull
München ist – nämlich seit 2015/16 –, wurde das
Team in jedem Jahr Deutscher Meister. Wehmut ob
des Rücktritts vom Profisport kommt bei ihm nicht
wirklich auf: „Jetzt sollen die Jungen ran.“ Seine
Zukunftsperspektive: Er übernimmt das familiengeführte
Schuhgeschäft in Füssen.
86 THE RED BULLETIN
vor die eigenen stellst. Ein
Chef, der Gehälter kürzt und
selbst im fetten SUV rumfährt,
wird nicht lang Chef
sein, weil es seine Firma nicht
lang geben wird. Du musst
als Leader kein Hero sein.
Wich tiger ist, dass du in den
schwierigen Zeiten da bist
und den anderen mit gutem
Beispiel vorangehst.
Behandle alle gleich –
ungeachtet deiner
Sympathien
matthias trattnig: Ich
musste im Lauf meiner Karriere
immer wieder erleben, dass
Trainer Lieblinge hatten, die
sich mehr erlauben durften
als andere. Die noch gelobt
wurden, wenn sie zwei Gegentore
verursacht und nur eines
geschossen hatten. So was ist
Gift für den Zu sammenhalt
und hat starke Teams Titel gekostet!
Natürlich werden dir
einige Menschen immer sympathischer
sein als andere –
davor sind auch Chefs nicht
gefeit. Mir ist wichtig, die persönliche
Ebene von der professionellen
zu trennen. Sonst
wird Kritik irgendwann unmöglich
– oder du zersplitterst
die Einheit und begünstigst
Grüppchenbildung.
Mach dir nicht
in die Hose
michael wolf: Das ist vielleicht
das Unmittelbarste,
was wir Sportler ins Berufsleben
mitnehmen können: Wir
wissen, wie wir unter Druck
reagieren, weil wir es gewöhnt
sind. Freitag halb sieben –
Match, zack. Du musst funktionieren.
Spiel sieben im
Finale, Hero oder Zero. Wir
haben das erlebt – wir wissen,
dass man mit guter Vorbereitung
und Coolness so weit
kommt, wie es eben beeinflussbar
ist. Erfolg macht außerdem
selbstbewusst. Harte
Zeiten werfen uns nicht so
leicht aus der Bahn. Und wenn
die Tiefs da sind, wissen wir,
wie wir durch die Routine von
Jahrzehnten im Sport raschestmöglich
wieder rausfinden.
„Trenne die
persönliche
Ebene von der
professionellen.
Sonst
wird Kritik
unmöglich.“
MATTHIAS TRATTNIG
MATTHIAS TRATTNIG
wird sein letztes Spiel rund um seinen 40. Geburtstag
am 22. April absolvieren, je nachdem, wie lang
die Playoffs für den EC Red Bull Salzburg dauern.
Der Rücktritt der Nummer 51, die das „C“ des Kapitäns
seit der Saison 2011/12 trägt, ist seit längerem
beschlossene Sache, selbst wenn Körper und Skills
noch immer EBEL-tauglich sind: „Ich will mich
neuen Herausforderungen stellen.“ Die wichtigste:
das elterliche Hotel am Wörthersee übernehmen.
THE RED BULLETIN
Verändere einen,
dann verändert sich
dein Team
matthias trattnig: Das
Profi-Leben hat vor zwanzig
Jahren anders funktioniert,
weil die Gesellschaft anders
funktioniert hat. Befehlsausgabe
kannst du heute nicht
mehr bringen. Sagst du einem
Mitarbeiter: „Du machst das“,
dann antwortet er: „Ja, aber
woanders.“ Als Chef musst du
heute diplomatisch sein, um
zum selben Ergebnis zu kommen.
Es braucht positive Anreize
für die Angestellten, damit
sie ihren Job gern machen.
Dazu gehört auch, dass du
ihnen die Chance zur Weiterentwicklung
gibst – damit in
erster Linie sie profitieren, in
zweiter Linie die Gesamtheit
und in dritter Linie du.
Erfolg ist ein Marathon,
kein Sprint
michael wolf: Nichts wird
je an das Gefühl deines ersten
Meistertitels rankommen. Man
sieht das an den jungen Spielern,
die das zum ersten Mal
erleben: Wie die abgehen! Da
erinnert man sich daran, wie
es bei einem selber war. Du
kannst diesen Moment aber
nicht mehr wiederbringen und
musst trotzdem motiviert sein,
weiterzumachen. Viele Sportler
fallen nach Karriereende in
ein Loch, weil ihnen jeglicher
Kick fehlt. Ich finde, die Kunst
liegt darin, in der Beständigkeit
Motivation zu finden. Sich
jedes Jahr zu überwinden, an
seine Grenzen zu gehen; zu
zeigen, dass man das Erreichte
reproduzieren kann. Das sind
sicher gute Voraussetzungen
für Erfolg im Job.
Sei kein Sonnenkönig!
matthias trattnig: Ich
kann nichts verlangen, was
ich nicht selbst zu geben bereit
bin. Wenn ich will, dass am
Eis Checks zu Ende gefahren
werden und von allen Spielern
Defensivarbeit geleistet
wird, muss ich das mit meinem
Beispiel vorleben. Ich
darf nicht warten, bis mir der
Puck serviert wird, dass ich das
Tor schieße – und mich dann
feiern lassen. Wer Leader sein
will, muss bereit sein, sich die
Hände schmutzig zu machen.
Glaub nicht, am Anfang
alles besser zu wissen
michael wolf: Für die Angestellten
in unserer Firma,
die teilweise schon seit dreißig
Jahren im Betrieb sind, bin ich
in erster Linie der Bua vom
Chef, der halt Eishockey spielt
– selbst wenn ich eine Ausbildung
zum Handelsfachwirt
absolviert und in den letzten
Jahren bereits im Betrieb mitgearbeitet
habe. Ich kann da
„Einmal erreichte
Erfolge
reproduzieren
zu können ist
sicher auch ein
Ziel im Job.“
MICHAEL WOLF
nicht reinknallen und den
Revolutionär spielen. In eine
Chefrolle musst du erst reinwachsen
– genauso wie ein
Junger in ein Profi-Team. Und
genau wie ich als Kapitän ver
suche, Wissen an den Nachwuchs
weiterzugeben, hoffe
ich als Juniorchef, vom
Know-how der alten Hasen
im Betrieb zu profitieren.
Erfolg ist nicht das,
was du siehst
matthias trattnig: Das
spektakuläre Tor, der entscheidende
Sieg – das ist nur
das Endresultat. Es sind die
täglichen Siege, die dich zu
einem Winner machen. Wenn
ich an einem Trainingstag
eine Stunde am Ergometer
verbringe, danach ein gutes
Eistraining absolviere, in der
Kraftkammer noch ein wenig
88 THE RED BULLETIN
„Genau wie
im Sport musst
du dich als
Unternehmer
ständig weiterentwickeln.“
MATTHIAS TRATTNIG
Nach einem Leben auf
dem Eis die Schuhe an
den Nagel hängen –
aber mit Plan
Eisen biege und mich am Weg
nach Hause gut fühle, weil ich
alles so perfekt ausgeführt
habe, wie ich es mir vorgenommen
hatte, dann war das
ein erfolgreicher Tag. Wenn
ich im Hotel abends Schluss
mache, ohne dass irgendetwas
Spektakuläres passiert wäre,
aber alle Gäste sind zufrieden
– sprich: wenn der Laden ganz
unauffällig rund läuft –, dann
ist das der Idealzustand.
Schätze deine
Internationalität
michael wolf: Eishockey ist
ein ungemein internationaler
Sport. Wir sind daran gewöhnt,
mit unterschiedlichen Nationalitäten
zusammenzuarbeiten
und nicht in unserer Muttersprache
zu kommunizieren –
Kabinensprache ist in der
Regel Englisch. Das gibt uns
vermutlich einen Startvorteil
gegenüber anderen, die diese
Chance nicht hatten. Mit unserer
Routine im Zusammenleben
mit anderen Kulturen
trittst du fremden Menschen
anders gegenüber, offener. Es
sind oft genau diese subtilen
Kleinigkeiten, dieser Unterschied
zwischen entspannt
und verkrampft, der dann den
Unterschied zwischen einem
erfolgreichen und einem geplatzten
Geschäft macht.
Geh nicht davon aus,
dass alles bleibt,
wie es ist
matthias trattnig: Anfang
der 1980er-Jahre konnte man
als Hotelier in Kärnten nichts
falsch machen: Wir konnten
verlangen, was wir wollten,
und die Touristen sind trotzdem
gekommen. (Michi Wolf:
„Vor allem die Deutschen!“)
Heute wäre das unmöglich.
Genau wie im Sport musst du
dich als Unternehmer ständig
weiterentwickeln. Heute vermieten
wir nicht nur Zimmer
und Wohnungen, sondern
betätigen uns als Immobilienmakler
oder handeln mit
Gartenmöbeln, wenn es Sinn
ergibt. Anfang der 1980er-
Jahren hat es vielleicht auch
gereicht, wenn du als Spieler
nur zum Match in die Halle
gekommen bist – undenkbar
heute! Das Erste, was ich
nach meiner neuen Karriere
machen werde, ist ein großer
Umbau im Hotel.
Du kannst dich nicht
verstecken
michael wolf: Wenn ich
dreimal am Tor vorbeischieße,
und wir verlieren das Match
0:1, so steht am nächsten Tag
in der Zeitung: „Wolf trifft das
Tor nicht.“ Was soll ich beim
nächsten Spiel machen? Mich
gar nicht erst umziehen? Am
Klo einsperren? Nein, du
musst wieder raus, dich der
nächsten Challenge stellen.
Genauso geht es im Job: Du
wirst Sachen verbocken, aber
das Leben geht weiter. Also
jammere nicht, sondern stell
dich auf die Hinterbeine!
SELBSTTEST
WORIN BIST DU GUT?
Sich seiner Stärken bewusst zu sein und diese zu
nutzen ist nicht einfach. Red Bull Wingfinder, ein von
Experten entwickelter Test, hilft dabei. Matthias
Trattnig hat ihn gemacht. Und seine Hauptstärken aus
den Schlüsselbereichen beruflichen Erfolgs erfahren.
Mach auch du den Test: wingfinder.com
SCHLÜSSELBEREICH
CONNECTIONS
Wie arbeitest du
mit anderen Menschen
zusammen?
DRIVE
Wie ehrgeizig oder
gelassen bist du?
CREATIVITY
Wie originell und
innovativ denkst du?
Wie logisch und
analytisch bist du?
SEHR AUSGEGLICHEN
Matthias mag Projekte, bei denen
er autonom arbeiten kann. Er ist sehr
fokussiert und widersteht sozialen
Ablenkungen, die seinen Zielen im
Weg stehen.
ENTSPANNT
Matthias bleibt auch unter Druck
ruhig. Er verfügt über das Wissen,
wann er die Kontrolle übernehmen
und wann er besser loslassen sollte.
INNOVATIV
Matthias ist ein Querdenker, nimmt
oft neue Blickwinkel ein und schmiedet
neue Ideen.
HÖCHST
ANPASSUNGSFÄHIG
Durch seine Bereitschaft, neue Dinge
auszuprobieren, hat Matthias kein
Problem, sich in ein fremdes Umfeld
zu integrieren.
90 THE RED BULLETIN
© GEPA-pictures
DAFÜR RAST UNSER HERZ.
MotoGP TM – DIE KÖNIGSKLASSE DES MOTORRADSPORTS
ALLE RENNEN LIVE
SONNTAG, 14. APRIL | AB 17:30
SONNTAG, 05. MAI | AB 10:20
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Einfach gut fernsehen.
guide
Dein Programm
ZÄSUR
IN DER UHR
Wie Zenith mit einer
362 Jahre währenden
Tradition bricht
SEITE 98
IDEEN
FÜR DIE SEEN
Zukunfts-Talk in Bregenz,
Surfen in Podersdorf –
unsere Event-Tipps
SEITE 100
MEHR WOW
IM TV
Die Red Bull TV-Highlights
im „Monat
des Motorsports“
SEITE 102
DIVE.IS
HALT,
DA IST EIN SPALT
So fühlt es sich an,
in Island zwischen
zwei Kontinentalplatten
zu tauchen.
SEITE 94
THE RED BULLETIN 93
Reisen
TAUCHEN IN DER SILFRA-SPALTE
ZWISCHEN WELTEN
Oberirdisch liegen zwischen Europa und Amerika 8000 Kilometer.
Unterirdisch konnte unser Autor Tarquin Cooper
die beiden Kontinente fast gleichzeitig berühren: bei einem
Tauchgang in Islands Silfra-Spalte.
Links ist Nordamerika, rechts Europa: Tarquin Cooper in Islands Silfra-Spalte
Ich schwebe in zehn Meter Tiefe.
Links und rechts von mir ragen
zwei steile Wände aus Vulkangestein
auf, ein Unterwasser-
Canyon entlang des Mittelatlantischen
Rückens. Das einzige
Geräusch, das ich höre, ist mein
eigener Atem. Bin ich Taucher
oder Astronaut? Seit ich in meinem
Trockenanzug stecke und
durch die unwirklichen Farben
einer fremden Welt schwebe, bin
ich mir nicht mehr sicher. Vor
mir verengt sich die Spalte auf
ein paar Meter. Näher kommen
ein ander die Kontinentalplatten
nirgends. Beide tektonischen
Platten sind zum Greifen nahe,
Autor Cooper (rechts) und Tauchguide Enno Ackermann
94 THE RED BULLETIN
Reisen
guide
COOL WERDEN
SPRUNG INS
KALTE WASSER
Ein Tauchgang in eiskaltem Wasser
setzt ein paar unübliche Dinge voraus.
Zum Beispiel einen Trockentauchanzug.
DER „TROCKI“
Mehr als nur eine wasserdichte Schicht: Ein Trockenanzug
hat mehr mit einem Raumanzug gemeinsam als
mit einem klassischen Neoprenteil. Tatsächlich bauen
etliche seiner Funktionen auf NASA-Innovationen auf.
WASSERDICHTE
ZIPPS
Ein speziell
abgedichteter Reißverschluss
(NASA-
Entwicklung!)
hält das Wasser
draußen und die
Luft im Anzug.
Wie im All schweben: Cooper ist vom kristallklaren Wasser der Silfra-Spalte fasziniert.
HANDSCHUH-
RINGSYSTEM
Astronauten fixieren
ihre Handschuhe
über ein Ringsystem
am Handgelenk.
Die gleiche Funktion
haben Trockentauchanzüge.
Genützt wird sie
hauptsächlich von
Höhlentauchern,
in der Silfra-Spalte
reichen Neoprenhandschuhe.
IMMER SCHÖN RUHIG BLEIBEN
SO KLAPPT DER INTERKONTINENTAL-TAUCHGANG
1. Mach als Erstes den
PADI-Tauchschein für
Trockenanzüge. Mit Vorkenntnissen
hast du ihn in
zwei Tagen in der Tasche.
2. Kommt Luft in die Stiefel,
zieht es die Füße voran
nach oben. Abhilfe: Knie
zur Brust anziehen – dann
kann die Luft entweichen.
EINLASSVENTIL
Wie beim Raumanzug
sorgt beim
„Trocki“ Isoliergas
für Wärmeschutz.
Um den Wasserdruck
auszugleichen,
kann der Taucher
via Ventil beim
Sinken zusätzliches
Gas zuführen und
beim Auftauchen
ablassen.
3. Wie der Name schon
sagt, bleibst du im Trockenanzug
trocken. (Beim
Tauchgang unbemerkt
in die Hose zu pinkeln ist
daher keine schlaue Idee.)
4. Kaltwasserschock im
Gesicht? Langsam ein- und
ausatmen, daran gewöhnst
du dich ganz schnell.
5. Halte die Hände so ruhig
wie möglich. Jede kleine
Bewegung beschleunigt
den Wärmeverlust.
dem man zwischen zwei tektonischen
Platten tauchen kann.
„So klares Wasser hast du noch
nie gesehen“, sagt Enno Ackermann,
mein Tauchguide. Außer
kristallklar ist es auch eiskalt, nur
ein paar Grad über dem Gefrierpunkt.
Darum muss jeder, der in
der Silfra-Spalte tauchen möchte,
einen Trockentauchanzug tragen
(und die nötigen Prüfungen abgelegt
haben). Darunter wärmen
mich Thermo-Leggings und ein
Fleece-Onesie. Das Tauchteam
hilft mir beim Anziehen des Anzugs,
zieht die Reißverschlüsse
zu, überprüft Dichtungen und
Sauerstoffflasche. Zusammen mit
den Zusatzgewichten trage ich
locker 25 Kilo mit mir herum, was
die 200 Meter vom Parkplatz zum
Einstiegspunkt verdammt anstrengend
macht. Am Ufer ziehe
ich Flossen über meine Tauchstiefel
und verreibe etwas Spucke
in der Maske, damit sie unter Wasser
nicht beschlägt. Jetzt noch
den Regulator in den Mund, einen
letzten Check – und ab geht’s.
Sofort zieht es mich in die
Tiefe. Ich brauche ein bisschen,
bis ich mich zurechtgefunden
habe, doch dann ist der Anblick
überwältigend. Das Wasser ist
ganz klar, über Jahrzehnte vom
porösen Lavagestein gefiltert. Ich
folge Enno mehrere 100 Meter tief
in die „Kathedrale“ – einen engen,
100 Meter langen Korridor mit
hoch aufragenden Wänden, der
dich mit Ehrfurcht erfüllt.
In dem glasklaren Wasser
erkennt man jedes Detail in den
verstreuten Felsbrocken und am
Boden, der an antike Ruinen
erinnert. Ein Lichtfleck fängt
den Glanz einer vorbeiflitzenden
Forelle ein. Die bizarre Unterwasserwelt
zieht mich so in ihren
Bann, dass ich das Leck in der
Gummimanschette um meinen
Hals zuerst gar nicht bemerke.
Langsam dringt das kalte Wasser
in meinen Anzug. Ich ignoriere
es, so lange ich kann. Erst zurück
im Freien merke ich, wie sehr
ich wirklich friere. Die nächste
Stunde verbringe ich zitternd im
überheizten Auto.
Enno mustert mich mit besorgtem
Blick. Den geplanten zweiten
Tauchgang werde ich nun ja wohl
absagen wollen …
Ich zögere einen Moment lang.
Mein Schüttelfrost hat nachgelassen,
nur die Zähne klappern
noch etwas. „Hol mir einen neuen
Anzug“, sage ich zu Enno, „in
fünf Minuten kann’s losgehen.“
originaldiving.com
DIVE.IS
96 THE RED BULLETIN
guide
REISETIPPS
IM LAND AUS
EIS UND FEUER
Iss einen Schafskopf. Besuch den Ort,
an dem Brienne den „Hound“ spektakulär
besiegte. Besichtige ein paar Penisse. Und
sag nie, nie, nie Pony zu einem Islandpferd.
Island
Die Spalte liegt unter einem Kanal im UNESCO-geschützten Þingvellir-Nationalpark.
Þingvellir
Reykjavík
Von London sind es
drei Flugstunden
nach Reykjavík.
Im Sommer färben
Algen die Silfra-
Spalte smaragdgrün.
TARQUIN COOPER
Ein letzter Check, dann ist das Team für den interkontinentalen Tauchgang bereit.
die nordamerikanische auf der
einen und die eurasische auf der
anderen Seite. Es gibt nur wenige
Ausblicke unter Wasser, die beeindruckender
sind als dieser hier:
die Silfra-Spalte.
Dabei ist Island nicht zwangsläufig
als Tauchparadies bekannt
– sondern eher für seine heißen
Quellen, unaussprechliche Vulkane
und ausgelassene Fußballfans.
Natürlich auch für seine raue, unberührte
Landschaft, die früher
von Wikingern, Trollen und nordischen
Göttern bewohnt wurde.
So richtig interessant wird
Island aber erst unter der Oberfläche,
etwa 50 Kilometer östlich
Die Silfra-Spalte
entstand 1789
infolge einer Reihe
von Erdbeben.
der Hauptstadt Reykjavík, im
Þingvellir Nationalpark, das
UNESCO-Weltkulturerbe, in dem
sich nach einer Reihe von Erdbeben
im Jahr 1789 eine kleine
Spalte zwischen den tektonischen
Platten öffnete. In dieser Spalte
sammelte sich Gletscherschmelzwasser,
was die Silfra Spalte zum
geolo gischen Wunder macht: Sie
ist der einzige Ort auf der Welt, an
DO
MAHLZEIT ALS MUTPROBE
Probier unbedingt „kjammi og kók“ (Schafskopf)
am BSÍ-Busbahnhof in Reykjavík. Nicht dein Ding?
Dann solltest du wenigstens fermentierten Hai verkosten –
am besten in einer Food Hall, dort zahlst du nur
halb so viel wie im Restaurant. Gönn dir zum Abschluss
typisch isländisches Lakritz-Eis.
AM DREHORT VON „GAME OF THRONES“
Besuch den Ort, an dem der „Hound“ Sandor Clegane mit
Brienne von Tarth kämpfte. Auf der Insel wurden auch
noch viele andere Szenen aus „Game of Thrones“ gedreht.
VON PHALL ZU PHALL
Verpass nicht Reykjavíks berühmtes Penis-Museum.
Oder nein – vergiss es und geh lieber in der Mitternachtssonne
auf einem von 65 Lavafeld-Plätzen Golf spielen.
DON’T
WASSER IN PLASTIKFLASCHEN KAUFEN
Das Zeug, das aus den Wasserhähnen kommt,
ist reines vulkanisches Mineralwasser. Zum Wohl!
ISLANDPFERDE PONYS NENNEN
Das deutsche Wort Islandpony hören Einheimische
gar nicht gern. Typisch für die einzigartige Rasse sind ihr
raues Wesen und der charakteristische Trab namens Tölt.
BIER IM SUPERMARKT BESORGEN
Dort gibt es nur die alkoholfreie Variante.
Alkohol wird in staatlich lizenzierten Läden
oder in Duty-free-Shops verkauft.
THE RED BULLETIN 95
Das Leben kann verdammt
viel Spass
machen!
56
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DAS
ORIGINAL
Watches
guide
ZENITH DEFY INVENTOR
DIE REVOLUTION
AM HANDGELENK
Zenith revolutioniert das seit 362 Jahren
unveränderte Prinzip, nach dem die Antriebe
mechanischer Uhren gebaut werden.
Zwei Feinde sind es, vor
denen Uhrmacher die
Herzen ihrer Werke
schützen müssen: Reibung und,
in der Gegenwart aufgrund von
Smartphones und Co stark zunehmend,
Magnetismus. Zenith
ging bei der Konstruktion der
DEFY Inventor einen radikalen
Anker
Unruhreifen
Spiralfeder
Unruhkloben
Schritt: Die Manufaktur reduzierte
die Zahl der Teile, aus
denen die Gangregulierung
(„Motor“) gefertigt wird,
von 30 auf 1 (weniger Komponenten
= weniger Reibung)
und stellt sie aus Silizium her
(= antimagnetisch). Die Details
dazu erfahren Sie hier.
Bis in die Gegenwart
So ticken moderne
Uhrwerke heute noch.
Huygens’ Prinzip (siehe Kasten
rechts unten), umgesetzt in
einer modernen Uhr. Diese
Darstellung ist stark vereinfacht.
Üblicherweise sind hier
um die 30 unterschiedliche
Komponenten verbaut.
Gehäuse und
Lünette der DEFY
Inventor bestehen
aus Titan bzw. aus
Aeronith (dreimal
so leicht wie Titan).
1657
WIE ALLES
BEGANN
Ein radikaler
Schritt gegen
die Feinde
der Präzision:
Reibung und
Magnetismus.
Unruhreifen
Spiralfeder
Anker
2019 – und in Zukunft
Das Herz der Zenith DEFY Inventor.
Diese Darstellung hingegen ist nicht vereinfacht. Sämtliche
Einzelteile des 362 Jahre alten Prinzips sind tatsächlich in
einem einzigen, 0,5 mm dünnen Element aus monokristallinem
Silizium, dem „Zenith Oszillator“, zusammengefasst.
Unruhkloben
Vor 362 Jahren konstruierte der
Niederländer Christiaan Huygens
die erste Uhr mit Spiralfeder (H,
Bild u.) und Radunruh (D). Dieses
Prinzip wird – technisch verfeinert,
aber sonst unverändert – bis heute
in mechanischen Uhren umgesetzt.
GETTY IMAGES, ALAMY ALEXANDER MACHECK SASCHA BIERL
98 THE RED BULLETIN
Events
bis
April
Als die Bilder
laufen lernten
190 Kilometer über die Berge
Korsikas oder doch 100 Meilen
durchs Backcountry in Alaska?
Dank der Filmtour „Trails in
Motion“ musst du für den
nächsten Ausflug nicht einmal
Laufschuhe anziehen. In mehreren
Kinos kannst du fünf Filme
über unglaubliche Trail- und
Ultrarun-Leistungen erleben –
komprimiert auf 95 Minuten.
Alle Tourstopps: alp-con.net
19
April
Die Outlaws
des Country
Seit 30 Jahren gilt Lambchop
als beste Country-Band für
Menschen, die Country hassen.
Die Songs des 18-köpfigen
Kollektivs sind zu verhalten,
zu windschief und zu modern
(sie mixen den Autotune-Effekt
mit Slide-Gitarre), um beim
Coun try-Publikum Anklang
zu finden. Indie-Connaisseurs
lieben sie deshalb umso mehr.
WUK, Wien; lambchop.net
17 24
April
Worauf Frauen
in Zukunft bauen
Ein Tag am Bodensee kann entspannend
sein. Oder aber richtungsweisend
für deine berufliche Zukunft.
Beim „Female Future Festival“ sorgen
Speaker wie Zukunftsforscherin Oona
Horx-Strathern, Philosoph Richard
David Precht oder Finanz-Diva Katja
Eckardt für Inspiration und Motivation.
Dazu gibt’s Masterclasses zu aktuellen
Themen wie Digitalisierung.
Festspielhaus, Bregenz;
femalefuturefestival.com
26
April bis 5. Mai
Wo Wasser ist, ist Leben
Mehr Action passt nicht zwischen zwei Wochenenden.
Dieses Jahr im Programm des Surf-
Worldcups: spektakuläre Bewerbe für Windsurf-
Freestyler (Bild: Giovanni Passani) und Slalompiloten,
Stand-up-Paddler und Kitesurfer sowie
erstmals Segler. Selbst aktiv werden kannst du
beim Flyboarding, E-Foiling, Jetsurfen oder XL-
SUP-Rennen – und natürlich am Partygelände.
Podersdorf am See; surfworldcup.at
25MuseumsQuartier, Wien; electricspring.at
und 26. April
Nachts vorm Museum
Die perfekte Gelegenheit, sich einen Über blick
über die besten Nachwuchskünstler der Wiener
Elektronik- und Hip-Hop-Szene zu verschaffen –
bei freiem Eintritt im MuseumsQuartier. 2018
war Rapper Jugo Ürdens (Bild) Haupt-Act beim
Electric Spring; wer heuer seinen Platz einnimmt,
ist noch geheim. Mit FM4-Musikexpertin
Dalia Ahmed als diesjähriger Festival-Kuratorin
ist das Programm aber in besten Händen.
ALFRED JÜRGEN WESTERMEYER/RED BULL CONTENT POOL, ELECTRIC SPRING/JULIAN POROPATICH, MATTHÄUS HADAMIK
100 THE RED BULLETIN
guide
10
und 11. Mai
WELLEN-
RIDER
Ein Pumptrack ist ein Rundkurs
mit Steilkurven und Wellen – ideal
für Mountainbiker, die gerne im
Stadtgebiet unterwegs sind. Und
für ehrgeizige Rider (Bild: Renata
Urrutia auf dem Kurs in Ensenada,
Chile), die bei der Red Bull Pump
Track World Championship den
Besten unter sich ermitteln wollen.
Beim Österreich-Qualifier in
Mittersill kannst du mitfiebern
oder dich gleich selbst beweisen.
Pump ’n’ Skills Park Mittersill;
redbullpumptrackworldchampionship.com
ZEIT, AUFZUBRECHEN.
MAKE LIFE A RIDE.
DER BMW MOTORRAD SAISONSTART AM 6. APRIL 2019.
BMW Motorrad
Starte direkt nach dem Winterschlaf in die neue Saison! Und erlebe gemeinsam mit uns am 6. April 2019 die neuen Modell-Highlights:
die Markteinführung der R 1250 R und die brandneue F 850 GS Adventure. Am besten, du wagst gleich eine Ausfahrt –
die G 310 GS und R 1250 RT sowie die F 750 GS und F 850 GS stehen schon bereit. Der Frühling lässt nicht auf
sich warten, also komme bei uns vorbei! Wir freuen uns auf deinen Besuch.
Mehr Informationen unter bmw-motorrad.at/saisonstart
Entertainment
EINMAL
VOLLGAS,
BITTE!
Start frei für den
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Dirt Bike, Rallye und
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2Juni LIVE
ERZBERGRODEO
RED BULL HARE SCRAMBLE
Ein Berg, 15 Checkpoints, 500 Fahrer – und bloß eine Handvoll
Finisher: Das sind die Eckpunkte des härtesten Dirt-Bike-Rennens der
Welt. In diesem Jahr feiert das Erzbergrodeo Red Bull Hare Scramble
ein Jubiläum. Die gefürchteten Felspassagen und Geröllhalden des
steirischen Erzbergs müssen zum 25. Mal bewältigt werden. Ob
der britische Vorjahressieger Graham Jarvis bei dieser historischen
Ausgabe seine Trophäe behalten darf? Das verrät die ausführliche
Berichterstattung vom 30. Mai bis zum Hauptevent am 2. Juni.
Sam Winterburn beim
Erzbergrodeo Red Bull
Hare Scramble auf
einer vergleichsweise
komfortablen Passage
31
Mai bis 2. Juni LIVE
WRC PORTUGAL
Die Portugal-Rallye hat eine bewegte
Geschichte: 1973 Teil der ersten Rallye-WM,
fünfmal zur „Besten Rallye der Welt“ gewählt,
dann zwei Jahre Pause, jetzt wieder
zurück im Kalender. Die Topfavoriten: Sébastien
Loeb, Ott Tänak und Sébastien Ogier,
der Weltmeister der letzten sechs Jahre.
SEBASTIAN MARKO/RED BULL CONTENT POOL, @WORLD/RED BULL CONTENT POOL,
GEPA PICTURES/RED BULL CONTENT POOL, FUTURE7MEDIA/RED BULL CONTENT POOL
102 THE RED BULLETIN
guide
RENNEN
OHNE ENDE
Alles, was diesen Mai außerdem
noch schnell und laut ist:
4. und 5. Mai LIVE
RED BULL MOTOGP
ROOKIES CUP,
JEREZ, SPANIEN
Ausgewählte Musik
und inspirierende
Interviews. Unsere
aktuelle Empfehlung:
Mai LIVE
WINGS FOR LIFE
WORLD RUN
Sei dabei, wenn weltweit zeitgleich über 100.000 Läufer
und Rollstuhl-Athleten für den guten Zweck starten. Auch
5ServusTV überträgt live – mit Fokus auf dem Lauf in Wien.
Talente auf der Piste: Auf dem legendären
Kurs im Süden Spaniens startet der
Motorrad-Nachwuchs in die Saison.
10. bis 12. Mai LIVE
WRC CHILE
Zum ersten Mal gastiert die Rallye-WM
in Chile. Um die Stadt Concepción sind
die Fahrer auf Schotterpisten unterwegs.
14. Mai NEU
RED BULL MOTO SPY
SEASON 3 FINALE
Wie verbringen die AMA Supercross
2019-Teilnehmer ihre Woche zwischen
den Rennen? Ein Blick hinter die Kulissen.
18. Mai RECAP
WESS EXTREME
XL LAGARES
SAISONSTART
Die World Enduro Super Series 2019 beginnt
im portugiesischen Lagares gleich
mit einem der anspruchsvollsten Rennen.
18. und 19. Mai LIVE
DRIFT MASTERS
SAISONSTART,
ÖSTERREICH
Darauf haben die Fans gewartet: Europas
ultimative Pro-Drift-Serie beginnt.
25. Mai RECAP
WESS TRÈFLE
LOZÉRIEN AMV
Dieses brutale Enduro-Kräftemessen
findet seit 100 Jahren unverändert statt.
LIVE AUS
DETROIT
20
Mai
ON AIR
Detroit ist nicht nur
Geburtsort des Techno,
sondern auch all jährlicher
Gastgeber des Movement
Festivals (25.– 27. Mai),
Nord amerikas Hochamt
elektronischer Musik. Auf
das Red Bull Radio-Leadup
am 20. Mai folgt ein
Live-Stream von der
Red Bull-Bühne. Mit
dabei: Gucci Mane, Danny
Brown, Disclosure,
Madlib, Marie Davidson,
Yaeji und Floorplan mit
einem Bogen von House
über Techno, Hip-Hop
und Drum ’n’ Bass bis
Ghettotech.
AUFDREHEN:
REDBULLRADIO.COM
TREVOR DERNAI/RED BULL CONTENT POOL, MATTHIAS HESCHL FOR WINGS FOR LIFE WORLD RUN, ROMINA AMATO/RED BULL CONTENT POOL
24
April ON DEMAND
ANALOG IN VIENNA:
GRANADA
Bei diesem Event spielt die Band Granada ein Konzert,
das live auf Vinyl aufgenommen wird. Das Ergebnis: eine
einzigartige Schallplatte und ein einmaliges Erlebnis.
13
April LIVE
RED BULL CLIFF DIVING
Freier Fall aus 27 Metern, kombiniert mit akrobatischen
Figuren: Darum geht es bei Red Bull Cliff Diving, der
legendären Klippensprung-Serie. Am 13. April treten
die Athleten auf den Philippinen an, am 12. Mai in Irland.
THE RED BULLETIN 103
Lebenslauf
Ob allein oder gemeinsam mit Gleichgesinnten,
ob nachts oder bei strahlendem Sonnenschein –
Laufen macht glücklich. Erst recht, wenn du die richtige
Ausrüstung hast. Hier sind unsere Vorschläge.
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Leichtigkeit des Laufens
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104 THE RED BULLETIN
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Mensch läuft.“
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THE RED BULLETIN 105
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Was mache ich in der letzten Stunde vor dem Start?
Aufwärmen, mobilisieren, einlaufen. Keine Energie mehr
verschwenden. Alles andere muss sich jeder selbst fragen:
Brauche ich noch etwas zu trinken? Gehe ich noch einmal
aufs Klo? Wichtig ist, auf keinen Fall kalt zu starten.
2
Darf ich während des Laufens essen?
Das kommt auf die Temperatur an. Im Vorjahr hatten
wir beim Wings for Life World Run 33 Grad, aber ein Biss in
eine Orange oder eine Banane, um sich mit Elektrolyten zu
versorgen, schadet nie. Außerdem wichtig: viel trinken.
3
Darf ich nach einem Wettlauf ein Bier trinken?
Ein alkoholfreies. Wegen der Elektrolyte. (Lacht.)
4
Woran erkenne ich, dass ich meinen Lauf sofort
beenden sollte?
Es ist wichtig, immer auf den Körper zu hören. Sofort
aufhören solltest du, wenn dir schwindlig wird oder du
weiß um den Mund wirst – das deutet alles auf eine Überanstrengung
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THE RED BULLETIN 107
5
Trainiere ich besser allein oder in einem Team?
Am besten läufst du mit jemandem, der auf demselben
Niveau ist. Hinterhertraben macht genauso wenig
Spaß, wie vorne warten zu müssen. Unbedingt vorab ausprobieren.
Aus dem Nichts mit jemandem gemeinsam
zu laufen wird nur in ganz seltenen Fällen funktionieren.
Da ist es besser, du trainierst alleine mit Musik.
Herren-Zipp-
Hoody & -Shorts
„Rennen enden,
Laufen nicht.“
DEAN KARNAZES,
EXTREMSPORTLER
ADIDAS ULTRABOOST 19
Tanke Energie
Dieser Laufschuh verfügt
über die reaktionsfreudigste
Dämpfung, auf die Adidas
jemals stolz war: „Je mehr
du gibst, desto mehr Energie
bekommst du zurück“, lautet
das Versprechen. Außerdem:
Nahtloses Primeknit-Obermaterial
bietet besten Halt.
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6
Wie viele Beats pro Minute braucht meine Musik?
Kommt darauf an. Das Tempo deiner Songs sollte
deiner Laufgeschwindigkeit entsprechen. Im Training
solltest du damit generell vorsichtig sein, weil die Gefahr
besteht, dass du zum Übertreiben verleitet wirst.
7
Woher weiß ich überhaupt, dass ich fit genug
für meinen Lauf bin?
Gegenfrage: Weiß man das je? Aber egal, welches Niveau
du hast: Mit Freude am Laufen und der Gewissheit, dass du
dabei etwas Gutes tust, fällt es dir auf jeden Fall leichter.
Laufarmband
Noch nicht für den 5. Mai angemeldet?
Mit der Wings for Life World Run-App
(iOS, Android) kannst du mitlaufen,
ganz egal, wo du dich befindest.
Die „Vantage V“
gibt es auch mit
einem schwarzen
und einem
weißen Band.
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Mach mal Pause
Diese Uhr sagt, wann es Zeit
für dein Training ist. Sie gibt
aber auch Bescheid, wenn es
einmal besser ist zu pausieren.
Woher die „Vantage V“
das weiß? Sie erfasst jede
einzelne Trainingseinheit im
Detail. All deine Daten stehen
auf einer Plattform bereit.
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8
Der schlimmste Fehler bei der Wahl der Ausrüstung?
Schlechtes Schuhwerk, zu viel Kleidung – es besteht
die Gefahr, dass der Körper überhitzt. Ist mir selbst schon
passiert. Wenn es in der Früh kühl ist, etwas Leichtes überziehen,
das du dir später ausziehen und umbinden kannst.
9
Macht Laufen wirklich glücklich?
Mich schon. Ich schalte ab. Ich bin in der Natur.
Atme ein. Ich bin ein neuer Mensch, wenn ich gelaufen bin.
10
Und was verpasse ich, wenn ich keine Lust
zu laufen habe?
Die Glückseligkeit danach. Und die besonderen Emotionen
beim Wings for Life World Run.
Patricia Kaiser, Jahrgang 1984, ist
Model, Moderatorin und Wings for Life
World Run-Botschafterin. Im Jahr 2000
wurde sie zur Miss Austria gewählt.
2009 wurde sie beim Leichtathletik-
Europacup der Mehrkämpfer Zweite.
Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.
MARKUS BERGER
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2
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Laufbekleidung
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116 Best of Gigasport
Read Bull
Hier schreiben namhafte österreichische Literatinnen
und Literaten jeden Monat über ein Thema, das sie bewegt.
Angelika Hager
JULIA STIX ANGELIKA HAGER
SCHMUSEN
MIT DEM
SCHWEINEHUND
Angelika Hager, 56
Angelika Hager leitet das Ressort
Gesellschaft im Nachrichtenmagazin
„profil“ und ist die Frau hinter dem
Kolumnen-Pseudonym Polly Adler im
„Kurier“. Sie veröffentlichte bislang
zehn Bücher, zuletzt „Kerls! Eine
Safari durch die männliche Psyche“,
erschienen bei Kremayr & Scheriau.
Tagtäglich kläffe ich meinem
inneren Schweinehund zu:
„Komm, Kleiner, gehen wir
in den Ring.“ Und dort beginnen
dann auch schon die
Verhandlungen: „Du wolltest
heute in die Spinning-Klasse!“ – „Heute ist
alles verdammt eng. Vielleicht doch besser
morgen.“ – „Erinnerst du dich, was du
dir gestern geschworen hast?“ – „Halt die
Klappe, ich bin müde.“ – „Wovon bitte?“ –
„Vom Leben, du Idiot!“ – „Wie wäre es
dann wenigstens mit der Steuererklärung?“
– „Entschuldige, wir haben ja gerade einmal
den Monat X, also noch Zeit genug.“
– „Wieso klingt Zeit genug bei dir immer
nach einer gefährlichen Drohung?“ – „Du
weißt doch, dass ich ein Deadline-Junkie
bin.“ – „Das klingt nach einem sehr ungesunden
Krankheitsbild.“ – „Diese Krankheit
ist genau betrachtet mein Geschäftsmodell.“
– „Bleibt die Frage, wie lange das
dein Körper aushält.“ – „Was aushält?“ –
„Dass das Adrenalin in deinem System
Dauermieter ist. Du bist nämlich nicht
mehr die Jüngste, Herzchen …“ – „Pech für
dich, wir sind nämlich gleich alt.“
Ungefähr so geht es täglich dahin. Aber
in Wahrheit lieben wir uns – mein innerer
Schweinehund und ich. Er kennt mich inund
auswendig und akzeptiert mich eben
nicht so, wie ich bin. „Stillstand ist
Schwäche“, bellt er immer wieder. „Also
heb gefälligst deinen fetten Arsch!“ Der
Gewinner bei diesen Diskursen zwischen
dem Motivations-Cerberus und mir ist
nie vorhersehbar. Und das ist gut so. Ansonsten
würde die Angelegenheit ziemlich
schnell Spannungs-Abnützungserscheinungen
aufweisen, und die sind der
sichere Tod jeder Form von Kreativität.
Der Kleine und ich haben beide in
den letzten Jahren eines kapiert:
dass Disziplin, eiserner Wille und
militante Konsequenz in der preußischen
Betriebsanleitung für den pflichtgetreuen
Soldaten passen mögen, aber ansonsten
für die Fische sind, wenn folgende Zutaten
im Motivations-Cocktail fehlen: Begeisterung.
Leidenschaft. Lust. Alles von gleicher
Wichtigkeit. Ohne diese emotionale
Dreifaltigkeit kommt mein Durchhaltevermögen
auch nicht aus dem Bett. Und
wenn man sehr großes Glück hat, setzt
dann bei manchen Projekten – solchen
eben, durch die rhythmisch das eigene
Herzblut gepumpt wird – irgendwann die
Schwerelosigkeit ein. Man hebt vom Boden
ab. Die Welt rundherum schrumpft in die
Bedeutungslosigkeit, irdische Faktoren
wie Erschöpfung, Hunger, Konzentrationsschwäche,
quengelnde Lebensabschnittspartner,
Nahrung einfordernde Fortpflänze
oder die Morgendämmerung werden
völlig vernachlässigbar.
Vor zirka einem Jahrzehnt arbeitete
ich mit einem jungen Produzenten
namens Jan Bennemann an den
Drehbüchern zu der ORF-Serie, die meine
Kolumnenfigur Polly Adler zur Titelheldin
hatte. Wir standen unter mörderischem
Zeitdruck, weil es sehr lange gedauert hatte,
bis die Finanzierung endlich durch war,
und der Dreh extrem knapp angesetzt war.
Täglich arbeiteten wir an die 16 Stunden
an den Seriengeschichten, eng zusammengequetscht
auf meinem kleinen Balkon,
ab 20 Uhr durfte auch Alkohol getrunken
werden. Trotz dieses entsetzlichen Drucks
schrieben und scherzten wir uns in einen
THE RED BULLETIN 117
Read Bull
Angelika Hager
Zustand der Euphorie, der mir bis heute
wie ein Wunder erscheint. Eigentlich hätten
wir nach diesen Schreibmarathons wie
nasse Säcke in den Seilen hängen müssen.
Unsere nahezu tranceartige Stimmung
wurde durch die Schreie der Hochschaubahn-
und Ringelspielfahrer, die sich im
nahe liegenden Prater in schwindelnde
Höhen katapultieren ließen, zusätzlich beflügelt.
Im Gegensatz zu den Prater-Kamikazes
mussten wir für unsere Abenteuer
nicht bezahlen, wir machten sie uns selbst.
Die Serie sollte übrigens leider kein
Straßenfeger werden. Egal. Im Nachhinein
betrachtet, ist jede Form von Scheitern
erträglich, wenn man sich selbst nach der
Bauchlandung flüstern kann: „Okay, es ist
diesmal leider nicht so tosend gelaufen.
Aber du hast dich davor nicht geschont
und alles aus dir rausgeholt.“ In solchen
Fällen bleibt der schwarze Peter bei
den höheren Mächten, den äußeren Umständen
oder bei jemand anderem, der
sich nicht wehren kann.
Nicht zu unterschätzende Motivationsquellen
sind natürlich auch
unbezahlte Rechnungen und Zurückweisung,
die, wie jeder aus seiner
eigenen Liebesbiografie nur allzu gut
weiß, ausschlaggebend für enorme Kräftemobilisierung
werden können. Schon
im Alter von fünf Jahren im Kindergarten
habe ich dem Typen, der mich angestrengt
nicht zur Kenntnis genommen hat, meine
Jausensemmel geschenkt und ein Himmelreich
versprochen, um dann mitansehen zu
müssen, wie er mir mit einer Jüngeren in
Form einer vierjährigen Zöpfchenträgerin
auf das Klettergerüst durchgebrannt ist.
Klar, dass mich das erst recht auf Touren
gebracht hat, es wurden noch mehr
Jausen-Goodies in das Kampfgetümmel
geworfen. Zumindest für eine Zeit.
Aber irgendwann beschleicht einen
dann doch die Erkenntnis, dass das Kämpfen
in Schlachten, die nicht zu gewinnen
sind, vergeudete Energie ist. Schauspieler
Viggo Mortensen, auch schon sechzig,
umschrieb diese Regel mit dem Satz: „Klar
musst du dir immer sagen: Ich kann alles.
Aber man muss auch innerhalb der Grenzen
der Vernunft bleiben.“ Der Satz „Das
schaffst du nie“, den Mortensen als Kind
recht oft hören musste, hatte „eine unglaubliche
Treibkraft“. Oder nehmen wir
„Jedermann“-Darsteller Philipp Hochmair.
Er litt als Kind an einer Leseschwäche.
Wurde manchmal verhöhnt, weil er die
Buchstaben nicht zu Worten formen konnte.
Irgendwann sprang er in der Klasse
auf einen Sessel und begann laut Gedichte
zu deklamieren, die er sich auswendig
erhört hatte. Und alle wurden still. Er hat
seither damit nicht mehr aufgehört.
Meryl Streep bekam von Dino de Laurentiis
eine brutale Abwertung verpasst.
Als sie sich Mitte zwanzig beim Casting
für den Film „King Kong“ vorstellte,
schnauzte der Produzent seinen Sohn auf
Italienisch an: „Warum hast du mir dieses
hässliche Ding hier hereingeschleppt!“
(Jessica Lange bekam die Rolle.) 21 Oscar-
Nominierungen später kann Streep über
Es ist erstaunlich,
wie positiv sich
Leerläufe auswirken.
Langeweile
wurde bislang total
unterschätzt.
diese traumatisierende Erfahrung lachen.
Möglicherweise hat sie ihrem Talent sogar
Flügel verliehen. Der Begründer der
Individualpsychologie, Alfred Adler, der
von seinem früheren Förderer Sigmund
Freud brutal entsorgt wurde, hat diesen
„Ich werde es euch allen noch zeigen“-
Treibstoff mit dem Begriff Minderwertigkeitskomplex
betitelt. Freud selbst soll
daraufhin gekontert haben: „Bevor du dir
selbst Depressionen oder einen Minderwertigkeitskomplex
diagnostizierst, stelle
sicher, dass du nicht einfach nur von
Arschlöchern umgeben bist.“
Weil gerade Arschlöcher erwähnt
wurden: Der Mann, dessen aktueller
Frisurenberater einen dringenden
Branchenwechsel in Erwägung
ziehen sollte, hielt im Sommer 2004 eine
flammende Rede vor den Absolventen des
Wagner College in New York, die mit den
Worten schloss: „Wenn da eine Mauer
vor euch liegt, gebt nicht auf! Geht durch
sie durch, steigt über sie drüber – tut,
was immer ihr könnt, um auf der anderen
Seite zu landen.“ Angesichts des finsteren
Mauerplans an der Grenze zu Mexiko ist
Donald Trumps damaliger Motivationsappell
so makaber wie paradox. Als in der
Yuppie-Ära sozialisierter Mensch wuchs
man mit Typen wie Trump auf, die ein
von Verbissenheit, Ellbogenmentalität
und Skrupellosigkeit durchdrungenes
Leistungsdenken predigten.
Der größte Popstar der 1980er und
1990er Jahre war Madonna, eine Frau,
die, wie sie selbst einräumte, „weder besonders
gut singen noch besonders gut
tanzen“ konnte, aber mit einer von Perfektionwahn
getragenen Zielstrebigkeit
alle anderen vom Platz fegte. Man war
von ihr und ihrer Ego-Erfindungsmaschine
fasziniert, aber an die Seele ging sie einen
nicht – genauso wenig wie später Taylor
Swift, Lady Gaga oder Kate Perry, die alle
wie überambitionierte Soldatinnen in
einem riesigen Labor namens Popbiz
wirken. „Ehrgeiz ist die Wurzel aller Hässlichkeit“,
fand der Bonmot-Fabrikant und
irische Schriftsteller Oscar Wilde. Und ich
würde noch hinzufügen: Verbissenheit.
Eine gewisse Nonchalance bei allen Projekten
– egal ob es sich um sportliche Ertüchtigungen,
Cupcake-Wettbewerbe, die
Komposition einer Symphonie oder eine
verrückte, kleine Start-up-Sache handelt
– gibt eine wichtige Duftnote.
Und zwischendurch sollte man immer
wieder einmal auch den kleinen,
dicken Schweineköter siegen lassen
und auf sein selbst verordnetes Pensum
pfeifen, seinem Kühlschrankmagneten
mit der ermunternden Aufschrift „Einen
Scheiß muss ich …“ zuzwinkern und
sich einen, wie er und ich es inzwischen
nennen, „Schlampentag“ gönnen. Der
beinhaltet: im Morgenmantel bleiben bis
zum Abend, böse Dinge essen, die das
Cholesterin zum Tanzen bringen, Netflix-
Marathons, durch den Prater schlendern
und dabei, außer blöd schauen, nichts
sonst machen. Es ist erstaunlich, wie belebend
sich solche Leerläufe auf die kreative
Wendigkeit und die Erfindungsgabe
auswirken. Und sie bringen das Seelensystem
wieder aus der Stresszone. Sollten
sich auch diese Helikopter-Eltern hinter
die Öhrchen malen, die ihre Kinder ständig
überfordern, vom Baby-Yoga zum
Ausdruckstöpfern chauffieren, anstatt sie
auch mit Ruhe zu fördern. Langeweile,
wenn man sie wortwörtlich nimmt, wurde
bislang total unterschätzt.
118 THE RED BULLETIN
THE RED BULLETIN PROMOTION
DREAM
TEAM
Das Red Bull Skydive
Team hat mit dem
Opel Combo Life den
perfekten Partner auf
vier Rädern gefunden.
Was die beiden
verbindet? Ihre
Vielseitigkeit und das
Streben nach höchster
Performance.
ALLES IM BLICK
WOLFGANG LIENBACHER
M
arco F., Felix S., Max M. und Marco W.
bilden das Red Bull Skydive Team. Die
vier Athleten sind viel auf den Straßen unterwegs
und benötigen ein Auto, das ihnen einerseits
genug Platz bietet, aber auch über genug
Stauraum für ihr Equipment verfügt. Für den
Opel Combo Life ein Leichtes: Mit 597 Liter
Laderaum findet die gesamte Ausrüstung
Platz. Als besonders praktisch erweist sich
das zu öffnende Fenster der Heckklappe: So
einfach und entspannt kann der Zugang zum
Kofferraum sein. Während der Fahrt schätzen
die Athleten die innovativen Fahrassistenzsysteme
wie die 180-Grad-Rückfahrkamera
und das Head-up-Display, mit dem sie alle
wichtigen Informationen in ihrem Sichtfeld
haben. Dem Red Bull Skydive Team ist seine
Sicherheit beim Skydiven und beim Autofahren
wichtig. Auf den Opel Combo Life ist
Verlass: Mit automatischer Gefahrenbremsung
samt Fußgängererkennung, Spurhalteassistent,
Müdigkeitserkennung und mehr
erweist er sich als der beste Beifahrer. Die
Fakten sprechen für den Opel Combo Life.
Dank der zahlreichen
Innovationen und der
cleveren Fahrsicherheitssysteme
hat das
Red Bull Skydive Team
immer alles im Blick.
opel.at
IMPRESSUM
THE RED
BULLETIN
WELTWEIT
Aktuell
erscheint
The Red Bulletin in
sieben Ländern. Die
Coverstory unserer
britischen Ausgabe
widmet sich den
Leistungen der Sportwissenschaft
auf
einem für sie eher
überraschenden Feld
– dem Ballett.
Mehr Storys abseits des
Alltäglichen gibt’s auf:
redbulletin.com
Chefredakteur
Alexander Macheck
Stv. Chefredakteure
Waltraud Hable, Andreas Rottenschlager
Creative Director
Erik Turek
Art Directors
Kasimir Reimann (stv. CD),
Miles English, Tara Thompson
Head of Photography
Fritz Schuster
Deputy Head of Photography
Marion Batty
Photo Director
Rudi Übelhör
Chefin vom Dienst
Marion Lukas-Wildmann
Managing Editor
Ulrich Corazza
Freie Mitarbeiter
Jakob Hübner, Werner Jessner,
Alex Lisetz, Stefan Wagner
Grafik Marion Bernert-Thomann, Martina de
Carvalho-Hutter, Kevin Goll, Carita Najewitz
Fotoredaktion Susie Forman, Ellen Haas,
Eva Kerschbaum, Tahira Mirza
Global Head of Media Sales
Gerhard Riedler
Head of Media Sales International
Peter Strutz
Head of Commercial & Publishing Management
Stefan Ebner
Publishing Management
Sara Varming (Ltg.),
Melissa Stutz, Mia Wienerberger
Communication
Christoph Rietner
Head of Creative
Markus Kietreiber
Creative Solutions Eva Locker (Ltg.),
Verena Schörkhuber, Edith Zöchling-Marchart
Commercial Design
Peter Knehtl (Ltg.), Sasha Bunch,
Simone Fischer, Martina Maier
Anzeigendisposition
Manuela Brandstätter, Monika Spitaler
Herstellung
Veronika Felder
Produktion
Walter O. Sádaba, Friedrich Indich,
Sabine Wessig
Lithografie
Clemens Ragotzky (Ltg.), Claudia Heis, Nenad
Isailović, Maximilian Kment, Josef Mühlbacher
Office Management
Yvonne Tremmel (Ltg.), Alexander Peham
MIT-Experte Michael Thaler
Abo und Vertrieb Peter Schiffer (Ltg.), Klaus
Pleninger (Vertrieb), Nicole Glaser (Vertrieb),
Victoria Schwärler, Yoldaş Yarar (Abo)
Verlagsanschrift
Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien
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Fax +43 1 90221-28809
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THE RED BULLETIN
Österreich, ISSN 1995-8838
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120 THE RED BULLETIN
P R O M O T I O N
must-haves
1 2
3 4
1 BUFF ® MILITARY CAP
Mit der Natur verschmelzen – ganz
einfach mithilfe der Military Cap im
beliebten Camo-Stil. Die Military Cap
von BUFF® bietet einen hohen Sonnenschutz
und verleiht dem Träger
eine ganz persönliche Note, wobei der
Komfort nicht in Vergessenheit gerät.
Von der Armee inspiriert ist diese
Cap eine „friedliche Waffe“ gegen
die gefährliche Hitze der Sonne.
buff.com
2 UNBREAKABLE
PERFORMANCE
Die retro-futuristische gloryfy G9 XTR
infrared ist ein Hingucker mit Hightech-Funktion
– noch dazu „made in
Austria“! Unzerbrechliche Linse und
Bügel, 100 % beste Belüftung, absolut
minimiertes Gewicht und ein markanter
Look – was will man mehr?! Dank
der CONTOUR Lens Technology siehst
du jedes Detail deiner Laufstrecke!
Mehr Informationen unter
gloryfy.com
3 DIE STÄRKSTE VESPA
ALLER ZEITEN
Neuigkeiten zum beliebtesten Roller
des Landes: Zum Frühlingsstart wurde
die Vespa GTS-Reihe bei Leistung,
Technologie und Style verbessert.
Zwei Hubraumgrößen sorgen für pures
Dolce Vita und noch mehr Fahrspaß:
Der spritzige 125 ccm i-get Einzylinder
und ein neuer 300 ccm High Performance
Engine-Motor – mit 23,8 PS
der stärkste der Vespa-Geschichte.
vespa.at
4 LEICHT & LEISTUNGSSTARK
Der L.I.M Mountain PROOF Anorak
ist eine minimalistische Shell-Jacke,
entwickelt fürs anspruchsvolle Bergsteigen:
Leicht und extrem platzsparend,
passt sie in jeden noch so
kleinen Rucksack. Ausgestattet mit
der von Haglöfs entwickelten PROOF
ECO Technologie ist die Jacke wasserdicht
sowie atmungsaktiv und bietet
hervorragenden Wetterschutz, ganz
ohne schädliches Fluorcarbon.
haglofs.com
THE RED BULLETIN 121
L I F E S T Y L E , E X T R A O R D I N A I R E
Die Red Bulletin To-do-Liste
Weil das Leben zu kurz ist für lähmende Routine,
gibt es hier jeden Monat eine herzerfrischende Challenge. Diesmal:
REISEN FÜR
FORTGESCHRITTENE *
■
Im Flugzeug oder Reisebus: Ein
Stück Wäscheleine als Trenner
zwischen zwei Sitzen spannen und
die verschwitzten Socken daran aufhängen.
Dem Nebenmann freundlich
erklären, dass noch genug Platz für
seine Fußbekleidung ist.
■
Für den Mittelsitz im Flieger:
Speibsackerl greifen und unterdrückt
stöhnen. Bei Bedarf den Kopf
auf den Nebensitzenden plumpsen
lassen. Sich schließlich vom Bordpersonal
auf einen Gangplatz oder in
die erste Klasse eskortieren lassen.
Innerlichen Jubel nicht zeigen.
■
In der Ankunftshalle ein Schild
mit der Aufschrift „Willkommen
zurück aus der Entzugsklinik“
hochhalten. Zufällig Ankommende
freudig umarmen: „Du hast es
geschafft!“
■
US-amerikanische Zufallsbekanntschaften
fragen: „USA?
Interesting! Where is that?“
■
Bei der Online-Hotelreservierung
im Feld „Anmerkungen“
skurrile Gästewünsche angeben,
etwa: „Wichtig: Bitte platzieren Sie
drei gelbe M&M’s auf dem linken
Kopfpolster, in einer Linie aufgelegt.
Dazu bitte ein Bild von frittiertem
Speck. Danke.“
Die nächste
Ausgabe des
RED BULLETIN
erscheint am
14. Mai 2019
■
Sich in eine große Reisegruppe
einschleusen. Wie ein Schaf
blöken. Das Verhalten freundlich mit
„Herdentrieb“ erklären.
■
Mit ausgeschnittenen Zeitungsbuchstaben
kryptische Postkarten
schreiben und diese wahllos
verschicken. Gut funktioniert:
„Lächeln. Dann wird niemand verletzt.“
■
Am Rückweg von der Flugzeugoder
Bustoilette kurz über die
Köpfe der am Gang sitzenden Passagiere
streicheln. Unbeteiligt schauen.
Sich wieder auf seinen Platz setzen.
* Warnung: Diese Aktivitäten können zu sozialen Unverträglichkeiten führen.
NICOLAS MAHLER
122 THE RED BULLETIN
FLÜÜÜGEL
FÜR JEDEN
GESCHMACK.
DRIVE TOGETHER
DER NEUE MAZDA ḃ
GESCHAFFEN UM ZU BERÜHREN
Fahren Sie nicht einfach nur ein Auto, sondern spüren Sie ein
Lebensgefühl. Als erster einer neuen Generation vereint der neue
Mazdaḃ intuitive Technologie, Design und pure Emotion wie
keiner zuvor. Erleben Sie das Gefühl der perfekten Harmonie
zwischen Fahrer und Fahrzeug – im neuen Mazdaḃ.
Verbrauchswerte: 4,1 – 5,6 l/100 km, CO₂-Emissionen: 107 –128 g/km. Symbolfoto.